begleitung und bewertung des europäischen sozial- fonds ... · beschäftigungspolitik in der...
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Vorgestellt durch
MA&T Sell & Partner GmbH, Würselen
in Partnerschaft mit
und
im Auftrag des
Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Europäischen Kommission
Verabschiedet
durch den ESF-Begleitausschuss der Deutschsprachigen Gemeinschaft
am 14. November 2018
MA & T Sell & Partner GmbH - Karl-Carstens-Straße 1 - 52146 Würselen/Aachener Kreuz – www.mat-gmbh.de
Begleitung und Bewertung des Europäischen Sozial-fonds, Ziel 2, im Zeitraum 2014-2020 in der Deutsch-
sprachigen Gemeinschaft Belgiens
Bewertungsbericht 2017
Nadine Spoden,
H&P – SORESCO GmbH, Weiswampach
Antonius Schröder, Diplom Sozialwissenschaftler,
Dortmund
Seite 2 | Inhalt | Bewertungsbericht 2017 I
Inhalt
0 Kapitel: Einleitung ...................................................................................................... 6
1 Kapitel: Relevanz der ESF-Maßnahmen ........................................................................ 8
1.1 Prioritätsachse Beschäftigung ....................................................................................... 8
1.2 Prioritätsachse Soziale Integration .............................................................................. 10
1.3 Prioritätsachse Bildung und Weiterbildung .................................................................. 10
2 Kapitel: Kohärenz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 ................................................. 13
2.1 Kohärenz innerhalb des Operationellen Programms ..................................................... 13
2.2 Komplementarität mit anderen geförderten Maßnahmen der Bildungs- und Beschäftigungspolitik in der DG ................................................................................... 13
3 Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen ................................................................ 17
3.1 Auf Ebene des Operationellen Programms ................................................................... 17
3.2 Die Wirksamkeit auf Ebene der Prioritätsachsen .......................................................... 21
3.2.1 Prioritätsachse 1 - Beschäftigung ......................................................................... 21
3.2.2 Prioritätsachse 2 Soziale Integration .................................................................... 24
3.2.3 Prioritätsachse 3 - Bildung ................................................................................... 30
4 Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen ...................................................................... 36
4.1 Quantitative Effizienzmessung ..................................................................................... 36
4.2 Qualitative Effizienzmessung ....................................................................................... 38
4.2.1 Effizienz fördernde Aspekte der Projektarbeit....................................................... 38
4.2.2 Analyse der Zufriedenheit der Teilnehmenden ..................................................... 41
4.2.3 Umsetzungsgrad der Horizontalen Schwerpunkte ................................................ 47
4.3 Administrative und finanzielle Abwicklung auf Ebene des Operationellen Programms und der ESF-Projekte ................................................................................................... 49
4.4 Begleitung und Überwachung des Operationellen Programms und der ESF-Projekte .... 50
4.5 Informations- und Öffentlichkeitsarbeit ....................................................................... 51
5 Kapitel: Mehrwert der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 ................................................. 53
5.1 Deckungsgrad der ESF-Mittel im Jahr 2017 ................................................................... 53
5.2 Deckungsgrad der ESF-Teilnehmer/innen im Jahr 2017 ................................................ 54
6 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen .................................................... 55
6.1 Relevanz der ESF-Maßnahmen ..................................................................................... 55
6.2 Kohärenz der ESF-Maßnahmen .................................................................................... 55
6.3 Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen ............................................................................... 56
6.4 Effizienz der ESF-Maßnahmen ...................................................................................... 56
Bewertungsbericht 2017 | Tabellen und Abbildungsverzeichnis | Seite 3
6.5 Mehrwert der ESF-Maßnahmen .................................................................................... 57
7 Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse ......................... 64
Seite 4 | Inhalt | Bewertungsbericht 2017 I
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Finanzieller Realisierungsgrad der ESF-Programmierung im Jahr 2017 und in
den Jahren 2015-2017, aufgeschlüsselt nach Prioritätsachsen ............................. 20
Tabelle 2: Finanzieller Realisierungsgrad der Gesamtkosten der PA 1 im Jahr 2017,
nach Finanzierungsquellen ................................................................................... 21
Tabelle 3: Realisierungsgrad der Zielsetzungen der ESF-Projekte der PA 1 im Jahr 2017,
nach Projekt ......................................................................................................... 22
Tabelle 4: Finanzieller Realisierungsgrad der Gesamtkosten der PA 2 im Jahr 2017,
nach Finanzierungsquellen ................................................................................... 24
Tabelle 5: Realisierungsgrad der Zielsetzungen der ESF-Projekte der PA 2 im Jahr 2017,
nach Projekt ......................................................................................................... 25
Tabelle 6: Finanzieller Realisierungsgrad der Gesamtkosten der PA 3 im Jahr 2017,
nach Finanzierungsquellen ................................................................................... 31
Tabelle 7: Realisierungsgrad der Zielsetzungen der ESF-Projekte der PA 3 im Jahr 2017,
nach Projekt ......................................................................................................... 32
Tabelle 8: Durchschnittskosten in 2016 und 2017 pro ESF-Projekt ....................................... 37
Tabelle 9: Realisierungsgrad der Handlungsempfehlungen der Jahre 2007-2016.................. 60
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anteil der ESF-Förderung an den Gesamtkosten der Jahre 2012 - 2017................. 17
Abbildung 2: Vergleich zwischen dem Anteil an der ESF-Realisierung und dem Anteil
am ESF im OP nach Prioritätsachsen in 2017 ........................................................ 17
Abbildung 3: Altersverteilung der externen Zufriedenheitsanalyse 2017 ................................... 42
Abbildung 4: Ergebnisse Frage Q5a der externen Zufriedenheitsanalyse 2017 .......................... 43
Abbildung 5: Ergebnisse Frage Q8 der externen Zufriedenheitsanalyse 2017 ............................ 43
Abbildung 6: Ergebnisse Frage Q5b der externen Zufriedenheitsanalyse 2017 .......................... 43
Abbildung 7: Ergebnisse Frage Q1.4 der externen Zufriedenheitsanalyse 2017 ......................... 43
Abbildung 8: Ergebnisse Frage Q2 der externen Zufriedenheitsanalyse 2017 ............................ 52
Abbildung 9: Ergebnisse Frage Q3 der externen Zufriedenheitsanalyse 2017 ............................ 52
Abbildung 10: Zusätzlichkeit in den Jahren 2012-2017 ............................................................. 53
Bewertungsbericht 2017 | Tabellen und Abbildungsverzeichnis | Seite 5
Liste der Abkürzungen
ADG Arbeitsamt der Deutschsprachigen Gemeinschaft
AG Arbeitsgruppe
AIB Ausbildung im Betrieb (Personen mit Behinderung)
AP Ausbildungspraktikum (Personen mit Behinderung)
BA Begleitausschuss (hier: ESF-Begleitausschuss der DG)
BIB Beschäftigung im Betrieb
BRF Belgischer Rundfunk
Bez. Bezüglich
BW Beschützende Werkstätten Eupen, Meyerode, Hergenrath
Bzw. Beziehungsweise
DG Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens
DSL Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben
EFQ Erfolgsquote
ESF Europäischer Sozialfonds
EU Europäische Union
IAWM Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand
IHK Industrie- und Handelskammer und der Allgemeine Arbeitgeberverband
Eupen-Malmedy-St Vith
LSS Landesamt für Soziale Sicherheit
LISVS Landesinstitut der Sozialversicherungen für Selbstständige
MDG Ministerium der DG
OIB Orientierung im Betrieb (Personen mit Behinderung)
OP Operationelles Programm
ÖSHZ Öffentliche Sozialhilfezentren
PA Prioritätsachse
REK Regionales Entwicklungskonzept der Deutschsprachigen Gemeinschaft
RZKB Regionalzentrum für Kleinkindbetreuung
SLL Statistisches Landesamt
SPZ Sozial-pädagogisches Zentrum
TH Technische Hilfe
TN Teilnehmer/in
TZU Teilzeitunterricht
VMQ Vermittlungsquote
WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgiens
ZAWM Zentrum für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand
Seite 6 | Kapitel: Einleitung | Bewertungsbericht 2017 |
0 Kapitel: Einleitung
Der vorliegende jährliche Bewertungsbericht geht auf die Umsetzung des Operationellen Pro-
gramms für den Europäischen Sozialfonds in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens im
Jahr 2017 ein.
In den folgenden Kapiteln werden folgende Bewertungsaspekte näher untersucht:
- Relevanz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017: Dabei gilt es v.a. die Angemessenheit der Zielsetzungen und die Triftigkeit der im Jahr 2017 durchgeführten ESF-Projekte im Ver-gleich zum Bedarf, der sich aus der aktuellen Entwicklung des sozial-wirtschaftlichen Kontextes in der DG ergibt, zu beurteilen.
- Kohärenz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017: Ziel dieses Kapitels ist die Beurteilung der Kohärenz der ESF-Angebote untereinander und in Bezug auf andere geförderte Maß-nahmen der Bildungs- und Beschäftigungspolitik in der DG.
- Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017: Dabei werden die effektiven Verwirk-lichungen und Ergebnisse im Vergleich zu den im Operationellen Programm und in den Projektanträgen vorgesehenen bzw. erwarteten Verwirklichungen und Ergebnissen über-prüft.
- Effizienz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017: Neben der quantitativen Effizienzmes-sung anhand der Durchschnittskosten der Projekte pro Prioritätsachse werden bewährte Praktiken zur Steigerung der Effizienz der ESF-Projekte sowie der Umsetzungsgrad der Horizontalen Schwerpunkte als Indikatoren qualitativer Effizienzmessung dokumentiert. Ergänzend dazu wird ein besonderes Augenmerk auf die Qualität der administrativen und finanziellen Abwicklung, die Qualität der Begleitung und Überwachung auf Ebene des Operationellen Programms und der Projekte sowie die Qualität der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Zusätzlich wird die qualitative Effizienz der Maßnahmen an-hand der Resultate der Zufriedenheitsanalyse in laufenden ESF-Projekten gemessen.
- Mehrwert der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017: Zur Beurteilung der Zusätzlichkeit und damit der Hebelwirkung der ESF-Förderung in der DG werden einerseits die Zusätzlich-keit der ESF-Ausgaben im Verhältnis zu den Gesamtausgaben der DG für die spezifischen Bereiche und andererseits der Deckungsgrad der Teilnehmer/innen in ESF- geförderten Maßnahmen im Verhältnis zum potenziellen Zielpublikum beleuchtet.
- Zum Schluss dieses Berichtes werden Handlungsempfehlungen aus Sicht des externen Bewerterteams auf Ebene des operationellen Programms und auf Projektebene erläutert.
Bei der vorliegenden Bewertung haben wir uns sowohl auf quantitative als auch auf qualitative
Indikatoren und entsprechende Informationen gestützt.
Als Datenquellen haben insbesondere die Unterlagen der ESF-Verwaltungsbehörde1, die Kontext-daten der Ostbelgienstatistik, der Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben und des Arbeitsamtes der DG sowie andere Informationsquellen2 gedient. Ergänzend dazu haben die Gespräche mit dem
1 u.a. Operationelles Programm 2014-2020, ESF-Projektanträge und –Jahresabrechnungen inkl. Kontrollberichte 2016, Teilnehmerstatistik und Berichte der Projektträger 2016, Protokolle des ESF- Begleitausschusses, …
2 u.a. Regionales Entwicklungskonzept der DG, Nationaler Reformplan Belgiens, Integrierte Leitlinien für die Umsetzung der Strategie 2020, Kooperationsprogramm INTERREG V A Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg Grande Région/Großregion 2014-2020, OP INTERREG V-A Euregio Maas-Rhein Kooperationsprogramm im Rahmen des Ziels „Eu-ropäische territoriale Zusammenarbeit“
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Einleitung | Seite 7
Verantwortlichen der ESF-Verwaltungsbehörde, mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Bewer-
tung“ und mit verschiedenen Projektträgern die Bewertungsarbeit wertvoll unterstützt.
Allen Personen, die uns die entsprechenden Informationen zur Verfügung gestellt haben und die an den Gesprächen und Arbeitsgruppen teilgenommen haben, möchten wir an dieser Stelle für ihre konstruktive Mitarbeit danken.
Seite 8 | Kapitel: Relevanz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
1 Kapitel: Relevanz der ESF-Maßnahmen
Vorbemerkung: Als statistische Referenz wird www.ostbelgienstatistik.be, das Statistikportal der
Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens herangezogen3. Als Primärquellen zieht „ostbelgien-
statistik“ Daten heran, die durch Einrichtungen der DG selbst erhoben werden (wie z.B. das Ar-
beitsamt). Des Weiteren werden regionale Statistikämter, wie z.B. das IWEPS (Institut wallon de
l’évaluation, de la prospective et de la statistique) oder Steunpunt WSE sowie föderale Statistiken
wie die der Generaldirektion Statistik und Wirtschaftsinformation konsultiert.
Das Gebiet der DG umfasst die neun deutschsprachigen Gemeinden im Osten des Landes: die Ge-
meinden Eupen, Kelmis, Lontzen und Raeren im Norden und die Gemeinden Amel, Büllingen, Burg
Reuland, Bütgenbach und St. Vith im Süden. Die DG ist Teil der Wallonischen Region (NUTS BE3),
Teil der Provinz Lüttich (NUTS BE33) und Teil des Bezirks Verviers, wobei hier unterschieden wird
zwischen dem Gebiet NUTS BE335 (Bezirk Verviers – französischsprachige Gemeinden) sowie
BE336 (Bezirk Verviers – deutschsprachige Gemeinden), wobei letzteres mit der Deutschsprachi-
gen Gemeinschaft identisch ist.
Zum 1. Januar 2017 betrug die Bevölkerung der DG 76.920 Einwohner (bei einer Fläche von
853,644 km²). Dies bestätigt den Trend einer langsamen kontinuierlichen Steigerung seit 2013
(76.090).
Von diesen 76.920 Einwohnern in 2017 haben 60.995 Personen die belgische Nationalität,
15.925, d.h. 20,7 % sind ausländischer Nationalität, wobei die Deutschen deutlich überwiegen
(70% der Nichtbelgier). Dies erklärt sich durch die Randlage der DG. 14,4 % (2.295) der ausländi-
schen Bürger kommen aus einem Land außerhalb der Europäischen Union.
Bezüglich der demografischen Entwicklung bestätigt sich der Trend hin zu einer deutlichen Zu-
nahme der älteren Bevölkerung. In 2017 betrug der Anteil der Bevölkerung zwischen 15 und 64
Jahren noch 65,4%, der Anteil der ab 65jährigen ist auf rund 19% gestiegen. Also bedarf es inno-
vativer Ansätze, die Beschäftigungsfähigkeit älterer Menschen länger zu erhalten, da die Erwerbs-
bevölkerung schrumpft.
1.1 Prioritätsachse Beschäftigung
Diese Prioritätsachse richtet sich vorrangig an Arbeitsuchende, deren Einstieg bzw. Wiedereinstieg
in den Arbeitsmarkt durch Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen erleichtert werden
soll.
Da zu den Aktivitäts- und Beschäftigungsraten die Daten für 2017 zum Zeitpunkt dieses Berichts
noch nicht zur Verfügung standen, beziehen wir uns hier auf Daten aus 2016.
Die aktive Bevölkerung, d.h. die Zahl der Personen zwischen 15 und 64 Jahren, die dem Arbeits-
markt zur Verfügung stehen (beschäftigt oder arbeitsuchend), umfasste 2016 in der DG laut Be-
3 Außerdem die Tätigkeitsberichte des Arbeitsamts der DG, Zahlen der Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben bzw. jetzt Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben, Zahlen des IAWM in Eupen, sowie weitere regionale und landesweite of-
fizielle Statistik-Quellen. Die Angaben zur Langzeitarbeitslosigkeit basieren auf den offiziellen Eurostat-Daten und berücksichtigen nicht evtl. Unterbrechungsperioden. Dies kann evtl. zu einer Unterschätzung des Prob-lems der Langzeitarbeitslosigkeit führen.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Relevanz der ESF-Maßnahmen | Seite 9
rechnungen des Steunpunt WSE 33.828 Personen. Gemessen an der Bevölkerung im erwerbsfähi-
gen Alter (d.h. alle Personen von 15-64 Jahren) betrug die Aktivitätsrate damit 67,20 %. Dieser
Wert liegt höher als in der Wallonie, liegt aber unter den Ergebnissen Flanderns.
Während die Aktivitätsrate der DG im Jahr 2016 i.V. zum Vorjahr leicht angestiegen ist, ist die Be-
schäftigungsrate immer noch relativ niedrig. Sie erreichte in 2016 rund 61,8%. Dies liegt knapp
unter dem Landesdurchschnitt (62,2%) und deutlich unter dem Wert der flämischen Region
(67,2%).
Auch kann man einen deutlichen Unterschied feststellen zwischen dem Norden der DG, wo die
Beschäftigungsrate in 2016 nur 58,7 % betrug, und dem Süden, wo die Situation auf dem Arbeits-
markt wesentlich günstiger war mit einer Beschäftigungsrate von 66,4%. Auch der Unterschied
zwischen der Beschäftigung von Männern und Frauen wird deutlich: in 2016 betrug die Beschäfti-
gungsrate bei den Männern 65,7%, bei den Frauen jedoch nur 57,7%, auch wenn sich für letztere
der Wert in den letzten Jahren verbessert hat. Im Vergleich zwischen den älteren und jüngeren Be-
schäftigten stellt man ebenfalls einen Unterschied fest: die Beschäftigungsrate der 25 – 49Jähri-
gen lag 2016 bei 76,9%, bei den 15 – 24Jährigen bei 36,6% und bei den 50 – 64Jährigen bei
57,9%, dabei lagen im Vergleich zu den anderen Regionen des Landes die Werte für die Jüngeren
und Älteren leicht über dem Durchschnitt.
Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 2017 rund 7,6% und ist seit 2014 fallend. Sie
ist in der DG deutlich niedriger als im Landesdurchschnitt (10,8%). Die Arbeitslosenquote der
Frauen ist mit 8,1% immer noch etwas höher als die der Männer mit 7,2%. Erwähnenswert aber
ist, dass in den letzten 3 Jahren die Arbeitslosenquote der Frauen etwas stärker gesunken ist als
die der Männer. Auffallend ist weiterhin die Diskrepanz, die zwischen dem Norden der DG (Arbeits-
losenquote von 10,2%) und dem Süden der DG (Quote von 3,7%) besteht.
Wesentlich geringer als im Landesdurchschnitt ist die Jugendarbeitslosigkeit in der DG, wo die Ar-
beitslosenrate der 15 – 24Jährigen in 2017 12 % betrug, der Vergleichswert für Belgien lag bei
23%. Dagegen ist der Anteil der älteren Arbeitslosen (über 50 Jahre) weiter steigend: sie stellten
in 2017 bereits 35% der Vollarbeitslosen dar und dies ist in erster Linie auf die demografische
Entwicklung zurück zu führen.
Betrachtet man die Dauer der Arbeitslosigkeit, stellt man fest, dass der Anteil der Langzeitarbeits-
losen (länger als 1 Jahr in Arbeitslosigkeit) im Jahr 2017 52,3 % beträgt, was einer Steigerung um
6 Prozentpunkte seit 2013 entspricht. Im Jahr 2001 war die Verteilung genau umgekehrt, d.h. 46%
Kurzzeitarbeitslose (unter 6 Monate arbeitslos) und 37% Langzeitarbeitslose. Hinzu kommt, dass
auch die Dauer der Arbeitslosigkeit zunimmt. So betrug der Anteil der Vollarbeitslosen, die länger
als 5 Jahre arbeitslos waren, 16,8 % im Jahr 2017, der gleiche Indikator betrug 2013 noch 12,3 %.
Der Anteil der unterqualifizierten Arbeitslosen (d.h. Personen, die höchstens über einen Primar-
schulabschluss oder die Mittlere Reife bzw. die 2. Stufe des Sekundarschulunterrichtes verfügen)
belief sich in der DG 2017 auf rund 45%, und setzt damit die steigende Tendenz der vergangenen
Jahre fort.
Um die Beschäftigungsquote allgemein, und die der Frauen insbesondere, zu erhöhen und gleich-
zeitig die Arbeitslosenquote in der DG, und insbesondere die Arbeitslosenquote der Frauen zu ver-
ringern, wurden im Jahr 2017 die Qualifizierungsmaßnahmen des Arbeitsamtes (Projekt „Praxis
Learning“) sowie der Frauenliga (Projekt „FridA“) fortgeführt. Um die Beschäftigungsquote der äl-
teren Personen (über 50 Jahren) zu erhöhen, sollten ältere Arbeitsuchende auch weiterhin gezielt
für ESF-Maßnahmen angesprochen werden und ggf. bestehende ESF-Maßnahmen entsprechend
diversifiziert werden.
Seite 10 | Kapitel: Relevanz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
1.2 Prioritätsachse Soziale Integration
Diese Prioritätsachse hat vorrangig als Ziel die Förderung der sozialen Integration von Arbeitsu-
chenden mit mehrfachen Integrationshemmnissen, wie geringe Qualifizierung, sprachliche Prob-
leme aufgrund des Migrationshintergrundes, körperliche, geistige oder psychische Beeinträchti-
gungen, sowie Drogen-, Wohn- und Verschuldungsproblemen.
Was die sozial-wirtschaftliche Situation dieses Zielpublikums im Jahr 2017 betrifft, stellt man fest,
dass die Arbeitslosenquote mit 7,6% im Jahresdurchschnitt, im Vergleich zum Vorjahr (8,2%), wei-
ter gesunken ist. Dies bekräftigt die Aussage, dass bis auf wenige Ausnahmen, diejenigen sich in
Arbeitslosigkeit befinden, am weitesten vom Arbeitsmarkt entfernt sind. Einhellig ist daher die
Rückmeldung der Vermittlungseinrichtungen, wie das Arbeitsamt der DG, die Dienststelle für
Selbstbestimmtes Leben und die Öffentlichen Sozialhilfezentren aber auch der betroffenen Be-
gleitmaßnahmen, dass sich das Profil der Arbeitslosen weiter verschlechtert.
So ist die Anzahl der Personen, die ein Eingliederungseinkommen empfangen, in 2017 weiter stei-
gend (1.466 Personen gegenüber 1.452 Personen in 2016). Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung
lag in 2017 bei 1,91%. Dabei liegt generell der Anteil der Frauen mit 53% höher als der Anteil der
Männer mit 47%.
Dagegen ist die Anzahl der Anträge an den Entschuldungsfonds im Vergleich zum Vorjahr konstant
bei 9 Anträgen geblieben.
Der Anteil der ausländischen Bürger, die aus einem Land außerhalb der EU kommen, an der Ge-
samtzahl der Ausländer ist mit 14,4% im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (13%).
Diese Menschen mit Migrationshintergrund sind stärker von Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit be-
droht, oft schon alleine aufgrund fehlender Sprachkenntnisse.
