das potential von open source software nutzen und die risiken minimieren

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1 Das Potential von Open Source Software nutzen und die Risiken minimieren Dr. Matthias Stürmer, Vorstand /ch/open Berner Architektentreffen, 15. März 2013

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Laut der Open Source Studie Schweiz 2012 setzen 93% aller Unternehmen und Behörden bewusst Open Source Software ein. Dies zeigt, dass Open Source Technologien längst im Geschäftsalltag der Informatik angekommen sind. Allerdings setzen erst wenige Firmen und Verwaltungen Open Source Software auf eine strategische Art und Weise ein. Das Potential wird dadurch nicht ausgenutzt und die Risiken werden nicht adressiert. Dieser Vortrag zeigt auf, welche Vorteile der Einsatz von Open Source Software bringt und mit welchen konkreten Massnahmen diese genutzt werden können. Gleichzeitig werden auch die Herausforderungen im Umgang mit Open Source Software beleuchtet und Vorgehensweisen aufgezeigt, wie die Nachteile überwunden werden. Durch Einbezug von zahlreichen Praxis-Beispielen aus Wirtschaft und öffentlicher Hand werden die Umsetzungsmöglichkeiten illustriert. Matthias Stürmer ist Manager bei Ernst & Young Schweiz mit Spezialisierung auf Open Source Software, Open Government Data und Social Media Governance. Er studierte an der Universität Bern Betriebswirtschaft und Informatik und schloss 2005 mit einer Lizenziatsarbeit zu «Open Source Community Building» ab. Bis 2009 doktorierte er an der ETH Zürich am Lehrstuhl für Strategisches Management und Innovation und erforschte die Zusammenarbeit zwischen Open Source Communities und Technologie-Unternehmen. Danach arbeitete er beim Schweizer Software-Unternehmen Liip AG und ist seit 2010 bei Ernst & Young in Bern tätig. Matthias Stürmer ist Vorstandsmitglied von /ch/open, Geschäftsleiter der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit und Mitgründer des Open Government Data Vereins Opendata.ch. Zudem ist er Leiter der Working Group Office Interoperability bei der Open Source Business Alliance OSBA und gehört als Stadtrat dem Parlament der Stadt Bern an.

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Page 1: Das Potential von Open Source Software nutzen und die Risiken minimieren

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Das Potential von Open Source Software nutzenund die Risiken minimieren

Dr. Matthias Stürmer, Vorstand /ch/open

Berner Architektentreffen, 15. März 2013

Page 2: Das Potential von Open Source Software nutzen und die Risiken minimieren

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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Seit 2010 bei Ernst & Young Schweiz. Heute als Manager mit Fokus auf Open Source Software, Open Data und Social Media

2009 bis 2010 Business Development und Projektleiter beim Schweizer Software-Unternehmen Liip AG, das auf Basis von Open Source Software Internet-Lösungen entwickelt

2006 bis 2009 an der ETH Zürich am Lehrstuhl für Strategisches Management und Innovation (Departement Management, Technologie und Ökonomie D-MTEC) doktoriert über die Zusammenarbeit zwischen Open Source Communities und Technologie-Unternehmen

2000 bis 2005 Studium Betriebswirtschaft und Informatik an Universität Bern, Abschluss lic.rer.pol. mit Lizenziatsarbeit zu Open Source Community Building

Vorstandsmitglied der Swiss Open Systems User Group /ch/open

Geschäftsleiter der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit

Vorsitzender der Working Group Office Interoperability der Open Source Business Alliance OSBA

Mitgründer des Open Government Data Vereins Opendata.ch

Stadtrat von Bern (EVP)

Portrait Matthias Stürmer

Dr. Matthias Stürmer

Vorstandsmitglied /ch/openSwiss Open Systems User Group

[email protected]+41 76 368 81 65

Verein /ch/openPostfach 23228033 Zürich

www.ch-open.ch

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Über die /ch/open

Der Verein Swiss Open Systems User Group /ch/open fördert of-fene Systeme und Standards seit 1982.

Mittels zahlreicher Initiativen und Veranstaltungen informiert und vernetzt die /ch/open die unterschiedlichen Akteure der Schweizer Open Source Szene und lobbyiert in der Politik und öffentlichen Verwaltung für die Förderung von Open Source Software.

