das will ich, das kann ich · 2015. 8. 26. · gruppenarbeit & plenum . lesen, schreiben,...

72
DAS WILL ICH, DAS KANN ICH READER ZUR BERUFSORIENTIERUNG AUF DER SEKUNDARSTUFE 1 BAND 3 Mag. a Jutta Kleedorfer 1. Auflage 2015 www.arbeitsweltundschule.at

Upload: others

Post on 07-Sep-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

DAS WILL ICH, DAS KANN ICHREADER ZUR BERUFSORIENTIERUNG AUF DER SEKUNDARSTUFE 1BAND 3

Mag.a Jutta Kleedorfer

1. Auflage 2015

www.arbeitsweltundschule.at

Page 2: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich.

Impressum

Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien,Prinz Eugen Straße 20-22, 1040 Wien, Telefon: (01) 501 65 0Offenlegung gem. § 25 MedienG: siehe wien.arbeiterkammer.at/impressumISBN 978-3-7063-0566-2Erstauflage 2015Autorin: Mag.a Jutta KleedorferGrafik Umschlag: Jakob FielhauerFoto Titelseite: Fotolia.com, Christian SchwierDruck: AK WienVerlags- und Herstellungsort: Wien© 2015 bei AK Wien

Stand Juni 2015Im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien

Page 3: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

Mag. a Jutta Kleedorfer

Das will ich, das kann ich

Reader zur Berufsorientierung auf der Sekundarstufe 1 Band 3 1. Auflage, 2015

Page 4: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 1

INHALT Vorwort 3 Themenfeld 1: „VIEL LÄRM UM MICH!“ 4

1.1 Texteinstieg 4 1.2 Bilder im Kopf 6 1.3 Wer bist du? 8 1.3.1 Interview 8 1.3.2 Kleine Süßigkeiten 9 1.4 Miteinander reden 10 1.5 Meinungsspiel 11 1.6 Schätze deine Stärken ein 14 1.7 Alle Neune!? 15 1.8 Du bist DU! 18

Themenfeld 2: ORIENTIERUNG 21 2.1 Wo liegt das Problem? 21

2.2 Vom Wollen 22 2.3 Was ich wirklich will!? 24 2.4 Wie will ich mich entscheiden? 25

Themenfeld 3: KOMPETENZBEREICHE 28 3.1 Was kann ich? 28 3.2 Vom Können 29 3.3 Alles auf einen Blick: Schlüsselkompetenzen 30

3.3.1 Grundlegende Sprachbeherrschung 31 3.3.2 Beherrschung einfacher Rechentechniken 34 3.3.3 Grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse 35 3.3.4 Grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge 37 3.3.5 Grundkenntnisse in Englisch 40 3.3.6 Grundkenntnisse im IT-Bereich 42 3.3.7 Basiskenntnisse unserer Kultur 43

Page 5: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 2

Themenfeld 4: BERUFS- UND LEBENSZIELE 48 4.1 Was ich will und kann 48 4.2 Am Start 49 4.3 Hallo, wie geht’s? 50 4.4 Extra: Würfelspiel 51 4.5 Persönliche Bilanz 52 4.6 Work & Life-Balance 53 4.7 Richtig Pause machen 54 4.8 Quiz: Alles im Griff? 55 Themenfeld 5: ARBEIT, ARBEIT, NICHTS ALS ARBEIT? 57 5.1 Einstieg in die Arbeitswelt: Voll im Bild 57 5.2 Arbeiten können – wollen – müssen 60 5.2.1 Leseproben aus der Arbeitswelt 61 - Nawrat, Unternehmer sein 61 - Rhue, No place, no home 63 - Böll, Anekdote 64 ANHANG 66 Links & Literaturliste in Auswahl 66 Erklärung der ICONS

Informationen, Erklärungen

Einzelarbeit, Nachdenkphase / Partnerarbeit

Gruppenarbeit & Plenum Lesen, Schreiben, Sprechen

Page 6: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 3

VORWORT: Liebe Schülerin, lieber Schüler, Du näherst dich dem Ende deiner Pflichtschulzeit:

• mit einem lachenden Auge – endlich vom 8-jährigen Schulstress befreit! • mit einem weinenden Auge – du bist kein Kind mehr, wirst erwachsen,

nimmst Abschied von SchulfreundInnen und einer vertrauten Schulwelt. In dieser Übergangszeit sind wichtige Entscheidungen zu treffen:

• Was will ich weiter machen? • Welchen Ausbildungsweg will ich wählen? • Welche berufliche Zukunft will ich planen? • Wie will ich leben? • Wer will ich sein? • Was will ich haben? • Was kann ich gut, interessiert mich? • An welchen (Arbeits-)Plätzen fühl ich mich besonders wohl,

wo und wie kann ich mich am besten positionieren? • Was kann ich tun, damit mein zukünftiger schulischer und beruflicher Weg

erfolgreich ist? Persönliche Veränderungen und Brüche in deiner Lebensumwelt zeigen, dass du dich am Ende der Pflichtschulzeit vorübergehend in einem „Transitraum“ befindest, in einem Aufenthaltsraum vor dem „Abflug“ ins Erwachsenenleben. Dies ist eine besondere Zeitspanne, um deine „Reise in ein glückliches Leben“ gut zu planen und zu bewältigen. Verlass dich nicht zu sehr, dass dein Ruf „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ gehört wird und deine Probleme damit gelöst sind. Dieser „Transitbereich“ ist zwar nicht mit einem „Dschungelcamp“ vergleichbar, aber auch du hast einige Entwicklungsaufgaben zu bewältigen:

• Deine Persönlichkeit verändert sich vom kindlichen Jugendlichen zum jungen Erwachsenen.

• Du willst dir ein breites Spektrum von Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, um selbstbestimmt deinen Weg gehen zu können.

• Es gilt Veränderungen in den Beziehungen zu verkraften und neue Rollen in Familie, Freundeskreis und Arbeitswelt zu übernehmen.

Der Fachbegriff lautet „Transition“, das heißt Übergang ... aber auch: Mitbestimmung, Umsetzen, Kreativität, Wandel, Vernetzung. Du bist ein Teil von Transition! Dieser „Reader“ bietet dir die Möglichkeit, ein breites Spektrum an Kompetenzen zu erwerben. In unserer nachindustriellen Welt geht es nicht nur darum, etwas zu “wissen“, sondern darum etwas zu „können“. Diese Fähigkeit, etwas zu können, bezeichnet man als Kompetenz. In welcher Rolle auch immer du diese Kompetenzziele erreichst, es macht Spaß, als Lehrling, Praktikant/in, Oberstufenschüler/in, Konsument/in, Jungunternehmer/in, Sparer/in, Wähler/in, … dein Leben im beruflichen wie gesellschaftlichen Alltag mitzugestalten.

Page 7: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 4

THEMENFELD 1: „VIEL LÄRM UM MICH!“

Das bin ich, das will ich,

das kann ich! 1.1. Texteinstieg1:

Ihre Lippen sind zu rot.

Das war es, was mir einfiel, als ich zusah, wie ihr Mund sich bewegte. …“… was du später nie wieder nachholen kannst.“ Das war der live- zugeschaltete O-Ton. Ein zufällig Mithörender hätte sich jetzt bestimmt gefragt, was das sein könnte, das ich später nie wieder nachholen kann. Von welcher Gelegenheit da die Rede war. Ein Abendessen mit Justin Timberlake? Ein Date mit Prinz William? Eine Einladung auf die Yacht eines Filmproduzenten? Ich wusste natürlich genau, was das nicht Nachholbare war. Diese Diskussionen kreisten immer um ein Wort: Matura. Die sogenannte Reifeprüfung als Ergebnis von acht endlosen Jahren in einer ungeliebten Schule. Um dieses magische Zeugnis, das mir alle möglichen Türen öffnen sollte. Wollte ich Astrophysikerin werden? Gerichtsmedizinerin? Staatsanwältin? Ganz bestimmt nicht. Man braucht kein Abschlusszeugnis von einem Gymnasium für das, was für mich nicht einmal ein Traumberuf war, sondern ganz schlicht das mir einzig Mögliche. „Wie kannst du nur so sicher sein, dass du für die Schauspielerei talentiert bist? Bloß weil du einigermaßen unterhaltsam deine Englischlehrerin imitieren kannst? …Selbst wenn wir davon ausgehen, dass du Talent hast – dann ist die Chance immer noch ziemlich groß, dass du einer von den talentierten Sozialhilfe-Empfängern wirst. Weißt du, wie viele arbeitslose Schauspieler es gibt?“ Ich war ganz schön genervt. Wer bekam denn schon eine Jobgarantie fürs Leben? Von einer Glücksgarantie ganz zu schweigen. Eigentlich kamen meine Mutter und ich sonst immer ganz gut miteinander aus. So gut eben Leute miteinander auskommen, die mit völlig gegensätzlichen Dingen beschäftigt sind. Ich mit dem Erwachsenwerden und sie mit dem Nichtälterwerden. …“… ein für alle Mal beendet“, setzte der O-Ton wieder ein. Einverstanden dachte ich. Die Sache ist erledigt. Es war der absolut letzte Versuch, zur Aufnahmeprüfung in der Schauspielschule mit ihrer Einwilligung anzutreten. „Ich bin froh, dass du es einsiehst“, sagte sie. Ihre Argumente waren auf mich niedergeprasselt wie taubeneigroße Hagelkörner. Hagel sieht man nicht ein, man stellt sich irgendwo unter und wartet, bis er vorbei ist. „Es ist doch nur noch ein Jahr“, sagte sie. Ein verlorenes Jahr. Nicht mit mir. Wir zweifeln an der Erziehungswirkung des Zwanges, steht in meinem Stimmbildungsbuch zum Buchstaben Z. Wie Recht es hat. „Eines Tages wirst du froh sein.“ Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr nervt. „Ist das die Stelle, wo ich auf und ab hüpfen muss und Danke sagen?“ Diese Frage hatte ich leider nicht unterdrücken können. „Das ist die Stelle, wo wir besser aufhören zu diskutieren“, war Mutters Schlusswort. Diskutieren? Sie nannte ihren Monolog Diskussion. Aber egal. Mein Entschluss stand sowieso fest: As You Like It. Wie es Euch gefällt. William der Große2 passt immer.

1 Leseprobe: Edith Schreiber-Wicke, Viel Lärm um mich. Thienemann TB- Stuttgart Wien 2008, S. 6ff. gekürzt 2 William Shakespeare und seine Werke.

Page 8: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 5

Diese Geschichte ist einem Mädchen namens Svenja gewidmet, die konsequent ihren Weg der Berufsfindung und Berufsentscheidung gegangen ist.

Ihre drei Leitgedanken: „Ich bin ich – das will ich – das kann ich!“ sind für jeden Jugendlichen eine Orientierung im Übergang zum Erwachsenwerden. Sie helfen den Traum von einer glücklichen Zukunft zu verwirklichen.

Dieses Bild3 hat den Titel „Der Sinn des Lebens“: - Was fällt euch spontan dazu ein? - Beschreibt das Bild und die Bildelemente. - Was sieht man in den einzelnen Fächern dieses Setzkastens? - Welche Wünsche, Sehnsüchte, Ziele stellen die kleinen Figuren und

Gegenstände dar?

3 Quelle: „Leben leben, Bd. 3, Klett Schulbuch, Stuttgart 2015, S.149

Page 9: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 6

1.2. Bilder im Kopf Der Setzkasten war ursprünglich ein Kasten zum Aufbewahren und Sortieren der Lettern, d.h. Buchstaben für den Buchdruck. Heute bezeichnet er einen Kasten zum Aufbewahren und Zeigen kleiner Sammelobjekte.

Entwirf einen Setzkasten zum Thema „Meine Bilder von einem glücklichen Leben“4 Tipp:

• Zeichne auf einem DIN-A3-Blatt einen Setzkasten mit 4x5 Feldern. • Wähle Elemente aus, die deine Zukunftsträume und deine Vorstellungen vom

Glück zum Ausdruck bringen. • Du kannst die Elemente in deinen Setzkasten zeichnen, am Computer

gestalten oder aus Zeitungen etc. ausschneiden und aufkleben. Sie zeigen … - wohin du beruflich gehen willst, - wer dich begleiten soll, - welche Ziele du erreichen willst, - was ist dir wichtig, … -

• Überlege wie du die Elemente in deinem Setzkasten anordnen willst. • Präsentiere deinen Setzkasten und stelle deine Ideen zur Diskussion

4 Anregung aus: „Leben leben, Bd. 3 Klett Schulbuch, Stuttgart 2015, S.150 (vereinfacht, gekürzt)

Page 10: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 7

Beispiel eines Entwurfs:

Page 11: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 8

1.3. Wer bist du? (Vorstellungsrunden)

1.3.1 Partner-Interview: • Materialien: Kärtchen, Schreibblock, Stifte • Ablauf:

- Jede/r schreibt in Blockbuchstaben seinen Namen auf ein Kärtchen. - Kärtchen werden eingesammelt, gemischt, jede/r zieht eines. - Jede/r unterhält sich ca. 15 Minuten mit dem/r Partner/in. - Eine/r beginnt, der/die Zweite notiert, was die/der andere erzählt.

