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- 1 - Der Der Der Der Jagdhund Jagdhund Jagdhund Jagdhund gestern heute morgen Abschlussarbeit für die Erlangung der Berechtigung des Titels „ Akademischer Jagdwirt“ an der Universität für Bodenkultur Wien Eingereicht von Norbert Reis Hohenems, Jänner 2010

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DerDerDerDer

JagdhundJagdhundJagdhundJagdhund

gestern

heute

morgen

Abschlussarbeit für die Erlangung der Berechtigung des Titels „ Akademischer

Jagdwirt“ an der Universität für Bodenkultur Wien

Eingereicht von Norbert Reis

Hohenems, Jänner 2010

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Abbildung 1 Foto: N.Reis

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Und fällt im Herbst

der erste Ruf

und färbt die Blätter rot

zur treuen Flinte

ich dann greif

das ist der Zeit Gebot

Dann klingt der Bracke

hell Geläut

durch Täler weit und Höhen

Hubertus

lass in Ewigkeit

die Brackenjagd bestehen

Quelle:Deutscher Bracken Club e.V.

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Abbildungsverzeichnis....................................................................................................................... 8

Der Jagdgebrauchshund von GESTERN........................................................................................... 11

I. Domestikation des Wolfes ...................................................................................................... 11

II. Nutzungsgruppen.................................................................................................................... 13

1) Gebrauchshunde ................................................................................................................. 13

2) Jagdhunde ........................................................................................................................... 14

III. Historische Nutzungsgruppen............................................................................................. 15

1) Der Windhund..................................................................................................................... 15

2) Der Laufhund oder Parforcehund ....................................................................................... 17

1) Der Leithund oder Spürhund............................................................................................... 19

2) Der Stöber- oder Vorstehhund............................................................................................ 20

3) Der Dachshund.................................................................................................................... 21

4) Der Schweißhund ................................................................................................................ 22

5) Der Sauhund........................................................................................................................ 23

6) Der Biberhund ..................................................................................................................... 24

IV. Geschichte und Tradition .................................................................................................... 25

1) DIE URZEIT........................................................................................................................... 25

2) Jungsteinzeit (Mesolithikum) .............................................................................................. 28

3) Antike .................................................................................................................................. 28

4) Antike Hochkulturen ........................................................................................................... 29

5) Mittelalter (5. Jh.- Anfang 16. Jh. n. Chr.) ........................................................................... 30

6) Neuzeit bis 18. Jahrhundert ................................................................................................ 32

7) 19. Jahrhundert ................................................................................................................... 35

V. Historische Haltung des Jagdhundes....................................................................................... 38

VI. Sozialer Stellenwert des Hundes......................................................................................... 40

VII. Kunst und Kultur.................................................................................................................. 41

1) Mythologie .......................................................................................................................... 41

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2) BRAUCHTUM - Jäger in Märchen und Geschichten ............................................................ 43

3) Bildende Kunst .................................................................................................................... 44

4) Heraldik und Sphragistik ..................................................................................................... 45

Der Jagdgebrauchshund von HEUTE ............................................................................................... 49

I. Der moderne Jagdgebrauchshund .......................................................................................... 49

1. In Österreich vom JGHV anerkannte Jagdhundevereine .................................................... 50

2. In Deutschland vom JGHV anerkannte Jagdhunderassen und die diese Rassen

betreuenden Zuchtvereine ......................................................................................................... 50

3. In der Schweiz vom JGHV anerkannte Jagdhundevereine.................................................. 51

II. Systematik des Jagdhundes..................................................................................................... 52

III. Der Jagdgebrauchshund...................................................................................................... 52

1) Deutsch-Drahthaar.............................................................................................................. 52

2) Griffon (Gf) .......................................................................................................................... 53

3) Deutsch-Stichelhaar (DSt) ................................................................................................... 53

4) Pudelpointer (PP) ................................................................................................................ 53

5) Deutsch-Kurzhaar (DK) ........................................................................................................ 54

6) Deutsch-Langhaar (DL) ........................................................................................................ 55

7) Grosser Münsterländer (GM).............................................................................................. 55

8) Kleiner Münsterländer (KIM) .............................................................................................. 56

9) Pointer (P) ........................................................................................................................... 56

10) Weimaraner (Kurzhaar/Langhaar - W)............................................................................ 57

11) Deutsche Bracke (DBr) .................................................................................................... 57

12) Tirolerbracke ................................................................................................................... 58

13) Brandlbracke ................................................................................................................... 59

14) Beagle.............................................................................................................................. 60

15) Hannoverscher Schweißhund (HS).................................................................................. 60

16) Deutscher Wachtelhund (DW) ........................................................................................ 61

17) Bayerischer Gebirgsschweißhund (BGS) ......................................................................... 61

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18) English Cocker Spaniel (ECS) ........................................................................................... 62

19) Alpenländische Dachsbracke (ADbr) ............................................................................... 62

20) English Springer Spaniel (ESS) ......................................................................................... 63

21) English Setter (ES) ........................................................................................................... 63

22) Irish Setter (Red) (IS) ....................................................................................................... 64

23) Gordon Setter (GS) .......................................................................................................... 64

24) Ungarischer Vorstehhund (Magyar Vizsla)...................................................................... 65

25) Bretonischer Vorstehhund (Epagneul Breton)................................................................ 65

26) Teckel (Kurzhaar, Langhaar, Rauhaar)............................................................................. 66

27) Deutscher Jagdterrier (DJT)............................................................................................. 66

28) Foxterrier (Drahthaar und Glatthaar) ............................................................................. 67

29) Labrador Retriever .......................................................................................................... 67

30) Golden Retriever ............................................................................................................. 68

Der Jagdgebrauchshund von MORGEN........................................................................................... 69

1) Jagdhundehaltung............................................................................................................... 71

2) Jagdliche Entwicklung ......................................................................................................... 72

3) Quo Vadis Jagdhund in der Jägerschaft was dient der jagdlichen Praxis?.......................... 72

a. Kleinere Reviere, Abschussbezirke...................................................................................... 72

b. Der Jagdhundeführer heutiger Prägung hat grundsätzlich weniger Zeit oder ist nicht bereit

diese aufzuwenden ..................................................................................................................... 73

c. Der Weg ins Revier und zum Ansitz wird mit dem Hund im Auto zurückgelegt - bestenfalls

kann er daneben herlaufen! ....................................................................................................... 73

d. Zunahme des Schwarzwildes und damit die Notwendigkeit der Bejagung in der Nacht,

erfordert - aufgrund der Wildfleisch- verordnung oder aus welchen Gründen auch immer - oft

auch Nachsuchen in der Nacht ................................................................................................... 73

e. BTG - Verbot der Dressurhilfen, Nichteinbindung der Fachleute in die Gesetzwerdung,

bzw. Nichtberücksichtigung unserer Vorschläge und Argumente.............................................. 74

f. BTG - Erschweren der Einarbeitung am lebenden Wild...................................................... 74

g. Quo Vadis Jagdhund in der Jägerschaft - was dient der jagdlichen Praxis?........................ 74

Quellenangaben .............................................................................................................................. 76

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Weblinks.......................................................................................................................................... 78

Anhang: Vorarlberger Jagdimpressionen........................................................................................ 79

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Foto: N.Reis ..................................................................................................................................................... 2

Abbildung 2 Canis Lupus................................................................................................................................................... 11

Abbildung 3 Foto: N. Reis .................................................................................................................................................. 12

Abbildung 4 Grafik www.derwolf.de ................................................................................................................................... 13

Abbildung 5 Foto: http://hundefriseur-tierpflege.de............................................................................................................. 15

Abbildung 6 Foto: www.dogspot.de.................................................................................................................................... 16

Abbildung 7 Foto: www.wikipedia.de.................................................................................................................................. 16

Abbildung 8 Foto: N. Reis .................................................................................................................................................. 18

Abbildung 9 Foto: www.deutsche-bracke.at ....................................................................................................................... 19

Abbildung 10 Foto: www.schweisshunde.de ...................................................................................................................... 20

Abbildung 11 Foto www.spaniel-gruenrocks.de ................................................................................................................. 21

Abbildung 12 Foto: http://girlfromthenorthcountry.worldpress.com ..................................................................................... 22

Abbildung 13 Foto: www.hunderassen.de.......................................................................................................................... 23

Abbildung 14 www.wikipedia.org ....................................................................................................................................... 23

Abbildung 15 www.wikipedia.org ....................................................................................................................................... 24

Abbildung 16 Foto: www.vergleichen-und-sparchen.de ..................................................................................................... 24

Abbildung 17 Foto: Wissen aktuell für Kinder..................................................................................................................... 27

Abbildung 18 www.wikipedia.org ....................................................................................................................................... 28

Abbildung 19 www.wikipedia.org ....................................................................................................................................... 29

Abbildung 20 www.assyrischekunst.de .............................................................................................................................. 30

Abbildung 21 Michael Brandner, Die Jagd von der Urzeit bis heute, 1971 ......................................................................... 31

Abbildung 22 Lucas Cranach d.Ä. 1529; Kunsthistorisches Museum, Wien ....................................................................... 32

Abbildung 23 www.wikipedia.org ....................................................................................................................................... 34

Abbildung 24 Michael Brander: Die Jagd von der Uhrzeit bis heute ................................................................................... 35

Abbildung 25 http://familie.hegewald.info........................................................................................................................... 37

Abbildung 26 Gaston III. Das Buch der Jagd (Livre de chasse).......................................................................................... 38

Abbildung 27 Gaston Phoebus: Darstellung des Hundezwingers mit Auslauf..................................................................... 39

Abbildung 28 Heimkehr von der Jagd, Georg Biller............................................................................................................ 41

Abbildung 29 Geri und Freki www.wikipedia.org ................................................................................................................ 42

Abbildung 30 Odysseus und Angos ................................................................................................................................... 43

Abbildung 31 www.sagen.at .............................................................................................................................................. 44

Abbildung 32 www.8ung.at ................................................................................................................................................ 44

Abbildung 33 www.images.google.at ................................................................................................................................. 45

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Abbildung 34 www.muenzauktion.com .............................................................................................................................. 45

Abbildung 35 nv85.de........................................................................................................................................................ 45

Abbildung 36 K. Stadler, Deutsche Wappen - BRD............................................................................................................ 46

Abbildung 37 www.deutschewappen.de ............................................................................................................................ 47

Abbildung 38 Siegel d. Bürger von Tettnang...................................................................................................................... 47

Abbildung 39 www.wikipedia.org ....................................................................................................................................... 47

Abbildung 40 www.deutschewappen.de ............................................................................................................................ 47

Abbildung 41 www.deutschewappen.de ............................................................................................................................ 48

Abbildung 42 www.constaffel.ch ........................................................................................................................................ 48

Abbildung 43 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 52

Abbildung 44 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 53

Abbildung 45 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 53

Abbildung 46 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 54

Abbildung 47 Foto: www.wild-web.net ............................................................................................................................... 54

Abbildung 48 Foto: http://www.hegering-leberberg.ch........................................................................................................ 55

Abbildung 49 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 55

Abbildung 50 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 56

Abbildung 51 Foto: http://www.breedersonline.co.uk.......................................................................................................... 56

Abbildung 52 Foto: http://www.kreisjaegerschaft-emschergau.de ...................................................................................... 57

Abbildung 53 Foto: http://www.deutsche-bracke.at ............................................................................................................ 58

Abbildung 54 Foto: P. Walch ............................................................................................................................................. 58

Abbildung 55 Foto: P. Walch ............................................................................................................................................. 59

Abbildung 56 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 59

Abbildung 57 Foto: K. Rebler............................................................................................................................................. 60

Abbildung 58 Foto: http://www.hannoverschen-schweisshund.de ...................................................................................... 60

Abbildung 59 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 61

Abbildung 60 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 61

Abbildung 61 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 62

Abbildung 62 Foto: http://www.wildundhund.de.................................................................................................................. 62

Abbildung 63 Foto: http://www.wildundhund.de.................................................................................................................. 63

Abbildung 64 Foto: http://www.wildundhund.de.................................................................................................................. 63

Abbildung 65 Foto: http://www.wildundhund.de.................................................................................................................. 64

Abbildung 66 Foto: http://www.wildundhund.de.................................................................................................................. 64

Abbildung 67 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 65

Abbildung 68 Foto: http://www.wildundhund.de.................................................................................................................. 65

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Abbildung 69 Foto: http://www.hundeseite.de .................................................................................................................... 66

Abbildung 70 Foto: http://www.von-steinhausen.de............................................................................................................ 66

Abbildung 71 Foto: http://www.wildundhund.de.................................................................................................................. 66

Abbildung 72 Foto: www.hunderasse.de............................................................................................................................ 67

Abbildung 73 Foto: www.hunderasse.de............................................................................................................................ 67

Abbildung 74 Foto: N. Reis ................................................................................................................................................ 67

Abbildung 75 Foto N. Reis ................................................................................................................................................. 68

Abbildung 76 Foto: tierheim-schlosser.at ........................................................................................................................... 71

Abbildung 77 Foto: www.teletakt.de................................................................................................................................... 71

Abbildung 78 Cleo mit Herrchen Martin ............................................................................................................................. 79

Abbildung 79 Enzo ............................................................................................................................................................ 79

Abbildung 80 Magyar Vizslar mit stolzer Besitzerin............................................................................................................ 80

Abbildung 81 Ulk liebt das Wasser..................................................................................................................................... 80

Abbildung 82 Magyar Vizslar mit stolzem Besitzer............................................................................................................. 81

Abbildung 83 Bereit zur Jagd............................................................................................................................................. 81

Abbildung 84 Enzo mit seiner Jägerin................................................................................................................................ 82

Abbildung 85 Er bewacht die Beute ................................................................................................................................... 82

Abbildung 86 Christian mit seiner Bracke........................................................................................................................... 83

Abbildung 87 Enzo bring die Wildente ............................................................................................................................... 83

Abbildung 88 Churchill hat die Gams gefunden ................................................................................................................. 84

Abbildung 89 Wer von den Dreien ist wohl der Stolzeste ................................................................................................... 84

Abbildung 90 Auch das Spiel darf nicht zu kurz kommen................................................................................................... 85

Abbildung 91 Churchill hat den Fuchs gefunden ................................................................................................................ 85

Abbildung 92 Norbert und Churchill mit Jagdbeute ............................................................................................................ 86

Abbildung 93 Lord ............................................................................................................................................................. 86

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Der Jagdgebrauchshund von GESTERN

I. Domestikation des Wolfes

Die Domestikation, die Überführung pflanzlicher und tierischer Wildformen in den Hausstand zur Nutzung durch den Menschen, hatte ihre Anfänge wahrscheinlich schon vor etwa 130.000 Jahren (zitiert nach Hemmer, Tagung 1998 in Wolfswinkel).

Der Ausdruck „Domestikation“ (domus = Haus) stammt aus dem Lateinischen. Ein Wildtier wird vom Menschen an seine Gegenwart gewöhnt und zu einem Haustier erzogen.

Die Domestikation ging nicht von einer Stelle der Erde aus, sondern - unabhängig voneinander - von mehreren Zentren in Europa, Asien, Südamerika und dem Vorderen Orient. Bis dahin bestimmte die natürliche Auslese den Bestand einer Rasse. Die Bedingungen primitiver Domestikation wichen wenig von denen des Wildzustandes ab. Zunächst war nur die Härte des Kampfes ums Dasein vermindert und die Menschen behielten die besten Exemplare eines Wurfes. Rasch stellte sich eine erbbedingte Formenvermannigfaltung ein. Dieser Formenreichtum bot die Möglichkeit zur Herauszüchtung vielgestaltiger, voneinander abweichender Rassen. (Klaus Böhme: Illustrierte Jagdgeschichte)

Abbildung 2 Canis Lupus

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Inzwischen ist molekularbiologisch bewiesen, dass alle Hunderassen vom Wolf abstammen, und zwar von einer heute ausgestorbenen Unterart. Diese spaltete sich vor etwa 100.000 Jahren ab. Aus der Unterart Canis lupus familaris entstand die Variationsbreite der heutigen Hunderassen.

