der indische buddhismus

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7 Der indische Bnddhisnms (1910—1913) Von H. Oldenberg in Göttingen Unter „indischem" Buddhismus wolle man den vorderindi sehen (im Ganzen, Ceylon eingeschlossen) verstehen. Daß gelegentlich doch auch Hinterindisches ebenso Zentralasiatisches zu erwähnen war, das mit den der Berichterstattung direkt unter- liegenden Materialien und Problemen zusammengehört und auf diese Licht wirft, versteht sich von selbst. Eine vollkommen scharfe Grenzlinie zu ziehen, war natürlich unmöglich. Das massenhafte Material, für das neben der Orientalischen Biblio- graphie auch auf die vorzüglichen Zusammenstellungen Ballinis in der Rivista degli Studi Orientali zu verweisen ist, durfte ich vollkommen zu erschöpfen aus äußeren wie inneren Gründen nicht versuchen. Unter den Gesamtdarstellungen erwähne ich zuvörderst das kleine, höchst inhaltreiche Buch von Mrs. Rhys Davids^. Es legt die so oft dargestellten Einzelheiten des alten Buddhismus nicht von neuem vor, sondern gibt auf Grund der Päli- quellen dem, der dessen äußeres Bild in sich aufgenommen hat, ein Gesamtbild, ich möchte sagen, seiner inneren Struktur. An die Spitze stellt die Verfasserin die Vorstellung des „Dhamma" als einer unpersönlichen, ewigen Ordnung der Dinge, welche deren Bewegung und Leben beherrscht. Sie verfolgt den Dhamma in seinen Erscheinungsformen: in der Leugnung eines Ich, im Kausalitätsgesetz, der von der Vorstellung des Karman beherrschten Moral, dem Erlösungsstreben und seinem Ziel, dem Nirvana. Mit der ihr eignen Feinheit und Klarheit ist sie bestrebt, von den Fragen, welche die Alten bewegten, und ihren Antworten darauf alle Elemente abzulösen, die den Be- * Mrs. Rhys Davids Buddhism, a study of the Buddhist norm (Home University Library). London, ohne Jahr (erschienen 1912).

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H. Oldenberg

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7 Der indische Bnddhisnms (19101913)VonH. Oldenberg in GttingenUnterindischem" Buddhismuswolle man den vorderindisehen(imGanzen,Ceylon eingeschlossen) verstehen. Da gelegentlichdoch auch Hinterindischesebenso Zentralasiatisches zuerwhnen war, das mit den der Berichterstattung direkt unter-liegenden Materialien undProblemen zusammengehrt und aufdiese Licht wirft, versteht sich von selbst. Eine vollkommenscharfe Grenzlinie zu ziehen, war natrlich unmglich. DasImassenhafte Material, fr das neben der Orientalischen Biblio-jgraphie auch auf die vorzglichenZusammenstellungen Ballinisjin der Rivista degli Studi Orientali zuverweisen ist, durfte ichvollkommen zu erschpfen aus ueren wie inneren Grndennicht versuchen.Unter den Gesamtdarstellungen erwhne ich zuvrderst daskleine, hchst inhaltreiche Buch von Mrs. Rhys Davids^. Eslegt die so oft dargestellten Einzelheiten des altenBuddhismusnicht von neuem vor, sondern gibtauf Grund der Pli-quellendem, der dessen ueres Bild in sich aufgenommenhat, einGesamtbild, ich mchte sagen, seiner inneren Struktur.An die Spitze stellt die Verfasserin die Vorstellung desDhamma" als einerunpersnlichen, ewigenOrdnungderDinge,welchederenBewegungundLebenbeherrscht. Sie verfolgt denDhammain seinenErscheinungsformen: in derLeugnungeinesIch, im Kausalittsgesetz, der von derVorstellung des Karmanbeherrschten Moral, dem Erlsungsstreben und seinem Ziel,dem Nirvana. Mit der ihr eignen Feinheit und Klarheit istsiebestrebt, von denFragen, welche die Alten bewegten, undihrenAntworten darauf alle Elemente abzulsen, die den Be-*Mrs.RhysDavidsBuddhism, a studyoftheBuddhist norm(HomeUniversityLibrary). London, ohne Jahr (erschienen 1912).gQ3H.Oldenbergtrachter der Versuchung des thinkingofsomething eise unter-liegen lassen. So hat sie es erreicht, die Hllen des Unwesent-lichen abstreifend vomWesentlichen der altbuddhistischenGe-dankengnge ein nicht geringesMauns vorAugenzu stellen.Weiter ist von Gesamtdarstellungen des Buddhismus oderwenigstens des alten Buddhismus die im vorigen Bericht(ArchivXIII582)besprocheneEdv.Lehmannsjetzterfreulicher-weise in deutscher Bearbeitung erschienen.^ In neuer Auflageerschien das Buch des gegenwrtigen Berichterstatters^ unddasjenige Pischels^, das letztere unter Absehen von tiefergreifenden nderungen von Lders herausgegeben, beralltritt in diesem Buch der auergewhnliche Umfang vonPischels Wissen und Belesenheit hervor, und man wird demUrteil des Herausgebers beipflichten, der es zu den besten derArbeiten Pischels rechnet. Die auch in Pischels Forschungenber denVeda so energisch sich kundgebendeNeigung, in derAuffassung alt indischer geistiger Schpfungen spteren Tradi-tionen entscheidendes Gewicht einzurumen, scheint mir hierund da ihn zu irrigen Ergebnissen gefhrt zu haben. Ichhabe dies schon anandermOrthinsichtlichderAnsichtPischelsausgefhrt, die fr dieAuffassung derEntwicklung der Jtaka-literatur entscheidend sein unddieserevolutionierenwrde, dadie alte Zahl dieser Erzhlungen 34 sei: offenbar wegen desallem Anschein nach erst in spter Zeit dem Buddha beige-legten Epithetons Kenner der 34 Jtakas" (s. dazu meineAusfhrungenNachr.Gott. Ges.Wiss. 1912, 183 ff.). Ichglaube,da das Gewicht, das Pischel bestimmten FormulierungenderSmkhyaphilosophie in der Deutung der buddhistischen Lehrezugesteht, hnliche Bedenken herausfordert. Anderer Art sindZweifel, die ich gegen Pischels Parallelisierung des bud-^Edv.LehmaunDerBuddhismusals indischeSekte, als Weltreligion.Tbingen 1911.^H. Oldenberg Buddha, sein Leben, seine Lehre, seineGemeinde.6. Auflage, Stuttgart und Berlin 1914.'R.PiscbelLebenundLehre desBuddha. 