bayerns meteorite, der chiemgau impakt und das bayer. landesamt für umwelt (lfu)

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    Bayerns Meteorite, der Chiemgau Impakt unddas Bayer. Landesamt fr Umwelt (LfU)

    CIRT (2013): Buchbesprechung Nicht von dieser Welt BayernsMeteorite. Hg.: Bayerisches Landesamt fr Umwelt, 126 Seiten,2012. 19,00 EUR.

    I. Der Chiemgau-Impakt, E.F.F. Chladni und das Bayerische LfUDas bayerische Landesamt fr Umwelt (LfU) hat Ende 2012 anllich der gleichnamigenSonderschau bei den Mineralientagen Mnchen 2012 das Buch Nicht von dieser Welt BayernsMeteorite herausgegeben.

    Ein uerlich schnes, aufwndig gestaltetes Buch zum Thema Meteorite in Bayern, deren Fallbeobachtet wurde. Zahlreiche Abbildungen, darunter auch historische Darstellungen undHandschriften, runden diesen Eindruck ab. Der Teil, der sich mit den 8 gesicherten und 10 weiteren,vermuteten oder vermeintlichen Meteoritenfllen beschftigt, bringt etliche Informationen unteranderem zu Lokalitten, Augenzeugenberichten (bei Fllen vor 1819 hufig schon von CHLADNI[s. u.] beschrieben, der auch zitiert wird) und zu den (soweit noch vorhandenen) Meteoriten selbst,wobei der Text manchmal vom Sachlichen schon sehr ins Saloppe fllt. Zustzlich wird noch dasbekannte Nrdlinger Ries beschrieben, was durchaus von dieser Welt ist. Ergnzt wird dieDarstellung durch Kapitel, die sich mit Meteoriten allgemein, deren Zusammensetzung, Alter undEntstehung beschftigen, sowie mit der (spekulativen) Zuordnung der bayerischen Meteoriten zuAsteroiden.

    Wer sich fr die Historie und Eigenschaften der bayerischen Meteoriten interessiert, der wre mitder Hlfte des ca. 130 Seiten starken Buches gut bedient. Zum Ries-Krater gibt es bereits eine groeMenge an Literatur auch fr den Laien, und in dem ebenfalls jngst erschienenen BuchMeteorite, das von den Fachwissenschaftlern Schultz und Schlter geschrieben und fr eine breiteffentlickeit ausgearbeitet wurde, erhlt der Leser bei ebenbrtiger Gestaltung wesentlichgrndlichere Informationen.

    Schwachpunkte des LfU-Buches, besonders fachlicher Art, sind dergestalt, dass man die Fragestellt, ob die Autoren tatschlich vom Fach sind oder eher nicht, da der neuere Stand der Forschungteilweise unbekannt zu sein scheint. Ein paar Beispiele hierfr sind:

    Im Kapitel Wenn Steine vom Himmel fallen werden Kometen noch ganz allgemein alsschmutzige Schneeblle bezeichnet, zusammengesetzt aus gefrorenen Gasen, Wassereis undStaub. Dies entspricht nicht mehr den heutigen Erkenntnissen. Tatschlich werden schon seitlngerem Kometen eisige Schmutzblle genannt (siehe hier z. B. den NASA-Berichthttp://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?release=2012-349), da der Gehalt an Staub bzw. steinigem/metallischem Material wesentlich grer ist als bisher vermutet wurde.

    1775 fiel ein Meteorit bei Bad Rodach, der bereits zu CHLADNIs Zeiten (vor 1819, s. u.)verschollen war. In Coburg wurde laut LfU-Buch vor ca. 10 Jahren bei Aufrumarbeiten ein Steingefunden, auf den die Beschreibung genau passte und der mit einem alten, unleserlichen Etikettversehen war. Nachdem eine Analyse des Materials deutliche Kupfergehalte ergab, wurde auf alleindieser Basis ein meteoritischer Ursprung des gefundenen Materials verworfen und zu anderen

    Eigenschaften dieses Steins gar nicht Stellung genommen. Das entspricht nicht mehr heutigenVorstellungen, die solch simple Einstufungen verlassen haben und davon ausgehen, dass imWeltraum alles nur Denkbare vorhanden sein knnte, wie in folgender NASA-News zu lesen ist:

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    http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-283&cid=release_2010-283 .Dazu gehrenauch deutliche Kupfergehalte, da Kupfer in Meteoriten, im Coburger Fall ein vermuteter Chondrit,sowohl gebunden als auch nicht selten in metallischer Form vorkommt, wie ein wissenschaftlicherArtikel von 1994 feststellt: http://adsabs.harvard.edu/full/1994Metic..2993R.

    Fr das sogenannte Feuerkugelnetzwerk zur Erfassung von Meteor(oid)en wird eine Typisierungverschiedenartig erscheinender Meteor(oid)e beschrieben. Seltsamerweise gibt es im Buch keineErklrung dafr, warum in dieser Typisierung Eisenmeteorite nicht genannt werden, diebekanntermaen auch Leuchterscheinungen bzw. eine Feuerkugel erzeugen, wie am BeispielSikhote Alin (Fall 1948) bezeugt ist.

    Im Kapitel Wann fllt uns der Himmel auf den Kopf? wird behauptet, dass ein Ereignis wie dasRies (mit im Buch angenommenen 1,5 km Durchmesser des Projektils) statistisch ca. alle 500.000Jahre eintritt leider ohne Quellenangabe. Ein neuerer Artikel (Elements 2012, Vol. 8, February, S.55-60) gibt fr diese Gre allerdings 1.000.000 Jahre an, also statistisch nur halb so hufig!

    Dies hinterlt den Eindruck, dass die Autoren sich besser in staubigen Archiven auskennen als inder neueren Fachliteratur und dass Internet-Recherche fast ein Fremdwort fr sie ist. Auch dieuneinheitliche Zitierweise, wenn vorhanden, vermittelt keinen gebten Umgang mitwissenschaftlichen Quellen.

    Die gravierendsten Mngel finden sich im Kapitel Es ist nicht alles Meteorit, was glnzt. Alleinder Titel ist schon unzutreffend. Er ist zwar griffig, aber unverletzte Meteorite am Boden glnzennicht (zumindest nicht, wenn sie trocken sind), erst recht nicht, wenn die Verwitterung eingesetzthat. Die Thematik in diesem Buchabschnitt, die auch speziell den Chiemgau-Impakt betrifft, wirdweiter unten in Abschnitt II ausfhrlich kommentiert.

