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10.06.2007http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,3928628,00.html
ZDF
Chronik Howard Carter
Die große Suche eines leidenschaftlichen Ausgräbers
Höhepunkt: Carter säubert die Goldmaske Tutenchamuns.
9. Mai 1874 Geburt in Kensington
Herbst 1891 Tätigkeit für den Egypt Exploration Fund
1899 Chefinspektor für die Altertümer Oberägyptens
1900 Beginn der Freilegung des "Pferdegrabes", ein ungewöhnlich großes Grab oder Scheingrab aus der 11. Dynastie in der Nähe des Tempels von Deir- el-Bahari. Demütigung bei Öffnung, da Kammer leer
1904 erhielt er das Inspektorat über Unterägypten
Oktober 1905 Aufgabe der Stellung bei der Altertümerverwaltung, neues und finanziell sehr unsicheres Leben als Künstler und Teilzeit-Antiquitätenhändler
1907 lernte Carter Lord Carnarvon kennen, für die beiden Männer begann eine lang dauernde, vertraute und erfolgreiche Arbeitsgemeinschaft und Freundschaft
1907-1917 führten Carter und Carnarvon Ausgrabungen in Theben-West durch
1910 erbaute Carter mit finanzieller Unterstützung von Lord Carnarvon ein neuesWohnhaus für sich selbst bei Elwat el-Diban am nördlichen Ende von Dra Abu el-Naga
1917-1922 Erforschung der Wadis von Theben-West
Januar 1922 Wiederaufnahme der Suche nach Tutenchamun
4. November 1922: Berühmt wurde Carter als er nach sieben Jahre Suche das Grab des Pharaos Tutenchamun im "Tal der Könige" fand.
17. Februar 1923 Offizielle Öffnung des versiegelten Eingangs zur Sargkammer vor Regierungsbeamten und Archäologen
1922-1932 Howard Carter arbeitet an der Dokumentation und Konservierung des Grabes. Seine Laufbahn als Ausgräber endet mit dem Fund von Tutenchamun.
5. April 1923 Lord Carnarvon stirbt in Kairo an Lungenentzündung
Seite 1 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/20/0,6911,3928628,00.html
Oktober 1923 zweite Grabungssaison in Tutanchamuns Grab. Grabungskonzession liegt bei Lady Carnarvon
3.Januar 1924 Öffnung der Türen des innersten Schreins um den Sarkophag
12.Februar 1924 Abheben des Sarkophag-Deckels vor geladenem Publikum
13. Februar 1924 geplante Öffnung des Sarkophags vor der Presse, Einwand der ägyptischen Regierung in letzter Minute: Anwesenheit von Damen nicht erwünscht (Inklusive Lady Carnavon). Carter zeigt kein Verständnis, lässt das Grab schließen und legt die Arbeit nieder.
20. Februar 1924 Lady Carnarvon bekommt Grabungs-Lizenz entzogen
Januar 1925 Wiederaufnahmen der Arbeiten
23. Oktober 1925 Öffnung der Sargdeckel
11. November 1925 Beginn der Autopsie von Tutenchamun, Abnahme der Maske
2. März 1939 Howard Carter stirbt einsam und verarmt in London
© ZDF 2012
Seite 2 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/20/0,6911,3928628,00.html
10.06.2007http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,3928628,00.html
ZDF
Chronik Howard Carter
Die große Suche eines leidenschaftlichen Ausgräbers
Höhepunkt: Carter säubert die Goldmaske Tutenchamuns.
9. Mai 1874 Geburt in Kensington
Herbst 1891 Tätigkeit für den Egypt Exploration Fund
1899 Chefinspektor für die Altertümer Oberägyptens
1900 Beginn der Freilegung des "Pferdegrabes", ein ungewöhnlich großes Grab oder Scheingrab aus der 11. Dynastie in der Nähe des Tempels von Deir- el-Bahari. Demütigung bei Öffnung, da Kammer leer
1904 erhielt er das Inspektorat über Unterägypten
Oktober 1905 Aufgabe der Stellung bei der Altertümerverwaltung, neues und finanziell sehr unsicheres Leben als Künstler und Teilzeit-Antiquitätenhändler
1907 lernte Carter Lord Carnarvon kennen, für die beiden Männer begann eine lang dauernde, vertraute und erfolgreiche Arbeitsgemeinschaft und Freundschaft
1907-1917 führten Carter und Carnarvon Ausgrabungen in Theben-West durch
1910 erbaute Carter mit finanzieller Unterstützung von Lord Carnarvon ein neuesWohnhaus für sich selbst bei Elwat el-Diban am nördlichen Ende von Dra Abu el-Naga
1917-1922 Erforschung der Wadis von Theben-West
Januar 1922 Wiederaufnahme der Suche nach Tutenchamun
4. November 1922: Berühmt wurde Carter als er nach sieben Jahre Suche das Grab des Pharaos Tutenchamun im "Tal der Könige" fand.
