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Der Nord-Ostsee-Kanal international und leistungsstark Wir machen Schifffahrt möglich.

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Der Nord-Ostsee-Kanal

international und leistungsstark

Wir machen Schifffahrt möglich.

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2 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 3Der Nord-Ostsee Kanal

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist die meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Er verbindet die Nordsee mit der Ostsee.

In seiner Bedeutung ist der Nord-Ostsee-Kanal nicht nur wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftsstruktur, sondern auch wesentlicher Baustein des transeuropä-ischen Verkehrsnetzes.

Durch seine Weg- und Zeitvorteile stellt die Bundes-wasserstraße NOK für die internationale Schifffahrt einen großen Wettbewerbsvorteil dar.

Als Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) gewähr-leisten wir die kontinuierliche Unterhaltung des Nord-Ostsee-Kanals und stellen langfristig einen sicheren und verlässlichen Transportweg zur Verfügung.

Um die Leistungsfähigkeit für die internationale Schiff-fahrt auch in Zukunft zu gewährleisten, stehen der wichtigen Transitstrecke Nord-Ostsee-Kanal umfang-reiche Ausbaumaßnahmen bevor.

NOK

Warschau

Vilnius

Stockholm

HelsinkiOslo

Kopen-hagen

Tallinn

Berlin

Bruxelles

London

Hamburg

Bremen Stettin

Gdansk

Malmö

AmsterdamRotterdam

Leith

Antwerpen

Klaipeda

Brunsbüttel

DoverSouthhampton

Rostock

Dal

Vistula

OderElbe

WeserR

hein

Themse

Göteborg

Esbjerg

Kiel

Riga

OS

TS

EE

NO

RD

SE

E

Großbritanien

Deutschland

Polen

Litauen

FinnlandNorwegen

Estland

Belgien

Russland

SchwedenDänemark

Wir verbinden Meere

Kanal Daten

• Länge 98,6 km • 1895 wurde der heutige Nord-Ostsee-Kanal von Kaiser Wilhelm als Kaiser-Wilhelm-Kanal eingeweiht - Namenswechsel 1948 internationaler Sprachgebrauch: Kiel Canal• direkter Vorläufer war der 1784 in Betrieb genommene Eiderkanal • erste Erweiterung 1907-1914• zweite Erweiterung 1965 - 2002• 10 Brücken• zwei Tunnel• 14 Fähren • 12 Weichen• erspart Schiffen einen Umweg von ca. 450 km • ist der größte künstliche Vorfluter Schleswig-Holsteins • verantwortlich für den Nord-Ostsee-Kanal ist die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

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4 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 5Der Nord-Ostsee Kanal

Das blaue Band zwischen Nord- und Ostsee

Daten zu den Schleusen

Kleine Schleusen mit jeweils zwei Kammern in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau

• Bauzeit 1887 - 1895 • Nutzlänge 125 m• Nutzbreite 22 m• Drempeltiefe -10,20 m (NHN) - Brunsbüttel• Drempeltiefe - 9,80 m (NHN) - Holtenau

Große Schleusen mit jeweils 2 Kammern in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau

• Bauzeit 1911 – 1914• Nutzlänge 310 m• Nutzbreite 42 m• Drempeltiefe -14,00 m (NHN) - Brunsbüttel• Drempeltiefe -14,00 m (NHN) - Holtenau

4 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord

NHN -0,20 m

NHN -11,2 m

MW =NHN -0,20 mMThw = NHN +1,47 m

Längsschnitt

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 98,6 km

LageplanRendsburg

Kiel

Holtenau

Kieler FördeElbe

Brunsbüttel

N

Urquerschnitt und Erweiterungen

1895

1914

1966

413 m2

828 m2

1353 m2

NHN -0,20 m

NHN -0,20 m

NHN -0,20 m

66,7 m

102,5 m

162,0 m

9,0 m

11,0 m

11,0 m

22,0 m

44,0 m

90,0 m

1:1,5

1:2,25

1:21:3

1:3

1:3

Querschnitte

LegendeMThw = Mittleres TidehochwasserNHN = NormalhöhennullMW = Mittelwasser

Weiche

Schleusenanlage in Brunsbüttel

Kanalbett

Der Nord-Ostsee-Kanal wird von zahlreichen natür-lichen Zuflüssen gespeist. Die Schleusen erfüllen eine wichtige Funktion für die Regulierung des Kanalwas-serstands. Sie halten für die Schifffahrt stets eine ausreichende und zugesicherte Wassertiefe vor.

In seiner über 100 jährigen Geschichte wurde der NOK dreimal erweitert (Abb. Querschnitte). Ausgehend von einer ebenen Sohle wurden die Kanalböschungen nach Möglichkeit flach geneigt gestaltet.

Wegen der starken Beanspruchung durch Wellen-schlag, Absinken des Wasserspiegels und Rückströ-mung vorbeifahrender Schiffe ist eine Befestigung der Ufer unerlässlich.

Verlauf

Der Nord-Ostsee-Kanal verbindet die Elbe bei Brunsbüt-tel mit der Kieler Förde. In einem Wechsel aus Kurven und Geraden durchquert er im Westen die bis zu 3 m tiefer liegende Marsch und durchschneidet dann den bis zu 25 m hohen Geestrücken. Anschließend folgt der Kanal der Eiderniederung und erreicht dann das hol-steinische Hügelland und endet nach rund 100 km bei Kiel-Holtenau in der Kieler Förde. Während der Kanal zwischen Brunsbüttel und Königs-förde (ca. Kkm 20) überwiegend Kurvenradien von über 3.000 m aufweist und der Wasserspiegel in der Strecke 162 m breit ist, hat er auf seinem verbleibenden Ab-schnitt bis zur Kieler Förde noch den Ausbauzustand von 1914. Dieser ca. 20 km lange Abschnitt ist geprägt durch enge Kurven und eine deutlich geringere Wasserspie-gelbreite von102 m. Um einem großen Schiff die Passage des Kanals und gleichzeitig eine Begegnung mit ande-ren Schiffen zu ermöglichen, wurden Ausweichstellen, sog. Weichen eingerichtet. In den Weichen ist der Kanal deutlich breiter als in der Strecke, so dass dort gewartet und auch überholt werden kann.

Schleusen

Schleusen sind Bauwerke, die Schiffen die Überwin-dung unterschiedlicher Wasserstände ermöglichen. Da jede Schleusung die Schifffahrt wertvolle Reisezeit kostet, gab es beim Bau des Kaiser-Wilhelm-KanalsÜberlegungen, diesen ohne Schleusen zu bauen.