Die im Jahr 2017 durch- bzw. fortgeführten
• Vorschalt- und Integrationsmaßnahmen (Projekte „Dabei“, „Work & Job“ und „Werk-statt Cardijn“) sowie
• Vorqualifizierungsmaßnahmen (Projekt „Jedem eine Perspektive bieten“) und
• Begleitmaßnahmen (Projekt „Qualitätsverbesserung in der Begleitung – Sozialöko-nomie“ und „Startservice UB+“)
trugen dazu bei, die soziale Integration zahlreicher Menschen mit mehrfachen Integrationshemm-
nissen durch soziale Stabilisierung, das Erlernen von Sprachkenntnissen, Basisqualifikationen
und Sozialkompetenzen sowie durch angepasste Coachings zu fördern und ihnen den Einstieg in
den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
1.3 Prioritätsachse Bildung und Weiterbildung
Diese Prioritätsachse richtet sich vorrangig an Arbeitnehmer und Selbstständige, aber auch an Un-
ternehmen, die durch Beratung und berufliche Weiterbildung ihre Beschäftigungssituation stärken
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Relevanz der ESF-Maßnahmen | Seite 11
bzw. verbessern können. Ein weiteres Zielpublikum stellen lernschwache Jugendliche in der be-
ruflichen Ausbildung dar, denen durch gezielte Begleitmaßnahmen der Einstieg in das Berufsleben
erleichtert werden soll.
Die Anzahl der Arbeitnehmer in der DG ist seit 2014 kontinuierlich leicht steigend, was dem Lan-
des- und Europa-Trend entspricht. In der DG wurden zu Beginn des Jahres 2017 rund 22.901 be-
schäftigte Arbeitnehmer gezählt (teil- oder vollzeitig), die sich auf 2.251 Betriebssitze verteilten
(Stand 2016). Auch 2016 wurde deutlich, dass die Betriebslandschaft in der DG durch kleine und
Kleinstunternehmen geprägt ist: 81% der Unternehmen beschäftigten weniger als 10 Mitarbeiter,
der Anteil der Arbeitnehmer, die in Betrieben mit weniger als 10 Mitarbeitern beschäftigt sind, lag
allerdings nur bei 23%. 77% der Arbeitnehmer waren in Betrieben von mehr als 10 Mitarbeitern
beschäftigt. Betrachtet man gleichzeitig die Entwicklung der Mangelberufe, stellt man fest, dass
auch in 2017 weiterhin ein Bedarf an Fachkräften u.a. im Baufach besteht.
Dabei wirkten sich auch im Jahr 2017 die Pendlerbewegungen erneut negativ auf den Fachkräfte-
mangel in der DG aus: so pendelten in 2017 6.035 Beschäftigte nach Deutschland (+0,9% i.V. zum
Vorjahr) und 4.040 Personen nach Luxemburg (+2,8% i.V. zum Vorjahr). Betrachtet man die be-
troffenen Berufszweige, stellt man fest, dass mit dem Bausektor, Gesundheit & Soziales, Handel
& Reparatur, Information & Telekommunikation, durchaus Sektoren betroffen sind, in denen es in
der DG einen Mangel an Fachkräften gibt.
2017 waren in der Deutschsprachigen Gemeinschaft laut Angaben von ostbelgien.inzahlen.be ins-
gesamt 6.475 Personen als Selbstständige gemeldet. Haupterwerbszweige für die Selbstständi-
gen in der DG sind Handel, Banken und Horeca gefolgt von den Freien Berufen, Industrie und Hand-
werk und Landwirtschaft (je 20%). Dabei ist der kontinuierliche Anstieg der freien Berufe in den
letzten 5 Jahren beachtenswert (2013: 1.383 – 2017: 1.583). Auffallend ist außerdem die fort-
schreitende Alterung der Selbstständigen: so waren 37% der Selbstständigen in 2017 älter als 55
Jahre. Diese Entwicklung unterstreicht den steigenden Bedarf nach Beratung bei der Unterneh-
mensnachfolge.
Was die Entwicklung der Lehrverträge betrifft, stellt man fest, dass die Anzahl der abgeschlosse-
nen Lehrverträge weiter sinkt. So erhielten im Jahr 2017 insgesamt 229 Jugendliche einen Lehr-
vertrag (im Vorjahr: 262). Die drei am stärksten nachgefragten Berufe sind weiterhin: Einzelhänd-
ler/in, Bauschreiner/in und Elektroinstallateur/in. Der Jungenanteil lag bei 78,6 % und der Mäd-
chenanteil bei 21,4 % - eine ungleiche Verteilung, die bereits seit Jahren besteht und dies trotz-
mehrfacher Versuche, dem entgegen zu wirken.
Bezüglich des schulischen Niveaus der Einsteiger fällt auf, dass sich die Anzahl der Lehrlinge mit
niedrigen oder gar sehr niedrigen schulischen Vorkenntnissen mit 25,5% (2013:36,2%, 2014:
31,0 %, 2015:33,7%, 2016: 31,3%, 2017: 25,5%) in 2017 deutlich verringert hat, während der
Anteil der neuen Lehrlinge mit höherem Schulniveau mit 40,6 % (2013:35,6%, 2014: 34,8 %,
2015:30,6%, 2016: 31,7%, 2017: 40,6%) den höchsten Wert in den letzten Jahren erreicht hat.
Die unter dieser Prioritätsachse im Jahr 2016 durch- bzw. fortgeführten ESF-Maßnahmen entspra-
chen dem Bedarf des Zielpublikums, indem sie
• durch gezielte Weiterbildungen im Baufach (Projekt „Training Center Baufach“) und im Bereich der Netzwerktechnik und PC-Technik (Projekt „Sm@rt-BITS) die Beschäf-tigungsfähigkeit der hiesigen Beschäftigten stärkten.
• Zum anderen wurden Selbstständige, die eine Beratung bei der Unternehmensnach-folge bzw. bei der Demografieanalyse benötigten, durch gezielte Begleitmaßnahmen (Projekte „Unternehmensnachfolge II“ und „Herausforderung demografischer Wan-del: Fachkräfte finden – binden – qualifizieren“) unterstützt.
Seite 12 | Kapitel: Relevanz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
• Schließlich wurden Lehrabbrüchen wegen mangelnder Qualifikation weitgehend durch eine entsprechende individuelle Begleitung der Lehrlinge im Projekt BIDA („BIDA-Berufliche Integration durch Ausbildungsbegleitung in der Dualen Ausbil-dung“) vorgebeugt.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die durch das ESF-Programm in der DG im Jahr 2017
geförderten Projekte die relevanten Themen, Trends und Entwicklungen des Arbeitsmarktes in der
DG auf konstruktive Weise aufnehmen und mit den angebotenen Maßnahmen die Notwendigkei-
ten und Chancen des Arbeitsmarktes ebenso adressieren wie die jeweils spezifischen individuel-
len und unternehmensbezogenen Problemlagen der Zielgruppen. Dabei wird auch im Jahr 2017
deutlich, dass der Weg in den ersten Arbeitsmarkt für einen beträchtlichen Teil der Zielgruppe mit
mehrfachen Vermittlungshemmnissen nur langfristig erfolgreich sein kann und dass für diese Ziel-
gruppe eine Stabilisierung ihrer sozialen Integration bereits ein wichtiger Schritt ist.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Kohärenz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 | Seite 13
2 Kapitel: Kohärenz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017
2.1 Kohärenz innerhalb des Operationellen Programms
Die Untersuchung der Zielsetzungen sowie der Realisierungen der im Jahr 2017 in den drei Priori-
tätsachsen durchgeführten ESF-Projekte bezüglich ihrer gegenseitigen Ergänzung ergab folgende
Schlussfolgerungen:
Im Gegensatz zu vorherigen Operationellen Programmen richtet sich das OP 2014-2020 über alle drei Prioritätsachsen an Einzelpersonen und Unternehmen.
In der 1. Prioritätsachse „Beschäftigung“ liegt der Fokus auf der Vermittlung von Personen, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos sind sowie insbesondere Frauen und ältere Personen, die Ar-beit suchen. Ziel ist es diese Personen in den ersten oder zweiten Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Prioritätsachse 2 „soziale Integration“ richtet sich an Personen, die mehrere Besonderheiten mit-bringen, welche es erschweren ein Arbeitsverhältnis zu beginnen und/ oder dauerhaft wahrzuneh-men. Beispiele hierfür sind Personen
• mit keiner, geringer oder nicht gesuchter fachlicher Kompetenz,
• mit gesundheitlichen Problemen oder Einschränkungen (körperlich oder psychisch)
• mit Migrationshintergrund und daraus resultierenden kulturellen und/ oder sprach-lichen Problemen
• mit unzureichenden sozialen Kompetenzen.
Ziel ist es die Kompetenzen dieser Personen soweit zu stärken, dass eine höhere Eingliederungs-
stufe möglich ist.
Die 3. Prioritätsachse richtet sich vorrangig an Arbeitnehmer und Selbstständige, Unternehmen
sowie an Jugendliche in der beruflichen Ausbildung. Durch die Förderung der beruflichen Weiter-bildung von Beschäftigten sollen hiesige Betriebe wettbewerbsfähig gemacht werden, indem ihre
Mitarbeiter zusätzliche Kompetenzen erwerben können. Dies gilt insbesondere für ältere Arbeit-nehmer, die durch eine Umschulung einer altersgerechten Beschäftigung nachgehen können. Au-ßerdem sollen lernschwache Jugendliche präventiv durch Begleitmaßnahmen vor vorzeitigem Lehrabbruch geschützt werden und somit beim erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben unter-stützt werden.
Alle in 2017 durchgeführten ESF-Projekte richten sich an die Zielgruppe der jeweils zugeordneten Prioritätsachse und verfolgen inhaltlich die zugehörigen (und oben beschrieben) Ziele.
2.2 Komplementarität mit anderen geförderten Maßnahmen der Bildungs- und Be-
schäftigungspolitik in der DG
Zur Beurteilung in wie weit die im Jahr 2017 durchgeführten ESF-Projekte andere geförderte Maßnahmen der Bildungs- und Beschäftigungspolitik in der DG ergänzen, wurde die Zielset-zungen sowie die Umsetzung der Projekte aller Prioritätsachsen mit dem Regionalen Ent-wicklungskonzept der DG (REK), dem Nationalem Reformprogramm Belgiens, den Integrier-
Seite 14 | Kapitel: Kohärenz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 | Bewertungsbericht 2017 |
ten Leitlinien für die Umsetzung der Strategie Europa 2020 sowie dem Kooperationspro-
gramm INTERREG V A Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg Grande Région/Großre-
gion 2014-2020 und dem OP INTERREG V-A Euregio Maas-Rhein Kooperationsprogramm im Rahmen des Ziels „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ verglichen.
Hieraus ergaben sich pro Prioritätsachse folgende Erkenntnisse:
Prioritätsachse 1: Beschäftigung
Die 2017 durch den ESF geförderten Orientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitssu-
chende und im Besonderen für Frauen und Ältere unterstützten die Umsetzung
• des Zukunftsprojektes „Bündnis für Wirtschaft und Arbeit“ (REK I), insbesondere
o das Teilprojekt „Erleichterung der Übergänge am Arbeitsmarkt“ (Arbeits-schritte „Übergänge von Nichterwerbstätigen in Arbeit“, welche Maßnahmen für Langzeitarbeitslose und Unterstützung von Wiedereinsteiger/innen bein-halten) und
o das Teilprojekt „Anpassung des Arbeitsmarktes an die sich wandelnde demo-grafische Struktur der Erwerbsbevölkerung“, welches angepasste Qualifizie-rungen für ältere Arbeitssuchende und Maßnahmen für die Übergabe der Be-rufserfahrung von älteren an jüngere Berufseinsteiger fokussiert
• der Empfehlungen des Rates zum Nationalen Reformplan Belgiens, Punkt 2: Belgien soll Maßnahmen ergreifen, die das aktive Altern ermöglichen, und davon Empfeh-lung 6: Ansprechen von Aktivierungsmaßnahmen
• der Stellungnahme der Kommissionsdienststelle zur Entwicklung der Partnerschafts-vereinbarung bezüglich der folgenden Punkte:
o Ausrichtung auf die Aktivierung älterer Arbeitskräfte,
o Ausbau der Kapazität für zeitnahe Begleitung von Arbeitslosen zur Vermei-dung von Langzeitarbeitslosigkeit,
o Leichtere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben durch Förderung innovati-ver Arbeitsorganisation sowie
o Stärkung der Position der Frauen.
• der Leitlinien 6 und 8 der Strategie Europa 2020: Leitlinien für beschäftigungspoliti-sche Maßnahmen der Mitgliedstaaten für 20174
• Die Prioritätsachsen 1 (Die Entwicklung eines integrierten Arbeitsmarkts durch die Förderung von Bildung, Ausbildung und Mobilität weiter vorantreiben) und 3 (Ver-besserung der Lebensbedingungen) des Kooperationsprogramms INTERREG V A Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg Grande Région/Großregion 2014-2020 und
• Prioritätsachse 3: Soziale Inklusion und Bildung, Thematisches Ziel 9: Förderung der sozialen Inklusion und Bekämpfung von Armut und jeglicher Diskriminierung des OP INTERREG V-A Euregio Maas-Rhein Kooperationsprogramm im Rahmen des Ziels „Eu-ropäische territoriale Zusammenarbeit“
4 BESCHLUSS (EU) 2017/0305 DES RATES vom 22. November 2017 zu Leitlinien für beschäftigungspolitische
Maßnahmen der Mitgliedstaaten für 2017
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Kohärenz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 | Seite 15
Prioritätsachse 2: Soziale Integration
Die im Jahr 2017 unter dieser Prioritätsachse durchgeführten ESF-Vorqualifizierungs-, Vor-schalt- und Integrationsmaßnahmen für Arbeitssuchende mit mehrfachen Vermittlungs-hemmnissen unterstützten insbesondere die Umsetzung folgender Programme und Strate-gien:
- Die Regionale Strategie des REK I Zukunftsprojekt „Vielfalt erwünscht“, insbesondere die Teilprojekte „Absicherung des sozio-professionellen Integrationsweges sowie Ausbau und Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten in der Solidarwirtschaft“
- Das Thesenpapier zum REK II bezüglich der Punkte
o Inklusion von Menschen mit Behinderung
o Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
o Entwicklung einer Solidarökonomie
• Die Empfehlungen des Rates zum Nationalen Reformplan Belgiens, Empfehlung 6: Umfassende Strategie zur sozialen Eingliederung von Menschen mit Migrationshin-tergrund
- Die Stellungnahme der Kommissionsdienststelle zur Entwicklung der Partnerschaftsver-einbarung in Bezug auf die Themen
o Angebotsorientierte zusätzliche Beschäftigungsbeihilfen
o Personalisierte Zugänge zu Beschäftigung für junge und ältere Arbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund sowie andere gefährdete Gruppen
o Aktive Eingliederung von Personen, die am weitesten vom Arbeitsmarkt ent-fernt sind
o Unterstützung der Sozialwirtschaft
- die Leitlinien 6 und 8 der Strategie Europa 2020: Leitlinien für beschäftigungspolitische Maßnahmen der Mitgliedstaaten für 2017
- Die Prioritätsachsen 1 (Die Entwicklung eines integrierten Arbeitsmarkts durch die För-derung von Bildung, Ausbildung und Mobilität weiter vorantreiben) und 3 (Verbesserung der Lebensbedingungen) des Kooperationsprogramms INTERREG V A Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg Grande Région/Großregion 2014-2020
- Prioritätsachse 3: Soziale Inklusion und Bildung, Thematisches Ziel 9: Förderung der so-zialen Inklusion und Bekämpfung von Armut und jeglicher Diskriminierung des OP IN-TERREG V-A Euregio Maas-Rhein Kooperationsprogramm im Rahmen des Ziels „Europäi-sche territoriale Zusammenarbeit“
Prioritätsachse 3: Bildung
Die im Jahr 2017 unter dieser Prioritätsachse durchgeführten ESF-Maßnahmen zur Förderung beruflicher Weiterbildung von (älteren) Arbeitnehmern, Selbstständigen sowie Unternehmen
unterstützten die Umsetzung folgender Programme und Strategien:
- Das Zukunftsprojekt „Bündnis für Wirtschaft und Arbeit“ der Regionalen Strategie des REK I, insbesondere das Teilprojekt „Weiterentwicklung der Initiativen im Bereich des Lebenslangen Lernens“ in Bezug auf die Themen
o Verbesserung der Individualisierten Weiterbildungsberatung
o Begleitung und Koordination der Anbieter von Weiterbildung
o Sensibilisierung der Öffentlichkeit
Seite 16 | Kapitel: Kohärenz der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 | Bewertungsbericht 2017 |
- Das Zukunftsprojekt „Wege zur Berufskompetenz“ mit dem Teilprojekt „Verbesserung der Durchlässigkeit der Systeme“, Thematisierung der Erleichterung der Übergänge
- Das Teilprojekt „Nationaler Qualifikationsrahmen“, Entwicklung eines angepassten Kon-zeptes für die DG (in Anlehnung an den Europäischen Qualifikationsrahmen)
- Das Thesenpapier zum REK II insbesondere den Themenkomplex „Neue Perspektiven für Beschäftigung und Arbeitsvermittlung“ bei den Themen
o Bessere Berufsorientierung
o Matching des beruflichen Bildungsbedarfs- und -angebots
o Validierung von „außerhalb der Schule“ erworbenen Kompetenzen
o Koordination der Weiterbildungsangebote der DG
- Die Empfehlungen des Rates zum Nationalen Reformplan Belgiens bei den Maßnahmen zum Ausgleich von Arbeitskräfteangebot und -nachfrage, insbesondere die Empfehlung 6: Maßnahmen im Bereich Bildung, Lebenslanges Lernen und Berufliche Bildung für äl-tere und jüngere Menschen
- Die Stellungnahme der Kommissionsdienststelle zur Entwicklung der Partnerschaftsver-einbarung bezüglich der Themen
o Förderung des Zugangs zum lebenslangen Lernen
o Steigerung der Fähigkeiten und Kompetenzen von Arbeitskräften
o Erhöhung der Arbeitsmarktrelevanz der allgemeinen und beruflichen Bil-dung
o Nutzung der Nationalen Qualifikationsrahmen
o Senkung der Schulabbrecherquote
- die Leitlinien 6,7 und 8 der Strategie 2020: Leitlinien für beschäftigungspolitische Maß-nahmen der Mitgliedstaaten für 2017
- Die Prioritätsachsen 1 (Die Entwicklung eines integrierten Arbeitsmarkts durch die För-derung von Bildung, Ausbildung und Mobilität weiter vorantreiben) und 3 (Verbesserung der Lebensbedingungen) des Kooperationsprogramms INTERREG V A Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg Grande Région/Großregion 2014-2020
- Prioritätsachse 3: Soziale Inklusion und Bildung, Thematisches Ziel 9: Förderung der so-zialen Inklusion und Bekämpfung von Armut und jeglicher Diskriminierung des OP IN-TERREG V-A Euregio Maas-Rhein Kooperationsprogramm im Rahmen des Ziels „Europäi-sche territoriale Zusammenarbeit“
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die im Jahr 2017 durchgeführten ESF-Projekte
kohärent mit den Zielen des Operationellen Programms der DG für den ESF in der Förderperiode 2014-2020 waren und sich komplementär zu anderen geförderte Maßnahmen der Bildungs- und Beschäftigungspolitik in der DG verhielten. Dabei stellten sie eine gute Ergänzung zur Umsetzung
der Ziele und Strategien verschiedener Entwicklungsprogramme und Projekte in der DG und dar-
über hinaus dar.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 17
3 Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen
Im Rahmen der Evaluation der Wirksamkeit wird geprüft, in wie weit die tatsächlichen Aktivitäten der geförderten Projekte mit den im Antrag formulierten Aktivitäten übereinstimmen und die vor-gesehen Ziele der Anträge ebenso wie die des Operationellen Programms erfüllt bzw. verfolgt wer-den. Als Basis für diese Beurteilung dienen die Projektanträge und -abrechnungen des Jahres 2017 sowie das Operationelle Programm 2014 – 2020.
Bemerkung: Da zum Zeitpunkt dieses Berichtes noch keine Kontrollberichte vorliegen, basieren die Finanzangaben und alle damit verbundenen Berechnungen auf den Angaben der Projektträger. Sie sind damit provisorisch und beruhen ausschließlich auf eingereichte, aber noch nicht geprüfte
Ausgaben.
3.1 Auf Ebene des Operationellen Programms
Zur Messung der Wirksamkeit auf der Ebene des OPs, wurden zunächst der Anteil der ESF- Förde-rung an den Gesamtkosten des Jahres 2017 im Vergleich zum Anteil in der vorherigen Förderperi-
ode berechnet. Mit dem Ziel einen besseren Überblick über die Entwicklung zu geben, ist in der untenstehenden Abbildung (Abb. 1) die Entwicklung seit 2012 aufgeführt.
Ergänzend wurde ebenfalls der durchschnittliche Grad des ESF-Mittelabrufs pro Prioritätsachse berechnet, so dass die bisher effektiv ausgezahlten Mittel (ESF-Realisierung) in Relation zu den im
OP vorgesehen ESF-Anteil gesetzt werden können. Da sich die Prioritätsachsen im Vergleich zur vorherigen Förderperiode geändert haben, sind dort lediglich die Zahlen von 2015 bis 2017 zu sehen.
Abbildung 1: Anteil der ESF-Förderung an den Gesamtkosten der Jahre 2012 - 2017
Quelle: ESF-Verwaltungsbehörde, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
Über alle durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Projekte wurden Ausgaben von insge-samt 2.967.423,45€ generiert. Die Finanzierung hiervon erfolgte zu 45,38% (1.346.559,32€) durch die Deutschsprachige Gemeinschaft, 45,16% (1.340.155,58€) durch europäische Mittel und 9,46% (280.708,59€) durch private Einnahmen der Projektträger.
Seite 18 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Auch in 2017 sind die privaten Einnahmen erneut gesunken, ebenso wie der Anteil der Deutsch-
sprachigen Gemeinschaft. Bezüglich der Einnahmen der Träger mag dies daran liegen, dass insbe-
sondere in Prioritätsachse 3 der diesbezügliche Realisierungsgrad sehr weit unterschritten wurde.
Bei der Betrachtung des Verhältnisses von DG und ESF-Mittel (Finanzierung der Gesamtausgaben ohne Privateinnahmen), ergibt sich eine Verteilung der Finanzierung von 50,12% durch die Deutschsprachige Gemeinschaft und 49,88% durch den ESF. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde sich dem im OP angestrebten Verhältnis von 50% DG / 50% ESF weiter angenähert.
In der folgenden Tabelle ist eine Übersicht der ESF-Mittelbindung aufgrund der angenommenen ESF-Anträge, der ESF-Förderung gemäß den von den Projektträgern eingereichten ESF-Abrechnun-gen sowie den effektiv von der Verwaltungsbehörde ausbezahlten ESF-Mitteln und dem Grad des ESF-Mittelabrufs für 2017 aufgeführt. Letzterer ergibt sich aus dem Anteil der effektiv ausbezahlten ESF-Mittel und dem ESF-Anteil gemäß des OPs. Ergänzend wird dies in Relation zu den Ergebnissen des Vorjahres gesetzt.
