bioenergy for business (b4b) erster nationaler ... · 2006- dato bereichsleiter forst und energie...
TRANSCRIPT
Bioenergy for Business (B4B)Erster nationaler Informationstag
Holzhackgut: Versorgung und Anlagenbetrieb
DI Martin Schober
17. März 2016 - Wien
15.03.2016B4B 1
15.03.2016B4B 2
Kurzbiographie - DI Martin Schober
1999 Sponsion zum Dipl.-Ing. für Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur
2000-2001 Forstberater bei der Burgenländischen Landwirtschaftskammer
2001-2006 Geschäftsführer der Bioenergie Burgenland Consulting
2002 Konzessionsprüfung „Technische Büros – Ingenieurbüros“
2003 Staatsprüfung für den höheren Forstdienst
2006 Bestellung zum Qualitätsbeauftragten für Holzheizwerke (klima:aktiv)
2006- dato Bereichsleiter Forst und Energie beim Maschinenring Niederösterreich-Wien
2013 EUREM: Europäischer Energy-Manager
Strategie und Referenzen im MR NÖ -Wien
B4B 15.03.2016 3
• Kein Anlagencontracting durch MR in NÖ � MR NÖ-Wien Kerngeschäft:
− Brennstoffversorgung
− Anlagenbetrieb
• Über 20 Kunden bei Holzversorgung für Heizwerke und KWK-Anlagen (Strom und Wärme) sowie
Versorgung diverser Kleinanlagen
− Ziel: Lieferung des geeigneten Materials (ÖNORM, DIN) für die richtige Anlage zur richtigen Zeit
− Aktuelle Jahresliefermenge ~40.000 to atro
− Etwa 180 Nah- und Fernwärmeanlagen werden durch MR Service NÖ-Wien mit Heizwarten betreut
und/oder mit Holzhackgut versorgt
− Lager zur Erzeugung von höchstwertigem und trockenem Feinhackgut für Anlagen <600 kW
B4B 15.03.2016 4
Hackgutqualität
B4B 15.03.2016 5
Energieholz:Parameter, die Preis und Wert beeinflussen
• Holzart (Rohdichte)- Gewicht
• Wassergehalt
• Korngröße (Schüttdichte, Volumen)
• Feinanteil
� Biomasse ist ein genormter Brennstoff!!!
B4B 15.03.2016 6
Auszug aus ÖNORM C 4005
B4B 15.03.2016 7
B4B 15.03.2016 8
Abrechnungsmethoden Holz
• Festmeter [fm] – Volumen an reiner Holzmasse
Furnier-, Säge- und Industrieholz
• Raummeter [rm], Schüttraummeter [srm] – Volumen an H olzmasse inkl.
Lufträume (geschichtet, geschüttet)
Brennholz, Hackschnitzel
• Reine Holzmasse (und evtl. Wassergehalt) atro-Tonnen [to atro]
Industrieholz (Umrechnung auf fm) und Energieholz ( Basis EUR/MWh) – EN 14961
B4B 15.03.2016 9
Heizwert ist abhängig von Rohdichte des Holzes
ÖNORM B 3012 - Rohdichte
Fichte/Tanne ~410 kg/m 3
Kiefer 510 kg/m 3
Lärche 550 kg/m 3
Buche 680 kg/m 3
Eiche 670 kg/m 3
B4B 15.03.2016 10
Heizwert abhängig vom Wassergehalt
B4B 15.03.2016 11
Verrechnung Holzhackgut
☺ Nach Gewicht und Wassergehalt (EUR/to atro)
– Verwiegung und Wassergehaltsbestimmung mit z.B. Darrschrankverfahren
– Variable Holzart, Wassergehalt, Schüttdichte fällt weg
– Nachteil aus Sicht des Anlagenbetreibers wäre hoher Feinanteil oder ungeeigneter
Wassergehalt (Kesselspezifikation und Biomasselager)
� Nach Volumen (EUR/srm)
– Ungenau, hohes Risiko (11 EUR/srm nasse Pappel, 23 EUR/srm trockene Robinie, beides
Basis 18 EUR/MWh)
– Anwendung nur bei Kleinstmengen
– wenn keine Wiegemöglichkeit besteht
� Nach erzeugter Wärmemenge
– EUR/MWh nach Kessel
– Bei mehreren Lieferanten dennoch Herausforderung der Abrechnung
– Wirkungsgradrisiko
B4B 15.03.2016 12
Parameter für Preisbildung aus Sicht des Lieferante n• Lagerung
− an der Straße (Ganzbaumsortimente ohne direktem Bodenkontakt, luftig geschlichtet)− Zwischenlager zur Erzeugung höherwertiger Sortimente bzw. als Mengensicherung
