die einlagenversorgung des rheumatischen fußes
TRANSCRIPT
![Page 1: Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes](https://reader031.vdocuments.mx/reader031/viewer/2022020518/57502a971a28ab877ecd66d6/html5/thumbnails/1.jpg)
Orthopäde 2006 · 35:1176–1182
DOI 10.1007/s00132-006-1018-7
Online publiziert: 13. Oktober 2006
© Springer Medizin Verlag 2006
H.-D. Carl1 · C. Putz1 · G. Weseloh2 · R. Forst1 · B. Swoboda2
1 Orthopädische Universitätsklinik mit Poliklinik, Friedrich-
Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen2 Abteilung für Orthopädische Rheumatologie, Friedrich-
Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg
Die Einlagenversorgung des rheumatischen FußesEine klinische und pedobarographische Analyse
Leitthema
Der Rheumatische Fuß
Im Rahmen der Rheumatoiden Arthritis
(RA) kommt es in Abhängigkeit von der
Erkrankungsdauer bei nahezu 100% der
Betroffenen zu pathologischen Verände-
rungen des Fußes, die i. Allg. als rheu-
matische Fußdeformität bezeichnet wer-
den. Ätiologisch bedeutsam ist die Schwä-
chung ligamentärer, kapsulärer und tendi-
nöser Strukturen durch die Artikulo- oder
Tenosynovitis im Rahmen der Grunder-
krankung. Der Rückfuß scheint hierbei
mit einer Häufigkeit zwischen 10% und
60% weniger oft betroffen zu sein als der
Vorfuß [10, 13], für den in Studien patho-
logische Veränderungen in einer Häufig-
keit zwischen 80% und 100% beschrieben
werden [1].
Typische rheumatische Rückfußdefor-
mität ist der Pes planovalgus mit fixierter
Valgusfehlstellung des Rückfußes und Ab-
flachung des Längsgewölbes, welche kon-
sekutiv zu einer supinatorischen Aufdre-
hung des Vorfußes führen kann. Im kli-
nischen Alltag häufiger und vom Pati-
enten stärker beklagt findet sich die rheu-
matische Vorfußdeformität mit Spreiz-
fußbildung und schmerzhafter Fehlbe-
schwielung unter den Metatarsaleköpf-
chen II, III und IV. Insbesondere die Ar-
thritis in den Tarsometatarsalgelenken II–
IV scheint für die Progredienz des rheu-
matischen Spreizfußes von Bedeutung zu
sein [21]. Neben der Hallux-valgus-Fehl-
stellung der Großzehe ist bei zahlreichen
Patienten eine fibulare Drift der Zehen II–
IV mit Krallen- oder Klauenzehenbildung
vorhanden, verbunden mit Klavusbildung
dorsal der proximalen Interphalangealge-
lenke. Da die Kleinzehe meist in Varus-
stellung verbleibt, entsteht somit das klas-
sische Bild eines „pied rond rhumatis-
male“.
Therapie des Rheumatischen Fußes
Generell erfordert die Behandlung von
Patienten mit entzündlich-rheuma-
tischen Erkrankungen eine enge Koope-
ration zwischen internistischem Rheu-
matologen und Orthopäden. Eine suffizi-
ente medikamentöse Therapie ist essenti-
ell zur Reduktion der serologischen Ent-
zündungsaktivität, um eine fortschrei-
tende Gelenkdestruktion zu vermeiden.
Eine Möglichkeit zur integrativen Pati-
entenversorgung stellt die Zusammen-
arbeit mit den bundesweit verbreiteten
Rheumazentren dar, innerhalb derer ver-
schiedene medizinische und nicht-medi-
zinische Einrichtungen kooperieren, die
an der Versorgung von Patienten mit ent-
zündlich-rheumatischen Erkrankungen
beteiligt sind.
Wichtigster Bestandteil der konserva-
tiven Therapie des rheumatischen Fußes
ist die individuell angepasste orthopädie-
technische Versorgung. Neben diversen
Schuhzurichtungen und der Anfertigung
eines orthopädischen Maßschuhs wer-
den zu diesem Zweck orthopädische Ein-
lagen verwendet. Empfohlen werden lang-
sohlige Einlagen nach Abdruck mit inte-
grierter retrokapitaler Pelotte. Allerdings
ist die Einlagenversorgung des rheuma-
tischen Fußes bislang überwiegend erfah-
rungsbasiert, denn klinische Studien zur
Effektivität einer derartigen Versorgung
oder Versuche zur Qualitätskontrolle der
Einlagenversorgung beim rheumatischen
Fuß finden sich in der Literatur kaum.
Material und Methoden
Patientengut
Für unsere Untersuchungen wurden
20 Patienten mit gemäß den ACR-Krite-
rien [2] gesicherter RA und schmerzhafter
rheumatischer Fußdeformität rekrutiert.
Das Durchschnittsalter betrug 50 (22–75)
Jahre. Die durchschnittliche Krankheits-
dauer betrug 13±7,3 Jahre [Mittelwert ±
Standardabweichung (SD)].
1176 | Der Orthopäde 11 · 2006
Diese Studie wurde finanziell unterstützt im Rahmen der Projektförderung durch die Arbeits-gemeinschaft Regionaler kooperativer Rheuma-zentren in der Deutschen Gesellschaft für Rheu-matologie (DGRh). Dieser Beitrag wurde als Originalpublikation erstellt und begutachtet und ist aus formalen Gründen in das Leitthema dieser Ausgabe ein-geordnet.