Interviewfragen:

- Alter, Wohnort, Herkunft, ...? - Liebste Freizeitbeschäftigung? - Was imponiert dir, welche Person bzw. Eigenschaft bewunderst du? - Was fällt dir spontan zum Begriff „Berufsausbildung“ ein? - Was gefällt dir bis jetzt an der Schule, was stört dich? - Wo wärst du jetzt gerne, wenn nicht hier? - Wo siehst du dich in 5 Jahren?

Vorstellung: Jede/r stellt seine/n Partner/in im Plenum vor. Textbausteine: Mein/e Partner/in heißt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . er/sie lebt in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . seine/ihre Familie stammt aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . In der Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Er/sie bewundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . An der Schule gefällt ihm/ihr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . störend findet er /sie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wenn nicht hier, wäre er/sie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . In fünf Jahren ist/ arbeitet/ studiert er/sie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Page 12: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 9

1.3.2 „Kleine Süßigkeiten“ oder „Schau mir in die Augen, Kleines/r!“

Material: eine kleine Schachtel voller kleiner Süßigkeiten

Ablauf:

- Jeder nimmt sich etwas von den Süßigkeiten (max. 3) - Jeder nennt seinen Namen und muss pro Süßigkeit etwas von sich

preisgeben, eine kleine Geschichte über sich erzählen. (max. 3 Minuten) „Selbstdarstellung“ oder „Macht euch ein Bild!“

Material: Schreibblock, Stifte Ablauf:

- Jeder entwirft für sich den Aufdruck seines ganz persönlichen T-Shirts. - Vorgegeben sind vier Themenbereiche: „Herkunft“, „Beruf“, „Familie“,

Zukunftsträume“. - Diese Entwürfe werden eingesammelt und nach dem Mischen verteilt. - Jeder sucht nun anhand des Entwurfs die Person, die zu diesem Entwurf

passt. - 1. Runde: Jeder versucht durch Fragen, möglichst viel über die Person zu

erfahren. - 2. Runde: Der Interviewende wird zum Interviewten.

Page 13: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 10

1.4. Kommunikationsfähigkeit - miteinander und voreinander reden

In jeder Gesprächsrunde, Gruppenarbeit oder im Plenum achtet ein „Checker“ auf die Einhaltung von vereinbarten Gesprächsregeln, z.B.

- Wir sprechen miteinander themenbezogen und lassen andere ausreden. - Wir hören aktiv zu, indem wir unseren Gesprächspartnern mit Mimik,

Gestik, Körperhaltung und Worten Rückmeldung geben. - Bei Unklarheiten fragen wir nach, ohne laut dazwischenzurufen oder den

anderen persönlich anzugreifen. - Wenn wir kritisieren, beschränken wir uns auf die aktuelle Situation und

vermeiden Vorwürfe zu Vergangenem. - Wir formulieren unsere Kritik als ICH-BOTSCHAFTEN: z.B. „Ich habe den

Eindruck, dass du dir etwas zu viel vorgenommen hast.“ „Ich finde, dass du zu voreilig eine Entscheidung getroffen hast.“

- Bei konfliktreichen Fragen suchen wir die einzelnen Standpunkte klar zu benennen und Annäherungen oder Kompromissmöglichkeiten überlegen.

Kommunikationsfähigkeit heißt, dass du mit eigenen Worten auch schwierige Dinge gut erklären kannst. Finde heraus, wie kommunikationsfähig du bist. Mache ein Kreuz an der zutreffenden Stelle.

Aussagen über die Stärke Kommunikationsfähigkeit

So schätze ich mich ein

Es fällt mir leicht, meiner Familie und meinen Freunden etwas zu erklären.

Ja Nein

Ich verstehe auch schwierige Texte gut.

Ja Nein

Mir fallen schnell Beispiele ein, wenn ich etwas erklären möchte.

Ja Nein

Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach.

Ja Nein

Es fällt mir leicht, die richtigen Worte zu finden.

Ja Nein

Ich kann anderen Menschen aufmerksam zuhören.

Ja Nein

Page 14: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 11

1.5. Meinungsspiel: Das ist meine Meinung! Vorbereitung: Die Kärtchen mit teils kritischen, provokanten oder pauschalen Aussagen kopieren, ausschneiden und verdeckt auf einen Stapel auflegen. Meine Eltern beeinflussen mich stark bei der Berufswahl.

Ich möchte so rasch wie möglich Geld verdienen.

Ohne fachliche Ausbildung kann man nicht Karriere machen.

Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Bildschirmarbeitsplätze sind gesundheitsschädlich.

Man kann auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse einen guten Job bekommen.

Am meisten lernt man außerhalb der Schule.

Mädchen sind für technische Berufe nicht geeignet.

Burschen sind für soziale Berufe nicht geeignet.

Für jeden Jugendlichen ist es wichtig, einen Beruf zu erlernen.

Die Polizei bietet krisensichere Arbeitsplätze.

Mehr als 600 Ausbildungs-wege gibt es für junge Frauen, doch die meisten entscheiden sich für Verkäuferin, Sekretärin und Friseurin.

Ich checke vorher die beruflichen Einstiegs-gehälter, um mehr Chancen auf eine Karriere und ein besseres Gehalt zu haben.

Es gibt nicht genug Lehrstellen im gewünschten Beruf, daher nehme ich, was ich kriegen kann.

Es ist gleich, welchen Beruf man lernt, man muss im Leben ohnehin mehrmals den Beruf wechseln.

Ich würde auch in eine andere Stadt ziehen, um den gewünschten Beruf zu erlernen.

Wer arbeitslos ist, ist selber schuld.

Ich könnte mir gut vorstellen, eine Frau als Chefin zu haben.

Mädchen brauchen nicht unbedingt einen Beruf erlernen, sie heiraten ja doch.

Für männliche Jugendliche ist es wichtig, einen Beruf zu erlernen, um später die Familie zu ernähren.

Filmstar ist der tollste Beruf der Welt.

Page 15: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 12

Durchführung:

• Die Kärtchen werden verdeckt auf einen Stapel aufgelegt. • Jede/r Schüler/in nimmt ein Kärtchen. • Der Reihe nach liest jede/r den Text laut vor. • Er/sie sagt nun zu der Aussage seine/ihre Meinung. • Die anderen Schüler/innen signalisieren ihre Zustimmung oder Ablehnung,

indem sie wortlos sich in ein Pro – oder Kontra-Feld stellen.

Schüler/in liest Kärtchentext laut vor,

sagt dazu seine/ihre Meinung.

PRO „Ich stimme zu!“

KONTRA „Ich lehne ab!“

Klasse nimmt Stellung dazu. Die anonyme Künstlerin Barbara5 drückt mit „Street-Art“ öffentlich ihre Meinung aus, indem sie z.B. Verkehrsschilder verfremdet und kommentiert.

5 Beispiel aus: FA Hochschulanzeiger, Dezember 2014, Nr. 135, „Street-Art“, S.32

Page 16: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 13

Anschlussgespräch zu einem von der Kleingruppe selbst gewählten „Statement“/Behauptung oder „Vorurteil“ mit Rollenverteilung:

1. Kommentieren des Textinhalts

Als Experte/ Expertin in der Gruppe kommentierst du den Textinhalt z.B. >>> „Meiner Meinung nach …. >>> „Ich vermute, …“ >>> „Ich denke, …“

2. Fragen an den Text

stellen

Als Experte/ Expertin in der Gruppe formulierst du beim Fragenstellen solche Fragen wie z.B. >>> Wer hat? >>> Wann? >>> Warum? >>> Wozu?

3. Zusammenfassen:

Worum geht es?

Als Experte/ Expertin in der Gruppe fasst du grob zusammen, worum es in dem „Statement“ oder Vorurteil geht: >>> „Es geht hauptsächlich um …“ >>> „Ich denke, der wichtigste Punkt ist … >>> „Was hier gesagt wird, ist …“

4. Klären von

Unklarheiten

Als Experte/ Expertin in der Gruppe kannst du Verständnisprobleme oder Schwierigkeiten z.B. so benennen: >>> „Ich kenne das Wort/ den Begriff …. Nicht.“ >>> „Ich verstehe nicht, warum …, wie …, was …“ >>> „Mich überrascht, dass …“ >>> „Ich bin nicht sicher, ob …“

5. Praktische Beispiele

für diese Erfahrung schildern

Alle Experten in der Gruppe überlegen ein praktisches Beispiel für die getroffene Aussage und erzählen dazu eine kleine Geschichte.

6. Text verfassen

Jede/r schreibt einen Text mit dem gewählten Statement oder Vorurteil als Titel.

Page 17: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 14

1.6. Allgemein: Schätze deine Stärken ein

Teamfähigkeit, Selbstständigkeit, Einfühlungsvermögen, Technikverständnis, aber auch Kommunikationsfähigkeit, handwerkliches Geschick, Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit, Sorgfalt … - viele deiner Stärken zeigen sich nicht nur in der Schule, sondern bereits während deiner Freizeitaktivitäten.

• Überlege und kreuze auf der linken Spalte neben der strichlierten Linie

das zutreffende Kästchen an. • Klappe die Spalte nach hinten. • Dann schätzt dein/e Partner/in dich auf der rechten Spalte ein. • Anschließend besprecht eure Einschätzungen.

So schätze ICH mich ein

STÄRKE

So schätzt mich ________ ein

ja

nein

Teamfähigkeit: In der Schule sollst du gemeinsam mit anderen aus deiner Klasse eine Gruppenaufgabe lösen. Arbeitest du gerne mit anderen zusammen?

ja

nein

ja

nein

Selbstständigkeit: Du nimmst an einem Schülerausflug in eine andere Stadt teil. Findest du dich leicht alleine zurecht?

ja

nein

ja

nein

Einfühlungsvermögen: Wenn dein kleiner Bruder eine schlechte Schulnote hat und traurig ist, tröstest du ihn?

ja

nein

ja

nein

Technisches Verständnis: Dein/e Freund/in hat Probleme mit dem Computer. Holst du dir die Bedienungsanleitung und versuchst, das Problem zu lösen? Baust du im Notfall auch Teile des Rechners für die Reparatur auseinander?

ja

nein

Page 18: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 15

1.7. Alle Neune! Es gibt neun Persönlichkeitsmerkmale, die zeigen, ob und welche starken Willenskräfte du hast. Sie sind für alle Menschen und für alle Berufe wichtig. Sie erleichtern den Arbeitsalltag und das Privatleben.

• Wie verhältst du dich? Denk an Situationen zu Hause, in der Freizeit, beim Sport und in der Schule, etc.

• Kreuze an in der linken Spalte an, wie stark – mittel – wenig diese Persönlichkeitsmerkmale du schon hast bzw. ob sie dir besonders gut liegen.

• Dann schätzt dein/e Partner/in dich auf der rechten Spalte ein. • Entdecke weitere persönliche Stärken: Zeige deinem Freund/

deiner Freundin, deinen Eltern oder einer Vertrauensperson dieses Arbeitsblatt und bitte sie um Ergänzungen und Erklärungen.

So schätze ICH mich ein trifft zu …

WILLENSSTÄRKE

So schätzt mich ______________ ein

trifft zu …

stark

mittel

wenig

stark

mittel

wenig

FLEISS: Ich strenge mich bei einer Aufgabe an, arbeite hart und gebe nicht gleich auf.

PFLICHTBEWUSSTSEIN: Ich bin verlässlich und erledige meine Aufgaben ordentlich.

PÜNKTLICHKEIT: Ich erscheine pünktlich zu Terminen und halte vereinbarte Termine ein. Ich lasse nicht auf mich warten.

ORDNUNG: Ich achte darauf meine Sachen und Arbeiten in Ordnung zu halten.

ZUSAMMENARBEIT: Ich kann gut mit anderen Menschen zusammenarbeiten.

Page 19: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 16

SAUBERKEIT: Ich halte bei Arbeiten Sachen und Werkzeuge sauber.

SORGFALT: Ich führe Aufgaben sorgfältig, d.h. gewissenhaft und genau aus.

UMGANG MIT MENSCHEN: Ich bin freundlich und nett im Umgang mit meinen Mitmenschen.

