department store in tokyo

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 1  1 1 a a 1 5 4 1 6 2 3 3 aa Foto: Michel Denancé, Paris Kaufhaus in Tokio Department Store in Tokyo Architekten: Renzo Piano Building Workshop Renzo Piano, Paul Vincent, Loïc Couton, Pascal Hendier, Giorgio Ducci, Shunji Ishida, C. Colson, Y. Kyrkos, Paris Frank la Rivière, Christophe Kuntz, Tokio Innenarchitekten: Rena Dumas Architecture Intérieure, Rena Dumas, Denis Montel, Dominique Hebrard, Paris  Tragwerksplaner: Ove Arup & Partners, London / Tokio Die japanische Hauptniederlassung von Hermès im Ginza-Distrikt mitten in Tokio fällt innerhalb des heterogenen Umfelds durch ihre großzügige Fassade aus Glasbausteinen auf. Bei Dunkelheit wirkt das Gebäude wie ei- ne riesige schimmernde Laterne. Über einer Grundfläche von 45 11 m befinden sich auf insgesamt ca. 6000 m 2  Fläche in 15 Geschos- sen Verkaufs- und Ausstellungsräume, Büros, Werkstätten, ein Filmvorführraum, ein kleines Museum sowie ein Dachgarten. An der Längsseite bildet ein Gebäuderücksprung einen kleinen Hof von ca. 6 8 m. Vom Hof aus erreicht man die um 2 Ebenen tiefer gele- gene Untergrundbahn über den hauseigenen Lift oder die Rolltreppe. Die vorgehängte Fassade aus 45 45 cm großen, eigens für das Gebäude gefertigten Glassteinen reicht vollständig über die Ge- schosse und ist bei Räumen mit doppelter Höhe zusätzlich an einer Stahlsubkonstruktio n rückverankert. Für die gerundeten Gebäude - kanten wurden kleinere Formate eingesetzt. Wie ein gläsernes Gewebe legt sich die Hülle um das Gebäude, schirmt es gegen die hekti- sche Stadt ab und erzeugt eine ruhige, ge- lassene Atmosphäre im Inneren. Sensibel rea- giert die Fassade auf den Wechsel verschie- dener Lichtstimmungen. Herstellungsbedingte Unregelmäßig keiten der Glassteinoberflächen beleben das Zusammenspiel von Transpa- renz, Spiegelung, Textur und Schattenwurf. Bei deutlichen Bezügen zu Pierre Chareaus »Maison de Verre« in Paris wurde das Mate- rial hier auf einen großen Maßstab übertragen und in seinen Möglichkeiten durch eine tech- nisch innovative Fugenausbild ung erweitert. Die hohen Anforderungen an die Erdbebensi- cherheit erfüllt das Gebäude in Anlehnung an traditionelle japanische Tempelbauten durch ein elastisches Tragsystem. An bestimmten Punkten des Stahltragwerks wurden visko- elastische Dämpfung selemente eingesetzt. Die Verformungsmöglichkeit wurde gleich- mäßig über die gesamte Struktur verteilt, je- des Element nimmt seinen Teil an Toleranz auf. So können sich die Fugen zwischen den Glassteinen jeweils um 4 mm verformen. Auf diese Weise bleiben bei Erdbeben sowohl  Tragstruktur un d Versorgun gsleitungen unversehrt als auch die Wind- und Wasser- dichtigkeit erhalten. 1 © Institut für internationale Architektur-D okumentatio n GmbH & Co. KG 2001 ¥ 7 3. Obergeschoss ¤Erdgeschoss ¤Schnitt Maßstab 1:400 1 Verkaufsfläche 2 Eingang Verwaltung 3 Ladenzugang 4 Rolltreppe zur Untergrundbah n 5 Lift zur Untergrundbahn 6 Garage Third floor plan • Ground floor plan • Section  scale 1:400 1 Sale s area  2 Entrance to a dministration 3 Shop entra nce  4 Escalator to underground railway 5 Lift to underground railway 6 Gar age

