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Ausgabe 2 Jahrgang 2009 Der Stichling Nachrichten des GASTEROSTEUS Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Karlsruhe e.V.

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Ausgabe 2 Jahrgang 2009

Der

StichlingNachrichten des GASTEROSTEUS

Verein für Aquarien- undTerrarienkunde Karlsruhe e.V.

Impressum:

GASTEROSTEUS,

Verein für Aquarien- und Terrarienkunde e.V.Kurzheckweg 25 / Gewann Litzelau, 76187 Karlsruhe,Tel.: 0721 / 562 562E-Mail: [email protected]: http://www.gasterosteus.de

Bankverbindungen:Sparkasse Ettlingen BLZ 66051220 Kto: 1001239

1. Vorsitzender / Geschäftsstelle:Carsten Speck, Lindenstr. 31, 71292 Friolzheim,[email protected]

2. Vorsitzender:Norbert Gloser, Lassallestr. 9, 76187 Karlsruhe,[email protected]

1. Kassier:Johann Hunkler, Hafnerstr.7, 76470 Ötigheim,[email protected]

1. Schriftführer:Wolfgang Urbanietz, Wiesbadenerstr.6,76344 [email protected]

Jugendwart:Johannes Röck, Lessingstr. 13, 76351 Linkenh.-Hochst.Johannes.Rö[email protected]

1. Beisitzer:Ralf Pferrer, Hammweg 3, 76189 [email protected]

Verantwortlich für die Herausgabe:Wolfgang Urbanietz

Die mit Namen gezeichneten Beiträge geben nichtunbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

DER STICHLING Seite 1

Nr. 2 Jahrgang 2009

INHALT:

Inhalt ..................................................................................... Seite 1

Vorwort .................................................................................. Seite 2

Rückblick............................................................................... Seite 3

Aktuell..................................................................................... Seite 5

Termine................................................................................... Seite 6

Wir gratulieren ........................................................................ Seite 9

Zuchtbericht Dario Dario .................................................. Seite 10

Seite 2 Vorwort

Liebe Vereinsmitglieder,

ich grüße Euch mit der 2. Ausgabe des Stichlings in diesem Jahr.

Unsere Börsen stehen diesmal im Rampenlicht.Zum Einen wollen wir an der nächsten Börse einen Versuch starten, dasKuchenangebot besser zu präsentieren, indem dafür eigens eine „Kuchentheke“auf dem Gelände aufgestellt wird.Zum Anderen soll unsere Herbstbörse zur Jubiläumsbörse werden, wie es in derGeneralversammlung beschlossen wurde.

Egal, bei welcher Aktion oder Veranstaltung ihr mitwirken möchtet: kommtdoch einfach zu den Vereinsabenden und tauscht Eure Ideen und Anregungenmit den anderen Vereinsmitgliedern aus. Eine aktive Teilnahme amVereinsgeschehen ist für alle Beteiligten nur von Vorteil.

Und nun viel Spaß beim Lesen des 2. Stichlings in diesem Jahr.

Euer

Rückblick Seite 3

Vortrag von Alexandra Behrendt

Am 27.02.2009 hatten wir Alexandra Behrendt zu Gast in unseremVereinsheim. Sie ist eine ausgewiesene Expertin in Sachen Schnecken undbekannt auch als Buchautorin.

Das Buch zum Thema

Ihr Vortrag war diesmal den sogenannten Napfschnecken gewidmet. Inverständlicher Form erfuhren wir sehr interessante Details über diese Tiere. Sosind einige Arten beispielsweise hervorragende Algenvertilger. Ganz besondersfür hartnäckige (Grün-)Algenarten. Damit diese Tiere ihre nützliche Arbeit auchverrichten können, sind einige Punkte zu beachten. Von diesen Aspekten, übergenerelle Haltungsbedingungen, Fütterung, bis hin zur Fortpflanzung dieserTiere reichte ihr Vortrag. Dabei zeigte sie viele Beispiele in Form herrlicherAufnahmen, die teilweise auch in ihrem Buch abgedruckt sind. Kaum zuglauben, dass es derart bunte und zum Teil bizarre Schnecken gibt.

Für alle Teilnehmer war es ein sehr interressanter und gelungener Vortrags-Abend und wirklich schade für diejenigen, die ihn versäumt haben.