SELBSTSTÄNDIGKEIT: Ich kann ohne Anweisungen selbstständig arbeiten, denn ich weiß genau, was zu tun ist.

Auswertung:

• Welche drei Stärken liegen dir persönlich? • Schreibe sie heraus und erzähle dazu ein typisches Beispiel: Meine Stärke Nr. 1 : …………………………………………………………..

Beispiel: …………………………………………………………

…………………………………………………………………… ………………………………………………………………….. …………………………………………………………………… …………………………………………………………………..

Page 20: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 17

Meine Stärke Nr. 2 : . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beispiel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Meine Stärke Nr. 3 : . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beispiel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Page 21: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 18

1.8. Du bist eine Persönlichkeit! „Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest warum.“ (Mark Twain)

Persönlichkeit lässt sich nicht durch Checklisten herausfinden oder in Trainingskursen erwerben. Du kannst sie nur nach und nach gewinnen – in der Schule, im Beruf, in der Freizeit, in der Familie, im Freundeskreis und später in der Partnerschaft.

Voraussetzung dazu ist die Fähigkeit, dich selbst bewusst wahrzunehmen, d.h. realistisch deine Stärken und Schwächen einschätzen, deine Potenziale erkennen und deine Kompetenzen entwickeln.

Überlege dir folgende Fragen und beantworte sie ehrlich:

1. Welches sind deine wichtigsten a) Stärken und b) Schwächen? a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

2. Was waren deine a) größten Erfolgserlebnisse, b) größten Niederlagen? a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3. Was sind deine a) Talente, b) Neigungen, c) Ängste und Hoffnungen?

a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

c) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

d) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Page 22: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 19

4. Welche Werte sind dir wichtig? Kreuze an: 0= nicht wichtig; 1= etwas; 2= mittel, 3= sehr wichtig

WERTE

0

1

2

3

Respekt – jemanden oder etwas achten

Wertschätzung – Hochachtung, Anerkennung

Eigenverantwortung – Verantwortung für dein Handeln übernehmen

Disziplin – Ordnung, Selbstbeherrschung

Anstand – gutes Benehmen

Zuverlässigkeit – pünktlich, gewissenhaft sein

Ehrlichkeit – aufrichtig sein

Punktezahl

Trage deine Werteliste in deine Persönlichkeitspyramide ein:

........... ...................

........................ (3) sehr wichtig

(2) mittel wichtig: .................................................. ..................................................

(1) Wichtig: ................................................... .......................................................................

(0) Nicht wichtig:.............................................. ............................................................................

Page 23: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 20

Bilde mit einem Partner/einer Partnerin eine Murmelgruppe:

Erzählt einander eure persönlichen Erlebnisgeschichten: Mache dir dazu einige Notizen, z.B.

• In welcher Situation hast du dir Respekt erworben?

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• Bei welcher Tätigkeit hast du Wertschätzung empfunden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• Wann warst du für dein Handeln und Tun selbst verantwortlich?

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• In welcher Situation musstest du Disziplin beweisen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• Bei welcher Gelegenheit war Anstand gefragt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• Wo ist für dich Zuverlässigkeit notwendig?

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• In welcher Beziehung ist für dich Ehrlichkeit ein Muss?

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Welche Geschichte deines Partners hat dich beeindruckt? Berichte der Klasse, was du erfahren hast.

Page 24: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 21

THEMENFELD 2: ORIENTIERUNG 2.1 Wo liegt das Problem? Materialien: Kärtchen, Schreibblock, Stifte Ablauf:

- Jeder notiert, welches Problem, welche Schwierigkeiten er z.B. mit dem Lernen hat.

- Die Kärtchen werden gemischt, es bilden sich 3er oder 4er-Gruppen, jede Gruppe zieht ein Kärtchen.

- Diese „Problem“ wird in der Gruppe diskutiert und mit Hilfe von „CHINDOGU“ zu lösen versucht.

- Beispiel: Erfinderwerkstatt zum Thema Lernen: „Wie ich das Lernen neu erfinde!“

- Der Sprecher der Gruppe stellt das Ergebnis vor. CHINDOGU“6 – ein Werkzeug, um Ideen und kreative Lösungen zu finden Das japanische Wort bedeutet so viel wie „merkwürdiges Gerät“ oder „seltsames Werkzeug“. Chindogus sind geniale Lösungen für Probleme, die man so vorher nicht hatte. Sie sind ein kreativer Spaß über unmögliche Erfindungen, aber nur selten brauchbar: z.B. ein Spritzschutz für Spaghetti-Esser, die Ein-Finger-Zahnbürste, das Rücken-Kratz-Shirt, der Unterarmventilator zum Kühlen des Essens, Hausschuhe für Mensch und Haustier, die das Putzen erledigen, etc. Impulse für die Erfinderwerkstatt:

• Skizze /Strickmodell einer Lernmütze • Entwurf einer Schlaf-Brille mit aufgeklebten offenen Augen • Entwicklung eines Lern-Staubsaugers in Form eines Helms • Entwurf von Lernhandschuhen, die jeden gelesenen Stoff direkt ins

Gedächtnis weiterleiten

6 http://www.designwissen.net/seiten/ideen-entwickeln-chindogu

Page 25: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 22

2.2 „Vom Wollen …“ „Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“ … das ist der zweite Vers der vorletzten Strophe aus Goethes Ballade Erlkönig:

„Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt, Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt! Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an, Erlkönig hat mir ein Leids getan.“

Es ist die letzte Aufforderung des Erlkönigs an den kranken Knaben im Arm des Vaters, mit ihm zu gehen. Im Gedicht ist der Erlkönig ein dämonischer, todbringender Verführer. Heute wird das Zitat scherzhaft verwendet, wenn man Schwierigkeiten bei bestimmten Handgriffen oder mit Werkzeugen hat und glaubt, nur mit Gewalt weiter zu kommen. Es geht aber auch anders: Die Lösung erfährst du, wenn du folgendes Rätsel löst. Setz dich mit einem Partner oder einer Partnerin zusammen. Findet heraus, welche Erklärung zu dem Wort, dem Begriff oder der Redewendung passt.7 Der Lösungssatz ist ein Sprichwort, das hilft, gute, eigene Entscheidungen zu treffen.

Das geht so: • Suche zu den Begriffen in Spalte 2 die passende Erklärung in Spalte 4. • In Spalte 3 steht der gesuchte Buchstabe. • Trage diesen Buchstaben in die Lösungsvorlage ein, z.B.

BEGRIFF REDEWENDUNG

Buch-stabe ERKLÄRUNG

1 „ das war kein böser Wille“ O

2 einwilligen L

3 Willkür E

4 „um Himmels willen“ W

5 widerwillig A

6 „das ist mein freier Wille“ W

7 Willensbildung E

8 willfährig sein D

9 Willenskraft G

10 der letzte Wille W „das war nicht absichtlich“

11 willkürlich L

12

willkommen I

7 Tipp: Schlagt im Wörterbuch nach oder im Internet, z.B. www.duden.de

Page 26: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 23

BEGRIFF REDEWENDUNG

Buch-stabe ERKLÄRUNG

1 „ das war kein böser Wille“ O zustimmen

2 einwilligen L gegen seine Neigung

3 Willkür

E „durch Information und Diskussion demokratische Entscheidungen ermöglichen

4 „um Himmels willen“ W „eine rücksichtlose Entscheidung

5 widerwillig A Willensstärke

6 „das ist mein freier Wille“ W rücksichtslose Entscheidung

7 Willensbildung E in beliebige Reihenfolge,

eigenmächtig handeln

8 willfährig sein D jemandem einen Wunsch erfüllen

9 Willenskraft G erwünscht

10 der letzte Wille W

„das war nicht absichtlich“ 11

willkürlich L „selbstständig entscheiden“

12 willkommen I „O Gott! Das glaube ich nicht!“

Lösung: 1

W 2

EIN 3

4 5 6 7

, 8

9

EIN 10

11 12

!

Erzählt einander Beispiele, wie ihr den Lösungssatz selbst schon erfahren habt

Page 27: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 24

2.3 Was ich wirklich will!?8 Wenn ich einmal groß bin …

• Wovon hast du als Kind geträumt? • Welcher Beruf hat dir imponiert? - Hört einander zu und notiert, was der Gesprächspartner sagt. - Berichtet zu zweit im Plenum, worüber ihr gesprochen habt.

Spätestens mit Ende der Pflichtschule bist du „groß“. Jetzt sollst du wissen: „Das will ich!“ Falls du noch unsicher bist, geh‘ deinen Weg weiter und stelle die dir wichtigen Fragen. Mit den richtigen Fragen finden sich dann die für dich richtigen Antworten. Gut zu wissen:

43% der Österreicher glauben, die erste Berufsentscheidung bestimmt den weiteren beruflichen Weg entscheidend. In anderen Ländern jedoch, wie z.B. in Skandinavien, wird dem ersten Job nur 25% Bedeutung beigemessen. In China dagegen meinen 82%, dass der erste Job lebensbestimmend ist.

- Befrage deine Eltern, Bekannte, welche Erfahrungen sie mit ihrer ersten

Berufswahl gemacht haben. - Sprich mit jemandem, der schon deinen „Traumberuf“ ergriffen hat. - Notiere dir die Antworten und berichte darüber im Plenum anhand der

Notizen.

Notizen deiner Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

8 Anregung aus: Presse Guide, Berufseinstieg, Ausgabe 31. Jänner 2015, S.4

Page 28: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 25

2.4 Wie will ich mich entscheiden?

- für eine berufliche Lehre ? - für eine weiterführende Schule mit mittlerem Abschluss oder Matura? - für eine duale Ausbildung, d.h. Lehre und Matura?

Alles hat seine Vor- und Nachteile: Nur du kannst letztlich herausfinden, was gut und richtig für dich ist. Daher ist es wichtig, dass du deine Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten kennst und genau weißt, wie du dir deine Zukunft vorstellst. Der folgende Test9 kann dir helfen, dir bei deinen Überlegungen zu helfen und dich bei deiner Entscheidung unterstützen. Start: Ringle bei jeder Frage nur eine Antwortmöglichkeit ein. 1. Was bist du für ein Lerntyp?

a)

Mir fällt es leicht, neue Sachen zu erlernen.

b)

Mir fällt es leicht, Dinge zu lernen, die mich interessieren.

c)

Mir fällt es schwer, neuen Stoff zu erarbeiten

2. Mir fällt es leicht, mein Lernen eigenständig zu organisieren: a) JA b) NEIN 3. Wie bereitest du dich meist auf Tests, Schularbeiten oder Prüfungen vor?

a)

Ich fange am Tag vorher an und hoffe, mir noch alles Wichtige zu merken.

b)

Ich fange etwa 2 Wochen vorher an und teile mir den Lernstoff portionsweise ein.

c)

Ich lerne gar nicht, sondern lasse mich überraschen und schaue, was ich kann.

9 Anregung : Ausbildung- & Jobmagazin „inKontakt“, www.inkontakt-messe.de (vereinfacht, 12.09.2014)

Page 29: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 26

4. Wie gehst du an neue Aufgaben oder Herausforderungen heran? a)

Ich informiere mich kurz über das, was von mir verlangt wird und stürze mich dann in die neuen Aufgaben.

b)

Ich stürze mich gleich in neue Herausforderungen und teste aus, ob diese für mich geeignet sind oder nicht.

c)

Ich informiere mich erst ausführlich über die neuen Herausforderungen, bevor ich diese beginne.

5. Ist es dir wichtig, dass du sofort nach der Schule dein eigenes Geld verdienst? a)

JA

b)

NEIN

6. Wie fühlst du dich, wenn du alle drei Monate eine/ mehrere Prüfungen ablegen müsstest, welche über deinen beruflichen Werdegang bestimmen könnten? a)

Ich bin verunsichert und weiß nicht, wie ich mit dem ständigen Druck umgehen soll.

b)

Kein Problem! Ich fühle mich bereit und habe keine Angst.

c)

Ich bin unentschlossen. Wenn ich jedoch lange genug lerne, schaffe ich das auch.

7. Fällt es dir leichter, Aufgaben im Team zu bearbeiten? a)

JA

b)

NEIN

8. Wie viel Zeit würdest du zur Vorbereitung des Unterrichts maximal aufbringen wollen? … a)

… keine, denn die Unterrichtszeit reicht mir völlig.

b)

…so viel wie nötig, so wenig wie möglich

c)

…viel, da ich auf die nächste Unterrichtsstunde gut vorbereitet sein möchte.

Wenn du alle Fragen beantwortet hast, interessiert es dich natürlich, was zu dir passt.