2. Auflage, Leipzig1910.Der indischeBuddhismus (19101913)609dhistischen Freundschaftsgefhls (maitri) mit der christlichenLiebe erhebe (s. meinenunten S. 617 A. 1 angefhrten Aufsatz;vgl. auch dies ArchivXIII586). Erfreulicherweise hat Pischelvon den groartigen Entdeckungen in Zentralasien, um derenErreichung er selbst sichsohervorragendeVerdiensteerworbenhat, vieles noch fr diese Arbeit nutzbar machen knnen.In neuer, wesentlich erweiterter Auflage ist auch das fein-sinnige und gedankenreiche, leider allzu stark von den ber-setzungen K. E. Neumanns abhngige Buch von de Lorenzo^erschienen. LaYallee Poussin^ stellt den alten Buddhismusin seinem Hervorwachsen aus dem Brahmanentum und nachden Grundzgen seines eignen Wesens mit der dem Verfassereignen Unabhngigkeit des Urteils in der Krze dar. Dietreffende Bemerkung Barths, da die feindlichen Brder,Brahmanen und Buddhisten, doch in Wahrheit Brder sind,Ikann als ein Leitmotiv seiner Ausfhrungenangesehenwerden.Noiis n'essaierons pas deramenerleurs(derBuddhisten)opinions une doctrine coherente: ce seraitperdre notretemps; maisnoussommesfixes,ou peu pres, sur leurs principalespensees habi-tuelles et par consequent dirigeantes: man wird diesem Grund-i Satz der Darstellung nur beistimmen knnen. Ebenso derILsung, zu welcher der Verfasser in dem vieldiskutiertenINirvanaproblem sich bekennt: das Nirvana n^est pas le neantyI mais ce n'est aucune forme connue ou imaginable d'existence. Iber das Buch von Costa^, der auf theoretischem Gebiet diejbuddhistische Ablehnung der Annahme absoluter PrinzipienI und dieLehrevonderUnbestndigkeit, derNichtsubstanzialitt!alles Daseins inVerbindung mit der Diskussion derGedanken-gnge leitender abendlndischer Systeme in den Vordergrundstellt, auf praktischem Gebiet die Idee des Mitleids, habe ichI1G. de Lorenzo India e Buddhismoantico(Bibl. diCulturamoderna).J2.ediz., Bari 1911.2L. de la Yallee PoussinBouddhisme et religionsdeVInde(Christusp. 220298). Paris 1912.^Alessandro Costa Fosofia e Buddismo. Turin 1913.Archiv f. EeligionewissenachaftXVII39QIQH. Oldenbergan anderm Ort (Deutsche Lit. Zeit.1913, 2715ff.) berichtetund die Reserven, die ich hier machen mchte, bezeichnet.Ebenso ber die Schrift von Mme Alexandra David^, die denBuddhismuswenn ich mich nicht tusche, ihn bemerkbarmodernisierend als proche des conclusions de la scienced'aujourd'hui et^ foserais dire, de la science de demain demeinzelnen als Fhrer, dem sozialenLeben als Leuchte darbietet(vgl.DeutscheLit. Zeit. 1912, 220f.).-Dahlke^ hat entdeckt,da man denBuddhismus nicht versteht, wie ingeradezupein-licher Weise aus der Literatur ber ihn hervorgehe. Seiner-seits historischem Denken fernstehend erlt er es sich, umein Verstndnis des Buddhismus sich zu bemhen, wie er mitden ihm vorangehenden Phasen des Gedankens verknpft anseiner Stelle innerhalb des altindischen Geisteslebens steht.Fr Dahlke ist die Lehre des Buddha d. h. in WahrheiteineMischungvonBuddhaundDahlke nicht alleingroartigund tief wie die Heraklits, die des Vednta es auch ist.Sie ist mehr als das: sie ist wirklich. Man stelle alle Eeli-gionen, alle philosophischen und wissenschaftlichen Systemeder Welt auf die eine Seite: auf die andre kommt allein derBuddhismus. Der Buddha steht wie der Erwachsene gegen-ber Kindern da. Um fr seine Lehre Platz zu machenwhrend Kant als einer der grten Schdlinge am Baumedes geistigen Lebens der Menschheit'' entlarvt wirdmudie nichtwirkliche und die rckwirkliche Form der Weltan-schauung, wie sie als Glaube und Wissenschaft berall diefreie Aussicht versperren, hinweggerumt oder doch auf dasihnen zukommende Gebiet begrenzt werden". Ein folgenderBand wird die Bedeutung des Buddhismus fr Moralund Reli-gion den wenigen darlegen, fr die Dahlke schreibtdas^Alexandra David Le Modernisme touddhiste et le Bouddhisme duBouddha. Paris 1911.2P. Dahlke Buddhismus als Weltanschauung. Breslau 1912.Vgl.ancli denselben Die Bedeutung des BuddhismusfrunsereZeit.Breslau 1912.Der indische Buddhismus (19101913)611sind die wenigen, die viel sind".B.Jayatilaka, ein ceylo-nesisclier Gelehrter, besckreibt in einem Vortrag, den er aufdemWeltkongre fr freies Christentum (Berlin1910) hieltedie buddhistischeLehre als ein Systemvonpraktisch-ethischenRegeln, deren Ziel die Ausmerzung des Schlechten ist, dieEntwicklung des Guten und die Reinigung des Herzens".Wenn ein Blatt, das diesen Vortrag verffentlichte, von ihmrhmte, er gewhre Einblicke in das Wesen des Buddhismus,wie sie aus den in Europa bekannten Kommentaren dieserLehre bisher kaum zu gewinnenseien, so schien esdemgegen-wrtigenBerichterstatter^wichtig, aufdasausderUntersuchungder alten Quellen und allein aus dieser zu gewinnende echteBild des ursprnglichen Buddhismus gegenber der bequemenund freien modernen Umdeutung zurckzuweisen.Kurze,verschiedenenZweckenangepateDarstellungendesBuddhismushat der Verfasser des vorliegenden Berichts an den beidenunten verzeichneten Stellen^ gegeben. Hier darf auch eingleichfalls kurzer, vor derAsiaticSociety ofBengal gehaltenerVortrag desselben* erwhnt werden, der die Entwicklung derArbeitaneinigenleitendenProblemenderBuddhismusforschungin den letzten Jahrzehnten und die Stellung des Vortragendendazu charakterisiert.Weiter sind einige der lterenAufstzeL.von Schroeders^ in diesemZusammenhang zu erwhnen, die1B.JayatilakaBuddha. Berliner Tageblatt Nr.409, 14.August1910.\Englisch unter dem Titel The MessageofBuddhism, The BuddhistJReview, Okt. bis Dez. 1910 S.307ff.I2H. Oldenberg Unechter und echter Buddhismus. Internat.Wochen-schrift frWissenschaft, Kunstu.Technik, 5.Jahrg. Berlin 1911 S.545 ff.H. Oldenberg in Kultur derGegenwart, Teil I, Abt.III, 1. 2.Aufl.Leipzig u. Berlin 1913, S. 74ff.83.Derselbe Buddhaundderalte Bud-ihismus, JahrbuchdesFreienDeutschenHochstiftszuFrankfurta.M.1910.I^H.OldenbergANote onBuddhism, Journ.andProceedings of theksiatic Society of Bengal IX, 123ff. Calcutta 1913.