beobachtungen der sonnenfinsterniss 1893 april 16

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30' 3162 302 Beobachtung der totalen Mondfinsternius 1892 Nov. 4 auf dem astronomischen Observatorium der k. k. bohmischen Universitat. Wegen dichten Wolkeoziehens gelaogeo Dr. W. Ldska nur sehr wenige Beobachtungen von Krateraustritten aus dem Erdschatten. Ich beobachtete nur das Ende der Finsterniss. Dr. LdsRu beobachtete am kleineren Dollond (Oeffnung 67 mm) rnit iofacher, ich am grosseren Dollond (Oeffnung 96 mm) mit 60facher Vergrosseruog. Beide Instrumente wurden auf dem bstlichen Balcon des astronomischen Observatoriums Prag VII. 80 aufgestellt. Die Beobachtungen lauten : Austritte : M. 2. Prag Mare Serenitatis, 11. Rand jh 4gm52* durch Wolken, unsicher 1 Littrow, 11. Rand 5 50 22 3 > Tycho, 11. Rand 5 55 57 Beobachter Dr. W. Ldska. i Ende der Finsterniss 6 18 12 durch leichre Wolken, unsicher. GYUSS erhielt fiir das Eode der Finsterniss: 6h 18~42' M. 2. Prag, ziemlich gut. Prag VII. 80, 1893 Februar. G. GYUSS. Beobachtungen der Sonnenfinsterniss 1893 April 16. Auf der Privatsternwarte in Heidelberg. Eintritt : Austritt : 4 15 55 v m 3h 56"58' M. Z. Greenwich Photographische Aufnahmen sind angestellt worden um : 4" 2"2?0 M. Z. Greenw. 4 4 2.0 m > 4 6 2.0 3 > 4 8 2.0 m 3 4 I0 2.0 )5 2 4 I2 2.0 * * Eintritt vielleicht einige Secunden zu spat. Luft sehr klar, aber wallend. Heidelberg 1893 April 17. Mnx Wolf. Auf der Privatsternwarte in Kaisemlautern. Der Antritt des Mondes konnte wegen unruhiger Luft nicht beobachtet werden. Die erste Hillfte der Finsterniss erschien wegen Unruhe der Luft in Projection am 6Zoller wie mit 57 facher Vergr. am 72 mm Fernrohr (mit Soonen- glas) ohne besondere Merkmale. Urn 4h zm schien die Halfte der Finsterniss voriiber, die Phase am grossten. 4h6m konnte an drei Stellen am Mondrande wellige, von der Projection der Randberge herriihreode Contour erkannt werdeo, ebenso noch 4h 13?5, als die Phase schon sehr klein war. 4h xsrn war der Mond am Austreten; der Austritt selbst zog sich durch etwa I 5'- 2oS hindurch, weil ein Bergzug sich gerade an der kritischen Stelle auf den Sonnenrand projicirte, und eine noch urn 4h I smx 5s bemerkbare Liicke bildete, die plotzlich, wie bei Sternbedeckungen der Fixstern, verschwand, so dass 4" 15~20' der Sonoenrand - die Undulation in Folge Unruhe der Luft abgerechnet - vollstandig rund er- schien. Alle Zeitangaben beziehen sich auf M. 2. Greenwich. Kaiserslautern I 893 April I 6. Ph. Fauth. Auf der (Iromh. Sternwarte in Karlsmhe. Instrument : 6 zolliger Refractor, Vergr. 78 fach. Kurz VOT Beginn der Finsterniss verschwand die Sonoe hinter einer grossen Wolke und wahrend sie diese durch- brach, erfolgte der Eintritt. Den Eingriff des dunklen Mond- randes in die Soonenscheibe nahm ich zuerst wahr um 4h 2irn 7?1 M. 2. Karlsruhe ; doch kann dieser Moment er- heblich zu spat sein, da ich auf dem heftig walleoden Soonenrande den Einschnitt erst bei einer gewissen Tiefe bernerkte. Beim Austritt war der Luftzustand bedeuteod besser. Derselbe wurde gut aufgefasst um 4h 53rn43?zM. 2. Karlsruhe. Weder vor, noch nach, noch wahrend der Finster- niss konnte der Mond ausserhalb der Sonnenscheibe gesehen werden. Die grosste Phase betrug hier nur 0.033. Karlsruhe 1893 April 24. F. Risteiipart. Anf der Kgl. Sternwarte in Padua. 1 miei tempi di osservazione dell' eclisse solare 16 Aprile 1893 qui visibile per 0.14 del diarnetro solare, sono (T. m. Padova): I. Cont. 4h 26"20?4 11. Cont. 5 27 12.3 Padova 1893 Aprile 24. A. Abetti. Aufforderung betr. Beobachtungen deu Planeten (332) Siri. Dr. P. A. Heinricius in Uleaborg, Finland, beabsichtigt die Berechnung des oben genannten Planeten zu iiber- nehrnen und bittet um baldige Publication oder Zusendung von Beobachtungen desselben.