Durch tidebedingte Wasserstandsschwankungen (ins-besondere Nordsee, Elbe) sowie windbedingte Wasser-standsschwankungen wären die Strömungsgeschwin-digkeiten im Kanal jedoch zu groß geworden. Deshalb wurden am Anfang und Ende des Nord-Ostsee-Kanals Schleusenanlagen errichtet.

Mit der Inbetriebnahme des Nord-Ostsee-Kanals 1895 wurden jeweils zwei Schleusenkammern in Brunsbüt-tel und Kiel-Holtenau genutzt, die heute als Kleine Schleusen bezeichnet werden. Schon 1914 wurden beide Standorte um jeweils zwei zusätzliche, größere Schleusenkammern erweitert, die heutigen Großen Schleusen.

Die Kleinen Schleusen sind mit Stemmtoren ausge-stattet. Die Großen Schleusenkammern werden mit Schiebetoren verschlossen. Seiten- und Stichkanäle bei den Kleinen Schleusen sowie bei der Großen Schleuse in Holtenau verringern Strömungen und Turbulenzen in der Schleusenkam-mer beim Wasserspiegelausgleich.

Wegevorteile

Das Befahren des Nord-Ostsee-Kanals bringt je nach Abfahrts- und Zielhafen erhebliche Wegevorteile, im Schnitt 250 Seemeilen (463 km). Je nach Geschwindig-keit des Schiffes kann durch geschickte Routenwahl ein hoher Zeitverlust vermieden und Treibstoff eingespart werden.

Fährt ein Schiff z.B. von Dover nach Kiel, spart es im Vergleich zu dem Weg über Skagen 368 Seemeilen (682 km). Von Hamburg nach Stockholm oder Riga erspart der NOK 336 Seemeilen (622 km).

Aber auch von Rotterdam nach Klaipeda kann das Schiff via NOK von 183 eingesparten Seemeilen (334 km) profitieren.

Infos zu weiteren Wegevorteilen unter :

www.kiel-canal.org

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arbeiten am Kanal und in Schleswig-Holstein

In der Region sichert der Nord-Ostsee-Kanal über 3.000 Arbeitsplätze. Dazu zählen nicht nur die über 300 Lotsen und ca.160 Kanalsteurer, sondern auch Schiffs-makler, Werften, Handwerksbetriebe, Schiffsausrüster, Tourismusagenturen, Gaststätten- und Hotelbetreiber. In den ländlichen Regionen trägt vor allem der Touris-mus zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft und damit zu Arbeitsplätzen bei.Ca. 1.000 Beschäftige der Wasser- und Schifffahrts-verwaltung des Bundes sorgen am Nord-Ostsee-Kanal nicht nur für einen reibungslosen Verkehr der Berufs-schifffahrt. Sie stehen auch Seglern und Motorbootfah-rern mit Rat und Tat zur Seite. In Schleswig-Holstein ist die Maritime Wirtschaft mit einem Jahresumsatz von 8,5 Milliarden Euro ein bedeu-tender Wirtschaftsfaktor. In ca. 1.700 Betrieben dieses Sektors arbeiten rund 47.000 Menschen. Sieben Schiffswerften (zwei am NOK) , etliche kleine Bootswerften (ca. fünf am NOK) und zahlreiche Zu-liefererbetriebe unterstreichen die Bedeutung dieses Produktionssektors. Die über 30 Häfen des Landes fertigen jährlich rund 50 Mio . Bruttotonnen Güter und mehr als 15 Mio. Passa-giere im Reiseverkehr ab. Schleswig-Holstein bietet Heimathäfen für rund 30.000 Sportboote und für eine beachtliche Kutterfischereiflotte.

6 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 7Der Nord-Ostsee Kanal

Leben und ...

Der Nord-Ostsee-Kanal ist Naherholungsgebiet für Schleswig-Holsteiner und Anziehungspunkt für zahl-reiche Touristen.

Die Wohngebiete rund um den NOK sind wegen ihrerruhigen und landschaftlich reizvollen Lage sehr be-liebt. Entlang des Nord-Ostsee-Kanals gibt es vielfältige Sport- und Freizeitmöglichkeiten.

Die Kanalufer laden ein zum Verweilen, Wandern und Radfahren. Tausende Schleswig-Holsteiner, Gäste und Hobbyfotographen verfolgen die Passagen der Kreuzfahrer.Andere beobachten das Vorbeiziehen der großen Containerschiffe. Zahlreiche Veranstaltungen und vielfältige Aktivitäten rund um den Kanal haben einen hohen Freizeitwert.

Die ca. 100 km lange Kanalstrecke ist nicht nur wich-tige Transitstrecke für die Schifffahrt.Der Nord-Ostsee-Kanal ist auch Symbol für das Land Schleswig-Holstein und Stolz seiner Bewohner.

Festmacher an der Schleuse Hafenumschlag Verweilen am NOK

Eisangeln am Ufer des NOK

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8 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 9Der Nord-Ostsee Kanal

Wir verbinden Wirtschaftsräume

Wirtschaftlicher Nutzen

Durch das umweltfreundliche Passieren des NOK werden zum einen Treibstoffkosten und zum anderen Zeit gespart. Zeit ist im Wirtschaftsleben ein ausschlag-gebender Faktor. Durch Zeiteinsparung schneller frei werdender Schiffsladeraum kann für neue Seetrans-portaufträge genutzt werden. Im Mittel werden mit dem Weg durch den NOK 250 Seemeilen abgekürzt, für die ein Schiff 14 bis 18 Stunden benötigt. Eine Ka-nalpassage dauert hingegen nur sechs bis acht Stun-den, ein interessanter Anreiz für viele international tätige Seetransportunternehmen. Der seit Jahrzehnten zu beobachtende Trend zunehmender Schiffsgrößen trägt in der Gesamtbilanz auch zu einem wirtschaft-licheren Warentransport bei. Auf diesen Trend stellt sich der NOK durch die zukünftigen Ausbauvorhaben ein und ermöglicht dadurch den Unternehmen den Einsatz noch größerer Schiffseinheiten, die einen noch effizienteren Transport erlauben. In die unternehmerische Kalkulation werden neben den genannten Vorteilen des NOK auch die öffent-lichen Abgaben (Befahrensabgabe und Lotsabgabe) und Dienstleistungskosten (Lotsgeld und Kanal-steurerentgelt) einbezogen.

Unterhaltung des Nord-Ostsee-Kanals

Die Lotsabgabe dient der Finanzierung der Lotsinfra-struktur wie Lotsenstationen an Land und auf See sowie der Lotsversetzmittel. Die Befahrensabgabe trägt zur Aufrechterhaltung der kanalseitigen Infrastruktur bei. Lotsgeld und Kanalsteurerentgelt sind das Einkommen der Lotsen und Kanalsteurer.