(Maschinengebrechen, Witterung etc.)� Stammholz� Holzart (Lagerfähigkeit)� Lagerkosten (Miete, Pacht)� Schwund� Transportkosten, Manipulationskosten
• Wassergehalt – je trockener umso hochwertiger• Wiegemöglichkeit an geeichter Brückenwaage (Wiegegebühren, Fahrtwege)• Transportdistanz• Mindestens 5-7 LKW-Züge pro Tag erzeugen• Zufahrtsmöglichkeit (Stück-Masse-Gesetz)
− LKW mit 80 srm oder Traktor mit 30 srm – Wenderadius 10 m (mind. 20 m)− Höhe Flugdach (mind. 6 Meter bei Abkippen)
• Lagervolumen im Werk− Sicht Betreiber (Mindestens für 1 Woche im Hochwinter – Feiertage um Weihnachten!)− Sicht Lieferant – Menge eines Hacktages oder wenigstens 40 srm-Einheiten vorsehen
B4B 15.03.2016 13
Hacksortimente
B4B 15.03.2016 14
Schlussfolgerung: Planung - Investkosten - Betriebskos ten -Rohstoffkosten müssen stimmig sein
Planung eines Kessels, der alle Hackgutqualitäten und Wassergehalte verwerten kann− Schubbodenbeschickung− Großes Lagervolumen− Keine zusätzliche Holzmanipulation notwendig− Alle Transportmöglichkeiten vom Traktor bis zum Sattelzug möglich− Abkippen ohne Schubboden möglich
� Höhere Investkosten bei geringeren laufenden Hackgutkosten� Unsinn: Flaschenhals z.B. bei Hackguteinbringung in Kessel mit Schnecke
Alternative: Planung eines günstigeren Kessels, der höhere Anforderungen an die Hackgutqualität stellt
− Raumaustragung und Schneckenbeschickung− Geringere Lagervolumina
� Geringere Investkosten bei höheren Hackgutkosten� Höhere Betriebskosten
B4B 15.03.2016 15
Grundlagen Anstellung Heizwarte
B4B 15.03.2016 16
MR Service NÖ-Wien:
• ISO-zertifiziertes Dienstleistungsunternehmen – Prozesse sind festgeschrieben
• Anstellung der Heizwarte als Dienstnehmer
• Es besteht immer Vertrag mit einem konzessionierten Betrieb oder einen
Störungstrupp im Falle, dass Arbeiten und Störungen durch MR-Heizwarte nicht
mit einfachen Mitteln (ohne Spezialwerkzeug und zusätzliches Personal) zu
erledigen sind
• Wartungsvertrag mit Kesselfirma
• Anlagenrevision durch Auftraggeber
Vertragsgegenstände Betrieb
B4B 15.03.2016 17
• Laufende Inspektion der Anlage und des Biomasselagerstandes (sehen- hören- riechen)
• Reinigung des Heizhauses besenrein
• Kehren des Kessels soweit nicht Rauchfangkehrer erledigt � Wirkungsgrad!
• Führung eines Betriebshandbuches
• Durchführung von Wartungsarbeiten an der Betriebsanlage nach Wartungsplan und Betriebsanleitung
• Ascheentleerung und Bereitstellung zur Entsorgung (werksseitig zu lösen)
• Übernahme, Qualitätskontrolle Hackgut und Manipulation im Werk
• Erreichbarkeit im Falle von Störungen und Einleitung von Behebungsmaßnahmen
• Winterdienst und Grünraumpflege am Gelände
B4B 15.03.2016 18
Wesentliche Punkte aus Sicht des Anlagenbetreuers
• Lagervolumen im Werk
− Übernahmetage und -zeiten
− Zusätzliche Manipulation
− Lieferscheinsystem bzw. Wiegemöglichkeit
• Störungsanfälligkeit (technischer Zustand ist in Verantwortung des Betreibers)
• Brennstoffqualität
• Nachweis der Präsenz im Werk (Betriebsbuch, technische Lösung zur Zeiterfassung)
• Einfache Manipulation der Asche
• Möglichkeit zur Fernwartung oder Notwendigkeit die Anlage bei jeder Störung aufzusuchen
• Sekundärseite muss auf Primärseite abgestimmt sein
• Lösung des Teillastbetriebs (Biomassekessel soll möglichst im Hochlastbereich fahren)
• Arbeitssicherheit (PSA, einwandfreie Ausführung der Anlage bis hin zu Fluchtwegen etc.)
• Klare Kommunikationsprozesse
B4B 15.03.2016 19
Telefon: +43 (59060) 300E-Mail: [email protected] 72 3580 Horn