    Es ist bemerkenswert, dass sich seit rund 200 Jahren ein nahezu unverndertes Bild in derMeteoriten-/Impaktforschung, vor allem auch am Beispiel des Chiemgau-Impaktes, zeigt: Neuewissenschaftliche Erkenntnisse sickern nur sehr langsam in die etablierte akademische wie auch indie behrdliche Meinung ein, zum Teil gegen heftigen Widerstand, wie schon CHLADNI erfahrenmusste. Ernst Florens Friedrich Chladni, ein deutscher Physiker und Astronom, gilt alsMitbegrnder der modernen Meteoritenforschung und wurde anfangs wegen seiner Meinung zurauerirdischen Herkunft der Meteorite lcherlich gemacht.

    Ein Auszug aus der Vorrede seines 1819 erschienen Werks Ueber Feuer-Meteore und ber die mitdenselben herabgefallenen Massen (in Originalschreibweise) sollte zu denken geben:

    Es liegt auch nicht viel daran, zu wissen, wie dieser oder jener sich die Sache vorstellt, wohl

    aber zu wissen, was beobachtet worden ist, und was aus den Beobachtungen, mit Zuziehung

    bekannter Naturgesetze, auf die einfachste und natrlichste Art folgt. Hierbey kommt auch gar

    nichts darauf an, ob eine Behauptung alt oder neu ist, oder auch, ob sie Manchem, der in seinen

    einmahl gefaten Vorstellungen nicht gern etwas abndert, und alles auf einen gar zu engen Kreiszu beschrnken geneigt ist (a), etwa gar zu paradox vorkommen mchte. Jeder Satz, der etwas zur

    Vermehrung unserer Kenntnisse beigetragen hat, war einmahl zu irgendeiner Zeit etwas

    Ungewhnliches oder Paradoxes, und mute also Manchem zum Ansto gereichen; htte man also

    immer bey dem Gewhnlichen wollen stehen bleiben, so wren alle menschlichen Kenntnisse und

    Einrichtungen noch in dem Zustande der ersten Kindheit oder Rohheit, oder wren wenigstens sehr

    langsam vorwrts geschritten.

    (a) Viele, denen es sonst nicht an Einsichten fehlt, haben eine besondere Scheu dafr, sich so

    manches im Weltall so gro zu denken, als es wirklich ist, und berhaupt sich die Dinge in ihrer

    wahren verhltnismigen Gre oder Kleinheit vorzustellen. Viele mchten auch gar gern unsern

    gegen so viele andere Weltkrper sehr kleinen Erdball (und vielleicht auch auf diesem ihr liebes

    Ich) als das Wichtigste im Weltall ansehen, um dessentwillen alles Uebrige da ist, und worauf sichalles bezieht. Solche mten eigentlich, wenn sie recht consequent seyn wollen, Anhnger des

    ptolomaischen oder des tychonischen Systems seyn und bleiben. Wirklich habe ich auch vor vielen

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    Jahren zwey sonst verstndige Mnner gekannt, die physikalische und mathematische Kenntnisse

    hatten, oder zu haben glaubten; von denen aber der Eine dem ptolomaischen, der Andere den

    tychonischen Welt-Systeme mit sehr vielem Eifer anhing, weil sie, wie vormahls Galileis Gegner, es

    fr uerst sndlich und verderblich hielten, wenn man annhme, da die Erde sich bewege. Beyde

    gaben sich alle Mhe, um mich von ihrer Meinung zu berzeugen; ich antwortete ihnen aber, mir

    kme das, wenn man nur noch einen Schritt weiter in das Kleine gehen wollte, ungefhr so vor, als

    ob, wenn ein Hase gebraten wrde, man annehmen wollte, da nicht etwa der Hase nebst demSpiee sich bewege, sondern da die Kche nebst dem Feuer, so wie auch das ganze Haus, die

    Erde, und allenfalls auch das ganze Weltall sich um den Hasen drehe, damit er gebraten werde.

    Hasenbraten und die sich drehende Kche: Ob Chladni geahnt hat, dass noch 200 Jahre spter ein(LfU-)Buch geschrieben wrde, in dem moderne wissenschaftliche Forschung zu meteoritischenImpakten bei Marsmnnchen angesiedelt wird?

    Vor diesem Hintergrund mssen wir von der Empfehlung des Landesamtes am Beginn des Kapitels,das sich mit Marsmnnchen befat, dringend und ernsthaft abraten, sich bei Fragen und Funden andas Landesamt zu wenden. Das Buch ist ein Beleg, dass den Autoren und augenscheinlich auchderen Beratern wissenschaftliche Methodik weitgehend fremd ist und Begutachtungen nach freiem

    Belieben erfolgen.Schlielich stellt sich die Frage, ob dieses Buch tatschlich mit der Aufgabenstellung fr Beamteund Angestellte des Landesamtes fr Umweltschutz, Abteilung Geologie, vereinbar ist und nichtbesser von Historikern, Mitarbeitern der ffentlichkeitsarbeit und echten Fachkrften verfasstworden wre, ohne die aktuell laufenden Forschungen zu diskreditieren.

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    II. Das Bayerische Landesamt fr Umwelt geologischer Dienst undder Chiemgau-Impakt: eine unendliche Geschichte.

    Ende letzten Jahres erschien das Buch Nicht von dieser Welt Bayerns Meteorite, das vomBayerischen Landesamt fr Umwelt (LfU) herausgegeben wird. Die nachfolgenden Ausfhrungenbeschftigen sich mit einem Abschnitt aus dem Buch, der sich in eigenartiger Weise zwar inmehreren Abschnitten mit dem Chiemgau-Impakt beschftigt, ohne diesen dort aber berhauptexplizit beim Namen zu nennen, was den uninformierten Leser ziemlich ratlos lassen muss (soll?).Der Titel mit der unendlichen Geschichte bezieht sich darauf, dass Geologen des LfU von Beginn

    der Forschung zum Chiemgau-Impakt an nur Ablehnung mit berwiegend sehr fragwrdigerArgumentation und Aktion artikuliert haben, ohne je in eine wissenschaftliche Diskussion mit denForschern des CIRT (Chiemgau Impact Research Team) eingetreten zu sein, was sich imvorliegenden Buch nahtlos fortsetzt.