Güter- und Schiffsstatistik

Die seit Eröffnung über den NOK geführten Statistiken informieren über die Anzahl und Art der Schiffe sowie die von ihnen transportierte Ladungsart und –menge, Abfahrts- und Bestimmungshafen, BRZ bzw. Flaggen-staat. Statistische Auswertungen geben wertvolle Hin-weise auf Trends im Wirtschaftsgeschehen und damit auf die Bedürfnisse der Kanalkundschaft.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist eine der Hauptverkehrsa-dern Nordeuropas. Er schließt Skandinavien und die baltischen Staaten an den Weltverkehr an.Die Bundeswasserstraße NOK ist eine attraktive Ver-bindung zwischen den Nordseehäfen in Belgien, den Niederlanden und Deutschland und den Ostseehäfen bzw. den sich angrenzenden Wirtschaftsräumen.

Die Öffnung des Eisernen Vorhangs Anfang der 1990er Jahre und der Zusammenbruch der osteuropäischen Volkswirtschaft führten zunächst zu einem starken Rückgang des Schiffsverkehrs (Abb. Entwicklung des NOK-Schiffsverkehrs (1952-2010)).

Ende der neunziger Jahre bis zur Wirtschaftskrise 2009 stieg der Schiffsverkehr stetig an. Mit über 100 Mio. Tonnen transportierter Ladung wurde 2008 das höchste Jahresergebnis in der Geschichte des Nord-Ost-see-Kanals erzielt. Insbesondere die baltischen Staaten (Lettland, Estland, Litauen) aber auch Polen und Russ-land tragen zu einem stetigen Zuwachs des Transport-volumens und zu einer Zunahme des Schiffsverkehrs auf dem Nord-Ostsee-Kanal bei.

Mit wachsender Tonnage verändert sich auch die Flottenstruktur (Abb. Schiffstypen NOK 2010). Beson-ders im Feederverkehr steigt die Anzahl und die Größe der Schiffe. Jeder dritte Container, der im Hamburger Hafen umgeschlagen wird, passiert den NOK.Laut einer vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in Auftrag gegebenen Studie zur Seeverkehrsprognose, ist bis 2025 mit einem wachsenden Güterumschlag in den deutschen Seehä-fen zu rechnen. Für den Nord-Ostsee-Kanal bedeutet das steigende Transportzahlen. Mit verschiedenen Maßnahmen in den kommenden Jahren wird sichergestellt, dass der Nord-Ostsee-Kanal langfristig als leistungsstarker Ver-kehrsweg zur Verfügung steht: • Neubau Schleusenkammer Brunsbüttel• Ausbau Oststrecke mit Kurvenoptimierung• Vertiefung des Kanals• Optimierung des Verkehrsflusses

Am häufigsten nutzen sog. Trockenfrachter (Bulk-und Stückgutschiffe) den Nord-Ostsee-Kanal, gefolgt vonTank- und Containerschiffen.Das Transportvolumen auf dem Nord-Ostsee-Kanal stieg bis Ende 2008 kontinuierlich. Wurden 1990 noch 61,7 Mio. t Güter befördert, waren es im Jahr 2008 105,9 Mio t. Am stärksten wächst der Stückguttrans-port. Zusammen mit den Mineralölprodukten und chemischen Erzeugnissen macht er inzwischen fast 80 % des Ladungsaufkommens aus (Abb. Güterarten 2010).

Häfen

Direkt am Nord-Ostsee-Kanal liegen in Brunsbüttel der Binnen- und Schutzhafen, der Ölhafen sowie der Hafen Ostermoor. Weitere Häfen am Kanal sind Hoch-donn und Hohenhörn, der Kreishafen Rendsburg, der Nordhafen Kiel sowie der Binnenhafen Kiel-Holtenau. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Elbehafen Brunsbüttel, der Schutz- und Sicherheitshafen Kiel-Holtenau (sog. Tiessenkai) und ein Gastanlegesteg für Sportboote. Der Seehafen Kiel ist sowohl Güterum-schlagsplatz als auch Ausgangspunkt für Passagiere, die nach Skandinavien und ins Baltikum reisen.In Rendsburg entsteht zurzeit ein neuer Hafen für den Offshore-Bereich.

Werften

Am Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg und in Schacht-Audorf sind zwei Werften ansässig. Auch an der Kieler Förde haben sich mehrere Werften angesiedelt. Diese Werften bieten Arbeitsplätze im maritimen Umfeld und profitieren ihrerseits von der pulsierenden Ver-kehrsader Nord-Ostsee-Kanal.

Schiffsmakler

Auf den Schleusengeländen in Kiel und Brunsbüttel sind Schiffsmakler vertreten, die dort rund um die Uhr ihren kundenorientierten Service anbieten. Dazu gehören z.B. die Lieferung von Proviant oder Ersatztei-len und das Übernehmen des für die Durchfahrt eines Schiffes erforderlichen Anmeldeverfahrens.

Entwicklung des NOK-Schiffsverkehr (1952-2010)

0

20000

40000

60000

80000

100000

120000

140000

160000

180000

200000

1952

1958

1964

1970

1972

1974

1976

1978

1980

1982

1984

1986

1988

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

2010

Ladung in t (/1000)

Anzahl Schiffspassagen

BRZ (/1000)

Kohle1,64%

Holz2,75%

Futtermittel1,76%

Erze0,69%

Chemische Produkte

5,70%

Zellulose1,47%

Getreide2,39%

Eisen u. Stahl4,96%

andere Massengüter

4,13%Salz0,38%

Erdöl u. Derivate9,13%

Düngemittel2,73%

Stückgüter62,39%

Tanker24,42%

Containerschiffe15,39%

Trocken- u.Mehrtweckfrachter

45,03%

Fischerei- u. Sportfahrzeuge

0,28%

Dienst- u. Militärfahrzeuge

1,16%

Spezialfahrzeuge8,91%

RO-RO-Schiffe2,79%

Fahrgastschiffe2,02%

12

Entwicklung des Schiffsverkehrs1952-2010

Kohle8,99%

Holz15,44%

Getreide8,98%

Eisen0,79%

Stückgüter44,08%

gemischte Ladung1,43%

Steine2,42%

Passagiere1,07%

andere Massengüter16,71%

NOK-Gesamtverkehr: Ladung in Mio. Tonnen

Schiffstypen NOK 2010

Güterarten 1910

Güterarten 2010

Der Nord-Ostsee Kanal 9

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Sicht von der Schiffsbrücke auf den Kanal