Page 30: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 27

Antwortmöglichkeiten: a b c Frage 1

3 Punkte

2 Punkte

1 Punkt

Frage 2 3 Punkte 2 Punkte --- Frage 3 2 Punkte 3 Punkte 1 Punkt Frage 4 2 Punkte 1 Punkt 3 Punkte Frage 5 1Punkt 2 Punkte --- Frage 6 1 Punkt 3 Punkte 2 Punkte Frage 7 1Punkt 2 Punkte --- Frage 8 1 Punkte 2 Punkte 3 Punkte SUMME

Lösung: Typ A: 8-13 Punkte Typ B: 14-18 Punkte Typ C: 19-24 Punkte Auswertung: TYP A Du bist neugierig und stürzt dich sofort in neue Herausforderungen, bist daher eher praktisch veranlagt. In der Gruppenarbeit oder in einem Team fühlst du dich wohl und kannst dich dadurch am besten entfalten. Nach dem Schulabschluss wäre es dir am liebsten, wenn du gleich ein eigenes Einkommen hast. Aus diesen Gründen würde eine Lehre super zu dir passen oder eine berufsbildende Schule mit Praktika. Wenn du dir nicht sicher bist, lass dich beraten und bei einem Berufsberatungsgespräch über alle möglichen Bereiche aufklären. TYP B Du informierst dich zuerst gründlich über einzelne Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungswege, machst dich gleichzeitig auch schlau über die Berufspraxis. Du eignest dir gern Wissen an, welches dich interessiert und probierst auch gerne etwas aus. Aus diesen Gründen würde sowohl eine weiterführende Schule als auch eine Lehre zu dir passen. Falls du dich nicht zwischen diesen Möglichkeiten entscheiden kannst, dann überlege dir eine duale Ausbildung, d.h. Lehre mit Matura. Typ C: Du hast Spaß daran, dir neue Sachen anzueignen, egal wie viel Zeit dies in Anspruch nimmt. Selbst unter Druck behältst du einen kühlen Kopf und bist engagiert. Du planst gerne deinen Alltag selbst und arbeitest gerne zielstrebig. Es macht dir nichts aus, allein zu lernen und zu recherchieren Aus diesen Gründen würden eine weiterführende Schule und anschließend ein Studium gut zu dir passen.

Page 31: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 28

THEMENFELD 3: KOMPETENZBEREICHE 3.1 Was will ich, was kann ich?10 Einfach zum Nachdenken, was wichtig ist:

• Beim Einstieg in das Berufsleben muss das schulische Grundwissen „sitzen“.

• Ohne ein positiv entwickeltes Sozialverhalten kommt in Wirtschaft und

Gesellschaft niemand zurecht.

• Über Grundwerte und persönliche Einstellungen kann man nicht erst in der Ausbildung nachdenken.

• Selbstverständlich erwartet kein Ausbildner und kein Berufsschullehrer, dass ein Schulabgänger das Wissen und Können von „alten Hasen“ mitbringt.

• Deine Persönlichkeit und das Spektrum an Wissen und Können soll – und muss – sich weiterentwickeln können.

• Du brauchst Freiraum, um Erfahrung erst einmal zu sammeln.

• Nur: Ohne ein solides Fundament wird es unnötig schwer.

• Bei der Vorbereitung für Ausbildung und Beruf ist vor allem eines wichtig:

Fange frühzeitig damit an – denn alles braucht seine Zeit. 10 Bildmaterial aus: Broschüre der Arbeitskammer der Hessischen Handwerkskammern für den Schulgebrauch

Page 32: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 29

3.2 „Vom Können …“ WORTPROVIANT für alles, was du kannst! Bilde mit jedem Wort einen Satz, der aussagt, was du kannst:

• Verwende zuerst das angegebene Verb zur Satzbildung, • formuliere dann den Satz mit dem Modalverb „können“.

Wenn du unsicher bist, schlag im Wörterbuch den Begriff nach. Tipps:

• Im Österreichischen Wörterbuch oder im Synonymenwörterbuch – ein Synonym ist ein Wort mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung11 - findest du viele Beispiele oder www.duden.de

anderes Wort für „können“

Beispielsatz

berechtigt sein

„Ich bin mit dem Abschlusszeugnis berechtigt, eine Fachschule zu besuchen.“ = Ich kann …

beherrschen

„Ich beherrsche z.B. Türkisch in Wort und Schrift“.

sich verstehen auf

im Griff haben

sich leicht tun

„Es fällt mir leicht, …

bewältigen

sich verstehen auf

11 Beispiel: das Synonym für „Frühling“ ist „Lenz“

Page 33: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 30

3.3 Alles Wichtige auf einen Blick:

Im Folgenden eine Checkliste der Anforderungen, der Grundkenntnisse, der Basiskompetenzen, die wichtig sind für eine erfolgreiche Bewerbung, egal ob du beabsichtigst,

- eine Lehre zu machen, - eine weiterführende Schule zu besuchen - oder eine Lehre mit Matura anstrebst.

- Besprecht gemeinsam die einzelnen Komptenzbereiche und überlegt,

was damit gemeint ist. - Besprecht offen, in welchen Bereichen einzelne Kenntnisse noch fehlen. - Probiert, ob ihr das jeweilige Beispiel lösen12 könnt: zuerst allein, dann im

Vergleich mit einem Partner, schließlich Rückmeldung ans Plenum

DAS KANNST DU …13 Lies dir die Liste mit den Beispielen 3.3.1 >>> 3.3.7 gut durch und überlege, ob du die folgenden Fähigkeiten schon hast. Dazu gibt es einige Übungsbeispiele. Wenn du es schon kannst, dann mache ein Hakerl. Wenn du unsicher bist, dann hole dir Hilfe. Suche ein Beratungsgespräch mit dem/r Fachlehrer/in.

12 Die Kompetenzen für die einzelnen Übungsbeispiele sind rot markiert. 13 Die 7 Kompetenzbereiche entsprechen den Bildungsstandards D8, M8, E8

Page 34: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 31

3.3.1 Grundlegende Beherrschung der deutschen Sprache

• Einfache Sachverhalte aufnehmen und in Wort und Schrift O wiedergeben können.

• Klare Sprache, verständliche Formulierungen O • Einfache Texte fehlerfrei schreiben O • Verschiedene Sprachebenen und -stile unterscheiden

und korrekt anwenden: Fachsprache und gehobene Sprache, Alltags- und Umgangssprache, Jargon O

• Situationsgerechte Sprache O

Situationsgerechte Sprache Wie in der Mode oder im Umgang mit Menschen, gibt es auch in der Sprache unterschiedliche Ausdrucksformen. Je nach Situation spricht man z.B. eine Person locker oder mit „du“ an (Umgangssprache, informeller Stil) oder man benötigt die Höflichkeitsform und eine formelle Ausdrucksweise.

Beispiele für unterschiedliche Sprachebenen14 FORMELLER STIL

INFORMELLER STIL

gehobene Sprache, gewählte Ausdrucks-weise

mittlere Sprachebene, Standardsprache

Umgangssprache, Mundart saloppe Sprache

Ich schätze meine berufliche Position außerordentlich.

Ich liebe meinen Beruf.

Mein Job ist cool.

Sie hat ihre Anstellung aufgegeben.

Sie hat ihre Stelle gekündigt.

Sie hat den Job geschmissen.

Der Vorgesetzte nimmt seine Aufgaben kompetent wahr.

Der Chef versteht sein Geschäft.

Der Boss schupft den Laden.

14 Anregungen aus: Wyss/Rüegg, Deutsch im ABZ, Ausgabe A, hep-verlag, Bern 2011, S. 54

Page 35: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 32

Versuche nun selbst dich formell gut auszudrücken:

• Findet für die Ausdrücke in der linken Spalte jeweils einen standardsprachlichen Ausdruck und notiert ihn rechts.

• Vergleicht im Plenum eure Ergebnisse.

INFORMELLER STIL

FORMELL: STANDARDSPRACHE

Das war ein totaler Reinfall.

Er hat mich verarscht.

Das war easy.

Komm kurz runter.

Hat sie es immer noch nicht gecheckt?

Der Boss war megasauer.

Unsere Rechnung ging voll auf.

Die Bank hatte zu.

Die Schuhe sind geil.

Wir möchten uns mal umschauen.

Shoppen ist in.

Diese Idee kaufe ich dir nicht ab.

Page 36: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 33

Einfache Texte fehlerfrei schreiben Beispiel: Selbstporträt Eine Personenbeschreibung stellt den Menschen möglichst wahrheitsgetreu dar. Dabei werden äußere Merkmale beschrieben, aber auch Hobbys, Gefühle und Charaktereigenschaften werden zusätzlich genannt. Anwendung: z.B. Personalblatt als Teil einer Bewerbung Beispiel: Monika Eder 16 Jahre 1,58 cm, schlank Lehrling Gastronomie Hobby: Surfen Aufgewachsen bin ich mit zwei Geschwistern in einer niederösterreichischen Kleinstadt. meine Kindergarten- und Volksschulzeit verbrachte ich in Wilhelmsburg, dann übersiedelte ich mit meiner Familie nach Wien. Dort besuchte ich eine NMS und wurde Mitglied in einem Sportverein an der Alten Donau. Derzeit absolviere ich eine Lehre als Gastronomiefachfrau. Ich bin ein zielbewusster, selbstkritischer Mensch, der gerne mit Menschen zu tun hat und Wert auf gutes Essen legt. Ein besonderes Merkmal von mir ist, dass ich mich gerne gut anziehe und gut aussehen möchte. In meiner Freizeit bin ich am liebsten am Wasser und mache Sport, aber ich bin auch gerne zusammen mit Kolleg/Innen, denn die sind mir auch sehr wichtig.

Erstelle nach dem Muster nun dein Selbstporträt:

Page 37: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 34

3.3.2 Beherrschung einfacher Rechentechniken - Grundrechenarten O - Dezimalzahlen und Brüche O - Maßeinheiten O - Dreisatz und Prozentrechnen O - Berechnung von Fläche, Volumen und Masse O - Grundlagen der Geometrie O - Textaufgaben verstehen O - Die wichtigsten Formeln kennen und anwenden O - Mit dem Taschenrechner umgehen können O Löse folgenden Aufgabentext15 „Waldorfsalat“ In der Hotelküche sollen Äpfel, Nüsse und Sellerie in kleine Stücke geschnitten als Basis für 5 kg Waldorfsalat vorbereitet werden. Die Apfelmasse muss doppelt so schwer sein wie die Selleriemasse und die Walnüsse dürfen nur ein Viertel der Selleriemasse wiegen. Sellerie kostet pro kg € 1,- Äpfel kosten pro kg € 1,50 Walnüsse kosten pro kg € 4,-

• Stelle die Gleichung zur Berechnung der Menge der drei Grundstoffe auf. • Was kosten 5 kg Waldorfsalat? Oder willst du lieber gleich das Rezept ausprobieren? Dann: Sellerie schälen und raspeln. Äpfel schälen, raspeln und mit dem Saft einer Zitrone vermischen, damit Sellerie und Äpfel nicht braun werden. Walnusskerne hacken, alles in eine Schüssel geben. Creme fraiche mit Salz, weißem Pfeffer und Prise Zucker würzen und die Marinade über die Zutaten geben. Im Kühlschrank durchziehen lassen. Abschmecken. Mit Walnusshälften garnieren.

15 Quelle: http://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/fileadmin/content/bbs/AGBroschueren/Bist-FS.PDF; Beispiel aus: quibb _ bildungsstandards, Angewandte Mathematik. Prototypische Unterrichtsaufgaben, hrsg. bm:ukk 2012, S. 17

Page 38: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 35

3.3.3 Grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse

• Altersgerechte Grundkenntnisse in Physik, Chemie, Biologie und Technik O

• Naturwissenschaftliche Phänomene erkennen und auch in Zusammenhängen verstehen O

• Moderne Technik verstehen und eine positive Grundeinstellung dazu entwickeln O

Beispiel: Verkehrszeichen lesen16 Die Kenntnis der wichtigsten Verkehrszeichen wird nicht erst bei der Prüfung für den Mopedführerschein (ab 15 Jahren) abgeprüft. Sie sind für alle Verkehrsteilnehmerinnen wichtig.

1. Ordne zuerst allein die Beschreibungen (1-15) den richtigen Verkehrszeichen zu.

2. Ergänze auf Grund der Form in den beiden leeren Spalten, ob es sich um - ein Gefahrenzeichen (G), - ein Hinweiszeichen (H) oder um - ein Vorschriftszeichen (V) handelt.