    Die Autoren des Buches sind

    Dr. Roland Eichhorn, Leiter des geologischen Dienstes des LfU

    Dr. Erwin Gei, Leiter Referat Tieferer Untergrund, tiefe Geothermie, Geophysik

    Rosemarie Loth, Referat Geoinformation und Geomanagement

    Es soll hier nicht errtert werden, wieweit es in den Dienst- und Aufgabenbereich von Beamteneines geologischen Landesamtes gehrt, ber das fachfremde Gebiet der Meteorite umfangreich zurecherchieren und ein Buch zu schreiben, das dann auch noch in Regie des Amtes herausgegebenwird mit Bayerns Geologie und den Aufgaben der Beamten eines geologischen Landesamteshaben ein paar herabgefallene Meteorite ganz offensichtlich nicht das geringste zu tun.

    Recherchiert man bei den Autoren, so haben sie anscheinend noch nie ber Meteoritewissenschaftlich gearbeitet und publiziert. Auch das soll hier nicht weiter errtert werden.

    Hier geht es um den Buchteil, der sich in der Vorstellung der LfU-Beamten mit Marsmnnchenund anderen Mythen (so die berschrift im LfU-Buch) und da insbesondere mit dem Chiemgau-Impakt beschftigt. Und auch da muss konstatiert werden, dass von den Autoren niemand jemalsber Impakte, Impaktgeologie und Impaktprozesse wissenschaftlich gearbeitet und publiziert hat.Die Beurteilungen zum Chiemgau-Impakt beruhen daher auf Hrensagen und kaum studierter, bzw.weitgehend ignorierter Literatur oder auf verflschenden Literaturangaben, wie nachfolgend gezeigtwird. Und auch hier sollte die Frage erlaubt sein, ob es zum Dienst- und Aufgabenbereich von

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    Beamten gehrt, sich massiv in Belange der wissenschaftlichen Forschung einzumischen (z. B.Doppler et al. 2011) und bei Disputen Partei zu ergreifen. Schon gar nicht sollten sie sich anmaen,ein richtig oder falsch in der Wissenschaft zu beurteilen.

    Wir nehmen uns hier einzelne Abschnitte zu den Marsmnnchen vor und whlen in derselbenReihenfolge jeweils als berschrift die programmatischen Titel der LfU-Autoren.

    Dolinen statt Impaktkrater

    Hier geht es um eine wissenschaftliche Hypothese zu einer Erweiterung des Ries-Impaktereignisses,die der renommierte bayerische Geologe Professor Dr. Erwin Rutte seit den 70er Jahren mitintensiven Gelndearbeiten, Gesteinsanalysen und einer groen Anzahl von Schlerarbeitenpropagiert hatte. Seine wissenschaftlichen Untersuchungen und Publikationen haben weitaus mehrgeologische Substanz als all die Kritiken, die die Gegner der Rutteschen Hypothese, darunterbezeichnenderweise auch Geologen des damaligen Landesamtes (heute Geologischer Dienst imLfU), je aufgebracht haben. Schon damals hatten wir im Prinzip den Beginn der unendlicheGeschichte der Regional- und Amtsgeologen, der hier erneut von Geologen des LfU aufgetischtwird. Beim Chiemgau-Impakt sind nach heutiger LfU-Ansicht alle Krater Toteislcher,Kohlenmeiler, Kalkbrennfen oder Verhttungsstellen; damals, bei Prof. Rutte, waren dievermuteten Krater allesamt Dolinen und andere Karsterscheinungen. Bis auf den heutigen Tag istProf. Ruttes Hypothese zum deutlich greren Riesereignis nicht widerlegt worden, und allenfallseinige seiner Ansichten sind als vermutlich nicht zutreffend anzusehen. In Gegensatz zu seinenKritikern hat Prof. Rutte seine Hypothese neben Laboranalysen auf langjhrige, intensiveGelndearbeiten und seine brillante Kenntnis der bayerischen Geologie gesttzt; seine Kritikerhaben nur bei genauer Betrachtung (Zitat im LfU-Buch!) alles mit dem Karst erklrt. Und dieEntstehung der merkwrdigen polymikten Brekzien mit praktisch 100%iger Verkieselung, dieaufflligste Variett von Ruttes Alemonit-Gesteinen, hat im Gegensatz zu den Behauptungen imLfU-Buch bis heute keine schlssige Erklrung, und eine Impaktentstehung im Zusammenhang mit

    dem Ries-Krater scheint mehr als plausibel. Eine Bildung der rtselhaften Brekzien durchVerwitterung in Moornhe ist an Lcherlichkeit kaum zu berbieten, wobei frher sogar nochSchwankungen des Wasserspiegels von Swasserseen fr ihre Entstehung verantwortlich gemachtwurden.

    Hier verspren wir den Wunsch, eine Empfehlung auszusprechen: Man sollte 5 Euro sparen undsich statt des Meteoriten-Buches des LfU das zuletzt erschienene Buch von E. Rutte (2003): Landder neuen Steine. Auf den Spuren einstiger Meteoriteneinschlge im Mittel- und Ostbayern. 112Seiten; Universittsverlag Regensburg,

    zulegen. Dort wird der Leser auch erfahren, dass der Name Alemonit nichts mit den Alemannen zutun hat, wie die LfU-Autoren kurioserweise und unwissend schreiben, sondern sich von Alemona

    ableitet. Alemona ist eine rmische Fruchtbarkeitsgttin und im Fall der Gesteine einfach derlateinische Name fr den Fluss der Altmhl, in deren Bereich die Alemonite gehuft auftreten.

    Sediment statt Impaktit

    Die Autoren des LfU machen exakt den Fehler, den sie dem CIRT vorwerfen, dass sie nmlichSedimentstrukturen und tektonische Verformungsgefge mit den echten Shatter Cones vomTttensee-Ringwall verwechseln, was im brigen sehr hufig von Impaktunkundigen gemacht wird,die Windschliff, Drucksuturen, Tutenmergel (Nagelkalke) usw. fr Shatter Cones halten. DieAutoren des LfU, die sich damit in guter Gesellschaft befinden, schreiben von Druckkegeln mitihren gestriemten Kegelmnteln. Und das ist der entlarvende Ausdruck: gestriemt. Die typischenPferdeschwanzstrukturen der echten Shatter Cones (Abb. 1), wie sie auch der Fund vom Tttensee

    aufweist, haben mit Striemungen berhaupt nichts zu tun (*). Die Shatter Cones sind Trennflchenund keine Pressstrukturen, und die Markierungen der Shatter Cones sind Bruchfchenmarkierungenund keine Striemungen. Letztere entstehen als Kratzspuren bei Relativbewegungen im Gestein.

