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BAYERISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRBUCH 2010

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BAYERISCHEAKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

JAHRBuCH 2010

Bayerische Akademie der Wissenschaften

JAHRBuCH 2010

VERLAG DER BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTENIN KoMMISSIoN BEIM VERLAG C.H.BECKMüNCHEN 2011

ISSN 0084-6090ISBN 978 3 7696 7999 1© Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 2011Art Direction: Michael Berwanger, Tausendblauwerk, DachauLektorat: Dr. Ellen LatzinLayout und Satz: Gisela von Klaudy Bayerische Akademie der WissenschaftenDruck und Bindung: Druckerei C.H.Beck, NördlingenGedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier(hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstof)Printed in Germany

Herausgeber:Bayerische Akademie der WissenschaftenAlfons-Goppel-Str. 1180539 München

Vorwort

2010 war ein ereignisreiches Jahr für die Bayerische Akademie der Wis-senschaften. Aus der Fülle unserer Aktivitäten und Projekte seien nur drei erwähnt, die das Jahr gleichsam einrahmen:

Mit einer Festveranstaltung trat im März 2010 unser Förderkolleg ins Leben, mit dem die Akademie fortan gezielt den exzellenten wis-senschaftlichen Nachwuchs in Bayern unterstützen wird und den bis zu 18 Kollegiatinnen und Kollegiaten – neben inanzieller Förderung – ein hochkarätiges Forum für den interdisziplinären Austausch zur Verfügung stellt.

Ende oktober 2010 gründete die Akademie gemeinsam mit der Tu München, dem Deutschen Geodätischen Forschungsinstitut und der Deutschen Geodätischen Kommission das Münchner „Centrum für Geodätische Erdsystemforschung“. unser Ziel ist es dabei, München zu einem Kompetenzzentrum für die Erdsystemforschung zu machen und unsere eigenen Forschungen im Bereich der Geodäsie und der Glaziologie auf eine neue, intensiv vernetzte Grundlage zu stellen.

Mitte Dezember 2010 fand schließlich im Leibniz-Rechenzentrum die unterzeichung für den Bau des nächsten Höchstleistungsrechners statt. Die Firma IBM wird 2012 den neuen Rechner mit dem Namen „SuperMuC“ liefern, der mit einer Spitzenrechenleistung von 3 Peta-lops zu den leistungsfähigsten universalrechnern weltweit gehören wird. Die Vorbereitungen hierfür, die auch einen Erweiterungsbau in Garching umfassen, laufen bereits auf Hochtouren.

Das Jahrbuch der Akademie dokumentiert die Aktivitäten unseres Hauses und dient bei vielfältigen Fragen als Nachschlagewerk. Ich danke allen Autorinnen und Autoren, insbesondere aus dem Kreis der Mitglieder und der Kommissionen, für ihre Mitwirkung und wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

München, im März 2011

Prof. Dr. Karl-Heinz HofmannPräsident

7

Inhalt

Vorstand und Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Mitglieder

Ehrenmitglied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

ordentliche Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Korrespondierende Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Akademische Kommissionen

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse . . . . . 75

Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse . . . . . . . . . . . 85

Klassenübergreifende Kommissionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Sonstige Kommissionen und Ausschüsse, Interessenvertretungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Vertreter der Akademie in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

Die derzeitigen Inhaber der Medaille Bene merenti . . . . . . . . . . . . 98

Die derzeitigen Inhaber der Silbernen Verdienstmedaille . . . . . . . 99

8 Inhalt

Aus dem Berichtsjahr 1. Januar 2010 – 31. Dezember 2010

Die Akademie im 251. Jahr ihres Bestehens. Aus der Chronik . . . . 103

Förderkolleg. Eröfnungsabend am 22. März 2010 im Plenarsaal der Akademie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

Feierliche Jahressitzung am 4. Dezember 2010 im Herkulessaal der Münchner Residenz. Begrüßungsansprache und Bericht des Präsidenten . . . . . . . . . . . . 125

Festvortrag. Die Figur der Erde. Von Prof. Dr.-Ing. Reinhard Rummel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

Klassen- und Gesamtsitzungen (mit Vorträgen) . . . . . . . . . . . . . . . . 159

Todesfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

Nachrufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

Neuwahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

Würdigungen der neuen Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

Kommissionsberichte

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . 205

Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse

Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231

Kommission für Mundartforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum . . . . 234

Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236

Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

Musikhistorische Kommission . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

9Inhalt

Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit . . . 240

Kommission für zentral- und ostasiatische Studien . . . . 241

Kommission für das Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ . . . . . . . 242

Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246

Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters . . . 248

Kommission für Semitische Philologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt . . . . . . . . . . . 253

Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte . . . 254

Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256

Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258

Kommission für Neuere deutsche Literatur . . . . . . . . . . . . 259

Kommission für die Herausgabe der urkunden Kaiser Friedrichs II. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261

Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262

Kommission für kulturanthropologische Studien . . . . . . 263

Kommission für Theologiegeschichtsforschung . . . . . . . 263

Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Kommission für Tieftemperaturforschung – Walther-Meißner-Institut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

Deutsche Geodätische Kommission – Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut . . . . . . . . . . 282

Kommission für Informatik – Leibniz-Rechenzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297

10 Inhalt

Kommission für Geomorphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331

Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333

Kommission für Ökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 335

Kommission für Erdmessung und Glaziologie . . . . . . . . . 337

Klassenübergreifende Kommissionen

Kommission für Gebirgsforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349

Kommission BAdW Forum Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . 350

Kommission für Wissenschaftsgeschichte . . . . . . . . . . . . . 351

Werner Heisenberg Vorlesungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 353

Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 354

Monumenta Germaniae Historica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355

Verzeichnis der im Berichtsjahr erschienenen Druckschriften der Akademie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361

Verzeichnis der im Berichtsjahr veröfentlichten wissenschaftlichen Arbeiten der ordentlichen Mitglieder der Akademie

Philosophisch-historische Klasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse . . . . . . . . . . . . . 392

Schriftentausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425

Die Akademie in Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443

Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449

11

Vorstand und Verwaltung

Stand: 1. März 2011

Anschrift: Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München Tel. Sammelnr.: +49 89 23031-0, Fax +49 89 23031-1100 E-Mail: [email protected], Internet: www.badw.de

Präsident

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Karl-Heinz HoffmannTel. 089 23031-1135, E-Mail: [email protected]

Amtsvorgänger des Präsidenten

Prof. Dr. jur. Dietmar WilloweitTel. 089 23031-1136, E-Mail: [email protected]

Sekretare der Philosophisch-historischen Klasse

Prof. Dr. phil. Thomas o. HöllmannProf. Dr. rer. pol. Dr. h.c. mult. Arnold PicotTel. 089 23031-1133, E-Mail: [email protected]

Sekretare der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Horst KesslerProf. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gottfried Sachs Tel. 089 23031-1133, E-Mail: [email protected]

Generalsekretärin

Eva Regenscheidt-Spies (bis 31.10.2010)Bianca Marzocca (seit 1.11.2010)Tel. 089 23031-1139, Fax 089 23031-1285, E-Mail: [email protected]

12 Verwaltung

Syndika

Heidi Mikoteit-olsen (bis 28.2.2011)

Presse- und Öfentlichkeitsarbeit

Dr. Ellen LatzinTel. 089 23031-1141, Fax 089 23031-1285, E-Mail:[email protected]

Büroleitung

Agathe Fiedler

Forschungsreferat

Dr. Elisabeth Schepers

Sachbearbeitung

Alrun Arabi, Nina Fischer, Gisela von Klaudy, Maria Metz, Sonja Neu-maier, Christina Pontikis, Gabriele Sieber, Annegrit Specht, Brigitte Sturm

EDV

Martin Arndt, Thomas Kraus

Graik

Robert Winkelbauer

Hausverwaltung und sonstige Dienste

uwe Fischer, Matthias Gehrmann (seit 1.11.2010), Christine Schön, Reinhard Schön, Lutz Spohnholtz (bis 30.8.2010), Franz Sturm

Bibliothek

Klaus Kempf, Bibliotheksdirektor an der Bayerischen StaatsbibliothekKarin Schwenke, Bibliothekarin an der Bayerischen Staatsbibliothek

Archiv

Dr. Genoveva Rausch, Archivrätin am Bayerischen Hauptstaatsarchiv

Projekt „Verzeichnung Akademieprotokolle“

Dr. Tobias Schönauer (bis 14.8.2010)Dr. Silvia Strodel (seit 1.9.2010)

13

Mitglieder

(Die Zahl in Klammern gibt das Wahljahr an.)

Ehrenmitglied

S.K.H. Herzog Franz von bayern (1999), Schloss Nymphenburg 11, 80638 München

Ordentliche Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse

geordnet nach dem Jahr der Zuwahl:

1958 franke Herbert, Dr. jur., Dr. phil., em. o. Professor für ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft

1971 Kraus Andreas, Dr. phil., em. o. Professor für Bayerische Geschichte

1972 Nörr Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches und Bürgerliches Recht

1973 Gneuss Helmut, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie

Sauerländer Willibald, Dr. phil., Dr. phil. h.c., Hon.-Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte

1974 Borchardt Knut, Dr. oec. publ., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre

Fuhrmann Horst, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Geschichte

Lerche Peter, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öfentliches Recht

1975 Witte Eberhard, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Betriebwirtschaftslehre

14 Ordentliche Mitglieder

1977 Fikentscher Wolfgang, Dr. jur., Dr. iur. h.c., LL.M. (Ann Arbor), em. o. Professor für Bürgerliches und Handelsrecht, Gewerbli chen Rechtsschutz und urheberrecht sowie Privat- rechtsvergleichung

Pannenberg Wolhart, Dr. theol., Dr. theol. h.c., D.D. mult. F.B.A., em. o. Professor für Systematische Theologie

Vogt Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Philologie

1979 Strunk Klaus Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft

Weis Eberhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neuere Geschichte

Zanker Paul, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Archäologie

1980 Medicus Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht

1981 Zacher Hans F., Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentliches Recht, insbes. Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungsrecht

1982 Göllner Theodor, Dr. phil., em. o. Professor für Musikwissenschaft

1984 Henrich Dieter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Philosophie

1985 Kunitzsch Paul, Dr. phil., Professor a.D. für Arabistik

Landau Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Kirchenrecht, Deutsche Rechtsgeschichte, Privatrechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Rechts- und Staatsphilosophie

1986 Beierwaltes Werner, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Philosophie

1988 neumann Manfred, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre

Stempel Wolf-Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Romanische Philologie

Willoweit Dietmar, Dr. jur., em. o. Professor für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht, Kirchenrecht

1989 Bertau Karl, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie

15Philosophisch-historische Klasse

1990 Canaris Claus-Wilhelm, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Bürger liches Recht, Handels- und Arbeitsrecht sowie Rechtsphilosophie

1993 Koch Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichtliche Hilfswissenschaften

1994 Habicht Werner, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie

Roxin Claus, Dr. jur., Dr. L.L. h.c., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Allgemeine Rechtstheorie

Ziegler Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Bayerische Geschichte

1995 Müller Jan-Dirk, Dr. phil., o. Professor für Deutsche Philologie des Mittelalters

Narten Johanna, Dr. phil., Professorin a.D. für Indogermanistik und Indoiranistik

Warning Rainer, Dr. phil., em. o. Professor für Romanische Philologie und Allgemeine Literaturwissenschaft

1996 Frey Dieter, Dr. phil., o. Professor für Sozialpsychologie

Sinn Hans-Werner, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft

Timpe Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Alte Geschichte

Ziegler Rolf, Dr. rer. pol., o. Professor a.D. für Soziologie

1998 Häberle Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentliches Recht, Rechtsphilosophie und Kirchenrecht

Höllmann Thomas o., Dr. phil., o. Professor für Sinologie (einschließl. chinesischer Archäologie und Kunst) sowie für Ethnologie

Thiergen Peter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Slavische Philologie

Wenz Gunther, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie

1999 Folkerts Menso, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichte der Naturwissenschaften

16 Ordentliche Mitglieder

1999 Picot Arnold, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., o. Professor für Betriebs wirtschaftslehre

2000 Weitlauff Manfred, Dr. theol., o. Professor a.D. für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit

2001 Birus Hendrik, Dr. phil., o. Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik)

Graf Friedrich Wilhelm, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie und Ethik

Hartmann Jens-uwe, Dr. phil., o. Professor für Indologie

Hose Martin, Dr. phil., o. Professor für Klassische Philologie

2002 Höfele Andreas, Dr. phil., o. Professor für Englische Literatur- wissenschaft

Siems Harald, Dr. jur., o. Professor a.D. für Deutsche Rechts- geschichte, Geschichte des Kirchenrechts, geschichtliche Rechtsvergleichung und Bürgerliches Recht

2003 Ballwieser Wolfgang, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Betriebs wirtschaftslehre

Bobzin Hartmut, Dr. phil., a.o. Professor für Islamwissen- schaften

Dreier Horst, Dr. jur., o. Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht

oesterreicher Wulf, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie

Wiegard Wolfgang, Dr. rer. pol., o. Professor für Volkswirtschaftslehre

2004 Bürge Alfons, Dr. iur., Dr. phil., o. Professor für Römisches Recht und Deutsches Bürgerliches Recht

Maier Hans, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie

Moulines Carlos ulises, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie

Schönberger Rolf, Dr. phil., o. Professor für Philosophie

2005 Bierbrauer Volker, Dr. phil. habil., em. o. Professor für Vor- und Frühgeschichte

Regn Gerhard, Dr. phil., o. Professor a.D. für Romanische Philologie

17Philosophisch-historische Klasse

2006 Büttner Frank, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Kunstgeschichte

Märtl Claudia, Dr. phil. habil., o. Professorin für Mittelalterliche Geschichte

oettinger Norbert, Dr. phil., o. Professor für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft

Pfotenhauer Helmut, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor a.D. für Neuere deutsche Literatur

2007 Konrad ulrich, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Musikwissenschaft

2008 Blossfeld Hans-Peter, Dr. rer. pol., o. Professor für Soziologie

Schnitzer Monika, Dr. rer. pol., o. Professorin für Volkswirtschaftslehre

Schünemann Bernd, Dr. jur., Dr. jur. h.c. mult., o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie

Schulze Wessel Martin, Dr. phil., o. Professor für Geschichte ost- und Südosteuropas

Zimmermann Michael F., Dr. phil., o. Professor für Kunstgeschichte

2009 Brenner Michael, Dr., o. Professor für Jüdische Geschichte und Kultur

Lepsius oliver, Dr. jur., LL.M. (Chicago), o. Professor für Öfentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre

Selig Maria, Dr. phil., o. Professorin für Romanistik

2010 Drexl Josef, Dr. jur., LL.M. (Berkeley), Hon.-Professor für Rechtswissenschaften

Heitmann Annegret, Dr. phil., o. Professorin für Nordische Philologie

ottmann Henning, Dr. phil., Dr. rer. pol. habil., em. o. Professor für Politische Theorie und Philosophie

Strohschneider Peter, Dr. phil., o. Professor für Germanistische Mediävistik

18 Ordentliche Mitglieder

2011 Manthe ulrich, Dr. iur., o. Professor für Bürgerliches und Römisches Recht

Riedel Wolfgang, Dr. phil., o. Professor für Neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte

geordnet nach dem Alphabet:Ballwieser Wolfgang, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für

Betriebswirtschafts lehre, LMu München (2003), geb. 17. Dezember 1948 zu Frankfurt a.M. dienstlich: Tel. 089 2180-6322, Fax 089 2180-6327, E-Mail: [email protected] privat: Franz-Josef-Strauß-Str. 25, 82041 oberhaching, Tel. 089 6252150

Beierwaltes Werner, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Philosophie, LMu München (1986), geb. 8. Mai 1931 zu Klingenberg am Main privat: Neubergstr. 30, 97072 Würzburg, Tel. 0931 3592476, E-Mail: [email protected]

Bertau Karl, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie, univ. Erlangen-Nürnberg (1989), geb. 1. November 1927 zu Neustettin privat: Nachtigallenweg 4, 91056 Erlangen, Tel. 09131 44405

Bierbrauer Volker, Dr. phil. habil., em. o. Professor für Vor- und Frühge-schichte, LMu München (2005), geb. 19. September 1940 zu Kirn privat: Finsingstr. 50, 81735 München, Tel. 089 687145, Fax 089 68002462, E-Mail: [email protected]

Birus Hendrik, Dr. phil., o. Professor für Allgemeine und Vergleichen-de Literaturwissenschaft (Komparatistik), LMu München (2001), geb. 16. April 1943 zu Kamenz dienstlich: Jacobs university Bremen, Campus Ring 1, 28759 Bremen, Tel. 0421 200-4340, Fax 0421 200-494340, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 3617955, Fax 089 36034606

Blossfeld Hans-Peter, Dr. rer. pol., o. Professor für Soziologie, univ. Bamberg (2008), geb. 30. Juli 1954 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Soziologie I, univ. Bamberg, Lichtenhaide-straße 11, 96045 Bamberg, Tel. 0951 863-2596, o. -2595, Fax 0951 863-2597, E-Mail: [email protected]

19Philosophisch-historische Klasse

Bobzin Hartmut, Dr. phil., a.o. Professor für Islamwissenschaften, univ. Erlangen-Nürnberg (2003), geb. 16. August 1946 zu Bremen dienstlich: Tel. 09131 85-22444, Fax 09131 85-26022, E-Mail: [email protected] privat: Feldstr. 3, 91052 Erlangen, Tel. 09131 208612, Fax 09131 208644

Borchardt Knut, Dr. oec. publ., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Wirt-schaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre, LMu München (1974), geb. 2. Juni 1929 zu Berlin privat: Zeller Weg 22a, 82057 Icking, Tel. 08178 4298, Fax 08178 4691, E-Mail: [email protected]

Brenner Michael, Dr., o. Professor für Jüdische Geschichte und Kultur, LMu München (2009), geb. 4. Januar 1964 zu Weiden dienstlich: Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, Histori-sches Seminar, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5570, Fax 089 2180-5666, E-Mail: [email protected]

Bürge Alfons, Dr. iur., Dr. phil., o. Professor für Römisches Recht und Deutsches Bürgerliches Recht, LMu München (2004), geb. 12. oktober 1947 zu Winterthur, Schweiz dienstlich: Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, LMu, Professor-Huber-Platz 2, 80539 München, Tel. 089 2180-2710, Fax 089 2180-2134, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 71039985

Büttner Frank, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Kunstgeschichte, LMu München (2006), geb. 26. Juli 1944 zu Görlitz dienstlich: Tel. 089 2180-3500, Fax 089 2180-5316, E-Mail: [email protected] privat: Furtanger 10a, 82205 Gilching, Tel. 08105 377681, E-Mail: [email protected]

Canaris Claus-Wilhelm, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Arbeitsrecht sowie Rechtsphilosophie, LMu München (1990), geb. 1. Juli 1937 zu Liegnitz/Schlesien dienstlich: Tel. 089 2180-2794, Fax 089 2180-3159privat: Mauerkircherstr. 78, 81925 München, Tel. 089 982633, Fax 089 981331

20 Ordentliche Mitglieder

Dreier Horst, Dr. jur., o. Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht, univ. Würzburg (2003), geb. 7. September 1954 zu Hannover dienstlich: Juristische Fakultät, univ. Würzburg, Domerschulstr. 16, 97070 Würzburg, Tel. 0931 31-82321, Fax 0931 31-82336, E-Mail: [email protected]

Drexl Josef, Dr. jur., LL.M. (Berkeley), Direktor am Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht; Hon.-Professor für Rechtswissenschaften, LMu München (2010), geb. 20. März 1962 zu Fürstenfeldbruck dienstlich: MPI für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht, Marstallplatz 1, 80539 München, Tel. 089 24246-434, Fax 089 24246-507, E-Mail: [email protected] privat: E-Mail: [email protected]

Fikentscher Wolfgang, Dr. jur., Dr. iur. h.c., LL.M. (Ann Arbor), em. o. Professor für Bürgerliches und Handelsrecht, Gewerblichen Rechts-schutz und urheberrecht sowie Privatrechtsvergleichung, LMu München (1977), geb. 17. Mai 1928 zu Nürnberg dienstlich: E-Mail: [email protected]: Ringstr. 15, 86911 Dießen-Riederau, Tel. 08807 206808, Fax 08807 206808

Folkerts Menso, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichte der Naturwissenschaften, LMu München (1999), geb. 22. Juni 1943 zu Eschwegedienstlich: Tel. 089 2180-73930, Fax 089 2180-73932, E-Mail: [email protected] privat: Meggendorferstr. 66, 80993 München, Tel. 089 14346583

Franke Herbert, Dr. jur., Dr. phil., em. o. Professor für ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft, LMu München (1958), geb. 27. September 1914 zu Köln dienstlich: Tel. 089 2180-3473privat: Fliederstr. 33, 82131 Gauting, Tel. 089 8502907

Frey Dieter, Dr. phil., o. Professor für Sozialpsychologie, LMu München (1996), geb. 27. Juni 1946 zu Röt/Freudenstadt dienstlich: Institut für Psychologie, LMu, Leopoldstr. 13, 80802 München, Tel. 089 2180-5181, Fax 089 2180-5238, E-Mail: [email protected]

21Philosophisch-historische Klasse

Fuhrmann Horst, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Geschichte, Präsident a.D. der Monumenta Germaniae Historica, univ. Regensburg (1974), geb. 22. Juni 1926 zu Kreuzburg/oberschlesien privat: Sonnenwinkel 10, 82237 Steinebach am Wörthsee, Tel. 08153 7055, Fax 08153 7055

Gneuss Helmut, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie, LMu München (1973), geb. 29. oktober 1927 zu Berlin dienstlich: Tel. 089 2180-3935, Fax 089 2180-3399privat: Eichendorfstr. 3, 82223 Eichenau, Tel. 08141 80103

Göllner Theodor, Dr. phil., em. o. Professor für Musikwissenschaft, LMu München (1982), geb. 25. November 1929 zu Bielefeld dienstlich: Tel. 089 2180-2364, Fax 089 2180-3949, E-Mail: [email protected] privat: Bahnweg 9, 82229 Seefeld, Hechendorf, Tel. 08152 78955, Fax 08152 78955, E-Mail: [email protected]

Graf Friedrich Wilhelm, Dr. theol., Dr. h.c., o. Professor für Systemati-sche Theologie und Ethik, LMu München (2001), geb. 19. Dezember 1948 zu Wuppertal dienstlich: Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik, Ev.-Theolog. Fakultät, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-3573, Fax 089 2180-2359, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 74141792

Habicht Werner, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie, univ. Würzburg (1994), geb. 29. Januar 1930 zu Schweinfurt dienstlich: Tel. 0931 31-85658privat: Allerseeweg 14, App.55, 97204 Höchberg, Tel. 0931 49267, E-Mail: [email protected]

Häberle Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentli-ches Recht, Rechtsphilosophie und Kirchenrecht, Forschungs-stelle für Europäisches Verfassungsrecht, univ. Bayreuth (1998), geb. 13. Mai 1934 zu Göppingen dienstlich: Tel. 0921 55-7087, Fax 0921 55-3046, E-Mail: [email protected] privat: Grillparzerstr. 11, 95447 Bayreuth

Hartmann Jens-uwe, Dr. phil., o. Professor für Indologie, LMu München (2001), geb. 8. Januar 1953 zu München dienstlich: Institut für Indologie und Tibetologie, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5384 o. -2353, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 08141 518809

22 Ordentliche Mitglieder

Heitmann Annegret, Dr. phil., o. Professorin für Nordische Philologie, LMu München (2010), geb. 22. Dezember 1952 zu Kappeln/Schlei dienstlich: Tel. 089 2180-2491, Fax 089 2180-16467, E-Mail: [email protected] privat: Saselberg 2, 85304 Ilmmünster, Tel. 08441 8796333

Henrich Dieter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Philoso-phie, LMu München (1984), geb. 5. Januar 1927 zu Marburg/Lahn dienstlich: Tel. 089 2180-2488, E-Mail: [email protected] privat: Gerlichstr. 7a, 81245 München, Tel. 089 8119131

Höfele Andreas, Dr. phil., o. Professor für Englische Literaturwissen-schaft, LMu München (2002), geb. 19. September 1950 zu Bad Kreuznach dienstlich: Tel. 089 2180-3386, E-Mail: [email protected] privat: Pitzeshofen 19, 86911 Dießen, Tel. 08807 946730

Höllmann Thomas o., Dr. phil., o. Professor für Sinologie (einschließ-lich chinesischer Archäologie und Kunst) sowie für Ethnologie, LMu München (1998), geb. 29. Februar 1952 zu Eggenfelden dienstlich: Institut für Sinologie, LMu, Kaulbachstr. 51a, 80539 München, Tel. 089 2180-3567, Fax 089 342666, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 2800324, Fax 089 2800324

Hose Martin, Dr. phil., o. Professor für Klassische Philologie, LMu München (2001), geb. 8. April 1961 zu Wathlingen dienstlich: Tel. 089 2180-3558, Fax 089 2180-2355, E-Mail: [email protected] privat: Pienzenauerstr. 46, 81679 München, Tel. 089 281680

Koch Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Geschichtliche Hilfswissen-schaften, LMu München (1993), geb. 22. April 1942 zu Wien, Österreich privat: Luisenstr. 41, 80333 München, Tel. 089 54212509, Fax 089 52350427, E-Mail: [email protected]

Konrad ulrich, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Musikwissen-schaft, univ. Würzburg (2007), geb. 14. August 1957 zu Bonn dienstlich: Institut für Musikforschung, univ. Würzburg, Domer-schulstr. 13, 97070 Würzburg, Tel. 0931 31-2828, Fax 0931 31-2830, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0931 7052180, Fax 0931 7052181

23Philosophisch-historische Klasse

Kraus Andreas, Dr. phil., em. o. Professor für Bayerische Geschichte, LMu München (1971), geb. 5. März 1922 zu Erding/obb. privat: Landsberger Str. 74, 86938 Schondorf, Tel. 08192 407

Kunitzsch Paul, Dr. phil., Professor a.D. für Arabistik, LMu München (1985), geb. 14. Juli 1930 zu Neu-Krüssow privat: Davidstr. 17, 81927 München, Tel. 089 916280

Landau Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Kirchenrecht, Deutsche Rechtsgeschichte, Privatrechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Rechts- und Staatsphilosophie, LMu München (1985), geb. 26. Februar 1935 zu Berlin dienstlich: Fax 089 2180-2714, E-Mail: [email protected] privat: Sperberstr. 21 c, 81827 München, Tel. 089 4300121

Lepsius oliver, Dr. jur., LL.M. (Chicago), o. Professor für Öfentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre, univ. Bayreuth (2009), geb. 2. Februar 1964 zu München dienstlich: Tel. 092155-2946, o. -2947, Fax 0921 55-2083, E-Mail: [email protected] privat: Romanstr. 53, 80639 München, Tel. 089 14332482

Lerche Peter, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öfentliches Recht, LMu München (1974), geb. 12. Januar 1928 zu Leitmeritz/Elbe privat: Junkersstr. 13, 82131 Gauting, Tel. 089 8502088

Märtl Claudia, Dr. phil. habil., o. Professorin für Mittelalterliche Geschichte, LMu München (2006), geb. 3. Juli 1954 zu Amberg dienstlich: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Historisches Seminar, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5439, Fax 089 2180-5671, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 31568694

Maier Hans, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie, LMu München; Bayer. Staatsminister a.D. (2004), geb. 18. Juni 1931 zu Freiburg i.Br. dienstlich: Tel. 089 2180-5775privat: Meichelbeckstr. 6, 81545 München, Tel. 089 648249, E-Mail: [email protected]

Manthe ulrich, Dr. iur., o. Professor für Bürgerliches und Römisches Recht (2011), geb. 8. April 1947 zu Homburg/Saar dienstlich: Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Römisches Recht, univ. Passau, Innstr. 39, 94032 Passau, Tel. 0851 509-2300, Fax 0851509-2302, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0851 89319

24 Ordentliche Mitglieder

Medicus Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht, LMu München (1980), geb. 9. Mai 1929 zu Berlin privat: Hofrat-Beisele-Str. 25, 82327 Tutzing, Tel. 08158 2939

Moulines Carlos ulises, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie, LMu München (2004), geb. 26. oktober 1946 zu Caracas, Venezuela dienstlich: Seminar für Philosophie, Logik und Wissenschafts-theorie, LMu, Ludwigstr. 31, 80539 München, Tel. 089 2180-3320, Fax 089 2180-2902, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 2724111, Fax 089 2724111

Müller Jan-Dirk, Dr. phil., o. Professor für Deutsche Philologie des Mittelalters, LMu München (1995), geb. 4. Juli 1941 zu Köln dienstlich: Institut für Deutsche Philologie, LMu, Schellingstr. 3, 80799 München, Tel. 089 2180-3369 o. -2375, Fax 089 2180-3871, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 5029959

Narten Johanna, Dr. phil., Professorin a.D. für Indogermanistik und Indoiranistik, univ. Erlangen-Nürnberg (1995), geb. 5. oktober 1930 zu Hannover privat: Robert-Koch-Str. 9, 91080 uttenreuth, Tel. 09131 58847

Neumann Manfred, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschafts-lehre, univ. Erlangen-Nürnberg (1988), geb. 16. Mai 1933 zu Gadderbaum b. Bielefeld dienstlich: Tel. 0911 5302-224, Fax 0911 5302-168privat: Robert-Koch-Str. 16, 91207 Lauf, Tel. 09123 3354, E-Mail: [email protected]

Nörr Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches und Bürgerliches Recht, LMu München (1972), geb. 20. Februar 1931 zu München dienstlich: Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, LMu, Professor-Huber-Platz 2, 80539 München, Tel. 089 2180-2710 privat: Tel. 089 285507

oesterreicher Wulf, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie, LMu München (2003), geb. 2. Dezember 1942 zu oberbaumgarten/Südmähren dienstlich: Tel. 089 2180-3417, Fax 089 2180-16466, E-Mail: [email protected] privat: uttinger Str. 10, 81379 München

25Philosophisch-historische Klasse

oettinger Norbert, Dr. phil., o. Professor für Vergleichende Indoger-manische Sprachwissenschaft, univ. Erlangen-Nürnberg (2006), geb. 12. Juli 1949 zu Wien, Österreich dienstlich: Institut für Vergleichende Indogermanische Sprachwis-senschaft, univ. Erlangen-Nürnberg, Kochstr. 4/16, 91054 Erlangen, Tel. 09131 85-24850, Fax 09131 85-26390, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 51792, E-Mail: [email protected]

ottmann Henning, Dr. phil., Dr. rer. pol. habil., em. o. Professor für Politische Theorie und Philosophie, LMu München (2010), geb. 9. März 1944 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel. 089 2180-9109, Fax 089 2180-9013, E-Mail: [email protected] privat: Am Kallerbach 42, 82327 Tutzing, Tel. 08158 2190, E-Mail: [email protected]

Pannenberg Wolhart, Dr. theol., Dr. theol. h.c., D.D. mult. F.B.A., em. o. Professor für Systematische Theologie, LMu München (1977), geb. 2. oktober 1928 zu Stettin dienstlich: Tel. 089 2180-3482privat: Sudetenstr. 8, 82166 Gräfeling, Tel. 089 855915

Pfotenhauer Helmut, Dr. phil, Dr. phil. habil. o. Professor für Neuere deutsche Literatur a.D., univ. Würzburg (2006), geb. 3. August 1946 zu Nürnberg dienstlich: Institut für deutsche Philologie, Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturgeschichte I, univ. Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg, Tel. 0931 318-5633, Fax 0931 318-4616, E-Mail: [email protected]

Picot Arnold, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., o. Professor für Betriebswirtschafts lehre, LMu München (1999), geb. 28. Dezember 1944 zu Gmunden, Österreich dienstlich: Tel. 089 2180-2252, Fax 089 2180-3685, E-Mail: [email protected] privat: Luitpoldstr. 10, 82131 Gauting, Tel. 089 8501538, Fax 089 8508676

Regn Gerhard, Dr. phil., o. Professor a.D. für Romanische Philologie, LMu München (2005), geb. 10. September 1944 zu Forchheim privat: Franziskanerstr. 7, 81669 München, Tel. 089 486095, Fax 089 4891290, E-Mail: [email protected]

26 Ordentliche Mitglieder

Riedel Wolfgang, Dr. phil., o. Professor für Neuere deutsche Litera-tur- und Ideengeschichte (2011), geb. 31. Mai 1952 zu Mellrichstadt dienstlich: Lehrstuhl für neuere deutsche Literatur- und Ideen-geschichte, univ. Würzburg, Sanderring 2, 97070 Würzburg, Tel. 0931 31-80772 o. -86003, Fax 0931 31-84616 E-Mail: [email protected]

Roxin Claus, Dr. jur., Dr. L.L. h.c., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Allgemeine Rechtstheorie, LMu München (1994), geb. 15. Mai 1931 zu Hamburg dienstlich: Tel. 089 2180-2736, E-Mail: [email protected] privat: Bindingstr. 5, 82131 Stockdorf, Tel. 089 8573668

Sauerländer Willibald, Dr. phil., Dr. phil. h.c., Hon.-Professor für Mitt-lere und Neuere Kunstgeschichte, LMu München; Direktor a.D. des Zentralinstituts für Kunstgeschichte (1973), geb. 29. Februar 1924 zu Bad Waldsee privat: Viktoriastr. 11, 80803 München, Tel. 089 390988

Schnitzer Monika, Dr. rer. pol., o. Professorin für Volkswirtschaftsleh-re, LMu München (2008), geb. 9. September 1961 zu Mannheim dienstlich: Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-2217, Fax 089 2180-2767, E-Mail: [email protected]

Schönberger Rolf, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, univ. Regens-burg (2004), geb. 25. oktober 1954 zu Günzburg dienstlich: Tel. 0941 943-3648, Fax 0941 943-2439, E-Mail: [email protected] privat: Augsburger Str. 82, 93051 Regensburg, Tel. 0941 9467931

Schünemann Bernd, Dr. jur., Dr. jur. h.c. mult., o. Professor für Straf-recht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie, LMu München (2008), geb. 1. November 1944 zu Broistedt dienstlich: Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilo-sophie und Rechtssoziologie, LMu, Ludwigstr. 29, 80539 München, Tel. 089 2180-2735, Fax 089 2180-3085, E-Mail: [email protected]

Schulze Wessel Martin, Dr. phil., o. Professor für Geschichte ost- und Südosteuropas, LMu München (2008), geb. 9. Januar 1962 zu Münster/Westf. dienstlich: Historicum, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-5481, Fax 089 2180-5656, E-Mail: [email protected]

27Philosophisch-historische Klasse

Selig Maria, Dr. phil., o. Professorin für Romanistik, univ. Regensburg (2009), geb. 2. April 1959 zu Germersheim dienstlich: Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft, Institut für Romanistik, univ. Regensburg, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-3375 o. 3376, Fax 0941 943-3931, E-Mail: [email protected]

Siems Harald, Dr. jur., o. Professor a.D. für Deutsche Rechtsgeschichte, Geschichte des Kirchenrechts, geschichtliche Rechtsvergleichung und Bürgerliches Recht, LMu München (2002), geb. 24. September 1943 zu Arolsen privat: Streitbergstr. 37, 81249 München, Tel. 089 87129977, Fax 089 87129976

Sinn Hans-Werner, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft, LMu München; Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (1996), geb. 7. März 1948 zu Brake/Westfalen dienstlich: Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissen-schaft, LMu München, Schackstr. 4, 80539 München, Tel. 089 2180-2747, Fax 089 397303, E-Mail: [email protected] privat: Fax 089 8506434

Stempel Wolf-Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Romanische Philologie, LMu München (1988), geb. 7. Juli 1929 zu Landau dienstlich: Tel. 089 2180-3506, E-Mail: [email protected]: Kyreinstr. 8, 81371 München, Tel. 089 7254916

Strohschneider Peter, Dr. phil., o. Professor für Germanistische Mediävistik, LMu München (2010), geb. 3. oktober 1955 zu Stuttgart dienstlich: Tel. 089 2180-2403, Fax 089 2180-996221, E-Mail: [email protected] privat: Hermann-Aust-Str. 1, 82152 Krailling, Tel. 089 74569222

Strunk Klaus Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft, LMu München (1979), geb. 22. August 1930 zu Düsseldorf dienstlich: Tel. 089 2180-2486privat: Ringbergstr. 11, 83707 Bad Wiessee, Tel. 08022 82198

Thiergen Peter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Slavische Philologie, univ. Bamberg (1998), geb. 17. oktober 1939 zu Leipzig privat: Von-Rotenhan-Str. 10, 96049 Bamberg-Wildensorg, Tel. 0951 58443, E-Mail: [email protected]

Timpe Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Alte Geschichte, univ. Würzburg (1996), geb. 3. November 1931 zu Halle/Saale privat: Keesburgstr. 28, 97074 Würzburg, Tel. 0931 73143

28 Ordentliche Mitglieder

Vogt Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Philologie, LMu München (1977), geb. 6. November 1930 zu Duisburg dienstlich: Tel. 089 2180-3571, Fax 089 2180-2355privat: Montsalvatstr. 1, 80804 München, Tel. 089 364985, Fax 089 36102540

Warning Rainer, Dr. phil., em. o. Professor für Romanische Philolo-gie und Allgemeine Literaturwissenschaft, LMu München (1995), geb. 10. April 1936 zu osnabrück privat: Ludwig-Thoma-Str. 3 A, 82223 Eichenau, Tel. 08141 537353, Fax 08141 537354

Weis Eberhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neuere Geschichte, LMu München (1979), geb. 31. oktober 1925 zu Schmalkalden privat: Ammerseestr. 102, 82131 Gauting, Tel. 089 8505408

Weitlauff Manfred, Dr. theol., o. Professor a.D. für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, LMu München (2000), geb. 31. Juli 1936 zu Augsburg privat: Hermann-Löns-Str. 9, 86161 Augsburg, Tel. 0821 551628, Fax 0821 551628, E-Mail: [email protected]

Wenz Gunther, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie, LMu München (1998), geb. 18. August 1949 zu Weißenburg dienstlich: Institut für Fundamentaltheologie und Ökumene, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-3482, Fax 089 2180-5067, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 223284

Wiegard Wolfgang, Dr. rer. pol., o. Professor für Volkswirtschaftslehre, univ. Regensburg (2003), geb. 17. Februar 1946 zu Berlin dienstlich: Tel. 0941 943-2709, Fax 0941 943-2734, E-Mail: [email protected] privat: Bayerwaldstr. 1, 93161 Sinzing, Tel. 0941 34368, Fax 0941 3997555

Willoweit Dietmar Erwin, Dr. jur., em. o. Professor für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht, Kirchenrecht, univ. Würzburg (1988), geb. 17. Juli 1936 zu Memel dienstlich: Akademie: Tel. 089 23031-1136, E-Mail: [email protected] privat: unterer Dallenbergweg 11, 97082 Würzburg, Tel. 0931 74806 o. 0931 4651163, Fax 0931 4605647, E-Mail: [email protected]

29Philosophisch-historische Klasse

Witte Eberhard, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Betriebs wirt schafts lehre, LMu München (1975), geb. 3. Januar 1928 zu Beelitz/Mark Brandenburg privat: Harthauser Str. 42b, 81545 München, Tel. 089 644099, Fax 089 6253312, E-Mail: [email protected]

Zacher Hans F., Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentliches Recht, insbes. Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungs-recht, LMu München; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesellschaft (1981), geb. 22. Juni 1928 zu Erlach am Inn dienstlich: Tel. 089 38602-501, Fax 089 38602-590, E-Mail: [email protected] privat: Starnberger Str. 47, 82343 Pöcking, Tel. 08157 1384

Zanker Paul, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Archäologie, Direktor a.D. des Deutschen Archäologischen Instituts Rom, Professor ord. Scuola Normale di Pisa, LMu München (1979), geb. 7. Februar 1937 zu Konstanz privat: orfstr. 23, 80634 München, Tel. 089 165967, Tel. 0039 06 70476073, Fax 0039 06 70476073

Ziegler Rolf, Dr. rer. pol., o. Professor a.D. für Soziologie, LMu München (1996), geb. 22. Juli 1936 zu Stuttgart dienstlich: E-Mail: [email protected]: Koempelstr. 13, 82340 Feldaing, Tel. 08157 2535, Fax 08157 2535

Ziegler Walter, Dr. phil., o. Professor a.D. für Bayerische Geschichte, LMu München (1994), geb. 16. Juli 1937 zu Reichenberg dienstlich: Tel. 089 28638-2507, Fax 089 28638-2506, E-Mail: [email protected] privat: Jella-Lepman-Str. 15, 81673 München, Tel. 089 4311307

Zimmermann Michael F., Dr. phil., o. Professor für Kunstgeschichte, univ. Eichstätt-Ingolstadt (2008), geb. 23. Dezember 1958 zu Münster/Westfalen dienstlich: Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Katholische univ. Eichstätt-Ingolstadt, ostenstraße 26–28, 85072 Eichstätt, Tel. 08421 93-1586, Fax 08421 93-1796, E-Mail: [email protected]

30 Ordentliche Mitglieder

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

geordnet nach dem Jahr der Zuwahl:

1959 Huisgen Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organische Chemie

1967 Mössbauer Rudolf L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik

1968 Bauer Friedrich L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik und Informatik

1969 Jagodzinski Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Kristallographie und Mineralogie

1970 Schlüter Arnulf, Dr. rer. nat., Professor a.D. für Theoretische Physik

1971 Hünig Siegfried, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organische Chemie

1975 Dudel Josef, Dr. med., em. o. Professor für Physiologie

Lund otto-Erich, Dr. med., em. o. Professor für ophthalmologie

Nöth Heinrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie

1976 Zachau Hans Georg, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie

Voitländer Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physikalische Chemie