Wie in Tabelle 1 zu sehen ist, wurden in 2017 in allen Prioritätsachsen, mit Ausnahme der Techni-
schen Hilfe, weniger Mittel abgerechnet als den Anträgen zu Folge vorgesehen waren und abgese-hen von Prioritätsachse 1 und der Technischen Hilfe wurden jeweils noch weniger Mittel tatsäch-
lich ausgezahlt.
Entsprechend lag der Realisierungsgrad mit 12,80% auch unter dem im OP vorgesehen Ziel von 14,29% (1/7 des Gesamtbudgets). Betrachtet man die einzelnen Achsen, zeigt sich allerdings, dass der Realisierungsgrad der Technischen Hilfe ebenso wie PA3 über dem im OP vorgesehenen
Wert lag.
Bei einem Zielwert von 12,50% pro Jahr (entsprechend 1/8 der Programmierungsperiode) lag je-
doch der Mittelabruf um 0,3%-Punkte über den Planwerten.
In Bezug auf die kumulierten Daten, fällt auf, dass der Gesamtrealisierungsgrad der Jahre 2015-2017 mit 36,90% um knapp 6%-Punkte unter dem im OP vorgesehenen Ziel von 42,86% lag. Der
Realisierungsgrad der Technischen Hilfe mit 51,16% lag sogar deutlich über diesem Wert. Die Re-
alisierungsgrade der anderen Achsen variierten zwischen 30% und 40%.
Bei einem kumulierten Zielwert von 37,5% (entsprechend 3/8 der Programmierungsperiode) lag der kumulierte Mittelabruf jedoch nur um 0,6%-Punkte unter den Planwerten.
Der Vergleich des Anteils der einzelnen Prioritätsachsen an den in 2017 ausgezahlten ESF Mitteln und der im OP vorgesehen ESF-Mittel zeigt Folgendes.
.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 19
Abbildung 2: Vergleich zwischen dem Anteil an der ESF-Realisierung und dem Anteil am ESF im
OP nach Prioritätsachsen in 2017
Quelle: ESF-Verwaltungsbehörde, Operationelles Programm 2014-2020, ESF-Abrechnung 2017, Auswertung
MA&T
Ebenso wie in Tabelle 1 ist der Anteil der Technischen Hilfe an den gesamten ESF-Ausgaben in
2017 mit 4,8% etwas höher als im OP mit 4% vorgesehen. Bezogen auf die Prioritätsachsen:
- liegt Prioritätsachse 1 in 2017 mit ihrem Anteil an den Mitteln von 24,73% noch weiter unter dem in OP vorgesehen Anteil von 30% als in den Vorjahren, als die Werte um 26% lagen.
- Prioritätsachse 2 ist mit 51,94% etwas näher an den im OP vorgesehen Anteil von 50% als in 2016.
- Der Anteil der Mittel für Achse 3 ist im Vergleich zum Vorjahr (16,33%) erheblich gestie-gen, was schätzungsweise den stetig sinkenden privaten Einnahmen geschuldet ist.
Insgesamt haben sich die Verhältnisse der ESF-Ausgaben zwischen den Achsen etwas weiter von
der vorgesehenen Verteilung entfernt als in 2016.
Anteil ESF
Anteil OP
Anteil OP
Anteil OP
OP
Anteil ESF
Anteil ESF
ESF
Seite 20 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
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Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 21
3.2 Die Wirksamkeit auf Ebene der Prioritätsachsen
Zur Bewertung der Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen in den einzelnen Prioritätsachsen im Jahr
2017 (ohne Technische Hilfe) wurden die angestrebten Aktivitäten sowie die zugehörigen Ergeb-
nisse mit den tatsächlich durchgeführten Maßnahmen und ihren Ergebnissen vergleichen. Fol-
gende Daten wurden hierzu herangezogen:
- Der Finanzielle Realisierungsgrad der Gesamtkosten nach Finanzierungsquelle,
- die Passung der tatsächlichen Teilnehmenden im Vergleich zu den im OP genannten Ziel-gruppen und
- der Realisierungsgrad der Zielsetzungen der Projekte.
3.2.1 Prioritätsachse 1 - Beschäftigung
Der Schwerpunkt dieser Prioritätsachse liegt auf der Vermittlung von Personen, die bereits länger
als ein Jahr arbeitslos sind sowie insbesondere Frauen und ältere Personen, die Arbeit suchen. Ziel
ist es diese Personen in den ersten oder zweiten Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Tabelle 2: Finanzieller Realisierungsgrad der Gesamtkosten der PA 1 im Jahr 2017, nach Fi-
nanzierungsquelle
Finanzie-
rungs-
quelle
Realisie-
rungsgrad
2016
Abrechnung
2017 (a)
Antrag 2017
(b)
Realisierungs-
grad 2017
(c)=(a)/(b)
Realisierungsgrad
2015-2017
DG 89,48% 348.134,38 415.501,34 83,79% 87,84%
ESF 89,48% 348.134,38 415.501,34 83,79% 87,84%
Privat 86,72% 26.991,00 16.000,00 168,69% 118,51%
Gesamt 89,43% 723.259,76 847.002,67 85,39% 88,37%
Quelle: ESF-Verwaltungsbehörde, ESF-Projektanträge 2017, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
Wie in Tabelle 2 zu sehen ist, erreichten die zwei in dieser Achse geförderten Projekte in 2017 eine
finanzielle Auslastung von durchschnittlich 85,39%. Im Vergleich zum Vorjahr (89,43%) ist der
Realisierungsgrad erneut um etwas mehr als 4%-Punkte gesunken.
In 2017 haben insgesamt 119 Personen an einer Maßnahme in einem der zwei Projekte teilgenom-
men5. Mit Blick auf die avisierten Zielgruppen lässt sich weiter vermerken, dass von den 119 Teil-
nehmenden
- 98 Personen weiblich
5 Die hier angegeben Teilnehmer-Zahlen ergeben sich aus der Gesamtteilnehmerliste der ESF Verwaltungsbe-hörde bzw. aus den Angaben in den Punkten 3.3 der Kontrollberichte der Projekte. Die Aufsummierung der Teilnehmerzahlen aus den einzelnen Maßnahmen kommt teilweise zu höheren Ergebnissen, da hier z.B. TN in verschiedenen Maßnahmen gezählt werden.
Seite 22 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
- 22 Personen unter 25 Jahre alt,
- 32 Personen älter als 50 Jahre,
- 105 arbeitsuchend bzw. nicht erwerbstätig und davon
- 61 Personen bereits länger als 6 Monate und
- 41 Personen bereits länger als 1 Jahr ohne Arbeit waren.
Im Vergleich der oben genannten soziodemografischen Daten und den im OP angestrebten Ziel-
gruppen lässt sich primär der hohe Anteil an Teilnehmerinnen (82,35%) hervorheben. Dieser Wert
ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp10%-Punkte gestiegen. Die Anzahl älterer Arbeitsuchender
ist mit 26,89% –im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken (28%). Ähnliches gilt auch für den An-
teil der Personen, die bereits länger als 12 Monate arbeitssuchend sind. Hier lagen die Projekte in
2017 bei 34,45%, was 3%-Punkte unter dem Anteil des Vorjahres liegt.
Größtenteils entspricht die erreichte Zielgruppe der gewünschten des OP. Es wäre allerdings wün-
schenswert, wenn einige Untergruppen, v.a. die älteren und die Langzeit-Arbeitsuchenden, stärker
vertreten wären.
Erfreulich ist, dass in 2017 43% der Teilnehmenden im Anschluss in eine Beschäftigung oder hö-
here Qualifizierung vermittelt werden konnten. In den Vorjahren lag die Quote lediglich bei 1/4.
Im Folgenden werden die einzelnen Projekte und ihre Realisierungsgrade betrachtet.
Tabelle 3: Realisierungsgrad der Zielsetzungen der ESF-Projekte der PA 1 im Jahr 2017, nach
Projekt
Wirksamkeitskrite-rien
IST SOLL Realisierungsgrad 2017 (IST/SOLL)
Praxis Learning
Übungsfirma Anzahl TN: 48
Anzahl Std.: 11.734,75
Anzahl TN: 68
Anzahl Std.: 25.200,00
Anzahl TN: 70,58 %
Anzahl Std.: 46,58 %
Ausbildung zur adm. Angestellten
Anzahl TN: 30
Anzahl Std.: 13.582,00
Anzahl TN: 30
Anzahl Std.: 15.750,00
Anzahl TN: 100 %
Anzahl Std.: 86,23 %
Modulare Kurse Anzahl TN: 0
Anzahl Std.: 0,00
Anzahl TN: 32
Anzahl Std.: 3.840
Anzahl TN: 0,00 %
Anzahl Std.: 0,00 %
Vermittlung in eine höherqualifizierende Ausbildung oder Be-schäftigung während oder am Ende der Maßnahme (%)
VMQ: 70% VMQ: 50% VMQ: 140%
Anzahl TN, die eine Maßnahme erfolgreich abschließen (%)
EFQ: 68% EFQ: 80% EFQ: 85%
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 23
FridA – Frauen in den Arbeitsmarkt
Auffrischung und Erwei-terung der Kompeten-zen
Anzahl TN: 27
Anzahl Std.: 7.277,65
Anzahl TN: 28
Anzahl Std.: 12.040,00
Anzahl TN: 96,43 %
Anzahl Std.: 60,45 %
lösungsorientierter Ab-bau von Vermittlungs-hemmnissen
Anzahl TN: 16
Anzahl Std.: 45,5
Anzahl TN: 16
Anzahl Std.:80
Anzahl TN: 100,00 %
Anzahl Std.: 56,88 %
Vermittlung in eine hö-here Qualifizierung oder Beschäftigung während oder am Ende der Maß-nahme (%)
VMQ: 39,5% VMQ: 50% VMQ: 79%
Vermittlung in andere Beschäftigungsformen während oder am Ende der Maßnahme (%)
VMQ: 11,60% VMQ: 12,50% VMQ: 93%
Quelle: ESF-Projektanträge 2017, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
Praxis Learning
Im Projekt Praxis Learning, welches vom Arbeitsamt durchgeführt wurde, fanden in 2017 lediglich zwei der im Antrag vorgesehen Maßnahmen statt. In 2017 wurden 76 Teilnehmende in diesem Projekt erreicht, dies sind 40 Personen weniger verglichen zum Vorjahr. Die Ziele zur Anzahl Teil-nehmenden konnten in einer Maßnahme, der Ausbildung zur/zum administrative/n Angestellten
erfüllt werden, während der Realisierungsgrad bei den verbleibenden zwei vorgesehen Maßnah-men bei 70% und bei 0% lag. Die geplante Anzahl Stunden wurde erneut in keiner der Maßnahmen
benötigt und in beiden Fällen deutlich unterschritten. Eine Ursache hierfür war, dass mehr Teilneh-mende die Maßnahme aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen abbrachen. Zum anderen
lag es auch daran, dass sich die Zielgruppe zum Teil verändert hat. Durch die – eigentlich sehr erfreuliche - rückläufige Arbeitslosenquote war es schwieriger, geeignete Bewerber/innen zu finden, weshalb mehr Projektteilnehmende mehrfache Vermittlungshemmnisse aufwiesen. Schließlich bestand für die Modulare Ausbildung, die sich an eine spezifische Zielgruppe von
Arbeitsuchenden richtet, in 2017 kein Bedarf.
Die Ausbildung zum/zur administrativen Angestellten (unterstützt durch den Ausbildungsfonds
der Paritätischen Kommission PK200) fand nach wie vor einen hohen Anklang. Diese Ausbildung bietet gute Vermittlungschancen, da die Inhalte stetig angepasst werden.
So konnten 70% der Abgänger während oder direkt im Anschluss an die Maßnahme in eine Be-schäftigung oder höhere Qualifizierung vermittelt werden. Mit 68% Erfolgsquote konnten weniger
Teilnehmer als vorgesehen die Maßnahme erfolgreich abschließen. Dies war v.a. bedingt durch Abbrüche während der Maßnahme wegen Übergang in Arbeit.
Frida
Im Projekt FridA wurden wie in den Vorjahren zwei Maßnahmen angeboten, welche sich beide an Frauen mit unterschiedlichen Qualifizierungsniveaus richten. Die erste Maßnahme „Auffrischung
und Erweiterung der Kompetenzen“ ist für Frauen mit einer mittleren bis hohe Qualifikation ge-dacht. Hier wurde das Teilnehmerinnen-Ziel um eine Person verfehlt (27 statt 28 Teilnehmerinnen),
Seite 24 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
wobei erneut weniger Stunden benötigt wurden. Dies lag daran, dass anstelle der geplanten 20
Kurswochen nur 17 gegeben wurden, da dies ausreichend war. Hinzu kam, dass auch hier einige
Teilnehmerinnen das Projekt frühzeitig verließen, um beispielsweise direkt in Beschäftigung oder in eine höhere Qualifizierung überzugehen.
Die Maßnahme „lösungsorientierter Abbau von Vermittlungshemmnissen“ fokussiert gering qua-lifizierte Frauen sowie Frauen mit Vermittlungshemmnissen, denen eine individuelle Bewerbungs-beratung angeboten wird. Nachdem die Maßnahme bisher sehr schleppend angelaufen war, wur-den in 2017 neben der Präsenz auf der Jobmesse „Talentum“ alternativ zwei PC-Kurse in Zusam-menarbeit mit dem ZAWM Eupen angeboten, um die bisher fehlenden Teilnehmenden aufzuholen. Auch in dieser Maßnahme wurde die geplante Anzahl Stunden unterschritten.
Insgesamt wurden die Ziele zum Teil erreicht. Es verließen 43 Teilnehmerinnen die Maßnahme,
wovon knapp 40% während oder im Anschluss an die Maßnahme in eine Beschäftigung oder höher
qualifizierende Ausbildung übergingen. Der Realisierungsgrad bezüglich der Vermittlungsquote
war damit ebenfalls geringer als geplant und leicht geringer als im Vorjahr. Mit 11,6% Vermittlung
in eine andere Beschäftigungsform während oder am Ende der Maßnahme wurde die entspre-
chende Zielvorgabe des Antrags beinahe erreicht.
3.2.2 Prioritätsachse 2 Soziale Integration
Die Prioritätsachse 2 fokussiert Arbeitsuchende mit mehrfachen Integrationshemmnissen, wie z.B.
niedrig Qualifizierte, Personen mit Migrationshintergrund, mit einer körperlichen oder geistigen
Beeinträchtigung oder psychischen Problemen. Ziel es z.B. durch das Erlangen einer Basisqualifi-
kation, das Erlernen relevanter Sprachen oder das Erlernen von Sozialkompetenzen den Einstieg
in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Tabelle 4 zeigt, dass die sechs in dieser Achse geförderten Projekte in 2017 eine finanzielle Aus-
lastung von durchschnittlich 89,96% erreichten. Damit lag der finanzielle Realisierungsgrad dieser
Prioritätsachse leicht unter dem Wert des Vorjahres (90,10%).
Vor allem die effektiven privaten Einnahmen der Projekte waren in 2017 höher als die geplanten
Einnahmen in den Anträgen der Projekte.
Tabelle 4: Finanzieller Realisierungsgrad der Gesamtkosten der PA 2 im Jahr 2017, nach Fi-
nanzierungsquellen
Finanzie-
rungsquelle
Realisie-
rungsgrad
2016
Abrechnung
2017 (a)
Antrag
2017 (b)
Realisierungs-
grad 2017
(c)=(a)/(b)
Realisierungs-
grad 2015-
2017
DG 88,38% 731.165,11 835.927,47 87,47% 89,65%
ESF 88,73% 731.165,09 835.927,45 87,47% 89,50%
Privat 99,78% 245.247,59 226.347,24 108,35% 101,99%
Gesamt 90,10% 1707.577,79 1.898.202,16 89,96% 91,24%
Quelle: ESF-Verwaltungsbehörde, ESF-Projektanträge 2017, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 25
In 2017 haben insgesamt 491 Personen an einer Maßnahme teilgenommen6 bzw. wurden beglei-
tet. Bezogen auf die im OP vorgesehen Zielgruppen kann festgehalten werden, dass von den Teil-
nehmenden:
- 476 Personen ohne Beschäftigung waren,
- 370 Personen keine berufliche Qualifizierung (Ausbildung oder Studium) hatten,
- 374 eine Benachteiligung hatten,
- 41 Teilnehmende über keinen schulischen Abschluss verfügten,
- 229 Teilnehmende einen Migrationshintergrund und
- 101 Personen eine körperliche oder geistige bzw. psychische Beeinträchtigung hatten.
Die hohen Anteile von Teilnehmenden ohne berufliche Qualifizierung (75,36%), mit Migrations-
hintergrund (46,64%) oder einer körperlichen oder geistigen bzw. psychischen Beeinträchtigung
(20,57%) spiegeln die im OP angestrebten Zielgruppen wider. Im Vergleich zu 2016 haben sich die
Anteile teils erhöht, z.B. die Anzahl Personen mit Migrationshintergrund, zum Teil sind die Ziel-
gruppen auch weiter geschrumpft, wie beispielsweise die Anzahl Personen mit einer Beeinträchti-
gung (2016: 26,69%)
Insgesamt konnten 69 Personen im Anschluss an die Maßnahme in eine Beschäftigung oder in
eine höhere Qualifizierung vermittelt werden. Im Vergleich zum Vorjahr sind beide Quoten gesun-
ken.
Im Folgenden werden die Anzahl Teilnehmende pro Projekt und Maßnahme aufgeführt um ein de-
taillierteres Bild zu erhalten.
Tabelle 5: Realisierungsgrad der Zielsetzungen der ESF-Projekte der PA 2 im Jahr 2017, nach
Projekt
Wirksamkeitskriterien IST SOLL Realisierungsgrad 2017 (IST/SOLL)
Work & Job IV
Garten und Landschafts-bau
Anzahl TN: 28 Anzahl Std.: 10.180.50
Anzahl TN: 21 Anzahl Std.: 6.500,00
Anzahl TN: 133,33 % Anzahl Std.: 156,62 %
Schreinerei Anzahl TN: 21 Anzahl Std.: 5.023.00
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: 6.500,00
Anzahl TN: 105 % Anzahl Std.: 77,28 %
Schlosserei Anzahl TN: 23 Anzahl Std.: 6.018,50
Anzahl TN: 24 Anzahl Std.: 6.500,00
Anzahl TN: 95,83 % Anzahl Std.: 92,59 %
Polyvalente Handwerksab-teilung
Anzahl TN: 2 Anzahl Std.: 702,00
Anzahl TN: 12 Anzahl Std.: 6.500,00
Anzahl TN: 16,67 % Anzahl Std.: 10,8 %
Durch Arbeit qualifizieren Anzahl TN: 29 Anzahl Std.: 7.732,50
Anzahl TN: 12 Anzahl Std.: 6.500,00
Anzahl TN: 241,67 % Anzahl Std.: 118,96 %
6 Die hier angegeben Teilnehmer-Zahlen ergeben sich aus der Gesamtteilnehmerliste der ESF Verwaltungs-behörde bzw. aus den Angaben in den Punkten 3.3 der Kontrollberichte der Projekte. Die Aufsummierung der Teilnehmerzahlen aus den einzelnen Maßnahmen kommt teilweise zu höheren Ergebnissen, da hier z.B. TN in verschiedenen Maßnahmen gezählt werden.
Seite 26 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Förderung der Allgemein-kenntnisse und Vorberei-tung auf Einstieg in die Lehre
Anzahl TN: 2 Anzahl Std.: 214,00
Anzahl TN: 5 Anzahl Std.: 384,00
Anzahl TN: 40,00 % Anzahl Std.: 55,73 %
Vermittlung in eine höher-qualifizierende Ausbildung oder in Beschäftigung (%)
VMQ: 44% VMQ: 50% VMQ: 88%
Vorbereitung einer Fusion mit Werkstatt Cardijn (%)
K.A. 100% K.A.
Qualitätsverbesserung in der Begleitung - Sozialökonomie
Maßnahme 1 Anzahl TN: 54 Anzahl Std.: 50.054,91
Anzahl TN: 21 Anzahl Std.: 10.500,00
Anzahl TN: 257 % Anzahl Std.: 476,71 %
Vermittlung in eine höhere Qualifizierung oder Be-schäftigung während oder am Ende der Maßnahme (Anzahl Personen)
Anzahl TN: 15 Anzahl TN: 21 Anzahl TN: 71%
Progressive Polyvalenz in der Qualifizierung der Ziel-gruppe (Anzahl Personen)
Anzahl TN: 26 Anzahl TN: 20 Anzahl TN: 130%
dabei - Eingliederungsweg Eifel
Psychosoziale Stabilisie-rung
Anzahl TN: 35 Anzahl Std.: 12.424,50
Anzahl TN: 16 Anzahl Std.: 6.500,00
Anzahl TN: 218,75 % Anzahl Std.: 191,15 %
Teilqualifizierung in Bau-Schreinerei
Anzahl TN: 6 Anzahl Std.: 2.444,80
Anzahl TN: 10 Anzahl Std.: 5.500,00
Anzahl TN: 60 % Anzahl Std.: 44,45 %
Teilqualifizierung in Ho-reca-Verkauf
Anzahl TN: 8 Anzahl Std.: 3.161,95
Anzahl TN: 9 Anzahl Std.: 6.000,00
Anzahl TN: 88,88 % Anzahl Std.: 52,70 %
Vermittlung in eine höher-qualifizierende Ausbildung oder Beschäftigung wäh-rend oder am Ende der Ausbildung (%)
VMQ: 57% VMQ: 45% VMQ: 127%
Verbesserung der Übergänge zwischen Vorschalt- und Integrationsmaßnahme (%)
Verbesserungsquote: 17%
Verbesserungsquote: 30%
Verbesserungsquote: 57%
KAP - Jedem eine Perspektive bieten
Alphabetisierung Anzahl TN: 5 Anzahl Std.: 469,00
Anzahl TN: 8 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 62,5 % Anzahl Std.: k.A.
Deutsch und Französisch A1 sowie A1+
Anzahl TN: 90 Anzahl Std.: 16.144,00
Anzahl TN: 33 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 273 % Anzahl Std.: k.A.
Mobiler Sprachkurs Anzahl TN: 41 Anzahl Std.: 7.404,00
Anzahl TN: k.A. Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: k.A. Anzahl Std.: k.A.