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    %E2%80%9Exifengit%E2%80%9C-und-gupeiit%E2%80%9C/), lsst sich die Analyse sowohl miteinem kosmischen als auch mit einem irdischen Ursprung interpretieren.

    Die Bildung von Eisensiliziden in Brennfen ist dem CIRT seit langem bekannt und wurde beiUntersuchungen, die vom CIRT selbst initiiert waren, festgestellt. hnliches ist auch von Brennfenaus anderen Lndern bekannt. Dass FESI-Material eine kurze Zeit lang nach dem ZweitenWeltkrieg mit Dnger ausgebracht worden sein knnte, ist publiziert worden (Ernstson et al. 2010)und kann auf der CIRT-Internetseite selbst nachgelesen werden. Allerdings ist noch nie irgendwoeine einzige Dngerprobe aufgetaucht, in der sich Eisensilizide befunden haben. Ungekehrt wurdendie impaktbezogenen Eisensilizide an vielen Fundorten ausgegraben, nachgewiesenermaen z.T. intiefen, vllig unberhrten Bodenschichten, im Torfmoor, hoch oben in den Voralpenbergen, unterumgestrzten Burgmauern, unter Baumwurzeln uralter Bume und unmittelbar unter einemmittelalterlichen Mnzschatz. All das wird von den LfU-Autoren unterschlagen, obgleich es seitbald 10 Jahren bekannt ist und vielfach publiziert wurde (z. B. in Ernstson et al. 2010), und es stelltsich die naheliegende Frage, wie und warum denn all diese Flecken von den Bauern gedngtworden sein sollten.

    Abb. 2. Eisensilizid-Sphrule aus dem Chiemgau-Meteoritenkrater-Streufeld unter dem

    Elektronenmikroskop keine hnlichkeit mit den LfU-Industriepartikeln.

    Um das Dnger-Mrchen zu untermauern, wird in dem Buch ein Foto gezeigt, auf dem eineHandvoll von halbzentimetergroen meist formlosen, schmutzig grauen und teils krnigen FeSi-Brckchen aus der Industrie zu sehen ist. Nicht das Bild ist entlarvend, aber die Unterschrift, in dervon FeSi-Kgelchen die Rede ist. Von Kgelchen keine Spur, aber der Begriff scheintabsichtlich gewhlt, um davon abzulenken, das die von den CIRT-Forschern ausgegrabenenEisensilizide vielfach tatschlich als kugelrunde, metallisch hochglnzende Sphrulen auftreten(Abb. 2), die auch unter dem Elektronenmikroskop untersucht wurden und fr die bezglich desGupeiits eine groe hnlichkeit mit dem meteoritischen Mineral Suessit nachgewiesen wurde (Prof.U. Schssler, Universitt Wrzburg; Ernstson et al. 2010).

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    Abb. 3. Electron Back Scatter Diffraction (EBSD) an einer Eisensilizid-Probe vom Chiemgau-

    Impakt. Industrie: ausgeschlossen. Quelle: Oxford Instruments, Wiesbaden.Wissenschaftlich weitaus bedenklicher und nicht tolerierbar ist allerdings der Umstand, dass dieLfU-Autoren komplett verschweigen, dass seit mehreren Jahren die aus der Natur stammendenEisensilizide mit hochmoderner Analysentechnik mit der Raster-Elektronenmikroskopie (REM), derTransmissions-Elektronenmikroskopie (TEM) zusammen mit der chemischen EDX-Analysetechnikund der Elektronen-Backscatter-Diffraction (EBSD, Abb. 3) untersucht werden (vonWissenschaftlern von Carl Zeiss Microscopy, Oberkochen, und von Oxford Instruments,Wiesbaden). Auch diese Zusammenarbeit ist seit mehreren Jahren allgemein bekannt, undwesentliche Ergebnisse wurden bei der renommierten Tagung LPSC 2011 in TheWoodlands/Houston, USA, publik gemacht (Hiltl et al. 2011; http://www.chiemgau-impact.com/2011/08/strange-iron-silicide-matter-from-the-chiemgau-meteorite-impact/). Dieses und

    ausfhrlichere Darstellungen sind den LfU-Autoren auch im Internet zugnglich, das von ihnen jaoffenbar bezglich des Chiemgau-Impaktes intensiv studiert wird. Damit msste ihnen auch klarsein, was aber unterschlagen wird, dass die Analysen aus der Forschergruppe des Chiemgau-

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    Impaktes eine ganz andere Sprache sprechen als es die Autoren mit Hinweis auf die uraltennichtssagenden Analysen zu suggerieren versuchen. Nach diesen neueren Analysen ist es mehr alswahrscheinlich, dass die untersuchten Eisensilizide mit ihren z.T. spektakulrenZusammensetzungen und mineralogischen Strukturen einen kosmischen Ursprung haben.

    Algenfra statt Schmelzstrukturen

    Bei den sogenannten Furchensteinen des Chiemsees drngt sich der Eindruck auf, dass es selbst denLfU-Autoren nicht ganz geheuer bei diesen Bildungen ist, da sie sich im Gegensatz zu anderenGeologen (z.B. Dr. Robert Darga vom Museum in Siegsdorf) doch sehr vorsichtig ausdrcken. Aberauch sie knnen es nicht lassen, wegen einer gewissen hnlichkeit von Bildungen in anderen Seenden CIRT-Forschern zu empfehlen, auch dort nach Impakten zu suchen. Im Prinzip haben dieAutoren recht, denn sie schlagen genau das vor, was sehr viele Geologen vielfach eben nicht tun,indem sie nmlich den Karren vor das Pferd spannen: Da es gefurchte Gerlle z.B. auch imBodensee gibt, knnen die Furchensteine vom Chiemsee keine Impaktbildungen sein.Wissenschaftlich (auch geologisch!) naheliegend wre zunchst die berlegung, ob nichttatschlich derselbe Prozess (Impakt) am Bodensee stattgefunden hat (das Pferd vor den Karren

    spannen). Erscheint das fraglich, wre die anschlieende wissenschaftliche berlegung, ob es beider gewissen hnlichkeit auch wirklich in beiden Fllen um denselben Prozess geht. Und da sindwir genau beim Punkt. Der Wissenschaftler nennt das Konvergenz, wenn nmlich zwei ganzunterschiedliche Prozesse zu hnlichen Resultaten fhren. Und da praktizieren die regionalen undlokalen Geologen mit den Autoren des LfU die Methode, bei den Furchensteinen berhaupt nichtgenau hinzuschauen und besser gar nicht genau zu lesen. Im Buch wird ein Furchenstein vomWaginger See (der brigens auch im Impakt-Streufeld liegt) gezeigt, der mit den regmaglyptischenGerllen vom Chiemsee, deren Verformung auf einen Impakt-Prozess zurckgefhrt wird, nichtsgemeinsam hat. Niemand aus der Meteoriten- oder Impakt-Forschung wrde spontan auf die Ideekommen, das Waginger See-Objekt mit einer regmaglyptischen Ablation in Verbindung zu bringen.