10 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 11Der Nord-Ostsee Kanal

Wir sorgen für einen sicheren Schiffsverkehr

Die Internationale Maritime Organisation (IMO), eine Unterorganisation der UNO, hat die Staatsregierungen verpflichtet, überall dort Verkehrssicherungsdienste einzurichten, wo die Verkehrsdichte oder das Ge-fahrenniveau besonders hoch sind. Das Bundesverkehrsministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung betreibt gemeinsam mit den Was-ser- und Schifffahrtsdirektionen Nord und Nordwest an der gesamten deutschen Küste zwischen der nieder-ländischen, der dänischen und der polnischen Grenze Verkehrszentralen. Diese Verkehrszentralen informie-ren, unterstützen und lenken den Schiffsverkehr an der deutschen Küste und auf den Bundeswasserstraßen (Maritime Verkehrssicherung). Die Verkehrszentralen der WSD Nord und Nordwest sind ausführende Organe der Strom- und Schifffahrtspolizei. Sie stellen den „lan-gen Arm“ der zuständigen Behörden dar, zur:

• Verkehrssicherung • Abwehr von Gefahren für die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs• Verhütung von der Schifffahrt ausgehender Gefahren und schädlicher Umwelteinwirkungen

Die Verkehrszentralen

• informieren die Schifffahrt über den Verkehr in den Revieren• unterstützen die Kapitäne durch Hinweise, Warnungen und Empfehlungen• regeln und lenken den Verkehr• leiten Vollzugsmaßnahmen ein

Lotsen am Nord-Ostsee-Kanal

Seelotsen sind Berater der Schiffsführungen. Im schwierigen und vielbefahrenen Revier NOK bringen sie ihre umfassenden Ortskenntnisse und ihre Erfah-rungen ein. Damit tragen sie einen entscheidenden Teil zur Sicherheit der Schifffahrt bei.

Um Seelotse zu werden, muss man als Kapitän minde-stens zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen und eine zusätzliche Ausbildung als Seelotsenanwärter absolvie-ren. Nach erfolgreicher Prüfung erteilt die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord die Bestallung zum Seelot-sen. Am Nord-Ostsee-Kanal gibt es zwei Seelotsenbrü-derschaften: NOK I in Brunsbüttel, NOK II Kiel/Lübeck/Flensburg in Kiel-Holtenau.

Die den Kanal befahrenden Schiffe sind zum Teil so groß, dass vom Blickwinkel der Schiffsbrücke aus kein Wasser zu sehen ist. Daher ist gerade in einem engen und stark frequentierten Fahrwasser wie dem Nord-Ostsee-Kanal mit häufigem Begegnungsverkehr und wenigen Ausweichmöglichkeiten eine vorausschauen-de Beratung des Kapitäns dringend erforderlich. Auch das Ein- und Ausfahren in die bzw. aus den Schleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau ist ein schwieriges Manöver, das einen kompetenten Ratge-ber erfordert.

Seelotsen arbeiten nicht im Schichtdienst, sondern in einer Reihenfolge, bei der sich der zuletzt Tätige wie-der hinten einreiht (sog. Bört). Die Arbeitszeiten sind abhängig vom Verkehrsaufkommen und daher schwer vorhersagbar. Ihr Verdienst, das Lotsgeld, bemisst sich nach einem behördlich festgelegten Tarif.

Die Maritime Verkehrssicherungauf dem Nord-Ostsee-Kanal

Die Maritime Verkehrssicherung auf dem Nord-Ostsee-Kanal wird von der Verkehrszentrale NOK in Brunsbüt-tel durchgeführt. Diese Verkehrszentrale

• regelt und lenkt denVerkehr rund um die Uhr,• schleust die Schiffe in den Kanal ein und aus,• trifft Maßnahmen im Rahmen der Terrorabwehr und• prüft die Kanaltauglichkeit der Fahrzeuge. Um diese Aufgaben sicher und zügig zu bewältigen, muss der Schiffsverkehr erfasst, beobachtet und über-wacht werden. Dies erfolgt mit modernster Technik. Einerseits werden die Fahrzeuge mit Radar erfasst, andererseits identifizieren sich die Schiffe in kurzen, regelmäßigen Abständen automatisch selbst. Dabei werden alle verfügbaren Schiffsdaten wie Größe, Name, Position, Kurs und Geschwindigkeit der Ver-kehrszentrale übermittelt.

Verkehrserfassung (AIS)

Das automatische Schiffsdentifizierungssystem (AIS) stellt für die Maritime Verkehrssicherung eine bedeu-tende Grundlage dar. Dieses System wurde im Jahre 2004 weltweit und verbindlich für alle Seeschiffe ab 300 BRZ eingeführt. Die Basis der Positionserfassung an Bord ist das Satellitenortungsverfahren GPS (Global Positioning System). Mit den gesammelten und aufbreiteten Daten planen die Nautiker in der Verkehrszentrale das Ein- und Aus-schleusen der Schiffe in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau. Zwischen den Schleusen wird der Verkehrsablauf im Nord-Ostsee-Kanal von der Verkehrszentrale so gesteuert und gelenkt, dass es zu keinen gefährlichen Begegnungen oder unnötigen Wartezeiten kommt.

Kanalsteurer

Seit über 100 Jahren gibt es am Nord-Ostsee-Kanal den Beruf des Kanalsteurers. Bei den ersten Kanalpassagen kam es häufig zu Unfällen, die ihre Ursache in den hydrodynamischen Auswirkungen des engen Fahr-wassers hatten. Fast jedes 20. Schiff hatte damals eine Havarie. Der Grund: Mit den physikalischen Wech-selwirkungen in einem engen Gewässerquerschnitt zwischen Schiff und Uferböschung oder auch zwischen sich begegnenden Schiffen und dem dadurch ausgelö-sten Sog und Schwell kannten und kennen sich die Ru-dergänger und Kapitäne der Schiffsbesatzungen nicht hinreichend genug aus. Daher beschloss die damalige Kanalbehörde, das Kaiserliche Kanalamt, Schiffe nur noch von zugelassenen Kanalsteurern steuern zu las-sen. Damit war die Unfallserie beendet.

Die speziell ausgebildeten Kanalsteurer schlossen sich zum Verein der Kanalsteurer e.V. zusammen und stehen unter der Aufsicht der Wasser- und Schifffahrts-direktion Nord.

Auch heute noch ist das Geschick und und die Erfah-rung der versierten Kanalsteurer für die sichere Passa-ge des NOK erforderlich, da die Schiffsgrößen zuneh-men und die hydrodynamischen Wechselwirkungen sich verstärken.