17. Februar 1923 Offizielle Öffnung des versiegelten Eingangs zur Sargkammer vor Regierungsbeamten und Archäologen
1922-1932 Howard Carter arbeitet an der Dokumentation und Konservierung des Grabes. Seine Laufbahn als Ausgräber endet mit dem Fund von Tutenchamun.
5. April 1923 Lord Carnarvon stirbt in Kairo an Lungenentzündung
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Oktober 1923 zweite Grabungssaison in Tutanchamuns Grab. Grabungskonzession liegt bei Lady Carnarvon
3.Januar 1924 Öffnung der Türen des innersten Schreins um den Sarkophag
12.Februar 1924 Abheben des Sarkophag-Deckels vor geladenem Publikum
13. Februar 1924 geplante Öffnung des Sarkophags vor der Presse, Einwand der ägyptischen Regierung in letzter Minute: Anwesenheit von Damen nicht erwünscht (Inklusive Lady Carnavon). Carter zeigt kein Verständnis, lässt das Grab schließen und legt die Arbeit nieder.
20. Februar 1924 Lady Carnarvon bekommt Grabungs-Lizenz entzogen
Januar 1925 Wiederaufnahmen der Arbeiten
23. Oktober 1925 Öffnung der Sargdeckel
11. November 1925 Beginn der Autopsie von Tutenchamun, Abnahme der Maske
2. März 1939 Howard Carter stirbt einsam und verarmt in London
© ZDF 2012
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10.06.2007http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,2143421,00.html
ZDFLord Carnarvon: Sammler schöner Dinge und Abenteurer seiner Zeit
Tatort Ägypten: Task Force Tutenchamun
Archäologie als ZeitvertreibDer Mäzen von Schloss Highclere
Howard Carter lebt nahe dem Grabräuberdorf Kurna, nicht weit vom Tal der Könige. In einem Haus wartet der ehrgeizige Brite mehr als zwei Jahrzehnte lang auf seine große Stunde. Und er weiß, ohne Geldgeber geht nichts.
Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dokumentiert Carter die Arbeiten angesehener Archäologen. Für die ägyptischen Behörden beaufsichtigt er die Antikenstätten von Luxor.
Finanzier gesucht
Teure Ausgrabungen aber kann er mit seinem bescheidenen Lohn nicht finanzieren. Ganze Heere von Arbeitern gilt es zu bezahlen. Schon als 20-Jähriger erlebte Carter den gigantischen Aufwand, mit dem der Tempel derKönigin Hatschepsut aus dem Wüstensand gegraben wurde.
Für das Unternehmen Tutenchamun, für seinen Lebenstraum, sucht der leidenschaftliche Ausgräber einen Mäzen. Und den findet er auf Schloss Highclere bei London. Wie viele Aristokraten betrachtet der reiche Lord Carnarvon die Archäologie als faszinierenden Zeitvertreib. In der Hoffnung auf den großen Coup engagiert er Carter als Schatzjäger.
ZDFAuf Schloss Highclere bei London findet Carter einen Mäzen.
INFOBOX
Exzentrischer Lord
Der Lord leistet sich das Vergnügen, "eine Schar Eingeborener zu bezahlen, die für ihn Entdeckungen machen müssen", so Carter über seinen Geldgeber. Um in den Besitz begehrter "Trophäen" zu gelangen, hätte der exzentrische Carnarvon am liebsten jeden Tag einen Fund gemacht. Als die erste Grabungssaison
Lord Carnarvon, Nachfahre auf Schloss Highclere, über den Mäzen Lord Carnarvon:"Er war ein leidenschaftlicher Sammler schöner Dinge - und ein Abenteurer seiner Zeit. Er liebte schnelle Autos und die Fotografie. Wegen einer Lungenkrankheit rietman ihm, den Winter in einem warmen, trockenen Klima zu verbringen. Ägypten botsich an, weil es seinen Interessen entgegen kam. Dort traf er Howard Carter, und es begann diese ungewöhnliche Partnerschaft."