ART

FORM

FARBE

Gefahrenzeichen

dreieckig

roter Rand weißer Grund mit Zeichnung

Hinweiszeichen

rechteckig

blau, mit Zeichnung

Vorschriftszeichen

a) Verbots- oder Beschränkungs-zeichen

rund

roter Rand weißer Grund mit Zeichnung

b) Gebotszeichen

rund

blau, mit Zeichnung

c) Vorrangzeichen

unterschiedlich

unterschiedlich

16 Quelle: Vielfach Deutsch 4, Handbuch für Lehrer/innen, Druckvorlage KV14. öbv, Wien 2014

Page 39: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 36

3. Male die Verkehrszeichen in der richtigen Farbe – rot oder blau –an! .

Page 40: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 37

3.3.4. Grundkenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge

• Erste Einblicke in die Arbeitswelt – z.B. Berufspraktische Tage ( Schnuppertage, Schnupperlehre), Überstunden

• Wie funktioniert das marktwirtschaftliche System und welche Rolle spielen die Unternehmen, der Staat, die Gewerkschaft und die privaten Haushalte als wesentliche Akteure in unserer Wirtschaftsordnung?

Beispiel:

Lies den Zeitungstext über das Ergebnis des Arbeitsklima-Index 201317 Wochenendarbeit im Steigen begriffen Die Ergebnisse einer neuen Studie zeigen, dass immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch am Wochenende arbeiten müssen. Auch Nachtarbeit und Überstunden sorgen für Unmut. Der Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer stagniert in den letzten Jahren bei 108 Punkten. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man also meinen, dass die Arbeitszufriedenheit der Österreicherinnen und Österreicher gleich bleibend ist. Dem ist aber nicht so, wenn man die Untersuchungsergebnisse genauer betrachtet: Im Bereich der Zeiteinteilung gab es nämlich einen Abfall. (Hier wurden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Wochenendarbeit und Überstunden befragt. Außerdem wurde die Arbeitsplatzsicherheit schlechter bewertet.) Laut Arbeitsklimaindex der AK Oberösterreich gab es bei den Erwerbstätigen, die häufig am Samstag arbeiten müssen, einen Anstieg von 5 Prozentpunkten (von 17 auf 22 Prozent). Von dieser Entwicklung sind besonders junge Frauen betroffen. Die häufige Sonntagsarbeit ist von 9 auf 12 Prozent angestiegen. allgemein gilt: Wer am Wochenende arbeiten muss, ist mit seiner Arbeitssituation weniger zufrieden. Es bewerteten nur die Hälfte derer, die am Wochenende häufiger arbeiten müssen, ihre Arbeitssituation als zufriedenstellend. Bei der Vergleichsgruppe mit keiner oder geringer Wochenendarbeit sind es immerhin vier von fünf Arbeitnehmern. Bei Nachtarbeit oder Überstunden ist es um die Zufriedenheit ähnlich bestellt. Die AK OÖ fordert aus diesem Grund kürzere Arbeitszeiten, weniger Überstunden und einen Euro zusätzlich an den Staat pro geleisteter Überstunde.

17 Quelle: Arbeitsklima-Index 2013 im Auftrag der AK OÖ http://ooe.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundgesundheit/arbeitsklima/Arbeitsklima _Index_Mai_2013.html

Page 41: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 38

Kontrolliere18 und kreuze an, welche Aussagen mit dem Text übereinstimmen.

1. Die Arbeitszufriedenheit insgesamt nimmt in Österreich ab. O

2. Verschlechterung gibt es z.B. beim Thema Wochenendarbeit. O

3. Junge Männer sind von Wochenendarbeit besonders betroffen. O

4. Vier von fünf ArbeitnehmerInnen arbeiten am Wochenende. O

5. Nachtarbeit macht unzufrieden. O

Was ist eure Meinung zum Thema „Arbeit am Wochenende“ und „Überstunden“? Sammelt Argumente, die dafür und dagegen sprechen. PRO Überstunden und Wochenendarbeit

KONTRA Überstunden und Wochenendarbeit

18 Lösung siehe Anhang

Page 42: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 39

Verfasse einen persönlichen KOMMENTAR zu dem Thema

• „Überstunden und Wochenendarbeit – ja bitte!“ • „Überstunden und Wochenendarbeit – nein danke!“

Ein Kommentar nimmt erläuternd und wertend Stellung zu einem aktuellen Thema oder Ereignis aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft usw. Er will zum Nachdenken anregen. Kommentare sind in Zeitungen oder im Internet (Foren, Blog, etc.)zu finden.

Schreibplan: Gliederung in Einführung – Argumente- Schlussfolgerung Einleitung: Worum geht es? z.B. Beschäftigte machen viele Überstunden/ Zufriedenheit mit Arbeitszeit sinkt Hauptteil: - Meinungen und Behauptungen zum Thema formulieren z.B. ein gesundes Maß an Arbeitszeit /Zeit für Sport/ Freunde/ Hobby/ Familie

- Argumente auflisten, die eigene Meinung bestärken - eigene Behauptungen mit Beispielen begründen - Forderungen formulieren

Schluss: abschließende Meinung, Lösungsvorschläge Achtung Leserbrief: mit Angabe von Vor- und Nachname, Ort

Schreibe einen Leserbrief (Kommentar) an die Zeitung.

Page 43: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 40

3.3.5. Grundkenntnisse in Englisch

• Einfache Sachverhalte in Englisch ausdrücken und verstehen O • Die Fremdsprache in normalen – auch beruflichen

Alltagssituationen - zur Verständigung anwenden O Erkläre in eigenen Worten, was dieser Ratschlag bedeutet:

„In every job that must be done, There is an element of fun! Find the fun and it becomes a game!” (Mary Poppins)

Beispiel: Giving instructions19 Simply coffee You have been asked to write simple and clear instructions on how to use the coffee machine for the English - speaking exchange students at your school. The picture below will help you.

19 Quelle: http://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/fileadmin/content/bbs/AGBroschueren/Elementary_Business_EN_Broschuere.pdf

Page 44: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 41

COFFEE MACHINE INSTRUCTIONS20

Step 1

Press ON-button

Step 2

Step 3

Step 4

Step 5

Step 6

Step 7

Step 8

Step 9

Enjoy your coffee!

20 Lösung siehe Anhang

Page 45: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 42

3.3.6. Grundkenntnisse im IT-Bereich

• Interesse und Verständnis für moderne Technik O und Technologie frühzeitig entwickeln

• Grundkenntnisse in der PC-Anwendung O und der Internetrecherche (Informationen suchen, filtern und bewerten)

• Reflektierter Umgang mit Technik und Medien O

Probier’s mal dual! http://www.berufe.tv/ Auf dieser Internetseite findest du viele Kurzfilme mit Informationen über aktuelle Lehrberufe in Deutschland, die aber auch in Österreich unter etwas anderen Bezeichnungen angeboten werden.

Findet heraus, warum folgende Berufsausbildungen so interessant sind, z.B.

- Modenäherin und Modeschneiderin – Durchstarten in die Welt der Mode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

- Industrieelektriker – Elektrofachkräfte in der industriellen Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

- Verkäufer/in – Der Kunde ist immer der König! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

- Fahrradmonteur – Der Profi für Zweiräder ohne Motor! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

- Dialogmarketing – Ein Anruf genügt! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

- Gastgewerbe – Auf Service und gute Bedienung kommt‘s an!

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Page 46: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 43

3.3.7. Basiskenntnisse in unserer Kultur

• Wurzeln und Entwicklung der österreichischen O (Kultur-) Geschichte kennen und verstehen

• Die wichtigsten Etappen der österreichischen O und der europäischen Geschichte sowie der Weltgeschichte kennen

• Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen O und Systeme

• Ethische Grundsätze O • Grundzüge der Weltreligionen und O

religiöse Ursprünge unserer Kultur

Beispiel: Ethische Grundsätze in der Wirtschaft21 Wirtschaft hat sehr viel mit Ethik zu tun, nur wenn moralische Grundsätze eingehalten werden, kann Marktwirtschaft funktionieren. Wirtschaft braucht Ethik. Sie ist die Basis des Vertrauens und auch des wirtschaftlichen Erfolgs. Sieben Prinzipien bestimmen ethisch korrektes unternehmerisches Handeln:

VERANTWORTUNG RESPEKT INTEGRITÄT GERECHTIGKEIT NACHHALTIGKEIT TRANSPARENZ CORPORATE CITIZENSHIP

Versucht mit eigenen Worten zu erklären, was damit gemeint ist: - Verantwortung gegenüber wem? - Wer oder was muss respektiert werden? - Integrität – untadeliges Verhalten – gegenüber wem? - Gerechtigkeit im Umgang mit wem oder womit? - Nachhaltigkeit – eine lange Zeit wirksame Entwicklung z.B. ohne

Beeinträchtigung künftiger Generationen – in welchen Bereichen? - Transparenz – Durchschaubarkeit im Handeln - Corporate Citizenship meint, dass ein Unternehmen sich wie ein „guter

Bürger“ verhält, d.h. es unterstützt Projekte mit Geld- oder Sachspenden, sponsert z.B. öffentliche Veranstaltungen wie kulturelle Events oder Sportereignisse. Nenne dazu Beispiele.

21 Beispiel: http://www.wru-seminare.de/wirtschaftsethik.htm (vereinfacht)

Page 47: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 44

Beispielgeschichte: Ethik-Test SPIELZEUG22

Es gibt Kinder, die an Spielwaren ganz und gar keine Freude finden – jene, die diese Spielwaren unter unvorstellbaren Bedingungen in den chinesischen Sonderwirtschaftszonen produzieren. Überstunden für Kinder Als der 12-jährige Xiao Fung von seinen verzweifelten Eltern zum Geldverdienen in eine Spielzeugfabrik in Shenzhen/China gebracht wird, schreit er wie am Spieß; er ist kaum zu beruhigen. Allein – es nützt ihm nichts: Bereits am ersten Tag sind Überstunden angesagt, bis 9 Uhr abends steht er in der Halle und zieht den Plastikfiguren namens Aladin bunte Kleider an. Auftraggeber McDonalds McDonald’s, der Auftraggeber dieser Fabrik, hat sich zur Einhaltung eines Verhaltenskodex (Code of Conduct) verpflichtet, der Kinderarbeit verbietet und Überstunden beschränkt. Die Einhaltung dieser Bestimmungen lässt der Konzern von einer unabhängigen Agentur überprüfen. Diese hat allerdings nie Kinderarbeit oder andere Regelverletzungen festgestellt. Wie passt das zusammen? Unfair: trotz Kontrollen Das Hong Kong Christian Industrial Committee (HKCIC), eine Organisation, die die Lebenssituation von Arbeitern in chinesischen Fabriken verbessern will, weiß die Antwort: Sie hat z.B. fünf Fabriken unter die Lupe genommen und dort Beschäftigte interviewt. Deren Angaben zufolge werden Kinderarbeiter am Tag einer Inspektion weggesperrt. Die Arbeiter sind angehalten, im Falle von Überstunden sowie an Samstagen und Sonntagen die Stechuhr nicht zu betätigen. So kommt es, dass trotz der Erfüllung wichtiger Voraussetzungen für faire Arbeitsbedingungen (unabhängige Kontrolle) vieles geblieben ist, wie es war. Von Nürnberg bis zum Pearl-Delta Für Jahrhunderte war Nürnberg das Zentrum der Spielzeugherstellung. Doch das ist längst Geschichte. Heute werden 70 Prozent aller Spielwaren weltweit in China hergestellt. Der Großteil der Unternehmen befindet sich im Pearl-River-Delta in der Provinz Guangdong, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Hongkong, in denen die meisten Firmen ihren Verwaltungssitz haben.

• Besprecht, welche ethischen Grundsätze in dieser Beispielgeschichte missachtet werden.

• Auf welche Weise werden sie umgangen? • Warum halten sich die Firmen nicht daran?

22 Quelle. http://www.konsument.at/markt-dienstleistung/ethiktest-spielzeug (vereinfacht, gekürzt)

Page 48: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 45

Wie man KundInnen beeindruckt23: Ethische Grundsätze im Arbeitsalltag

1. Bevor du den folgenden Zeitungsartikel liest, schau dir den Wortproviant für die unterstrichenen Wörter an.

2. Verbinde die einzelnen Begriffe mit der passenden Erklärung, z.B. Nr. 5 „Tabu“ bedeutet „Verbot, No-Go“, daher ist der Buchstabe E im gesuchten Lösungswort einzusetzen.