![Page 2: Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes](https://reader031.vdocuments.mx/reader031/viewer/2022020518/57502a971a28ab877ecd66d6/html5/thumbnails/2.jpg)
Einschlusskriterien waren neben der
Einwilligung zur Studienteilnahme die
Fähigkeit zum freien Gang auf einem
Laufband bei einer Mindestgeschwindig-
keit von 1 km/h. Ausschlusskriterien wa-
ren neurologische Begleiterkrankungen
(Hemiparese, Polyneuropathie), eine re-
levante periphere arterielle Verschluss-
krankheit und geplante operative Ein-
griffe an den unteren Extremitäten in-
nerhalb von 6 Monaten nach Studienbe-
ginn. Voroperationen stellten kein Aus-
schlusskriterium dar. Ebenso stellte eine
bereits vorhandene Einlagenversorgung
kein Ausschlusskriterium dar, in diesen
Fällen war Bedingung, dass die Einlagen
eine insuffiziente Ausarbeitung aufwei-
sen, oder von den Patienten innerhalb der
letzten 3 Monate vor Studienbeginn nicht
getragen werden. Eine orthopädieschuh-
technische Zurichtung war erlaubt, aller-
dings sollte über den Studienzeitraum kei-
ne Modifikation erfolgen.
Gestaltung der Einlagen
Die Verordnung der orthopädischen Ein-
lagen erfolgte nach definierter Vorgabe:
„1 Paar orthopädische Einlagen nach Ab-
druck, stützend-bettend, Rückfuß halb-
schalenförmig, halbstarr, Vorfuß elas-
tisch, Quergewölbepelotte“. In 2 Fällen
wurden die Einlagen nach Vakuumtech-
nik gefertigt und dementsprechend wei-
ter bearbeitet. Bei den restlichen 18 Pati-
enten erfolgte die Anfertigung der Ein-
lagen über spezielle Einlagenhölzer nach
Gipsabdruck. Als Trägermaterial wurde
hartelastisches Korkgemisch (90 Shore
Härte) verwendet. Die 1. durchgehende
Schicht bestand aus geschlossenem Zell-
polstermaterial in 5 mm Stärke (44 Shore
Härte), die 2. durchgehende Schicht aus
offenem Zellpolstermaterial der Stär-
ke 2,5 mm (32 Shore Härte). Die Pelotte
wurde aus geschlossenem Moosgummi
(35 Shore Härte) individuell ausgearbei-
tet und positioniert (. Abb. 1). Die Ein-
lagen wurden nach Anfertigung auf ihre
korrekte Ausführung und Passform hin
kontrolliert.
Klinische Untersuchung
Vor der Erstmessung (T0) und bei Nach-
untersuchung (T2) erfolgte eine detaillier-
Zusammenfassung · Abstract
Orthopäde 2006 · 35:1176–1182 DOI 10.1007/s00132-006-1018-7
© Springer Medizin Verlag 2006
H.-D. Carl · C. Putz · G. Weseloh · R. Forst · B. Swoboda
Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes. Eine klinische und pedobarographische Analyse
Zusammenfassung
Hintergrund. Bei der konservativen Thera-
pie rheumatischer Fußdeformitäten spielt die
Versorgung mit orthopädischen Einlagen ei-
ne essentielle Rolle. Studien zur Qualitäts-
kontrolle der Einlagenversorgung beim rheu-
matischen Fuß existieren bislang nicht.
Material und Methode. 20 Patienten mit
Rheumatoider Arthritis und schmerzhafter
rheumatischer Fußdeformität wurden mit or-
thopädischen Einlagen nach definierter Bau-
art versorgt. Der Belastungsschmerz vor und
nach Einlagenversorgung wurde über ei-
ne 100 mm visuelle Analogskala (VAS) ermit-
telt. Zur Pedobarographie wurde ein mobi-
les Im-Schuh-Messsystem (pedar cable®, No-
vel GmbH, München) angewendet, wobei 3
Messreihen (vor Einlagenversorgung, unmit-
telbar nach Versorgung, 6 Monate nach Ver-
sorgung) durchgeführt wurden. Die Parame-
ter Maximalkraft, Maximaldruck, Kraft-Zeit-
Integral und mittlerer Druck wurden analy-
siert innerhalb verschiedener anatomischer
Regionen (Rückfuß, Mittelfuß, Mittelfußköpf-
chen I, Mittelfußköpfchen II–IV, Mittelfuß-
köpfchen V, Zehen) und einer individuell defi-
nierten Hauptbelastungszone.
Ergebnisse. Trotz eines heterogenen Pati-
entenkollektivs mit unterschiedlich schwer
ausgeprägter rheumatischer Fußdeformi-
tät zeigte sich im Beobachtungszeitraum ei-
ne signifikante Verbesserung der Schmerzsi-
tuation. Durch Pedobarographie konnten für
die gewählten Parameter jedoch nur in Ein-
zelfällen signifikante Veränderungen nachge-
wiesen werden, sowohl innerhalb der anato-
mischen Regionen als auch innerhalb der in-
dividuellen Hauptbelastungszone.
Schlussfolgerung. Um dieses Verfahren als
Instrument zur Qualitätskontrolle der Einla-
genversorgung beim rheumatischen Fuß zu
etablieren, sind weiterführende Studien er-
forderlich.