ZDFLord Carnarvon: Finanzier der Expedition
Seite 1 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/29/0,6911,2143421,00.html
erfolglos bleibt, wird der Ausgräber von seinem ungeduldigen Chef zur Rede gestellt. Doch Carter gelingt es immer wieder, seinen Financier zum Weitermachen zu bewegen. 15 Jahre geht das so, bis am Ende keiner mehr dem Vorhaben eine Chance gibt.
Auf seinen Reisen nach Luxor wohnt Lord Carnarvon standesgemäß im mondänen Winterpalace Hotel. Hier trifft Carter seinen adeligen Auftraggeber, um ihn über die Grabungskampagne zu unterrichten. Noch immer ist Carter sicher, dem Grabmahl des Pharao auf der Spur zu sein. Doch nach zahllosen Fehlschlägen ist er nahe daran aufzugeben.
ZDFDas Winter Palace Hotel: Hier berichtet Carter von seinen Ausgrabungen.
INFOBOX
1922 droht das Ende der Schatzsuche: Carnarvon weigert sich, noch mehr Geld in den Sand zu setzen.
INFOBOX
Howard Carter (aus "Das Grab des Tut-ench-Amun. Der Orginalbericht des Entdeckers"):
"Sechs ganze Winter hindurch haben wir im Tal gegraben und Jahr für Jahr eine Niete gezogen. Wie niederdrückend das sein kann, weiß nur ein Ausgräber."
ZDFMäzen und Gräber: DasSpiel ist aus.
Dr. Zahi Hawas, Archäologe, über Carters Durchhaltevermögen:
"Carter hatte die letzte Hoffnung aufgegeben. Wie sollte er jemand anderen finden, der seine Ausgrabungen bezahlte? Tief in seinem Herzen wusste er, dass das Grab existierte. Man findet nur wenige Ägyptologen, die das Geheimnis im Sand buchstäblich riechen können. Carter hatte dieses Gespür. Er wusste, wo das Grab war, und sagte dem Lord: Dies ist das letzte Mal."
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Seite 2 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/29/0,6911,2143421,00.html
30.04.2006http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/8/0,1872,3927976,00.html
ZDFMythos Ägypten: Howard Carter - Die Jagd nachTutenchamun
"Der Vater der Töpfe"Anmerkungen zu Howard Carter
Der glücklichste Tag im Leben von Howard Carter (1873 - 1939) war zweifellos der 4. November 1922, als er nach über 30-jähriger Tätigkeit in Ägypten im Tal der Könige auf ein Pharaonengrab stieß, das sich schon bald als die unversehrte Beerdigungsstätte des vergessenen Tutenchamun herausstellte.
Howard Carter kam erstmals als 17-jähriger nach Ägypten, um
sich als Schatzsucher zuversuchen.
Davor und danach gab es nur wenige Ereignisse, die ein Lächeln auf das ernste Gesicht des verbissenen Entdeckers zauberten. Auf seiner unermüdlichen Suche nach dem Kindkönig soll der Engländer über 150.000 Tonnen Sand, Fels und Gestein bewegt haben - unterstützt von nur einer Handvoll von einheimischen Arbeitern.
Ersehnte Anerkennung
Ein Jahrtausendfund, der Carter zwar über Nacht berühmt machte, ihm damals aber weder die ersehnte Anerkennung seiner Kollegen noch außergewöhnlichen Wohlstand bescherte. Und damit nicht genug: Seine anfängliche Popularität verflog genauso schnell wie sie gekommen war, zurück blieb ein einsamer, verbitterter und kranker Mann. Die Tantiemen aus den drei Büchern, die er über den Fortgang der Grabungsarbeiten veröffentlichte, waren in den letzten Jahren bis zu seinem Tod am 2. März 1939 die einzige Einnahmequelle.
