das schachspiel und seine strategischen prinzipien

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38 Literaturberichte. Das Schachspiel und seine strategischen Prinzipien. Von M. Lange. 2. Aufl. (Aus Natur und Geisteswelt 281). B. G. Teubner~ Leipzig, 1914. 108 S. M. 1.25. Diese gut gesehriebene Einleitung in die Theorfe des Schachspiels liegt nunmehr in zweiter, nieht besonders veri~nderter Auflage vor and wird sieher- lieh zahlreiche Freunde finden. Der ewige Kreislau~ des Weltans. Nach Vorlesungen fiber physikalisehe Weltanschauungen an der K. technischen Hoehschule Berlin. Von Prof. Dr. Ludwig Zehnder. Mit 214 Abbildungen and einer Tafe]. Braunschweig. Druck und Verlag yon Fr. Vieweg & Sohn~ 1914. VIII and 408 S. Oktav. Der Leserkreis, an den sieh das vorliegende Bach wendet, ist ein anderer Ms der, fiir den diese Zeitschcift bestimm~ ist. Wie Verfasser sag~, ist es aus Vorlesungen entstanden, die er in den Wintersemestern 1910/11 und 1911/12 an der technischen Hoehschule in Berlin gehalten hat..Doch ist es den Sta- dierenden aller Fakulti~ten gewidmet, weshalb in ihm yon mathematischen Ent- wickiungen Abstand genommen warde. Im Interesse des Yerfassers ist dies sehr zu bedauern. Denn wie keine andere Literatur leidet gerade die zahh'eiche fiber kosmogonisehe Probleme durch ihren Mangel an der nStigen mathematisch- physikalischen Kontrolle an Verworrenheit der Begriffe and Weitschweifigkeit der Ausdrucksweise. Das Bach reizt zu einem Vergleiche mit den klaren and lichtvollen Auseinandersetzungenin den Lemons sar les hypotheses cosmogoniques yon Poincar6. Aber ein solcher Vergleieh wfirde gar zu sehr zu Ungunsten des Verfassers ausfallen. Daram mag er unterbleiben und dem Referenten set es blol~ gestattet, auf einige Punkte in der ganzen, keineswegs Jrgend we]che besonders neue Ideen en~haltenden Hypothese des u aufmerksam za machen. Mit der eigentliehen Entwicklung seiner Gedanken beginnr er erst fast in tier Mitte des Bathes pag. 236. u gehen eine historisehe Einleitung und zwei Kapitel unter dem Titel: Sichere Ergebnisse der astronomisehen Forsehung und Unsichere Hypothesen~ beide in einer Darste]lang, die sich in keiner Weise fiber die Darstellung erhebt, wie sie in den meisten popul~ren Biiehern fiber Astronomie sich vorfindet~ die fast Mlji~hrlieh zu Dutzenden erseheinen. Der Ausgangspunk~ seiner Hypothese ist das Chaos, das Verfasser in folgender Weise definiert: Ein Raum, tier in allen Riehtungen etwa 1000ram so grol~ ist wie der, der sich yon uns aus nach allen Richtungen nicht wesenflich mehr als einige tausend Siriusweiten erstreekt, und mit Materie in feinster Verteilung gleichm~Big erfiillt ist~ welcher u die AuflSsang aller Substanzen in ihre Molekeln oder sogar die vollsti~ndige Dissoziation in Atome entspreehe. In dem Chaos werden zwei Kr~fte als yon vornherein gegeben angenommen, die Gravitation~ die natiirlich als eine unvermittelte Fernkraft angesehen wird, und die Elastizit~t, die der Substanz tier Aiome schon an sich znkommt und zur Folge hat, dal~ die zusammenstol~enden Atome nach dem Stol~e zurfick- prallen and sich wieder voneinander entfernen. Die Ergebnisse der Gravita- tionswirkung sind nun tier Reihe nach, das Anhaften zweier oder mehrerer Atome aneinander, die Bildung yon Atomaggregaten~ die bet tier tiefen Tem- peratur des Chaos feste K6rper sind und so eine Art kosmischen Staub vor- stellen, das Entstehen yon Staubkornaggregaten oder Meteoriten~ deren ex-

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38 Literaturberichte.