Schlüsselwörter
Fußdeformität · Einlagen · Pedobarographie ·
Rheumatoide Arthritis
Insoles for the rheumatic foot. A clinical and pedobarographic analysis
Abstract
Background. Insoles are regarded as an ap-
propriate tool for the management of rheu-
matic foot disorders. However, a quality con-
trol for this purpose has not been estab-
lished. In our study, the clinical effectiveness
of insoles used in patients with rheumat-
ic foot disorders was addressed. In addition,
we sought to establish pedobarography as
a means of quality control for orthotic man-
agement of the rheumatic foot.
Material and methods. Our study included
20 rheumatoid arthritis patients with painful
rheumatic foot deformities who were provid-
ed with insoles. Clinical data were obtained
by physical examination and a 100-mm pain
scale. Pedobarography was performed us-
ing the novel pedar cable system with new
and individually designed insoles and after a
6-month follow-up. A shoe-only trial served
as control. The parameters maximum force,
peak pressure, force-time integral, and aver-
age pressure were analyzed in anatomical re-
gions and an individually defined overloaded
forefoot region.
Results. Clinical improvement was signifi-
cant after a 6-month follow-up in spite of a
heterogeneous group of patients. Howev-
er, our results could not confirm consistent
changes in plantar pressure distribution.
Conclusion. As a conclusion, further efforts
are necessary to establish a quality control for
orthotic management of the rheumatic foot.
Keywords
Foot disorder · Insoles · Pedobarography ·
Rheumatoid arthritis
1177Der Orthopäde 11 · 2006 |
![Page 3: Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes](https://reader031.vdocuments.mx/reader031/viewer/2022020518/57502a971a28ab877ecd66d6/html5/thumbnails/3.jpg)
te klinische Untersuchung mit ausführ-
licher körperlicher Befunderhebung. Zur
Erfassung der Krankheitsaktivität wurde
der „Ritchie Articular Index“ (RAI) [20]
erhoben. Durch die Patienten wurde an-
hand einer 100 mm visuellen Analogskala
(VAS) eine Einschätzung der belastungs-
abhängigen Fußschmerzen bei durch-
schnittlicher Belastung über 24 h vorge-
nommen, im Falle einer Wiederversor-
gung auf gleiche Weise eine Einschätzung
der Zufriedenheit mit der bisherigen Ein-
lagenversorgung. Die maximale Gehstre-
cke wurde semiquantitativ über eine 4-
Punkte-Skala ermittelt:
1 >1000 m,
2 500–1000 m,
3 <500 m,
4 häusliche Umgebung.
Pedobarographische Messung
Die pedobarographischen Messungen er-
folgten zu 3 Zeitpunkten: vor Einlagenver-
sorgung (T0), innerhalb von 2 Wochen
nach Versorgung (T1) sowie im Rahmen
einer Nachuntersuchung nach 6 Monaten
(T2). Zu diesem Zweck wurde das „pedar®
cable system“ der Fa. Novel (München)
angewandt. Hierbei handelt es sich um
ein mobiles Im-Schuh-Messsystem, beste-
hend aus Einlegesohlen, in welche 99 ka-
pazitive Sensoren integriert sind. Die ma-
ximale Messfrequenz beträgt 50 Hz. Die
Sohlengröße wurde individuell aus 5 un-
terschiedlich großen Sohlenpaaren ausge-
wählt.
Datenerhebung und Auswertung
Die pedobarographischen Messungen er-
folgten auf einem Laufband. Die Lauf-
bandgeschwindigkeit wurde intraindivi-
duell variiert, sodass jeder Patient sein in-
dividuelles Gangbild wiedergeben konnte,
jedoch pro Patient über die 3 Messungen
konstant gehalten, um geschwindigkeits-
abhängige Veränderungen der Druck-
messung zu vermeiden. Die Messungen
erfolgten jeweils im gleichen Schuhwerk.
Nach Erreichen eines sicheren Gangbilds
erfolgte die pedobarographische Messung
von 20 Doppelschritten (20 rechte und 20
linke Schritte).
Zur Auswertung der pedobarogra-
phischen Daten wurden mithilfe der Soft-
ware „novel multimask 10.30“ (Fa. Novel)
sog. Masken angefertigt, die eine diffe-
renzierte Betrachtung verschiedener Re-
gionen der Fußsohle erlauben. Zum ei-
nen erfolgte eine Unterteilung in verschie-
dene anatomische Regionen der Fußsohle
[Rückfuß, Mittelfuß, Mittelfußköpfchen
(MH) I, MH II–IV, MH V, Zehen], zum
anderen wurden nach Erstmessung (T0)
individuelle Hauptbelastungszonen unter
dem Vorfuß definiert (. Abb. 2).
Die Parameter Maximaldruck, Maxi-
malkraft, Kraft-Zeit-Integral als Summa-
tion aller Kraftmesswerte während der
Standphase und mittlerer Druck als Quo-
tient aus dem Druck-Zeit-Integral und
der Kontaktzeit wurden ausgewertet. Die
statistische Analyse erfolgte mithilfe der
Software-Pakete „novel projects“ sowie
der Datenbank „novel database pro M®“.
Zur statistischen Auswertung wurde über
die Software „novel database pro M“ eine
einseitige ANOVA-Analyse durchgeführt.