Die Fachwelt belächelte das Werk, weil es unwissenschaftlich und für ein breites Publikum geschrieben war, die breite Masse wiederum zeigte sich enttäuscht, weil Carter es peinlich vermied, auf persönliche Details und die unzähligen Komplikationen des Unternehmens Tutenchamun einzugehen, von denen die ganze Welt sprach. Für die wichtigste Publikation aber - ein ausführlicher Bericht über die zahllosen Kostbarkeiten in der Grabanlage - konnte der Pionier der Ägyptologie weder die Kraft noch die finanziellen Mittel aufbieten. Sie steht noch immer aus und hinterlässt eine kaum zu unterschätzende Lücke in der einschlägigen Forschungsliteratur.
Außergewöhnliches Talent
Das Fazit einer beinahe tragischen Archäologenkarriere, die 1890 so hoffnungsvoll begann. Als Howard Carter mit siebzehn Jahren in Ägypten eintraf, kam auch er wie viele andere als Schatzjäger ins Land. Der begnadete Zeichner fasste rasch Fuß und erhielt auf Empfehlung des britischen Egypt Exploration Fund eine Stelle bei dem berühmten Ausgräber William Matthew Flinders Petrie, der das außergewöhnliche Talent seines Landsmannes blitzschnell erkannte und ihm alles beibrachte, was ein erfolgreicher Forscher wissen sollte.
Der "Vater der Töpfe", wie der namhafte Wissenschaftler noch heute liebevoll genannt wird, befasste sich als Erster mit dem vergessenen Pharao Tutenchamun, der wie ein Phantom durch die Archäologieszene geisterte.
Seite 1 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://terra-x.zdf.de/ZDFde/druckansicht/8/0,6911,3927976,00.html
Irgendwann während der Zusammenarbeit mit Flinders Petrie reifte in Carter der
Entschluss, das unentdeckte Grab des rätselumwitterten Herrschers zu finden.
Eine Aufgabe, die ihn ein Leben lang nicht mehr los ließ.
Verstand, Phantasie, Ausdauer
Wie kein Zweiter erlernte der Neuling in Windeseile die Grundlagen der
ägyptischen Altertumskunde. Ein scharfer Verstand, blühende Phantasie und
grenzenlose Ausdauer machten Howard Carter zum rasanten Aufsteiger der
Zunft. Den Feinschliff erhielt er durch das Genfer Multitalent Edouard Naville, der
ihm die Aufgabe übertrug, sämtliche sichtbaren Szenen und Inschriften am
Tempel der Hatschepsut zu kopieren.
Die exzellenten Zeichnungen wurden in sechs Bänden veröffentlicht und
brachten dem Briten erste Erfolge ein. Die Weichen für die Zukunft waren
gestellt: Der Schützling der beiden großen Lehrmeister entwickelte eine
unstillbare Leidenschaft für die Forschung und verbannte die Aussicht auf
schnellen Profit für immer aus seinem Denken.
© ZDF 2012
Seite 2 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://terra-x.zdf.de/ZDFde/druckansicht/8/0,6911,3927976,00.html
10.06.2007http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,2143292,00.html
ZDFTatort Ägypten: Task Force Tutenchamun
Im Visier der SchatzjägerCarters Fahndung beginnt
Seit seinem ersten Besuch ist Howard Carter fasziniert von den Geheimnissen Ägyptens. Wie viele Engländer kommt er hierher, um die versunkene Welt der Pharaonen zu entdecken. Der selbsternannte Archäologe sucht sein Glück als Ausgräber.
Howard Carter: Archäologe aus Leidenschaft
Mit folgenden Worten beginnt der Bericht von Howard Carter, einem Mann, der sein ganzes Leben der Suche nach einem vergessenen Pharao widmete. Das Unternehmen Tutenchamun machte seinen Namen
unsterblich.
INFOBOX
Wiedergeburt eines Wunders
1894 bietet der Tempel der Hatschepsut dem Archäologen eine erste Chance. Tausende Tonnen Sand und Gestein bedecken die Ruine. Es ist die Wiedergeburt eines Wunders in der Wüste, das Carter, ein namenloser Zeichner dokumentiert. Er träumt davon, selbst einen Jahrtausendfund zu machen: das unberührte Grab eines Pharao.
ZDF30 Herrscher lagen im Tal der Könige begraben.
