deutsch perfekt - dezember 2013

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Weihnachtsmärkte Weihnachtsmärkte Albrecht Dürer Serienstart: Anatomie einer Nation Sprachtandems & Co. Interview: Harald Martenstein deins! Wie Stars zur Schule gehen LEARN GERMAN | ESTUDIAR ALEMÁN | APPRENDRE L’ALLEMAND | IMPARARE IL TEDESCO | NAUKA NIEMIECKIEGO | УЧИМ НЕМЕЦКИЙ | ALMANCA Ö GRENMEK Deutschland € 6,90 l CH sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l L l P (cont.) l SK l SLO: € 7,50 Neue Serie Die Deutschen: Anatomie einer Nation Welche sind am romantischsten? Weihnachts- märkte Sprachtandems & Co. Wie Sie zusammen mit anderen Deutsch am besten lernen Albrecht Dürer Kunst-Genie der Renaissance Sprache & Service 2 Beruflich telefonieren 2 Einladungen schreiben 2 Viele Übungen Auf den jungen Seiten: Wie Stars heute zur Schule gehen

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Deutsch perfekt is an ideal blend of professional journalism and successful language training. Interesting texts and topical issues provide important insights into life in Germany, Austria and Switzerland, and at the same time form the backbone of Deutsch perfekt's unique language service.

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Page 1: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Neue Serie

Die Deutschen:

Anatomie

einer Nation

Welche sind am romantischsten?

Weihnachts-märkte

Sprachtandems & Co.

Wie Sie zusammen

mit anderen Deutsch

am besten lernen

Albrecht Dürer

Kunst-Genie

der Renaissance

Sprache & Service

2 Beruflich telefonieren

2 Einladungen schreiben

2 Viele Übungen

Auf den jungen Seiten:

Wie Stars heute

zur Schule gehen

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Page 2: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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© 2010 Grubbe Media GmbH

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FRAGEN

Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig

einen schönen Bildband über Berlin

gekauft. Du erzählst einem Freund:

„Schau mal, dieses Buch hat nur …

Euro gekostet.“

a) ein

b) einen

c) einer

Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?

a) 010

b) 040

c) 030

FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur … Euro gekostet.“ a) ein

b) einenc) einer

Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?a) 010b) 040c) 030

FRAGEN

Bei den Internationalen Filmfestspielen

Berlin entscheidet eine internationale

Jury, … den ersten Preis – den Golde-

nen Bären – bekommt.

a) wer

b) wessen

c) was

Wie heißt das bekannteste Drama von

Gotthold Ephraim Lessing, der in den

1750er-Jahren als Publizist in Berlin

lebte?

a) „Faust“

b) „Maria Stuart“

c) „Nathan der Weise“

Person, die sehr gute Kenntnisse

auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat

ANTWORTENa) wer„Wessen“ ist ein Fragewort im Genitiv.

Das Fragepronomen „was“ fragt nach

einer Sache.

c) „Nathan der Weise“ Lessing war einer der wichtigsten

Dichter der deutschen Aufklärung.

Die Ringparabel zum Verhältnis der

drei monotheistischen Religionen

aus „Nathan der Weise“ ist einer

der wichtigsten Texte dieser Epoche.

hier: Epoche zwischen 1600 und

1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun

zum Ideal wurde

kurze, symbolische

Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine

Moral zeigt

Berlin_Fragekarten 2

E5

44 | Tiergarten

Der vom Barock und der italie-

nischen Renaissance inspirierte

Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab

es auf dem Areal am Lustgarten

schon eine Kirche. In der Gruft

des Doms liegen viele Mitglieder

der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im

Berliner Dom oft auch kulturelle

Veranstaltungen statt.

hier: in einer neuen Kirche zum ersten

Mal einen Gottesdienst feiernreligiöse Feier, vor allem in

der christlichen Kirche)Ort, meistens unter einer Kirche,

wo die Toten liegen

3 | Berliner

Dom

H4

2011 12

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Editorial

ExportnationWie viel Deutsches finden Sie in Ihrem Land? Autos? Wahr-

scheinlich. Maschinen? Wahrscheinlich. Die Exportnation

Deutschland ist aber noch viel kreativer. Sie versorgt die Welt

nicht nur mit rund 2000 Oktoberfest-

Kopien. Auch die so typisch deutschen

Weihnachtsmärkte finden außerhalb

Deutschlands immer mehr Freunde.

Warum gehen jedes Jahr Millionen von

Menschen auf diese Märkte? Das hat unser

Reporter Marcel Burkhardt am Beispiel

Mainz untersucht – und für seine Repor-

tage (ab Seite 14) die Weihnachtsmarkt-

Besucherin Tonja Miljanic begleitet. Die

26-Jährige hat mit der Veranstaltung nur ein Problem: „Die

Magie ist zu früh vorbei.“

Im Exportgeschäft waren die Deutschen schon vor 500 Jah-

ren aktiv. So schickte der Renaissance-Künstler Albrecht Dürer

(1471- 1528) Helfer auf internationale Messen und verkaufte

seine Bilder in ganz Europa. Eine eindrucksvolle Ausstellung in

Frankfurt am Main zeigt jetzt einen großen Teil seiner Werke.

„Dürer ist ein Kosmos“, hörte Marian Berr bei seinem Besuch im

Frankfurter Städel Museum. Stimmt: Der Nürnberger ist viel mehr

als ein Künstler. Er schrieb zum Beispiel das erste deutsche

Mathematikbuch – das Universalgenie versuchte, mit geometri-

schen Methoden die menschliche Anatomie zu verstehen (ab

Seite 62).

Apropos Anatomie: „Anatomie einer Nation“ nennen wir eine

neue Serie, die mit diesem Heft beginnt. Wie gehen die Deut-

schen durchs Leben? Was macht sie glücklich? Wie arbeiten sie?

Wie wohnen sie? Unterschiedliche Autorinnen und Autoren

geben in den kommenden Monaten Antworten auf Fragen wie

diese. Im ersten Teil schreibt die Journalistin Annett Zündorf

über den Start ins Leben (ab Seite 48).

Zum Jahresende möchte ich Sie

wieder auf unseren Jahresindex

hinweisen. Darin finden Sie die

wichtigsten Themen aller Hefte aus

diesem Jahr. Den Index 2013 kön-

nen Sie jetzt von unserer Website

herunterladen: www.deutsch-

perfekt.com/produkte/downloads.

vers¶rgen m“t hier: liefern; bringen

begleiten mitgehen; mitkommen

das Exp¶rtgeschäft, -e ≈ alle wirtschaftlichen Aktivi -täten im Export

die M¡sse, -n hier: Ausstellung, auf der neueProdukte gezeigt werden

eindrucksvoll toll; so, dass es gut gefällt

das W¡rk, -e hier: Produkt eines Künstlers

apropos … franz. ergänzend zum Thema …

h“nweisen auf hier: informieren über

her¢nterladen aus dem Internet holen und aufdem PC speichern

der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalisten beieiner Zeitung oder Zeitschrift

12/13

Jörg WalserChefredakteur

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Page 4: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Die Themen des Monats Dezember 2013

LEICHT

LEICHT

LEICHT

LEICHT

LEICHT

SCHWER

SCHWER

SCHWER

SCHWER

SCHWER

SCHWER

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

6 Mein Deutschland-Bild Angelika Warmuth über Wasservögel im Winter

8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen

22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Wildtiere in Zoos verbieten?

24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

28 Kuriose FirmaDas Insekten-Imperium von Irsingen

51 Weltliteratur Elfriede Jelinek und dominante Mütter

52 Ein Bild und seine GeschichteVor 50 Jahren: ein sehr spezielles Weihnachtsgeschenkfür die Berliner

54 Mein erster MonatAhmad Hassan in Planegg

56 Der Blick von außenWladimir Kaminer über Feiertage und den Führerschein

58 Im Interview: Harald MartensteinDer Autor über Liebe und Horror an Weihnachten

61 ReisetippsSamedan • Regensburg • Burg Vischering

66 Kulturtipps Kino • Konzert • Ausstellung • Theater • Hörbuch •Buch

68 Kolumne Alia Begisheva über das Schwein

69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt

70 D-A-CH-MenschenEine von 98 Millionen: Was denkt Angela Kosi?

Das war 2013 • Wo Stars zur Schule

gehen • Weihnachtsbäume • RätselDie jungen Seitenvon Deutsch perfekt

Weihnachts-märkte

In der dunklen Jahreszeit sind sieOasen der Gemütlichkeit: die Weih-nachtsmärkte. Bei klassischer Weih-nachtsmusik, heißen Getränken und

gutem Essen steigt dort die Freude aufdas Fest. Woher kommt diese typisch

deutsche Tradition? Und welche Märk-te sind am romantischsten?

Alleine lernt man nicht so gutwie im Team. Das gilt auch fürDeutschlerner. Welche Möglich-keiten gibt es außer dem klassi-schen Sprachkurs noch? Die Ant-wort: viele. Aber für wen ist wel-che Variante die beste?

32

14

PLUS

PLUS

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MITTEL

MITTEL

Er war einer der wichtigsten Künstler der Renaissanceund der Reformation: Albrecht Dürer. Für viele ist erein Universalgenie, das sich auch für Technik undMathematik interessierte. Jetzt zeigt eine Ausstellungeinen großen Teil seiner Bilder.

62

Zusammenbesser lernen

Albrecht DürerSCHWER

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Page 5: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

SCHWER

SCHWER

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In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service

32 Zusammen lernenTeamplayer verstehen mehr

35 Wörter lernenIm Busbahnhof

36 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

37 Schreiben • Sprechen • VerstehenEine Einladung per Mail schreiben • Bildbeschreibung •Ausdrücke und Redewendungen mit „gut“ Sammelkarten

39 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis

40 GrammatikFragesätze

42 Deutsch im Beruf Am Telefon

44 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

45 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern

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¢

, ¿er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte

mit diesem Symbol hören. Diesmal:

17 WeihnachtsmärkteThüringer Bratwurst in Birmingham

64 Albrecht DürerDas Universalgenie

6 Unterricht für die VampirschwesterEine Schule im Internet

Deutsch perfekt Audio: der Trainer fürHörverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 19).

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zudiesen Artikeln können Sie Texte und Übungenauf Deutsch perfekt Audio hören.

Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungenund Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr(siehe Heftrückseite).

Achten Sie im Heft auf diesesSymbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.

Deutsch perfekt im Unterricht:kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfektabonniert haben (siehe Seite 47).

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PLUS

LEICHT SCHWERMITTEL

LEICHT

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LEICHT

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTEL

MITTELSCHWER

LEICHTMITTELSCHWER

LEICHTMITTEL

LEICHTMITTEL

PLUS

PLUS

PLUS

Lernen mit -Produkten

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer

Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

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Von der Geburt bis zum Tod – diegroße neue Serie über die Deutschen:Wie leben sie? Wie arbeiten sie?Wovon träumen sie? Im ersten Teil:

Wie starten dieDeutschen insLeben?

48 Anatomie einerNationMITTEL

SCHWER

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Page 6: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Jedes Jahr müssen die Schwäne der Als-ter in Hamburg umziehen. Im Winter gibt

es nämlich Eis auf der Alster – schlecht fürdie Vögel. Also leben sie in den kaltenMonaten auf dem Eppendorfer Mühlen-teich. Eine Pumpe hält diesen See eisfrei.

Olaf Nieß organisiert die ganze Aktion.Er ist der Schwanenvater der Stadt. DiesenJob gibt es in Hamburg schon seit 1674. DieMenschen hier lieben ihre Schwäne nämlichund wollen nicht, dass ihnen etwas Schlim-mes passiert. Deshalb rufen sie Nieß auch,wenn ein Schwan verletzt ist. Er weiß, wasdann zu tun ist. Sein Vater hat diesen Jobauch lange Zeit gemacht. So hat Nieß schonals Kind viel Kontakt zu Schwänen gehabt.

Wenn der Schwanenvater und seineHelfer die Schwäne für den Umzug zusam-mentreiben, haben sie viel Publikum:Schulkinder, Touristen, Leute, die einkaufen– und natürlich die Medien. Fernsehen,Radio, Zeitungen und Onlinemedien berich-ten jedes Mal. Viele dieser Vögel sind schonoft umgezogen. Nur für die jungen Schwä-ne ist es das erste Mal. Auf meinem Fotosind sie noch ganz grau. Im Frühling dür-fen alle wieder zurück auf die Alster.

der Schwan, ¿e großer, weißer Wasservogelmit langem Hals

die [lster Fluss in Hamburg undSchleswig-Holstein

der Mühlen- hier: kleiner See: Er war Teilteich, -e von einer Mühle.(die Mühle, -n Haus: Dort wird Mehl ge-

macht; das funktioniert mit der Energie von Wasser.)

(das Mehl weiße Substanz aus Pflanzen:Aus ihren Früchten machtman z. B. Brot.)

die P¢mpe, -n hier: Gerät: ≈ Es bringt Luft insWasser, sodass es nicht ruhigbleibt.

eisfrei h„lten hier: machen, dass ... ohneEis bleibt

der }mzug, ¿e Wechseln des Wohnortes

zus„mmentreiben hier: Tiere z. B. durch Rufenmotivieren, an einem speziel-len Ort zu einer Gruppezusammenzukommen

ber“chten informieren

Fotografin: Angelika Warmut

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FOTOS: PICTU

RE ALLIANCE; PRIVAT

Mein Deutschland-Bild

LEICHT

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Page 8: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

8 12/13

Tipp des MonatsWLAN kostenlos

An immer mehr Orten in vielen Städten kann man kostenlos im Inter-

net surfen. In Berlin und München hat die Firma Kabel Deutschland zum

Beispiel jeweils rund 200 Hotspots. Dort sind aber nur die ersten 30

Minuten gratis. Die Deutsche Bahn und die Deutsche Telekom bieten an

mehr als 100 Bahnhöfen kostenloses WLAN an. Auch dort gibt es ein Limit

von 30 Minuten. Genauso bieten viele Cafés und Restaurants ihren

Gästen WLAN an. Eine gute Übersicht über Hotspots in den deutsch -

sprachigen Ländern gibt es auf www.drahtlosunterwegs.de.

AUF DER BRÜCKE WOHNEN¢mbauen anders bauen; ändern(bauen hier: Wohnungen, Geschäfte

… machen)

nun jetzt

¶ffen hier: nicht sicher

WLAN KOSTENLOSjeweils hier: in jeder Stadt

gratis kostenlos

die Übersicht, -en hier: ≈ Liste

drahtlos unter- hier: ohne Kabelverbindungwegs (sein) ins Internet gehen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

!

Originelles ProjektDie Simulation zeigt, wiedie Wohnungen auf, anund unter der Brücke

geplant sind

HessenAuf der Brücke wohnen

Dieses Projekt ist wirklich sehr speziell: Eine Firma will eine alte Autobahnbrücke in der

Nähe von Limburg (Hessen) radikal umbauen. Die Brücke über den Fluss Lahn soll dann

nicht mehr für Autos da sein. Die Firma will exklusive Wohnungen, Geschäfte, Büros und

Hotels daran bauen. Die Limburger sind sich nicht sicher, ob sie die Idee innovativ

finden – oder absurd. Sicher ist: Eine neue Brücke ist nötig. Sie wird auch schon an ande-

rer Stelle gebaut. Denn die mehr als 100 000 Autos und Lkw pro Tag sind zu schwer für

die alte Brücke. Ob aus ihr nun wirklich eine Wohnbrücke in exklusivem Design wird, ist

offen. Denn es fehlen noch Investoren.

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DIE DEUTSCHLANDKETTEdie Wahl, -en hier: das Wählen von

Politikern für dasParlament

die B¢ndeskanzlerin, Chefin der deutschen -nen Regierung

das G¶ld sehr teures Metall; hier:in goldener (gelber)Farbe

die Fahne, -n großes Stück Stoff inspeziellen Farben alsSymbol für eine Nationoder einen Verein

der G¶ldschmied, -e Mann: Er macht (meistens aus Gold) Schmuck.

(der Schm¢ck schönes Ding: Man trägtes z. B. am Finger oderam Ohr.)

normalerweise ≈ Das ist normal.

das Einzelstück, -e Stück: Das gibt es nureinmal.

die W¡rbung von: werben = versu-chen, ein Produkt sehrbekannt zu machen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Panorama

LEICHT

PolitikDie Deutschlandkette

Bei dem TV-Duell vor der Wahl hat Bundes-

kanzlerin Angela Merkel eine Kette getragen.

Die Farben: Schwarz, Gold und Rot. Die

Fahne Deutschlands hat zwar die Farben

Schwarz, Rot und Gold – trotzdem haben alle

sofort von der Deutschlandkette gesprochen.

Auf Twitter hat es nach wenigen Minuten einen

eigenen Account der Kette gegeben („Sie trägt

mich falsch! Ich bin doch nicht Belgien!“), später

konnte man in vielen Nachrichten etwas über sie lesen.

Gemacht hat sie Goldschmied Hans-Peter Weyrich aus Idar-Ober -

stein (Rheinland-Pfalz). Nach dem Duell haben viele bei ihm angerufen, die auch eine

Deutschlandkette haben wollten. Ein paar neue Ketten im gleichen Design hat er des-

halb auch gemacht. Aber das tut er nicht immer: Normalerweise macht Weyrich Einzel-

stücke. Die kostenlose Werbung für die Firma Weyrich hat der Goldschmied natürlich

trotzdem nicht schlecht gefunden. FOTO

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Page 10: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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KrimisWer hat es getan?

Jedes vierte Buch, das in Deutschland verkauft

wird, ist ein Krimi. Besonders populär sind regio-

nale Krimis. Viele Leser finden es besonders inte-

ressant, wenn ein Kommissar in einer Region aktiv

ist, die sie gut kennen oder kennenlernen möch-

ten. Auch viele einfache Bücher für Deutschlerner

sind Krimis.

Es gibt verschiedene Krimifestivals, auf denen

Besucher nationale und internationale Autoren

treffen können. Oft werden dort auch Preise verlie-

hen. Der älteste und bekannteste Preis des Landes

ist der Deutsche Krimipreis.

Viele der erfolgreichsten deutschen Krimiautoren

sind Frauen: Charlotte Link aus Frankfurt am Main

(Das andere Kind) hat schon mehr als 20 Millionen

Bücher verkauft. Auch die Krimis von Andrea Maria

Schenkel (Tannöd) und Ingrid Noll (Die Apotheke-

rin) sind sehr populär.

Die Deutschen lieben Krimis auch im Fernsehen.

Besonders bekannt ist die „Tatort“-Serie, die

immer in einem bestimmten Bundesland spielt.

Auch viele Ausländer mögen sie: Alle 22 „Tatort“-

Folgen aus Hannover sind zum Beispiel in Estland,

Lettland und Litauen zu sehen. Frankreich interes-

siert sich für den „Tatort“ aus Kiel. Denn dort spielt

Sibel Kekilli („Game of Thrones“) mit, die auch

international bekannt ist.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

EinkaufenRenaissance für

Dorfläden

Nur in wenigen kleinen Orten gibt es

Supermärkte oder wenigstens kleine

Lebensmittelgeschäfte. Aber nicht jeder

Dorfbewohner hat ein Auto – und alte

Leute sind oft nicht mehr mobil genug,

um dann mit dem Fahrrad in den nächs-

ten größeren Ort zu fahren. Deshalb orga-

nisieren immer mehr Dorfbewohner ihren

eigenen Dorfladen, zum Beispiel als

Genossenschaft. So sammeln sie das

Basiskapital für ein Ladenprojekt. Positiv

ist nicht nur der kurze Weg zum Einkau-

fen: Viele Kunden mögen Dorfläden mit

regionalen Produkten besonders. Auch

andere Dinge müssen nicht teurer sein als

im Supermarkt. Außerdem entstehen

durch die Läden neue Arbeitsplätze. Reich

wird man natürlich nicht. Trotzdem gibt

es aktuell wieder mehr als 200 Dorfläden

in Deutschland – und es werden jeden

Monat mehr.

UntersuchungNie bei der

Arbeit fehlen

Wer möchte an einem kalten Dezember-

tag denn nicht gern im Bett bleiben?

Dumm, wenn da der Wecker klingelt, und

die Arbeit wartet. Vielleicht doch lieber im

Bett bleiben? Die meisten Deutschen ste-

hen trotzdem auf. Das hat das Meinungs-

forschungsinstitut GfK jetzt in einer

Untersuchung für die Welt am Sonntag

festgestellt: Deutsche fehlen selten ohne

Grund bei der Arbeit. So haben fast 50

Prozent noch nie blaugemacht. Bei 36

Prozent ist es länger als ein Jahr her.

Dabei gibt es große Unterschiede zwi-

schen Ost und West: In Ostdeutschland

haben nur 44 Prozent schon einmal ohne

Grund bei der Arbeit gefehlt – im Westen

53 Prozent. Auch beim Alter gibt es Unter-

schiede: Unter jungen Leuten sind mehr

Blaumacher. Von den 20- bis 29-Jährigen

sind 74 Prozent schon einmal zu Hause

geblieben. Bei den 50- bis 59-Jährigen

haben 49 Prozent gesagt, dass sie noch

nie blaugemacht haben.

Lesehit KrimiJedes vierte Buch ist

ein Kriminalroman

WER HAT ES GETAN?der Kr“mi, -s kurz für: Kriminalroman(der Roman, -e lange, fiktive Erzählung)

der Preis, -e hier: Ding oder Geld: EinGewinner bekommt es.

verliehen Part. II von: verleihen =hier: bei einer Feier geben

erf¶lgreich mit viel Erfolg(der Erf¶lg, -e ≈ positives Resultat)

der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns

best“mmte (-r/-s) hier: andere (-r/-s); so,dass sich der Ort ändert

das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-schen Republik

die F¶lge, -n hier: Teil einer Serie imFernsehen

NIE BEI DER ARBEIT FEHLENder W¡cker, - Uhr: Sie klingelt laut, um

zu wecken.

das Meinungsfor- Institut: Dort untersuchtschungsinstitut, -e man, was die Leute über

ein Problem denken.

f¡ststellen hier: durch Untersuchun -gen Informationen finden

s¡lten hier: fast nie

der Gr¢nd, ¿e hier: Motiv: Warum kommtman nicht zur Arbeit?

blaumachen ohne Motiv nicht zurArbeit gehen

… her sein vor … gewesen sein

dabei hier: ≈ auch, wenn

RENAISSANCE FÜR DORFLÄDENder D¶rfbewohner, - Person: Sie wohnt in

einem Dorf.

die Gen¶ssen- ≈ Verein; Organisationschaft, -enentstehen hier: gemacht werden

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Page 11: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

1112/13

3 FragenKinder, Kinder!

Sonja Pinto (61) arbeitet beim Verein Zuckermark in Wall-mow (Brandenburg). Sie kümmert sich um die vielen Kinder: 70 der 320 Einwohner sind unter 18.

In Deutschland gibt es zu wenig Kinder. Warum ist dasin Wallmow anders? 1990 sind viele junge Leute aus Nord und Süd, Ost undWest nach Wallmow gekommen. Sie haben 1995 den Verein Zuckermark mit einer Grundschule, einem Kinder-garten und später einer Jugendkunst-schule gegründet. 2012 hat der Baueines neuen Kindergartens begon-nen, weil mehr junge Familienin die Region kommen. Wall-mow ist zu einem Bildungs-standort geworden und hateine sehr gute Infrastruktur.

Aber ziehen die Menschennur wegen der guten Kinder-betreuung nach Wallmow?

Natürlich nicht. Es gibt hier auch andere tolle Projekte. Wirhaben Biolandwirte, Biogärtner, ein Lokal – alles, was zurLebensqualität junger Leute auf dem Land gehört. Esmöchten auch immer mehr Familien zu uns ziehen. Aberwir haben leider keinen Platz mehr. Am Anfang war esnatürlich auch etwas schwierig: Die Einwohner von Wallmow waren skeptisch. So viele Fremde in ihrem Dorf.Aber jetzt sind alle froh über die positive Entwicklung.

Interessieren sich Politiker für Wallmow?Wallmow ist wirklich ein besonderes Dorf

in der Region mit vielen motiviertenMenschen. Leider interessieren

sich die Politiker nicht sehr fürdas, was wir hier andersmachen. Das finde ich natürlichschade. Aber vielleicht ändertsich das bald. Denn die positive

Entwicklung, die wir hier haben,kann auch an einem anderen Ort

passieren.

ZahlenspielMusik

104 Millionen Tonträger hat die Musikindustrie 2012 in Deutschland verkauft. Davon waren eine Million Vinyl-Schallplat-

ten – so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Insgesamt haben die Deutschen 1,5 Milliarden Euro für Musik ausgegeben,

zum Beispiel 115 Millionen für Musikdownloads. Sehr populär sind Songs in deutscher Sprache: Auf sieben der zehn meist-

verkauften Alben haben die Sänger auf Deutsch gesungen. Besonders gern hören die Deutschen Rockmusik (47 Prozent).

Aber auch Klassik ist in (23 Prozent). Der bekannteste klassische Komponist im Land ist der Österreicher Wolfgang

Amadeus Mozart – jeder zweite Deutsche kennt ihn. Auf Platz zwei ist Ludwig van Beethoven (36 Prozent), auf Platz drei

Johann Sebastian Bach (23 Prozent). Die meisten Schüler an den 922 Musikschulen lernen Klavier oder Gitarre. Die Block -

flöte ist hinter der Violine auf Platz vier. 61 Millionen Deutsche spielen kein Instrument. Ruhige Musik hilft Rindern: Sie

geben drei Prozent mehr Milch, wenn sie zum Beispiel Ludwig van Beethovens „Pastorale“ hören. Aber nicht nur Klassik

funktioniert: Auch „Everybody Hurts“ von R.E.M. war für die Tiere ein Hit.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46FOTO

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Panorama

LEICHT

Populäres InstrumentAn Musikschulen stehtdie Geige auf Platz drei

MUSIKder Tonträger, - Medium zum Speichern

von Musik oder Sprache(z. B. CD, Kassette)

die Sch„llplatte, -n dünnes, rundes, schwarzesStück aus einer Plastikartmit Musik

“nsgesamt im Ganzenmeistverkauft in größter Menge verkauftder Sænger, - Mann: Er singt.das Klavier, -e Pianodie Bl¶ckflöte, -n Musikinstrument aus Holz

oder Plastik

KINDER, KINDER!die Jugendkunst- Schule für Jugendliche:schule, -n Dort lernt man, ästhetische

Dinge zu machen, z. B.Skulpturen oder Bilder.

gr•nden startender B“ldungsstand- Ort mit vielen Institutio-ort, -e nen: Dort kann man viel

lernenziehen ≈ umziehendie K“nderbetreu- hier: Kindergarten, Dorf-ung, -en schule …der Biolandwirt, -e Person: Sie stellt ökolo-

gisch Lebensmittel, z. B.Kartoffeln und Gemüseher, und/oder hat Tiere,z. B. Rinder und Schweine.

der Biogärtner, - Person: Sie stellt ökolo-gisch Blumen, Pflanzenund Gemüse her.

auf dem L„nd ↔ in der Stadtschwierig ↔ leichtdie Entw“cklung, -en Änderung einer Situationbes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)

08-13-Panorama_1213.qxd 30.10.13 10:22 Seite 11

Page 12: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12 12/13

a) Tennis-Legende Boris Becker. Nach derPublikation seiner neuen Biografie Das Leben ist

kein Spiel musste er sich für Anekdoten überseine Ex-Frau Barbara entschuldigen.

b) Faris Al-Sultan. Der bayerische Triathlet hatschon mehrere Male den Iron Man gewonnen. Hier

spricht er von seiner Motivation.

c) Der Sänger, Musikproduzent und SchauspielerHerbert Grönemeyer hat diesen Satz vor seiner

ersten US-Tour 2013 gesagt. Er war sich nämlich nicht sicher, ob viele Leute zu seinen

Konzerten kommen.

Lösung auf Seite 44

Wer hat es gesagt?

„Ich bin ein Masochist.“ WER HAT ES GESAGT?

mehrere (-r/-s) mehr als zwei

der Sænger, - Mann: Er singt.

der Schauspieler, - Mann: Er spielt im Film oderim Theater mit.

ENDE FÜR DAS HOTEL BOGOTAjüdisch von: Jude(der Jude, -n Person: Ihre Religion hat die

Thora als Basis.)

w¢rde erm¶rdet ≈ hat man ermordet(erm¶rden hier: nach einem genauen

Plan totmachen)

der Maler, - Person: Sie macht Bilder.

der Krieg, -e Streit zwischen Nationen

die Entnazifizie- offizielle Institution: Sie hatrungsbehörde die politische Aktivität eines

früheren Nationalsozialistengeprüft und ihm eineSanktion gegeben.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Boris Becker Faris Al-Sultan Herbert Grönemeyer

BerlinEnde für das Hotel Bogota

Das historische Wohnhaus in der Schlüter-

straße 45 in Berlin hat schon viel gesehen.

Besucher konnten dort in den 20er-Jahren

den jungen Jazzmusiker Benny Goodman

spielen hören. Die jüdische Modefotogra-

fin Else Neuländer-Simon („Yva“), die 1942

von den Nazis deportiert und ermordet

wurde, hatte im vierten Stock ihr Atelier.

Ihr bekanntester Schüler: Helmut Newton.

Nach der Deportation haben die Nazis in

dem Haus Bilder von Malern gesammelt,

die nicht zu ihrer Ideologie passten. Nach

dem Krieg hat Großbritannien dann eine

Entnazifizierungsbehörde in den Zimmern

eingerichtet. Seit 1964 ist das Wohnhaus

das Hotel Bogota. Viele bekannte Gäste

wie Udo Lindenberg und Keira Knightley

haben dort schon übernachtet. Jetzt ist

das vorbei. Das Hotel schließt, im Dezem-

ber werden die Möbel verkauft. Es hat

nämlich zu wenig Gäste gehabt – und der

Direktor konnte die Miete nicht mehr

bezahlen.

Im vierten Stock hatteHelmut Newtons Lehrerin

ihr Atelier.

Die Lichter gehen ausDas Berliner Hotel

Bogota muss schließen

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Page 13: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

NiedersachsenDie Mumie von oben

Auf dem Dachboden seiner Großmutter hat ein zehnjähriger Junge eine Mumie gefunden. Sie

hat in einem Sarkophag gelegen und war bandagiert. Eine historische Sensation? Das haben

viele in Diepholz (Niedersachsen) gedacht. Experten haben nämlich eine Computertomogra-

fie der Mumie gemacht. Das Resultat: Das Skelett ist echt, vielleicht 2000 Jahre alt. Dann haben

die Archäologen die Mumie vorsichtig ausgewickelt – und konnten wieder nach Hause gehen.

Denn schnell war klar: Das Skelett ist aus Plastik, bei der Computertomografie konnten sie das

aber nicht sehen. Nur der Schädel ist echt. Aber auch er ist keine historische Sensation: Er ist

wahrscheinlich ein Präparationsschädel aus dem Medizinstudium.

DIE MUMIE VON OBENder D„chboden, ¿ Raum direkt unter dem

Dach

bandagieren hier: lange Stoffteile legenum

¡cht hier: ↔ imitiert; falsch

auswickeln hier: die Stoffteile wegma-chen

der Schädel, - Kopfskelett

der Präparations- Schädel: Man hat ein schädel, - spezielles Präparat daraus

gemacht.

OHNE VISUM REISENdie Wahl von: wählen

s“ch niederlassen an einen Ort gehen, umdort zu leben

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Panorama

LEICHT

PässeOhne Visum reisen

Welcher Reisepass ist der beste für interna-

tionale Reisen? Menschen welcher Nation dürfen

am meisten Länder ohne Visum besuchen? Die

Züricher Firma Henley & Partner weiß die

Antwort: Auf Platz eins stehen Finnland, Schwe-

den und Großbritannien (173 Länder). Auf Platz

zwei Dänemark, Deutschland, Luxemburg und

die USA (172 Länder). Auf dem letzten Platz:

Afghanistan (28 Länder). Warum die Firma das

untersucht hat? Sie hilft reichen Menschen, sich

in einem Land ihrer Wahl niederzulassen. Und

die wollen natürlich wissen, ob der Pass in der

neuen Heimat praktisch ist.

12/13

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Gestempelte PässeWelcher ist der beste fürinternationale Reisen?

Sarkophag von DiepholzWas ist die Geschichtedieser Mumie?

13

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Page 14: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

14 12/13

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Page 15: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

1512/13

Weihnachtsmärkte

%

Oasen der Lebensfreude

FOTO: PICTU

RE ALLIANCE/D

PA

n“chts zu suchen an einem Ort nicht haben “n sein dürfen/sollender Römer, - hier: Einwohner des his-

torischen Romsentstehen hier: gemacht werdendie Adv¡ntszeit Zeit von vier Wochen vor

Weihnachtenerleben hier: ≈ als Erfahrung

machens“ch die Augen die Hände auf die Augen reiben drücken und hin- und

herbewegen; hier auch:überrascht reagieren; nicht glauben, was man sieht

der [nblick hier: Sehen¢nter freiem H“mmel draußender T„nnenbaum, ¿e Baum, dessen kleine,

harte „Blätter“ auch imWinter grün sind

]s d„mpft. hier: Es steigt Dampf nach oben.

(der D„mpf, ¿e hier: warme Luft vomKochen und Braten, dienach oben steigt)

die Maroni, - runde, braune, hartesüdd., österr. Frucht von der Baumart

Kastanieder Glühwein, -e warmer Wein mit

Gewürzender St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur

ein Tisch, auf einem Marktd¢ften gut riechen

Oh, diese kalten, dunklen, deutschen Winter – sie sind schreck-

lich! Wer die Wärme und das Licht liebt, der hat zwischen Novem-

ber und März nichts zu suchen in diesem Land. So haben das die

Römer vor 2000 Jahren gesehen. Zum Glück hat sich in der Zwischen-

zeit etwas geändert. Deshalb ist die kalte Jahreszeit in Deutschland

auch gar nicht mehr so schlimm. Ein wichtiger Grund dafür ist die

Liebe der Deutschen zur Gemütlichkeit und Romantik. Was daraus

entsteht, lässt sich in der Adventszeit im ganzen Land erleben.

Wer gerade noch durch windige Straßen gelaufen ist und dem

dabei sehr kalt wurde, der reibt sich beim ersten Anblick eines Weih-

nachtsmarktes die Augen. Gerade noch in der Eiswüste, jetzt ist da diese

lebensfreundliche Oase und darin im warmen Licht so viele glückli-

che Menschen. Sie lachen, reden, essen und trinken zusammen unter

freiem Himmel! In der Mitte des Platzes steht ein großer, geschmück-

ter Tannenbaum. Überall dampft es. Da werden Würste gebraten, dort

Äpfel und Maroni. Glühwein wird aus Tassen getrunken. An anderen

Ständen werden Schokofrüchte verkauft – und die Winterluft duftet.

In der dunklen Jahreszeit sind

sie Oasen der Gemütlichkeit: die

Weihnachtsmärkte. Bei klassischer

Weihnachtsmusik, heißen Getränken

und gutem Essen steigt dort die

Freude auf das Fest. Marcel

Burkhardt geht mit einem

großen Weihnachtsmarkt-Fan

auf Entdeckungstour.

