deutsche architekten- und ingenieur-vereine · digitale sammlungen der universitätsbibliothek...

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Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Stuttgart Persistenter Identifier: 1499766280559_1913 Titel: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen Ort: Stuttgart Datierung: 1913 Signatur: XIX/1085.4-10,1913 Strukturtyp: volume Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ PURL: https://digibus.ub.uni-stuttgart.de/viewer/ image/1499766280559_1913/1/ Abschnitt: Deutsche Architekten- und Ingenieur-Vereine Strukturtyp: article Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ PURL: https://digibus.ub.uni-stuttgart.de/viewer/ image/1499766280559_1913/303/LOG_0119/

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Page 1: Deutsche Architekten- und Ingenieur-Vereine · Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Stuttgart Persistenter Identifier: 1499766280559_1913 Titel: Bauzeitung für Württemberg,

Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Stuttgart

Persistenter Identifier: 1499766280559_1913

Titel: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen

Ort: Stuttgart

Datierung: 1913

Signatur: XIX/1085.4-10,1913

Strukturtyp: volume

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

PURL: https://digibus.ub.uni-stuttgart.de/viewer/image/1499766280559_1913/1/

Abschnitt: Deutsche Architekten- und Ingenieur-Vereine

Strukturtyp: article

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

PURL: https://digibus.ub.uni-stuttgart.de/viewer/image/1499766280559_1913/303/LOG_0119/

Page 2: Deutsche Architekten- und Ingenieur-Vereine · Digitale Sammlungen der Universitätsbibliothek Stuttgart Persistenter Identifier: 1499766280559_1913 Titel: Bauzeitung für Württemberg,

X. Jahrgang Nr. 38

Bauzeitung fürWürttemberg, Baden, Hessen,Elsaß-Lothringen

Stuttgart, 20. September 1913

Inhalt: Deutsche Architekten- und Ingenieur-Vereine. — Der Weg zum Eigenheim. — Zum Schutz des Titels Baumeister. — Belästi¬gung des Nachbars bei Neubauten. — Feuerbeständigkeit der Schoferbrandsteine. — Vereinsmitteilungen. — Kleine Mitteilungen. —Personalien. — Bücher. — Sprechsaal.

Deutsche Architekten- und Ingenieur-Vereine

Die 22. Abgeordnetenversammlung, die in Brombergunter dem Vorsitz von Geh. Oberbaurat Saran tagte, be¬faßte sich mit einer Reihe künstlerischen, technischen undwirtschaftlichen Fragen. Eingehende Besprechung fandder Entwurf eines preußischen Wohnungsgeset¬zes, worüber umfangreiche Arbeiten verschiedener Mit¬glieder des Verbandsausschusses für neuzeitliche Bauord¬nungen vorliegen, die nach Zusammenstellung und Bera¬tung der preußischen Regierung unterbreitet werden sol¬len. Mit großem Beifall wurde eine als Probedruck fürdas vom Verband herauszugebende groß angelegte Werküber das deutsche Bürgerhaus mit Bildern ausgestat¬tete Beschreibung bemerkenswerter Bauten in Schwab.Hall unter die Mitglieder verteilt. Der Redakteur der Ver¬bandszeitschrift, Dr.-lng. Siedler-Berlin, stellte die baldigeHerausgabe eines neuen Entwurfs für die Gebühren¬ordnung der Architekten und Ingenieure in Aussicht.Bei der Neufestsetzung der Wettbewerbsgrund¬sätze soll namentlich dem unlauteren Wettbewerb durchEinsendung von im Ausschreiben nicht verlangten Unter¬lagen, wie Modelle usw., mittelst deren einzelne BewerberStimmung für ihre Arbeiten zu machen suchen, mit Ent¬schiedenheit entgegengetreten werden. Eine lebhafte Er¬örterung entspann sich über die verschiedentlich zu beob¬achtende außerdienstliche Tätigkeit beamteter Architektenund Ingenieure, durch die den freien Technikern eine auchim öffentlichen Interesse unerwünschte Konkurrenz bereitetwerde. Der Vorstand wird sich mit dieser Frage weiterbefassen, so daß eine beide Teile befriedigende Lösung zuerhoffen ist. Wegen des Schutzes des Baumeistertitelswill der Vorstand gleichfalls Schritte unternehmen. Ueberden Ausbau der Weichsel-Oder-Wasser-straße hielt Geh. Baurat May einen fesselnden Vortrag.Der Kanal wird gegenwärtig mit einem Aufwand von 20

Millionen Mark zur Aufnahme von Schiffen mit 400 t Trag¬fähigkeit umgebaut.