Verkehrslenkung NOK

Lotsenstation Rüsterbergen

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Tourismus: Zahlen/Fakten Schleswig-Holstein

• ca. 150 Kreuzfahrtschiffe pro Jahr im Kieler Hafen• rund 160.000 Beschäftigte im Tourismus • ca. 30.000 private Beherbergungsbetriebe • ca. 4.800 gewerbliche Betriebe• ca. 7.000 gastronomische Betriebe• ca. 7,3 Mrd. € Umsatz im Tourismus

Entwässerung durch Schleusentore

12 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 13Der Nord-Ostsee Kanal

Die wasserwirtschaftliche Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals

Die mittleren Wasserstandhöhen an der Ostsee in Kiel befinden sich oberhalb des Kanalwasserspiegels.Nur in Zeiten mit niedrigerem Ostseewasserspiegel kann das Wasser auf dieser Seite abfließen. In Kiel-Holtenau fließen durchschnittlich nur ca. 10% des über-schüssigen Wasservolumens des NOK ab. Der größte Teil fließt durch die regelmäßige Entwässerung in Brunsbüttel in die Elbe ab. Wegen der Gezeiten ist diese Entlastung nur während ungefähr drei bis vier Stunden um den Zeitpunkt des Tideniedrigwassers (Ebbe)möglich. Dabei können bedeutende Strömungsge-schwindigkeiten im Nahbereich der Schleusen entste-hen, die wiederum von der Schifffahrt zu beachten sind. In Abwägung der betrieblichen Belange und der hydrologischen und meteorologischen Randbedin-gungen muss die Entwässerung des NOK so gesteuert werden, dass bei eventuellen Sturmwetterlagen und lang anhaltenden Niederschlägen ein maximaler Wasserstand im Kanal nicht überschritten wird. Als Lieferant für Industriewasser wird der Kanal nur bedingt genutzt, da von beiden Mündungen Salz-wasser in den Kanal eindringt und die Chloride und Schwebstoffe Schäden an den Anlagen verursachen. Der Salzgehalt (Salinität) an der Elbseite mit 3 – 7 Promille und an der Kieler Förde mit 10 – 14 Promille lassen sowohl Süß- und Salzwasserfische heimisch werden.

Mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals wurden die Eider und zahlreiche weitere Flüsse von ihren Oberläufen und Einzugsgebieten abgeschnitten. Für den neuen Wasserweg ergibt sich daraus ein Niederschlagsein-zugsgebiet von 1580 km², einschließlich einer Fläche von ca. 250 km², die durch Schöpfwerke entwässert wird. Der Nord-Ostsee-Kanal dient somit einer Fläche von ca. 10 % des Landes Schleswig- Holstein als Vorflut-er. Durch die Schleusen an beiden Kanalenden ist der Nord-Ostsee-Kanal ein staugeregeltes, annähernd auf dem Niveau des Meeres liegendes Gewässer.Das in Schleswig-Holstein herrschende Klima erfordert einen regelmäßigen Abfluss aus dem Nord-Ostsee-Kanal. Nur so kann eine möglichst konstante Wasser-spiegellage gehalten werden. Das ist sowohl für die Standsicherheit der Böschungen wie für die Bauwerke notwendig. Eine konstant gehaltener Wasserspiegel im Kanal sorgt für einheitliche Brückendurchfahrtshöhen und einen reibungslos querenden Fährverkehr.

Die Möglichkeiten zur Entwässerung in Elbe und Ost-see bestehen an den Schleusenanlagen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau nur bei niedrigen Außenwasser-ständen.

Den Tourismus im Blick

Wasserstraßen vereinen Natur und Kultur und stellen eine besondere Erlebniswelt dar.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist Anziehungspunkt für jährlich Tausende von Touristen. Seite an Seite mit Containerschiffen, Sportbooten und Luxuslinern bieten gut ausgebaute Betriebswege entlang des Nord-Ostsee-Kanals ein ideales Revier für Wanderer, Jogger und Radfahrer. Kostenlose Fähren ermöglichen das Überqueren des Kanals.

Auch für Angler und Wassersportler ist der Nord-Ost-see-Kanal ein attraktives Revier. Etwa 15.000 Sportbootfahrer nutzen die Bundeswasser-straße jedes Jahr.

Mit 160.000 Beschäftigten in Schleswig-Holstein ist der Tourismussektor nahezu so groß wie das Verarbei-tende Gewerbe. Die Tourismusbranche erwirtschaftet jährlich ca. 7,3 Milliarden Euro Jahresumsatz.

Als Wasser- und Schifffahrtsverwaltung verstehen wir uns als Dienstleister und Ansprechpartner für die Men-schen, die die Wasserstraße erleben möchten. Wir sorgen für ein sicheres Nebeneinander von Berufs- und Freizeitschifffahrt und geben Tipps für das Befah-ren von Wasserstraßen.

Unsere Bauwerke können erlebt werden. Zahlreiche Zeugnisse des maritimen Lebens reihen sich um den Kanal, die historischen Schleusenanlagen in Kiel-Holtenau und Brunsbüttel, Hochbrücken wie die Eisenbahnhochbrücke oder die Schwebefähre in Rendsburg.

Wir setzen uns ein für ein harmonisches Miteinander von Natur und Umwelt.An den beiden Enden des Kanals in Kiel-Holtenau und Brunsbüttel können Schleusungen der Schiffe beob-achtet werden. Dort werden Führungen angeboten und in Brunsbüttel auch der Besuch der maritimen Ausstellung nahe der Schleusen.

Als WSV ermöglichen wir rund um den NOK zahlreiche Feste und Veranstaltungen. Eines der bedeutendsten Ruderrennen der Welt, der E.On Hanse-Cup, findet auf der Wasserstraße Nord-Ostsee-Kanal statt. Jedes Jahr im Herbst wird die Kanalstrecke mit dem Lichterfest NOK-Romantica illuminiert.

Urlaub am Kanal

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14 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 15Der Nord-Ostsee Kanal

-

Mit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals wurden einige vorhandene Landverkehrswege und Ge- meinden durchtrennt. Brücken und Fährverbin- dungen schlossen die entstandenen Lücken. Neben den Hochbrücken Grünental und Levens- au wurden zunächst vier Drehbrücken und eine Prahmdrehbrücke gebaut.

Die Drehbrücken erwiesen sich bald als erheb-liches Hindernis für Schiffs-, Bahn- und Straßen-verkehr. Im Zuge der ersten Kanalerweiterung wurden sie fast alle durch Hochbrücken ersetzt.

Im Zeitraum von 1911-1925 entstand am Kanal außer der Straßenhochbrücke in Kiel-Holtenau und der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn auch das heutige Wahrzeichen der Stadt Rendsburg, die Rendsburger Hochbrücke (Bauzeit: 1911-1913). Mit 2486 m Länge und einem Gewicht von 16.700 t gehört die riesige Brückenanlage für die Haupteisenbahnstrecke Hamburg - Neumünster - Flensburg zu den größten und technisch spekta-kulärsten Stahlbauwerken.