In hellem LichtDer Weihnachtsmarktvor dem Dom in Mainz

MITTEL PLUS

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Page 16: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

16 12/13

Tonja Miljanic liebt die Atmosphäre auf

den deutschen Weihnachtsmärkten. „Statt

in Cafés treffe ich meine Freunde in der

Adventszeit am liebsten auf dem Weih-

nachtsmarkt, einfach, weil die Atmosphä-

re dort besonders gemütlich ist“, sagt die

Studentin aus Mainz. Auf dem Weih-

nachtsmarkt der Landeshauptstadt von

Rheinland-Pfalz ist es an diesem Abend

vor allem eng. Das könnte jetzt Stress

geben – gerade in der Zeit vor Weihnach-

ten, die für viele besonders stressig ist.

Aber davon merkt man nichts! Weih-

nachtsmärkte machen die meisten Men-

schen ruhig und zufrieden. Vielleicht sind

der Grund dafür auch die klassischen

Weihnachtslieder, die überall gespielt

werden: „Alle Jahre wieder“, „Oh du fröh-

liche“ oder „Stille Nacht, Heilige Nacht“ –

das ganze schöne Repertoire, immer wie-

der. „Wenn ich meine Freunde hier treffe,

bin ich total entspannt und froh“, sagt

Miljanic. „Und wenn ich mal ein paar

Minuten auf ein Glas Glühwein warten

muss, weil so viele Menschen da sind … na

und?“, sagt die 26-Jährige und lacht.

„Hier ist es so schön, da bleibe ich gern ein

bisschen länger.“

Striezelmarkt in DresdenEs gibt viele Weihnachtsmärkte in Deutschland, aber keiner ist mit seinenfast 580 Jahren älter als der Dresdener Striezelmarkt, dessen Name von demberühmten Dresdener Christstollen, dem Striezel, kommt. Der Striezel wirdauf dem Stollenfest an alle Besucher verteilt. An mehr als 200 Ständen rundum die berühmte Frauenkirche gibt es außerdem die mit 14 Metern weltgröß-te Weihnachtspyramide und viel traditionelle Handwerkskunst aus dem Erz-gebirge zu entdecken.

verteilen geben

der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt

die H„ndwerkskunst, ¿e hier: Produkt, das nach alter Tradition mit Händen undWerkzeugen gemacht ist

das ]rzgebirge Gruppe von Bergen in Deutschland und der TschechischenRepublik

Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der TauberNeben dem Dresdener Weihnachtsmarkt gehört auch der Markt in der frän-kischen Kleinstadt Rothenburg ob der Tauber zu den ältesten und schöns-ten des Landes. Dort wird die Adventszeit schon seit mehr als 500 Jahrenmit dem Reiterlesmarkt gefeiert. Zu dem besonderen Namen gibt es einebesondere Geschichte: Das Reiterle ist wie der Weihnachtsmann eine Figur,die allen Menschen Freude und Glück bringen soll. Während des Marktesgeht das Reiterle durch die Straßen der Stadt, um den Menschen den Frieden zu geben, den sie in der Adventszeit suchen.

gehören zu ≈ Teil einer Gruppe sein

frænkisch von: Franken = Region in Bayern

die Adv¡ntszeit Zeit von vier Wochen vor Weihnachten

bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)

Die schönstenWeihnachtsmärkte

Kleiner Gendarm Dekorative Nuss -knacker sind auf

Weihnachtsmärktentypische Produkte

einfach ≈ hier: Der Grund dafür ist, ...

die L„ndes- hier: Hauptstadt eines Bundes-hauptstadt, ¿e landes(das B¢ndes- Teil von einer föderalistischenland, ¿er Republik)

heilig im christlichen Glauben beson-ders wichtig

entsp„nnt hier: ohne Stress; ohne großeSorgen

Na ¢nd? Wo ist hier das Problem? /Das ist doch egal.

´

´

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Page 17: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

1712/13

XXXXXXX: DD

DD

EEEE RRRRR WW

WW

W

Miljanics Begeisterung für den Mainzer

Weihnachtsmarkt teilen viele. Laut einer

Umfrage der Fachhochschule Südwestfalen

können sich Weihnachtsmarktbesucher

am besten in Mainz, Wiesbaden, Karlsru-

he und Heidelberg in Feststimmung brin-

gen. Bekannter sind zwar große Märkte in

Städten wie München, Nürnberg, Hamburg

und Köln – aber gemütlicher finden es die

meisten Leute auf kleineren Märkten, so

das Ergebnis der Umfrage.

%

xxxx xxx xxxxxd ddd ddsdad dasasd rwerw wt

Weihnachtsmärkte

Thüringer Bratwurst in Birmingham

So populär Weihnachtsmärkte seit langer Zeit schon in Deutschland und Öster-reich sind, so neu ist die Adventsattraktion in der Schweiz. Aber auch in derAlpenrepublik kommen von Jahr zu Jahr mehr Besucher auf die Märkte.

Inzwischen haben die Deutschen ihre Weihnachtsmärkte auch in andereLänder exportiert, wo sie ein Bild von Gemütlichkeit und Romantik vermitteln.Besonders populär sind sie in Großbritannien. In London, Edinburgh, Glasgow,Leeds, Nottingham und Manchester sind die deutschen Weihnachtsmärkte inner-halb weniger Jahre zu großen Publikumserfolgen geworden. Auch die Briten lie-ben Thüringer Bratwurst und mögen es, draußen ein Glas Glühwein zu trinken –auf dem Weihnachtsmarkt ist das ausnahmsweise erlaubt.

Den größten Weihnachtsmarkt außerhalb Deutschlands gibt es in Birming-ham, der zweitgrößten Stadt Großbritanniens. Dort, in der Partnerstadt vonFrankfurt am Main, begann 1997 auch die Export-Erfolgsgeschichte. Die Premie-re war als einmaliges Projekt der Partnerstädte gedacht. Inzwischen kommenrund drei Millionen Besucher jedes Jahr dorthin, wo ihnen deutsche VerkäuferBier, Süßes, Bratwurst und Spielzeug „made in Germany“ verkaufen.

die Bratwurst, ¿e gegrillte Wurst

die Adv¡ntsattraktion, -en spezielle Sehenswürdigkeit in der Adventszeit(die Adv¡ntszeit Zeit von vier Wochen vor Weihnachten)

verm“tteln hier: zeigen

der Glühwein, -e warmer Wein mit Gewürzen

ausnahmsweise ↔ normalerweise

das Spielzeug, -e Gegenstand zum Spielen

Nürnberger ChristkindlesmarktAuf dem Hauptmarkt im historischen Zentrum eröffnet das „Christkindl“am 25. November feierlich den weltberühmten Nürnberger Christkindles-markt. Dann gibt es neben mittelalterlicher Atmosphäre, den original Nürn-berger Lebkuchen und Bratwürsten auf dem Markt auch Konzerte in den Kirchen, eine traditionelle Krippenschau, eine Kinderweihnacht und einenLichterzug zur Burg.

das Chr“stkind am Jesuskind orientierte Kinderfigur, von der Kinder südd., österr., schweiz. glauben, dass sie die Geschenke zu Weihnachten bringt;

hier: junge Frau als Symbol für das Christkinderœffnen zum ersten Mal öffnenm“ttelalterlich wie im Mittelalter = historische Zeit von ungefähr 500 bis

1500 nach Christusder Lebkuchen, - süßer Weihnachtskuchen mit vielen Gewürzendie Bratwurst, ¿e gegrillte Wurstdie Kr“ppenschau, -en Krippenausstellung(die Kr“ppe, -n hier: Modell mit Figuren, das Jesus, Maria und Josef und

Tiere in der Weihnachtsnacht zeigt)der L“chterzug, ¿e gemeinsames Gehen vieler Menschen durch die Straßen

mit Lichtern

Münchner ChristkindlmarktMünchen hat – wie viele andere deutschen Großstädte auch – mehrereschöne Weihnachtsmärkte. Der größte ist direkt vor dem Rathaus. Man hörtauf dem traditionsreichen Münchner Christkindlmarkt Festtagsmusik, dieverschiedene Gruppen auf dem Rathausbalkon spielen. Besonders roman-tisch ist auch das Sternenplatzl am Rindermarkt mit hellen Sternen an denBäumen und Ständen voll kulinarischer Genüsse und handwerklicherGeschenke.

das Chr“stkind am Jesuskind orientierte Kinderfigur, von der Kindersüdd., österr., schweiz. glauben, dass sie die Geschenke zu Weihnachten bringt

traditionsreich mit langer Tradition

der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt

der Gen¢ss, ¿e hier: gutes Essen und Trinken

h„ndwerklich von: Handwerk = hier: alle Berufe, in denen man mitHänden und Werkzeugen arbeitet

Diesen Text können Sie mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service

die Begeisterung Gefühl großer Freudeteilen hier: auch habenLaut einer }mfrage Es gibt eine Umfrage derder F„chhochschule Fachhochschule Südwest-Südwestfalen … falen, die sagt, dass …(die F„chhoch- spezielle Universität für eineschule, -n Ausbildung z. B. im techni-

schen Bereich)s“ch “n F¡ststim- ≈ sehr gute Laune mung br“ngen bekommen, weil bald

Weihnachten ist

Schmuck für denWeihnachtsbaumWelche Variante ist am schönsten?

FOTOS: VSTO

CK/THIN

KSTOCK; M

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MITTEL PLUS

14-18+21-Weihnachtsmaerkte_1213.qxd 08.11.13 12:16 Seite 17

Page 18: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

18 12/13

An diesem Abend wirkt eine ganz

besondere Magie in Mainz. Aus dem dunk-

len Winterhimmel fallen dicke weiße

Schneeflocken. Auf Straßen, Dächer und

Winterjacken legt sich der Schnee wie

Zuckerwatte. Aus größerer Distanz gesehen

wirkt der Weihnachtsmarkt direkt vor dem

mehr als 1000 Jahre alten Mainzer Dom

märchenhaft.

Überhaupt geht es auf Weihnachts-

märkten um gute Geschichten. Da bleiben

die Kinder vor einer großen Krippe stehen,

in der Maria und Josef und das Jesuskind

zu sehen sind. Lebensgroße Holzfiguren

sind das, die die Kleinen ansehen. Die

Kinder wollen ihre Geschichte hören.

„Wieso sind sie da? Wo sind sie hergekom-

men? Was ist mit dem Baby?“ Auf diese

Fragen müssen Eltern jetzt antworten.

Nur ein paar Meter weiter verkaufen

Händler Krippen für zu Hause. Die güns-

tigste gibt es für rund 100 Euro. Die teuers-

te kostet mehr als 1000 Euro. Natürlich

geht es bei Weihnachtsmärkten auch ums

Geldverdienen. Das war immer schon so.

Auf den ersten Märkten dieser Art wurden

vor fast 600 Jahren Fleisch und andere

wichtige Lebensmittel verkauft. Später

durften dann auch Zuckerbäcker und

Spielzeugmacher ihre Waren anbieten.

Diese Tradition lebt bis heute. „An den

Holzspielzeugständen kann ich total lang

bleiben, es gibt da so schöne Sachen“, sagt

Miljanic begeistert. Die Studentin kauft auf

dem Weihnachtsmarkt gern kleine Ge -

schenke für Kinder ihrer Freunde.

Die Magie des Holzspielzeugs wirkt aber

auch auf einen älteren Herrn, der mit sei-

nem weißen Bart und langem Haar aus-

sieht wie der Nikolaus in Person. Er lässt

sich eine Bahn in eine große Tüte packen.

„Da wird sich mein Enkel an Weihnachten

freuen“, ist er sich sicher und schaut dabei

selbst glücklich wie ein Kind.

Zum Verkäufer sagt der alte Herr noch:

„Bei Ihnen gibt es wirklich die schönsten

bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)

die Schneeflocke, -n kleines Schneeteil

die Z¢ckerwatte, -n ≈ weiße, weiche, leichteMasse aus Zucker

märchenhaft wie im Märchen

]s geht ¢m ... hier: Das Wichtigsteist/sind …

die Kr“ppe, -n hier: Modell mit Figuren,das Jesus, Maria und Josefund Tiere in der Weih-nachtsnacht zeigt

lebensgroß in natürlicher Größe

der Hændler, - Verkäufer

der Z¢ckerbäcker, - Bäcker, der z. B. Kuchenund Torten herstellt

der Spielzeug - Person, die beruflichmacher, - Gegenstände zum Spielen

herstellt

%

Weihnachtsmarkt in ZwickauDer Zwickauer Weihnachtsmarkt ist einer der kleineren in Deutschland, aberin einer speziellen Kategorie ist er der größte: Denn laut einer Studie fühlensich die Besucher nirgends sonst so freundlich bedient wie in der Stadt amRand des Erzgebirges in Sachsen. Sehr schön ist auch das historische Zen-trum, in dem er stattfindet. Der schönste Moment des Zwickauer Weih-nachtsmarktes ist der Umzug mit circa 300 Bergmännern in traditionellenKleidern (dieses Jahr am 14. Dezember). Diese Tradition ist typisch für dasErzgebirge, es gibt sie auch nur dort.

laut einer Studie … in einer systematischen Untersuchung steht …

bedienen Speisen und Getränke bringen; servieren

der R„nd, ¿er hier: ↔ Zentrum

das ]rzgebirge Gruppe von Bergen in Deutschland und der TschechischenRepublik

der }mzug, ¿e hier: gemeinsames Gehen vieler Menschen durch die Straßen

der B¡rgmann, Arbeiter, der Salze, Mineralien oder Metalle aus der Erde holt¿er/-leute

Christkindlmarkt in SalzburgNach einem Besuch des Christkindlmarktes in Salzburg sagen viele Besu-cher: „Schöner geht’s nicht.“ Die Atmosphäre auf dem Domplatz, die tradi-tionellen Stände und die Kinderchöre sind wunderbar. Nicht sehr besinnlichist aber ein sehr schöner Moment des Marktes: der Perchtenlauf am 21.Dezember. Wilde Kreaturen vertreiben dabei die bösen Geister des Winters.Aber auch dieses Spektakel hat in Salzburg eine lange Tradition. Den Marktgibt es nämlich seit mehr als 500 Jahren.

das Chr“stkind am Jesuskind orientierte Kinderfigur, von der Kinder südd., österr., schweiz. glauben, dass sie die Geschenke zu Weihnach ten bringt

der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt

bes“nnlich hier: ≈ ruhig; harmonisch

vertreiben ≈ wegschicken

der Geist, -er hier: ≈ Dämon; nicht tote Person ohne Körper

Krippe mit kleinemJesus und Maria Details sind oft

besonders interessant

%

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Page 19: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Page 21: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

2112/13

FOTO: M

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RKHARD

T

Sachen, ein bisschen so wie früher. So

muss es sein.“ Wie er besuchen viele Deut-

sche Weihnachtsmärkte, weil sie dort typi-

sche Handwerkskunst suchen, Holz-

schmuck aus dem Erzgebirge, Glaskugeln

aus dem Thüringer Wald. Daneben gibt es

jene, die einfach nur etwas essen wollen,

Schokofrüchte zum Beispiel oder den

berühmten „Striezel“, ein Gebäck aus

Dresden. Außerdem hat jede Region ihre

eigenen Spezialitäten.

Miljanic findet vor allem den Mainzer

Reibekuchen sehr lecker. Er ist aus Kartof-

feln, wird in heißem Fett gebacken und

mit Apfelmus serviert. Drei Reibekuchen,

und kein Mensch braucht mehr ein Abend-

essen. „Aber es gibt ja auch noch so viele

andere Leckereien auf dem Markt“, sagt

die Studentin. „Am Ende habe ich Bauch-

weh.“ So, wie sie dabei lacht, kann es aber

nicht so schlimm sein.

Außerdem darf hier jeder genießen.

Denn viel Zeit bleibt nicht. Kurz vor Weih-

nachten schließen die meisten Weih-

nachtsmärkte. „Das ist das Einzige, was

ich an Weihnachtsmärkten schade finde –

die Magie ist zu früh vorbei“, sagt Tonja

Miljanic. „Mein Vorschlag wäre, daraus

Wintermärkte zu machen und die gemüt-

liche Atmosphäre bis Januar, Februar zu

verlängern.“ 2

Auf den ersten Märkten dieser Artwurde vor fast 600

Jahren Fleisch verkauft.

Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmarkt in BaselDer Weihnachtsmarkt auf dem Barfüsserplatz unddem Münsterplatz ist einer der schönsten derSchweiz. Rund 600 000 Besucher pro Jahr machenihn auch zum größten Weihnachtsmarkt der Alpen-republik. In diesem Jahr gibt es ihn zum 35. Mal imhistorischen Zentrum von Basel. An beiden Stand-orten bieten viele Verkäufer und Kunsthandwerkerihre Waren an.

der St„ndort, -e hier: Ort, an dem ein Marktstattfindet

der K¢nsthandwerker, - Person, die schöne Produkte mitHänden und Werkzeugen her-stellt

„Die Magie ist viel zufrüh vorbei“ Tonja

Miljanić auf dem Main-zer Weihnachtsmarkt

die H„ndwerks- hier: Produkte, die nachkunst, ¿e alter Tradition mit Händen

und Werkzeugen gemachtsind

das ]rzgebirge Gruppe von Bergen inDeutschland und derTschechischen Republik

die Glaskugel, -n ≈ kleiner Ball aus Glas

das Gebæck süßes Gebackenes

das [pfelmus weiche Masse aus gekochtenÄpfeln

die Leckerei, -en (meistens süßes) Lebens -mittel, das gut schmeckt

genießen hier: mit Freude essen, trin-ken und schauen

verlængern hier: länger dauern lassen

Weihnachtsmärkte in BerlinRund 60 traditionelle Weihnachtsmärkte gibt es in der deutschen Hauptstadt. Jederhat seine ganz spezielle Atmosphäre, aber nirgends ist die Kulisse nostalgischer alsauf dem Gendarmenmarkt. Das historische Konzerthaus, der Französische und derDeutsche Dom machen den Platz für viele zum schönsten der Stadt (siehe Titelbild).Der „Weihnachtszauber Gendarmenmarkt“ ist vor allem populär wegen seiner Musik-,Theater- und Tanzaufführungen. Als einer der ganz wenigen Märkte in Deutschlandhat er auch nach Weihnachten noch geöffnet.

die Kul“sse, -n hier: Ort, wo der Markt stattfindet

der Weihnachtszauber ≈ Magie von Weihnachten

die T„nzaufführung, -en Zeigen eines Balletts oder Tanztheaters vor Publikum

Weihnachtsmarkt in Frankfurt am MainDer Frankfurter Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und größten in Deutschland.Vor historischer Kulisse bieten die 200 Stände vom Paulsplatz am Römerberg bis zumUfer des Mains Kinderspielzeug, Kunsthandwerk und Dekoration für das Weihnachts-fest und natürlich auch original Frankfurter Spezialitäten. Rund um den 30 Meterhohen Weihnachtsbaum können die Besucher auch Musikkonzerte hören.

die Kul“sse, -n hier: Ort, wo der Markt stattfindet

der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt

das K“nderspielzeug, -e Gegenstand für Kinder zum Spielen

das K¢nsthandwerk hier: Produkt, das nach alter Tradition mit Händen und Werkzeugengemacht ist

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MITTEL PLUS

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Page 22: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

22 12/13

Tiger sind wilde und schnelle Tiere, die viel Platz brauchen. Kritiker

sagen deshalb, dass sie – genau wie andere Wildtiere – nicht in Zoos

leben sollten. Andere denken, dass Tierparks besonders dabei helfen,

bestimmte Arten zu schützen. Wir fragten:

Für Wildtiere sind Zoos nichts anderes als Gefängnisse.

Die Enge und die fehlende Beschäftigung dort machen

sie krank. Viele entwickeln Verhaltensstörungen, die

deutlich zu erkennen sind. Kein Zoo kann einem Goril-

la oder Tiger die nötigen Lebensbedingungen bieten.

Tiger bewohnen in der Natur Gebiete von Hunder-

ten Quadratkilometern. Im Zoo aber laufen sie viele

Stunden am Käfigrand hin und her, weil die Gefangen-

schaft auf engstem Raum für sie unerträglich ist. Eis -

bären müssen und wollen sich sehr viel bewegen und

wandern in Freiheit bis zu 100 Kilometer am Tag. Im

Zoo leiden viele von ihnen unter Verhaltensstereo -

typien, laufen immer im Kreis.

Kinder lernen im Zoo daher nichts über das natürli-

che Leben der Tiere. Natürliche Bewegungsabläufe, die

Nahrungssuche und soziale Interaktionen werden fast

komplett unterdrückt oder sind wegen der Enge nicht

möglich. Kinder sehen nicht, wie Vögel fliegen, Tiger

rennen oder Affen in Bäumen klettern.

Entgegen der allgemeinen Meinung helfen Zoos

beim Artenschutz kaum. In Gefangenschaft geborene

Eisbären, Menschenaffen oder Tiger können nicht aus-

gewildert werden; sie müssen ihr ganzes Leben in

Gefangenschaft bleiben. Eine solche Nachzucht, die nur

der Haltung in Gefangenschaft dient, ist kein Arten-

schutz, sondern Tierquälerei. Artenschutzmaßnahmen

sind nur im natürlichen Lebensraum der Tiere sinnvoll.

Aber während Zoos Steuergelder in Millionenhöhe für

das sinnlose Einsperren von Tieren erhalten, fehlt in

Nationalparks in Asien und Afrika das Geld für effekti-

ve Schutzprogramme.

Zoos müssen sich verändern. Nachzucht und das

Importieren von Tieren müssen verboten werden. Ich

sehe Zoos in Zukunft nur noch als Auffangstation für

Tiere aus Zirkussen oder schlechter Privathaltung.

die Art, -en hier: kurz für Tierart =Kategorie von Tieren

überleben hier: weiter existierenbeitragen zu hier: einen unterstützenden

Effekt haben auf

JAdas Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle

geschlossen werden

der Käfigrand, ¿er hier: äußerer Teil innerhalbeines Käfigs

(der Käfig, -e Metallkonstruktion, in dieman Tiere schließt)

unerträglich/ hier: so schlimm, dass sie ¢nerträglich krank werden

der Eisbär, -en großes, weißes, gefährlichesTier, das in der Arktis lebt

unterdr•cken hier: nicht stattfinden

auswildern in die freie Natur hinauslas-sen

die Nachzucht, -en hier: Tier, das im Zoo gezüch-tet wurde

(z•chten ≈ dafür sorgen, dass Tier-rassen/Pflanzenarten mitbestimmten Charakteristikaentstehen)

die H„ltung von: halten = hier: ein Tierbesitzen

die Tierquälerei, -en von: Tiere quälen ≈ Tierenabsichtlich wehtun

die Artenschutz- Handlung/Aktion, um maßnahme, -n Artenschutz zu erreichen

einsperren hier: in Käfige schließendie Auffangstation, -en Heim, in dem Tiere bis zu

ihrem Tod bleiben können

NEINder W¡ltzooverband internationale Organisation

für die Interessen von Zoosdie Erh„ltung von: erhalten = hier: schüt-

zen, damit sie weiter existie-ren

die Vielfalt hier: viele Varianten vonTierarten

das naturkundliche Wissen über die Natur, z. B.W“ssen Zoologie und Geologiedie Erh„ltungszucht Züchten, damit eine spezielle

Tierart weiter existiertdas Freilandprojekt, -e Projekt in freier Naturdie Wiederansiedlung, Zurückbringen bestimmter -en Tierarten in ihren natürlichen

Lebensraum der Bartgeier, - großer Vogel, der vom Fleisch

toter Tiere lebtder Artgenosse, -n Individuum derselben Artdie B“ldungsein- Einrichtung/Institution, in derrichtung, -en man etwas lerntdas Bew¢sstsein hier: ≈ das Wissen und die

Überzeugung, dass Arten-schutz wichtig ist

fœrdern hier: machen, dass sich etwasentwickelt

Wildtiere in Zoos verbieten?

„Entgegen der allgemeinen Meinung helfen Zoos beim

Artenschutz kaum.“

Ja

Peter Höffken ist Kampagnenleiterund Wildtierexperte der Tierschutz-organisation Peta.

Ja oder Nein?

SCHWERFOTO

S: PICTURE ALLIAN

CE/DPA; PETA; D

ANIEL ZU

PANC

22-23-Ja_Nein_1213 06.11.13 15:47 Seite 22

Page 23: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

Dagmar Schratter ist Zoologin und Direktorin des TiergartensSchönbrunn in Wien.

NeinJeder von uns weiß oder glaubt zu wissen, was ein Zoo

ist: ein Ausflugsziel für die Familie, mit vielen Tieren. Das

ist richtig, aber es ist nicht alles!

Schon vor 20 Jahren ist als Ergebnis einer internatio-

nalen Zusammenarbeit des Weltzooverbandes und der

Weltnaturschutzorganisation ein Dokument entstanden,

das Standards und Regeln für zoologische Gärten festlegt.

Das Ziel: Zoos sollen für die Erhaltung der biologischen

Vielfalt noch viel wichtiger werden.

Die Wildtierpopulationen in der ganzen Welt werden

durch die Zerstörung ihrer Lebensräume immer kleiner.

In der Bevölkerung nimmt das naturkundliche Wissen ab.

Gleichzeitig nimmt die Freizeit der Menschen, die in

immer lebensfeindlicher werdenden Städten leben, zu.

Durch diese drei Entwicklungen haben Zoos heute wich-

tige Aufgaben.

Arten- und Naturschutz hat Priorität, sei es durch

Erhaltungszucht oder finanzielle und inhaltliche Unter-

stützung von Freilandprojekten. Tiere in Zoos können

direkt zum Überleben von Arten beitragen. Die erfolgrei-

che Wiederansiedlung des Bartgeiers und des Przewalski-

Pferdes sind Beispiele dafür. Außerdem forschen Zoos

gemeinsam mit anderen Institutionen. Die Erkenntnisse

nützen direkt der Pflege der Tiere und helfen auch den

Artgenossen im Freiland.

Tiergärten sind auch Bildungseinrichtungen, die ihren

Gästen die Welt der Tiere zeigen und dabei das Bewusst-

sein für Natur- und Artenschutz fördern. Für viele Städ-

ter sind Zoos der erste Kontakt zu Wildtieren und zur

Natur. Damit sind sie das Kinderzimmer für die Natur-

schützer von morgen. Kinder Nase an Nase, nur durch

Glas getrennt, mit Pinguinen, Tigern und Fischen: Wer

das gesehen hat, der weiß, dass so Beziehungen und Inte-

resse entstehen – am Schutz exotischer Tierarten und

auch an Wildtieren in der Heimat.

„Tiere in Zoos könnendirekt zum Überleben von

Arten beitragen.“

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22-23-Ja_Nein_1213 06.11.13 15:47 Seite 23

Page 24: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

24 12/13

Fast jeden Tag werden neue Detailsüber Spionage-Angriffe der US-Amerikaner in Deutschland öffent-lich. Im August hatte die Bundeskanzlerin die

NSA-Affäre noch für beendet erklärt. Weil sie

inzwischen aber selbst ins Visier des US-Geheim-

dienstes geraten ist, wacht Angela Merkel (CDU)

auf. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel nennt

es einen „Realitätsschock für die Kanzlerin“.

Denn nach Informationen des früheren US-

Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden

haben US-Geheimdienste vielleicht über Jahre

Merkels Handy abgehört. Ihr Ärger ist nun groß.

Sie sprach von einem „gravierenden Vertrauens-

bruch“ und fordert jetzt klare Regeln für US-

Spione in Deutschland. Die USA zeigen anschei-

nend auch Interesse an einem solchen Vertrag.

Details sind aber noch nicht bekannt.

Deutsche Medien beschreiben die USA

währenddessen als „fremden Freund“. Sie kriti-

sieren aber auch Merkels Verhalten in der Ver-

gangenheit. Tatsächlich hatten im Sommer wohl

nur wenige politische Beobachter das Gefühl,

dass sich die Bundeskanzlerin ernsthaft mit dem

NSA-Skandal beschäftigt. „Ein kurzer, vehemen-

ter Ruf nach Aufklärung ganz zu Beginn – das

war’s. In der Folge bemühten sich ihre Leute

nach Kräften, die Angelegenheit klein zu halten“,

kommentiert zum Beispiel die Nachrichtenseite

Spiegel Online.

Ein Untersuchungsausschuss im Bundestag

könnte nun aber für Klarheit sorgen. Sozialdemo-

kraten, Linke und Grüne wollen die Skandal-

Details parlamentarisch aufklären. Auch die

Union will den Ausschuss nicht verhindern.

Snowden wäre der wichtigste Zeuge. Aber auch

deutsche Spitzenpolitiker müssten mit einer

Befragung rechnen. Besonders heikel wäre das

für die Kanzlerin. Denn die Ermittler dürfte inte -

ressieren, wie glaubwürdig Merkels Aussage ist,

seit ihrem Amtsantritt 2005 nichts von den Spio-

nageaktivitäten der USA gewusst zu haben.

Trotz aller Brisanz des Falles fühlen sich mehr

als drei Viertel der Deutschen laut einer Umfra-

ge des Meinungsforschungsinstituts Allensbach

für die Wirtschaftswoche durch die NSA aber

nicht bedroht. Dass ihnen durch deren Spionage-

arbeit persönliche Nachteile entstehen könnten,

halten 76 Prozent der Deutschen für unmöglich.

Nur 24 Prozent zeigten sich „sehr besorgt“.

DEUTSCHLAND UND DER „FREMDE FREUND“

der [ngriff, -e Attacke; hier: geplanteAktion, um geheimeoder private Daten zubekommen

die Affäre, -n unangenehme Sache;Skandal

für be¡ndet erklären sagen, dass etwas been-det ist

“ns Visier geraten genau beobachtet wer-den

der Geheimdienst, -e staatliche Organisation,die geheime Informa -tionen aus anderenLändern mithilfe vonAgenten holt und gehei-me Dinge des eigenenLandes vor fremdenAgenten schützen soll

die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union

das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellenmagazin, -e Nachrichten

„bhören im Geheimen bei Tele -fongesprächen mithören

gravierend schlimm

der Vertrauensbruch von: das Vertrauen bre-chen = etwas tun, wasdas Vertrauen zerstört

¡rnsthaft hier: echt, wirklich

vehem¡nt ≈ stark; hier auch: laut

nach Kræften ≈ so gut, wie es möglichist

die [ngelegenheit, -en Sache

klein h„lten hier: sagen, dass etwasnicht so schlimm ist, wiees den Eindruck macht

der Untersuchungs - Ausschuss mit dem ausschuss, ¿e offiziellen Auftrag, eine

spezielle Sache genau zu untersuchen

(der Ausschuss, ¿e Gruppe von Politikernaller Parteien im Parla -ment, die sich um einspezielles Thema küm-mert)

der B¢ndestag deutsches Parlament

der Sp“tzenpolitiker, - Politiker mit höchsterPosition

heikel schwierig

der Erm“ttler, - Polizist; hier: Mitglieddes Untersuchungsaus -schusses

glaubwürdig ≈ so, dass man an derWahrheit nicht zweifelnmuss

der [mtsantritt, -e ≈ erster Tag in einemoffiziellen Amt

die Bris„nz hier: Aktualität, dieeinen Konflikt oderSkandal verursacht

s“ch bedroht fühlen das Gefühl haben, dassman in einer gefährli-chen Situation ist

bes¶rgt voll Sorge

Deutschland und der „fremde Freund“

24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 24

Page 25: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Nachrichten

FOTOS: PICTU

RE ALLIANCE/D

PA (2)

Was heißt …?

Internet-Bremse

Wer im Internet ein Video ansehen will,der möchte nicht lange warten. Deshalbist eine hohe Surfgeschwindigkeit wich-tig. Mit schnellem Internet werben auchdie Internetprovider. Einer von ihnen, dieDeutsche Telekom, wollte die Surfge-schwindigkeit im Festnetz jetzt aber dros-seln. Wenn ein bestimmtes Datenkontin-gent verbraucht ist, sollten Flatrate-Kun-den nur noch viel langsamer im Internetsurfen können. Kritiker nannten die Tele-kom deshalb auch „Drosselkom“ undsprachen von einer Internet-Bremse.

Auch die Verbraucherzentrale Nord-rhein-Westfalen kritisierte die Idee. Sieklagte vor Gericht. Das Ergebnis: Die Tele-kom darf das Tempo nicht reduzieren,wenn der Kunde eine Flatrate hat. Dennbei Flatrate denken die meisten Kunden,dass sie einen bestimmten Betrag bezah-len – und dafür auch eine bestimmteSurfgeschwindigkeit ohne Limit bekom-men. Ob das Verbot der Internet-Bremsebleibt, ist aber unsicher. Die Telekom willnämlich in Berufung gehen.

die Surfgeschwin- ≈ Schnelligkeit: Wie digkeit, -en schnell werden Daten im

Internet geschickt?das F¡stnetz technische Infrastruktur

für Telekommunikationmit dem normalenTelefon

dr¶sseln langsamer machen; redu-zieren

best“mmte (-r/-s) hier: so, dass es eineRegel oder eine Verein -barung gibt

verbrauchen (eine genau kalkulierteMenge) verwenden

die Verbraucher- Organisation, bei der derzentrale, -n Verbraucher Informatio -

nen über Produkte be -kommt

(der Verbraucher, - Person, die Waren kauftund benutzt)

klagen vor sich bei Gericht beschwe-ren und die Sache in einem Prozess untersu-chen lassen wollen

(das Ger“cht, -e hier: öffentliche Insti -tution: Dort wird ent-schieden, ob sich jemandnicht an den Regeln desStaates orientiert hat.)

“n Berufung gehen ein Urteil von einem höheren Gericht prüfen lassen

(das Urteil, -e ≈ Strafe, die ein Gerichtgegeben hat)

Die Deutschen haben Menschen in Not von Januar bis August mehr als 2,6Milliarden Euro gespendet. Das ist fast 20 Prozent mehr als im letzten Jahr. Insgesamt spen-

deten rund 18 Millionen Menschen, etwas mehr als ein Viertel der Deutschen, an soziale Organisa-

tionen und Kirchen. Die Zahl der Spender stieg um 1,9 Millionen Menschen. Auch die Höhe der durch-

schnittlichen Spende stieg von 26 auf 30 Euro. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen GfK-Analyse

im Auftrag des Deutschen Spendenrats. Sehr groß war die Hilfsbereitschaft zum Beispiel nach der

Hochwasserkatastrophe im Osten und Süden Deutschlands im Sommer. Allein im Juni spendeten die

Deutschen deshalb 208 Millionen Euro. In

diesen Wochen erwarten Hilfsorganisatio-

nen noch einmal viel Geld – vor Weihnach-

ten ist die Spendenbereitschaft traditionell

besonders groß.