    Was wir in vielen Artikeln zu den regmaglyptischen Gerllen des Chiemsees geschrieben haben(http://www.chiemgau-impakt.de/2011/07/14/furchensteine/, mit vier weiteren Links darin),betonen wir noch einmal:

    Die auf Abschmelzvorgnge zurckgefhrte Ablation zeichnet sich aus durch vielfach kegel- oderpyramidenfrmige Gestalt der Gerlle, durch messerscharfe Grate zwischen den Vertiefungen unddie in sehr vielen Fllen streng geometrisch angeordneten Grate (Abb. 4, 5), was alles unbedingt zuder Annahme fhren msste, dass sich die Algen gut organisiert und ber eine sehr guteKommunikation verfgt haben mssten, um auf Kommando dann im Gleichschritt zum Fressenauszurcken.

    Die den meteoritischen Regmaglypten so sehr hnlichen Strukturen wurden auch in

    wunderschner Ausbildung auf einem Sandsteingerll aus dem Chiemsee nachgewiesen. [Bild] Remaglyptische Ablation findet sich auch auf Karbonatgerllen mit eingeschlossenen Silex-Knollen, die typische Merkmale einer Temperung (also Einwirkung erhhter Temperaturen)aufweisen.[Bild]

    All das wird im Buch der LfU-Autoren unterschlagen und stattdessen plakativ ein wenigskulptierter Stein mit labyrinthhnlicher Furchung gezeigt, was alles andere als guterwissenschaftlicher Stil ist.

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    Abb. 4. Scharfgratige kegel- und pyramidenfrmige Regmaglyptensteine vom Chiemsee kein Algenfra. Rechts: herausgeschmolzene/-dissoziierte Drucksutur (Stylolithen) undgeometrisch verlaufende parallele Furchen, die unbeeindruckt die Drucksutur kreuzen:Gutes Organisations- und Kommunikationsvermgen der Algen beim gemeinsamen Fressen!

    Abb. 5. Scharfgratige Regmaglyptensteine (Furchensteine) vom Chiemsee und aus denImpakt-Auswurfmassen der Rubielos de La Crida-Impaktstruktur in Spanien. Die spanischenRegmaglyptensteine haben niemals Wasser und Algen gesehen.

    Unterschlagen wird ferner die in einem internet-zugnglichen Artikel (auf den auch unbersehbarbei den Chiemsee-Furchensteinen verlinkt wird) publizierte Existenz absolut identischerFurchensteine aus der Ablagerung von Impakt-Auswurfmassen (http://www.impact-

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    structures.com/article%20text.pdf; http://chiemgau-impakt.de/pdfs/Furchenstein.pdf). Faktischbesteht kein Unterschied hinsichtlich des karbonatischen Materials, der Pyramidenform, dergeometrisch angeordneten Ablationswege und der scharfen Grate (Abb. 5). Und diese in denAuswurfmassen vielfach angetroffenen Bildungen auf groen Klasten haben niemals ein Wasser mitAlgen gesehen sondern mssen sie im Zuge des Impakt-Auswurfs im Hochgeschwindigkeits- undHochdruck-Kontakt mit berhitzen Gasen und Flssigkeiten bei Karbonat-Schmelzung und/oder

    -Dissoziation erhalten haben.

    Kalkbrennofen statt Meteor-Glas

    Hier greifen die LfU-Autoren die hinlnglich bekannte Mr von den Kalkbrennfen auf undignorieren bzw. unterschlagen alle Untersuchungen und Analysen, die fr diese glasummanteltenGerlle in der Vergangenheit, z.T. bereits vor sieben Jahren, publiziert wurden. Sie verschweigen,dass die Forscher vom CIRT selbst umfangreiche Recherchen betrieben haben und glasierte Gerlleaus Kalkbrennfen beigebracht und zum Vergleich selbst im Impakt-Museum in Grabensttt mitden entsprechenden Erluterungen ausgestellt haben. Wir vermuten allerdings, dass die Geologenvom Amt noch nie in diesem Museum waren.

    Was stimmt nicht an der Mr mit den Kalkbrennfen und der in Frage gestellten Impaktgenese vonGlasgerllen? Lassen wir dabei die absurde geologische Erklrung beiseite, die ein bekannterProfessor der Geochemie und Impaktforscher bereithielt, als er die hauchdnne Glasummantelungvon Gerllen bei Kratern in der Schotterebene als mgliche Folge von Gebirgsverschiebungen inden Alpen in einer Begutachtung mitteilte (liegt dem CIRT vor).

    Die LfU-Autoren sprechen von 3 7 m groen fen. In der Literatur ist zu lesen, dass lokaleKalkbrennfen meist Durchmesser von 1 2 m, in Ausnahmefllen bis zu 4 m haben(http://verein.chiemgau-impakt.de/2011/10/zum-thema-kalkbrennofen/). Das ist verstndlich, dadeutlich grere Erdgruben zu Konstruktions- und Befeuerungsproblemen gefhrt htten. Die LfU-Autoren legen keinen Beweis (siehe weiter unten Zitat C. Sagan) fr irgendeinen 7 m groen

    Kalkbrennofen in der Region vor.Und wenn auch: Ein Groteil der glasummantelten Silikatgerlle wurde z.B. in den z.T. deutlichgreren Kratern Mauerkirchen (8 m Durchmesser) und #004 (11 m Durchmesser) geborgen(Neumair & Ernstson 2011, Schssler et al. 2005, Ernstson et al. 2010). In beiden Kratern gab esnicht ein einziges Indiz fr irgendwelche menschlichen Aktivitten, dafr aber Belege (z.B.Schockeffekte), die die Annahme einer extraterrestrischen Formung unumgnglich machen.

    Abb. 6. Glasummanteltes Quarzit-Gerll 004-3 aus dem Krater #004 bei Emmerting. Quarzein dieser Probe sind diaplektisch verglast, was Schockdrcke von einigen 100 kbar = einige 10GPa erfordert. Diese glasierten Gerlle mit Kalkbrennfen oder anderer menschlicherTtigkeit in Verbindung zu bringen ist absurd. Diaplektische Glser entstehen nach dem

    gegenwrtigen Stand der Wissenschaft allein durch eine Schockmetamorphose bei einemImpakt. Obgleich publiziert, werden diese Befunde vom LfU unterschlagen.