Wolfgang Urbanietz

Seite 4 Rückblick

Vortrag von Willi Schönleber

Willi Schönleber war schon des Öfteren als Gastredner bei uns. Am 27.03.2009berichtete er uns in seinem Dia-Vortrag von seiner Reise durch Süd-Indien:

Der Süden Indiens vereint 400 Millionen Menschen, fünf Religionen und sechsSprachen. Unvergesslich sind die Eindrücke, die dieses Land vermittelt, siegehen unter die Haut. Ganz gleich ob man fasziniert oder schockiert ist,vergessen kann man Indien nach einer Reise nicht mehr. Der Grund hierfür liegtin der fast unendlichen Vielfalt, in der Indien sich den Besuchern darstellt. Essind die riesigen Entfernungen, die Menschenmassen, die prächtigen Paläste undTempelanlagen und die erschütternde Armut. Die Farben Südindiens- vonSeidensaris, leuchtenden Reisfeldern und Jasminblüten- strahlen mit der Sonneum die Wette.Südinder sind die gesprächigsten und neugierigsten Mitreisenden,weshalb sich jede Zugfahrt stets durch Gespräche verkürzt. In Indien gibt eseben viele verschiedene Indien!_Es wurde dabei sehr bewusst eine Form desReisens gewählt, die dem hektischen Massentourismus Zeit entgegensetzt. Zeit,sich einem neuen Land langsam zu nähern, sich an dessen exotischeGegebenheiten anzupassen, Menschen ganz verschiedener kultureller undsozialer Schichten kennenzulernen. Aber wie soll es anders sein, auch beiRucksacktravellern verläuft nicht alles glatt: Erwähnt seien die mühseligenReisevorbereitungen, die Stimmungstiefs oder der Kampf gegen die Bürokratie.Doch da sind auch die gewaltigen Naturschauspiele, die Begegnung mitfreundlichen und aufgeschlossenen Menschen und die Begeisterung für diekulturellen Schätze Asiens. Aber vor allem bleibt das Gefühl, als freier Menschdie Welt zu sehen.

Der berühmte AnjunaMarket in Goa

Aktuell Seite 5

Großputz im Vereinsheim

Am 25.04.09 (nicht wie ursprünglich am 18.04.09) werden wieder vielefleißige Helfer benötigt.

Nähere Infos dazu:bitte bei Marion (07271-42944) oder im Vereinsheim melden.

Kuchenspende zur Frühjahrsbörse

Für unsere Frühjahrsbörse am 8. und 9. Mai 2009 bitten wir noch umKuchenspenden. Wie im Vorwort angekündigt, wollen wir den Kuchenverkaufbeleben und attraktiver gestalten. Wer den Verein damit unterstützen möchte,kann die Spende bei unserem „Küchen-Team“ abgeben.

Auslagen für Zutaten werden auf Wunsch erstattet.

Spender gesucht

Unsere Jugendgruppe hat diverse Tonröhren fürs Aquarium gebaut, die an derBörse verkauft werden sollen.Es wäre schön, wenn sich noch Spender finden, die Pflanzen (Anubias etc.) zurDekoration der Tonröhren beisteuern würden.Wer etwas spenden möchte, kann sich bei unserem Jugendwart Johannes Röckmelden. Tel. 07247-6901

Allen Spendern sei jetzt schon ganz herzlich gedankt !

Einen Aufnahmeantrag hat gestellt

Achim Weber, Karlsbad

Stichling als PDF

Wer auf den Stichling in Papierform verzichten kann / möchte, der kann sich ineine Liste, die im Vereinsheim ausliegt, eintragen. Zu jedem Erscheinungs-termin eines neuen Stichlings wird eine Benachrichtigung per Email versandt,mit dem Hinweis auf die neue Ausgabe, die auf unserer Website abgerufenwerden kann. Außerdem werden dort alle Ausgaben archiviert und könnenjederzeit eingesehen werden.