Deutschland könnte bis Weihnachten eineneue Bundesregierung haben. Die Vorausset-

zung dafür ist, dass Unionspolitiker und Sozialdemokraten

ihre Verhandlungen über eine neue Große Koalition

konstruktiv beenden. Außerdem müssen sich die SPD-Mitglieder danach in einer großen Abstimmung bis

zum 12. Dezember mit den Ergebnissen zufrieden zeigen. Zwischen den Politikern gibt es Kompromisse bei

wichtigen Themen wie Mindestlöhnen und der Familien- und Gleichstellungspolitik. So soll die unterschied-

liche Bezahlung von Frauen und Männern beendet werden. Außerdem soll es für Frauen in den Chefetagen

gesetzlich festgelegte Quoten geben. Auch das gescheiterte Steuerabkommen mit der Schweiz könnte neu

verhandelt werden. Ein neuer Vertrag müsse „gerechter und fairer“ als der alte sein, sagte SPD-Politiker

Norbert Walter-Borjans der Nachrichtenseite Spiegel Online.

SCHWER

die Union hier: die Parteien Christlich Demokratische Union (CDU) und Christlich-Soziale Union (CSU)

die Verh„ndlung, von: verhandeln = über etwas diskutieren, um -en ein Problem zu lösen oder etwas zu vereinbaren

die SPD kurz für: Sozialdemokratische Partei Deutsch -lands

der M“ndestlohn, ¿e Lohn, den jemand mindestens bekommen muss

die Gleichstellungs- Politik, die sich um Gleichberechtigung zwischenpolitik Frauen und Männern kümmert

die Ch¡fetage, -n ≈ hohe berufliche Position

f¡stlegen regeln; bestimmen

scheitern hier: nicht gelingen; nicht entstehen

das Steuer- Vereinbarung oder Vertrag zwischen Staaten abkommen, - über Steuern

MITTEL

2512/13

der Zuwanderer, - ≈ Migrant

Milliarden Euro für Menschen in Not

Große Koalition sehr wahrscheinlich

Starke Migration nach Deutschland

Die Zahl der Ausländer in Deutschland ist im letzten Jahr so stark gestiegen wieseit 1993 nicht mehr. Sie erhöhte sich im Vergleich zu 2011 um 282 800 auf 7,2 Millionen, teilte das

Statistische Bundesamt mit. 80 Prozent der neu gemeldeten Zuwanderer kommen aus anderen Staaten der

Europäischen Union (EU). So erhöhte sich die Zahl der zugewanderten Polen zum Beispiel um 13,6 Prozent,

die der Ungarn sogar um 29,8 Prozent. Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der Migranten aus Rumänien

(+ 28,8) und Bulgarien (+ 26,5). Rund 20 Prozent der neuen Zuwanderer kamen aus Nicht-EU-Staaten

wie Syrien, China, Indien und Russland. Besonders populär sind große Bundesländer wie Bayern, Nordrhein-

Westfalen und Baden-Württemberg.

sp¡nden Geld oder andere Dinge schenken, um anderenzu helfen

die GfK kurz für: Gesellschaft für Konsumforschung

der Deutsche Organisation aller spendensammelnden Sp¡ndenrat Organisationen in Deutschland

allein hier: wenn man nur ... betrachtet

24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 25

Page 26: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

26 12/13

Sensationeller Kunstfund in München

Pablo Picasso, Marc Chagall, Otto Dix – Zollbeamte haben in MünchenKunstwerke von weltberühmten Malern gefunden. 1406 Kunstwerke haben sie aus

der Wohnung von Cornelius Gurlitt mitgenommen. Der Vater des 79-Jährigen war einer der wichtigs-

ten Kunsthändler der Nazizeit. Ein Teil der Funde sind Werke, die die Nazis zu „entarteter Kunst“

erklärt und aus Museen entfernt hatten. Händler wie Hildebrand Gurlitt hatten solche Kunstwerke

damals an private Sammler verkauft. Insgesamt könnten die Bilder etwa eine Milliarde Euro wert sein.

Experten sprechen von dem größten Fund verlorener Kunstwerke seit der Nazizeit. Manche der Bil-

der sind unbekannt, wie zum Beispiel ein Selbstporträt von Otto Dix und ein weiteres Bild von Marc

Chagall. Fälschungen sind es wohl nicht: „Von den Werken, zu denen ich Recherchen durchgeführt

habe, gehe ich davon aus, dass es sich um echte Werke handelt“, sagte die Berliner Kunsthistorikerin

Meike Hoffmann vor Journalisten. Die Öffentlichkeit war überrascht über den Fund. Nun untersucht

die Justiz, wem die Kunst werke aus der geheimen Sammlung gehören. Die Justiz hatte die Bilder schon

Anfang 2012 gefunden, aber erst nach einem Pressebericht darüber informiert. Für sie ging es um eine

vergleichsweise kleine Steuersache – deshalb sei dieser Fall nicht „von großem öffentlichen Interesse“.

Debatte um Kirchenfinanzen

Wegen der Finanzaffäre um Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Bistum Limburg (Hessen) kommt die katholische Kirche nicht zur Ruhe. Die

Baukosten für die Limburger Bischofsresidenz waren auf mehr als 31 Millionen Euro gestiegen, was zu

starker öffentlicher Kritik geführt hat. Nun gibt es eine Diskussion über den Umgang der Kirche mit

ihrem Vermögen. Als Konsequenz aus dem Limburger Skandal hatten mehrere Bistümer gesagt, dass

sie ihre Vermögen offen legen wollen. Aber nach Informationen der Zeitschrift Der Spiegel verschwei-

gen Bischöfe mehrstellige Millionenbeträge. So seien in Limburg seit 1948 Kirchensteuereinnahmen

von etwa 300 Millionen Euro in eine graue Kasse gekommen. Im besonders reichen Erzbistum Köln

ist nicht einmal der eigene Finanzchef über die Höhe des Vermögens informiert. „Ich kann Ihnen keine

Zahl über das Vermögen nennen, da ich selber nicht weiß, wie hoch es liegt“, sagte der Kölner Dom-

propst Norbert Feldhoff über den bisher nur Kirchenmännern bekannten Haushalt des Domkapitels.

Nur wenige Experten haben den Mut, einen ungefähren Wert des Vermögens der katholischen Kirche

in Deutschland zu nennen. Einer davon ist der Politikwissenschaftler Carsten Frerk. Er hält die Summe

von rund 270 Milliarden Euro für realistisch.

Fünf von 1406 aus dergeheimen Sammlung

Bilder von Otto Dix, CarlSpitzweg, Marc Chagall,

Franz Marc und AntonioCanaletto (von links oben

im Uhrzeigersinn)

SENSATIONELLER KUNSTFUND IN MÜNCHEN

entartet von: entarten = in negativerArt anders sein, als es nor-mal ist

erklären zu … öffentlich sagen, dass etwas… ist

entf¡rnen wegnehmen

das S¡lbstporträt, Bild, das ein Künstler von -s sich selbst gemacht hat

die Fælschung, -en hier: Kopie, die nicht derechte Maler gemacht hat

wohl hier: ≈ wahrscheinlich

die Recherche, -n Suchen von genauen Infor-franz. mationen

d¢rchführen machen

ausgehen v¶n ≈ vermuten; hier auch: ziem-lich sicher sein

DEBATTE UM KIRCHENFINANZENdie Fin„nzaffäre, ≈ Finanzskandal-nder B“schof, ¿e Person mit hoher Position in

der Kirche

das B“stum, ¿er Gebiet, das ein Bischof ver-waltet

der }mgang hier: richtige Methode; rich-tige Art

das Vermögen, - Besitz einer Person oderInstitution insgesamt (z. B.Geld, Häuser, Autos)

¶ffenlegen öffentlich machen; ↔ geheim halten

verschweigen mit Absicht nicht sagen

mehrstellig mit mehreren Ziffern

die K“rchensteuer- Geld, das die Kirche durcheinnahme, -n Steuern bekommt

die graue K„sse, ≈ nicht ganz legales -n oder offizielles Konto

das Erzbistum, ¿er große Provinz der katholi-schen Kirche

der Dompropst, ¿e Mann mit der höchsten Position in einem Domkapitel

(das Domkapitel, - ≈ Gruppe aller Personen mitreligiösen Aufgaben einerDomkirche)

der K“rchenmann, Mann mit einer Position in¿er der Kirche

der Haushalt, -e hier: ≈ finanzielle Situationder Kirche

24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 26

Page 27: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

2712/13

Sechs von zehn Menschen gestresst

Stress gehört in Deutschland zumAlltag. Er kann positiv wirken. „Ein

bisschen Stress im Job ist sogar ganz gut“, sagt

Jens Baas, der Chef der Techniker Krankenkasse

(TK). Für fast sechs von zehn Deutschen gehört

aber eine Form von Negativ-Stress inzwischen

zum Leben dazu. Dazu gehören Dinge wie Hek-

tik oder Herzrasen. Das ist das Ergebnis einer

Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der TK.

Laut der Studie „Bleib locker, Deutschland“

sind die Menschen zwischen 30 und 40 Jahren

am stärksten vom Stress betroffen, weil sie in die-

sen Jahren besonders viel zu tun haben – mit der

Karriere, den Kindern, dem Haushalt und

manchmal auch mit kranken Eltern. Diesen Men-

schen fehlt es laut TK vor allem an Ausgleich,

weil keine Zeit für Hobbys bleibe. Und so sagen

acht von zehn Befragten in diesem Alter, dass sie

Stress haben. Jeder dritte sagt sogar, er leide per-

manent unter Stress. Und: In den letzten drei Jah-

ren sei es immer stressiger geworden. „Deutsch-

land, Stressland“, bilanziert die Süddeutsche

Zeitung.

Am meisten stresst viele Deutsche ihre Arbeit.

Acht von zehn Angestellten sagten, sie seien

gestresst. Dazu kommen hohe Erwartungen an

sich selbst, überall gut zu sein – am Arbeitsplatz,

in der Partnerschaft, im Umgang mit den Kin-

dern. Vor allem Frauen seien von diesem Phäno-

men betroffen. Frauen im Alter zwischen 26 und

50 Jahren seien auch wegen dieses Drucks dop-

pelt so oft wie Männer in einer Psychotherapie.

Männer versuchen Stress dagegen oft mit

Alkohol zu bekämpfen. 40 Prozent sagten, dass

sie bei Stress Bier oder Wein trinken würden. Bei

Frauen sind es nur 25 Prozent. Weil sie noch leis -

tungsfähiger und aktiver sein wollen, nehmen

sechs Prozent der Befragten sogar Medikamente.

Auf den zweiten Blick

Der Spiegel

Ausgeliefert

Wenn eine Firma die Ware zum

Kunden geliefert hat, so ist die

Ware ausgeliefert. Ausgeliefert

sein bedeutet aber auch, dass

eine Person in einer schwieri-

gen Situation ist: Ein anderer

kann mit ihr machen, was er will. Das ist auch das Thema des Tex-

tes: Darin berichtet Der Spiegel über Probleme mit der Ausliefe-

rung von online bestellten Produkten. Viele Empfänger sind tags-

über nämlich nicht zu Hause. Oder die Paketzusteller fahren wei-

ter, bevor die Kunden die Tür geöffnet haben. Für die Empfänger

ist es dann mühsam, an ihre Pakete zu kommen. Sie sind der

Situation ausgeliefert.

Süddeutsche Zeitung Magazin

Saitenwechsel

Die Karriere des deutschen Geigers David Gar-

rett begann klassisch. Yehudin Menuhin nann-

te ihn einmal den „größten Violinisten seiner

Generation“. Aber Garrett will noch mehr: Er

möchte die Klassik populär machen. Dazu hat

der Musiker einen neuen Stil gewählt, eine

Mischung aus klassischer Musik und Popmusik. So bekam Garrett

das Image eines Rebellen: Denn der Star hat ja die Seiten gewech-

selt, von der Klassik hin zum Pop. Da Garrett auch nach seinem

Seitenwechsel viel und intensiv spielt, muss er sicher oft die Sai-

ten seiner Violine wechseln. So bleibt ihm auch nach dem Seiten-

wechsel der Saitenwechsel nicht erspart.

Der Tagesspiegel

Katerfrühstück

Ein Kater ist eine männliche Katze. Aber wer

frühstückt einen Kater? In diesem Text wird

mit der doppelten Bedeutung des Wortes

gespielt. Wem es am Morgen nach einem

Abend mit viel Alkohol schlecht geht, der hat

einen Kater. So heißt es in der gesprochenen Sprache. Vielleicht

könnte da ein Katerfrühstück helfen, zum Beispiel saurer Fisch

und viel Wasser. In Berlin gibt es ein spezielles Katerfrühstück, im

ersten Katzencafé der Hauptstadt, über das die Zeitung berichtet.

Dessen Gäste können mit den Katzen und Katern des Hauses spie-

len und schmusen. Nur: Wenn man wirklich einen Kater hat, möch-

te man wahrscheinlich lieber ohne Kater frühstücken.

FOTOS: PICTU

RE ALLIANCE/D

PA (2)

MITTEL

SECHS VON ZEHN MENSCHEN GESTRESSTdie H¡ktik große Eile, die nervös macht

das H¡rzrasen sehr schneller Herzrhythmus

das F¶rsa-Institut Institut, das untersucht, wasdie Menschen über verschie-dene Dinge denken

die Studie, -n wissenschaftliche Unter -suchung

l¶cker hier: ≈ nicht nervös; nichtgestresst

betr¶ffen hier: so, dass man den Effektvon etwas spürt

der Ausgleich, -e hier: Sache, die man alsGegensatz/Kompensationmacht

der/die Person, die auf Fragen zuBefragte, -n einem speziellen Thema ant-

wortet

der }mgang hier: Leben; Alltag

der Dr¢ck hier: psychischer Stress vonaußen

bekæmpfen hier: versuchen, zu redu -zieren

leistungsfähig so, dass man viel leistenkann

AUSGELIEFERTtagsüber am Tag

der Paket- Person, die Pakete bringtzusteller, -mühsam so, dass es viel Arbeit macht

SAITENWECHSELdie Saite, -n langes, sehr dünnes Teil an

einem Musikinstrument, daseinen Laut macht, wennman die Hand oder einenGegenstand darüber bewegt

der Geiger, - Musiker, der Geige spielt(die Geige, -n Musikinstrument in der Form

eines kleinen Cellos)

die Generation, hier: alle Menschen, die -en ungefähr gleich alt sind

erspart bleiben nicht machen müssen

KATERFRÜHSTÜCKschmusen hier: mit der Hand über das

Fell gehen(das F¡ll, -e Haare eines Tieres)

Nachrichten

SCHWER

24-27_Nachrichten_V2_1213 07.11.13 13:54 Seite 27

Page 28: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

28

Prüfend steckt Georg Reitmaier seine Nase an

den Nylonstrumpf. Es riecht zu streng,

kritisiert der muskulöse Mann mit den

kurz geschnittenen Haaren. In dem

Strumpf ist ein Plastikbecher.

Darin ist ein saurer Frucht-

brei, in dem Maden

leben. Daraus

sollen Fruchtfliegen

werden. Die Plastik -

becher stehen eng neben -

einander, einer nach dem

anderen in Regalschubladen, die

bis unter die Decke reichen.

Es ist ein kleines Imperium, das Georg

Reitmaier in rund 20 Jahren aufgebaut und

Bugs International genannt hat. Der Betrieb

steht in einem Gewerbegebiet in Irsingen, einem

Dorf, das eine Autostunde westlich von Mün-

chen liegt. Von außen sieht er aus wie eine ganz

normale Industrieanlage. Drinnen ist jedoch

keine Maschine zu hören, sondern das Zirpen

und Rascheln von vielen Mil-

lionen Insekten.

Untergebracht in ein-

zelnen Hallen, die die

Größe eines Klassen-

zimmers bis hin zu

einem Basketball-

feld haben, schlüpfen in schubladenähnlichen

Boxen täglich sechs bis neun Millionen Heim-

chen, Millionen Grillen und Hunderttausende

Wüsten- und andere Wanderheuschrecken. Für

andere sind sie Ungeziefer. Aber Reitmaier zieht

die Tiere fünf Wochen lang auf, bis sie groß genug

sind, um sie als Lebendfutter in klimatisier-

ten Kleinlastwagen an Zoohandlungen,

Großkunden und Reptilienzüchter

auszuliefern.

Bis sie die Hallen ver-

lassen, folgt alles

einem strengen

der H¡rr, -en hier: Besitzer

str¡ng hier: schlecht; unange-nehm

der Pl„stikbecher, - Gegenstand aus Plastik,aus dem man trinkt

der Fr¢chtbrei, -e Fruchtmasse; ≈ Frucht-creme ) S. 46

die Made, -n langes, dünnes, weißesTierchen, aus dem später ein Insekt wird ) S. 46

die Regalschublade, ≈ kleiner, offener Kasten -n in einem Regal, den

man herausziehen kann

reichen hier: ≈ gehen

aufbauen hier: ≈ machen; entwi-ckeln

das Gew¡rbegebiet, Gebiet, in dem es viele -e Firmen gibt

z“rpen hohe Laute machen wieein Insekt ) S. 46

r„scheln hier: durch Hin- undHerlaufen Laute machen) S. 46

¢nterbringen hier: stellen

das Basketballfeld, Platz, auf dem Basket--er ball gespielt wird

schl•pfen hier: langsam aus einemEi herauskommen ) S. 46

die B¶x, -en kleiner Kasten

das Heimchen, - hier: gelblich braune Grille ) S. 46

(die Gr“lle, -n kleines Insekt, das anwarmen Sommeraben -den laut zirpt) ) S. 46

die Wüstenheu- eine Art der Wander-schrecke, -n heuschrecken ) S. 46(die Wüste, -n extrem trockene Region,

in der es fast keine Pflanzen gibt)

(die W„nderheu- Insekt mit langen kräf-schrecke, -n tigen Hinterbeinen, das

weit springen kann(Foto) ) S. 46)

das }ngeziefer bestimmte Insekten, vondenen man glaubt, dasssie Schaden bringen ) S. 46

aufziehen hier: sich um ein Tierkümmern, bis es groß/älter ist ) S. 46

der Reptilienzüchter, - Person, die spezielleReptilienarten produ-ziert ) S. 46

str¡ng hier: genau

Eine Autostunde westlich von München hat eine Firma Lebensbedingungen wie im Dschungel entstehen

lassen. Das Insekten-Imperium von Irsingen ist ein Glück für Hunderttausende Reptilienfreunde.

Herr der Insekten

12/13

HeuschreckeHunderttausende von

ihrer Art leben in denBoxen von Irsingen

28-29-Bugs_1213.qxd 30.10.13 10:25 Seite 28

Page 29: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

29

Insekten-Imperium

FOTO: ISTO

CK/THIN

KSTOCK

Produktionssystem. Größere Temperaturschwan-

kungen, Stromausfall in den Boxen, wo Tausen-

de Lampen Tageslicht simulieren, oder defekte

Industriewaschmaschinen: Für den Betrieb wä -

ren solche technischen Probleme katastrophal.

In den Boxen muss es nämlich sauber sein wie

in einem Labor. Der Biologe Andreas Graf legt

seine Lesebrille auf den Konferenztisch, der von

übergroßen, nachgebauten Heuschreckenbeinen

gehalten wird. „Stimmt die Hygiene nicht, kann

es zu Epidemien kommen, die den ganzen

Bestand gefährden“, erklärt er. Dann könnte die

Firma keine Insekten liefern. „Die punktgenaue

Lieferung an jedem Montag von einer immer

gleich bleibenden Menge an mittleren und grö-

ßeren Tieren“, sagt Graf, „das ist die große

Herausforderung.“

In deutschen Haushalten gibt es rund

800 000 Terrarien mit Schlangen, Echsen oder

Schildkröten, so die aktuelle Zählung des Zentral-

verbandes Zoologischer Fachbe-

triebe in Wiesbaden. Wahr-

scheinlich ist, sagt Reitmaier,

dass die hohen Energiekos-

ten und der Internethandel

Druck auf die Preise

machen werden. Dann wird die Qualität der

kleinen Tiere, die hohe Nährwerte haben, beson-

ders wichtig. „Die Heuschrecken und Heimchen

sollen auch beim Kunden noch zwei Wochen

leben“, sagt Rudolf Hammerl vom Schwabinger

Zoo Center in München. „Gute Ernährung ist

das A und O.“

Weil Reitmaiers Echsen und Schlangen, Spin-

nen und Pfeilgiftfrösche in seinen eigenen, priva-

ten Terrarien immer wieder krank wurden,

begann der Reptilienfreund selbst Lebendfutter

aufzuziehen. Schnell entwickelte sich daraus

eine größere Zucht. Der gelernte Kaufmann

kündigte seinen alten Job in der Medienbranche

und baute eine Firma auf, die heute rund 120

Mitarbeiter hat.

Reitmaier versorgt sich auch bei den Futter-

mitteln für seine Zuchten selbst. Bis zu zehn Ton-

nen Trockenfutter und fünf Tonnen Weizensaat-

gut pro Woche braucht die Firma. „Mein Banker

nennt den Betrieb ein Industrielabor“, erzählt

Reitmaier und lacht.

Draußen ist es kalt und regnerisch, drinnen

aber sehr heiß. Die Heimat von Heimchen und

Heuschrecken ist eben nicht das kalte Allgäu,

wie die alpine Region im Südwesten Bayerns

heißt. Sie mögen es warm und feucht. Deshalb

müssen die Lebensbedingungen denen im

Dschungel ähneln. Für dieses künstliche Klima

verbraucht der Betrieb täglich 4000 Kilowatt

Strom. Lüftung und Heizung sorgen für eine

Feuchtigkeit von fast 85 Prozent und bis zu 38

Grad Wärme. Wo so viele Tiere atmen, müssen

auch stündlich 60 000 Kubikmeter Luft ausge-

tauscht werden.

Damit dieses technische Gesamtwerk nicht

ausfällt, gibt es ein elektronisches Überwa-

chungssystem, das Reitmaier in seinem Bespre-

chungsraum über Kameras steuern kann. Sein

Bruder Michael, der Fahrzeugtechnik studiert

hat und im Betrieb mitarbeitet, unterstützt ihn in

technischen Fragen.

Georg Reitmaier lässt sich allerdings nicht viel

aus der Hand nehmen. „Die Produktion folgt

genauen Regeln“, sagt der Herr der Insekten

und rückt noch einmal den Tisch vor

dem Gästesofa zurecht. Bei Bugs

muss einfach jedes Detail

stimmen.

2 Gudrun Weitzenbürger

die Temperatur- schneller Temperatur -schwankung, -en wechsel

der Stromausfall, ¿e Wegbleiben von Strom

der Best„nd, ¿e hier: Menge an Insekten) S. 46

gefährden in Gefahr bringen ) S. 46

die Herausforde- schwierige Aufgaberung, -endie Schl„nge, -n Reptil mit sehr langem

Körper, aber ohne Beine) S. 46

die ]chse, -n kleines Reptil mit vierBeinen ) S. 46

die Sch“ldkröte, -n Reptil, das sehr alt werden kann ) S. 46

der Zentralverband zentrale OrganisationZoologischer aller ZoogeschäfteF„chbetriebeDr¢ck m„chen auf hier: stark beeinflussen

der Nährwert, -e ≈ Wert von Nahrung, denein Organismus braucht,um gut funktionieren zukönnen

das A ¢nd O sein sehr wichtig sein

die Sp“nne, -n kleines Tier mit achtBeinen ) S. 46

der Pfeilgiftfrosch, ¿e sehr giftiges Amphibien -tier, das im Wasser undan Land lebt und sprin-gen kann ) S. 46

das Lebendfutter Nahrung für Tiere, dienoch lebendig ist ) S. 46

die Z¢cht hier: Produktion undPflege von bestimmtenInsektenarten ) S. 46

der Kaufmann, Person, die im Einkauf/ ¿er/-leute Verkauf arbeitet

s“ch vers¶rgen hier: herstellen

das Weizensaatgut kleine Teile, die man in die Erde steckt, um Weizen zu bekommen

(der Weizen Pflanze, aus deren klei-nen, harten Früchtenman Mehl macht)

der Banker, - engl. Person, die beieiner Bank arbeitet

ähneln ähnlich sein

die L•ftung, -en Konstruktion, die ähn-lich wie ein Ventilatorfunktioniert und frische,kühle Luft bringt

austauschen hier: verbrauchte Luftherausnehmen und fri-sche hineinblasen

das Überw„chungs - ≈ Kontrollsystemsystem, -eder Bespr¡chungs- Raum für Treffen oderraum, ¿e Sitzungen

steuern hier: kontrollieren undregulieren

die Fahrzeugtechnik ≈ Produktion von Autos,Bussen, Motorrädern …

zur¡chtrücken in die richtige Positionbringen

SCHWER

12/13

Für sein künstlichesKlima verbraucht derBetrieb täglich 4000

Kilowatt Strom.

28-29-Bugs_1213.qxd 30.10.13 10:25 Seite 29

Page 30: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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handliches und vollständiges Übungs-

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Page 31: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Page 32: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

32 12/13

„Themen, die uns

wirklich interessieren“

Ahmad Salloum (25) aus Syrien besuchtalle zwei Wochen den Deutsch-Stamm-

tisch einer Sprachschule in Berlin.

Ich bin Arzt und habe mich hier beim

Stammtisch gerade mit einem Italiener

unterhalten, der auch Arzt ist. Wir haben

darüber geredet, wie wir uns in Deutsch-

land spezialisieren können. Ich möchte

hier meine Ausbildung zum Facharzt für

Allgemeine Chirurgie machen. Das ist das

Tolle am Stammtisch: Wir sprechen

Deutsch, aber wir reden über Themen, die

uns wirklich interessieren. Im Unterricht

liest man oft Texte, die langweilig sind und

soll dann darüber reden.

Seit drei Monaten besuche ich einen

Sprachkurs an einer Sprachschule in Berlin

und war seitdem jedes Mal bei ihrem

Stammtisch. Es kommen ungefähr 50

Personen, das sind die Schüler der Schule

und ein paar Mitarbeiter. Ich lerne hier

jedes Mal neue Leute kennen. Wir reden

über alles: unsere Erfahrungen in Deutsch-

land, die Unterschiede zwischen unseren

Ländern und Deutschland, unsere Zu-

kunftspläne, aber auch Fußball. Wir

lachen sehr viel.

Im Unterricht sprechen wir zwar auch,

aber beim Stammtisch können wir die

ganze Zeit reden und uns korrigieren. Das

ist ein großer Vorteil. Ich habe schon

gemerkt, dass ich jetzt Dinge richtig

mache, die ich vor zwei Monaten noch

falsch gesagt habe, so wie: „Ich habe zur

der St„mmtisch, -e hier: Gruppe vonPersonen, die sich z. B.einmal pro Woche ineinem Lokal treffen

der F„charzt, ¿e Arzt mit spezieller Ausbil-dung, z. B. für Psychiatrie,Osteopathie …

die [llgemeine Bereich der Medizin, derChirurgie sich um Operationen küm-

mert

der M“tarbeiter, - hier: Angestellter

Teamplayer lernen mehr. Das gilt auch für Deutschlerner, nicht nur im klassischen Sprachkurs.

Welche Möglichkeiten gibt es noch? Und welche Variante ist für wen die beste?

Katja Hanke hat Lerner nach ihren Erfahrungen gefragt.

Gemeinsam statt einsam

FOTO: K. H

ANKE

Glücklich überden Sprach-stammtischAhmad Sal -loum (links)mit anderenDeutschler-

nern in Berlin

32-34-SF_Gemeinsam-lernen_1213.qxd 31.10.13 10:32 Seite 32

Page 33: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Arbeit gegangen.“ Weil mich beim Stamm-

tisch mal jemand korrigiert hat, habe ich

es mir jetzt gemerkt: „Ich bin zur Arbeit

gegangen.“

Beim Stammtisch kann ich sofort die

Dinge verwenden, die ich im Kurs gehört

habe. Ich benutze natürlich noch keine

komplizierte Grammatik, sondern versu-

che, einfach, langsam und deutlich zu

sprechen. Aber später kann ich bestimmt

schneller sprechen und kompliziertere

Sätze machen. Das ist wie mit dem Klavier-

spielen – man wird immer besser.

Typ: SprachstammtischIdeal für: Lerner, die gern viele neue Leute kennen-

lernenWie finden? Meistens organisieren Sprachschulen ihre

eigenen Stammtische, aber auch deutsch-sprachige Kulturinstitute oder Germanis-tik-Fachbereiche an Universitäten im Aus-land bieten sie an.

„Wir kommunizieren

meistens schriftlich“

Cristina Batres (31) aus Spanien lernt in der Online-Community Busuu.

Am liebsten benutze ich das Portal, um

neue Wörter zu lernen. Man kann sich

immer sofort überprüfen. Das Tolle ist,

dass ich es auf dem iPhone machen kann,

wenn ich mal kurz Zeit habe: in der U-

Bahn oder am Flughafen. Ich arbeite dann

eine kleine Themeneinheit durch.

Ich bin über die Website mit vielen

anderen in Kontakt: Ich kann zum Beispiel

etwas auf Deutsch schreiben, und sie kor-

rigieren das. Sie geben auch Tipps und

Hinweise. Oft geht es um Redewendun-

gen, und wie man sie richtig verwendet.

Wir kommunizieren meistens schriftlich.

Man kann sich aber auch richtig miteinan-

der unterhalten. Wenn ich in der U-Bahn

sitze, habe ich allerdings kein Mikrofon.

Manchmal spreche ich zu Hause vor dem

Computer mit jemandem. Wenn ich mit

einer Person öfter Kontakt habe, bereiten

wir auch mal ein Thema vor, zum Beispiel

Arbeit, Freizeit, Sport oder Essen. Wir spre-

chen 30 Minuten auf Deutsch über das

Thema und 30 Minuten auf Spanisch. Es

sind nicht immer nur Deutsche, die mir

online helfen, sondern auch Personen aus

ganz anderen Ländern, wie dem Libanon

oder Bolivien, die Deutsch sprechen.

Ich benutze Busuu seit zwei Jahren,

manchmal jeden Tag, manchmal nur alle

zwei Wochen. Das Portal kenne ich von

meinem Wirtschaftsstudium in Madrid.

Zwei Mitstudenten haben es damals als

Studienprojekt entwickelt. Mir gefällt am

besten, dass man die neuen Wörter auch

hören kann: in Sätzen und sogar in

Gesprächen. Nach dem Hören und Lesen

kann man mit den Vokabeln selbst Sätze

schreiben. Die anderen Mitglieder korri-

gieren sie und erklären die Fehler. Zu

jedem Thema gibt es am Ende der Einheit

einen Test. Manchmal arbeite ich ein

Thema ein paar Mal durch, um mir die

neuen Wörter besser zu merken.

Typ: Online-CommunityIdeal für: Lerner, die gern am Computer arbeiten

und vor allem ihre schriftlichen Kenntnis-se verbessern möchten

Wie finden? www.busuu.comÄhnliche www.communityd.de der Deutschen Angebote: Welle mit ihrer Facebook-Seite für

Deutschlerner:www.facebook.com/dw.learngerman

„Wenn ich komme,

ist der Tee schon fertig“

Die Engländerin Victoria Hollingsworth (25)lernt mit einer älteren Deutschen.

Meine Tandempartnerin ist 70 Jahre alt

und war früher Grundschullehrerin. Sie ist

sehr nett und hat viel Energie. Wir treffen

uns seit zwei Monaten ein Mal pro Woche

bei ihr zu Hause. Wenn ich komme, ist der

Tee schon fertig. Den trinken wir an ihrem

großen Esstisch und reden. Wenn ich Pro-

bleme mit den Hausaufgaben vom Sprach-

kurs habe, hilft sie mir damit. Wir lesen

jedes Mal ein Kinderbuch, Kinderbücher

sind ja nicht dick. Ich lese laut vor, dann

stellt sie mir Fragen dazu oder lässt mich

die Geschichte nacherzählen. Das ist sehr

schwierig. Wenn sie mich korrigiert, dann

3312/13

Zusammen lernen

MITTEL

%

das Klavierspielen Pianospielen

die German“stik ≈ systematisches Studierender deutschen Spracheund Literatur

der F„chbereich, -e spezieller Bereich

kommunizieren hier: ≈ in Kontakt sein

s“ch überprüfen hier: die eigenenErgebnisse prüfen

d¢rcharbeiten hier: eine Aufgabe nachder anderen lösen

die Themeneinheit, hier: ein komplettes -en Unterrichtsthema

der H“nweis, -e hier: Information, wasman (nicht) tun soll

]s geht ¢m ... Das Thema / Der Inhalt ist ...

die Redewendung, ein paar Wörter mit idio--en matischer Bedeutung

m“teinander/ einer mit dem anderenmitein„nder„llerd“ngs ≈ aber

entw“ckeln hier: eine Idee für einProgramm haben und esdann realisieren

sogar ≈ auch

vorlesen für jemand anderen lesen

nacherzählen hier: eine bekannteGeschichte mit eigenenWorten erzählen

„Wir sprechen30 Minutenauf Deutsch

über einThema und 30Minuten aufSpanisch.“

Cristina Batres lerntin einer Online-

Community

32-34-SF_Gemeinsam-lernen_1213.qxd 31.10.13 10:32 Seite 33

Page 34: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

wiederholt sie das Wort einfach, und ich

lese das Stück noch einmal. Den Rest der

Zeit unterhalten wir uns über unsere

Woche oder über ihre Schildkröte Schildi.

Ich bringe ihr auch ein bisschen Englisch

bei. Sie spricht schon viel besser als am

Anfang. Aber meistens lernen wir Deutsch.

Am Tandem mag ich den direkten Eins-

zu-eins-Kontakt. Ich besuche auch einen

Sprachkurs, in dem ich viel lerne. Mit Frau

Carnier, so heißt meine Tandempartnerin,

fühle ich mich beim Sprechen aber woh-

ler. Mit ihr ist es sehr entspannt und offen,

es gibt keine feste Struktur wie im Unter-

richt. Ich stelle ihr die kleinen Fragen, die

zu unwichtig für den Unterricht sind, wie

zum Beispiel, warum man ein „v“ wie ein

„w“ ausspricht.

Ihre ganze Art ist sehr ermutigend. Sie

findet es erstaunlich, wie schnell ich

Deutsch gelernt habe, und klatscht immer

in die Hände, wenn ich etwas richtig sage.

Das ist toll. Ich fühle mich dann wie eine

Fünfjährige, die ein goldenes Sternchen

bekommt. Ich habe nach unserer Stunde

immer sehr gute Laune.

Typ: SprachtandemIdeal für: Personen, die sich eine direkte Bezugsper-

son wünschenWie finden? Es gibt viele Internetportale für die Suche

nach Tandempartnern, zum Beispielwww.cafelingo.de/tandem oder www.tandempartners.org für deutscheStädte oder www.scrabbin.com undwww.totalingua.com für eine internatio -nale Suche.

Ähnliche Auch Lernplattformen wie www.busuu.comAngebote: helfen bei der Suche nach Tandempart-

nern.

„Wichtig, dass jemand

mein Deutsch korrigiert“

Daniel Jewsejew (17) geht jede Woche zum Gesprächsklub am

Goethe-Institut in Moskau.