Deutsch und Französisch A2
Anzahl TN: 58 Anzahl Std.: 12.455,00
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 290 % Anzahl Std.: k.A.%
Sprachniveau B1 Anzahl TN: 46 Anzahl Std.: 8.920
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 230,00 % Anzahl Std.: k.A.%
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 27
Vermittlung in eine höher qualifizierende Ausbildung oder Beschäftigung wäh-rend oder am Ende der Maßnahme
Vermittlungen TN: 7 Vermittlungen TN: 90 Vermittlungen TN: 8%
Zertifizierte Qualifikation TELC-A2/B1
Anzahl Qualifikation: 82
Anzahl Qualifikation: 50
Qualifikation: 164%
CAJ - Werkstatt Cardijn
Screening Anzahl TN: 43 Anzahl Std.: 7.272,25
Anzahl TN: 50 Anzahl Std.: 9.000
Anzahl TN: 86,00 % Anzahl Std.: 80,80 %
Berufsorientierung Anzahl TN: 26 Anzahl Std.: 8.759,50
Anzahl TN: 50 Anzahl Std.: 8.000
Anzahl TN: 62,07 % Anzahl Std.: 109,50 %
Praktikum Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: 2.662,75
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: 3.000
Anzahl TN: 100 % Anzahl Std.: 88,76 %
Holzwerkstatt Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: 5.075,00
Anzahl TN: 25 Anzahl Std.: 5.650
Anzahl TN: 80,00 % Anzahl Std.: 89,82 %
Siebdruck Anzahl TN: 21 Anzahl Std.: 5.211,75
Anzahl TN: 25 Anzahl Std.: 5.650
Anzahl TN: 84,00 % Anzahl Std.: 92,24 %
Kreativwerkstatt Anzahl TN: 25 Anzahl Std.: 5.744,50
Anzahl TN: 25 Anzahl Std.: 5.700
Anzahl TN: 100,00 % Anzahl Std.: 100,78 %
Vermittlung in höher quali-fizierende Ausbildung/in Beschäftigung während o-der am Ende der Maß-nahme.
VMQ: 24% VMQ: 35% VMQ: 69%
Start-Service UB+
Berufsberatung und Eig-nungsabklärung
Anzahl TN: 25 Anzahl Std.: 503
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 125 % Anzahl Std.: k.A.
Jobcoaching und Erstge-spräche
Anzahl TN: 54 Anzahl Std.: 328
Anzahl TN: 35 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 154 % Anzahl Std.: k.A.
Arbeitsplatzassistenz Anzahl TN: 42 Anzahl Std.: 787
Anzahl TN: 35 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 120 % Anzahl Std.: k.A.
OIB, AIB, AP, BIB Anzahl TN: 64 Anzahl Std.: 45115,79
k.A. k.A.
Anzahl Vermittlungen in OIB , AIB , AP (%)
VMQ: 46,7% VMQ: 60% VMQ: 78%
Anzahl der Betriebe Betriebe: 33 Betriebe: 50 Betriebe: 66%
Quelle: ESF-Projektanträge 2017, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
Work & Job IV
Auch in 2017 bot Work & Job eine Integrationsmaßnahme, in welcher Arbeitsuchende eine Basis-
qualifikation in unterschiedlichen Bereichen, wie Garten und Landschaftsbau, Schreinerei, Schlos-
serei und polyvalenter Handwerksarbeit, erlangen können als auch die Maßnahme „Qualifikation
durch Arbeit“ für gering qualifizierte Personen mit zum Teil mehrfachen Vermittlungshemmnissen
an. Darüber hinaus wurde weiter an der Fusion mit der Werkstatt Cardijn gearbeitet.
Insgesamt nahmen 55 Personen an den verschiedenen Maßnahmen teil, wobei erneut einige Teil-
nehmende mehrere Maßnahmen durchliefen bzw. von dem niedrigschwelligen Angebot in die In-
tegrationsmaßnahmen wechselten.
Seite 28 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Wie in den anderen Projektjahren wurde in 2017 die Teilnehmeranzahl des Angebotes „Qualifika-
tion durch Arbeit“ übertroffen (29 statt 12 TN). Dies ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zum
Vorjahr (18 Personen). Die Anzahl Stunden lag ebenfalls über der geplanten Anzahl, allerdings
deutlich weniger als im Vorjahr, in welchem weniger Teilnehmende die Maßnahme durchliefen.
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch bei den Maßnahmen „Garten und Landschaftsbau“ und
“Schreinerei“. In diesen beiden Maßnahmen wurde der Realisierungsgrad mehr als zufriedenstel-
lend erfüllt. Obwohl gerade die erste Maßnahme wie im Vorjahr einen wesentlich höheren Stun-
denaufwand hatte als beantragt, konnten auch hier Stunden im Vergleich zu 2016 (bei mehr Teil-
nehmenden) gesenkt werden.
Dagegen wurden die Maßnahmen „Schlosserei“ und „Förderung der Allgemeinkenntnisse und Vor-
bereitung auf den Einstieg in die Lehre“ von weniger Personen durchlaufen als geplant. Die „Po-
lyvalente Handwerksabteilung“ musste auf Grund des Krankheitsausfalles eines Ausbilders ge-
schlossen werden.
Unabhängig davon, dass die Rekrutierung für einen Teil der Maßnahmen bereits in den Vorjahren
eine Herausforderung darstellte, war der Projektträger in 2017 damit beschäftigt eine reibungslose
Übernahme des Projektes und seiner Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Von den 55 Teilnehmenden konnten 44% unmittelbar nach Verlassen des Projektes in Beschäfti-
gung oder in eine höhere Qualifizierung vermittelt werden. Dies ist eine höhere Quote als im Vor-
jahr (34%). Bezüglich des Realisierungsgrades der Vorbereitung der Fusion mit der Werkstatt Car-
dijn wurden allerdings keine Angaben in der Berichterstattung des Trägers gemacht.
Qualitätsverbesserung in der Begleitung – Sozialökonomie
Das Projekt „Qualitätsverbesserung in der Begleitung – Sozialökonomie“ begleitet in drei Beschüt-
zenden Werkstätten besonders schwache Teilnehmende mit dem Ziel frühzeitige Abbrüche eines
Beschäftigungsverhältnisses zu vermeiden.
In 2017 wurden 54 Personen begleitet. Dies sind 3 Personen weniger als im Vorjahr (57 Personen),
aber mehr als doppelt so viel Teilnehmende wie beantragt. Wie in den Vorjahren war der Betreu-
ungsaufwand (Anzahl Stunden) erneut wesentlich höher als im Antrag vorgesehen aber im Ver-
gleich zu 2016 geringer, so dass der Realisierungsgrad von 483% auf 477% sank.
Weiterhin wurde in 2016 der Schwerpunkt auf die interne Ausbildung der ESF-Teilnehmenden ge-
legt mit dem Ziel die Qualifizierung innerhalb des Betriebes zu optimieren und eine Verbesserung
des projektspezifischen Wirkungsindikators 2 zu erhalten. Hierbei zeigte sich, dass die Teilneh-
menden zwar sehr gute Fertigkeiten bei der Arbeitsausführung in Teilbereichen der Produktion be-
sitzen, Produkte allerdings nicht in ihrer Gesamtheit von Beginn bis Ende verarbeiten können. Das
Hauptaugenmerk lag daher auf der Schulung der Teilnehmer für eine Beschäftigung in spezifischen
Bereichen der Beschützenden Werkstätten. Somit wurde der Wirkungsindikator bez. der progres-
siven Polyvalenz in der Qualifizierung der Zielgruppe in 2017 zu 30% überschritten.
Von den Projektabgängern wurden 15 Personen in eine Beschäftigung oder Ausbildung vermittelt
(71% der vorgesehenen Vermittlungsquote). Der größte Teil der anderen Teilnehmer befindet sich
meist bereits in einem geschützten Beschäftigungsverhältnis.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 29
dabei - Eingliederungsweg Eifel
Das Projekt „dabei“ beinhaltet sowohl eine Vorschaltmaßnahme für Teilnehmende mit einem ho-
hen Begleitungsaufwand als auch eine Integrationsmaßnahme in vier Bereichen an: Horeca-, Bau-
, Schreinerei- und Verkaufssektor.
Ähnlich wie im Vorjahr wurden die geplanten Teilnehmerzahlen in den Maßnahmen „Psychosozi-
ale Stabilisierung“ und der Ausbildung für die Bereiche „Horeca und Verkauf“ beinahe erreicht
bzw. überschritten, während der Realisierungsrad der Ausbildung für die Bereiche „Bau und
Schreinerei“ lediglich bei 60% lag. Dies ist jedoch eine leichte Steigerung gegenüber 2016. Ähn-
lich wie in anderen Projekten war auch hier der Betreuungsaufwand insbesondere bei der Vor-
schaltmaßnahme deutlich höher als geplant, im Vergleich zum Vorjahr allerdings nur zum Teil wei-
ter gestiegen. In 2017 gab es auch vielfache Abbrüche, wodurch mehr Aufwand bei den Erstge-
sprächen für die Rekrutierung neuer Teilnehmender benötigt wurde als geplant.
In 2017 wurden 45 Personen begleitet. Von den Abgängern wurden 57% in eine Beschäftigung
oder weiterführende Qualifizierung vermittelt. Das sind zwar weniger Vermittlungen als im Vorjahr,
aber der Zielwert wurde mehr als zufriedenstellend erfüllt. Daneben wurden die Übergänge zwi-
schen der Vorschalt- und der Integrationsmaßnahme um 17% statt wie geplant um 30% verbes-
sert. Damit lag der Realisierungsgrad des zweiten Wirkungsindikators deutlich unter dem Planwert.
KAP - Jedem eine Perspektive bieten
Das Projekt „Jedem eine Perspektive bieten“ richtet sich vor allem an Personen mit Migrationshin-
tergrund und Analphabeten. Es werden niedrigschwellige Sprachkurse angeboten, um eine Basis
für einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen.
In 2017 nahmen 219 Personen7 an einem Sprachkurs teil. Dies sind weniger als im Vorjahr (236
Personen), jedoch deutlich mehr als im Antrag vorgesehen. In allen Maßnahmen mit Ausnahme
der Alphabetisierung wurden die Ziele teils erheblich übertroffen.
Ein Vergleich der IST/Soll-Situation auf Basis der TN-Stunden ist nicht möglich, da in den Anträgen
als Zielwert Betreuungsstunden (also Stunden des Lehrpersonals) benannt wurden und nicht TN-
Stunden.
Daneben schlossen in 2017 wesentlich mehr Personen (82) die Maßnahme mit einer Zertifizierung
ab als in den Vorjahren (53 und 58 Personen). Der Zielwert für die Vermittlung in eine höhere Aus-
bildung oder Beschäftigung wurde – aus bekannten Gründen - hingegen deutlich unterschritten
(13%). Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass bei der Festlegung der Vermittlungsquote im An-
trag noch die Begleitung von Teilnehmer/innen in Betriebe und Praktika vorgesehen war. Diese
Maßnahme wurde jedoch im endgültigen Antrag gestrichen ohne die entsprechenden Zielwerte
bzgl. der Vermittlungsquote anzupassen.
7 Die hier angegeben Teilnehmer-Zahlen ergeben sich aus der Gesamtteilnehmerliste der ESF Verwaltungs-behörde. Die Aufsummierung der Teilnehmerzahlen aus den einzelnen Maßnahmen kommt teilweise zu hö-heren Ergebnissen, da hier z.B. TN in verschiedenen Maßnahmen gezählt werden.
Seite 30 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
CAJ - Werkstatt Cardijn
Das Projekt „Werkstatt Cardijn“ bietet arbeitslosen Menschen mit mehrfachen Vermittlungshemm-
nissen eine Vorschaltmaßnahme. Diese besteht aus drei Phasen; einem Screening, der Berufsori-
entierung, für welche verschiedene Ateliers zur Verfügung stehen und zum Abschluss einem Prak-
tikum.
In 2017 wurden mehrere neue Angebote geschaffen, wie beispielsweise Hochbeet/Gemüseanbau,
Upcycling-, Baseball-, Beton- und Papierschöpfen sowie Sprachkurse und einen Online-Kurs für
den theoretischen Führerschein.
Im Gegensatz zum Vorjahr wurden die Ziele bzgl. der Teilnehmenden in mehreren Maßnahmen
unterschritten. Lediglich im Praktikum und in der Kreativwerkstatt betrug der Realisierungsgrad
100%. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, da die Vermittlung in ein Praktikum in den Vorjahren
sehr schwierig war. Die Bemühungen des Trägers, z.B. mit der gezielten Ansprache von Personen
hierfür, waren erfolgreich.
Die Zielwerte in Bezug auf den Stundenaufwand wurden lediglich in der Berufsorientierung und in
der Kreativwerkstatt überschritten. Nach wie vor war der Aufwand bezogen auf die Anzahl der Teil-
nehmenden noch sehr hoch.
Insgesamt wurden im Jahr 2017 mit 51 Teilnehmenden weniger Personen begleitet als im Vorjahr,
wovon 24% in eine Beschäftigung oder eine höhere Qualifizierung vermittelt wurden. Hiermit ist
der entsprechende Wirkungsindikator deutlich unterschritten (69%) und niedriger als in 2016
(131%).
Start-Service UB+
Das Projekt Start-Service UB+ richtet sich an Menschen mit oder mehreren Beeinträchtigungen.
Ziel ist die Gestaltung von Arbeitsplätzen bzw. Aufgaben, die zu den individuellen Bedürfnissen
und Fähigkeiten der Teilnehmenden passen.
Ähnlich wie im letzten Jahr wurden die Zielwerte bezogen auf die Teilnehmenden in allen Maßnah-
men überschritten.
Ein IST/SOLL-Vergleich in Bezug auf die Teilnehmenden-Stunden ist auch in diesem Projekt nicht
möglich, da im Antrag Betreuungsstunden und nicht Teilnehmenden-Stunden als Zielwert verwen-
det wurden.
Insgesamt wurden in 2017 64 Teilnehmende individuell begleitet8 und 47% davon wurden erfolg-
reich in eine OIB, AIB oder AP vermittelt. Daneben wurden 33 Betriebe kontaktiert, wodurch der
zweite Indikator bzgl. der Anzahl Betriebe zu 66% erfüllt wurde.
3.2.3 Prioritätsachse 3 - Bildung
Der Schwerpunkt der dritten Prioritätsachse liegt auf der beruflichen Weiterbildung von (älteren)
Arbeitnehmern, Selbstständigen sowie Unternehmen. Ziel ist es durch Weiterbildung zusätzliche
8 Diese Zahl entstammt der Gesamtteilnehmerliste der ESF Verwaltungsbehörde – sie differiert wg. Doppel-nennungen von der aufsummierten Zahl aus den Maßnahmen
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 31
Beschäftigungsmöglichkeiten zu erlangen. Im Rahmen einer lebenslangen Beschäftigungsfähig-
keit ist dies vor allem für Ältere relevant, die ihrer eigentlichen Tätigkeit nur schwer bis zum Ren-
teneintritt nachgehen können. Gleichzeitig gehören Jugendliche, die in der beruflichen Ausbildung
sind, zur Zielgruppe, da gerade lernschwächeren Personen ein Einstieg in den Beruf erleichtert
werden soll.
In Tabelle 6 ist zu sehen, dass die fünf in dieser Prioritätsachse geförderten ESF-Projekte in 2017
eine finanzielle Auslastung von durchschnittlich 78,30% erreichten. Dies ist erneut weniger als im
Vorjahr (79,12%). Im Gegensatz zum Vorjahr lag der Realisierungsgrad der privaten Einnahmen in
2017 mit 22,35% sehr deutlich unter der Planung. Dies ist v.a. durch den Ausfall der Ausbildung
zum Maurer und die geringere Teilnahme an den Weiterbildungen im Bau bedingt.
Tabelle 6: Finanzieller Realisierungsgrad der Gesamtkosten der PA 3 im Jahr 2017
Finanzie-
rungsquelle
Realisierungs-
grad 2016
Abrechnung
2017 (a)
Antrag 2017
(b)
Realisie-
rungsgrad
2017
(c)=(a)/(b)
Realisie-
rungsgrad
2015-2017
DG 80,51% 267.259,83 331.844,41 80,54% 83,75%
ESF 78,08% 260.856,11 315.509,67 82,68% 84,07%
Privat 75,82% 8.470,00 37.900,00 22,35% 72,79%
Gesamt 79,12% 536.585,94 685.254,08 78,30% 83,20%
Quelle: ESF-Verwaltungsbehörde, ESF-Projektanträge 2017, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
Die erreichten Zielgruppen decken größtenteils die im OP vorgesehen Personengruppen für diese
Achse ab. Über die vier Projekte haben 223 Personen an einer Maßnahme teilgenommen9. Dies
sind etwas weniger als im Vorjahr (231 Personen) Von den 223 Teilnehmenden waren:
- 79 Personen Arbeitnehmer,
- 21 Personen selbstständig tätig und
- 35 Teilnehmende arbeitssuchend.
- 30 Teilnehmende älter als 50 Jahre,
- 101 jünger als 25 Jahren und davon
- 85 in Ausbildung.
Demnach gehörten 82,96% der Teilnehmenden zu den primären Zielgruppen (Arbeitnehmer,
Selbstständige oder Jugendliche in Ausbildung). Dies ist eine leichte Verringerung im Vergleich zu
2016 (93,59%). Die Anzahl Jugendlicher ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Der Anteil
der über 50ig Jährigen ist hingegen weiter gesunken.
Im Folgenden sind die Realisierungsgrade der einzelnen Projekte aufgeführt.
9 Die hier angegeben Teilnehmer-Zahlen ergeben sich aus der Gesamtteilnehmerliste der ESF Verwaltungs-behörde bzw. aus den Angaben in den Punkten 3.3 der Kontrollberichte der Projekte. Die Aufsummierung der Teilnehmerzahlen aus den einzelnen Maßnahmen kommt teilweise zu höheren Ergebnissen, da hier z.B. TN in verschiedenen Maßnahmen gezählt werden.
Seite 32 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Tabelle 7: Realisierungsgrad der Zielsetzungen der ESF-Projekte der PA 3 im Jahr 2017, nach
Projekt
Wirksamkeitskriterien IST SOLL Realisierungsgrad
2015 (IST/SOLL)
Unternehmensnachfolge II
Beratung potentieller Über-nehmer
Anzahl TN: 38 Anzahl Std.: 304
Anzahl TN: 40 Anzahl Std.: 320,00
Anzahl TN: 95,00 % Anzahl Std.: 95,00 %
Beratung potentieller Über-geber
Anzahl TN: 15 Anzahl Std.: 120
Anzahl TN: 40 Anzahl Std.: 320
Anzahl TN: 37,50 % Anzahl Std.: 37,50 %
Betriebsnachfolgen Betriebe: 8 Betriebe: 2 Betriebe: 400% Partnervermittlungen Vermittlungen: 21 Vermittlungen: 4 Vermittlungen: 525%
Sm@rt-BITS (Smarte Bildung von IT Skills)
smartGrid Anzahl TN: 0,00 Anzahl Std.: 0,00
Anzahl TN: 16 Anzahl Std.: 480,00
Anzahl TN: 0,00% Anzahl Std.: 0,00%
Telesekretariat CISCO
Anzahl TN: 23 Anzahl Std.: 458,00
Anzahl TN: 8 Anzahl Std.: 30,00
Anzahl TN: 287,50% Anzahl Std.: k.A.
Netzwerktechnik und PC-Technik
Anzahl TN: 0 Anzahl Std.: 160,00
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: 880,00
Anzahl TN: 0,00 % Anzahl Std.: 18,18 %
Informationsabende Anzahl TN: 55 Anzahl Std.: 220,00
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: 8,00
Anzahl TN: 275,00 % Anzahl Std.: 275,00 %
Linux Essentials
Anzahl TN: 0,00 Anzahl Std.: 0,00
Anzahl TN: 10 Anzahl Std.: 12,00
Anzahl TN: 0,00% Anzahl Std.: 0,00%
Beschäftigte, die eine zu-sätzliche Qualifikation er-reicht haben
Anzahl TN: 23 Anzahl TN: 34 Anzahl TN: 67,64%
Aufbau des Pilotprojektes SmartGrid
Fortschritt: 68% Fortschritt: 100% Fortschritt: 68%
Training Center Baufach
Weiterbildungen für Beschäf-tigte im Baufach
Anzahl TN: 47 Anzahl Std.: 939,50
Anzahl TN: 160 Anzahl Std.: 3.840,00
Anzahl TN: 29,37 % Anzahl Std.: 24,47 %
Fortbildungen für Arbeitssu-chende mit Berufswunsch Maurer
Anzahl TN: 0,00 Anzahl Std.: 0,00
Anzahl TN: 24 Anzahl Std.: 14.400
Anzahl TN: 0,00 % Anzahl Std.: 0,00 %
Beschäftigte, die eine zu-sätzliche, qualifizierte Quali-fikation erhalten haben
Anzahl TN: 47 Anzahl TN: 184 Anzahl TN: 26%
Anzahl der Teilnehmer/in-nen, die die Ausbildung er-folgreich abschließen (%)
Anzahl TN: 47 Anzahl TN: 80 Anzahl TN: 59%
Herausforderung demografischer Wandel: Fachkräfte finden-binden-qualifizieren
Proaktive Betriebsbesuche Anzahl TN: 29 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 120 Anzahl Std k.A.
Anzahl TN: 24,17 % Anzahl Std.: k.A.
Demografie-Analyse Anzahl TN: 0 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 12 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 0,00 % Anzahl Std.: k.A.
"Runde Tische" mit Unter-nehmen
Anzahl TN: k.A. Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 2 Anzahl Std.: k.A.
Anzahl TN: 0,00 % Anzahl Std.: k.A.
Beschäftigte, die eine zu-sätzliche, zertifizierte Quali-fikation erhalten haben
Vermittlungen: 0 Vermittlungen: 12 Vermittlungen: 0%
Anzahl Betriebsbesuche Anzahl TN:29 Anzahl TN:120 Anzahl TN:24%
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 33
BIDA Berufliche Integration durch Ausbildungsbegleitung in der Dualen Ausbildung
Screening Anzahl TN: 84 Anzahl Std.: 90
Anzahl TN: 20 Anzahl Std.: 100,00
Anzahl TN: 420,00 % Anzahl Std.: 90,00%
Lernstandserhebung Anzahl TN: 103 Anzahl Std.: 24,00
Anzahl TN: 150 Anzahl Std.: 85,00
Anzahl TN: 145,63 % Anzahl Std.: 28,24 %
Sozialpädagogische Beglei-tung
Anzahl TN: 75 Anzahl Std.: 269,00
Anzahl TN: 12 Anzahl Std.: 480,00
Anzahl TN: 625 % Anzahl Std.: 56,04 %
Unterstützung der Ausbilder Anzahl TN: 38 Anzahl Std.: 103,00
Anzahl TN: 12 Anzahl Std.: 120,00
Anzahl TN: 316,67 % Anzahl Std.: 85,83 %
Stützkurse und Trainings Anzahl TN: 36 Anzahl Std.: 243,00
Anzahl TN: 12 Anzahl Std.: 360,00
Anzahl TN: 300,00 % Anzahl Std.: 67,50 %
Projektevaluation Anzahl TN: 98 Anzahl Std.: 0,00
Anzahl TN: 150 Anzahl Std.: 0,00
Anzahl TN: 65,33 % Anzahl Std.: XXX %
Jugendliche, die eine zertifi-zierte Ausbildung absolviert haben
4 TN 8 TN 50%
Positive praktische Zwi-schenbewertung
7 TN 5 TN 140%
Quelle: ESF-Projektanträge 2017, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
Unternehmensnachfolge II
Im Rahmen des Projektes „Unternehmensnachfolge II“ werden Personen, die einen Nachfolger für
ihr Unternehmen suchen sowie Personen, die einen Betrieb übernehmen möchten, beraten und an
potenzielle Kandidaten vermittelt.