Die Analyse der Werte für den mittleren
Druck erfolgte mittels t-Test für verbun-
dene Stichproben nach Datentransfer in
Abb. 1 8 Orthopädische Einlage zur Behandlung des rheumatischen Fußes – langsohlige Ausführung nach Gipsabdruck: Der Rückfuß ist halbschalen-förmig und halbstarr gefertigt, im Vorfußbereich elastische Materialwahl, individuell anzupassende Quergewölbepelotte, ausreichende Abstützung des Längsgewölbes unter Sustentaculum tali
Abb. 2 8 Farbkodierte Darstellung der plantaren Druckverteilung mittels des Messsystems „pedar cable“. Links Definition einer individuellen Maske für die Hauptbelastungszone unter dem Vorfuß. Mitte Definition der ana-tomischen Regionen unter der Fußsohle. Rechts Zuordnung der Farbcodie-rung zu den Druckmesswerten
1178 | Der Orthopäde 11 · 2006
Leitthema
![Page 4: Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes](https://reader031.vdocuments.mx/reader031/viewer/2022020518/57502a971a28ab877ecd66d6/html5/thumbnails/4.jpg)
SPSS 11.5®. Das Signifikanzniveau wurde
auf p<0,05 festgesetzt.
Ergebnisse
Zum Zeitpunkt der Datenauswertung
konnten 2 Untergruppen mit jeweils
10 Patienten gebildet werden, die entwe-
der bislang keinerlei Einlagenversorgung
erhalten hatten (Erstversorgung) oder ei-
ne nicht akzeptierte oder insuffiziente
Einlagenversorgung aufwiesen (Wieder-
versorgung).
Körperlicher Befund
Die Mittelwerte für den Bewegungsum-
fang von Hüftgelenken, Kniegelenken
und Sprunggelenken zeigten zwischen
T0 und T2 keine signifikante Änderung,
sowohl für das gesamte Kollektiv, als auch
für beide Untergruppen. Ebenso zeigten
sich zwischen T0 und T2 keine signifi-
kanten Unterschiede für den RAI als Maß
für die Krankheitsaktivität.
Die fußspezifischen Befunde vor Erst-
messung (T0) sind in . Tab. 1 dargestellt.
In beiden Subgruppen fand sich eine ver-
gleichbare Häufigkeit an Zehenfehlstellun-
gen, plantarer Fehlbeschwielung und Bur-
sitiden. Die im Rahmen der Nachunter-
suchung (T2) erhobenen Befunde zeigten
ein nahezu identisches Bild, mit einer ten-
denziellen Zunahme der Krallenzehende-
formität (von insgesamt 27 auf 43) und ei-
ner ebenfalls tendenziellen Abnahme der
Bursitiden (von insgesamt 12 auf 6).
Tab. 1 Dargestellt sind die klinischen Ausgangsbefunde der für die Studie rekrutierten Patienten zum Zeitpunkt T0 in Bezug auf plan-
tare Schwielenbildung, Zehendeformitäten und Bursitiden, getrennt in rechten und linken Fuß. In der 2. Spalte ist die Unterteilung in die
Subgruppen von Patienten genannt, für die im Rahmen der Studie eine Erstversorgung bzw. Wiederversorgung stattfand
ID Subgruppe Plantare Schwielenbildung Zehendeformitäten Bursitiden
Metatarsaleköpfchen Zehenkuppe Krallenzehe Hammerzehe Hallux valgus
Rechts Links Rechts Links Rechts Links Rechts Links Rechts Links Rechts Links
1 E I, II, III I, II, III 0 I IV II, IV II, III III, V I I 0 0
2 E 0 0 I I 0 0 0 0 0 0 0 V
3 E I, II, III,
IV, V
I, II, III, IV, V V 0 II, III 0 0 0 I I IV 0
4 E I, IV I, IV, V 0 I II, V IV IV, V I, II, III 0 0 0 0 I
5 E I, II, III,
IV, V
I, II, III, IV III I, V 0 0 II, IV, V II, III,
IV, V
0 I III I
7 E III, IV, V I, II, III, IV, V I I 0 0 II, III,
IV, V
0 0 0 0 0
8 E I, II, III,
IV, V
I, II, IV 0 I I I, II, III,
IV, V
II, III, IV I I 0 0 0
16 E V V I, IV I 0 II, III III II, III 0 0 0 0
17 E II II I, IV I, V III IV II, IV II, III 0 0 0 0
19 E I, III III I I 0 0 II, IV II 0 0 0 0
9 W 0 I, II, IV, V I, II, V I, II, III 0 0 II I I I 0 0
6 W 0 III, IV, V I, II, III I, II, III 0 0 II, IV III, IV 0 1 V V
10 W I, II, III III 0 0 0 0 II, III II, III 0 0 0 0
11 W I, II, V I, II, III, V I, II, V I, II, III 0 0 II, III, IV 0 0 0 I I
12 W I II, III II I 0 0 III III, IV 0 0 I 0
13 W I, IV, V I 0 0 V II, IV, V II, III, IV II, III I I I I
14 W I, II, III, IV II I I 0 0 II 0 I I 0 0
15 W 0 0 0 I 0 III V II, III 0 0 0 0
18 W I I, II, III 0 I V V II II 0 0 0 0
20 W I, II, III,
IV, V
I, II, III, IV, V I, II, III,
IV, V
I, II, III,
IV, V
0 IV, V 0 0 I I 0 0
I–V jeweiliger Stahl bzw. die betroffene Zehe, 0 Merkmal nicht vorhanden, E Erstversorgung, W Wiederversorgung.