^L. von Schroeder Beden und Aufstze vornehmlich ber IndiensLiteratur und Kultur. Leipzig 1913; Buddha S. 194 ff.; Buddha undmsere Zeit S. 216ff.g22H-Oldenbergbei derHerausgabe von dessen gesammelten Reden und Auf-stzenderffentlichkeit neu dargeboten sind.Formichi^legtin einemformschnen, in RomgehaltenenVortrage, grtenteilsim Anschlu an die Predigt Buddhas von BenaresdiehistorischeAuthentizitt von deren berlieferung, mchte ichglauben,berschtzend: doch darauf kommt wenig an; diegrte innere Authentizitt wohnt jener Rede sicher beidie Grunddogmen des Buddhismus und die das buddhistischeLeben beseelenden Stimmungen dar. In der Yergleichung derbuddhistischenVerkndigung mit der christlichen bersieht erdie Unterschiede in Form und Ton keineswegs. Die deninnerenGehalt betreffendenwrdeichdochinmancherHinsichtfr tiefergehend halten, als er tut. Wenn er, mit Pischel sichberhrend, eine die bungen der maitrl verherrlichende Stelleals canto delV amore betrachtet, mchte ich an die Bedenkenerinnern, die ich demgegenber erhoben habe (s. oben S. 609).Di?' epiVegoismo? fragt er. Aberist dennwirklich das alt-buddhistische Erlsungsstreben von einem Zug des Egoismusfrei? Der Weg zur eignenErlsung ginggeradeaus, auchberQualen andrer; ich erinnere an die Geschichte von Vessantara.Pizzagalli^ schliet Bemerkungen ber die philosophischeund ethische Struktur des Buddhismus an die Analyse einigerneuerer Arbeiten auf diesem Gebiet an (La Vallee Poussinsbersetzung von ntidevas Bodhicaryvatra; das oben er-whnte Buch de Lorenzos u. a.).Formichi und Belloni-Filippi^ untersuchen das Verhltnis der religisen ElementeimBuddhismus zu den philosophischen.VonBehandlungendesBuddhismus imRahmen umfassenderer religionsgeschichtlicher*Carlo Formichi Ladottrina dt GautamaBuddha e i suoi valoriumani (Conferenze e prolusioni, Anno VI Nr.6). Roma 1913.^A. MPizzagalliBuddhae i dogmidel Buddhismo(NuovaAntologia,16. Luglio1912), Roma 1912."C. FormichiEil Buddhismouna religione o una fosofia?;Ferd.Belloni-FilippiAncora sul tema: Eil Buddhismo una religione ounafilosofia? (Rivista di Filosofia Ann. III 217ff. 713ff.) Genova 1911.Der indische Buddhismus (19101913)613Darstellungen erwhne ich die vonFarquhar^, Geden^, dem zufrh verstorbenenSpeyer^der, wennichmichnichttusche,den philosophischen Gehalt des Buddhismus allzu wenigherausgearbeitet hatsowie diejenige in Sderbloms Neu-bearbeitung des Tieleschen Kompendiums.* Hier ist auch derauf denBuddhismus bezglichen oder diesenberhrenden, teil-weise hchst wichtigenArtikel in derEncyclopaediaofReligionand Ethics (von Rhys Davids, Mrs.Rhys Davids, de la ValleePoussin u. a.) sowie einzelner in der Religion in GeschichteundGegenwart" zu gedenken.Von Besprechungen einzelner buddhistischer Dogmen,Vor-stellungen, Prinzipien hebe ich die folgenden hervor.Gjellerup^ beschftigt sich, veranlat durch die Darstellungdes Buddhismus in Deussens Allg. Geschichte der Philosophie(Bd. I Abteilung3),mit der buddhistischen Erlsungslehre vorallem unter Hervorhebung des Anatta"gedankens (Leugnungeines tman [Selbst"]) und der von ihm mit Walleserichbezweifle, ob mitRecht angenommenen Stellungnahme derNidnaformel zum erkenntnis- theoretischen Grundproblem derBewutseinsimmanenz der empirischenRealitt.In populrerSprache gibt Bhikkhu Silcra^ ein lebendiges BildvomWesenund der sittlichen Wirksamkeit der eben berhrten Anatta-;lehre.Eswarein glcklicherGedankevonla YalleePoussin',j'J. N.FarquharTheCrownof Hinduism(Oxford 1913) an mehrereni Stellen (s. das Register).I2AlfredS.Geden Studies in the BeUgionsoftheEast (London1913),I432ff.'^ J. S. Speyer Bie indische Theosophie. Leipzig 1914, 136ff.*Tiele Kompendium der Religionsgeschichte. 4.vlligumgearb. Aufl.>; von N. Sderblom. Berlin 1912, 274ff.! ^ K. Grjellerup Die buddhistische Erlsungslehre und die Geschichteder Philosophie (Preu. Jahrbcher Bd.142 S. 21ff.). Berlin 1910.^Bhikkhu Silcra BasIchprohlem im Buddhismus. Ein Vortrag.bersetzt von Alfred Eichelberger. Breslau, ohne Jahr.^L. de la Vallee Poussin Bouddhisme, etudea et materiaux: Theoriedes douze causes (Universit deGand, Recueil detravaux publies par laFaculte de Philosophie et Lettres). Gand 1913.614H.Oldenberglterere und jngere, die neuerdings soviel behandelte Nidna-(Kausalitts-)forniel betreffende ganze Texte (wie das Slistam-bastra) und zerstreute Materialien zu sammeln. Er bat dasin groer Reicbbaltigkeit getan, wertvolle Errterungen berden ursprnglichen Sinn und ber sptere Deutungen jenerFormel seinerseits hinzufgend, eine Arbeit, die sich wrdigan die im vorigen Bericht (S. 583 ff) besprochene Oltramaresanschliet. Ich kann nicht fr zweifelhaft halten, da dieVerteilung derGlieder derKausalittsformel aufdreiExistenzender Seelenwanderung (wenn dieser Terminus hier gebrauchtwerden darf, woja dieVorstellung einerSeele" durchaus fernzu halten ist), in der Weise, wie es S.36 dargestellt ist, denwahren, ursprnglichen Sinn der Formel trifft: 1. Vie ante-rieure: avidy et samskras. 2. Vie actuelle: vijnna . , . hhava.3. Vie venir: jti-jarmarana.Auf dieselbe fundamentalwichtige Formel bezieht sich auch ein krzerer Aufsatz, denwir Belloni-Filippi^ verdanken. Mit vollem Recht, meine ich^lehnt er es ab, in dieser Formel ein adattamento di un anticomito cosmogonico (Kern) oder ww' amalgama d' idee eterogenee(Deussen) zu sehen. Wenn er ebenso auch die von ihm mirzugeschriebene Annahme einer fusione di due serie di principiabweist, mchte ich mich zu dieserAuffassung in der Tat nurin dem Sinn bekennen, wie das in der eben bei Gelegenheitvon LaVallee Poussins Arbeit besprochenen, mir berzeugendscheinenden Verteilung der Glieder der Kausalittsreihe aufverschiedene, einander ablsende Existenzen liegt.Mit demTerminus satkya bez. Pli saMya beschftigt sich Walleser*,welcher dieEtymologievon Childers fr saklcya (sva-kja) an-nimmt,mit der Modifikation, daer, umdasdoppelteJe zuerklren,als Urformvielmehr Hvat-lmyaansetzt(sva- behandeltinderWeisevon mad,tvad):meinesErachtensallzugewagt, satkyawredann^Ferd. Belloni-Filippi II 'Paticcasamuppda' (Rivista diFilosofia,Anno IV Fase.3)Genova 1912.2M.Walleser Satkya ZDMGLXIV 1910, 581If. Vgl darberinderselbenZeitschriftBd.LXIIILefmann(S.438f.)undOldenberg(S858 f.).Der indische Buddhismus (19101913)615verfehlte Sanskritisierung; aus jngeren Texten weist Walleserin derTat die Formsvakya nach.DenTerminusTathgatadie Bezeichnung, die sich Buddha beigelegt zu habenscheint, wo er von sich selbst redete; ich pflege zu bersetzender Vollendete" untersuchtHopkins^unterHerbeiziehungdesepischenSprachgebrauchs. ErdenktandieMglichkeitderVer-einigung zweier Vorstellungen: the OneWho is Perfect undtheOne WhoDied.DieLehre desjngerenBuddhismusvondendrei MtjadesBuddha(dharmaMya,samhJiogaMya,nirmmahya)^mit der sich frher namentlich la Vallee Poussin beschftigthat, studiert