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    Prof. U. Schssler von der Universitt Wrzburg hat eine groe Anzahl der extrem erhitzten Gerllemit Glasbildung aus dem Krater #004 nach allen Regeln der mineralogischen und petrographischenKunst analysiert (Abb. 6), und er schreibt abschlieend in seinem Bericht (im Internet publiziert: http://www.chiemgau-impakt.de/einfuehrung/mineralogisch-petrographische-und-geochemische-untersuchungen /):

    Die Gelndebeobachtungen und die Laboruntersuchungen schlieen normale tektonische

    Prozesse und anthropogene Einwirkungen vllig aus und sprechen eindeutig fr ein

    Impaktereignis.

    Die wesentlichen Teile des Berichtes und auch dieses Zitat befinden sich in dem Buch von Prof.Ernstson (Ernstson 2010) zum Chiemgau-Impakt, das von den LfU-Autoren selbst zitiert wird, undwir mssen es wiederum den LfU-Autoren als schlechten wissenschaftlichen Stil ankreiden, dasssie weiterhin die Mr von den Kalkbrennfen aufrechterhalten und die wissenschaftlich klardokumentierten Belege zur eindeutigen Impaktgenese unterschlagen.

    Toteislcher statt Streufeld

    Wir beginnen die Mr von den Toteislchern mit einem falschen Zitat im Buch der LfU-Autoren.Sie schreiben ber die 80 Krater des Streufeldes, das Ernstson (2010) als grtes Meteoritenkrater-Streufeld auf der Erde interpretiert hat. Bei Ernstson (2010) steht aber korrekterweise: Damitgehrt die Streuellipse zu den grten Meteoritenkrater-Streufeldern auf der Erde und mag als dasgegenwrtig bedeutendste angesehen werden. Das ist etwas anderes als was die LfU-Autorenschreiben.

    Der wieder aufgewrmte Hinweis im LfU-Buch, dass renommierte Impaktphysiker diephysikalische Mglichkeit eines solche Streufeldes stark bezweifeln kratzt eher am Renommeedieser (nicht genannten) Impaktphysiker, da ihre Modellrechnungen am Computer die Wirklichkeitder Beobachtung in der Natur ignorieren. Wir wissen von den Rechnungen am Berliner

    Naturkundemuseum (Reimold, Kenkmann, Wnnemann), die besagen, dass ein Einschlagstreufeldnicht viel grer als 1 km sein darf und dass kleinere Meteoritenkrater berhaupt nicht auf der Erdeentstehen drfen. Dabei werden real existierende deutlich grere Einschlagfelder (z.B. Bajada delDiablo, Campo del Cielo, Quillagua) einfach ausgeblendet, und der direkt beobachtete Impakt vonCarancas in Peru im Jahr 2008 mit einem 13 m-Krater und nachgewiesenen Schockeffekten musseinfach nur peinlich fr diese Impaktphysiker mit ihren Berechnungen und Behauptungen sein.

    Die Mr von den Toteislchern, wie es sinngem auch bei dem Eiszeitforscher Manfred R.Martin heit, basiert auf einer These, die noch niemals, zumindest gilt das fr die Voralpen-Seen,berprft, geschweige denn bewiesen wurde (zu Beweisen siehe weiter unten das Zitat von C.Sagan), wenngleich Geografen und Geologen sie stets bemht haben und weiterhin unbeweglichdaran festhalten.

    Das gilt auch fr das Parade-Objekt der Toteisverfechter, den Tttensee-Krater, was im folgendenAbschnitt genauer errtert wird.

    Der Hinweis, dass dann alle Krater auerhalb der letzten Gletschervorste mit Verhttung,Kohlenmeilern und Kalkbrennfen zusammenhngen knnten, zeigt erneut, dass sich die LfU-Autoren in den letzten acht Jahren berhaupt nicht kundig gemacht haben oder die Ergebnisse derImpaktforscher einfach verschweigen. Immerhin hat sich die Auffassungsgabe der Geologendahingehend verbessert, dass die Krater in der Schotterebene im nordstlichen Teil der Streuellipsenicht mehr zu den Toteislchern dazugerechnet werden.

    Eiszeit-Relikt statt Kelten-KometUnd wieder ein falsches Zitieren, was in diesem Fall einerseits die Vermutung nhrt, dass der Leserdie Originalarbeit von Ernstson et al. (2011) zu den Donnerlchern und der Bodenverflssigung

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    nicht auffinden soll, andererseits durch die Verflschung die Sicht des LfU offenbar mehr Gewichtbekommen soll.

    Wieder einmal geht es um die Datierung des Tttensees und die Bohrung des LfU, die von denForschern des CIRT mit Blick auf einen Impakt wiederholt als unsinnig platziert bezeichnet wordenist (z.B. Rappenglck et al. 2011). Die Bohrung, die das Alter der Tttensee-Entstehung berRadiokarbon-Datierungen angeblich auf 12.500 Jahre festlegen soll, wurde vom LfU allerdings inSchichten auerhalb des Impakt-Kraters abgeteuft, die natrlich die ganz normale Altersabfolge seitder Eiszeit widerspiegelt und mit der Bildung des Tttensee-Kraters gar nichts zu tun hat. Hierkommt die absolute Unkenntnis der LfU-Geologen zum Tragen, die von Impaktvorgngen nicht dasgeringste verstehen und es bis heute abgelehnt haben, mit den CIRT-Forschern in einen Dialogeinzutreten.

    Um die Situation zu verdeutlichen, haben wir hier in Abb. 7 ein Foto von dem Meteor(Barringer)-Krater in Arizona eingestellt und markiert, wo analog zur Tttensee-Kraterstruktur das LfU etwaseine Bohrung hingesetzt hat: direkt am Kraterrand, aber eben in der Schichtenfolge, die beimImpakt in der Altersstruktur berhaupt keine Strung erfahren hat.