Insgesamt wurden 38 Übergabekandidaten und 15 Übernahmekandidaten beraten. Wie im Vorjahr
wurden die Zielwerte in beiden Maßnahmen zum Teil deutlich unterschritten. Die Anzahl der Un-
ternehmen, die eine/n Nachfolger/in suchten wurde von 29 auf 38 allerdings erheblich gesteigert.
Bei diesen Beratungen wurden 21 Partnerkontakte und bei 8 Betrieben im gleichen Jahr eine er-
folgreiche Übernahme/Übergabe und vermittelt. Beide Wirkungsindikatoren wurden damit im Ver-
gleich zu den Zielwerten im Antrag mehr als zufriedenstellend erfüllt.
Sm@rt-BITS
Im IT-Projekt „Sm@rt-BITS“ werden in vier von fünf Maßnahmen Weiterbildungen im Bereich der
Netzwerktechnik und PC-Technik angeboten. Zusätzlich wurden 4 kostenlose Infoabende zu fol-
genden Themen veranstaltet: SmartGrid/SmartHome, neue Cisco Kurse und Angeboten und je-
weils einer zu Datenschutz und Datensicherheit. Gleichzeitig gab es mehrere Projektkooperatio-
nen mit dem ADG und FridA in den Kursen Telesekretariat und ItSkills.
Wie im Vorjahr ist der Realisierungsgrad über alle Maßnahmen betrachtet durchwachsen. Drei der
Maßnahmen wurden nicht durchgeführt, während in den zwei verbleibenden die Zielwerte bez. der
Teilnehmenden deutlich überschritten wurden.
Insgesamt lag das Projekt auch im letzten Projektjahr weit hinter der Planung. Die Erfolgsquote
wurde zu 68% erreicht und das Pilotprojekt SmartGrid wurde zu 68% aufgebaut. Dabei wurde die
Feldforschung mit Ores unter realen Bedingungen weitergeführt.
Auch in diesem Projekt wurden z.T. Aufwandsstunden des Personals und keine Teilnehmerbezo-
genen Stunden als Ziel- und Ist-Werte angegeben. Auf Grund der bisher konsolidierten Daten (ein
Kontrollbericht für 2017 liegt noch nicht vor) ist es schwer, den Erfolg des Projektes für das Jahr
Seite 34 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
2017 an Hand gesicherter Kennzahlen zu bewerten. In Zukunft sollten – wenn inhaltlich sinnvoll –
immer auch die TN-Stunden auf der IST/SOLL Schiene klar festgehalten werden.
Training Center Baufach
Dieses Projekt richtet sich an Arbeitnehmer/innen sowie Arbeitsuchende im Bausektor. Ziel ist die
Gestaltung und Durchführung von praxisnahen Qualifizierungen, die sowohl am Bedarf der Be-
triebe als auch an den Kompetenzen der Teilnehmenden anschließen. Ergänzend wird theoretisch
eine Basisqualifizierung zum Maurer für Arbeitssuchende angeboten, die auch in diesem Jahr we-
gen personeller Engpässe nicht durchgeführt wurde. Dies zieht sich leider seit Beginn des Projek-
tes durch, da erst Ende 2017 ein neuer Ausbilder eingestellt werden konnte.
Die Ziele für Beschäftigte wurden in 2017 im Gegensatz zu den Vorjahren weit unterschritten, so-
wohl bezogen auf die Teilnehmenden als auch auf die Weiterbildungsstunden (Realisierungsgrade
von 29% und 24%). Insgesamt haben lediglich 47 Personen an einer Weiterbildung teilgenommen.
Dadurch wurden auch beide Wirkungsindikatoren deutlich unterschritten.
Herausforderung demografischer Wandel: Fachkräfte finden - binden – qualifizieren
Dieses Projekt richtet sich ausschließlich an Betriebe und gehört zu den Aktivitäten des Arbeits-
amtes. Ziel ist Unternehmen auf den Demografischen Wandel und seine Folgen vorzubereiten.
In beiden Maßnahmen wurden die Ziele erneut nicht erreicht und die Angaben zu den Stunden
sind meist nicht vorhanden. Insgesamt wurden 29 Unternehmen kontaktiert, was wesentlich we-
niger ist als im Vorjahr (54), wovon bei keinem eine Demografieanalyse durchgeführt wurde, ob-
wohl der Träger seine Bemühungen bezogen auf Sensibilisierungsmaßnahmen deutlich verstärkte.
Zusammenfassend liegt das Projekt auch im letzten Projektjahr weit hinter den geplanten Zielen.
Nichts desto trotz konnte das Arbeitsamt dank dem ESF Projekt ein gutes Basiswissen in diesem
Bereich aufbauen und zwei Mitarbeiter hierzu in einer Schulung unterweisen, so dass auch nach
Projektende bei jedem Erstkontakt mit einem Unternehmen der Unternehmenskundenberater das
Angebot der Demografieanalyse ansprechen wird. Auch wurde im 2. Halbjahr die Internetseite mit
praktischen Informationen und Links zu Seiten, die Selbsttests anbieten, erweitert. So können
Arbeitgeber erste einfache Demografieanalysen selber durchführen.
BIDA - Berufliche Integration durch Ausbildungsbegleitung in der Dualen Ausbildung
BIDA hat zum Ziel die Ursachen für Lehrabbrüche während der dualen Ausbildung zu ermitteln und
diesen vorzubeugen. Die Zielgruppe des Projektes ist vielseitig. Es richtet sich sowohl an Jugend-
liche, die bereits eine Ausbildung abgebrochen haben oder deren Ausbildung gefährdet ist sowie
an jugendliche Migranten, Personen mit leichten körperlichen oder geistigen/psychischen Beson-
derheiten sowie Jugendlichen mit persönlichen Problemen.
Insgesamt wurde bei 103 Jugendlichen im ersten Lehrjahr eine Lernstandserhebung durchgeführt.
Zudem wurden 84 Jugendliche, verteilt über die drei Lehrjahre intensiver begleitet, um bei Lern-
schwierigkeiten, persönlichen Schwierigkeiten oder Schwierigkeiten in der Berufswahl Alternati-
ven aufzuzeigen. Dies sind mehr als doppelt so viele Personen wie im Vorjahr (40 Jugendliche).
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen | Seite 35
Der Realisierungsgrad der einzelnen Maßnahmen ist außer der Projektevaluation deutlich über-
troffen. Der Realisierungsgrad bei der Lernstandserhebung konnte nicht erreicht werden, da sich
im Jahr 2017 weniger Jugendliche in der Dualen Ausbildung eingeschrieben haben als im Antrag
vorgesehen war. Besonders in der Maßnahme zur Unterstützung der Ausbilder hat das Projekt sich
sehr verbessert. Hier wurden im Vorjahr lediglich zwei Personen begleitet.
Von den 84 begleiteten Jugendlichen konnten 50% das Projekt erfolgreich abschließen und somit
ein Lehrabbruch verhindert werden. Die Wirkungsindikatoren sind zum Teil deutlich über- und zum
Teil deutlich untererfüllt. Es haben zwar mehr Personen als vorgesehen eine positive Zwischenbe-
wertung erhalten, aber weniger eine zertifizierte Ausbildung absolviert.
Seite 36 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
4 Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen
Die Effizienz der durchgeführten ESF-Interventionen ergibt sich aus dem Vergleich zwischen den
Ergebnissen (und wie diese erreicht wurden) und den hierfür verwendeten Mitteln bzw. Ressour-
cen. Für diesen Vergleich werden sowohl quantitative Indikatoren als auch qualitative Indikatoren
betrachtet.
Wie in den vergangenen Jahren basiert die Beurteilung der quantitativen Effizienz für alle ESF-
Maßnahmen, die sich an Einzelpersonen und Unternehmen richten, auf den Durchschnittskosten
mit und ohne Privateinnahmen.
Auf Grund der Unterschiedlichkeit der einzelnen Projekte bezüglich ihrer Zielgruppen ebenso wie
der geplanten Maßnahmen und der resultierenden Ergebnisse ist ein Vergleich zwischen Projekten
wenig aussagekräftig. Daher wird die Kostenentwicklung innerhalb der Projekte betrachtet, so
dass jedes Projekt mit den eigenen Ergebnissen und Kosten des Vorjahres verglichen wird.
Ergänzend werden auf der qualitativen Ebene zum einen verschiedene Aspekte der Projektdurch-
führung, welche sich als Praktiken zur Steigerung der Effizienz von ESF-Projekten bewährt haben,
und zum anderen der Umsetzungsgrad der Horizontalen Schwerpunkte, erfasst und beurteilt. Zusätz-
lich haben wir die Resultate der Teilnehmerbefragung des Jahres 2018 untersucht und ausgewertet
in Bezug auf den Zufriedenheitsgrad der Teilnehmer in den Projekten, die bereits 2017 durchge-
führt wurden.
Darüber hinaus werden in diesem Kapitel ebenfalls die administrative und finanzielle Abwick-
lung sowie die Begleitung und Überwachung des Operationellen Programms und der ESF-Pro-
jekte evaluiert.
Schließlich gehen wir auf die Aktivitäten ein, die im Rahmen der Informations- und Öffentlich-
keitsarbeit im Jahr 2017 realisiert wurden. In diesem Zusammenhang dokumentieren wir eben-
falls die Resultate der Teilnehmerbefragung des Jahres 2018 in Bezug auf den Bekanntheitsgrad
des ESF bei den Teilnehmenden an Projekten, die bereits 2017 durchgeführt wurden.
4.1 Quantitative Effizienzmessung
In der folgenden Tabelle ist eine Übersicht der Durchschnittskosten (mit und ohne Privateinnah-
men) pro Prioritätsachse und Projekt des Jahres 2017 im Vergleich zum Vorjahr aufgeführt.
Weiterhin gilt zu bemerken, dass die Berechnung der Durchschnittskosten derzeit
noch provisorisch ist und zum Teil auf eingereichte, aber noch nicht geprüfte Ausgaben
beruht.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 37
Quelle: ESF-Verwaltungsbehörde, ESF Abrechnungen 2015-2017, Auswertung MA&T
Tabelle 8: Durchschnittskosten in 2016 und 2017 pro ESF-Projekt
Seite 38 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Bei der Interpretation der oben aufgeführten Durchschnittskosten pro Projekt muss berücksichtigt
werden, dass die Privateinnahmen in den einzelnen Projekten unterschiedlich generiert wurden.
Während einige Projekte durch ergänzende Mittel aus Sektorenfonds (Praxis Learning) oder ver-
kaufen eigene Produkte und/ oder Dienstleistungen (dabei, Work & Job, Werkstatt Cardijn, Sozial-
ökonomie).
Insgesamt ist zu sehen, dass die durchschnittlichen Kosten pro (Teilnehmenden) Stunde zwischen
den Projekten und auch innerhalb der Prioritätsachsen stark variieren. An einigen Stellen müssen
die hier angegebenen Ergebnisse auch nochmals überprüft werden, weil nicht alle Projekte kon-
sistent mit dem Indikator Teilnehmerstunden gearbeitet haben. Für den Durchschnitt der Priorität-
sachsen 1 und 2 ergeben sich Kosten der öffentlichen Hand pro TN-Stunde von 10,66 € (2016:
9,38 €).
Die Prioritätsachse 3 ist an dieser Stelle nicht ohne weiteres vergleichbar, da die Projekte hier sehr
andere Zielorientierungen und Startbedingungen hatten (Orientierung auf Unternehmer/innen bei
„Unternehmensnachfolge“, Aufbau neuer Strukturen bei „Smart BITS“). Beim Projekt „Training
Center Baufach“ ist in 2017 ein hoher Durchschnittskostensatz pro TN-Stunde entstanden, weil
durch den Ausfall eines internen Ausbilders auf externe Partner zur Realisierung der Maßnahme
zurückgegriffen werden musste.
Die Gesamtkosten der öffentlichen Hand für Qualifizierungs-, Integrations- und Weiterbildungs-
maßnahmen betrugen in 2017:
• Für die Vermittlung von Arbeitssuchenden in den ersten und zweiten Arbeitsmarkt 696.268,76 € und lagen damit etwas über 20.000 € unter den Kosten des Vorjahres.
• Für die Integration von und Vermittlung in Beschäftigung von Personen mit mehrfa-chen Vermittlungshemmnissen 1.462.330,22 € und lagen damit nur leicht über den Kosten von 2016.
• Für die berufliche Weiterbildung von älteren Arbeitnehmern, Selbstständigen und Unternehmen 528.115,94€. Damit lagen die Kosten für Prioritätsachse drei 55.236 € über den des Vorjahres.
Diese Entwicklungen passen zu den Erkenntnissen aus Kapitel 3 bezüglich der Mittelverteilung
über den drei Prioritätsachsen.
4.2 Qualitative Effizienzmessung
Neben der quantitativen Effizienzmessung werden zusätzlich qualitative Aspekte der Projektarbeit
hinzugezogen sowie die Aktivitäten und Umsetzungsgrade der Projekte in Bezug auf die horizon-
talen Schwerpunkte: Chancengleichheit, Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement sowie Koope-
ration und Transnationalität.
Effizienz fördernde Aspekte der Projektarbeit
In 2017 haben sich in Prioritätsachse 1 ähnlich wie im Vorjahr folgende Faktoren zur Steigerung
der Effizienz bewährt:
• familienfreundliche Gestaltung der Maßnahmen (Praxis Learning, FridA)
• Kontakt mit der betrieblichen Praxis mittels Betriebsbesichtigungen, Messen und ähnlichen Veranstaltungen (FridA)
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 39
• Zusammenarbeit mit und ergänzende Finanzierung über dem/den Sektorenfonds (Praxis Learning)
• Anpassung des Angebotes für die zweite Maßnahme (FridA)
• Die Kooperation zwischen den Projekten um mehr Teilnehmende zu erreichen (Praxis Learning und Frida)
Zur Verbesserung der Effizienz werden folgende Punkte vorgeschlagen:
• Explizite Vorstellung von Mangelberufen und die Rekrutierung von ehemaligen Teil-nehmende der Projekte, welche nun in Beschäftigung sind (Storytelling, Filme).
• Präventive (Gesprächs-)Angebote oder detailliertere Klärung von Anforderungen der Maßnahme sowie persönlichen Erwartungen, um die Abbruchquote zu senken
• Intensivere oder häufigere Motivationsgespräche mit Teilnehmenden, um die Aus-bildungsbereitschaft und das Interesse zur Teilnahme an zusätzlichen Maßnahmen anzuheben.
In Rahmen der Projekte der zweiten Prioritätsachse bewähren sich in 2017 weiterhin nied-
rigschwellige Angebote sowie Angebote zur psychosozialen Unterstützung/ Betreuung. Weitere
Aktivitäten zur Steigerung der Effizienz sind:
• Intensive Praktikumssuche der betreuenden Personen (Work & Job)
• Die enge Zusammenarbeit der Projektträger mit den Hauptansprechpartnern/innen in den Vermittlungsdiensten bei der Teilnehmerrekrutierung und -begleitung
• Die Kooperation zwischen den Projekten um potenziell weniger zugängliche Ziel-gruppen zu erreichen (SmartBits und Frida, KAP und dabei, Work& Job, Werkstatt Cardijn)
• Individuelle Förderangebote (wie z.B. Coaching, Zukunftsgespräche oder computer-gestützte (kognitive) Trainings und Kurse)
• Gezielte Ansprache von Teilnehmenden bezüglich des Übergangs in eine Integrati-onsmaßnahme oder der Vermittlung in eine höhere Qualifizierung (Werkstatt Car-dijn, Work & Job, dabei)
• Eine gute (und standardisierte) Einarbeitung von Projektpersonal inklusive passen-der schriftlicher Materialien
• Die systematische Nachbetreuung ehemaliger Teilnehmender (vgl. Werkstatt Car-dijn), z.B. um Abbrüche zwischen Maßnahmen zu vermeiden sowie regelmäßige Be-suchertage
Zur Steigerung der Effizienz der Projekte werden folgende Aktivitäten/ Ideen vorgeschlagen:
• Überprüfung der Möglichkeiten der Digitalisierung zur Konzipierung individuellerer Angebote
• Konzipierung von Zwischenstufen zwischen einzelnen Maßnahmen, um die Vermitt-lungsquote zu erhöhen und Teilnehmende in kleineren Schritten begleiten zu kön-nen (KAP)
• Erschließung ergänzender Quellen zur Teilnehmerrekrutierung, z.B. über Mundpro-paganda oder Informationsveranstaltungen für Bekannte und Angehörige von Teil-nehmenden
Seite 40 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
• Intensivierung der gezielten Ansprache und Vorbereitung von Personen in eine hö-here Maßnahme
• Gezielte Motivationsgespräche zur Steigerung der Vermittlungsquote in ein Prakti-kum (Werkstatt Cardijn)
• Gute Einarbeitung sowie regelmäßige Qualifizierungen/ Auffrischungen für Projekt-personal
Im Rahmen der Projekte aus Prioritätsachse 3 haben sich folgende Faktoren in 2017 bewährt:
• niedrigschwellige Angebote, z.B. auch in Form von Informationsveranstaltungen
• Kooperation und Zusammenarbeit mit anderen Projekten oder Institutionen
• Proaktive Ansprache von Unternehmen
• Rundtisch Gespräche (Betrieb, Jugendliche, Lehrlingssekretariat, Sozialpädagoge, BIDA) als Methode zur Erfassung einer komplexen Problemlage und um Absprachen festzuhalten
• Im Rahmen der Lehrervollversammlung wurden alle Lehrer sensibilisiert, die Anzei-chen für evtl. Vertragsbrüche zu erkennen. (BIDA)
Zur Verbesserung der Effizienz werden folgende Empfehlungen gegeben:
• gezielte Ansprache von bestimmten Zielgruppen, wie z.B. ältere Betriebsleiter, Frauen als Nachfolgerinnen etc. (Unternehmensnachfolge) oder der Besuch von Ver-anstaltungen speziell für bestimmte Zielgruppen (Bsp. Runder Tisch für Frauener-werbstätigkeit)
• Erschließung ergänzender Quellen zur Teilnehmerrekrutierung, z.B. über Mundpro-paganda oder Informationsveranstaltungen für Bekannte und Angehörige von Teil-nehmenden
• Werbung über Story Telling (incl. Kurzfilme) von Männern oder Frauen in untypischen Berufen
Zusammenfassend empfehlen sich für das folgende Projektjahr oder ein Anschlussprojekt:
• eine intensive Vorbereitung und Begleitung der Teilnehmenden auf praktische Eins-ätze sowie eine regelmäßige Betreuung der Personen während der Praktika um po-tenziellen Abbrüchen vorzubeugen,
• gezielte Ansprache und Motivationsgespräche von Teilnehmenden für Praktika, wei-tere Maßnahmen oder eine Vermittlung in Beschäftigung oder in eine höhere Quali-fizierung,
• Erweiterung der Informationsquellen zur Rekrutierung von zum Projekt passenden Teilnehmenden,
• Ein intensiver Kontakt zu jeweils relevanten Unternehmen beispielsweise über eine regelmäßige Teilnahme an runden Tischen, Tagungen und Ähnlichem sowie
• Eine gute und zielgruppenspezifische Vorbereitung der Projektangebote,
• niedrigschwellige und möglichst individuelle (oder flexible) Angebote, welche Zwi-schenschritte beinhalten, falls sich eine Vermittlung zu einer höheren Maßnahme als schwierig gestaltet.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 41
Analyse der Zufriedenheit der Teilnehmenden
Neben den Teilnehmerbefragungen, welche die Projekte intern nach einzelnen Maßnahmen durch-
führen, wird in regelmäßigen Abständen auch eine Zufriedenheitsbefragung durch das externe
Evaluations-Team durchgeführt. Die erste dieser Teilnehmerbefragungen fand in 2018 statt. Insge-
samt wurden 166 Personen aus den verschiedenen Projekten befragt, deren Maßnahmen bereits
2017 durchgeführt wurden und die sich an Einzelpersonen richten. Es handelt sich dabei um alle
Projekte der Prioritätsachsen 1, 2 und 3, mit Ausnahme der Projekte „Unternehmensnachfolge II“
und „Training Center Baufach“ der Prioritätsachse 3.
Da die Fallzahl pro Projekt meist zu gering ist, um die Anonymität der Befragten zu gewährleisten,
werden in diesem Bericht lediglich Grafiken aufgeführt, die sich auf die gesamte Anzahl der Be-
fragten beziehen. Im Folgenden wird auf die Methode, die Stichprobe und die Ergebnisse sowie
hieraus resultierende Handlungsempfehlungen eingegangen.
Methode
Die Befragung wurde zum einen schriftlich an Hand eines Fragebogens, welche in drei Sprachen
(Französisch, Deutsch und Englisch) zur Verfügung stand, als auch mündlich in Form von schlie-
ßenden Gruppeninterviews durchgeführt. Bei dem Großteil der schriftlichen Befragung wurde der
Fragebogen ausgeteilt und ausgefüllt, wobei Vertreter des Evaluationsteam währenddessen im
Raum blieben, falls es Fragen gab. Je nach Zielgruppe der Projekte war es allerdings erforderlich
von diesem Vorgehen abzuweichen und die Vertreter des Evaluationsteams gingen die einzelnen
Fragen mit den Teilnehmenden durch und erläuterten diese bei Bedarf.
Der Fragebogen besteht aus 23 Fragen, wovon der Großteil (21 Fragen) geschlossen gestellt wurde.
Bei dreien hiervon besteht die Möglichkeit mehrere Antworten anzukreuzen und zwei weitere sind
in Form von Frage-Batterien gestaltet.
Bezogen auf die Inhalte wird neben dem Projekt und den soziodemografischen Daten nach folgen-
den Aspekten gefragt:
• Informationsquelle,
• Bekanntheit des ESF,
• Gründe der Teilnahme,
• Zufriedenheit mit der Maßnahme,
• Kontakt mit anderen Diensten,
• Individuelle Hindernisse und
• Erwartungserfüllung.
Bei allen Bewertungsfragen wurde eine Fünfer-Skala verwendet welche von sehr zufrieden oder
sehr wichtig bis ganz unzufrieden bzw. überhaupt nicht wichtig reicht.
Die Gruppeninterviews, welche unmittelbar im Anschluss stattfanden, beinhalteten zwei bis drei
offene lessons-learnt-Fragen: was läuft gut, was läuft nicht so gut bzw. wo gibt es Verbesserungs-
potenziale.