Im Jung- und Spätpaläolithikum ergab die Untersuchung fossiler Hundeknochen aus Goyet (Belgien) ein Alter von ca. 32.000 Jahren.

In Ostasien bewies man durch eine molekularargenetische Untersuchung nachweisliche Hundehaltung seit etwa 15.000 Jahren. (Michael Brander: Die Jagd von der Urzeit bis heute, Hersching 1978)

Ein altes Skelett eines morphologisch domestizierten Hundes stammt aus dem Doppelgrab von Oberkassel, das dem Magdalene (Stufe der Altsteinzeit) zugeordnet wird.

In der Chauvet-Höhle über dem Ardèche-Tal in Südfrankreich wurden von einigen Jahren Gemälde vom frühen Homo sapiens entdeckt, der vor etwa 30- bis 40.000 Jahren von Asien her Europa besiedelte. In der Höhle wurden Abdrücke von Hundepfoten – und Fussabdrücke eines etwa zehnjährigen Jungen nachgewiesen, die etwa 25.000 Jahre alt sind. Sie ähneln den Abdrücken des heutigen Schäferhundes. (Klaus Böhme: Illustrierte Jagdgeschichte Teil 1, Neumann-Neudamm, Melsungen 1991)

Bis zu dieser sensationellen Entdeckung ging man in Bezug auf den Zeitpunkt der Domestikation von der Bestattung Hund-Mensch in „Oberkassel“, Deutschland, aus. Dies war etwa 15.000 bis 12.000 Jahre vor Christus. Dort fand man das alte Skelett des morphologisch-domestizierten Hundes im Doppelgrab.

Der Mensch, der bis dahin Wölfe lediglich als Jagdwild oder eine lästige Bedrohung gesehen hatte, muss damals eine neue Beziehung zum frei lebenden Tier gefunden haben. Durch die Annäherung an Siedlungen, durch Fütterung und menschlichen Kontakt wurden die Wildtiere zusehends zahmer, sie schlossen sich dem Menschen als Gefährten an. Die Rudeltiere erkannten den damals vorwiegend von der Jagd lebenden Mann als Leittier an. Der Urform am ähnlichsten ist wohl immer noch der Schäfer- oder Wolfshund.

Abbildung 3 Foto: N. Reis

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Der Mensch machte sich das Tier zum Untertan, die natürlichen Ausleseverfahren wichen immer mehr der Zuchtwahl. Das Aussehen und das Verhalten der unterschiedlichen Hunderassen veränderten sich allmählich. Das Tier konnte inzwischen bestens mit dem Menschen kommunizieren. Im Laufe der Geschichte verbesserte der Mensch seine Jagdmethoden. Verschiedene Aufgabenbereiche wie das Aufspüren des Wildes, die Nachsuche usw. führten zur Spezialisierung der Hundetypen.

Laut einer Untersuchung am Max-Planck-Institut in Leipzig ist erwiesen, dass Hunde bereits genetisch bedingt menschliche Zeichen zu interpretieren imstande waren. So ist es klar, dass sie sich schon damals als Gebrauchshund für viele menschliche Bedürfnisse ausbilden liessen.

Abbildung 4 Grafik www.derwolf.de

II. Nutzungsgruppen

1) Gebrauchshunde

1997 wurde von einer Gruppe von amerikanischen Autoren eine molekulargenetische Studie veröffentlicht, in der der Zeitpunkt der Domestikation des Hundes auf ungefähr 130.000 Jahre rückverlegt wurde. Die Studie basierte

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auf einem genetischen Vergleich von hundertvierzig Hunden aus siebenundsechzig Rassen und hundertzweiundsechzig Wölfen aus siebenundzwanzig Populationen.

Inwieweit diese Zahlen Bestand haben, wird die Wissenschaft in den nächsten Jahren beweisen müssen. Nehmen wir an, Mensch und Hund eroberten gemeinsam die Welt, gleichsam beim Gassi Gehen, wie „Der Spiegel“ süffisant bemerkte.

Die Frage, wie weit die intellektuellen Fähigkeiten unserer Vorfahren zur Domestizierung des Hundes imstande waren, bleibt dahingestellt. Vielleicht ist auch der Hund in kargen Zeiten in die Nähe der Nomaden gekommen und hat sich unseren Vorfahren angeschlossen. Der Wolf/Hund entwickelte sich zum Kameraden des Menschen. Es ist gut vorstellbar, dass jemand Wolfswelpen fanden und sie behielten, ob als Spielgefährte oder als Kuscheltier.

Die wohl ursprünglichste Form der Hundehaltung ist die Verwendung als Gebrauchshund. Er wurde zum Beschützer, zum Aufpasser. Später wurde das Haustier als Begleiter des Mannes, dessen Hauptarbeit ja die Beschaffung der Nahrung mittels der Jagd war, mitgenommen. Dort diente er noch keinem definierten Zweck, er half beim Aufstöbern und vielfach wohl auch als Wärmespender in kalten Nächten. Durch diese Nähe entstand eine engere Verbindung, eine engere Beziehung zwischen Tier und Mensch als bisher bekannt. (Johann Nussbaumer: 2000 Jahre Jagd in Österreich, Österreichischer Jagd- und Fischereiverlag, Wien 2000)

2) Jagdhunde

Früher erfolgte die Einteilung der Hunde je nachdem, wofür sie gerade verwendet wurden. Bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere ja von ihren Vorfahren, den Wölfen und eventuell auch den Schakalen, geerbt. Spezielle Jagdhunderassen wurden erst im Lauf der Jahrhunderte herausgearbeitet und nach Verwendungszweck antrainiert und gezüchtet. Wir wissen mit Sicherheit, dass schon die alten Ägypter Haushunde je nach Verwendungszweck abrichteten. Die heutigen Jagdhunderassen wurden erst später gezielt gezüchtet. Aus diesen Rassen wurden je nach Körperbau, Kondition und Leistung hochqualifizierte und nach Arbeitsbereich spezialisierte Hunde gezüchtet. So wurde z.B. für die Treibjagd ein schneller, wendiger Hund benötigt. Für das Eindringen in Fuchs- und Dachsbaue wiederum benötigte man, früher wie heute, kleine Hunde wie Terrier und Dackel.

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III. Historische Nutzungsgruppen

Die Einteilung der Jagdhunde erfolgte früher nicht nach der heute gebräuchlichen Rasseneinteilung. Nach der Lex Bajuvariorum (die in der Zeit des 6.-8. Jahrhunderts als Pergamenthandschrift entstandene Sammlung des bayrischen Stammrechts, d.h. die älteste Sammlung von Gesetzen des bayrischen Stammherzogtums) nannte man zur damaligen Zeit die Hunde Leithunt, Thriphunt, Winthunt und Haphunt. Nach Conrad Gessners Thierbuch, 1563, gab es folgende Jagdhunde: Windhund, Laufhund oder Hetzhund, Leithund oder Spürhund, Vorstehhund oder Stöberhund, Dachshund, Schweißhund und Sauhund.

1) Der Windhund

Abbildung 5 Foto: http://hundefriseur-tierpflege.de

Der Windhund wird etwa seit 6000 Jahren gezüchtet, er stammt aus Nordafrika, Arabien und Vorderasien. Man unterscheidet die östlichen Windhunde - die ausdauernden Läufer -, und die abendländischen Windhunde, die schnellen Sprinter. Bis heute ist noch nicht endgültig erklärt, woher der Name Windhund stammt. Man denkt unwillkürlich an „so schnell wie der Wind“. (www.wissenswertes.at)

Eine andere Erklärung leitet sich von Winden ab, also von dem westslawischen Wortstamm Wenden. Die Herkunft aus dem Osten würde durch diese These untermauert.

Der schwedische Naturforscher Carl von Linné führte die wissenschaftliche Bezeichnung „canjus grajus“ ein, das heißt „griechischer Hund“. Der englische Windhund wurde sowohl als Greyhound als auch als Greek Hound bezeichnet. (www.windhunde-online.ch)

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Abbildung 6 Foto: www.dogspot.de

Die auf Schnelligkeit spezialisierten Windhunderassen verbreiteten sich über Afrika, Ägypten, Griechenland und Italien. Antike Darstellungen von Windhund und Jagdhund nebeneinander zeigen, dass der Tesem (ältester Windhund Afrikas) unter anderem für die Antilopenjagd als Laufhund von der Jägerschaft geschätzt wurde. (www.hundezeitung.de)

Abbildung 7 Foto: www.wikipedia.de

Auf reine Sichtjagd spezialisierte Windhunde erspähen ihre Beute und hetzen sie bis zur Erschöpfung, verlassen sich also mehr auf ihre Augen als auf ihre Nase. Sie könnten sich aus den Bracken, die das Wild in der Meute hetzten und verfolgten, entwickelt haben. „Sobald der Hase losläuft, hetzt ihm die Galgo-Hündin (spanischer Windhund) nach.“ - Erzpriester von Hita. Dieses Zitat beschreibt einen wichtigen und ursprünglichen Verwendungszweck von Windhunden. (Wilhelm Kellermann, Zeitschrift für romanische Philologie, Band 67) Seinen Einsatz fand der Jagdhund so vor allem bei Hetzjagden. Als Sichtjäger diente er dem Menschen durch sein schnelles und lautloses Einholen des Hasen, Fuchses oder des Rehes. Außerdem umfasste eine weitere Aufgabe das Abfangen der Beute. Leichte Windhunde wurden bei der Beizjagd und der Hasenhetze, schwere bei der Schwarz- und Rotwildjagd eingesetzt. Irische

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Windhunde wurden auch als Wolfshetzer bezeichnet. Die heute anerkannten Windhunderassen haben sich, jeweils angepasst an die Gegend, über die ganze Welt verbreitet. Die große Zeit der Hetzjagden ist für Windhunde vorbei. Selbst in ihren Herkunftsländern werden sie kaum noch zur Jagd verwendet. Doch ihr unbändiger Bewegungsdrang und ihr Hetztrieb sind geblieben, auch wenn sie sich dem Leben in der Stadt anpassten. Englische Windhundeliebhaber fanden im 18. Jahrhundert eine Lösung – die Windhunderennen.

Schon vor Jahrtausenden stellten die Ägypter in Reliefs und auf Denkmälern, in Grabkammern und an Felswänden sowie in Malereien auf Schalen und Vasen Hunde dar, die unseren heutigen Windhunden gleichen. Hunde also mit langem schmalem Kopf, einem beachtlichen Brustkorb und hohen, sehnigen Läufen. Sie besaßen einen wendigen, biegsamen Körper und wurden schon von den Pharaonen geschätzt.

Die gezüchteten Windhunde galten seit jeher überall als rein und äußerst wertvoll. Ihr Wert beruhte hauptsächlich auf der Geschwindigkeit, die sie bei der Jagd entwickelten. Schnell wie der Wind hetzten sie Antilopen und Gazellen nach, nahmen es sogar mit dem schnellsten Landsäugetier der Welt, dem Geparden, auf. Sie durften mit ins Beduinenzelt und neben ihrem Herrn, auf dem Perserteppich, ruhen. In Europa war die Haltung von Windhunden dem Adel vorbehalten, sie wurden mit in die Wohnräume genommen und durften am Familienleben teilhaben. Viele Gemälde zeigen den Adel mit ihren edlen Vierbeinern. Diese Ausnahmestellung stand den Windhunden zu, waren sie doch schneller als der Wolf, auf Sicht jagend, eigenwillig und stolz. Aber doch mit Respekt vor dem Menschen. (www.windhunde-online.ch)

2) Der Laufhund oder Parforcehund

Laufhunde sind Jagdhunde in des Wortes eigentlicher Bedeutung. Sie hetzen das Wild nicht wie die Windhunde, sondern sie jagen es – weniger schnell, dafür aber ausdauernd.

Der Laufhund gilt als Stammvater aller Jagdhunderassen Europas und Asiens, er wurde im Frühmittelalter auch Segusier genannt. Der Name stammt vom keltischen Volksstamm der Segusianer, die zwischen der Loire und der Rhone ansässig waren. Wegen ihrem ausgeprägt guten Geruchsinn, ihren Nasen, wurden die Laufhunde auch zur Parforcejagd eingesetzt. Vor der Erfindung des Schießpulvers dienten sie dazu, den Jägern das Wild durch Bellen zuzutreiben oder es in aufgestellte Netze zu jagen. Damit wussten die Jäger stets, wo sich die Meute gerade befand.

Auch die Bracken zählten zu den Laufhunden. Sie waren Meister im Auffinden der Wildspuren und konnten diese dann vor allem auch verfolgen und halten. Laufhunde oder Bracken wurden zum Aufspüren – als Meute- und als Leithunde -

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eingesetzt. Lauf- oder Parforcehunde wurden bei der Jagd auf Hochwild verwendet, Bracken vorwiegend für das Niederwild. Die Zuordnung von Hunderassen in die Gruppe der Bracken oder Laufhunde erfolgt nicht nach dem Körperbau, sondern nach einem psychophysiologischen Merkmal: Alle Hunde, die als Bracken oder Laufhunde bezeichnet wurden, jagten auf Spur oder Fährte anhaltend laut. (www.weidwerk.de, Dr. Gabrielle Lehari, Österreichische Bracken Teil 1)

Abbildung 8 Foto: N. Reis

Nach ihrem jeweiligen Zielwild werden sie in

• Hirschhunde (Canes cerviciis)

• Hunde für Damhirschjagd (Canes damariciis)

• Fuchshunde (Canes vulperettis) und

• Hasenhunde (Canes herethioris)

eingeteilt. Ihr Aufgabenbereich beschränkte sich, wie schon oben erwähnt, meist auf das Hetzen des Wildes in der Meute bis zu dessen totaler Erschöpfung.

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Früher wie heute sind die speziellen Merkmale des Parforcehundes der Ton, den das Tier abgibt, wenn es sich hinter dem Wild befindet. Auch die gute Nase, mit der er durch den Wind oder eine Spur das Wild wieder finden kann, sollte es außer Sicht sein, ist typisch. Parforcehunde sind große, kräftige und gehorsame Hunde mit langen Ohren, einem etwas länglichen Kopf, einer breiten Stirn und großen Augen.

Abbildung 9 Foto: www.deutsche-bracke.at

Vor allem zur Hasenjagd verwendete man bis in unsere Zeit hinein, wenn auch in geringerer Anzahl, gern den englischen Beagle. Ihn muss man kurz halten, denn er ist ein liebenswerter Streuner und ein kleiner Vagabund. Ebenfalls zum Streunen neigt ein anderer Laufhund, der Basset.

In vielen Ländern Europas entstanden eigene Laufhunderassen. In England sind es Beagle, Harrier und Foxhound. Der Podenco wird in Portugal und Spanien geschätzt. In der Schweiz sind es die nach dem jeweiligen Kanton benannten Niederlaufhunde wie der Luzerner Niederlaufhund, in Österreich ist es die Tiroler Bracke und die Brandlbracke.

1) Der Leithund oder Spürhund

Er galt als die vornehmste und edelste Jagdhundeart und wurde auch als Lymer oder Limier bezeichnet. Hündinnen kannte man unter dem Namen „Waldin“ oder „Hela“. Ursprünglich war der Leit- bzw. Spürhund eine besondere Dressurform des Laufhundes mit ausgesprochen feiner Nase. Er war bereits stämmig, mittelgroß, mit langen Ohren und rundlichem Kopf. Seine Rute zeigte steil nach oben. Sein Aufgabenfeld beschränkte sich auf die Vorsuche von Edel-, Dam-, aber auch Schwarzwild.