    Abb. 7. Randbereich des Meteor-(Barringer-)Kraters in Arizona, USA. Der Durchmesser derStruktur betrgt 1200 m. Mit Impakt-Kraterbildungsprozessen klar vertrglich ist derscharfe Abbruch der Sedimentschichten unmittelbar am Kraterrand, die auch noch leichtgegen das Kraterinnere angehoben sind. Eine Bohrung in die vollkommen erhalteneSchichtenfolge direkt am Rand wrde die Gesteine in die Trias und das Perm mit Alternzwischen ca. 240 und 260 Mill. Jahren datieren. Der Einschlag selbst geschah vor etwa 50 000Jahren. Hier wird die Unsinnigkeit der LfU-Bohrung am Rand des Tttensee-Kratersbesonders deutlich.

    Nachdem das CIRT wiederholt das Amt auf die wissenschaftlich sehr fragwrdige Pressemitteilungund die Verffentlichung (Doppler et al. 2011) hingewiesen hat, hat man sich dort wohl etwas

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    unwohl gefhlt und scheut sich nun nicht, die Dinge einfach zitatmig zu verflschen. Was istdamit gemeint? Im LfU-Buch heit es, dass das CIRT argumentiert, der [komplettes Zitat des LfU:]Meteorit sei schlielich 200 Meter neben der Beprobungsstelle niedergegangen, daher sei eineungestrte Schichtenfolge der weichen Torfschicht am Rand des Tttensee-Lochs nichtberraschend. Diese Begrndung ist aber mehr als widersprchlich. Denn Ernstson behauptet 2010gleichzeitig, dass eben dieser Einschlag eines kosmischen Krpers als Auslser fr ein Erdbeben

    der Magnitude 7 betrachtet werden kann, das noch in 20 km Entfernung zu weitrumigenVerflssigungen gefhrt haben soll.

    Und hier geschieht die Verflschung: Im Buch von Ernstson (2010) heit es erst einmal nicht, dassder Impakt ein Erdbeben ausgelst hat, sondern einem Erdbeben etwa der Strke 7 entsprochenhaben knnte. Aber dann geht es im Ernstson-Text beim Tttensee nicht um eine 20 km entfernteBodenverflssigung, sondern um eine Schockverdichtung (!) der lockeren Sedimente um denTttensee herum, die zu dem ungewhnlichen Ring positiver Schwereanomalien der Gravimetriegefhrt hat, was in dem Ernstson-Buch genau und ausfhrlich in einem Extra-Kapitel beschriebenund auch sonst publiziert worden ist (Ernstson et al. 2010). Das hat dem LfU verstndlicherweisenicht gefallen und wird auch verschwiegen, weil dieser Geophysik-Befund sehr stark fr den

    Impakt-Ursprung des Tttensee-Kraters spricht und mit einem Toteisloch unvertrglich ist.Und nun die Bodenverflssigung in 20 km Entfernung. Davon steht im Ernstson-Buch berhauptnichts; das wurde erst 2011 in einem Extraartikel in der Zeitschrift Central European Journal ofGeosciences publiziert (Ernstson et al. 2011). Dort wird im Zusammenhang mit der Entstehung derDonnerlcher bei Kienberg der Tttensee-Impakt als potentieller Schockauslser fr dieBodenverflssigung zwar ausdrcklich erwhnt, aber der nur halb so weit entfernte und weitausgrere Doppelkrater im Chiemsee (http://www.chiemgau-impakt.de/2013/01/13/chiemgau-impakt-der-doppelkrater-am-boden-des-chiemsees-und-hubsche-gegenstucke/) gemeinsam mit einemkomplexen Zusammenwirken des kompletten Impakt-Explosionsereignis mit zugehrigenDruckwellen als Hauptauslser angesehen.

    Zum Verstndnis, auch fr die Geologen/Geophysiker-Autoren vom LfU, wird noch einmal betont,dass es bei einer Gegenberstellung der Richter-Magnituden von Erdbeben und Impakt allein umdie freigesetzte Energie geht, unabhngig von den vllig unterschiedlichen Prozessen bei derpltzlichen Erdschollenverschiebung eines Erdbebens oder einer gewaltigen Explosion beimImpakt. Bildhaft kann man das mit einem Seismographen verdeutlichen, der bei Kienbergaufgestellt vergleichbare Ausschlge im Seismogramm registriert htte, ob es nun einen Impaktoder ein Erdbeben bei Grabensttt gegeben htte, wobei noch erklrt werden kann, dass dieSchockwellen ab einer gewissen Entfernung durch die Energieabnahme in gewhnliche seismischeWellen bergehen und deren Wirkung bernehmen. Auch ein Erdbeben der Strke 7 im Areal desTttensees htte zur Bodenverflssigung bei Kienberg beitragen knnen, wie es ja von schwerstenErdbeben generell bekannt ist. Vielleicht, aber nicht unbedingt, htte ein solches Beben die LfU-

    Schichtfolge strker beeintrchtigt, aber hier steht nicht ein Tttensee-Erdbeben zur Debattesondern ein Impakt, der nachweislich (siehe Meteorkrater, Abb. 7) am Kraterrand die Schichtfolgeintakt lsst.

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    Abb. 7. Die seismischen Messungen auf dem Tttensee und der im Wasser liegendeKraterrand. Die Reflexions-Horizonte zeigen den scharfen Abbruch und die leichtangehobenen, wohl auch gestauchten Schichten. Die nach auen extrapolierten Schichtenvermitteln, dass die LfU-Bohrung natrlich eine ungestrte Abfolge seit der Eiszeit datiert

    hat.Deshalb und selbst wenn wir beim Tttensee-Krater bleiben: Der Vergleich mit dem zweifachgreren Meteorkrater und den altersmig ungestrt gebliebenen Schichten unmittelbar amKesselrand unterstreicht noch mal, dass die Bohrung fr eine Datierung absolut deplaziert stand(Abb. 7) und die Schlussfolgerungen des LfU keinerlei Substanz haben.

    Noch deutlicher wird der Vergleich mit der Schichtlagerung am Meteorkrater, wenn man dieSeismogramme der seismischen Messungen auf dem Tttensee bemht (die pikanterweise vom LfUselbst bei der Universitt Jena beauftragt wurden, und momentan vom CIRT auch noch hinsichtlichder weiteren Strukturen begutachtet und interpretiert werden). In Abb. 7 haben wir ein solchesSeismogramm mit den wichtigsten Reflektoren nachgezeichnet, und man sieht wunderschn die

    abrupt aufhrende Sedimentschichtung zum Krater hin und sogar leicht kratereinwrts angehobeneHorizonte wie beim Meteorkrater.