Beim Bau wurde ein „Trick“ angewandt, der bis dahin nur im Hügel- und Gebirgsland für derar-tige Höhenunterschiede genutzt wurde. Mit einer sich selbst schneidenden 4,5 km langen Schleife auf dem damals noch unbebautem Gelände zwi-schen Kanal und Eider gelang es, den nur 600 m

vom Kanalufer entfernt liegenden Rendsburger Bahnhof, trotz der Überquerung des Kanals in 42 m Höhe, wieder anzubinden.

Besonders bekannt wurde die Rendsburger Hoch- brücke durch die unter dem mittleren Brücken- träger hängende Schwebefähre. Sie ist weltweit eines der letzten zehn Bauwerke dieser Art und seit 1913 in Betrieb für Straßenfahrzeuge, Radfah- rer und Fußgänger. Die Stadt Rendsburg strebt die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe an.

Rendsburger Eisenbahnhochbrücke

Unsere Brücken

14 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord

Durch die gestiegenen Anforderungen des Straßen-verkehrs sind im Laufe der Jahre weitere Hochbrücken hinzugekommen. Heute überqueren 10 Brücken den Nord-Ostsee-Kanal. Für vier ist die Wasser- und Schiff-fahrtsverwaltung zuständig: Die beiden Eisenbahn-hochbrücken in Hochdonn und Rendsburg sowie die beiden kombinierten Eisenbahn- und Straßenbrücken Grünental und Levensau.

Damit die gut 90 Jahre alten Eisenbahnhochbrücken Rendsburg und Hochdonn auch in den nächsten Jahrzehnten sicher betrieben werden können, muss in regelmäßigen Abständen der Korrosionsschutzan-strich erneuert werden. Dabei werden Stahlbauteile oder auch ganze Brückenteile, denen der Rost im Laufe der Jahre zu sehr zugesetzt hat, ausgetauscht. Im November 2006 wurde ein neues Mittelteil der Brü-cke Hochdonn eingebaut.

Zurzeit wird der Ersatz der alten Levensauer Hochbrü-cke geplant. Die älteste Brücke am Nord-Ostseekanal stellt konstruktionsbedingt ein Nadelöhr für die Schiff-fahrt dar und soll im Zusammenhang mit dem Ausbau der Oststrecke durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden.

Brückendaten Lichte Durchfahrtshöhe aller Brücken: 42 m

Brückenart Länge erbaut StraßenhochbrückeBrunsbüttel B 5 2.826 m 1979/83

EisenbahnhochbrückeHochdonn - 2.218 m 1915/20

AutobahnhochbrückeHohenhörn A 23 390 m 1985-89

Eisenbahn- und StraßenhochbrückeGrünental B 204 405 m 1983/86

EisenbahnhochbrückeRendsburg - 2.486 m 1911/13

AutobahnhochbrückeRade A 7 1.498 m 1969/72

1. Eisenbahn- und StraßenhochbrückeLevensau K 27 365 m 1893/94

2. StraßenhochbrückeLevensau B 76 180 m 1980/83

1. StraßenhochbrückeHoltenau B 503 445 m 1992/95

2. StraßenhochbrückeHoltenau B 503 518m 1969/72

Einsatz des Mittelteils der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn

Die lichte Durchfahrtshöhe aller Brücken am NOK beträgt 42 m.

Näheres zum Ersatz der Levensauer Hochbrücke: www.portalnok.de.

Baustelle der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn bei Nacht

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16 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 17Der Nord-Ostsee Kanal

Fähren

14 Fähren queren den Nord-Ostsee-Kanal und ver-binden die beiden Ufer. Die Fährpassagen sind für Fahrzeuge und Personen kostenlos., weil dort frühere Wegequerungen durchschnitten wurden.Wegen des hohen Verkehrsaufkommens sind in Brunsbüttel und Nobiskrug bei Rendsburg zwei Fähren nebeneinander im Einsatz. Zwischen den Kieler Stadtteilen Holtenau und Wik pendelt eine Personenfähre. Die Fähren am Nord-Ostsee-Kanal sind Binnenschiffe, die standardmäßig über eine Tragfähigkeit von 45t verfügen und bis zu acht Autos befördern. Zwei Voith-Schneider-Propeller sorgen für gute Manövrierfähigkeit. Die Nutzlast der regelmäßig in Brunsbüttel eingesetz-ten Fähren beträgt 100t. Bis zu 21 PKW können gleich-zeitig befördert werden. Die Schiffsführer der Fähren müssen ein nautisches Patent besitzen. Ein Decksmann unterstützt sie beim Be- und Entladen der Wagenfähre. An der Fährstelle Breiholz soll der Fährbetrieb durch den Einsatz mo-derner Technik und den Verzicht auf den Decksmann unter bestimmten Voraussetzungen kostengünstiger gestaltet werden. Die Schwebefähre unter der Rendsburger Eisenbahn-hochbrücke ermöglicht rund sechs Meter über dem Wasserspiegel die wohl außergewöhnlichste Überque-rung. Sie wird elektrisch angetrieben und transportiert bis zu vier 3,5t schwere Fahrzeuge. Der Maschinist der Schwebefähre benötigt kein nau-tisches Patent, muss jedoch über Radar- und UKW-Seefunk-Kenntnisse verfügen.

Tunnel

In Rendsburg unterqueren zwei Tunnel den Nord-Ostsee-Kanal. Motorisierte Verkehrsteilnehmer nutzen den Tunnel im Verlauf der Bundesstraße 77, der aus zwei 640 mlangen Röhren mit jeweils zwei Fahrstreifen besteht. Frost- und Tausalze haben das fast 50 Jahre alte Bau-werk so stark beschädigt, dass es mit einer Grundin-standsetzung für die kommenden Jahrzehnte ertüch-tigt werden muss. Neben dem Einbau eines kathodischen Korrosions-schutzsystems für den Beton werden auch die veraltete Betriebstechnik und der Brandschutz auf den neusten Stand der Technik gebracht. Da der Tunnel nicht nur für die Stadt und Region Rendsburg, sondern auch das gesamte Straßennetz im mittleren Schleswig-Holstein von herausragender Bedeutung ist, müssen die anste-henden Bauarbeiten bei fließendem Verkehr durchge-führt werden.

Im Rendsburger Fußgängertunnel wurden im lau-fenden Betrieb die Verkehrswege und die gesamte Betriebstechnik einschließlich der vier rund 55 m lan-gen Fahrtreppen hinab zur kreisrunden 130 m langen Tunnelröhre erneuert. Bei der neuen Leitwarte auf der Rendsburger Seite des Tunnels informieren Modelle über die Tunnelarbeiten.