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Er diente zur Fährtensuche, lief am Leitseil, war ruhig und zielstrebig und besaß eine ausgezeichnete Spürnase. Er fand die Spur des Wildes und folgte ihr. Dabei durfte er sich von keinerlei anderen Gerüchen ablenken lassen. Er verharrte auf der so genannten „kalten Fährte“. Der Leithund war daher derjenige der Meute, der die beste Nase hatte und am zuverlässigsten auf der Spur blieb. Meist war der Leithund ein Bracke. Sie zeichneten sich durch sehr lange, gefaltete und tief angesetzte Behänge, sowie durch schmale Schädel mit hervortretendem Hinterhauptbein aus.

Abbildung 10 Foto: www.schweisshunde.de

Die reinsten Nachkommen der vor 2000 Jahren gehaltenen Keltenbracke sind die in der Abtei St. Hubert gezüchteten Hubertushunde. Alle Bracken des Balkans, Österreichs, Italiens und Spaniens gehen auf den Canis Segusius, die Keltenbracke, zurück. In Frankreich dient die Ardennenbracke heute noch als Jagd- und Leithund. Ursprünglich waren diese Hunde zugleich die Kopfhunde, die Führer der Meute.

2) Der Stöber- oder Vorstehhund

Der Stöberhund arbeitete und arbeitet auch heute noch, im Gegensatz zum Vorstehhund, mit tiefer Nase. Er wurde ursprünglich vom Jäger gemeinsam mit Greifvögeln auf die Jagd mitgenommen. Im frühen Mittelalter hatte er schon die Aufgabe, Enten, Gänse und Fasane aufzuscheuchen, damit der Falke oder der gezähmte Habicht das Niederwild dann schlagen konnte. Der Stöberhund, wie

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zum Beispiel Spaniel, Terrier oder Wachtelhund, durchsuchte das Dickicht und trieb das Wild dem Jäger spurlaut (mit Gebell), zu.

Bei der Jagd mit dem Netz trieben die Stöberhunde Vögel in die Nähe der Vogelfänger. Auf ganz andere Weise nehmen Vorstehhunde die Witterung des Wildes auf. Sie folgen einer Spur nicht mit gesenktem Kopf, sondern fangen mit hoch erhobener Nase und geblähten Nasenflügeln die Luft ein. Haben sie das Wild ausgemacht, so verharren sie jäh in ihrem Lauf und bleiben erstarrt stehen.

Im Mittelalter erwähnte man den sitzenden und springenden Jagdhund. Im Waidmannsvokabular sagt man noch heute von einem Vorstehhund, der nicht sauber vorsteht, sondern heraus stürmt: er springt ein. (www.hundezuechter-info.de)

Abbildung 11 Foto www.spaniel-gruenrocks.de

Historische Berichte beschreiben den Vorsteh- oder Apportierhund als zutraulich, ausgeglichen, gedrungen, mittelgroß mit starkem Kopf und starkem Gebiss.

3) Der Dachshund

Für die Jäger ist der Dachshund oder Teckel der unverkennbare Urenkel der kurzhaarigen Deutschen Bracke. Was dem Teckel an Größe fehlt, das macht er durch Gebell wett. Schon ab etwa 800 nach Christus tritt diese Rasse in Überlieferungen auf. Ihre Aufgabe war es, Dachse und Füchse entweder aus dem Bau zu jagen oder sie dort festzuhalten. Dies setzte einen kleinen beweglichen Körperbau sowie Wildschärfe, williges Schliefen und Flinkheit voraus.

Aus Kreuzungen mit der Bracke wurden Hunde gezüchtet, die als Bau- und Erdhunde bezeichnet wurden. Aus diesen niederläufigen Hunden entwickelte sich

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der Dachshund. Jeder willige, mutige Jagdhund war für die Jagd nach Wild, das in Erdlöchern oder Höhlen lebte, geeignet. Meist war das die Aufgabe entsprechend kleiner, wendiger Hunderassen, eventuell der Terrier oder Dackel, auch Teckel genannt. Ihre Aufgabe war es, mit den kurzen Läufen in die engen Röhren eines Baus zu kriechen und Füchse oder Dachse heraus zutreiben. Sie wurden als flink, lebhaft, mutig und wenig gehorsam geschildert. (www.hundezuechter-info.de)

Abbildung 12 Foto: http://girlfromthenorthcountry.worldpress.com

4) Der Schweißhund

Schweißhunde stammen auch von der Kelten-Bracke ab und sind bis in die Keltenzeit (Kelten sind ein germanisches Jägervolk in Mitteleuropa), etwa ab 500 vor Christus, zurückzuführen. Damals jagte man nicht mit der Flinte oder dem Gewehr. Pfeil und Bogen oder Armbrust waren angesagt.

Die Arbeit des Schweißhundes begann da, wo die des Leithundes aufhörte. So war man auf Hunde angewiesen, die Blutspuren aufspüren konnten. Diese sind in der Lage, winzige Spuren von Schweiß, wie der Fachausdruck der Jäger für Blut heißt, noch nach Stunden wahrzunehmen. Sie wurden (am langen Seil) auf die so genannte Krankfährte geführt. Sie mussten das verletzte Wild suchen. Es ging darum, die verletzte Kreatur zu finden und zu erlösen.

Kamen Leithunde mit einer Schweißfährte in Kontakt, so waren sie für die Fährtenarbeit verdorben. Hunde wie der Hannoversche Schweißhund hatten eine massive Gestalt. Für die Hochgebirgsjagd auf ungesicherten Pfaden war dieser schwere Hund ungeeignet. Durch Kreuzung mit der Gebirgsbracke (Tirolerbracke, Brandlbracke, Dachsbracke) entstand Ende des 19. Jahrhunderts der Bayrische Gebirgsschweißhund. Er ist bis heute der Begleiter der Jäger und Förster. (www.hundezuechter-info.de)

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Abbildung 13 Foto: www.hunderassen.de

5) Der Sauhund

Jagdszene aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die zeigt, wie ein Keiler mit Packern gehalten und von den Hunden angefallen wird.

Zu wohl keiner anderen Jagd wurde von jeher ein Hund nötiger gebraucht als zur Saujagd. Leichte und feinnasige Hunde übernahmen das Bestätigen und Finden, schwere und sauenscharfe Hunde das Greifen, Packen und Halten der Beute. Im frühen Mittelalter waren diese Hunde ein Kreuzungsprodukt aus starken Windhunden, kräftigen Herdenschutzhunden und wehrhaften Hofhunden. (Frank Heil, Hundearbeit am Schwarzwild)

Abbildung 14 www.wikipedia.org

Die Saujagd erreichte ihren Höhepunkt im 16. Jahrhundert. Doggen aus England waren für diese Art des Saufindens und Saupackens prädestiniert. Der Preis, der

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für diese Tiere bezahlt wurde, war enorm, trotzdem verbreiteten sie sich rasch über ganz Europa. Der Sauhund war gewandt, wildscharf, schnell und von enormer Kondition, sein Gebell war laut und hell.

Abbildung 15 www.wikipedia.org

6) Der Biberhund

Er gehörte einer heute nicht mehr existierenden Hunderasse an, er war ein rauhaariger Rattenfänger. Gleichsam schätzte man ihn sehr für die Biberjagd. Dieser verhältnismäßig große Vorstehhund hatte ein ausgeprägtes Witterungsvermögen, Biber erkannte er selbst durch gefrorenen Boden. Er zeigte beste Vorsteharbeit und war daher hoch geschätzt. In Bayern stammte er wohl aus der Zucht des Grafen Tattenbach.

Abbildung 16 Foto: www.vergleichen-und-sparchen.de

Von ihm stammt eventuell der aus Württemberg stammende Mittelschnauzer ab, der Vorfahre der Schnauzer und Riesenschnauzer. Er wurde als Begleiter von Kutschen eingesetzt, lebte im Pferdestall. Als Stallhund war seine Aufgabe das Fangen von Mäusen und Ratten. Er wurde als „Rattler“ bezeichnet. (Das Jagdbuch des Martin Strassner von Kollnitz, Klagenfurt 1976, Verlag des Kärntner Landesarchivs)

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IV. Geschichte und Tradition

Die Geschichte der Jagd ist ebenso die Geschichte der Menschen und ihrer tierischen Helfer. In der kulturellen Entwicklung der Menschheit spielte die Jagd zweifellos seit der frühesten Zeit eine herausragende Rolle. Gab doch die erfolgreiche Jagd dem Menschen lange Zeit das, was er zum Überleben brauchte: Fleisch zur Nahrung, Knochen und Häute zur Herstellung von Kleidung und Werkzeugen. Zugleich stand die Jagd an der Wiege der Kultur-, Sozial- und Rechtsordnung. Technischer Fortschritt und Handel wurden ebenso wie Sprache, bildende Kunst und Religion stark von der Jagd und ihren unterschiedlichen Formen geprägt.

Von den Anfängen des Menschen als Jäger bis ins 7. Jahrhundert hinein durfte zu jeder Zeit alles Wild an jedem Ort mit allen Mitteln gefangen oder erlegt werden. Entsprechend eng ist die Jagdgeschichte mit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit verzahnt. (www.jagd-online.de)

Denn eine erfolgreiche Jagd war die Voraussetzung für das Überleben. Die Beute diente, wie schon erwähnt, ausschliesslich der Lebens- und Nahrungssicherung.

Auch im modernen Jagdalltag ist die Jagd ohne Helfertiere, ohne Jagdhunde, unvorstellbar. Das Verhältnis von Mensch und Tier geht weit über den gegenseitigen Nutzen hinaus. Es ist eine tiefe emotionale Bindung, die uns und unsere tierischen Gefährten zu einer leistungsfähigen und spezialisierten Gemeinschaft zusammenschweißt, die sich bei klarer Rollenverteilung den Herausforderungen der Jagd gemeinsam stellt.

1) DIE URZEIT

Die Jagd auf Tiere ist so alt wie der Mensch, sie diente der Nahrungsbeschaffung, die einen wichtigen Teil seines Tagesablaufs einnahm. Die Zähmung des Wolfes kann man sich so vorstellen: möglicherweise waren seine Vorfahren ängstliche, heimliche Geschöpfe, die zu Jagdverbündeten wurden, um die Überreste der Beutetiere zu erlangen. Sie strichen um die Wohnhöhlen, um jeden Fetzen Fleisch, der herausgeworfen wurde, zu ergattern. Dabei warnten sie vor allen Störenfrieden. So wurde der Wolf allmählich zum halbzahmen Wildhund. Wichtig, um zur damaligen Zeit zwischen Wolf und Jagdhund zu unterscheiden war der Aggressionsverlust gegenüber dem Menschen, wenn es um die Inbesitznahme der Beute ging. Die ersten Hunde benötigten keine spezielle Abrichtung. Das angeborene Jagdverhalten – wie schon beim neolithischen Hund bekannt -

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genügte den damaligen Anforderungen. Durch das gemeinsame Spiel von Kindern und Welpen war der Bund zwischen Jäger und Hund geschlossen.

Der nachweislich älteste Fundort eines Haushundes in Deutschland liegt in Oberkassel bei Bonn. Mit Hilfe des Radiokarbonverfahrens konnte das Alter auf 14.000 Jahre bestimmt werden. Vermutlich begleitete der Hund rheinische Jäger der Cromagnonmenschen. (Hunde in der Archäologie (Teil 1) www.hundekosmos.de)

Der Fund lässt darauf schließen, dass zwischen Mensch und Hund schon eine enge Bindung bestand, lange bevor es feste Siedlungen gab.

In grauer Vorzeit, vor einem nachweisbaren Erscheinen des Menschen, entstanden die Urformen der fleischfressenden Raubtiere, der Karnivoren. Es waren Lebewesen von der Größe eines Wiesels, deren Schädel und Gebiss mit den gegenwärtig lebenden Hundearten deutliche Gemeinsamkeiten aufwiesen. Forscher betitelten sie als Miaciden. Diese lebten etwa vor 50 Millionen Jahren. Aus ihnen gingen im Laufe einer über weitere Millionen Jahre währenden Entwicklung die unmittelbaren Vorfahren aller Kaniden hervor.

Das Zentrum der stammesgeschichtlichen Entwicklung der Hundeartigen befand sich aller Wahrscheinlichkeit nach in Nordamerika. Sie gelangten vor sieben Millionen Jahren über die damals bestehende Landverbindung vom amerikanischen Kontinent nach Ostasien. Von dort verbreiteten sie sich mit großem Artenreichtum in der Alten Welt bis nach Europa. Als Stammvater der Kaniden betrachten Wissenschaftler einen vor fünf Millionen lebenden Urhund, dem sie die Bezeichnung Tomarctus gaben. Auf ihn führen sie die Wurzeln der gegenwärtig noch zahlreichen Arten an Wölfen, Füchsen, Schakalen und Windhunden zurück. Erst am Ende dieser Entwicklung entstanden aus Wölfen unsere Haushunde und somit waren die Anfänge des Jagdhundes gegeben. (www.hundezuechterinfo.de)

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Abbildung 17 Foto: Wissen aktuell für Kinder

Die älteste Form der Jagd ist die Ausdauerjagd ohne Waffen, wie sie heute noch von den Aborigines betrieben wird. Dabei hetzen Jäger und Hunde das zu erlegende Wild über lange Strecken, bis es vor Erschöpfung und Entkräftung zusammenbricht und stirbt. Aufgrund des herrschenden Wildreichtums beschränkte sich die Aufgabe der Hunde auf das Treiben der Wildtiere, zum Beispiel über Klippen oder an steilen Felswänden entlang. Das Aufspüren der Beute war damals kein Problem. Nach der letzten Eiszeit bevorzugte man, besonders bei der Jagd in der offenen Tundralandschaft, die Hetzhunde wegen ihrem schnellen Bewegungsablauf.

Auf der ganzen Erde entwickeln sich die Hunde ähnlich. Nach Europa gelangte der so genannte Laufhund, Stammvater der Jagdhunde, wahrscheinlich durch Tauschhandel mit dem Orient.

Im Fernen Osten wie im Mittelmeerraum hatte der Mensch den Hund, den Geparden und den Falken als Jagdhelfer gewonnen und abgerichtet. Die ägyptischen Adeligen wussten Windhunde sehr zu schätzen. Die auf Friesen um Gräber herum dargestellten Windhunde scheinen mit den heutigen Windhunden identisch zu sein.

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2) Jungsteinzeit (Mesolithikum)

In der Jungsteinzeit (zirka 5000 Jahre vor Christus) entwickelte sich der Mensch vom Jäger und Sammler zum Bauern, die Jagd verlor an Bedeutung fürs Überleben. Sie diente aber weiterhin der Lebensmittelbeschaffung und zur Schaffung von Gebrauchsgegenständen, welche vor allem Felle und Decken gegen Kälte und Nässe waren. Gegen Ende der Steinzeit benutzte der Mensch Wolfswelpen als Köder, um Artgenossen herbeizulocken. Diese fast zahmen Tiere waren Vorläufer unserer Haustiere. Durch willkürliche Kreuzung entstand eine Anzahl verschiedener Hundetypen, die als Basis für die Entwicklung der späteren Rassen diente.

Abbildung 18 www.wikipedia.org

3) Antike

Die ersten Jagdgesetze wurden von den Römern eingeführt. Sie verboten das Jagen auf bebauten Feldern oder in der Nähe von Städten.

Der griechische General und Schriftsteller Xenophon (Attika, 430 vor Christus), war der Erste, der genaue Anweisungen für die Hundezucht gab. Er verfasste damals ein Buch „Über die Kunst der Hundeführung“, das heißt, über die Jagd. Er beschrieb Hunde, die nicht den Mut hatten, sich einem Hasen zu nähern. Sie blieben stehen, bis sich die Beute bewegte. Dieses Verhalten sah er als Fehlverhalten an. Er erwähnte überdies den tapferen und wagemutigen Kreter. Als berühmtesten Jagdhund der Antike galt der gallische Segusier mit seiner besonders guten Nase.

