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Biodiversitätsforschung und Wissenstransfer am Beispiel des Biodiversität und Klima Forschungszentrums Kerstin Höntsch & Julia Krohmer Frankfurt /Main

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Biodiversitätsforschung und Wissenstransfer  am Beispiel des 

Biodiversität und Klima Forschungszentrums 

Kerstin Höntsch & Julia Krohmer Frankfurt /Main

• gegründet 2008, gefördert durch hessische 

Exzellenzoffensive 

• ca. 100 angestellte Wissenschaftler, 

8 Professuren; zahlreiche Partner in den 

beteiligten Institutionen• Fachübergreifende Kooperation

von Natur‐

und Sozialwissenschaftlern, sowie 

Wissenschaft mit Wirtschaft 

www.bik‐f.de

Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK‐F)

Ziele:• Erforschung der Wechselwirkungen 

zwischen Biodiversität und Klima– auf verschiedenen Zeitskalen

(Ma – a)– auf verschiedenen Raumskalen

(regional‐national‐global)– in verschiedenen Ökosystemen

(marin, limnisch, terrestrisch)– in verschiedenen Klimazonen

(polar/alpin, gemäßigt,  subtropisch/tropisch)

• Bereitstellung von Daten und  Projektionen

• Transfer der Erkenntnisse in die  Anwendung, Entscheidungsgrundlagen

Forschungskutter Senckenberg

Projektbereich B               

Biodiversitätsdynamik und Klima 

(mittelskalig)

Projektbereich CAnpassung und Klima 

(kurzskalig)

Molekulargenetische und geochemische Analytik           Gekoppelte Bio‐Klimasystem‐Modellierung, Projektionen

Ökosysteme in:        

tropisch/    

subtropischen

gemäßigten

alpin/polaren 

Klimazonen

Projektbereich D

Laborzentrum  Projektbereich E

Daten‐

und Modellierungszentrum

Tempe

raturgradien

t  +

Projektbereich A              

Evolution und Klima (langskalig)

Projektbereich F   

Wissenstransfer und sozial‐ökologische Dimensionen

BiK‐F: Wissenschaftliche Struktur

Fokusökosysteme   

Querschnittsthemen

Savanne                                                         

Nischenevolution

Mitteleuropäische Wälder                              Multiple Stressoren

Küsten                                                            

Biotische Interaktionen

Projektbereich A: Evolution und Klima

Sind Klimaänderungen ein Motor der Evolution?

Langfristige Wechselwirkungen zwischen Organismen &  geologischen Prozessen

Schlüsselfragen PB “Evolution und Klima”

• Welchen Einfluss haben Klimaänderungen auf  Makroevolution und Phylogenese?

• Wie interagieren Klima, Erdoberflächenprozesse  und Ökosysteme auf geologischen Zeitskalen?

•Wie verlaufen Biodiversitätsänderungen

auf  verschiedenen Zeit‐

und Raumskalen während 

Episoden raschen Klimawandels?

Welche Bedeutung hat der Klimawandel für die Verbreitung von  Arten und die Zusammensetzung von Lebensgemeinschaften? 

Projektbereich B  Biodiversitätsdynamik und Klima

Schlüsselfragen PB “Dynamik und Klima”

• Welche Bedeutung haben Migration und Dispersion  von Organismen

für klimabedingte Arealveränderungen?

•Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf biotische  Interaktionen

und Netzwerke

in Artengemeinschaften?

• Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die  Biogeografie, das Vorkommen

und die Epidemiologie 

von Parasiten und Krankheiten von Mensch und Tier?

Projektbereich C: Anpassung und Klima

Welchen Einfluss hat der Klimawandel  auf die Adaptation und die genetische Diversität 

von Arten und Lebensgemeinschaften?

Schlüsselfragen PB “Anpassung und Klima”

• Können sich Arten kurzfristig (z.B. genetisch/physiologisch/ durch ihr Verhalten) an den Klimawandel anpassen? 

• Verändert

der Klimawandel

die genetische Diversität und damit das Anpassungspotenzial

von Arten? 