Tab. 2 Schmerzverbesserung durch Einlagenversorgung. Dargestellt sind die Mittel-
werte mit Standardabweichung für die Einschätzung des durchschnittlichen Belastungs-
schmerzes der Füße über 24 h, gemessen anhand einer 100-mm-VAS
T0 (vor Einlagenversorgung) T2 (6 Monate Follow-up)
Schmerz [mm] 73±27 38±25
Tab. 3 Signifikante Veränderung des Messwerts „durchschnittlicher Druck“ (Quotient
Druck-Zeit-Integral und Kontaktzeit) zwischen den Messungen vor Einlagenversorgung
(T0) und unmittelbar nach Einlagenversorgung (T1)
Rückfuß Mittelfuß MH 1 MH 2–4 MH 5 Zehen Hauptbe-
lastung
Erhöht (p<0,05) 0 5 2 0 0 0 1
Vermindert (p<0,05) 2 0 1 1 0 1 4
n.s. 18 15 17 19 20 19 15
n.s. nicht signifikant.
1179Der Orthopäde 11 · 2006 |
![Page 5: Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes](https://reader031.vdocuments.mx/reader031/viewer/2022020518/57502a971a28ab877ecd66d6/html5/thumbnails/5.jpg)
Schmerzverbesserung durch Einlagenversorgung
Im Patientenkollektiv zeigte sich über
den Beobachtungszeitraum von 6 Mo-
naten eine signifikante Verbesserung des
Belastungsschmerzes beider Füße auf der
100 mm VAS von 73±27 mm zum Zeit-
punkt T0 auf 38±25 mm zum Zeitpunkt
T2 (p<0,05). Zwischen den Subgruppen
der erstversorgten und wiederversorgten
Patienten war kein signifikanter Unter-
schied nachweisbar, sodass die Schmerz-
verbesserung unabhängig von einem statt-
gehabten Versuch der Einlagenversorgung
zu erreichen war (. Tab. 2).
Kein pedobarograpisches Korrelat
Bei der pedobarographischen Datenana-
lyse zeigten sich über den anatomischen
Regionen und den individuellen Haupt-
belastungszone nur in Einzelfällen signi-
fikante Unterschiede. Zwischen den Zeit-
punkten T0 (vor Einlagenversorgung),
T1 (nach Versorgung) und T2 (6 Monate
nach Versorgung) konnten für keine der
Masken signifikante Umverteilungen von
Maximaldruck und Maximalkraft nach-
gewiesen werden. Ebenfalls war für das
Kraft-Zeit-Integral keine signifikante Än-
derung durch Einlagenversorgung zu er-
reichen, weder bei Betrachtung der ana-
tomischen Regionen, noch für die jewei-
lige individuelle Hauptbelastungszone. In
. Abb. 3 sind die Ergebnisse der Aus-
wertung von Maximalkraft, Maximal-
druck und Kraft-Zeit-Integral für den
linken Fuß gesamt und über den anato-
mischen Regionen für die Messungen T0
(vor Einlagenversorgung) und T1 (inner-
halb von 14 Tagen nach Einlagenversor-
gung) aufgeführt. Die Auswertung der
rechten Schritte zeigte analoge Ergebnisse,
ebenso der Vergleich der Zeitpunkte T0
und T2 bzw. T1 und T2 (Daten nicht ge-
zeigt). Für den durchschnittlichen Druck
(Quotient von Druck-Zeit-Integral und
Kontaktzeit) konnten bei Vergleich der 3
Messzeitpunkte ebenfalls nur in Einzelfäl-
len signifikante Änderungen erfasst wer-
den. In . Tab. 3 ist exemplarisch die Ge-
genüberstellung T0 zu T1 aufgeführt.
Diskussion
Das Im-Schuh-Messsystem
Für die Erhebung dynamischer pedobaro-
graphischer Daten können verschiedene
Messverfahren eingesetzt werden. Eine
Kraftmessplatte eignet sich für Druck-
und Kraftmessungen an der Kontaktflä-
che Fußsohle – Boden oder Schuhsohle
– Boden. Dieses Verfahren wurde in wis-
senschaftlichen Studien eingesetzt, um
die Veränderungen der Kraftverteilungs-
muster zu beschreiben nach Vorfußkor-
rekturen [7, 11, 17, 18, 22] und Fußosteoto-
mien [5, 14], sowie zur Beschreibung der
Instabilität des oberen Sprunggelenks [4].
Ferner wurde pedobarographische Mes-
sungen mittels Druckplatte durchgeführt
im Rahmen der Rehabilitation nach vor-
derer Kreuzbandersatzplastik [16] und zur
Beurteilung des Heilungsergebnisses nach
Kalkaneusfrakturen [12, 15].