jetzt Masson-OurseP. Leprbleme des trois corpsnaquitd'uneffortspeculatifpourconcilier les traits contradidoiresde lapersonndliteduBouddha: la valeur ahsolue de son enseigne-ment et les eontingences de sa vie humaine. La Solution con-siste poser dans Veternel un DharmaMya dbsolu, et projeterdans le temps, dans Vespace, dans le monde, une ombre de cedieu, le NirmnaJcya. Der Verfasser vermutet, da die Indo-skythen Kaniskas als Vermittler zwischen dem iranisch-grie-chischen und dem indischenDenken zur Bildung dieser Lehrebeigetragen haben, whrend er einen Einflu der christlichenTrinitt aus chronologischen Grnden ablehnt. Doch will erber dieAnnahmefremderEinwirkungdenwesentlichindischenUrsprung der Lehre nicht verkennen: einerseits intrusion desphilosophies ambiantes (SmMiya, Vednta) au sein du houd-dhisme, andrerseitsinfluencede Vhindouisme populaire.LaVallee Poussin^ untersucht das Ineinanderspielen des Auto-^E. W. Hopkins Buddha as Tathgata (Amer. Journ of PhilologyXXXII 205ff.) Baltimore1911. Vgl. auch den Exkurs Frankes in seinemJDighanikya (siehe unten S. 624).^P. Masson-Oursel Les trois corps du Bouddha (Journ. as. 1913, I581ff.) Paris 1913.^L de la ValleePoussin Faith andReason in Buddhism. Transact.of the 3. Congr. of Rel. (Oxford 1908), V. Religions of India and Iran32ff.Man gestatte mir, diese und die folgende Nummerhier nach-trglich zu verzeichnen, obgleich vor dem zu behandelnden Zeitraumerschienen.lQH.Oldenbergrittsglaubens und des Sichsttzens auf die Kraft der eignenVernunft im Buddhismus. Sehr gut bemerkt er: Idoubtifthere is a Buddhist, I mean an enlightened one, who is notsomethingofa mystic,ofa rationalist,andof aheliever.Mrs.Rhys Davids^ untersucht das Verhltnis derpann (intuitionor insight) zu demSystem der fnfTihandha, derKonstituentendes empirischen leiblich-geistigen Daseins.Beckh^ be-schftigt sich mit den Berichten ber visionre Erlebnisse desBuddha, der mit himmlischen Wesen in Beziehung zu stehenglaubte (nur kurze Inhaltsangabe liegt vor).De Blonay^gibt Ergnzungen zu seinen frher verffentlichten Unter-suchungen ber die Gttin Tr(Materiauxpourservir Vhis-toire de la deesse huddhique Tr 1895).UnterBehandlungenvonProblemenderMoralunddesgeist-lichenLebens begegnenwirzunchsteinerArbeitvonAnesaki*,welche dies ganzeGebiet in derKrze umfat. Er findet einenfundamentalen Gegensatz der buddhistischenMoralzurbrahma-nischen darin, dajene sich nicht an die sozialen Institutionenund Traditionen anlehnt, sondern die Basis der Moral in denGrundwahrheiten der Weltanschauung aufsucht. Im Buddha,dem Verknder dieser Weltanschauung, personal perfection isunited with universal truths . . . The idealofBuddhist moralityconsists in the imitationofthe Buddha. Es wre lockend, darfaber natrlich an dieser Stelle nicht unternommen werden, zuuntersuchen,inwieweitderBuddhismusdieProbleme,ichmchtesagen, die Antinomien, derenKeimin diesen Stzen liegt, her-ausgearbeitet hat. Viele feine Bemerkungen Anesakis wrden^C. A.F. Rhys Davids Knowledge and Intuition in BuddMsm.Ebendas. 43f.2H. Beckh ber das Verhltnis Buddhas zu bersinnlichen Wesen-heiten (Devats) im Mdhparinibbnasuttam und seine Begrndungimyb^ra(ActesduXYI.Congr. Intern, des Orientalistes, Athene8l912,lOlf.).^G. deBlonayNote sur la deesse buddhique Tr. MelangesS.Levi35ff. Paris 1911.*M. Anesaki Buddhist Ethics and Morality.Transactions oftheAsiaticSociety of Japan1912 (auch in derEncycl.ofReligion andEthics).IDer indische Buddhismus (19101913)617einem solclieii Unternehmen zu Hilfe kommen. Nur mchteman bedauern, da die Perioden der Geschichte des Buddhis-mus vom Verfasser nicht strenger auseinander gehalten sind.Der Einblick in die Auffassungen des einzelnen Zeitalters ge-winnt so, scheint mir, nicht volles Leben. Und ebenso hebensich die groenLinien, in denen die Entwicklung sich vor-wrts bewegt hat, nicht in der Klarheit hervor, die bei eineranderen Anlage der Darstellung erreicht wordenwre. Meinschon im vorigen Bericht (S.586) erwhnter Aufsatz ber diebuddhistische maitrl(vgLobenS.609) istneugedrucktworden.^Miteinigenaufdas MnchslebenbezglichenAusdrckenes handelt sich um Details des Almosengangesbeschftigtsich Hoernle.^ ber die Lebensfhrung des buddhistischenLaienglubigen schreibt A.Fisher.^Hier sei schlielich einVortrag erwhnt,derdieStellung desBuddhismuszum Alkohol-Igenu unter Heranziehung hygienischer und statistischerMaterialien beleuchtet und zur Enthaltungmahnt.* Wir wenden uns zurLiteratur des Buddhismus. Voran-gestellt werde, was die Pli- und Sanskritliteratur (resp. diesonstigen mit der letzteren zusammenzubehandelndenausdemNorden stammendenTexte) gemeinsam betrifft. Dann soll vonder Pliliteratur, hieraufvon der nrdlichengesprochenwerden.Anvorderster Stelle ist hier der ersteVersuch zuerwhnen,die gesamte Literatur des Buddhismus eingehend darzustellen.Dem Werke von Winternitz^ kommt die sehr ausgebreitete; ^ H. Oldenberg DerBuddhismusund die christlicheLiebe. Anademjalten Indien Iff. Berlin 1910.2A. F. Rud. Hoernle27ie Buddhist MonastictermssamatittiTca,sapadna,and uttari-bhanga. JRAS1912, 736ff., vgl. auch 1913, 681f.j' Alex. Fisher The Daily Life ofa Lay-followerofthe Buddha'(The Buddh. Review vol. 11 280ff.) London 1910.*Bhikkhu Silcra, Rangoon, Buddhismus und Alkohol. bersetztvon A. Eichelberger. Breslau1913.^^M.Winternitz Geschichte der indischen Literatur, 2.Bd., I.Hlfte:Die buddhistische Literatur (Die Literaturen des Ostens in Einzel-darstellungen, 9 Bd., 2. Abt., 1 Hlfte). Leipzig1913.lQH.OldenbergBelesenheit zugute, die demVerfasser auf dem so weiten undin so disparate Regionen auseinanderfallenden Gebiet zurVer-fgung steht. So stellt seine Arbeit ein berall ntzlichesHilfsmittel dar. In bezug auf die Grundfrage, die hier allesbeherrscht, das Verhltnis der Pliberlieferung zu der inSanskrit usw. vorliegenden, nimmt Winternitz den schon seitlangem von mir vertretenen Standpunkt ein, da das Pli-exemplar (der kanonischen Texte), natrlich nicht von unfehl-barer Korrektheit, doch als hervorragend gut erhalten beurteiltwerden mu". Im einzelnen scheint mir in der Feststellungder Tatsachen, in der Fhrung der Untersuchungen und derCharakteristik der literarischen Strmungen doch die Schrfeund Sicherheit, die dem Buch den vollen Wert geben wrde,nichtimmererreicht. Ich exemplifiziere. EinwirklicherKanonheiliger Texte^', sagt Winternitz (S.6)wurde wahrscheinlicherst auf demdrittenKonzilzusammengestellt, das nachdemmitLegendenausgeschmckten,aberinderHauptsachedurchausglaubwrdigen Bericht der Chronistenvon Ceylon zur Zeit desberhmten Knigs Asoka stattfand", indem nach der ber-lieferung der gelehrte und hochangesehene Mnch TissaMoggaliputta . . . 