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STUTTGART. Entwicklungshilfe setzt fürChristian Neuber bei Kindern an. Der ehemalige Verleger investierte eine Million Euroin seine Stiftung und fördert nun die Bildungin einem 2000SeelenDorf in Südafrika.
Herr Neuber, warum engagieren Sie sich für Kinder?Christian Neuber: Weil ich jenen etwas davon zurückgeben will, die maßgeblich zumErfolg meines Verlags beigetragen haben.
Und warum in Südafrika?Ein Freund rief mich eines Tages an und batum Hilfe. Er ist Geschäftsführer eines Fischereibetriebs in Paternoster, nordöstlichvon Kapstadt. Früher haben die Leute dortvom LobsterFang gelebt, doch weil sie dasMeer überfischt haben, ist nun ihre Existenzgrundlage und die ihrer Kinder zerstört.In dem Dorf mit 2000 Einwohnern besuchtenur etwa die Hälfte die Schule, und 75 Prozent der 14jährigen verließen sie als Analphabeten.
Was haben Sie gemacht?Wir haben 2016 zunächst Volunteers in dieSchule geschickt, später auch zur Betreuung. Die Kinder sind sich am Nachmittagselbst überlassen, denn sie stammen zueinem großen Teil aus Familien, die sichnicht um sie kümmern. Viele Männer habensich in den Alkohol geflüchtet, die Frauenund Kinder sind auf sich gestellt.
Die Freiwilligen sind Studentinnen und Studenten. Braucht es diesen Sachverstand an so einer kleinen Schule?Wenn drei Viertel der Schüler im Unterrichtüberfordert sind, entsteht eine sehr großeUnruhe. Um Disziplin in eine Klasse zu bekommen, braucht man Methoden. Die Volunteers stammen seit Beginn des Projektsvon der Pädagogischen Hochschule Weingarten, inzwischen kooperieren wir mit derDualen Hochschule BadenWürttemberg,mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und die südafrikanische UniversitätStellenbosch schickt in diesem Jahr zum ersten Mal Studierende zu uns. Mehr als 20 sindes insgesamt in diesem Jahr.
Was haben die Studierenden davon?Sie reisen auf unsere Kosten dort hin undkönnen wissenschaftliche Studien machen,die von den Hochschulen für den Bacheloranerkannt werden, oder sie bekommen denPraxiseinsatz angerechnet. Außerdem können sie ihre Erfahrungen an unseren multikulturellen Schulen ganz gut gebrauchen.Es ist übrigens toll zu sehen, dass Studentinnen als junge Mädchen hingegangen sindund als gestandene Frauen zurückkamen.
Welche Fortschritte machen die Kinder?
Beim ReadingComprehensionTest, demLeseverständnistest nach dem ersten Jahr, indem wir dort aktiv waren, gab es nur marginale Fortschritte, aber das war nicht anderszu erwarten. Es gibt viel aufzuholen, fürSchüler und Lehrer. Wir kümmern uns vorallem um die Jüngsten, deshalb wird sich dasErgebnis im Lauf der Zeit verbessern.
Sind die heute 14-Jährigen also verloren?Unser Stiftungsbeirat hat vorige Woche getagt. Man war sich einig, dass wir uns auchum diese Kinder kümmern sollten.
Mit welchem Konzept?Der Staat bezahlt fünf Lehrer, gebrauchtwerden aber sieben. Nun haben wir erwirkt,dass ein Hotelier einen weiteren Lehrer bezahlt. Und wir wollen junge Leute aus demDorf auf Tätigkeiten im Tourismus vorbereiten.