Zur Zeit hat der Verein /ch/open rund 290 Einzelmitglieder, 54 Kollektivmitglieder (Firmen und Behörden) und 34 Sponsor-Mit-glieder.

www.ch-open.ch

Portrait Verein /ch/open

Initiativen der /ch/open

www.opensource.ch: Schweizer Open Source Portal mit aktuellen Open Source News, Whitepapers und Best Practices, Events und Schulungen, Stellenangebote für Open Source Profis, Videos etc.

OSS Directory: Das OSS Directory listet Firmen auf, die Dienstleistungen für bestimmte Open Source Produkte anbieten und entsprechende Referenzen vorweisen können

Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit: National- und Ständeräte fördern den nachhaltigen und innovativen Umgang mit ICT und setzen sich auf politischer Ebene für den freien Zugang zu Wissensgütern ein.

OSS Studie: Umfrage zu Vorteilen und Hindernissen beim Einsatz von Open Source Software bei Behörden und Unternehmen.

CH Open Source Awards: Vergabe von Preisen für das besondere Open Source Engagement von Firmen, Behörden und Einzelpersonen.

OSS an Schulen: Die Plattform fördert den Einsatz von Open Source Software im Schulunterricht und in anderen Bildungseinrichtungen.

Workshop-Tage: Die Workshop-Tage bieten einmal jährlich die Gelegenheit, sich mit Informationen aus erster Hand in verschiedene Open Source Themen zu vertiefen.

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Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit

Seit 2009: 40 National- und Ständeräte ausSP, FDP, BDP, CVP, SVP, Grüne, GLP und EVP= 1/6 des Schweizer Parlaments

Co-PräsidiumEdith Graf-Litscher, SP

Christian Wasserfallen, FDP

KernteamBalthasar Glättli, Grüne

Kathy Riklin, CVP

Rosmarie Quadranti, BDP

Thomas Weibel, GLP

27 Vorstösse, 6 Dinners,Open Hearing, Roundtable,Briefe an Bundesräte etc.

www.digitale-nachhaltigkeit.ch

Weitere 34 MitgliederAlec von Graffenried, Nationalrat Grüne Kt. BernBarbara Schmid-Federer, Nationalrätin CVP Kt. ZürichBarbara Gysi, Nationalrätin SP Kt. St. GallenBrigitte Häberli-Koller, Nationalrätin CVP Kt. ThurgauCarlo Sommaruga, Nationalrat SP Kt. GenfCédric Wermuth, Nationalrat SP Kt. AargauClaude Janiak, Ständerat SP Kt. Basel-LandschaftEvi Allemann, Nationalrätin SP Kt. BernFelix Gutzwiller, Ständerat FDP Kt. ZürichFrancine John-Calame, Nationalrätin Grüne Kt. NeuenburgFranziska Teuscher, Nationalrätin Grüne Kt. BernGeri Müller, Nationalrat Grüne Kt. AargauHans Altherr, Ständerat FDP Kt. Appenzell AusserrhodenHugues Hiltpold, Nationalrat FDP Kt. GenfIgnazio Cassis, Nationalrat FDP Kt. TessinJacqueline Badran, Nationalrätin SP Kt. ZürichJean Christophe Schwaab, Nationalrat SP Kt. WaadtKarl Vogler, Nationalrat CVP Kt. ObwaldenKathrin Bertschy, Nationalrätin GLP Kt. BernLiliane Maury Pasquier, Ständerätin SP Kt. GenfLothar Ziörjen, Nationalrat BDP Kt. ZürichLouis Schelbert, Nationalrat Grüne Kt. LuzernLuc Recordon, Ständerat Grüne Kt. WaadtLukas Reimann, Nationalrat SVP Kt. St. GallenMaja Ingold, Nationalrätin EVP Kt. ZürichMaria Roth-Bernasconi, Nationalrätin SP Kt. GenfMarianne Streiff-Feller, Nationalrätin EVP Kt. BernMatthias Aebischer, Nationalrat SP Kt. BernPhilipp Hadorn, Nationalrat SP Kt. SolothurnRaphaël Comte, Ständerat FDP Kt. NeuenburgSylvia Flückiger-Bäni, Nationalrätin SVP Kt. AargauThomas Aeschi, Nationalrat SVP Kt. ZugYannik Buttet, Nationalrat CVP Kt. WallisYvonne Gilli, Nationalrätin Grüne Kt. St. Gallen

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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Open Source Studie Schweiz 2012

Mitte Juni 2012 total 851 Unternehmen und öffentliche Institutionen mit personalisierten Emails angeschrieben

Befragt wurden Firmenmitglieder des SwissICT und IT-Verantwortliche von Bund, Kantonen und Städten

Meisten Fragen von202 Teilnehmern beantwortet

Rücklaufquote von 24%

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Open Source ist fast überall im Einsatz

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Definition von Open Source

Was ist Open Source Software?Ein Software-Produkt wird als Open Source Software bezeichnet, wenn es unter einer der 69 von der Open Source Initiative (OSI, www.opensource.org) abgesegneten Lizenzen veröffentlicht ist.