Für mich ist Sprechen das Wichtigste. Der

Deutschunterricht an meiner Schule ist

zwar gut, trotzdem finde ich: Wir müssten

viel mehr sprechen. Dafür gehe ich einmal

pro Woche zum Gesprächsklub. Er wird von

einem deutschen und einem russischen

Praktikanten geleitet. Am Ende einer Stun-

de fragen sie uns, worüber wir das nächs-

te Mal diskutieren möchten. Wir haben

schon über Veranstaltungen, Verkehrsmit-

tel, Ausbildung in Deutschland und Essen

gesprochen.

Ein Praktikant bereitet immer ein

Arbeitsblatt mit Wörtern vor, die wir

benutzen können. Am Anfang spricht er

über seine Erfahrungen und fragt dann,

was wir darüber denken. Wir können auch

selbst etwas erzählen, es muss aber eine

kleine Verbindung zum Thema geben.

Seit drei Jahren lerne ich in der Schule

Deutsch. Es gefällt mir immer besser. Vor

zwei Jahren habe ich noch zusätzlich am

Goethe-Institut einen Kurs gemacht. Dort

habe ich vom Gesprächsklub erfahren.

Seitdem gehe ich regelmäßig hin.

Meistens sind wir nur fünf Teilnehmer.

Deshalb kann jeder viel sprechen. Wenn

eine Person spricht, hören die anderen zu.

Das Niveau ist sehr unterschiedlich: Es geht

von Leuten, die gerade erst anfangen bis

hin zu Deutschlehrern und Personen, die

beruflich Deutsch sprechen. Trotzdem

langweilt sich niemand.

Durch den Gesprächsklub habe ich mein

Deutsch stark verbessert, vor allem meine

Umgangssprache und meinen Wortschatz.

Ich kann jetzt zu fast jedem Thema etwas

auf Deutsch sagen. Ein großer Vorteil ist,

dass wir im Gesprächsklub korrigiert wer-

den. Die Praktikanten achten sehr darauf.

Ich finde es wichtig, dass jemand mein

Deutsch korrigiert. Aber es macht auch

einfach Spaß, mit den anderen zu reden –

und ich habe viel Neues erfahren.

Typ: GesprächsklubIdeal für: Leute, die sich auch trauen, in einer Grup-

pe zu sprechen Wie finden? Im Internet; oder bei Sprachschulen oder

dem nächsten Goethe-Institut nachfragenÄhnliche Viele Goethe-Institute bieten regelmäßige Angebote: Film- oder Literaturklubs an. 2

einfach hier: nur

die Sch“ldkröte, -n Reptil, das sehr alt werdenkann

beibringen unterrichten

s“ch wohlfühlen zufrieden sein; sich gutfühlen

entsp„nnt hier: ohne Stress

¶ffen hier: unkompliziert; ehrlich

f¡st hier: genau vereinbart

ermutigend so, dass man jemandenmotiviert

erstaunlich überraschend

“n die Hænde applaudierenkl„tscheng¶lden hier: in der Farbe Gold

die Bezugsperson, Person, zu der man eine -en (enge) Beziehung hat

zusätzlich hier: noch dazu

erfahren hier: eine Informationbekommen

regelmäßig immer wieder; z. B. ein-mal pro Woche

das Niveau, -s franz. hier: Qualität der Sprach-kenntnisse

die }mgangssprache gesprochene Sprache imAlltag

der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln

einfach hier: wirklich

s“ch trauen keine Angst haben, etwaszu tun

nachfragen ≈ fragen

34 12/13

„Wir müssten vielmehr sprechen.“

Daniel Jewsejew besucht trotz guten Deutschunterrichts

einen Gesprächsklub

Direkter Kontakt Victoria Hollingsworthtrifft sich jede Woche

mit ihrer Sprach -tandempartnerin

FOTO: K. H

ANKE

32-34-SF_Gemeinsam-lernen_1213.qxd 31.10.13 10:32 Seite 34

Page 35: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

Wörter lernen

das Gepæckstück, -e

a) ___ Rolltreppe

b) ___ Anzeigetafel

c) ___ Kiosk

d) ___ Fahrkartenautomat

e) ___ Liniennetzplan

LEICHT PLUS

Verbinden Sie, und ergänzen Sie den Artikel!

Im Busbahnhof1

LEICHT

1. Ein Fahrgast _________________ ein Ticket.

2. Der Kontrolleur _________________ die

Fahrkarten.

3. Der Busfahrer _________________ den

Kofferraum.

4. Er _________________ das Gepäck der Fahrgäste

_________________.

5. Ein paar Leute _________________ ihre Tasche

in ein Schließfach.

6. Die Rolltreppe _________________ nach oben.

7. Ein paar ältere Menschen _________________

auf der Bank _________________.

Was passiert im Busbahnhof? Ergänzen Sie die Verben in der korrekten Form!

Achten Sie auf die trennbaren Verben!

In Akt ion2

1. Darauf sieht man,

welcher Bus wohin fährt.

2. Dort kann man

Fahrkarten kaufen.

3. Darauf sieht man, wel-

cher Bus wann an diesem

Bussteig abfährt.

4. Damit kann man fahren,

wenn man die Treppe

nicht hochgehen möchte.

5. Dort kann man zum

Beispiel Zeitungen und

Getränke kaufen.

Im Busbahnhof

35

schließen 2 kaufen 2 öffnen 2 fahren 2

sich ausruhen 2 einladen 2 kontrollieren

der (Fahrkarten-)Kontrolleur, -e franz.(auch: der T“cketkontrolleur, -e franz.)

ILLUSTRATIO

N: B

ERNH

ARD FÖ

RTH

der B¢ssteig, -e (auch: das (B¢s-)Terminal, -s engl.)

Lösungen auf Seite 44

der K¶fferraum, ¿e(auch: der Laderaum, ¿e)

der B¢sfahrer, -

der Fahrkartenautomat, -en(auch: der T“cketautomat, -en)

die [nzeigetafel, -n

die R¶lltreppe, -n

der Überlandbus, -se(auch: der F¡rnbus, -se)

MITTEL

das Wartehäuschen, -

lädtein

die Fahrkarte, -n (auch: das T“cket, -s)

der Zentrale{mnibusbahnhof

der Kiosk, -e

der Fahrgast, ¿e

das Schließfach, ¿er

der Liniennetzplan, ¿e

die (S“tz-)B„nk, ¿e

35-Wortschatz_1213 31.10.13 10:28 Seite 35

Page 36: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

36

Übungen zu den Themen des Monats

1. Ich wollte in Deutschland arbeiten. Ich habe mich um ein Visum

beworben.

_________________________________________________

_________________________________________________

2. Ich habe ungefähr vier Monate gewartet. Ich bin nach

Deutschland umgezogen.

_________________________________________________

_________________________________________________

3. Ich konnte kein Deutsch. Ich habe mir wenig Sorgen gemacht.

_________________________________________________

_________________________________________________

4. Das war nicht so schlimm. In meinem Beruf wird viel Englisch

gesprochen.

_________________________________________________

_________________________________________________

5. Meine Frau ist auch nach Deutschland gekommen. Ihr gefällt es

hier auch.

_________________________________________________

_________________________________________________

Seite 54 Mein erster Monat

KonnektorenKonnektoren verbinden zwei Sätze. Lesen Sie die Sätze,und verbinden Sie sie mit einem passenden Konnektor!

Achten Sie auf den Satzbau!

1

Seite 68 Kolumne

Haben Sie a l les

verstanden?In der Prüfung TestDaF,

Leseverstehen Teil 3, sollen Sie Informationenaus einem längeren Textverstehen. Üben Sie hier,

und kreuzen Sie an: Ja, Nein oder sagt der

Text dazu nichts?

3

1. % Was __________________ Sie glücklich

__________________? (machen)

& Wenn die Kinder zufrieden

__________________. (sein)

2. % Worauf __________________ Sie stolz sein?

(können)

& Ich __________________ stolz darauf sein,

dass ich die jüngste Kinderdorf-Mutter von Öster-

reich bin. (können)

3. % Wie viel Zeit __________________ am besten

Ihnen gehören? (sollen)

& Es __________________ schön, wenn die

Nacht mir __________________

__________________. (sein, gehören)

4. % Was __________________ Sie gerne noch in

Ihrer Umgebung? (haben)

& Ich __________________ gern den richtigen

Partner __________________. (finden) Denn

ich __________________ gerne eine eigene

Familie. (haben)

Seite 70 D-A-CH-Menschen

Konjunkt iv I IBei den meisten Verben bildet man den

Konjunktiv II der Gegenwart mit einer Form von würde + Infinitiv. Ausnahmen sind die

Hilfsverben (wäre, hätte) und die Modalverben(könnte, müsste, wollte, sollte, dürfte).

Ergänzen Sie die blauen Verben in der passendenForm des Konjunktivs II!

2

MITTEL

%P$

LEICHT

SCHWER

aber 2 dann 2 deshalb 2 und 2 weil

Ja Nein Der Text sagt dazu nichts.

1. Deutsche essen mehr als vier Millionen

Tonnen Schweinefleisch pro Jahr.

2. „Ich fühle mich sauwohl!“ heißt

„Ich fühle mich sehr wohl!“.

3. Es gibt eine Schauspieler-

Fußballweltmeisterschaft.

4. Die Deutschen essen am liebsten

Geflügel.

5. „Schweinerei!“ sagt man, wenn

man ärgerlich ist.

FOTO: TH

INKSTO

CK

12/13

Lösungen auf Seite 44

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 72) und auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

36-Uebungen_1213 30.10.13 10:25 Seite 36

Page 37: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Auf gut Deutsch PLUS

Eine Einladung per Mai l schreiben

12/1

3Sa

mm

elk

art

eSC

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EIB

EN12

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Sam

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art

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REC

HEN

12/1

3Sa

mm

elk

art

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RST

EHEN

Bi ldbeschreibung In manchen Deutschprüfungen sollen Sie ein Bild oder Foto beschreiben

und darüber sprechen. Wie Sie das am besten machen, lesen Sie hier!

Allgemeine Informationen: Was ist zu sehen?Auf dem Bild ist/sind …

Auf dem Foto sieht man …

Man kann … sehen.

Es ist eine Szene, bei der …

Das Bild zeigt …

Aufbau: vorne und hinten im BildIm Vordergrund sieht man …

Im Hintergrund ist/sind … zu sehen.

In der Bildmitte stehen/sitzen …

Auf der rechten/linken Bildhälfte ist/sind …

Auf der rechten/linken Seite des Fotos ist/sind …

Vorne/Hinten/Rechts/Links/Oben/Unten erkennt man …

Mit dem Wörtchen „gut“ gibt es viele verschiedene Ausdrücke

und Redewendungen. Kennen Sie diese?

Mach’s gut!(= Tschüss!)

Dann bis morgen! Mach’s gut!

Na gut!(= Ich bin einverstanden, obwohl ich eigentlich gar

keine Lust habe / obwohl ich die Idee eigentlich nicht

gut finde.)

Na gut! Dann besuchen wir deine Eltern halt am

Wochenende, wenn es sein muss.

Du bist gut!(= iron. Was du sagst, ist unvernünftig. Über dich kann

ich mich nur wundern.)

Ja, du bist gut! Du kannst doch nicht einfach gehen,

ohne zu bezahlen!

So weit, so gut. (= Bis jetzt ist alles in Ordnung.)

Der Plan hat bis jetzt funktioniert. So weit, so gut.

Aber wie geht es jetzt weiter?

Sei so gut. (= Bitte mach das. Bitte tu mir den Gefallen.)

Sei so gut, und fahr bitte das Auto noch in die

Garage, bevor wir essen.

Wie schreibt man eine Einladung an Kollegen, Freunde oder Bekannte?

Worauf sollten Sie dabei achten? Eine kleine Hilfe finden Sie hier!

An Kollegen und Mitarbeiter Anrede

Kennen Sie die Namen der Personen nicht

oder schreiben Sie an eine größere Gruppe,

dann schreiben Sie:

Sehr geehrte Damen und Herren, …

Kennen Sie zwar den Namen, aber die Person

nicht so gut, schreiben Sie:

Sehr geehrte Frau Holler, … / Sehr geehrter

Herr Meindl, …

Kennen Sie die Person ein bisschen besser,

können Sie auch schreiben:

Liebe Frau Holler, … / Lieber Herr Meindl, … 

Einladung

Nennen Sie den Grund, warum gefeiert wird.

Ich lade Sie herzlich zu unserer jährlichen

Weihnachtsfeier ein.

Ich feiere meinen Abschied, und Sie sind

herzlich dazu eingeladen.

In kleiner Runde werden wir unser Firmen-

jubiläum feiern. Dazu möchte ich Sie herz-

lich einladen!

Informationen

Zur besseren Planung bittet man die einge-

ladenen Gäste oft, Bescheid zu geben, ob

sie kommen können. Setzen Sie dafür ein

Datum fest.

Die Feier findet am 20.12. ab 14 Uhr in

der Kantine statt. Bitte geben Sie uns bis

zum 16.12. Bescheid, ob Sie kommen

können.

Wir feiern am 19.12. um 18 Uhr im

Konferenzraum 2. Für Essen und Trinken

ist gesorgt.

Grußformel

Wir freuen uns auf eine schöne Feier!

Mit herzlichen Grüßen

Ich freue mich schon sehr, Sie zu sehen.

Viele Grüße

LEIC

HT

MIT

TEL

SCH

WER

In Verbindung miteiner Zahlenangabe

bedeutet gutein bisschen mehr als:

Die Fahrt dauert gut 20 Minuten. Das Ticket kostet gut 200 Euro.

FOTO

: TH

INKS

TOCK

37-38_SSV_Sprachkarten_1213.qxd 31.10.13 16:09 Seite 37

Page 38: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

An Freunde und BekannteAn Freunde oder Bekannte schreibt man

in der Du-Form.

Anrede

Liebe Sara, lieber Max, …

Hallo Ihr Lieben, …

Hallo Karl, … 

12/1

3

Einladung

Ich habe eine neue Wohnung, und

lade Dich zu meiner Einweihungsfeier

ein.

Ich mache eine kleine Weihnachtsfeier

und wollte Euch fragen, ob Ihr kom-

men wollt.

Informationen

Vergessen Sie nicht, zu schreiben,

wann und wo Ihre Feier stattfindet.

Am 22.12. stehen bei mir zu Hause im

Blumenweg 3 ab 18 Uhr die Türen

offen.

Die Feier ist am 15.12. ab 20 Uhr im

Gemeindezentrum.

12/1

312

/13

Falls Sie genau wissen

möchten, wer kom-

men wird, bitten Sie

die Gäste darum,

Bescheid zu geben.

Schreiben Sie auch, ob

die Gäste etwas mit-

bringen sollen oder nicht.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr Zeit habt!

Sagt mir bitte, ob Ihr kommt!

Ihr braucht nichts mitzubringen – außer guter

Laune!

Grußformel

Bis bald, viele liebe Grüße!

Ich freue mich, Euch zu sehen! Bis dann!

Schreibt man an Familien,die man kennt,

ist die Anrede derFamilienname mit angehängtem -s:Liebe Mayers, …

Kennt man die Familienicht so gut,

schreibt man: LiebeFamilie Mayer, …

Interpretation: die eigene MeinungIch (persönlich) denke/glaube/vermute, dass …

Ich nehme an, dass …

Vielleicht/Möglicherweise/Wahrscheinlich/Vermutlich …

Es könnte sein, dass …

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob …

Es scheint … zu sein.

Auf mich macht das Bild den Eindruck, als ob …

Das Bild erinnert mich an …

Man könnte es mit … vergleichen.

Auf mich wirkt das sehr …

Ich meine, dass es um … geht.

Ich würde das Foto so interpretieren: …

Ich denke, die Personen im Hintergrund

sind …

Das klingt gut. (= Ich bin einverstanden. Ich mag die Idee.)

Du willst am Montag ins Kino gehen? Das klingt gut.

so gut wie (= fast)

Wir sind so gut wie da. Es kann nur noch ein paar

Minuten dauern.

Schon gut. (= Es ist okay. Mach dir keine Sorgen.)

Schon gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.

Das fängt ja schon gut an!(= iron. Das läuft ja schon am Anfang schlecht.)

Das Spiel läuft erst zehn Minuten, und es sind schon

zwei Spieler verletzt. Das fängt ja schon gut an!

Auf gut Deutsch: …(= Um es deutlich zu sagen: …)

Ich denke, das wird so nicht gehen. Auf gut Deutsch:

Wir brauchen eine andere Lösung für das Problem.

Das trifft sich gut.(= Das passt gut.)

Wir brauchen noch Milch? Das trifft sich gut. Ich

wollte gerade einkaufen gehen.

Ein kurzes Beispiel

Auf dem Foto sind vier Kinder, sie tragen alle Winter-

kleidung. Sie sind draußen in einem Garten, und es

liegt viel Schnee. Die Kinder stehen links und rechts

von einem Schneemann. Im Hintergrund sieht man

ein Haus, das könnte eine Schule sein. Die beiden

Kinder in der linken Bildhälfte spielen gerade mit

dem Schnee. Und ein Junge, der rechts vom Schnee-

mann steht, zeigt auf sie. Es sieht so aus, als ob alle

viel Spaß hätten. Vielleicht sind es Schulkameraden.

Auf mich macht es den Eindruck, als ob die Kinder

sehr glücklich wären. Das Bild erinnert mich an

meine Jugend: Da habe ich mit meinen Freunden im

Winter auch viel im Schnee gespielt.

Schreiben Sie in dieEinladung zum Beispiel

„ab 18 Uhr“, dann kommen deutsche Gäste

meistens zwischen 18 und20 Uhr. Schreiben Sie „um 18 Uhr“, dann

kommen die Deutschenpünktlich um sechs.

Ihre persönlichenVermutungen können

Sie gut mit demKonjunktiv IIausdrücken:

Es könnte sein, dass …Ich würde sagen,

dass …

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Page 39: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

Raten Sie mal! | ComicLösungen auf Seite 44

Lösung:

Man muss die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ , wie sie __ __ __ __ __ __ .

1 9 3 6 9 1 9 7 9 4 5 1 2 8 8 9 5

(Das bedeutet: Man soll jede Gelegenheit zum Feiern auch nutzen.)

39

Wladimir Kaminer schreibt über Feiertage in Deutschland. Kennen Sie diese? Raten Sie, welcheNamen gesucht sind! Ein Tipp: Die gesuchten Festtage sind chronologisch angeordnet. Mit den

Buchstaben über den Ziffern finden Sie auch die fehlenden Wörter im Lösungssatz unten!

Feier tage

Seite 56 - 57 Der Blick von außen

Was kann Essen auf Rädern hier alles bedeuten? Kreuzen Sie an!

Essen, das rund istEssen für Ältere, das in einemWagen von einer Firma gebrachtwirdEssen, das nicht auf dem Tellerbleibt

So’n M“st! Das ist aber blöd!

das Rad, ¿er hier: ≈ dünner Reifen

r¶llen sich bewegen (runde Dinge, z. B. ein Balloder ein Autoreifen)

MITTEL

FOTO: TH

INKSTO

CK; AUS: H

AIOPEIS ©

SIEMEN

SEN/ACH

TERBAH

N IM

LAPPAN VERLAG

GM

BH

SCHWER

1. letzter Tag des Jahres: das/der 3 __ __ __ __ __ __ __ __

2. erster Tag des neuen Jahres: das 5 __ __ __ __ __ __

3. der Freitag vor Ostersonntag: der __ __ __ __ __ __ __ __ __

4. der Tag nach Pfingstsonntag: der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

5. Nationalfeiertag der Deutschen: der __ __ __ __ __

__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

6. der 24. Dezember: der __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

1

3

7

8 2

9

4

6

5

39-Raten_1213.qxd 30.10.13 10:27 Seite 39

Page 40: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

Grammatik

40

PLUS

ErgänzungsfrageIn der Ergänzungsfrage steht immer ein Fragewort. Das Fragewort steht auf

Position I im Satz, das konjugierte Verb steht auf Position II.

I II Mittelfeld Satzende

Warum bist du schon zu Hause?

Wo habt ihr dieses Jahr Urlaub gemacht?

Auf eine Ergänzungsfrage kann man nicht mit Ja oder Nein antworten.

Die Fragewörter sind:

2 wer, was, wen, wem, wessen:

Wer kommt zur Weihnachtsfeier?

Was schenken wir unserem Kollegen?

Wen wollen wir einladen?

Wem gefällt der Vorschlag?

Wessen Kalender ist das?

2 wo, wohin, woher:

Wo wollen wir feiern?

Wohin fährst du in den Weihnachtsferien?

Woher kommt eigentlich Herr Scondriak?

2 wann, wie lange, wie oft:

Wann beginnt die Feier?

Wie lange hast du Urlaub?

Wie oft besuchen Sie Ihre Familie?

2 warum, wieso, weshalb:

Warum kommt Frau Klever nicht?

Wieso hast du noch keine Geschenke gekauft?

Weshalb ist es vor Weihnachten eigentlich immer so stressig?

2 wie, wie viel, wie viele:

Wie groß ist denn der Raum für das Fest?

Wie viel kostet die Weihnachtsfeier?

Wie viele Gäste werden kommen?

Bei Verben mit Präpositionen steht das Fragewort für Personen im passenden

Kasus, zum Beispiel:

für + Akkusativ ) Für wen ist dieses Geschenk?

mit + Dativ ) Mit wem hast du gerade telefoniert?

Welches Fragewort passt?Markieren Sie!

Der Mantel1

„Wann kommst du wieder?“„Willst du dann etwas essen?“– Fragesätze

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

1. % Was / Wie gefällt dir der Mantel?

& Na ja. Ganz gut. Warum / Wer?

2. % Ich weiß nicht, vielleicht kaufe

ich ihn. Wen / Was meinst du?

Soll ich ihn kaufen?

& Keine Ahnung. Wie oft / Wie viel

kostet er denn?

3. % 127,90 Euro. Das ist viel. Von wer

/ wem könnte ich mir den Mantel

denn zu Weihnachten wünschen?

& Vielleicht von deinen Eltern. Wo

/ Wohin wohnen die eigentlich?

4. % In Bremen. Wieso / Wie interes-

siert dich das?

& Nur so. Wie lange / Wie viele

willst du eigentlich noch hier

stehen?

5. % Wann / Wessen musst du denn

nach Hause? Hast du es eilig?

& Nein, aber mir ist langweilig.

LEICHT

LEICHT

40-41-Grammatik-1213 30.10.13 10:27 Seite 40

Page 41: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

FOTOS: TH

INKSTO

CK (2)

41

Lesen Sie die Antworten, und formulieren Sie die Fragen mit einem Fragewort!Achten Sie auch auf die korrekte Verbform und die passenden Pronomen!

1. % ____________________________________________________________________________________________________

& Mein Urlaub beginnt am 23. Dezember.

2. % ____________________________________________________________________________________________________

& Ich fahre in die Schweiz.

3. % ____________________________________________________________________________________________________

& Ich treffe dort meine Eltern.

4. % ____________________________________________________________________________________________________

& Wir verbringen unsere Zeit mit Skifahren.

5. % ____________________________________________________________________________________________________

& Meine Mutter kann am besten von uns Ski fahren.

6. % ____________________________________________________________________________________________________

& Ich sehe meine Eltern zwei Mal pro Jahr.

Urlaubspläne 2

Lesen Sie die Fragen, und antworten Sie mit „ja“ oder „doch“. Was passt?

1. Hast du Lust, mich morgen zu besuchen? – ______________________.

2. Kannst du nicht schon früher kommen? – ______________________.

3. Willst du nicht auch deine Freundin mitbringen? – ______________________.

4. Habt ihr denn Zeit, bis zum Abendessen zu bleiben? – ______________________.

5. Wollt ihr am Nachmittag einen Spaziergang durch die Stadt machen? – ______________________.

6. Habt ihr die Stadt nicht schon einmal besichtigt? – ______________________.

„Ja“ oder „doch“?3

Das Fragewort „wo“ für Dinge wird mit der Präposition zu einem Wort kombiniert, zum Beispiel:

wo + für ) Wofür interessieren Sie sich?

wo + mit ) Womit kann ich dir helfen?

Entscheidungsfrage (Ja-/Nein-Frage)In der Entscheidungsfrage steht kein Fragewort. Das konjugierte Verb steht dann auf Position I,

das Subjekt auf Position II.

I II Mittelfeld Satzende

Warst du schon beim Einkaufen?

Haben Sie Frau Klausen schon angerufen?

Auf eine Entscheidungsfrage antwortet man (meistens) mit Ja oder Nein.

Deshalb wird sie auch Ja-/Nein-Frage genannt.

Wenn die Präpositionmit einem Vokalbeginnt, wird ein

-r- eingefügt: wo + auf = worauf

Ist die Frage negativgestellt, ist die Antwort

Doch oder Nein. Mit „Ja“kann man dann nicht

antworten:% Kommst du nicht mit

ins Kino?& Doch. Den Film will

ich auch sehen.

Lösungen auf Seite 44

Wann beginnt dein Urlaub?

LEICHT

MITTEL

40-41-Grammatik-1213 30.10.13 10:27 Seite 41

Page 42: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

42

Am Telefon ist der Gesprächspartner nicht zu sehen, sondern nur zu hören. Gestik und Mimik sind also keine Hilfe.

Deshalb ist das Telefonieren in einer Fremdsprache besonders schwierig. Diese Sätze helfen im Berufsalltag!

Deutsch im Beruf MITTEL

Am Telefon

Sie werden angerufenSich am Telefon melden

Wenn Sie angerufen werden, sollten Sie

immer den Namen der Firma, Ihren Vor-

und Nachnamen und einen Gruß sagen:

Firma Spanzer, Lucy Stern am Apparat,

guten Tag!

Benta AG, guten Tag. Sie sprechen mit

Laurent Pérard.

So fragen Sie, wie Sie weiterhelfen kön-

nen:

Was kann ich für Sie tun?

Wie kann ich Ihnen helfen?

Man bittet Sie um vertrauliche Auskünfte

Manche Informationen darf man am

Telefon nicht weitergeben. So können

Sie reagieren:

Es tut mir leid, aber Informationen

dieser Art dürfen wir am Telefon nicht

weitergeben.

Es ist uns nicht gestattet (= erlaubt), solche

(= dieser Art) Informationen weiterzugeben.

Sie müssten sich mit dieser Frage bitte an

unsere …abteilung wenden.

Sagen, was Sie tun werden

So sagen Sie, worum Sie sich kümmern

werden oder was Sie nach dem Telefon -

gespräch tun werden:

Ich werde dafür sorgen (= alles tun, was

nötig ist), dass … erledigt wird.

Ich kümmere mich darum.

Ich schicke Ihnen (noch heute) eine

schriftliche Bestätigung.

Sie hören in den nächsten Tagen von mir.

Ich halte Sie auf dem Laufenden.

(= Ich werde Sie informieren, wenn etwas/

was passiert.)

s“ch m¡lden hier: ≈ den Anrufer begrüßen

weiterhelfen helfen, Probleme zu lösen

vertraulich ≈ geheim; diskret; so, dass nur speziellePersonen davon wissen sollen

Nachfragen

Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht ver-

standen haben! Manchmal liegt es ja gar

nicht an fehlenden Deutschkenntnissen,

dass man nicht alles versteht. Vielleicht ist

einfach die Verbindung schlecht. So können

Sie Ihren Gesprächspartner bitten, lang -

samer und/oder deutlicher zu sprechen:

Ich kann Sie leider nur sehr schlecht

verstehen. Könnten Sie bitte etwas lauter

sprechen?

Ich habe das nicht richtig verstanden.

Könnten/Würden Sie das bitte noch ein-

mal wiederholen?

Würden Sie bitte etwas langsamer

sprechen?

Die Verbindung ist sehr schlecht. Könnten

Sie den letzten Satz bitte noch einmal

sagen?

Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig ver-

standen habe. Könnten Sie mir das bitte

buchstabieren?

Sich verabschieden

In beruflichen Gesprächen ist es gut, am

Ende des Telefonats das Besprochene

zusammenzufassen:

Dann verbleiben (= vereinbaren) wir also

so, dass …

Halten wir also fest (= Vereinbaren wir): …

So können Sie ein Telefonat beenden:

Ich denke, wir haben alles Wichtige

besprochen.

Und wenn Sie noch Fragen haben, dann

melden (= noch einmal anrufen) Sie sich

einfach.

Dann hören wir voneinander. (= Es ist

nicht genau vereinbart, wer den anderen

das nächste Mal anruft. Aber man wird

bestimmt telefonieren.)

Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Auf Wiederhören.

nachfragen hier: durch Fragen prüfen, ob etwasstimmt

]s liegt „n ... ≈ Der Grund dafür ist ...

einfach hier: nur

s“ch ver„bschieden Auf Wiedersehen sagen

das Bespr¶chene von: besprechen = hier: sprechen über

Gehen Sie an ein anderesTelefon, zum Beispiel,

weil Ihr Kollege oder IhreKollegin gerade nicht amPlatz ist, dann können Sie

sich so melden:Firma Spanzer, guten Tag.

Hier spricht Lucy Stern,Apparat Winkler.

42-43-Deutsch_im_Beruf_1213.qxd 31.10.13 10:29 Seite 42

Page 43: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

FOTO

: PH

OTOD

ISC/

THIN

KSTO

CK

Sie rufen anSich am Telefon melden

Auch als Anrufer stellen Sie sich zuerst

vor:

Zotti hier, ATA Hamburg. Guten Tag.

Hier ist Irena Sukowa, Firma X-Set.

Guten Tag.

Nach dem Gesprächspartner/

Ansprechpartner fragen

So nennen Sie den gewünschten

Gesprächspartner oder fragen nach

einem Ansprechpartner:

Könnte/Kann ich bitte mit Frau Tann

sprechen?

Ich möchte bitte mit Herrn Maurer

sprechen.

Ich würde gern Frau Loos sprechen.

Ist sie da?

Könnten Sie mich bitte mit Herrn Kappler

verbinden?

Ich würde gern mit jemandem sprechen,

der mir bei … weiterhelfen kann.

Ich bräuchte Informationen über … An

wen wende ich mich da am besten?

Ich rufe an wegen … Wer ist dafür (bitte)

zuständig?

Eine Nachricht hinterlassen

So bitten Sie Ihren Gesprächspartner, eine

Nachricht zu hinterlassen:

Könnten/Würden Sie Herrn Mayer bitte

etwas ausrichten (= sagen)?

Kann ich eine Nachricht hinterlassen?

Sagen Sie Frau Wicke doch bitte, dass ich

angerufen habe.

Zum Schluss kommen

Bedanken Sie sich, wenn Ihnen geholfen

wurde:

Vielen Dank für Ihre Hilfe. Auf Wieder -

hören.

Dann möchte ich Ihre Zeit nicht länger in

Anspruch (= ≈ benutzen) nehmen. Vielen

Dank und auf Wiederhören.

der [nsprech- Person, die bei Fragen und Problemen partner, - hilft

hinterl„ssen hier: einer anderen Person etwas sagenund sie bitten, die Nachricht an dierichtige Person weiterzusagen

Was passt zusammen? Verbinden Sie!

1. % Hier ist Kunze, Firma TICCS.

2. % Wollen wir dann so verbleiben?

3. % Ich danke Ihnen für das Gespräch.

4. % Ich hätte gern mit Frau Stangel gesprochen.

5. % Könnten Sie mir bitte die Durchwahl von Herrn Müller geben?

Richtig reagieren1

43

Lösungen auf Seite 44

MITTEL

a) & Ja. Sie hören dann in den nächsten Tagen von mir.

b) & Natürlich, das ist die 357.

c) & Guten Tag, Herr Kunze. Was kann ich für Sie tun?

d) & Die ist leider nicht im Haus.

e) & Nichts zu danken. Auf Wiederhören.

Lesen Sie die Sätze, und ergänzen Sie die Verben in der passenden Form!

1. Ich kann Sie so schlecht verstehen. Könnten Sie das bitte _______________________________?

2. Möchten Sie Frau Kranz eine Nachricht _______________________________?

3. Kann ich Herrn Lohse etwas _______________________________?

4. Für vertrauliche Informationen müssten Sie sich bitte an unsere Personalabteilung _______________________________.

5. Ich _______________________________ Sie auf dem Laufenden.

6. Bleiben Sie bitte am Apparat. Ich _______________________________ Sie mit dem Marketing.

7. Wenn Sie noch Fragen haben, dann _______________________________ Sie sich einfach.

Telefonieren2

MITTEL

Ihr Kollege war nicht imZimmer, und Sie sind an seinen

Apparat gegangen? Wie Sieetwas ausrichten können,

lernen Sie in Deutsch perfekt6/2013, S. 42 - 43.

ausrichten Nachrichten einer Personan eine andere Personweitersagen

Die Durchwahl ist die direkteTelefonnummer einer bestimm-

ten Person. So können Siedanach fragen:

Wie ist bitte die Durchwahl von …?

Könnten Sie mir bitte dieDurchwahl von … geben?

best“mmte (-r/-s) hier: mit einer spe-ziellen Position

ausrichten 2 halten 2 melden 2 wiederholen 2 verbinden 2 wenden 2 hinterlassen

42-43-Deutsch_im_Beruf_1213.qxd 31.10.13 10:29 Seite 43

Page 44: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Lösungen

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44 12/13

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GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

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MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 ab Ausgabe 1/13.

ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), KatharinaHeydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit)

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Tanja Haas, EwaLobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Yulia Strigo, Anne Wichmann

AUTOREN Katja Riedel, Jonny Rieder, Anne Wichmann

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), BarbaraKerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover), YvonnePöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

LESERSERVICE Birgit Hess

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das Bes¶ndere das Spezielle; das Schöne

versch¡nken als Geschenk geben

das Sprachmagazin, -e Zeitschrift zum Sprachenlernen

Seite 12

b) Faris Al-Sultan

Seite 35

1. e, der; 2. der; 3. b, die;

4. a, die; 5. c, der

1. kauft; 2. kontrolliert;

3. öffnet; 5. schließen;

6. fährt; 7. ruhen sich … aus

Seite 36

1. Ich wollte in Deutschland

arbeiten, deshalb habe ich mich

um ein Visum beworben.

2. Ich habe ungefähr vier

Monate gewartet, dann bin ich

nach Deutschland umgezogen.

3. Ich konnte kein Deutsch,

aber ich habe mir wenig Sorgen

gemacht. 4. Das war nicht so

schlimm, weil in meinem Beruf

viel Englisch gesprochen wird.

5. Meine Frau ist auch nach

Deutschland gekommen, und

ihr gefällt es hier auch / und es

gefällt ihr hier auch.

1. würde … machen, wären;

2. könnten, könnte; 3. sollte,

wäre, gehören würde; 4. hät-

ten, würde … finden, hätte

1. Ja; 2. Ja; 3. Text sagt dazu

nichts; 4. Nein; 5. Ja

Seite 39

Rätsel: 1. Silvester; 2. Neujahr;

3. Karfreitag; 4. Pfingstmontag;

5. Tag der Deutschen Einheit;

6. Heilige Abend

Lösung: Man muss die Feste

feiern, wie sie fallen.