236 Jahre nach dem Tode des Buddhaeine Versammlung von tausend Mnchen nach der StadtPtaliputra (dem heutigen Patna) einberief, um einen Kanonvon TextenderwahrenReligionzusammenzustellen". Betrachtetman die alte berlieferung (Samantapsdik, Dipavamsa,Mahvamsa), so findet man als dieGeschehnisse diesesKonzilsdie Proklamation des Textes Kathvatthu, welcher es mit derWiderlegung von Hresien zu tun hatte; dazu den Vortrag(samgyimsu,samgyantosagtdieSamantapsdik)von DhammaundVinaya, wie einst unter Mahkassapa undYasageschehen.Vergleicht man die Traditionen ber das Konzil vonVesli,deren ltestes Exemplarbekanntlich in diekanonischeLiteratur(CuUavagga) zurckreicht, so erscheint in diesemExemplarals Inhaltjenes Konzils allein der Streit ber dieallbekanntenDer indische Buddhismus (19101913)619zehn Punkte, die vongewissen Mnclien der strengen Ordnunggegenber zugelassenen Indulgenzen. Im Unterscliied hiervonlt die jngere berlieferung" auf die Verhandlungber diezehn Punkte eine Redaktion des Kanon folgen der hnlich,die auf dem ersten Konzil vorgenommen sein soll. Drngtsich nicht die Wahrscheinlichkeit auf, da auch in der Ver-sammlung von Ptaliputta oder in demBilde, das mansichvon dieser machteder eigentliche alte Kern in derProklamation des Kathvatthu zu suchen ist, und da dann,genau wie fr das zweite Konzil, die Geschichte von derRezitation oder Redaktion des Kanon, dem gelufigen Schemaentsprechend, hinzugefgt worden ist? Und selbst wenn einesamgiti von DhammaundVinaya bei dieser Gelegenheit in derTat stattgefunden haben sollte, liegt es nicht nah, darin ebeneine vielleicht gegen gewisse Ketzereien ihre Spitze kehrendeDurcharbeitungdesKanon,wahrscheinlich imspeziellenInteresseeiner bestimmten Schule, zu vermuten? Da ein wirklicherKanon" erst jetzt zusammengestellt sei: wie weit liegt dieseVorstellungvomberlieferten ab ! Wieganz, glaube ich hinzu-fgen zu drfen, entbehrt sie der inneren Wahrscheinlichkeit!VomVinaya sprechend findetWinternitz (S.5f.) meinesErachtens mitRecht da schon zur Zeit des zweitenKonzilsein Kanon von Vorschriften fr das Leben der Mnche vor-handen gewesen sein mu von der Art, wie er in unsermVinayapitaka vorliegt". Wenn er dann aber einen wirklichenKanon" erst zu Ptaliputta festgestellt sein lt, so drngtI sich die Frage auf, inwiefern jener frhere Kanondes Vinayajunwirklich gewesen sein soll, weshalb er nicht mitdemKanon! der spteren Zeit identisch, oder vielleicht im wesentlichenIidentisch gewesen sein kann. Dochwrde ich bedauern, wolltei\mandemWiderspruch, zu dem ich mich hier undnicht seltenanderwrts durch die Aufstellungen von Winternitz heraus-gefordert fhle, entnehmen, da dieVorzge seiner mhevollenArbeit von mir nicht voll gewrdigt werden.20^-OldenbergZurLsung der oben (S. 618)bezeichneten Grundfrage derbuddhistischenLiteraturgeschichte, der nach dem Verhltnisder Pliberlieferung zu den andernTraditionsmassen, habe ichinFortfhrungfrhervorgelegter Untersuchungen(BuddhistischeStudien, ZDMQ LII 1898, 6 13ff.) in den zwei unten an-gegebenen Aufstzen^ beizutragen versucht. Der erste unteinimmt es frdasMahvastueinVerhltnisnachzuweisen, desseiallgemeinere Geltung der zweite dann an andern Textet(Divyvadna, Avadnasataka) aufzeigt. Es tritt in Texten wijdiesen eine starke ngleichmigkeit der Diktion hervor: voiAbschnitten modernen stilistischen Charakters (Stil A) hebTheOpenCourtXXV(Chicago 1911), 257ff.; XXVI1912, 61f. TheMonist XXII 1912, 129ff. 633ff 636f.The Monist XXII1912, 138ff. 637f.^P. Carus A Buddhist Veronica, The Open Court XXV 650ff.(Chicago 1911).Der indische Buddhismus (19101913)649dem Leben des Buddha darstellen. Carus vergleicht die Er-zhlungen vom Tuch der Veronika, ohne doch hier geschicht-lichenZusammenhang zwischen christlicher und buddhistischerLegende anzunehmen.Vonder denBuddhismus berhrendeninschriftlichen Literatur,den Publikationen namentlich in der EpigraphiaLidica frdie speziellen Verhltnisse von Ceylon ist die Epigraphia Zeyla-nica zunennen , den epigraphischenDiskussionennamentlichim Journal of the Royal Asiatic Society (London) kann hiernurWichtigeres hervorgehoben werden. Insonderheit das reinSprachgeschichtlichewie die Forschungen Michelsons berdie Dialekte der Asokainschriftenmu ich beiseite lassen.Zuvrderst ist hier der auchvomStandpunktbuddhistischerForschungen besonders zu begrenden Fertigstellung derLdersschenListederltereninBrhmischriftgeschriebenen In-schriften (mitAusschlu derer Asokas, in geographischer Ord-nung) zu gedenken.^ Sie ergnzt die Listen Kielhorns, welchedie jngeren Inschriften geben (Epigr. Indica Voll. V. VII), inerwnschtester Weise. ImUnterschied von jenen ist versuchtworden, die Bibliographie jeder Inschrift vollstndig zu geben.Unter den Inschriften Asokas hat namentlich' die Gruppederer vonSahasrm,Rpnth usw. das Interesse derForschungauf sich gezogen:jene uerungen des Knigs ber sein Ver-hltnis zur buddhistischen Gemeinde, denen nach frher weit-verbreiteter Ansichteinechronologische Angabewelche dann inder Tat die hchste Wichtigkeit besessen htteber dieZahl der seit Buddhas Nirvna verflossenen Jahre beigefgtwre. Mit evidentem Recht haben jetzt, voneinander unab-hngig, F. W. Thomas und Sylvain Levi an der hierfr ent-scheidenden Stelle das Wort lti (gleich skt. rtri) Nacht"erkannt. Der Knig spricht nicht von 256 Jahren seit dem^H. Lders Listof Brhml Inscriptions from the earliest times toabout A.B. 400, with the exceptionofthoseofAsoka. Epigr. Ind. vol. X.Calc. 1912.650H.OldenbergNirvna,sondern von 256 Nchten, die er auf Reisen zuge-bracht hat.