Eine solche Lizenz besagt unter anderem:Der Quelltext der Software liegt in einer für Menschen verständlichen Form vor.Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden.Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden.

Fazit:Open Source ist keine Glaubensfrage!

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Klassische Missverständnisse zu Open Source

„Open Source ist gratis.“Ja im Sinne des Lizenzpreises, Nein beim professionellen Betrieb.

„Für Open Source Software gibt es keinen Support.“Nein, weltweit gibt es tausende von Open Source Dienstleistern und in der Schweiz listet www.opensource.ch aktuell 132 Firmen.

„Niemand haftet für Fehler in Open Source Software.“Haftung kommt auf das SLA mit einer Open Source Firma darauf an.

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Klassische Missverständnisse zu Open Source

„Bei Open Source Software spielt das Urheberrecht keine Rolle.“Nein, das Urheberrecht am Source Code ist zentral denn es bestimmt, wer die Lizenz festlegen darf.

„Meine Entwicklungen muss ich immer allen freigeben.“Nein, nur bei AGPL, GPL und LGPL Code und auch dann nur an denjenigen, der Binary erhält.

„Entwickler sollten GPL Source Code meiden.“Nein, aber man sollte GPL Source Code bewusst einsetzen und verstehen wie der Copyleft-Mechanismus funktioniert.

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Wichtige Mechanismen in der Open Source Welt

LizenzartenStarkes Copyleft: Affero GPL, GNU General Public License GPLSchwaches Copyleft: GNU Lesser General Public License undMozilla Public License MPLPermissive Lizenzen: Berkles Software Distribution BSD, MIT License, Apache Software License

Dual LicensingUrheber kann Software beliebig lizenzierenVeröffentlichung identischer Software unter zwei unterschiedlichen Lizenzen, typischerweise GPL und eine proprietäre LizenzZ.B. MySQL, Magnolia, Asterisk, Qt, Berkley DB

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Wichtige Mechanismen in der Open Source Welt

ForkingAbspaltung eines Teils der Community in einen neuen EntwicklungszweigWichtiges Damoklesschwert des Open Source EntwicklungsmodellsFork-Beispiele:

OpenOffice/LibreOffice

MySQL/MariaDB/Drizzle/... Mambo/Joomla

Nagios/Icinga

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Open Source Software im geschäftskritischen Einsatz

Inhalt:Executive SummaryVorteile, Risiken und Good PracticesProfessioneller Einsatz von Open Source SoftwareRechtliche Aspekte von Open Source SoftwareHintergrundwissen zu Open Source Software

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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1. Einsatz von Open Source Software