Arrian, ein bekannter Jäger, ließ sich seine Windhunde aus Britannien einführen. Er war ein ergebener Schüler Xenophons. Erfahrene Hundezüchter und Jäger halten sich heute noch an diese Gebote und Vorschriften.

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4) Antike Hochkulturen

Ursprünglich diente die Jagd in Ägypten ausschließlich dem Nahrungserwerb.

Die Adligen liebten die Jagd mit Pfeil und Bogen vom Streitwagen aus. Dieses Jagen glich mehr einem Wettbewerb im Bogenschießen oder einer Demonstration von Hundearbeit. Die Hunde jagten dabei nach Sicht und nicht nach der Nase.

Abbildung 19 www.wikipedia.org

Den Jägern standen Pfeil und Bogen, Lasso, Wurfholz, Speer und Netz zur Verfügung. Mit der Einführung der Sklaverei entwickelte sich die Jagd zum Freizeitvergnügen für die herrschenden Privilegierten. Diese liebten und bevorzugten windhundartige, hetzende Sichtjäger, die das selbständige Erledigen von kleinerem Wild beherrschten. Bereits damals waren bracken artige Hunde bekannt und wurden bei der Suchjagd eingesetzt.

Schon um 1200 vor Christus wurden die ägyptischen Bracken von den Phöniziern und Griechen nach Europa gebracht. Der rege Tauschhandel brachte sie über die Römer zu den Germanen, von dort zu den Kelten, die sich bereits damals intensiv mit Zucht befassten. Alle Bracken stammten von den Keltenbracken ab. Im Zuge der Völkerwanderung und der Kreuzzüge wurden diese Hunde über ganz Europa hinaus verbreitet. Sie wurden für alle möglichen Jagdbereiche eingesetzt, besonders aber als Such- und Spürhunde.

Auch aus der Zeit Assurbanipals (668-631 v.Chr.), König von Assyrien, existieren Jagdabbildungen, die die Jagdhunde bei der Jagd auf Löwen zeigen. In der späteren Zeit wurden die Hunde vom dekadenten Adel bei Arenakämpfen gegen

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Löwen und Bären eingesetzt und dienten so der Erheiterung der damaligen Bevölkerung.

Abbildung 20 www.assyrischekunst.de

5) Mittelalter (5. Jh.- Anfang 16. Jh. n. Chr.)

Im Mittelalter wurde die Jagd für Nahrung wegen zunehmender Sesshaftigkeit vernachlässigt, Freizeitvergnügen traten in den Vordergrund. Die Jagd wurde ein Privileg des Adels, der staatlichen und kirchlichen Würdenträger. König und höherer Adel strebten nach einer Sonderstellung.

Der Herrscher behielt sich in den so genannten Bannforsten die alleinige Nutzung vor. Wenn der König keine Lust zu jagen hatte, sorgten Gäste und die ersten Berufsjäger für eine reich gedeckte Tafel. Zwischen den Bannforstgebieten konnten die Bauern in den Allmenden weiterhin frei jagen. Ab 1500 beanspruchten die Landesfürsten alle Jagdgebiete für sich. Aus dieser Zeit stammt auch die Unterscheidung zwischen Hoher Jagd - sie war dem Adel vorenthalten und auf Hochwild ausgerichtet - und der Niederen Jagd. Der niedere Adel durfte etwa Hase, Fasan und Rehwild erledigen. Zu Beginn des Mittelalters zogen Besuchsknechte mit ihren Leithunden, den Vorfahren der heutigen Schweißhunde, von Adelshof zu Adelshof. Sie sicherten dem Jagdherrn und seinen Gästen leichte Beute zu, indem diese Knechte ihnen Hirsch und Gams zutrieben. Aufgrund der in dieser Zeit dem Jagdhund auferlegten Aufgaben, dem Zutreiben des Wildes, ist es nicht schwierig, die damalige beliebte Jagdmethode, die Parforcejagd, zu erkennen. Nach der erfolgreichen Hetzjagd zu Pferde wurde

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der Hirsch schlussendlich gestellt und durch die Jäger erledigt. Diese Jagdform wurde von der Gesellschaft bevorzugt, da sie leichte, sichere Beute versprach. Man jagte mit Talbots, einer Bracke mit tiefer Stimme, und mit doggenartigen Hunden.

Um jene Zeit begann an den Fürstenhöfen und Adelshäusern die Rassehundezucht für Jagdhunde mit Festlegung von Merkmalen in der Rassenbeschreibung und im Stammbaum. Bekannte Nutzungsgruppen waren Hetzhunde, Spürhunde, Packer sowie eine kleinere Rasse für die Erd- und Baujagd.

Im alten Griechenland war die Bezeichnung für Jagd „kyngesion“, was so viel bedeutet wie: was mit dem Hund geschieht. Diese Worte drücken die untrennbare Beziehung zwischen Hund und Herr aus. Der griechische Jagdhund entwickelte sich durch Import altägyptischer Laufhunde und Bracken.

Die Jagd in Rom wurde, zur gleichen Zeit, nur als Nebensache angesehen. Einige Jäger schätzten die Arbeit mit der Meute dennoch sehr.

Auf dem folgenden Bild sieht man, dass die Hunde nach erfolgreicher Jagd mit zuvor ins Gescheide eingetauchten Brotstücken belohnt wurden.

Abbildung 21 Michael Brandner, Die Jagd von der Urzeit bis heute, 1971

Das erste Jagdgesetz in England wurde 1016 erlassen. Es behielt dem König und dem Adel das Jagdrecht vor. In einer Szene aus dem Wandteppich von Bayeux sieht man König Harold mit Meute und Falken zur Jagd aufbrechen.

Die ersten tragbaren Feuerwaffen wurden etwa Mitte des 14. Jahrhunderts hergestellt. Es waren die so genannten „Handbüchsen“. Unter einer früheren Gesetzesvorschrift Heinrichs VII. war es dem gemeinen Volk verboten, Schusswaffen, Wind- und andere Jagdhunde, Vogelfangnetze, also alle Gerätschaften, welche zum Fangen von Wild dienten, zu besitzen.

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6) Neuzeit bis 18. Jahrhundert

Zu Beginn der Neuzeit sollte der Jagdhund brauchbar sein und dem Wild nachjagen. Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert diente die Jagd eher zur Belustigung der Adligen. Hirsche wurden im Gehege gehalten und nicht selten erfreuten sich die höfischen Jagdgesellschaften an kostümierten Anlässen. Das Wild wurde durch enge Gassen getrieben oder über Hindernisse oder Gewässer gejagt, damit sie es aus einer bequemen Lage, ohne Mühe, erlegen konnten. Der Jagdhund hatte allein die Aufgabe, das Wild auf die Jäger zuzutreiben.

Der Wert der Schlosshunde, insbesondere der Jagdhunde, stieg enorm. Sie wurden in Ehren gehalten, als großzügige Geschenke an Adelsfreunde weitergegeben. Sie trugen goldene Halsbänder und ebensolche Leinen. Die besten Hunde durften bei ihren Herren im Schlafgemach nächtigen, die anderen als Wächter vor der Türe.

Nicht nur für die Menschen, auch für die Hunde gab es zu dieser Zeit eine Art Ständegesellschaft. Hunde der niederen Schichten oder Streuner fristeten ein armseliges Dasein. Um das Wild und den Adel nicht zu stören, wurden Bauern-, Hirten- und Hofhunde entweder angekettet oder schwere Holzprügel wurden an ihren Körper geheftet, was sie am Laufen stark behinderte und langsam machte.

Im 16. Jahrhundert kam es in Mode, Jagdtagebücher zu führen. Maler mit gutem Namen wurden bezahlt, um riesige Gemälde mit Jagdszenen - meist Jäger auf Pferden mit der ganzen Meute - zu malen.

Abbildung 22 Lucas Cranach d.Ä. 1529; Kunsthistorisches Museum, Wien

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Nicht nur dem erlegten Wild, auch den innig geliebten Freunden, den Jagdhunden, setzte man zu jener Zeit Denkmäler. Die vielleicht ältesten Hundeporträts sind Darstellungen der Jagdhunde von Erzherzog Ferdinand im Schloss Ambras bei Innsbruck und der Fam. Esterhazy (Burg Forchenstein).

In dieser Epoche lebten die Jagdhunde ja meist eng mit ihren adeligen Besitzern und deren Familien zusammen. Ebenso wie ihre Besitzer galten auch sie als adelig. Die Bezeichnung Bloodhound bezeichnet nicht die Blutrünstigkeit des Jagdgehilfen, vielmehr geht der Ausdruck auf die Reinblütigkeit zurück. Als Statussymbol des Adels war in vielen europäischen Ländern dem gemeinen Volk die Haltung eigener Jagdhunde bis ins 19. Jahrhundert verboten.

Die Hauptdisziplinen des jagdsportlichen Vergnügens waren damals das Flugwildschießen, die Hetzjagd, die Hasenjagd zu Pferde mit Windhunden sowie die Otterjagd mit Wasserhunden. Die Züchtung eigener Jagdhundevarianten erfolgte durch passionierte Jäger.

Die Parforcejagd konnte der Bauernschaft und den adeligen Grundbesitzern enorme Schäden verursachen, ohne dass ausreichend Kompensation gewährt wurde. Daher wurde das Thema während der Aufklärung immer wieder als drastische Sozialkritik aufgegriffen. Das Gedicht des Lyrikers Gottfried August Bürger (1747-1794) ist exemplarisch dafür.

Zur damaligen Zeit sah man die Jagd als Belustigung der Elite, je reicher man war, desto mehr zeigte und lebte man seinen Wohlstand. Gäste wurden aufs Beste bewirtet, das schönste Stück Wild wurde als Gastgeschenk dargeboten, praktisch auf dem Präsentierteller zum Schuss freigegeben.

In Frankreich organisierte König Ludwig XIV. (1643-1715), der „Sonnenkönig“ Parforcejagden in großen Waldgebieten. Diese wurden abgepresst, um das Wild zusammenzuhalten und am Entkommen zu hindern. Sein Größenwahn ging so weit, dass er breite Straßen als Reitwege anfertigen ließ, um den Jägern größtmöglichen Komfort zu bieten. Diener mit Erfrischungen standen den Jagdgästen zur Verfügung.

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Der Bauer

An seinen Durchlauchtigen Tyrannen

Abbildung 23 www.wikipedia.org

Wer bist du, Fürst, daß ohne Scheu Zerrollen mich dein Wagenrad,

Zerschlagen darf dein Roß?

Wer bist du, Fürst, daß in mein Fleisch Dein Freund, dein Jagdhund, ungebleut

Darf Klau' und Rachen hau'n?

Wer bist du, daß, durch Saat und Forst Das Hurra deiner Jagd mich treibt,

Entatmet, wie das Wild? -

Die Saat, so deine Jagd zertritt, Was Roß, und Hund, und du verschlingst,

Das Brot, du Fürst, ist mein.

Du Fürst hast nicht bei Egg' und Pflug, Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.

Mein, mein ist Fleiß und Brot! -

Ha! du wärst Obrigkeit von Gott? Gott spendet Segen aus; du raubst!

Du nicht von Gott, Tyrann!

Bürger-Gedicht bei Projekt Gutenberg, spiegel.de

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Während des 17. und 18. Jahrhunderts wurden die Jagden vielfach zu Schauspielen, zu Kostümveranstaltungen degradiert. Gehetzte Tiere wurden je nach Laune der Könige gezwungen, in Weiher oder Seen zu flüchten, um den betrunkenen Jägern leichte Abschüsse zu ermöglichen. Zu jener Zeit waren die erfahrenen und seriösen Jäger in der Minderheit. Einer von ihnen war George Washington. Er war von früher Jugend an bis nach dem Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) ein Reiter hinter seiner Meute. Als begeisterter Fuchsjäger bekam er französische Hunde als Gastgeschenk. Er war ein engagierter und verständnisvoller Jäger, der den Hunden Zeit ließ, sich einzugewöhnen und anzupassen.

Auf dem folgenden Bild lädt Lord Thomas Fairday ein, seinen Hunden zu folgen. (Michael Brander: Die Jagd von der Urzeit bis heute)

Abbildung 24 Michael Brander: Die Jagd von der Uhrzeit bis heute

7) 19. Jahrhundert

Nach der Revolution 1848 wurde die Jagd an Grund und Boden gebunden, Verpachtung bei Nichtgebrauch ermöglicht. Es wurden erstmals Jagdkarten ausgestellt. Jetzt durfte endlich auch das gemeine Volk wieder jagen. Man begann mit einer geregelten Rassezucht, Zuchtverbände wurden gegründet.

Ein vereinheitlichtes Jagdgesetz wurde ausgearbeitet, Jäger mussten eine Prüfung ablegen, um den Jagdschein zu erlangen.

Im Jahre 1800 wurde das Fuchshundemeuten-Zuchtbuch in England eingerichtet. In diesem Schriftstück wurde festgelegt, dass die Fuchsjagd mit der Meute nur noch 40 Minuten dauern durfte.

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Anhand dieses Buches kann man Züchtung und auch die Vorfahren, die Abstammung jedes in England registrierten Zuchthundes feststellen. Durch diese Hilfe begann man bestimmte Eigenschaften heranzuzüchten, wie etwa eine feinere Nase oder höhere Agilität.

Neben der Fuchsjagd zu Pferde erfreute sich die Hasenjagd großer Beliebtheit. Pointer oder Setter hatten jetzt einen vorbildlichen Ausbildungsstand erreicht.

Die Hasenjagd blieb im 19. Jahrhundert das Lieblingskind der englischen Bevölkerung, ohne Unterschied auf gesellschaftliche Zugehörigkeit. Die Armen jagten fürs Überleben. Die besser gestellten Briten liebten das Wettrennen zwischen den Hunden mehr als das Erlegen der Hasen.

Durch die Jagd mit der Flinte war das Interesse der Jäger auch an guten Gebrauchshunden erheblich gestiegen. Im Jahre 1837 wurde der Kennel Club gegründet, der die Oberaufsicht über die Zuchtbestimmungen der Apportierhunde innehatte.

Apportierhunde waren durch die neuen Jagdmethoden unentbehrlich geworden. Die erste Hundeprüfung in England, im Jahre 1869, betraf einzig Pointer und Setter: „Von 100 möglichen Punkten gab es bis zu vierzig für die gute Nase, dreißig für Tempo und Reichweite, zehn für Temperament, zehn für Festigkeit vorn und zehn für Festigkeit hinten.“ Das war der Beweis, dass es zu jener Zeit genug Leute gab, die Vorstehhunde schätzten. Aber nur etwa ein Jahrhundert später beherrschten die Apportierhunde unangefochten das Feld.

Die Spanielfreunde hatten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Mühe, Anerkennung für die Gebrauchshundeeigenschaften ihrer vierbeinigen Gefährten zu erlangen. Pointer und Setter galten als die besten Gebrauchshunde (gundogs). Der Retriever erfüllte alle Kriterien eines guten Apportierhundes.

In Frankreich lief die Fuchsjagd des 19. Jahrhunderts ungefähr so ab: Die Jäger folgten den Hunden zu Fuß und erschossen das gestellte Tier mit ihren Flinten.

In Österreich und Deutschland gab es bis zur Revolution von 1848 fürs gewöhnliche Volk die Möglichkeit zur Jagd so gut wie gar nicht. Bis dahin regierten die Kurfürsten. Nun durfte der Bürgerliche endlich auch vom Waffenbesitzrecht Gebrauch machen und sich Hunde anschaffen. Das Jägervolk schoss auf Vogel- und Hühnervogelarten sowie auf Rotwild, Schwarzwild und Gamswild. Die Hörner des Steinbocks waren damals schon eine begehrte Jagdtrophäe.