1978 Schlag Edward William, Dr. Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physikalische Chemie

1979 Betke Klaus Hermann, Dr. med., Dr. h.c., em. o. Professor für Kinderheilkunde

Lange otto Ludwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik

1980 Hagedorn Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Geographie

1981 Brenig Wilhelm J.R., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik

Herm Dietrich, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Geologie und Paläontologie

31Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Stoer Josef, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik

1982 Helmreich Ernst J. M., Dr. med., em. o. Professor für Physiologische Chemie

1983 Kandler otto, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik

1984 Forster otto, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik

Schleyer Paul von Ragué, Dr. Ph.D., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Chemie

1986 Schwichtenberg Helmut, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik

1988 Braun-Falco otto, Dr. med., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Dermatologie und Venerologie

Huber Robert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., a.o. Professor für Chemie

Kaiser Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik

Kunz Ernst, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik

Lohmann Adolf W., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik

Märkl Gottfried, Dr. rer. nat., em. o. Professor für organische Chemie

Wecker Eberhard, Dr. med., em. o. Professor für Virologie und Immunologie

1989 Huber Franz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Zoologie

Mayinger Franz, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h. mult., em. o. Professor für Thermodynamik

1990 Landwehr Gottfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik

oesterhelt Dieter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biochemie

1991 Böck August, Dr. rer. nat., Dr. sc. e.h., em. o. Professor für Mikrobiologie

Bulirsch Roland, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Höhere und Numerische Mathematik

32 Ordentliche Mitglieder

Hänsch Theodor W., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor für Physik

1993 Neupert Walter, Dr. med., Dr. rer. nat., o. Professor für Physiologische Chemie

Schmidbaur Hubert, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. h.c., em. o. Profes sor für Anorganische und Analytische Chemie

Steglich Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für organische Chemie

1994 Brandt Thomas, Dr. med. FRCP, Dr. h.c., o. Professor für Neurologie

Geyer Wulf-Dieter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik

Tanner Widmar, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zellbiologie und Planzenphysiologie

1995 Hölldobler Bert, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Zoologie

1996 Brauer Wilfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Informatik

Kessler Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für organische Chemie

1997 Hoffmann Karl-Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Angewandte Mathematik und Statistik

Rummel Reinhard, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., o. Professor für Astronomische und Physikalische Geodäsie

Trümper Joachim E., Dr. rer. nat., Dr. h.c., Hon.-Professor für Physik

1998 Lohse Martin, Dr. med., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie

1999 Kalden Joachim R., Dr. med., Dr. med. h.c. mult., o. Professor a.D. für Innere Medizin

Schwoerer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physik

Sumper Manfred, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Biochemie

2000 Baumeister Wolfgang P., Dr. rer. nat., apl. Professor für Biochemie

Sachs Gottfried, Dr.-Ing., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Flugmechanik und Flugregelung

33Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

2000 Zenger Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Informatik

2001 Adam Waldemar, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für organische Chemie

Haase Axel, Dr. rer. nat., o. Professor für Experimentelle Physik

Hofmann Franz, Dr. med., Professor h.c. mult., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie

2002 Bräuchle Christoph, Dr. rer. nat., o. Professor für Physikalische Chemie

Bröcker Eva-Bettina, Dr. med., o. Professorin für Dermatologie und Venerologie

Durst Franz, Dr., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Strö mungsmechanik

Hagenauer Joachim, Dr.-Ing., Dr. Ing. e.h., o. Professor a.D. für Nachrichtentechnik

Pukelsheim Friedrich, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik

Sebald Walter, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physiologische Chemie

Stetter Karl o., Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Mikrobiologie

2003 Genzel Reinhard, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Physik

Gross Rudolf, Dr. rer. nat., o. Professor für Technische Physik

Mayr Herbert, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie

2004 Gruss Peter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor der univ. Göttingen

Hartl F. ulrich, Dr. med., Dr. med. habil., Hon.-Professor für Physiologische Chemie

2005 Riederer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor der Botanik

Schwaiger Markus, Dr. med., o. Professor für Medizin

Singer Robert F., Dr.-Ing., o. Professor für Werkstokunde und Technologie der Metalle

2007 Abstreiter Gerhard, Dr. rer. nat., o. Professor für Physik

Bode Arndt, Dr. rer. nat., Dr.-Ing. habil., o. Professor für Informatik

34 Ordentliche Mitglieder

Bunge Hans-Peter, Dr. rer. nat., o. Professor für Geophysik

Grothe Benedikt, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. habil., o. Professor für Neurobiologie

Wagner Hermann, Dr. med., Ph.D., Dr. h.c., o. Professor für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene

2008 Heinze Jürgen, Dr. rer. nat., o. Professor für Biologie

Keppler Hans, Dr. rer. nat., o. Professor für experimentelle Geophysik

Knochel Paul, Dr. rer. nat., o. Professor für organische und Metallorganische Chemie

2009 Bach Thorsten, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie

Braunschweig Holger, Dr., o. Professor für Anorganische Chemie

Huber Johannes, Dr.-Ing., o. Professor für Informationsübertragung

Mayr Ernst W., Dr., o. Professor für Informatik

Renner Susanne S., Dr. rer. nat. habil., o. Professorin für Systematische Botanik

Sakmann Bert, Dr. med., Dr. h.c. mult., o. Professor für Neurophysiologie

von Schweinitz Dietrich, Dr. med., o. Professor für Kinderchirurgie

2010 Buchner Johannes, Dr. rer. nat., o. Professor für Biotechnologie

Buras Andrzej J., Dr., o. Professor für Physik

Jannsen uwe, Dr., o. Professor für Mathematik

2011 Grill Erwin, Dr. rer. nat., o. Professor für Molekulare Planzen- biologie

Konnerth Arthur, Dr. med., Dr. h.c., o. Professor für Neurowissenschaften

Vollhardt Dieter, Dr. rer. nat., o. Professor für Theoretische

Physik

35Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

geordnet nach dem Alphabet:

Abstreiter Gerhard, Dr. rer. nat., o. Professor für Physik, Tu München (2007), geb. 27. November 1946 zu Allershausen dienstlich: Walter Schottky Institut und Physik Department, TuM, Am Coulombwall, 85748 Garching, Tel. 089 2891-2770, Fax 089 3206-620, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0811 9933739

Adam Waldemar, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für organische Chemie, univ. Würzburg (2001), geb. 26. Juli 1937 zu Alexanderdorf, ukraine privat: Frankenstr. 3, 97232 Giebelstadt

Bach Thorsten, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie, Tu München (2009), geb. 15. April 1965 zu Ludwigshafen dienstlich: Lehrstuhl für organische Chemie I, Department Chemie, TuM, Lichtenbergstr. 4, 85747 Garching, Tel. 089 289-13330, Fax 089 289-13315, E-Mail: [email protected]

Bauer Friedrich L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik und Informatik, Tu München (1968), geb. 10. Juni 1924 zu Regensburg privat: Nördliche Villenstr. 19, 82288 Kottgeisering, Tel. 08144 94006

Baumeister Wolfgang P., Dr. rer. nat., apl. Professor für Biochemie, Tu München; Direktor der Abt. Molekulare Strukturbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (2000), geb. 22. November 1946 zu Wesseling dienstlich: Tel. 089 8578-2652, Fax 089 8578-2641, E-Mail: [email protected] privat: Hans-Fitz-Weg 35, 81476 München, Tel. 089 751921, Fax 089 74849954

Betke Klaus Hermann, Dr. med., Dr. h.c., em. o. Professor für Kinder-heilkunde, LMu München (1979), geb. 30. oktober 1914 zu München privat: An der Dornwiese 18, 82166 Gräfeling, Tel. 089 853454, Fax 089 89892775

Bode Arndt, Dr. rer. nat., Dr.-Ing. habil., o. Professor für Informatik, Tu München (2007), geb. 20. September 1948 zu Augsburg dienstlich: Institut für Informatik, I10, Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rechnerorganisation, TuM, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching, Tel. 089 289-17654, Fax 089 289-17662, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 604756, Fax 089 60669330

36 Ordentliche Mitglieder

Böck August, Dr. rer. nat., Dr. sc. e.h., em. o. Professor für Mikrobiolo-gie, LMu München (1991), geb. 23. April 1937 zu Kaltenberg dienstlich: E-Mail: [email protected]: Lindenstr. 10, 82269 Geltendorf, Tel. 08193 7459, E-Mail: [email protected]

Bräuchle Christoph, Dr. rer. nat., o. Professor für Physikalische Che-mie, LMu München (2002), geb. 12. März 1947 zu Metzingen dienstlich: Tel. 089 2180-77549, Fax 089 2180-77548, E-Mail: [email protected] privat: Am Höhenberg 25, 82327 Tutzing, Tel. 08158 993047, Fax 08158 993048

Brandt Thomas, Dr. med. FRCP, Dr. h.c., o. Professor für Neurologie, LMu München (1994), geb. 19. Juni 1943 zu Dessau dienstlich: Tel. 089 7095-2380 o. -2381, Fax 089 7095-8855, E-Mail: [email protected] privat: Jahnstr. 51, 82319 Starnberg, Tel. 08151 744226

Brauer Wilfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Informatik, Tu München (1996), geb. 8. August 1937 zu Berlin dienstlich: Institut für Informatik, TuM, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching, Tel. 089 289-17204, Fax 089 289-17207, E-Mail: [email protected]

Braun-Falco otto, Dr. med., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Dermatologie und Venerologie, LMu München (1988), geb. 25. April 1922 zu Saarbrücken dienstlich: Tel. 089 5160-6220, Fax 089 5160-6222privat: Faistenbergerstr. 4, 81545 München, Tel. 089 646588, Fax 089 647740, E-Mail: [email protected]

Braunschweig Holger, Dr., o. Professor für Anorganische Chemie, univ. Würzburg (2009), geb. 2. November 1961 zu Aachen dienstlich: Institut für Anorganische Chemie, univ. Würzburg, Am Hubland, 97074 Würzburg, Tel. 0931 31-85261, Fax 0931 31-84623, E-Mail: [email protected]

Brenig Wilhelm J.R., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik, Tu München (1981), geb. 4. Januar 1930 zu Stadtoldendorf dienstlich: Tel. 089 289-12372, Fax 089 289-12296, E-Mail: [email protected] privat: Tannenstr. 4, 85598 Baldham, Tel. 08106 34525, Fax 08106 34525

37Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Bröcker Eva-Bettina, Dr. med., o. Professorin für Dermatologie und Venerologie, univ. Würzburg (2002), geb. 1. Juni 1946 zu Bielefeld dienstlich: Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, univ. Würz-burg, Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg, Tel. 0931 201-26351, Fax 0931 201-26462, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0931 783001

Buchner Johannes, Dr. rer. nat., o. Professor für Biotechnologie, Tu München (2010), geb. 12. März 1960 zu Ihrlerstein dienstlich: Tu München, Department für Chemie, Lehrstuhl für Biotechnologie, Lichtenbergstr. 4, 85747 Garching, Tel. 089 289-13341 o. -13340, Fax 089 289-13345, E-Mail: [email protected]

Bulirsch Roland, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Höhere und Numerische Mathematik, Tu München (1991), geb. 10. November 1932 zu Reichenberg/Böhmen privat: Paul-Hey-Str. 22, 82131 Gauting, Tel. 089 8509039, Fax 089 8506100, E-Mail: [email protected]

Bunge Hans-Peter, Dr. rer. nat., o. Professor für Geophysik, LMu München (2007), geb. 13. August 1964 dienstlich: Lehrstuhl für Geophysik, LMu, Theresienstr. 41/IV, 80333 München, Tel. 089 2180-4225, Fax 089 2180-4205, E-Mail: [email protected] privat: Lärchenstr. 13, 82515 Wolfratshausen

Buras Andrzej J., Dr., o. Professor für Physik, Tu München (2010), geb. 26. oktober 1946 zu Warschau, Polen dienstlich: Tel. 089 289-12371, Fax 089 289-14655, E-Mail: [email protected] privat: Mozartstr. 56, 85521 ottobrunn, Tel. 089 38590179

Dudel Josef, Dr. med., em. o. Professor für Physiologie, Tu München (1975), geb. 14. April 1930 zu Küstrin dienstlich: Institut für Neurowissenschaften, Fakultät für Medizin, TuM, Biedersteinerstr. 29, 80802 München, Tel. 089 4140-3515, Fax 089 4140-3352, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 6090929

Durst Franz, Dr., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strömungsmechanik, univ. Erlangen-Nürnberg (2002), geb. 6. Dezember 1940 zu Almaskamaras, ungarn dienstlich: E-Mail: [email protected]: Eichenstr. 12, 91094 Langensendelbach, Tel. 09133 5790, Fax 09133 3214

38 Ordentliche Mitglieder

Forster otto, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, LMu München (1984), geb. 8. Juli 1937 zu München dienstlich: Mathematisches Institut, LMu, Theresienstr. 39, 80333 München, Tel. 089 2180-4435, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0881 9278932

Genzel Reinhard, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Physik, LMu München; Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestri-sche Physik (2003), geb. 24. März 1952 zu Bad Homburg dienstlich: MPI für extraterrestrische Physik, Giessenbachstraße, 85748 Garching, Tel. 089 30000-3280, Fax 089 30000-3601, E-Mail: [email protected]

Geyer Wulf-Dieter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, univ. Erlangen-Nürnberg (1994), geb. 14. März 1939 zu Berlin dienstlich: Tel. 09131 85-25886, Fax 09131 85-23703, E-Mail: [email protected] privat: Tennenloher Str. 17, 91054 Buckenhof, Tel. 09131 56238

Grill Erwin, Dr. rer. nat., o. Professor für Molekulare Planzenbiologie, Tu München (2011), geb. 7. Februar 1957 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Botanik, TuM, Emil-Ramann-Str. 4, 85354 Weihenstephan, Tel. 08161 71-5433, Fax 08161 71-5432, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 8500400

Gross Rudolf, Dr. rer. nat., o. Professor für Technische Physik, Tu München (2003), geb. 28. März 1956 zu Ellwangen dienstlich: Walther-Meißner-Institut, Walther-Meißner-Str. 8, 85748 Garching, Tel. 089 289-14201, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 37505766

Grothe Benedikt, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. habil., o. Professor für Neuro-biologie, LMu München (2007), geb. 8. April 1960 zu München dienstlich: Department Biologie II, LMu, Großhaderner Str. 2, 82152 Martinsried, Tel. 089 2180-74302, Fax 089 2180-74304, E-Mail: [email protected]

Gruss Peter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor der univ. Göttingen; Präsi-dent der Max-Planck-Gesellschaft (2004), geb. 28. Juni 1949 zu Alsfeld dienstlich: Max-Planck-Gesellschaft, Hofgartenstr. 8, 80539 München, Tel. 089 2108-1211, Fax 089 2108-1112, E-Mail: [email protected]

39Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Haase Axel, Dr. rer. nat., o. Professor für Experimentelle Physik, univ. Würz burg (2001), geb. 6. April 1952 zu Hof/Saale dienstlich: Institute for Advanced Study, TuM, Arcisstr. 21, 80333 München, Tel. 089 289-10940, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09365 4674

Hänsch Theodor W., Dr. rer. nat., Dr. h.c., mult., o. Professor für Physik, LMu München; Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (1991), geb. 30. oktober 1941 zu Heidelberg dienstlich: Department für Physik, LMu, Schellingstr. 4/III, 80799 München, Tel. 089 2180-3212 und 089 32905-702 o.-712, Fax 089 285192, E-Mail: [email protected] oder [email protected]

Hagedorn Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Geographie, univ. Würzburg (1980), geb. 29. oktober 1933 zu Blomberg/Lippe dienstlich: Tel. 0931 31-85545, Fax 0931 31-85545, E-Mail: [email protected] privat: Allerseeweg 33, 97204 Höchberg, Tel. 0931 48016, Fax 0931 48016

Hagenauer Joachim, Dr.-Ing., Dr. Ing. E.h., o. Professor a.D. für Nachrichtentechnik, Tu München (2002), geb. 29. Juli 1941 zu Fürth dienstlich: Tel. 089 289-23467, Fax 089 289-23490, E-Mail: [email protected] privat: Roseggerstr. 41, 82229 Seefeld, Tel. 08152 78715, Fax 08152 794363

Hartl F. ulrich, Dr. med., Dr. med. habil., Hon.-Professor für Physiologische Chemie, LMu München, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie, Abt. Zelluläre Biochemie (2004), geb. 10. März 1957 zu Essen dienstlich: MPI für Biochemie, Abt. Zelluläre Biochemie, Am Klopferspitz 18a, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-2244, Fax 089 8578-2211, E-Mail: [email protected]

Heinze Jürgen, Dr. rer. nat., o. Professor für Biologie, univ. Regensburg (2008), geb. 11. Dezember 1957 zu Darmstadt dienstlich: Biologie I, univ. Regensburg, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-3054, Fax 0941 943-2475 o. -3304, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 51202, Fax 09131 51532

Helmreich Ernst J. M., Dr. med., em. o. Professor für Physiologische Chemie, univ. Würzburg (1982), geb. 1. Juli 1922 zu München privat: Weindl-Lenz-Str. 19, 83727 Schliersee, Tel. 08026 924365, E-Mail: [email protected]

40 Ordentliche Mitglieder

Herm Dietrich, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Geologie und Paläon-tologie, LMu München; em. Direktor der gleichnamigen Staats-sammlung (1981), geb. 18. Januar 1933 zu São Paulo, Brasilien dienstlich: Tel. 089 2180-6626, Fax 089 2180-6630, E-Mail: [email protected] privat: Römerstr. 20c, 82049 Pullach, Tel. 089 7932681, Fax 089 74442564

Hölldobler Bert, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Zoologie, univ. Würzburg (korr. 1986, o. 1995), geb. 25. Juni 1936 zu Erling-Andechs/obb. dienstlich: Tel. 0931 31-84307, Fax 0931 31-84309, E-Mail: [email protected] privat: Zehntstr. 10, 97265 Hettstadt, Tel. 0931 467496

Hoffmann Karl-Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik und Statistik, Tu München (1997), geb. 18. Juli 1939 zu Coburg dienstlich: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Tel. 089 23031-1136, Fax 089 23031-11285, E-Mail: [email protected] o. [email protected] privat: Tel. 089 8342556

Hofmann Franz, Dr. med., Professor h.c. mult., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie, Tu München (2001), geb. 21. Mai 1942 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel. 089 4140-3240, Fax 089 4140-3250, E-Mail: [email protected] privat: Netzegaustr. 10, 81377 München, Tel. 089 7145989

Huber Franz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Zoologie, LMu München; em. wiss. Mitglied des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie (1989), geb. 20. November 1925 zu Nußdorf privat: Watzmannstr. 16, 82319 Starnberg, Tel. 08151 15630, E-Mail: [email protected]

Huber Johannes, Dr.-Ing., o. Professor für Informationsübertragung, univ. Erlangen-Nürnberg (2009), geb. 24. August 1951 zu Hausham/oberbayern dienstlich: Lehrstuhl für Informationsübertragung, univ. Erlangen-Nürnberg, Cauerstr. 7/LIT, 91058 Erlangen, Tel. 09131 85-27112, Fax 09131 85-28919, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09133 9746

41Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Huber Robert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., a.o. Professor für Chemie, Tu München; Direktor em. am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (1988), geb. 20. Januar 1937 zu München dienstlich: MPI für Biochemie, Emeritusgruppe Strukturforschung, Am Klopferspitz 18, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-2677, Fax 089 8578-3516, E-Mail: [email protected]

Hünig Siegfried, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organische Chemie, univ. Würzburg (1971), geb. 3. April 1921 zu Radebeul dienstlich: Tel. 0931 31-85310, Fax 0931 31-84606, E-Mail: [email protected] privat: Mittlerer Neubergweg 16, 97074 Würzburg, Tel. 0931 72578, Fax 0931 8807187

Huisgen Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organi-sche Chemie, LMu München (1959), geb. 13. Juni 1920 zu Gerolstein dienstlich: Tel. 089 2180-77712, Fax 089 2180-77717, E-Mail: [email protected] privat: Kaulbachstr. 10, 80539 München, Tel. 089 281645

Jagodzinski Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Kristallo graphie und Mineralogie, LMu München (1969), geb. 20. April 1916 zu Aschersleben dienstlich: Tel. 089 2180-4357privat: Hochkalterstr. 5, 81547 München, Tel. 089 696724, Fax 089 69777921

Jannsen uwe, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, univ. Regensburg (2010), geb. 11. März 1954 zu Meddewade dienstlich: Fakultät für Mathematik, univ. Regensburg, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-2771 o. -2990, Fax 0941 943-2576, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0941 9428245

Kaiser Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Ex pe ri men tal physik, Tu München (1988), geb. 17. Juli 1925 zu Nürnberg privat: Fichtenstr. 25, 85598 Baldham, Tel. und Fax 08106 8514

Kalden Joachim R., Dr. med., Dr. med. h.c. mult., em. o. Professor für Innere Medizin, univ. Erlangen-Nürnberg; Direktor em. der Medizi-nischen Klinik 3 (1999), geb. 23. November 1937 zu Marburg/Lahn dienstlich: Medizinische Klinik 3, Krankenhausstr. 12, 91054 Erlan-gen, Tel. 09131 85-29314, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 201288

42 Ordentliche Mitglieder

Kandler otto, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik, LMu München (1983), geb. 23. oktober 1920 zu Deggendorf privat: Ernst-von-Romberg-Str. 13, 80997 München, Tel. 089 1416320

Keppler Hans, Dr. rer. nat., o. Professor für experimentelle Geophysik, univ. Bayreuth (2008), geb. 8. Januar 1962 zu Hockenheim/Baden dienstlich: Bayerisches Geoinstitut, univ. Bayreuth, 95440 Bayreuth, Tel. 0921-553744, Fax 0921-553769, E-Mail: [email protected]

Kessler Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.D. für organische Chemie, Tu München (1996), geb. 5. April 1940 zu Suhl/Thüringen dienstlich: Tel. 089 289-13300 o. -13301, Fax 089 289-13210, E-Mail: [email protected] privat: Lörenskogstr. 4, 85748 Garching, Tel. 089 3292623

Knochel Paul, Dr. rer. nat., o. Professor für organische und Metallorganische Chemie, LMu München (2008), geb. 15. November 1955 zu Strasbourg, Frankreich dienstlich: Department Chemie und Biochemie, LMu, Butenandtstr. 5–13 (Haus F), 81377 München, Tel. 089 2180-77681, Fax 089 2180-77680, E-Mail: [email protected]

Konnerth Arthur, Dr. med. Dr. h.c., o. Professor für Neurowissenschaf-ten, Tu München (2011), geb. 23. September 1953 zu Temeschburg/Rumänien dienstlich: Institut für Neurowissenschaften, Biedersteinerstr. 29, 80802 München, Tel. 089 4140-3350, Fax 089 4140-3352, E-Mail: [email protected]

Kunz Ernst, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, univ. Re-gensburg (1988), geb. 10. März 1933 zu Heidelberg dienstlich: Tel. 0941 943-2790, E-Mail: [email protected] privat: Karl-Stieler-Str. 33, 93051 Regensburg, Tel. 0941 91621

Landwehr Gottfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik, univ. Würzburg (1990), geb. 22. August 1929 zu osnabrück dienstlich: Tel. 0931 31-85775, Fax 0931 31-85142, E-Mail: [email protected] privat: Lerchenhain 9, 97074 Würzburg, Tel. 0931 82655

43Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Lange otto Ludwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik, univ. Würzburg (1979), geb. 21. August 1927 zu Dortmund dienstlich: Tel. 0931 31-86205, Fax 0931 31-86235, E-Mail: [email protected] privat: Leitengraben 37, 97084 Würzburg, Tel. 0931 65249, Fax 0931 6193178

Lohmann Adolf W., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik, univ. Erlangen-Nürnberg (1988), geb. 20. April 1926 zu Salzwedel dienstlich: Nachrichtentechnik, univ. Erlangen-Nürnberg, Cauerstr. 7/VI, 91058 Erlangen, Tel. 09131 85-28849, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 09131 56273

Lohse Martin, Dr. med., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie, univ. Würzburg (1998), geb. 26. August 1956 zu Mainz dienstlich: Institut für Pharmakologie und Toxikologie, univ. Würz-burg, Versbacher Str. 9, 97078 Würzburg, Tel. 0931 201-48401, Fax 09131 201-48411, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0931 71142

Lund otto-Erich, Dr. med., em. o. Professor für ophthalmologie, LMu München (1975), geb. 19. August 1925 zu Hannover privat: Hanfstaenglstr. 23a, 80638 München, Tel. 089 177911

Märkl Gottfried, Dr. rer. nat., em. o. Professor für organischeChemie, univ. Regensburg (1988), geb. 28. April 1929 zu München dienstlich: organische Chemie, univ. Regensburg, NWF IV, 93040 Regensburg, Tel. 0941 943-4504, Fax 0941 943-4505, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0941 21189 u. 0931 76321, Fax 0931 7845565

Mayinger Franz, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h. mult., em. o. Professor für Thermo dynamik, Tu München (1989), geb. 2. September 1931 zu Augsburg dienstlich: Lehrstuhl für Thermodynamik, TuM, Boltzmannstr. 15, 85748 Garching, Tel. 089 289-16214 o. -16215, Fax 089 289-16220, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 3541430

Mayr Ernst W., Dr., o. Professor für Informatik, Tu München (2009), geb. 18. Mai 1950 zu Fürstenfeldbruck dienstlich: Lehrstuhl für Eiziente Algorithmen, Institut für Infor-matik, TuM, Boltzmannstr. 3, 85748 Garching, Tel. 089 289-17704 o. -17706, Fax 089 289-17707, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 08152 981750

44 Ordentliche Mitglieder

Mayr Herbert, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie, LMu München (2003), geb. 8. Juni 1947 zu Weilheim/obb. dienstlich: Tel. 089 2180-77719, Fax 089 2180-77717, E-Mail: [email protected] privat: Starnberger Wiese 4, 82319 Starnberg, Tel. 08151 28186

Mössbauer Rudolf L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik, Tu München (1967), geb. 31. Januar 1929 zu München privat: Stümplingstr. 6a, 82031 Grünwald

Neupert Walter, Dr. med., Dr. rer. nat., o. Professor für Physiologische Chemie, LMu München (1993), geb. 24. oktober 1939 zu München dienstlich: Adolf-Butenandt-Institut, LMu, Butenandtstr. 5, 81377 München, Tel. 089 2180-77094 o. -77095, Fax 089 2180-77093, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 8415168

Nöth Heinrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie, LMu München (1975), geb. 20. Juni 1928 zu München dienstlich: 089 2180-77454, Fax 089 2180-77455, E-Mail: [email protected] privat: Eichleite 25a, 82031 Grünwald, Tel. 089 6413461

oesterhelt Dieter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biochemie, LMu München; Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (1990), geb. 10. November 1940 zu München dienstlich: MPI für Biochemie, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-2387, Fax 089 8578-3557, E-Mail: [email protected]

Pukelsheim Friedrich, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, univ. Augsburg (2002), geb. 8. September 1948 zu Solingen dienstlich: Tel. 0821 598-2204, Fax 0821 598-2280, E-Mail: [email protected] privat: Tournelystr. 12, 86391 Stadtbergen, Tel. 0821 435368

Renner Susanne S., Dr. rer. nat. habil., o. Professorin für Systematische Botanik und Mykologie, LMu München (2009), geb. 5. oktober 1954 zu Tübingen dienstlich: Lehrstuhl für Systematische Botanik und Mykologie, LMu, Menzinger Str. 67, 80638 München, Tel. 089 17861-257 o. -250, Fax 089 1726-38, E-Mail: [email protected] o. [email protected]

45Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Riederer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor der Botanik, univ. Würzburg (2005), geb. 2. Mai 1956 zu Landshut dienstlich: Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften, univ. Würzburg, Julius-von-Sachs-Platz 3, 97082 Würzburg, Tel. 0931 31-86200, Fax 0931 31-86235, E-Mail: [email protected]

Rummel Reinhard, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult. o. Professor für Astronomische und Physikalische Geodäsie, Tu München (1997), geb. 3. Dezember 1945 zu Landshut dienstlich: Tel. 089 289-23189, Fax 089 289-23178, E-Mail: [email protected] privat: Theresienstr. 15, 80333 München, Tel. 089 282656

Sachs Gottfried, Dr.-Ing., Dr. h.c., o. Professor a.D. für Flugmechanik und Flugregelung, Tu München (2000), geb. 16. Januar 1939 zu Frankfurt a.M. dienstlich: Tel. 089 289-16061, Fax 089 289-16058, E-Mail: [email protected] privat: Albrecht-Dürer-Str. 31a, 85579 Neubiberg, Tel. 089 6010060, Fax 089 6010060

Sakmann Bert, Dr. med., Dr. h.c. mult., o. Professor für Neurophysiolo-gie; Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried (korr. 1988, o. 2009), geb. 12. Ju ni 1942 zu Stuttgart dienstlich: MPI für Neurobiologie, Am Klopferspitz 18, 82152 Martinsried, Tel. 089 8578-3459, Fax 089 8578-3705, E-Mail: [email protected]

Schlag Edward William, Dr. Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physikalische Chemie, Tu München (1978), geb. 12. Januar 1932 zu Los Angeles, uSA dienstlich: Tel. 089 289-13390, Fax 089 289-13389, E-Mail: [email protected] privat: osterwaldstr. 91, 80805 München, Tel. 089 3614812, Fax 089 365747

Schleyer Paul von Ragué, Dr. Ph.D., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Chemie, univ. Erlangen-Nürnberg (1984), geb. 27. Februar 1930 zu Cleveland, uSA dienstlich: Tel. 09131 85-22536, uSA 001706 5427510, Fax uSA 001706 5420406, E-Mail: [email protected] privat: Rangen 1, 91322 Gräfenberg, Tel. 09192 997614, Fax 09192 997614

Schlüter Arnulf, Dr. rer. nat., Professor a.D. für Theoretische Physik, LMu München; em. wiss. Mitglied des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (1970), geb. 24. August 1922 zu Berlin privat: Doeberlstr. 10, 80937 München, Tel. 089 3115225

46 Ordentliche Mitglieder

Schmidbaur Hubert, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. h.c., em. o. Professor für Anorganische und Analytische Chemie, Tu München (1993), geb. 31. Dezember 1934 zu Landsberg/Lech dienstlich: Tel. 089 289-13130, Fax 089 289-13125, E-Mail: [email protected] privat: Königsberger Str. 36, 85748 Garching, Tel. 089 3202237

Schwaiger Markus, Dr. med., o. Professor für Medizin, Tu München (2005), geb. 4. März 1950 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Nuklearmedizin der TuM, Ismaninger Str. 22, 81675 München, Tel. 089 4140-2970, Fax 089 4140-4841, E-Mail: [email protected]

von Schweinitz Dietrich, Dr. med., o. Professor für Kinderchirurgie; Direktor der Kinderchirurgischen Klinik, LMu München (2009), geb. 18. März 1954 zu Hamburg dienstlich: Kinderchirurgische Klinik im Dr. v. Haunerschen Kinder-spital, LMu, Lindwurmstr. 4, 80337 München, Tel. 089 5160-3101, Fax 089 5160-4726, E-Mail: [email protected]

Schwichtenberg Helmut, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, LMu München (1986), geb. 5. April 1942 zu Sagan/Schlesien dienstlich: Tel. 089 2180-4413, Fax 089 2180-4038, E-Mail: [email protected] privat: Am Marktplatz 6, 82152 Planegg, Tel. 089 8597325

Schwoerer Markus, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik, univ. Bayreuth (1999), geb. 9. März 1937 zu Waiblingen dienstlich: Tel. 0921 55-2615, Fax 0921 55-2621, E-Mail: [email protected] privat: Bergfriedstr. 25, 95448 Bayreuth, Tel. 0921 99109, Fax 0921 980938

Sebald Walter, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physiologische Chemie, univ. Würzburg (2002), geb. 21. September 1941 zu Memmingen dienstlich: Tel. 0931 31-84111, Fax 0931 31-84113, E-Mail: [email protected] privat: Meyer-olbersleben-Str. 7, 97074 Würzburg, Tel. 0931 71806

Singer Robert F., Dr.-Ing., o. Professor für Werkstokunde und Technologie der Metalle, univ. Erlangen-Nürnberg (2005), geb. 2. April 1950 zu Jena dienstlich: Tel. 09131 85-27530, E-Mail: [email protected] privat: Rudelsweiherstr. 49b, 91054 Erlangen, Tel. 09131 203043

47Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Steglich Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für organi-sche Chemie, LMu München (1993), geb. 12. August 1933 zu Kamenz/Sachsen dienstlich: Institut für organische Chemie, LMu, Butenandtstr. 5–13, 81377 München, Tel. 089 2180-77757, Fax 089 2180-77756, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 089 565147

Stetter Karl o., Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Mikrobiologie, univ. Regensburg (2002), geb. 16. Juli 1941 zu München dienstlich: Tel. 0941 943-1821, Fax 0941 943-3243, E-Mail: [email protected] privat: Frankenwaldstr. 48, 81549 München, Tel. 089 68096548, Fax 089 68096580

Stoer Josef, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik, univ. Würzburg (1981), geb. 21. Juni 1934 zu Meschede dienstlich: Tel. 0931 31-85042, Fax 0931 31-84675, E-Mail: [email protected] privat: Thüringerstr. 4, 97078 Würzburg, Tel. 0931 22551

Sumper Manfred, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Biochemie, univ. Regensburg (1999), geb. 28. Dezember 1942 zu München dienstlich: Tel. 0941 943-2833, Fax 0941 943-2936, E-Mail: [email protected] privat: Rosengartenstr. 2, 93161 Sinzing, Tel. 09404 2242

Tanner Widmar, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zellbiologie und Planzenphysiologie, univ. Regensburg (1994), geb. 3. Mai 1938 zu Wagstadt/Mähren dienstlich: Tel. 0941 943-3017, Fax 0941 943-3352, E-Mail: [email protected] privat: Holbeinweg 21, 93051 Regensburg, Tel. 0941 991292

Trümper Joachim E., Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. Hon.-Professor für Physik, LMu München; Direktor em. am Max-Planck-Institut für extra- terrestrische Physik (1997), geb. 27. Mai 1933 zu Haldensleben dienstlich: Tel. 089 30000-3559, Fax 089 30000-3315, E-Mail: [email protected] privat: Am Mühlbach 15, 85748 Garching, Tel. 089 3203221, E-Mail: [email protected]

Voitländer Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physikalische Chemie, LMu München (1977), geb. 16. Februar 1930 zu Erlangen dienstlich: Tel. 089 2180-77582, Fax 089 2180-77605privat: Pienzenauerstr. 11, 81679 München, Tel. 089 986130

48 Ordentliche Mitglieder

Vollhardt Dieter, Dr. rer. nat., o. Professor für Theoretische Physik, univ. Augsburg (2011), geb. 8. September 1951 zu Bad Godesberg dienstlich: Lehrstuhl für Theoretische Physik III, Zentrum für Elekt-ronische Korrelationen und Magnetismus, Institut für Physik, univ. Augsburg, 86135 Augsburg, Tel. 0821 598-3700, Fax 0821 598-3725, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0821 815 0808, Fax 0821 815 5143

Wagner Hermann, Dr. med., Ph.D., Dr. h.c., o. Professor für Medizi-nische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Tu München (2007), geb. 20. Mai 1941 zu Freudenstadt dienstlich: Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, TuM, Trogerstr. 30, 81675 München, Tel. 089 4140-4120, Fax 089 4140-4868, E-Mail: [email protected]

Wecker Eberhard, Dr. med., em. o. Professor für Virologie und Immunologie, univ. Würzburg (1988), geb. 4. Juni 1923 zu Heilbronn

Zachau Hans Georg, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie, LMu München (1976), geb. 16. Mai 1930 zu Berlin dienstlich: Tel. 089 2180-75429, Fax 089 2180-75425privat: Pingstrosenstr. 5a, 81377 München, Tel. 089 7147575, Fax 089 74141735

Zenger Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.D. für Informatik, Tu München (2000), geb. 10. August 1940 zu Lindau dienstlich: Tel. 089 289-18604, Fax 089 289-18607, E-Mail: [email protected] privat: Kiebitzweg 18, 85540 Haar, Tel. 089 4604705, Fax 089 55898022

49

Korrespondierende Mitglieder

(Die Zahl in Klammern gibt das Wahljahr an, die früheren ordentlichen Mitglieder sind mit * bezeichnet.)