Applikationen Infrastruktur Komponenten Betrieb

CRM, ERP und E-CommerceOpenbravo, OpenERP…

Search EnginesApache Lucene, Solr, Sphinx…

Databases und File SystemsPostgreSQL, MySQL, Hadoop, MariaDB, CouchDB…

KommunikationZarafa, qmail, CUPS…

Enterprise Content ManagementAlfresco, Magnolia…

VoIP und TelephonyAsterisk, OpenPBX, Yate, Trixbox, HylaFAX…

Application und Portal Server JBoss, Tomcat, Geronimo, Zope, GlassFish, Liferay…

SecurityClamAV, OpenSSH, OpenVPN, OpenSSL…

Collaboration, Groupware, CommunicationZimbra, Zarafa…

Identity & Access ManagementOpenLDAP, Shibboleth…

Programming Languages, Frameworks und IDEsJava, Ruby, Hibernate…

Web ServersApache httpd, Lighttpd, Nginx…

Office und Client ApplicationsLibreOffice, GIMP, Inkscape…

Search EnginesApache Lucene, Solr, Sphinx…

Components for Application DevelopmentjQuery, Spring, YUI, GWT…

System Management und OperationsOpenNMS, Nagios…

Knowledge Management und eLearningMoodle, ILIAS, OLAT…

Business Process und Workflow ManagementOTRS, jBPM, iTop…

Enterprise IntegrationFUSE, HornetQ, OpenSplice, Jitterbit, ActiveMQ…

Graphical User Interfaces (Client)GNOME, KDE…

Analytics, Reporting und Data WarehousingJasperReports…

Virtualization und Cloud-ComputingCollage, Red Hat…

SOA, Web Services und Rules EnginesSopera, WSS4J, CLIPS…

Operating Systems(Server/Client)RHEL, Ubuntu Linux…

Open Source für den geschäftskritischen Einsatz gibt es in fast allen Kategorien:

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Wie aber finde ich die passende Open Source Lösung?

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OSS Directory

Link: www.ossdirectory.chOSS Directory:Deutschsprachiges Verzeichnis von

Open Source AnbieternOpen Source ReferenzenOpen Source Projekten (Produkte)

Aktueller Stand (15.03.2013)Anzahl Firmen: 132Anzahl Referenzen: 87Anzahl Produkte: 183

Täglich rund 270 Unique Visitors und 500 Ansichten und AbfragenNews, Newsletter, Knowhow, Events, Jobs etc.

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Open Source Verzeichnis: www.ossdirectory.ch

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Open Source Verzeichnis: www.ossdirectory.ch

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Open Source Verzeichnis: www.ossdirectory.ch

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Open Source Verzeichnis: www.ossdirectory.ch

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Weitere Open Source Verzeichnisse

Enterprise Open Source Directory: eos.osbf.eu

Ohloh Open Source Network: www.ohloh.net

Open Source Alternatives: www.osalt.com

AlternativeTo: www.alternativeto.net

Open Source Software Directory: www.opensourcesoftwaredirectory.com

Heise Software Verzeichnis: www.heise.de/download

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source Software

Migration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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Variante A) Migration bestehender Systeme

2913 2014 2015 2016 2017 2018 2019 20200%

20%

40%

60%

80%

100%

120%

140%

160%

TCO proprietäre Software

TCO sinnvolle Open Source Migration

TCO nicht sinnvolle Open Source Migration

Kost

en

Bestimmung der idealen Systeme zum Migrieren auf Open Source:

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Variante A) Migration bestehender Systeme

Quelle: http://www.enterprisedb.com/products-services-training/products/postgres-plus-advanced-server/advanced-server-tco

Konfiguration: Anzahl Server: 2

Sockets pro Server: 4

EnterpriseDB Postgres Plus Adv.

Microsoft SQL Server Enterprise

Sybase ASE Enterprise

IBM DB2 Enterprise Server

Oracle Database Enterprise

Beispiel: 3-Jahres-TCO PostgreSQL (Support von EnterpriseDB)

Oracle: 630'800 USD

EnterpriseDB: 94'944 USD

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender Systeme

Entwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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Variante B) Entwicklung Open Source Strategie

Mögliche Elemente einer Open Source Strategie:Vorteile und Risiken von Open Source Software bezogen auf die OrganisationGenerelle Richtlinien und Ziele zu Open Source SoftwareVorgaben zur Reduktion von Abhängigkeiten zu proprietärer SoftwareBerücksichtigung von Open Source Lösungen bei Software-BeschaffungenVorgaben bezüglich Open Source Lizenzen, beispielsweise Pure Open Source oder auch Open CoreKriterien zur Evaluation von Open Source SoftwareRegelung betreffend Freigabe von Open Source SoftwareAus- und Weiterbildung bezüglich Open Source Technologien, Organisation, Lizenzen etc.Umsetzungsmassnahmen der Strategieziele durch Studie, Pilotprojekte, Kompetenzstelle etc.

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Variante B) Entwicklung Open Source Strategie

Open Source Strategy SpiderTypische Elemente einer Open Source StrategieGestaltungsfreiraum anhand acht normativer DimensionenAusprägung der Dimensionen individuell für jede Organisation, am besten zuerst SWOT-Analyse erarbeiten

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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4. Entwicklung von Open Source Software

Anpassen (lassen) von existierender Open Source Software:Standard Open Source Software ProdukteIntegration von Entwicklungs-Frameworks

Potential liegt in der Offenheit der Software:Nutzer können sich zusammenschliessen und gemeinsam Weiterentwicklung finanzierenAnpassungstätigkeiten definieren, ausschreiben, Ressourcen poolen und umsetzen

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Open Source Studie Schweiz 2012

Welches sind für Sie die wichtigsten Vorteile von Open Source?