Seite 42 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Stichprobe
Von den befragten Personen waren 54% männlich und 45% weiblich. Etwa 1% der Befragten hat
das eigene Geschlecht nicht angegeben. Diese Verteilung entspricht nicht ganz dem Geschlech-
terverhältnis über alle Teilnehmenden, die zum Zeitpunkt der Befragung in den Maßnahmen an-
wesend waren (59% Männer und 41% Frauen), kann allerdings als repräsentativ angesehen wer-
den. Die Altersverteilung ist in Abbildung 3 zu sehen. Der Großteil der Befragten war zwischen 25
und 40 Jahren alt (40%). Die im OP als besonders förderwürdig betrachteten Altersgruppen Jün-
gere/ Jugendliche (unter 25) und Ältere (50+) sind mit 23% und 15% wesentlich weniger vertreten.
Wenn man die Altersgruppen 41-50 und über 50 Jahre addiert, bilden diese mit 36% die zweit-
größte Gruppe. Bezogen auf die Gesamtgruppe der Teilnehmenden über alle Achsen ist die Stich-
probe allerdings nah an der Gesamtverteilung (unter 25: 26 %, 25-40: 41%, 41-50: 18%, 50+:
14%).
Demzufolge kann abgeleitet werden, dass eine Repräsentativität der Befragten grundsätzlich ge-
geben ist.
Abbildung 3: Ergebnisse zur Frage nach dem Alter der Zufriedenheitsanalyse
Quelle: Auswertung MA&T
Ergebnisse
Von den befragten Themen wird an dieser Stelle vor allem auf die Aspekte: Gründe der Teilnahme,
Zufriedenheit mit der Maßnahme, individuelle Hindernisse und Erwartungserfüllung eingegangen,
da Aspekte wie die Bekanntheit des ESF eher in den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit fallen.
Insgesamt ist die Zufriedenheit mit der jeweiligen Maßnahme hoch. Knapp 80% der Befragten ist
überwiegend oder sehr zufrieden (vgl. Abbildung 4) und weniger als 1% eher unzufrieden. Die Ant-
wortmöglichkeit ganz unzufrieden wurde kein Mal ausgewählt.
Die Zufriedenheitswerte passen gut zu dem Erfüllungsgrad der Erwartungen - was wenig über-
rascht, da die Erfüllung von persönlichen Erwartungen oft an ein Gefühl der Zufriedenheit gekop-
pelt ist. Von 80% der Befragten wurden die Erwartungen voll oder überwiegend erfüllt. Der Anteil
Personen, deren Erwartungen überwiegend nicht erfüllt wurden, ist gut 1%-Punkt höher als bei der
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 43
Zufriedenheitsfrage. Die Bedeutung eines angemessenen Umgangs mit den Erwartungen der Teil-
nehmenden war teilweise auch in den Interviews ein Thema. Hier empfiehlt es sich realistische
Erwartungen zu schaffen bzw. unrealistische zügig als solche zu identifizieren und zu benennen.
Abbildung 4: Ergebnisse Frage Q5a der Zufriedenheitsanalyse
Quelle: Auswertung MA&T
Abbildung 5: Ergebnisse Frage Q8 der Zufriedenheitsanalyse
Quelle: Auswertung MA&T
Auf die Frage in wieweit die Befragten mit den einzelnen Aspekten der Maßnahme zufrieden waren,
ergab sich folgendes Bild.
Seite 44 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Abbildung 6: Ergebnisse Frage Q5b der Zufriedenheitsanalyse
Quelle: Auswertung MA&T
Am meisten zufrieden waren die Befragten mit der Verfügbarkeit des Personals, der Kompetenz
des Personals, der Qualität der Betreuung sowie mit dem (familienfreundlichen) Stundenplan und
der Gruppenzusammenstellung. Am wenigsten zufrieden waren die Befragten mit der Dauer der
Maßnahme (insbesondere die Teilnehmer an Sprachkursen) und mit der Erreichbarkeit (für Teil-
nehmende aus der Eifel, die an Maßnahmen im Norden teilnehmen möchten und umgekehrt).
Während die Teilnehmenden an Qualifizierungsmaßnahmen (Praxis Learning, Maßnahme 1 von
FridA) vor allem die Qualität der Ausbildungsinhalte und –methoden sowie den Bezug zur Praxis
(z.B. Übungsfirma während der modularen Ausbildung, integrierter Test als Übung im Unterricht
der Ausbildung zum/zur administrativen Angestellten) und die Bewerbungscoachings und Hilfen
bei der Praktikumssuche (Beratung bei der Erstellung des Lebenslaufs und des Motivationsschrei-
bens, Photoshooting) positiv hervorhoben, lobten die Befragten in Vorschalt- und Integrations-
maßnahmen (dabei, Work&Job, Werkstatt Cardijn) die individuelle Vorgehensweise der Betreuer,
die Möglichkeit mehrere Ateliers (Teilfeldqualifizierung) zu testen und die Gruppendynamik (ge-
genseitige Akzeptanz, Förderung der Sozialkompetenzen durch Sozialseminare).
Auch wurde allgemein der Einsatz des mobilen Sprachtrainers geschätzt, der individuell und pra-
xisorientiert unterrichtet und den Teilnehmern somit deutlich positivere Lernerfahrungen vermittelt
als der traditionelle Schulunterricht.
Allgemein verbesserungswürdig wurden die Information und Einbindung der Betriebe bei der Prak-
tikumssuche genannt. Generell wünschten sich die Befragten in Vorschalt- und Integrationsmaß-
nahmen mehr Erfahrung in externen Einrichtungen, um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern.
Parallel dazu wurde angeregt die Entlohnung der Teilnehmer während der Praktika zu überdenken.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 45
Um die Vermittlungschancen auf dem 1. oder 2. Arbeitsmarkt zu verbessern, schlugen verschie-
dene Teilnehmer der Vorschalt- und Integrationsmaßnahmen im Norden vor, die Ausbildungsbe-
reiche auf Verkauf und Horeca (Küche) zu erweitern.
Die befragten Teilnehmenden an den Sprachkursen der KAP bewerteten v.a. die Qualität der Un-
terrichte (Kompetenz und Verfügbarkeit des Lehrpersonals, Anwendung interaktiver und individu-
ell angepasster Lernmethoden, abwechslungsreiche Lerninhalte) und der Einstufungstests als
sehr positiv.
Verbesserungswürdig empfanden viele Befragte die Dauer der Kurse (bzw. wünschten sich optio-
nal zusätzliche Termine pro Woche wahrnehmen zu können oder die Möglichkeit nach dem
Deutsch B1-Abschluss einen Deutsch B2-Kurs belegen zu können, um ihre Vermittlungschancen
auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern). Auch wünschten sich verschiedene Befragte noch mehr Kon-
versation in den Sprachkursen.
Die Befragten, die durch Jobcoachs oder Arbeitsplatzassistenten der DSL begleitet werden, schätz-
ten vor allem die individuelle Betreuung sowohl im Betrieb als auch bei Wohnproblemen, admi-
nistrativen Botengängen oder finanziellen oder juristischen Fragen.
Aufgrund der großen Anzahl zu betreuenden Personen wünschten sich die Befragten mehr Be-
treuer bei der DSL, um das aktuelle Betreuungspersonal zu entlasten.
Auch die Befragten, die im Rahmen des Projektes „Qualitätsverbesserung in der Begleitung – So-
zialökonomie“ begleitet werden, lobten die individuelle Vorgehensweise der Betreuer in den Be-
schützenden Werkstätten bei der Verteilung der Arbeiten und bei der Intervention in Konfliktsitua-
tionen.
Im Hinblick auf die Verbesserung der Vermittelbarkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt wünschten sich
verschiedene Befragte eine intensivere Zusammenarbeit mit den ÖSHZ bereits 6 Monate vor Ende
des Vertrags (um nach Ende des Vertrags in der BW im Rahmen eines Art.60 Vertrags arbeiten zu
können) sowie die Zertifizierung der Kompetenzen, die sie während ihrer Ausbildung und Arbeit in
der BW erlernt haben.
Im Bereich der Weiterbildungen äußerten sich die Befragten der IT-Kurse des ZAWM v.a. zufrieden
mit der Kompetenz und der Verfügbarkeit des Lehrpersonals sowie mit den angebotenen Lernme-
thoden. Verbesserungswürdig nannten verschiedene Befragte die Werbung für die Kurse und die
Teilnehmergebühren für Personen, die außerhalb der DG wohnen.
Schließlich schätzten die Jugendlichen, die im Rahmen des Projektes „BIDA“ befragt wurden v.a.
die Kompetenz und Verfügbarkeit des Betreuerpersonals. So gaben die meisten Befragten an
durch die Unterstützung der Betreuer „gelernt zu haben zu lernen“. Allerdings empfohlen sie eine
weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Lehrlingssekretären, um den Austausch mit
dem Betriebsleiter weiter zu verstärken.
Seite 46 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Abbildung 7: Ergebnisse Frage Q1.4 der externen Zufriedenheitsanalyse 2017
Quelle: Auswertung MA&T
Die Gründe zur Teilnahme an einer Maßnahme sind vielfältig, daher wurde pro möglichen Grund
gefragt, wie wichtig dieser ist. Durchschnittlich waren pro Teilnehmer 8 von 14 möglichen Gründen
sehr oder eher wichtig. Für die meisten Personen steht die Erhöhung der Chance eine Arbeit zu
finden (82%) sowie einer geregelten Arbeit nach zu gehen (79%) im Vordergrund. An dritter und
vierter Stelle stehen mit etwas über 70% eine geregelte Alltagsstruktur und die Stärkung des eige-
nen Selbstwertgefühls.
Erfreulich hierbei ist, dass die Verpflichtung zu einer Teilnahme durch Behörden um weiterhin Un-
terstützung zu erhalten die niedrigsten Werte aufweist. Die Teilnahme erfolgt für zwei Drittel der
Personen demnach aus eigenem Antrieb. In Abbildung 7 ist eine komplette Übersicht der Gründe
und der zugehörigen Prozentzahlen zu sehen.
Individuelle Probleme, die den Teilnehmern die Teilnahme an der Maßnahme erschwerten, lagen
den Teilnehmenden zu Folge meist an gesundheitlichen Aspekten (20%) oder Problemen priva-
ter/familiärer (7%) oder finanzieller (8%) Natur. Auch der Weg zwischen dem Wohnort und der
Maßnahme wurde von einzelnen Teilnehmern als problematisch genannt.
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 47
Umsetzungsgrad der Horizontalen Schwerpunkte
Ergänzend zu den bewährten Praktiken in Hinblick auf die qualitative Effizienz der Projekte werden
im Folgenden die Aktivitäten zur Umsetzung der horizontalen Schwerpunkte in 2017 betrachtet.
Da für 2017 noch keine Kontrollberichte vorliegen, wird im Folgenden lediglich auf die bewährten
Maßnahmen, wie sie in den Projektabrechnungen beschrieben wurden, eingegangen.
Chancengleichheit
Chancengleichheit bezieht sich sowohl auf Aktivitäten zur Gleichstellung von Frauen und Männern
als auch auf gleiche Zugänglichkeiten und Möglichkeiten für Ältere, Menschen mit Migrationshin-
tergrund, körperlichen oder geistigen/psychischen Besonderheiten und Ähnlichem.
Folgende Maßnahmen haben sich zur Erreichung von Chancengleichheit in 2017 bewährt:
• Im Hinblick auf die Zielgruppe alleinerziehnde Mütter ist ein Angebot zur Kinderbetreuung hilfeich ebenso wie (flexible) Dauer und Start- und Endzeiten von Maßnahmen die Familien entgegen kommen oder eine Ausbildung beispielsweise auch in Teilzeit anzubieten (Praxis Learning, FridA, Sozialökonomie, dabei, StartService UB+).
• Finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung (FridA)
• Vorstellung des Projektes beim runden Tisch Frauenerwerbstätigkeit (FridA)
• Individuelle Angebote passend zur jeweiligen Zielgruppe, z.B. Ältere (z.B. Praxis Learning, Sozialökonomie, Demografie)
• Möglichkeit schaffen geschlechterstereotypisch-untypische Tätigkeiten auszuprobieren (Werkstatt Cardijn, dabei)
• Tätigkeiten und Maßnahmen in integrativen Gruppen, in welchen z.B. Personen mit und ohne Besonderheiten arbeiten (Sozialökonomie, dabei)
• Vielfältige Angebote, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und es ermöglichen sich selbst in verschiedenen Aktivitäten auszuprobieren
• (Computergestützte) Einzelangebote für sehr heterogene Gruppen oder bei unterschiedlichen Bedarfen (Bsp. CAJ, KAP).
• Un die Zusammenarbeit mit anderen Projekte (Bsp. Sm@rt BITS und FridA), kann helfen einen besseren Zugang zu bestimmten Zielgruppen zu erhalten.
• Geschlechterspezifische Beratungsangebote (BIDA) sowie männliches und weibliches Begleitpersonal (StartService UB+)
Nachhaltigkeit & Qualitätsmanagement
Dieser Schwerpunkt bezieht sich darauf Teilnehmenden langfristige, nachhaltige und qualitativ
wertvolle Beschäftigungsverhältnisse zu ermöglichen. Dies beinhaltet auch eine kontinuierliche
Evaluation der Aktivitäten, so dass diese effizient gestaltet sind und bei Bedarf zügig nach oder
gegen gesteuert werden können.
Folgende Maßnahmen haben sich 2017 zur Erreichung von Nachhaltigkeit und Qualitätsmanage-
ment bewährt:
• Standardisierte Formen zur Erhebung der Ausgangssituation der Teilnehmenden z.B. via Screenings, Online-tests oder anerkannter Instrumente (Bsp. MELBA)
Seite 48 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
• Angebote, die sich an den Bedarfen des Arbeitsmarktes orientieren
• Regelmäßige Gespräche mit Teilnehmenden zum Stand der Dinge sowie zur persön-lichen Evaluierung der individuellen Ziele, Fortschritte und Herausforderungen, per-sönliche Zukunftsplanung
• Motivationsgespräche sowie Angebote von Coaching und bei Bedarf Kriseninterven-tion (Werkstatt Cardijn, FridA,)
• Angebot schwierige Situationen in Form von Rollenspielen und Simulation im Vorfeld zu üben (FridA)
• Individuelle Schulungsangebote für Teilnehmende (Sozialökonomie)
• Dokumentation des Gelernten über Kompetenzmappen/ Kompetenzbilanzierung, Zertifikate oder Endprüfungen (ÖSHZ, DSL)
• Teilnahme an Praktika
• Kooperationen mit Projekten, Unternehmen, Partnern, relevanten Branchen oder Ge-meinden, um eine tatsächliche Brücke zum Arbeitsmarkt zu bieten
• Kooperationsabkommen (Praxis Learning, Training Center Baufach)
• Informationsabende für Familien und Angehörige (Unternehmensnachfolge)
• Zufriedenheitsumfragen am Ende eine Maßnahme
• Beschwerdemanagement (StartService UB+)
• Verschiedene Angebote zur Nachbetreuung, ehemaligen Treffs oder Verbleibanaly-sen, Langzeitevaluationen
• Standardisierte Unterlagen sowie Funktionsbeschreibungen für Projektpersonal und Referenten
• Regelmäßige Mitarbeitergespräche, Teamgespräche, Teamversammlungen, Supervi-sion, Verwaltungssitzungen
• Lehrervollversammlung (BIDA)
• Weiterbildung der Referenten (Sm@rt BITS)
• Selbstevaluierung (dabei)
• (externes) Projekt-/Finanz-Controlling z.B. über eine passende Software
• Regelmäßige Begleitausschüsse
Kooperation (und Transnationalität)
Ziel ist eine möglichst hohe Kooperation bzw. das Bilden von Netzwerken zwischen den Projekt-
trägern sowie mit relevanten Akteuren, um Projekte und Maßnahmen und Angebote so aufeinander
abzustimmen, dass sie sich gegenseitig unterstützen.
Obwohl die Kooperation bei Bedarf auch über die Grenzen der DG hinausgeht, ist kein eigener
Schwerpunkt für Transnationalität vorgesehen.
Folgende Maßnahmen haben sich 2017 als kooperationsfördernd bewährt:
• Informationsveranstaltungen in Kooperation mit relevanten Personen oder Diensten (FridA, Praxis Learning, Werkstatt Cardijn, Sozialökonomie, Training Center Baufach)
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 49
• Fallbesprechungen, Bilanzgespräche u.Ä. zur Sicherstellung des inhaltlichen Aus-tauschs zwischen relevanten Akteuren (FridA, Werkstatt Cardijn, Work& Job)
• Netzwerkarbeit, wie z.B. die regelmäßige Teilnahme an relevanten Veranstaltungen (Praxis Learning, dabei, BIDA)
• Kooperationen mit Projekten, Unternehmen, Instituten, Verbänden, relevanten Bran-chen oder Gemeinden
• Kooperationsabkommen (Praxis Learning, Training Center Baufach)
• Mitgliedschaften in relevanten Netzwerken, Vereinigung oder Berufsverbänden/ Ge-werkschaften (Bsp. Praxis Learning und COFEP)
• Zusammenarbeit mit relevanten Dienststellen (Arbeitsamt, ÖSHZ, DSL etc.)
• Kontakte zu ähnlichen Projekten, Unternehmen etc. in anderen Regionen Belgiens
4.3 Administrative und finanzielle Abwicklung auf Ebene des Operationellen Pro-
gramms und der ESF-Projekte
In diesem Unterkapitel die Qualität der Durchführung der Projekte evaluiert. Da die administrative
und finanzielle Abwicklung größtenteils unverändert ist, wird primär auf die Aspekte eingegangen,
welche sich verändert haben bzw. wo Handlungsbedarfe gesehen werden.
Abrechnungsverfahren
Obwohl zum Teil große Verbesserungen bei der Projektberichterstattung erfolgt sind, wird noch
stets Handlungsbedarf bei der Vollständigkeit sowie der Stringenz der Angaben gesehen.
Folgende Anregungen werden vorgeschlagen:
• Zeitnahe Kontrolle der Projekte inklusive einer Rückmeldung.
• vollständige und dem Antrag entsprechende Angaben bezüglich der Teilnehmenden und/ oder angesprochener Unternehmen, so das ein besserer und schnellerer Ab-gleich zwischen den Daten der Teilnehmerstatistik und der Abrechnung, v.a. bei der Berechnung der Erfolgs- und Vermittlungsquoten am Ende der Maßnahme, möglich ist.
• Vollständig und den Messgrößen des Antrags entsprechende Angaben, zum Teil feh-len Angaben, so dass nachfolgende Berechnungen zur Beurteilung und Prozesseva-luation nicht durchgeführt werden können
• Häufigere Begründungen für das eventuelle Nicht-Erreichen der Zielvorgaben sowie Formulierung von Verbesserungsvorschlägen und Lösungsansätzen im Hinblick auf die Optimierung der Aktivitäten und Maßnahmen.
Generell muss angemerkt werden, dass die Umsetzung des Abrechnungsverfahrens je nach Pro-
jekt sehr unterschiedlich gehandhabt wurde. Hier ist bei einigen Projekten wenig bis gar keine
Entwicklung seit dem Vorjahr fest zu stellen.
Seite 50 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Finanzkontrollverfahren
Das Finanzkontrollverfahren ist auch in 2017 mit erheblichem Aufwand verbunden, so dass viele
Kontrollberichte erst im Folgejahr verfasst oder in einen definitiven Status übergehen werden.
Hier besteht großer Handlungsbedarf:
• In Rahmen des Antragverfahrens könnten Projektträger stärker in der Benennung und Quantifizierung der Messgrößen unterstützt werden, so dass das Kontrollverfah-ren später auf Grund vollständiger und passender Angaben schneller erfolgen kann.
• Je nach Bedarf könnte auch eine zeitintensivere Unterstützung bei der Vorbereitung der Projektberichterstattung hilfreich sein.
• Alternativ könnte der Einsatz eines EDV-Systems das Procedere ebenfalls vereinfa-chen bzw. beschleunigen, hierauf wird im folgenden Unterkapitel weiter eingegan-gen
• Stärkere Kontrolle und bei mangelnden Angaben Zurücksendung der Projektbericht an die Träger.
4.4 Begleitung und Überwachung des Operationellen Programms und der ESF-Pro-
jekte
Auch in 2017 wurden bewährte Vorgehensweisen und Gremien der Begleitung und Überwachung
des Operationellen Programms und der Projekte, wie beispielsweise der ESF- Begleitausschuss
und die projektbezogenen Begleitausschüsse fortgeführt.
Die Zusammenarbeit zwischen den Betreuern/innen in den Projekten und den Hauptansprech-
partnern/innen in den Vermittlerdiensten (ADG, ÖSHZ und DSL) bez. der Umsetzung des sozial-
beruflichen Eingliederungsweges der Teilnehmer/innen in der DG wurde beibehalten und intensi-
viert, ebenso die Kooperation zwischen den Projekten. Hierdurch konnte weiterhin eine schnellere
Organisation der Übergänge von Teilnehmenden zwischen Maßnahmen gewährleistet werden.
Da das Kontrollverfahren nach wie vor aufwendig ist, was auch in 2017 zu Verzögerungen der Pro-
jektkontrolle führte, empfiehlt sich vor allem eine Optimierung des Prozesses.
Da alle Unterlagen von den Projektträgern auf Papier eingereicht werden und zur Kontrolle sowie
zur Gestaltung benötigter Übersichten und Berechnungen für unterschiedliche Gremien von der
Verwaltungsbehörde digitalisiert werden, empfiehlt sich beispielsweise ein EDV-System, welches
es beiden Seiten ermöglicht Daten einzutragen, so dass zum einen Papier und Zeit gespart wird
und zum zweiten kleinere Kontrollen automatisiert erfolgen.
Hierdurch könnte auch bestimmten Fehlern, welche sich teilweise in die Projektberichterstattun-
gen einschleichen, wie z.B. unvollständige Angaben, entgegengewirkt werden, da das System dies
unmittelbar bei der Eingabe bereits beanstanden könnte. Natürlich ergeben sich hieraus auch
neue Fehlerquellen, doch alleine eine digitale Eingabe auf Seiten des Projektträgers in Vorlagen,
welche durch die Verwaltungsbehörde verwendet oder umgewandelt werden können, würde be-
reits viel Zeit sparen.
Ein weiterer kontinuierlicher Punkt ist die Unterstützung und Förderung der Projektträger bei ihrer
Netzwerkarbeit. Dies betrifft sowohl die Kooperationen der relevanten Akteure pro Projekt sowie
die Zusammenarbeit zwischen Projekten, welche in 2017 viele produktive Ergebnisse hervor-
brachte, aber auch den Kontakt zu Unternehmen. Gute Kontakte zu unterschiedlichen Betrieben,
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Seite 51
erleichtern die Praktikumssuche sowie den generellen Kontakt der Teilnehmenden zur Praxis auch
über Veranstaltungen, Vorträge, Besichtigungen und Ähnliches.