Howard Carter (aus "Das Grab des Tut-ench-Amun. Der Orginalbericht des Entdeckers"): "Das Tal der Königsgräber - schon der Name ist voller Romantik, und ich glaube, unter all den Wundern Ägyptens gibt es keins, das die Phantasie mehr anregt. Einernatürlichen Pyramide gleich wacht die höchste Spitze der thebanischen Berge überdas Reich der Toten. Hier in diesem einsamen Tal, jedem Laut des Lebens fern,lagen einst 30 Könige bestattet - unter ihnen die größten, die Ägypten jemalskannte."
ZDFDie Ausgrabung des Tempels der Hatschepsut: Carters erste Chance
Seite 1 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://terra-x.zdf.de/ZDFde/druckansicht/28/0,6911,2143292,00.html
Das Land am Nil ist längst ins Fadenkreuz von Schatzjägern geraten, als Carters
Fahndung beginnt. Abenteurer und Gelehrte zieht es hierher. Und alle plagt das
Goldfieber. Wie Maulwürfe haben Archäologen im Tal der Könige jeden
Zentimeter durchwühlt und über 60 Grabanlagen entdeckt. Doch alle sind längst
ausgeraubt. Niemand glaubt, dass hier noch ein unversehrtes Grab verborgen
sein könnte.
Restlos erforscht
Carter setzt an, wo alle anderen aufgegeben haben.
Alle Archäologen sind fest überzeugt, das Tal sei
restlos erforscht. Nur eins gibt noch Rätsel auf: Wo ist die Totenstätte des
Kindkönigs Tutenchamun verborgen? Carters Vorhaben scheint aussichtslos.
Diebe hatten alle bis dahin entdeckten Gräber geplündert. Die Mumien der
Könige hatten Priester schon zur Zeit der Pharaonen in Sicherheit gebracht.
ZDF
Archäologe Zahi Hawassvor dem Mumienversteck
INFOBOX
Auch das prächtige Grab Sethos I. war leergeräumt. Diebe stahlen selbst Teile
des Wandschmucks. Den spektakulärsten Mumienfund aller Zeiten machten
Grabräuber in den Felswänden über dem Tempel der Hatschepsut. Dort hatten
Priester einst 40 Mumien aus dem Tal der Könige versteckt. Fast drei
Jahrtausende lagen sie in einer 40 Meter tiefen Felsspalte - bis Diebe sie
dennoch im Jahre 1871 aufspürten.
Dr. Zahi Hawass, Archäologe, über Carters Ankunft im Tal:
"Als Carter ins Tal kam, schrieb er über seine Angst, alle Gräber könnten leer sein.
Denn in zwei abgelegenen Schluchten hatte man Königsmumien entdeckt. Priester hatten sie aus ihren Gräbern im Tal geholt und versteckt. Alle Gräber konnten also geplündert sein - das war Carters größte Sorge."
ZDF
Geplündert: Das Grab Sethos I.
Schatzjäger aus aller Welt
Banditen aus dem Clan der Abd el-Rasuls plünderten die Mumien. Es war der
größte Coup, der ihnen jemals gelang. Sechs Jahre konnten sie ihr Geheimnis
bewahren. Nur von Zeit zu Zeit, wenn sie Geld brauchten, verkauften sie
einzelne Schmuckstücke. Ihr Fund regte zu Carters Zeiten die Phantasie von
Schatzjägern aus aller Welt an. Man sagt, die Rasuls hätten auch das Grab
Tutenchamuns gekannt.
© ZDF 2012
Seite 2 von 2ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://terra-x.zdf.de/ZDFde/druckansicht/28/0,6911,2143292,00.html
10.06.2007http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,2143442,00.html
ZDFTatort Ägypten: Task Force Tutenchamun
Triumph im TalDie Entdeckung des Grabs
Carter kann den Lord noch einmal überzeugen. Es ist seine letzte Chance, das Rätsel Tutenchamun zu lösen. Niemand vermag zu sagen: Brachte ihn Eingebung oder strenge Logik auf die richtige Spur?
Triumphzug: Carter birgt die ersten Fundstücke.
Ins Fadenkreuz seiner Ermittlungen gerät ein Areal, an dem noch niemand sein
Glück versucht hat. Es ist der einzige Fleck im Tal, der Jahrhunderte unberührt
blieb. Am vierten Tag seines letzten Grabungswinters wird Carter gespannt
erwartet. Seine Männer haben eine in den Fels gehauene Stufe freigelegt.