Daten zu den Fähren und Tunneln Fährstelle Fährbetriebszeit Schwerstes Einzelfahrzeug

Brunsbüttel 0:00 - 24:00 h 100 t2. Fähre:Apr. - Okt. 5:00 - 23:00 h Nov. - Mrz. 5:00 - 22:00 h Ostermoor 0:00 - 24:00 h 38 tKudensee 0:00 - 24:00 h 38 tBurg 0:00 - 24:00 h 38 tHochdonn 0:00 - 24:00 h 38 tHohenhörn 0:00 - 24:00 h 38 tFischerhütte 6:00 - 22:00 h 38 t Oldenbüttel 0:00 - 24:00 h 38 tBreiholz 0:00 - 24:00 h 38 t Rendsburg Schwebefähre 3,5 t/10 m Apr. - Sep. 5:00 - 23:00 h Okt. - Mrz. 0:00 - 22:00 h Nobiskrug 0:00 - 24:00 h 38 t2. Fähre:Mo. - Sa. 6:00 - 20:00 h So. + Feiert. 13:00 - 20:00 h Sehestedt 0:00 - 24:00 h 38 tLandwehr 0:00 - 24:00 h 38 tHoltenau-Wik nur PersonenMo. - Fr. 6:30 - 22:00 h Sa - So. + Feiert. 9:30 - 22:00 h Straßentunnel Rendsburg: • Gesamtlänge 1.278 m • geschlossene Tunnelstrecke 640 m • zwei Röhren mit je 2 Fahrbahnen auf 6,80 m Breite• im Tiefpunkt: Oberkante Tunnel NHN -14,55 m • Oberkante Fahrbahn NHN -20,15 m

Fußgängertunnel Rendsburg: • Eine Röhre mit 130 m Länge • 4,5 m Innendurchmesser• in Kanalachse: OberkanteTunnel NN -17,88 m • Oberkante Gehweg NHN -21,47 m

Unsere Fähren und Tunnel

Fähre Nobiskrug, Fähreinsatz im Eis Tunnel Rendsburg

Schwebefähre Rendsburg

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18 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 19Der Nord-Ostsee Kanal

Wir investieren in die Zukunft

18 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord

Um die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs rund um die Uhr zu gewährleisten, müsssen der Nord-Ostsee-Kanal und seine baulichen Anlagen fortwäh-rend kontrolliert und unterhalten werden.

Besonders wichtig für die Schifffahrt beispielsweise ist der sichere Betrieb der Schleusen. Denn bei Ausfall einer großen Schleusenkammer durch eine Schiffsan-fahrung oder technische Störungen entstehen unmit-telbar erhebliche Wartezeiten für die Schifffahrt. Trotz der robusten Bauweise der 1895 bzw. 1914 fertig gestellten Schleusen müssen diese regelmäßig unter-halten und modernisiert werden. Diese Herausforde-rungen sind nur durch die speziellen Anlagenkennt-nisse unserer WSV-Beschäftigen zu bewältigen.

Veränderte Anforderungen der Schifffahrt sind zu be-rücksichtigen, z.B. bei Schleusenleitwerken und Wei-chendalben. Durch den Befall der bislang verwendeten Holzdalben durch die Bohrmuschel (teredo navalis) und wegen der größer werdenden Schiffe mussten die Leitwerks- und Weichendalben durch Stahldalben er-setzt werden. Bei etwa der Hälfte der Weichen wurden die 16pfähligen Holzdalben bereits durch Stahlmono-dalben ersetzt.

Zur Gewährleistung einer hohen Betriebsverfügbar-keit und Verkehrssicherheit wird der Zustand der Bauwerke und Anlagen regelmäßig überwacht und dokumentiert. Die gewonnenen Daten sind Grundlage für die Entscheidungen zur Durchführung von Unter-haltungsmaßnahmen oder Ersatzinvestitionen.

Instandsetzung eines Schleusentors

Bei der Unterhaltung der Gebäude, Anlagen und Grundstücke werden die Belange des Umwelt- und Naturschutzes ebenso beachtet wie die des Denkmal-schutzes.

Unerlässlich für die Sicherheit der Schifffahrt ist auch die Kenntnis über die Wassertiefe. Daher werden die Gewässersohle und die Unterwasserböschungen des Nord-Ostsee-Kanals regelmäßig mit dem Peilschiff ORKA vermessen.

Die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwal-tung leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit des Schiffsverkehrs, indem sie für die ständige Verfüg-barkeit der Schifffahrtszeichen und Weichensignale sorgen.

Durch kontinuierliche Baggerungen im Bereich der Schleusen Brunsbüttel werden Mindertiefen beseitigt. Das von der Elbe eintreibende Sediment wird wieder in die Elbe umgelagert.Auch auf der übrigen Kanalstrecke müssen in mehrjäh-rigen Zeitabständen Mindertiefen durch Baggerungen beseitigt werden.

Die Verkehrsanlagen und Wege über den Nord-Ostsee-Kanal können vom öffentlichen Verkehr genutzt wer-den bzw. sind öffentlich zugänglich.

Unsere Mitarbeiter sorgen dafür, dass Betriebs- und Rettungswege, Fähren, Brücken und Tunnel den Ver-kehrsteilnehmern und Erholungssuchenden zuverläs-sig zur Verfügung stehen.

Holzdalben

Stahldalben

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Vertiefung einschließlich

Kurven- und Weichenoptimierung

Steigende Verkehrszahlen und wachsende Schiffsgrö-ßen zeigen, dass der Nord-Ostsee-Kanal den Anforde-rungen des Schiffsverkehrs nicht mehr gewachsen ist.

2008 hat die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadt-entwicklung (BMVBS) den Planungsauftrag für die Vertiefung erhalten, einschließlich der Kurven- und Weichenoptimierung.

Damit soll das Passieren des NOK für tiefergehende Schiffe ermöglicht werden. Darüber hinaus können weitere Investitionen zur Erhaltung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, wie der Bau von Großwei-chen, notwendig werden. Die Detailplanungen werden so ausgeführt, dass die Vertiefung zeitlich unmittelbar an die Anpassung der Oststrecke anschließen kann.

Im Rahmen der Voruntersuchung werden seit 2009 Systemstudien und Analysen durchgeführt, die das genaue Vertiefungsmaß, die Weichenstruktur und die Trassierung des Kanals festlegen. Auf der Basis der Voruntersuchung wird die unter technischen, öko-logischen und wirtschaftlichen Aspekten optimierte Variante ermittelt.