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30' 3162 302

Beobachtung der totalen Mondfinsternius 1892 Nov. 4 auf dem as t ronomischen O b s e r v a t o r i u m d e r k. k. bohmischen Un ive r s i t a t .

Wegen dichten Wolkeoziehens gelaogeo Dr. W. Ldska nur sehr wenige Beobachtungen von Krateraustritten aus dem Erdschatten. Ich beobachtete nur das Ende der Finsterniss. Dr. LdsRu beobachtete am kleineren Dollond (Oeffnung 67 mm) rnit iofacher, ich am grosseren Dollond (Oeffnung 96 mm) mit 60facher Vergrosseruog. Beide Instrumente wurden auf dem bstlichen Balcon des astronomischen Observatoriums Prag VII. 80 aufgestellt. Die Beobachtungen lauten :

Austritte : M. 2. Prag Mare Serenitatis, 11. Rand jh 4gm52* durch Wolken, unsicher 1 Littrow, 11. Rand 5 50 2 2 3 >

Tycho, 11. Rand 5 5 5 57 Beobachter Dr. W. Ldska. i Ende der Finsterniss 6 18 12 durch leichre Wolken, unsicher.

GYUSS erhielt fiir das Eode der Finsterniss: 6h 18~42 ' M. 2. Prag, ziemlich gut.

Prag VII. 80, 1893 Februar. G. GYUSS.

Beobachtungen der Sonnenfinsterniss 1893 April 16. Auf der Privatsternwarte in Heidelberg.

Eintritt : Austritt : 4 1 5 55 v m

3h 56"58' M. Z. Greenwich

Photographische Aufnahmen sind angestellt worden um : 4" 2"2?0 M. Z. Greenw. 4 4 2 . 0 m > 4 6 2.0 3 > 4 8 2 . 0 m 3

4 I 0 2 . 0 )5 2

4 I2 2 . 0 * * Eintritt vielleicht einige Secunden zu spat. Luft sehr

klar, aber wallend.

Heidelberg 1893 April 17. Mnx Wolf.

Auf der Privatsternwarte in Kaisemlautern. Der Antritt des Mondes konnte wegen unruhiger Luft

nicht beobachtet werden. Die erste Hillfte der Finsterniss erschien wegen Unruhe der Luft in Projection am 6Zoller wie mit 57 facher Vergr. am 7 2 mm Fernrohr (mit Soonen- glas) ohne besondere Merkmale. Urn 4h zm schien die Halfte der Finsterniss voriiber, die Phase am grossten. 4h6m konnte an drei Stellen am Mondrande wellige, von der Projection der Randberge herriihreode Contour erkannt werdeo, ebenso noch 4h 13?5, als die Phase schon sehr klein war. 4h xsrn war der Mond am Austreten; der Austritt selbst zog sich durch etwa I 5'- 2oS hindurch, weil ein Bergzug sich gerade an der kritischen Stelle auf den Sonnenrand projicirte, und eine noch urn 4h I s m x 5s bemerkbare Liicke bildete, die plotzlich, wie bei Sternbedeckungen der Fixstern, verschwand,

so dass 4" 15~20 ' der Sonoenrand - die Undulation in Folge Unruhe der Luft abgerechnet - vollstandig rund er- schien. Alle Zeitangaben beziehen sich auf M. 2. Greenwich.

Kaiserslautern I 893 April I 6. Ph. Fauth.

Auf der (Iromh. Sternwarte in Karlsmhe. Instrument : 6 zolliger Refractor, Vergr. 78 fach. Kurz VOT Beginn der Finsterniss verschwand die Sonoe

hinter einer grossen Wolke und wahrend sie diese durch- brach, erfolgte der Eintritt. Den Eingriff des dunklen Mond- randes in die Soonenscheibe nahm ich zuerst wahr um 4h 2 i r n 7?1 M. 2. Karlsruhe ; doch kann dieser Moment er- heblich zu spat sein, da ich auf dem heftig walleoden Soonenrande den Einschnitt erst bei einer gewissen Tiefe bernerkte. Beim Austritt war der Luftzustand bedeuteod besser. Derselbe wurde gut aufgefasst um 4h 53rn43?z M. 2. Karlsruhe. Weder vor, noch nach, noch wahrend der Finster- niss konnte der Mond ausserhalb der Sonnenscheibe gesehen werden. Die grosste Phase betrug hier nur 0.033.

Karlsruhe 1893 April 24. F. Risteiipart.

Anf der Kgl. Sternwarte in Padua.

1 miei tempi di osservazione dell' eclisse solare 16 Aprile 1893 qui visibile per 0.14 del diarnetro solare, sono (T. m. Padova):

I. Cont. 4h 26"20?4 11. Cont. 5 2 7 12 .3

Padova 1893 Aprile 24. A. Abetti.

Aufforderung betr. Beobachtungen deu Planeten (332) Siri. Dr. P. A. Heinricius in Uleaborg, Finland, beabsichtigt die Berechnung des oben genannten Planeten zu iiber-

nehrnen und bittet um baldige Publication oder Zusendung von Beobachtungen desselben.