Ihre Stiftung wirft also trotz Niedrigzinsphase genug ab für weitere Expansionen?Ich habe eine Million Euro Gründungskapital eingebracht, momentan liegt unsere Rentabilität bei 8,5 Prozent. Doch ohne Spendenin Höhe von 200 000 Euro jährlich könnenwir nicht weitermachen. Nach Paternosterfließen jährlich 300 000 Euro, und wir bauen
gerade ein Gästehaus für die Studierenden.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ist auf Sie aufmerksam geworden und hat Paternoster im Oktober besucht. War der Besuch wichtig für Ihre Stiftung?Über Frau Bauer und ihre Delegation von 21Hochschulrektoren kam die Verbindung zurPH Heidelberg zustande, und so haben wirauch Kontakt zum KIT Karlsruhe, der Forschuntsuniversität für Technologie, bekommen. Die Karlsuher könnten helfen, dieWasserversorgung zu verbessern, zum Beispiel durch eine Meerwasserentsalzungsanlage.
Reisen Sie nächste Woche deshalb nach Paternoster?Ich reise bis zu fünf Mal pro Jahr als Privatmann nach Südafrika. Wegen der Liebe zudem Land und weil ich dort Freunde habe.Aber ja, für weitere Projekte brauchen wirauch weitere Spenden. In Südafrika lebensehr reiche Leute, Unternehmer zum Beispiel. An die müssen wir uns wenden.
Sind Sie optimistisch, was das Schicksal der Kinder in Paternoster angeht?Wir trauen uns zu, dass wir was bewirken indieser kleinen Nussschale.
„Die Arbeit setzt bei den Jüngsten an“Verleger Christian Neuber engagiert sich als Stifter in Südafrika – Ein Besuch der Wissenschaftsministerin brachte neue Kontakte
Christian Neuber verkaufte 50 Kinderzeitschriftentitel. Vor zwei Jahren versilberte er seinen Anteil am Verlag und ist seitdem als Stifter aktiv. Davon profitieren auch deutsche Studierende.
Von Barbara Czimmer
Stefan Neuber (Mitte) mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer beim Besuch seines Stiftungs-Projekts Paternoster 2017 in Südafrika Foto: Privat
Hochschule will Technikbau aufstockenSTUTTGART (ja). Die Hochschule der Medien (HdM) in StuttgartVaihingen planteine Aufstockung ihres Technikbaus ausden 70er Jahren. So gewinnt sie 1800Quadratmeter Nutzfläche. Die brauchesie dringend für Forschungsvorhaben undstudentische Projekte, so Rektor Alexander W. Roos. Mit dem Baubeginn rechnetdie HdM im Frühjahr 2020. Die statischePrüfung sei erfolgt, der Bedarf seitens desLandes genehmigt. Finanzieren werde dieHdM den Bau selbst. Roos schätzt die Baukosten auf sechs Millionen Euro.
Das Wachsen in die Höhe sei „die flächenschonendste und kostengünstigsteMöglichkeit.“Der HdM fehlten nach wievor Flächen, auch für Existenzgründer, soRoos. Die zwei Neubauten „Zitronenschnitz“ und „Würfel“ aus den Jahren2014 und 2016 könnten den Raumbedarfnicht decken, da die Hochschule ihren größeren Standort im Stuttgarter Nordenaufgegeben habe. Zudem sei die Zahl derStudierenden auf rund 5000 gestiegen.Auch die Zahl der Forschungsprojekteund damit der Drittmitteleinnahmen habeman steigern können – auf drei MillionenEuro. Hinzugekommen seien Aufgaben inder Weiterbildung und die StartupFörderung. „Für all diese Vorhaben brauchenwir Platz“, so Roos.
Der ist knapp auf dem Vaihinger Campus. Auch die Uni Stuttgart und Forschungsinstitute wie Fraunhofer kämpften um mehr Fläche. Da an der HdM derPavillon für Forschungsprojekte undStartups mittelfristig abgerissen werdensoll und die Brandschutzsanierung laufe,strebe man die Aufstockung so früh wiemöglich an.
STUTTGART. Gegen die Pläne der Stadtverwaltung für das neue Quartier Neckarparkformiert sich erneut Kritik. CDU undSÖS/Linkeplus verlangen jetzt per Anträgen Nachbesserungen. Beide Gemeinderatsfraktionen fordern beim Raumprogrammfür das geplante Bildungshaus eine zweiteilige statt einer einteiligen Sporthalle, zusätzlich zu dem Gymnastikraum. SÖS/Linkeplus verlangt zudem, dass das BaufeldQ10 weder aufgeteilt noch verkauft wird.