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Foto: Michel Denancé, Paris

Kaufhaus in Tokio

Department Store in Tokyo

Architekten:Renzo Piano Building Workshop

Renzo Piano, Paul Vincent, Loïc Couton,Pascal Hendier, Giorgio Ducci, Shunji Ishida,C. Colson, Y. Kyrkos, ParisFrank la Rivière, Christophe Kuntz, TokioInnenarchitekten:Rena Dumas Architecture Intérieure,Rena Dumas, Denis Montel,Dominique Hebrard, Paris Tragwerksplaner:Ove Arup & Partners, London / Tokio

Die japanische Hauptniederlassung vonHermès im Ginza-Distrikt mitten in Tokio fällt

innerhalb des heterogenen Umfelds durchihre großzügige Fassade aus Glasbausteinenauf. Bei Dunkelheit wirkt das Gebäude wie ei-ne riesige schimmernde Laterne. Über einerGrundfläche von 45 ≈ 11 m befinden sich aufinsgesamt ca. 6000 m2 Fläche in 15 Geschos-sen Verkaufs- und Ausstellungsräume, Büros,Werkstätten, ein Filmvorführraum, ein kleinesMuseum sowie ein Dachgarten. An derLängsseite bildet ein Gebäuderücksprungeinen kleinen Hof von ca. 6 ≈ 8 m. Vom Hofaus erreicht man die um 2 Ebenen tiefer gele-gene Untergrundbahn über den hauseigenenLift oder die Rolltreppe.

Die vorgehängte Fassade aus 45 ≈ 45 cmgroßen, eigens für das Gebäude gefertigtenGlassteinen reicht vollständig über die Ge-schosse und ist bei Räumen mit doppelterHöhe zusätzlich an einer Stahlsubkonstruktionrückverankert. Für die gerundeten Gebäude-kanten wurden kleinere Formate eingesetzt.Wie ein gläsernes Gewebe legt sich die Hülleum das Gebäude, schirmt es gegen die hekti-sche Stadt ab und erzeugt eine ruhige, ge-lassene Atmosphäre im Inneren. Sensibel rea-giert die Fassade auf den Wechsel verschie-dener Lichtstimmungen. HerstellungsbedingteUnregelmäßigkeiten der Glassteinoberflächenbeleben das Zusammenspiel von Transpa-renz, Spiegelung, Textur und Schattenwurf.Bei deutlichen Bezügen zu Pierre Chareaus»Maison de Verre« in Paris wurde das Mate-rial hier auf einen großen Maßstab übertragenund in seinen Möglichkeiten durch eine tech-nisch innovative Fugenausbildung erweitert.Die hohen Anforderungen an die Erdbebensi-cherheit erfüllt das Gebäude in Anlehnung antraditionelle japanische Tempelbauten durchein elastisches Tragsystem. An bestimmtenPunkten des Stahltragwerks wurden visko-elastische Dämpfungselemente eingesetzt.Die Verformungsmöglichkeit wurde gleich-mäßig über die gesamte Struktur verteilt, je-des Element nimmt seinen Teil an Toleranzauf. So können sich die Fugen zwischen denGlassteinen jeweils um 4 mm verformen. Aufdiese Weise bleiben bei Erdbeben sowohl Tragstruktur und Versorgungsleitungenunversehrt als auch die Wind- und Wasser-dichtigkeit erhalten.

1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2001 ¥ 7 ∂

3. Obergeschoss ¤Erdgeschoss ¤SchnittMaßstab 1:400

1 Verkaufsfläche2 Eingang Verwaltung3 Ladenzugang4 Rolltreppe zur Untergrundbahn5 Lift zur Untergrundbahn

6 Garage

Third floor plan • Ground floor plan • Section

  scale 1:400

1 Sales area

  2 Entrance to administration

3 Shop entrance

 4 Escalator to underground railway 

5 Lift to underground railway 

6 Garage

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A Schnitt FassadeMaßstab 1:20

B Detailschnitte Fassade:Anschluss an StahlstützeRegelanschluss ¤KantenausbildungMaßstab 1:5