Comic: richtig: Essen für

Ältere, das in einem Wagen von einer

Firma gebracht wird; Essen, das nicht

auf dem Teller bleibt

falsch: Essen, das rund ist

Seite 40 - 41

1. Wie, Warum; 2. Was, Wie

viel; 3. wem, Wo; 4. Wieso,

Wie lange; 5. Wann

2. Wohin fährst du? 3. Wen

triffst du dort? 4. Womit ver-

bringt ihr eure Zeit? 5. Wer

von euch kann am besten Ski

fahren? 6. Wie oft siehst du

deine Eltern (pro Jahr)?

1. Ja. 2. Doch. 3. Doch.

4. Ja. 5. Ja. 6. Doch.

Seite 42 - 43

1. c; 2. a; 3. e; 4. d; 5. b

1. wiederholen; 2. hinterlassen;

3. ausrichten; 4. wenden;

5. halte; 6. verbinde;

7. melden

1

2

1

2

3

1

2

3

1

2

44_Loesungen_V2_1213 06.11.13 15:47 Seite 44

Page 45: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

Starthilfe

umbauenbauennunoffen

jeweilsgratisdie Übersichtdrahtlos unterwegs(sein)

die Wahldie Bundeskanzlerin

das Golddie Fahneder Goldschmiedder Schmucknormalerweisedas Einzelstückdie Werbung

der Krimider Romander Preisverliehenerfolgreichder Erfolgder Tatortbestimmte (-r/-s)das Bundesland

die Folge

der Weckerdas Meinungsfor-schungsinstitutfeststellenseltender Grundblaumachen

... her seindabei

der Dorfbewohnerdie Genossenschaftentstehen

der Tonträgerdie Schallplatteinsgesamtmeistverkauft

der Sängerdas Klavierdie Blockflöte

die Jugendkunst-schulegründen

to rebuildto buildnowhere: uncertain

at any one timefreehere: listwireless on the go

election(female) German Chancellorgoldflaggoldsmithjewelleryusuallyunique pieceadvertising

crime thrillernovelprize, awardawardedsuccessfullysuccesscrime scenespecific(individual) Germanstatehere: episode

alarm clockpolling institute

to find outrarelyreasonto skip work

it was ... agohere: yet

villagercooperativehere: to be created

sound carrierrecordin totalbest-selling

singerpianorecorder

youth art school

to found

ristrutturarecostruireadessoqui: non è sicuro

ognigratisla visione d'insiemeessere in giro collegatiwireless a internet

l’elezionela cancelliera

l’orola bandieral’oreficeil gioiellonormalmenteil pezzo unicola pubblicità

il poliziescoil romanzoil premioconferitocon successoil successoil luogo del delittoparticolareil Land federale

l’episodio

la sveglial’istituto per il sondaggiod’opinioneconstatareraramenteil motivonon andare a lavorare

qui: un anno faallo stesso tempo

il paesanola cooperativaqui: si creano

il portante audioil disconell'insiemeil più venduto

il cantanteil pianoforteil flauto dolce

la scuola d’arte perragazzifondare

değişiklikler yapmakinşa etmekşimdibelirsiz

her birindeücretsizgenel bakışyolculukta kablosuzinternet

seçimlerBaşbakan

altınbayrakkuyumcumücevhergeneldeeşsiz parçareklam

polisiyeromanödültakdim etmekbaşarılıbaşarıolay yerifarklıfederal eyalet

bölüm

çalar saatkamuoyu araştırma enstitüsütespit etmeknadirsebepişten kaytarmak

... dan uzun süre olmakbununla beraber

köy halkıkooperatifoluşmak

ses taşıyıcısıplaktoplamdaen çok satanlar

şarkıcıpiyanoblok flüt

gençlik sanat okulu

kurmak

przebudowaćbudowaćterazotwarty

poza darmozaryskorzystać z internetubezprzewodowego

wyborypani kanclerz

złotoflagazłotnikbiżuteriazwyklepojedynczy egzemplarzreklama

kryminałpowieśćnagrodaprzyznawanyodnoszący sukcesysukcesmiejsce przestępstwaokreślonyland

odcinek

budzikinstytut badania opiniipublicznejustalaćrzadkopowódbumelować

być ponad ... temu przy tym

mieszkaniec wioskispółdzielniapowstawać

nośnik dźwiękupłyta gramofonowaogólnienajczęściej sprzedawany

piosenkarzfortepianflet prosty

szkoła artystyczna dlamłodzieżyzakładać

перестраиватьстроитьтеперьздесь: нерешённый

здесь: в каждом городебесплатнообзорпользоваться беспро-водным интернетом

выборыфедеральный канцлер(женщина)здесь: золотойфлагювелирукрашениеобычноединичный экземплярреклама

детективроманнаградаздесь: присуженыуспешныйуспехместо преступленияопределённая (-ый/-oe)федеральная земля

здесь: серия

будильникинститут исследованияобщественного мненияустанавливатьредкопричинапрогуливать

... быть ... лет назадпри этом

житель деревнитовариществовозникать

звуконосительпластинкавсеголидирующий по объёму продажпевецпианиноблокфлейта

молодёжная художе-ственная школаосновывать

AUF DER BRÜCKE WOHNEN SEITE 8remodelarconstruirahoraaquí: incierto

respectivamentegratisla visión generaldesplazarse con Internetinalámbrico

las eleccionesla canciller federal

el orola banderael orfebrela joyanormalmentela pieza únicala publicidad

la novela policialla novelael premiootorgadoexitosoel éxitoel lugar del crimendeterminadoel estado federado

el episodio

el despertadorel Instituto de Sondeo deOpinióncomprobarrara vezla razónno ir al trabajo

fue hace ...al mismo tiempo

el aldeanola cooperativaaquí: se crean

el soporte de audioel discoen totalel más vendido

el cantanteel pianola flauta dulce

la escuela de arte parajóvenesfundar

12/13 45

transformerconstruiremaintenantici : incertain,e

chacun,egratisla vue d’ensemblesurfer sur internet sansfil

l’électionla chancelière fédérale

l’orle drapeaul’orfèvrele bijounormalementla pièce uniquela publicité

le polarle romanle prixdécernerà succèsle succèsle lieu du crimecertain,el’état fédéré, le Land

ici : l’épisode

le réveill’institut de sondage

constaterrarementla raisonsécher une journée detravaildater d’il y a ...en même temps

le villageoisla coopérativeici : être créé,e

le support audiole disqueen toutle/la plus vendu,e

le chanteurle pianola flûte à bec

l’école d’art pour enfantset adolescentsfonder

WLAN KOSTENLOS SEITE 8

DIE DEUTSCHLANDKETTE SEITE 9

WER HAT ES GETAN? SEITE 10

NIE BEI DER ARBEIT FEHLEN SEITE 10

RENAISSANCE FÜR DORFLÄDEN SEITE 10

MUSIK SEITE 11

KINDER, KINDER! SEITE 11

FOTO

: ZEF

A

45-46_Starthilfe 06.11.13 15:48 Seite 45

Page 46: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

el centro formativo

mudarseel cuidado de niños

el agricultor ecológicoel jardinero ecológico

en el campodifícilel desarrolloespecial

variosel cantanteel actor

judíoel judíofue asesinadoasesinarel pintorla guerrala oficina de desnazifica-ción

el desvánvendarauténticodesenrollarel cráneoel cráneo disecado

la eleccióninstalarse

il centro formativo

trasferirel’asilo infantile

l’agricoltore biologicoil giardiniere biologico

in campagnadifficilelo sviluppo speciale

numerosiil cantantel’attore

ebreol'ebreoè stato assassinatoassassinareil pittorela guerrale autorità per la denazi-ficazione

la soffittabendareverotogliere le bendeil cranioil cranio preparato

la sceltastabilirsi

eğitim merkezi

taşınmakçocuk bakım olanakları

organik tarım yapan çiftçiorganik yetiştiricilikyapan bahçıvanköydezorgelişimözel

birçokşarkıcıaktör

YahudiMuseviöldürülmeköldürmekressamsavaşNazi akımının sonlandı-rılması dairesi

çatı katıbandajlamakgerçekbandajların çıkarılmasıkafatasımumyalanmış kafatası

tercihyerleşmek

miejsce kształcenia

przeprowadzać sięopieka nad dziećmi

rolnik ekologicznyogrodnik ekologiczny

na wsiciężkorozwójszczególny

wielepiosenkarzaktor

żydowskiżydzostał zamordowanymordowaćmalarzwojnaurząd zajmujący siędenazyfikacją

strychbandażowaćprawdziwyrozwijaćczaszkaspreparowana czaszka

wybórzamieszkać na stałe

место с широкими возможностями дляобразованияпереезжатьприсмотр за детьми

эко-фермерэко-садовод

за городомтяжелоразвитиеособенная (-ый/-oe)

многопевецактёр

еврейскийеврей была убитаубиватьхудожниквойнаведомство по денаци-фикации

чердакбинтоватьподлинныйразворачиватьчереппрепарированныйчереп

выборселиться

le pôle d’éducation

déménagerl’encadement desenfantsl’agriculteur biole jardinier bio

à la campagnedifficilel’évolutionspécial,e

plusieursle chanteurl’acteur

juif,vele Juiffut assassiné,eassassinerle peintrela guerreles autorités chargées dela dénazification

le grenierbanderauthentiquedésemballerle crânele crâne préparé

le choixs’installer

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

der Bildungsstandort

ziehendie Kinderbetreuung

der Biolandwirtder Biogärtner

auf dem Landschwierigdie Entwicklungbesondere (-r/-s)

mehrere (-r/-s)der Sängerder Schauspieler

jüdischder Judewurde ermordet ermordender Malerder Kriegdie Entnazifizierungs-behörde

der Dachbodenbandagierenechtauswickelnder Schädelder Präparations-schädel

die Wahlsich niederlassen

location with excellenteducational facilities

to movechildcare facilities

organic farmerorganic gardener

in the countrysidedifficultdevelopmentspecial

severalsingeractor

JewishJewwas killed to killpainterwardenazification authority

atticto bandagerealto unwrapskulldemonstration skull

choiceto settle

ENDE FÜR DAS HOTEL BOGOTA SEITE 12

DIE MUMIE VON OBEN SEITE 13

OHNE VISUM REISEN SEITE 13

Wichtige Wörter aus schweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Insekten:

Starthilfe

Gut zu wissen

12/1346

WER HAT ES GESAGT? SEITE 12

KINDER, KINDER! (FORTSETZUNG) SEITE 11

el puré de frutasla larvagrillarcrujirsalir del huevoel grillola cigarrala langosta del desiertola langosta migratoriael bichocriarel criador de reptilesla existenciaponer en peligrola serpienteel lagartola tortugala arañala rana venenosa de dardola comida vivala crianza

fruit mashmaggotto chirpto rustlehere: to hatchhouse cricketcricketdesert locustmigratory locustverminto raisebreeder of reptileshere: populationto endangersnakelizardtortoisespiderpoison dart froglive foodbreeding

der Fruchtbreidie Madezirpenraschelnschlüpfendas Heimchendie Grilledie Wüstenheuschreckedie Wanderheuschreckedas Ungezieferaufziehender Reptilienzüchterder Bestandgefährdendie Schlangedie Echsedie Schildkrötedie Spinneder Pfeilgiftfroschdas Lebendfutterdie Zucht

la purée de fruitsle verstridulercrisserici : sortir de l’œufle grillon du foyerle grillonla sauterelle du désertle criquet pélerinla vermineéleverl’éleveur de reptilesici : l’effectifmettre en dangerle serpentle lézardla tortuel’araignéele phyllobate terriblela nourriture vivantel’élevage

la mousse di fruttail bacocantare (di grilli)frusciaresgusciareil grillo del focolareil grillola cavalletta del desertola locusta migratoriagli insetti nociviallevarel’allevatore di rettilil’esistenzamettere in pericoloil serpenteil saurola tartarugail ragnola rana velenosail cibo vivol’allevamento

meyve püresikurtcırlamakhışırdamakyumurtadan çıkmakcırcır böceğiçekirgeçöl çekirgesigöçmen çekirgehaşerebeslemeksürüngen yetiştiricisimevcudutehlikeye atmakyılankertenkelekaplumbağaörümcekzehirli ok kurbağasıcanlı yemyetiştirmek

mus owocowyczerwcykaćszeleścićwykluwać sięświerszcz domowyświerszczszarańcza pustynnaszarańcza wędrownarobactwohodowaćhodowca gadówstanzagrażaćwążjaszczurkażółwpająkliściołaz żółtyżywy pokarmhodowla

фруктовая массаличинкастрекотатьшелестетьвылупитьсясверчок домовыйсверчоксаранча пустыннаясаранча перелётнаяпаразитвыращиватьзаводчик рептилийпопуляцияугрожатьзмеяящерицачерепахапауклистолазживой кормразведение

DER HERR DER INSEKTEN SEITE 28 - 29

45-46_Starthilfe 06.11.13 15:48 Seite 46

Page 47: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Page 48: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

48 12/13

Wie die

ins Leben startenDeutschen

FOTO: PRIVAT

Eine typische FamilieNadja Katzenberger undVolker Eschenbach mitKindern Kilian und Emma

48-50-Anatomie_1213.qxd 07.11.13 13:55 Seite 48

Page 49: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

4912/13

Anatomie einer Nation

Kilian liegt auf seiner Decke und lacht.

Seine Mama, Nadja Katzenberger aus

München, kitzelt seinen Bauch. Fünf

Monate ist der kleine Junge alt. Er ist eines

von ungefähr 600 000 Babys, die jedes

Jahr in Deutschland geboren werden.

Frauen bekommen in Deutsch land im

Durchschnitt erst mit knapp 30 Jahren das

erste Baby. Meistens bekommen sie insge-

samt nur ein oder zwei Kinder. Die werden

ganz besonders gepflegt. Schon lange vor

der Geburt ihres Kindes profitieren deut-

sche Frauen von einem speziellen medizi-

nischen Vorsorge-System.

Das erste Bild von Kilian sah seine Mut-

ter zehn Wochen nach der Befruchtung. Da

war er nur wenige Millimeter groß und be -

wegte sich stark in ihrem Bauch. Das Bild

machte der Frauenarzt mit einem Ultra-

schallgerät.

Mit Beginn der Schwangerschaft profi-

tiert eine Frau in Deutschland von einer

intensiven ärztlichen Betreuung. Sie geht

zu einem Frauenarzt, der regelmäßig per

Ultraschall die Größe und das Gewicht des

Babys untersucht. Er kontrolliert, ob die

Schwangere an Krankheiten leidet, ob ihr

Blutdruck und ihr Eisenwert in Ordnung

sind. Später stellt er den Herzschlag des

ungeborenen Kindes fest. „Diese Art der

Schwangerschaftsvorsorge ist gesetzlich

geregelt und gibt es sonst nirgends auf der

Welt“, sagt Susanne Kramarz vom Verband

deutscher Frauenärzte. Mehr als 90 Prozent

der Schwangeren nutzen die Vorsorge. Die

Kosten bezahlen die Krankenkassen.

Aber nicht nur der Arzt ist während der

Schwangerschaft eine wichtige Institution.

Viele Frauen besuchen einen Geburtsvor-

bereitungskurs, in dem sie das Wichtigste

über die Geburt, Kaiserschnitt, Wehen und

Schmerzen lernen. Sie gehen gemeinsam

mit dem Papa in verschiedene Kranken-

häuser und schauen sich den Kreißsaal an.

Setzen die Wehen ein, fahren die meisten

ins Krankenhaus.

Nur wenige Kinder kommen zu Hause

oder in einem Geburtshaus zur Welt. „Jede

Frau in Deutschland hat das Recht, ihr Kind

im Krankenhaus zur Welt zu bringen“, sagt

Kramarz. Dort betreuen Ärzte und Hebam-

men gemeinsam die Schwangere. Auch

hier muss die Patientin nichts bezahlen.

Katzenberger wusste immer schon, dass

ihre Kinder im Krankenhaus geboren wer-

den sollen. Als ihr erstes Kind Emma zur

Welt kam, gab es Probleme. Die Ärzte hol-

ten das Kind mit einem Kaiserschnitt. Es

musste noch eine Woche auf der Neugebo-

renenstation bleiben, die oft gleich neben

der Geburtsstation liegt. „Ich war sehr froh

über die Betreuung. Sie gibt Sicherheit.

Außerdem bekommt man Hilfe beim Stil-

len und alles gezeigt“, sagt Katzenberger.

Kilian kam normal zur Welt. Bei beiden

Geburten war auch Vater Volker dabei.

So, wie die meisten deutschen Väter. Als

Kilian drei Tage alt war, holte Volker

Eschenbach – er und seine Frau haben

verschiedene Nachnamen, wie ungefähr

jedes sechste Paar – Mutter und Kind ab.

Sie packten das Baby in den neuen Kinder-

sitz und fuhren nach Hause.

Dort warteten Schlafsack und Wegwerf-

windeln, Bettchen und Wickelkommode.

Die meisten Babys schlafen im eigenen

Bett, aber bei den Eltern im Zimmer.

Die ersten zehn Tage nach der Geburt

kommt die Hebamme jeden Tag. Sie wiegt

das Baby, hilft der Mutter beim Stillen,

zeigt ihr, wie man das Kind badet und

wickelt. „Meine Hebamme war super“,

erinnert sich Katzenberger. „Sie hat mir so

viele Tipps gegeben.“

Stillen wird in Deutschland als beste

Ernährung für Säuglinge gesehen. Die

meisten Frauen geben ihrem Baby zuerst

Muttermilch. Nach sechs Monaten wird

noch die Hälfte der Babys gestillt.

Kilian darf jetzt, mit fünf Monaten, an

Brotstücken lutschen und den ersten Brei

probieren. „Kürbis“, sagt seine Mama.

Auch Karotten und Pastinaken stehen für

Essanfänger auf dem Speiseplan. Später

kommen andere Gemüsesorten, Kartof-

feln, Reis, Fleisch, Obstpüree und Milchbrei

Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. In Deutschland beginnt schon vor der

Geburt ein intensives Babyprogramm. Annett Zündorf über den Start ins Leben.

die D¡cke, -n hier: großes Stück Stoff, aufdem kleine Kinder liegen kön-nen

k“tzeln ≈ so die Hand und die Fingerauf der Haut eines anderenbewegen, dass er lachen muss

kn„pp nicht ganzprofitieren Vorteile habendie Vorsorge hier: Untersuchung, die helfen

soll, eine Krankheit so früh wiemöglich zu erkennen

(erk¡nnen hier: merken, dass eine Krank-heit da ist)

die Befr¢chtung von: befruchten ≈ hier: männ-liches Spermium mit einerweiblichen Eizelle mischen

(die Eizelle, -n hier: ≈ kleinstes Teil im weibli-chen Organismus, aus dem einBaby werden kann)

das }ltraschall- Gerät, mit dem man einegerät, -e Sonografie machen kanndie Schw„nger- ≈ Zustand, dass eine Frauschaft, -en schwanger istdie Betreuung von: betreuen ≈ sich kümmern

umregelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro

Monatleiden „n hier: ≈ große Probleme haben

wegender Blutdruck ≈ Kraft des Blutes in Arterien

und Venender Eisenwert Zahl als Ergebnis einer Unter -

suchung, die zeigt, wie vielvom Mikroelement Eisen imBlut ist

der H¡rzschlag, ≈ Rhythmus, in dem das Herz¿e klopftdie Schw„nger- ≈ alle Untersuchungen wäh-schaftsvorsorge rend der Schwangerschaftges¡tzlich so, dass es schriftliche Normengeregelt vom Staat gibtder Verb„nd, ¿e hier: Organisationn¢tzen hier: zum eigenen Vorteil

benutzen / teilnehmen ander Kaiser- Operation, bei der das Babyschnitt, -e aus dem Bauch der Mutter

geholt wirddie Wehe, -n ≈ Schmerz kurz vor oder bei

der Geburtder Kreißsaal, großer Raum für Geburten im -säle Krankenhauseinsetzen hier: beginnenzur W¡lt k¶mmen geboren werdendas/ein R¡cht ≈ sicher sein können, dasshaben man etwas bekommt, weil es

schriftliche Regeln dafür gibtein K“nd zur ein Kind bekommenW¡lt br“ngendie Hebamme, -n Frau, die bei der Geburt hilftst“llen ein Baby bei der Mutter Milch

trinken lassender Schlafsack, ≈ große, warme Tasche, in der¿e man schlafen kanndie W¡gwerf- eine Art Hose aus Plastik, diewindel, -n Babys tragen, bevor sie selbst

zur Toilette gehen könnendie W“ckelkom- ≈ kleiner Schrank, auf demmode, -n man ein Kind wickelt(w“ckeln hier: ≈ eine Windel anziehen)wiegen hier: das Gewicht prüfender Säugling, -e Baby, das noch Muttermilch

trinktl¢tschen ≈ in den Mund nehmen und

langsam kleiner werden lassender Brei, -e gekochte, weiche Mischungder K•rbis, -se sehr große, runde, meistens

gelbe Frucht einer Gemüse -pflanze

die Pastinake, weißes, süß schmeckendes -n Gemüse

%

MITTEL

48-50-Anatomie_1213.qxd 07.11.13 13:55 Seite 49

Page 50: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

50 12/13

Eigentlich zahlt der Staat das Elterngeld,

damit sich wieder mehr Menschen für Kin-

der entscheiden. Das hat nicht geklappt.

Aber die meisten, die für ihre Babys eine

Zeit lang zu Hause bleiben, finden es toll.

Immer öfter bleiben auch Väter lange zu

Hause. Sie kümmern sich um die Babys,

während die Mütter wieder arbeiten.

„Trotzdem ist die klassische Geschlech-

terrollenverteilung noch sehr lebendig“,

sagt Detlev Lück vom Bundesinstitut für

Bevölkerungsforschung. Junge Paare zie-

hen oft zusammen und erledigen die Auf-

gaben im Haushalt gemeinsam. Aber wenn

sie ein Baby bekommen, bleibt meistens

die Frau zu Hause und kümmert sich um

Kind und Haushalt. Der Mann arbeitet oft

sogar mehr. Er ist jetzt der Ernährer der

Familie. „Die Realität stimmt nicht mit den

Idealen überein“, sagt Lück.

Eine Studie der Hamburger Väter GmbH,

einer Unternehmensberatung, zeigt aber,

dass sich Männer trotzdem gern von

Anfang an um ihre Babys kümmern und

mit ihren Kindern spielen wollen. 88 Pro-

zent der deutschen Väter übernehmen

Aufgaben in der Kinderbetreuung. Sie füt-

tern, wickeln und singen Schlaflieder.

Auch Volker Eschenbach ist einer dieser

Väter. Er kocht, kauft ein und kümmert sich

um seine Kinder. Kilian gluckst vor Freude,

wenn ihn der Papa auf den Arm nimmt.

„Noch schöner wäre es, wenn Volker weni-

ger arbeiten würde. Dann könnte er zwei

Mal in der Woche die Kinder übernehmen,

und ich könnte arbeiten“, sagt seine Frau.

Aber das funktioniert in der Firma ihres

Mannes nicht gut.

Wahrscheinlich wird Nadja Katzenber-

ger nach dem ersten Jahr deshalb nur 30

Stunden in der Woche arbeiten. Kilian wird

dann die Kita besuchen. So wie seine

große Schwester und so, wie immer mehr

Kinder in Deutschland. Besonders im Osten

des Landes und in den großen Städten ist

der Kita-Besuch spätestens ab drei Jahren

ganz normal. Auf dem Land werden Müt-

ter aber manchmal noch kritisiert, wenn

sie ihre Kinder nicht selbst betreuen.

Kilian ist das erst mal total egal. Er ist

müde. Der Tag war lang. Seine Mama singt

ihm leise ein Schlaflied ins Ohr. 2

f•ttern (zu) Essen geben

bio kurz für: biologisch = hier:ökologisch hergestellt

s“ch entw“ckeln hier: groß werden

beh„ndeln hier: mit einer ärztlichenTherapie gesund machen

“mpfen ein Medikament geben, umden Körper vor einerKrankheit zu schützen

t¢rnen gymnastische Übungen (anGeräten) machen

aufteilen hier: entscheiden, wer wannwie lange Elternzeit nimmt

hætte ... gew¢sst Konj. II der Vergangenheitvon: wissen

hætte d¢rch- Konj. II der Vergangenheitstarten s¶llen von: durchstarten sollen =

hier: wieder an denArbeitsplatz zurückgehensollen

leb¡ndig sein hier: aktuell sein; gelebtwerden

die Geschl¡chter- Trennung der Arbeits- undrollenverteilung Lebensbereiche von Frauen

und Männern

die Bevœlkerungs- Arbeiten für mehr Wissenforschung über alle Einwohner eines

Landes

sogar ≈ auch

übereinstimmen hier: genau gleich seinm“tdie Studie, -n systematische Untersuchung

die Unter- Firma, die andere Firmen nehmens- berätberatung, -enübernehmen hier: machen; sich kümmern

um

gl¢cksen hier: ≈ zufriedene Lautemachen

die Kita, -s kurz für: Kindertagesstätte ≈Kindergarten für den ganzenTag

Nach sechs Monatenbekommt jedes zweiteBaby noch Muttermilch.

1,4 Kinder pro Frau

Frauen bekommen ihr erstes Kind im Durchschnittmit 29 Jahren. 1,4 Kinder bekommt eine Frau inDeutschland durchschnittlich. Neben den etwa600 000 Geburten gab es 2011 auch 106 000Schwangerschaftsabbrüche. Diese sind bis zur 12.Schwangerschaftswoche legal. In den meistenFamilien leben nur ein oder zwei Kinder. Es gibt nurwenige Familien mit vielen Kindern. Die Säuglings-und Müttersterblichkeit ist sehr niedrig. 2011 star-ben insgesamt 2300 Säuglinge – 3,6 je 1000Lebendgeborenen – und 32 Mütter, das sind fünf je100 000 Geburten. Die populärsten Vornamenwaren im Jahr 2012 Luca, Maximilian und Alexan-der für Jungen, Sofie, Marie und Maria für Mädchen,schreibt die Gesellschaft für deutsche Sprache.

der Schw„ngerschafts- ≈ gynäkologische Operation, mitabbruch, ¿e der eine Schwangerschaft been-

det wird(die Schw„ngerschaft, ≈ Zustand, dass eine Frau -en schwanger ist) die Säuglings- ¢nd das Sterben eines Säuglings M•ttersterblichkeit oder einer Mutter(der Säugling, -e Baby, das noch Muttermilch

trinkt)die Ges¡llschaft, -en hier: Verein; Organisation

dazu. Manche Mütter kochen alle Breie

selbst, andere füttern Brei aus dem Gläs-

chen. Für viele Eltern ist es wichtig, dass

das Essen bio ist.

Nach dem Essen packt Katzenberger

Kilian in den Wagen. Heute geht es nicht

zum normalen Spaziergang, sondern zum

Kinderarzt. Insgesamt sieben Mal hat Kili-

an hier bis zum zweiten Geburtstag einen

Termin. Wie schwer ist er und wie groß?

Der Arzt untersucht, ob sich das Baby nor-

mal entwickelt. So können Krankheiten

früh erkannt und behandelt werden. Die

meisten Kinder werden auch regelmäßig

geimpft. Aber nicht alle, weil Eltern das in

Deutschland frei entscheiden dürfen.

Dann muss Katzenberger eilig mit Kilian

weg. Sie hat noch einen Kurs. Gemeinsam

mit anderen Müttern sitzt sie später im

Kreis, singt und spielt mit Kilian. Die meis-

ten Mütter besuchen viele Kurse. Sie gehen

mit dem Baby schwimmen, üben Bewe-

gungen, singen, turnen, machen Musik,

laufen mit Kinderwagen und Trainer durch

den Park. Denn sie haben auch Zeit dafür.

In Deutschland können Mütter und

Väter bis zu drei Jahre Elternzeit nehmen.

Bis zu 14 Monate lang bekommen Eltern,

die für ihre Kinder eine berufliche Pause

machen, Elterngeld – zwei Drittel des Gel-

des, das sie vorher verdient haben. Die

insgesamt 14 Monate kann ein Paar auftei-

len, wie es möchte. Aber meistens bleibt

die Mutter die längste Zeit zu Hause. So wie

Katzenberger: „Dieses Jahr ist Luxus. Aber

ich hätte nicht gewusst, wie ich psychisch

und physisch gleich wieder hätte durch-

starten sollen.“ Auch Papa Volker nimmt

seine zwei Monate. Bei der großen

Schwester ging seine Frau da schon wieder

arbeiten. Diesmal nehmen beide zusam-

men Elternzeit.

FOTO

: IS

TOCK

/TH

INKS

TOCK

48-50-Anatomie_1213.qxd 07.11.13 13:55 Seite 50

Page 51: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

MITTEL

FOTO: PICTU

RE ALLIANCE/D

PA

Erika Kohut schläft mit ihrer Mutter in einem

Bett. Ihre Mutter verbietet ihr alles – Freund-

schaften, neue Kleider, Ausgehen. Kommt Erika

zu spät nach Hause, schlägt die Mutter sie. Kauft

sie sich ein neues Kleid, macht es die Mutter

kaputt. Sie hat ein eigenes Zimmer, darf es aber

nicht abschließen. Erika Kohut hasst ihre Arbeit.

Sie ist Professorin am Wiener Konservatorium,

wo sie Klavierschüler unterrichtet. Eigentlich

sollte sie eine berühmte Pianistin werden – so

wollte es ihre Mutter. Erika Kohut ist Ende 30.

Ihr Leben ist die Hölle.

Die Frau, die Elfriede Jelinek in ihrem Roman

Die Klavierspielerin beschreibt, vergisst der Leser

so schnell nicht wieder. Sie ist psychisch kaputt.

Sie leidet an ihrer dominanten Mutter, von der

sie seit ihrer Kindheit kontrolliert wird. Erika

Kohut fühlt nichts: keine Empathie, keine Liebe,

keine sexuelle Lust. Nur Schmerz kann sie füh-

len. Erika Kohut verletzt sich selbst: Sie schnei-

det sich mit Rasierklingen: in die Hände, in den

Körper, in die Genitalien. Und sie beobachtet

andere Menschen beim Sex. Das ist das Leben

von Erika Kohut, als sich ihr Klavierschüler

Walter Kemmer in sie verliebt.

Was ist Liebe für diese Frau? Sie weiß es nicht.

Die Professorin freut sich über die Liebe ihres

Schülers, aber sie hat auch Angst. Angst vor der

Nähe zu einem anderen Menschen. Angst vor

einer Liebesbeziehung. Angst vor ihren eigenen

Gefühlen, die plötzlich da sind. Sie weiß nicht,

was sie tun soll – und schlägt ihrem Schüler Wal-

ter eine sado masochistische Beziehung vor.

Obwohl sie eigentlich Liebe sucht. Am Ende

eskaliert die Situation: Walter Kemmer vergewal-

tigt Erika Kohut.

Als der Roman 1983 publiziert wurde, waren

die autobiografischen Elemente in den meisten

Rezensionen das wichtigste Thema. Es gibt

Gemeinsamkeiten zwischen Elfriede Jelinek und

ihrer Romanfigur Erika Kohut. Auch die Schrift-

stellerin hatte eine sehr dominante Mutter, von

der sie viele Jahre lang kontrolliert wurde. Auch

Jelinek sollte nach dem Plan ihrer Mutter eine

berühmte Musikerin werden – mit 13 Jahren

kam sie ans Wiener Konservatorium. Dort stu-

dierte sie Orgel, Klavier, Blockflöte und Kompo-

sition. Jelineks Vater starb verwirrt in einer psy-

chiatrischen Klinik – wie der Vater von Erika

Kohut im Roman. Und auch die Schriftstellerin

hat psychische Probleme: Sie leidet an sozialer

Phobie, geht nicht gern in die Öffentlichkeit.

Nicht einmal ihren Nobelpreis für Literatur, den

sie 2004 bekam, hat sie sich selbst abgeholt: Ihre

Dankesrede nahm sie auf Video auf und schickte

sie zur Zeremonie nach Stockholm.

Die Klavierspielerin ist eines der wichtigsten

Bücher der 67-jährigen Nobelpreisträgerin. Das

Buch ist nicht leicht zu lesen. Die Sätze sind

komplex und kompliziert, voll von Sarkasmus,

Wortspielen und Anspielungen. Im Roman gibt es

keine Dialoge. Alle Gespräche sind ohne Anfüh-

rungszeichen in den Text eingefügt. Das Tempo

ist hoch, die Sprache ist sehr deutlich, lebendig

und oft sehr brutal. Ein paar Passagen des

Romans sind fast pornografisch.

Der österreichische Regisseur und Oscarpreis-

träger Michael Haneke hat Die Klavierspielerin

2001 verfilmt, mit der wunderbaren Isabelle

Huppert in der Rolle der Erika Kohut. Der Film

wurde einer der erfolgreichsten österreichischen

Filme der letzten Jahre. Auch der Film ist brutal.

Er schockiert seine Zuschauer genauso wie der

Roman seine Leser. Erika Kohut können sie so

schnell nicht wieder vergessen.

2 Barbara Kerbel

Wenn Mütter zu dominant sind: Mit Die Klavierspielerin hat die Österreicherin

Elfriede Jelinek einen Roman geschrieben, den der Leser nicht vergisst.

Ungern in der ÖffentlichkeitAutorin Elfriede Jelinek

Wie viel im Romanist ihre Geschichte?

Weltliteratur Bücher, die um die Welt gingenTeil 6: Jelineks Die Klavierspielerin

Drama einer verletzten Frau

die Klavierspielerin, Frau, die Piano spielt-nenverbieten ↔ erlaubenh„ssen ↔ liebendie Hœlle in vielen Religionen ein Ort,

an den die Menschen nachdem Tod zur Strafe kom-men; hier: Sache oderSituation, die schrecklich ist

leiden „n hier: Probleme haben undsehr traurig sein wegen

die Rasierklinge, -n kleines, sehr dünnes StückMetall zum Rasieren

beobachten genau sehen, was anderemachen

s“ch verlieben “n beginnen, zu liebeneskalieren so schlimm werden, dass es

eine Katastrophe gibtvergew„ltigen mit Gewalt erreichen, dass

man mit jemandem Sex hat(die Gew„lt hier: ≈ Schläge; Schreie;

Aggression)die Gemeinsam- hier: ≈ gleiche Erfahrungenkeit, -endie {rgel, -n großes Musikinstrument in

der Kirchedie Bl¶ckflöte, -n Musikinstrument aus Holz

oder Plastik, in das manmit dem Mund Luft stößt

verw“rrt so, dass man nicht mehrklar denken kann

der Nob¡lpreis für Geld für den besten AutorLiteratur oder die beste Autorinaufnehmen hier: filmen und speicherndie Nob¡lpreis- Frau, die den Nobelpreisträgerin, -nen bekommen hatdie [nspielung, -en ≈ Kommentar, bei dem man

nicht sofort erkennt, wasgemeint ist

das [nführungs- zwei kurze Linien, mit zeichen, - denen man in der geschrie-

benen Sprache gesprocheneSprache markiert („…“)

einfügen hier: ≈ hineintun inbrutal hier: so, dass jemand ver-

letzt wird; ohne Empathie;ohne Emotion

die Passage, -n hier: Teil eines Textsfranz.der Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibtverf“lmen einen Film machen auserf¶lgreich hier: so, dass er viele Titel

gewonnen hat

51

51-Literatur_1213 28.10.13 10:15 Seite 51

Page 52: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

52 12/13

Die Frau sieht sehr glücklich aus. Ihr geht es

so wie 700 000 Menschen aus Westberlin.