Unterstützung von offenen Standards und Schnittstellen

Kosteneinsparungen (keine Lizenzkosten, höhere Verhandlungsstärke)

Unabhängigkeit von Lieferanten (Senkung Vendor Lock-In)

Breite Community für Wissensaustausch (Lernmöglichkeiten)

Förderung von Innovation und Wettbewerb in der IT-Branche

Einfachere Anpassungen an eigene Bedürfnisse (Zugang zum Quellcode)

Erhöhte Sicherheit (Transparenz des Quellcodes)

Attraktiver IT-Arbeitsplatz (Motivation für Mitarbeitende)

Erhöhte Stabilität (breite Testbasis)

Regionale Wertschöpfung durch lokale Open Source Anbieter

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Open Source Studie Schweiz 2012

Wo sehen Sie Möglichkeiten um Kosteneinsparungen mittels Open Source Software zu erzielen?

Lizenzkosten einsparen

Open Source Alternativen bei Verhandlungen einbringen

Mittels gemeinsamer Open Source Entwicklungen Kosten sparenBetriebskosten

Wartung und Support

Personalkosten

Hardware-Kosten

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source Software

Weiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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Bewährter Ablauf für gemeinsame Weiterentwicklung

Phase 1: InitialisierungInteresse und Wille von professionellen Open Source Nutzern weckenGemeinsames Verständnis der nötigen Weiterentwicklung schaffenAnforderungen zusammentragen und spezifizieren (mit Experten)

Phase 2: FinanzierungSpezifikation publizieren als Request for Proposal, Firmen einladenEvaluieren der Angebote und Auswahl treffenFinanzierung des offenen Betrags gemeinsam aufteilen

Phase 3: UmsetzungProjektmanagement festlegen, Verträge unterzeichnen, loslegenTests bei den Nutzern durchführen, Entwicklung abschliessenNeuer Source Code publizieren und ins Projekt einfliessen lassen

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Beispiel: Behörden verbessern Word-Support in LibreOffice

Ziel: Interessen der professionellen LibreOffice / Apache Open Office Nutzer vertreten, gezielte Weiterent-wicklungsprojekte durchführen, Inte-roperabilität mit OOXML verbessern

Gründung: Oktober 2011 als Arbeitsgruppe der Open Source Business Alliance

Mitglieder: München, Freiburg, Jena, Schweizerisches Bundesgericht, In-formatiksteuerungsorgan Bund etc.

Erstes Projekt: "Layout-getreue Dar-stellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen"

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Beispiel: Behörden verbessern Word-Support in LibreOffice

Ernst & Young

SUSE

Lanedo

Finanziert durch

Stadt Freiburg i.B.

Stadt München

Stadt Jena

SchweizerischesBundesgericht

Informatiksteuerungs-organ Bund (ISB)

Kanton Waadt

Weitere SchweizerInstitution

FranzösischesMinisterium für Kultur und Kommunikation

EUR 50kEUR 13k

EUR 13k

EUR 4k

EUR 8k

EUR 15k

EUR 14k

EUR 25k

Umsetzung:

Hinweis: Beträge und Pfeile sind exemplarisch zu verstehen

Finanzierung EUR 142'000 OSS Entwicklungs-Projekt

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Beispiel: Swisstopo entwickelt an Open Source Kartentools

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source Software

Gemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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Gemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

Öffentliche Stelle und Unternehmen entwickeln Fachapplikationen. Bei Unternehmen sind es nicht differenzierende Software-Anwendungen.

Urheberrecht liegt bei den Nutzern der Software (proprietäres Modell: Hersteller besitzen Urheberrecht und verkaufen Lizenzen)

Open Source Lizenzen und Open Source Entwicklungsmodell sind bestens geschaffen für die gemeinsame Software-Entwicklung

Abdeckung von juristischer AspekteAbdeckung von organisatorischer AspekteAbdeckung von technischer Aspekte

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Beispiel: OpenJustitia Bundesgericht www.openjustitia.ch

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Beispiel: Open GEVER Kt. Zug www.onegov.ch

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Beispiel: Spitalsysteme HISP www.hisp.org

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Beispiel: GENIVI Alliance www.genivi.org

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Beispiel: PillarOne Risk Management www.pillarone.org