Die CDU begründet ihren Vorstoß zumeinen mit der unzureichenden Bedarfsde
ckung bei Hallensportflächen – die liegestadtweit bei 75 Prozent, in Bad Cannstattsogar nur bei 65 Prozent. Zum anderen sollen im Neckarpark Wohnungen gebaut werden – und zwar deutlich mehr als ursprünglich geplant. „Damit“, so argumentiert dieCDU, „werden auch die Angebote der Sportvereine mehr nachgefragt werden, was wiederum den Bedarf an Turn und Sporthallenerhöht“. Dazu beitragen werde voraussichtlich auch die Einführung der KinderSportKarte, die auf Antrag der CDU im Doppelhaushalt beschlossen worden sei.
Auch SÖS/Linkeplus verweisen auf denMangel an Sportflächen in dem Bezirk. Dass
Stuttgarter Vereine Mitglieder abweisenmüssten, da nicht genug Flächen vorhandenseien, sei ein unhaltbarer Zustand.
Doch die Fraktionsgemeinschaft geht inihrem Antrag noch weiter und fordert, dassdas Baufeld Q10 nicht aufgeteilt werde, sondern in städtischer Hand bleiben solle. Aufdiesem Baufeld ist das Bildungshaus Neckarpark geplant. Auch dieses solle, da eseinem modernen pädagogischen Konzept
folge, „die optimale Infrastruktur bekommen“. Dazu gehören SÖS/Linkeplus zufolge neben Ruheräumen für Inklusion auchausreichend Flächen für Spiel, Sport undGanztag – dabei solle der Bedarf des ganzenQuartiers mitgedacht werden. Bereits imSchulbeirat hätten die Sachverständigendarauf hingewiesen, dass die Verwaltungden Ganztag falsch berechnet habe.
Im Technikausschuss hatte Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) darauf hingewiesen, dass der Südteil von Q10 mindestens21 Meter hoch bebaut werden müsse, alsLärmschutz für die Wohnungen. Am 20. Februar berät der Technikausschuss erneut.
Größere Sporthalle für Neckarpark gefordertCDU und SÖS/Linke-plus dringen auf Nachbesserungen für neues Stadtquartier – Beratung am 20. Februar Von Inge Jacobs
Mehr Wohnungen erfordern auch mehr Flächen für Sport und Spiel
Hintergrund
Christian Neuber
¡ 1950 geboren, Kind-heit in Stuttgart.
¡ 1976 Abschluss als Diplomkaufmann ander Uni Augsburg.
¡ 1979-2003: Tätigkei-ten bei Dr. Oetker und Ehapa-Verlag .
¡ 1993 Sprung in die Selbstständigkeit mit Dino Entertainment.
¡ 2003 verkauft Neuber Dino Entertainmentan Panini, den Verlag für Sammelbildchen.Er wird Verleger von Blue Ocean Entertain-ment mit mehr 50 Kindertiteln.
¡ 2009 gründet Neuber die Stiftung Kinderfördern – Zukunft stiften.
¡ 2016 verkauft er Blue Ocean Entertainmentan den Burda-Verlag und startet bei Kap-stadt das Volunteer-Projekt Paternoster.
¡ In Stuttgart ist die Stiftung mit dem Pro-gramm Lesealarm an Schulen und mit Lese-Heimat beim Vorlesen für Flücht-lingskinder aktiv. Er hat drei Kinder. (czi)
Foto
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Programm wie Russisch lernen.“ Dazu kommen unter anderem Flugunterricht, Roboterkunde und Überlebenstraining. Im Märzsollen die Kandidatinnen bei einem speziellen Flugtraining in Frankreich auf dieSchwerelosigkeit vorbereitet werden.