1 Glasstein 430/430/120 mm2 Doppelboden mit Parkettoberfläche3 Stahlbetondecke auf verlorener

Schalung aus Trapezblech 150 mm4 Stahlblechpaneel gedämmt 50 mm5 Stahlprofil Å 375/300 mm mit Brand-

schutzbeschichtung 25 mm6 Stahlprofil Å HEA 2007 Stahlstab mit Gewindeenden Ø 16 mm

mit Brandschutzanstrich8 Revisionsklappe9 Stahlprofil Å 250/125 mm

mit Brandschutzbeschichtung 25 mm10 Gelenklager mit Kugelkopf aus

feuerbeständigem Stahl Ø 140 mm11 abgehängte Decke

Gipskarton 12,5 mm12 Stütze Stahlrohr Ø 180/40 mm

mit Brandschutzbeschichtung 10 mm13 Stahlrohr Ø 50 mm

mit Brandschutzanstrich14 Flachstahl 170/20 mm15 Sonnenschutzrollo16 Stahlrohr ¡ 100/50/5 mm17 Stahlwinkel ∑ 140/135/15 mm

18 Stahlprofil 80/53/3 mm19 Silikonversiegelung dauerelastisch20 EPDM-Profil21 Kantenelement Glasstein

2 Kaufhaus in Tokio 2001 ¥ 7 ∂

Details

  A Section through facade scale 1:20

B Sectional details through facade:connection to steel column

 standard connection • edge detail 

  scale 1:5

Located in a heterogeneous area of the city,

the new headquarters of Hermès in Tokyo is

 remarkable for its extensive glass-block facade.

 At night, the building resembles a huge, shim-

 mering lantern. The 15-storey structure has a

footprint 45 ≈ 11 m in size and a total floor area

of roughly 6,000 m 2. It houses sales and exhibi-

tion spaces, offices, workshops, film-showing

facilities, a small museum and a roof garden.

 A recess in the long face of the building forms

 a small forecourt, from where there is lift

 access to the underground railway. The

curtain-wall facade consists of 45 ≈ 45 cm

 glass blocks specially manufactured for this

 building, with smaller blocks around the curved 

corners. Where multi-storey spaces occur,

the facade is additionally anchored to the

 steel supporting structure. With its clear ref-

erences to Chareau’s Maison de Verre in Paris,

the facade reacts sensitively to changing light

conditions. Minor irregularities in the glass

 surface enliven the interplay of transparency,

 reflection, texture and shadow. By applying

the principles of traditional temple construction

 and inserting viscoelastic dampers at strategic

 points of the steel load-bearing structure, it

was possible to limit displacements and reduce

the risk of damage to the facade. Any deforma-

tion is spread evenly over the entire elements

of the building. The innovative joints between

the glass blocks, for example, can absorb

deformation of up to 4 mm. All these aspects

 are in accordance with the strict Japanese

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∂ 2001 ¥ 7 Kaufhaus in Tokio 3

1 430/430/120 mm glass blocks

 2 hollow floor construction with parquet

finish

3 150 mm reinforced concrete floor on

 ribbed metal sheeting as permanent

formwork 

 4 50 mm insulated sheet-steel panel 

5 300/375 mm steel Å-beam with

 25 mm fire-protective coating6 steel Å-beam 200 mm deep

7 Ø 16 mm steel rod with threaded 

ends, with fire-resisting paint

8 inspection flap

9 125/250 mm steel Å-beam with

 25 mm fire-protective coating

10 Ø 140 mm fire-resisting

 steel hinged bearing

with ball and socket joint

11 12.5 mm plasterboard suspended 

 soffit

12 Ø 180/40 mm tubular steel column

with 10 mm fire-protective coating

13 Ø 50 mm steel tube

with fire-resisting paint

14 170/20 mm steel plate

15 sunblind 16 100/50/5 mm steel RHS

17 140/135/15 mm steel angle

18 80/53/3 mm steel section

19 elastic silicone seal 

  20 EPDM section

 21 glass-block edge element