• Wie passen sich Lebensgemeinschaften

(in ihrer Zusam‐ mensetzung und Funktion) an veränderte Klimabedingungen an?

Projektbereich D:  Laborzentrum

Forschung: Einfluss des Klimas auf Veränderungen des Genoms

Service: Bereitstellung von molekularen Techniken,  DNA ‐Sequenzierungen & Datenanalyse.

Schlüsselfragen PB “Laborzentrum”

FORSCHUNG

• Welche genomischen Veränderungen gehen mit klimatisch  bedingter Nischenevolution von einzelnen Arten einher?

• Welchen Einfluss hatten paläoklimatische Ereignisse auf  das Genom und die evolutionäre Diversifikation?

SERVICE

Weiterentwicklung der technischen und methodischen  Ressourcen für molekularbiologisch arbeitende 

Forschergruppen in BiK‐F

1.) Modellierung der Wechselwirkungen zwischen Biodiversität,  Ökosystemfunktionen und Klima, lokal bis global,

über die letzten 65 Millionen Jahre bis in die Zukunft

2.) Datenzentrum: Speicherung, Qualitätssicherung und  Bereitstellung von Daten

Projektbereich E: Daten‐

und Modellierzentrum

Auswirkungen klimabedingter Biodiversitätsveränderungen auf  gesellschaftliches Handeln und Entscheiden

Projektbereich F:  Wissenstransfer u. sozial‐ökologische Dimensionen

• Ableitung von Entscheidungsgrundlagen aus den Forschungsergebnissen von BiK-F für eine Nutzung von Ökosystemen und ihrer Biodiversität zur Versorgung der Gesellschaft mit grundlegenden Ökosystem-Dienstleistungen

• Welche gesellschaftlichen Anpassungen an klimabedingte Biodiversitäts- veränderungen und welche Strategien zum Schutz und zur Nutzung von Ökosystemdienstleistungen sind nachhaltig?

•Transfermethoden und -instrumente zur Unterstützung gesellschaftlicher Akteure bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Biodiversitätserhalt und Klimaschutz

Projektbereich „Wissenstransfer und  sozial‐ökologische Dimensionen“

A: Evolution & KlimaB: Biodiversitätsdynamik

& KlimaC: Anpassung & KlimaD: LaborzentrumE: Daten- und Modellier-

zentrum

Naturwiss. Forschung und Service in BiK-F

• NGOs• Unternehmen

• öffentliche Verwaltung• Regierungen und

Parteien• Int. Organisationen

• Betroffenen- und Nutzergruppen

Diskurse und Entscheidungen in der

GesellschaftSchnittstelle

Wissenschaft & Gesellschaft

Transdisziplinäre Forschung

Wissenstransfer ...• in beide Richtungen• setzt Methodenentwicklung voraus und beeinflusst diese • eingebettet in transdisziplinäres Forschungskonzept

Projektgruppen und SchlüsselfragenFrage 1 Frage 2 Frage 3

F1 Transdisziplinäre Konzepte (Kooperation mit F2, B4, C2, C4)

Ökosystem‐Dienstleistungen und sozial‐ökologische Systeme 

Risikobewertung und sozial‐ökologische Systeme 

F2 Stakeholder‐Dialoge & Nutzungskonzepte (Kooperation mit F1, B1, B3, C1, E2)

Projektgruppen und SchlüsselfragenFrage 1 Frage 2 Frage 3

F1 Transdisziplinäre Konzepte (Kooperation mit F2, B4, C2, C4)

‐Wald‐

und Forstsysteme der Zukunft‐

Nachhaltige Nutzung der Ökosystemdienstleistung Wildpflanzen‐

produkte in afrikanischen Savannen‐

Strategische Umweltberatung –

Klimaadaptiertes Küstenzonen‐

management im Jemen 

Wildpflanzen in der westafrikanischen Savanne  (aus F2)

• Verbesserung der Datengrundlage– Nachhaltigkeitsbewertung gegenwärtiger Nutzungen – Prognosen zur Veränderung der Artenvorkommen und 