4.5 Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Am 30. September 2015 wurde die Kommunikationsstrategie für die aktuelle ESF-Förderperiode
durch den ESF-Begleitausschuss verabschiedet, mit dem Ziel der Öffentlichkeit mehr Informatio-
nen zu aktuellen ESF-Aktivitäten zu präsentieren und den Europäischen Sozialfonds mehr in das
Bewusstsein der Allgemeinheit zu bringen. Gleichzeitig soll der Austausch von Projektträgern un-
terstützt werden.
Da für das Jahr 2017 kein separater Kommunikationsplan besteht, wurden primär die 2015 be-
schlossenen Aktivitäten für die drei vorgesehen Zielgruppen fortgeführt. Im Folgenden sind die Ak-
tivitäten aufgeführt.
Einen Leitfaden für Projektträger zur Kommunikation der Tätigkeiten im Rahmen des ESF bereit-
zustellen.
• Wie in 2016 beschlossen, wurde kein separater Leitfaden zur Kommunikation erstellt, son-dern die entsprechenden Informationen in dem Verwaltungshandbuch zur Förderperiode 2014-2020 zur Verfügung gestellt. Nachdem Mitte 2016 ein endgültiger Entwurf verfasst wurde, ist dieser am 02. Juli 2017 vom ESF-Begleitausschuss verabschiedet worden.
Einen regelmäßigen Europa-Newsletter herauszugeben und die Internetpräsenz ständig zu aktu-
alisieren.
• Dieser Newsletter steht nach wie vor auf der Homepage der DG zur Verfügung bzw. wird automatisch an alle hierfür eingetragenen Personen verschickt.
Die Projektträger bei Veranstaltungen in der Kommunikationsarbeit zu unterstützen und diese
auch jährlich zu evaluieren.
• Auch dieses Jahr wurden die Projektträger unter anderem durch ESF-Werbemateria-lien unterstützt.
Dem Begleitausschuss einen jährlichen Kommunikationsplan zur Genehmigung vorzulegen.
• Diese Maßnahme wurde nicht umgesetzt.
Ein ESF-Logo bereit zu stellen, dass bei allen Aktivitäten sichtbar ist.
• Das ESF-DG-Logo steht über die Homepage zur Verfügung und es wurde begonnen ein neues ESF-Ostbelgien-Logo zu entwerfen, welcher den Projektträger in 2018 zur Verfügung gestellt wird.
Ergänzend werden die Projektaktivitäten in den jährlichen Durchführungsberichten vorgestellt, von
welchen es speziell für die Öffentlichkeit eine kurze Version gibt.
Seite 52 | Kapitel: Effizienz der ESF-Maßnahmen | Bewertungsbericht 2017 |
Abbildung 8: Ergebnisse Frage Q2 der externen Zufriedenheitsanalyse 2017
Quelle: Auswertung MA&T
Was die Bekanntheit des ESF bei den Teilnehmenden in ESF-Maßnahmen betrifft, so ergab die Teil-
nehmerbefragung in Projekten, die bereits 2017 durchgeführt wurden, dass 77% der Befragten
wussten, dass sie an einem ESF-geförderten Projekt teilnehmen. Erkannt haben sie die Förderung
durch den ESF v.a. an der mündlichen Mitteilung durch den Projektträger und am Logo auf den
Dokumenten und dem Hinweisschild am Gebäude des Projektträgers.
Abbildung 9: Ergebnisse Frage Q3 der externen Zufriedenheitsanalyse 2017
Quelle: Auswertung MA&T
Bewertungsbericht 2017 | Kapitel: Mehrwert der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 | Seite 53
5 Kapitel: Mehrwert der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017
Der Mehrwert aller 2017 in der DG durchgeführten ESF-kofinanzierten Maßnahmen setzt sich
jeweils aus dem Deckungsgrad der ESF-Mittel sowie der ESF-Teilnehmenden zusammen. Zu den
im OP vorgesehenen Zielgruppen und der anvisierten Anzahl Teilnehmenden sind im OP pro Priori-
tätsachse entsprechende Indikatoren und Zielwerte vermerkt. Hierauf wird sowohl unter 5.2 im All-
gemeinen eingegangen, als auch im Detail im Fortschrittsbericht.
Auch hier ist anzumerken, dass die Finanzangaben und alle damit verbundenen Berechnungen
provisorisch sind und ausschließlich auf eingereichte, aber noch nicht geprüften Ausgaben beru-
hen.
5.1 Deckungsgrad der ESF-Mittel im Jahr 2017
Zur Berechnung des Deckungsgrades der ESF-Mittel wurde die Verteilung der gesamten zuschussfä-
higen öffentlichen Ausgaben in den Bereichen Beschäftigung, Soziale Integration und Bildung des
Jahres 2017 nach Finanzierungsquelle (ESF-Mittel, nationale Kofinanzierung und Nicht- Kofinanzie-
rung) dargestellt und ebenso wie zu Beginn von Kapitel 3 mit der Verteilung ab 2012 verglichen.
Abbildung 10: Zusätzlichkeit in den Jahren 2012-2017
Quelle: ESF-Verwaltungsbehörde, Bewertungsbericht 2014, ESF-Abrechnungen 2017, Auswertung MA&T
In der Abbildung ist zu sehen, dass
- der Anteil der ESF-Mittel an den gesamten zuschussfähigen öffentlichen Ausgaben im Jahr 2017 insgesamt bei 5,1% lag. Nachdem der Deckungsgrad in 2016 leicht angestie-gen war, ist er nun unter den Deckungsgrad von 2015 gefallen und ist damit der nied-rigste Deckungsgrad dieser und letzter Förderperiode.
Seite 54 | Kapitel: Mehrwert der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 | Bewertungsbericht 2017 |
- der Anteil der von der DG kofinanzierten ESF-Ausgaben lag im Jahr 2017 bei 5,12% (2016: 6,22%) und folgt damit der Entwicklung der ESF-Mittel.
- der Anteil der nicht kofinanzierten öffentlichen Ausgaben im Jahr 2017 lag insgesamt bei 89,78%. Korrespondierend ist der Anteil deutlich höher als in 2016 (87,59%) sowie in den Jahren davor.
Die Regierung der DG stellte demnach auch in 2017 erhebliche Fördermittel für die Umsetzung ESF-
kofinanzierten Maßnahmen in den Bereichen Beschäftigung, Soziale Integration und Bildung zur
Verfügung.
5.2 Deckungsgrad der ESF-Teilnehmer/innen im Jahr 2017
Zur Evaluation des Deckungsgrades der Teilnehmenden wird die Anzahl Personen, welche in 2017
über den Europäischen Sozialfonds gefördert wurden, im Verhältnis zur Gesamtheit der potenziel-
len Begünstigten berechnet.
Grundlage für diese Berechnung bilden bei den ESF-Teilnehmenden die Angaben des Jahres 2017
laut ESF-Projektabrechnungen und bei der Gesamtheit der potenziellen Begünstigten die Anga-
ben des Jahres 2017 für die Arbeitsuchenden gemäß den Angaben des Arbeitsamtes, für
die Personen mit Behinderung gemäß den Angaben des Start Service der DSL, für die
Arbeitnehmer gemäß den Angaben des LSS und für die Selbstständigen gemäß den Angaben
des LISVS.
Da aber für das Jahr 2017 derzeit noch keine Angaben zur Anzahl Personen mit Behinderung sei-
tens des Start Service der DSL und zur Anzahl Arbeitnehmer seitens des LSS vorliegen, ist die
Berechnung des Deckungsgrades für 2017 nicht relevant.
Bewertungsbericht 2017 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Seite 55
6 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen
Auf Basis der Evaluierung, der in 2017 durchgeführten, ESF geförderten Aktivitäten wurden die fol-
genden Erkenntnisse gewonnen:
6.1 Relevanz der ESF-Maßnahmen
Die im Operationellen Programm beschriebenen Zielvorgaben der einzelnen Prioritätsachse waren
auf Grund der folgenden Entwicklungen besonders relevant
• Ausbaufähige Aktivitäts- und Beschäftigungsraten
• weiterhin geringe Beschäftigungsquote von Frauen sowie jüngerer (unter 25 Jahren) und älterer (über 50 Jahren) Personen,
• Zunahme von Personen mit Integrationshemmnisse, die Anzahl Hemmnisse pro Per-son sowie die Vielfältigkeit der Hemmnisse,
• Anstieg der Personen mit Migrationshintergrund, welche Eingliederungseinkommen beziehen,
• sinkende Anzahl Lehrverträge,
• allgemeiner Fachkräftemangels in unterschiedlichen Berufen.
Die 2017 durchgeführten Maßnahmen entsprachen dem Bedarf des Arbeitsmarktes, indem sie
• den Einstieg bzw. Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt durch Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen erleichtert, speziell von Langzeitarbeitslose und ar-beitsmarktferne Menschen (PA 1),
• zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Integration von Personen mit mehrfa-chen Integrationshemmnissen beitrugen (PA 2),
• zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildungskultur in der DG sowie der Anpas-sungsfähigkeit der Beschäftigten und zur Förderung der Unternehmen beitrugen (PA 3)
6.2 Kohärenz der ESF-Maßnahmen
Die Aktivitäten der im Jahr 2017 geförderten ESF-Projekte ergänzten sich gegenseitig in Bezug auf
ihre zielgruppenspezifische ebenso wie auf ihre inhaltliche Ausrichtung.
Gleichzeitig unterstützten die durchgeführten ESF-Maßnahmen die Umsetzung
• der Zukunfts- und Teilprojekte des Regionalen Entwicklungskonzeptes der DG bezo-gen auf den Themenbereichen „Wirtschaftsregion DG“ und „Solidarität“,
• des Nationalen Reformprogramm Belgiens,
• der Integrierten Leitlinien für die Umsetzung der Strategie Europa 2020 sowie der vorgesehenen Aktivitäten
• der Entwicklung eines integrierten Arbeitsmarkts durch die Förderung von Bildung, Ausbildung und Mobilität (PA 1) und der Verbesserung der Lebensbedingungen (PA 3) im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG V A Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg Grande Région/Großregion 2014-2020 und
Seite 56 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Bewertungsbericht 2017 |
• der Förderung der sozialen Inklusion und Bekämpfung von Armut und jeglicher Dis-kriminierung (PA 3, Thematisches Ziel 9) im Rahmen des OP INTERREG V-A Euregio Maas-Rhein Kooperationsprogramm im Rahmen des Ziels „Europäische territoriale Zusammenarbeit“
6.3 Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen
Die Wirksamkeit wurde auf sowohl auf der Ebene des OP sowie auf der Ebene der Prioritätsachsen
evaluiert. Hierbei zeigt sich, dass:
• der Anteil der privaten Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht gesunken ist (von 10,29% auf 9,46% in 2017),
• das Verhältnis der Anteile der DG und des ESF weiterhin dem vorgesehenen 50/50 Verhältnis entspricht,
• der Mittelabruf in den Prioritätsachsen in 2017 lediglich bei der ersten Prioritäts-achse unter dem Zielwert des OP lag. Die anderen Achsen sowie die Technische Hilfe lagen leicht drüber.
In Bezug auf die Wirksamkeit der ESF-Maßnahmen in den verschiedenen Prioritätsachsen ergab
die Bewertung folgende Resultate.
• In der Prioritätsachse 1 erreichten die zwei Projekte (Praxis Learning und FridA) eine finan-zielle Auslastung in 2017 von 85,39% (89,43% in 2016).
• Im Rahmen der 6 Projekte, welche Prioritätsachse 2 zugeordnet sind, ist die finanzielle Auslastung i.V. zum Vorjahr stabil geblieben (rund 90%).
• bei den 5 Projekten aus Prioritätsachse 3 lag die finanzielle Auslastung mit 78,30% (79,12% im Vorjahr) deutlich unter den Zielwerten.
Ähnlich wie im Vorjahr lässt sich zusammenfassend feststellen, dass es einige Projekte gibt, wel-che die Teilnehmenden-Ziele deutlich übererfüllten, der Aufwand jedoch nicht in einem ähnlichen, sondern deutlich höheren Maße stieg.
6.4 Effizienz der ESF-Maßnahmen
Es zeigt sich, dass die Durchschnittskosten pro Projekt weiterhin stark variierten. Bei einigen Pro-
jekten sind die Kosten der öffentlichen Hand gesunken bzw. wurde durch private Einnahmen kom-
pensiert, bei anderen sind sie erheblich gestiegen. Diese Entwicklung zeigt sich in allen drei Prio-
ritätsachsen.
Im Rahmen der qualitativen Effizienzmessung fielen die folgenden Faktoren positiv auf (Aus-
wahl):
• Gezielte Vorstellung frauenuntypischer Berufe sowie die Möglichkeit geschlechterstereotypisch-untypische Tätigkeiten auszuprobieren
• Vielfältige Angebote, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und es ermöglichen sich selbst in verschiedenen Aktivitäten auszuprobieren sowie
• (Computergestützte) Einzelangebote für sehr heterogene Gruppen oder bei unterschiedlichen Bedarfen sowie möglichst individuelle Schulungsangebote für Teilnehmende
Bewertungsbericht 2017 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Seite 57
• Familienfreundliche Gestaltung von Maßnahmen, wie z.B. das Angebot eine Ausbil-dung in Teilzeit zu absolvieren
• Eine enge Zusammenarbeit der Projektträger mit den Hauptansprechpartnern/innen in den Vermittlungsdiensten sowie mit Betreuenden anderer Einrichtungen bei der Begleitung der Teilnehmenden und eine gute Kooperation zwischen den Projekten.
• Zusammenarbeit mit den Betrieben bei der Vermittlung in Praktika und in Arbeit
Daneben lobten die Befragten, die 2018 im Rahmen einer externen Zufriedenheitsanalyse in Pro-
jekten, die bereits 2017 durchgeführt wurden, befragt wurden, v.a. die Kompetenz und Verfügbar-
keit des Betreuungspersonals sowie die Qualität der Betreuungsmethoden.
In Bezug auf die Qualität der Durchführung und Begleitung der ESF-Maßnahmen besteht weiter-
hin auf Seiten der Projektträger Handlungsbedarf in Bezug auf die Einhaltung der administrativen
Vorgaben in den Anträgen und Abrechnungen sowie die realistische Quantifizierung der Ziele und
Ergebnisse. Hinzu kommt, dass das Kontrollverfahren hinterherhinkt, so dass sich langfristig eine
Beschleunigung des Prozesses, z.B. mittels technischer Lösungen, empfiehlt.
Da für 2017 noch keine Kontrollberichte vorliegen, konnte die Realisierung der in den Projektan-
trägen formulierten projektbezogenen Indikatoren bez. der horizontalen Schwerpunkte „Chan-
cengleichheit“, „Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement“ und „Kooperation und Transnationa-
lität“ nicht durchgeführt werden.
6.5 Mehrwert der ESF-Maßnahmen
Der Anteil des ESF an den gesamten zuschussfähigen öffentlichen Ausgaben betrug 5,10% im Jahr
2017. Dies ist eine leichte Verringerung verglichen mit 2016 (6,18%). Auch der Anteil der DG kofi-
nanzierten ESF-Ausgaben sank in 2017 von 6,22% auf 5,12%. Korrespondierend ist der Anteil der
von der DG nicht kofinanzierten öffentlichen Ausgaben leicht gestiegen (von 87,59% auf 89,78%).
Aufgrund der Evaluation der Umsetzung der ESF-Maßnahmen im Jahr 2017 in der DG ergaben sich
folgende Handlungsempfehlungen für das nächste Projektjahr bzw. für Folgeprojekte:
Auf Ebene des Operationellen Programms
Durchführung zusätzlicher innovativer ESF-Maßnahmen, wie
• Weitere Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung v.a. von älteren Arbeit-suchenden und Beschäftigten sowie niedrig Qualifizierter
• Systematisierung bestehender und Aufbau neuer Netzwerke
• Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf so-wie zur Verbesserung des Übergangs zwischen Schule und Ausbildung sowie zwischen Schule und Beruf,
• Maßnahmen zur Verbesserung der Übergänge zwischen den Projekten
• Maßnahmen zur Antizipation der Auswirkungen des demografischen Wandels
• Aktivitäten zum Austausch innovativer Förderideen und ESF geförderten Aktivitäten in an-deren Ländern/ Regionen
Zusätzliche Durchführung flankierender Maßnahmen
Seite 58 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Bewertungsbericht 2017 |
• Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Integration von Perso-nen mit mehrfachen Integrationshemmnissen inkl. Aufbau eines Systems der unterstütz-ten Beschäftigung und Ausbau der Sozialökonomie
• Weitere Maßnahmen zur Sensibilisierung und Unterstützung der Betriebe für die Beschäf-tigung von benachteiligten Personengruppen
• Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität von Arbeit in der DG, z.B. durch Kooperationen mit externen Hochschulen, an denen Studierende aus der DG ein Studium absolvieren, mit Praktikumsplätzen in der DG, um auch hochqualifi-zierte Personen enger an die DG zu binden
• Spezifische Maßnahmen, die der Digitalisierung Rechnung tragen
Obwohl insbesondere die Aktivitäten zur Nachbetreuung zugenommen haben und einige Projekte erfolgreich und systematisch umgesetzt werden, besteht noch Handlungsbedarf in Bezug auf die Bereiche Vermittlung und Nachbetreuung. Diesbezüglich empfiehlt sich:
• Ergänzende Aktivitäten und Konzepte zum systematischen Kontakterhalt
• die formelle Klärung der Zuständigkeiten in Sachen Nachbetreuung von TN aus Vorschalt- und Integrationsmaßnahmen
Auch auf der Projektebene besteht noch Handlungsbedarf. Hierbei sollte allerdings berücksichtigt
werden, dass dies eine Zusammenfassung der Potenziale und Empfehlungen für alle Projekte ist. Da viele Projekte den administrativen Part der Projektarbeit sehr unterschiedlich handhaben, be-
treffen die folgenden Empfehlungen einige Projekte mehr als andere.
Zur Professionalisierung der Durchführung und Begleitung der ESF-Maßnahmen wird folgendes empfohlen:
Bei der Antragsstellung (wie bereits im Vorjahr empfohlen)
• Systematische Quantifizierung der vorgesehenen Verwirklichungen und Ergebnisse ent-sprechend des Antragsformulars
• Systematische Verwendung von Durchführungs- und Ergebnisindikatoren, möglichst durchgängige Nutzung des Indikators „Teilnehmerstunden“
• Festlegung eines Indikators für Innovation/ innovative Ideen
Bei der Abrechnung
• Systematische Quantifizierung der Verwirklichungen und Ergebnisse
• Verbesserung der Teilnehmerdatenerhebung durch die Projektträger
• Verbesserung der Kohärenz zwischen den Anträgen und Abrechnungen bez. der Vollstän-digkeit sowie der Lesbarkeit der Berichterstattung
• Systematische Berücksichtigung der Handlungsempfehlungen der ESF-Verwaltungsbe-hörde und der externen Bewertungsinstanz
• Kritische Selbstreflexion
Bewertungsbericht 2017 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Seite 59
Im Rahmen der Durchführung der Projekte
• Weitere Optimierung der Wirksamkeit und Effizienz sowie der Umsetzung der horizontalen Schwerpunkte
• Überprüfung neuer/ innovativer Möglichkeiten der Digitalisierung, um flexiblere und indi-viduellere Angebote zu ermöglichen
• Stärkere Einbindung von und Kooperation mit Unternehmen, z.B. bzgl. Praktika, Betriebs-vorstellungen etc.
• Bezogen auf das Querschnittsthema Chancengleichheit: Verstärkung von geschlechterun-typischen Angeboten
Bei der Begleitung und Überwachung der Projekte
• Weiterhin systematische Durchführung der strategischen Projektbegleitausschüsse
• Systematische Zusammenarbeit zwischen Betreuern in Projekten und Beratern in Vermitt-lungsdiensten bei der Rekrutierung und Nachbetreuung der Teilnehmer
• Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Projektträgern bei der Suche nach Praktikumsplät-zen und der Organisation der Übergänge zwischen den Projekten
Auf Ebene der Verwaltungsbehörde
• Intensivierung der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zum ESF
• Angebot gezielter Schulungen in Projektmanagement für die Projektträger
• Unterstützung der Projektträger bei der Formulierung und Quantifizierung der Indikatoren oder Ergänzung hierzu im Verwaltungshandbuch
• Einführung eines EDV-Systems zur Vereinfachung der Abrechnungs-, Auszahlungs- und Fi-nanzkontrollverfahren
Seite 60 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Bewertungsbericht 2017
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über den Realisierungsgrad der Handlungsempfehlungen in den Jahren 2007-2017.
Im Hinblick auf die Gewährleistung einer gewissen Kontinuität der externen Bewertungsarbeit haben wir die Handlungsempfehlungen aus der vorherigen
Programmierungsperiode, die auch für die Förderperiode 2014-2020 relevant sind, weiter evaluiert. Zusätzlich haben wir neue Handlungsempfehlungen formuliert, die sich insbesondere durch die Umsetzung der ESF-Maßnahmen in der aktuellen Förderperiode ergeben.
Dabei muss bemerkt werden, dass die empfohlenen zusätzlichen Maßnahmen z.T. im Rahmen von ESF-Projekten und z.T. durch andere flankierende
Maßnahmen außerhalb der ESF umgesetzt werden können. Zum anderen gibt die folgende Abbildung nur einen Überblick über die bisher von der externen Bewertung formulierten Handlungsempfehlungen. Für detaillierte Erklärungen verweisen wir auf die jeweiligen jährlichen Bewertungsberichte.