So begann auch in diesen Ländern die Suche nach dem perfekten Jagdhund, der alle nötigen Eigenschaften besaß. Es wurde verstärkt in die Züchtung investiert, Auslese betrieben und man holte sogar gute Hunde vom Ausland, um den Zuchterfolg zu verbessern. Man suchte nach dem idealen Gebrauchshund.

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Erst 1879 begann man in Deutschland mit der Züchtung des Deutschen Kurzhaar als Nachfahre des altdeutschen Vorstehhundes. Freiherr Sigismund von Zedlitz und Neukirch begann die Fähigkeit der guten Feldarbeit mit der Vielseitigkeit zu vereinen. Dies war ein wichtiger Schritt Richtung Mehrzweckhund. (Entwicklungsgeschichte der deutschen Kynologie (1889))

Denn unter den jagdberechtigten Leuten kam der Wunsch nach einem „Allrounder“ auf. Der Jäger verlangte das Auffinden von Wild, das Vorstehen, das Apportieren nach dem Schuss sowie das Eindringen in Dickungen und das Leisten von Wasserarbeit. Auch das Folgen der Rotfährte, das Niederziehen der Beute sowie das Verbellen und das Hinführen des Jägers sollte der neue Jagdhund beherrschen.

Heute werden die Jagdhunde als Gebrauchshunde nur noch von der Jägerschaft hoch geschätzt. Die verschiedenen Jagdhunderassen werden von den Züchtern und ihren Besitzern als Familienhunde geliebt und sind auch auf Ausstellungen zu sehen.

Abbildung 25 http://familie.hegewald.info

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V. Historische Haltung des Jagdhundes

Abbildung 26 Gaston III. Das Buch der Jagd (Livre de chasse)

In England wurde der Jagdhund im frühen Mittelalter separat gehalten, von speziell dafür ausgebildeten Leibeigenen betreut, gefüttert und beobachtet. In Deutschland wurden die Jagdhunde von eigens dafür bezahlten Untertanen betreut und auch bei ihnen untergebracht. Diese Art der Aufzucht wurde als Hundelege bezeichnet und hatte ihre Anfänge unter Karl dem Grossen. Mit Hundelege wurde die Verpflichtung zur Aufzucht, Haltung und Verpflegung herrschaftlicher Hunde beschrieben. Ab dem 12. Jahrhundert mussten die Klöster dem Adel Hunde sowie Jäger für die Jagd zur Verfügung stellen. Im österreichischen „Rüdenhof“ wurden gegen Ende des 12. Jahrhunderts zeitweise 300-400 Meutehunde gehalten.

Zu Beginn der Jagdsaison wurden die Tiere auf Jäger und Forstleute aufgeteilt, die den herrschaftlichen Jagden zur Verfügung stehen mussten. Nur besonders gute Hunde, eventuell die Leittiere, blieben unter der Obhut des Jägers, da ihre Ausbildung und Dressur Zeit und Geschick verlangte. Die Hunde der herrschaftlichen Besitzer waren damals schon katalogisiert, um den Überblick zu behalten, um zu kontrollieren, wer von wem betreut wurde.

Als Privileg der Oberschicht durften jagdtaugliche Hunde nur vom Adel gehalten werden, Privatpersonen hatten keinen Anspruch und wurden bei Zuwiderhandeln streng bestraft. Bis 1711 war in Deutschland selbst hohen Jagdbeamten der Besitz solcher Hunde verboten.

In den Jahren 1387-1389 verfasste der Graf von Foix und Bean, Gaston III., das Buch der Jagd (Livre de chasse). Dieses kulturgeschichtliche Zeugnis seiner Zeit

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ist ein Meisterwerk das heute noch inhaltlich und künstlerisch überzeugt. Die Ausstattung der Zwingeranlagen wurde von ihm beschrieben. Gut isolierte Stallungen wurden gefordert, Liegeplätze aus Stroh, Auslauf und tägliche Schulung. Man erkannte, dass der Hund Gesellschaft braucht, um zufrieden zu sein. Wichtig war auch, sie in der Meute gut zu sozialisieren und einzugliedern. Es wäre wünschenswert, diesem Aspekt auch in der jetzigen Zeit mehr Aufmerksamkeit entgegenzubringen.

„Tag und Nacht muss sich der Jagdbursch, dem die Hunde anvertraut sind, bei ihnen im Zwinger aufhalten, um sie am Raufen zu hindern. Am Kamin können sich die Hunde trocknen, wenn sie durchnässt von der Jagd zurückkehren. Ging die Hetze über steinigen oder harten Boden, soll man die Läufe mit Essig und Ruß behandeln. Ein räudiger Hund muss wegen der Ansteckungsgefahr von den anderen isoliert und mit geeigneten Heilmitteln behandelt werden. Jeden Morgen soll man sie auskämmen und mit einem Strohwisch abreiben.“

Abbildung 27 Gaston Phoebus: Darstellung des Hundezwingers mit Auslauf

Eine Ausbildung, die Gaston Phoebus als enorm wichtig bezeichnete, war der richtige Einsatz von Kommandos und Informationen, die während der Jagd zwischen Hund und Mensch ausgetauscht wurden. Damals war die Ansprache vielfältiger, die Stimmlage und Lautstärke variierte, je nachdem, welches Wild man jagte.

Die Ausbildung eines Hundes begann im Mittelalter nicht vor der Beendigung des ersten Lebensjahres, mit eineinhalb Jahren war er jagdbereit. Das wird in Italien,

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Spanien und Portugal noch heute praktiziert. In Deutschland und Österreich wird sehr früh mit der Schulung des Jagdgebrauchshundes begonnen. Durch die Prüfungen wird die Belastung der jungen Hunde schon zum Wettbewerb im Welpenalter.

Im Mittelalter wurde den Welpen und Jungtieren große Aufmerksamkeit im Bezug auf ihre individuellen Fähigkeiten zuteil. Die Ausbildung konnte dann 4-5 Jahre dauern. Die Lehrzeit eines Jagdjunkers dauerte sieben Jahre. Der Lehrjunge musste die Hundetypen und deren Bezeichnung lernen. Er musste ihre Pflege und Ernährung übernehmen, sie im sozialen Verhalten im Rudel sowie dem Menschen gegenüber ausbilden. Nach der erfolgreichen Lehre und weiteren sechs Jahren wurde der Page zum Jäger.

Die Schüsseljagd, das Feiern nach erfolgreicher Jagd, war damals so wichtig wie heute. „Wenn der Jagdjunker zum Herrensitz zurückgekehrt, soll er im Hundezwinger nach dem Rechten sehen. Schließlich soll er seinem Herrn Bericht erstatten. Dann erst soll er die Abendmahlzeit einnehmen. Und sein Herr soll den Junker an seiner Tafel teilhaben lassen, weil dieser seine Pflicht getan hat.“ Heute kann man bei Jagdveranstaltungen beobachten, dass einigen Jägern das eigene Wohl näher liegt als das Wohl seiner Hunde.

VI. Sozialer Stellenwert des Hundes

Schon bei Pharao galten gute Jagdhunde als Teil von Tributzahlungen (Abgaben). Die Hunde nahmen eine herausragende Stellung als Jagdbegleiter der Herrscher bei Löwen- und Antilopenjagden in den Hochkulturen ein. Auch stand der Jagdhund nach erfolgreichen Jagden im Mittelpunkt von keltischen Gesellschaften. Er wurde gefeiert, geschmückt und mit Fleisch belohnt.

Frühe Hinweise auf die gesellschaftliche Wertschätzung des Jagdhundes finden sich in den germanischen Stammesrechten. Das Töten oder der Diebstahl eines solchen Tieres wurde mit hohen Geldstrafen belegt. Auch in seiner Funktion als Begleiter der Jagdgöttin Epona besaß er hohe symbolisch-mythologische Bedeutung.

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Abbildung 28 Heimkehr von der Jagd, Georg Biller

Eine strenge Trennung der reinrassigen, wertvollen Jagdhunde zu den Hirtenhunden wurde im Mittelalter vorgenommen (Verhinderung einer Durchmischung). Der Verlust eines guten Jagdhundes wurde ebenso hoch eingeschätzt wie der eines menschlichen Helfers. Enges Zusammenleben der Hunde mit ihren adeligen Herrn war keine Seltenheit. Sie galten als königliche Geschenke zwischen Regenten, ebenso als „adelig“ wie ihre Besitzer.

Dem gemeinen Volk wurde die Jagdhundehaltung bis ins 18. und 19. Jahrhundert nicht erlaubt. Dies war dem Adel als Statussymbol vorbehalten.

Heute werden viele Jagdhunderassen als Familien- und Ausstellungshunde gehalten. Nur noch die Jägerschaft schätzt die Jagdhunde als Gebrauchshunde hoch ein.

VII. Kunst und Kultur

1) Mythologie

In der Welt der Götter verkörpert der Jagdhund meist den treuen Begleiter und Helfer des Menschen. In der nordischen Mythologie der Germanen sind es die Wölfe Geri und Freki (der Gierige und der Gefräßige), die den Gott Odiri, den obersten Gott aller Asen, begleiten und ihn vor allen Gefahren beschützen.

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Abbildung 29 Geri und Freki www.wikipedia.org

Die Totengöttin Hel besitzt einen riesigen Hund namens Garm. Dieser Hund bewacht am Fluss Gjöll den Eingang zur Unterwelt, wo er eine Grotte bewohnt.

Die griechische Göttin Artemis, Tochter des Zeus und der Leto, bekam von ihrem Vater gute Hunde für die Jagd. Von den Kyklopen bekam sie einen silbernen Bogen, Köcher und Pfeile. Mit diesen Utensilien streifte sie durch die Wälder, begleitet von ihren Hunden und wilden Tieren, die ihr unterwürfig waren. Artemis bevorzugte die Hirschjagd. Die römische Göttin Diana wurde der griechischen Göttin Artemis angeglichen und so auch „Göttin der Jagd“ genannt.

Legendär ist die Überlieferung des Hundes Argos. Odysseus kehrte nach jahrelanger Abwesenheit in seine Heimat zurück, im Gewand eines Bettlers. Niemand erkannte ihn, einzig sein Hund. Sich selbst überlassen, vernachlässigt, kaum noch in der Lage sich zu bewegen, wedelt er beim Anblick seines Herrn freudig mit dem Schwanz, um dann an Altersschwäche zu sterben.

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Abbildung 30 Odysseus und Angos

Dass der Hund im alten Kreta von großer Bedeutung war, wird nicht nur durch die Überlieferung der Mythen und durch die zahlreichen Abbildungen belegt, sondern auch durch einen aufsehenerregenden Fund von Hundeskeletten in Roussolakos bei Palaikastro auf Kreta. Hier befand sich in minoischer Zeit die größte Siedlung Kretas, Elia, und eines der wichtigsten Heiligtümer des Diktäischen Zeus, in dem man den Siegelabdruck des „großen Jägers“ ausgrub. Die British School of Archaology fand auf dem Gelände zwei ausgetrocknete Zisternen, die u.a. 28 vollständig erhaltene Hundeskelette aus der Zeit von ca. 1450 v. Chr. enthielten. Wie der leitende Archäologe Alexander MacGillivray erklärte, lässt sich an der Art der Bestattung erkennen, dass ihnen große Verehrung zuteilwurde. Für die Minoer waren sie heilige Tiere, die der Gottheit geopfert wurden.

2) BRAUCHTUM - Jäger in Märchen und Geschichten

Wie in jedem Land entwickelten sich auch in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz Jagdbräuche. Die traditionelle Farbe der Bekleidung der Jäger ist grün, ihre Sprache eine Jagdsprache, die sich im Laufe von Jahrhunderten formte.

In zahlreichen Märchen, Erzählungen und Legenden haben Jäger und ihre Hunde einen ganz besonderen Stellenwert. Sie treten oft als edle Gestalten auf.

Die Hubertuslegende, die Erscheinung des Hirsches mit dem leuchtenden Kreuz zwischen den Stangen, reicht bis fast 2000 Jahre zurück. Der älteste Jagdheilige

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ist St. Eustachius, den noch Dürers bekannter Kupferstich darstellt, wie er kniend neben seinem Pferd, seinen Bracken und Windhunden die Hände zum Hirsch mit dem Kreuz zwischen dem Geweih erhebt. Der heilige Eustachius, der heute als ältester Jagdheiliger fast vergessen ist, galt in Deutschland lange noch als solcher. Heute tragen in Frankreich der Jagdheilige St. Hubertus, das ihm geweihte Ardennenkloster und sein Hund denselben Namen: Saint Hubert!

Abbildung 31 www.sagen.at

Abbildung 32 www.8ung.at

Marie von Ebner-Eschenbachs Novelle „Krambambuli“ (1883) erzählt von einem reinrassigen Jagdhund mit treuen Augen, der von seinem Besitzer, einem Wilderer, zu später Stunde verkauft wird. Gleich am nächsten Morgen bereut er und versucht alles, um seinen Hund zurückzubekommen. Im Wald stöbert Krambambuli seinen früheren Besitzer, den Wilderer, auf. Er weiß nicht mehr, zu welchem der beiden Männer er laufen soll.

Schlussendlich läuft er zum ersten Besitzer, diesen trifft sodann die tödliche Kugel. Krambambuli bleibt bei den Toten, will später zum zweiten Besitzer zurück und erfriert auf dessen Türschwelle. Vordergründig geht es in „Krambambuli“ um die Treue des Hundes. Auch in die Kinder- und Jugendliteratur fanden die Jagdhunde Einzug. Selma Lagerlöfs 1906/1907 erschienener Nils Holgersson berichtet von den treuen Jagdhunden Kar und Caesar.

3) Bildende Kunst

Felsmalerei, Archäologie, Skulptur und Malerei sind seit jeher Zeugen der Bedeutung des Hundes im täglichen Leben, aber auch in der Fantasie des Menschen. Der Hund (Wach-, Jagd- oder Begleithund) war stets auch Wächter der Unterwelt für Treue und Gehorsam. Er wurde aber auch verdammt und mit dem Bösen in Verbindung gebracht. Zahlreiche Darstellungen des Hundes findet man auf Wappen, Münzen und in neuerer Zeit auch auf Briefmarken.

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Abbildung 33 www.images.google.at

Abbildung 34 www.muenzauktion.com

Abbildung 35 nv85.de

Auf einem breiten Felswandfries in der Cueva Vieja, in Spanien, findet sich bereits die Abbildung eines Jagdhundes, der einem Hirsch den Fluchtweg abschneiden will. Dies ist ganz offensichtlich eine Darstellung der Anfänge der Jagd.

In der Neuzeit erscheint der Jagdhund auf zeitgenössischen Darstellungen aller europäischen Herrscherhöfe. Die unterschiedlichen Jagdhundetypen differieren eindeutig untereinander.

Im 20. Jahrhundert sind Abbildungen von Jagdhunden überaus beliebt. Sie zeigen sich überall im Alltag und sind in jeder Stilrichtung anzutreffen. Vor allem in Jägerkreisen sind sie nach wie vor ein beliebter Wandschmuck und zusammen mit den Trophäen im Jagdzimmer zu bewundern.

4) Heraldik und Sphragistik

Die Bedeutung des Jagdhundes in der Heraldik beruht auf dem historisch verankerten Jagdprivileg und repräsentiert das Recht der hohen Jagd. Auch auf den Siegeln der Adligen sind Reiter in Begleitung ihrer Hunde dargestellt (Sphragistik = griechische Siegelkunde).

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In „J. Siebmachers großem und allgemeinem Wappenbuch“ (Nürnberg, Verlag von Bauer und Raspe, 1890) unterscheidet die Heraldik dreierlei Hunde:

1. den Windhund 2. den Bracken (Leithund) 3. den Rüden(Dogge)

Der Windhund zeichnet sich von den andern durch langfliegenden und umgelegten spitzen Behang, schlanken glatten Körper und Rute aus. Er kommt laufend, aber auch aufrecht vor, zuweilen auch liegend.