Das Schachspie l und se ine s t r a t eg i s che n Pr inz ip ien . Von M. L a n g e . 2. Aufl. (Aus Natur und Geisteswelt 281). B. G. Teubner~ Leipzig, 1914. 108 S. M. 1.25.

Diese gut gesehriebene Einleitung in die Theorfe des Schachspiels liegt nunmehr in zweiter, nieht besonders veri~nderter Auflage vor and wird sieher- lieh zahlreiche Freunde finden.

Der ewige Kre is lau~ des W e l t a n s . Nach Vor lesungen fiber physikalisehe Wel tanschauungen an der K. technischen Hoehschule Berlin. Von Prof. Dr. L u d w i g Z e h n d e r . Mit 214 Abbi ldungen and einer Tafe]. Braunschweig. D r u c k und Ver lag yon Fr . Vieweg & Sohn~ 1914. V I I I and 408 S. Oktav.

Der Leserkreis, an den sieh das vorliegende Bach wendet, ist ein anderer Ms der, fiir den diese Zeitschcift bestimm~ ist. Wie Verfasser sag~, ist es aus Vorlesungen entstanden, die er in den Wintersemestern 1910/11 und 1911/12 an der technischen Hoehschule in Berlin gehalten hat..Doch ist es den Sta- dierenden aller Fakulti~ten gewidmet, weshalb in ihm yon mathematischen Ent- wickiungen Abstand genommen warde. Im Interesse des Yerfassers ist dies sehr zu bedauern. Denn wie keine andere Literatur leidet gerade die zahh'eiche fiber kosmogonisehe Probleme durch ihren Mangel an der nStigen mathematisch- physikalischen Kontrolle an Verworrenheit der Begriffe and Weitschweifigkeit der Ausdrucksweise. Das Bach reizt zu einem Vergleiche mit den klaren and lichtvollen Auseinandersetzungen in den Lemons sar les hypotheses cosmogoniques yon Poincar6. Aber ein solcher Vergleieh wfirde gar zu sehr zu Ungunsten des Verfassers ausfallen. Daram mag er unterbleiben und dem Referenten set es blol~ gestattet, auf einige Punkte in der ganzen, keineswegs Jrgend we]che besonders neue Ideen en~haltenden Hypothese des u aufmerksam za machen.

Mit der eigentliehen Entwicklung seiner Gedanken beginnr er erst fast in tier Mitte des Bathes pag. 236. u gehen eine historisehe Einleitung und zwei Kapitel unter dem Titel: Sichere Ergebnisse der astronomisehen Forsehung und Unsichere Hypothesen~ beide in einer Darste]lang, die sich in keiner Weise fiber die Darstellung erhebt, wie sie in den meisten popul~ren Biiehern fiber Astronomie sich vorfindet~ die fast Mlji~hrlieh zu Dutzenden erseheinen. Der Ausgangspunk~ seiner Hypothese ist das Chaos, das Verfasser in folgender Weise definiert: Ein Raum, tier in allen Riehtungen etwa 1000ram so grol~ ist wie der, der sich yon uns aus nach allen Richtungen nicht wesenflich mehr als einige tausend Siriusweiten erstreekt, und mit Materie in feinster Verteilung gleichm~Big erfiillt ist~ welcher u die AuflSsang aller Substanzen in ihre Molekeln oder sogar die vollsti~ndige Dissoziation in Atome entspreehe. In dem Chaos werden zwei Kr~fte als yon vornherein gegeben angenommen, die Gravitation~ die natiirlich als eine unvermittelte Fernkraft angesehen wird, und die Elastizit~t, die der Substanz tier Aiome schon an sich znkommt und zur Folge hat, dal~ die zusammenstol~enden Atome nach dem Stol~e zurfick- prallen and sich wieder voneinander entfernen. Die Ergebnisse der Gravita- tionswirkung sind nun tier Reihe nach, das Anhaften zweier oder mehrerer Atome aneinander, die Bildung yon Atomaggregaten~ die bet tier tiefen Tem- peratur des Chaos feste K6rper sind und so eine Art kosmischen Staub vor- stellen, das Entstehen yon Staubkornaggregaten oder Meteoriten~ deren ex-