Seite 6 Termine

Termine der Jugendgruppe 2009

13.02.09 Vereinsabend – keine Jugendgruppe!

14.02.09 Schlittschuhlaufen in Waldbronn

27.02.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Vereinsabend

28.02.09 Luftheberbau mit Tim Vogel (?) (Vereinsheim)

07.03.09 Besuch der Messe in Friedrichshafen mit Herrmann Brunner (?)

14.03.09 Teilnahme an der DCG-Börse

27.03.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Vereinsabend

28.03.09 Tonhöhlenbau (Vereinsheim)

18.04.09 Großputz im Vereinsheim (evtl. auch Besuch eines Züchters)

24.04.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Vereinsabend

01.05.09 1.Mai-Feier

08./09.05.09 Frühjahrsbörse; Info-Stand der Jugendgruppe

05.06.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Vereinsabend

06.06.09 Schwimmbadbesuch

19.06.09 Grillabend mit Flohmarkt

03.07.09 Jugendgruppe; Vereinsabend

04.07.09 gemeinsames Übernachten auf dem Vereinsgelände

01.08.09 Sommerfest

28.08.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Züchterrunde

12.09.09 Vereinsausflug

19.09.09 Vorarbeiten für die Spätjahresbörse (Vereinsgelände)

25./26.09.09 Spätjahresbörse; Infostand der Jugendgruppe

09.10.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Vereinsabend

10.10.09 Besuch eines Züchters

23.10.09 Oktoberfest im Verein

06.11.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Vereinsabend

07.11.09 Bau von Futterboxen für Lebendfutter (Grindal)

04.12.09 Jugendgruppe 19.00 Uhr; Vereinsabend

05.12.09 Fahrt zur Messe nach Sindelfingen

19.12.09 Jahresabschlussfeier

Termine Seite 7

GesamtübersichtDatum Zeit Veranstaltung Thema Sonstiges

16.01.09 20 h

30.01.09 20 h VA / Referent: Matthias Pfahler„Keilfleckbarben - Zucht und

Haltung der vier Arten der GattungTrigonostigma”

13.02.09 20 h VA Gemütliches Beisammensein

27.02.09 20 h VA / Referent: Alexandra Behrendt„Napfschnecken – Algenvernichter

im Gesellschaftsbecken“

07.03.09 10 h DCG - Börsenaufbau

11.03.09 16-20 h Einrichten der Becken

12.03.09 16-20 h Einrichten der Becken

13.03.09 16-20 h Einrichten der Becken

14.03.09 10-16 h Cichlidenbörse Ausschank v. 9-17 h

27.03.09 20 h VA / Referent: Willi Schönleber“Südindien - Ein Land mit vielen

Gesichtern”Anmeldeschluss für

Frühjahrsbörse!

10.04.09 - VA entfällt! ! Karfreitag ----

13.04.09 10 hOstereiersuche für unsere „Kleinen“im Vereinsgelände

Anmeldung erforderlich!

18.04.09 13 h Großputz im Vereinsheim

24.04.09 20 h VA Züchterrunde Pflicht für alle Züchter!

01.05.09 10 h 1. Mai-FeierAnmeldung

erforderlich!

02.05.09 10 h Vorarbeiten f. die Frühjahrsbörse

05.05.09 16-20 h Einrichten der Becken

06.05.09 16-20 h Einrichten der Becken

07.05.09 16-20 h Einrichten der Becken

08.05.09 17-21 h Zierfisch- u. Pflanzenbörse Ausschank v. 16-22 h09.05.09 10-17 h Zierfisch- u. Pflanzenbörse Ausschank v. 9-18 h

22.05.09 20 h VA / Referent: Chris Lukhaup„Süßwassergarnelen und

- Krebse“

05.06.09 20 h VA / Referent: Helmut Walter„Die Bay von San Francisco ausder Sicht eines Naturfreundes"

19.06.09 19 h VAGrillabend mit

Aquarianer - Flohmarkt

03.07.09 20 h VA / Referent: Tim Vogel “Dalli Klick” - Bilderrätsel Vereinsmitglied17.07.09 20 h VA / Referent: Ernst Frey „Frösche“

31.07.09 17 h Vorarbeiten für das Sommerfest

01.08.09 19 h Anmeldung erforderlich!

14.08.09 20 h VA / VideoabendAnmeldeschluss fürSpätjahrsbörse!