INFOBOX
Das Grab befindet sich genau an dem Punkt, den
Carter auf seiner Karte markiert hat. Niemand vor ihm
ist auf die Idee gekommen, dass die Totenstätte
Tutenchamuns unmittelbar unter dem Grab Ramses VI.
verborgen sein könnte.
Howard Carter (aus "Das Grab des Tut-ench-Amun. Der Orginalbericht des Entdeckers"):"Es war ein Augenblick, bei dem es einen Ausgräber durchschauern konnte. Alles,
buchstäblich alles, konnte am Ende dieses Ganges liegen."
ZDF
Unmittelbar unter dem Grab Ramses VI.: das Grab Tutenchamuns
ZITAT
„Es ist also wirklich wahr! All die Jahre geduldiger Arbeit sollen nun doch belohntwerden!“
Howard Carter
Weltberühmtes Telegramm
Am 6. November 1922 schickt Carter sein weltberühmtes Telegramm an Lord
Carnarvon: "Habe wunderbare Entdeckung im Tal gemacht. Ein großartiges
Grab mit unversehrten Siegeln. Bis zu Ihrer Ankunft alles wieder zugedeckt.
Gratuliere." Mit seiner Tochter Lady Evelyn trifft Carnarvon zwei Wochen später
in Luxor ein. Alles ist bereit für den aufregendsten Abschnitt der Entdeckung.
Am Ende des Ganges ist Carter auf eine versiegelte Tür gestoßen. Welch ein
Triumph: darin eingeprägt ist die Königskartusche mit dem Zeichen
Tutenchamuns. Endlich lüftet Carter das Geheimnis. Mit zitternden Händen bricht
er ein Loch in die versiegelte Tür. Ein Moment, der mit Worten kaum zu
beschreiben ist.
INFOBOX
Seite 1 von 3ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/18/0,6911,2143442,00.html
In der Vorkammer bestaunen sie die reichen
Grabbeigaben, die das Jenseits vergolden sollen. Von
so einem einmaligen Fund träumt bis heute jeder Archäologe. Doch Carter steht
erst an der Schwelle seiner Entdeckung. Noch weiß er nicht, wie das
Grablabyrinth Tutenchamuns aufgebaut ist, welche Schätze noch darin
verborgen sind.
Howard Carter:
"Es ist der Tag der Tage, so wunderbar, wie ich nur jemals einen erlebt habe. Mein erstes Gefühl ist die Freude, dass mein Glaube an das Tal doch nicht unberechtigt gewesen ist."
"Es ist die Freude des Entdeckers, die uns beherrscht, der Gedanke, die Rätsel der Vergangenheit zu lösen, das Fieber der Erwartung - warum es nicht eingestehen -des Schatzgräbers."
ZDF
Carter: "Es ist der Tag der Tage."
ZITAT
„Am liebsten hätten wir die Wand sofort eingerissen, um der Sache auf den Grund zu
gehen.“
Howard Carter
ZDF
In der Vorkammer liegen Grabbeigaben für das jenseitige Leben.
Im Reich der Toten
Das Grabungsteam gelangt über eine Treppe mit 16 Stufen und über einen
langen Gang in die Vorkammer des Grabes. Was er sieht, hat Carter auf vielen
Fotos dokumentiert. Stühle, Liegen, prunkvolle Truhen sind hier aufgetürmt - an
nichts soll es dem Pharao im Reich der Toten fehlen. Als Carter die Vorkammer
erkundet, erblickt er die nächste versiegelte Tür - beschützt von zwei imposanten
Wächterfiguren.
Doch Carter zügelt seine Neugier und lässt zunächst
die Grabbeigaben aus der Vorkammer bergen. Heilige
Tierfiguren: Pfosten für die Prunkbetten des Pharao.
Auf dem Weg zum Feldlabor bestaunen Schaulustige
den Schatz aller Schätze. Nichts regt die Phantasie der Menschen mehr an als
der goldene Thron des Pharao. Schon mit zwölf Jahren hat Tutenchamun ihn
bestiegen. Er war ein unbedeutender Herrscher, der nur wenige Jahre regierte.