Für unsere Zwecke erschien eine Mess-
plattform nicht geeignet, da der Fokus un-
serer Studie auf der möglichen Änderung
der plantaren Druckverteilung im Schuh-
werk durch orthopädische Einlagen ge-
richtet war. Das im Rahmen unserer Stu-
die angewendete Im-Schuh-Messsystem
ist gut geeignet zur Erfassung der Kon-
taktkräfte zwischen Fußsohle und Schuh
oder Fußsohle und Einlagen und hat-
te sich bereits in vorangegangenen Stu-
dien bewährt bei pedobarographischen
Tota
l ob
ject
hin
dfo
ot
mid
foo
t
MH
1
MH
2–4
MH
5
Toes
800
900
700
600
500
400
300
200
100
0
632,1149,3
260,592,7 214,2
74,3115,6 125
39,557,7 89,749,3
145,588,8
Tota
l ob
ject
hin
dfo
ot
mid
foo
t
MH
1
MH
2–4
MH
5
Toes
45,123,5 29,5
17,4
42,729,6
340,9104,8
108,455,2 81,5
32,833,725,0
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Tota
l ob
ject
hin
dfo
ot
mid
foo
t
MH
1
MH
2–4
MH
5
Toes
352124,6
97,963,4 91,1
45,939,424,8
45,118,6
31,820,0
46,736,0
550500450400350300250200150100
500
Kra
ft-Z
eit-
Inte
gra
l
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
25,413,8
17,410,1
19,311,5
122,8
1914,5
11,83,4
14,26,4
Tota
l ob
ject
hin
dfo
ot
mid
foo
t
MH
1
MH
2–4
MH
5
Toes
Pm
axErstmessung (T0)
Tota
l ob
ject
hin
dfo
ot
mid
foo
t
MH
1
MH
2–4
MH
5
Toes
35
30
25
20
15
10
5
0
248,4
10,83,3
11,72,5
18,69,4
16,15,9
14,67,3
18,78,5
Zweitmessung (T1)
Tota
l ob
ject
hin
dfo
ot
mid
foo
t
MH
1
MH
2–4
MH
5
Toes
800
700
600
500
400
300
200
100
0
613,7130,7
294,774,2
205,962,4
108,5 133,154,6
46,291,9
15496,4
67,6
F max
Abb. 3 8 Säulendiagramme für die Mittelwerte von Maximaldruck (Pmax), Maximalkraft (Fmax) und das Kraft-Zeit-Integral, erhoben zu den Zeitpunkten T0 (vor Einlagenversorgung) und T1 (unmittel-bar nach Einlagenversorgung). Dargestellt sind die jeweiligen Mittelwerte unter der gesamten Sohle (total) sowie für die anatomischen Regionen unter der Fußsohle (hindfoot Rückfuß, midfoot Mittelfuß, MH 1 Mittelfußköpfchen I, MH 2–4 Mittelfußköpfchen II–IV, MH 5 Mittelfußköpfchen V, Toes Zehen)
1180 | Der Orthopäde 11 · 2006
Leitthema
![Page 6: Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes](https://reader031.vdocuments.mx/reader031/viewer/2022020518/57502a971a28ab877ecd66d6/html5/thumbnails/6.jpg)
Messungen nach Weil-Osteotomie [22]
und nach Einlagenversorgung des diabe-
tischen Fußes [3].
Schmerzverbesserung in jedem Stadium
Die in unserer Arbeit dargestellte Ver-
besserung des Belastungsschmerzes beim
rheumatischen Fuß steht im Einklang
mit der täglichen Erfahrung und wurde
bereits durch die Untersuchungen von
Hodge et al. beschrieben [8]. In der hier
vorgelegten Arbeit findet sich jedoch auch
ein Hinweis darauf, dass die Einlagenver-
sorgung sowohl in frühen Stadien rheu-
matischer Fußveränderungen als auch bei
komplexer Fußdeformität eine Schmerz-
besserung erreichen kann. Diese Aussage
kann als Argument dienen, die Einlagen-
versorgung des Rheumatikers gegen den
zunehmenden Druck der Kostenträger zu
verteidigen. Bislang nicht wissenschaft-
lich geklärt ist die Frage, ob durch adä-
quate Einlagenversorgung die Progressi-
on der rheumatischen Fußdeformität ge-
hemmt werden kann. Hierzu sind mittel-
fristige Studien erforderlich, die klinische
und radiologische Parameter erheben und
die Aktivität der RA berücksichtigen.
Komplexität der Einflussgrößen
Generell sind die Einflussgrößen auf die
Pedobarographie beim rheumatischen
Fuß sehr vielseitig. Über die Auswirkung
von Zehendeformitäten auf die Messergeb-
nisse liegen bislang keine Untersuchungen
vor. Die Bedeutung plantarer Schwielen-
bildung für pedobarographische Mes-
sungen wird in der Literatur unterschied-
lich beurteilt [19, 23, 24]. Beim rheuma-
tischen Fuß wird zudem eine gesteigerte
Druckempfindlichkeit chronisch überlas-
teter Regionen diskutiert [6], sodass eine
Schmerzverbesserung paradoxerweise zu
einer Zunahme der Vorfußbelastung füh-
ren könnte, indem die schmerzbedingte
Druckvermeidung entfällt.
Die Ergebnisse aus Studien zur Pedo-
barographie beim diabetischen Fuß sind
nicht ohne weiteres auf den rheuma-
tischen Fuß übertragbar zu sein, da im
Rahmen der diabetischen Polyneuropa-
thie der Schmerz als limitierender Faktor
für die Druckbelastung entfällt. Zudem
zielt die Einlagenversorgung beim diabe-
tischen Fuß zur Ulkusprophylaxe alleine
auf Druckentlastung, sodass zu diesem
Zweck bettende Einlagen zur Anwendung
kommen. Demgegenüber ist die Ausfüh-
rung der Einlagen für den rheumatischen
Fuß stützend-bettend, um die Fußanato-
mie zu erhalten.
Im Rahmen der Pedobarographie
muss, um den methodischen Anforde-
rungen gerecht zu werden, die Laufge-
schwindigkeit individuell konstant gehal-
ten werden, um geschwindigkeitsbedingte
Änderungen der Druckwerte zu mei-
den. Somit entfällt der Parameter „Lauf-
geschwindigkeit“ bei der pedobarogra-
phischen Erfolgskontrolle der Einlagen-
versorgung, obwohl ein schnelleres „be-
quemes Gehen“ durchaus ein derartiges
Kriterium darstellen kann.