28.08.09 20 h VA Züchterrunde Pflicht für alle Züchter!12.09.09 9 h Anmeldung erforderlich!19.09.09 10 h Vorarbeiten f. die Spätjahrsbörse

22.09.09 16-20 h Einrichten der Becken

23.09.09 16-20 h Einrichten der Becken

24.09.09 16-20 h Einrichten der Becken

25.09.09 17-21 h Zierfisch- u. Pflanzenbörse Ausschank v. 16-22 h26.09.09 10-17 h Zierfisch- u. Pflanzenbörse Ausschank v. 9-18 h09.10.09 20 h VA / Referent: Peter Menger „Licht im Aquarium“

23.10.09 19 h VA Oktoberfest im Verein

06.11.09 20 h VA / Referent: Tim Vogel„Meine kleinen Helferlein –

Gebastel und Ideen rund umsAquarium”

Vereinsmitglied

20.11.09 20 h VA "

04.12.09 20 h VA / Referent: "

12.12.09 15 h Anmeldung erforderlich!19.12.09 19 h Anmeldung erforderlich!

VA = Vereinsabend

Seite 8 Termine

Mehr Infos zu besonderen Veranstaltungen

08.05.09 und 09.05.09 Frühjahrsbörse

Zierfisch- und Pflanzenverkauf

08.Mai 2009 17-21h

09 Mai 2009 10-17h

Ausschankzeiten jeweils 1h früher bzw. länger !

Besuchen Sie uns , geniessen Sie eine gute Bratwurstoder einen Steakweck, dazu ein frisch gezapftes Biervom Faß.

22.05.09 20 h / Referent: Chris Lukhaup

,,Süßwassergarnelen und Krebse“

Die Krebse oder Krebstiere (Crustacea) bildenmit weltweit beinahe 40.000 Arten eine sehrgroße Gruppe innerhalb der Gliederfüßer. DieAngehörigen dieser Gruppe zeichnen sich vorallem durch eine extreme Formenvielfalt aus,die als Anpassung an die verschiedenenLebensräume und Lebensweisen entstandensind.

05.06.09 20 h / Referent : Helmut Walter,

Die Bay von San Francisco aus Sicht eines Naturfreundes

Trotz ihres städtischen und industriellenCharakters bleibt die Bucht von SanFrancisco vielleicht Kalifornienswichtigstes Biotop. In ihr wurde mitdem San Francisco Bay NationalWildlife Refuge das ersteNaturschutzgebiet der USA gegründet,das in einer Metropolregion liegt(1972).

Wir gratulieren Seite 9

Oliver Abdorf 01.04.Michael Speck 01.04.Uwe Schwarzmeier 05.04.Robin Koschorke 07.04.Erhard Rex 08.04.Viktoria Röck 10.04.Thorsten Löffler 11.04.Herbert Bayer 13.04.Rainer Güntert 21.04.Enrico Friedrich 22.04.Jörg Falkenberg 26.04.Carsten Speck 30.04.

Andreas Binkele 02.05.Tobias Ballin 02.05.Johannes Röck 17.05.Jürgen Rudolph 18.05.Harald Holub 22.05.Johan Vajsman 23.05.Manfred Klein 25.05.Henning Kruse 25.05.Johann Hunkler 29.05.

Luca Rudolph 05.06.Ronald Schiefer 11.06.Stefan Schemenauer 17.06.Jürgen Schlotter 19.06.Herbert Beinert 23.06.Corinna Rottler 26.06.Thomas Weber 26.06.Roland Schmitt 28.06.Krystyna Schehl 30.06.

Jubilare

Uwe Götz 05.1984 Gratulation zur

25 - jährigen Mitgliedschaft !***

Hermann Brunner 06.1999 Gratulation zur

10 - jährigen Mitgliedschaft !

Herzlichen Glückwunsch zumGeburtstag !

Der Verein wünscht den Geburtstagskindern Alles Gute,

Gesundheit und Glück für das neue Lebensjahr

Seite 10 Zuchtbericht

Zuchtbericht Dario DarioVon Jens Gronewold – Aquarienfreunde Wilhelmshaven e.V.