Philosophisch-historische Klasse

Ackerman James S., em. Professor für Kunstgeschichte (korr. 1995), geb. 8. November 1919 zu San Francisco privat: 12 Coolidge Hill Rd., Cambridge, MA 02138, uSA, Tel. 001617 8686824

Allmendinger Jutta, Ph. D., o. Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung; Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Humboldt-univ. Berlin (korr. 2010), geb. 26. September 1956 zu Mannheim dienstlich: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reich-pietschufer 50, 10785 Berlin, Tel. 030 25491-501, Fax 030 25491-514, E-Mail: [email protected]

Arnaldi Girolamo, em. o. Professor für Mittelalterliche Geschichte (korr. 1985), geb. 31. Januar 1929 zu Pisa privat: Piazza Sforza, Cesarini, 30, 00186 Rom, Italien

Bernholz Peter, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre (korr. 1996), geb. 18. Fe bruar 1929 zu Bad Salzulen dienstlich: E-Mail: Peter.Bern [email protected]: Postfach, 4003 Basel, Schweiz, Tel. 004179 3216701, Fax 00333 89073377

Blumenthal Elke, Dr. phil., em. o. Professorin für Ägyptologie (korr. 1995), geb. 25. Januar 1938 zu Greifswald dienstlich: Tel. 0341 973-7010, Fax 0341 973-7029,E-Mail: [email protected] privat: Triftweg 57, 04277 Leipzig, Tel. 0341 8780620, Fax 0341 8780620

Boardman Sir John, Dr. h.c. mult., Lincoln Professor of Classical Art and Archaeology, (korr. 1970), geb. 20. August 1927 zu Ilford/Essex dienstlich: E-Mail: [email protected]: 11 Park Street, Woodstock, oxon, England, Tel. 00441993 811259

50 Korrespondierende Mitglieder

Böckenförde Ernst-Wolfgang, Dr. jur., Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Rechte (korr. 1989), geb. 19. September 1930 zu Kassel privat: Türkheimstr. 1, 79280 Au/Br., Tel. 0761 405623

Brooke Christopher N.L., CBE, FBA, em. Dixie Professor of Ecclesiasti-cal History (korr. 1997), geb. 23. Juni 1927 zu Cambridge dienstlich: Gonville and Caius College, Cambridge CB2 1TA, England, E-Mail: [email protected]

Burkert Walter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Klassische Philo lo gie (korr. 1984), geb. 2. Februar 1931 zu Neuendettelsau privat: Wildsbergstraße 8, 8610 uster, Schweiz, Tel. 00411 9403013, Fax 00411 9403013, E-Mail: walter_bur [email protected]

Capitani ovidio, Dr., em. o. Professor für Mittelalterliche Geschichte (korr. 2006), geb. 1. Januar 1930 zu Kairo, Ägypten dienstlich: Dipartimento di paleoia e medievistica, univ. di Bologna, Piazza S. Giovanni In Monte, 2, 40124 Bologna, Italien, Tel. 0039 51 2097803, Fax 0039 51 2097815, E-Mail: [email protected]

Constable Giles, A.B., Ph.D., em. Professor für Mediävistik (korr. 1983), geb. 1. Juni 1929 zu Lon don, England dienstlich: School of Historical Studies, Institute for Ad van ced Study, olden Lane, Princeton, NJ 08540, uSA

Curschmann Michael, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1997), geb. 11. Januar 1936 zu Köln dienstlich: E-Mail: [email protected]: 134 Sycamore Road, Princeton, NJ 08540, uSA, Tel. 001609 9246430

Dworkin Ronald, Ph.D., Professor of Law (korr. 1995), geb. 11. Dezember 1931 zu Worcester, MA, uSA dienstlich: New York university Law School, 40 Washington Square South, New York, NY 10012, uSA, Tel. 001212 9986248 und Tel. 00441865 276602 privat: Tel. 0044171 7306505

Esch Arnold, Dr. phil., Dr. h.c. mult., Professor für Geschichte; Direktor a.D. des Deutschen Historischen Instituts, Rom (korr. 1999), geb. 28. April 1936 zu Altenbögge/West falen dienstlich: Istituto Storico Germanico, Via Aurelia Antica 391, 00165 Rom, Italien, Fax 003906 6623838, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 003906 6832529

51Philosophisch-historische Klasse

Gabrovec Stane, Dr. Sc., em. o. Professor für Vor- und Frühgeschichte (korr. 1985), geb. 18. April 1920 zu Kamnik privat: Hajdrihova 24, 1000 Ljubljana, Slowenien, Tel. 003861 4261816

Gall Lothar, Dr. phil., em. o. Professor für Mittlere und Neuere Ge-schichte (korr. 1989), geb. 3. De zember 1936 zu Lötzen/ostpreußen dienstlich: Tel. 069 798-32621, Fax 069 798-32622, E-Mail: [email protected] furt.de privat: Rosselstr. 7, 65193 Wies ba den, Tel. 0611 1851824, Fax 0611 1851826, E-Mail: [email protected]

Gernet Jacques, Dr., Hon.-Professor für Sinologie (korr. 1998), geb. 22. Dezember 1921 zu Algier, Algerien privat: 12, rue André Theuriet, F-92340 Bourg la Reine, Frankreich, Tel. 00331 46605198, Fax 00331 44271854, E-Mail: [email protected]

Heckel Martin, Dr. iur., Dr. h.c., em. o. Professor für Staats- und Kirchenrecht (korr. 1996), geb. 22. Mai 1929 zu Bonn privat: Lieschingstr. 3, 72076 Tübingen, Tel. 07071 61427

*Hofmann Hasso, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öfentliches Recht, Rechts- und Staatsphilosophie (o. 1992, korr. 1993), geb. 4. August 1934 zu Würzburg privat: Christoph-Mayer-Weg 5, 97082 Würzburg, Tel. 0931 87388, Fax 0931 783288

Honoré Antony Maurice, Dr., Dr. h.c. mult., em. Regius Professor of Civil Law (korr. 1992), geb. 30. März 1921 zu London privat: 94C Banbury Rd., oxford oX2 6JT, England, Tel. 00441865 559684, Fax 00441865 279299, E-Mail: [email protected]

Ikola osmo, Dr. phil., em. o. Professor für Finnische Sprache (korr. 1978), geb. 6. Februar 1918 zu Joensuu privat: Verkatehtaak. 4 as. 713, 20100 Turku, Finnland, Tel. 0035821 92318820

Jakobs Günther, Dr. jur., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozess-recht und Rechts phi losophie (korr. 1997), geb. 26. Juli 1937 zu Mönchengladbach dienstlich: Tel. 0228 73-9115, Fax 0228 73-9062, E-Mail: [email protected] privat: Dan ziger Str. 43c, 53757 St. Augustin, Tel. 02241 27709

52 Korrespondierende Mitglieder

Kablitz Andreas, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (korr. 2006), geb. 8. November 1957 zu Aachen dienstlich: Romanisches Seminar der univ. Köln, Albertus-Magnus-Platz 1, 50923 Köln, Tel. 0221 470-2833, Fax 0221 470-5018, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0221 8903067

Kaiser Werner, Dr. phil., Professor; Erster Direktor a.D. des Deutschen Archäo lo gi schen Instituts, Abt. Kairo (korr. 1984), geb. 7. Mai 1926 zu München privat: Palmzeile 16, 14129 Berlin, Tel. 030 8032055

Keipert Helmut, Dr. phil., o. Professor für Slavistik (korr. 2001), geb. 19. Novem ber 1941 zu Greiz dienstlich: Slavistisches Semi nar, univ. Bonn, Lennéstr. 1, 53113 Bonn, Tel. 0228 73-7272, Fax 0228 73-7244, E-Mail: h.kei [email protected]

Kister Meir Jacob, Dr., em. o. Professor für Arabische Sprache und Literatur (korr. 1984), geb. 16. Januar 1914 zu Mosciska, Polen privat: 26 Hameshoreret Street, Bet Hake rem, Jerusalem 96348, Israel, Tel. 009722 6525834, E-Mail: [email protected]

Koch Klaus, Dr. Dr. h.c., em. o. Professor für Altes Testament und Altorienta lische Religionsgeschichte (korr. 1997), geb. 4. oktober 1926 zu Sulzbach/Thüringen privat: Diekbarg 13a, 22397 Hamburg, Tel. 040 6080505

Kölzer Theo, Dr. phil. habil., o. Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte (korr. 2010), geb. 17. November 1949 zu Steckenstein dienstlich: Tel. 0228 73-5167, Fax 0228 73-5166, E-Mail: [email protected] privat: Birkenweg 17, 35444 Biebertal, Tel. 06446 1700, Fax 06446 889581, E-Mail: [email protected]

Krebernik Manfred, Dr. phil., o. Professor für Assyriologie (korr. 2003), geb. 22. Februar 1953 zu Traunstein dienstlich: Lehrstuhl für Altorientalistik, univ. Jena, Fürstengraben 1, 07737 Jena, Tel. 03641 9-44871 o. -44870, Fax 03641 9-44872, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0341 5832193

53Philosophisch-historische Klasse

Kresten otto, Dr. phil., em. Professor für Byzantinistik (korr. 2000), geb. 27. Januar 1943 zu Wien dienstlich: Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der univ. Wien, Post gasse 7/I, 1010 Wien, Österreich, Tel. 00431 4277-42010, Fax 00431 4277-9420, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 00431 6030989

Lapidge Michael, Ph.D., Elrington and Bosworth Professor em. of Anglo-Saxon (korr. 1997), geb. 8. Februar 1942 zu Calgary, Kanada privat: 143 Sturton Street, Cam bridge CB1 2QH, England, Tel. 00441223 363768

Leclant Jean, Dr. ès lettres, Dr. h.c. mult., em. Professor für Ägyptolo-gie (korr. 1988), geb. 8. August 1920 zu Paris dienstlich: Institut de France, 23, Quai de Conti, 75006 Paris, Frankreich, Tel. 00331 44414310, Fax 00331 44414311 privat: Tel. 00331 42083969

Lefebvre-Teillard Anne, Dr. jur., em. Professorin für Rechtsgeschichte (korr. 1994), geb. 4. Sep tem ber 1940 zu Lourdes privat: 2, rue du Fg. Saint Martin, 60300 Senlis, Frankreich, Tel. 00333 44530233

Lepsius Mario Rainer, Dr. oec. publ., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Soziologie (korr. 1992), geb. 8. Mai 1928 zu Rio de Janeiro, Brasilien dienstlich: Tel. 06221 54-2987, Fax 006221 54-2996, E-Mail: [email protected] delberg.de privat: Mozartstr. 23, 69469 Weinheim, Tel. 06201 61182

Liebs Detlef, Dr. iur., FBA, em. o. Professor für Römisches Recht, Bürger-liches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte (korr. 2006), geb. 12. oktober 1936 zu Berlin dienstlich: Tel. 0761 203-2221, Fax 0761 203-2131privat: Rosenau 10, 79104 Freiburg i. Br., Tel. 0761 35378, E-Mail: [email protected]

Mayrhofer Manfred, Dr. phil., Dr. litt. h.c., em. o. Professor für Allge-meine und In do germanische Sprachwissenschaft (korr. 1977), geb. 26. September 1926 zu Linz privat: Bauernfeldgasse 9/II/6, 1190 Wien, Österreich, Tel. 00431 3682500, E-Mail: [email protected]

Millar Fergus G.B., D.Phil., Camden Professor of Ancient History (korr. 1987) geb. 5. Juli 1935 zu Edinburgh, Schottland dienstlich: Brasenose College oxford, oX1 4AJ, England, Tel. 00441865 77830, E-Mail: fergus.millar@brase nose.ox ford.ac.uk

54 Korrespondierende Mitglieder

Morpurgo Davies Anna, DBE, Dr., Dr. h.c., Diebold Professor em. of Compa rative Philology (korr. 1998), geb. 21. Juni 1937 zu Mailand, Italien privat: 22 Yarnells Hill, oxford oX2 9BD, Englanddienstlich: Tel. 00441865 270690, E-Mail: [email protected]

*Neumann Gerhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neue Deutsche Literatur (o. 1991, korr. 2008), geb. 22. Juni 1934 zu Brünn, Tschechoslowakei privat: Lietzenseeufer 3, 14057 Berlin, Tel. 030 301063-50, Fax 030 301063-51, E-Mail [email protected]

Panciera Silvio, Dr. phil., em. o. Professor für Lateinische Epigraphik (korr. 1997), geb. 21. März 1933 zu Venedig dienstlich: Tel. 003906 4462612, Fax 003906 49913829, E-Mail: [email protected] privat: Largo G. Cocchi, 9, 00152 Rom, Italien, Tel. 003906 5809756

Pillorget René, Dr. ès lettres, em. o. Professor für Geschichte des Humanismus und der Renaissance (korr. 1991), geb. 26. Juli 1924 zu Raincy privat: 95, Boulevard Jourdan, 75014 Paris, Frankreich, Tel. 00331 45404763

Reale Giovanni, Dr. phil., em. Professor für Geschichte der Antiken Philosophie (korr. 1995), geb. 15. April 1931 zu Candia Lomellina privat: Via Foscolo, 4, 21016 Luino (Varese), Italien, Tel. 00390332 72342469

Reiffenstein Ingo, Dr. phil., em. o. Professor für Ältere Deutsche Sprache und Literatur (korr. 1990), geb. 6. Juni 1928 zu Salzburg privat: 5152 Dorbeuern 27, Öster reich, Tel. 00436274 8353, E-Mail: reifen [email protected]

*Ritter Gerhard A., Dr. phil., Dr. h.c. mult., B. Litt., em. o. Professor für Neuere und Neueste Geschichte (o. 1980, korr. 2002), geb. 29. März 1929 zu Berlin privat: Windscheid str. 41, 10627 Berlin, Tel. 030 3101-5794 oder -9613, Fax 030 3101-9614

Rodger Alan, Lord Rodger of Earlsferry, Lord of Appeal in ordinary (korr. 2001), geb. 18. September 1944 zu Glasgow dienstlich: House of Lords, Tel. 0044207 219-3352, E-Mail: rodgeral@parlia ment.uk privat: 36 Dublin Street, Edinburgh EH3 6NN, Schottland, Tel. 0044131 5564754, Fax 0044131 5583576

55Philosophisch-historische Klasse

Schnurbein Siegmar Frhr. von, Dr. phil., Dr. h.c. mult., apl. Professor für Geschichte und Kultur der Römischen Provinzen; Erster Direktor der Rö misch-Germa ni schen Kommission des DAI (korr. 1991), geb. 31. oktober 1941 zu Blanken burg/Harz dienstlich: Tel. 069 975818-26, Fax 069 975818-40, E-Mail: [email protected] privat: Schneckenhofstr. 29, 60596 Frankfurt a. M., Tel. 069 616278

Schöne Albrecht, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1982), geb. 17. Juli 1925 zu Barby/Elbe privat: Grotefendstr. 26, 37075 Göt tin gen, Tel. 0551 56449

*Schulze Winfried, Dr. phil., o. Professor a.D. für Neuere Geschichte (o. 1996, korr. 2008), geb. 13. oktober 1942 zu Bergisch Gladbach dienstlich: E-Mail: [email protected]: Virchowstr. 26, 44801 Bochum

Sellheim Rudolf, Dr. phil., em. o. Professor für orientalistik (korr. 1994), geb. 15. Januar 1928 zu Halle/Saale privat: Broßstr. 5, 60487 Frankfurt a. M., Tel. 069 772761

Settis Salvatore, Dr., o. Professor für Klassische Archäologie der Scuola Normale Superiore di Pisa (korr. 2003), geb. 11. Juli 1941 zu Rosarno dienstlich: Scuola Nor male Superiore, Piazza dei Cavalieri, 7, 56100 Pisa, Ita lien, Tel. 0039050 509215, Fax 0039050 509101, E-Mail: [email protected]

Siep Ludwig, Dr. phil., o. Professor für Philosophie (korr. 2002),geb. 2. November 1942 zu Solingen dienstlich: Tel. 0251 83-24468, Fax 0251 83-24458, E-Mail: siep@uni-muens ter.de privat: Vredenweg 13, 48161 Münster

Smend Rudolf, Dr. theol., D.D. h.c., em. o. Professor für Altes Testament (korr. 2006), geb. 17. oktober 1932 zu Berlin dienstlich: Tel. 0551 39-2119, Fax 0551 39-7488privat: Thomas-Dehler-Weg 6, 37075 Göttingen, Tel. 0551 23332

Solin Heikki, Dr. phil., em. o. Professor für Lateinische Philologie (korr. 1999), geb. 12. Sep tem ber 1938 zu Helsinki dienstlich: Tel. 003589 191-22591, Fax 003589 191-22161, E-Mail: [email protected] privat: Temppelikatu 6 B 28, 00100 Hel sinki, Finnland, Tel. 003589 498091

56 Korrespondierende Mitglieder

Somerville Robert, Ph.D., Tremaine Professor of Religion (korr. 1998), geb. 16. Juli 1940 zu New Kensington, PA dienstlich: Columbia university, Dept. of Reli gion/MC 9610, 80 Claremont, New York, NY 10027, uSA, Tel. 001212 854-4150, Fax 001212 851-4126, E-Mail: somervil@colum bia.edu

Stackmann Karl, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1980), geb. 21. März 1922 zu Buxtehude dienstlich: Tel. 0551 394040privat: Nonnenstieg 12, 37075 Göttingen, Tel. 0551 55002

Stanley Eric Gerald, Ph.D., em. Professor of Anglo-Saxon (korr. 1994),geb. 19. oktober 1923 zu Koblenz privat: 18 Walton Street, oxford oX1 2HQ, England, Tel. 00441865 516182, Fax 0041865 516182

Steinkellner Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Buddhismuskunde und Tibetologie (korr. 2007), geb. 3. oktober 1937 zu Graz dienstlich: Tel. 00431 51581-6426, E-Mail: [email protected] privat: Reisnerstr. 6/14, 1030 Wien, Österreich, Tel. 00431 7123129

Stephens Anthony, Dr. phil., em. o. Professor für Germanistik und Komparatistik (korr. 2002), geb. 11. November 1941 zu Sydney dienstlich: Tel. 00612 935-17862, Fax 00612 935-13919, E-Mail: [email protected] privat: 513/66 Bowmanstr. Pyrmont 2009, Australien, Tel. 00612 95186089

Stollberg-Rilinger Barbara, Dr. phil., o. Professorin für Geschichte der Frü hen Neuzeit (korr. 2009), geb. 17. Juli 1955 zu Bergisch Gladbach dienstlich: Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit, Histori-sches Seminar, univ. Münster, Domplatz 20–22, 48143 Münster, Tel. 0251-8324321 oder 8324315, Fax 0251-8324332, E-Mail: [email protected]

Stotz Peter, Dr., em. o. Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters (korr. 2003), geb. 28. Juni 1942 zu Bern privat: Grampenweg 12, 8180 Bülach, Schweiz, Tel. 00411 8605386

Streissler Erich Wolfgang, Dr. jur., em. o. Professor für Volkswirt-schaftslehre, Öko no metrie und Wirtschaftsgeschichte (korr. 1988), geb. 8. April 1933 zu Wien privat: Khevenhuellerstraße 15, 1180 Wien, Österreich, Tel. 00431 4405770

57Philosophisch-historische Klasse

Strohmaier Gotthard, Dr. phil., Hon.-Professor für Arabistik(korr. 2009), geb. 4. November 1934 zu Zwickau privat: Wisbyer Str. 8, 10439 Berlin, Tel. 030 4452219, E-Mail: [email protected]

Sundermann Werner, Dr. sc. phil., Hon.-Professor a.D. für Iranistik (korr. 2003), geb. 22. De zem ber 1935 zu Thale/Harz dienstlich: Tel. 030 20370-472, Fax 030 20370-467, E-Mail: [email protected] privat: Moldaustr. 46, 10319 Berlin, Tel. 030 5125091

Taylor Charles, Dr. phil., em. Professor für Philosophie (korr. 2003), geb. 5. November 1931 zu Montreal dienstlich: Dept. of Philosophy, McGill university, 845 Sher brooke Street West, Montreal, Quebec H3A 2T7, Kanada, Tel. 001514 398 6055, Fax 001514 398 7148, E-Mail: [email protected]

Tilliette Xavier, S.J., Dr., Dr. h.c., em. Professor an der Pontiicia università Gre go riana (korr. 2002), geb. 23. Juli 1921 zu Corbie privat: 42, rue de Grenelle, 75343 Paris Cedex 07, Frankreich, Tel. 00331 44394607, Fax 00331 44394693

ullmann Manfred, Dr. phil., Professor a.D. für Islamkunde (korr. 1990), geb. 2. November 1931 zu Brandenburg/Havel privat: Vöchtingstr. 35, 72076 Tübingen, Tel. 07071 62232

Wachinger Burghart, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1993), geb. 10. Juni 1932 zu München dienstlich: Tel. 07071 2976868, Fax 07071 295321,E-Mail: [email protected] privat: Engelfriedshalde 15, 72076 Tübingen, Tel. 07071 61871

Wellbery David E., Ph.D., o. Professor für Germanistik (korr. 2008), geb. 17. Januar 1947 zu Cooperstown, NY dienstlich: Dept. of Germanic Studies, university of Chicago, Chicago, IL 60637, uSA, Tel. 001 773 702-2372, Fax 001 773 702-5902, E-Mail: [email protected]

Wilcke Claus, Dr. phil., o. Professor a.D. für Altorientalistik (korr. 1999), geb. 23. Februar 1938 zu Potsdam dienstlich: E-Mail: [email protected] zig.deprivat: Am Sommerfeld 9, 81375 München, Tel. 089 74029951, Fax 089 74029951

58 Korrespondierende Mitglieder

Winkler Heinrich August, Dr. phil. habil., o. Professor a.D. für Neueste Geschichte (korr. 2008), geb. 19. Dezember 1938 zu Königsberg dienstlich: Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-univ., unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel. 030 2093-2314, Fax 030 2093-2785, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 030 8035769, Fax 030 8036183

Zieme Peter, Dr. phil., Hon.-Professor für Turkologie (korr. 1999), geb. 19. April 1942 zu Berlin dienstlich: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstr. 22–23, 10117 Berlin, Tel. 030 20370-472, Fax 030 20370-467, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 030 6557033

*Zimmermann Reinhard, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor für Bürger-liches Recht, Rö misches Recht und Historische Rechtsvergleichung (o. 1999, korr. 2002), geb. 10. okto ber 1952 zu Hamburg dienstlich: MPI für auslän di sches und internationales Privatrecht, Mit tel weg 187, 20148 Hamburg, Tel. 040 41900-401, Fax 040 41900-402, E-Mail: r.zimmer [email protected]

59Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Barth Friedrich G., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zoologie (korr. 1998), geb. 18. April 1940 zu München dienstlich: Tel. 00431 4277-54470 o. -54471, Fax 00431 4277-54507, E-Mail: [email protected] privat: Starhemberg-Gasse 21/19, 1040 Wien, Österreich, Tel. 00431 5050986

*Becker Hans Joachim, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zoologie und Genetik (o. 1972, korr. 1979), geb. 9. Februar 1925 zu Braunschweig privat: Freiburger Str. 8, 69126 Heidelberg

Bennett Martin Arthur, PhD, DSc, FRS, em. Professor für Anorganische und Metallorganische Chemie (korr. 2005), geb. 11. August 1935 zu Harrow, Middlesex, England dienstlich: Research School of Chemistry, Bldg 35, Science Road, Australian National university, Canberra ACT 0200, Australien, Tel. 00612 6125-3639, E-Mail: [email protected]

Berthold Peter, Dr. rer. nat. habil., em. Professor für Biologie (korr. 2006), geb. 19. April 1939 zu Zittau dienstlich: MPI für ornithologie, Vogelwarte Radolfzell, Schlossallee 2, 78315 Radolfzell, Tel. 07732 1501-0, Fax 07732 1501-69

Blümel Wolf Dieter, Dr. rer. nat., o. Professor a.D. für Physische Geographie (korr. 2010), geb. 12. Mai 1943 zu Langenbielau dienstlich: Tel. 0711 685-81409, Fax 0711 685-81472, E-Mail: [email protected] privat: Harzbergstr. 3, 71679 Asperg, Tel. und Fax 07141 31752, E-Mail: [email protected]

Bolle Hans-Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Meteorologie und Geophysik (korr. 1985), geb. 29. Januar 1929 zu Hamburg privat: Stücklenstr. 18c, 81247 München, Tel. 089 8110593

Buchberger Bruno, Dr. phil., Dr. h.c. mult., o. Professor i.R. für Compu-ter-Mathematik (korr. 2011), geb. 22. oktober 1942 zu Innsbruck dienstlich: Research Institute for Symbolic Computation (RISC), Johannes-Kepler-univ., Schloss Hagenberg, 4232 Hagenberg, Öster-reich, Tel. 0043 732 2468-9921, Fax 0043 732 2468-9930, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0043 664 4211646

60 Korrespondierende Mitglieder

Burrows Malcolm, Ph.D, ScD, F.R.S, o. Professor für Neurobiologie (korr. 1996), geb. 28. Mai 1943 zu Luton dienstlich: Tel. 00441223 336628, Fax 00441223 330934, E-Mail: [email protected] privat: 6 Cherry Bounds Road, Girton, Cambridge CB3 0JT, England, Tel. 00441223 276873

Chance Britton, Ph.D., D. Sc., em. Professor für Biophysik (korr. 1970), geb. 24. Juli 1913 zu Wil kes-Barre, PA privat: 4014 Pine Street, Philadelphia, PA 19104, uSA

Cloetingh Sierd A.P.L., Dr. Dr. h.c., Professor für Geophysik (korr. 2008), geb. 20. August 1950 zu Groningen dienstlich: Vrije universiteit Amsterdam, Dept. of Tectonics, De Boelelaan 1085, 1081 HV Amsterdam, Niederlande, Tel. 003120 598-7341, Fax 003120 598-9943, E-Mail: [email protected]

Contreras-Theurel Rosalinda, Dr. rer. nat., Pro fessorin für Chemie; General direktorin Cinvestav (korr. 2002), geb. 17. De zem ber 1946 zu Jalapa, Veracruz dienstlich: Cinvestav Av. IPN No. 2508, Col. San Pedro Zacatenco, 07360 México, D.F., Mexico, Tel. 0052 5747-3711, Fax. 0052 5747-3389, E-Mail: rcontre [email protected] privat: Tel. 00525 7523577

Damasio Antonio R., MD, Ph.D., o. Professor für Neurologie (korr. 2002), geb. 25. Februar 1944 zu Lissabon, Portugal dienstlich: university of Iowa, College of Medi cine, Department of Neurology, 200 Hawkins Dr. 2007 RCP, Iowa City, IA 52242-1053, uSA, Tel. 001319 35-64296, Fax 001310 35-36277, E-Mail: [email protected]

Dyson Freeman J., em. Professor für Theoretische Physik am Institute for Advan ced Study, Princeton (korr. 1975), geb. 15. Dezember 1923 zu Crowthorne, England dienstlich: E-Mail: [email protected]: 105 Battle Road Circle, Princeton, NJ 08540, uSA, Tel. 001609 9242152

Eigen Manfred, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biophysikalische Chemie; em. Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysika lische Chemie (korr. 1972), geb. 9. Mai 1927 zu Bochum privat: Am Faßberg 11, 37077 Göttingen, Tel. 0551 2011432, Fax 0551 2011435

61Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Eley Daniel Douglas, Ph.D., Ph.D., ScD., em. Professor für Physikalische Chemie (korr. 1971), geb. 1. oktober 1914 zu Wallasey, Cheshire privat: 35 Brook land Drive, Chilwell, Nottingham, NG9 4BD, England

Emmermann Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Mineralogie und Petrologie (korr. 1991), geb. 12. Januar 1940 zu Wolfenbüttel dienstlich: GeoForschungsZentrum Potsdam, Telegrafenberg, Haus G, 14473 Pots dam, Tel. 0331 288-1000, Fax 0331 288-1002, E-Mail: [email protected]

Ernst Richard R., Dr., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physikalische Chemie (korr. 2000), geb. 14. August 1933 zu Winterthur dienstlich: Tel. 00411 632-4368, Fax 00411 632-1257, E-Mail: [email protected] privat: Kurlistr. 24, 8404 Winterthur, Schweiz, Tel. 004152 24278707

Ertl Gerhard, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physikalische Chemie (korr. 1998), geb. 10. oktober 1936 zu Stuttgart dienstlich: Tel. 030 8413-5100, Fax 030 8413-5106, E-Mail: [email protected]. de privat: Garystr. 18, 14195 Berlin, Tel. 030 8325592

Fuglede Bent, Dr. phil., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1994), geb. 8. oktober 1925 zu Frederiks berg dienstlich: E-Mail: [email protected]: Trongårdsparken 67, 2800 Lyngby, Dänemark, Tel. 0045 45881872

Gander Walter, Dr. sc. math., o. Professor für Informatik (korr. 2002), geb. 24. Mai 1944 zu Saanen dienstlich: Institut für Computational Science CAB G 66.2, ETH Zü-rich, universitätsstr. 6, 8092 Zürich, Schweiz, Tel. 0041 44 632-7430, Fax 0041 44 632-1374, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0041 43 8100938

Gautschi Walter, Dr., em. o. Professor für Mathematik (korr. 2001), geb. 11. Dezember 1927 zu Basel, Schweiz dienstlich: Department of Computer Sciences, Purdue university, West Lafa yette, IN 47907-2107, uSA, Fax 001765 494-0739, E-Mail: [email protected]

Gleba Yuri Yurievich, Ph.D., Professor für Genetik (korr. 1992), geb. 13. Juli 1949 zu Shalanki, ukraine privat: Behrenstr. 28, 10117 Berlin

62 Korrespondierende Mitglieder

Goldreich oded, Professor für Informatik (korr. 2003), geb. 4. Februar 1957 zu Tel Aviv dienstlich: Weizmann Institute of Science, P.o.B. 26, Rehovot 76100, Israel, Tel. 009728 9344-215, Fax 009728 9344-122, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 009723 6299537

Grauert Hans, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1991), geb. 8. Februar 1930 zu Haren (Ems) dienstlich: Tel. 0551 397752privat: Ewaldstr. 67, 37075 Göttingen, Tel. 0551 41580

Gruber Peter M., Dr. phil., Dr. h.c. mult., o. Professor für Mathematik (korr. 2002), geb. 28. Au gust 1941 zu Klagenfurt dienstlich: Institut für Diskrete Mathe matik und Geometrie, Wiedner Hauptstr. 8–10/1142, 1040 Wien, Österreich, Tel. 00431 58801-11420, Fax 00431 58801-11498, E-Mail: [email protected]

Haag Rudolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1979), geb. 17. August 1922 zu Tübingen privat: Waldschmidtstr. 4b, 83727 Schlier see-Neuhaus, Tel. 08026 7444

*Hacker Jörg, Dr. rer. nat., Dr. med. habil., Dr. h.c. mult., o. Professor für Mole ku lare Infektionsbiologie; Präsident der Akademie der Naturforscher Leopoldina (o. 2006, korr. 2008), geb. 13. Februar 1952 zu Grevesmühlen/Mecklenburg dienstlich: Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 37, 06108 Halle (Saale), Tel. 0345 472-39110, Fax 0345 472-3919, E-Mail: [email protected]

Haken Hermann, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1982), geb. 12. Juli 1927 zu Leipzig privat: Sandgrubenstr. 1, 71063 Sindelingen, Tel. 07031 804380

Hartmann Thomas, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Pharmazeutische Biologie (korr. 1999), geb. 2. Februar 1937 zu Berlin dienstlich: Tel. 0531 391-5680, Fax 0531 391-8104, E-Mail: [email protected] privat: Walter-Hans-Schultze-Str. 21, 38116 Braunschweig, Tel. 0531 512550

63Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Hayman Walter Kurt, M.A., Sc. D., Dr. h.c. mult., F.R.S., em. Professor für Mathe matik (korr. 1982), geb. 6. Januar 1926 zu Köln dienstlich: Department of Mathe matics, Imperial College London, South Kensing ton Campus, London SW7 2AZ, England, Tel. 0044207 5895111 und 0044207 58609, Fax 0044207 5948517, E-Mail: [email protected]

Hirzebruch Friedrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathe ma tik; Direktor a.D. des Max-Planck-Insti tuts für Mathema-tik (korr. 1987), geb. 17. oktober 1927 zu Hamm dienstlich: MPI für Mathematik, Vivatsgasse 7, 53111 Bonn, Tel. 0228 402244, Fax 0228 402277, E-Mail: hirze [email protected] privat: Tel. 02241 332377

Hoare Sir Charles Antony R., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Infor-matik (korr. 1997), geb. 11. Januar 1934 zu Colombo, Ceylon dienstlich: Tel. 00441223 479800, Fax 004411223 479999, E-Mail: thoare@micro soft.com privat: 7 JJ Thomson Ave, Cam bridge CB3 0DT, England

Höfle Gerhard, Dr. rer. nat. habil., Dr. h.c., apl. Professor für organische Chemie (korr. 2007), geb. 21. Januar 1940 zu Münchendienstlich: Tel. 0531 61811040, E-Mail: [email protected]: Alter Weg 12a, 38124 Braunschweig, Tel. 0531 611287

Hoppe Rudolf Reinhold, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie (korr. 1988), geb. 29. oktober 1922 zu Wittenberge dienstlich: Tel. 0641 99-34190, Fax 0641 99-34109, E-Mail: [email protected] sen.de privat: Gün thers graben Nr. 5, 35392 Gießen, Tel. 0641 74141

Jaenicke Lothar, Dr. phil., em. o. Professor für Biochemie (korr. 1978), geb. 14. September 1923 zu Berlin dienstlich: Tel. 0221 4706425, Fax 0221 4706431privat: Kaesenstr. 13, 50677 Köln, Tel. 0221 315725

*Kahmann Regine, Dr. rer. nat., o. Professorin für Genetik; Direktorin des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie (o. 1995, korr. 2001), geb. 20. oktober 1948 zu Staßfurt dienstlich: MPI für Terrestrische Mikrobiologie, Karl-von-Frisch-Str. 10, 35043 Marburg, Tel. 06421 178-501, Fax. 06421 178-509, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 06421 590033, Fax 06421 590034

64 Korrespondierende Mitglieder

Ketterle Wolfgang, Ph.D., o. Professor für Physik (korr. 2003), geb. 21. oktober 1957 zu Heidelberg dienstlich: Tel. 001617 253-6815, Fax 001617 253-4876,E-Mail: [email protected] privat: 80 Clifton Street, Belmont MA 02478-3363, uSA, Tel. 001617 4892421

*Kippenhahn Rudolf, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Astronomie; em. Direktor am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik (o. 1977, korr. 1991), geb. 24. Mai 1926 zu Bärringen, Tschechoslowakei privat: Rautenbreite 2, 37077 Göt tin gen, Tel. 0551 24714, Fax 0551 22902, E-Mail: [email protected]

Klein Joachim, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor a.D. für Makromolekulare Chemie, Präsident der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (korr. 2008), geb. 20. August 1935 zu Berlin dienstlich: Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft, Fallersleber-Tor-Wall 16, 38100 Braunschweig, Tel. 05 31 14466, Fax 05 31 14460, E-Mail: [email protected]

Klitzing Klaus von, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Professor für Physik; Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart (korr. 1988), geb. 28. Juni 1943 zu Schroda/Posen dienstlich: Tel. 0711 689-1570, Fax 0711 689-1572, E-Mail: [email protected] privat: Katzenbachstr. 121, 70563 Stuttgart

Knuth Donald E., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1998), geb. 10. Januar 1938 zu Milwaukee dienstlich: Stanford university, Stanford, CA 94305, uSA, Tel. 001650 723-4367, Fax 001650 725-4671

Kohn Walter, Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physik (korr. 2003), geb. 9. März 1923 zu Wien, Österreich dienstlich: Department of Physics, university of California, Santa Barbara, CA 93106, uSA, Tel. 001805 893-3061, Fax 001805 893-5816, E-Mail: kohn@phy sics.ucsb.edu

Konishi Masakazu, Bing Professor of Behavioral Biology (korr. 1995), geb. 17. Februar 1933 zu Kyoto, Japan dienstlich: 945 Linda Vista, Pasadena, CA 91103, uSA, Tel. 001626 7920168, E-Mail: [email protected]

65Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Kuhn Michael, Dr. phil., o. Professor für Meteorologie und Geophysik (korr. 2000), geb. 8. Ju li 1943 zu Marburg/Lahn dienstlich: Tel. 0043512 507-5450, Fax 0043512 507-2924, E-Mail: [email protected] privat: Rungges 2, 6091 Neu-Götzens, Öster reich, Tel. 00435234 32711

Leinfelder Reinhold, Dr. rer. nat., Professor für Paläontologie; General-direktor des Museums für Naturkunde (korr. 2008), geb. 21. März 1957 zu Augsburg dienstlich: Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolu-tions- und Biodiversitätsforschung, Invalidenstraße 43, 10115 Berlin, Tel. 030 20938544, Fax 030 20938561, E-Mail: [email protected]

Leitmann George, Dr., Dr. h.c. mult., em. Professor für Ingenieur-wissenschaften (korr. 1995), geb. 24. Mai 1925 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel. 001510 642-3984, Fax 001510 642-6216,E-Mail: [email protected] keley.edu privat: 285 Fairlawn Drive, Ber ke ley, CA 94708, uSA, Tel. 001510 8490797

Levelt Willem J.M., Dr., Ph.D., em. o. Professor für Experimentelle Psychologie und Psycholinguistik (korr. 2000), geb. 17. Mai 1938 zu Amsterdam dienstlich: MPI für Psycholinguistik, P.o.Box 310, 6500 AH Nijmegen, Nieder lande, Tel. 003124 352-1317, Fax 003124 352-1213, E-Mail: [email protected]

*Lüst Reimar, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Physik; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesellschaft (o. 1976, korr. 1984), geb. 25. März 1923 zu Wuppertal-Barmen dienstlich: MPI für Meteorologie, Bundesstr. 55, 20146 Ham burg, Tel. 040 41173-300 o. -301, E-Mail: [email protected]

Markl Hubert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Biologie; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesell schaft (korr. 1985), geb. 17. August 1938 zu Regensburg dienstlich: Fachbereich Biologie, univ. Konstanz, Postfach M 612, 78457 Konstanz, Tel. 07531 88-2725, Fax 07531 88-4354, E-Mail: hu [email protected]

Matiyasevich Yuri, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor für Mathematik (korr. 2007), geb. 2. März 1947 zu Leningrad dienstlich: Steklov Institute of Mathematics (PoMI), St. Petersburg 191023, Russ land, Tel. 007812 5714392, Fax 007812 3105377, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 007812 5284768

66 Korrespondierende Mitglieder

Michelsen Axel Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Biologie (korr. 1991), geb. 1. März 1940 zu Haders lev dienstlich: Tel. 0045 6550-2466, Fax 0045 6593-0457, E-Mail: [email protected] privat: Rosenvaenget 74, 5250 odense SV, Dänemark, Tel. 0045 66117568

Neher Erwin, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Professor für Biophysik; Direktor am Max-Planck-Institut für bio phy si kalische Chemie, Göttingen (korr. 1988), geb. 20. März 1944 zu Landsberg/Lech dienstlich: Tel. 0551 201-1675, Fax 0551 201-1688, E-Mail: [email protected] privat: Domäne 11, 37120 Bovenden-Eddige hausen, Tel. 05594 93135

Neidhardt Frederick C., Ph.D., em. o. Professor für Mikrobiologie (korr. 2001), geb. 12. Mai 1931 zu Philadelphia dienstlich: Medical Sciences Building II, Room 6605B, uni versity of Michigan Medical School, Box 620, Ann Arbor, MI 48109-0620, uSA, Tel. 001734 9952951, Fax 001734 764-3562, E-Mail: [email protected]

Netuka Ivan, Dr. Sc., o. Professor für Mathematik (korr. 2000), geb. 7. Juli 1944 zu Hradec Krá lové dienstlich: Tel. 00420 22191-3202, Fax 00420 22232-3394, E-Mail: netuka@kar lin.mf.cuni.cz privat: Amforová 1895, 15500 Praha 5, Tschechische Repu blik, Tel. 00420 251624198

Pantelidis Georgios, Dr., o. Professor für Mathematik (korr. 2003), geb. 11. April 1936 zu Pra si nada dienstlich: Tel. 0030210 772-1711, Fax 0030210 772-3011, E-Mail: gpan [email protected] privat: M. Alexandrou Str. 80, 15124 Marousi, Griechenland, Tel. 0030210 8050654, Fax 0030210 8050654

Parnas Itzchak, Ph.D., Dr. h.c., Professor für Neurobiologie (korr. 1993), geb. 11. November 1935 zu Jeru salem dienstlich: Dept. Neurobiology, The Hebrew university, Jeru sa lem, Israel, Tel. 009722 6585141, Fax 009722 6584174, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 009722 6414842

Parthier Benno, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor für Molekularbiologie; Altprä si dent der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (korr. 1988), geb. 21. August 1932 zu Holleben

67Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

dienstlich: Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 37, 06108 Halle, Tel. 0345 472-3915, Fax 0345 472 3919, E-Mail: benno.parthier@leopol di na.org privat: Tel. 0345 5507290

Phu Hoang Xuan, Dr. sc. nat., Full Professor für Mathematik (korr. 2010), geb. 20. Juli 1956 zu Nghe An dienstlich: Institute of Mathematics, Vietnam Academy of Science and Technology (VAST), 18 Hoang Quoc Viet Road, 10307 Hanoi, Vietnam, Tel. 0084 4 37563474-212, Fax 0084 4 37564303, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0084 4 37543746

Pyykkö Veli Pekka, M.Sc., Phil. lic., Ph.D., Professor für Chemie (korr. 2000), geb. 12. ok to ber 1941 zu Hinnerjoki dienstlich: university of Helsinki, Dept. of Che mis try, P.o. Box 55, A.I. Virtasen aukio 1, 00014 Helsinki, Finnland, Tel. 003589 191-50171 o. -50170, Fax 003589 191-50169, E-Mail: pekka.pyyk [email protected]

Reigber Christoph, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h., em. o. Professor für Geodäsie (korr. 2002), geb. 8. Juli 1939 zu Breslau dienstlich: Tel. 0331 288-1100, Fax 0331 288-1111, E-Mail: reigber@gfz-pots dam.de privat: Hauptstr. 8, 82229 Seefeld, Tel. 08152 7254, Fax 08152 7254

Remmert Reinhold, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1983), geb. 22. Juni 1930 zu osnabrück privat: Droste-Hülshof-Weg 1, 49196 Bad Laer

Römer Heiner, Dr. rer. nat., o. Professor für Zoologie (korr. 2008), geb. 13. März 1948 zu Kindel/Kr. Wittlich dienstlich: Institut für Zoologie, univ. Graz, universitätsplatz 2, 8010 Graz, Österreich, Tel. 0043316-380-5596, Fax 0043316-380-9875, E-Mail: [email protected]

Rüchardt Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c., M. Sc., em. o. Professor für organische Chemie (korr. 1999), geb. 10. August 1929 zu München dienstlich: Tel. 0761 203-6031, Fax 0761 203-8710, E-Mail: christoph@rue chardt.com privat: Ringstr. 18, 79252 Stegen, Tel. 07661 6751, Fax 07661 905894

Sanger Frederick, Ph.D., C.o.B.E., F.R.S., Dr. h.c. mult., ret. Head of the Division of Protein Chemistry (korr. 1988), geb. 13. August 1918 zu Rendcombe-Gloucestershire privat: Far Leys, Fen Lane, Swaham Bulbeck, Cambridge CB5 oNJ, England, Tel. 00441223 811610

68 Korrespondierende Mitglieder

Schmid Günter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Anorganische Chemie (korr. 2010), geb. 22. Januar 1937 zu Villingen dienstlich: Tel. 0201 183-2401, Fax 0201 183-4195, E-Mail: [email protected] privat: Engasserbogen 28, 80639 München, Tel. 089 20206878

Schnick Wolfgang, Dr. Dipl.-Chem., o. Professor für Festkörperchemie (korr. 2006), geb. 23. November 1957 zu Hannover dienstlich: Department Chemie und Biochemie, LMu, Butenandtstr. 5–13 (D), 81377 München, Tel. 089 2180-77436, Fax 089 2180-77440, E-Mail: [email protected]

Schopper Herwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physik (korr. 1980), geb. 28. Februar 1924 zu Landskron, Tschechoslowakeidienstlich: Cern/EP, 1211 Genf 23, Schweiz, E-Mail: herwig.schop [email protected]

Seibold Eugen, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Geologie und Palä on tologie; Präsident a.D. der Deutschen Forschungsge-meinschaft (korr. 1982), geb. 11. Mai 1918 zu Stuttgart privat: Richard-Wagner-Str. 56, 79104 Frei burg/Br., Tel. 0761 553368, Fax 0761 5565740, E-Mail: seibold-frei [email protected]

*Seifert Friedrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Ex-perimentelle Geowissenschaften (o. 1988, korr. 2006), geb. 8. Mai 1941 zu Dresden privat: Strelitzer Str. 63, 10115 Berlin, Tel. 030 44044415,E-Mail: [email protected]

Shore Sheldon G., Ph.D., o. Professor für Chemie (korr. 1996), geb. 8. Mai 1930 zu Chicago, IL dienstlich: Tel. 001614 292-6000, Fax 001614 292-1685privat: 81 Brevort Road, Columbus, oH 43214, uSA, Tel. 001614 2622488

Singer Wolf, Dr. med., Dr. h.c., Hon.-Professor für Physiologie; Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt a. M. (korr. 1996), geb. 9. März 1943 zu München dienstlich: Tel. 069 96769-218, Fax 069 96769-327, E-Mail: [email protected] privat: Schweinfurter Weg 56, 60599 Frankfurt a. M., Tel. 069 686606

69Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Staab Heinz A., Dr. rer. nat., Dr. med., Ph.D. h.c., em. o. Professor für orga nische Chemie; Präsident a.D. der Max-Planck-Gesellschaft (korr. 1989), geb. 26. März 1926 zu Darmstadt dienstlich: Tel. 06221 486-421, Fax 06221 486-219, E-Mail: [email protected] privat: Schloss Wolfsbrunnenweg 43, 69118 Heidel berg, Tel. 06221 803330

Streitwieser Andrew, Ph.D., em. o. Professor of The Graduate School (korr. 1993), geb. 23. Juni 1927 zu Bufalo, NY dienstlich: 1160 Miller Ave., Berkeley, CA 94708 uSA, Tel. 001510 502-6877, E-Mail: [email protected]

Stumpf Harald, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1986), geb. 13. August 1927 zu Aussig/Elbe, Tschechoslowakei privat: Ahornweg 6, 72076 Tübingen, Tel. 07071 63069

Troelstra Anne Sjerp, o. Professor für Reine Mathematik und Grund-lagen der Ma thematik (korr. 1996), geb. 10. August 1939 zu Maartensdijk privat: P. de Hoogh laan 4, 1399 GA Muiderberg, Niederlande, Tel. 0031294 261964, E-Mail: [email protected]

Wagner ulrich, Dr.-Ing., o. Professor für Energiewirtschaft und An-wendungstechnik, Tu München (korr. 2011), geb. 16. Juli 1955 zu Passau dienstlich: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Lin-der Höhe, 51147 Köln, Tel. 02203 601-4060, Fax 02203 601-4063 und 928847, E-Mail: [email protected]

Wehner Rüdiger, Dr., Dr. h.c. mult., o. Professor für Zoologie (korr. 1987), geb. 6. Februar 1940 zu Nürnberg dienstlich: Tel. 00411 635-4830, Fax 00411 635-5716, E-Mail: [email protected] privat: Zürichbergstr. 130, 8044 Zürich, Schweiz, Tel. 00411 2611374

Weiler Elmar W., Dr. rer. nat., o. Professor für Planzenphysiologie (korr. 2006), geb. 13. Juni 1949 zu Bochum dienstlich: Lehrstuhl für Planzen physio logie, Fakultät für Biologie, univ. Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234 32-24291, Fax 0234 32-14187, E-Mail: [email protected] privat: Tel. 0234 701144

Wickner William T., Dr., Professor für Biochemie (korr. 2008), geb. 13. März 1946 zu Wallkill, New York dienstlich: Dept. of Biochemistry, Dartmouth Medical School, 7200 Vail Building, Hanover, NH 03755-3844, uSA, Tel.0603 650-1616, Fax 0603 650-1128, E-Mail: [email protected]

70 Korrespondierende Mitglieder

Woese Carl R., Ph.D., Professor für Biologie (korr. 1987), geb. 15. Juli 1928 zu Syracuse, NY dienstlich: Institute for Genomic Biology, 3112, MC 195, 1206 West Gregory Drive, urbana, IL 61801, uSA, Tel. 001217 333-9369, E-Mail: [email protected]

Zemanek Heinz, Dr. techn., Dr. h.c., Dr.-Ing. E.h., em. o. Professor für Nach rich ten- und Computertechnik (korr. 1992), geb. 1. Januar 1920 zu Wien dienstlich: Tu Wien – ICT, Gusshausstr. 25–29, 1040 Wien, Öster-reich, Tel. 00431 5126111, Tel. 00431 58801-38426, Fax 00431 58801-38499, E-Mail: [email protected]

*Zenk Meinhart H., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Pharma zeu tische Biologie (o. 1987, korr. 2000), geb. 4. Februar 1933 zu Donauwörth dienstlich: Danforth Plant Science Center, 975 North Warson Road, St. Louis, Mo 63132, uSA, E-Mail: [email protected]

71

Akademische Kommissionen

(Soweit nicht anders vermerkt, sind die Kommissionen, Forschungsinstitute, Stiftungs- und Fondsverwaltungen unter Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Tel. 089 23031-0 erreichbar).