Wie der Vorsitzende mitteilte, wurden im verflossenenGeschäftsjahr die Bemühungen des Verbands, die Stellungder Architekten und Ingenieure in den öffentlichen undprivaten Verwaltungen zu heben, fortgesetzt. So sind dieBestrebungen der Fachgenossenschaft in Kiel, Wiesbaden,Freiburg i. B. und an anderen Orten, gelegentlich der Wahleines Bürgermeisters auch den Technikern die Mög¬lichkeit der Bewerbung um diese Stelle zu eröffnen, nichtohne Erfolg unterstützt worden.

Eine umfassende Debatte veranlaßte die Frage einerNeugestaltung des Verbandes. Es handeltesich darum, in welcher Weise besondere Interessengrup¬pen dem Verband eingegliedert werden könnten. DieMehrheit war der Anschauung, daß die Förderung solcherGruppenbildungen im allgemeinen nicht wünschenswertsei. Wo sie aber aus einer inneren Notwendigkeit herausvon selbst entstehen, soll ihre Angliederung an den Ver¬band oder die Einzelvereine angestrebt werden. Der Vor¬stand wurde beauftragt, dieser Frage auch fernerhin seineAufmerksamkeit zu schenken. Einem Antrag des Vereinsin Düsseldorf entsprechend wird der Vorstand weiterhinzu der in Preußen geplanten Schaffung behördlicherT a x ä m t e r Stellung nehmen und die Interessen derTechniker dabei vertreten. Bei den Wahlen wurde der seit¬herige Vorsitzende Geh. Oberbaurat Saran und der Ge¬schäftsführer Franzius wiedergewählt.

Von interessanten Ausflügen sind zu nennen eine Dam¬pferfahrt die Brahe abwärts, die einen Begriff gab von denkolossalen Mengen des aus Rußland auf Flößen eingeführ¬ten Kiefernholzes, ein Besuch der Stadt Thorn und einAusflug in die Stadt Posen, wo Geh. Reg.- und BauratFischer einen anschaulichen Vortrag hielt über die Tätig-

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BAUZEITUNG Nr. 38298

ErdgeschoßObergeschoß

Einfamilien-Landhaus Ueberbaute Fläche ca. 66 qm

Aus: „Der Weg zum Eigenheim“

keit der Ansiedlungskommission für die Ostmark, unter¬stützt durch zahlreiche Pläne und Abbildungen. Seitihrem Bestehen hat die Ansiedlungskommission 18 000Bauernfamilien angesiedelt; außerdem wurden 3—4000Arbeiterfamilien mit bescheideneren Anteilen an Grundund Boden untergebracht und Genossenschaften aller Artunterstützt. 460 Schulen und 80 Kirchen, die meist fürverschiedene Dörfer gemeinsam sind, wurden bis jetzt er¬

baut und 290 km Straßen neu geschaffen. Die Dörfer wur¬den nach Konfessionen getrennt angelegt. In der Haupt¬sache gehören die Ansiedler der evangelischen Konfessionan. Die landschaftlich und baulich reizvollen Dorfanlagenerweckten in den Anwesenden die Ueberzeugung, daß es

sich in diesen Siedelungen gut leben lasse. Die Ansiedlersollen auch in der Tat mit ihrem Lose sehr zufrieden sein.

Der Weg zum Eigenheimmit Beiträgen von Oberbürgermeister E. Jäkle in Heiden¬

heim a. Brenz und Architekten R. Gebhardtund K. Eberhard in Stuttgart.

Wir bringen heute aus der in unserem Bauzeitungs¬

verlag erschienenen Broschüre „Der Weg zum Eigen¬

heim“ einige Abbildungen. Einer unserer bekanntesten

und eifrigsten Vorkämpfer auf dem Gebiete des Woh¬nungswesens, Herr Oberbürgermeister Jäkle, Heidenheim

hat es dann unternommen, dem so lange vernachläs¬

sigten Gebiete des Eigenhausbaues das Wort zu reden.

Ueber die beigegebenen Jllustrationen schreibt der be¬

kannte Dichter Dr. Ludwig Finkh in Gaienhofen a. B.:„Ich wünsche unserem Volke den unschätzbaren Segen

des Eigenhauses in so schöner Form, wie es hier vor¬

geschlagen wird.“