Ankunft

Als ich das erste Mal einen Bericht über den badis badis bengalensisScarlet(jetzt eigene Gattung – als Dario Dario umbenannt) in der „Datz“,Ausgabe 07/2002)“ gelesen hatte, war ich schon wegen der Farbenpracht dieserwirklichen „Zwerge“ begeistert. Das sich dieses Attribut wieder mal nur auf dieMännchen bezieht ist ja schon fast normal. Als Halter und Züchter vonhauptsächlich südamerikanischen Zwergbuntbarschen der GattungenMikrogeophagus und Apistogramma mussten die Tiere mich einfachinteressieren. Allerdings sollte ich auch recht schnell feststellen, das diesekleinen Juwelen in meinem aquaristischen Umfeld nicht zu bekommen waren.

Somit wurde der Wunsch, dieseZwergbuntbarsche haben zuwollen, zunächst nach hintengestellt. Umso erfreuter war ich,als ich ein 3⁄4 Jahr später beieinem meiner dienstlichenAusflüge im Chemnitzer Raumwieder mal bei einem mirbekannten alteingesessenenZoofachgeschäft vorbeischaute.Der Inhaber ist selbstpassionierter Züchter allerFische, die ihm in die Fingerkommen und ich hatte wieder

mal das Glück, bei ihm hinter die Kulissen schauen zu dürfen. Was soviel heißtwie Zutritt in die heiligen Hallen eines erfolgreichen Züchters. In einem seinerAquarien, etwas an der Seite, fand ich nun diese Zwerge, die mich sofortbegeisterten. Zwei Paare konnte ich ihm abluchsen und habe sie voller Freudemitgenommen nach Hause. Das ich dabei für einen anderen Aquarianerkollegenauch noch eine Zuchtgruppe coridoras sterbai mitgebracht hatte und dieebenfalls zu Hause zwischenhältern musste wurde zur beinahe Katastrophe. DieTiere hatte ich alle in einem 25 Liter Becken untergebracht und konntebeobachten, wie sie sich über das angebotene Futter (Cyclops) hermachten. Amnächsten morgen waren zwei Scarlets hinüber. Sofort hatte ich für die beidenverbleibenden, es war zum Glück noch ein Paar, ein weiteres Beckenbereitstehen, sodass ich sie umsetzen konnte. Eigentlich hätte ich mich ohrfeigenmögen, denn das einige Welsarten unter Stressbedingungen Giftstoffe an dasWasser abgeben hatte ich schon mal gehört. Nur eben hier nicht geschaltet.

Zuchtbericht Seite 11

Die zwei umgesetzten Tiere waren ebenfalls angeschlagen und es begannen 2-3Tage bangen Wartens. Aber sie erholten sich zusehends und ich konnte michwieder mit dem Gedanken beschäftigen, sie nachzuziehen.

Geschlechterunterscheidung

Sofern man halbwüchsige oder gar ausgewachsene Dario Dario sieht genügt einBlick und man hat Männlein und Weiblein getrennt. Als Abgrenzung gegenüberden farbenprächtigen Männchen ist auf diesem Bild ein Weibchen zu sehen.Schwieriger wird die Sache, wenn aufwachsende Jungtiere unterschiedenwerden sollen. Ab ca. 1,2 cm Länge werden erste farbliche Ansätze, meist aufden Körperflächen alsrö t l i che Querb inden ,sichtbar. Da aber auch hierwie bei vielen anderenZwergbuntbarschen, dieAusfärbung stark von derDominanz der Tiere abhängtk a n n e s d u r c h a u svorkommen, das Spätzünderdabei sind. Eine kleine Hilfeist dann der Blick von oben.Optische Weibchen könnenauf ihre tatsächlicheWeiblichkeit hin gut nochmal geprüft werden, indemeine gewisse Leibesfülle festgestellt wird.

Einrichtung eines Zuchtaquariums

Zunächst wurde ein passendes Zuchtaquarium eingerichtet. Für ein Pärchen isteines mit 25 Liter Inhalt vollkommen ausreichend. Feiner dunkler Kies, Wurzelnmit Javafarn, Javamoos und etwas Riccia (Teichlebermoos – darin hielten späterviele Jungfische auf) bildeten die Grundlage. Aus der üblichen Praxis mit denZwergen Südamerikas hatte ich dann noch kleine Höhlen eingebracht, so eineTongrotte, eine halbierte kleine Kokosnussschale sowie ein Kunststoffrohr.Irgendwo, so meine Theorie, würden sie schon ablaichen.