^ ber das Rpntli-Edikt zusammen mit derSuleninschrift von Srntli, sodann ber das Sncbi-Ediktjspricht Hultzsch.^ Mit der Inschrift vonBhabra, vrelche be-kanntlich eine Anzahl vonkanonischen Textennennt,beschftigt]sich Dharmananda Kosambi.^D. R. Bhandarkar* will4. FelsenediktAsokas die dort erwhntenvimnamit denen desjbuddhistischen Textes Yimnavatthu verbinden und in dem!hatthi jener Inschrift denWeienElefanten d. h. Buddhasehen.|Die Inschrift des Reliquiengefes von Piprv behandeliK. E. Neumann'^; die des Reliquienbehlters von BhattiproliLuders.^ Die Kharosthiinschrift des jetzt im British Museuibefindlichen Gefes von Wardak (Afghanistan) erlutert Par-giter.'' ber eine Inschrift von Kasi, welche den Ort voiBuddhas Tod bestimmen hilft, s. unten S. 654 Anm. 3.Demepigraphischen Gebiet darf die FllederArbeitenzuge-rechnet werden, die auf die Chronologie des Knigs KaniskaJaufdieAera, nachwelcher dieserundseineNachfolger datiereiBezug haben. Bei der bedeutendenStellung, die dieser Kni|in der Geschichte des Buddhismus einnimmt, insonderheit auclbei der chronologischen Verbindung, die zwischen ihm undjAsvaghosabesteht, kanneineBerichterstattung berdie buddhi-stische Forschung der letzten Jahre an denErrterungen, di(hierber stattgefunden haben, nicht vorbergehen.Whrend frher die berwiegende Neigung der Forschei1F.W.ThomasJourn.as. 1910, I507;JB81912, 477ff. S. L6\Journ. as. 1911, I 119ff.HultzschJBAS1910, 142ff., 1308ff.;1911J1114ff. Fleet ebendas.1910,146ff. 1301ff.; 1911, 1091ff.; 1913, 656ff.T. K. Laddu ebendas. 1911, 1117ff. D, R. Bhandarkar Ind. Antiquar1912, 170ff. K. E. Neumann DieBedenGotamoBuddhosaus d. lngereSammlung II 227 (vgl. auchdenselbenZDMG67, 346).=*JBAS1912, 1053ff.1911, 167ff. Ind. Antiquary1912,37"Ebendas. 1913, 25 f. ^ a. a. 0. 250 f.^H. Lders EpigraphischeBeitrge, Sitz.-Ber. derKgl. Pr. Akad. de^WisB. 1912, 806 ff.'F. E.PargiterJ72J.1912, 1060 ff.; IndianAntiquaryXI1912, 202Der indische Buddhismus (19101913)651dahingegangenwar, die Aera des Kaniska sei es mit der Saka-Aera (78n.Chr.) zu identifizieren, sei es doch in deren un-gefhre Nhe zu rcken, hatten sich neuerdings Stimmen er-hoben, die vielmehr die Yikrama-Aera(57v. Chr.) befrworte-ten. So urteilte vor allem Fleet, mit welchem von andererSeite her der Sinolog 0.Franke (Zur Kenntnis derTrkvlkerund Skythen Zentralasiens. Abh.Berl.Akad. 1904, 900".)zu-sammentraf. EineuerungvonLders(in seinemobenS.639verzeichnetenWerk^BruchstckebuddhistischerDramen' S.11)bewegte sich in derselben Richtung. Mit der so versuchtenUmlegung der Kaniska-Aera hing die Umstellung mehrererKnige in der zeitlichen Umgebung des Kaniska gegenberder bisher angenommenen Reihenfolge zusammen. Ohne dieseUmstellung stie die Kombination Kaniskas mit der Yikrama-Aera auf unberwindliche Hindernisse.Diese Lage, in welcher das Problem sich befand, gab mir^Veranlassung, dasselbe erneuter Prfung zu unterwerfen, diesich naturgemteilsauf epigraphischem,numismatischem,palo-graphischem Gebiet zu bewegen hatte, teils die auf die be-treffende Knigsreihebezglichen Angabenderchinesischen ber-lieferung (Annalenderspteren Han-Dynastie,s. Frankea.a.O.66;Chavannes, T'oung Pao1907, 189ff.) ins Auge fassen mute.Mein Ergebnis war, da die Vikrama-Aerafr Kaniska ausge-schlossen, die Saka-Aera mglich ist: doch erschien es mir alsglaublicher, da die AeraKaniskas in Wahrheitvielmehr etwasspter als die letztere anzusetzen ist. Bezieht sich einechinesische Angabe ber einen 230 n. Chr. in Indienregieren-den Knig Po-t'iao auf den in Inschriften vielgenannten, derKaniskareihe zugehrigen Ysudeva, so wrde die AeraKanis-kas in dieZeit um130150n.Chr.herabgercktwerden: etwasweiternachunten, als manim brigenwahrscheinlichfindenwird.^H.Oldenberg Zwei Aufstze zur altindischenChronologieundLite-raturgeschichte. 1. ZurFrage nach der Aera des Kaniska, NGGW1911,427ff.652H.OldenbergNicht lange nach dem Erscheinen dieser Arbeit versuchte,zunchst ohne von jener Kenntnis zu haben, J. Kennedy^ ineiner ausfhrlichen Untersuchung seinerseits, imEinklangmitFleet, zu begrnden that Kanishka lived in 58 B.C.; that hemust have lived then; and that he cannot have lived at anyother time. Unter den Erwgungen, die er anstellt, hehe ichdie handelsgeschichtlichen undwhrungsgeschichtlichen hervor:Theahundanceofgold (welches Kaniskaprgte) must be ascrih-ed to a sudden and great revlution in trade. Stich a revolutiontok place at the commencementofthe first Century B. C, when,forthe first time in the annalsofthe world, the tradeofChinamade its way to the West.TJie hisioryofthe siTk trade isthe hey to the coinageofKaniska.Die Untersuchungen Kennedys fhrten erneute, sehr viel-seitige und eingehende Diskussionen in einer Sitzung der .Asiatic Society herbei, die durch F. W.Thomas eingeleitet,von einer Reihe anderer Gelehrter weitergefhrt wurden.^ Mirscheint imLauf dieser Errterungen das Problem insonderheitauf der einen Seite durch Rapson geklrt worden zu sein,welcher hervorragende Numismatiker in kurzen, aber hchstberzeugenden Bemerkungen jene Umstellung mnzprgenderKnige, die von den Anhngern der Vikramahypothese vorge-nommen wird, in genauer bereinstimmung mit den Ergeb-nissen, zu denen ich gelangt war, als unmglich zurckwies.Auf der andern Seite hebe ich die vielseitigen und sehr klarenDarlegungen von Thomas hervor, der alle fr die Sache un-wesentlichenVerirrungen derUntersuchunginSeitenrichtungen1J.Kennedy The secretofKanishka, JRAS1912, 665flF. 981ff. Vgl.auch denselben, ebendas. 1913, 369ff.*F.W.Thomas The dateofKaniska, Journ.R.Ab.Soc.1913, 627ff.ThedateofKaniska,Diseussion: Prof. Rapson,Dr. J. F. Fleet,J.Kennedy,Vinc. Smith, Dr. L. D. Barnett,Lieut.-Colonel Waddell,M. LongworthDames,Dr.Hoey, Dr.Thomas. Ebendas S.911ff. Hier weise ichauchaufdenAufsatz von Fleet hin The Saka Era\ ebendas. 