Deren Glück kann man nicht nur auf ihren

Gesichtern lesen, sondern auch auf einem klei-

nen Stück graubraunem Papier. „Leusmann,

Meta“, steht darauf. Und ein wichtiges Wort:

„Passierschein“. Am 17. Dezember 1963 gibt es

nämlich zum ersten Mal eine Vereinbarung zwi-

schen der Deutschen Demokratischen Republik

(DDR) und der Regierung von Westberlin, das

Passierscheinabkommen. Eigentlich teilt die

Mauer Berlin in zwei Hälften. Jetzt geht die

Grenze für ein paar Tage auf.

Seit 28 Monaten trennt die Mauer die Men-

schen. Seit 1949 gibt es zwei deutsche Staaten.

Aber bis zum 13. August 1961 konnten sich die

Berliner auf beiden Seiten der Grenze gegen-

seitig besuchen. Dann wollen immer mehr Ost-

berliner lieber ganz im Westen leben, wo es ein

anderes politisches System gibt und wo es der

Wirtschaft immer besser geht. Die DDR will das

verhindern, sie schließt plötzlich die Grenzen.

Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) sieht

die Mauer als Unrecht. Sie will die DDR nicht als

eigenen Staat akzeptieren, die Teilung Deutsch-

lands auch nicht. Das ist ein Problem. Denn mit

einem Staat, der keiner ist, kann man auch keine

Verträge machen. Trotzdem gibt es zu Weihnach-

ten 1963 das erste Passierscheinabkommen –

„ungeachtet der unterschiedlichen politischen

und rechtlichen Standpunkte“, heißt es.

Vom 19. Dezember 1963 bis zum 5. Januar

1964 können sich jetzt Verwandte zu Weihnach-

ten oder zu Neujahr zum ersten Mal seit der Tren-

der Passier- schriftliche Erlaubnis, dieschein, -e Grenze zu passieren(passieren hier: überqueren)das [bkommen, - Vereinbarungteilen zwei oder mehr Teile

machenverh“ndern hier: ≈ erreichen, dass

etwas nicht passiertdas }nrecht Aktion, durch die man das

Recht anderer Personen verletzt

(das R¡cht, -e Regeln eines Staates; hier:gleiche Chancen, Möglich-keiten und Bedingungen füralle)

(verl¡tzen hier: sich nicht orientierenan)

¢ngeachtet hier: ohne an … zu denkenr¡chtlich hier: an den Regeln eines

Staates orientiertder St„ndpunkt, -e ≈ Aspekt; Meinungheißt ¡s hier: so sagen die Politiker

Vor 50 Jahren öffnet sich die geschlossene deutsch-deutsche Grenze –

für ein paar Tage nur. Für Tausende Berliner ist es so etwas wie ein sehr

spezielles Weihnachtsgeschenk.

Tage des Glücks

Reise von Berlin nach Berlin Dieses Dokumenterlaubt Meta Leusmann den Besuch im Osten

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Page 53: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

5312/13

Ein Bild und seine Geschichte

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nung wieder in die Arme nehmen. Es gibt 1,2 Mil-

lionen Besuche von circa 700 000 Westberlinern

im Osten der Stadt. Mit nur 30 000 hatte die

Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED),

die ostdeutsche Staatspartei, gerechnet.

„Weder technisch noch politisch war die SED

auf die Völkerwanderung von Berlin nach Berlin

vorbereitet“, schreibt die Wochenzeitung Die

Zeit. Die Menschen, die zu ihren Verwandten

wollen, stehen Tag und Nacht in der Schlange,

stundenlang. In einer Umfrage sagen 80 Prozent

der Westberliner, dass sie das Abkommen gut

finden. Bei den späteren Abkommen – wieder zu

Weihnachten – werden noch mehr Menschen

über die Grenze reisen.

Die BRD sieht das Abkommen als eine einfa-

che Sache der Verwaltung, weil sie die DDR

nicht als eigenen Staat akzeptieren will. Die

DDR sieht darin einen völkerrechtlichen Vertrag

zwischen zwei souveränen Staaten. Wegen die-

ses juristischen Unterschieds werden Symbole

wichtig: Der Westen will nicht, dass die Stempel

auf den Passierscheinen von Polizisten oder Zoll-

beamten kommen. Eine Grenze, die juristisch

nicht existiert, kennt keine Zollbeamten, so die

West-Logik. Deshalb stellen die Westberliner

den Antrag bei der DDR-Post. Deren Mitarbeiter

tragen zwar Postuniformen. Eigentlich sind sie

aber Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes, der

Staatssicherheit.

Das Abkommen ist für die BRD ein sehr gro-

ßer Schritt, der Beginn einer neuen Ostpolitik.

Der sozialdemokratische Politiker Egon Bahr, ein

enger Vertrauter des Berliner Bürgermeisters

Willy Brandt (SPD), nennt das „Wandel durch

Annäherung“. Aber es gibt auch viel Kritik, weil

die BRD mit der DDR zusammenarbeitet. Aber

auch, weil es eine besondere Regel für Berlin

gibt, die für den Rest des Landes nicht gilt. Beson-

ders schimpft die konservative CDU. Das Passier-

scheinabkommen sei „unwiederholbar“, sagt der

Berliner CDU-Chef.

Er irrt sich. Noch dreimal besuchen die West-

berliner an Weihnachten die Ostberliner. Bis zu

einer endgültigen Lösung dauert es noch mehr

als zehn Jahre. 1971 gibt es das Vier-Mächte-

Abkommen, 1972 den Verkehrsvertrag. Dann

dürfen Westberliner nicht nur Verwandte „drü-

ben“ besuchen, sondern auch Bekannte in der

ganzen DDR. Bis 1989, bis aus zwei deutschen

Staaten wieder einer wird. 2 Katja Riedel

Was im Dezember noch

passiert ist

AM 17. DEZEMBER 1938In ihrem Labor in Berlin gelingt den ChemikernOtto Hahn und Fritz Straßmann die Kernspaltung.Ohne das zu wollen, liefern die beiden das Wissenfür den Bau der Atombombe. 1946 bekommtHahn für die Entdeckung allein den Nobelpreis.Als er von den Atombomben von Hiroshima undNagasaki hört, denkt er über Suizid nach. Nachdem Krieg setzt er sich zusammen mit Physikerngegen Atomwaffen ein.

AM 20. DEZEMBER 1963Lange hat die Justiz nichts zu ihrer Verantwortungfür den Holocaust gesagt. Jetzt findet in Frankfurtam Main zum ersten Mal ein Prozess gegen 20Wachleute aus dem früheren Konzentrationslager(KZ) Auschwitz-Birkenau statt. Der Auschwitz-Prozess ist einer der wichtigsten der Geschichtenach dem Krieg. In Auschwitz sind bis zu 1,6Millionen Menschen gestorben, vor allem Juden,aber auch Sinti und Roma. Vier Jahre dauert dieProzessvorbereitung. 359 Zeugen aus 19 Natio -nen sagen aus. So werden viele Details über dieRealität in dem KZ bekannt. Aber auch über dieDeutschen und den Umgang mit dem Holocaust.Am 19. August 1965 endet der Prozess: SechsWachleute müssen für den Rest ihres Lebens undelf bis zu 14 Jahre ins Gefängnis, drei nicht.

die K¡rnspaltung, -en ≈ Prozess der Nuklearphysik, bei dergroße Energie frei wird

die Atombombe, -n ≈ Nuklearbombe

der Nob¡lpreis, -e Geld für die Besten auf den GebietenChemie, Literatur, Medizin, Physik undfür den Frieden

s“ch einsetzen gegen viel gegen eine Person oder Sache tun

der W„chmann, -leute hier: Mann, der im Konzentrationslageraufpasst

der Jude, -n Person, deren Religion die Thora alsBasis hat

der Zeuge, -n Person, die eine kriminelle Sache gese-hen hat

aussagen hier: vor Gericht berichten, dass jemandetwas Kriminelles gemacht hat

der }mgang m“t hier: ≈ Reaktion auf

das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlossenwerden

75 J

ahre

n50

Jah

ren

Vor

r¡chnen m“t hier: ≈ vorbereitet seinauf

die Schl„nge, -n hier: Reihe von Men -schen, die auf etwaswarten

die Verw„ltung, -en Administration

vœlkerrechtlich so, dass es internationalgültiges Recht ist,besonders zwischen ver-schiedenen Staaten

einen [ntrag st¡llen beantragen

der M“tarbeiter, - hier: Angestellter

der Geheimdienst, -e staatliche Organisation,die geheime Informa-tionen aus anderenLändern mithilfe vonAgenten holt und gehei-me Dinge des eigenenLandes vor fremdenAgenten schützen soll

ein sehr großer Schr“tt hier: positive Aktion

der Vertraute, -n Person, zu der man gro-ßes Vertrauen hat

die SPD kurz für: Sozialdemo -kratische Partei Deutsch-lands

der W„ndel Änderung

die [nnäherung hier: Versuch, positivenKontakt zu bekommen

bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)

sch“mpfen laut sagen, dass mansich ärgert

die CDU kurz für: ChristlichDemokratische Union

sei Konj. I von: sein

s“ch “rren etwas Falsches glauben

¡ndgültig so, dass es nicht mehrgeändert wird

die M„cht, ¿e hier: Nation, die imKrieg gewonnen hat:USA, England, Frankreichund Russland

drüben hier: auf der anderenSeite der Grenze; in derDDR

MITTEL

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Page 54: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

in Planegg

Mein erster Monat

Ahmad Hassan

54 12/13

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Zum ersten Mal war ich im August 2012 in

Deutschland. Damals habe ich an einer Kon-

ferenz teilgenommen. Dort habe ich ein paar

meiner späteren Kollegen kennengelernt. Sie

haben mir erzählt, wie es ist, in Deutschland zu

arbeiten. Das klang für mich sehr positiv – also

habe ich mich um ein Visum beworben.

Die Reaktion meiner Freunde in Pakistan war

aber negativ: „Warum gehst du nach Deutsch-

land? Du sprichst die Sprache nicht!“ Aber des-

halb habe ich mir wenig Sorgen gemacht. Auch,

weil ich als Programmierer einen Beruf habe, in

dem sehr viel Englisch gesprochen wird.

Nicht einmal vier Monate nach der Konfe-

renz bin ich nach Deutschland umgezogen.

Meine neuen Kollegen haben mir von Anfang an

geholfen. Sie haben ein möbliertes Zimmer für

mich gefunden. Später haben sie mir bei der

Suche nach einer eigenen Wohnung geholfen

und mit mir zusammen offizielle Papiere ausge-

füllt. So hatte ich mehr Zeit, um mich mit dem

Land und der Sprache zu beschäftigen.

Schwierigkeiten hatte ich am Anfang mit dem

Essen: Brot, Brot, Brot. Die Deutschen essen so

viel davon! Am Anfang habe ich das nicht

gemocht. Aber jetzt esse ich es gerne. Im ersten

Monat habe ich sehr viel bei Lieferdiensten

bestellt und in Restaurants gegessen. Aber das ist

teuer – und irgendwann möchte man einfach zu

Hause gekochtes Essen essen. Deshalb habe ich

angefangen, selbst zu kochen.

Früher habe ich nie gekocht. Mit Videos auf

YouTube geht das aber ganz einfach. So lerne ich

nicht nur Kochen, sondern auch neue deutsche

Wörter. Was bedeutet „gratinieren“? Wie heißt

dieses Gemüse? Ist der Esslöffel der große oder

der kleine Löffel? Das alles habe ich am Anfang

nicht gewusst. So war auch das Einkaufen in

deutschen Läden kompliziert. Ich habe deshalb

lieber in München in indischen und pakistani-

schen Läden eingekauft.

Aber jetzt ist Kochen mein Hobby. Ich koche

öfters mit meinen Kollegen zusammen oder für

sie. Das ist auch ein Dankeschön für ihre Hilfe.

Am meisten freut sich aber meine Frau über

mein neues Hobby. Sie ist erst im Oktober nach

Deutschland gekommen und war ganz über-

rascht. „Du kochst jetzt?“, hat sie gefragt und

gelacht. Bayerisches Essen habe ich noch nicht

gekocht – Nudeln sind viel einfacher. Aber viel-

leicht probiere ich das ja bald auch aus. 2

Interview und Text: Tanja Haas

kl„ng Prät. von: klingen = hier: einenpositiven Effekt haben

möbliert mit Möbeln

s“ch beschæftigen m“t hier: ≈ kennenlernen; studieren

die Schwierigkeit, -en ≈ Problem

der Lieferdienst, -e Firma: Sie liefert z. B. Essen.

“rgendw„nn ≈ zu einer Zeit: Man weiß nichtgenau wann.

einfach hier: nichts anderes als; nur

gratinieren ≈ z. B. mit Käse backen, bis dieobere Seite braun wird

der ]sslöffel, - Suppenlöffel

œfters immer wieder

ausprobieren etwas Neues versuchen

HEIMAT: Pakistan

ALTER: 30 Jahre

BERUF: Programmierer

ERSTER MONAT: Dezember 2012

HOBBYS: Joggen, Kochen,Schwimmen

LEICHT

Mein Tipp

Mein Arbeitgeber hat mir bei vielen Dingen geholfen. Auch Universitäten,

Kirchen und manche Vereine bieten Hilfefür Migranten an – zum Beispiel bei der

Korrespondenz mit dem Rathaus oder derVersicherung. Am einfachsten sucht manim Internet nach „Migrantenberatung“.

Planegg

Wo es liegt: in Bayern Wie viele dort wohnen: 10 350 Einwohner

Was interessant ist: Wallfahrtskirche und Kloster Maria Eich, Schloss(Foto), Wissenschaftsstandort Martinsried mit Max-Planck-Institut für

Biochemie und Neurobiologie, Nähe zu München

die W„llfahrts - Kirche: Menschen reisenkirche, -n zu ihr, weil dort früher

eine spezielle religiöseSache passiert ist.

das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dortleben und arbeiten sehrreligiöse Männer oderFrauen.

der W“ssenschafts- Ort: Dort gibt es viele wis-standort, -e senschaftliche Institute

und Firmen.(w“ssenschaftlich von: Wissenschaft = viel

systematisches Wissen ineinem Sektor, z. B.Chemie)

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 36.

54-EM-1213 28.10.13 10:17 Seite 54

Page 55: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Jeden Monat im Heft!

Die jungen Seiten von

12/13 55

55_Deins_1213 06.11.13 15:48 Seite 55

Page 56: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

56 12/13

Die langweiligsten deutschen Feiertage

begannen wie immer damit, dass alle

Geschäfte zumachten und die Straßen men-

schenleer wurden. Das ganze gesellschaftliche

Leben fror ein. Obwohl ich ein Familienmensch

bin, mag ich die deutsche Art, Weihnachten zu

feiern, nicht. Natürlich ist es ab und zu mal nett,

mit der Familie zusammen bei Kerzenlicht am

Tisch zu sitzen, doch das soll nicht nach dem

Kalender, sondern nach eigener Lust und Laune

passieren. Die Deutschen feiern mir Weihnach-

ten zu pedantisch und diszipliniert, auf Befehl

quasi. Wie Soldaten hinter den Brustwehren ver-

stecken sie sich zu Hause hinter ihren Gänse -

braten. So hatte es Jesus mit seiner Geburt ganz

sicher nicht gemeint. Als großer Verfechter der

Nächstenliebe, die ebenfalls nicht nach dem

Kalender, sondern das ganze Jahr über ausgeübt

werden muss, hätte er sich bestimmt gewünscht,

dass die Menschen, wenn sie schon seinen

Geburtstag feierten, dies laut, lustig und vor

allem alle zusammen taten und nicht jeder mit

seiner eigenen Gans. So dachte ich und kündig-

te kurzerhand zusammen mit einem Freund eine

Lesung und Russendisko am Heiligen Abend in

der Berliner Volksbühne an, für Menschen, die

weder Familie noch Freunde, vielleicht über-

haupt niemanden hatten, mit dem sie Weihnach-

ten verbringen konnten. So schrieben wir es in

den Veranstaltungshinweisen, in denen wir Wer-

bung für den Abend machten. Für diese Initiati-

ve der Nächstenliebe wurde ich von meiner Frau

verflucht. Sie schimpfte, sabotierte die Veranstal-

tung und meinte, dass ich die eigene Familie

gegen wildfremde Menschen eintausche. Außer-

dem meinte sie, ganz egal wie viel Werbung wir

dafür machten, es werde sowieso niemand zu

uns in die Volksbühne kommen, weil Weihnach-

ten in Deutschland schon immer ein Zuhause-

sitz-Fest gewesen wäre und die Deutschen ihre

Gewohnheiten nie freiwillig änderten. Wenn sie

einmal etwas beschlossen, zum Beispiel am Hei-

ligen Abend zu Hause zu bleiben, dann blieben

sie eben zu Hause, ganz egal was passierte. Selbst

wenn ihr Haus in Flammen aufging oder ihnen

die Decke auf den Kopf fiel, bewegten sie sich

nicht von der Stelle, schon gar nicht gingen sie

am Heiligen Abend ins Theater, meinte sie.

Meine Frau mag des Öfteren recht haben,

doch diesmal hatte sie sich geirrt. Auch die Deut-

schen sind inzwischen nicht mehr das, was sie

einmal waren – ihre Treue zur Ordnung hat stark

nachgelassen. Zu der Veranstaltung in der Volks-

bühne kamen so viele Leute, dass das Theater aus

allen Nähten platzte. Nicht nur einsame Herzen

kamen zu uns, manche Besucher brachten ihre

ganzen Familien mit. Ich war so berauscht von

diesem Erfolg, dass ich mich fühlte, als würde mir

jeder Berg bloß bis zum Knie reichen. Warum

also nicht doch noch in diesem Jahr den Führer-

schein machen – zwischen den Feiertagen?

Nach Weihnachten schüttete es noch mehr

Schnee auf die Straße, obwohl eigentlich gar

einfrieren zu Eis werden; hier: nichtmehr stattfinden

das K¡rzenlicht (romantisches) Licht von Kerzen

(die K¡rze, -n langes, dünnes Ding, dasLicht gibt, wenn man es miteinem Streichholz anmacht)

der Befehl, -e Kommando

quasi ≈ ungefähr; wenn man sosagen will

die Br¢stwehr, -e Schutzmauer, die bis zurBrust geht

der Gænsebraten, - gebratene Gans(die G„ns, ¿e hier: großer Vogel, meistens

weiß, der auf einemBauernhof lebt)

der Verf¡chter, - Person, die für eine Sachespricht und sie unterstützt

die Nächstenliebe ≈ christliches Ideal der Liebeund Freundlichkeit, mit derman sich um andereMenschen kümmern soll

ausüben hier: ≈ machen

„nkündigen ein zukünftiges Ereignis be-kannt machen

k¢rzerhand einfach so; ohne langesNachdenken

verfluchen sich sehr über eine Sacheoder eine Person ärgern

w“ldfremd völlig fremd

eintauschen gegen etwas geben und etwasanderes dafür bekommen

“n Fl„mmen aufgehen durch ein Feuer zerstörtwerden

d¡s Œfteren immer wieder; einige Male

nachlassen weniger werden

aus „llen Nähten pl„tzen hier: extrem voll wer-den

berauscht hier: so, dass man etwasganz toll findet; enthusias-tisch

b“s z¢m … reichen hier: nicht höher sein als …

sch•tten hier: in großer Menge vomHimmel fallen

Ohne Führerschein kommt der Autor nicht zu seinem neuen Garten.

Aber sollte er die Fahrprüfung wirklich im Schneechaos machen?

Zwischen den Feiertagen? Schließlich sind die Deutschen zur

Weihnachtszeit besonders anstrengend.

Feiertage und

Führerschein

Wladimir Kaminer über

Die meisten Autossahen aus wieSchneeberge.

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 39.

56-57-Bva_1213.qxd 08.11.13 12:17 Seite 56

Page 57: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

nichts mehr hineinpasste. Die meisten Autos

sahen aus wie Schneeberge, man konnte sich

kaum vorstellen, dass sie Räder hatten. Selbst

erfahrene Fahrer trauten sich kaum noch ans

Steuer. Ob es vielleicht angebracht war, das

Schneechaos für eine problemlose Prüfung zu

nutzen? (…) Der Bruder meiner Schwiegermut-

ter, der gerade zusammen mit ihr und seiner

Frau aus dem Kaukasus zu uns gekommen war,

um mit uns die Winterfeste zu feiern, behaup-

tete, einen sicheren Weg zu kennen, die Prü-

fung zu bestehen. Dafür müsste man bloß einen

Tag vor der Prüfung nichts Alkoholisches trin-

ken und drei Mal klar und deutlich das Vater -

unser aufsagen.

Ich ließ mir die russische Variante des Vater-

unsers von meiner Schwiegermutter aufschrei-

ben und telefonierte mit Freunden, die erst vor

Kurzem ihren Führerschein im Schneechaos

gemacht hatten. Ist es von Vorteil, bei solchem

Wetter die Fahrprüfung zu machen oder nicht,

wollte ich von ihnen wissen. Doch je mehr ich

herumtelefonierte, desto widersprüchlichere

Antworten bekam ich zu hören. Schreckliche

Geschichten von hinterhältigen Prüfern, die

einen bei jedem Wetter durchfallen lassen, häuf-

ten sich jedoch. Mein Freund Florian, der eben-

falls seinen Führerschein im Dezember gemacht

hatte, erzählte mir, dass der Prüfer von ihm als

Erstes den Schalter für die Kennzeichenlichter

wissen wollte. Florian suchte und suchte, war

aber bereits in die Falle getappt, es gibt nämlich

in keinem Auto Extraschalter für Kennzeichen-

lichter. Meinem Freund Berndt schlug der Prüfer

vor, auf leerer Straße eine Vollbremsung durch-

zuführen, also den Wagen auf 50 km/h zu

beschleunigen und dann volle Pulle auf die Brem-

se zu treten. Die Vollbremsung gelang meinem

Freund zwar, doch bei der Weiterfahrt vergaß er

zu blinken, um den anderen nicht sichtbaren

Autos seine Fahrbereitschaft zu signalisieren.

Sofort war die Prüfung zu Ende. Ein anderer

Freund hatte beim rechts Abbiegen die Ampel

verpasst, die gleich nach der Kurve hinter einem

verschneiten Busch hing und rot leuchtete. Die

Erfahrungsberichte bewiesen: Es gab kein gutes

Wetter für eine Prüfung, alles kam immer anders

als erwartet. Augen zu und durch, hupen und

weiterfahren!, dachte ich und ging zur Prüfung.

Es klappte alles glänzend. In der Silvesternacht

betrank ich mich aus lauter Begeisterung über die

neuen Möglichkeiten und aus Neugier auf mein

erstes Autofahrer-Jahr. Zwei Wochen später war

meine Frau ebenfalls so weit. 2

5712/13

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Wladimir Kaminer

Der Autor wurde 1967 in Moskau geboren. Nacheiner Ausbildung zum Toningenieur studierteer Dramaturgie. Seit 1990 lebt er mit seinerFrau und seinen zwei Kindern in Berlin. Er ver-öffentlicht seine Texte in verschiedenen Medienund organisiert Veranstaltungen wie die inter-national bekannte Russendisko. Dieser Text istaus seinem neuen Buch Diesseits von Eden.Neues aus dem Garten.

der Toningenieur, -e Ingenieur für Musikpro-duktionen

diesseits auf dieser Seite

Blick von außen

SCHWER

das Rad, ¿er hier: ≈ dünner Reifen

s“ch trauen den Mut haben, etwas zu tun

das Steuer, - Gerät, mit dem man ein Auto inverschiedene Richtungen bewe-gen kann

„ngebracht passend

das Vaterunser christliches Gebet

aufsagen etwas, was man gelernt hat, lautsagen

her¢mtelefonieren mit verschiedenen Per-sonen nacheinander ein Telefon-gespräch führen

widersprüchlich so, dass etwas nicht zusammen-passt; kontrastiv

h“nterhältig ≈ mit bösen Absichten

d¢rchfallen hier: nicht bestehen

s“ch häufen hier: mehr werden

bereits schon

“n die F„lle t„ppen in eine unangenehmeSituation kommen, die ein an-derer mit Absicht vorbereitet hat

d¢rchführen machen

beschleunigen schneller werden lassen

v¶lle P¢lle mit ganzer Kraft

s“chtbar mit den Augen gut zu erkennen

verschneit mit viel Schnee

der B¢sch, ¿e Pflanze, ähnlich wie ein Baum,aber kleiner und mit mehr Grün

Augen zu ¢nd d¢rch eine schwierige Aufgabeerledigen, ohne an möglicheProbleme zu denken

glænzend hier: wunderbar; sehr gut

lauter nichts als

die Begeisterung Gefühl großer Freude; Enthusias-mus

so weit sein hier: eine Phase erreichen; denFührerschein machen

Winterliches SchneechaosDer richtige Moment für eine

problemlose Führerscheinprüfung?

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Page 58: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

58

„Nicht zu viel

Harmonie!“

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Page 59: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

5912/13

Interview

In einer Ihrer zwölf „unweihnachtlichen

Weihnachtsgeschichten“ mit dem Titel

„Die Heilige Familie“ liegt der Vater am

Ende tot im Wald. Die arme Familie!

Musste das wirklich sein?

Insgesamt war es mir bei den Weihnachtsge-

schichten wichtig, das Komische, das Skurrile,

das Anrührende und das Ernste miteinander zu

mischen. Der Familienvater zum Beispiel feiert ja

in einer späteren Geschichte eine Art Wiederauf-

erstehung. „Die Heilige Familie“ ist eine Art

moderne Familientragödie. Ein typisches Schick-

sal: Eine Kurzzeitbeziehung zerbricht, ein Kind

ist da. Die Mutter bricht den Kontakt zum Vater

des Kindes ab und erlaubt ihm auch nicht, Kon-

takt zu halten. Mit dieser Geschichte will ich zei-

gen, dass Familie heute etwas ganz anderes

bedeutet als vor 50 oder 100 Jahren. Familie ist

etwas wahnsinnig Zerbrechliches geworden.

Weihnachten wird in vielen Familien als

das Fest der Feste betrachtet. Alles soll

perfekt, friedlich, harmonisch sein. Sie

schreiben über Schreckliches, Komisches

und das Scheitern an Weihnachten. Fin-

den Sie das Fest wirklich so schlimm?

Weihnachten ist manchen Leuten heilig, es ist ja

auch eines der großen Feste der Christenheit. Ich

verstehe auch die Sehnsucht nach heiler Welt.

Aber wenn die Erwartungen zu hoch sind, ist das

eine Garantie dafür, dass das Ganze kein gutes

Ende hat. Ich kann mir vorstellen, dass einige

Leute sagen: Mit Weihnachten darf man nicht

scherzen. Aber ich nehme Weihnachten in mei-

nen Geschichten ja auch ernst, als Fest der Liebe,

Fest der Versöhnung, Fest der Familie. Aber ich

stelle mir eben immer die Frage, was das heute

für uns heißt.

Die Geschichten sind gut erzählt und

lesen sich so, als hätten Sie mit großer

Lust alles ganz schnell aufgeschrieben.

War es so leicht?

Ja, ich hatte tatsächlich große Lust auf diese

Weihnachtsgeschichten und keine Mühe damit.

Allerdings habe ich alles im Sommer geschrieben.

Ich saß in meinem Sommerhaus in der Ucker-

mark, es war schön warm und sonnig, und ich

habe mir Weihnachtsgeschichten ausgedacht.

Das war einer der komischsten Sommer meines

Lebens. (lacht)

Sie sind in Mainz geboren und aufge-

wachsen. Die Stadt ist katholisch geprägt.

In der Weihnachtszeit wirkt alles beson-

ders prächtig und harmonisch. Wie hat

das Ihr persönliches Bild von Weihnach-

ten geprägt?

Mein Verhältnis zu Weihnachten ist weniger

durch die Stadt Mainz geprägt worden als durch

meine Familie. Bei uns hat es an Weihnachten

fast immer Streit gegeben, weil die Erwartungen

so hoch waren: Alle sollten sich gut verstehen,

alles sollte harmonisch und perfekt sein. Dabei ist

doch nichts jemals wirklich perfekt. Auch ein

Weihnachtsfest kann nicht perfekt sein. Die Gans

brennt an, der Weihnachtsbaum fängt Feuer.

Oder man sitzt einfach zu lange zusammen,

trinkt zu viel, und irgendwann wird ein Tabu -

thema angesprochen.

Was haben Sie für sich und Ihre heutigen

Familienfeste daraus gelernt?

Ganz einfach: Das Fest nicht überfrachten! Nicht

zu viel Harmonie, Besinnlichkeit und Kitsch!

Denn zu viel davon reizt doch nur dazu, es nicht

zu bringen.

Einem großen deutschen Lesepublikum

sind Sie bekannt als Kolumnist des Zeit-

Magazins. In Ihren Texten halten Sie den

Deutschen den Spiegel vor. Wie sehen Sie

die Deutschen heute?

Ich denke, dass die Deutschen noch immer

geprägt sind durch die traumatisierenden

Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, die Nazi-

Bekannt ist er durch seine Kolumnen in großen deutschen Zeitungen. Jetzt hat

sich der Autor Harald Martenstein Gedanken über Weihnachten gemacht – und

Geschichten über Liebe, Komik, Ernst und Horror am Fest der Feste geschrieben.

Marcel Burkhardt hat mit ihm über zu hohe Erwartungen gesprochen und über

die Frage, weshalb die Deutschen immer alles richtig machen wollen.

Meister des feinen Humors

Harald Martenstein ist ein deutscher Journalistund Autor vieler Bücher. Bekannt ist er vor allemdurch seine Kolumne im Zeit-Magazin und alsReporter und Kolumnist beim Berliner Tages-spiegel. Der 60-Jährige gilt als Meister des feinenHumors und der „beißenden Ironie“. Für seineArbeit erhielt Martenstein zahlreiche wichtigePreise. In den Geschichten seines neuen BuchsFreuet Euch, Bernhard kommt bald! – Zwölfunweihnachtliche Weihnachtsgeschichten stellter auf eine komische Art die großen alten Fragenneu: Was heißt heute Familie? Wo wohnt dieLiebe? Wie können wir Frieden finden?

das Magazin, -e hier: Zeitschrift

beißend hier: ≈ unangenehm; extrem

skurril ≈ seltsam; verrückt„nrührend hier: so, dass man starke

Emotionen bekommtdie Wiederaufer- von: wiederauferstehen =stehung, -en schon tot sein, dann aber

aufstehen und wiederleben

das Sch“cksal, -e hier: schlimme Ereignisseim Leben eines Menschen

zerbr¡chen kaputtgehen„bbrechen hier: beendenwahnsinnig hier: sehrscheitern Misserfolg habendie Chr“stenheit ≈ alle Christendie Sehnsucht, ¿e starker Wunschdie heile W¡lt Welt ohne Problemesch¡rzen einen Spaß machendie Versöhnung von: sich versöhnen = sich

nach einem Streit wiedermögen

s“ch ausdenken sich überlegenprägen hier: einen Effekt haben

auf; beeinflussenpræchtig sehr schöndie G„ns, ¿e hier: großer Vogel, meistens

weiß, der auf einemBauernhof lebt

„nbrennen zu viel Hitze bekommenund dadurch schwarz wer-den

Feuer f„ngen beginnen, zu brennen… „nsprechen hier: beginnen, von … zu

sprechenüberfr„chten hier: zu viele Dinge hinein-

packen und erwartendie Bes“nnlichkeit von: besinnlich = ruhig;

harmonisch; so, dass eszum Nachdenken motiviert

reizen zu provozieren/erreichen, dassman … macht

¡s n“cht br“ngen erfolglos seindas Magazin, -e hier: Zeitschriftden Spiegel jemandem zeigen,vorhalten wie er wirklich ist; eine

Sache genau und kritischbeschreiben

das Geschehnis, -se Ereignis

SCHWER

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RE ALLIANCE/D

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58-60-Interview_1213.qxd 31.10.13 10:30 Seite 59

Page 60: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

60 12/13

Verbrechen und all das. In Deutschland wird des-

halb alles sehr schnell moralisch aufgeladen: Ist

das richtig, darf man das? Das hat oft auch lusti-

ge Aspekte, über die ich mich amüsiere. Deshalb

schreibe ich auch so gern über Tabuthemen oder

über politisch korrekte Sprache.

In einer Ihrer Kolumnen fragen Sie sich,

was denn so schlimm sei am Wort „Arzt-

helferin“. Haben Sie inzwischen eine

Antwort bekommen?

Meine Mutter sagt noch immer in aller Unschuld

„Sprechstundenhilfe“ und denkt sich dabei über-

haupt nichts Böses. Sie hat Respekt vor der Arbeit

dieser Frauen. Ich finde auch überhaupt nichts

Schlimmes am Wort „Arzthelferin“. Das ist klar

und einfach zu verstehen – und es ist doch nichts

Schlimmes, anderen Menschen zu helfen. Statt-

dessen sollen wir jetzt „medizinische Fachange-

stellte“ sagen. Auch Wörter wie „Behinderte“

und „Friseuse“ stehen ja inzwischen auf dem

Index. Es heißt politisch korrekt „Friseurin“ und

„Menschen mit Behinderung“ oder „Menschen

mit Beeinträchtigung“. Wer die alten Wörter

benutzt, wird manchmal schief angesehen,

obwohl er in der Regel nichts Böses will. Trotz-

dem gilt es als Fauxpas – vergleichbar damit, dass

man auf eine Abendveranstaltung mit braunen

Schuhen kommt statt mit schwarzen.

Sie haben mal geschrieben, dass Sie

Deutschland verlassen, wenn Sie das

erste Mal „Weihnachtliche Honorarkraft“

statt „Weihnachtsmann“ lesen. Haben

Sie schon eine Idee, wohin Sie gehen

wollen?

Das ist natürlich übertrieben! (lacht) Ich wüsste

auch nicht, in welches Land ich da auswandern

würde. Und noch ist ja alles beim Alten: Weih-

nachtsmann ist einer der wenigen Berufe, die

noch nicht korrekt feministisch umbenannt wor-

den sind. Man sagt nicht „Weihnachtsperson“.

Damit werden natürlich alle „Weihnachtsfrau-

en“ ausgegrenzt, ja, das muss man so sehen.

Aber da der Weihnachtsmann nur ein mäßig

bezahlter Dienstleister ist, gibt es wohl keine

Ansprüche auf eine Frauen-Quote. (lacht)

Sie sind seit rund 40 Jahren Journalist.