Am Ende der Ausbildung soll sich entscheiden, ob Randall oder ThieleEich insAll fliegen wird. Voraussetzung ist allerdings, dass die benötigten 50 Millionen Eurofür das Projekt zusammenkommen. ZumStand der Finanzierung machte die Initiative „Astronautin“ keine Angaben. Im Dezember wurde aber gesagt, dass noch einGroßteil des Geldes fehle. (dpa)
auf der Raumstation ISS soll die Astronautin arbeiten: Sie soll erforschen, ob Frauen inder Schwerelosigkeit anders reagieren alsMänner. Beispielsweise gibt es Hinweise,dass die Schwerelosigkeit die Sehstärke beeinflusst. So sehen Astronauten nach ihremAufenthalt im All in der Nähe schlechter.
Warum das so ist und ob auch Frauenschlechter sehen – das soll nun Randalluntersuchen.
Die nächsten zwei Jahre bringen fürRandall und die andere „Astronautin“Kandidatin, die 34jährige ThieleEich, viel Arbeit. „Das Training wird hart“,sagte Randall. „Da stehen Sachen auf dem
Mit den Sternen beschäftigt sich SuzannaRandall täglich. Jetzt will sie auch nach ihnen greifen: Die Münchnerin könnte als erste deutsche Astronautin zur InternationalenRaumstation ISS reisen. „Ich habe großenRespekt vor der Aufgabe“, sagte die 38Jährige. Die in Bremen gegründete private Initiative „Astronautin“ will 2020 erstmalseine deutsche Frau ins All fliegen lassen. Bisher waren alle deutschen Astronautenmännlich. Randall wurde ausgewählt, weileine andere Kandidatin, die Pilotin NicolaBaumann, kurzfristig absagen musste.
Doch als zweite Wahl fühlt sich dieMünchnerin nicht. Sie arbeitet an der Europäischen Südsternwarte bei München undwar auch schon öfters für ihre Arbeit in demsüdamerikanischen Land Chile. In der Wüste dort steht nämlich eines der größten Teleskope der Welt. Auch während der zehn Tage
Für zehn Tage ins AllSuzanna Randall ist ihrem Traum, Astronautin zu werden, näher gekommen
Jetzt muss Suzanna russisch lernen und viele Flugstunden nehmen
Nasenkuss trifft HändedruckUnzählige Hände schüttelt der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier jeden Tag. In Neuseeland muss er umdenken: Die Ureinwohner legen zur Begrüßung Stirn und Nase aneinander. Erfahre, wo man in der Welt manche Dinge anders macht als bei uns. Seite 8
GANZ SCHÖN LANGSie gilt als das größte Bauwerk der Welt. Die Chinesische Mauer soll angeblich sogar vom Weltall aus zu sehen sein. Stimmt das wirklich? Seite 12
CHINAS MAULTASCHEN Das chinesische Neujahrsfest ist eine große Party für Schlemmermäuler. Besonders zu empfehlen: Jiaozi, leckere Teigtaschen mit Hackfleisch. Seite 14
Olympia
Seite 18Lesetipps zu den Kinderbuchwochen
Vorschau
Seite 3Tohuwabohu total: Postenpoker in Berlin
Politik
Seite 4Dahlmeier und Co. räumen ab
Die Zeitung für dich
Nr. 202 | 16. Februar 2018 | 87295
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In der aktuellen Ausgabe der Kindernachrichten geht es um das chinesische Neujahrsfest und wie man dazu asiatische Leckereien zubereitet.Mehr Infos unter www.kinder-nachrichten.de
Hallo! Ich bin Paul,der Kinder-Chefreporter
Kinder-NachrichtenPlieninger Straße 150, 70567 Stuttgart
07 11 / 72 05 - 11 14
Fremder: „Wie komme ich schnell zum Kran-kenhaus?“ Taxifahrer: „Machen Sie die Augenzu und gehen Sie über die Hauptstraße. Dannwerden sie gleich mit Blaulicht hingefahren.“
Hallo! Ich bin Paul,der Kinder-Chefreporter
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21Nummer 39 • Freitag, 16. Februar 2018Stuttgart und die Region