Pedobarographische Daten
Die klinische Verbesserung durch ortho-
pädische Einlagen fand in unserer Studie
kein pedobarographisches Korrelat. Unser
Ergebnis steht somit in Widerspruch zu
Arbeiten, die durch Einlagenversorgung
beim rheumatischen Fuß eine Reduktion
des mittleren Druckes [8] oder des Ma-
ximaldruckes [9] demonstrierten. In der
Studie von Hodge et al. [8] wird eine si-
gnifikante Reduktion des mittleren Druck
unter dem MH II beschrieben. Zur Ana-
lyse der Messwerte wurden in dieser Stu-
die Druckmasken gewählt, die sich von
den hier angewandten unterscheiden. Aus
diesem Grund ist eine Vergleichbarkeit
der Ergebnisse nur eingeschränkt gege-
ben. Auch fehlen in der genannten Publi-
kation detaillierte Aussagen über den kli-
nischen Befund. In unserer Studie waren
Patienten mit unterschiedlich stark ausge-
prägten Fußpathologien eingeschlossen,
von isolierter Senk-Spreizfußbildung bis
hin zur komplexen rheumatischen Fuß-
deformität.
Voroperationen im Bereich der Füße
stellten, im Gegensatz zur Studie von Jack-
son et al. [9] kein Ausschlusskriterium dar.
Möglicherweise wurde durch die Hetero-
genität unseres Kollektivs und die damit
verbundene Streubreite der Messwerte die
Aussagekraft der pedobarographischen
Daten limitiert. Wir empfehlen daher für
kommende Studien eine differenzierte Be-
trachtung verschiedener Stadien der rheu-
matischen Fußdeformität mit einem klar
definierten Patientenkollektiv.
Jackson et al. [9] fanden eine Reduk-
tion des Maximaldrucks unter den Meta-
tarsaleköpfchen durch Verwendung einer
retrokapitalen Pelotte sowie einer retroka-
pitalen Rampe. Ein Kritikpunkt am me-
thodischen Ansatz dieser Studie besteht
darin, dass lediglich 3 Schritte zur Daten-
analyse ausgewählt und gemittelt wurden,
während die Patienten eine schleifenför-
mige Wegstrecke zurücklegten. Bei die-
sem Ansatz werden die Scherkräfte beim
Gehen einer Kurve unzureichend berück-
sichtigt. Ferner werden die verwendeten
Masken zur Auswertung der Druckmes-
sungen nicht wiedergegeben.
Kombination mit Druckmessplatte
Wie bereits erwähnt, stellt die Versor-
gung mit orthopädischen Einlagen nur
einen Teil der gesamten orthopädietech-
nischen Versorgung des rheumatischen
Fußes dar. Mittels sensorbeladener Soh-
len sind pedobarographische Messungen
an der Kontaktfläche Fußsohle – Einlage
möglich. Mit dieser Technik kann aller-
dings nur ein Teil der komplexen Kräfte
gemessen werden, die unter der Fußsohle
auftreten. Möglicherweise kann durch die
Kombination von pedobarographischen
Messungen im Schuh (durch sensorbela-
dene Sohlen) und unter dem Schuh (mit-
tels Plattform) eine Qualitätskontrolle für
die Versorgung des rheumatischen Fußes
erreicht werden, die der Komplexität der
Messgrößen gerecht wird.
Fazit für die Praxis
Die Verordnung von orthopädischen Ein-
lagen stellt eine effektive Maßnahme
zur orthopädietechnischen Versorgung
schmerzhafter rheumatischer Fußdefor-
mitäten dar. Der klinische Erfolg ist hier-
bei unabhängig vom Ausprägungsgrad
der Fußdeformität. Nach unseren Unter-
suchungen kann die Pedobarographie
bislang nicht als Instrument zur Quali-
tätskontrolle der Einlagenversorgung des
rheumatischen Fußes genutzt werden.
1181Der Orthopäde 11 · 2006 |
![Page 7: Die Einlagenversorgung des rheumatischen Fußes](https://reader031.vdocuments.mx/reader031/viewer/2022020518/57502a971a28ab877ecd66d6/html5/thumbnails/7.jpg)
Korrespondierender AutorDr. H.-D. CarlOrthopädische Universitätsklinik mitPoliklinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-NürnbergRathsberger Straße 57, 91054 [email protected]
Danksagung. Herrn OSM Reinhard Ignor, Fa. Ignor
Orthopädie-Schuh und Technik, Erlangen, danken wir
für die technische Beratung.
Interessenkonflikt. Es besteht kein Interessenkon-
flikt. Der korrespondierende Autor versichert, dass kei-
ne Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in
dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Kon-
kurrenzprodukt vertreibt, bestehen. Die Präsentation
des Themas ist unabhängig und die Darstellung der In-
halte produktneutral.