3. Das Lösungswort ist ein ethischer Begriff, der im Umgang mit allen Lebewesen besonders wichtig ist.

1

Privatsphäre

E

schwierig, unangenehm

2

heikel

T

fehlend

3

Leerläufe

E

Verbot, No-Go

4

optischer Eindruck

K

verbessern, wiedergutmachen, Schaden beheben

5

Tabu

S

unproduktive Arbeitszeiten in einem Unternehmen

6

korrigieren

P

äußerer guter oder schlechter Eindruck

7

mangelnd

R

persönlicher Bereich

Lösung: 1

2 3 4 5 E

6 7

23 Quelle: PANORAMA, Kundenmagazin der Schweizer Raiffeisenbanken, Dezember 2011 (gekürzt, vereinfacht)

Page 49: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 46

Wie man KundInnen beeindruckt24 (d.h. professionelles Auftreten im beruflichen Kontext)

Für HandwerkerInnen und Serviceleute, die Dienstleistungen in Privathaushalten erbringen, ist der korrekte Kontakt zu den KundInnen ein maßgeblicher Faktor für den Geschäftserfolg. Ein gepflegter Auftritt und gutes Benehmen sind Pflicht. Ein Auftrag führt HandwerkerInnen und Serviceleute oft in die Wohnung von KundInnen. Das Eindringen in die Privatsphäre ist heikel und verlangt gutes Benehmen, Rücksicht und Respekt. Gute Umgangsformen sind daher für den Erfolg ebenso entscheidend wie das handwerkliche Geschick. … 1. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 25 Der sprichwörtliche erste Eindruck ist immer von entscheidender Bedeutung. Er lässt sich kaum noch korrigieren, wenn er negativ ausfällt. Deshalb ist pünktliches Erscheinen zum vereinbarten Zeitpunkt Pflicht. Unpünktlichkeit wird mit mangelnder Wertschätzung und Nachlässigkeit verbunden. Damit am Tag der Ausführung alles gut klappt, sollte man sich auf den Auftrag gut vorbereiten. Leerläufe kosten Zeit und Geld. Nach Abklärung der erwarteten Dienstleistung können das notwendige Werkzeug, das Arbeitsmaterial und die Ersatzteile vorbereitet werden. …

1. - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - - - - Zum ersten Eindruck zählt auch die optische Erscheinung. Durch ein gepflegtes Aussehen kann auch ein Handwerker beeindrucken. Ein sauberes, einheitliches Arbeitsgewand ist für den Kunden ein Spiegel der Arbeitsweise und lässt erkennen, zu welchem Unternehmen der Handwerker gehört.

2. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Die Begrüßung bietet die Gelegenheit, eine positive Beziehung aufzubauen und dem Kunden gegenüber Aufmerksamkeit zu zeigen. Wer sich korrekt vorstellt, vermittelt Vertrauen in seine fachliche Kompetenz. Man stellt sich mit Firmenname, Vor- und Nachname vor und weist auf den Auftrag hin. Wer von Kollegen begleitet wird, stellt diese kurz vor. Tabu sind schmutzige Schuhe, aber auch das Eintreten ohne Schuhe macht sich nicht gut. Wer möchte schon, dass Handwerker den Fußboden mit Schweißfüßen betreten?

3. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Viele KundInnen empfinden den Handwerkerbesuch als Eindringen in die Privatsphäre. Vor dem Betreten eines Zimmers sollte daher angeklopft werden. ein heikles Thema ist die Benutzung der Toilette. Diese darf nur mit Erlaubnis des Kunden benutzt werden. Ein kleines Gespräch kann den Kontakt zum Kunden angenehm auflockern. Nach Abschluss der Arbeit erklärt man dem Kunden kurz, was man gemacht hat und erkundigt sich, ob etwas noch zu erledigen sei.

24 Quelle: PANORAMA, Kundenmagazin der Schweizer Raiffeisenbanken, Dezember 2011 (gekürzt, vereinfacht) 25 Lösung: siehe Anhang

Page 50: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 47

Im Zeitungstext fehlen die üblichen Zwischentitel. Trage die passenden Zwischentitel auf den strichlierten Leerzeilen ein.

Zwischentitel

Zeile ?

a) Korrekte Begrüßung

b) Privatsphäre respektieren

c) Sauber und gepflegt

d) Pünktlichkeit und gute Vorbereitung

Besprecht die Verhaltens- und Benimmregeln, schreibt sie heraus und ergänzt sie durch eigene Vorschläge.

1 z.B. pünktlich sein, vereinbarten Termin einhalten

2

3

4

5

6

7

8

Page 51: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 48

THEMENFELD 4: BERUFS- UND LEBENSZIELE 4.1 Was ich will und kann: SELBSTKOMPETENZ

Selbstkompetenz zu entwickeln heißt herauszufinden, - wie du leben willst, - welchen Beruf du haben willst - und welche Ziele du hast.

Klare und konkrete Ziele sind die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes, erfolgreiches und gutes Leben. Wenn du bewusst ein Ziel vor Augen hast und es verfolgst, dann richtest du deine unbewussten Kräfte danach aus. Unser Alltag ist von unzähligen kleinen Schritten, momentanen Absichten und Teilzielen bestimmt. Da kann es leicht vorkommen, dass du deine Wunschziele aus den Augen verlierst. Damit dies nicht geschieht, frage dich immer wieder „Warum mache ich das eigentlich?“ Tipp: Setze dir Ziele, die im Bereich des Machbaren sind

• Kurzfristige Ziele: z.B. pünktliche Abgabe der Hausübung, Lernen für die Englischschularbeit, Lauftraining fürs nächste Fußballspiel … Deine Beispiele: a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• Mittelfristige Ziele: z.B. positiver Schulabschluss, Schnupperlehre,

Urlaub mit Interrail, Aufnahme im Judo-Club … Deine Beispiele: a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

• Langfristige Ziele: z.B. Berufsausbildung, Lehrstelle im Wunschberuf, Auslandspraktikum, hohes Einkommen, eigenes Auto … Deine Beispiele: a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Page 52: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 49

4.2 An den Start Du bist jung, neugierig und bald bzw. schon fertig mit der Pflichtschule. Mach dich bereit für die erste wichtige Rolle im Berufsfindungsprozess. Wähle eine Rolle, die dir Spaß macht …

- Pfadfinder/in auf eigenen Wegen - Sherlock Holmes mit untrüglichem Sinn für Abenteuer - Miss Marple mit treffsicherem Instinkt für dunkle Geheimnisse - Spürhund mit starker familiärer Bindung - Trüffelschwein mit dem besten Riecher für hohe Gewinne. - Tramper/in mit Mut zu ungeregelten Alltagssituationen. - Robin Hood mit großem Gerechtigkeitsempfinden - Katniss, die freiwillig als Tribut ihres Distrikts an den Spielen teilnimmt

Solche Leute sind immer gesucht. Bewirb dich! Zuerst jedoch : Recherchieren! Ganz gleich, ob das Inserat auf einem Flyer steht, in einer Zeitung oder Zeitschrift, auf einer Online-Site oder auf Social Media gepostet ist. Was du dort findest, ist atemberaubend, weil …

- das Angebot so verlockend ist - das höchste Lehrlingsentgelt geboten wird - vielfältige Bonusleistungen, wie z.B. eigenes Handy oder Führerschein B,

versprochen werden - die besten Chancen im Beruf dir offen stehen

oder aber, du verstehst auch nach wiederholtem Lesen nicht,

- worum sich die Ausbildung dreht - was für Voraussetzungen du haben musst - wie lange die Ausbildung dafür dauert

Daher: Finde heraus, was du wirklich willst und was wirklich gesucht wird. Dann ist es Zeit, die perfekten Bewerbungsunterlagen inklusive Motivationsschreiben zu verfassen. Zur Erinnerung:

• 3 Seiten umfassen die Bewerbungsunterlagen: 2 Seiten Lebenslauf, 1 Seite Motivationsschreiben

• Alles ordentlich in einer Bewerbungsmappe. Das reicht fürs Erste. ---------------------------- Bildmaterial aus: Broschüre der AK der Hessischen Handwerkskammern für den Schulgebrauch

Page 53: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 50

4.3 Hallo, wie geht’s? Für alle Menschen hat der Tag 24 Stunden und die Woche 7 Tage – aber jeder Mensch verbringt diese Zeit anders.

• Wie sieht dein schulischer Alltag aus? • Wie viel Zeit wendest du aktuell für die einzelnen Lebensbereiche auf? • z.B. Wie sieht dein Tag heute aus?

Lebensbereiche

Zeitaufwand

Wofür? (Kurzbeschreibung)

Körper/ Sport

Familie

Schule / Arbeit

Freundschaften

Hobbys

Erholung

Auswertung:

• Ist die Verteilung so, wie du es dir wünscht? Kreuze an: O ja, O nein

• In welchem Bereich hättest du gern mehr Zeit und warum? Welcher Bereich? ……………………………… Begründung: ………………………………

• Wovon weniger und weshalb? Welche/r Bereich/e: …………………………….. Begründung: ……………………………………..

Besprich mit einem Partner, einer Partnerin deine Eintragungen.

Page 54: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 51

4.4 Extra: ein Würfelspiel26 Dein Leben besteht nicht nur aus Pflichten und Arbeit. Erst wenn du deine persönliche Balance in diesen 6 Lebensbereichen findest und für dich persönlich stimmt, dann geht es dir gut. Wie du prima Balance zwischen Aufgaben und Bedürfnissen halten kannst:

• Bastle dir deinen Wohlfühl-Würfel

Gespräch:

• Kennt ihr Freunde, Verwandte, Bekannte, bei denen die Balance nicht stimmt? Erzählt einander von euren Beobachtungen.

• Haltet die „Warnsignale für fehlende Balance“ als Gesprächsnotiz fest?

26 Anregung: www.dgvu.de/lug (aufgerufen 09.07.2014)

Page 55: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 52

4.5 Persönliche Bilanz Notiere stichwortartig, was du im letzten Monat für die einzelnen Lebensbereiche getan hast? Lebensbereiche

Tätigkeiten (Kurzbeschreibung)

Körper/ Sport

Familie

Schule / Arbeit

Freundschaften

Hobbys

Erholung

Verläuft dein Leben zufriedenstellend? In welchen Bereichen möchtest du mehr Zeit investieren, in welchen weniger? Lebensbereiche

Begründung: mehr / weniger ?

Körper/ Sport

Familie

Schule / Arbeit

Freundschaften

Hobbys

Erholung

Page 56: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 53

4.6 Work & Life-Balance oder Wie geht’s dir?

• Denke mit Hilfe der Fragen über dein derzeitiges Leben nach. • Kreuze in Grün an, welche Aussagen auf dich zutreffen,

in Rot, was nicht zutrifft. • Du bestimmst, ob du das Ergebnis mit anderen besprechen willst oder nicht.

JA

NEIN

Ich kann in der Freizeit gut abschalten und denke an andere Dinge als an Schule oder Aufgaben.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich meist mit Sachen, die sich komplett von meiner Arbeit unterscheiden.

Ich bin meistens ausgeglichen und gut drauf.

Ich fühle mich oft voller Energie und Tatendrang.

Nachts schlafe ich tief und fest und wache nur ganz selten auf.

Ich pflege meine Freundschaften und treffe mich regelmäßig mit meinen Freunden/Freundinnen.

Ich kann mich gut konzentrieren und mache selten Fehler.

Ich bin voller Selbstvertrauen und weiß, was ich kann.

Ich nehme mir genug Zeit für meine Hobbies, d.h. für all das, was mich freut.

Während der Arbeit mache ich regelmäßig Pausen, um neue Energie zu tanken.

Arbeiten oder Lernen bis in die Nacht sind für mich zum Glück die Ausnahme und nicht die Regel.

Ich nehme mir regelmäßig Zeit für Sport.

Ich kann meine Aufgaben meistens in Ruhe und mit Gelassenheit erledigen.

Morgens nehme ich mir genug Zeit für ein Frühstück.

Ich lege Wert auf gesundes Essen und greife nur selten zu Fastfood wie Tiefkühl-Pizza, Burger etc. oder stark zucker- bzw. süßstoffhältigen Getränken.

Page 57: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 54

TEST- ERGEBNIS: Liegen deine Antworten überwiegend im grünen Bereich, dann scheinst du vieles richtig zu machen. Wenn nicht, dann achte darauf, wie du dein Leben besser für dich einrichten kannst. 4.7 Richtig Pause machen27 Ohne Pause durcharbeiten lohnt sich nicht. Es mindert die Leistung, erhöht die Fehlerquote und vergrößert die Unfallgefahr. Regelmäßige bewusste Pausen sind wichtig. Du brauchst sie beim Lernen, Arbeiten und in der Freizeit, um kreativ, leistungsfähig und gesund zu bleiben. Dazu eine kleine Geschichte Zwei Mönche machten sich an die Arbeit, um für den Klosterofen um Holz zu sägen. Der eine sägte den ganzen Tag mit großem Fleiß. Der andere machte nach jeder Stunde eine kurze Pause. Dennoch hatte er am Abend mehr Holz gesägt als sein Mitbruder. Als er ihn fragte, antwortete er: „Ich habe mich in den Pausen erholt und Kraft gesammelt. Vor allem aber habe ich meine Säge geschärft.“ Anschlussgespräch:

• Beide Mönche sind fleißig, warum leistet der eine trotzdem mehr? • Was bedeutet seine Erklärung, dass er „die Säge geschärft hat“. • Was ist neben regelmäßigen Pausen wichtig für einen guten Arbeitserfolg?