    Das CIRT meint, dass das Amt endlich damit aufhren sollte, diese Bohrung in der ganz normalenSchichtenfolge auerhalb des Kraters und die dabei selbstverstndlich zu erwartenden Datierungenals Beweis fr ein Toteisloch zu verkaufen. Das unterstreicht der Bericht der Universitt Jena zuden seismischen Messungen auf dem Tttensee (an den Auftraggeber LfU) auch mit weiterenResultaten (die wir beizeiten kommentieren werden) von den den See querenden Profilen. Sie habenmglicherweise 2007 dazu gefhrt, dass unmittelbar nach Kenntnis der ersten seismischenErgebnisse die vorgesehene Bohrung des LfU in der Mitte des Sees pltzlich nicht mehr stattfindendurfte.

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    C. E. Sagan Auergewhnliche Behauptungen erfordern auergewhnlicheBeweise

    Da mssen wir den Geologen vom Amt bedingungslos zustimmen. Fangen wir bei den Beamtenund Autoren des LfU an. Sie stellen auergewhnliche Behauptungen auf, die entweder geologischunsinnig sind oder auf falschen Zitaten, ganz selektiv ausgewhlten Befunden, bei Unterdrckung

    wissenschaftlich bekannter und akzeptierter Resultate, beruhen. Diese auergewhnlichenBehauptungen werden allerdings vom LfU im Gegensatz zum Postulat von Sagan nicht durchauergewhnliche Beweise gesttzt, ja nicht einmal durch berhaupt irgendwelche Beweise, wiedie obigen Ausfhrungen belegen.

    Die in der Tat auergewhnlichen Behauptungen zum Impaktgeschehen werden durch die Beweiseeiner wissenschaftlich allgemein anerkannten Methodik erbracht, wobei man sich nicht unbedingtder Formulierung von Sagan bezglich der auergewhnlichen Beweise bedienen muss. Dasklingt griffig, ist aber einleuchtenderweise sinnleer.

    Die Beweise (soweit es im strengen Sinne das berhaupt in der Geologie gibt) fr dieauergewhnlichen Behauptungen zum Impakt sind auszugsweise:

    Auftreten von in der Impaktforschung allgemein anerkannten Schockeffekten in Gesteinen:darunter multiple Scharen planarer Deformationsstrukturen in Quarz (Tttensee-Ringwall,Impaktbrekzie der Auswurfmassen vom Tttensee, Krater #004), diaplektisches Glas, das durchSchock aus Quarz- und Feldspat entstand (Krater #004, Krater #001, Schicht der Auswurfmassenum den Tttensee) (Schssler et al. 2005, Rappenglck & Ernstson 2008, Ernstson & Rappenglck2008, Ernstson et al. 2010), diaplektisches Glimmer-Glas (aus Muskovit entstanden, Krater #001).

    Schockspallation in Gerllen und mikroskopisch in Quarzkrnern durch dynamische Schock-Beanspruchung (in vielen Kratern und Bereichen des Kraterstreufeldes) (Ernstson et al. 2010).

    Impaktschmelzgesteine: Geschmolzene und angeschmolzene Gesteine in den Kratern #004,Kaltenbach und Mauerkirchen, wo Kalkbrennen definitiv ausgeschlossen werden kann (Schssler et

    al. 2005, Rappenglck & Ernstson 2008, Ernstson & Rappenglck 2008, Ernstson et al. 2010,Neumair & Ernstson 2011).

    Schmelzen von alpinen Kieselkalken in den Impakthorizonten vom Tttensee und von derarchologischen Ausgrabung Chieming-Stttham; Glassphrulen (Ernstson et al. 2010).

    Eisensilizide Xifengit, Gupeiit und ?Hapkeit in Verbindung mit groen superreinen Kristallen vonTitankarbid und kubisch kristallisiertem Moissanit und weiteren Merkmalen einer kosmischenHerkunft (Ernstson et al. 2010, Hiltl et al. 2011).

    Auergewhnliche Kohlenstoff-Allotrope mit Nachweis extremer Temperaturen und Drcke beiihrer Entstehung (Shumilova et al. 2012).

    Signifikante geophysikalische Anomalien des irdischen Schwerefeldes und des irdischenMagnetfeldes (Ernstson et al. 2010, Neumair & Ernstson 2011).

    Horizonte extremer Brekzien- und Diamiktitbildung mit Einschlssen von geschockten Mineralenund Schmelzgesteinen (Ausgrabung Stttham, Horizont der Impakt-Auswurfmassen am Tttensee)(z.B. Ernstson et al. 2010). Auffallenderweise sind diese der Bunten Brekzie des Ries-Kraters z.T.verblffend hnlichen Ablagerungen bisher noch niemals von den Geologen des LfU mit Hinweisauf eine ganz normale Entstehung kommentiert sondern einfach unter den Tisch gekehrt worden.

    All diese Befunden sind seit Jahren sowohl im Internet als auch in internationalenwissenschaftlichen Zeitschriften publiziert worden, und wir stellen die Frage, warum die Autorendes Meteoriten-Buches endlos Zeit darauf verwendet haben, in verstaubten Archiven uralte Literaturzu Meteoriten aufzusuchen, zu lesen und zu verarbeiten, aber die jngste Literatur zu einem deraufregendsten geologischen Phnomene in Bayern verschweigen.

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    (*) Der geologisch sprachliche Missgriff, die echten Shatter Cone-Bruchflchenmarkierungen alsStriemungen zu bennen, unterluft selbst den meisten Impaktforschern, die im Englischenvon striae oder striations sprechen.

    Wir zitieren dazu von der Shatter Cone-Internetseite:

    Im Hinblick auf die Bruchmechanik und Terminologie muss angemerkt werden, dass sehr oft, um

    nicht zu sagen regelmig, die Shattercone-Markierungen flschlich als Striemungen (englischstriae, striations) beschrieben oder benannt werden, was grundstzlich unterbleiben sollte.Striemungen (Abb. 5) im geologischen Sinne sind parallele Riefen und Kratzlinien, die durchRelativbewegungen von Gesteinen im Zuge von Verwerfungen oder bei Gletscherbewegungenentstehen und dabei die Bewegungsrichtung markieren. Da Striemungen aber auch blicheMerkmale in Impaktstrukturen sind (entstanden durch Gesteinsbewegungen vor allem in derExkavations -und Modifikationsphase), ist die Verwechslung von Shattercone-Bruchmarkierungenmit Striemungen besonders rgerlich.

    Abb. 5. Striemung (Harnisch) eine vllig andere Bildung im Vergleich zu den Shattercone-Bruchflchenmarkierungen. Probe aus dem Rubielos de la Crida-Impaktbecken.

    Literatur

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