Geplantes Torinstandsetzungsdock

Anpassung der Oststrecke

20 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 21Der Nord-Ostsee Kanal

Die Schleusen in Brunsbüttel

Auf der westlichen Seite des Ostsee-Kanals in Brunsbüt-tel stehen der Schifffahrt vier Schleusenkammern zur Verfügung. Nach über hundertjähriger Nutzung ist eine Grundinstandsetzung des Massiv- und Stahlwas-serbaus nötig. Um die Verkehrs- und Betriebssicherheit zu erhalten, müssen die maschinen- und elektro-technischen Anlagen der Großen Schleuse überholt werden. Umfangreiche Voruntersuchungen ergaben, dass der Neubau einer 5. Schleusenkammer und die anschlie-ßende Grundinstandsetzung der beiden Großen Schleusenkammern wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist und den größten volkswirtschaftlichen Nutzen erzielt, vor allem wegen der erforderlichen mehrjährigen Sperrungen einer Kammer während der Grundinstandsetzung. Die Auswirkungen der Baumaß-nahmen auf Natur und Umwelt wurden intensiv untersucht. Innerhalb eines Verfahrens zur Planfest-stellung erfolgte unter Beteiligung der Öffentlichkeit die Abwägung aller Interessen. Der Planfeststellungsbeschluss schafft den rechtlichen Rahmen für die Jahrhundertbaustelle am Kanal.

Anpassung der Oststrecke

Die 20 km lange, nicht ausgebaute Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals stellt für die Schifffahrt der Zu-kunft einen Engpass dar. Besonders der Abschnitt zwischen den Weichen Königsförde und dem Binnenhafen Kiel-Holtenau hat sich zu einem Flaschenhals entwickelt. Dort sind deshalb Kurvenabflachungen und Verbreiterungen geplant.

Die Anpassung der Oststrecke ermöglicht den heutigen größten Schiffen (Länge = 235 m, Breite = 32,5 m, Tiefe = 7,0 m) größere Abladetiefen und verkürzt durch erweiterte Begegnungszeiten die Passagezeit. Die erhöhte Abladetiefe führt zu deutlichen Verbesse-rungen der Transportkosten- und -zeiten und kommt hauptsächlich den deutschen Seehäfen mit ihrem großen Anteil am Ostseehandel zu Gute.

Mit dem Antrag auf Planfeststellung des 1.Abschnitts im Jahr 2009 wurde das öffentliche Genehmigungsver-fahren eingeleitet.

Nähere Informationen zu den Ausbauvorhaben finden Sie im Internet unter:www.portalnok.de

Anpassung und VertiefungNeubau und Instandsetzung

Die für die Schifffahrt nutzbare Länge der 5. Schleusenkammer wird mit 330 m ca. 20 m länger als die der Großen Schleusen-kammern sein. Ihre nutzbare Breite wird wie bei den vorhan-denen Großen Schleusen 42 m betragen.

Bei der Grundinstandsetzung der Großen Schleuse werden auch die Schiebetore erneuert, so dass zukünf-tig die als robuste Stahlkonstruktionen ausgeführten Schiebetore zwischen den Kammern ausgetauscht werden können.

Für die regelmäßige Instandsetzung der zukünftig insgesamt 14 großen Schiebetore der Kanalschleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau ist vorgesehen ein überdachtes Trockendock in Brunsbüttel zu bauen.

Schleusenkammern

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22 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord 23Der Nord-Ostsee Kanal

Die künstliche Seeschifffahrtstraße Nord-Ostsee-Kanal ist verbunden mit der Elbe, der Ostsee, diversen Zuflüs-sen und einigen Binnenseen.

Der Kanal ist Bindeglied zwischen unterschiedlichen Habitaten der Fischfauna, Laich- und Aufwuchsge-bieten sowie Lebensraum für standortfeste Arten. Im Bereich der Zuflüsse und im Süßwasserbereich sind z.B. zahlreiche der geschützten Neunaugen zu finden. Der Salzgehalt (Salinität) des Nord-Ostsee-Kanals nimmt in Richtung Brunsbüttel ab.

Der Kanalabschnitt ca. 20 km vor Brunsbüttel ist am salzärmsten. Bis Brunsbüttel steigt der Salzgehalt wie-der geringfügig an.

Über 75 Fischarten wurden im NOK nachgewiesen. Die bekanntesten sind Heringe, Aale, Zander, Plötzen, Brassen, Karpfen und Struffbutt. Im Frühjahr ziehen Heringe von der Ostsee zum Laichen in den NOK, bis etwa in den Raum Rendsburg. Weiter westlich finden Heringe keine geeigneten Lebensbedingungen mehr vor.

Auch der Struffbutt bevorzugt die salzreichere östliche Kanalstrecke (km 75-100). Barsche sind in der Oststre-cke ab Rendsburg (km 50-70) zuhause.Aale, Brassen und Karpfen kommen in der salzarmen Weststrecke bis Rendsburg vor. Zander sind nur im Brunsbütteler Bereich bis km 20 zu finden.

In den naturnah gestalteten Kanalböschungen haben unterschiedliche Pflanzen- und Tiergesellschaften Heimat gefunden.

Durch die Windschutzpflanzungen an beiden Ufern des Kanals ist ein grünes Band entstanden, so dass der NOK Teil des Schutzgebiets- und Biotopverbundsys-tems Schleswig-Holstein ist.

Der Umwelt verpflichtet

Spülfelder in unmittelbarer Nähe des Kanals haben sich zum Teil zu wertvollen Biotopen entwickelt. Hier blühen z.B. Orchideen und im Spülfeld Reichswald bei Rendsburg gedeihen sogar verschiedene Sorten dieses Knabenkrauts.

Überall dort, wo am Nord-Ostsee-Kanal durch Süßwas-serflächen und Röhrichte viele Insekten zu finden sind und zusätzlich gute Überwinterungsquartiere geboten werden, sind Fledermäuse heimisch geworden. Die Brückenpfeiler der alten Levensauer Hochbrücke bieten den Fledermäusen ideale Überwinterungsmög-lichkeiten. Die Brücke beherbergt das größte Winterquartier des Großen Abendseglers in Mitteleuropa.

22 Wasser-und Schifffahrtsdirektion Nord

Heimische Orchidee/Knabenkraut

Großer Abendsegler

Foto: Florian Gloza-Rausch

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Wasser- und

Schifffahrtsdirektion Nord

Hindenburgufer 247

24106 Kiel

Telefon +49 (0)431 33 94 0

Telefax +49 (0)431 33 94 348

[email protected]

www.wsd-n.wsv.de

Druck

Neue Nieswand Druck GmbH

Stand: Juni 2011

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeits-

arbeit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes kostenlos

herausgegeben. Sie darf nicht zur Wahlwerbung verwendet werden.