Bei den Akademiemitgliedern ist der Wohnsitz nicht angegeben. Nebenberuliche, ehrenamtliche und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit * gekennzeichnet.

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (gegr. 1858)

(Jahreszahl = Jahr der Wahl in die Historische Kommission)

Ordentliche Mitglieder

Gall Lothar, 1977, PräsidentNeuhaus Helmut, Erlangen,1998,

Sekretärvon Aretin Karl otmar Frhr.,

Darmstadt/Mainz, 1980Blaschke Karlheinz, Dresden,

1990Boehm Laetitia, München, 1975Duchhardt Heinz, Mainz, 1995Esch Arnold, 1992Fried Johannes, Frankfurt a.M., 1985Fuhrmann Horst, 1972Hahn Hans-Werner, Jena, 2003Heckel Martin, 1985von Hehl ulrich, Leipzig, 2004Hildebrand Klaus, Bonn, 1983Hockerts Hans Günter,

München, 1995Kölzer Theo, 2006Kraus Hans-Christof, Passau, 2010Lanzinner Maximilian, Bonn, 2001Meuthen Erich, Köln, 1977Möller Horst, München, 1991

Moraw Peter, Gießen, 1987Morsey Rudolf, Speyer, 1981Müller Heribert,

Frankfurt a.M., 2000oexle otto Gerhard,

Göttingen, 1998Paravicini Werner, Paris, 2002Plumpe Werner, Frankfurt a.M.,

2010Raphael Lutz, Trier, 2010Repgen Konrad, Bonn, 1971 Ritter Gerhard A., 1971Schieffer Rudolf, München, 1994Schulze Winfried, 1994Schwinges Rainer C., Bern, 1999Stadler Peter, Zürich, 1980Stollberg-Rilinger Barbara, 2006Stourzh Gerald, Wien, 1996Szöllösi-Janze Margit, Köln,

2004Walther Gerrit, Wuppertal, 2008Weis Eberhard, 1974Wengenroth ulrich, München, 1998

72 Akademische Kommissionen

Die Abteilungen und ihre wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

(Nebenberuliche Mitarbeiter sind mit * gekennzeichnet)

Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe

Leiter: Prof. Dr. Müller Heribert, Fontanestr. 67, 55127 MainzDr. Annas Gabriele, Frankfurt a.M.; Prof. Dr. Helmrath Johannes*, Berlin

Deutsche Reichstagsakten, Mittlere Reihe

Leiter: Prof. Dr. Wolgast Eike, Frauenpfad 15, 69221 Dossenheim Dr. Heil Dietmar, Prof. Dr. Schmid Peter*, Dr. Seyboth Reinhard, alle Regens burg

Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe

Leiter: Prof. Dr. Wolgast Eike, Frauenpfad 15, 69221 DossenheimDr. Aulinger Rosemarie*, Wien; Dr. Fuchs Martina*, Wien; Prof. Dr. Kohler Alfred*, Wien; Prof. Dr. Lutten berger Albrecht*, Regensburg; Dr. Schweinzer Silvia, Wien

Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556–1662

Leiter: Prof. Dr. Lanzinner Maximilian, Konviktstr. 11, 53113 BonnDr. Leeb Josef, oberpöring; Prof. Dr. Neuhaus Helmut*, Erlangen

Repertorium Academicum Germanicum

Leiter: Prof. Dr. Moraw Peter, Hermann-Löns-Str. 49, 35398 Gießen – Prof. Dr. Schwinges Rainer C., Känelgasse 27, 3052 Zollikofen, SchweizDipl.-Ing. Dr. Andresen Suse, M.A., Lic. phil. Racine-Gherasimov Ra-phael, alle Bern; Frank Bianca, M.A., Dr. Kändler Wolfram C., Kammer ulrike, M.A., Dr.  Wagner Frank, alle Gießen

Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit

Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. Willoweit Dietmar, unterer Dallen-bergweg 11, 97082 Würzburg Dr. Geffcken Peter*, München; Prof. Dr. Häber lein Mark*, Bamberg

Willoweit Dietmar, 2000Winkelbauer Thomas, Wien,

2008

Wirsching Andreas, Augsburg, 2008

Wolgast Eike, Heidelberg, 1988

73Historische Kommission

Die Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Könige 1519–1792

Leiter: Prof. Dr. Duchhardt Heinz, Backhaushohl 29a, 55128 MainzPD Dr. Burgdorf Wolfgang*, München

Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. Neuhaus Helmut, Fichtestr. 46, 91054 Erlangen Dr. Bierther Kathrin*, München

Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts

Leiter: Prof. Dr. Walther Gerrit, Frankenstr. 2, 63739 Aschafenburg – Prof. Dr. Kraus Hans-Christof, univ. Passau, Innstr. 25, 94032 PassauProf. Dr. Becker Winfried*, Passau; Dr. Dathe uwe, Braunschweig; Prof. Dr. Grypa Dietmar*, Würzburg; Dr. Kleinert Christian*, Frankfurt a.M.; Prof. Dr. Kroll Thomas*, Jena; Dr. Kühlem Kordula, Bonn; Prof. Dr. Lenger Friedrich*, Gießen; Prof. Dr. Müller Heribert*, Frankfurt a.M.; Prof. Dr. Rebenich Stefan*, Bern; Prof. Dr. Steinbach Matthias*, Braunschweig; Prof. Dr. Strohmeyer Arno*, Salzburg

Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats 1799–1817 (in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns)

Leiter: Prof. Dr. Weis Eberhard, Ammerseestr. 102, 82131 GautingDr. Mauerer Esteban, München

Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten

Leiter: Prof. Dr. Frhr. von Aretin Karl otmar, Tizianstr. 7, 80638 Mün-chen – Prof. Dr. Weis Eberhard, Ammerseestr. 102, 82131 GautingDr. Müller Gerhard*, Jena; Dr. Schimke Maria*, München

Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes

Leiter: Prof. Dr. Gall Lothar, Rosselstr. 7, 65193 WiesbadenProf. Dr. Müller Jürgen, Dr. Treichel Eckhardt, beide Frankfurt a.M.

Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler 1933–1945 (in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv)

Leiter: Prof. Dr. Hockerts Hans Günter, Byecherstr. 34, 80689 München Dr. Hartmannsgruber Friedrich, Koblenz

74 Akademische Kommissionen

Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954 (in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns)

Leiter: Prof. Dr. Wirsching Andreas, Waldstr. 16, 85235 SixtnitgernDr. Braun oliver, München

Rheinischer Kapitalismus: Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in der Bonner Republik 1949–1990

Leiter: Prof. Dr. Hockerts Hans Günter, Byecherstr. 34, 80689 Mün-chen – Prof. Dr. Plumpe Werner, Klüberstr. 12, 60325 Frankfurt a.M.Dr. Sattler Friederike, Berlin

Redaktion der Neuen Deutschen Biographie

Herausgeber: Prof. Dr. Hockerts Hans Günter, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 MünchenDr. Ebneth Bernhard, Dr. Jordan Stefan, Prof. Dr. Priesner Claus, Dr. Schimke Maria, Dr. Sonntag Regine, alle MünchenSekretariatsangestellte: Mühlenhoff Gabriele, M.A.,Wolf Marianne, M.A.

Schriftenreihe der Historischen Kommission

Leiter: Sekretär

Geschäftsstelle der Historischen Kommission

Geschäftsführer: Dr. Gelberg Karl-ulrichDigitale Editionen: Reinert Matthias, M.A.Sekretariatsangestellte: Huber ursula, Klepaczko Gisela, Wenzel-Stengel Ingrid

75

Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse

Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde (gegr. 1927)

Schmid Alois, München,1. Vorsitzender

Rumschöttel Hermann, München, 2. Vorsitzender

Ackermann Konrad, PüchersreuthBlessing Werner K., ErlangenBoshof Egon, PassauBünz Enno, Leipzig, a.o. MitgliedDannheimer Hermann, HadorfDiepolder Gertrud, JettenhausenDopsch Heinz, Salzburg, a.o. M.Drascek Daniel, RegensburgDressler Fridolin, MünchenDünninger Eberhard, MünchenEmmerig Hubert, Wien, a.o. M.Flachenecker Helmut, WürzburgFried Pankraz, HeinrichshofenFuhrmann HorstGlaser Hubert, FreisingGömmel Rainer, RegensburgGreipl Egon J., MünchenGriebel Rolf, MünchenHammermayer Ludwig, IngolstadtHarnisch Rüdiger, PassauHartinger Walter, PassauHartmann Peter Claus, MünchenHeim Manfred, MünchenHorling Thomas, München, ex. of.Jäger Helmut, GerbrunnKantzenbach Friedrich W., RothKellner Hans-Jörg, MünchenKiessling Rolf, AugsburgKoch WalterKönig Werner, Augsburg

Körner Hans-Michael, MünchenKramer Ferdinand, untermühl-

hausenKraus AndreasKsoll-Marcon Margit, MünchenLanzinner Maximilian, FreisingMachilek Franz, BambergMöseneder Karl, ErlangenMüller Winfried, Dresden, a.o. M.Munske Horst H., ErlangenReitzenstein Wolf-Armin Frhr.

von, MünchenRiedenauer Erwin, MünchenRiedmann Josef, Innsbruck, a.o. M.Schenk Winfried, Bonn, a.o. M.Schieffer Rudolf, MünchenSchindling Anton, Tübingen, a.o. M.Schmid Peter, RegensburgSchneider Erich, SchweinfurtSchneidmüller Bernd, Heidel-

berg, a.o. M.Schwaiger Georg, MünchenStauber Reinhard, Klagenfurt, a.o. M.Störmer Wilhelm, Neubibergullmann Sabine, EichstättVolkert Wilhelm, MünchenWamser Ludwig, MünchenWeis EberhardWeiss Dieter J., BayreuthWendehorst Alfred, ErlangenWild Joachim, MünchenWilloweit DietmarWüst Wolfgang, ErlangenZiegler Walter

76 Akademische Kommissionen

Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Deutinger Stephan, Akad. oberrat, Dr. Greindl-Wagner Gabriele, apl. Prof. Dr. Holz furtner Lud wig, Dr. Hor ling Thomas, Akad. Rat, wiss. Sekretär, Dr. Janka Wolfgang, Dr. Schwaab ClaudiaSekretariat: Balder Evelyn-Anita M.A., Goerke Katharina, Klepaczko Gisela

Schwäbische Forschungsstelle Augsburg

Ehrenamtlicher Leiter: Prof. Dr. Kiessling RolfWiss. Mitarbeiterin: Dr. Pfister Doris

Adresse der Forschungsstelle: Eichleitnerstr. 30, 86159 Augsburg, Tel. 0821 596841, Fax 0821 572822

Institut für Volkskunde

Ehrenamtlicher Leiter: Prof. Dr. Drascek DanielWiss. Mitarbeiter/innen: Schmidt Andreas M.A. (seit 1.4.2010) Dr. Wolf Gabriele M.A., Dr. Zull GertraudSekretariat: Berger Brigitte M.A., Eberhardt Margit (bis 31.8.2010), Wawoczny Brigitte (seit 1.12.2011)

Adresse des Instituts: Barer Straße 13, 80333 München, Tel. 089 515561-3, Fax 089 515561-41

Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae (gegr. 1893)

Vogt Ernst, Vorsitzender und Vertreter der Akademie in der Internationalen The sau rus-KommissionNörr Dieter, stellv. Vorsitzender Stroh Wilfried, MünchenBürge Alfons Strunk Klaus AlbertClavadetscher Silvia, München

Generalredaktorin: Dr. Clavadetscher SilviaGeschäftsführender Sekretär: Dr. Flieger ManfredRedaktoren: Dr. Blundell John, Dr. Hillen Michael, Dr. Holmes Nigel, Drs. van Leijenhorst Cornelis G., Dr. Wick ClaudiaWiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Beikircher Hugo*, Breimeier Heinrich, Dr. Clementi Gaia, Dr. Goldstein David M., Dr. habil. Hajdú István, Drs. ottink Marijke, Dr. Pieroni Paolo, Dr. Ramminger Johann, Dr. Reineke Ilse, Rey Raphaël lic. phil., Dr. Schrickx Josine, Dr. Spoth Friedrich, Viredaz Antoine M.A., Yoshida Shunichiro M.A.Bibliothekarin und Archivarin: Balder Evelyn-Anita, M.A., Maier IlonaSekretär: Duursma GerardBuchhalterin: Bernhard Margareta

77Philosophisch-historische Klasse

Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz (gegr. 1906)

Gneuss Helmut, Vorsitzender Märtl ClaudiaFerrari Michele C., Erlangen Mütherich Florentine, MünchenFuhrmann Horst orth Peter, KölnKottje Raymund, Bonn Stotz PeterLandau Peter

Wiss. Mitarbeiterin: Dr. Ebersperger Birgit

Kommission für Mundartforschung (gegr. 1911)

Strunk Klaus Albert, Vorsitzender König Werner, AugsburgEroms Hans-Werner, Passau Narten JohannaGneuss Helmut Reiffenstein IngoHarnisch Rüdiger, Passau Rowley Anthony, München

Bayerisches Wörterbuch

Leiter: Prof. Dr. Rowley AnthonyRedaktoren: Dr. Denz Josef*, Dr. Funk Edith, Dr. Schamberger-Hirt Andrea, Dr. Schnabel MichaelRegistratur, Sekretariat: Jell Christiane

Ostfränkisches Wörterbuch

Leiter: Strunk Klaus Albert (kommissarisch)Redaktor: PD Dr. Klepsch AlfredSekretariat: Trübenbach Eva

Adresse der Arbeitsstelle: Wahnfriedstr. 1, 95444 Bayreuth, Tel. 0921 514283, Fax 0921 5088758

Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum (gegr. 1921)

Zanker Paul, Vorsitzender Scholl Andreas, BerlinBentz Martin, Bonn Vierneisel Klaus, MünchenFittschen Klaus, Wolfenbüttel Vogt ErnstHölscher Tonio, Heidelberg

Redaktor: Prof. Dr. Schmidt Stefan Wiss. Mitarbeiter/innen: PD Dr. Eschbach Norbert, Dr. Hofstetter-Dolega Eva, Dr. Hurschmann Rolf (bis 31.10.2010), PD Dr. Kreuzer Bettina (seit 1.11.2010), Dr. olivier-Trottenberg Yasmin, Dr. Piekarski Dirk, Dr. Schöne-Denkinger Angelika, Dr. Zimmermann-Elseify Nina

78 Akademische Kommissionen

Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches (gegr. 1939)

Stotz Peter, Vorsitzender Mölk ulrich, GöttingenGneuss Helmut, Rädle Fidel, Göttingen stellv. Vorsitzender Smolak Kurt, WienAris Marc-Aeilko, München Strunk Klaus Albert Fuhrmann Horst Wellhausen Adelheid, München

Redaktion: Dr. Wellhausen Adelheid (Leiterin), Dr. Pörnbacher Mechthild Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Fiedler Martin, Konstan ciak Franz-Josef, M.A., Dr. Leithe-Jasper Helena (Mitarbeiterin der Kommission für anti-ke Literatur und lateinische Tradition bei der Österreichischen Akade-mie der Wissenschaften), Dr. Mandrin Isabelle, Dr. Niederer Monica, orth-Müller Tina, M.A., Dr. Staub Johannes, Dr. Weber Marie-LuiseSekretariat: Feustle Inge

Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie (gegr. 1946)

Strunk Klaus A., Vorsitzender oettinger NorbertBoese Johannes, Berlin Ries Gerhard, MünchenKrebernik Manfred Sallaberger Walther, MünchenMatthiae Paolo, Rom Streck Michael P., LeipzigNörr Dieter Wilcke Claus

Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie

Wiss. Mitarbeiterinnen: Ecklin Sabine, lic. phil., Pfaffinger Sabine, M.A.

Adresse der Redaktion: Institut für Assyriologie und Hethitologie, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-3348

Musikhistorische Kommission (gegr. 1949)

Göllner Theodor, Vorsitzender Konrad ulrichBeierwaltes Werner Schick Hartmut, MünchenBower Calvin M., Chicago Schmid Bernhold, München

Lexicon musicum Latinum

Wiss. Mitarbeiter/in: Dr. Berktold Christian, Dr. Bernhard Michael, Dr. Sadgorski Daniela

Orlando di Lasso Gesamtausgabe

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Schmid Bernhold

79Philosophisch-historische Klasse

Richard Strauss-Werkausgabe

Projektleiter: Prof. Dr. Schick Hartmut, LMu München

Adresse der Arbeitsstelle: Institut für Musikwissenschaft, LMu Mün-chen, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 21 80-2371

Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Münchener Abteilung) (gegr. 1950)

Koch Walter, Vorsitzender Kraus AndreasBornschlegel Franz-Albrecht, Schmid Hans ulrich, Leipzig

München Vogt ErnstBoshof Egon, Passau Zahn Peter, München Büttner Frank Ziegler Walter

Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. des. Epp Ramona, Karg Julia, M.A., Dr. Steininger Christine

Kommission für zentral- und ostasiatische Studien (gegr. 1954)

Höllmann Thomas o., Ehrhard Franz-Karl, MünchenVorsitzender Franke Herbert

Hartmann Jens-uwe, Hahn Michael, Marburgstellv. Vorsitzender Mette Adelheid, München

Wörterbuch der Tibetischen Schriftsprache

Wiss. Mitarbeiter/in: PD Dr. Maurer Petra, PD Dr. Schnei der Johannes

Kommission für das Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ (gegr. 1957)

Märtl Claudia, Vorsitzende Koch WalterEsch Arnold Landau PeterFuchs Franz, Würzburg Zey Claudia, ZürichFuhrmann Horst

Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Buttinger Sabine (DFG-Projekt, seit 15.2.2010), PD Dr. Deutinger Roman (seit 1.7.2010), Dr. Giese Martina (bis 30.6.2010), Dr. We sche Markus

Adresse der Arbeitsstelle: Kaulbachstr. 19, 80539 München, Tel. 089 28638-2618 o. -2616, Fax 089 28638-2018

80 Akademische Kommissionen

Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses (gegr. 1957)

Beierwaltes Werner, Vorsitzender Fuchs Erich, MünchenBaum Manfred, Wuppertal Neumann GerhardCesa Claudio, Pisa Zöller Günter, MünchenDörflinger Bernd, Trier

Wiss. Sekretär: Dr. Fuchs* Erich

Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer (gegr. 1957)

Bierbrauer Volker, Vorsitzender Gugl Christian, Wienulbert Günter, München, Pöll Johannes, Innsbruck

Geschäftsführer von Schnurbein Siegmar Frhr.Cavada Enrico, Trento Sommer C. Sebastian, MünchenDietz Karlheinz, Würzburg Störmer Wilhelm, MünchenFingerlin Gerhard, Freiburg i.Br. Zanker PaulGebhard Rupert, München

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Zager mann Marcus, Dr. Zanier WernerSekretariat: Hubertus Barbara

Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters (gegr. 1960)

Müller Jan-Dirk, Vorsitzender Klein Thomas, Bonnvon Bloh ute, Potsdam Köbele Susanne, Erlangen-NürnbergFuhrmann Horst Palmer Nigel F., oxford Grubmüller Klaus, Göttingen Stackmann KarlHaubrichs Wolfgang, Saarbrücken Stempel Wolf-DieterHeinzer Felix, Freiburg i.Br. Stöllinger-Löser Christine, Henkel Nikolaus, Hamburg MünchenHuber Christoph, Tübingen Wachinger Burghart

Deutsche Literatur des Mittelalters

Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Bodemann ulrike, Dr. Domanski Kristina* (1.1.–15.3., 2.4.–31.12.2010), Kornrumpf Gisela*, PD Dr. Schmidt Peter, Dr. Stöllinger-Löser Christine, wiss. SekretärinSekretariatsangestellte: Müller Barbara

Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache

Projektleitung: Prof. Dr. Schulze* ursula (bis 30.7.2010)Wiss. Mitarbeiterin: Dr. ohly* Sibylle (bis 30.7.2010)

81Philosophisch-historische Klasse

Kommission für Semitische Philologie (gegr. 1961)

Bobzin Hartmut, Vorsitzender Kunitzsch PaulHöllmann Thomas o. Seidensticker Tilman, JenaKrebernik Manfred

Wiss. Mitarbeiterin: Dr. Müller Kathrin

Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt (gegr. 1962)

Schönberger Rolf, Vorsitzender Landau PeterAris Marc-Aeilko, München Leibold Gerhard, MünchenBeierwaltes Werner Richter Vladimir, InnsbruckCourtenay William J., Madison Schneider Karin, MünchenHeinzmann Richard, München Weitlauff Manfred

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Quero-Sánchez Andrés, Dr. Rod ler Klaus

Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (gegr. 1962)

Borchardt Knut, Vorsitzender Hockerts Hans Günter, MünchenGraf Friedrich Wilhelm, Hübinger Gangolf, Frankfurt/o.

stellv. Vorsitzender Lepsius M. RainerFikentscher Wolfgang Neumann ManfredHanke Edith, München Ziegler RolfHenrich Dieter

Max Weber-Gesamtausgabe (MWG)

Die Maß- und Gewichtsreformen in Deutschland im 19. Jahrhundert

Wiss. Mitarbeiter/innen: Prof. Dr. Aldenhoff-Hübinger Rita, Bube ursula, Gerhards Thomas, Dr. Hanke Edith (Generalredaktorin der MWG), Dr. Hinz uta, Hoffstadt Anke, Dr. Meyer-Stoll Cornelia, Mun-ding Anne, Dr. osswald-Bargende Sybille, Schön ManfredSekretariat: Halke Elisabeth (bis 31.12.2010), Kaiser Franziska, M.A.

82 Akademische Kommissionen

Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling (gegr. 1968)

Büttner Frank, Vorsitzender Hühn Lore, Freiburg i.Br.Beierwaltes Werner Jacobs Wilhelm G., MünchenBrandt Reinhard, Marburg Jantzen Jörg, HamburgBuchheim Thomas, München Neumann GerhardDanz Christian, Wien Peetz Siegbert, WeingartenGerhardt Volker, Berlin Schönberger RolfHennigfeld Jochem, Düsseldorf Wenz GuntherHenrich Dieter Zerbst Arne, München Hermanni Friedrich, Tübingen Ziche Paul, utrecht

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Durner Manfred, PD Dr. von Manz Hans Georg, PD. Dr. Radrizzani Ives, Wieshuber Alois, M.A., Zerbst Arne (wiss. Sekretär)

Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens (gegr. 1984)

Zanker Paul, Vorsitzender Hoffmann Adolf, BerlinKockel Valentin, Augsburg, Koenigs Wolf, München

Geschäftsführer Ritter Stefan, Münchenvon Hesberg Henner, Rom Vogt Ernst

Redaktion: Prof. Dr. Schmidt Stefan (kommissarisch)

Kommission für Neuere deutsche Literatur (gegr. 1986)

Birus Hendrik, Vorsitzender ott ulrich, ÖhningenBegemann Christian, München Pfotenhauer HelmutDoppler Alfred, Innsbruck Raulff ulrich, MarbachLaufhütte Hartmut, Passau Schulze WinfriedMüller Jan-Dirk Strunk Klaus AlbertNeumann Gerhard

Historisch-Kritische Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters

Wiss. Mitarbeiter: Dr. John Johannes

Kommission für die Herausgabe des Briefwechsels von F.H. Jacobi (gegr. 1987)

Henrich Dieter, Vorsitzender Landau PeterBirus Hendrik Schönberger RolfJaeschke Walter, Bochum

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Weyenschops Jürgen

83Philosophisch-historische Klasse

Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II. (gegr. 1990)

Koch Walter, Vorsitzender Kölzer TheoFees Irmgard, München Landau PeterFuhrmann Horst Schieffer Rudolf, MünchenGörich Knut, München

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Höflinger Klaus, Dr. Spiegel Joachim

Adresse der Arbeitsstelle: Amalienstr. 52, 80799 München, Tel. 089 2180-3789, Fax 089 2180-5654

Postadresse: Edition der urkunden Kaiser Friedrichs II., c/o Histori-sches Seminar, Abt. Historische Grundwissenschaften, LMu Mün-chen, Ge schwis ter-Scholl-Platz 1, 80539 München

Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches (gegr. 1996)

Stempel Wolf-Dieter, Vorsitzender Pfister Max, SaarbrückenGneuss Helmut Selig Mariaoesterreicher Wulf Strunk Klaus Albert

Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. Kraus Claudia, Peter Renate, M.A., Dr. Tausend Monika

Adresse der Arbeitsstelle: Ludwigstr. 25, 80539 München, Tel. 089 2180-3506, Fax 089 2180-3535

Kommission für kulturanthropologische Studien (gegr. 1996)

Fikentscher Wolfgang, Göllner Theodor Vorsitzender Höllmann Thomas o.Borchardt Knut, Landau Peter stellv. Vorsitzender Pöppel Ernst, München

84 Akademische Kommissionen

Kommission für Theologiegeschichtsforschung (gegr. 2004)

Graf Friedrich Wilhelm, Vorsitzender Bischof Franz Xaver, MünchenWeitlauff Manfred, Bobzin Hartmut

stellv. Vorsitzender Pautler Stefan, MünchenAlbrecht Christian, München Wenz Gunther

Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausgabe

Wiss. Mitarbeiter/in: Bendig Volker, Loidl Hannelore, Dr. Pautler Stefan, Seelos Alexander

Adresse der Arbeitsstelle: Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel. 089 2180-2808

Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien (gegr. 2009)

Hose Martin, Vorsitzender Kaufhold Hubert, MünchenVogt Ernst, stellv. Vorsitzender Kresten ottoBerger Albrecht, München Landau PeterDrecoll Volker Henning, Tübingen Nörr DieterFuhrmann Horst Schieffer Rudolf, MünchenHübner Reinhard, Eichstätt Schreiner Peter, Köln

Werke des Johannes von Damaskus

2. Serie der Acta conciliorum oecumenicorum

Wiss. Mitarbeiter: Dr. Lamberz Erich*, Dr. Thum Tobias (seit 1.3.2011), Dr. Volk Robert

85

Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Kommission für die Herausgabe der Werke von Johannes Kepler (gegr. 1935)

Bulirsch Roland, Vorsitzender Folkerts MensoBialas Volker, München Rummel ReinhardBrosche Peter, Bonn Seck Friedrich, Tübingen

Kommission für Tieftemperaturforschung (gegr. 1946)

Kaiser Wolfgang, Vorsitzender Kotthaus Jörg Peter, MünchenAbstreiter Gerhard, Landwehr Gottfried

stellv. Vorsitzender Schwoerer MarkusGross Rudolf Vollhardt DieterHänsch Theodor W. Weiss Dieter, Regensburg

Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung

Walther-Meißner-Str. 8, 85748 Garching Tel. 089 289-14202, Fax 089 289-14206 E-Mail: [email protected], Internet: www.wmi.badw.de

Leiter des Instituts: Gross RudolfVertreter der Tu München am Institut: Abstreiter GerhardVertreter der LMu München am Institut: Kotthaus Jörg Peter, MünchenWiss. Mitarbeiter/innen: Dipl.-Phys. Althammer Matthias, Dipl.-Phys. Baust Alexander (seit 1.10.2010), Dr. Biberacher Werner, Dipl.-Phys. Botka Bea, Dipl.-Phys. Brandlmaier Andreas, Dipl.-Phys. Büttner Johannes, Dipl.-Phys. Czeschka Franz, Dipl.-Phys. Danner Matthias (seit 15.1.2011), PD Dr. habil. Einzel Dietrich, Dipl.-Phys. Eiter Hans-Martin, Dr. habil. Erb Andreas, Dipl.-Phys. Geprägs Stephan, Dr. habil. Gönnenwein Sebastian, PD Dr. habil. Hackl Rudolf, Dipl.-Phys. Helm Toni, Dr. Hermann Bianca (bis 30.6.2010), Dipl.-Phys. Hocke Fredrik, Dr. Hübl Hans, Dr. Kartsovnik Mark, Dipl.-Phys. Kretzschmar Florian, Prof. Dr. Lerf Anton, Dr. Marx Achim, Dipl.-Phys. Menzel Edwin, Dipl.-Phys. Muschler Bernhard, Dipl.-Phys. Niemczyk Thomas, Dr. opel Matthias, Dipl.-Phys. Schwarz Manuel, Dr. uhlig Kurt, Dipl.-Phys. Venkateshvaran Deepak (bis 23.10.2010), Dipl.-Phys. Weiler Mathias

86 Akademische Kommissionen

Wiss. Mitarbeiter/innen der TuM und Stipendiaten am Institut: Dr. Deppe Frank, Dipl.-Phys. Gruber Katrin, Dipl.-Phys. Häberlein Max, Dipl.-Phys. Hoffmann Elisabeth, Dipl.-Phys. Rohr Carsten, Dipl.-Phys. Wild Georg (bis 30.6.2010)Sekretariat und Verwaltung: Dönertas Emel, ossiander Ludwig, Pinkert Tina (Elternzeit) Technische Angestellte: Binkert Peter, Brenninger Thomas, Guggen-berger ulrich, Guratzsch Dieter, Habel Astrid (Elternzeit), Helm-Knapp Karen, Höss Josef, Jahanmehr Namvar (seit 1.10.2010), Klaus Julius, Kremer Jean-Claude (bis 31.7.2010), Müller Robert, Naundorf Jan, Nitschke Georg, Reichlmeier Christian, Schwaiger Harald, Thies Helmut, Wanninger SiegfriedHilfskräfte: Plöderl Sybilla, Steinberg Brigitte

Becker Mathias, DarmstadtBenning Wilhelm, AachenBill Ralf, RostockBuchroithner Manfred F., DresdenDietrich Reinhard, DresdenEichhorn Andreas, DarmstadtFörstner Wolfgang, BonnFreeden Willi, KarlsruheFritsch Dieter, StuttgartGrünreich Dietmar, Frankfurt a.M.Heck Bernhard, KarlsruheHein Günter, MünchenHellwich olaf, BerlinHennes Maria, KarlsruheHinz Stefan, KarlsruheHugentobler urs, MünchenKleusberg Alfred, StuttgartKötter Theo, BonnKolbe Thomas, BerlinKuhlmann Heiner, BonnKusche Jürgen, BonnKutterer Hansjörg, Hannover

Deutsche Geodätische Kommission (gegr. 1950)

Vorsitzender: Heipke Christian, HannoverStändiger Sekretär: Wunderlich Thomas, München

Linke Hans-Joachim, DarmstadtMaas Hans-Gerd, DresdenMagel Holger, MünchenMayer Helmut, MünchenMeng Liquiu, MünchenMöser Michael, DresdenMüller Jürgen, HannoverNiemeier Wolfgang, BraunschweigPail Roland, MünchenPlümer Lutz, BonnReuter Franz, DresdenSchilcher Matthäus, MünchenSchön Stefen, HannoverSchuh Wolf-Dieter, BonnSchwarz Wilfried, WeimarSester Monika, HannoverSneeuw Nico, StuttgartStilla uwe, MünchenThiemann Karl-Heinz, MünchenVoss Winrich, HannoverWanninger Lambert, Dresden

Ordentliche Mitglieder

87Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Ackermann Friedrich, StuttgartAugath Wolfgang, DresdenBähr Hans Peter, KarlsruheDorrer Egon, MünchenDraheim Heinz, KarlsruheDrewes Hermann, MünchenEbner Heinrich, MünchenFinsterwalder Rüdiger, MünchenFörstner Rudolf, Frankfurt a.M.Grafarend Erik, StuttgartGroten Erwin, DarmstadtGründig Lothar, BerlinHartl Philipp, StuttgartHeitz Siegfried, BonnHektor Erich, AachenHoisl Richard, MünchenIlk Karl-Heinz, BonnKoch Karl-Rudolf, BonnKonecny Gottfried, HannoverLelgemann Dieter, BerlinLinkwitz Klaus, Stuttgart

Mälzer Hermann, KarlsruheMeier Siegfried, Dresdenvan Mierlo Johannes, KarlsruheMöller Dietrich, BraunschweigMorgenstern Dieter, Bonnoberholzer Gustav, MünchenRegensburger Karl, DresdenReigber ChristophRummel ReinhardSchlemmer Harald, DarmstadtSchmitt Günter, KarlsruheSchnädelbach Klaus, MünchenSchneider Manfred, MünchenSchödlbauer Albert, MünchenSeeger Hermann, Frankfurt a.M.Seele Walter, BonnTorge Wolfgang, HannoverWeiss Erich, BonnWitte Bertold, BonnWrobel Bernhard, Darmstadt

Entplichtete Mitglieder

Ádám Joszef, BudapestAlkis Ayhan, IstanbulAltan M. orhan, IstanbulBeutler Gerhard, BernBiró Peter, BudapestBrunner Fritz, GrazColomina Ismael, BarcelonaCross Paul, LondonDetreköi Akos, BudapestFrank André, WienGhitau Dumitru, BukarestGrün Armin, ZürichHaggrén Henrik, EspooHenneberg Heinz Günther,

MaracaiboHurni Lorenz, ZürichIngensand Hilmar, Zürich Kahle Hans-Gert, ZürichKahmen Heribert, WienKakkuri Juhani, Helsinki

Kopacik Aloiz, BratislavaLoch Carlos, FlorianopolisMilev Georgi, SoiaMolenaar Martien, EnschedeMoritz Helmut, GrazMueller Ivan, ColumbusNeuner Johan, BukarestPoutanen Juhani Marku, HelsinkiRoic Miodrag, Zagreb Rothacher Markus, ZürichSchenk Anton, ColumbusSchuh Harald, WienSchwarz Klaus-Peter, CalgarySjöberg Lars, StockholmSünkel Hans, GrazTeunissen Peter, DelftTorlegård Kennert, StockholmVosselmann M. George, EnschedeWagner Wolfgang, Wien

Korrespondierende Mitglieder

88 Akademische Kommissionen

Geschäftsführer und Redakteur der Veröfentlichungen der DGK: Dipl.-Ing. Hornik HelmutSekretariat: Kapfberger Charlotte

Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut

Direktor: Hon.-Prof. Dr.-Ing. Drewes Hermann (bis 31.12.2010), Dr.-Ing. Bosch Wolfgang (vertretungsweise, seit 1.1.2011)

Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr.-Ing. Angermann Detlef, Dipl.-Ing. Bloss-feld Mathis, Dr.-Ing. Bosch Wolf gang, Dr.-Ing. Bouman Johannes, Dr.-Ing. Dettmering Denise, Dipl.-Ing. Fuchs Martin (seit 1.2.2010), Dr. Gerstl Michael, Dipl.-Ing. Goebel Gabriel, Dipl.-Ing. Göttl Franziska, Dr.-Ing. Heinkelmann Robert, MSc. Heller Matthew (seit 1.3.2010) Dr.-Ing. Kelm Rainer (bis 30.6.2010), Dipl.-Ing. Liang Wjing (seit 1.1.2011), Dipl.-Ing. Müller Horst, Dr.-Ing. Richter Burghard, Dipl.-Ing. Sanchez-Drewes Laura, Dipl.-Ing. Savcenko Roman, Dr.-Ing. habil. Schmidt Michael, Dipl.-Ing Sebera Josef (bis 31.5.2010), Dipl.-Ing. See-mül ler Wolf gang († 11.11.2010), Dr.-Ing. Seitz ManuelaIngenieur: Dipl.-Inf. (FH) Schwatke ChristianVerwaltung: Dipl.-Betriebswirt (FH) Küffner WolfgangSekretariat: Kapfberger Charlotte (seit 1.1.2011), Varga Margit (bis 31.12.2010) Technische Angestellte: Arenz Herbert, Forberg Beate, Leismüller Franz Arbeiter: Klepaczko Alfred

89Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Kommission für Informatik (gegr. 1963)

Vorsitzender: Der PräsidentStändiger Sekretär: Zenger Christoph

Mitglieder

_____________________________

1 (als Vertreter der LMu München)2 (als Vertreter der Tu München)3 (als Vertreter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften)4 (als Vertreter für den Garchinger Hochschulbereich)5 (als Vertreter der Hochschulen außerhalb Münchens)

Ballwieser Wolfgang3

Bauer Friedrich L.Bender Klaus, München2

Bode ArndtBrauer WilfriedBulirsch RolandBungartz Hans-Joachim, MünchenBunge Hans-PeterDurst FranzEberspächer Jörg, München2

Gerndt Michael, München2

Hanke Werner, Würzburg5

Hegering Heinz-Gerd, MünchenHoffmann Karl-HeinzIgel Heiner, München1

Koch Walter3

Kranzlmüller Dieter, MünchenKrcmar Helmut, MünchenKriegel Hans-Peter, MünchenNöth HeinrichPicot Arnold1

Rank Ernst, München2

Rösch Notker, München2

Schaile Dorothee, München4

Schwichtenberg HelmutStausberg Jürgen München1

Stintzing Sigmund, München1

Stoer Josef 3

Wirsing Martin, München Zipse Hendrik, München1

Leibniz-Rechenzentrum

Boltzmannstr. 1, 85748 Garching,Tel. 089 35831-8000, Fax 089 35831-9700

Direktorium: Bode Arndt (Vorsitzender), Bungartz Hans-Joachim, Hegering Heinz-Gerd, Kranzlmüller DieterStellv. Leiter: Dr. Apostolescu VictorLeitende wiss. Mitarbeiter: Dr. Hartmannsgruber Norbert, PD Dr. Reiser Helmut, Dr. Steinhöfer Horst-DieterWiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Allalen Mohammed, Auweter Axel, Dr. Bader Reinhold, Baur Werner, Bayer Bernhard, Beyer Wolfgang, Bezold Hanns oskar, Dr. Biardzki Christoph, Dr. Block Alexander, Dr. Bötsch Ernst, Dr. Bopp Michael, Braun oliver, Dr. Brehm Matthias, Breinlinger Helmut, Dr. Brenner Michael, Brunner Claudia, Christ-adler Iris, Diehn Max, Dobler Johann, Dreer Jutta, Dr. Dunaevskiy Alexander, Dr. Ebner Ralf, Engel ute, von Eye Felix, Dr. Frank An-ton C., Freund Rosa, Fritz Wolfgang, Gillmeister Markus, Gleixner Florian, Goyal Sadhna, Guillen Carias Carla, Haarer Adolf, Dr. Hahn Eberhard, Hammann Ernst, Dr. Heller Helmut, Dr. Hesse Wolfram,