Bezifferung der ökonomischen Verluste

• Partizipative Entwicklung angepasster  Nutzungsstrategien und Managementkonzepte

– Wachsende ökonomische Bedeutung der Wildpflanzenprodukte dient ihrer 

Aufwertung bei Entscheidungen über lokale Landnutzungsstrategien

• Unterstützung der Umsetzung (Capacity Development)– Direkte Zusammenarbeit mit lokaler NGO, Unterstützung von Pflanzungen mit 

wichtigen, genutzten Wildpflanzen

Heubach et al. (2011): Ecological Economics

Projektgruppen und Schlüsselfragen

F1 Transdisziplinäre Konzepte (Kooperation mit F2, B4, C2, C4)

F2 Stakeholder‐Dialoge & Nutzungskonzepte (Kooperation mit F1, B1, B3, C1, E2)

F3 Transferstelle & Kommunikation (Kooperation mit allen PB)

Frage 1 Frage 2 Frage 3

Klassische Öffentlichkeitsarbeit: Pressearbeit, Webseite ...

Vortragsreihen, Konferenzen, Workshops, Seminare

Ausstellungen, Messebeteiligungen 

Formate zum Wissenstransfer für verschiedene gesellschaftliche  Akteure (Schüler, Politiker …); Netzwerkbildung

Transferstelle –

Schwerpunkte und Zielgruppen

Lufthansa Best-of-Sales Event

Cooperation between IMH / BiK-F

HMUELVHMFHMWK

HMUELVHMFHMWK

EU Ad Hoc Expert Working Group on Biodiversity and Climate Change

EU Conference on sustainable development

„Hessen leuchtet in Berlin“

Öffentlichkeitsarbeit                              Ergebnistransfer                               Netzwerkbildung

International              National                  Regional 

Guter Wissenstransfer …

ist keine Einbahnstraße•

setzt Methodenentwicklung voraus und beeinflusst diese 

ist eingebettet in ein transdisziplinäres Forschungskonzept

Dialog 

Wissenschaft‐

Gesellschaft

Transdisziplinäre 

Forschung

Zielgruppenspezifische 

Kommunikation & 

Dissemination 

„Roter Faden“

für PBF

Ist der BiK‐F‐Wissenstransfer erfolgreich?• Anspruch: Forschung des Zentrums soll auf gesellschaftlichen 

Anspruch und Bedarf reagieren– gemeinsam mit Leitern aller Projektbereiche Entwicklung transfer‐

relevanter Themen 

– Entwicklung von Handlungsempfehlungen  und Entscheidungsgrundlagen 

– wissenschaftliche Beiträge zu verschiedenen Richtlinien und  Konventionen, Nachhaltigkeitsbewertung gegenwärtiger Nutzungen 

• Welche „Produkte“

fehlen noch?– Mehr und breitere Fallbeispiele

– Faktenblätter, policy briefs und ähnliche Formate

– Gutachten  (z.B. für GIZ, KfW) bei thematisch relevanten Projekten

– Breiteres Engagement der anderen PBs bei Themen wie ESS, IPBES…

– Projektplanung mit Verantwortlichen im Hinblick auf Transferrelevanz

Gründe?

Gründe?• Transfer im Zentrum möglicherweise noch nicht genug bekannt, 

verankert, institutionalisiert?• Bestehende interne und externe Bewertungssysteme, die zu 

Ungunsten von Transfer„verdiensten“

gehen• Keinerlei Incentives oder festgelegte Verpflichtungen für 

Wissenschaftler bzgl. Transfer• Konflikt: Forschung oder Transfer?

Publikationen u. Drittmittelaquise  vs.

Aktive Beteiligung an Transferaktivitäten angesichts des gerade in der BD‐Forschung dringenden Bedarfs 

der Verknüpfung zwischen Forschung, Anwendung und Politik  darf das so nicht bleiben

Lösungen??

dem Land Hessen für die Förderung des  Forschungszentrums im Rahmen der hessischen 

Landes‐Offensive LOEWE 

Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und für Ihre eigenen  Erfahrungen und Überlegungen zum Thema! 

Dank

Mehr Details unter: www.bik‐f.de