27 Anregungen und Bildvorlage aus: http://www.dguv-lug.de/richtig_pause_machen.ph (aufgerufen 14.02.2015)

Page 58: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 55

4.8 Abschluss-Quiz: Hast du dein Leben im Griff? Es geht so:

- Entscheide, wie der Satz weitergeht. - Es stehen immer zwei Lösungen zur Wahl. - Die Anfangsbuchstaben der richtigen Antworten von oben bis unten ergeben

das Lösungswort.

1

Ein Super-Tag („Quality-Day“) ist …

A > … eine Erfindung des TV-Senders RTL für verhaltensgestörte Kinder – eine Auszeit für Eltern

E > …ein Tag ohne Internet und ohne Handy – an dem Freundschaften einfach „nur live“ gepflegt werden

2 Damit die schulfreie bzw. arbeitsfreie Zeit wirklich erholsam ist, solltest du …

R > … für Kontrasterlebnisse sorgen (also etwas anderes tun und erleben als während des Unterrichts oder bei einer Arbeit)

N > … … sie mit möglichst vielen privaten Aufgaben, Verpflichtungen, Terminen ausfüllen

3 Die Orte, an denen Schüler/innen am häufigsten ihr Handy checken, sind:

H > … die öffentlichen Verkehrsmitteln und die Schule (die einzigen Orte, wo man ungestört ist)

G > … das Bett und das WC (die einzigen Orte, wo man keine Pflichten hat)

4 Dass dein Wohlbefinden gestört ist, merkst du unter anderem, …

O > … dass du nicht abschalten kannst, reizbar bist und dich nicht konzentrieren kannst

E > …dass deine Freunde oder Freundinnen dich immer öfter von der Arbeit und den schulischen Verpflichtungen abhalten

5 Damit du Kraft und Ausdauer hast, …

B > …sollst du zusätzlich zum Muskeltraining auch Eiweißaufbauprodukte zu dir nehmen

L > … achtsam auf dein Wohlbefinden sein und nicht ständig deine körperlichen Grenzen überschreiten

6 Freundschaften müssen gepflegt werden, daher …

E > … möglichst viele SMS verschicken und dein Leben auf facebook et c. mit möglichst vielen teilen

U > … sich immer wieder persönlich und live treffen, zusammen was erleben, miteinander interessante Gespräche führen

Page 59: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 56

Das Lösungswort28 lautet: 1 2 3 4 5 6 7 8

Schreibe nun das Lösungswort in die senkrechte Spalte und schreibe in die waagrechten Zeilen ein Wort oder einen Satz, der mit diesem Buchstaben beginnt und deine Beziehung dazu beschreibt.

28 Lösung siehe Anhang

7 Wenn Schule, Arbeit, Beruf das einzig Wichtige im Leben ist, dann …

N > …bekommst du im Falle einer privaten oder wirtschaftlichen Krise ganz schön Probleme

R > …kannst du dich in Ruhe voll auf deine Aufgaben konzentrieren und wirst durch nichts abgelenkt

8 Für eine gelingende Work-Life-Balance …

N > … solltest du allen sechs Lebensbereichen – Körper/Sport(1), Familie(2), Schule/ Arbeit(3), Hobbys(4), Freundschaften(5), Erholung(6) –

möglichst gleich viel Zeit widmen

G > … gibt es keine Pauschallösung: Jeder Mensch muss die für ihn beste Aufteilung der sechs Bereiche immer wieder neu überprüfen und festlegen.

Page 60: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 57

THEMENFELD 5: ARBEIT, ARBEIT, nichts als ARBEIT!

5.1 Einstieg: Arbeitswelt - voll im Bild!?

Schaut euch den Kurzfilm „El empleo“ an: www.youtube.com/watch?v=cxUuU1jwMgM

Notiere spontan deine Eindrücke zu folgenden Fragen29:

Welche Gefühle löst der Film in dir aus? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Welche Stimmung herrscht in der Geschichte? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wie wirken die Menschen dort? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Figuren verfügen über eine gewissen Wohlstand. Sind sie zufrieden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Welche Rollen haben die Frauen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wer ist der andere Mann, der seine Schuhe reinigt? Der Chef oder ein höherer Angestellter? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Wer könnte sich hinter der Tür befinden? Was passiert dahinter? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wie interpretierst du das Ende? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ist es vorstellbar, dass nun etwas Neues beginnt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Welchen Titel würdest du dem Film geben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Quelle: www.methode-film.de

Page 61: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 58

Gesprächsrunde • Vergleicht und besprecht eure Gedanken zu dem Thema. • Fasst das Wichtigste zusammen und berichtet darüber im Plenum.

Schreibe anhand der Stichwörter eine kurze Inhaltsangabe.

1. Zu Hause: früher Morgen – Schlafzimmer - ein Wecker – eine Stehlampe - ein Familienvater – Morgentoilette – Frühstück – viele helfende Hände – eine privilegierte Person 2. Unterwegs zur Arbeit: viele Annehmlichkeiten– Taxifahrer - Türsteher – Aufzug - Garderobenfrau – Arbeitsplatz im 1. Stock –Menschen dienen als Maschinen und Geräte – wirken gelassen 3. Auf dem Gang: Gang zum Arbeitsplatz - Angestellter legt sich als Türmatte vor die Bürotür – seufzt –ein anderer Mann kommt – putzt seine Schuhe am menschlichen Fußabtreter ab – öffnet das Büro – schließt die Tür 4. Schlussbild Der Schlafzimmerlampenmann hebt den Lampenschirm hoch – wirft ihn weg – geht Zur Diskussion pro und kontra zum Thema Arbeit Beispiel 1 aus dem Alten Testament30: Nimm dir ein Beispiel an der Ameise, du Fauler, und werde weise. Sie, die keinen Vorgesetzten oder Chef hat, sie sorgt im Sommer für Vorräte. Wie lange willst du noch untätig sein, du Fauler? Wann willst du von deinem Schlafe aufstehen? Warte nur deine Armut wird in Windeseile kommen und die Not klopft an deine Tür. Beispiel 2 aus dem Neuen Testament:31 „Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Das Leben ist wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung. Seht auf die Raben: Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott ernährt sie. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!“ Impulsfragen: • Warum wollen/ sollen/ müssen Menschen arbeiten? • Welche Eigenschaften hat die Ameise, der Rabe? • Welche falschen Schlüsse kann man aus beiden Gleichnissen ziehen?

30 Nach Reiner Jungnitsch, Theologie der Arbeit im Religionsunterricht (textlich vereinfacht) 31 ebenda

Page 62: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 59

Schaut euch nochmals den Film an.

Beobachtet, welche Wertvorstellungen einer Gesellschaftsethik im Film umgesetzt sind.

Info:

- Gerechtigkeit: Dies ist der Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es

einen Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen gibt.

- Gemeinwohl: Wenn es allen Menschen in einer Gemeinschaft gut geht, die Ressourcen für ein gelingendes Leben vorhanden sind.

- Solidarität: Dies ist ein Grundprinzip menschlichen Zusammenlebens und bezeichnet den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten Menschen und ihren Einsatz für gemeinsame Werte.

- Personalität: Die ist im Prinzip das gelingende Zusammenleben in Gesellschaft und Staat.

Begründet: Gerechtigkeit ist vorhanden, weil

z.B. alle Menschen mehr oder weniger gleich gestellt sind, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Gemeinwohl ist vorhanden, weil

z.B. niemand hungern muss, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Solidarität und Hinwendung zu den Mitmenschen fehlen, weil z.B. keine/r mit dem anderen kommuniziert

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Individualität ist nicht vorhanden, weil z.B. jeder nur auftragsgemäß funktioniert

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diskussion: Was müsste sich ändern, um von einer gerechten solidarischen Gesellschaft zu sprechen, in der jeder Einzelne seinen Bedürfnissen entsprechend leben darf?

- in der Familie ? - im Alltagsleben miteinander ? - im Beruf ?

Page 63: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 60

5.2 Arbeiten können – Arbeiten wollen – Arbeiten müssen

Was ist überhaupt Arbeit? Ist Arbeit der Weg …

• … ins Leben ? • … in die Gesellschaft ? • … in den Wohlstand ? • … zur Selbstverwirklichung?

Oder ist Arbeit …

• … das Gegenteil von Freizeit? • … ein erlernter Beruf? • … eine Tätigkeit? • … ein Produktionsfaktor? • … eine schöpferische Auseinandersetzung mit Natur und Gesellschaft? • … ein Glücksfall? • … ein elendes Los?

Schöne neue Arbeitswelt 02 ?32 Wo – in welcher beruflichen Position - findest du dich auf dem Plakat wieder?

32 Plakatwand auf Cebit-Hannover 2015 (fotografiert Jutta Kleedorfer)

Page 64: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 61

5.2.1 Leseproben aus der Arbeitswelt - Lies alle 3 Texte. - Welcher Text spricht dich an, gefällt dir oder sagt dir nicht zu? - Tauscht eure Eindrücke, Meinungen, Gedanken über je einen Text aus.

Text 1: „Unternehmer sein“33 Zeit: 21. Jahrhundert, nach einem Supergau. Im Schwarzwald sind sie unterwegs – der Vater, die 13-jährige Lipa und der einarmige Berti, ihr kleiner Bruder -, unterwegs zu den verlassenen Fabriken einer früheren wirtschaftlich blühenden Region nach dem Zusammenbruch. Sie suchen nach Elektroschrott, nach Magnetspulenherzen, um sie bei dem Mann mit den Öllampenhänden in Klimpergeld zu verwandeln. „Tantal und Wolfram“, sagt der Vater, „werden uns besonders reich machen.“ Wir sitzen zu dritt am Tisch im Keller, Vater dreht die Platinen und Prozessoren zwischen den Fingern. Die größte Ladung ist es, die wir heute in unserem Anhänger mitgebracht haben. Wir sind die besten Unternehmer der westlichen Hemisphäre, niemand hat je so schnell einen Robusten in Anthrazit auseinandergenommen. Wie er wohl früher unter einem Schreibtisch gesummt hat, gerauscht, seine Arbeit getan? Berti und ich hebeln die Kontakte von den Blättchen. Bis Mutter uns von oben zum Abendessen ruft, schichten wir die Wolframfolien auf ein Häufchen, die Kobaltfolien auf ein anderes… Berti rechnet uns vor, wie viel Klimpergeld wird bald haben werden, aufgrund unseres Unternehmertums, und dass unser Aufbruch nach Neuseeland endlich nah sein wird. … Am nächsten Morgen kommen die Arbeitslosen, sie stehen am Zaun und pfeifen mich heran. „Was wollt ihr?“, frage ich. „Hat dein Vater wieder neue Kühlschränke besorgt?“ „Wir haben eine Unternehmung“, sage ich. „Und Fernseher und Mikrowellen habt ihr auch“, sagt er und zeigt hinter das Haus, in unser Ausschlachterei-Gefängnis. „Wir sind ein Verkaufsteam“, sage ich. „Der Rest ist Geheimsache.“ … Am nächsten Morgen beantrage ich bei Vater eine sogenannte freie Zeit. „Was soll das sein, freie Zeit?“, fragt Vater. „Zeit, in der ich unternehmensfreie Dinge machen kann“, sage ich. „Was willst du machen?“, fragt Vater. „Topsecret“, sage ich, und Vater sagt: „Heute ist Spezialtag, du bist Assistentin.“ „Wäre nicht ein einzelner Spezialtag auch ohne Assistentin möglich?“, frage ich. „Vollkommen möglich“, sagt Berti und ist aufgesprungen und greift schon nach den Listen in Vaters Hand. Aber Vater hält die Listen weg von Berti. „Aufteilung der Kompetenzen- und Aufgabenfelder“, sagt er. „Und wenn ich krank wäre?“, sage ich. „Du bist nicht krank“, sagt Vater. „Obwohl heute Nacht aus Lipas Zimmer das große Husten kam“, sagt Berti. „Ich will nur eben was alleine machen“, sage ich. 33 Textproben aus: Matthias Nawrat, Unternehmer, Rowohlt 2014 (gekürzt und vereinfacht)