90 Akademische Kommissionen

Dr. Hommel Wolfgang, Dr. Huber Herbert, Iliopoulos Syridon, Dr. Jamitzky Ferdinand, Dr. Kirchgesser ulrike, Dr. Kleinhenz Hans-Georg, Kokkas Vasilios, Kornberger Ralf, Läpple Alfred, Laitinen Jarno, Landherr Gerhard, Leong Siew Hoon, Leschhorn Klaus, Lichtin-ger Bernhard, Loidl Stefan, Marcu Gabriela Patricia, May Günter, Meschederu Markus, Metzger Stefan, Dr. Müller Markus Michael, Niedermeier Thomas, oechsle Rüdiger, Paisios Emmanouil, Dr. Palm Ludger, Peinkofer Stephan, Pluta Daniel, Pototschnig Thomas, Pretz Christian, Raab Winfried, Dr. Reiner Bernd, Richter Christian, Dr. Richter Helmut, Rivera orlando, Dr. Satzger Helmut, Saverchenko Ilya, Dr. Schaaf Thomas, Dr. Schmitz David, Spirk Werner, Stephan Andreas, Storz Michael, Strunz Rainer, Tröbs Helmut, Weidner Karl, Dr. Weinberg Volker, Dr. Weinert Peter, Wendler Cornelia, Wimmer Claus, Dr. Yampolskiy Mark, Zhao Yue, Zrenner Florian Anton Technische Angestellte: Albrecht Monika, Arndt Martin, Baran-ski Renate, Bender Peter, Benen Dieter, Bernbeck Katalin, Bezold-Chatwin Margret, Briemle Alfred, Dragossy Agneta, Fakler Thomas Ludwig, Feck Timon, Gärtner Rolf-Helmut, Gebert Jochen, Ghareh Hasanloo Mandana, Glose Heinrich, Haarer Sybille, Häfele Christof, Haider Alois, Heilmaier Josef, Hoferer Susanne, Hollermeier Rudolf, Hufnagl Monika, Kantor Rozalija, Keimerl Josef, Kirnberger Albert, Krimmer Erika, Kuch Roland, Langner Hermann, Lanz Joachim, Laschka Christiane, Leisen Siegfried, Liedl Ruth, Lippold Martin, Loibl-Sittler Christa, Malik Ghulam-Ahmed, Mende Christian, Mühlbauer Josef, Natterer Klaus Peter, Neumann Daniel, Nickl Ewald, Niewöh-ner Ralf, oesmann Rainer, Peeger-Pilger Rudi, Roll Martin, Schöfer Gudrun, Schreiner Alexander, Schröder-Roman-Haza Guillermina, Seibt Volker, Spennesberger Adelheid, Tyroller Johann, Vukasinov Jelena, Wloka AdalbertVerwaltungsangestellte: Apel Hannelore, Füssel Karola, Linner-Pö-finger Sabine, Löchner Anita, Moser ursula, Vogel DanielHilfskräfte: Messmer SusanneAuszubildende: Meister Jürgen, ostermeier Christoph, Podo Alessan-dro, Pötschke Patrick, Seibold Ferdinand

91Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Kommission für Geomorphologie (gegr. 1975)

Hagedorn Horst, Vorsitzender Herm DietrichBaumhauer Roland, Würzburg Hövermann Jürgen, GöttingenBlümel Wolf Dieter Jacobeit Jucundus, AugsburgBremer Hanna, Köln Liedtke Herbert, BochumBusche Detlef, Würzburg Pfeffer Karl-Heinz, TübingenDikau Richard, Bonn Schlüchter Christian, BernFelix-Henningsen Peter, Gießen Sponholz Barbara, WürzburgFischer Klaus, Augsburg Völkel Jörg, MünchenGrunert Jörg, Mainz Wirthmann Alfred, KarlsruheHeine Klaus, Regensburg

Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung (gegr. 1983)

Riederer Markus, Vorsitzender Rummel ReinhardBrey Gerhard, Frankfurt a.M. Sachs GottfriedChristensen ulrich R., Göttingen Salje Ekhard, CambridgeKniep Rüdiger, Dresden Soffel Heinrich, MünchenPalme Herbert, Köln

Kommission für Ökologie (gegr. 1986)

Stetter Karl o., Vorsitzender Mayinger FranzBresinsky Andreas, Sinzing Mosandl Reinhard, FreisingFischbeck Gerhard, Freising von Mutius Erika, MünchenFittkau Ernst-Josef, München Nöth HeinrichFrey Dieter Rehfuess Karl Eugen, FreisingHaber Wolfgang, Freising Reichholf Josef, NeuöttingHagedorn Horst Riederer MarkusHerm Dietrich Tanner WidmarKögel-Knabner Ingrid, Freising

Wiss. Sekretärin: Dr. Deigele Claudia

Kommission „Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine“ (gegr. 2001)

Brandt Thomas, Vorsitzender Frey DieterBrauer Wilfried Grothe BenediktBulirsch Roland Huber FranzDudel Josef Pfeiffer Friedrich, MünchenFärber Georg, München

92 Akademische Kommissionen

Kommission für Erdmessung und Glaziologie (gegr. 2010)

Rummel Reinhard, Vorsitzender Abteilung ErdmessungHagedorn Horst, Vorsitzender Abteilung Glaziologie

Beutler Gerhard, Bern Miller Heinz, BremenBolle Hans-Jürgen Nagel Günter, KemptenBrunner Kurt, München Pellikka Petri, HelsinkiBunge Hans-Peter Reinwarth oskar, MünchenFinsterwalder Rüdiger, München Rothacher Markus, ZürichHein Günter W., Neubiberg Soffel Heinrich, MünchenHerm Dietrich Stilla uwe, MünchenHeuberger Helmut, Salzburg Stoer JosefKuhn Michael Wunderlich Thomas, MünchenManhart Michael, München

Abteilung Erdmessung

Wiss. Mitarbeiter: Hon.-Prof. Dr.-Ing. Boedecker Gerd*, Dr.-Ing. Ger-lach Christian, Dr.-Ing. Völksen Christof, orga ni sa to ri scher Leiter, Dipl.-Ing. Wende WernerSekretariatsangestellte: Hubertus Barbara (seit 19.4.2010),Jell Christiane (bis 31.1.2010)Werkmeister: Spohnholtz Torsten

Abteilung Glaziologie

Wiss. Mitarbeiter/in: Dr. Braun Ludwig, organisatorischer Leiter, Dr. Escher-Vetter Heidi, Dr. Mayer Christoph, Dr.-Ing. Schwartz Hans-Dieter*, Dr. Weber Markus (* seit 1.1.2011) Technischer Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Heucke Erich (bis 31.3.2010), Dipl.-Geol. Siebers Matthias (ab 1.4.2010)Sekretariat: Samuel-Eckerle Eva, Soturczak Lusia

93

Klassenübergreifende Kommissionen

Kommission für Gebirgsforschung (gegr. 2001)

Hagedorn Horst (federführend) Herm DietrichBorchardt Knut Ziegler RolfBunge Hans-Peter Ziegler WalterFikentscher Wolfgang

Kommission BAdW Forum Technologie (gegr. 2003)

Hagenauer Joachim, Vorsitzender Huber JohannesZenger Christoph, Lohmann Adolf W.

stellv. Vorsitzender Mayinger FranzAbstreiter Gerhard Nöth HeinrichBauer Friedrich L. Rummel ReinhardBode Arndt Sachs GottfriedBrauer Wilfried Schwaiger MarkusDudel Josef Schwoerer MarkusDurst Franz Wagner ulrichFrey Dieter

Kommission für Wissenschaftsgeschichte (gegr. 2008)

Folkerts Menso, Vorsitzender Riederer MarkusBobzin Hartmut Schmidbaur HubertBoehm Laetitia, München Schott Heinz, BonnBüttner Frank Stolberg Michael, WürzburgBulirsch Roland Willoweit DietmarGraf Friedrich Wilhelm Wittern-Sterzel Renate, ErlangenKnobloch Eberhard, Berlin Ziche Paul, utrechtMoulines C. ulises

Frühneuzeitliche Ärztebriefe

Projektleiter: Prof. Dr. med. Dr. phil. Stolberg Michael, universität WürzburgAdresse der Arbeitsstelle: Institut für Geschichte der Medizin der universität Würzburg, oberer Neubergweg 10 a, 97074 Würzburg, Tel. 0931 31-83093

94

Sonstige Kommissionen und Ausschüsse, Interessenvertretungen

Haushaltskommission

Der Präsident als Vorsitzender

Vertreter der Philosophisch-historischen Klasse: Ballwieser Wolfgang

Stellvertreter: Canaris Claus-Wilhelm

Vertreter der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse: Zenger Christoph

Stellvertreter: Schmidbaur Hubert

Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Ministerialdirigent Dr. Mihatsch Michael

Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen: Ministerialrat Dr. Haumer Tobias

Ausschuss AkademienprogrammHose Martin, Vorsitzender Müller Jan-DirkBorchardt Knut Picot ArnoldHöllmann Thomas o. Strunk Klaus Albert Kessler Horst Geschäftsstelle: Schepers Elisabeth

Arbeitsgruppe DigitalisierungPicot Arnold, Vorsitzender Schepers ElisabethHorstkemper Gregor, München Staub JohannesReinert Matthias Wesche Markus

Werner Heisenberg Vorlesungen

Einladungsausschuss

Der Präsident als Vorsitzender Kessler HorstGraf Friedrich Wilhelm Meier Heinrich, München Grothe Benedikt Müller Jan-DirkHartl F. ulrich

95Sonstige Kommissionen und Ausschüsse

Kommissionen der Fonds

Fonds zur Förderung der Geisteswissenschaften (vormals Aegina-Fonds, Bluntschli-Stiftung, Hardy-Stiftung, Friedrich-Marx-Stif tung, Zographos-Thereianos-Stiftung, Albert-Samson-Stiftung, Ver mächt nis Kleindinst)

Der Präsident als Vorsitzender Wenz GuntherBürge Alfons Zimmermann Michael F.Schnitzer Monika

Fonds zur Förderung der Naturwissenschaften (vormals Liebig-Stiftung, Münchner Bürgerstiftung, Cramer-Klett-Stiftung, Koenigs-Stiftung zum Adolf v. Baeyer-Jubiläum, Wilhelm-Koenigs-Stiftung, Heinrich v. Brunck-Stiftung, Dapper-Saalfels-Stiftung, Albert-Samson-Stif tung, Vermächtnis Kleindinst)

Der Präsident als Vorsitzender Mayinger FranzBrenig Wilhelm J.R. Stetter Karl o.Herm Dietrich

PersonalratMende Christian, Vorsitzender Kokkas VasiliosDeutinger Stephan Reichlmeier ChristianFakler Thomas Schmid BernholdKirchgesser ulrike Tyroller Johann

Vertrauensperson der SchwerbehindertenFakler Thomas

Sprecher der hauptberulich tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Einzel Dietrich John JohannesJamitzky Ferdinand ottink Marijke

Ansprechpartnerin für GleichstellungsfragenEbersperger Birgit

96

Vertreter der Akademie in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen

Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica

Landau Peter

Internationale Thesaurus-KommissionVogt Ernst

Vorstand der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern

Siems HaraldZenger Christoph

Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

Wissenschaftliche Kommission

Höllmann Thomas o.

Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren

Wesche Markus

Musikwissenschaftliche Editionen

Konrad ulrich

Patristische Kommission

Vogt Ernst

97Sonstige Kommissionen und Ausschüsse

Interakademische Inschriften-Kommission

Koch Walter

Koordinierungsgremium der NationalakademieWilloweit Dietmar

Unternehmungen der deutschen Akademien innerhalb der Union académique internationale

Corpus Vasorum Antiquorum

Zanker Paul

Mittellateinisches Wörterbuch

Gneuss Helmut

Vertreter in der UAI

Hartmann Jens-uwe

98

Die derzeitigen Inhaber der Medaille Bene merenti

Medaille in Gold2004 Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Staatsminister a.D., München

2009 Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, ehem. Vorsitzender des Direk- toriums sowie ehem. Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, Garching

Medaille in Silber1959 Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. otto Meitinger, Altpräsident der Tu,

München

1973 Dr. Angela von den Driesch, em. o. Professorin, München

1978 Dr. Dr. h.c. Robert Münster, Direktor an der Bayerischen Staatsbibliothek a.D., München

1978 Dipl.-Met. Dr. rer. nat. h.c. oskar Reinwarth, ehem. leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für Glaziologie, München

1984 Walther Krafft, Ministerialdirigent a.D., München

1985 Dr. Dr. h.c. Karin Schneider, München

1986 Dr. Robert Doll, Akademischer Direktor a.D., unterschleiß- heim

1989 Dr. Gertrud Diepolder, Redakteurin, München

1989 Dipl.-Phys. Ferdinand Peischl, ehem. organisatorischer Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, München

1993 Dr. Hermann Dannheimer, Museumsdirektor a.D., München

1995 Prof. Dr. Johannes Kohl, Vorsitzender der Gesellschaft der Freun de der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München

1996 Dr. h.c. Wolfgang Beck, Verleger, München

1997 Senator e.h. Prof. Drs. h.c. mult. Klaus G. Saur, Verleger, Berlin

99Ehrungen

1999 Dr. Hans Zimmermann, Ministerialdirigent a.D., München

2000 Prof. Dr. Wilhelm Simson, ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.oN AG, Düsseldorf

2001 Monika Stoermer, Generalsekretärin a.D. der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München

2003 Prof. Dr. Clemens Zintzen, ehem. Präsident der union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Mainz

2005 Norbert Willisch, Ministerialrat a.D., München

2007 ulrike Leutheusser, ehem. Programmbereichsleiterin Wissenschaft – Bildung – Geschichte beim Bayerischen Rundfunk, München

2007 Prof. Dr. Calvin Bower, university of Notre Dame, Chicago

2008 Prof. Dr. Rumschöttel, ehem. Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns, München

2008 Dr. Dietmar Täube, ehem. stellv. Leiter des Leibniz- Rechenzentrums, Garching

2010 Dr. utta Bachmann-Morenz, Stifterin des Robert Sauer- Preises, München

Die derzeitigen Inhaber der Silbernen Verdienstmedaille

2003 Prof. Dr. jur. Dr. h.c. mult. Dieter Medicus, em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht

2004 Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Friedrich L. Bauer, em. o. Professor für Mathematik und Informatik

2005 Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, o. Professor a.D. für Informatik

2008 Prof. Dr. Ludwig Hammermayer, em. o. Professor für Mittlere und Neuere Geschichte

2008 Prof. Dr. Andreas Kraus, em. o. Professor für Bayerische Geschichte

2010 Archivdirektorin Dr. Sylvia Krauss, Bayerisches Hauptstaatsarchiv

2010 Prof. Dr. Markus Schwoerer, em. o. Professor für Physik

Aus dem Berichtsjahr 1. Januar 2010 – 31. Dezember 2010

103Aus der Chronik

Die Akademie im 251. Jahr ihres Bestehens

Aus der Chronik

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften beging 2010 das 251. Jahr ihres Bestehens. Es war das letzte Jahr der Amtszeit von Präsident Prof. Dr. Dietmar Willoweit, der seit dem 1. Januar 2006 an der Spitze der Akademie stand.

Gelehrtengemeinschaft

Die Gelehrtengemeinschaft hielt turnusmäßig sechs Klassen- und drei Plenar- mit anschließenden Gesamtsitzungen ab. In der Plenarsitzung am 19. Februar 2010 wurden in die Philosophisch-historische Klasse vier ordentliche Mitglieder sowie zwei korrespondierende Mitglieder und in die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse drei ordent-liche Mitglieder sowie drei korrespondierende Mitglieder gewählt. Die Akademie hatte zum Zeitpunkt der Zuwahlen ein Ehrenmitglied, in der Philosophisch-historischen Klasse 80 ordentliche und 75 korres-pondierende Mitglieder und in der Mathematisch-naturwissenschaft-lichen Klasse 92 ordentliche sowie 80 korrespondierende Mitglieder.

In der Plenarsitzung am 22. oktober 2010 wurde Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karl-Heinz Hofmann mit überwältigender Mehrheit zum 37. Präsidenten der Akademie gewählt. Seine dreijährige Amtszeit be-gann am 1. Januar 2011.

In der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse wurde die im Jahr 2009 begonnene Neustrukturierung der naturwissenschaft-lichen Forschungsvorhaben, die derzeit noch aus dem Akademien-programm inanziert werden, fortgeführt. In ihrer Sitzung am 7. Mai 2010 beschloss die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, die Bayerische Kommission für die Internationale Erdmessung und die Kommission für Glaziologie zu einer neuen „Kommission für Erdmes-sung und Glaziologie“ (KEG) zusammenzulegen. Die konstituierende Sitzung der Kommission wird am 11. März 2011 stattinden. um die langfristige, enge wissenschaftliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der geodätischen Erdsystemforschung in München zu intensivieren und dauerhaft zu sichern, unterzeichneten am 28. oktober 2010 die Technische universität München, die Deutsche Geodätische Kom-mission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das Deut-

104 Aus der Chronik

sche Geodätische Forschungsinstitut sowie die Bayerische Akademie der Wissenschaften einen entsprechenden Kooperationsvertrag zur Gründung des „Centrums für geodätische Erdsystemforschung“ (Cen-ter of Geodetic Earthsystemresearch, CGE). Akademiepräsident Wil-loweit bezeichnete die Kooperation als ersten wichtigen Schritt auf dem Wege zur Errichtung eines Zentrums für Erdsystemforschung in München. Die beteiligten Institutionen streben an, die Kooperation unter Einbeziehung weiterer Bereiche der Erdsystemforschung (wie Geophysik und Meteorologie) weiterzuentwickeln und 2011 zu konkre-tisieren.

Mit Beschluss der Philosophisch-historischen Klasse vom 7. Mai 2010 wurden ferner die Kommissionen für die Herausgabe einer 2. Se-rie der Acta conciliorum oecumenicorum, für die Herausgabe der Wer-ke des Johannes von Damaskus und für die Herausgabe des Corpus der griechischen urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit zu einer neuen „Kommission für gräzistische und byzantinistische Stu-dien“ zusammengeführt, um die in diesen Bereichen vorhandenen Kompetenzen an der Akademie zu bündeln.

Veranstaltungen

Die Akademie lud im Berichtsjahr zu einer Vielzahl von öfentlichen und Fachveranstaltungen ein. Einen besonderen Schwerpunkt nahm dabei das interdisziplinäre Gespräch zwischen Vertretern der Natur- und Geisteswissenschaften ein.

Die 2009 begonnene, gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbib-liothek organisierte dreiteilige Stafel der Reihe „Grenzfragen. Natur-wissenschaften und Geisteswissenschaften im Gespräch“ wurde mit einem Gesprächsabend abgeschlossen:

12.01.2010: „Warum gibt es Kriege? Biologische und historische ur-sachen“; Gesprächspartner: Prof. Dr. Bernhard Verbeek, Tu Dortmund und Prof. Dr. Dieter Langewiesche, universität Tübingen, Moderation: Akademiepräsident Prof. Dr. Dietmar Willoweit.

Das Sprecherkollegium der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisierte eine vierteilige Vortragsreihe zum Thema „Spiel und Spielen aus wissenschaftlicher Sicht“:

25.01.2010: Prof. Dr. Josef Reichholf, Zoologische Staatssammlung München: „Biologische Wurzeln des Spielens“;

22.02.2010: Dr. Bernhold Schmid, Musikhistorische Kommission: „Von Spielern, Wortspielern und vom Spiel mit Tönen“;

15.03.2010: Dr. Helmut Satzger, Leibniz-Rechenzentrum: „Was Wis-senschaftler aus Computerspielen machen (können)“;

105Aus der Chronik

19.04.2010: Dr. Johannes John, Kommission für Neuere deutsche Li-teratur: „,. komm, mein Bruder, laß uns in der Welt zwecklos hinspie-len, so gut wir können!‘ – Vom Spiel und Spielen in der Literatur“.

24.—26.02.2010: „Von Bayern nach Italien. Transalpiner Transfer in der Frühen Neuzeit“; Tagung der Kommission für bayerische Landes-geschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Instituts für Bayerische Geschichte an der LMu München.

25.—27.02.2010: „Vom Nachschlagewerk zum Informationssystem“; internationale Konferenz der Neuen Deutschen Biographie der Histo-rischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten und der Bayerischen Staatsbibliothek.

25.02.2010: Prof. Dr. Peter Longerich, university of London: „Biogra-phische Zugänge zur Erforschung des NS-Regimes: das Beispiel Hein-rich Himmler“; öfentlicher Vortrag im Rahmen der Konferenz „Vom Nachschlagewerk zum Informationssystem“.

01.03.2010: Präsentation der Neuerscheinung „Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954. Das Kabinett Ehard II, 20. Sep-tember 1947 bis 18. Dezember 1950, Band 3: 1950“; gemeinsame Veran-staltung der Historischen Kommission und der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns im Bayerischen Hauptstaatsarchiv.

03.03.2010: Prof. Dr. Frank Rexroth, universität Göttingen: „Die Ein-heit der Wissenschaft und der Eigensinn der Disziplinen. Zur Kon-kurrenz zweier Denkformen im 12. und 13. Jahrhundert“; Vortrag an-lässlich der Jahresversammlungen von Historischer Kommission und Monumenta Germaniae Historica.

06.03.2010: „Justus von Liebig – Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vor 150 Jahren“; Ausstellung des Akademiearchivs, das zum Tag der Archive 2010 zu Gast in den Räumen des Bayerischen Hauptstaatsarchivs war.

22.03.2010: Feierliche Eröfnung des Förderkollegs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; mit Grußworten von Akademieprä-sident Prof. Dr. Dietmar Willoweit und Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch sowie einem Festvortrag mit dem Titel „Weltwissen und Spezialwissenschaft“ von Prof. Dr. Peter Strohschneider, Vorsitzender des Wissenschaftsrats. Die Grußworte sind im Wortlaut im Jahrbuch abgedruckt.

22.04.2010: „Girls‘ Day“ am Leibniz-Rechenzentrum; technikinter-essierte Mädchen konnten das Arbeitsumfeld eines Rechenzentrums kennenlernen und eine der beiden Veranstaltungen „Webseiten er-stellen mit HTML“ und „Ein Blick in die Welt des Netzes“ besuchen.

26.04.2010: Festkolloquium zu Ehren von Hon.-Prof. Dr.-Ing. Her-mann Drewes, organisiert vom Deutschen Geodätischen Forschungs-institut; mit Vorträgen von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Torge: „Vierhundert Jahre nach Galileo – Quo Vadis, Gravimetrie?“, Prof. Dr. Gerhard Beutler: „Macht und ohnmacht der IAG bei der Koordination globaler geodäti-

106 Aus der Chronik

scher Projekte“, Prof. Dr. Claudio Brunini: „SIRGAS und DGFI inluence in the Geodesy of Latin America“ sowie Prof. Dr.-Ing. Reinhard Dietrich: „Geodätische Beiträge zur globalen Plattentektonik“.

29.04.2010: Symposium „Nanowissenschaften und Nanotechnolo-gie“ des BAdW Forums Technologie. Erneut nahmen mit inanzieller unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung rund 100 Schü-lerinnen und Schüler aus ganz Bayern an der Veranstaltung teil.

06.05.2010: Prof. Mario Capasso, università degli Studi di Lecce: „I libri latini nella casa ercolanese dei papiri“; Vortragsveranstaltung des Thesaurus linguae Latinae und der Associazione Italiana di Cultura Classica.

Die Mitglieder des Förderkollegs stellten an drei Nachmittagen in der Akademie ihre Forschungsvorhaben vor:

10.05.2010: Dr. Carsten Deibel, universität Würzburg: „Fundamenta-le Funktionsweise organischer Solarzellen“ und

Dr. Stefen Döll, LMu München: „Von Eremiten und Potentaten. Lite-raten im Kontext der ostasiatischen Geistesgeschichte“;

07.07.2010: Prof. Dr. Diana Dudziak, universität Erlangen-Nürnberg: „Herstellung ,trojanischer‘ Antikörper zur gezielten Induktion von Im-munantworten in vivo“ und

Dr. Judith Frömmer, LMu München: „Die Wafen der Propheten. Poe-tik und Politik prophetischer Praktiken im Florenz der Frühen Neuzeit“;

20.10.2010: Prof. Dr. Jürgen Geist, Tu München: „Molekulare aquati-sche Ökologie“ und

Dr. Cornelia Wild, LMu München: „Die Grenzen der Profanierung. Ästhetik, Theologie und Subjekt im 13. und 14. Jahrhundert“.

15.05.2010: Lange Nacht der Wissenschaften in Garching mit Beteili-gung des Walther-Meißner-Instituts und des Leibniz-Rechenzentrums.

20.05.2010: „Carl Max von Bauernfeind und Philipp Johann Gustav von Jolly – Wegbegleiter der BEK“; Vortragsabend der Bayerischen Kommission für die Internationale Erdmessung mit Beiträgen von Prof. Dr.-Ing. Klaus Schnädelbach, Tu München und Prof. Dr. Heinrich Sofel, LMu München.

02.06.2010: „Akademientag 2010: Suche nach Sinn. über Religionen der Welt“ in den Räumen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Die Akademie wurde vertreten durch Prof. Dr. Jens-uwe Hartmann, der den Vortrag „Buddhismus – Religion ohne Gott“ hielt, und die Kommissionen für Theologiegeschichtsforschung und für die Herausgabe einer 2. Serie der Acta conciliorum oecume-nicorum, die ihre Arbeit an zwei Informationsständen präsentierten.

In Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek fand eine wei-tere Stafel der Gesprächsreihe „Grenzfragen. Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften im Gespräch“ statt. Im Fokus der drei Abende stand das Leitthema „Zukunftsfragen“:

107Aus der Chronik

08.06.2010: „Kann Wissenschaft Zukunft vorhersagen?“; Gesprächs-partner: Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf, LMu München und Prof. Dr. Dr. Franz Josef Radermacher, universität ulm, Moderation: Akademie-präsident Prof. Dr. Dietmar Willoweit.

14.07.2010: „Die Zukunft der Erde: Natur und Ökonomie“; Gesprächs-partner: Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, ifo-Institut und Prof. Dr. ottmar Edenhofer, Tu Berlin/Potsdam-Institut für Klimafolgenabschätzung, Moderation: Prof. Dr. Monika Schnitzer, LMu München.

27.07.2010: „Die Zukunft der deutschen Gesellschaft“; Gesprächs-partner: Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld, universität Bamberg und Prof. Dr. Armin Grunwald, Institut für Technikfolgenabschätzung, Karlsru-he, Moderation: Prof. Dr. Arnold Picot, LMu München.

In der Veranstaltungsreihe „Forum Akademie“, zu der die Bayerische Akademie der Wissenschaften seit 2009 in lockerer Folge proilierte Fachleute einlädt, die aus Sicht der Wissenschaft zu aktuellen Themen und Kontroversen Stellung nehmen, fand ein weiterer Vortrag statt:

24.06.2010: Prof. Dr.-Ing. Franz Mayinger, Tu München: „Energie-versorgung im 21. Jahrhundert – ein Navigieren zwischen Scylla und Charybdis?“.

07.07.2010: Feierstunde des Thesaurus linguae Latinae zum Ab-schluss des Bandes P sowie Gedenkveranstaltung für Bernhard Rehm.

13.07.2010: Enthüllung des restaurierten Grabdenkmals von Fried-rich von Schlichtegroll (1765–1822) auf dem Alten Südlichen Friedhof München. Die Veranstaltung hatten das Staatliche Museum Ägypti-scher Kunst München und die Akademie gemeinsam organisiert.

20.07.2010: Lesung aus den Tagebüchern Johann Andreas Schmel-lers anlässlich seines 225. Geburtstages; Mitwirkende: Prof. Dr. Antho-ny Rowley, Kommission für Mundartforschung und Prof. Dr. Richard J. Brunner, Neu-ulm.

21.07.2010: „Bilder vom Tod. Weißgrundige Lekythen im klassischen Athen“; Ausstellungseröfnung und Buchvorstellung der Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum und der Staatlichen Antiken-sammlungen und Glyptothek.

08.–10.09.2010: „Griechische Vasen als Medien des Kulturtransfers“; Kolloquium der Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum.

06.–09.10.2010: „Forum Alpinum 2010: Metropolen und ,ihre‘ Alpen“; internationale Tagung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Wissenschaftlichen Komitee Alpenforschung (ISCAR), Eröfnung durch Staatsminister Dr. Markus Söder.

08.10.2010: „Eu-Makroregion Alpenraum: auf dem Weg zu einer ge-meinsamen Vision?“; öfentliche Podiumsdiskussion zum Abschluss des AlpenForums 2010, Moderation: Monika Seynsche, Deutschland-funk.

108 Aus der Chronik

09.10.2010: „Die Alpen aus Münchner Sicht. Eine Exkursion zum Thema: Beziehung einer perialpinen Metropole zu ,ihren‘ Bergen“ und „Trotzt der Nationalpark Berchtesgaden dem Klimawandel? Eine Ex-kursion durch den einzigen alpinen Nationalpark Deutschlands“; Ex-kursionen im Rahmen des AlpenForums 2010.

19.10.2010: „Leben unter extremen Bedingungen“; Rundgespräch der Kommission für Ökologie.

23.–26.10.2010: „Energie. Grundlage des Lebens, Motor für die Zu-kunft“; Beteiligung am Vortragsprogramm der Münchner Wissen-schaftstage.

05.–06.11.2010: Lexikographisches Symposium des Zentrums für historische Sprachwissenschaften (LMu/BAdW).

Die ersten beiden Vorträge der vierteiligen Reihe „Zwischen Hunger und Völlerei. Ernährung in Geschichte und Gegenwart“ im Winterse-mester 2010/2011 fanden zu folgenden Themen statt:

16.11.2010: Prof. Dr. Joachim von Braun, Zentrum für Entwicklungs-forschung, Bonn: „Das Welternährungsproblem heute und in der kommenden Generation“;

23.11.2010: Prof. Dr. Thomas o. Höllmann, LMu München: „Reis regnet‘s nicht vom Himmel. Essen und Trinken in China“.

22.11.2010: Präsentation der Neuerscheinungen des Jahres 2010 der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften; der Präsident des Sparkassenverbandes Bayern, Theo Zellner, hielt ein Grußwort.

04.12.2010: Feierliche Jahressitzung im Herkulessaal der Münch-ner Residenz. Präsident Prof. Dr. Dietmar Willoweit übergab dabei die Amtskette an seinen Nachfolger Prof. Dr. Karl-Heinz Hofmann, Tu München. Den Festvortrag mit dem Titel „Die Figur der Erde“ hielt Prof. Dr. Reinhard Rummel (Tu München), ordentliches Mitglied der Mathe-matisch-naturwissenschaftlichen Klasse. Die Reden sind im Wortlaut im Jahrbuch abgedruckt.

Förderkolleg

Am 22. März 2010 wurde das Förderkolleg der Akademie in Anwesen-heit von Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch feierlich eröfnet. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Peter Strohschneider zum Thema „Weltwis-sen und Spezialwissenschaft“. Im Rahmen der Veranstaltung stellten sich auch die ersten sechs Kollegiatinnen und Kollegiaten vor:

Dr. Carsten Deibel, universität Würzburg, Lehrstuhl für experimen-telle Physik VI

Forschungsvorhaben: „Fundamentale Funktionsweise organischer Solarzellen – ein komplementärer Ansatz aus Experiment und Simu-lation“,

109Aus der Chronik

Dr. Stefen M. Döll, Ludwig-Maximilians-universität München, Ja-pan-Zentrum

Forschungsvorhaben: „Von Eremiten und Potentaten. Literaten im Kontext der ostasiatischen Geistesgeschichte“,

Prof. Dr. Diana Dudziak, universität Erlangen-Nürnberg, universi-tätsklinikum, Hautklinik

Forschungsvorhaben: „Herstellung ‚trojanischer‘ Antikörper zur ge-zielten Induktion von Immunantworten in vivo“,

Dr. Judith Frömmer, Ludwig-Maximilians-universität München, Ins-titut für Romanistik

Forschungsvorhaben: „Die Wafen der Propheten – Zur Poetik und Politik prophetischer Praktiken im Florenz der Frühen Neuzeit“,

Prof. Dr. Jürgen Geist, Tu München, Wissenschaftszentrum Weihen-stephan

Forschungsvorhaben: „Molekulare aquatische Ökologie“ undDr. Cornelia Wild, Ludwig-Maximilians-universität München, Insti-

tut für RomanistikForschungsvorhaben: „Die Grenzen der Profanierung. Ästhetik,

Theologie und Subjekt im 13. und 14. Jahrhundert“. Das Förderkolleg richtet sich an junge hochqualiizierte Wissen-

schaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der Regel an einer wissen-schaftlichen Hochschule oder einer wissenschaftlichen Einrichtung in Bayern arbeiten, und ist mit einem Forschungsstipendium von jeweils 12.000 Euro jährlich dotiert. Das Stipendium ist zunächst auf eine Förderdauer von drei Jahren angelegt und kann bei erfolgreicher Zwi-schenevaluierung um bis zu drei weitere Jahre verlängert werden. Den Kollegiatinnen und Kollegiaten steht in der Akademie ein hochkarä-tiges Forum für den interdisziplinären wissenschaftlichen Gedanken-austausch zur Verfügung. Das Kolleg, das bis 2012 in drei Stufen auf maximal 18 Mitglieder ausgebaut wird, ist je zur Hälfte aus dem Haus-halt des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Haushalt der Akademie inanziert.

Publikationen

Die Akademie hat im Berichtsjahr zahlreiche wissenschaftliche Werke veröfentlicht. In den Abhandlungen der Philosophisch-historischen Klasse sind zwei Publikationen erschienen. Zudem veröfentlichte die Philosophisch-historische Klasse drei Sitzungsberichte. Die wissen-schaftliche Arbeit der Kommissionen spiegelt sich in 65 im Berichts-jahr erschienenen Publikationen.

110 Aus der Chronik

Preise und Medaillen

Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis

Prof. Dr. Matthias Mann, Direktor am Max-Planck-Institut für Bioche-mie in Martinsried, erhielt den mit 25.000 Euro höchstdotierten Wis-senschaftspreis der Akademie für seine bahnbrechenden innovativen Arbeiten zur Technologie in der Biomedizin und Biotechnologie sowie zur funktionellen Genomik und Proteomik.

Max Weber-Preis

Prof. Dr. Cornel Zwierlein, Juniorprofessor für umweltgeschichte an der Ruhr-universität Bochum, erhielt den mit 4.000 Euro dotierten Preis für seine Dissertation „Discorso und Lex Dei. Die Entstehung neu-er Denkrahmen im 16. Jahrhundert und die Wahrnehmung der franzö-sischen Religionskriege in Italien und Deutschland“.

Arnold Sommerfeld-Preis

Prof. Dr. Hendrik Dietz, Professor für Biophysik an der Tu München, erhielt den mit 4.000 Euro dotierten Preis für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der synthetischen Biophysik bei der so genannten „DNA-Assemblierung“.

Robert Sauer-Preis

Prof. Gudrun Johanna Klinker Ph.D., Professorin für Augmented Reality an der Tu München, wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Aug-mented Reality verliehen.

Akademie-Preis

Wiebke Schröder und Dr. Ludwig Meinunger aus Ludwigsstadt-Ebers-dorf erhielten den mit 5.000 Euro dotierten Preis für ihr dreibändiges Werk „Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands“.

Preis des Rotary Clubs München-Hofgarten

Dr. Achim Marx, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Walther-Meißner-Instituts der Akademie, erhielt den mit 3.000 Euro dotierten Nach-wuchspreis für seine zukunftsweisenden Arbeiten zum physikalischen Verständnis von Festkörper-Nanostrukturen.

Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung

Matthias Reinert M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Histori-schen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, erhielt den 2010 erstmals verliehenen, mit 3.000 Euro dotierten Preis

111Aus der Chronik

für seine hervorragenden Leistungen bei der Digitalisierung und Ret-rodigitalisierung wissenschaftlicher Werke der Historischen Kommis-sion.

Medaille Bene Merenti

Mit der Medaille Bene Merenti in Silber wurde Dr. utta Bachmann-Morenz für ihre großen Verdienste um die Akademie, insbesondere als Stifterin des Robert Sauer-Preises, ausgezeichnet.

Akademiepräsident Prof. Dr. Dietmar Willoweit verlieh alle Preise und Medaillen bei der Feierlichen Jahressitzung am 4. Dezember 2010 im Münchner Herkulessaal.

Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

Die Akademie beteiligte sich aktiv an den Aufgaben der union der deutschen Akademien der Wissenschaften. So nahm der Präsident an zwei Präsidiumssitzungen am 11. Mai in Düsseldorf und am 3. Dezem-ber in München teil. Im Rahmen der Mitgliederversammlung der uni-on, die ebenfalls am 3. Dezember 2010 in München stattfand, wurde Prof. Dr. Günter Stock für weitere drei Jahre im Amt des unionspräsi-denten bestätigt.

Als einer der drei Vertreter der Akademienunion nahm der Präsident an den Sitzungen des Ständigen Ausschusses der Nationalen Akade-mie der Wissenschaften teil, die am 18. Juni und am 17. September in Berlin sowie am 9. Dezember in Frankfurt stattfanden.

Die Akademie entsandte Prof. Dr. Thomas o. Höllmann bzw. des-sen Vertreter Prof. Dr. Jan-Dirk Müller in die Wissenschaftliche Kom-mission der union. Die Wissenschaftliche Kommission wird aus acht Vertretern der Landesakademien und acht von der DFG benannten Fachleuten gebildet und beindet unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Vol-ker Gerhardt, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, über alle wissenschaftlichen Fragen des Akademienprogramms, ins-besondere über Projektanträge, Evaluierungen und Laufzeitverände-rungen. Zudem nimmt die Kommission zu allgemeinen Fragen im Zu-sammenhang mit dem Programm Stellung. So befasste sie sich 2010 vor allem mit der Erarbeitung von Konzepten für die Weiterqualiizie-rung der im Akademienprogramm Beschäftigten und für die zukünf-tige Digitalisierung.

Als Vertreter der Akademie nahmen an den Sitzungen folgender Gremien der union teil:

Prof. Dr. Thomas o. Höllmann an den Sitzungen der Wissenschaftli-chen Kommission am 23./24. März sowie Prof. Dr. Jan-Dirk Müller am 3./4. November in Göttingen, Prof. Dr. ulrich Konrad an der Jahressit-zung des Ausschusses für musikwissenschaftliche Editionen am 26.

112 Aus der Chronik

November in Mainz, Prof. Dr. Ernst Vogt am 8. November an der Sit-zung der Patristischen Kommission in Mainz, Dr. Markus Wesche an der Sitzung der AG Elektronisches Publizieren am 15. März in Mainz.

Beim Akademientag der union am 20. Juni in Berlin, der unter dem Thema „Religionen der Welt – Welt der Religionen“ stand, hielt Prof. Dr. Jens-uwe Hartmann einen öfentlichen Vortrag zum Thema „Bud-dhismus – Religion ohne Gott“. Darüber hinaus war die Akademie durch Dr. Stefan Pautler mit dem Projekt „Ernst Troeltsch – Kritische Gesamtausgabe“ und durch Dr. Erich Lamberz, der die „Acta concilio-rum oecumenicorum“ vorstellte, vertreten.

Akademienprogramm

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist zusammen mit den weiteren sieben deutschen wissenschaftlichen Akademien Trägerin der im Akademienprogramm geförderten, langfristig angelegten For-schungsvorhaben in den Geistes- und Naturwissenschaften. Das seit 1979/80 gemeinsam von Bund und Ländern inanzierte Programm wird von der union der deutschen Akademien der Wissenschaften ko-ordiniert und ist eines der größten und bedeutendsten geisteswissen-schaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland. Im Berichtsjahr umfasste es bei einem Fördervolumen von 49,3 Mio. Euro insgesamt 157 Vorhaben mit 202 Arbeitsstellen. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist an diesem Programm mit 21 Projek-ten, davon 19 geisteswissenschaftlichen sowie 2 naturwissenschaftli-chen Projekten, die in 20 Arbeitsstellen in Bayern, drei Arbeitsstellen in drei weiteren Bundesländern und einer Arbeitsstelle in der Schweiz bearbeitet werden, beteiligt.

Das im Jahr 2009 fertig gestellte Wörterbuch der mittelhochdeut-schen urkundensprache konnte am 26. oktober 2010 das Erscheinen der letzten Lieferung feiern und ist damit abgeschlossen. Das um-fangreiche Arbeitsarchiv wurde als Leihgabe der universität Marburg, Lehrstuhl Prof. Dr. Jürgen Wolf, übergeben und wird dort ab Sommer 2011 öfentlich zugänglich sein.

Im Jahr 2010 waren die Arbeiten in den Vorhaben „Corpus Vasorum Antiquorum“ und „Gletscherforschung“ turnusmäßig zu evaluieren. Da aber von Seiten der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern die Vorlagefristen verlegt worden waren, fanden beide Evaluierungen bereits Ende 2009 statt. In beiden Verfahren wurde die hervorragende Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler sowie die dementsprechende Betreuung durch die Kom-missionen der Akademie gewürdigt.

Das Ergebnis der Evaluierung der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters, die im Herbst 2010 durchgeführt wurde, steht noch

113Aus der Chronik

aus. Weiterhin wurden drei Durchführungskontrollen bei folgenden Projekten erfolgreich abgehalten: Lexicon musicum Latinum, Altokzi-tanisches Wörterbuch, Ernst-Troeltsch – Kritische Gesamtausgabe.

Von Presse und Öfentlichkeit gleichermaßen beachtet, wurde das von Prof. Dr. Hartmut Schick eingereichte Neuprojekt „Kritische Aus-gabe der Werke von Richard Strauss“ im Berichtszeitraum durch die Wissenschaftliche Kommission eingebracht und bewilligt. Es beginnt im Jahr 2011 und wird in Kooperation der Akademie mit der Ludwig-Maximilians-universität München innerhalb von 25 Jahren durchge-führt werden.