1910, 818ff., sowieaufTh. W.Kingsmill TheVikramditya Samvatsara and the FoundingoftheKushan Kingdom, Journ.As.Soc.Bengal 1911, 721ff.Der indische Buddhismus (19101913)653abschneidend zu dem Ergebnis gelangte, da Kaniskas Aeraauf 78 n.Chr. oder in some near proximity, say in A,D. 70or 80 anzusetzen sei. In Wahrheit glaubt der genannte For-scher offenbar eben an das Jahr 78. Vielleicht wird mangegen diese Zuspitzung seines Resultats Bedenken behaltenund auch die Grenzen der Mglichkeit etwas weiter ziehen,als er es in den eben angefhrten Worten tut. Doch derHauptsache nach kann ich in derZurckweisung der Yikrama-Aera und der Fixierung der Zeit Kaniskas in der ungefhrenchronologischen Region, auf die meineUntersuchung gefhrtIhatte, mich der bereinstimmung mit Thomas nur freuen.IWeitere Besttigungund Przisierung darfvomFortschritt derarchologischenUntersuchungen erhofft werden: in dieserHin-sicht knnen schon die kurzen Bemerkungen von ThomasJRAS1913, 1042 A.1,die auf Mitteilungen des Director-General ofArchaeologj fr Indien, Mr. Marshall beruhen, einenVorschmack des zu Erwartenden geben. Nichtberzeugt kannich mich freilich bekennen, wenn Luders^ im Gegensatz zuseiner frheren Ansicht (s. oben S.651)jetzt der Inschrift'von ra im Museum zu Labore die urkundliche Besttigungdafr entnehmenzuknnenmeint, dadieKaniska-Knigsreihenicht in die vorchristliche Zeit gesetzt werden knne. DortwerdedemKaniskaoder besser einem Kaniska, der sich vondem groen Knig dieses Namens zu unterscheiden scheint;als Datum wird 41 offenbar der Kaniska-Aera angegebender Titel Kaisara (Caesar) beigelegt. Ich habe den Steinselbst sorgfltigundingnstigsterBeleuchtunguntersucht; mirscheintdieinFragekommendeStelle allzuhoffnungsloszerstrt,alsda wir zur Lesung Kaisara und den wichtigen damit zusammen-hngenden Schlufolgerungen Zuversicht haben knnten.^^H.Lders EpigraphischeBeitrgeII; Sitz.-Ber.d.K.Preu.Akad.d.Wiss.1912, 824ff. (Berlin 1912).'Ich fhre hier zwei an den erwhnten Artikel von Lders an-knpfendeAufstze an: Fleet ThequestionofKanishka,JRAS1913, 95ff.;Kennedy Kanishka's GreeJc, ebendas. 121ff.654H.OldenbergDie Gewinnung neuen archologischen Materials und dieVerarbeitung des schon bekannten hat auch in diesen JahrenenergischeFortschrittegemacht. IchhebehervordieglnzendenReports des Archaeological Survey^ und die krzeren, denReports vorauseilenden Berichte, welche die Leiter des Surveyim Journal of the R. Asiatic Society (London) erscheinenlassen.^ Unter den erreichten Erfolgen ist die Sicherung derbestrittenenIdentifizierung vonSaheth-MahethmitSrvasti unddem Jetavana, dem Lieblingsaufenthalt des Buddha, hervorzu-heben; nicht minder die wohl definitive Feststellung der Lagevon Buddhas Todesort (Kusinr d. i. Kasi im GorakhpurDistrict).^ Sodann der Fortschritt der Arbeiten in Srnth (beiBenares) an der Stelle von Buddhas erster Predigt, in Basarh(Muzaffarpur District), der Sttte des alten Yesli, und die soerfolgreichen Ausgrabungen in Shh-ji-ki-Dheri: der eingehendeBericht Spooners (Annual Rep. 190809,38ff.) ber den dortaufgedeckten Stpa Kaniskas mit jenem Reliquiengef, dasdie Figur des Knigs selbst trgt (vgl. meinen vorigen BerichtS.604),liegt jetzt vor. Fr die Zukunft wird man grteHoffnungenaufdie jetzt in Angriff genommenen,vondemselbenForscher geleitetenAusgrabungenan derStelle desalten Ptali-putra setzen drfen. Hier mgen auch die mehrfach dasGebietbuddhistischerForschungenberhrendenUntersuchungenim Staate Mayrabhanja (Orissa) erwhnt werden.^Alsauerhalb meiner Aufgabe liegend sehe ich es an, von den^Mir it bekannt geworden: ArchaeologicalSurveyofIndia,AnnualReport 190708 (Calc.1911),190809(Calc. 1912).AnnualReportofthe Arch. SurveyofIndia, Eastern Circle,for191112 (Calc.1912). AnnualReportofthe Arch.SurveyofIndia,Frontier Circle, for1911J2(Peshawar1912).*J. H. Marhall Archaeological Exploration in India 190910JRAS1911, 127ff.J. Ph.Vogel Archaeological Exploration in India1910-^11, das. 1912, 113ff.^Ygl. dazu noch besonders Pargiter A Copperplate discoveredatKasia, and Buddha's Death-place, JRAS1913, 151ff.^Siehe die Anfhrung oben S. 645 A. 6.Der indische Buddhismus (19101913)655glnzenden archologischen Ergebnissen der zentralasiatischenExpeditionen zu sprechen, in denen die groen Nationen einenso erfolgreichen Wetteifer entwickeln; ebenso von den hinter-indischen Funden, ber die namentlich von franzsischer Seite,im Bulletin de la Commission archeologique de l'Indochine,reichhaltigste Mitteilungen vorliegen.Wenn nun weiter ber die Durcharbeitung der archolo-gischenMaterialienzuberichtenist, sindzweiumfassendeWerkevoranzustellen. Zuvrderst die erste groe Gesamtdarstellungder Geschichte der indischen bildenden Kunst, die wirV.Smithverdanken.^ Die hier vollzogene Vereinigung der ungeheurenzerstreuten Materialienmassen, auchdieFlle vonIllustrationen,macht das Buch zu einem beraus ntzlichen Hilfsmittel frdie Beschftigung mit der buddhistischen Kunstund daher mitdem Buddhismus berhaupt. Sodann ist mit Freude zu er-whnen, da das Werk Fergussons, welches unserWissen vonindischer Architektur begrndetunddurcheineReihevonJahr-zehnten die fhrende Stellung aufdiesem Gebiet behauptethat,in der notwendigen Neubearbeitung erschienen ist*: auch dieseine wichtige Frderung buddhistischer Studien.Hier istsodann der wichtigen Arbeit Laufers zu gedenken, der sichmit einigen im Tanjur (Bd.123 der Stra) in tibetischer ber-setzung erhaltenen kunstwissenschaftlichen Texten beschftigt;die Sanskrit- Originale scheinen verloren. Zwei dieser Werkegeben sich schon durch ihren Titel als buddhistisch: ^ber dasWesen der plastischen Darstellung Buddhas' und 'Von demSambuddha verkndeter Kommentar ber die Grenverhlt-jnisse der (Buddha-)Statue'. Diese beiden und eine Theorie der!!*Yincent A. SmithAHistoryof FineArtin IndiaandCeylonfrontjthe earliest times to thepresentday, Oxford 1911. Vgl.meineneingehenden! Bericht Internat. MonatsschriftfrWissenschaft, Kmist und Technikj1912, 817ff.'J. Fergusson HistoryofIndian andEasternArchitecture. Revised;and edited with additions: Indian Arch,by J.Burgess,Eastern Arch.byR. Phene Spiers, London 1910.656H-OldenbergGrenverhltnissederStatuen' gedenktLauferspterzuedierenund zu bersetzen. Fr jetzt legt er Text und bersetzungeiner 'Theorie der Malerei' vor, die zwar keine Spuren vonspeziell Buddhistiscliem enthlt, doch ihrer Provenienz wegenhier zu erwhnen ist.