Das Futter

Wer immer sich mit dem Gedanken beschäftigt, Dario Dario zu pflegen und ggf.nachzuziehen sollte wissen, dass für das Wohlbefinden der kleinen PfleglingeLebendfutter unabdingbar ist.

Seite 12 Zuchtbericht

Bei mir bekamen sie regelmäßig Artemien, aber auch Cyclops, kleine Daphnienund Mückenlarven. Richtig gelesen, Mückenlarven! Wenn man die Tiere sosieht und das doch recht kleine Maul abschätzt hat man Mühe beim Gedanken,darin könne eine weiße Mückenlarve verschwinden. Klappt aber ohne Probleme.Und die kleinen stechenden Verwandten, die schwarzen Mücken, wurden gezieltwie Leckerbissen gewählt, wenn Mischfutter gegeben wurde. Meine Versuchehingegen, sie an Frostfutter oder gar Trockenfutter zu bringen scheiterten total.Was keine abschließende Erkenntnis sein sollte, denn wenn ich ehrlich binhaben sie so richtige Phasen des Hungerns nie gehabt.

Das Wasser

Blieb die Frage nach dem passenden ph-Wert, der Temperatur, denLichtverhältnissen, dem Leitwert und und und.... Ich begann mit leicht sauremWasser und einer Temperatur von 25 Grad und legte mich auf die Lauer –nichts. Zwar wurde wie verrückt gebalzt, aber keine Höhle aufgesucht, kein

G e l e g e g e s e t z t .Anfragen in denaquaristischen Forenbrachten auch keineErkenntnisse. Nunkönnte ich viele Zeilendarüber verlieren, wasich alles ausprobierthabe, aber letztendlichist denn doch nurin t e re s san t , wasschließlich zum Erfolggeführt hat. DieAntwort muss ichzweiteilen(Wasserwerte und Brutverhalten).Wassertechnisch hatteich den Treffer bei ca.300ms, ph-Wert 7.5,

gh 6 und kh 4. Die Temperatur lag bei 24 Grad . Inwieweit nun aberausgerechnet diese Wasserwerte allein glücklich machend sind mag ich nicht zubeurteilen, denn als ich damit Erfolg hatte wurden meine Bemühungendiesbezüglich eingestellt. Die exakten Wasserwerte sind vielleicht gar nicht sobedeutsam.

Zuchtbericht Seite 13

Das Brutverhalten

Viel wichtiger war für mich die Erkenntnis, dass die kleinen BanausenDauerlaicher sind, keine Brutpflege betreiben (konnte ich nie feststellen), undihre Laichkörner an die verschiedensten Substrate hefteten. Lässt man das Paarlange genug im Zuchtbecken und füttert täglich mit Lebendfutter, dann hüpfennach drei Wochen vereinzelt Jungtiere umher(etliche im Riccia-Moos, zum Teildicht unter Wasseroberfläche), sehr klein, auf Infusorien angewiesen. Ich bindavon überzeugt, dass es auch schon eher zu Jungfischen gekommen ist, dieaber wegen des frisch eingerichteten Aquariums keine Nahrung gefunden hattenund leise verhungert sind. Nach den besagten 3 Wochen Fütterei mit Artemienhatten sich die Infusorien von selbst eingestellt und die nötige Erstnahrung warda. Die Jungen wuchsen somit nebenher auf, irgendwann fraßen sie selbstArtemien. Ob die Elterntiere maulgerecht vorbeischwimmende Jungtiere fressenkann ich nicht sagen, da ich eine solche Situation weder zum positiven nochzum negativen gesehenhabe War wohl auchnicht nötig, denn dieLebendfutterzugabe warreichlich. Allerdingsgezielt nachgestell thaben sie den Kleinennicht, soviel ist sicher.M a n c h e s M a ls c h w a m m e n d i eJ u n g t i e r e e t l i c h eZentimeter entfernt imfreien Wasser und siewaren ganz sicher vonden adulten Tierenentdeckt worden, aber hieraus ergab sich nie eine Jagdszene. Nach ca. 6-8Wochen setzte ich dann die Elterntiere in ein neues Becken, die Jungenverblieben in ihrem Umfeld. .Noch ein paar Worte zum Wasserwechsel: damitbin ich recht sparsam gewesen, ich hatte permanent die Sorge, beim Abziehendes Wassers auch Jungtiere mit zu entsorgen. Das scheint dem Zuchterfolg unddem Wohlbefinden aber keinerlei Abbruch getan zu haben. DasGeschlechterverhältnis hat sich später als einigermaßen ausgeglichen erwiesen,vielleicht leicht zugunsten der Männchen