Im Jahr 2010 wurden sieben Neuanträge eingereicht, ein weiterer Antrag aus dem Jahr 2009 wurde weiterverfolgt. Nach einem kriti-schen Auswahlprozess wurden ferner zwei Anträge an die Wissen-schaftliche Kommission mit der Bitte um Förderung weitergegeben.

Digitalisierung

In einem interakademischen Arbeitskreis wurden die Richtlinien der ab 2011 für alle unionsakademien durchzuführenden Digitalisierungsini-tiative, die vom Wissenschaftsrat empfohlen worden war, festgelegt. Die Richtlinien, die von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz bestätigt wurden, beziehen sich sowohl auf die digitalen Arbeitsab-läufe als auch auf die digitale Archivierung und Publikationen. Dabei soll einerseits der Vielfalt der Projekte Rechnung getragen werden, an-dererseits sollen aber Synergieefekte durch z.B. ähnliche Anforderun-gen an die Digitalisierung von Wörterbüchern oder Editionen durch die Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren gebündelt und genutzt werden. Die an der Akademie im Jahr 2009 eingesetzte Arbeitsgruppe Digitalisierung hat sich in der Zeit von Dezember 2009 bis Juni 2010 in insgesamt sieben Sitzungen mit den notwendigen Vorarbeiten zur Erstellung der Richtlinie befasst, indem in einer Fragebogenaktion zu-nächst der aktuelle Stand der Digitalisierung in den Projekten des Aka-demienprogramms erhoben wurde. Die Arbeitsgruppe schlug dem Vorstand schließlich eine bislang fehlende, personelle Ausstattung dieses immer wichtiger werdenden Bereichs vor. Zwischenzeitlich konnte eine entsprechende Stelle, die von Seiten des Akademienpro-gramms bezuschusst wird, an der Akademie ausgeschrieben werden. Gemeinsam mit dem im Bereich der EDV bereits vorhandenen Perso-nal und Ansprechpartnern aus allen Projekten soll damit ein Digitali-sierungsteam gebildet werden, das die Kommissionen bei Langzeitar-chivierung und online-Veröfentlichungen fachlich unterstützen und diese Aufgabenbereiche konzeptionell weiterentwickeln soll.

Bei einigen Vorhaben wie dem Mittellateinischen Wörterbuch, dem Lexicon musicum Latinum oder dem Katalog der illustrierten Hand-

114 Aus der Chronik

schriften des Mittelalters wurden im Berichtszeitraum intensive An-strengungen zur Digitalisierung unternommen.

Öfentlichkeitsarbeit

Nach dem Jubiläumsjahr 2009, das von einem besonderen Veranstal-tungsprogramm zu Geschichte und Gegenwart der Akademie geprägt war, stand 2010 das Erscheinungsbild ihrer Drucksachen im Vorder-grund der Öfentlichkeitsarbeit. Im Laufe des Jahres entstand mit Hilfe der Gestaltungsagentur Tausendblauwerk ein einheitliches Corporate Design für Einladungen, Plakate, Geschäftspapiere, Visitenkarten, Bro-schüren, Präsentationen, das Jahrbuch u.a. Im Mittelpunkt der neuen Gestaltung steht das leicht überarbeitete Siegel in Verbindung mit dem Schriftzug der Akademie. Hausfarben, -schriften und weitere zentrale Gestaltungselemente gingen in alle Vorlagen ein, die fortan der Akademie und ihren Kommissionen zur Verfügung stehen. Ziel ist es, alle Kommissionen, Institute und Forschungsvorhaben und ihre Zugehörigkeit zur Akademie durch ein einheitliches Erscheinungsbild kenntlich zu machen und die wissenschaftliche Arbeit der Kommissi-onen noch professioneller zu präsentieren. Das Projekt konnte erfreu-licherweise aus Spenden inanziert werden.

Auch die Zeitschrift „Akademie Aktuell“ erhielt ein neues Gesicht. Seit der Ausgabe 4/2010 greift das Layout die zentralen Elemente des Corporate Design auf. Die Zeitschrift erschien 2010 wie gewohnt in vier Ausgaben, darunter die Themenhefte „Religion“, „Mittelalterfor-schung in München“ und „Die Alpen“. Seit der Ausgabe 3/2010 liegt die Aulage der Zeitschrift wegen der großen Nachfrage bei 4.000 Exem-plaren.

Neben der organisatorischen Betreuung bzw. unterstützung einer Vielzahl von öfentlichen und Fachveranstaltungen der Akademie stand im vergangenen Jahr insbesondere das AlpenForum 2010 unter dem Titel „Metropolen und ,ihre‘ Alpen“ im Mittelpunkt der Öfent-lichkeitsarbeit, mit der die Hauptorganisatorin der Veranstaltung, Eva Samuel-Eckerle, unterstützt wurde. An der internationalen Tagung, die vom 6. bis 9. oktober in den Räumen der Akademie und in zwei zu-sätzlichen Sälen der Max-Planck-Gesellschaft und des Max-Planck-In-stituts für Geistiges Eigentum stattfand und durch Staatsminister Dr. Markus Söder eröfnet wurde, nahmen 257 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 10 Ländern teil. Alle Vorträge sowie die abschlie-ßende Podiumsdiskussion „Eu-Makroregion Alpenraum: auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision?“, an der die Stadtoberhäupter und Stadtplaner von fünf großen Metropolen am Alpenrand mitwirkten, wurden simultan übersetzt. Am Abend des 7. oktober lud oberbür-germeister Christian ude die Teilnehmer zum oiziellen Empfang der

115Aus der Chronik

Landeshauptstadt in das Alte Rathaus ein. Zur Tagung erschien auch der von der Akademie herausgegebene, englischsprachige Tagungs-band „Metropolises and ,their‘ alps“ in gedruckter Form und als on-linepublikation.

Auf 38 Pressemitteilungen des Jahres 2010 reagierten die regionalen und überregionalen Printmedien mit zahlreichen Beiträgen. In Rund-funk und Fernsehen, vor allem im Bayerischen Rundfunk, wurden neun Sendungen über Akademiethemen ausgestrahlt. Allein der Pres-setermin im Leibniz-Rechenzentrum am 13. Dezember 2010, bei dem bekanntgegeben wurde, dass die Firma IBM den nächsten Höchstleis-tungsrechner „SuperMuC“ entwickeln wird, zog mehr als 120 Meldun-gen in Print- und onlinemedien nach sich.

Förderung

Aus dem im Jahre 2009 von Seiten der Carl Friedrich von Siemens Stiftung anlässlich des 250-jährigen Bestehens der Akademie zur Ver-fügung gestellten Betrag konnten auch 2010 wichtige Vorhaben, wie etwa die digitale Erschließung der Sitzungsprotokolle sowie die Ab-schlussarbeiten im Zusammenhang mit der Kepler-Gesamtausgabe inanziert werden.

Die Arbeiten der Akademie wurden wieder durch eine Zuwendung der Karl Thiemig-Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissenschaft in Bayern in Höhe von 42.000 Euro gefördert. Es konnten Publikatio-nen zur Musikgeschichte, ein Tagungsband der Schelling-Kommission und die Entstehung weiterer Veröfentlichungen bezuschusst werden. Ein namhafter Betrag wurde zur Beschafung von GNSS-Antennen für die Arbeit der Bayerischen Kommission für die internationale Erdmes-sung bereitgestellt.

Von den in der Sitzung am 16. November 2009 durch die Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern bewilligten Fördermit-teln standen im Berichtsjahr noch 55.850 Euro zur Verfügung. Hieraus konnten u.a. Druckkostenzuschüsse für Akademiepublikationen sowie Arbeiten im Zusammenhang mit der Digitalisierung in der Kommissi-on für Neuere deutsche Literatur sowie in der Kommission für Mund-artforschung inanziert werden. Darüberhinaus konnte ein Betrag in Höhe von 6.000 Euro zur Durchführung der internationalen Tagung AlpenForum im oktober 2010 verausgabt werden. Für die Verleihung des Akademiepreises stellte die Stiftung auch 2010 wieder 5.000 Euro bereit.

Die Akademie ist allen Förderern zu großem Dank verplichtet. ohne ihre großzügige unterstützung hätte eine Vielzahl von Projekten nicht verwirklicht werden können.

116 Aus der Chronik

Internes

Am 14. Januar 2010 lud der Präsident die Kommissionsvorsitzenden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie zum Neu-jahrsempfang ein, am 15. September 2010 führte der Betriebsauslug nach Regensburg. Dort standen die Besichtigung des Doms oder des Asamsaals oder eine Führung durch das Baierwein-Museum zur Aus-wahl.

Der Personalrat führte halbjährlich Personalversammlungen in Gar-ching und in München durch, die sich insbesondere mit den Themen „Rente mit 67“, „Informationen zu Bildschirmarbeitsplätzen“ und „Be-triebliche Altersvorsorge“ befassten.

Am 25. oktober 2010 wurde die Generalsekretärin der Akademie, Eva Regenscheidt-Spies, im Rahmen eines Festaktes im Plenarsaal verab-schiedet. Den Festvortrag „Die Wissenschaft und ihr Management“ hielt Dr. Reinhard Wieczorek. Die Mitglieder der Akademie dankten Frau Regenscheidt-Spies sehr herzlich für ihr großes Engagement und ihre unterstützung bei der umsetzung wichtiger Vorhaben.

Die vom Sprecherkollegium organisierte Vollversammlung der wis-senschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fand am 8. Dezem-ber 2010 statt.

Gebäude

Dankenswerterweise hat die Bayerische Schlösserverwaltung die Fenster an der Südseite des Gebäudes, die seit langem sanierungsbe-dürftig waren, im Berichtsjahr grunderneuert. Auch die undichten Re-genablaufrohre, die eine Durchfeuchtung des Mauerwerks zur Folge hatten, wurden endlich abgedichtet.

Allerdings verzögern sich, trotz intensiver Bemühungen der Akade-mieleitung, wegen fehlender Haushaltsmittel weiterhin der Abschluss der Elektrosanierung sowie die Renovierung der Pforte. Dieser Still-stand in der Sanierung und Anpassung des Gebäudes an den Stand der Technik gilt leider auch für die seit langem geforderte Erneuerung aller Fenster sowie den Austausch der veralteten Heizungsanlage.

Bibliothek

Der 2009 eingerichtete oPAC (online Public Access Catalogue) hat eine sehr gute Akzeptanz gefunden. Er wurde im Lauf des Jahres 2010 von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Akademie zunehmend zur Recherche genutzt und führte zu einer gezielten Inanspruchnahme der Bibliothek.

117Aus der Chronik

Auch die häuig nachgefragten „Akademischen Reden“ sind mitt-lerweile im oPAC nachgewiesen. Eine vergleichende überprüfung mit den einschlägigen Beständen in der Bayerischen Staatsbibliothek er-gab, dass die betrefenden Veröfentlichungen überwiegend auch in der Staatsbibliothek vorhanden sind und teilweise bereits im Rahmen des Google-Projekts gescannt bzw. digitalisiert wurden. Diese bereits vorhandenen Digitalisate von Exemplaren der Bayerischen Staatsbib-liothek wurden durch den Bibliotheksverbund Bayern mit den Titelauf-nahmen im Akademie-oPAC verlinkt und können nun bei Recherchen im oPAC gefunden werden. Das gleiche Vorgehen ist bei weiteren Ti-teln, die für die Staatsbibliothek digitalisiert werden, geplant.

Im Herbst 2010 fanden Gespräche mit verschiedenen Kommissio-nen statt, um die Retrokatalogisierung weiterer Handbibliotheken vorzubereiten. Mit der Kommission für Sozial- und Wirtschaftsge-schichte wurde eine enge konkrete Zusammenarbeit vereinbart. Seit November 2010 erfasst eine bibliothekarische Fachkraft in Abstim-mung mit der Akademiebibliothekarin die Bestände der Kommission für den oPAC.

Die überlegungen zur Digitalisierung der Publikationen der Aka-demie bzw. zur Verknüpfung vorhandener Digitalisate mit Titeln der Akademie im oPAC (etwa die Verlinkung von Beiträgen und Aufsätzen aus Periodika oder zeitschriftenartigen Reihen über das Zentrum für Elektronisches Publizieren) werden intensiv in Arbeitsbesprechungen weiterverfolgt.

Archiv

Das Archiv wird gemäß einer Vereinbarung aus dem Jahr 1965 von einem Archivbeamten des Höheren Dienstes, den das Bayerische Hauptstaatsarchiv mit der Hälfte seiner Dienstzeit abgeordnet hat, betreut. Seit 1. Januar 2010 nimmt diese Aufgabe Archivrätin Dr. Ge-noveva Rausch wahr. Das Archiv der Akademie ist zuständig für die Archivierung des Schriftguts der Akademieverwaltung und der Kom-missionen.

Mit der digitalen Erschließung der Protokollbände der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (103 Bände, beginnend 1779 bis ca. 1915) konnte Anfang des Jahres ein durch Drittmittel gefördertes Groß-projekt gestartet werden, dessen Ziel die vollständige inhaltliche Er-fassung der Protokolle ist. Die von Dr. Tobias Schönauer begonnene Verzeichnungsarbeit setzte ab September 2010 Dr. Silvia Strodel fort. Insgesamt konnten bislang die Jahrgänge 1779 bis 1801 bearbeitet wer-den. Begonnen wurde im Berichtsjahr des Weiteren mit der Erfassung der Verwaltungsakten ab 1945.

118 Aus der Chronik

Zudem verzeichnete die Archivleiterin die Nachlässe des Rechtshis-torikers und Präsidenten der Akademie Mariano San Nicolò (20 AE) so-wie des Mathematikers Heinrich Tietze (27 AE).

Das online-Angebot des Akademiearchivs im Internetportal „BAdW digital“ wurde im Berichtszeitraum um die folgenden Bestände erwei-tert:

Nachlass Baethgen (1890–1972, Akademiepräsident): verzeichnet von Dr. Josef Anker 2009,

Nachlass Goebel (1855–1932, Akademiepräsident): verzeichnet von Dr. Josef Anker 2009,

Nachlass Heigel (1842–1915, Akademiepräsident): verzeichnet von Dr. Josef Anker 2009,

Nachlass San Nicolò (1887–1955, Akademiepräsident): verzeichnet von Dr. Genoveva Rausch 2010,

Nachlass Tietze (1880–1964, Mathematiker): verzeichnet von Dr. Ge-noveva Rausch 2010,

Nachlass Speer (1905–1984, Forstwissenschaftler): Eingabe des be-reits vorhandenen Findbuchs durch Anna Schepers,

Nachlass Wilhelm (1873–1930, Sinologe): Eingabe des bereits vor-handenen Findbuchs durch Susanne Gerlach.

Einen Beitrag zur Öfentlichkeitsarbeit der Akademie leistete das Ar-chiv mit der Teilnahme am bundesweiten „Tag der Archive“, auf dem es am 6. März 2010 als Gast im Bayerischen Hauptstaatsarchiv mit einem Informationsstand und einer kleinen Ausstellung zum Thema „Justus Freiherr von Liebig – Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vor 150 Jahren“ vertreten war.

Anlässlich der Jahrfeier im Dezember gestaltete das Archiv eine kleine Dauerausstellung zum Thema „Die Erschließung der Sitzungs-protokolle der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“. In zwei Vi-trinen wurde der Bestand der Sitzungsprotokolle zunächst allgemein charakterisiert, bevor exemplarisch herausgegrifene Themenschwer-punkte vorgestellt wurden.

Bianca Marzocca

119

Förderkolleg

Eröfnungsabend am 22. März 2010 im Plenarsaal der Akademie

Grußwort von Dr. Wolfgang Heubisch Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Ich begrüße Sie sehr herzlich. Viele, höchst ehrenvolle Gäste aus den unterschiedlichsten Bereichen haben sich heute hier im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften versammelt, und trotzdem erleben wir so etwas wie ein Familienfest. Die Wissenschaftsfamilie der Akademie ist zusammen gekommen und feiert gemeinsam mit Freunden ein neues Familienmitglied: das Förderkolleg.

Drei Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-lern sind vereint: die erfahrenen Professorinnen und Professoren, die bereits im Ruhestand sind, die aktiven Professorinnen und Professo-ren und der Nachwuchs – die jungen Mitglieder des Förderkollegs. Mit dem Förderkolleg beginnt für die Bayerische Akademie der Wis-senschaften eine neue Ära. Mit diesem eigenen Programm kann die Akademie herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler in Bayern unterstützen. Eine langjährige Vision ist damit Wirklichkeit geworden. Geburtshelfer waren die Akademie und der Freistaat. Gemeinsam haben sie es geschaft, dieses Förderprogramm zu inanzieren.

Drei Kollegiatinnen und drei Kollegiaten können wir heute be-glückwünschen. Sie haben sich in einem strengen Auswahlverfahren durchgesetzt und sind jetzt Nachwuchs 1. Klasse. Dazu gratuliere ich Ihnen allen ganz herzlich!

Je zur Hälfte Frauen und Männer: Gibt es in der Akademie jetzt eine Frauenquote? Ganz und gar nicht! Alle Stipendiatinnen und Stipendi-aten überzeugten durch die Exzellenz ihrer Leistungen und die Quali-tät ihrer Anträge. Ihre innovativen Forschungsvorhaben kommen aus der Physik, der Biologie und der Ökologie sowie der Romanistik, der Japanologie und Sinologie.

Die ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeich-nen sich aber vor allem dadurch aus, dass sie bereit sind, ihre Fach-

120 Förderkolleg

grenzen zu verlassen und sich fachübergreifend auszutauschen. Mehr noch: Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden sich auch über die Grenzen von Natur- und Geisteswissenschaften hinweg austauschen, um sich gegenseitig zu befruchten. Im Dialog mit anderen Fachrich-tungen muss man die eigene Forschung immer wieder im neuen Kon-text relektieren.

Der Blick auf Forschung und Fächerkanon der anderen Disziplinen weitet und schärft die eigene Sicht: Der Horizont vergrößert sich, und man nimmt unterschiede und Gemeinsamkeiten bewusster wahr. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir nicht nur exzellente Fachleute. Wir brauchen auch neugierige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über den Tellerrand des eigenen Fachs blicken, verschiedene Bereiche verknüpfen und quer denken können. Liebe Kollegiatinnen und Kollegiaten, im Förderkolleg können Sie dies vor-trelich üben. Nutzen Sie diese Möglichkeiten!

Das Motto „Fachgrenzen übergreifend“ möchte ich ausweiten mit dem Motto „Generationen übergreifend“. Die Professorinnen und Pro-fessoren in der Akademie ermuntere ich daher: Engagieren Sie sich als Mentorinnen und Mentoren! unterstützen Sie Ihren jungen Nach-wuchs mit Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung!

An die Stipendiatinnen und Stipendiaten richte ich die Bitte: Beneh-men Sie sich, wie es dem Nachwuchs erlaubt ist: lebhaft, kritisch und diskussionsfreudig.

So werden letztlich alle – die ganze Familie – proitieren: die Kolle-giatinnen und Kollegiaten, die Akademie und nicht zuletzt unser Wis-senschaftsland Bayern.

Alles Gute und einen schönen Abend mit interessanten Begegnun-gen!

121Förderkolleg

Begrüßung durch Professor Dr. Dietmar Willoweit Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Sehr geehrter Herr Staatsminister, lieber Herr Strohschneider, liebe Kollegiatinnen und Kollegiaten, liebe Freunde der Akademie mit ihren Repräsentanten Frau Verfas-sungsgerichtspräsidentin a.D. Hildegund Holzheid sowie Herrn Dr. Wolfgang Sprißler und Herrn Dr. Reinhard Wieczorek aus dem Vor-stand der Gesellschaft der Freunde der Akademie, meine sehr verehrten Damen und Herren!

Mit einem herzlichen Willkommen darf ich Sie, besonders aber auch alle Akademiemitglieder und -angehörigen zu einem Festakt begrü-ßen, mit dem es uns vielleicht gelingt, ein neues Kapitel in der 250-jäh-rigen Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf-zuschlagen. Der Erfolg dieses unternehmens, die Errichtung eines Förderkollegs für einen überschaubaren Kreis junger Spitzenforscher, wird von uns allen abhängen, nicht nur von den Kollegiaten, sondern auch von der Akademie und ihren Mitgliedern. – und nicht zuletzt: Auch die universitäten sind ja wesentlich beteiligt. Mein Gruß gilt da-her auch ihren heute anwesenden Repräsentanten und Betreuern der Kollegiatinnen und Kollegiaten.

Wissenschaft ist ein Prozess, der einerseits zu gesicherten Ergebnis-sen führt, andererseits aber immer wieder neue Fragen aufwirft. In vielen Zweigen der Naturwissenschaften haben neue Entdeckungen die Forschungslage völlig verändert. Da kann man von älteren Kolle-gen gelegentlich hören, sie könnten mit dem Wissen, das sie sich einst im Studium angeeignet hatten, heute fast nichts mehr anfangen. In den Geisteswissenschaften aber ist es der Wechsel der Perspektiven und Paradigmen, der zu neuen Einsichten führt. Nicht ohne Einluss bleibt dabei der Wandel der gesellschaftlichen Bedingungen und der Erwartungen, die eine wache Öfentlichkeit den Wissenschaften ent-gegenbringt.

Die Akademien dagegen stehen für die Kontinuität der Wissenschaf-ten. So wie es in den Naturwissenschaften selbstverständlich richtige und daher bleibende Erkenntnisse gibt, weil sie auf gültig bleibenden methodischen Grundlagen beruhen, so haben die Geisteswissen-schaften für bestimmte Bereiche zuverlässige Methoden entwickelt, die dauerhafte Ergebnisse gewährleisten. Das gilt insbesondere für den umgang mit Sprachen und Texten, die als wesentliches Element unserer kulturellen überlieferung in zuverlässiger Form ein für allemal zu erschließen und der Nachwelt weiterzugeben sind. Daher stehen im Alltag der Akademie nicht zufällig Editionen und wissenschaftliche

122 Förderkolleg

Wörterbücher im Mittelpunkt ihrer Bemühungen, die höchste Sorg-falt und daher viel Zeit erfordern.

Doch es lässt sich nicht leugnen, dass auch diese langfristig ange-legten Projekte der Akademien, wie jede wissenschaftliche Arbeit, eines ununterbrochenen Kontakts mit der aktuellen Forschung be-dürfen, um neue Fragestellungen und überhaupt den allmählichen Wandel unserer Wissenschaftslandschaft wahrzunehmen. Das ist nur möglich im Gedankenaustausch mit dem wissenschaftlichen Nach-wuchs. Junge Leute sind zwar auch in den Arbeitsstellen der Akade-mie anzutrefen, und gerade unsere Akademie ist für die große Zahl von Habilitierten und Lehrbeauftragten unter den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelobt worden. Aber Nachwuchs-förderung im eigentlichen Sinne war seit den Tagen von König Max I. Joseph nicht mehr Sinn und Zweck der bayerischen Wissenschaftsaka-demie.

Das soll sich nun ändern. Die Akademien als strukturell interdiszip-linäre Träger wissenschaftlicher Arbeit können jungen Wissenschaft-lern die Chance bieten, den Kreis der Gesprächspartner, in dem sie ihre Forschungsvorhaben diskutieren und Einblicke in das wissenschaftli-che Denken anderer Disziplinen gewinnen, erheblich zu vergrößern. Mit unserem Förderkolleg vergleichbare Einrichtungen gibt es daher schon seit mehreren Jahren auch an anderen Akademien, in Berlin, Heidelberg und Düsseldorf, wenn auch die zugrunde liegenden Kon-zepte recht unterschiedlich sind.

Was also soll der Sinn des heute zu gründenden Förderkollegs sein – über das bereits Angedeutete hinaus? Speziisch fachliche Förderung erfährt jedes Mitglied des Kollegs durch den Betreuer in seinem Ins-titut. Was die Akademie zu bieten hat und versprechen kann, ist eine Erweiterung des wissenschaftlichen Denkens über das eigene Fach hinaus. Nach einem bekannten Dictum gehört zum Erwerb wissen-schaftlicher Exzellenz einerseits hervorragendes Handwerk, Professio-nalität in einer bestimmten, anspruchsvollen Disziplin, also Sicherheit in der Handhabung der einschlägigen Methoden, die zu einer fach-wissenschaftlichen Spitzenleistung führen. Andererseits muss diese Fähigkeit aber unter einem wissenschaftlichen Horizont entwickelt werden, der erheblich über das eigene Fach hinausreicht. Denn nur unter dieser Voraussetzung gedeihen auch im eigenen Fach wirklich kreative Ideen. Von solchen Ideen aber lebt die Wissenschaft – ganz abgesehen davon, dass die Gesellschaft auch Menschen benötigt, die einmal wissenschaftsübergreifende Aufgaben übernehmen können. Erfahrungen aber jenseits der Grenzen des eigenen Faches sind an den heutigen universitäten mit vielfach verschulten Studiengängen nicht mehr oder nur noch mühsam zu gewinnen. Im Förderkolleg der Akademie wird die Möglichkeit eines fächerübergreifenden Dialogs eröfnet, der schon an sich geeignet ist, den Geist zu beleben. Wer

123Förderkolleg

sein Forschungsprojekt im Hinblick auf kritische Fragen gleichaltriger, aber fachfremder Kollegen rechtfertigen muss, ist gezwungen, seine gewohnten Sprachkonventionen zu verlassen und seine Gedanken in anderer Weise zu vermitteln. Es wäre vermessen, damit schon den An-spruch zu erheben, interdisziplinäre Forschung betreiben zu wollen. Dafür ist die Ausdiferenzierung im breiten Spektrum der Wissen-schaften zu weit fortgeschritten, so dass die Einbeziehung anderer Disziplinen in die eigene Arbeit immer nur gezielt von Fach zu Fach erfolgen kann. Aber grenzüberschreitendes Denken im Rahmen unse-rer Wissenschaftskultur lässt sich einüben. Das wollen wir im Förder-kolleg versuchen.

Zwei Veranstaltungsformen haben wir vorerst geplant. Jeder der Kollegiaten hält im ersten Jahr einen Vortrag über sein Thema mit der Gelegenheit, Kritik und Anregungen interessierter Akademieangehö-riger und der anderen Kandidaten aufzunehmen. In den folgenden Jahren sollen mit unterstützung der Akademie eintägige Kolloquien über die jeweiligen Themen organisiert werden, zu denen gleichfalls junge Referenten, die an ähnlichen Problemen arbeiten, eingeladen werden. Vorgesehen ist, einige dieser Veranstaltungen zusammenzu-fassen, so dass sich die Kollegiaten im Laufe eines Jahres etwa jeden zweiten Monat zu einem kontinuierlichen Gedankenaustausch tref-fen. Dabei mögen sich nebenbei überlegungen zu aktuellen Fragen der Wissenschaftspolitik und Wissenschaftskultur entwickeln. In die-sem öfentlichen Diskurs hat die Generation der Postgraduierten – d.h. der Leistungsträger von morgen – bisher kaum eine Stimme.

Auch insofern ergeben sich Chancen, die sinnvoll genutzt werden können. Zumal dann, wenn das Kolleg zum Jahr 2011 auf zwölf und im Jahr 2013 auf 18 Kollegiaten erweitert werden kann.

Die ersten sechs Kollegiaten, die sich heute persönlich vorstellen – drei Geisteswissenschaftler und drei Naturwissenschaftler – haben ein hartes Ausleseverfahren erfolgreich bestanden. Auf unsere Aus-schreibung von zunächst sechs Plätzen im Kolleg gingen Bewerbun-gen von nicht weniger als 69 Postgraduierten aller bayerischen uni-versitäten ein. 14 von ihnen haben wir zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Doch auch unter den übrigen nicht berücksichtigten Bewerbern fanden sich viele interessante Themen und Talente. Wir hofen, dass unser Förderkolleg, wenn es den vorgesehenen umfang von 18 Kollegiaten erreicht hat, die Vielfalt der Nachwuchsforschung in Bayern annähernd repräsentativ abbildet.

Ein großes Wort des Dankes ist nun Herrn Staatsminister Dr. Heu-bisch und seinen Mitarbeitern zu sagen. ohne das lebhafte Interesse und die tatkräftige unterstützung des Bayerischen Staatsministeri-ums für Wissenschaft, Forschung und Kunst könnte das Förderkolleg, das ja mit namhaften Stipendien unterstützt wird, heute nicht eröf-net werden. Ihnen, Herr Staatsminister, dankt die Akademie, dass Sie

124 Förderkolleg

sich dieses lange vorbereitete Projekt nachdrücklich zu eigen gemacht haben und ein Wort an uns richten werden. Ebenso glücklich sind wir über die spontane Bereitschaft des viel beschäftigten Vorsitzenden des Wissenschaftsrates, Herrn Kollegen Strohschneider, den Festvor-trag zu übernehmen. Als seine Zusage eintraf, ahnte er noch nichts da-von, dass er bald darauf zum ordentlichen Mitglied unserer Akademie gewählt werden würde.

Viele Sympathien haben die Planungen unseres Vorhabens beglei-tet. Namentlich erwähne ich Herrn Staatsminister a.D. und Abgeord-neten Dr. Thomas Goppel und Herrn Abgeordneten a.D. Prof. Dr. Walter Eykmann und von der Presse Herrn Hans Werner Kilz, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, ferner viele Freunde des Hauses, die ich heute unter uns sehe.

Möge die Arbeit des Förderkollegs diese Sympathien auch rechtfer-tigen.

Festvortrag

Den Festvortrag mit dem Titel „Weltwissen und Spezialwissenschaft“ hielt Prof. Dr. Peter Strohschneider.

125

Feierliche Jahressitzung

am 4. Dezember 2010 im Herkulessaal der Münchner Residenz

Begrüßungsansprache und Bericht des Präsidenten

Hohe Festversammlung!

Im vorigen Jahr konnte die Bayerische Akademie der Wissenschaften 250 Jahre ihres Bestehens und kontinuierlicher wissenschaftlicher Ar-beit feiern. Aufmerksamkeit und Zuspruch sind uns in reichem Maße zuteil geworden. Wir möchten gerne der oft geäußerten Meinung glauben, die Akademie sei als eine wissenschaftliche Einrichtung von Rang stärker als je zuvor in das Bewusstsein der Öfentlichkeit getreten. Die mir vorgestern verliehene Verfassungsmedaille in Silber verstehe ich als eine Auszeichnung unserer Akademie und Anerkennung ihrer für den Kulturstaat Bayern geleisteten Arbeit durch das Landtagsprä-sidium. Nicht zuletzt Ihr heute wieder zahlreiches Erscheinen, meine Damen und Herren, ist uns eine große Ermutigung, an den bewährten Konzepten wissenschaftlicher Grundlagenarbeit festzuhalten.

Ich begrüße in Vertretung der Frau Landtagspräsidentin sehr herz-lich den Herrn Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags Reinhold Bocklet, den Herrn Präsidenten des Bayerischen Verfassungsgerichts-hofes, Herrn Dr. Karl Huber, als Vertreter der Bayerischen Staatsregie-rung Herrn Ministerialdirektor Dr. Friedrich Wilhelm Rothenpieler für den heute verhinderten Staatsminister Dr. Heubisch, und die Damen und Herren Abgeordneten des Bayerischen Landtags.

Es ist mir eine besondere Freude, heute in unserer Mitte wieder Sei-ne Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern willkommen zu heißen und erstmals Seine Eminenz Reinhard Kardinal Marx, dem ich zugleich den herzlichen Glückwunsch der Akademie zur Aufnahme in das Kar-dinalskollegium entbieten darf.

Ich grüße die Vertreter aller Kirchen, die zahlreich erschienenen ho-hen Amtsträger weiterer Ministerien und zahlreicher bayerischer wie auch Bundesbehörden, die Vertreter der Justiz, der Landeshauptstadt und der kommunalen Körperschaften. Mein besonderer Gruß gilt den Generaldirektoren der Bayerischen Staatsbibliothek und der Staatli-chen Archive Bayerns, mit denen wir eng zusammenarbeiten. Dassel-be gilt für den Vorstand unserer Freunde, für die uns nahestehenden

126 Feierliche Jahressitzung

Verleger und nicht zuletzt eine Reihe von Stiftern und Stiftungsvertre-tern, die heute unter uns sind. Seien Sie alle herzlich willkommen.

Ein nachbarliches Willkommen entbiete ich den Vertretern der Wis-senschaft, den Präsidenten und Vizepräsidenten bayerischer univer-sitäten und Hochschulen und gelehrter Gesellschaften des In- und Auslandes, namentlich der Max-Planck-Gesellschaft, und nicht zuletzt den in diesem umfeld tätigen Generalsekretären. Besonders freue ich mich, dass ich heute alle amtierenden Präsidenten der deutschen Akademien der Wissenschaften begrüßen darf. Ich nenne namentlich zwei hohe Gäste aus dem Ausland, Herrn Kollegen Juri Engelbrecht aus Estland, Präsident der All European Academies, und den Präsiden-ten der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Herrn Kollegen JiřÍ Drahoš.

Meine Damen und Herren, jeder Jahresbericht des Akademieprä-sidenten beginnt mit traurigen Nachrichten, manchmal neuesten Datums. Wir beklagen den Tod mehrerer Mitglieder und Mitarbeiter, derer wir heute gedenken wollen. Ich bitte Sie, sich von Ihren Plätzen zu erheben.

Von unseren ordentlichen Mitgliedern verstarbenam 19. Juli 2009 Barthel Hrouda, em. o. Professor für Vorderasiati-

sche Archäologie, ordentliches Mitglied seit 1980, im Alter von 80 Jah-ren;

am 27. November 2010 Walter Müller-Seidel, em. o. Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte, ordentliches Mitglied seit 1974, im Alter von 92 Jahren.

Von unseren korrespondierenden Mitgliedern verstarbenam 5. oktober 2009 Sir Hugh Lloyd-Jones, em. Professor für klassi-

sche Sprachen, korrespondierendes Mitglied seit 1992, im Alter von 87 Jahren;

am 22. Dezember 2009 André Gouron, em. o. Professor für Rechts-geschichte, korrespondierendes Mitglied seit 2004, im Alter von 78 Jahren;

am 14. Februar 2010 Winfried Bühler, em o. Professor für Klassische Philologie, korrespondierendes Mitglied seit 1988, im Alter von 80 Jah-ren;

am 25. April 2010 Pierre Hadot, em. Professor für Geschichte der Griechischen und Römischen Philosophie, korrespondierendes Mit-glied seit 2001, im Alter von 88 Jahren.

Wir beklagen auch den Tod mehrerer ehemaliger Mitarbeiter unse-rer Akademie. Es verstarben

am 11. Mai 2009 Hellmuth Haag, Leibniz-Rechenzentrum, im Alter von 84 Jahren;

am 1. Juli 2009 Hans-ulrich Schäfer, Leibniz-Rechenzentrum, im Al-ter von 63 Jahren;

127Feierliche Jahressitzung

am 1. September 2009 Herbert Peregovich, Leibniz-Rechenzentrum, im Alter von 46 Jahren;

am 12. Dezember 2009 Josef Biller, Walther-Meißner-Institut, im Al-ter von 85 Jahren;

am 10. Februar 2010 Bodo Dumsch, Deutsches Geodätisches For-schungsinstitut, im Alter von 79 Jahren;

am 13. oktober 2010 Dr. Hans Wieland, Kommission für die Heraus-gabe des Thesaurus linguae Latinae und Mitglied der Kommission für die Herausgabe der Werke von Johannes Kepler (Träger der Medaille Bene merenti), im Alter von 86 Jahren;

am 11. November 2010 Dipl.-Ing. Wolfgang Seemüller, Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut, im Alter von 64 Jahren.

Wir werden den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Ich danke Ihnen.

Die streng geheime Zuwahl von Wissenschaftlern in die Akademie gehört zu ihren schwierigeren Geschäften, da die Satzung die Höchst-zahl der noch nicht siebzigjährigen Mitglieder je Klasse auf 45 be-grenzt.

In die Philosophisch-historische Klasse wurden als ordentliche Mit-glieder aufgenommen:

Josef Drexl, Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, Honorarprofessor an der LMu Mün-chen,

Annegret Heitmann, o. Professorin für Nordische Philologie an der LMu München,

Henning ottmann, o. Professor a.D. für Politische Theorie und Philo-sophie an der LMu München,

Peter Strohschneider, o. Professor für Germanistische Mediävistik an der LMu München.

Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse hat die folgenden ordentlichen Mitglieder zugewählt:

Johannes Buchner, o. Professor für Biotechnologie an der Tu Mün-chen,

Andrzej J. Buras, o. Professor für Theoretische Elementarteilchen-physik an der Tu München,

uwe Jannsen, o. Professor für Mathematik an der universität Re-gensburg.

Als korrespondierende Mitglieder hat die Philosophisch-historische Klasse aufgenommen

Jutta Allmendinger, o. Professorin für Bildungssoziologie und Ar-beitsmarktforschung an der Humboldt-universität Berlin;

Theo Kölzer, o. Professor für mittlere und neuere Geschichte, histo-rische Hilfswissenschaften und Archivkunde an der universität Bonn.

Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse hat sich mit den folgenden korrespondierenden Mitgliedern ergänzt:

128 Feierliche Jahressitzung

Wolf Dieter Blümel, o. Professor für Physische Geographie an der universität Stuttgart,

Hoang Xuan Phu, Full Professor für Mathematik an der Vietnam Aca-demy of Science and Technology,

Günter Schmid, o. Professor für Anorganische Chemie an der univer-sität Duisburg-Essen.

Der Bericht über unsere wissenschaftliche Arbeit hat heute die Ereignisse und Ergebnisse zweier Jahre – 2009 und 2010 – zusam-menzufassen und darf sich zunächst unserem Kerngeschäft, den Langzeitprojekten, widmen. Denn da gibt es etwas sehr Erfreuliches mitzuteilen. Neu aufgenommen in das von Bund und Ländern ge-meinsam getragene Akademienprogramm wurde ein geradezu spek-takuläres Vorhaben, das den Fachwissenschaftler ebenso interessiert wie eine breite Öfentlichkeit, Bayern besonders, aber die Welt der Kultur überhaupt. Es ist die kritische Edition der Werke von Richard Strauss, ein angesichts seiner variantenreichen Arbeitsweise höchst anspruchsvolles Großunternehmen, das im kommenden Jahr von Herrn Kollegen Hartmut Schick von der Ludwig-Maximilians-univer-sität in Angrif genommen wird. Wir freuen uns sehr über diese Be-reicherung der Forschungen unter dem Dach der Akademie. Denn wissenschaftliche Langzeitvorhaben dauern nicht nur lange – was ja manche Wissenschaftspolitiker und -politikerinnen allein schon für anstößig halten. Langzeitprojekte schafen für Jahrzehnte mit ihren Mitarbeitern und zugehörigen Akademiekommissionen ein Forum überregionalen, oft internationalen wissenschaftlichen Austausches, das eigene Tagungen organisiert, Stipendiaten anzieht und mit Vor-trägen und unterschiedlichen Publikationen in die Öfentlichkeit hin-einwirkt. Mit Richard Strauss wird nun also auch die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts Einzug in die Akademie halten und München ein Zentrum der zugehörigen Forschungen werden.

unter diesem Aspekt ist es daher sogar ein ambivalentes Ereignis, wenn ein Langzeitprojekt planmäßig beendet wird, was aber natür-lich immer das Ziel ist. So geschehen also 2009 mit der Edition der Werke Johann Gottlieb Fichtes, deren Abschluss mit einem eindrucks-vollen Symposion besiegelt wurde, und 2010 mit dem Wörterbuch der mittelhochdeutschen urkundensprache, mit welchem das bekannte Corpus der altdeutschen originalurkunden überhaupt erst sinnvoll benutzt werden kann. In anderen Fällen kann es nach dem Abschluss eines Projekts gewichtige Sachgründe geben, ein Forschungsanliegen weiterhin im Blick zu behalten, wie zum Beispiel nach Abschluss der Regestensammlung byzantinischer urkunden die Grundlagenfor-schung zur griechischen und byzantinischen Geschichte, weil diese große Münchner Tradition an der Akademie weiterhin eine Heimstät-te haben soll. Ähnliches gilt aus anderen Gründen für das gleichfalls abgeschlossene Repertorium der Geschichtsquellen des deutschen

129Feierliche Jahressitzung

Mittelalters, das nun noch in die digitale Form mit den hier besonders wichtigen Suchfunktionen überführt wird.

Die Fülle unserer weiteren Publikationen und Veranstaltungen aus den beiden Berichtsjahren kann ich hier nur ganz knapp andeuten, möchte darauf aber nicht verzichten, um das weite Spektrum wert-voller, singulärer wissenschaftlicher Vorhaben unserer Akademie wieder in Erinnerung zu rufen. Es versteht sich von selbst, dass unse-re sechs Wörterbücher – klassisches und mittelalterliches Latein, Alt-okzitanisch, Tibetisch, Bayerisch und ostfränkisch – auch im jetzigen Berichtszeitraum zügig vorangekommen sind, zum Teil mit drei und vier Faszikeln. Dasselbe gilt für die Kataloge und Reallexika. Zum inter-nationalen Corpus der antiken griechischen und italischen Tongefäße hat unsere dafür zuständige Kommission mit ihrem zum Teil ehren-amtlichen Mitarbeiterstab gleich vier weitere Bände beigesteuert und zwei Tagungen veranstaltet, auf denen das reichhaltige Bildmaterial von einem großen Kreis von Fachleuten analysiert wurde. Das gleich-falls von einem internationalen Autorenkreis getragene Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie, das erstmals die-se ältesten Staatsbildungen mit ihrer archaischen Geisteswelt zusam-menfassend erschließt, hat drei weitere Faszikel vorgelegt, der Katalog der deutschen illustrierten Handschriften des Mittelalters deren vier und die Kommission für semitische Philologie einen starken Katalog-band der arabischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek.