Früher soll die Sprache der Politiker viel

direkter, härter gewesen sein. Bundes-

kanzlerin Merkel dagegen gilt als Meiste-

rin des „Ungefähren“. Auch viele andere

jüngere Politiker vermeiden das Konkre-

te. Haben Sie eine Idee, woher diese Ver-

änderung kommt?

Ich hab mir neulich mal ein paar alte Reden von

Konrad Adenauer angeschaut. Bei der drasti-

schen Art, wie der erste deutsche Bundeskanzler

gesprochen hat, würde er politisch heute wohl

keine 14 Tage mehr im Kanzleramt überleben.

(lacht) Das Ungefähre, das Frau Merkel aus-

strahlt, macht mich auch ein bisschen ratlos. Viel-

leicht sind die Worte der Politiker heute aber

nicht mehr so scharf, weil es inzwischen einen

großen politischen Mainstream gibt. Es gibt

rechts-sozialdemokratisch, das ist die CDU. Und

links-sozialdemokratisch, das ist die Links-Partei.

Und dazwischen sind die Grünen und die SPD.

Die politischen Unterschiede sind da inzwischen

ziemlich gering. Das wirkt auch auf die Sprache

der Politiker.

Sie haben sich in den letzten Jahren per-

sönliche Freiheiten „erschrieben“. Sind

Sie ein zufriedener Mensch?

Eigentlich ja. Ich lebe sehr gerne in Berlin. Ich

finde, es ist eine der besten Städte, die es gibt.

Wenn das Wetter noch besser wäre, wäre es die

beste. (lacht) Ich lebe auch gern in diesem Land.

Deutschland ist nicht perfekt, aber angenehm.

Ich glaube, in jedem Land, in dem ich leben

würde, würden mich viele Dinge stören. Das ist

auch in Deutschland so. Aber darüber kann ich

ja schreiben und mich lustig darüber machen.

Täuscht der Eindruck oder gehen Sie mit

einer Grundgelassenheit durchs Leben?

Ja, leben und leben lassen, das ist des Mainzers

Grundgesetz. 2

moralisch aufladen ≈ schlimm finden; nach der Moral einerHandlung/Sache fragen

“n „ller }nschuld ≈ ohne böse Absicht

Resp¡kt haben vor hier: gut/wichtig fin-den, was jemand tut

stattd¡ssen hier: für diesen Beruf

die Beeinträch- ≈ negativer Effekt; tigung, -en hier: gesundheitliches

Problem

schief „nsehen nicht gut finden,was jemand tut

der Fauxpas, - franz. Handlung gegen einegesellschaftlicheRegel/Konvention

die Honorarkraft, ¿e Person, die für ihre Arbeit ein Honorar bekommt

(das Honorar, -e Bezahlung für dieArbeit von Selbst -ständigen)

übertrieben hier: nicht ernst ge-meint

auswandern emigrieren; seineHeimat verlassen

„lles beim [lten sein unverändert sein

ausgrenzen hier: ≈ nicht beachten

mäßig gering

der Dienstleister, - Firma/Person, die eineDienstleistung anbietet

der [nspruch, ¿e hier: Garantie

h„rt hier: ohne Rücksicht;provozierend

vermeiden hier: nicht sagen

dr„stisch hier: sehr direkt

überleben hier: ≈ bleiben; weiter-machen

ausstrahlen hier: den Eindruckmachen von

ratlos hier: so, dass mannicht weiß, wasgemeint ist

sch„rf hier: direkt; provozie-rend

die CDU kurz für: ChristlichDemokratische Union

die SPD kurz für: Sozialdemo -kratische ParteiDeutschlands

s“ch … erschreiben gemeint ist: durch vielegute Texte … bekom-men

s“ch l¢stig m„chen über hier: so beschreiben,dass man lacht über …

täuschen hier: falsch sein

die Gr¢ndgelassenheit ≈ Ruhe, die man inallen Lebenslagenbehält

das Gr¢ndgesetz ≈ Basisprinzip;Naturgesetz

„Weihnachtsmann isteiner der wenigen Berufe,

die noch nicht korrektfeministisch umbenannt

worden sind.“

58-60-Interview_1213.qxd 31.10.13 10:30 Seite 60

Page 61: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Regensburg TourismusTel. +49 (0) 941/5 07 44 10

www.regensburg.de

6112/13

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SAMEDANder Höhenmeter, - vertikale Distanz: Man geht

sie beim Bergwandern.s“ch ersparen hier: nicht gehen müssendie Seilbahn, -en Transportmittel: Damit kann

man auf den Berg fahren.mal …, mal … hier: für kurze Zeit …, dann

wieder …das Zitat, -e Worte: Jemand hat sie ge-

sagt oder geschrieben.

REGENSBURGdie Hochschule, -n ≈ Universitätdas W¡lterbe Häuser, Städte und Land-

schaften in aller Welt: Siesollen für die Menschen dernächsten Zeit so bleiben,wie sie sind, und man darfsie nicht kaputt machen.

BURG VISCHERINGdie B¢rg, -en ≈ großes, massives Schlossdie Mauer, -n hier: ≈ Sache aus harter

Substanz: Sie formt eineGrenze.

der Graben, ¿ hier: ≈ langer, tiefer, nichtbreiter Weg (mit Wasser)rund um eine Burg

die Zugbrücke, -n Brücke einer Burg übereinen Graben: Man kann siezur Seite der Burg nachoben nehmen.

auf [nfrage hier: so, dass man um eineFührung bitten kann

Burg VischeringTel. +49 (0) 25 91/7 99 00www.burg-vischering.de

SamedanDer Philosophenweg

Zwischen Dezember und April ist es auf dem Philosophenweg

im Südosten der Schweiz am schönsten. Bis zum Horizont

sieht das Auge dann nichts als weiße Berge. Weit unten liegen

die Engadiner Seen und die Orte Sankt Moritz und Maloja.

Die ersten Höhenmeter ersparen sich Wanderer, wenn sie mit

der Seilbahn von Samedan auf den Berg Muottas Muragl

fahren. Von dort geht es mal den Berg hinauf, mal den Berg

hinunter durch die winterliche Landschaft. Damit nicht nur

die Beine etwas zu tun haben, stehen am Weg Schilder mit

Zitaten von bekannten Philosophen.

Reisetipps

LEICHT

Burg VischeringIm Wasser

Obwohl es eine Briefmarke mit einem Bild von ihr

gibt, ist die Burg Vischering in Nordrhein-West -

falen nicht besonders bekannt. Von außen sieht

sie aber wie eine typische Burg aus: dicke Mau-

ern, ein Graben mit Wasser und eine Zugbrücke.

Im Inneren gibt es Informationen über das Leben

in der Renaissance, manchmal auch ein Jazzkon-

zert. In der Burg sind nämlich auch das Münster-

landmuseum und ein Kulturzentrum. Führungen

finden auf Anfrage das ganze Jahr statt.

RegensburgJung trifft alt

Die Stadt im Zentrum Bayerns ist eine der ältesten

Deutschlands. Aber sie ist auch jung: Drei Hochschulen

bringen viele junge Menschen nach Regensburg. Besu-

cher aus der ganzen Welt reisen wegen des historischen

Zentrums in die Stadt. Mit dem Dom Sankt Peter und

der über 850 Jahre alten Steinernen Brücke steht es auf

der Liste des UNESCO-Welterbes. Am einfachsten ler-

nen Besucher die Stadt bei einem Spaziergang kennen.

Die Touristeninformation bietet jetzt auch spezielle

Weihnachtsstadtführungen an.

Samedan TouristeninformationTel. +41 (0) 81/8 51 00 60

www.engadin.stmoritz.ch

61_reisetipps_1213 31.10.13 10:31 Seite 61

Page 62: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

6262

Das Licht ist perfekt an diesem Tag in

Frankfurt am Main. Die Sonne spiegelt

sich in dem Fluss, der ruhig durch die Stadt

fließt. Das ideale Wetter für einen Spazier-

gang, aber es sind nur wenige Menschen

auf der Promenade zu sehen. Ganz anders

ist das nur wenige Schritte weiter. Am

Schaumainkai, vor dem Städel Museum,

stehen Menschen in einer langen Reihe

und warten unruhig darauf, hineinzukom-

men in die große Albrecht-Dürer-Ausstel-

lung (siehe Kasten rechte Seite). Viele sind

weit gereist, um die Werke des Renais-

sance-Künstlers zu sehen, der die meisten

seiner Zeitgenossen so sehr überstrahlt.

Fast jeder Wartende hier hat wohl das

Gefühl, einen guten alten Bekannten wie-

derzutreffen. Denn viele Werke Dürers

gehören zu den bekanntesten Motiven der

Kunstgeschichte: zum Beispiel die beten-

den Hände oder seine an Jesus erinnern-

den Selbstporträts. Dürer war die erste

große deutsche Künstlerpersönlichkeit,

die sich als „gottgleichen Schöpfer“ insze-

nierte.

Seine Ölbilder, Grafiken, Holz- und Kup-

ferstiche sind revolutionär. Legendär ist

nicht nur Dürers Talent und sein Interesse

für alle möglichen Wissensgebiete. Be -

rühmt wurde auch sein Erfolg als Unter-

Er war einer der wichtigsten

Renaissance-Künstler und

schon vor 500 Jahren ein

Star in Europa. Für viele ist

Albrecht Dürer ein Universal-

genie, das sich auch für

Technik und Mathematik

interessierte. Jetzt zeigt eine

Ausstellung in Frankfurt einen

großen Teil seiner Bilder.

Marian Berr hat sie besucht.

12/13

die Promenade, -n schöner, breiter Weg

der Zeitgenosse, -n Person, die zur selben Zeitlebt wie eine andere

überstrahlen hier: einen so starkenEindruck machen, dassandere Künstler nicht mehrso wichtig scheinen

wohl hier: anscheinend

das S¡lbstporträt, -s Bild, das ein Maler vonsich selbst macht

der Schœpfer, - Person, die wichtige Werke produziert / entstehen lässt

s“ch inszenieren hier: sich der Öffentlichkeitzeigen

der K¢pferstich, -e Bild, das entsteht, wenn man Linien in ein flaches Stück Kupfer macht, diese mit Farbe füllt und dann auf Papier druckt

(das K¢pfer orangerotes Metall)

der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leitereiner Firma

62-65-Duerer_1213 07.11.13 13:56 Seite 62

Page 63: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

6312/13

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Albrecht Dürer

hohen Kunst. Dürer zeichnete sich mit

einem Silberstift, der keine Korrektu-

ren zulässt.

Das Werk beeindruckt viele Besu-

cher des Städel Museums. Manche

sind so fasziniert, dass sie diesem und

anderen Bildern zu nahe kommen.

Dann fängt die Alarmanlage an zu

arbeiten, piep-piep-piep. Die Muse-

umswärter eilen heran und bitten um

etwas mehr Abstand. Der ist aber gar

nicht so leicht zu halten. Das Interes-

se an Dürer ist nämlich so stark, dass

sogar die großen Ausstellungsräume

des Museums zu einem engen Slalom-

Parcours werden.

Dürer hätte es bestimmt gefallen,

dass er hier von einem internationa-

len Publikum gefeiert wird. Das Städel

zeigt seinen Lebensweg „vom Gold-

schmied zum Alleskönner“, der nicht

nur ein grandioser Zeichner war, son-

dern auch ein Pionier der Druckgrafik

und Schöpfer von Gemälden, die sogar

der Kaiser kaufte.

Ein Glück für die Menschheit, dass

Dürer seinen Vater als 16-Jähriger

überzeugen konnte, eine weitere Aus-

bildung in der Werkstatt des Malers

nehmer. Wer war dieser Mensch, der in Europa schon zu

Lebzeiten wie ein Popstar gefeiert wurde?

Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg gebo-

ren. Seine Mutter Barbara brachte 18 Kinder zur Welt, von

denen nur drei überlebten. Dürer war das dritte Kind.

Nürnberg war damals eine der größten und reichsten deut-

schen Städte. Dürer hatte das Glück, in einer Familie groß

zu werden, in der es keine Geldsorgen gab – in einer Nach-

barschaft, die ihm später zu wichtigen Aufträgen verhalf.

Dürers Vater war ein ungarischer Goldschmied, der in

Nürnberg sein Glück gefunden hatte. Bei ihm machte der

Junge seine Ausbildung. In der väterlichen Werkstatt lern-

te Dürer neben Metallarbeiten auch das Zeichnen nach

Objektvorlagen. Das erste Selbstporträt, das ihn als 13-jäh-

rigen Jungen zeigt, ist Beweis seiner damals schon sehr

zu Lebzeiten während seines Lebens

(ein K“nd) zur W¡lt ein Kind bekommenbr“ngenüberleben hier: weiter am Leben

bleiben

verh¡lfen helfen, etwas zu bekom-men

der G¶ldschmied, -e Mann, der (meistens ausGold) Schmuck macht

die Obj¡ktvorlage, -n Objekt als Modell

die Korrektur, -en hier: Änderung

zulassen hier: möglich machen

beeindrucken hier: sehr gut gefallen

fasziniert so, dass etwas einemsehr gut gefällt

der Museumswärter, - Person, die im Museumaufpasst

der [bstand, ¿e ≈ Distanz

das Gemälde, - Bild, z. B. in Öl

der Kaiser, - oberster Monarch

SCHWER

%

Die Ausstellung

Bis zum 2. Februar 2014 präsentiert das Frankfurter Städel Museum den wohlbedeutendsten deutschen Renaissancekünstler Albrecht Dürer (1471 - 1528).Unter dem Titel „Dürer. Kunst – Künstler – Kontext“ sind rund 200 seiner Werkezu sehen. Durch weitere 80 Arbeiten von Vorbildern, Zeitgenossen und Schülernwird Dürers Werk in den historischen Kontext seiner Entstehung gestellt. Die Aus-stellung vereint Leihgaben aus den wichtigsten Kunstsammlungen der Welt, wieder National Gallery und dem British Museum in London, dem Museo Nacionaldel Prado in Madrid, der National Gallery of Art in Washington, D. C., dem Pari-ser Louvre, den Staatlichen Museen zu Berlin, den Uffizien in Florenz, dem Amsterdamer Rijksmuseum und dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles.

wohl hier: wahrscheinlich

bedeutend wichtig

das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel, an dem man sich orientiert

der Zeitgenosse, -n Person, die zur selben Zeit lebt wie eine andere

vereinen ≈ verbinden; kombinieren; hier auch: zeigen

die Leihgabe, -n hier: geliehenes Kunstwerk

62-65-Duerer_1213 07.11.13 13:56 Seite 63

Page 64: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Michael Wolgemut beginnen zu dürfen.

Was folgte, fasst eine Ausstellungsbesu-

cherin heute so zusammen: „So viele

schöne Bilder – und da passt alles, per-

fekt“, sagt sie gedankenverloren eher zu

sich als zu ihrem Begleiter.

Eine Basis für den Erfolg sind auch

Dürers Bildungsreisen. Gerade frisch ver-

heiratet, fährt er mit 23 Jahren das erste

Mal über die Alpen in den Süden. Er ist

allein. Seine Frau, die ihm seine Eltern

ausgesucht haben, lässt er in Nürnberg

zurück. Dürer sucht die Freiheit, Inspira -

tion, das Abenteuer. Er fühlt, dass er etwas

sehen muss, bevor er ein Werk schaffen

kann. Die Nacktmodelle in Venedig zeich-

net der Künstler wohl auch nicht nur. Er

liebe die Frauen Venedigs, und man möge

beten, dass er gesund zurückkehre,

schreibt er einem Freund nach Nürnberg.

Dürer ist aber nicht nur beeindruckt von

den italienischen Frauen. Venedig ist

damals eine der großen Metropolen

Europas. Dort gibt es eine lebendige

Gemeinschaft von Künstlern, die sich nicht

als Handwerker, sondern als Wissenschaft-

ler verstehen. Ganz im Geist der Renais-

sance studieren sie antike Texte und

Kunstwerke. Sie untersuchen den Bau des

menschlichen Körpers und beherrschen

die geometrischen Regeln der Zentralper-

spektive, wodurch sie dreidimensional

wirkende Bilder auf zweidimensionalen

Flächen zeichnen können.

Dürer ist beeindruckt von seinen

berühmten venezianischen Kollegen. Er

lernt von ihnen, studiert systematisch die

Proportionen des männlichen und weibli-

chen Körpers. Geometrie und Mathematik

ged„nkenverloren so, dass man ganz aufdie eigenen Gedankenkonzentriert ist

eher hier: ≈ mehr

der Begleiter, - Person, die mitgeht /dabei ist

die B“ldungsreise, -n Reise, um Neues ken-nenzulernen

fr“sch hier: seit kurzer Zeit

zur•cklassen von einem Ort weggehenund etwas/jemandendort lassen

das Abenteuer, - gefährliches, nicht all-tägliches Ereignis

n„ckt ohne Kleidung

zur•ckkehren zurückkommen

“m Geist hier: nach der Idee; ≈ nach der Theorie

beh¡rrschen hier: verstehen; gut kön-nen

dreidimensional ≈ in drei geometrischenGrößen, die die Lageeines Objektes in einemRaum zeigen

zweidimensional ≈ in zwei geometrischenGrößen, die ein Objektals Fläche zeigen

Albrecht Dürerschrieb das erste

deutsche Mathematikbuch.

Das Universalgenie

Wie andere Künstler der Renaissance bemühte sichauch Albrecht Dürer um eine wirklichkeitsnaheWiedergabe eines korrekt proportionierten,mensch lichen Körpers. Dafür studierte er natur-wissenschaftliche Schriften aus der Antike. Aufseiner ersten Italienreise lernte Dürer Luca Paciolikennen. Der Mathematiker beschäftigte sich mitder Berechnung von komplizierten Flächen sowiemit Geometrie und Körperproportionen.

Dürer, der auch Euklids Buch Die Elementegelesen hatte, schrieb 1525 selbst das ersteMathe matikbuch in deutscher Sprache. Es enthieltviele geometrische Zeichnungen und Formen vonGegenständen sowie Anweisungen zu deren zeich-nerischer Konstruktion. Für Dürer war Mathematikeine Basis für sein künstlerisches Schaffen: Erwollte das, was er vor sich sah, mithilfe von Mathe-matik besser verstehen. So wollte er künstlerischePerfektion erreichen. Gegen Ende seines Lebensschrieb Dürer noch weitere wichtige Lehrbücher zuThemen der Architektur und der Proportionslehre.

die Wiedergabe, -n Darstellung

die Schr“ft, -en hier: schriftlicher Text

sowie und

die [nweisung, -en hier: Text mit Instruktionen

das Sch„ffen hier: Arbeiten

Diesen Text können Sie mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service

Die Figur blickt den Betrachter anDiese Pose war vor 500 Jahren fürJesusbilder reserviert – hier malte

Albrecht Dürer aber sich selbst

62-65-Duerer_1213.qxd 08.11.13 12:18 Seite 64

Page 65: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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verwendet er dabei als Basis. Seine

„nacketen Bilder“, wie der Kupferstich

Adam und Eva, gelten als wegweisende

Meisterwerke.

Dürer bringt auch die Farbigkeit der ita-

lienischen Meister mit nach Deutschland.

Er arbeitet mit Elan und entwickelt sich

immer mehr zum Unternehmer. Er will

Geld verdienen, viel Geld. Deswegen

bringt er seine Druckgrafiken in hoher Auf-

lage auf den Markt. Von seiner Arbeit ist er

so sehr überzeugt, dass Dürer Frau und

Mutter auf Messen schickt und gleich meh-

rere Mitarbeiter quer durch Europa, um

Interesse zu wecken. Der Verkaufserfolg

kommt schnell. Dürer wird auch deshalb in

ganz Europa bekannt. Sein Monogramm

„AD“ wird zu einem Qualitätssiegel. Es

steht gut sichtbar auf den Arbeiten.

Mit vielen seiner Werke, zum Beispiel

dem Holzschnitt-Druckwerk Apokalypse,

trifft Dürer den Nerv seiner Zeit. Damals

glauben viele Menschen, der Weltunter-

gang sei nahe. Dürer macht Gewalt, Chaos

und Tod zum Thema. Das Buch, damals

noch ein Luxusartikel, wird zum großen

Verkaufserfolg.

Überhaupt scheint alles, was er

anpackt, zum Erfolg zu werden. Große

Arbeiten wie den Heller-Altar, der auch in

Frankfurt zu sehen ist, lässt er

viele seiner Arbeiter mitgestalten.

Die berühmtesten Elemente aber

kommen vom Großmeister per-

sönlich – zum Beispiel die Beten-

den Hände. Das Werk gilt einigen

Kunstexperten als „wichtigste

Zeichnung der Welt“ und ist bei

vielen Tattoo-Liebhabern ein

populäres Motiv. In Frankfurt wer-

den Besucher diese Zeichnung

jetzt vergeblich suchen. Um sie zu

sehen, müssten sie ins Wiener

Kunstmuseum Albertina.

Dafür bleiben deutsche Besu-

cher vor dem Porträt Elsbeth

Tuchers mit einem Blick stehen,

der sagt: „Wir kennen uns doch

irgendwoher!“ Es kann dann

muntere Diskussionen geben, bis

einem einfällt: „Ach, das ist doch die vom

20-Mark-Schein.“ Ja, Dürers Porträt einer

feinen Nürnberger Dame schmückte 40

Jahre lang einen deutschen Geldschein.

Für viele ist sie noch so eine gute alte

Bekannte, für die es sich lohnt, nach

Frankfurt zu reisen. 2

Albrecht DürerSCHWER

n„cket hist. nackt

wegweisend hier: so, dass es die Zukunftder Darstellung in der Kunständert

der Elan große innere Kraft; Energie

auf den M„rkt herstellen und zum Kaufbr“ngen anbieten

die Auflage, -n ≈ Zahl der gedrucktenExemplare

die M¡sse, -n hier: Ausstellung, in der neueKunstwerke gezeigt werden

das Qualitäts- Kennzeichen für gute Qualitätsiegel, -s“chtbar mit den Augen gut zu erken-

nen

das Dr¢ckwerk, -e Buch

den N¡rv seiner etwas zum Thema machen,Zeit tr¡ffen das zur aktuellen Situation

passt

der W¡ltuntergang Ende dieser Welt

„npacken hier: beginnen; sich küm-mern um

m“tgestalten am Design / an der Formmitarbeiten

der Großmeister, - hier: Bester in seinem Be -reich

der Liebhaber, - hier: Person, die sich sehr füreine Sache interessiert

m¢nter gut gelaunt; intensiv

fein hier: elegant; aristokratisch

Betende HändeKein anderes Dürer-

Bild wurde so oftreproduziert wie dieses

Adam und Eva (oben) Viele Jahre suchteDürer nach den idealen Körperproportionen

Bildnis der Elsbeth Tucher (links) Bekanntwurde es auch durch den 20-Mark-Schein

62-65-Duerer_1213 07.11.13 13:56 Seite 65

Page 66: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

12/13

TheaterDa-Heim

Was passiert mit Kindern und Jugendlichen, die von ihren

Eltern misshandelt werden? Das erzählen Regisseurin

Martina van Boxen und Choreograf Guido Markowitz. Zusam-

men mit betroffenen Jugendlichen aus Bochum (Nordrhein-

Westfalen) zeigen sie den schweren Alltag als Tanztheater.

Premiere: 4.12. Bochum, Schauspielhaus

AusstellungLoriot. Spätlese

Seine Männchen mit den großen Nasen sind in Deutsch-

land ein Teil des Allgemeinguts. Jeder kennt sie. Zu

Loriots 90. Geburtstag zeigt das Münchener Literaturhaus

unbekannte Skizzen und Zeichnungen aus dem Nachlass

des Komikers und Cartoonisten, der vor zwei Jahren

starb. Ein spezielles Highlight ist Loriots Gästebuch, in das

er lustige Fotos seiner Besucher klebte.

bis 12.1. München, Literaturhaus

KinoAm Hang

Zwei Männer treffen sich zufällig in den Bergen. Clarin ist jung,

Loos ist alt. Das Gespräch wird immer länger und intimer. Aber

ihre Meinungen über die Frauen und das Leben sind kontrovers:

Hier Leichtigkeit und Freiheit, dort Schwere und Verbindlichkeit.

Trotzdem haben sie mehr gemeinsam, als sie denken. Regisseur

Markus Imboden machte einen Film aus Markus Werners Roman

mit Henry Hübchen, Max Simonischek und Martina Gedeck.

Filmstart: 28.11.

die Spätlese Sammeln von Trauben am Ende des Herbstes für Wein von besonders guter Qualität; gemeint ist hier: Produkte eines Künstlers, die man erst nach seinem Tod gefunden hat

(die Traube, -n grüne, rote oder blaue Frucht, die man als Obst isst und aus derman Wein macht)

das Allgemeingut ≈ Sache, die für alle da ist

die Sk“zze, -n ≈ Bild; Plan

der Nachlass, ¿e alle Dinge, die nach dem Tod einer Person zurückbleiben (z. B. Geld, Haus …)

der Komiker, - Künstler, der Menschen zum Lachen motiviert

KonzertTill Brönner

Er sieht aus wie Moritz Bleibtreu mit Trompete. Vielleicht deshalb, weil der

Jazz-Musiker Brönner fast so oft zu sehen ist wie der Schauspieler Bleib-

treu. Er lässt keine TV-Show aus. Vor Kurzem machte er auch Werbung für

Herrenkleidung. Natürlich mit Trompete. Manchmal spielt er sie noch.

Auf seiner aktuellen Tournee begleitet ihn der russische Trompeter

Sergei Nakariakov.

4.12. Berlin7.12. Baden-Baden8.12. München10.12. Dortmund11.12. Hamburg

der H„ng, ¿e Seite eines Bergesdie Leichtigkeit von: leicht = hier: ohne Probleme; unkompliziertdie Verb“ndlichkeit, -en von: verbindlich = ≈ hier: so, dass man sich an (soziale) Regeln halten mussgemeinsam haben hier: gleiche Charakteristika habender Regisseur, -e franz. Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt

die Trompete, -n ≈ Musikinstrument aus Metall, in das man mitdem Mund Luft stößt

auslassen hier: nicht teilnehmen an

begleiten hier: auf einem anderen Instrument zurTrompete spielen

Da-Heim Wortspiel: das Heim; und südd.: daheim = zu Hause

missh„ndeln hier: ≈ jemandem wehtun; schlagen

die Regisseurin, -nen franz. Leiterin, die Schauspielern Instruktionen gibt

betr¶ffen hier: so, dass man misshandelt wird

66

66-67-KT_1213.qxd 31.10.13 10:31 Seite 66

Page 67: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

6712/13

Kulturtipps

HörbuchHausschatz deutscher Weihnacht

Winterabende im Dezember können sehr schön sein: Draußen

ist es kalt, aber die Wohnung ist warm. Es brennen Kerzen,

und es riecht nach Vanilletee. Jetzt fehlt nur noch eine schöne

Weihnachtsgeschichte. Wenn man nicht selbst lesen möchte,

dann kann man sich den Hausschatz deutscher Weihnacht

anhören. Auf der ersten CD sind Geschichten über lustige, aber

auch weniger schöne Wintererlebnisse. Auf CD zwei und drei

lernt man viel über Traditionen im Advent und am 24. Dezember. Auf

der vierten CD sind kuriose Weihnachtsgeschichten, aber auch

Geschichten über Silvester und das neue Jahr. Die mehr als 80 Texte

haben bekannte deutschsprachige Autoren wie Christian Morgenstern,

Theodor Storm oder Annette von Droste-Hülshoff geschrieben.

In einem Satz: Das ist die Magie der Weihnachtstage.

Audiobuch Verlag, 24,95 Euro

BuchStreetart in Germany

Auch in vielen Straßen ist sie zu sehen: Kunst. Sie ist

speziell, und viele der Künstler bleiben anonym – oft

findet man Straßenkunst nämlich an Stellen, wo

Malen und Sprayen verboten ist. Das Buch Streetart

in Germany will nicht zu Vandalismus aufrufen. Es

möchte aber zeigen, wie viel Fantasie auf deutschen

Straßen zu finden ist. Autor Timo Schaal zeigt schon

seit 2011 die kreativsten Bilder und Ideen auf Face-

book. Jetzt gibt es auch ein Buch. Weil die Bilder bei

Streetart in Germany besonders wichtig sind, muss

man nur wenig Deutsch verstehen. Es gibt aber ein paar Kunstwerke,

bei denen der Leser auch einige schwere Wörter kennen sollte. Da hilft

ein Wörterbuch.

In einem Satz: tolle Sammlung moderner Straßenkunst

Riva Verlag, 14,99 Euro

KinoTore tanzt

Der jugendliche Jesus-Freak Tore hilft Benno

mit seinem kaputten Auto. Sie treffen sich

zufällig wieder. Benno lädt Tore ein, bei sich

und seiner Familie zu wohnen. Bald fängt

Benno an, den netten und ruhigen Tore aus-

zunutzen. Er ist brutal zu ihm. Tore, der nichts

dagegen tut, provoziert Benno zu immer grö-

ßeren Grausamkeiten. Katrin Gebbes Drama

über den Umgang mit Gewaltlosigkeit ist so

extrem wie seine Hauptfigur.

Filmstart: 28.11.

AusstellungBerlins Impressionismus

Ende des 19. Jahrhunderts protestierten mehrere Maler

und Bildhauer gegen die konservative Meinung an der

Königlichen Akademie in Berlin. Unter ihnen Lovis

Corinth, Käthe Kollwitz und Max Liebermann. Sie

nannten sich Berliner Secession und organisierten ihre

eigenen Ausstellungen. Ihr Stil orientierte sich an den

französischen Impressionisten, ihre Motive waren

Szenen des modernen Lebens.

bis 26.1. Köln, Käthe Kollwitz Museum

HAUSSCHATZ DEUTSCHER WEIHNACHTdas Hörbuch, ¿er Buchtext, der auf CD gesprochen wurde

der Hausschatz hier: ≈ wichtige Sammlung

die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit einem Streichholzanmacht, gibt es Licht.

s“ch „nhören konzentriert zuhören

das W“ntererlebnis, -se hier: schöne Erfahrung im Winter

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

STREETART IN GERMANYaufrufen zu … offiziell wollen, dass viele Leute … tun

das K¢nstwerk, -e Produkt eines Künstlers

einige (-r/-s) ein paar; mehrere (-r/-s)

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

S C H W E R

L E I C H T

FOTOS: ARSEN

ALFILM; U

NIVERSAL/AN

DREAS B

ITESNICH

; STAATLICHE M

USEEN

ZU B

ERLIN, N

ATION

ALGALERIE

MITTEL

ausnutzen zum eigenen Vorteil benutzen

brutal hier: so, dass jemand verletzt wird

die Grausamkeit, -en ≈ böses Tun

der }mgang m“t hier: richtige Reaktion auf

die Gew„ltlosigkeit von: gewaltlos = so, dass man keine Gewalt benutzt

(die Gew„lt hier: Aggression und Kampf, z. B. Schlagen oderBenutzen von Messern oder Pistolen)

das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren

der B“ldhauer, - Künstler, der Skulpturen macht

¢nter ihnen hier: zum Beispiel

PLUS

66-67-KT_1213.qxd 31.10.13 10:31 Seite 67

Page 68: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Schweine

Kolumne

Alia Begisheva über

68 12/13

ILLU

STRA

TION

: BER

NH

ARD

FÖRT

HSCHWER

In Indien ist es die heilige Kuh, in Thailand der

heilige weiße Elefant, im alten Ägypten war es

die heilige Katze. In Deutschland ist es das heili-

ge Schwein. Mit dem kleinen Unterschied, dass

die Deutschen das Tier gern essen: Unter den

Augen ihrer muslimischen Mitbürgerinnen und

Mitbürger essen die Deutschen 4,5 Millionen

Tonnen Schweinefleisch pro Jahr, mehr als vier-

mal so viel wie Rind und dreimal so viel wie

Geflügel. Für die Germanen war der Eber ein

Symbol für Fruchtbarkeit und Reichtum.

Deutschland ist ein sehr reiches Land: Heute

leben hier fast 28 Millionen Schweine – und das

bei nur 80 Millionen Einwohnern. Die Tiere

werden alle geschlachtet und gegessen: mor-

gens, mittags und abends, zu Hochzeiten, zu

Ostern und Weihnachten. Nur an Silvester gibt

es statt Schweinefleisch ein Schwein aus Marzi-

pan, als Glücksbringer.

Das Schwein ist hier wirklich alles: das Lieb-

lingsessen und der Glücksbringer, Sündenbock

und – als Sparschwein – eine traditionelle Geld-

anlage. Ich würde sagen, ein durchschnittlicher

Deutscher nimmt das Schwein täglich mindes-

tens 3,86 Mal in den Mund. „Das ist eine

Schweinerei!“, schimpft der Deutsche, wenn

sein Zug Verspätung hat. „Er verdient ein

Schweinegeld“, ärgert er sich über den Bank -

manager (oder seinen Chef, seinen Zahnarzt, sei-

nen Nachbarn). Und ergänzt: „Oberschwein!“

„Kein Schwein war da!“, sagt der Deutsche,

wenn seiner Meinung nach irgendwo nicht

genug Menschen anwesend waren. „Da habe ich

noch mal Schwein gehabt!“, freut er sich, wenn

sein Auto zwei Tage vor Garantieende kaputt-

geht. Danach isst er mit Freude sein heiliges

Fleischwurstbrötchen.

Die Intensivierung ist das Präfix „Sau“. Es

geht um das höchste der Gefühle, wenn der

Deutsche einen Vorschlag „eine saugute Idee“

nennt, „Ich fühle mich sauwohl“ sagt oder „Sau-

blöd!“ schimpft. Die Perfektion ist dann die

„eierlegende Wollmilchsau“.

Mein deutsches Lieblingsschimpfwort ist

aber „Schweinepriester“. Schon seit dem 19.