Der Bracke, ebenfalls in beiden Stellungen, auch stehend, sitzend und liegend vorkommend, hat langen runden Behang, gedrungenen Körper und zottige Rute. Sowohl Windhund wie Rüde tragen für gewöhnlich ein Halsband, teils einfach gelb, oder rot mit goldenen Borten, Ring und Buckeln.

Der Rüde (ein Rüdenrumpf-Wappen der Rüdt von Collenberg) hat die Struktur des Bracken, aber wie der Windhund spitzen, jedoch nicht umgelegten Behang.

Die am häufigsten dargestellte Hunderasse in der Wappenkunde ist die Bracke (heraldisch: der Bracke), sie ist auch das Symbol für den besiegten Unglauben, daher zeigt das Wappen vieler Adliger ein Brackenhaupt oder eine Bracke als Heimzier. Die Darstellung der Bracken als Wappenfigur erfolgt oft mit herausgestreckter Zunge, meist rot, und breitem Halsband, tief angesetztem Behänge und hervortretendem Hinterhauptbein.

Eine wachsame Bracke zeigen die Wappen vieler hochadeliger Familien wie die der Hohenzoller, der Grafen von Nesselrode oder Schönberg.

Abbildung 36 K. Stadler,

Deutsche Wappen - BRD

Die deutsche Kleinstadt Tettnang im Bodenseekreis wurde 1280 von Graf Hugo von Montfort gegründet und erhielt das Stadtrecht im Jahre 1297 von König Adolf von Nassau.

Das älteste Siegel stammt aus dem späten 14. Jahrhundert und zeigt bereits einen Hund, dessen Ursprung und Bedeutung nicht mehr belegt werden kann. Seitdem wird aber die Bracke auf den Siegeln und Wappen der Stadt verwendet.

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Im Siegelbild erscheint das Wappen der Stadt, ein aufspringender schwarzer Bracke mit goldenem Halsband und der Umschrift: “S(igillum) civium de tetnag“, Siegel der Bürger von Tettnang.

Abbildung 37 www.deutschewappen.de

Abbildung 38 Siegel d. Bürger von Tettnang

Der Hund könnte von älteren Montforter Siegeln übernommen worden sein, denn ihre Reitsiegel zeigen mehrfach ähnliche Bracken, eventuell vom Siegel des Grafen Hugo von Feldkirch. Sein Hauptvergnügen war die Jagd und die Aufzucht von Jagdhunden.

Abbildung 39 www.wikipedia.org

Das Boker Wappen besteht aus einem Schild mit gelbem Grund, im linken Bereich ist ein grünes Buchenblatt dargestellt. Rechts sehen wir die schwarze, springende Bracke mit roter Zunge. Es geht zurück auf Bernhard von Hörde, der im Jahr 1354 die Burg zu Boke baute. In einer Urkunde siegelt er bereits mit einem springenden Hund.

Abbildung 40 www.deutschewappen.de

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Das Wappen der Stadt Brackenheim zeigt in Rot einen stehenden silbernen Bracken mit schwarzem Halsband und silbernem Leitring. Stehende Bracken zeigt schon das älteste erhaltene, der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zugehörende Siegel der Stadt Brackenheim. Die Bracke als Wappentier erscheint auch auf allen folgenden Stadtsiegeln, stehend, schreitend oder suchend. Und seit dem 16. Jahrhundert mit Halsband.

Abbildung 41 www.deutschewappen.de

Das Mögglinger Wappentier zeigt das Haupt eines muskulösen schwarzen Bracken mit herausgestreckter roter Zunge.

Die Ruchen von Mecklingen verwendeten die Bracke auch in Siegeln. Zudem findet man die Ruch’sche Bracke in einen Grabstein eingehauen. Der Brackenkopf wird 1947 zum Mögglinger Ortswappen. Seneca: “Kühn ist diese Art und hitzig auf Wild, führet behutsam sie an fest geschlungenem Knoten.“

Abbildung 42 www.constaffel.ch

Auf dem Wappen der Gesellschaft zur Constaffel findet sich in Silber ein sitzender, roter, goldbewehrter Rüde mit roter Zunge und goldenem Halsband. Der Begriff „Constaffel“ leitet sich vom lateinischen „comes stabuli“ ab, was so viel heißt wie „Stallmeister“. Es kann nicht eruiert werden, ob der Name „zum Rüden“ als Anspielung auf die Jagd gewählt wurde oder ob es sich von einem

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Hausnamen ableitet. Weiters ist nicht bekannt, seit wann die Trinkstube zum Rüden und die Constaffel ein Wappen führten. Der erste schriftliche Hinweis auf ein Gesellschaftszeichen, welches an einem nicht mehr erhaltenen Silberbecher prangte, stammt aus dem Jahre 1530. Das Rüdenwappen ist erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts belegt. (Dr. Hans Berger, Archivar der Constaffel)

Der Jagdgebrauchshund von HEUTE

I. Der moderne Jagdgebrauchshund

Bereits zur Zeit der 48-er Revolution wurden die ersten Jagdhundevereine gegründet. Seit 1897 besteht die „Delegierten-Commission“ DC aus fünf Vereinen. Die DC erstellte nicht nur die Rasse-Standards für Jagdhunde und andere Hunderassen, sondern gründete mit dem „Deutschen Hundestammbuch“ das erste Hundestammbuch für alle Rassen.

1899 spaltete sich der „Verband der Vereine für Prüfung von Gebrauchshunden zur Jagd“ von der DC ab. 1933 mit anderen Gruppierungen zum „Reichsverband für das Deutsche Hundewesen“ zusammengefasst, wurde der Verband 1937 jedoch wieder selbstständig und führt seitdem die noch heute gültige Bezeichnung „Jagdgebrauchshundeverband“ (JGHV). Nach 1945 nahm der Verband in den drei Westzonen seine Arbeit wieder auf. Am 24. März 1991 fusionierte der 1989 gegründete „Jagdhundeverband der DDR“ (JHV) mit dem JHGV, so dass die Einheitlichkeit des deutschen Jagdhundewesens bundesweit hergestellt war.

Jagdgebrauchshundeverbände wurden gegründet, um Zucht und Ausbildung der Hunde durch Prüfung und Kontrolle zu überwachen und so brauchbare Jagdhunde zu gewährleisten. Dadurch wurde das waidgerechte Jagen unterstützt.

Heute sind etwa eine Million jagdhundeführende Jäger in ungefähr tausend JGHV europaweit organisiert. Mitglieder der Jagdhundeverbände sind die Jagdgebrauchshundevereine, Zuchtvereine für Jagdgebrauchshunde, die Landesjagdverbände, Jagdvereine sowie assoziierte Vereine des Auslands. Als Dachorganisation des europäischen Jagdgebrauchwesens gilt die Weltorganisation Federation Cynologique International (FCI).

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1. In Österreich vom JGHV anerkannte Jagdhundevereine

Austrian Beagle Club Club für Bretonische Vorstehhunde Österreichischer Brackenverein Club Dachsbracke Österreichischer Dachshundeklub

Verein für Deutsche Wachtelhunde in Österreich

Österreichischer Jagdspanielclub Österreichischer Retriever Club (ÖRC) Österreichischer Deutschlanghaar Klub ÖDLK

Österreichischer Club für Deutsche Jagdterrier

Österreichischer Pudelpointer Club

Österreichischer Verein für rauhaarige Vorstehhunde

Österreichischer Rhodesian Ridgeback Club

Österreichischer Schweisshundeverein

Österreichischer Klub für Schweizer Laufhunde (KSL)

Österreichischer Klub für Terrier (ÖKFT)

Quelle: www.jagd-wien.at

2. In Deutschland vom JGHV anerkannte Jagdhunderassen und die diese Rassen betreuenden Zuchtvereine

Alpenländische Dachsbracke Barbet Bayrischer Gebirgsschweisshund Beagle Black and tan Coonhound - als Meutehund

Bloodhound als Meutehund

Brandl-Bracke Braque St. Germain Braque Ariege Bretonischer Vorstehhund Braque Bourbonnais Chesapeake-Bay-Retriever Braque d’ Auvergne Curly-Coated Retriever Braque Français Deutsch-Drahthaar Deutsch-Kurzhaar Deutsch-Langhaar Deutsch-Stichelhaar Deutsche Bracke Deutscher Jagdterrier Epagneul Bleu Picard Deutscher Wachtelhund Epagneul Français English-Cocker-Spaniel Epagneul Picard English-Setter Epagneul Pont Audemer English-Springer-Spaniel Flat-Coated Retriever Foxhound als Meutehund Foxterrier-Drahthaar Foxterrier Glatthaar Français blanc et noir - als Meutehund Francois Tricolore - als Meutehund Golden Retriever Gordon-Setter Grand Anglo-Français (Tricolor) als

Meutehund

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Griffon Grosser schwarz-weißer Münsterländer Hannoverscher Schweißhund Harrier - als Meutehund Irish red and white Setter Irish red Setter Kleiner Münsterländer Labrador Retriever Laika-Ostsibirisch Laika-Russisch-Europäisch Laika-Westsibirisch Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever Parson Russell Terrier Pointer

Steirische Rauhaar-Bracke

Schwarzwildbracke (Kopov) Teckel - alle Schläge Pudelpointer Ungarischer Vorstehhund (Magyar Vizsla) Kurzhaar

Ungarischer Vorstehhund (Magyar Vizsla) Drahthaar

Weimaraner Tirolerbracke Westfälische Dachsbracke

Quelle: www.jagdhundeverband.de

3. In der Schweiz vom JGHV anerkannte Jagdhundevereine

Schweizerischer Club für Basset Griffon Vendeen

Schweizerischer Club für österreichische Bracken

Russellterrier Club Schweiz Beagle Club der Schweiz Basset und Bloodhound Club der Schweiz

Club Suisse de l’Epagneul Breton

Magyar Vizsla Club der Schweiz Retriever Club der Schweiz Schweizerischer Dachshund-Club Schweizerischer Foxterrier-Club Schweizerischer Club für deutsche Jagdterrier

Schweizerischer Club für deutsche Wachtelhunde

Schweizerischer Niederlaufhunde-Club Schweizerischer Club für kleine Münsterländer Vorstehhunde

Setter und Pointer Club der Schweiz Schweizerischer Laufhunde-Club Spaniel-Club der Schweiz Schweizerischer Schweißhunde-Club Rhodesian Ridgeback Club der Schweiz

Schweizerischer Vorstehhund-Club

Quelle: Schweizerische Kynologischen Gesellschaft

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II. Systematik des Jagdhundes

Als Jagdhund wird jeder Hund bezeichnet, der dem Jäger als Gehilfe bei der Jagd dient. Historisch gesehen bezog sich die Bezeichnung „Jagdhund“ ausschließlich auf die jagenden Hunde (Bracken).

Sämtliche jagdlich geführten Hunde werden als „Jagd-Gebrauchshunde“ bezeichnet. Für die „Arbeit nach dem Schuss“ kann der Waidmann keinesfalls auf einen gut ausgebildeten Hund verzichten, waidgerechte Jagd setzt also das Führen eines Jagdhundes voraus.

Je nach Einsatzgebiet werden die JGH in Stöberhunde, Schweißhunde, Erdhunde, jagende Hunde (Bracken und Meutehunde) und Apportierhunde eingeteilt.

Manchmal kann schon aus der Bezeichnung des Hundes auf dessen ursprüngliche Zielwildart geschlossen werden, zum Beispiel beim Dachshund oder Foxhound.

III. Der Jagdgebrauchshund

1) Deutsch-Drahthaar

Abbildung 43 Foto: N. Reis

Er ist ein großer Vorstehhund mit aufgewecktem Blick, markanten Augenbrauen und charakteristischem Bart. Das Stockmaß eines Rüden beträgt zwischen 61 und 68, einer Hündin zwischen 57 und 64 Zentimeter. Der Körper ist quadratisch, die Rumpflänge deckt sich mit dem Stockmaß. Er hat ein drahtiges Deckhaar mit dichter Unterwolle. Der selbstbewusste und ausdauernde Jagdhund ist ein vielseitiger Wald- und Feldhund. Seine Qualitäten liegen im Vorstehen, dem Apport, der Feldsuche und der Wassersuche.

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2) Griffon (Gf)

Er ist ein rauhaariger Vorstehhund mit einem Stockmaß von 55 bis 60 Zentimetern beim Rüden, 50 bis 55 Zentimeter bei Hündinnen. Er hat raues Deckhaar bei dichtem Unterhaar. Das Deckhaar variiert zwischen grau, weiß und braun oder gestichelt. Dieser Hund ist intelligent und leichtführig, sensibel und freundlich. Er liebt Wasser und ist zur Schweißarbeit geeignet.

Abbildung 44 Foto: N. Reis

3) Deutsch-Stichelhaar (DSt)

Er ist der älteste deutsche rauhaarige Vorstehhund, vielseitig einsetzbar und leichtführig. Das Stockmaß des Rüden liegt zwischen 60 und 70, das der Hündin zwischen 58 und 68 Zentimetern. Er hat eine harte, feste Behaarung in Braun, mit oder ohne weißen Brustfleck, Braunschimmel, mit oder ohne braune Platten und Hellschimmel. Der Deutsch-Stichelhaar eignet sich für Feld, Wasser und Wald.

Abbildung 45 Foto: N. Reis

4) Pudelpointer (PP)

Er ist ein großer, fast quadratischer Vorstehhund mit kräftiger Muskulatur, leichtführig, intelligent und lernbereit. Durch seine Apportierfreude, seine Freude am Wasser ist er ein vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund. Er hat anliegendes mittellanges Stockhaar mit guter Unterwolle. Bevorzugt wird er

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dunkelbraun, wobei dürrlaubfarbige oder schwarze Vertreter dieser Rasse ebenfalls zugelassen werden. Der Rüde hat ein Stockmaß zwischen 60 und 68, die Hündin zwischen 55 und 63 Zentimetern.

Abbildung 46 Foto: N. Reis

5) Deutsch-Kurzhaar (DK)

Er ist ein eleganter, zuverlässiger Vorstehhund mit guter Nase, der in Wald und Feld einsetzbar ist. Der Rüde hat eine Größe zwischen 62 und 66, die Hündin zwischen 58 und 63 Zentimetern. Er hat kurzes dichtes Haar von Braun über Braunschimmel, Platten und Tupfen, bis hin zu Schwarzschimmel. Man sieht ihn auch in Weiß mit dunklem Kopf und Platten, die Rute kupiert.

Abbildung 47 Foto: www.wild-web.net

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6) Deutsch-Langhaar (DL)

Der Rüde verfügt über ein Stockmaß zwischen 63 und 66, die Hündin zwischen 60 und 63 Zentimetern. Dieser muskulöse, tiefgestellte Hund hat eine lange, gut befranste Behaarung und eine Rute mit schöner Fahne. Das Haar soll mittellang sein, in den Farbschlägen Braun, Braun-Weiß und Braunschimmel. Er ist ein führiger, nervenfester Hund, sehr stöber- und wasserfreudig, aber auch gut auf der Schweißfährte.

Abbildung 48 Foto: http://www.hegering-leberberg.ch

7) Grosser Münsterländer (GM)

Dieser kräftige Vorstehhund, überwiegend schwarz geschimmelt, ist ein vielseitiger Jagdgebrauchshund mit sehr guten Leistungen im Feld, bei der Wasserarbeit und im Wald. Er ist führig und gelehrig. Das Stockmaß des Rüden liegt zwischen 60 und 65, der Hündinnen zwischen 58 und 63 Zentimetern. Es sollte in etwa der Rumpflänge entsprechen.