Doch die Entdeckung seiner märchenhaften Welt machte ihn zum berühmtesten
Pharao aller Zeiten. Niemals zuvor und nie wieder danach hat man etwas
Vergleichbares gefunden.
ZDF
Von zwei Wächternbeschützt: eine weitere versiegelte Tür
ZDF
Seite 2 von 3ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/18/0,6911,2143442,00.html
Mit Material von ZDF
Mit zwölf Jahren bestieg Tutenchamun seinen goldenen Thron.
ZITAT
„Die Gefahr eines Diebstahl hält uns ständig in Angst.“
Howard Carter
Abenteurliche Gerüchte
Jeder Transport ins Labor wird von Carter persönlich überwacht. Carter kennt die
Grabräuber und ihre Methoden. Aus der Zeit, als er im Tal als Inspektor tätig war.
Selbst Wächter machen gemeinsame Sache mit Dieben. Abenteuerliche
Gerüchte bezichtigen sogar Carter eines Komplotts mit den Gaunern.
Auch Howard Carter und sein Geldgeber sind in den Verdacht illegaler
Machenschaften geraten. Juwelen des Pharao sollen sie heimlich aus der
Grabkammer entwendet haben. Hartnäckig behaupten sich Gerüchte, der Lord
und sein Ausgräber hätten kostbare Objekte für sich behalten.
© ZDF 2012
Seite 3 von 3ZDF.de - Artikelseite
26.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/18/0,6911,2143442,00.html
10.06.2007http://terra-x.zdf.de/ZDFde/inhalt/23/0,1872,2143479,00.html
ZDFTatort Ägypten: Task Force Tutenchamun
Schreinöffnung in neuem LichtHoward Carter unter Betrugsverdacht
Am 17. Februar 1922 wartet die ganze Welt gespannt auf die Öffnung der zweiten Kammer. Vor dem Eingang versammeln sich prominente Besucher, nur einige Auserwählte dürfen das Grab betreten. Doch ist die erstmalige Öffnung nur inszeniert?
Bestaunte Carter die Kammer vor der offiziellen Öffnung?
Carter steht an der Schwelle zum größten Heiligtum des Pharao. Die Enthüllung einer archäologischen Sensation steht unmittelbar bevor.
Exklusive BilderFür die Fotografen der internationalen Presse gibt es exklusive Schnappschüsse. Vor den Entdeckern steht eine Mauer aus purem Gold. Ein gewaltiger,
wundervoller Schrein, der die Sargkammer fast vollständig ausfüllte. Wie ein Kokon liegt der Pharao darin bestattet.
INFOBOX
ZDFDer goldene Schrein füllt fast die gesamte Sargkammer aus.
Howard Carter (aus "Das Grab des Tut-ench-Amun. Der Orginalbericht des Entdeckers"):"Es war ein Erlebnis, das keiner von uns jemals vergessen kann. Wir fühlten, dass wir in Gegenwart des toten Königs waren und ihm Ehrfurcht erweisen mussten. In unserer Phantasie konnten wir die Türen der nachfolgenden Schreine sich eine nach der anderen öffnen sehen, bis der Innerste den König selbst enthüllte."
Mit klopfendem Herzen öffnet Carter die Flügeltüren. Doch - da steht in strahlendem Gold der nächste Schrein. Die Priester, die den Pharao zur letzten Ruhe betteten, haben es Eindringlingen wahrlich nicht leicht gemacht, an die Mumie des Königs zu gelangen. Angeblich wirft Carter an diesem Tag erstmals einen Blick in das Haus des toten Pharao. Doch hat sich wirklich alles so zugetragen, wie es der Abenteurer überliefert?
Wilde SpekulationenEin hölzernes Podest sorgt nach der Graböffnung für wilde Spekulationen. Verdeckt der obskure Sockel ein
Grabräuberloch? Einen Gang, den der besessene Ausgräber selbst in die versiegelte Tür gebrochen hat? Ein Halbbruder Lord Carnarvons enthüllt in seinem Tagebuch die wahre Geschichte des Jahrtausendfunds. Danach sind die Entdecker bereits drei Monate vor der offiziellen Öffnung heimlich in die Sargkammer eingedrungen.