Page 65: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 62

„Willst du nicht nach Neuseeland?“, fragt er. „Ich will besonders gern nach Neuseeland“, sage ich. „Meinst du also, wir können uns unternehmensfreie Zeit leisten?“, fragt Vater. …“Die Familie ist eine Kapitalgesellschaft“, hat Vater mir einmal erklärt. Was man einträgt, darf man mit Profit zurückerwarten. Und umgekehrt darf niemand glauben, etwas ohne eigene Auslage zu bekommen. Auf keinen Fall aber darf man sich ausnutzen lassen. … Heute ist mein vierzehnter Geburtstag. Berti übt mit dem Mercedes im Hof. Nach vorne fahren: erster Gang. Nach hinten fahren: Rückwärtsgang. Berti ist der beste Mercedesfahrer der kurzen Strecken im Hof oder auf dem Parkplatz vor dem Paradies34. Und so wird er auch die langen Strecken lernen. Berti ist ein Kind, und deshalb denkt er noch im ersten Gang und nur von der Hauswand neben dem Küchenfenster bis zur Scheunentür. Aber die Übung, denke ich mir, bringt das nötige Erwachsensein für die Wege in die Nebentäler des Schwarzwald, wo die besten aufgelassen Fabriken und darin die größten rattrigen Herzen zu finden sind. Ich bin heute nicht zur Schule gegangen, und ich werde es nicht mehr tun, man darf die Täler des Schwarzwalds nicht den Köberleins35 überlassen. Und woher sollen wir sonst Klimpergeld bekommen, wenn Vater lieber müde ist und weint? Und Mutter muss sich jetzt viel um Vater kümmern, und danach sitzt sie gern im Wohnzimmer und blickt lange übers Tal und erinnert sich daran, wie Berti und ich als Kinder hinter der Scheune im Bach spielten und dass sie und Vater uns zugesehen und viel gelacht haben. „Ich weiß nicht, ob ich es schaffen kann“, sagt Berti, der nach seinem schrecklichen Unfall bald Schmerzen in seinen Beinstümpfen unter den Prothesen hat und aufhören will. „Du bist unser Spezial“, sage ich. „Das Unternehmertum ist für Leute, die Schmerzen ertragen können.“ Berti atmet aus. Dann schaltet er, und wir fahren wieder nach vorne.

34 Paradies: hier Bezeichnung für Schrotthalde 35 Köberleins: Schrotthändlerbande

Page 66: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 63

Text 2: No place, no home36 Im Hausflur stapelten sich Umzugskartons. »Dan? Bist du das?«, hörte ich Dad aus der Küche rufen. »Ja.« »Gut. Du kommst gerade rechtzeitig zum letzten Abendmahl.« Sehr witzig Meine Eltern saßen auf Campingstühlen an einem Klapptisch und aßen Gemüsesuppe. Auf dem Boden standen mehrere offene Kartons, in denen Pfannen, Töpfe und Geschirr verpackt waren. »Das war’s also, ja? Ist das jetzt das Ende?«, fragte ich düster und setzte mich an den Tisch. Mom ging zum Herd, füllte mir einen Teller mit Suppe und gab noch ein paar Stücke gekochtes Rindfleisch dazu. Meine Eltern waren beide Vegetarier, akzeptierten aber, dass ich als Leistungssportler nicht auf tierische Proteine verzichten wollte. »This is the end ... bumm, bumm, bumm ... beautiful friend, the end« , sang mein Vater den Song von den Doors und zwinkerte mir zu, als wäre alles halb so schlimm. »Ich betrachte es lieber als Neuanfang«, meinte Mom. Ich schüttelte den Kopf. »Schwer zu glauben.« »Das musst du auch nicht«, sagte Dad. »Betrachte es als vorübergehenden Rückschlag, Dan. Wir kriegen das schon wieder in den Griff. Wart’s ab.« »Immerhin haben wir noch unsere Gesundheit«, warf Mom ein. »Ach ja, hab ich ganz vergessen. Dann ist ja alles bestens«, sagte ich. Als wäre es nicht weiter tragisch, sein Haus zu verlieren, solange man nicht im Rollstuhl saß. Meine Eltern waren beide schon länger arbeitslos. Mom hatte viele Jahre als Portfoliomanagerin gearbeitet, aber dann war die Vermögensverwaltung, bei der sie angestellt gewesen war, pleitegegangen. Nachdem sie fast vier Jahre ohne Erfolg eine neue Stelle gesucht hatte, die ihrer Qualifikation entsprach, hatte sie es irgendwann aufgegeben. Je länger man arbeitslos war, hatte sie mir erklärt, desto weniger glaubten einem die Leute, dass man seinen Job gut gemacht hatte. Die anhaltende Entlassungswelle in der Finanzbranche half auch nicht gerade. Meine Eltern kürzten unsere Ausgaben an allen Ecken und Enden, und eine Zeit lang gelang es uns, mit ihren Ersparnissen und dem Gehalt meines Vaters einigermaßen über die Runden zu kommen. Er arbeitete damals noch in Burlington als Sportbetreuer für ein von der Stadt finanziertes Sozialprojekt, das Jugendliche aus Problembezirken durch ein breites Sportangebot von der Straße holen wollte. Aber auch die Stadt hatte Schulden und musste sparen. Irgendwann wurde das Projekt eingestellt und Dad verlor seinen Job. Ab da war dann ziemlich schnell klar, dass meine Eltern es auf Dauer nicht schaffen würden, den Kredit für unser Haus abzuzahlen und genug Geld für alle anderen Ausgaben übrig zu behalten. Die Bank drohte uns schon lange mit einer Zwangsversteigerung – und jetzt war es also so weit. Sie nahmen uns unser Zuhause weg, um es an jemand anderen zu verkaufen. »Bis wann müssen wir draußen sein?«, fragte ich und kostete von der Suppe. Mom hatte das Gemüse selbst in unserem Garten gezogen. »Der Räumungstermin ist Montagmorgen um sieben.«

36 Morton Rhue, No place, no home, Ravensburger TB, 2015, S. 31f.

Page 67: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 64

Text 3: „Leben, um zu arbeiten?“ oder „Arbeiten, um zu leben? Anekdote In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen, schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckte den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt; aber noch bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist – der Landessprache mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken versucht. „Sie werden heute einen guten Fang machen.“ Kopfschütteln des Fischers. „Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist.“ Kopfnicken des Fischers. „Sie werden also nicht ausfahren?“ Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt in ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. „Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?“ Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. „Ich fühle mich großartig“, sagt er, „ich habe mich nie besser gefühlt.“ Er steht auf, reckt sich, als wolle er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. „Ich fühle mich phantastisch.“ Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht. „Aber warum fahren Sie dann nicht aus?“ Die Antwort kommt prompt und knapp. „Weil ich heute Morgen schon ausgefahren bin.“ „War der Fang gut?“ „Er war so gut, dass ich nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen...“ Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis. „Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug“, sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. „Rauchen Sie eine von meinen?“ „Ja, danke.“ Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen.

Page 68: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 65

„Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen“, sagt er, „aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht ein viertes Mal aus und Sie würden drei, vier fünft, vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen fangen ...stellen Sie sich das mal vor.“ Der Fischer nickt. „Sie würden“, fährt der Tourist fort, „nicht nur heute sondern, morgen, übermorgen, ja an jedem günstigen Tag, zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren- wissen Sie, was geschehen würde?“ Der Fischer schüttelt den Kopf. „Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, Sie würden ...“, die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, „Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und ihren Kuttern per Funk Anweisungen geben. Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann...“, wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. „Und dann“, sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat. „Was dann?“, fragt er leise. „Dann“, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.“ „Aber das tu ich ja schon jetzt“, sagt der Fischer, „ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur ihr Klicken hat mich dabei gestört.“ Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer zurück, nur ein wenig Neid. (Heinrich Böll: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral. Entnommen aus: „Deutsche Kurzgeschichten. Arbeitstexte für den Unterricht. Reclam : Stuttgart 1973, S.16-18)

Besprecht und notiert die Gedanken und Vorstellungen von einem glücklichen Leben aus der Sicht des Fischer und des Urlaubers.

FISCHER

URLAUBER

Page 69: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

arbeitsweltundschule.at AK Reader „Das will ich, das kann ich“ 66

ANHANG Links www.arbeitsweltundschule.at (Materialpool für Schule und Unterricht) http://www.arbeiterkammer.at/online/berufsorientierung-24778.html http//:www.planet-beruf.de (Magazine zum Download) www.jugendcoaching.at http://www.bmwfj.gv.at/Berufsausbildung/LehrlingsUndBerufsausbildung/Documents/Lehrberufslexikon2014.pdf www.bpd.de (Themenblätter für den Unterricht) http://www.schulpsychologie.at/bildungsinformation/nach-der-hsahs-unterstufe/ (Entscheidungsschritte für Bildungs- und Berufswahl) www.schule.at/ibobb (Berufsorientierung heißt Lebensorientierung) www.arbeitszimmer.cc (Jugendplattform des AMS) http://www.findedeinenweg.at (Ausbildungswege) http://www.chancen-erarbeiten.de (Fördermöglichkeiten) http://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/fileadmin/content/bbs/AGBroschueren/Bist-FS.PDF http://www.berufe.tv/ (Kurzvideos zu aktuellen Berufen) http://www.wru-seminare.de/wirtschaftsethik.htm http://www.konsument.at/markt-dienstleistung/ethiktest-spielzeug http://www.dguv-lug.de/richtig_pause_machen.ph www.youtube.com/watch?v=cxUuU1jwMgM (Video: El Empleo) http://www.designwissen.net/seiten/ideen-entwickeln-chindogu www.varia.design.de (Bildmaterial) http://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/fileadmin/content/bbs/AGBroschueren/Elementary_Business_EN_Broschuere.pdf (BMBF) Literaturliste

• Heinrich Böll: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral. Entnommen aus: „Deutsche Kurzgeschichten. Arbeitstexte für den Unterricht. Reclam : Stuttgart 1973

• Matthias Nawrat, Unternehmer, Rowohlt 2014 • Morton Rhue, No place, no home, Ravensburger TB, 2015 • Edith Schreiber-Wicke, Viel Lärm um mich, Thienemann TB Stuttgart-Wien

2008 Lösungen: S. 38: X 2, 5 S.41:Step 1 Turn/switch on /press ON/OFF Step 2 Check if full / enough water; fill water tank? Step 3 Take/choose capsule Step 4 Lift lid Step 5 Put in capsule Step 6 Close lid Step 7 Choose/Press Lungo or Espresso Step 8 Empty drip tray (when full) Step 9 Enjoy your coffee S.46: Reihenfolge lautet d), c), a), b) S.56: Erholung

Page 70: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

ISBN: 978-3-7063-0563-1

Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien1041 Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22Hersteller: Arbeiterkammer WienVerlags- und Herstellungsort Wien© 2015 bei AK-Wien

Page 71: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

ISBN: 978-3-7063-0563-1

Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien1041 Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22Hersteller: Arbeiterkammer WienVerlags- und Herstellungsort Wien© 2015 bei AK-Wien

Page 72: DAS WILL ICH, DAS KANN ICH · 2015. 8. 26. · Gruppenarbeit & Plenum . Lesen, Schreiben, Sprechen ... Ich glaube nicht, dass es unter allen Elternsprüchen einen gibt, der noch mehr

ARBEITSWELT & SCHULE

Kontakt:Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien

ARBEITSWELT & SCHULE

Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien

Tel. 01 501 65-3142

Fax: 01 501 65-3227

[email protected]

Wien: arbeitsweltundschule.at

Österreich: arbeiterkammer.at/akundschule

ONLINE ANMELDUNG

Mit der Online-Anmeldung können Sie � Ihre Planspiele oder Bewerbungstrainings direkt online buchen, � einen Termin für den Besuch Ihrer Lehrlinge in der AK vereinbaren, � das neueste Unterrichtsmaterial bestellen oder sich � für eine Veranstaltung anmelden.

Die Online-Anmeldung wurde speziell für Lehrkräfte konzipiert und an Ihre Bedürf-nisse angepasst. Die direkte Buchung online erspart Ihnen Wartezeiten und Koordi-nationsaufwand. Alle buchbaren Termine sind einsehbar und stehen Ihnen zur Ver-fügung. Mit wenigen Klicks reservieren Sie Ihren Wunschtermin und bekommen alle Informationen per Email zugesandt.

arbeitsweltundschule.at/online-anmeldungPlanspiele und Workshops in den einzelnen Bundesländern finden Sie unterarbeiterkammer.at/akundschule.

ISB

N 9

78-3

-706

3-05

66-2