Gruppenverhalten

Erfolg macht süchtig: sobald die ersten Paare aus der Nachzucht erkennbarwaren habe ich ein größeres Becken hergerichtet. Es handelte sich um eines mit112 Litern Inhalt, in das ich drei Männchen und 5 Weibchen steckte.

Seite 14 Zuchtbericht

Die Einrichtung orientierte sich in etwa am erstgenannten Zuchtbecken. Wasfolgte war ein unbeschreibliches Schauspiel an Balzerei, Imponiererei undFarbenspiel. Die Männchen, sie wurden von Woche zu Woche schöner, hattensich dieses Becken grob aufgeteilt, buhlten um jedes Weibchen – und liefertensich an den Reviergrenzen Schaukämpfe, die einfach toll waren. Dabei konnteich nie beobachten, dass sie sich gegenseitig verletzten Die Weibchen hingegenwechselten ständig die Reviere und paarten sich vermutlich mit allen dreiMännchen. Und auch hier – wie im ersten Zuchtbecken – gab es wederBrutpflege noch irgendeine Aufsicht der Jungfische. Da sich aber auch hier nachkurzer Zeit etliche Jungfische einstellten lag der Schluss nahe, dass die Jungeneinigermaßen unbehelligt von den adulten Tieren aufwachsen konnten. EineIdee mag diejenige sein, das wegen des häufigen Wechsels der Weibchen jederJungfisch der eigene sein könnte.

Eindruck und Ausblick

Im Rahmen des letzten AKZ-Treffens der Regionalgruppe Nord (AKZ =Arbeitskreis Zwergcichliden im VDA) durfte ich einem Vortrag von FreundDieter Bork lauschen, der einen Einblick in die Gruppe der ZwergbuntbarscheAsiens gegeben hatte. Ziemlich am Ende hat er denn auch den Dario Dariovorgestellt Die von ihm präsentierten Aufnahmen zeigten den kleinen Barsch inseinen schönsten Farben und seine Anmerkung, hiermit wohl den schönsten derZwerge der Gattung Badis und Dario zu haben kann ich voll und ganz teilen.Wer weis, vielleicht handelt es sich hierbei sogar um den kleinsten Barsch derWelt (mir ist bislang kein kleinerer bekannt). Und wo ich gerade am Mutmaßenbin, auch ein passender deutscher Name liegt für die neue Gattung Dario meinesWissens noch nicht vor. Ihn als Zwergblaubarsch in Anlehnung an die Badis-Gattung zu bezeichnen fällt schwer. Vielleicht hilft da eine Anleihe bei seinemNamenszusatz „Scarlet“, so das man bis auf weiteres mit ScarletZwergblaubarsch zurecht kommt. Es bleibt festzustellen, dass es sich beimScarlet um einen phantastischen kleinen Fisch handelt, der zukünftig hoffentlichhäufiger in unseren Becken anzutreffen ist. Um seine ganze Pracht zu erlebensei jedem Interessierten dringend angeraten, sich wenigstens 2 Paare insAquarium ab 54 Liter zu holen. Wie klein er ist und bleibt mag dieses letztekleine Bildchen zeigen, welches ein Zentimetermaß im Vordergrund zeigt. DieAufnahmen sind entstanden in einem Miniaquarium, welches natürlich nur fürdiesen Zweck kurzzeitig hergerichtet wurde (11 cm hoch, 15 cm breit und 4 cmtief = 660 ml). Wer den Aquarienkies von Dennerle kennt erahnt vielleicht, wietrügerisch die Abmessungen ohne Zentimetermaß wären. Da muss schon genauhingesehen werden, wie weit die Öffnungen vom Saugkorb des Filters sind undwelche Ambitionen Mitbewohner im Aquarium haben.

Bilder und Text: Jens Gronewold