Ebenso erfolgreich weiterentwickelt haben sich unsere Editionen. Die Bände der Deutschen Inschriften werden in diesen Tagen durch ein Exemplar ergänzt, das die Stadt Freising zum Gegenstand hat. unsere zuständige Kommission trägt die Verantwortung für die Dokumenta-tion des Inschriftenbestandes von ganz Bayern, was bisher mit einer einzigen Mitarbeiterstelle ein fast aussichtsloses unternehmen war, weil sich der Zustand dieser Inschriften ständig verschlechtert. Ab 2011 kommt nun aus Mitteln des Akademienprogramms eine zweite Stelle hinzu. Allen, die sich dafür eingesetzt haben, sei herzlich Dank gesagt. Die großen Editionen der Werke orlando di Lassos, Keplers, Schellings, Adalbert Stifters, Ernst Troeltschs und Max Webers sind alle um ein oder zwei komplette Bände fortgesetzt worden, mehrfach begleitet von Tagungsveranstaltungen und deren Veröfentlichungen. Was im Werk Max Webers unter „Wirtschaft und Gesellschaft“ zusammen-gefasst worden ist und bis heute in der ganzen Welt so außerordent-liche Beachtung indet, liegt mit dem in diesen Tagen ausgelieferten Teilband „Recht“ nun in kritischer Ausgabe fast vollständig vor. Nicht vergessen werden sollen unsere Beiträge zur Geschichte Bayerns. Die Kommission für bayerische Landesgeschichte plegt ihre zahlreichen Publikationen alljährlich der Öfentlichkeit im Rahmen einer beson-deren Veranstaltung zu präsentieren. Ich greife daher hier nur die Edition der Bayerischen Ministerratsprotokolle aus den Jahren 1919

130 Feierliche Jahressitzung

bis 1945 heraus, von der nun die ersten beiden Bände vorliegen. Die Zeitgeschichte Bayerns indet besondere Beachtung auch in unserer Historischen Kommission. Diese bearbeitet die Ministerratsprotokolle aus der letzten Nachkriegszeit und konnte gerade den siebten Band für das Jahr 1950 veröfentlichen. Die Vielzahl der weiteren von dieser Kommission betreuten Projekte und Publikationen muss hier gleich-falls auf sich beruhen. Erwähnt zu werden verdient aber, dass die heu-te in vielen Arbeitsstellen der Akademie geläuige Digitalisierung der Forschungsergebnisse in der Historischen Kommission einen neuen Höhepunkt bei der biographischen Dokumentation erreicht hat. Die alte „Allgemeine“ und die „Neue Deutsche Biographie“ stehen nicht nur im Netz, sondern sind mit den bibliographischen Angeboten füh-render Bibliotheken verbunden und insofern immer auf dem neues-ten Stand und außerdem mit weitreichenden Recherchemöglichkei-ten verbunden.

Aus den natur- und technikwissenschaftlichen Arbeitsfeldern der Akademie gäbe es nicht weniger zu berichten, doch setzt die hier weit fortgeschrittene Spezialisierung der Fragestellungen der allgemeinen Verständlichkeit Grenzen. Wir alle verstehen aber jedenfalls den gro-ßen Nutzen, den uns das Leibniz-Rechenzentrum gebracht hat und begrüßen daher seine bauliche Erweiterung und die eingeleitete Be-schafung eines neuen europäischen Höchstleistungsrechners, der freilich vor allem der Forschung neue Dimensionen erschließen wird. Grundlagenforschung der Spitzenqualität indet auch am Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung statt, das im Bereich der Quantenphysik und Nanowissenschaften nicht nur mehrere dritt-mittelstarke Großprojekte betreibt, sondern auch Aufsehen erregende Ergebnisse erzielt hat – wie die Erzeugung einer ultrastarken Wech-selwirkung zwischen Licht und Materie, die eine Voraussetzung für die Entwicklung des Quantencomputers ist. umfangreiche Arbeits-berichte liegen aus unseren der geodätischen Forschung gewidmeten Projekten vor, über die unser heutiger Festredner, Herr Rummel, aus-führlicher berichten wird. Kontinuierlich „am Ball“ bleibt auch unsere Kommission für Ökologie, die im Berichtszeitraum drei ihrer seit vielen Jahren veranstalteten und publizierten Rundgespräche durchgeführt hat.

Andere Veranstaltungen zu aktuellen Themen wenden sich an eine breite Öfentlichkeit und besonders auch an Schüler, die von unserem Forum Technologie mit unterstützung einer Stiftung aus ganz Bayern eingeladen werden konnten: um die Navigation ging es 2009, um Na-nowissenschaften 2010. Einen Höhepunkt bildete im oktober dieses Jahres schließlich der große internationale Kongress, den die Akade-mie gemeinsam mit ISCAR, dem internationalen Alpenforschungsko-mitee, organisierte. Das Rahmenthema „Die Metropolen und ,ihre‘ Al-pen“ wurde unter vielfältigen Aspekten interdisziplinär diskutiert und

131Feierliche Jahressitzung

in einem parallel erstellten Tagungsband dokumentiert. Die Veranstal-tung bleibt als ein weiterer großer Schritt der Öfnung gegenüber der Öfentlichkeit und ihren aktuellen Fragen in Erinnerung. Es würde zu weit führen, hier an alle Vortragsveranstaltungen zu erinnern, die wir in den vergangenen zwei Jahren angeboten haben und die stets von einer großen Zahl interessierter Zuhörer aus der Region München be-sucht wurden. Ausführlichere Informationen bietet ja unser Jahrbuch, das jeweils etwa drei bis vier Monate nach der Jahresfeier erscheint und nunmehr eine neu gestaltete, ausführliche Chronik enthält. Aber hervorheben möchte ich doch unsere Gesprächsreihe über „Grenzfra-gen der Natur- und Geisteswissenschaften“, die wir gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek nun schon zum dritten Mal planen. Hier geht es um Probleme, die ureigenstes Anliegen der ja schon im-mer interdisziplinär verfassten Akademien sein müssen. und das mo-derierte, ergebnisofene Gespräch hat sich als angemessene Form er-wiesen, wenn wissenschaftliche Fragen noch im Fluss sind.

Zu neuen ufern aufzubrechen, ist nicht nur durch Erweiterung des Forschungsprogramms, wie jetzt durch Richard Strauss, geschehen, sondern auch mit neuen Ideen und organisatorischen Maßnahmen möglich. Das 2010 eingerichtete Förderkolleg hat sich mit jährlich 50 bis 60 Bewerbungen postgraduierter, hochqualiizierter Nachwuchs-wissenschaftler nicht nur als ein attraktives Angebot erwiesen. Es hat seine Arbeit im kleinen Kreise der zunächst sechs Stipendiaten mit Schwung aufgenommen und wird mit demnächst zwölf und im über-nächsten Jahre endlich 18 Mitgliedern den wissenschaftlichen Aus-tausch an der Akademie mit Gewissheit bereichern.

Die ersten sechs Mitglieder unseres Förderkollegs sollen auch im Rahmen dieses Berichts mit ihren Forschungsthemen öfentlich vor-gestellt werden. Es sind dies

Dr. Carsten Deibel, universität Würzburg, Lehrstuhl für Experimen-telle Physik VI

Forschungsvorhaben: Fundamentale Funktionsweise organischer Solarzellen – ein komplementärer Ansatz aus Experiment und Simu-lation

Dr. Stefen M. Döll, LMu München, Japan-Zentrum Forschungsvorhaben: Von Eremiten und Potentaten. Literaten im

Kontext der ostasiatischen GeistesgeschichteProf. Dr. Diana Dudziak, univ. Erlangen-Nürnberg, universitätsklini-

kumForschungsvorhaben: Herstellung „troyanischer“ Antikörper zur ge-

zielten Induktion von Immunantworten in vivoDr. Judith Frömmer, LMu München, Institut für Romanistik Forschungsvorhaben: Die Wafen der Propheten – Zur Poetik und

Politik prophetischer Praktiken im Florenz der Frühen Neuzeit

132 Feierliche Jahressitzung

Prof. Dr. Jürgen Geist, Tu München, Wissenschaftszentrum Weihen-stephan

Forschungsvorhaben: Molekulare aquatische ÖkologieDr. Cornelia Wild, LMu München, Institut für Romanistik Forschungsvorhaben: Die Grenzen der Profanierung. Ästhetik, Theo-

logie und Subjekt im 13. und 14. JahrhundertDie Mitglieder des Förderkollegs haben die Möglichkeit des inter-

disziplinären Gesprächs geradezu mit Begeisterung aufgenommen. Auch junge Leute haben dazu heute an der universität nur selten Ge-legenheit. Der die Generationen übergreifende Dialog zwischen den Mitgliedern der Akademie und jenen des Förderkollegs bietet darüber hinaus für die Zukunft weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Dass un-sere Akademie dieses Förderkolleg mit unterstützung des Ministeri-ums und mit einem begrenzten eigenen Beitrag einrichten konnte, grenzt an ein Wunder. Es liegt nun an uns, diese Chance zu nutzen!

Eine wichtige strategische Entscheidung hat die Akademie ferner mit der Errichtung einer weiteren neuen Kommission getrofen. Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse beschloss, die traditi-onsreiche, schon 1868 gegründete Bayerische Kommission für die In-ternationale Erdmessung mit der Kommission für Glaziologie zu ver-einigen, um die in Bayern starke geowissenschaftliche Forschung in Zusammenarbeit mit den universitäten zu bündeln und auszubauen. Mit diesem Ziel wurde ein erster Kooperationsvertrag mit der Techni-schen universität München geschlossen. – Eine Frucht des Jubiläums-jahres ist schließlich der baldige Start einer neuen Reihe mit ersten Bänden unter dem Titel „Beiträge zur Geschichte der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften“. Sie fügt sich ein in das mit der Gründung der Kommission für Wissenschaftsgeschichte verfolgte Konzept, die-sem Forschungsfeld an unserer Akademie größeren Raum zu gewäh-ren, denn die Akademie verfügt in ihrem Archiv vor allem in Gestalt der Sitzungsprotokolle über ein reichhaltiges Quellenmaterial, das dazu beitragen kann, in unserer wissenschaftsbestimmten Gesellschaft die Wissenschaftsprozesse selbst kritisch zu relektieren. Sie inden einige Beispiele dieser Protokolle in den Vitrinen vor unserem Plenarsaal.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn ein scheidender Prä-sident seinen letzten Bericht erstattet, dürfen Sie jedenfalls in unserer wissenschaftspolitisch so bewegten Zeit mit Recht erwarten, dass er auch zur akademiepolitischen Lage Stellung nimmt. Denn – wir mö-gen uns wundern – so etwas gibt es neuerdings: Akademiepolitik. Die akademiepolitische Lage hat sich durch die Existenz zweier deutscher Nationalakademien, von Leopoldina und Acatech, und die Besonder-heit ihrer Aufgaben grundlegend gewandelt. Sie sollen nicht Lang-zeitprojekte betreuen, sondern Instrumente und Methoden der Poli-tikberatung im Sinne der Gesellschaftsberatung entwickeln. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Landesakademien, denen

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eine solche Aktivität zwar keineswegs fremd, aber auch nicht als zent-rales Anliegen eigentümlich ist? Graf Kielmansegg hat im vorigen Jah-re, als er uns die Glückwünsche der union der Akademien überbrach-te, den Wunsch geäußert, die Akademien mögen sich immer wieder darum bemühen, den „Sinn“ ihrer Existenz „evident“ zu machen. Das ist in einer Zeit, da die obrigkeit alljährlich neue „Wissenschaftsjahre“ und -programme ausruft, nicht ganz einfach, weil bei uns nicht Ein-fallsreichtum wie in einer Werbeagentur gefragt ist, sondern die Kraft und Fähigkeit des Durchhaltens ein für allemal richtig erkannter Ziele. Darum aber hat der andere Wunsch Graf Kielmanseggs, die Akademi-en mögen „am öfentlichen geistigen Leben aktiv, einlussreich, wahr-nehmbar teilnehmen“, seine tiefe Berechtigung. Damit aber stellt sich die Frage: Wofür stehen also die wissenschaftlichen Akademien der deutschen Länder? Welches ist ihr Sinn? Die Antwort ist eine doppel-te: Es ist einmal der Anspruch möglichst höchster wissenschaftlicher Qualität und Zuverlässigkeit. und zum anderen die beharrliche über-zeugung, trotz aller fachlichen Spezialisierungen am interdisziplinä-ren Dialog und damit an der Einheit der Wissenschaften festhalten zu müssen. Wenn daher die Akademien jetzt in verstärktem Maße mit der Aufgabe der Gesellschaftsberatung konfrontiert werden, dann stellen sich zwei Fragen. Zum einen, wie sich ein Einklang herstellen lässt zwischen den stets drängenden Forderungen der Politik und Öf-fentlichkeit, über einen Gegenstand wissenschaftlich unterrichtet zu werden und der Wahrung wissenschaftlich höchster Standards, zu-mal neue Erkenntnisse ein mehr oder weniger kurzfristig erstattetes Gutachten rasch überrollen können. und zweitens: Es gibt in unserem Lande mit der „föderalistischen Grundstruktur des deutschen Wis-senschaftssystems“ – so Kielmansegg mit Recht – das Problem, wie sich Politikberatung überhaupt „national“ im Sinne einer zentralen Einrichtung, also länderübergreifend, organisieren lässt. Die Wissen-schaft in unserer Republik spricht mit vielen Stimmen. Sie konzentriert sich zunehmend in Zentren und Clustern und schaft so Kompetenz-schwerpunkte, die mit einer nationalen Akademie sinnvollerweise nicht konkurrieren sollten. Zu den gesamtgesellschaftlichen Fragen, die gründlicher wissenschaftlicher untersuchung bedürfen, kann nur die geballte Summe wissenschaftlichen Sachverstandes nationales Gewicht haben und nationale Akzeptanz erwarten. Wenn das aber so ist, dann sind in Zukunft auch die Landesakademien mit ihrem An-spruch wissenschaftlicher Zuverlässigkeit mehr als bisher gefordert, an den Forschungsdiskursen gemeinsam mit den Nationalakademien teilzunehmen und dafür dann auch im eigenen Hause organisatori-sche Bedingungen, etwa in Gestalt von Forschungskommissionen, zu schafen.

Der Wandel des akademiepolitischen umfeldes hat aber noch eine weitere Konsequenz. Natur- und Technikwissenschaften sind in den

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beiden nationalen Akademien gut aufgehoben, aber nicht nur das. Es sind jene Wissenschaften, denen nun durch die Politik ausdrücklich eine nationale Anerkennung zuteil geworden ist. Damit ist die Gefahr entstanden, dass ihnen auch eine Deinitionsmacht über die Wissen-schaftlichkeit eines Erkenntnisinteresses überhaupt zugesprochen wird und die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zu einem Ap-pendix wahrer Wissenschaftlichkeit verkümmern. Das ist ganz gewiss nicht der Wunsch oder gar das Ziel der beiden Nationalakademien, aus denen durchaus gegenteilige Appelle zu vernehmen sind. Aber aus den politischen Weichenstellungen ergibt sich eine gewisse Sachlogik, der sich irgendwann vielleicht niemand mehr entziehen kann. Daraus folgt zwingend, dass die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ihr Selbstverständnis und ihre existentielle Notwendigkeit stärker thematisieren, auch organisieren und in der Öfentlichkeit sichtbar machen müssen. Wer anders als die Wissenschaftsakademien der Länder, in denen die breit gefächerten Geistes- und Gesellschaftswis-senschaften schon ein Konzentrat bilden, könnte diese Aufgabe besser übernehmen? Freilich nur dann, wenn sie von den Landesakademien gemeinsam angepackt wird. Es ist also geboten, akademienübergrei-fende Strukturen für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zu entwickeln, sei es in Gestalt einzelner Arbeitsgruppen zu konkreten Themen, sei es in repräsentativ zusammengesetzten Gremien. Es be-steht Handlungsbedarf.

Zu den schönen Aufgaben der Präsidenten aller Akademien gehört alljährlich die Verleihung von Preisen.

Ich beginne mit der höchsten Auszeichnung, die unsere Akademie zu vergeben hat, unserer Medaille Bene merenti.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften verleiht Frau Dr. utta Bachmann-Morenz die Medaille Bene merenti in Silber für ihre lang-jährige, großzügige Förderung der Akademie.

Frau Dr. Bachmann-Morenz ist Stifterin des alle zwei Jahre verliehe-nen Robert Sauer-Preises. Mit diesem Preis werden hervorragende For-schungsleistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich gewürdigt. Dabei hatte die Stifterin ausdrücklich auch die Förderung von Frauen in diesem bislang eher von Männern dominierten Fächer-spektrum im Blick. Der Preis wurde erstmals 1998 zum Andenken an den 100. Geburtstag von Robert Sauer vergeben. Robert Sauer gehörte 1962 zu den Gründern der Kommission für elektronisches Rechnen, aus der unsere heutige Kommission für Informatik und das Leibniz-Rechen-zentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hervorgegan-gen sind. Frau Dr. Bachmann-Morenz hat sich als Mäzenin um die Baye-rische Akademie der Wissenschaften verdient gemacht.

Der Akademiepreis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wird auf Beschluss des Plenums der Akademie an Personen verliehen, die wesentliche wissenschaftliche Leistungen erbracht haben, ohne

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hauptamtlich in der Forschung tätig zu sein. Die Wahl iel im Jahr 2010 auf Frau Wiebke Schröder und Herrn Dr. Ludwig Meinunger für ihr dreibändiges Werk „Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands“. Frau Schröder hatte als Hausfrau sechs Kinder zu erziehen, Herr Meinun-ger ist Astrophysiker. Auf unzähligen Exkursionen, jeweils sieben volle Monate im Jahr über einen Zeitraum von insgesamt 12 Jahren, war das Ehepaar Schröder-Meinunger zwischen der Küste und den Alpen, von der französischen bis zur polnischen Grenze unterwegs, um die Moos-lora in den einzelnen Rasterfeldern aufzunehmen.

Das Werk ist bereits mit seinem Erscheinen ein Standardwerk der Moosliteratur in Deutschland und darüber hinaus geworden. Es ge-nießt unter Fachleuten ein außerordentliches Ansehen. Denn zum ersten Mal ist es gelungen, die Verbreitung einer Planzengruppe mit allen ihren bei uns auftretenden Arten für das gesamte Gebiet Deutschlands in Gestalt einer feinen Rasterkartierung darzustellen. Es umfasst die Verbreitungskarten von über 1.100 Moos-Arten und besitzt einen umfangreichen Textteil zu Standortansprüchen, Verbrei-tung und Gefährdung sowie zur Bestimmung kritischer Arten.

Die rasante Expansion unseres Wissens durch wissenschaftliche Ar-beit prägt mehr denn je unser Zeitalter. Sie spiegelt sich in unseren Preisverleihungen nur punktuell, aber doch höchst eindrucksvoll wi-der.

Am höchsten dotiert ist der alle zwei Jahre verliehene Schelling-Preis. Er wird im Wechsel für ausgewählte naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Themenfelder ausgeschrieben, in die-sem Jahr für die „Entwicklung neuer Methoden im Bereich der Bioche-mie“. Auf Beschluss des zuständigen Auswahlausschusses zeichnet die Bayerische Akademie der Wissenschaften mit diesem Preis Herrn Professor Dr. Matthias Mann in Anerkennung seiner bahnbrechenden innovativen Arbeiten zur Technologie in der Biomedizin und Biotech-nologie sowie zur funktionellen Genomik und Proteomik aus.

Zu den innovativsten methodischen Entwicklungen der letzten zehn Jahre gehört die Entwicklung von Verfahren zur Analyse von Proteinen mit Hilfe der Massenspektroskopie, eines auf verschiedenen Gebieten genutzten untersuchungsverfahrens, das die zu erforschende Subs-tanz in einen gasförmigen Zustand überführt. Die Möglichkeit, einzel-ne Proteine in Gemischen, die von deinierten Komplexen bis hin zu gesamten organismen reichen, quantitativ zu erfassen, hat das Spek-trum der funktionalen Genomanalyse drastisch erweitert und zahl-reiche neue originelle Ansätze in der modernen molekularen Biologie, Biotechnologie und Bioinformatik eröfnet. Einer der bedeutendsten, wenn nicht der bedeutendste unter den weltweit führenden For-schern, die diese Technologie begründet und mit ihr spektakuläre Erfolge erzielt haben, ist Matthias Mann, seit 2005 Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie. Er hat auf allen Stufen seiner Karriere

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Entscheidendes zur Erforschung des Proteoms, also der Gesamtheit der Proteine, beigetragen.

Diese und auch alle anderen Laudationes sind ab heute Nachmittag auf unseren Seiten im Internet nachlesbar.

Mit dem Max Weber-Preis der Philosophisch-historischen Klasse zeichnet die Bayerische Akademie der Wissenschaften Herrn Professor Dr. Cornel Zwierlein für seine Dissertation „Discorso und Lex Dei. Die Entstehung neuer Denkrahmen im 16. Jahrhundert und die Wahrneh-mung der französischen Religionskriege in Italien und Deutschland“ aus.

Bei dieser Arbeit, die in französisch-deutscher Doppelbetreuung (München/Tours) entstanden ist, handelt es sich um eine ungewöhn-lich gründliche, ideenreiche und anregende vergleichende Ausein-andersetzung mit politischen Verfahren, Geistesgeschichte und Öf-fentlichkeit im 16. und frühen 17. Jahrhundert. Im Zentrum steht ein Vergleich zwischen politischen Verfahren in Savoyen-Piemont und in der Kurpfalz, genauer: zwischen der Art und Weise, auf welchen We-gen die politischen Akteure in diesen beiden Territorien Nachrichten von den in Frankreich ausbrechenden Hugenottenkriegen (1562–1598) erhielten, nach welchen Regeln sie diese verarbeiteten, auf welchen Grundmustern ihre politischen Entscheidungen basierten und wie diese dann in der Öfentlichkeit verbreitet wurden.

Bei der äußerst diferenzierten, auf bisweilen ungewöhnlicher Zu-sammenschau der Quellen beruhenden Studie handelt es sich um ei-nen wertvollen Beitrag zur Geschichte politischer Verfahren, der neues Licht auf die Kommunikationsgeschichte und die politischen Prozesse der Frühen Neuzeit wirft und nicht zuletzt die Methode des histori-schen Vergleichs mustergültig vorführt.

Auf Beschluss der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse zeichnet die Bayerische Akademie der Wissenschaften Herrn Professor Dr. Hendrik Dietz für seine Pionierarbeiten auf dem Gebiet der syn-thetischen Biophysik bei der so genannten „DNA-Assemblierung“ mit dem Arnold Sommerfeld-Preis aus.

In seiner Promotionsarbeit gelang es Herrn Dietz, Proteinketten zu synthetisieren, bei denen eine mechanische Kraft gezielt in jeder belie-bigen Raumrichtung angelegt werden kann. Er konnte so zum ersten Mal die mechanische Anisotropie, d. h. Richtungsabhängigkeit von einzelnen Proteinen untersuchen. Außerdem entwickelte er ein auf einem elastischen Netzwerk basierendes theoretisches Modell, das seine Experimente fast vollständig quantitativ erklären konnte. 2007 ging Herr Dietz an die Harvard university. Innerhalb von nur zwei Jah-ren war er dort maßgeblich an der Entwicklung der dreidimensionalen DNA-origami Technik beteiligt, die es zum ersten Mal erlaubte, belie-big geformte dreidimensionale mesoskopische objekte – das sind sol-che im Grenzbereich von makroskopischer und atomarer Welt – mit

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DNA im Reagenzglas zu bauen. Diese Entwicklung ist ein Meilenstein für die DNA-Nanotechnologie und eröfnet ungeahnte zukünftige An-wendungen.

Hendrik Dietz erfreut sich in der wissenschaftlichen Welt großer internationaler Aufmerksamkeit. Er ist einer der brillantesten Nach-wuchswissenschaftler weltweit auf seinem Forschungsgebiet.

Der von Frau Dr. Bachmann-Morenz gestiftete Robert Sauer-Preis wird Frau Professor Gudrun Johanna Klinker, Ph.D. für ihre hervorra-genden wissenschaftlichen Leistungen und ihr führendes Engage-ment im Bereich der Augmented Reality – der erweiterten Realität – verliehen. Sie hat die entsprechende Professur an der Technischen universität München inne. Es geht dabei um die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Die Anwendersicht auf die reale Welt wird dabei durch abgeleitete Information aus einem Com-putermodell angereichert. Diese Information kann alle menschlichen Sinnesmodalitäten ansprechen, mit einem Schwerpunkt auf der visu-ellen Wahrnehmung. Denken Sie an die Visualisierung von Architek-turen, an Flug- und Fahrsimulationen, an geowissenschaftliche Pros-pektionen und ähnliche Gestaltungen, denen wir heute immer wieder begegnen.

Frau Klinker gelang es im Rahmen ihrer Forschung, Methoden aus der Bildverarbeitung zum ersten Mal echtzeitfähig zu entwickeln. Sie hat die Entwicklung von Methoden der Bildverarbeitung zur Erfas-sung der realen umgebung, Methoden der Computergraik zur echt-zeitfähigen und lagerichtigen Einblendung virtueller Informationen, Methoden der Softwaretechnik und des Software-Engineering zur Er-stellung der aufwendigen Systemarchitekturen sowie Methoden der mobilen und verteilten Rechnersysteme tatkräftig, efektiv und inno-vativ vorangetrieben.

Wir kommen nun zu den Preisen für Nachwuchswissenschaftler der Akademie.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften verleiht den Preis des Rotary Clubs München-Hofgarten an Herrn Dr. Achim Marx für sei-ne zukunftsweisenden Arbeiten zum physikalischen Verständnis von Festkörper-Nanostrukturen und zu ihrer Anwendung in der Quanten-informationsverarbeitung.

Herr Marx, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, hat entscheidend zur Erforschung der Physik me-soskopischer Systeme beigetragen. Seine zukunftsweisenden For-schungsarbeiten haben völlig neue Erkenntnisse zur kohärenten Dy-namik von Festkörper-Nanostrukturen und zu den Grundlagen der Licht-Materie-Wechselwirkung ermöglicht. Seine Forschungsergeb-nisse haben international breite Anerkennung erfahren und sind von besonderer Relevanz für die Entwicklung neuartiger Informationsver-

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arbeitungs- und Kommunikationssysteme auf der Basis quantenme-chanischer Prinzipien.

Besonders hervorzuheben sind auch seine wichtigen Beiträge zur Weiterentwicklung der apparativen und technischen Infrastruktur des Walther-Meißner-Instituts sowie sein weit überdurchschnittliches Engagement für die Forschungsarbeiten im Rahmen des Sonderfor-schungsbereiches 631 „Festkörperbasierte Quanteninformationsver-arbeitung“ und des Exzellenzclusters „Nanosystems Initiative Munich (NIM)“.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften verleiht in diesem Jahr erstmals den Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nach-wuchsförderung und zeichnet damit Herrn Matthias Reinert M.A. für seine hervorragenden Leistungen bei der Retrodigitalisierung und der Digitalisierung wissenschaftlicher Arbeiten der Historischen Kommis-sion sowie für seine zukunftsweisenden konzeptionellen Arbeiten aus.

Für die Aufgaben, die sich der Historischen Kommission bei der Bay-erischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie insgesamt in Zukunft stellen, nämlich ihre Arbeitsergebnisse vermehrt digital zu präsentieren, bringt Herr Reinert ideale Voraussetzungen mit: ein his-torisches Studium in Kombination mit fundierten Informatikkennt-nissen. Seit 2005 ist Herr Reinert als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Historische Kommission tätig. Er hat in dieser Zeit zwei DFG-inanzierte Projekte (Retrodigitalisierung der „Akten der Reichskanz-lei, Weimarer Republik“, Digitalisierung von „Allgemeiner Deutscher Biographie“ und „Neuer Deutscher Biographie“ [Bd. 1–23]) in der Pro-jektlaufzeit erfolgreich zum Abschluss gebracht und dabei in erhebli-chem Maße auch Projektverantwortung übernommen. Derzeit ist er im Rahmen des von der DFG bewilligten Folgeantrags zur Ergänzung der Deutschen Biographie um weitere 90.000 Personendatensätze als Projektleiter tätig.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich schlie-ßen mit einer großen Danksagung an alle, die mich in den vergange-nen fünf Jahren im Präsidentenamt mit großem Engagement gerne unterstützt haben. Das ist vor allem unsere bisherige Generalsekre-tärin, die Ende oktober in den verdienten Ruhestand eingetreten ist. In vielen Gesprächen haben Sie, Frau Regenscheidt-Spies, mir nicht nur die Gewöhnung an meine neuen Aufgaben erleichtert, sondern auch mit kreativen Ideen zur Weiterentwicklung der Akademie beige-tragen. Ihrer Nachfolgerin, Frau Marzocca, wünsche ich, dass sie mit ebensolcher Freude in das Leben der Akademie hineinwachsen möge. Große Dankbarkeit schulde ich für fast tägliche unterstützung unse-rer vorzüglichen Pressereferentin Frau Dr. Ellen Latzin. Sie hat in den vergangenen Jahren wesentlich dazu beigetragen, der Akademie in der Öfentlichkeit ein lebendigeres, aufgeschlossenes Erscheinungs-bild zu geben. Dankbar bin ich auch allen anderen Mitarbeiterinnen

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und Mitarbeitern in der Verwaltung und in den Arbeitsstellen der Aka-demie, die mir in einer rundum angenehmen Atmosphäre mit großer Hilfsbereitschaft zur Seite standen. Doch ohne den Rat und die unter-stützung auch der Akademiemitglieder wäre die Präsidentschaft einer Einrichtung, deren Kern eine Gelehrtenkorporation bildet, kaum zu handhaben. Ich danke den Kollegen, die mir trotz vieler anderer Belas-tungen beistanden und sich für verschiedene Aufgaben ansprechen ließen, vorab den viele Jahre amtierenden Klassensekretaren, allen aber für ihre große, fast ungetrübte Loyalität, mit der sie mich in mei-nem Amt begleitet haben.

Die Sympathie, von der ich mich hier in München gleichsam sanft getragen fühlte, reicht aber weit über die Akademie hinaus. Mein Dank gilt zwei Staatsministern an der Spitze des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, den Herren Goppel und Heu-bisch, ihrem gemeinsamen Amtschef Herrn Rothenpieler und seinen für uns zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nie zuvor habe ich mir die enge Zusammenarbeit mit einem Ministerium so an-genehm vorstellen können. Danken möchte ich auch der Carl Friedrich von Siemens Stiftung und dort besonders Herrn Kollegen Meier für die anregende, vertrauensvolle Zusammenarbeit. und einen dankbaren Gruß entrichte ich auch von hier aus den Mitgliedern des Präsidiums der union der deutschen Wissenschaftsakademien, allen gemeinsam, namentlich aber Herrn Kollegen Volker Gerhardt, der seit Jahren sach-kundig und entsagungsvoll den Vorsitz der Wissenschaftlichen Kom-mission wahrnimmt, die über die Aufnahme von Forschungsvorhaben in das Akademienprogramm entscheidet.

Dietmar Willoweit überreichte Karl-Heinz Hofmann am 4. Dezember 2010 bei der

Feierlichen Jahressitzung im Münchner Herkulessaal die Amtskette des Präsidenten.

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140 Feierliche Jahressitzung

Seit dem Abschied meines Vorgängers, Herrn Kollegen Nöth, ist es üblich geworden, den Amtswechsel in einem rituellen Akt durch über-gabe der Amtskette zu vollziehen. Ich darf daher meinen Nachfolger ab Januar 2011, Herrn Kollegen Karl-Heinz Hofmann, zu mir bitten.

Die Ankündigung unseres heutigen Festredners, Herrn Kollegen Reinhard Rummel, verbinde ich mit einer Gratulation: Herr Rummel ist jüngst in den Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst aufge-nommen worden. Herzlichen Glückwunsch!

Ein letztes Wort des Dankes füge ich für die Druckfassung dieses Jahresberichts hinzu. Es gilt unserem unlängst verstorbenen Mitglied Walter Müller-Seidel. Von ihm, der noch der Generation meiner Lehrer angehörte, durfte ich in Gespräch und Diskussion nochmals lernen und wertvolle Anregungen empfangen. Seine mir gewidmete Danksa-gung in „Akademie Aktuell“ hat mich überrascht. Sie ist nun zu einem Abschiedswort an uns alle geworden.

141

Festvortrag

Die Figur der Erde

Prof. Dr.-Ing. Reinhard Rummel

César Cassini de Thury, französischer Astronom und Geodät, gab vor 250 Jahren, d.h. zur Gründungszeit der Bayerischen Akademie der Wis-senschaften, den Anstoß, Bayern trigonometrisch zu vermessen. Do-minicus von Linprun, einer der Gründerväter dieser Akademie, schrieb hierzu im Jahre 1764: „um hierdurch diejenigen geographischen Fins-ternisse zu vertreiben, die nach dem Vorgeben der Cosmographischen Nachrichten über diesen Theil von Deutschland annoch herrschen sollen.“ Cassini, der dritte große Gelehrte aus einer Familiendynastie herausragender Astronomen, hatte die großartige „Carte de France de l’Académie“ geschafen, die erste geometrisch hochwertige Darstel-lung Frankreichs – sie wird auch schlicht als „Carte de Cassini“ bezeich-net. Nun wollte er dieses Werk nach osten hin erweitern, von Straß-burg aus über München nach Wien. 1761 wurde Cassini Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Hundert Jahre früher stand der Disput um die wahre Figur der Erde im Mittelpunkt der Naturwissenschaften. Es war ein Streit entbrannt, ob die Erdigur zu den Polen hin abgeplattet oder aber gestreckt sei. Jean-Dominique Cassini, Großvater von César, war Protagonist der zweiten Aufassung und hinter ihm scharten sich einige der promi-nentesten Köpfe der 1666 gegründeten französischen Akademie der Wissenschaften. Es mutet überraschend an, dass Jean-Dominique

Abb. 1: Eine Karikatur zur

historischen Kontroverse

zwischen den beiden

gegensätzlichen

Aufassungen über die

wahre Figur der Erde

(aus: Chandrasekhar,

1969).

142 Festvortrag142

Cassini die Meinung vertrat, die Erde sei zu den Polen hin gestreckt, denn er war es, dem es als erstem gelungen war, mit astronomischen Messungen die Abplattung des Jupiters nachzuweisen.

Newton war Meinungsführer der Gegenpartei. Es ging also gleich-zeitig um einen Meinungsstreit der beiden großen Akademien, der französischen und der Royal Society in London. Es mag nicht verwun-dern, dass Newton Recht behielt. Er konstruierte ein Gedankenexperi-ment: ein durchgehender Kanal, der vom Nordpol zum Erdmittelpunkt reicht und sich in der Äquatorebene bis zur Erdoberläche fortsetzt. Man denke sich diesen Kanal mit Wasser gefüllt und die Erde sich drehend. Dann betrachte man das hydrostatische Gleichgewicht der beiden kommunizierenden Wassersäulen unter dem Einluss der Erd-anziehung und der in der Äquatorebene wirkenden Zentrifugalkraft.

Newton konnte mit diesem Ge-dankenexperiment seine Aufas-sung einer an den Polen abgeplat-teten Erde erläutern, gleichzeitig benannte er einen plausiblen Wert für die tatsächliche Verkürzung der Erde an den Polen: Er errechnete, dass der Polradius ungefähr 27,7 km kürzer sein müsste als der Äqua-torradius. Erst Jahre später wurde auch von französischer Seite mit extrem aufwändigen und äußerst sorgfältigen geodätisch-astrono-mischen Messungen Newtons Er-gebnis bestätigt. Es wurden unter großen Mühen und Entbehrungen Meridianbögen in Peru und Lapp-land astronomisch und trigonome-trisch vermessen, d.h. am Äquator

und in hohen nördlichen Breiten. Dabei ermittelt man entlang eines Meridians durch Messung einer Basislinie und einer lang gestreckten Dreieckskette die Bogenlänge des Meridianabschnitts. Aus der zusätz-lichen Bestimmung der astronomischen Breite der beiden Endpunkte der Dreieckskette ergibt sich der Krümmungsradius. Der Vergleich der Krümmungsradien zweier Meridianbögen erlaubt den Rückschluss auf die Erdabplattung. Es war dies die große Leistung insbesondere des Astronomen Maupertuis.

Voltaire, ein großer Bewunderer Newtons und zu jener Zeit auch ein Freund Maupertuis’, gratuliert ihm mit den Worten: „Aplati les pôles et les Cassini“ (Ihr habt die Pole platt gedrückt und auch die Cassinis) – gemeint sind Vater und Sohn Cassini. An anderer Stelle sagt er über seine französischen Landsleute: „Vouz avez conirmé dans les lieux

Abb. 2: Darstellung aus Newtons Principia

(S. 106) zur Erläuterung seiner Aufassung einer

durch die Erdrotation verursachten Abplattung.

143Festvortrag 143

pleins d’ennui ce que Newton connut sans sortir de chez lui“ (Ihr habt an orten voller Mühsal bestätigt, was Newton wusste, ohne sein Haus zu verlassen). Sein Spott ist aber ungerecht, denn auch Newton be-diente sich echter Messungen im Felde zur überprüfung seiner Theo-rie, wenn auch nicht seiner eigenen. Er analysierte Pendelmessungen, die Jean Richer ironischerweise im Auftrag gerade der Konkurrenz, der französischen Akademie, in la Rochelle und in Cayenne durchgeführt hatte. Die Schwingperiode des Pendels ist proportional zur Schwer-kraft und letztere ist geringer am Äquator als an den Polen. Aber die-sen Zusammenhang erkannte nur Newton. Newton ging es um die Bestätigung seines Gravitationsgesetzes und um die Frage, ob die Erde einer langsam rotierenden Flüssigkeit gleichkommt.

Die französischen Expeditionen waren dennoch sehr wichtig. Sie waren der Anfang, die Figur der Erde umfassend mit den Mitteln der Geodäsie und Astronomie abzubilden. Auch die Bayerische Akademie der Wissenschaften beteiligte sich an dieser Entwicklung mit wichti-gen Beiträgen ihrer 1868 gegründeten „Bayerischen Kommission für die internationale Erdmessung“.

Bei diesem berühmten wissenschaftlichen Disput zwischen New-ton und Cassini – aber auch bei allen anderen nun folgenden Betrach-tungen – geht es nicht um die wirkliche, die physische Gestalt der Erde mit Bergen und Tälern. Es geht um eine mathematische – oder besser

Abb. 3: Pierre-Louis Moreau de

Maupertuis (1698–1759).

Zu erkennen ist die für

Lappland notwendige Winter-

kleidung, insbesondere aber ist

zu sehen, dass Maupertuis mit

seiner linken Hand die Erde an

den Polen zusammendrückt.

144 Festvortrag144

physikalische – Abstraktion. Carl Friedrich Gauss gibt folgende Deini-tion: „Was wir im geometrischen Sinn oberläche der Erde nennen, ist nichts anderes als diejenige Fläche, welche überall die Richtung der Schwere senkrecht schneidet, und von der die oberläche des Welt-meers Theil ausmacht.“ Der Astronom Listing führte 1873 für diese physikalische Erdigur den Begrif „Geoid“ ein. Das Geoid entspricht der hypothetischen oberläche der ozeane in völliger Ruhe, ohne Ge-zeiten, Wind und Wellen und fortgesetzt gedacht auch unter den Kon-tinenten. Es ist eine Niveauläche, überall horizontal und ausschließ-lich determiniert durch die Gravitationswirkung der Massenverteilung der Erde und deren Rotation: eine die Erde umspannende, perfekte Wasserwaage. In der wissenschaftlichen Frage geht es dabei bis ins 20. Jahrhundert um die Abweichungen des Geoids von einer idealisierten Erde: lüssig, rotierend und in hydrostatischem Gleichgewicht.

Am 4. oktober 1957 wurde der erste künstliche Satellit in eine um-laubahn um die Erde gebracht, Sputnik-1. Dieses Ereignis markiert den Eintritt ins Weltraumzeitalter. Aus den sehr primitiven Radiosignalen von Sputnik-1 und dem im gleichen Jahr gestarteten Sputnik-2 gelang es dem jungen britischen Ingenieur King-Hele, die Erdabplattung sehr genau zu ermitteln. Das Prinzip ist dabei die Bestimmung der Präzes-sion, d.h. der Kreiselbewegung der Bahnebene des Satelliten bezüglich des Fixsternhimmels. Die Winkelgeschwindigkeit dieser Bewegung ist proportional zur Erdabplattung; für eine kugelförmige Erde wäre sie null. Noch im Jahr 1958 publizierte King-Hele seine Ergebnisse in der Zeitschrift Nature. In gewisser Weise konnten mit diesem Moment die aufwändigen geodätisch-astronomischen Arbeiten von zwei Jahr-hunderten ad acta gelegt werden. In seinem Buch berichtet King-Hele später, wie ihn – den jungen unbekannten – die drei prominentes-ten britischen Geophysiker und Geodäten Jefreys, Bomford und de Graaf-Hunter aufsuchten, um besorgt die traditionellen Ergebnisse zur Erdabplattung mit seinen Berechnungen zu vergleichen. Die neu-en Zahlen und ihre hohe Genauigkeit waren jedoch unwiderlegbar.

Das von King-Hele dabei angewandte Prinzip, die Messung der Krei-selbewegung der Bahnebene künstlicher Satelliten, wird noch immer verwendet, heute jedoch, um zeitliche Veränderungen der Erdabplat-tung nachzuweisen. Allerdings werden zu diesem Zweck millimeter-genaue Laserentfernungsmessungen eingesetzt, zu sehr kompakten, mit Relektoren bestückten Satelliten.