^Foucher^beschftigtsich mit den AnfngenderbuddhistischenKunst, insonderheit mitdemin die AugenfallendenPhnomen,da in der Zeit, welche den griechischen Einflssen vorangeht,die Gestalt des Buddha selbst in den knstlerisch dargestelltenSzenen durchwegfortgelassen, hchstens durch ein Symbol an-gedeutet ist. Foucher findet die naheliegende Erklrung un-befriedigend, da die Knstler hier durch religise Scheu oderdurch das Gefhl, einer in so grenzenlose Hhen hinauf-fhrenden Aufgabe nicht gewachsen zu sein, zurckgehaltenwordenseien. Die Knstler, sagt erseinerseits, tatenebennicht,was die Gewohnheit nicht zutun gebot. Die Gewohnheit aberbildete sich im Zusammenhang der kultischen Gebruche aus.Zu diesen gehrten Pilgerfahrten zu den heiligen Sttten desGlaubens. Wenn die Kunst sich bemhte, den Pilgern kleineErinnerungszeichen an das, was sie dort gesehen, zu liefern,so boten sich die Bilder des heiligen Baumes, des Rades, desStpa von selbst dar. Indem diese als schematische Dar-stellungen der entscheidenden Ereignisse aus dem Leben desBuddha aufgefat wurden, war damit der Ausgangspunkt frdie Praxis der alten Kunstde representer lavieduBouddhasansle Bouddhagegeben. DenZweifel, denmirhier dieDarlegungendes Meisters auf diesem Forschungsgebiet lassen, den Glauben,da die vonihm abgelehntenMotivejenerknstlerischenPraxisdochin Wahrheitnichtunwirksamgewesensind(schoner selbsthat auf Divyvadnap.547verwiesen), kann ichhier nurandeuten.^Bertb Laufer Dokumente der indischen Kumt. 1.Heft Malerei.Das Citralaksbana nach dem tibet. Tanjur herausgegeben undbersetzt,Leipzig 1913.*A. Foucher Lesdebuts de Varthouddhique, Journ.as. 1911, I 65ff.fcDer indische Buddhismus(1910--1913) 657Die Sulen Asokas undihren SkulpturenschmuckbesprichtY. Smith.^ Foucher^ erlutert die Skulpturen des stlichenTores von Snchi. Hultzsch^ identifiziert Szenen aus einigenJtakas (Nr. 528, 516, 539) auf den Skulpturen von Bharhut.Wendenwiruns zurgrkoindischenKunst, so ist zuvrderstzu bemerken,da in den oben(S. 650 ff.) besprochenen Diskussionenber die Kaniskafrage auch die Chronologiejener Kunst mehr-fach berhrt worden ist. Es scheint erfreulicherweise, da vondem groen Werk Fouchers, welches auf diesem Gebiet dieGrundlagenunsererKenntnis legt (L'art greco-bouddhique), derzweite, abschlieende Band nicht mehr lange auf sich wartenlassen wird. Einstweilen hat Foucher einen Vorlufer voraus-geschickt in Gestalt eines Vortrags, in dem er den griechischenUrsprung des Buddhabildes in der ihm eigenen tiefdringendenund reizvollen Weise behandelt.*Eine andre Untersuchungdesselben Forschers hat zwar keinen sehr wesentlichen Bezugauf den Buddhismus^, aber sie geht doch die mit diesem engverbundene grkoindische Kunst auf das erheblichste an undmag darum hier erwhntwerden.^ Foucher stellt grkoindischeFiguren des Schutzgottheitenpaares Pncika-Hriti hnlichenGruppen aus dem rmischen Gallien gegenber. Die sehr aus-gesprochene hnlichkeiterklrtsich:Vati duGandhra a empruntesa technique Vart hellenistique: il ne sepeut donc pas qu'il raitplus d'un trait commun avec Vart greco-romain et, par voie deconsequence,avecVartgallo -romain. DieEntwicklungderHriti-Darstellungen, ihren Wegvon der grkoindischenKunstdurch^Yinc. A. Smith The MonoUihic Pillars or ColumnsofAsoJca^ZDMGLXV221ff. (1911).2A. Foucher LaPorte Orientale duStpa de Sdnchi (Bibl. de vul-garisation du Musee Guimet, t. XXXIV), Paris 1910.2E. Hultzsch Jtakas at Bharaut, JRAS1912, 399ff.*A. Foucher L'origine grecquedeVimageduBouddha (Bibl. devulg.du Musee Guimet, t. XXXVIII), Chalon-sur-Saone 1913.^A. Foucher LeCouple Tutelaire dans la Gaule et dansVlnde^ Rev.archeol. 1912, II 341ff.Aichiv f. KeligionsWissenschaftXVII42658H.Oldenbergdas zentrale und stliche Asien hatte Foucher schon vorher ineiner eignen Publikation mit schnen Tafeln verfolgt.^ ber die Versuche, denBuddhismus zu einer herrschendenMacht imLebenauch der westlichenWeltzu erheben (vgl. dasschon oben S. 610 Gesagte), habe ich nicht vor eingehender zuberichten. Nur wenige Anfhrungen von Verffentlichungen,die mir eben ungesucht zur Hand sind, seien hier gestattet.Partei fr oder wider zu nehmen, sehe ich nicht als meineAufgabe an.ber den Buddhismus in Europa, die Bestrebungen derBuddhist Society of Great Britain and Ireland und die ver-wandtenErscheinungen in Deutschlandso dieDeutschePli-Gesellschaft in Breslau , in der Schweiz, Italien, Ungarn be-richtete der frh verstorbenePfungst^; auchDeLorenzo (s. dasS.609angefhrte Werk,452 ff.) sowiedieEnzyklopdie'Religionin Geschichteund Gegenwart' unter ^Neubuddhismus'; nament-lich ber die Breslauer Bestrebungen Th. von Scheffer.^Aufkrzestem Raumeine Anschauung vom Wesendieser Bestrebungengibt der Katechismus, den ich unten anfhre.* Ich hebe alsProbe die 23.FrageundAntwortheraus: Welches ist das Ver-dienstdes Buddho,undweshalbverehrenwirihn?DerBuddhoist der Erste undEinzige gewesen, der die wahrenGesetze berdas Dasein aufgefunden und sie uns gelehrt hat. Seine Lehrebringt allen Wesen den Frieden und die Erlsung." Eine pole-mischgehalteneSchilderungdesNeo-BuddhismusgibtdasS.613angefhrteBuchvonSpeyer S.308 ff.; vomkatholischenStand-*A. Foucher LaMadonebouddhique (Fondation E.Piot.Extr. des Monu-ments etMemoirespubliesparTAcad.desInscr. et Beiles -Lettres, XVII),Paris 1910.2Dr. A. Pfungst Fortschritte des Buddhismus in Europa^ Das FreieWortX724ff. (Frankf. a. M. 1910).'Dr. Thassilovon Scheffer Neues vom Buddhismus, XenienV 252ff.(Leipzig 1912).*W.Markgraf Kleiner Buddh.Katechismus. ZumGebrauchfrElternund Lehrer, Breslau 1912,Der indische Buddhismus (19101913).659punkt aus die untenverzeichnete Schrift.^ P. Carus* schildert,zumTeil mit den eignenWorten des Geschilderten, die merk-wrdige und verehrungswerte Gestalt des greisen Dr.Mazzinia-nanda Svami, der in Ispahan geboren, einen Teil seines Lebensin Indien und Lhassa zugebracht, dann in Europa eine Reihewissenschaftlicher Gradeerworbenhat und gegenwrtig in jugend-licher Frische an der Spitze der buddhistischen Mission inSacramento steht.^P. OttoMaas, 0. F.M. DerBuddhismusinaltenv/ndneuen Tagen,Hamm(Westf.) 1913.'P. CarusABuddhistPrelateofCalifornia, The Open Court XXVI65ff. (Chicago 1912).42*