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1. Vorstellung Matthias Stürmer, /ch/open und Parlamentarier-Gruppe

2. Definition, Missverständnisse und Mechanismen von Open Source Software

3. Potential nutzen: Einsatz von Open Source SoftwareMigration bestehender SystemeEntwicklung einer Open Source Strategie

4. Potential nutzen: Entwicklung von Open Source SoftwareWeiterentwicklung von bestehender Open Source SoftwareGemeinsame Entwicklung von neuer Open Source Software

5. Risiken minimieren: Herausforderungen lösen

Agenda

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Open Source Studie 2012

Welches sind für Sie die wichtigsten Nachteile von OSS?Keine oder unklare Lieferantenhaftung

Mangelnder kommerzieller Support, keine Enterprise Version

Mangelnde Benutzerakzeptanz

Mangel an internem Open Source Know-How

Fehlende Features und Schnittstellen zu anderen Systemen

Unsicherheiten bezüglich Open Source Lizenzen

Migration auf Open Source Systeme schwierig

Open Source Software zu wenig bekannt, schlechtes Image

Mangel an externen Open Source Fachkräften

Zu wenig andere erfolgreiche Open Source Referenzen

Fehlende Schulungsangebote

Sicherheitsbedenken

Weiternutzung vorhandener Daten schlecht möglich

Keine ausreichende Stabilität

Mangelnde Unterstützung von Standards und Formaten

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Wie löse ich die Herausforderungen bei Open Source?

1. Haftung: Kann mit Service Level Agreement (SLA) gelöst werden, Open Source Dienstleister müssen bereit sein.

2. Mangelnder kommerzieller Support: Im OSS Directory (www.ossdirectory.ch) Dienstleister finden oder bei /ch/open anfragen

3. Mangelnde Benutzeraktzeptanz: Schulung, Sensibilisierung und Überzeugung sind notwendig, Energie auf Power Users fokussieren

4. Mangelndes internes Knowhow: Open Source Strategie entwickeln, Ansprechperson/Kompetenzstelle einrichten, Pilotprojekte starten etc.

5. Fehlende Funktionalitäten: Gemeinsam Open Source Software weiterentwickeln und/oder Dienstleister beauftragen

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Wie löse ich die Herausforderungen bei Open Source?

6. Unsicherheiten bei Lizenzen: Lizenzen bzw. Literatur dazu lesen (siehe OSS Knowhow auf www.opensource.ch), Open Source Entwickler-Policy einführen, Weiterbildungen besuchen, bei Fragen Anwalt kontaktieren, Kompetenzstelle schaffen die Auskunft zu Lizenzen gibt (Telekom) etc.

7. Schwierige Migration: Externen Support beiziehen, Kern-Entwickler direkt kontaktieren, Pilotprojekt machen etc.

8. Schlechtes Image: /ch/open beitreten ;)

9. Mangelnde externe Fachkräfte: Dienstleister beiziehen, Job-Ausschreibung auf www.opensource.ch posten (Entris Banking), eigene Leute weiterbilden

Page 50: Das Potential von Open Source Software nutzen und die Risiken minimieren

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Wie löse ich die Herausforderungen bei Open Source?

10. Fehlende Referenzen: auf www.ossdirectory.ch Referenzen ansehen, selber Referenzen (=eingesetzte Open Source Software) eintragen.

11. Fehlende Schulungsangebote: auf www.opensource.ch OSS Courses sind jede Woche Dutzende von Kurse, sonst bei /ch/open anfragen

12. Sicherheitsbedenken: hat kaum Zusammenhang mit Open Source

13. Schlechter Datenimport: Dienstleister anfragen

14. Ungenügende Stabilität: hat kaum Zusammenhang mit Open Source

15. Mangelnde Standards: ist selten der Fall

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Fazit aus Risikosicht

Open Source Software ist weniger risikoreich als proprietäre Software:

1. Nutzung von unveränderter Open Source Software ist völlig frei.Nutzung von unveränderter proprietärer Software ist stark eingeschränkt.

2. Interne Weiterentwicklung von Open Source Software ist völlig frei.Interne Weiterentwicklung von proprietärer Software ist selten möglich

3. Entwicklung und Weiterverteilung von Open Source Software ist pro Lizenz geregelt. Bei GPL muss der Code mitgeliefert werden.

Entwicklung und Weiterverteilung von proprietärer Software ist verboten.

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Fragen & Diskussion