Abbildung 49 Foto: N. Reis

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8) Kleiner Münsterländer (KIM)

Er ist ein mittelgroßer kräftiger Hund mit einem ungefähren Stockmaß zwischen 52 und 56 Zentimeter beim Rüden und zwischen 50 und 54 Zentimetern bei der Hündin. Durch seine Intelligenz, seine Lernfähigkeit und seine Nervenstärke eignet er sich zur Feld-, Wasser- und Waldarbeit. Er hat glänzendes, glattes bis leicht gewelltes Haar, dick und nicht zu lang. Die Farben gehen von Braun-Weiß über Braunschimmel mit braunen Platten und Tupfen.

Abbildung 50 Foto: N. Reis

9) Pointer (P)

Er hat ein festes, kurzes und glattes Haarkleid in Weiß-Schwarz, Weiß-Orange, Weiß-Leberfarben und Weiß-Zitronenfarben. Das Stockmaß liegt zwischen 55 und 62 Zentimetern beim Rüden, zwischen 54 und 60 Zentimetern bei der Hündin. Der Pointer gilt als absoluter Feldspezialist, der bei entsprechender Ausbildung auch als Vollgebrauchshund verwendet werden kann.

Abbildung 51 Foto: http://www.breedersonline.co.uk

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10) Weimaraner (Kurzhaar/Langhaar - W)

Dieser kräftige Jagdgebrauchshund mit einem Stockmaß bei Rüden bis 70, bei Hündinnen bis 65 Zentimetern, ist ein vielseitiger, leichtführiger, wesensfester Vorstehhund. Er verfügt über eine ausgezeichnete Nase, Raubzeug- und Wildschärfe, er beherrscht das sichere Vorstehen und liebt Wasser. Der Weimaraner wird in zwei Schlägen gezüchtet. Der Kurzhaar mit kurzem, dichtem, kräftigem Haar mit geringer oder ohne Unterwolle einerseits und der Langhaar mit weichem, langem Deckhaar, auch mit wenig oder ohne Unterwolle.

Abbildung 52 Foto: http://www.kreisjaegerschaft-emschergau.de

11) Deutsche Bracke (DBr)

Diese Bracke ist ein mittelgroßer, eleganter, kräftig gebauter Jagdhund, mit dichtem Glatthaar, in den Farbschlägen Rot bis Gelb mit schwarzem Sattel und weißen Brackenabzeichen an Blesse, Fang, Halsring, Bauch, Läufen und Rutenspitze. Sein Stockmaß ist zwischen 40 und 53 Zentimeter. Die Deutsche Bracke ist anhänglich, wesensfest und kinderlieb. Dieser Gebrauchshund verfügt über Passion und Ausdauer. Seine jagdlichen Qualitäten sind seine feine Nase, der eiserne Spurwille, das spurlaute Stöbern, das Nachsuchen und Verlorenbringen.

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Abbildung 53 Foto: http://www.deutsche-bracke.at

12) Tirolerbracke

Abbildung 54 Foto: P. Walch

Die Tirolerbracke stammt von der Keltenbracke ab. Bereits Kaiser Maximilian verwendete Bracken (Wildbodenhunde). Sie sind wesensfeste, passionierte, feinnasige Hunde, die selbständig suchen und ausdauernd jagen. Die Tirolerbracken jagen mit ausgeprägtem Spurlaut, Spurwillen und Orientierungssinn und sind ideale Gebrauchshunde für den Wald- und Bergjäger. Sie sind schwarz-rot oder rot, haben dichtes Stockhaar mit Unterwolle. Größe und Gewicht: 44 bis 50cm/42 bis 48cm bei einem Gewicht von etwa 15 Kilogramm.

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Abbildung 55 Foto: P. Walch

13) Brandlbracke

Diese mittelgroße Bracke (48-56 Zentimeter) verfügt über einen kräftigen, elastischen Körperbau. Dieser Jagdhund ist schwarz mit kräftigem, dunkelbraunem Brand an Fang, Augenbrauen, Brust und Läufen. Wegen der stark ausgebildeten Augenbrauen wird er auch Vieräugl genannt. Er ist vielseitig, verlässlich und leistungsstark, sowohl vor wie nach dem Schuss. Am Riemen leistet er gute Schweißarbeit.

Abbildung 56 Foto: N. Reis

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14) Beagle

Er ist ein kleiner, kräftiger, kompakter Jagdhund (33 – 40 Zentimeter), mit viel Bewegungsdrang, kurzhaarig, meist dreifarbig in verschiedenen Schattierungen. Seine Nasenspitze ist immer weiß. Er ist wesensfest, hat eine feine Nase, und eignet sich gut als Laufhund.

Abbildung 57 Foto: K. Rebler

15) Hannoverscher Schweißhund (HS)

Dieser mittelgroße, kraftvolle Hund mit dunkler Maske und kurzer Behaarung hat eine rote Grundfärbung mit Variationen. Das Stockmaß liegt zwischen 48 und 55 Zentimetern. Er wird grundsätzlich zur Nachsuche am langen Riemen auf Hochwild eingesetzt. Er hat eine hervorragende Nase, Spurwillen, Fährtentreue und Wildschärfe.

Abbildung 58 Foto: http://www.hannoverschen-schweisshund.de

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16) Deutscher Wachtelhund (DW)

Er ist ein mittelgroßer, kompakter Jagdgebrauchshund mit kräftigem Haar in den Farbschlägen Braun und Braunschimmel, Braun-Weiß mit Schecken und einfarbig Rot. Dieser gutmütige Jagdhund verfügt über Leidenschaft und Arbeitswille. Er eignet sich neben Stöbern für die Schweiß-, Wasser- und Verlorenbringerarbeit.

Abbildung 59 Foto: N. Reis

17) Bayerischer Gebirgsschweißhund (BGS)

Mit einem Stockmaß des Rüden zwischen 47 und 52 Zentimetern und 44 bis 48 Zentimetern bei der Hündin zählt er zu den mittelgroßen Jagdhunden. Er hat dichtes, kurzes Haar in den Abstufungen Tiefrot, Hirschrot, Rot-Braun, Rot-Gelb, auch Fahlgelb bis Semmelfarben. Fang und Behang sind dunkel. Er ist ruhig und ausgeglichen, verfügt über Wildschärfe, Durchhaltewillen und einen ausgeprägten Suchwillen.

Abbildung 60 Foto: N. Reis

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18) English Cocker Spaniel (ECS)

Er ist ein vielseitig verwendbarer Gebrauchshund (38 bis 41 Zentimeter), mit seidigem Haarkleid in vielen Farbvarianten. Der Spaniel ist ein spurwilliger Stöberer und zuverlässiger Verlorenbringer.

Abbildung 61 Foto: N. Reis

19) Alpenländische Dachsbracke (ADbr)

Das ideale Stockmaß liegt beim Rüden zwischen 37 und 38, bei der Hündin zwischen 36 und 37 Zentimetern. Die Idealfarbe ist schwarz mit braunem Band, hirschrot mit schwarzer Stichelung und hirschdunkelrot. Schweißarbeit am Riemen, Fährtenlaut wenn geschnallt, Standlaut bis zum Fangschuss zeichnen diese Dachsbracke aus.

Abbildung 62 Foto: http://www.wildundhund.de

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20) English Springer Spaniel (ESS)

Mit einem Stockmaß von 51 Zentimetern ist er größer als der Cocker Spaniel. Sein glattes, dichtes Haar in Braun/Weiß und Schwarz/Weiß, jeweils mit und ohne Lohabzeichen, ist wetterresistent. Er ist jagdlich vielseitig einsetzbar, besonders geeignet fürs Buschieren und Stöbern.

Abbildung 63 Foto: http://www.wildundhund.de

21) English Setter (ES)

Dieser vielseitige Jagdgebrauchshund in den Farbschlägen Schwarz und Weiß, Orange und Weiß, Zitronenfarben und Weiß, Lederbraun und Weiß oder Tricolor ist ein Feldspezialist mit feiner Nase und Wasserpassion. Auch beim Stöbern und Apportieren zeig er sich zuverlässig. Sein Stockmaß beträgt zwischen 61 und 68 Zentimetern.

Abbildung 64 Foto: http://www.wildundhund.de

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22) Irish Setter (Red) (IS)

Dieser rassige Vorstehhund hat ein Stockmaß von 58 bis 67 Zentimeter beim Rüden, die Hündin ist zwischen 52 und 62 Zentimeter groß. Dieser intelligente Hund ist voller Tatendrang. Ursprünglich wurde er zum Suchen, Finden und Vorstehen gezüchtet.

Abbildung 65 Foto: http://www.wildundhund.de

23) Gordon Setter (GS)

Dieser passionierte Jagdhund ist intelligent und leistungsfähig, freundlich und offen. Sein Haar ist seidig in der Farbe tiefglänzend kohlschwarz mit kastanienrotem, leuchtendem Band. Das Stockmaß der Rüden liegt bei zirka 66, das der Hündinnen bei zirka 62 Zentimetern. Der Gordon Setter ist ein vielseitiger Jagdgebrauchshund mit großer Wasserpassion und sicherem Vorstehen. Er ist in Feld, Wasser und Wald einsetzbar.

Abbildung 66 Foto: http://www.wildundhund.de

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24) Ungarischer Vorstehhund (Magyar Vizsla)

Dieser semmelgelbe Jagdhund hat ein Stockmaß zwischen 58 und 64, die Hündin zwischen 54 und 60 Zentimetern. Der Magyar Vizsla ist lebhaft, freundlich, ausgeglichen und leicht erziehbar. Ihn zeichnen ein ausgeprägter Spürsinn, festes Vorstehen, Apportierverhalten und Wasserfreudigkeit aus. Hervorzuheben ist seine ausgesprochene Führerbezogenheit.

Abbildung 67 Foto: N. Reis

25) Bretonischer Vorstehhund (Epagneul Breton)

Kurz kupierte Rute, feines mittellanges Haar in den Farben Weiß-Orange, Weiß-Schwarz, Weiß-Braun oder dreifarbig und eine schmale Blesse am Kopf sind typisch. Eine quadratische Silhouette, muskulöse Läufe und harmonische Proportionen prägen sein Aussehen. Das Stockmaß beträgt zwischen 47 und 51 Zentimetern. Dieser Vorstehhund ist kinder- und familienfreundlich, gesellig und leichtführig.

Abbildung 68 Foto: http://www.wildundhund.de

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26) Teckel (Kurzhaar, Langhaar, Rauhaar)

Diese niedrigen, kompakten Hunde unterscheiden sich im Haartyp. Der Rauhaardackel hat drahtiges, hell- bis dunkelsaufarbenes sowie dürrlaubfarbenes Deckhaar. Der Kurzhaarige hat kurzes, dichtes, glänzendes Haar. Es gibt ihn ein- und zweifarbig. Der Langhaarige hat mit Unterwolle versehenes, glattes, langes Haar. Er eignet sich für die Arbeit unter der Erde, sein Talent zeigt er beim spurlauten Jagen, Stöbern und auf der Schweißfährte.

Abbildung 69 Foto: http://www.hundeseite.de

Abbildung 70 Foto: http://www.von-

steinhausen.de

27) Deutscher Jagdterrier (DJT)

Mit einem Stockmaß zwischen 33 und 40 Zentimetern gehört er zu den kleinen Jagdgebrauchshunden, die für die Bau- und Stöberjagd gebraucht werden. Sein Durchhaltevermögen zeigt sich besonders auf Bewegungsjagden bei wehrhaftem Wild. Dichtes, hartes Rauhaar oder derbes Glatthaar in Schwarz, Dunkelbraun oder Schwarz-Grau meliert mit rot-gelben Abzeichen an Augenbrauen, Fang, Brust und Läufen prägen sein Aussehen.

Abbildung 71 Foto: http://www.wildundhund.de

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28) Foxterrier (Drahthaar und Glatthaar)

Dieser selbstbewusste, robuste Jagdhund ist intelligent, wachsam und kinderlieb, ausgeglichen und leistungsfähig. Er ist unermüdlich und leicht zu führen. Seine Einsatzbereiche sind mannigfaltig: bei der Baujagd, der Stöber- und Drückjagd, zum Apportieren, bei der Wasserarbeit und auf Nachsuchen. Den Foxterrier gibt es glatthaarig und drahthaarig in den Farbvarianten Braun-Weiß, Schwarz-Weiß und Schwarz-Braun-Weiß.

Abbildung 72 Foto: www.hunderasse.de

Abbildung 73 Foto: www.hunderasse.de

29) Labrador Retriever

Der Rüde hat ein ideales Stockmaß von 56 bis 57 Zentimetern, die Hündin von 54 bis 56 Zentimetern. Er ist einfarbig schwarz, schokoladenbraun oder gelb. Dieser mittelgroße, stark gebaute Jagdgebrauchshund mit breitem Schädel ist gutmütig, aufmerksam, arbeitsfreudig und eignet sich besonders zur Apportier- und Wasserarbeit.

Abbildung 74 Foto: N. Reis

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30) Golden Retriever

Er trägt langes, glattes oder welliges Deckhaar zwischen Cremefarben und Dunkelgoldtönen mit dichter Unterwolle. Der Golden Retriever ist harmonisch gebaut mit kräftigen Knochen. Sein Stockmaß bewegt sich beim Rüden zwischen 56 und 61, bei der Hündin zwischen 51 und 56 Zentimetern. Er ist ausgeglichen, bewegungsfreudig und leicht zu führen. Jagdlich wird er zur Wasser- und Apportierarbeit eingesetzt.

Abbildung 75 Foto N. Reis

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Der Jagdgebrauchshund von MORGEN

Den Jagdhund von morgen zu beschreiben fällt bei allen befragten Jagdhundeführern aus Deutschland, der Schweiz, Italien oder Österreich sehr unterschiedlich aus. Die Prognose ist daher regionsabhängig. Aus vielen Gesprächen mit Jagdfreunden habe ich versucht, ein persönliches Zukunftsbild mit österreichischem Schwerpunkt zu finden. Als Zusatzinformation verwende ich eine Welpenstatistik des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH), die zeigt, dass bei Zucht der Vorstehhunderassen eine gewisse Stabilität eingekehrt ist und dass die Teckelzüchter ihre rasante Talfahrt fortführen. Unter den fünf welpenstärksten Rassen finden sich gleich vier Jagdhunderassen. Platz 1 hat unangefochten der Deutsche Schäferhund, dann folgen Teckel, Deutsch- Drahthaar, Golden Retriever und der Labrador Retriever.

Jagdhunderassen 2008 2007 2006

Alpenländische Dachsbracke 105 85 100

Bayerischer Gebirgsschweisshund 62 75 85

Beagle 835 826 830

Deutsch-Drahthaar 3226 3377 328

Deutsch-Kurzhaar 1489 1295 1432

Deutsch-Langhaar 617 618 551

Deutsch-Stichelhaar 44 46 54

Deutsche Bracke 81 132 99

Deutscher Jagdterrier 1021 1064 835

Deutscher Wachtelhund 662 616 652

English Setter 79 86 64

English Spaniel 294 257 218

Epagneul Breton 56 53 46

Flat-Coated Retriever 386 269 333

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Foxterrier (Drahthaar) 523 567 579

Foxterrier (Glatthaar) 399 430 446

Golden Retriever 2455 2164 1837

Gordon Setter 313 413 421

Griffon 60 87 142

Grosser Münsterländer 355 428 313

Hannover’scher Schweißhund 31 67 61

Irish Red Setter 412 535 446

Jack Russell Terrier 218 169 136

Kleiner Münsterländer 1121 1120 1060

Labrador Retriever 2425 2451 2442

Laika 30 30 9

Magyar Vizsla 241 259 259

Parson Russell Terrier 1068 1014 1065

Pointer 55 73 71

Pudelpointer 113 112 167

Steirische Hochgebirgsbracke 31 27 29

Teckel 6615 7120 7158

Tiroler Bracke 71 44 63

Weimaraner 567 633 656

Quelle: Jagdmagazin „Jagd und Hund“ Heft 12/2009

Einige Gedanken zum Jagd(gebrauchs)hund von morgen

Das Tierschutzgesetz (TSCHG) regelt seit dem 01.01.2008 den Ausbildungs- und Prüfungsstand. So kann die Jagdgesetzgebung nur im Rahmen des Tierschutzgesetzes angewendet werden. Die Koralle und der Teletakt sind als Ausbildungsmittel, zumindest in Deutschland und Österreich, verboten. Befürworter sehen in der Verwendung dieser Geräte eine Hilfe zur Abrichtung auf Distanz bei unbelehrbaren(?!) Hunden.