Unter dem Siegel der Verschwiegenheit habe ihm Lady Evelyn von der verbotenen Exkursion in das Heiligtum des Königs erzählt. Er habe lange vor der Öffnungsfeier einige Fundstücke aus der Sargkammer in Carters Haus gesehen,
ZDFVerdeckt das Podest einGrabräuberloch?
Seite 1 von 3ZDF.de - Artikelseite
27.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/23/0,6911,2143479,00.html
Mit Material von ZDF
so ein Forscher aus dem Team des Entdeckers.
ZITAT
„Ein einziger Blick genügte, uns zu zeigen, dass sich hier die größten Schätze des Grabes befanden - so wunderschön, dass man vor Staunen und Bewunderung den Atem anhielt.“
Howard Carter
Späte Enthüllungen
Enthüllungen, die erst Jahre nach Carters Tod in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht werden. Die Berichte lassen das "Unternehmen Tutenchamun" in neuem Licht erscheinen. Vermutlich sind die Entdecker in dieser Nacht weiter in das Grablabyrinth vorgedrungen, als man bislang glaubte. Sie schlugen ein Loch in die Tür zur Sargkammer, das Carter eigenhändig wieder zumauerte und versiegelte. Diese Tat hat er einem Vertrauten gestanden.
An den Wänden des goldenen Schreins vorbei führt der Weg durch eine Maueröffnung in die sagenumwobene Schatzkammer Tutenchamuns. Im Eingang wacht der Totengott Anubis in Gestalt eines Schakals über die reichen Grabbeigaben.
Sicher haben die Verschwörer bei ihrer Nacht- und Nebelaktion auch einen ersten Blick in die vielen Schatztruhen geworfen, in denen lockendes Gold lag. Glaubt Carnarvon, dass ihm ein Teil dieses überbordenden Reichtum zusteht? Schließlich hat er die kostspielige Schatzjagd finanziert.
INFOBOX
Dr. Zahi Hawass, Archäologe, über die Gerüchte: "Ich glaube den Gerüchten, dass Lord Carnarvon und seine Tochter zusammen mit Carter schon vor der offiziellen Öffnung in das Grab eingedrungen sind. Carter wollte es vielleicht nicht, aber der Lord musste es tun. Er glaubte, es sei seineEntdeckung."
Als die Eindringlinge die Kisten und Kästen der Schatzkammer öffnen, finden sie eine ganze Scharmajestätischer Figuren - Porträts des Königs, von Schutzgöttern und illustren Dienern, die dem Pharao das Leben im Jenseits erleichtern sollen. Doch
Carnarvon hat keine Chance, sein herrschaftliches Schloss damit zu schmücken. Ein so erstrangiger Fund muss den ägyptischen Behörden übergeben werden -und der Lord muss damit rechnen, leer auszugehen.
Versteckter SchatzBis heute ist Schloss Highclere der Sitz der Carnarvons. Noch immer kursieren Gerüchte, der Lord habe sich am Erbe Tutenchamuns bereichert. Seine Nachfahren fanden per Zufall einen versteckten Schatz voller ägyptischerAltertümer. Bis das Versteck ans Tageslicht kam, glaubte man, dass Carnarvonsgesamte Sammlung nach seinem Tod verkauft worden war - an das renommierte New Yorker Metropolitan Museum. Doch einige Objekte wurden zurückbehalten.Allerdings keine Fundstücke aus dem Grabschatz Tutenchamuns.
ZDFMajestätische Figuren sind Teil des SchatzesTutenchamuns.
Nur wenige Wochen nach der Graböffnung stirbt Lord Carnarvon. Sein Tod sorgt für Schlagzeilen auf der ganzen Welt. Die Legende behauptet: wer sich an den Gräbern der Pharaonen vergreift, wird mit dem Tod
bestraft. Aber mit dem berüchtigten Fluch der Pharaonen hatte er nichts zu tun. Ein Rasiermesser war die wahre Todesursache. Damit infizierte der Lord einen Moskito-Stich. Es folgten schwere Fieberanfälle, die der Lungenkranke nicht überlebte. Eine Entzündung aber schien zu banal als Todesursache für den Mann, der das Grab Tutenchamuns entweiht hatte.
ZDFDie Presse schreibt übereinen Pharaonenfluch.
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27.01.2012http://www.zdf.de/ZDFde/druckansicht/23/0,6911,2143479,00.html