Tabelle 9: Realisierungsgrad der Handlungsempfehlungen der Jahre 2007-2017
Handlungsempfehlungen 2007-
2013 2014 2015 2016 2017
Auf Ebene des Operationellen Programms
Durchführung zusätzlicher innovativer ESF-Maßnahmen
Weitere Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung v.a. von älteren Arbeitsuchenden und Be-schäftigten sowie niedrig Qualifizierter
Systematisierung bestehender und Aufbau neuer Netzwerke
Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung des Übergangs zwischen Schule und Ausbildung sowie zwischen Schule und Beruf
Maßnahmen zur Verbesserung der Übergänge zwischen den Projekten
Maßnahmen zur Antizipation der Auswirkungen des demografischen Wandels
Aktivitäten zum Austausch innovativer Förderideen und ESF geförderten Aktivitäten in anderen Ländern/ Regio-nen
Handlungsempfehlungen 2007-
2013 2014 2015 2016 2017
Zusätzliche Durchführung flankierender Maßnahmen
Bewertungsbericht 2017 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Seite 61
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen und beruflichen Integration von Personen mit mehrfachen Integrationshemmnissen inkl. Aufbau eines Systems der unterstützten Beschäftigung und Ausbau der Sozial-ökonomie
Maßnahmen zur Sensibilisierung und Unterstützung der Betriebe für die Beschäftigung von benachteiligten Personengruppen
Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität von Arbeit in der DG, z.B. durch Kooperationen mit Praktikumsplätzen in der DG, um Personen enger an die DG zu binden
Spezifische Maßnahmen, die der Digitalisierung Rechnung tragen
Verbesserung der Nachbetreuung bzw. der Vermittlung der Arbeitsuchenden nach Abschluss oder Ab-bruch einer Vorqualifizierungs-, Vorschalt-, Integrations- oder Qualifizierungsmaßnahme
systematische Zusammenarbeit und Datenaustausch zwischen Vermittlerdiensten und zwischen diesen Diens-ten und den Projektträgern
Formelle Klärung der Zuständigkeiten in Sachen Nachbetreuung von TN aus Vorschalt- und Integrationsmaß-nahmen
Auf Projektebene
Konsolidierung der Professionalisierung bei der Durchführung und Begleitung der ESF-Maßnahmen
Beim Antrag
Systematische Quantifizierung der vorgesehenen Verwirklichungen und Ergebnisse für die gesamte Dauer und pro Jahr
Systematische Verwendung von Durchführungs- und Ergebnisindikatoren, möglichst durchgängige Nutzung des Indikators „Teilnehmerstunden“
Festlegung eines Indikators für Innovation/ innovative Ideen
Handlungsempfehlungen 2007-
2013 2014 2015 2016 2017
Bei der Abrechnung
Seite 62 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Bewertungsbericht 2017
Systematische Quantifizierung der Verwirklichungen und Ergebnisse
Verbesserung der Teilnehmerdatenerhebung durch die Projektträger
Verbesserung der Kohärenz zwischen den Anträgen und Abrechnungen bez. der Vollständigkeit und der Lesbar-keit der Berichterstattung
Systematische Berücksichtigung der Handlungsempfehlungen der ESF-Verwaltungsbehörde und der externen Bewertungsinstanz
Kritische Selbstreflexion
Bei der Durchführung der Projekte
Weitere Optimierung der Wirksamkeit und Effizienz sowie der Umsetzung der horizontalen Prioritäten
Überprüfung neuer/ innovativer Möglichkeiten der Digitalisierung, um flexiblere und individuellere Angebote zu ermöglichen
Stärkere Einbindung von und Kooperation mit Unternehmen, z.B. bzgl. Praktika, Betriebsvorstellungen etc.
Bezogen auf das Querschnittsthema Chancengleichheit: Verstärkung von geschlechteruntypischen Angeboten
Bei der Begleitung und Überwachung der Projekte
Systematische Durchführung der strategischen Projektbegleitausschüsse
Systematische Zusammenarbeit zwischen Betreuern in Projekten und Beratern in Vermittlungsdiensten bei der Rekrutierung und Nachbetreuung der Teilnehmer
Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Projektträgern bei der Suche nach Praktikumsplätzen für die Teilnehmer
Verstärkte Zusammenarbeit zwischen Projektträgern bei der Organisation der Übergänge zwischen den Projek-ten
Handlungsempfehlungen 2007-
2013 2014 2015 2016 2017
Bei der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Bewertungsbericht 2017 | Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen | Seite 63
Systematische Berücksichtigung des Hinweises auf die ESF-Förderung
Auf Ebene der Verwaltungsbehörde
Intensivierung der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zum ESF
Angebot gezielter Schulungen in Projektmanagement für die Projektträger
Unterstützung der Projektträger bei der Formulierung und Quantifizierung der Indikatoren oder Ergänzung hierzu im Verwaltungshandbuch
Einführung eines EDV-Systems zur Vereinfachung der Abrechnungs-, Auszahlungs- und Finanzkontrollverfahren
Legende:
nicht umgesetzt
teils umgesetzt
ganz umgesetzt
neue Empfeh-
lung
Seite 64 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Bewertungsbericht 2017
7 Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse
Kontextindikatoren
Indikator Definition Daten-
quelle
Wert 2016 Wert 2017
Gesamt-
bevölkerung
Stand am 01.01.des
Referenzjahres
SLL/ ABEO https://ostbelgien.inzahlen.be
76.645 76.920
Verteilung der Bevölkerung nach Geschlecht
Anteil Frauen/Männer an der Gesamt- bevöl-kerung am 01.01. des Referenzjahres
SLL/ ABEO https://ostbelgien.inzahlen.be
38.527 Frauen 38.118 Männer
38.651 Frauen 38.269 Männer
Verteilung der Bevölkerung nach Region
Anteil Einwohner im Norden/Süden der DG
am 01.01. des Refe-renzjahres
SLL/ ABEO https://ostbelgien.inzahlen.be
46.463 Norden 30.182 Süden
46.720 Norden 30.200 Süden
Verteilung der Bevölkerung nach 3 Nationalitäts- gruppen
Anteil Belgier/ EU- Ausländer/ Nicht-EU- Ausländer an der Gesamtbevölkerung am 01.01.des Refe-renzjahres
SLL/ ABEO https://ostbelgien.inzahlen.be
60.961 Belgier
13.649 EU 2.035 Nicht-EU
60.995 Belgier
13.630 EU 2.295 Nicht-EU
Aktive Bevölke-
rung
Beschäftigte + Arbeits-
lose + Auspendler – Einpendler des Vorjah-res Neuberechnung
Steunpunt WSE ab 2003-Geänderte Erfas-sung der Pendler- zah-len ab 2007,
01.01.Vorjahr
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/ ABEO
https://ostbelgien.inzahlen.be
33.622 33.825
Verteilung der aktiven Bev. nach Geschlecht
Anteil Frauen / Männer an der aktiven Bevöl-kerung am 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/
ABEO
46,11% Frauen 53,89% Männer
46,31% Frauen 53,69% Männer
Verteilung der ak-tiven Bev. nach 3 Alterskategorien
Anteil der aktiven
Bevölkerung von bis 24, 25-49, ab 50 Jahre
an der aktiven Bevölkerung am 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/ ABEO
https://ostbelgien.inzahlen.be
11,1% bis 24 J. 56,4% 25-49 J. 32,5% ab 50 J.
10,9% bis 24 J. 55,6% 25-49 J. 33,5% ab 50 J.
Aktivitätsrate Anteil der Aktiven Bevölkerung an der Bevölkerung im er-werbsfähigen Alter (15-64 Jahre) am 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/ ABEO https://ostbelgien.inzahlen.be
66,87% 67,24%
Prioritätsachse 1: Beschäftigung
Bewertungsbericht 2017 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Seite 65
65
Aktivitätsrate
nach Geschlecht
Aktivitätsrate für
Frauen, Männer am 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt
WSE/ ADG/ ABEO
https://ostbelgien.inzahlen.be
62,6% Frauen 71,0% Männer
63,2% Frauen 71,2% Männer
Aktivitätsrate nach 3 Al-terskategorien
Aktivitätsrate für die b i s 24, 25-49 und ab 50 Jährigen am 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/ ABEO https://ostbelgien.inzahlen.be
38,5% bis 24 J. 80.4% 25-49 J. 66,9% ab 50 J.
38,7% bis 24 J. 80.4% 25-49 J. 67,76% ab 50 J.
Beschäftigungs- rate
Anteil der Beschäfti-gen an der Bevölke-rung im erwerbsfähi-gen Alter (15-64
Jahre) Neuberech-
nung Steunpunt ab 2003 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/ ABEO https://ostbel
gien.inzahlen.be
61,29% 61,77%
Beschäftigungs- rate nach Ges-chlecht
Beschäftigungsrate
für Frauen, Männer
am 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/ ABEO
56,98% Frauen 65,46% Männer
57,74% Frauen 65,69% Männer
Beschäftigungs- rate für 3 Al-terskategorien
Beschäftigungsrate der bis 24, 25-49, ab 50
Jährigen am 01.01. des Vorjahres
SLL/
steunpunt WSE/ ADG/ ABEO
33,0% bis 24 J. 74,7% 25-49 J. 61,4% ab 50 J.
33,6% bis 24 J. 74,7% 25-49 J. 62,6% ab 50 J.
Anzahl Vollarbeits loser
Anzahl unbeschäftig-ter Arbeitsuchender
(Jahresdurchschnitt
des Referenzjahrs) Gesamtzahl, Anzahl (Anteil) Frauen/Män-ner
https://ostbel-gien.inzahlen
2780 Frauen: 1364 Männer:1416
2704
Frauen: 1294 Männer:1410
Arbeitslosenrate Anteil der Vollarbeits-losen an der aktiven
Bevölkerung (Jahres-durchschnitt des Re-ferenzjahres) Gesamtquote,
Quote Frauen/Männer
https://ost-belgien.inzah-
len
8,2% 8,7 % Frauen 7,8 % Männer
8,0% 8,3 % Frauen 7,8 % Männer
Jugendarbeits-
losenrate Anteil der <25-Jähri-
gen Vollarbeitslosen
an der aktiven Bevöl-
kerung der jeweili-gen Altersgruppe (Jahresdurchschnitt des Referenzjahres)
https://ost-
belgien.in-zahlen
14,8% Frauen
12,5% Männer
Total: 13,4 %
12,6% Frauen
11,5% Männer
Total: 12,0 %
Seite 66 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Bewertungsbericht 2017
Langzeitarbeits- losenrate
Anteil der Vollarbeits-losen >1 Jahr Ar-
beitslosigkeit an der gesamten aktiven
Bevölkerung (Jahres-durchschnitt des Re-
ferenzjahres)
https://ostbel-gien.inzahlen
4,1% 4,0%
Arbeitslosenquote nach 3 Alterskate-gorien
Anteil Vollarbeitsloser
an der aktiven Bevöl-
kerung nach <25
Jahre, 25-50 Jahre
und >50 Jahre (Jah-
resdurchschnitt des
Referenzjahres)
https://ostbel-gien.inzahlen
13,4% <25 J 7,2%: 25-49 J
8,2%: 50+J
12,0% <25 J 7,0%: 25-49 J
8,4%: 50+J
Anzahl Vollarbeits loser nach 6
Qualifikations- gruppen
Anzahl (Anteil) Vollar-
beitsloser nach Pri-
marschule/Sekundar-schule Unter-stufe/Lehre/Sekundar-schule Ober-stufe/Hochschule-Uni/Ausland (Jahres-
durchschnitt des Re-ferenzjahres)
https://ostbel-gien.inzahlen
554 Primar 672 Sek U-st 283 Lehre 740 Sek O-st 327 Hoch-Uni 204 Ausland
559 Primar 650 Sek U-st 254 Lehre 720 Sek O-st 334 Hoch-Uni 187 Ausland
Indikator Definition Daten-
quelle
Wert 2016
Wert 2017
Anzahl Empfän-ger/innen des Eingliederungs- einkommens
Anzahl Bezieher/in-nen des Eingliede-rungseinkommens Total und nach Ge-schlecht Jahres-durchschnitt des Re-
ferenzjahres
https://ostbel-gien.inzahlen
SPP Intégra-tion sociale
1.450 Personen
Männer: 705
Frauen: 747
1.466 Perso-
nen Männer:
693
Frauen: 773
Prioritätsachse 2 : Soziale Integration
Bewertungsbericht 2017 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Seite 67
67
Indikator Definition Daten- quelle Wert 2016 Wert 2017
Anzahl Ar-beitneh-mer, Selbststän-dige, in-terne Be-schäftigung
Stand am 30.06. bzw. am 31.12.
des Vorjahres
LSS/ LISVS/ ABEO
https://ost-belgien.in-zahlen.be
28.400 28.838
Anzahl
Arbeit-
nehmer
Gesamtanzahl, Frauen/Männer, An-zahl (Anteil) Arbei-ter/ Angestellte/Be-amte, Anzahl (An-teil) nach Privatsek-tor und öffentlichem Sektor am 30.06. bzw. am 31.12. des Vorjah-res
LSS/ ABEO https://ostbel-gien.inzahlen.be
21.986 10.444 (47,5%)
Frauen
11.542 (52,5%)
Männer
10.049 (45,7%)
Arbeiter
9.344 (42,5%)
Angestellte
2.593 (11,8%)
Beamte
16.346 (74,3%)
Privatsektor
5.640 (25,7%) Öffentl. Sektor
22.422
10.641 (47,5%)
Frauen
11.781 (52,5%)
Männer
10.219 (45,6%)
Arbeiter
9.618 (42,9%)
Angestellte
2.585 (11,5%)
Beamte
16.579 (73,9%)
Privatsektor
5.843 (26,1%) Öffentl. Sektor
Anzahl
Selbststän-
dige
Gesamtanzahl, An-zahl Frauen/Männer,
Anzahl (Anteil) Landwirtschaft/ In-dustrie, Handwerk/ Handel, Horeca/ Freie Berufe/ Dienstleistungen/ Sonstiges am 30.06.
des Vorjahres
LISVS/ ABEO 6.414
2.215 (34,5%)
Frauen
4.199 (65,5%)
Männer 1.237 (19,3%)
Landwirt
1.473 (23%)
Ind/Hand 1.613 (25,1%)
Han/Hor
1.427 (22,2%) F. Berufe 596 (9,3%) Dienstl 54 (0,8%) Sonstiges
6.416
2.235 (34,8%)
Frauen
4.181 (65,2%)
Männer 1.226 (19,1%)
Landwirt
1.435 (22,4%)
Ind/Hand 1.608 (25,1%)
Han/Hor
1.533 (23,9%) F. Berufe 583 (9,1%) Dienstl 27 (0,4%) Sonstiges
Prioritätsachse 3 : Bildung und Weiterbildung
Seite 68 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Bewertungsbericht 2017
Aus-
pendler/innen
nach Luxem-
burg
Gesamtanzahl, Jahresdurchschnitt
des Referenzjahres
https://ostbel-gien.inzahlen
3.930 4.040
Aus-pendler/innen
nach Deutsch-
land
Gesamtanzahl, Jahresdurchschnitt des Referenzjahres
Bundes- agentur für Arbeit/ ABEO
5.983 6.035
Anzahl
Einrich-
tungen
Anzahl Arbeitgeber am
30.06. bzw. am 31.12. des Vorjah-res Gesamtzahl, nach Privatsektor und öffentlicher Sektor Neuberech-nung ab 2003
LSS/ ABEO https://ostbel-gien.inzahlen.be
2.229 2.024 Privatsektor
205 Öffentl. Sektor
2.251 2.044 Privatsektor 207 Öffentl. Sektor
Anzahl Einrich-tungen und Arbeitsplätze nach ihrer Größe (9 Ka-tegorien)
Anzahl (Anteil) Arbeitgeber nach < 5 Beschäftigte/ 5-9 Beschäftigte/ 10-19 Beschäftigte/ 20-49 Beschäftigte/ 50-99 Beschäftigte/
100-199 Beschäf-tigte/ 200-499 Beschäf-tigte/ 500-999 Beschäf-tigte/
>1000 Beschäf-tigte am 30.06. bzw. am 31.12. des Vorjahres
LSS/ ABEO https://ostbel-gien.inzahlen.be
2.229 1.426 (64,0%) <5 385 (17,3%) 5-9 125 (5,6%) 10-19 204 (9,2%) 20-49 59 (2,6%) 50-99 24 (1,1%) 100-199 4 (0,2%) 200-499 2 (0,1%) 500-999 0 (0%) >1000
2.251 1.452 (64,5%) <5 370 (16,4%) 5-9 126 (5,6%) 10-19 214 (8,4%) 20-49 60 (2,7%) 50-99 23 (0,9%) 100-199 4 (0,2%) 200-499 2 (0,1%) 500-999 0 (0%) >1000
Bewertungsbericht 2017 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Seite 69
69
Fragebogen Zufriedenheitsanalyse
Teilnehmer/innen-Befragung in laufenden ESF-Projekten
Projekt: ____________________
Maßnahme: ____________________
Seit wann nehmen Sie an der Maßnahme teil?
weniger als 1 Woche
1 Woche bis zu 1 Monat
mehr als 1 Monat bis zu 3 Monaten
mehr als 3 Monate bis zu 6 Monaten
mehr als 6 Monate
1. Qualität der Information und Projektdurchführung
1.1. Wie wurden Sie über die Maßnahme informiert? (Mehrfachnennungen möglich)
über das Arbeitsamt der DG
über die Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben
über die Öffentlichen Sozialhilfezentren
über die Schulen, Kaleido
über das SPZ (Sozial-Psychologisches-Zentrum)
über die Psychiatrie
über die Gewerkschaften
über die Krankenkassen
über das ZAWM (Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes) /
IAWM (Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand)
über das Ministerium der DG
über den Projektträger
über die Empfehlung von Freunden, Bekannten
über Werbung in der Presse, am Rundfunk, auf Plakaten,…
über das Weiterbildungshandbuch der DG/den Bildungsserver
über das Internet (ostbelgienlive.be)
über andere Informationskanäle :…………………………………….
Seite 70 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Bewertungsbericht 2017
1.2. Ist Ihnen klar, dass Sie an einem vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Projekt
teilnehmen?
Ja
Nein
1.3. Wenn ja, woran haben Sie die Förderung durch den ESF erkannt?
(Mehrfachnennungen möglich)
am Logo des ESF auf den Dokumenten des Projektträgers
am Logo des ESF auf Plakaten, Flyer des Projektträgers
am Logo des ESF auf dem Hinweisschild am Gebäude des Projektträgers
am Logo des ESF in den Räumen des Projektträgers
am Hinweis des Projektträgers in der Projektbeschreibung in der Presse
an der mündlichen Mitteilung durch den Projektträger
andere:……………………..
1.4. Warum haben Sie an dieser Maßnahme teilgenommen? Wie wichtig waren Ihnen folgende
Gründe?
sehr eher teils eher ganz
wichtig wichtig wichtig unwichtig unwichtig
eine (neue) Berufsorientierung erhalten
einen zertifizierten Abschluss erhalten
die Chance erhöhen, eine Arbeit zu finden
die Chance erhalten, einer geregelten
Arbeit / Beschäftigung nachzugehen
soziale Kontakte knüpfen
eine geregelte Alltagsstruktur erhalten
das eigene Selbstwertgefühl stärken
das Fachwissen verbessern
die Sozialkompetenzen (z.B. Teamfähigkeit,…)
verbessern
das Recht auf Arbeitslosenunterstützung behalten
der finanzielle Anreiz
einen Ausweg aus dem „Nichtstun“ finden
der Verpflichtung der Behörden nachkommen
andere Gründe:……………………………
Bewertungsbericht 2017 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Seite 71
71
1.5. Wie zufrieden sind Sie bisher mit der Maßnahme?
sehr überwiegend teils eher ganz
zufrieden zufrieden zufrieden unzufrieden unzufrieden
insgesamt
mit folgenden Punkten sehr überwiegend teils eher ganz
zufrieden zufrieden zufrieden unzufrieden unzufrieden
Dauer zwischen Anfrage und Beginn der Maßnahme
Erreichbarkeit (Anfahrt)
Beratung für die Aufnahme in die Maßnahme
Stundenplan
Verfügbarkeit des Betreuungspersonals
Kompetenz des Betreuungspersonals
Inhalt der Maßnahme
Dauer der Maßnahme
Qualität der Unterlagen, des Materials
Qualität der angewandten Methoden
(z.B. Lernen am PC, individuelle Gespräche, ...)
Qualität der Betreuung
Gruppenzusammenstellung
Wenn Sie unzufrieden sind, erklären Sie uns bitte warum dies so ist
_____________________________________________________________________________________
_____________________________________________________________________________________
Seite 72 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Bewertungsbericht 2017
1.6. 1. Mit welchem anderen Dienst haben Sie noch Kontakt?
2. Besteht eine Zusammenarbeit zwischen diesem Dienst und Ihrem jetzigen
Projektträger?
3. Wenn ja, wie bewerten Sie diese Zusammenarbeit?
1.
Kontakt mit anderem Dienst
2.
Zusammenarbeit
Nein Ja
(wenn
ja)
3.
Bewertung der Zusammenarbeit
gut schlecht weiß nicht
Arbeitsamt
(Stellenvermittlung,
Berufsberatung,…)
Dienststelle für Selbstbestimmtes
Leben
Öffentliche Sozialhilfezentren
SPZ
Psychiatrie
Betriebe
Andere Projektträger
Andere Dienste: ………………………
1.7. Gibt/Gab es individuelle Probleme, die Ihnen die Teilnahme an der Maßnahme erschwerten?
Mehrfachnennungen möglich
Gesundheitliche Probleme
Finanzielle Probleme
Private/familiäre Probleme
Probleme mit der Kinderbetreuung
Probleme in Bezug auf die Fahrt zum Ort der Maßnahme
Probleme in Bezug auf die Dauer der Maßnahme
Probleme mit anderen Teilnehmern/innen innerhalb der Gruppe
Probleme mit dem Betreuungspersonal
Andere Probleme:………………
Keine Probleme
Bewertungsbericht 2017 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Seite 73
73
1.8. Inwieweit wurden die Erwartungen, die Sie beim Eintritt in die Maßnahme hatten, bisher
erfüllt?
voll überwiegend teils überwiegend überhaupt
erfüllt erfüllt erfüllt nicht erfüllt nicht erfüllt
Kommentar - Verbesserungsvorschläge
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
Seite 74 | Anhang: Kontextindikatoren und Fragebogen Zufriedenheitsanalyse | Bewertungsbericht 2017
2. Angaben zu Ihrer Person zum Zeitpunkt der Befragung
Geschlecht: Frau Mann
Alter: < 25 Jahre
25-40 Jahre
41-50 Jahre
> 50 Jahre
Nationalität: Belgier/in
sonstige EU Bürger/in
Nicht EU-Bürger/in
Familienstand: wohnt mit Partner/in
wohnt mit Partner/in und Kinder
wohnt alleine
wohnt alleine mit Kinder
wohnt in Wohngemeinschaft
wohnt bei Eltern oder Familie
sonstiger
Arbeitsmarktstatus: Arbeitsuchende/r
Arbeitnehmer/in
Selbstständige/r
Sonstige (Teilzeitschüler/in, Lehrling)
Nicht erwerbstätig (Hausfrau/mann, Migrant/in- nicht eingetra-
gen beim Arbeitsamt)
Sind Sie beim ÖSHZ (Öffentlichen Sozialhilfezentrum) eingetragen Ja Nein
Sind Sie bei der DSL (Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben) eingetragen Ja Nein
Sind Sie beim Föderalen Dienst für Soziale Sicherheit eingetragen? Ja Nein
Wurde Ihnen seitens des Landesamtes für Arbeitsbeschaffung (LfA-ONEM)
eine 33%ige Arbeitsunfähigkeit anerkannt Ja Nein
Ausbildung
(höchstes Diplom):
ohne Abschluss
Primarschule
Sekundarschule - Unterstufe
Sekundarschule – Oberstufe
Lehre
Meisterausbildung
Hochschule/Universität
Sonstige (inkl. Ausbildung im Heimatland)
VIELEN DANK FÜR IHRE MITARBEIT
Bitte ausgefüllten Fragebogen bis zum . ___ .2018 mittels beigefügtem Rückumschlag beim Projektträger abgeben oder per Post an das Ministerium der DG - Europäischer Sozial-fonds, Gospertstraße 1, 4700 Eupen zurückschicken