Literatur
1. Akagi S, Sugano H, Ogawa R (1997) The long term
results of ankle joint synovectomy for rheumatoid
arthritis. Clin Rheumatol (Belg) 16: 284–290
2. Arnett FC, Edworthy SM, Bloch DA et al. (1988) The
American Rheumatism Association 1987 revised
criteria for the classification of rheumatoid arthri-
tis. Arthritis Rheum 31: 315–324
3. Ashry HR, Lavery LA, Murdoch DP et al. (1997) Ef-
fectiveness of diabetic insoles to reduce foot pres-
sures. J Foot Ankle Surg 36: 268–271
4. Becker HP, Rosenbaum D, Claes L, Gerngross H
(1999) Dynamic pedography for assessing functio-
nal ankle joint instability. Unfallchirurg 100: 133–
139
5. Charles YP, Axt M, Doderlein L (2003) Surgical
treatment of cavovarus foot deformity considering
dynamic pedobarography. Z Orthop 141: 433–439
6. Craxford AD, Stevens J, Park C (1982) Management
of the deformed rheumatoid forefoot. A compari-
son of conservative and surgical methods. Clin Or-
thop 166: 121–126
7. DeFrino PF, Brodsky JW, Pollo FE et al. (2002) First
metatarsophalangeal arthrodesis: a clinical, pedo-
barographic and gait analysis study. Foot Ankle Int
23: 496–502
8. Hodge MC, Bach TM, Carter GM (1999) Orthotic
management of plantar pressure and pain in rheu-
matoid arthritis. Clin Biomech (Bristol, Avon) 14:
567–575
9. Jackson L, Binning J, Potter J (2004) Plantar pres-
sures in rheumatoid arthritis using prefabricated
metatarsal padding. J Am Podiatr Med Assoc 94:
239–245
10. Keenan MAE, Peabody TD, Gronely JK, Perry J
(1991) Valgus deformities of the feet and characte-
ristics of gait in patients who have rheumatoid ar-
thritis. J Bone Joint Surg Am 73: 237–247
11. Kernozek TW, Sterriker SA (2002) Chevron (Aus-
tin) distal metatarsal osteotomy for hallux valgus:
comparison of pre- and post-surgical characteris-
tics. Foot Ankle Int 23: 503–508
12. Kinner B, Best R, Falk K, Thon KP (2002) Is there a
reliable outcome measurement for displaced In-
tra-articular calcaneal fractures? J Trauma 53:
1094–1102
13. Mann RA, Horten GA (1996) management of the
foot and ankle in rheumatoid arthritis. Rheum Dis
Clin North Am 22: 457–476
14. Metaxiotis D, Accles W, Pappas A, Doederlein L
(2000) Dynamic pedobarography (DPB) in ope-
rative management of cavovarus foot deformity.
Foot Ankle Int 21: 935–947
15. Mittelmeier T, Morlock MM, Hertlein H et al. (1993)
Analysis of morphology and gait function after in-
traarticular calcaneal fracture. J Orthop Trauma 7:
303–310
16. Mittelmeier T, Weiler A, Sohn T et al. (1999) Func-
tional monitoring during rehabilitation following
anterior cruciate ligament reconstruction. Clin Bio-
mech 14: 576–584
17. Patel VG, Wieman TJ (1994) Effect of metatarsal
head resection for diabetic foot ulcers on the dy-
namic plantar pressure distribution. Am J Surg
167: 297–301
18. Phillipson A, Dhar S, Linge K et al. (1994) Forefoot
arthroplasty and changes in plantar foot pressures.
Foot Ankle Int 15: 595–598
19. Pitei DL, Lord M, Foster A et al. (1999) Plantar pres-
sures are elevated in the neuroischemic and the
neuropathic diabetic foot. Diabetes Care 22: 1966–
1970
20. Ritchie DA, Boyle JA, McInnes JM et al. (1969) Eva-
luation of a simple articular index for joint tender-
ness in rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis 28:
196
21. Swoboda B, Martus P, Kladny B et al. (1994) The
significance of inflammatory changes in the tar-
sometatarsal joints for development of rheumatic
splayed foot: a radiologic follow-up. Z Rheumatol
53: 299–306
22. Vandeputte G, Dereymaeker G, Steenwerckx A,
Peeraer L (2000) The Weil osteotomy of the lesser
metatarsals: a clinical and pedobarographic fol-
low-up study. Foot Ankle Int 21: 370–374
23. Woodburn J, Stableford Z, Helliwell PS (2000) Pre-
liminary investigation of debridement of plantar
callosities in rheumatoid arthritis. Rheumatology
(Oxford) 39: 652–654
24. Young MJ, Cavanagh PR, Thomas G et al. (1992)
The effect of callus removal on dynamic plantar
foot pressures in diabetic patients. Diabet Med 9:
55–57
Aufgerichteter Wirbel befreit von Schmerzen und macht mobil
Patienten mit schmerzhaften Einbrüchen
von Wirbelkörpern aufgrund von Osteopo-
rose steht seit einigen Jahren ein effektives
Verfahren zur Verfügung, das sie von ihren
Schmerzen erlösen und ihnen die verlorene
Mobilität zurückgeben kann. Bei der so ge-
nannten Kyphoplastie wir der Wirbel durch
einen Ballon und nachfolgende Einspritzung
von Biozement aufgerichtet.
Eine Studie der Medizinischen Univer-
sitätsklinik Heidelberg bestätigt nun den
Therapieerfolg dieses Verfahrens. 30%
der knapp 400 behandelten Heidelberger
Patienten sind völlig schmerzfrei, bei 60%
wurden die Schmerzen erheblich gelin-
dert. Belastende Schmerzmedikamente
konnten abgesetzt oder drastisch reduziert
werden. Zudem treten neue Wirbelkörper-
brüche um 50% weniger häufig auf als bei
den nicht behandelten Kontrollpatienten.
Offenbar können erhöhte Beweglichkeit
und kräftigere Knochen den Patienten vor
neuen Brüchen bewahren.
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg,
www.klinikum.uni-heidelberg.de
Fachnachrichten
1182 | Der Orthopäde 11 · 2006