Jahrhundert ein Schimpfwort, kommt der Name

eigentlich von den Schweinehirten in den Klös-

tern. Hier gibt es also eine direkte Verbindung

zwischen der Heiligkeit und dem Schwein. Es ist

außerdem sehr philosophisch. Gebraucht wird

dieser Ausdruck nämlich für Menschen, die

einem zwar Unrecht getan haben, aber in Situa-

tionen, an denen man selbst Schuld hat: Man

kommt eine Minute nach Ladenschluss irgend-

wo an, und die Schweinepriester (Verkäufer)

schließen einem die Tür vor der Nase zu. So fiel

dem Fußballtrainer Hans Meyer nur ein Wort

ein, als die Schweden 2005 bei der Schriftsteller-

Fußballweltmeisterschaft in Italien 5:0 gegen die

Deutschen gewannen: „Schweinepriester!“

Eine viel schönere Karriere machte aber der

Schweinehund. Früher ging er einfach mit den

Hirten auf Wiesen und Weiden mit. Heute, wo

Schweine in der Mast leben und nie den blauen

Himmel und grünes Gras sehen, hat er ein

gemütliches Plätzchen in der kollektiven Psyche

der Deutschen. Und dieses will er nie wieder ver-

lassen. Jedenfalls meinen die Deutschen dauernd

den „inneren Schweinehund“ überwinden zu

müssen, wo andere Nationen einfach nur faul

auf der Couch liegen und sich nichts Schlimmes

dabei denken. Hier zeigt sich die schwäbisch-

preußische Einstellung der Deutschen zur

Arbeit. Voller Neid schauen sie auf das Savoir-

vivre der Nachbarn. Mitmachen können sie

nicht – wegen des inneren Schweinehunds. Er ist

das schlechte Gewissen der Deutschen, die Stra-

fe für den gigantischen Würstchenkonsum. Die

Beichte erledigen dann die Schweinepriester. 2

“n den M¢nd nehmen hier: aussprechen; sagender Elef„nt, -en großes, graues Tier mit langer

Nase, das in Afrika und Asien lebtder Eber, - männliches Schweindie Fr¢chtbarkeit von: fruchtbar = hier: so, dass

man Kinder bekommtder Reichtum Situation, dass man reich istschl„chten ein Tier wegen seines Fleisches

tötender S•ndenbock, ¿e Person, von der man sagt,

dass sie schuld istdie G¡ldanlage, -n ≈ Investitiondas Oberschwein, -e gemeint ist: ≈ Person,

die sehr unangenehm istdas Präfix, -e kurzer Teil, der vor ein Wort ge-

setzt wird, z. B. ver- oder ent- die Sau, -en weibliches Schweindas höchste der das Beste/Schönste, was Gefühle man sich denken kanndie eierlegende ≈ ideale Person/Sache, dieW¶llmilchsau nur Vorteile bringtder Priester, - Mann, der in der katholischen

Kirche die Messe liestder Schweinehirt, -en Person, die auf eine Gruppe von

Schweinen aufpasstdas Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeits-

gebäuden, in denen sehr reli-giöse Männer oder Frauen lebenund arbeiten

die Weide, -n Wiese, auf der Tiere im Sommerfressen

die M„st ≈ großer Bauernhof, auf demSchweine mit speziellem Futterschnell groß und fett gemachtwerden

der “nnere Bequemlichkeit, die ver-Schweinehund hindert, dass man tut, was man

eigentlich tun möchte oder sollüberw“nden hier: ≈ intensiv arbeiten gegenschwäbisch von: Schwaben = Region in

Baden-Württemberg und Bayern.Sie ist bekannt für die Arbeits-moral und die Sparsamkeit ihrerEinwohner.

preußisch von: Preußen = früher einer derdeutschen Staaten: Er war be-kannt für sein Militär und dessenDisziplin.

die Einstellung, -en Art, wie man über etwas denktder Neid Gefühl der Unzufriedenheit: Man

hätte gerne etwas, was anderehaben.

das Savoir-vivre franz. Kunst, Freude am Leben zu habendas schl¡chte Gew“ssen Gefühl, etwas Falsches getan zu

habender W•rstchenkonsum Essen von Würstchendie Beichte, -n ≈ Aussage vor einem Priester,

welche Handlungen man gegendie religiösen und moralischenNormen gemacht hat

„Ein durchschnittlicherDeutscher nimmt das

Schwein täglich mindestens3,86 Mal in den Mund.“

Kein anderes Tier ist in der

deutschen Sprache so zu Hause

wie das Schwein. Es bringt Glück,

man kann mit ihm schimpfen –

nur faul auf der Couch liegen sollte

man besser allein.

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 36.

68-Kolumne-1213.qxd 28.10.13 10:18 Seite 68

Page 69: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

6912/13

XXXXXXX: DD

DD

EEEE RRRRR WW

WW

W

Nächsten Monat in Deutsch perfekt

Das Januar-Heft gibt es ab 18. Dezember

Was bringt 2014?

Der Blick nach vorn: Die wichtigsten

Ereignisse und Neuigkeiten, die Sie im

nächsten Jahr erwarten können. Außer -

dem: Gewinnen Sie einen Sprachkurs –

und lernen Sie 2014 Deutsch in Berlin!

Bavaria Filmstadt

Seit fast 100 Jahren produziert die Bava -

ria für Kino und Fernsehen. Eine Tour

durch ihre gigantische Film stadt zeigt

viele Details der Produk tion – und ein

Kino, in dem sich die Sessel bewegen.

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

Hamburg

Deutschlands Weltmetropole

Deutsch beim Arzt

Das Heft zum Heft für den Praxisbesuch

Nordrhein-Westfalen

Ein Deutsch-perfekt-Spezial

Alles falsch!

„Das“ oder „dass“, „ihm“ oder „im“ – und

sprechen Sie eigentlich „deutsch“ oder

„Deutsch“? Im nächsten Jahr wird alles bes-

ser! Im Januar-Heft: 100 Fehler, die Sie 2014

nicht mehr machen werden!

So leben die Kinder

Kinderzimmer voll Puppen und Autos, Freizeit-

stress bei Zehnjährigen: Wie wachsen Deutsch-

lands Jüngste auf? Und was sind eigentlich

Helikopter-Eltern und Latte-Macchiato-Mütter?

Zweiter Teil der Serie „Anatomie einer Nation“.

FOTOS: M

AURITIU

S IMAG

ES/IB/KATI; ISTO

CK/THIN

KSTOCK (2)

Berlin – die Spionage-Hauptstadt

Seltsame Details auf den Berliner Dächern von

ausländischen Botschaften bringen nicht nur

die Deutschen zum Nachdenken. Das Phänomen

ist nicht neu: Schon seit 100 Jahren bewegen

sich in kaum einer anderen europäischen Stadt

so viele Agenten wie in Berlin. Was passiert und

passierte da im Geheimen?

69-Vorschau_V3_1213 07.11.13 13:56 Seite 69

Page 70: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Angela Kosi?

D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen:

Wie denken Sie über das Leben,

70 12/13

FOTO

: KL

EMEN

S KÖ

NIG

/SOS

KIN

DER

DORF

MITTEL

Was war das größte Glück Ihrer Kindheit?

Dass ich wirklich tolle Eltern habe und auf dem

Land aufwachsen konnte mit vielen Freundin -

nen und Freunden.

Was bewundern Sie an Kindern?

Dass die Kinder – gerade bei uns im Kinderdorf

– einen großen Rucksack zu tragen haben und

trotzdem so stark sind, dass sie nicht daran zer-

brechen. Dass sie neu starten können, dass sie

lachen können.

Was macht Sie glücklich?

Mich macht glücklich, wenn die Kinder zufrie-

den sind. Mich kann aber auch einfach

Schokolade glücklich machen. Die brauche ich

manchmal als Nervennahrung.

Worauf sind Sie stolz?

Ich bin stolz darauf, dass ich mit meinen 30

Jahren als jüngste Kinderdorf-Mutter von Öster-

reich fünf Kinder manage.

Welcher Moment ist der schönste am Tag?

Der Moment am Abend, wenn die Kinder

glücklich einschlafen. Der schönste Moment

überhaupt war übrigens mein erster Muttertag.

Die Kinder sind mit Geschenken gekommen.

Ich habe gesagt: „Schenkt es lieber euren

Eltern.“ „Nein, das ist für dich“, haben sie ge -

sagt. Das war sehr emotional.

Wie viel Zeit am Tag gehört Ihnen?

Gute Frage! Wenn ich Glück habe, gehört die

Nacht mir. Es gibt keine richtige Trennung zwi-

schen Berufs- und Privatleben. Kinderdorf-

Mutter zu sein, das ist eine Lebensform. Ich

habe Köchin gelernt, jetzt bin ich 24 Stunden

für die Kinder da. Wir fahren sogar zusammen

in den Urlaub und auch mal zu meinen Eltern.

Wie eine normale Familie.

Wofür sind Sie dankbar?

Ich bin dankbar dafür, dass ich auf der Welt bin.

Und dass ich einen guten Rückhalt habe von

meiner Familie und meinen Freundinnen.

Wie wichtig ist Religion für Sie?

Ich bin kein typischer Kirchgänger, aber trotz-

dem römisch-katholisch. Die Feste feiere ich,

wie sie im Kirchenkalender stehen.

Wie wichtig ist Ihnen Geld?

Geld ist schon sehr wichtig. Damit kann man

sich viele Sachen kaufen. Aber nicht alles.

Was fehlt in Ihrer Umgebung?

Der richtige Partner. Ich möchte auch einmal

eine eigene Familie haben. Die könnte mit mir

im Kinderdorf leben. Früher war das nicht mög-

lich, heute wird es gern gesehen.

Was hoffen Sie, bleibt einmal von Ihnen?

Ich hoffe, dass meine Kinder später erzählen:

„Wir haben eine tolle Mutti gehabt. Uns ist es

gut gegangen.“

2 Interview: Jörg Walser

bew¢ndern toll finden

einen großen R¢ck- hier: ≈ wegen früherer sack zu tragen Konflikte im Familienleben dauerndhaben den Effekt extremer psychischer

Anstrengung fühlen

zerbr¡chen „n kaputtgehen; hier: psychisch krankwerden

einfach hier: nur

die N¡rvennahrung spezielles Essen für gute Nerven

der M¢ttertag, -e zweiter Sonntag im Mai, an demMütter kleine Geschenke von ihrenKindern bekommen

sogar ≈ auch

d„nkbar sein für ≈ froh sein über; sich freuen über

der R•ckhalt ≈ innere, moralische Unterstützung

der K“rchgänger, - Person, die regelmäßig in die Kirchegeht

(regelmäßig immer wieder; z.B. einmal proWoche)

„Wenn ich Glückhabe, gehört die

Nacht mir.“

Sie hat sich für ein Leben mit

fünf Kindern entschieden:

Für die jüngste SOS-Kinderdorf-

Mutter Österreichs, dem Heimat-

land der Kinderdörfer, ist Privat-

und Berufsleben kaum getrennt.

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 36.

70-DACH-1213 28.10.13 10:19 Seite 70

Page 71: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Page 73: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

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Dezember 2013Alle Texte auf Stufe A2

LEICHT

Wie jungeStars zurSchule gehen

Individuellund online

Seite 5

01_Titel_DP_V2_Deins_1213 28.10.13 16:15 Seite 1

Page 74: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

KALEIDOSKOP

212/13

gute Laune haben ≈ fröhlich sein

die V¶lksbefragung, -en ≈ schriftliches Ja- oder Neinsagen der Einwoh-ner zu einer politischen Frage

der Zivildienst, -e ≈ Arbeit im sozialen Sektor, wenn man nichtzur Armee will

der Eisbär, -en großes, weißes, gefährliches Tier: Es lebt in derArktis.

das Naturkundemuseum, Museum: Es zeigt Wissen über die Natur, z. B. -museen Zoologie und Geologie.

der [ffe, -n Tier: Es ist mit dem Menschen verwandt.

beschlagnahmen offiziell wegnehmen

bes¶nders gesch•tzt hier: so, dass es Normen gibt, dass man sichgut um spezielle Tierrassen kümmern muss

der Profifußballer, - kurz für: professionel-ler Fußballspieler

der }nterschenkel, - unterer Teil des Beins

der W¡ltfußball- Organisation für die verband Interessen des Fußballs

auf der ganzen Welt

entschieden Part. II von: entschei-den ≈ hier: offiziell er-lauben

SPEZIAL Das warJanuar - März

Das Jahr beginnt in Deutschland mit dem dunkelsten Januarseit 60 Jahren: Nur 22,5 Stunden ist im ganzen Monat die Sonnezu sehen. Gute Laune haben bei diesem Wetter nur wenigeMenschen.

Österreich bekommt keine Berufsarmee. In einer Volksbe-fragung sind rund 60 Prozent dafür, dass junge Männer ab 18 Jahren weiter zur Armee müssen. Sie können aber auch Zivildienst machen.

Der populäre Eisbär Knut ist wieder zu sehen: Ein Präparat desTieres steht für drei Monate im Berliner Naturkundemuseum.Mehr als 150 000 Menschen besuchen die Ausstellung.

Am 1. März feiert Radio Fritz seinen 20. Geburtstag. Das Ju-gendradio war das erste Ost-West-Projekt der Medien nachdem Ende der Deutschen Demokratischen Republik. SeineHörer können viele Musikstile hören – zum Beispiel Indepen-dent, Techno, Electro, Hip-Hop und Heavy Metal. Denn RadioFritz will alle Facetten der Jugendkultur zeigen.

Der kleine Affe von Popstar Justin Bieber, Mally, wird am Flug-hafen München beschlagnahmt. Bieber hat nämlich keine offi-ziellen Dokumente für das Tier dabei. Diese braucht er aber, weilAffen besonders geschützt sind. Jetzt lebt Mally im Serengeti-Park in Hodenhagen (Niedersachsen).

April - JuniMartin Hofbauer aus der Steiermarkdarf als erster Profifußballer der Weltmit einer Unterschenkel-Prothesespielen. Das hat der Weltfußballver-band Fifa entschieden. Dem heute20-Jährigen musste wegen eines Tu-mors 2011 der Unterschenkel ampu-tiert werden.

Fußballer mit HandicapDer Österreicher MartinHofbauer mit Prothese

Wenig Licht im Januar

Die Sonne warin dem Monat

kaum zu sehen

Mally ohne Justin BieberDas kleine Tier lebt jetzt

in Niedersachsen

02-04_Deins_1213.qxd 28.10.13 16:16 Seite 2

Page 75: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

312/13

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der Schlager, - Lied mit einfachem Text

gehören zu ≈ ein Teil sein von

aufnehmen hier: ≈ als Video speichern

s“ch s“chern hier: ≈ ins Team nehmen

die R¢nde, -n hier: eine von mindestens zwei Phasen des Wählens

sch„ffen hier: erreichen

kæmpfen ¢m hier: intensiv versuchen, etwas zu bekommen

der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein Gewinnerbekommt es.

der Ver„nstalter, - Firma: Sie organisiert z. B. ein Festival.

die Deutsche Jugend- bestes Mädchen in Deutschlandmeisterin, -nender F¡rnsehsender, - Station: Sie macht Fernsehsendungen.

der Zuschauer, - ≈ Publikum

2013

Juli - SeptemberDie 16-jährige Gina Lückenkemper aus Soest (Nordrhein-Westfalen) wird wieder Deutsche Jugendmeisterin über 200 Meter. In Rostock läuft die Sprinterin eine Zeit von 23,76 Sekunden. Die Prognose der Trainer: 2016 nimmt sie an derOlympiade in Brasilien teil.

Am 5. August um 17 Uhr startet der Schweizer Fernseh senderJoiz auch in Deutschland. Typisch für ihn sind die vielen Inter-aktionen mit dem Publikum. So können die Zuschauer zumBeispiel das aktuelle Programm in Chats oder auf Facebookkommentieren. Der Sender reagiert direkt – eine Sendung kanndeshalb ein ganz anderes Ende haben als geplant.

Kein anderes deutsches Comedy-Trio ist auf YouTube so po-pulär wie dieses: Y-Titty. Manchmal singen die drei auch – und

Die Schweizerin Beatrice Egli gewinnt das Finale der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“. Siesingt keinen Popsong, sondern einen Schlager: „MeinHerz“. Das ist neu bei dieser Show. Alle fragen sich: IstPop bei Teenagern jetzt out?

In Leipzig findet zum 22. Mal das Wave-Gotik-Treffenstatt. 20 000 Gotik-Fans sind da, viele kommen auch ausdem Ausland. Die Leipziger mögen die sehr speziellenGäste – das Festival gehört offiziell zum Kulturpro-gramm der Stadt.

Schüler Tobias Stoll aus Mannheim (Baden-Württem-berg) muss eine Prüfung über Der Proceß von FranzKafka machen. Weil er gerne rappt, hat sein Lehrer dieIdee, dass er einen Rap-Song schreibt und dann auf-nimmt. Die fünf Minuten und 52 Sekunden sind so gut,dass Tobias die beste Note bekommt, die es gibt: eineEins plus.

Die Atlanta Hawks, ein Team der populären ame-rikanischen Basketballliga NBA, sichert sich in derersten Runde der Draft-Lotterie den 19-jährigenDennis Schröder aus Braunschweig (Niedersach-sen). Schröder ist der erste Deutsche seit Dirk Nowitzki, der das geschafft hat.

Zum ersten Mal finden X-Games in Münchenstatt. Im Olympiapark kämpfen junge Leute mitviel Action zum Beispiel auf dem Mountainbikeoder auf dem Skateboard um einen Preis. Mehr als100 000 Besucher sind dabei – trotzdem gibt es dieX-Games 2014 nicht mehr in Deutschland. DerVeranstalter sieht dafür keine gute Perspektive.

Singt keinen PopDie Schweizerin

Beatrice Egli

02-04_Deins_1213.qxd 28.10.13 16:16 Seite 3

Page 76: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

Oktober - Dezember

Sehr viele junge Leute beginnen mit dem Studium.Aber es fehlen Wohnungen. Deshalb wird in Berlinfür 13,5 Millionen Euro ein Studentendorf aus Con-tainern gebaut – andere Städte haben ähnlichePläne.

Das Debütalbum von Egoland erscheint. Egoland istdas Projekt der Rapper Atzenkalle, Furious undLucry. Auf Antination kann man 16 Songs des Trioshören. Auch einen Remix der ersten Single Taub.

Zum dritten Mal findet Wiens Klub- und Showcase-FestivalWaves Vienna statt. Das Motto dieses Jahr: East meetsWest. Viele vorher noch unbekannte Bands sind dabei. Jetzt

sind sie alle ein bisschen populärer – und vielleicht bald auchauf noch größeren Festivals zu sehen.

Wie immer Ende des Jahres wählt eine Jury das Jugendwortdes Jahres. Im letzten Jahr ist „Yolo“ auf Platz eins gekom-men. Welches Wort dieses Mal gewonnen hat? Die Antwortgibt es auf www.jugendwort.de.

Christina Stürmer startet ihre „Hör auf dein Herz“-Tour mit26 Terminen in Deutschland, Österreich, Italien und derSchweiz. Mit dabei: der Song „Millionen Lichter“. Die Öster-reicherin hat dafür eine Goldene Schallplatte bekommen.

Der Türkisch-für-Anfänger-Star Elyas M’Barek ist in einem Hollywood-Film zu sehen. Zusammen mit Ben Kingsleyspielt er in dem Epos Der Medicus – einem Abenteuerzwischen Orient und Okzident. Deutschlandpremiere ist am25. Dezember.

das sehr gut. Ihr Song „Halt dein Maul“ kommt auf Platz fünf der deut-schen Single-Charts. In Österreich und der Schweiz ist er in den Top Ten.Ihr Debütalbum Stricksocken Swagger ist wenig später der erste Num-mer-eins-Hit der Gruppe. Große Karriere!

Der Musikwettbewerb Jugend musiziert wird 50. Bekannte Musiker wieDavid Garrett, Anne-Sophie Mutter und Lars Vogt haben früher daranteilgenommen – und gewonnen. Das Niveau ist hoch: Wer einen Preisgewinnen will, muss wirklich sehr gut sein. Im August treten frühereSchüler auf Konzerten auf.

Helene Hegemanns erstes Buch Axolotl Roadkill haben Kritiker 2010 zu-erst gefeiert. Dann war es ein Skandalbuch: Leser haben nämlich herausgefunden, dass die heute 21-Jährige aus einem Internetblog kopiert hat. Das Ende der Karriere? Nein. Hegemanns neues Buch Jagezwei Tiger gibt es ab Ende August – und Kritiker mögen es.

412/13

Anders wohnen Container für Berliner Studenten

Kurios und sarkastischDas Trio Y-Titty ist populär

H„lt dein Maul! Sei ruhig! / Sag nichts!

die Str“cksocke, -n Kleidungsstück für den Fuß ausWolle

der Musikwett- ≈ Suche nach der besten Musikerin /bewerb, -e dem besten Musiker

das Niveau, -s franz. Standard; Qualität

der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein Gewinnerbekommt es.

auftreten vor Publikum singen oder spielen

herausfinden durch Fragen oder Suchen finden

jagen ≈ Tiere in der Natur finden und tot-machen

bauen hier: ein Dorf / Wohnungen machen

æhnlich fast gleich

erscheinen hier: publiziert werden

taub so, dass man nichts hören kann

die G¶ldene ≈ Ding für sehr gute MusikSch„llplatte, -n(g¶lden hier: in goldener Farbe)(das G¶ld sehr teures Metall)(die Sch„llplatte, -n dünnes, rundes, schwarzes Stück aus

einer Plastikart (z. B. Vinyl) mit Musik)

der [nfänger, - ↔ Könner

das Abenteuer, - gefährliche, nicht alltägliche Erfahrung

FOTO

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Page 77: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

FOTO: Y. PÖ

PPELBAU

M

512/13

Montagmorgen, 10.15 Uhr an

der Web-Individualschule in

Bochum (Nordrhein-West-

falen). Lehrer Robin Schade steht in

seinem Büro an einem Stehpult und

beginnt den Unterricht. Auf dem Pult

steht ein aufgeklappter Laptop, auf

der Tastatur liegt ein Mathebuch.

Dann klingelt es plötzlich, und Scha-

de klickt auf „Anruf annehmen“.

„Guten Morgen“, spricht er in seinen

Laptop – und damit zu seiner Schü-

lerin, Marta Martin.

Marta sitzt gerade zu Hause in

Köln vor ihrem Laptop. Sie spielt

eine Hauptrolle in den Kinofilmen

Die Vampirschwestern. Für die Zeit

der Dreharbeiten am zweiten dieser

Filme ist sie jetzt wieder vom Unter-

richt an ihrer Schule befreit, wie

schon vor zwei Jahren beim ersten

Vampirschwestern-Film. Damit die

14-Jährige nicht so viel Schulstoff

verpasst, wird sie von Robin Schade

an der Web-Individualschule unter-

richtet. Heute ist Matheunterricht.

Schade erklärt Marta eine mathema-

tische Formel. Der Unterricht findet

per Videotelefonie über das Internet

statt. So können sich die beiden

hören und sehen. „Schau mal auf

Seite 66“, sagt Schade. „Die Auf-

gabe fünf können wir mal machen.

Hast du ein Lineal da?“

während der in der Zeit, wenn die[rbeiten Arbeiten stattfinden

der Schulstoff hier: Lerninhalt

das Stehpult, -e ≈ kleiner, hoher Tisch

aufgeklappt hier: so, dass der Bild-schirm in vertikalerPosition ist

die Tastatur, -en alle Tasten am Computer(die T„ste, -n eines von vielen kleinen

Teilen am Computer: Mandrückt es mit den Fingern,um Buchstaben undZahlen zu schreiben.)

„nnehmen hier: antworten; reagieren

die Dreharbeiten das Machen eines FilmsPl.

befreien hier: erlauben, dass mannicht am Unterricht teil-nehmen muss

schauen auf (genau) sehen auf

das Lineal, -e einfaches Gerät: Damitund mit einem Stift machtman eine Linie.

Marta Martin ist halbMensch, halb Vampir –

wenigstens in den Kino-filmen Die Vampirschwes-tern. Die 14-Jährige sollwährend der Arbeiten amneuesten Film nicht so

viel Schulstoff verpassen.Deshalb wird sie an einerOnlineschule unterrichtet.

Unter r i ch tfü r d ie

Von Computer zu ComputerLehrer Robin Schade mitSchülerin Marta Martin

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Page 78: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

6

FOTOS: U

NIVERSAL M

USIC; PICTU

RE ALLIANCE/G

EISLER-FOTO

PRESS

„Klar“, sagt Marta und

misst eine Länge aus, um

die Aufgabe zu machen. Bis

elf Uhr hat sie heute Zeit für

den Unterricht. Danach wird

sie zu den Dreharbeiten ge -

bracht. „Im Moment fangen

wir meistens erst um 12 Uhr

an zu drehen“, erzählt Marta

nach der Mathestunde. „Und

dann habe ich vormittags

Zeit für den Unterricht.“

Mathe, Französisch und Che-

mie lernt sie mit Schade,

Deutsch und Englisch unter-

richtet ein anderer Lehrer.

Zwar hat Marta weniger

Unterricht als an ihrer nor-

malen Schule. „Aber man

lernt auch viel mehr, weil

man allein unterrichtet

wird, und dann ist eine

Stunde natürlich auch viel

intensiver.“

Robin Schade ist seit

fünf Jahren Lehrer an der

Web-Individualschule. Er

hat Spaß an der Arbeit mit

der jungen Schauspielerin.

Manchmal ist es aber

schwer, einen Termin für

den Unterricht zu finden:

„Der Drehplan für den

nächsten Tag ist immer erst

am Abend fertig“, sagt

Schade. „Deshalb können

wir uns erst abends zum

Unterricht für den nächsten

Tag verabreden.“

ausmessen die genaue Größe, z. B. von einer Seite einesMöbelstücks prüfen

die Længe, -n hier: z. B. Seite von einer geometrischen Figur

die Schauspielerin, -nen Frau: Sie spielt im Film oder im Theater mit.

Eine Schule im Internet

Die Web-Individualschule ist eine Internetschule in Bochum

(Nordrhein-Westfalen). Dort haben fünf Lehrer ihre Büros. Sie

unterrichten die Schüler per Telefon, E-Mail und Videotelefonie.

Im Einzelunterricht kümmern sie sich um Kinder und Jugend-

liche, die wegen gesundheitlicher Probleme nicht zur Schule

gehen können. Kranke und traumatisierte Schüler, Asperger-

Autisten und andere können so über das Internet lernen. Außer-

dem betreut die Schule junge Profisportler, Musiker und Schau-

spieler während der Dreharbeiten für einen Film oder während

einer Konzerttournee. Zwei der bekanntesten früheren Schüler

sind die Brüder Bill und Tom Kaulitz von der Band Tokio Hotel.

Jeder Schüler bekommt individuell angepassten Lernstoff. Zur-

zeit unterrichtet die Schule rund 60 Schüler. Pro Monat kostet

der Unterricht 787 Euro pro Schüler.

der Einzelunterricht Unterricht für nur einen Schüler / eineSchülerin

der Profisportler, - Person: Sie macht professionell Sport.

der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Film oder im Theater mit.

während der in der Zeit, wenn ein Film gemacht wirdDreharbeiten„ngepasst hier: so, dass er genau richtig ist

der L¡rnstoff Lerninhalt

Diesen Text kannst dumit einem Premium-Abo (siehe Deutsch perfekt Seite 20) hören: www.deutsch-perfekt.com/service

Bill und Tom KaulitzAuch die Brüder von der BandTokio Hotel waren Schüler derWeb-Individualschule

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Page 79: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

die Drehpause, -n Pause beim Drehen eines Films(drehen hier: einen Film machen)

die Schulleiterin, -nen ≈ Chefin einer Schule

„bstimmen hier: sich verabreden

„bhängig sein v¶n hier: nur arbeiten können, wenndas Wetter für Filmarbeiten richtigist

die Schulpflicht ≈ Norm: Man muss zur Schulegehen.

beurlauben hier: für eine spezielle Zeit dieErlaubnis geben, dass man nichtam Unterricht teilnehmen muss

einfach hier: nichts anderes als

sch„ffen hier: machen können

der M“tschüler, - anderer Schüler aus der gleichenKlasse

betreuen sich kümmern um

meist meistens

aufholen hier: erreichen, dass sie die glei-chen Lerninhalte gelernt haben

erleben hier: die Erfahrung machen

das Abenteuer, - gefährliche, nicht alltäglicheErfahrungen

die M„ske hier: Raum: Dort bekommt ein(e)Schauspieler(in) die Maske für dieRolle.

schm“nken Farbe ins Gesicht machen

die K¢ssszene, -n Szene: Die Schauspieler küssen sich.

(s“ch k•ssen den Mund auf den Mund einesanderen Menschen drücken)

s“ch versöhnen ≈ sich nach einem Streit wiedermögen

712/13

Das ist typisch für junge

Schauspieler, die an der Schule

unterrichtet werden: „Da müssen

wir immer die Drehpausen für den

Unterricht benutzen“, sagt Schul-

leiterin Sarah Lichtenberger.

Dazu müssen sich Lehrer und

Schüler gut abstimmen: Denn oft

ändern sich die Drehpläne noch

kurze Zeit vorher, weil die Film-

crews auch vom Wetter abhängig

sind. Aber Zeit für den Unterricht

findet man dann doch meistens.

Zurzeit werden gleich drei

junge Schauspieler von den Leh-

rern der Web-Individualschule

unterrichtet. „Die drei sind natür-

lich nicht von der Schulpflicht

befreit, sondern nur für die Zeit

der Dreharbeiten beurlaubt“, sagt

Lichtenberger.

Schwer ist es an manchen

Tagen mit der Konzentration.

„Wenn die Schüler schon sieben

oder acht Stunden vor der Kame-

ra gestanden haben, dann sind

die auch einfach müde“, sagt

Lichtenberger. Deshalb schaffen

die jungen Schauspieler während

der Dreharbeiten nicht ganz so

viel Stoff wie ihre Mitschüler.

„Aber wir betreuen die Schüler

nach den Dreharbeiten meist

noch ein paar Wochen weiter, und

dann holen sie das auch schnell

wieder auf“, sagt Lichtenberger.

Marta heißt in dem Film Silva-

nia und ist halb Mensch und halb

Vampir. Ihre Filmmutter ist näm-

lich Mensch, ihr Filmvater Vampir.

Zusammen mit ihrer Schwester

Dakaria zieht die Familie von

Transsilvanien nach Deutschland

um und erlebt viele Abenteuer.

Zwei Monate sind für die Drehar-

beiten kalkuliert. In dieser Zeit

kann Marta nicht zur Schule

gehen. „Also, ich habe natürlich

auch nicht immer Lust, zur Schu-

le zu gehen, aber ich freue mich

schon darauf, meine Freunde

dann endlich wieder zu treffen.“

Nach der Mathestunde bleibt

wenig Zeit. Marta muss gleich

zum Filmset und in die Maske. Sie

zieht ihr Kostüm an und wird ge -

schminkt. „Das dauert etwa 45

Minuten“, sagt Marta. Heute wird

die Kussszene gedreht. „Ich ver-

söhne mich mit meinem Film-

freund Jakob“, sagt Marta und

lacht. Ob sie nervös ist? „Nein“,

sagt Marta. „Bis jetzt noch nicht.“

Yvonne Pöppelbaum

Zwei Vampirschwestern Marta Martin (rechts) mit

Kollegin Laura Roge

Die Vampirschwestern

Der Kinofilm Die Vampirschwestern basiert auf den

Kinderbuch-Bestsellern von Franziska Gehm. Zehn

Bände gibt es schon, sie sind in 21 Sprachen über-

setzt worden. Zum Inhalt: Für die 12-jährigen Halb-

vampir-Schwestern Silvania und Dakaria ändert sich

alles, nachdem sie mit ihren Eltern aus Transsilva-

nien in eine Kleinstadt nach Deutschland umgezogen

sind. Dort müssen sich die Zwillingsmädchen an den

Menschen-Alltag anpassen. Niemand darf wissen,

dass sie Halbvampire sind. Der nächste Teil der Serie

Die Vampirschwestern 2 – Fledermäuse im Bauch

kommt im Winter 2014 in die Kinos.

der B„nd, ¿e hier: eines von zehn Büchern: Sie

haben eine lange Erzählung zum

Inhalt.

das Zw“llings- ≈ eines von zwei Mädchen: Sie sind

mädchen, - am gleichen Tag geboren.

s“ch „npassen sich so ändern, dass man mit einer

neuen Situation gut zurechtkommt

die Fledermaus, kleines Tier: Es kann fliegen und

¿ehängt beim Schlafen mit dem Kopf

nach unten.

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Page 80: Deutsch Perfekt - Dezember 2013

÷o

¢

, ¿er

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

812/13

RÄTSEL

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa≈

Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung

CARTOON

: DIEKLEIN

ERT.DE/G

UN

GA.D

E

Lösung vom Rätsel 11/2013Waagerecht: 1. Broetchen; 2. boese; 3. erzaehlen;4. bisschen; 5. mich; 6. einzahlenSenkrecht: 1. am; 2. Berg-; 3. -buch; 4. befristet;5. fett

Das musst du wissen über WeihnachtsbäumeFÜNFPUNKTE

n Am 24. Dezember und den Tagen da-

nach sitzen viele Familien vor dem

Baum, auch weil darunter oft die Ge-

schenke liegen, und sie singen – zum

Beispiel „Oh Tannenbaum“.

n Nach dem Fest steht der Baum bei

den meisten Menschen bis zum

6. Januar im Wohnzimmer. Manche

werfen ihn aber erst an Ostern weg.

n Im Dezember steht in vielen Wohn-

zimmern, in Schulen und Rathäusern

ein Baum. Der Weihnachtsbaum wird

zwischen dem ersten Advent und dem

24. Dezember aufgestellt. Früher hat

der Baum nicht immer gestanden. In

manchen Regionen haben ihn die

Menschen an die Decke gehängt –

mit der Spitze nach unten.

n Die Nordmanntanne ist der populärste

Weihnachtsbaum der Deutschen. Na-

türlich gibt es aber auch Bäume aus

Plastik oder Metall.

n Egal, woraus der Baum ist, er wird

dekoriert: mit Glaskugeln, mit Süßem,

mit Lametta und mit Kerzen. Wegen

der Kerzen hat die Feuerwehr im De-

zember besonders viel zu tun.

CARTOON

der erste Adv¡nt der erste der vier Sonntage vor Weihnachten

aufstellen hier: an einen speziellen Platz stellen

die D¡cke, -n hier: obere Seite von einem Raum: Dort hängtz. B. eine Lampe.

die Sp“tze, -n hier: dünnes Ende

die N¶rdmann- ≈ spezielle Tannenbaum-Variantetanne, -n(der T„nnenbaum, Baum: Seine kleinen, harten „Blätter” sind¿e auch im Winter grün.)

die Glaskugel, -n ≈ kleiner Ball aus Glas

das Lam¡tta sehr dünne und lange Stücke aus dünnem Metall

die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit einem Streichholz anmacht, gibt es Licht.

n“cht l¶cker etwas so lange ver-l„ssen suchen, bis man sein Ziel erreicht hat; hier auch: nicht frei lassen(das Ziel, -e hier: Resultat: Das will

man erreichen.)

4

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5

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4 3

5

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C

DI

G

R

ü = ue

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Eltern-zeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May,Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit)BILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne WichmannLITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck

© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter

Waagerecht (= horizontal)1. Alle Kinder bekommen gerne Weihnachts…2. „Sieh mal in den …! Dort liegt sicher schon die Weihnachtspost!“3. „Möchtest du auch ein … Sekt?“ – „Nein danke, ich nehme lieber Wasser.“4. „Nur noch zwei Tage bis Weihnachten! Freust du dich auch schon … das Fest?“5. das Gegenteil von „immer“: …6. Ein Steak wird nicht gekocht, sondern ge…

Senkrecht (= vertikal)1. „Nimm doch noch ein Plätzchen!“ – „Danke, …“2. „Möchtest du auch ein französisches … zum Frühstück?“3. „Dieses Geschenk ist … meinen Freund.“4. Präfix: „Ich habe schon alle Kerzen …gezündet.“5. „Weißt du, wie lange die Weihnachtsferien …?“6. „Ich bin so …, ich will nur noch in mein Bett!“

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