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Auch die Ausbildung am lebenden Wild (Ente, Baujagd) wird weiter ein heikles Thema bleiben. Verboten ist auch das Hetzen auf Wild und Raubzeug. Obwohl die Methode der klinischen Parforcedressur mittlerweile abgelehnt wird, beruht die Ausbildung trotz moderner lernpsychologischer Erkenntnisse (positive und negative Verstärkung), auch auf einem gewissen Maß an Härte und Zwang. Fremde Hunde dürfen nur von Leistungsrichtern des österreichischen Jagdgebrauchshundeverbandes ausgebildet werden (gesetzlich festgelegt).

Abbildung 76 Foto: tierheim-schlosser.at

Abbildung 77 Foto: www.teletakt.de

1) Jagdhundehaltung

Im Tierschutzgesetz von 2005 sind genaue Vorschriften über Zwinger – Auslauf- Betreuung enthalten. Bemerkenswert ist die vermehrte Integration des Jagdhundes in die Familie, der roh gehaltene Jagdhund wird immer seltener. Es besteht eine allgemeine Kennzeichnungspflicht für alle Hunde mittels Mikro-Chip ab 31.12.2009. Für die ebenfalls geregelte bundesweite Meldepflicht gibt es noch. kein zentrales Register. Eine weitere Meldepflicht besteht für Zuchthunde im Rahmen der gewerblichen Haltung (TSchG).

Chirurgische Eingriffe zur Veränderung des Aussehens - also ohne veterinärmedizinisch gerechtfertigten Grund - sind verboten. Dies betrifft das Kupieren der Ohren bei manchen Nicht-Jagdhunderassen und das Kupieren der Rute (auch bei Jagdhunden - es gibt keine Ausnahmebestimmungen). Es besteht ein Verbot der Tötung von Hunden ohne vernünftigen Grund (z.B. „überzählige“, aber gesunde oder mit Fehlfarben behaftete Welpen dürfen künftig nicht mehr getötet werden).

So genannte „Qualzuchten“, bei denen zu erwarten ist, dass die Welpen mit dauernden Leiden, Schmerzen und Qualen leben müssen, sind verboten. Die Zuchtvereine haben bis Ende 2018 dagegen entsprechende Strategien zu entwickeln. Auch bei den Jagdhunden gibt es entsprechende Erbkrankheiten (z.B. die Dackellähme). Jagdspaniels leiden aufgrund der langen und auch an der Innenseite dicht behaarten Ohren an vielen Ohrenerkrankungen.

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Die Jagdhundepopulation in Österreich wird auch in Zukunft konstant bleiben, es ist mit einer Zunahme von Hunden mit Abstammungsnachweisen und Prüfungen zu rechnen. Die Position der großen kynologischen Verbände (Österreichischen Kynologenverband ÖKV, Österreichischer Jagdgebrauchshundeverband ÖJGV) wird in der Zusammenarbeit mit den LJV weiter gestärkt werden.

2) Jagdliche Entwicklung

Es wird zu einer weiteren Änderung der jagdlichen Einsatzbedingungen für den Jagdhund kommen. Die Arbeit vor dem Schuss (Vorstehen, Brackierarbeit) wird zweifelsohne zurückgehen, die nach dem Schuss an Bedeutung gewinnen. Das Nachsuchen von verletztem und beschossenem Wild (Schweissarbeit, Schleppe, Freiverloren Suchen) wird weiter zunehmen. Diese Entwicklung ist im Sinne des Tierschutzes auch für Jagdgegner einsichtig (Tierschutz). Zur Dokumentation können Unfall- und Nachsuchestatistiken angeführt werden.

Eine Vorschreibung von Revierhunden mit ÖKV-Papieren wird sicher bald in ganz Österreich verpflichtend werden. Die organisierte Jagdhundezucht wird dadurch naturgemäß gestärkt. Die Gewährung von Fördergeldern der Landesjagdverbände für geprüfte Jagdhunde ist ein untrügliches Zeichen dafür. Gut wäre auch eine Jagdkarte mit integriertem Versicherungsschutz für Jagdhunde.

3) Quo Vadis Jagdhund in der Jägerschaft was dient der jagdlichen Praxis?

Bevor wir versuchen diese Frage zu diskutieren, bezie- hungsweise zu beantworten, müssen wir uns die in vielen Bereichen grundlegend veränderten Rahmenbedingungen für den Jagdgebrauchshund heutiger Prägung vor Augen führen!

a. Kleinere Reviere, Abschussbezirke

Die Strukturen unserer Jagdgebiete haben sich vor allem hinsichtlich der Fläche stark verändert. Es gibt immer weniger Großreviere und in allen Revieren, ob groß oder klein, sind mehr Jäger im Einsatz. Ein weiterer Negativtrend in diese Richtung ist die zunehmende Zahl an .Pirschbezirken" die oft weniger als 1 00 ha an Fläche haben und von den Abschussnehmern intensiv bejagt werden. Diese Strukturen machen Jagdarten wie zum Beispiel eine Brackade so gut wie unmöglich. Naturgemäß ergeben sich daraus auch bei der Ausbildung eines Junghundes oft Probleme mit den Nachbarn.

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b. Der Jagdhundeführer heutiger Prägung hat grundsätzlich weniger Zeit oder ist nicht bereit diese aufzuwenden

Unter dem Druck der beruflichen und familiären Zeiterfor- dernisse bleibt dem Jagdhundefiihrer naturgemäß weniger Zeit für die Ausbildung und Führung des Jagdhundes. Hier gibt es allerdings keinen Kompromiss, wer einen verlässli- chen Jagdbegleiter will, der muss sich auch die nötige Zeit für dessen Ausbildung nehmen.

c. Der Weg ins Revier und zum Ansitz wird mit dem Hund im Auto zurückgelegt - bestenfalls kann er daneben herlaufen!

Die Anfahrten zum Revier, beziehungsweise zu den An- sitzen erfolgen fast ausschließlich im Auto. Damit fallen für den Hund die früher oft weiten Anmarschwege zum Revier und zum Hochsitz weg. Aber auch die vielen inte- ressanten Naseneindrücke für den Hund, verbunden damit das gemeinsame Pirschen und das automatische Aneignen von gemeinsamen Verhaltensweisen von Hund und Führer bei der Jagd.

d. Zunahme des Schwarzwildes und damit die Notwendigkeit der Bejagung in der Nacht, erfordert - aufgrund der Wildfleisch- verordnung oder aus welchen Gründen auch immer - oft auch Nachsuchen in der Nacht

Die Zunahme des Schwarzwildes, vor allem im Osten unseres Bundesgebietes, hat die Erfordernisse an den Jagdhund ebenfalls verändert. Nicht alle Jagdhunderassen sind für die Arbeit am wehrhaften Schwarzwild geeignet, vor allem größere Jagdhunde sind allein durch ihr Eigengewicht schon verletzungsanfälliger als wendige kleinere Jagdhunderassen. Die vornehmliche Bejagung in der Nacht und die schnelle Verderblichkeit des Wildbrets beim Schwarzwild erfordern oft Nachsuchen in der Nacht. Dabei hat man zunächst eine genaue Untersuchung des Anschusses und eine entsprechen- de Deutung der Schusszeichen vorzunehmen. Erst wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Totsuche zu rechnen ist sollte man mit der Nachsuche beginnen. Gerade beim Schwarzwild gehen aufgemüdete Stücke oft sehr weit und sind am nächsten Tag nur mehr mit einem Spezialisten auf der kalten Wundfährte zu finden. Oft ist leider auch der weite Anfahrtsweg zum Revier oder berufliche Verpflichtungen am nächsten Tag der Hauptgrund dafür die Nachsuche doch noch in der Nacht zu wagen.

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e. BTG - Verbot der Dressurhilfen, Nichteinbindung der Fachleute in die Gesetzwerdung, bzw. Nichtberücksichtigung unserer Vorschläge und Argumente

Die Bestimmungen des BTG haben ein generelles Verbot der elektrischen Dressurhilfen gebracht, Ausnahmenregelungen gibt es nur für die Diensthundeführer der Exekutive bei der Verwendung der Koralle. Dabei wurden die Argumente und Vorstellungen von uns Jagdhundefachleuten weder angehört noch berücksichtigt. Man hat hier das "Kind mit dem Badewasser" ausgegossen! Sicher hat bei dieser Entscheidung der Unfug den viele mit unsachgemäßer Anwendung dieser Geräte trieben eine große Rolle gespielt.

In sachkundiger Hand könnte man aber mit diesen Geräten durchaus positives erreichen und - aus welchen Gründen auch immer verdorbene Hunde - zu brauchbaren Jagdgefährten ausbilden.

f. BTG - Erschweren der Einarbeitung am lebenden Wild

Die Einarbeitung unserer Junghunde am lebenden Wild, wie das Vorstehen, die Arbeit auf der Gesundspur des Hasen oder an der Ente im deckungsreichen Schilfwasser, wird auch immer wieder in Frage gestellt. Hier möchte ich einwenden, dass diese Prüfungen durchwegs am nicht- sichtigen Wild also auf dessen Spur abgenommen werden. Zudem gehört das Fliehen vor Beutegreifern zum täglichen Überlebenskampf für diese Wildtiere und versetzt sie sicher nicht in einen zusätzlichen Stress! Mehrfach wurde schon von Alternativen gesprochen - aber bisher hat noch niemand eine brauchbare angeboten. Die Überprüfung der Veranlagung in den genannten Fächern dient einerseits der Zuchtauslese und andererseits der Vorbereitung der Hunde für die jagdliche Praxis. So wie ich einen Führerscheinaspiranten nicht nur am Computer das Autofahren lernen kann, sondern zum Sammeln der erforderlichen Fahrpraxis auch auf die Straße schicken muss, muss der junge Jagdhund behutsam an die praktische Jagd herangeführt werden. Mit einem "Lehrling" aufEntenjagd zu gehen, ist mit vorsätzlicher Tierquälerei gleichzusetzen!

g. Quo Vadis Jagdhund in der Jägerschaft - was dient der jagdlichen Praxis?

Ich sage, trotz dieser widrigen Umstände, in eine gute Zukunft!

Wir verfugen in Österreich über eine vielseitig veranlagte Jagdhundepopulation welche durch unsere selektive Zucht und das auf die Erfordernisse der Jagd

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abgestimmte Prüfungswesen das Rüstzeug für den Einsatz in allen Bereichen der Jagd mitbringt.

Die Jagdhundeabrichtung und Führung ist an diesen Erfor- dernissen seit nunmehr 100 Jahren gewachsen. Wir lassen uns nicht den Mantel der Tierquäler umhängen - unsere Arbeit dient in erster Linie der raschen Auffindung verlet- zen oder bereits verendeten Wildes - sei es durch schlechte Schüsse oder durch einen der immer häufiger werdenden Verkehrsunfalle.

Abschließend möchte ich wieder einmal einen altbekannten Spruch zitieren:

Jagd ohne Hund ist Schund!

Ich glaube, dass er nach wie vor an Aktualität nichts eingebüSSt hat!

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Quellenangaben

Einzelnachweise:

1. Leo Beckmann: Die Rassen des Hundes, o. A., 1893 ff

2. Klaus Böhme: Illustrierte Jagdgeschichte, Neumann-Neudamm, Melsungen 1991

3. Michael Brander: Die Jagd von der Urzeit bis heute, BLV Verlagsgesellschaft, München, 1972

4. Karl Heinz Burmeister: Geschichte der Stadt Tettnang, Konstanz, 199

5. Dr. Isolde Döbele-Carlesso M. A.: Archiv Brackenheim, 2009

6. Katja Eiberger: Wappen Mögglingen, 2009

7. Anette Hähnel: Sammlung u. Hofbibliothek Fürst v. Hohenzollern 2009

8. Hegendorf und Uhde: Der Gebrauchshund, Kosmos, Stuttgart 2002

9. Hemmer: Tagung Wolfwinkel 1998

10. Bernd Krewer: Jagen mit Hunden, BLV, München, 2004

11. Dr. Gabrielle Lehari Weidwerk, Österreichische Bracken Teil 1

12. Sabine Müller: Haltung und Fütterung von Jagdhunden im 17. bis 19. Jahrhundert, Hannoversche Tierärztliche Hochschule, Dissertation 1992

13. Johann Nussbaumer: 2000 Jahre Jagd in Österreich, Österreichischer Jagd- und Fischereiverlag, Wien, 2000

14. Alexander Prenner, 15. Österreichische Jägertagung 2009, 73-74

15. Hans Räber: Enzyklopädie der Rassehunde, Franck-Kosmos, Stuttgart, 2001

16. J. Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch, Nürnberg, Verlag Bauer und Raspe, 1890

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17. J. Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch, Nürnberg, Verlag Bauer und Raspe, 1890

18. Klemens Stadler: Deutsche Wappen, Angelsachsen Verlag, 1964-1971

19. Klemens Stadler: Deutsche Wappen, Angelsachsen Verlag, 1964-1971

20. Das Jagdbuch des Martin Strasser von Kollnitz, Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 1976

21. Carl Tabel: Der Jagdgebrauchshund, BLV München, 2003

22. Erhard Ückermann: Kulturgut Jagd, Münster-Hiltrup 1994

23. Österreichischer Kynologenverband: Hunderassen in Österreich, Druckerei Berger, Horn

24. Gedicht: Deutscher Bracken Club e.V. S.3

25. 15. Österreichische Jägertagung 2009, A. Prenner

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Weblinks Österreichischer Jagdgebrauchshundeverband

http://www.oejgv.at/

Deutscher Jagdgebrauchshundeverband

http://www.jghv.de/

SchweizerischenKynologischen Gesellschaft

http://www.skg.ch/

Informationsdienst rund um das Jagdgebrauchshundewesen

http://www.hund-jagd.de

Jagdzeitschrift „Wild und Hund“ http://www.wildundhund.de

Internationale, epochenübergreifende Online-Publikationsplattform

http://www.perspectivia.net

Hunde in der Archäologie http://www.hundecosmos.de

Internet Suchmaschine http://www.google.at

Heraldik http://www.deutschewappen.de

Internet Enzyklopädie http://www.wikipedia.org

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Anhang: Vorarlberger Jagdimpressionen

Abbildung 78 Cleo mit Herrchen Martin

Abbildung 79 Enzo

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Abbildung 80 Magyar Vizslar mit stolzer Besitzerin

Abbildung 81 Ulk liebt das Wasser

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Abbildung 82 Magyar Vizslar mit stolzem Besitzer

Abbildung 83 Bereit zur Jagd

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Abbildung 84 Enzo mit seiner Jägerin

Abbildung 85 Er bewacht die Beute

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Abbildung 86 Christian mit seiner Bracke

Abbildung 87 Enzo bring die Wildente

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Abbildung 88 Churchill hat die Gams gefunden

Abbildung 89 Wer von den Dreien ist wohl der Stolzeste

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Abbildung 90 Auch das Spiel darf nicht zu kurz kommen

Abbildung 91 Churchill hat den Fuchs gefunden

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Abbildung 92 Norbert und Churchill mit Jagdbeute

Abbildung 93 Lord