Die Messreihe der Jahre 1979 bis 1998 zeigt: Die Erde wird stetig kugelförmiger, wenn auch nur minimal. Die polnahen Gebiete haben sich nach der letzten Eiszeit von den auf ihnen lastenden Eismassen befreit, Landhebungen in Kanada und Skandinavien sind seither die Folge, Mantelmaterial ließt im Erdinneren nach. Diese Prozesse ma-chen die Erde kugelförmiger. Nur in den zurückliegenden 15 Jahren scheint dieser Trend ins Stocken geraten zu sein. Sehr leicht wäre man

145Festvortrag 145

versucht, die ursachen dieser Trendwende mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen. Verschiedene Modellrechnungen, diese Wen-de durch Verlagerungen im globalen Wasserhaushalt, schmelzende Polkappen, oder den Anstieg des Meeresspiegels zu erklären, waren nicht schlüssig. Eine sehr langperiodische Schwingung im Paziik, aus-gelöst durch ein El Ninõ-Ereignis, scheint des Rätsels Lösung zu sein.

Mit einem Raumfahrtexperiment soll nun die Bestimmung der Erdigur auf ein vollkommen neues Niveau gehoben werden. Am 17. März 2009 wurde nach 20 Jahren Vorarbeiten der Satellit GoCE in eine Erdumlaubahn gebracht, ein Satellit der europäischen Raum-fahrtagentur ESA. Nach meinem Empinden ist es der schönste aller erdwissenschaftlichen Satelliten. Vielleicht bin ich jedoch nicht unvor-eingenommen. Seine elegante, windschlüpfrige Form wurde gewählt, um den Restluftwiderstand der Atmosphäre auf das Satellitengehäu-se zu minimieren.

GoCE ist die Abkürzung für „Gravity and steady-state ocean Circu-lation Explorer“. Das Akronym bringt zum Ausdruck, dass es bei die-ser Mission um die Messung des Gravitationsfelds, aber auch um die Bestimmung der Meeresströmungen geht. Erstmals wird dabei das Messprinzip der Gravitationsgradiometrie im Weltraum erprobt. Es ist der Versuch, die lokale Geometrie des Gravitationsfelds der Erde zu vermessen, die Krümmungen von Lotlinien und Niveaulächen. Das Messinstrument kann als ein entfernter Verwandter der im Labor für

Abb. 4: Zeitreihe der Veränderung der Erdabplattung (aus: Cox & Chao, 2002). Es

ist eine stetige, wenn auch sehr kleine Abnahme der Erdabplattung erkennbar

(schwarze durchgezogene Linie); nur ab ca. 1997 scheint dieser Trend ins Stocken zu

geraten. Die vertikal versetzten Kurven ab 1993 sind Versuche, die Trendwende durch

einige Prozesse im Erdsystem zu erklären.

146 Festvortrag146

Gravitationsexperimente verwendeten Drehwaage gesehen werden. Der ungarische Physiker und Geodät Loránd Eötvös entwickelte am Anfang des vorigen Jahrhunderts eine Drehwaage, mit der sich Gra-vitationsgradienten im Felde messen lassen. Die Satellitenmission ist der paradox anmutende Versuch, Schwere im Zustand der Schwerelo-sigkeit zu messen. Wirkliche Schwerelosigkeit herrscht nur in einem Punkt im Raumschif: in seinem Zentrum. Nur dort verharrt ein Astro-naut im perfekten Schwebezustand, denn die Wirkung der Erdanzie-hung auf den Satelliten und auf den Astronauten ist in diesem Punkt identisch. Es entsteht keine Relativbewegung, der Astronaut schwebt im Ruhezustand. Angenommen, der Astronaut lässt einen Probekör-per los, nicht im Zentrum, sondern einen Meter davon entfernt. Da er sich nicht im Satellitenzentrum beindet, „fühlt“ er das Gravitati-

onsfeld der Erde anders als der Satellit. Er beginnt deshalb, durch das Weltraumlabor zu driften. Von ort zu ort ist die Erdanziehung auf ei-nen Probekörper – wenn auch minimal – anders. Der Efekt ist sehr, sehr klein, nur etwa 1 Millionstel der Erdanziehung hier im Saal, aber er lässt sich messen. In der englischen Sprache wird daher korrekt unter-schieden zwischen „zero-g“ für Schwerelosigkeit und „micro-g“, also „Mikroschwerkraft“. um eine räumliche Vorstellung der Krümmungen des Gravitationsfelds zu erhalten, wird diese Diferenz an sechs Stellen im Satelliten gemessen, wiederum jeweils auf ein Millionstel genau.

Abb. 5: Der Satellit GOCE (Gravity ield and steady-state Ocean Circulation Explorer)

der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA.

147Festvortrag 147

Man misst also Gravitationssignale auf ein Millionstel eines Millions-tels der Erdanziehung genau.

Sehr empindliche Messsensoren wurden zu diesem Zweck in ei-nem Labor in Paris entwickelt. In jedem dieser Instrumente wird ein quaderförmiger Probekörper in einem elektrostatischen Feld schwe-bend gehalten, ohne jemals die Wände der Messkammer zu berühren. Der Spalt zwischen Quader und Messkammer beträgt nur Bruchteile eines Millimeters. Mir wurde gesagt, es bedurfte der ruhigen Hand an einem sehr ruhigen Tag des ältesten Laboringenieurs, um die Probe-körper überhaupt in die Präzisionsgeräte einführen zu können. Das Ensemble aus sechs Sensoren bildet das Gravitationsgradiometer.

Ein sehr aufwändiges Weltraumlabor musste für das Gravitations-experiment um dieses Sensorsystem herum konstruiert werden, mit mehreren technischen Neuheiten, um die Güte der diizilen Mes-sungen zu gewährleisten. Mit einem neu entwickelten europäischen GPS-Empfänger wird die Bahn des Satelliten zentimetergenau ver-folgt. um die orientierung des Satelliten zu wissen, beobachtet man den Sternenhimmel astronomisch mit einem Teleskop. Mit Hilfe der Feldlinien des Erdmagnetfelds wird der Satellit wie von sachter Hand um die Erde geleitet. Veränderungen des Gravitationsfeldes des Sa-telliten selbst müssen ausgeschlossen werden. Dazu wird das Innere des Weltraumlabors auf ein Zehntausendstel Grad temperaturstabil gehalten; es gibt auch keinerlei bewegliche Teile im Satelliten. Insbe-sondere umkreist der Satellit die Erde in einer Höhe von nur 260 km. Es ist die niedrigste Bahnhöhe, die jemals für ein wissenschaftliches Experiment gewählt wurde. Durch die Nähe zum Erdkörper wird das Gravitationssignal verstärkt. Schon nach wenigen Tagen würde GoCE in die Atmosphäre abtauchen, würde man nicht mit kleinen Triebwer-ken dem Bremsefekt des in dieser Höhe noch verbleibenden „Luftwi-derstands“ gegensteuern.

Abb. 6: Gravitations-

gradiometer des

Satelliten GOCE,

bestehend aus sechs

äußerst genauen

Beschleunigungs-

messsystemen.

148 Festvortrag148

Jeden Tag umkreist der Satellit 16-mal die Erde. In zwei Monaten ent-stand so eine sehr gleichmäßige überdeckung der Erde mit Satelliten-umläufen. Der erste Messzyklus ergibt bereits ein relativ detailliertes Bild der physikalischen Figur der Erde, des Geoids. Die in Abbildung 8

Abb. 8: Geoid aus zwei Monaten Messdaten von GOCE.

Die Weltkarte zeigt das Geoid relativ zu einer best anschließenden Ellipsoidigur.

Die Geoidhöhen sind in Metern gezeigt.

Abb. 7: Das gesamte Sensorsystem des Satelliten GOCE. In der Mitte beindet sich das

Gravitationsgradiometer (vgl. Abb. 6); außerdem enthält es einen GPS-Empfänger

mit Antennen, drei Sternsensoren und Ionentriebwerke.

149Festvortrag 149

gezeigte Weltkarte ist eine Darstellung dieser weltumspannenden Wasserwaage, so wie sie sich rein aus dem Gravitationsfeld der Erde ergibt. Die undulationen sind die Abweichungen der Geoidläche von einem bestanschließenden Ellipsoid. Sie schwanken nur im Bereich von 100 Metern und doch helfen diese Strukturen, unsere Erde besser zu verstehen. Wissenschaftlich gesehen hat das Geoid eine doppelte Funktion: Einerseits gibt es uns – gleich einer Lupe – einen Einblick in die Dynamik im Inneren unseres Planeten; andererseits, da das Geo-id der oberläche des hypothetischen Ruhezustands der Weltmeere entspricht, ist es eine ideale Referenz, um die Bewegungsmuster der tatsächlichen ozeane zu untersuchen.

Das Bild ähnelt auf den ersten Blick einer topographischen Karte, sie zeigt jedoch kaum übereinstimmung mit der Verteilung der Kontinen-te. Das blau dargestellte, große Tief südlich von Indien widerspiegelt ein gewaltiges Massendeizit, verursacht durch das Abtauchen einer großen tektonischen Platte tief in den Erdmantel. Wie zum Beispiel beim Abtauchen eines großen Steins in weichem Mörtel, bleibt über dem abgetauchten Stein lange eine Eindellung, ein Deizit an Masse zurück. Die rot dargestellte Erhebung im Bereich von Indonesien zeigt einen Massenüberschuss. Aber auch hier ist die ursache eine abtau-chende Platte, die sich jedoch noch in weit geringerer Tiefe beindet. Der Prozess ist noch im Frühstadium. Der in den Mörtel abtauchende Stein befände sich hier noch knapp unter der oberläche. Es ergibt sich eine Wölbung. Auf der Geoidkarte ist auch ein Hoch um Island erkenn-bar, wo heißes Mantelmaterial aufsteigt und sich zu einem Gebirgs-rücken aufwölbt. Eine detaillierte Analyse lässt viele geodynamische Prozesse erkennen. Ich sollte an dieser Stelle am besten das Wort an den Geophysiker übergeben. An der Ludwig-Maximilians-universität

Abb. 9: Numerisches Erd-

modell. Aufsteigendes

heißes Material des

tiefen Erdmantels in

Rot, absinkendes kaltes

Material in Blau.

150 Festvortrag150

München arbeitet man an einem bereits sehr realistischen Modell der Physik unserer Erde, das in Abbildung 9 gezeigt ist.

Das Aufsteigen und Abtauchen, in der Abbildung in Rot bzw. Blau, von Mantelmaterial ist Teil eines gigantischen Wärmeaustauschsys-tems zwischen dem sehr heißen Erdkern und der kalten Erdoberläche. Die Temperaturverteilung lässt sich mit Hilfe der seismischen Tomo-graphie ableiten, d.h. mit Hilfe der Analyse der Ausbreitung der Erdbe-benwellen im Erdkörper. Doch will man mit dem Geoid der Satelliten-mission GoCE dieses numerische Modell überprüfen, so muss auch erforscht werden, wie sich Mantelmaterial unter den Druck- und Tem-peraturbedingungen tief im Erdmantel verhält. International führend auf diesem Gebiet ist das Geoinstitut der universität Bayreuth, das eng mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verbunden ist.

So entsteht in kleinen Schritten aus der Synergie von numerischen Modellrechnungen, Laborexperimenten, einem globalen Netz von Seismometern und Satellitengravimetrie von GoCE ein Bild über die Prozesse des Erdinneren.

Weit direkter ist die Rolle der Erdigur bei der Erforschung der Physik unserer ozeane. Die Geoidoberläche entspricht dem hypothetischen Ruhezustand der ozeane. Seit ca. 20 Jahren wird die tatsächliche Mee-resoberläche von einer ganzen Serie von Forschungssatelliten zenti-metergenau abgetastet und abgebildet. Nur so wissen wir, dass der Meeresspiegel im globalen Mittel etwa 3 mm/Jahr steigt; dies sind immerhin 30 cm pro Jahrhundert. Es zeigt sich aber auch, dass der An-stieg von Region zu Region stark variiert.

Vergleichen wir den tatsächlichen Meeresspiegel mit dem Geoid, so ergibt die Höhendiferenz die ozeantopographie. Der Begrif Topogra-phie ist mit Sorgfalt gewählt in seiner Analogie zur Topographie auf

Abb. 10: Multian-

vilpresse des Bayer-

ischen Geoinstituts

an der Universität

Bayreuth. Labor-

proben können mit

dieser Einrichtung

Drücken und

Temperaturen wie

im Erdmantel unter-

zogen werden.

151Festvortrag 151

dem Land. Es sind dies die Erhebungen bzw. Absenkungen der tat-sächlichen Meeresoberläche bezüglich des Geoids. Allerdings erreicht diese Topographie nur maximale Erhebungen und Senken von ein bis zwei Metern. Die ozeantopographie ist ein Abbild der Meereszirkula-tion. Die Wassermassen bewegen sich entlang der Höhenlinien dieser Topographie, auf dem nördlichen Halbrund im uhrzeigersinn, südlich des Äquators im Gegenuhrzeigersinn. Aus der Hangneigung dieser To-pographie lässt sich die Strömungsgeschwindigkeit errechnen.

unschwer ist das Zirkulationssystem des Golfstroms im Nordatlan-tik zu erkennen, der Kuroshio oder Japanstrom im Paziik und der sehr

Abb. 11: Meeresspiegelanstieg (bzw. -abnahme) im Zeitraum

Oktober 1992 bis Oktober 2009.

Abb. 12: Meerestopographie aus GOCE in Kombination mit Satellitenaltimetrie

(in Meter). Ein Abbild der Ozeanzirkulationssysteme.

152 Festvortrag152

turbulente Zirkumpolarstrom, der ungehindert von kontinentalen Barrieren große Mengen sehr kalten Wassers um den Erdball transpor-tiert. Erstmals sind diese Systeme nun direkt global und detailgenau messbar. Circa 30 bis 50 % der Wärme, die aus den Äquatorregionen polwärts in unsere Breiten transportiert wird und die unser Klima so angenehm macht, wird von den ozeanen befördert, der andere Teil in der Atmosphäre. Allein schon die Größe der unsicherheit, 30 % oder

Abb. 14: Eismassen-

bilanz in der Antarktis

aus Satelliten-

gravimetrie mit der

Mission GRACE. Der

Nettoverlust von

108 Gt/Jahr entspricht

einem Meeres-

spiegelanstieg von

0,3 mm/Jahr.

Abb. 13: Strömungsgeschwindigkeiten (in cm/s) im Nordatlantik,

ebenfalls abgeleitet aus GOCE und Satellitenaltimetrie.

153Festvortrag 153

50 %, mag überraschend sein. Jede Veränderung dieses Wärmeleitsys-tems hat Auswirkung auf das Klimagleichgewicht. Das nun mit der Satellitenmission GoCE entstehende Abbild der Erdigur wird zu sehr viel genaueren Aussagen über Massen- und Wärmetransport in den Weltmeeren führen.

Kann man in Anbetracht der erreichten Genauigkeiten überhaupt von einem Geoid sprechen? Ist die Erdigur nicht durch das Auf und Ab der Gezeiten, den Meeresspiegelanstieg, die Atmosphärenmassen oder das Abschmelzen der großen Eisschilde ständigen Veränderun-gen unterworfen? All diese Prozesse gilt es tatsächlich zu berücksich-tigen; sie sind aber messbar. Parallel zu GoCE konzentriert sich eine amerikanisch-deutsche Schwestermission auf die Zeitabhängigkeit der Erdigur. Erstmals gelingt es mit ihr, direkt das Gewicht von Eis-massenverlusten und -zuwüchsen in der Antarktis mit Hilfe von Gravi-tationsmessungen aus dem Weltraum zu bilanzieren.

In der Akademie versuchen die Wissenschaftler der Kommission für Erdmessung und Glaziologie dieses Prinzip – mit Schweremessungen auf dem Eis – direkt auf den viel kleineren Vernagtferner in den Alpen zu übertragen: die unmittelbare Gewichtsbestimmung des Eismas-senverlustes.

Vor 250 Jahren ging es in der Diskussion um die Figur der Erde, um ihre Abplattung. Durch eine erstaunliche Entwicklung werden heute aus der Erdgestalt sehr kleine Variationen des Gravitationsfelds der Erde in Raum und Zeit erfassbar. Ist damit der Grenzbereich dieser Entwicklung bereits erreicht? Denkbar wäre – ich meine sogar, es ist wahrscheinlich – dass sich in Zukunft das Geoid mit sehr genauen uh-ren vermessen lässt.

Im Gedankengebäude der allgemeinen Relativitätstheorie ticken auf dem Geoid alle uhren gleich. Die beiden Grundelemente jeder uhr sind ein gleichmäßig periodischer Vorgang und ein Zählwerk, das die Anzahl der Schwingungen zuverlässig addiert. Man denke an eine

Abb. 15: Wissen-

schaftliche Mitarbeiter

der Kommission für

Erdmessung und

Glaziologie der BAdW

führen gravimetrische

Messungen auf dem

Vernagtferner durch.

Ziel ist die

Massenbilanzierung.

154 Festvortrag154

Pendeluhr. Die Schwingung des Pendels ist der periodische Vorgang. Mit einem Räderwerk erfolgt die Zählung, die auf einem Zifernblatt angezeigt wird. Bei den genauesten aller heute verfügbaren Chrono-meter, den optischen uhren, stellt die sehr große Anzahl von Schwin-gungen extrem hohe Anforderungen an die zuverlässige Zählung. Professor Hänsch schuf mit seiner großartigen Entwicklung eines op-tischen Kamms das für derartige uhren notwendige Zählwerk. Man könnte sich nun vorstellen, mit optischen uhren den Meeresspiegel über Kontinente hinweg zu vergleichen, einen gemeinsamen Bezug herzustellen. So ließen sich die über Jahrzehnte durchgeführten Pe-gelmessungen des Meeresspiegels, zum Beispiel in Sydney, auf Ho-nolulu oder in Brest vergleichbar machen. Bereits heute werden die Zeiten der nationalen Frequenzstandards, d.h. der Cäsiumuhren oder Wasserstofmaser, die unsere oizielle Zeit generieren, auf das Geo-id reduziert. Ein Höhenunterschied von einem Zentimeter zwischen Australien und Europa entspräche einer Diferenz von einer von 1018 Schwingungen pro Sekunde.

Die Erdigur ließe sich so zukünftig zentimetergenau mit uhren bestimmen. Natürlich müsste das nicht ganz triviale Problem gelöst werden, die über den Globus verteilten uhren gleich zu stellen. Doch auch dieses Problem scheint lösbar, und zwar mit Laserimpulsen, die via Satelliten die uhren vergleichen.

Cassini de Thury nahm sich 1761 vor, „diejenigen geographischen Finsternisse zu vertreiben, die . über diesen Theil Deutschlands herr-schen sollen“. Die Akademie übertrug Teile der notwendigen geodä-tischen und astronomischen Arbeiten einem Mitarbeiter von Cassini, dem französischen Ingenieurgeographen Saint Michèl. unzufrieden-heit mit dem Ergebnis seiner Arbeiten führte dazu, dass er von dieser Aufgabe nach einigen Jahren entbunden wurde. Es entstanden insge-samt nur zwei Kartenblätter. Fünfzig Jahre später, so schreibt 1859 Carl Friedrich Philipp von Martius, gab jedoch der große Mathematiker La-place vor dem französischen Senat „dem bayerischen Katastral-Mess-

Abb. 16: Auf dem

Geoid ticken alle Uhren

gleich. Ein Höhen-

unterschied von 1 cm

ergäbe einen relativi-

tischen Efekt von 1 aus

1018 Schwingungen pro

Sekunde.

155Festvortrag 155

Systeme, als dem vorzüglichsten, seine unumwundene Zustimmung und wies auf die Nachahmung dieses teutonischen Instituts hin“.

Es war ein hervorragendes Kartenwerk von Bayern entstanden. Die-ses Werk war die große und viel beachtete Leistung der Akademiemit-glieder ulrich Schiegg (1752–1810; Akademiemitglied 1803) und ins-besondere Johann Georg von Soldner (1776–1833; Akademiemitglied 1813).

In der Geographical Society zu London wurde es 1841 als das perfek-teste jemals in Angrif genommene katastrale Kartenwerk bezeichnet. Bayern war eine ernst zu nehmende Größe geworden im Ringen um die wahre Figur der Erde.

Danksagung: Herzlicher Dank ergeht an Dr. Cornelia Meyer-Stoll, Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und Prof. Dr. Hans-Peter Bunge, Lud-wig-Maximilians-universität, für wichtige Hinweise, sowie an die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Astronomische und Physikalische Geodäsie der Tu München.

Abb. 17: Die Akademiemitglieder Ulrich Schiegg (1752–1810) und Johann Georg von

Soldner (1776–1833) schufen ein hervorragendes Kartenwerk von Bayern.

156 Festvortrag156

Bildnachweise

Abb. 1 und 2: Chandrasekhar, S.: Ellipsoidal Figures of Equilibrium, Yale univer-sity Press, New Haven & London, 1969.

Abb. 3: Gravur nach R. de Tournières, 1737.

Abb. 4: Cox, C., B.F. Chao: Detection of a large-scale mass redistribution in the terrestrial system since 1998, Science 297, 831–833, 2002.

Abb. 5, 6 und 7: European Space Agency.

Abb. 8, 12 und 13: Arbeiten des Instituts für Astronomische und Physikalische Geodäsie der Technischen universität München.

Abb. 9: H.-P. Bunge, Ludwig-Maximilians-universität München.

Abb. 10: H. Keppler, universität Bayreuth.

Abb. 11: W. Bosch, Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut.

Abb. 14: M. Horwath, Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie der Technischen universität München.

Abb. 17: Abb. links: Bayerische Vermessungsverwaltung (www.vermessung.bayern.de); Abb. rechts: Geist und Gestalt, Band III, Tafel 72. C. H. Beck‘sche Verlagsbuchhandlung, München 1959.

Literaturnachweise

Adee, D.: Newton’s Principia. The Mathematical Principles of Natural Philoso-phy. New York 1846.

Chandrasekhar, S.: Ellipsoidal Figures of Equilibrium. Yale university Press, New Haven & London 1969.

Chao, B.F.: Earth’s oblateness and its temporal variations. C.R. Geoscience 338, 1123–1129, 2006.

Cox, C., B.F. Chao: Detection of a large-scale mass redistribution in the terrest-rial system since 1998. Science 297, 831–833, 2002.

Finsterwalder, R.: Zur Entwicklung der bayerischen Kartographie von ihren An-fängen bis zum Beginn der amtlichen Landesaufnahme, Deutsche Geodäti-sche Kommission, Reihe C, Nr. 108. München 1967.

Gauss, C.F.: Werke, 9. Band, Abschnitt 20, 48–50, Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Teubner, Leipzig 1903.

Habermeyer, A.: Die topographische Landesaufnahme von Bayern im Wandel der Zeit. Wittwer, Stuttgart 1993.

Kneißl, M.: Geodäsie, in: Geist und Gestalt, 2. Band, 53–61. C. H. Beck‘sche Ver-lagsbuchhandlung, München 1959.

King-Hele, D.G.: A tapestry of orbits. Cambridge university Press 1992.

157Festvortrag 157

Linprun, D. von: Versuche einer Verbesserung der Landkarte von Baiern, Ab-handlungen der Churfürstlich-baierischen Akademie der Wissenschaften, 2. Band. München 1764.

Listing, J.B.: ueber unsere jetzige Kenntnis der Gestalt und Grösse der Erde, Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften und der Ge-org- August-universität zu Göttingen, No. 3, 33–98, 1873.

Martius, C.F.Ph. von: Erinnerung an Mitglieder der mathematisch-physikali-schen Classe der K. Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München 1859.

Merson, R.H., D.G. King-Hele: use of artiicial satellites to explore the earth’s gravitational ield: results from Sputnik 2 (1957β). Nature, 182, 640–641, 1958.

Todhunter, I.: A History of the Mathematical Theories of Attraction and the Figure of the Earth, Vol. I und II. Macmillan and Co., 1873, Elibron Classics, London 2005.

Torge, W.: Geschichte der Geodäsie in Deutschland. De Gruyter, Berlin / New York 2007.

Willoweit, D. (Hrsg.): Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bay-erischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. C.H.Beck, München 2009.

159

Klassen- und Gesamtsitzungen (mit Vorträgen)

Die mit * bezeichneten Vorträge erscheinen, z.T. in erweiterter Form, in den Sitzungsberichten oder Abhandlungen im Verlag der Akademie in Kommission beim Verlag C.H.Beck, Wilhelmstr. 9, 80801 München, Tel. 089 38189-0.

Philosophisch-historische Klasse

15. Januar 2010

Zacher, Hans F., Geschichte und Krise der sozialen Marktwirtschaft.*

5. Februar 2010

Brenner Michael, Der Ruf nach Deutschland: über die Rückkehr jüdi-scher Geisteswissenschaftler aus dem Exil nach 1945.*

7. Mai 2010

Weitlauff Manfred, Die Konkordatspläne des Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg für den Wiederaubau der katholischen Kirche Deutschlands nach der Säkularisation – und was daraus geworden ist.*

9. Juli 2010

Lepsius oliver, Welche Auswirkungen hat die moderne Sicherheits-gesetzgebung auf die Grundrechtstheorie.*

12. November 2010

Warning Rainer, Ästhetisches Grenzgängertum bei Marcel Proust und Thomas Mann.*

10. Dezember 2010

Selig Maria, Sprachwissenschaft als Gesetzeswissenschaft. Zum wissenschaftstheoretischen Status der Linguistik im 19. Jahrhundert.

160 Vorträge und Berichte

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

5. Februar 2010

Mayr Ernst, Von Petrinetzen zu Polynomen: Modellierung, Algorith-men und Komplexität.*

7. Mai 2010

Kessler Horst, Arachnes Geheimnis: Die C-terminale Domäne des Spinnenseidenproteins kontrolliert die Entstehung des Fadens.*

12. November 2010

Buchner Johannes, Anstandsdamen und der molekulare Stress.*

Gesamtsitzungen beider Klassen

19. Februar 2010

Renner Susanne, Wer sind die nächsten Verwandten der Gurke und warum ist das wichtig?*

11. Juni 2010

Landau Peter, Der Archipoeta – Deutschlands erster Dichterjurist. Neues zur Identiizierung des politischen Poeten der Barbarossazeit.

22. Oktober 2010

ottmann Henning, Vertragstheorien in der politischen Philosophie der Neuzeit.

161

Todesfälle

Seit Veröfentlichung des Jahrbuches 2009 verstarben:

Ordentliche Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse

Müller-Seidel Walter, * 1. Juli 1918, † 27. November 1910

Korrespondierende Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse

Hadot Pierre, * 21. Februar 1922, † 25. April 2010

de Romilly Jacqueline, * 26. März 1913, † 18. Dezember 2010

Bydlinski Franz, * 20. November 1931, † 7. Februar 2011

Nachrufe auf die verstorbenen Mitglieder werden in der Regel im auf den Todestag folgenden Jahrbuch, in Ausnahmen ein Jahr später veröfentlicht.

163

Nachrufe

Walter Müller-Seidel

1.7.1918 – 27.11.2010

Am 27. November 2010 ist in München im Alter von 92 Jahren der emeritierte ordentliche Professor Dr. phil. Dr. h.c. Walter Müller-Seidel gestorben. Mül-ler-Seidel hatte, nach seiner Berufung als ao. Prof. nach München im Jahre 1960, den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturgeschichte von 1965 bis 1986 inne. Seit 1974 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Von 1986 bis 2003 hatte er den Vorsitz der Kom-mission für Neuere deutsche Literatur inne. Er en-gagierte sich in dieser Funktion, aber auch darüber hinaus, bis zu seinem Tod, für die historisch-kritische Stifter-Edition ebenso wie für die von der Akademie beratend begleitete historisch-kritische Edition der Werke und des Nachlasses von Jean Paul. uner-müdlich stand er mit seinem Rat und mit seiner wissenschaftlichen Kompetenz und Autorität den mitunter schwierigen unterfangen zur Seite. Alle, die dies miterleben durften, bewunderten seine bis ins hohe Alter nie nachlassende geistige Präsenz. Noch im Sommer 2009 nahm er an den gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste veranstalteten Gesprächsabenden zum Thema „Wissenschaft im Spiegel der Literatur“ teil. Die letzte Veröfentlichung Müller-Seidels war ein schriftlicher Dank an den Präsidenten der Akademie, Dietmar Willoweit, zum Ende seiner Amtszeit (Akademie Aktuell 4 (2010), 6–7).

Müller-Seidel wurde am 1. Juli 1918 in Schöna, Kreis Pirna, in Sachsen geboren. Nach seiner Gymnasialzeit nahm er im WS 1937/38 sein Stu-dium der Germanistik, Anglistik, Geschichte und Philosophie in Leip-zig auf, wurde dann aber 1939 bis 1945 zum Kriegsdienst eingezogen. Aufgrund einer Verwundung, die er sich im Mai 1940 in der Nähe von Gent zugezogen hatte, wurde er von 1941 bis Anfang 1943 vom Kriegs-dienst befreit und zur Fortsetzung des Studiums in Leipzig beurlaubt. Er lernte dort u. a. Hans-Georg Gadamer, Arnold Gehlen, Hermann Heimpel, Hermann August Korf, Levin Ludwig Schücking und Karl Vossler kennen. Nach dem Krieg war Müller-Seidel kurzfristig im un-

164 Nachrufe

terfränkischen Burgsinn als Lehrer tätig, bevor er 1946 sein Studium in Heidelberg bei Paul Böckmann und Karl Jaspers fortsetzte. 1949 wurde er bei Böckmann mit einer Dissertation über das Pathetische und das Erhabene in Schillers Jugenddramen promoviert.

Nicht zuletzt die schockierenden Erfahrungen während der Nazi-Herrschaft schärften Müller-Seidels Sensibilität für die Gefährdungen des Humanen. Ein instruktiver Vortrag, den er anlässlich seines 90. Ge-burtstages am Goethe-Institut in München gehalten hat, gibt darüber Auskunft (nachzulesen in der Zeitschrift „Geschichte der Germanistik“, Jahrgang 2008, Heft 33/34). Diesen Gefährdungen des Menschlichen, seine Verwurzelung und seine Anfechtungen in der Geschichte und seinen Gestaltungen in der Literatur galten fortan Müller-Seidels For-schungen. Nicht geschichtsferner humanistischer Idealismus ist das, den Müller-Seidel in Korfs Konstruktion des „Geistes der Goethezeit“ kennenlernte, sondern zeit- und gesellschaftskritische Literaturge-schichte. Müller-Seidels Habilitation erfolgte 1958 in Köln. Auch die Habilitationsschrift über Heinrich von Kleist („Versehen und Erkennen. Eine Studie über Heinrich von Kleist“, erschienen in Graz, 1961) legt von dieser Grundausrichtung seiner Studien Zeugnis ab. In den Blick genommen werden die Kleistschen Abgründe und Verwerfungen des Menschlichen. Das Werk ist zu einem Standardwerk der Forschung ge-worden und hat mehrere Aulagen erfahren (3. Aul. 1971).

„Gegengewichte“ hat Müller-Seidel in der Literatur und ihrer Erfor-schung gesehen, Gegengewichte gegen einen blinden Fortschritt, Ein-spruch gegen die ungerechtigkeiten politischer Systeme, Denkpausen im sich beschleunigenden Wandel der Geschichte. „Gegengewichte“, das war der Titel jenes autobiographischen Vortrags 2008; es ist ein Begrif, der an Jacob Burckhardt, Ernst Troeltsch und Reinhart Koselleck ausgebildet ist. Gemeint sind Relexionspotentiale in der Literatur und den Geisteswissenschaften, die dem bloßen Funktionieren entgegen-stehen. Das setzt die Besinnung auf die eigene Genese, die eigenen Kontexte voraus – die der Literatur und die der Wissenschaften. Mül-ler-Seidel hat sich daher immer auch den geschichtlichen Verankerun-gen der Literatur gewidmet. Der Sammelband „Die Geschichtlichkeit der deutschen Klassik“ von 1983 ist dafür ein Zeugnis. Müller-Seidel widmete sich aber auch den Wechselwirkungen mit anderen Denkfor-men, den Naturwissenschaften und den Rechtswissenschaften. und: Er forderte und betrieb immer wieder die Relexion der Geschichtlich-keit des eigenen Faches, der Germanistik. Nach einem Aufruf des deut-schen Germanistenverbandes, dessen Vorsitzender Müller-Seidel von 1967 bis 1973 war, und auf seine und Eberhard Lämmerts Initiative hin wurde am Deutschen Literaturarchiv in Marbach 1972 die „Arbeitsstel-le für die Erforschung der Geschichte der Germanistik“ eingerichtet, die nicht zuletzt auch die dunklen Jahre von 1933 bis 1945 ins Visier nehmen sollte.

165

In seiner Schrift „Die Deportation des Menschen“ geht Müller-Seidel dem Zusammenhang von Kakas Erzählung „In der Strakolonie“ mit zeitgenössischen Rechtsdiskursen nach (1986), in „Arztbilder im Wan-del“ verfolgt er die Interferenzen von Medizin und Literatur am Beispiel Arthur Schnitzlers (1997), an der Lebensgeschichte des Psychiaters und Lehrers Alfred Döblins Alfred Erich Hoche zeigt er das Spannungsfeld von Psychiatrie, Strafrecht und Literatur auf (1999). Eine umfangreiche Studie zu Literatur und Medizin in Deutschland von der Klassik bis zur Moderne befand sich in Vorbereitung – immerhin hatte Müller-Seidel ja mit dem Arzt, Physiologen und Dichter Schiller seine wissenschaft-lichen Studien begonnen.

Ein Buch über die soziale Romankunst Theodor Fontanes (1975, 3. Aul. 1994) zeigt den weiten Horizont Müller-Seidels. Zu Schiller aber ist er immer wieder zurückgekehrt – zuletzt in seiner Buchpublikation über Schiller und die Politik, die den bezeichnenden Titel trägt „Nicht das Große, nur das Menschliche geschehe“, ein Wort des jungen Picco-lomini aus „Wallenstein“, das auch in Schillers Sinne sei und mit dem der Autor des Buches über ihn sichtlich sympathisiert. Müller-Seidel war Schiller auch als Mitherausgeber der Briefe im Rahmen der „Na-tionalausgabe“ (Bd. 23) und als Mitherausgeber des Jahrbuchs der Deutschen Schiller-Gesellschaft über 40 Jahre hinweg (1958 bis 1998) verbunden.

Müller-Seidel hat über 100 Schülerinnen und Schüler zur Promoti-on und mehr als 25 zur Habilitation und zu Professuren geführt. Auch deshalb, weil er sich in einer höchst bemerkenswerten und selbstlosen Weise über Jahrzehnte hin um den wissenschaftlichen Nachwuchs kümmerte, wurde er zu einem der einlussreichsten Germanisten des letzten halben Jahrhunderts.

Am Ende seines Lebens arbeitete Müller-Seidel an einer Autobio-graphie, deren ersten Teil er „Wissenschaftsgeschichte aus autobio-graphischer Sicht“ nannte. Jener Vortrag zum 90. Geburtstag ist ein Teil daraus. Zu hofen ist, dass sich in seinem Nachlass noch Weiteres inden möge. Dies wäre ein Glücksfall für die Germanistik und ihre Wissenschaftsgeschichte.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und ihre Kommission für Neuere deutsche Literatur werden Walter Müller-Seidel ein dank-bares und ehrenvolles Andenken bewahren.

Helmut Pfotenhauer

Walter Müller-Seidel

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André Gouron

21.6.1931 – 22.12.2009

Der Tod des französischen Rechtshistorikers An-dré Gouron am 22. Dezember 2009 ist ein überaus schwerer Verlust für die internationale rechtshis-torische Forschung. Der 1931 in Nîmes geborene Gelehrte wirkte als Professor seit 1961 an der uni-versität Montpellier, deren mittelalterliche Anfän-ge er in mehreren Studien erforscht hat. Seit 2004 war er der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten als korrespondierendes Mitglied verbunden; er war ferner Mitglied der Academia dei Lincei in Rom und der Academia di Scienze e Lettere in Mailand.

1988 wurde er zum korrespondierenden und 1999 zum ordentlichen Membre de L‘Institut de France gewählt. Er war Ehrendoktor der uni-versitäten Barcelona und Leuven (Löwen) und stand in enger Verbin-dung zum Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt/M., dessen Beirat er lange Zeit angehörte, darunter acht Jah-re als Vorsitzender. Seine Verbindung zur internationalen Forschung im mittelalterlichen Kanonischen Recht zeigte sich vor allem durch grundlegende Beiträge auf den internationalen Kongressen des Ste-phan-Kuttner-Institute of Medieval Canon Law, zuerst in Toronto 1972.

Das ius commune des Mittelalters in seinen beiden Zweigen des römischen und kanonischen Rechts stand im Mittelpunkt seiner über-aus fruchtbaren Forschungen seit etwa 1960. Als Président der Société des anciens pays du droit écrit hatte er eine Schlüsselstellung in der französischen rechtsgeschichtlichen Forschung. Der internationale Ruf Gourons ist auch in einer ihm gewidmeten, 2000 erschienenen Festschrift mit dem Titel „Excerptiones iuris: Studies in honor of André Gouron“ dokumentiert, mit 40 Beiträgen französischer, italienischer, spanischer, niederländischer, deutscher, polnischer, englischer und amerikanischer Rechtshistoriker.

Als Forscher war Gouron bis in die letzten Monate seines Lebens ein überaus produktiver Entdecker, der seine Fachgenossen immer wieder durch neue Funde und Perspektiven zur Geschichte des mittelalterli-chen gelehrten Rechts überraschte. Seine Entdeckungen veröfentlich-te er in der Regel in komprimierten Aufsätzen; einiges Wesentliche erschien noch nach seinem Tode. Zwischen 1984 und 2006 publizierte er fünf große Aufsatzbände; der letzte trägt den Titel „Pionniers du droit occidental au Moyen Âge“. In der Tat waren es die Pioniere in der Geschichte der Rechtswissenschaft, vor allem außerhalb Italiens, die zuerst Gouron entdeckte, so dass wir jetzt eine Reihe vor ihm völlig unbekannte große Autoren in Europas Regionen kennen und fast alle anonym überlieferten Schriften zum römischen Recht aus der Grün-

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dungsphase der Jurisprudenz im 12. Jahrhundert bestimmten Ver-fassern und Schulen zugewiesen werden können. Eine sensationelle Entdeckung betraf den von Gouron gefundenen provenzalischen Ju-risten Géraud, dem er 1984 als Autor die Summa Trecensis zum Co-dex lustinianus zuordnen konnte, das erste Lehrbuch des römischen Rechts im Mittelalter. Als Gouron dies erstmalig bei einem Kongress auf dem Mendola-Pass vortrug, sprach der dort anwesende italieni-sche Rechtshistoriker Paradisi von einem Erdbeben, da man vorher bei dem genannten Werk stets ein Produkt Bologneser Jurisprudenz vermutet hatte. In der Region der Provence entdeckte Gouron noch zahlreiche andere schöpferische Juristen, unter ihnen den Verfasser der provenzalischen Summe „Lo Codi“, eines über die Provence hinaus in Spanien und Italien im 12. Jahrhundert verbreiteten Lehrbuchs, das sogar im Königreich Jerusalem zur Grundlage von Gesetzen wurde. Gouron konnte 2001 auch die „Quaestiones de iuris subtilitatibus“, ein seit 1894 bekanntes Hauptwerk des römischen Rechts aus dem 12. Jahrhundert, als erster einem Pariser Verfasser zuweisen und damit die Anfänge des Studiums des römischen Rechts in Paris erfassen. Die frühesten Rechtsschulen in Südfrankreich standen stets im Mittel-punkt seiner Forschungen, darüber hinaus aber auch die Pariser und die anglo-normannische Rechtswissenschaft sowie in Deutschland die Rechtschulen von Köln und Bamberg in dieser Zeit. Es war eine sei-ner Hauptthesen, dass Bologna erst um 1200 alle anderen Rechtsschu-len in Europa nördlich und westlich der Alpen überlügeln konnte. Bei den außeritalienischen Rechtsschulen erkannte er, dass die Kanonistik dem römischen Recht den Weg bahnte, während in Bologna lange Zeit Legistik und Kanonistik streng geschieden waren. Kanonisten schrie-ben die ersten Lehrbücher des Zivilprozesses und die frühesten Straf-rechtstraktate. Bisher hat die rechtshistorische Zunft seine Entdeckun-gen in ihrer Bedeutung noch nicht adäquat berücksichtigt, was auch damit zusammenhängen mag, dass er vieles in der katalanischen Zeit-schrift „Initium“ publizierte, die zumindest in Deutschland manchem Rechtshistoriker wohl noch nicht bekannt ist. Jedenfalls muss man Gouron als Forscher auf dem Spezialgebiet der Geschichte des römi-schen Rechts im Mittelalter schon jetzt neben Max Conrat (1851–1911) und Hermann Kantorowicz (1877–1940) als einen der größten Nach-folger Savignys einreihen. Hochbedeutsam sind auch seine Publikati-onen zur Dogmen- und Institutionengeschichte des gelehrten Rechts, so zur Theorie des Gewohnheitsrechts, zur Geschichte der juristischen Person, der Vermutungslehre im Prozessrecht und zur Erindung der progressiven Einkommenssteuer im 12. Jahrhundert. Legistische und kanonistische rechtsgeschichtliche Forschung wird in Zukunft von dem Niveau und den neuen Perspektiven ausgehen müssen, die Gou-ron mit seinem Lebenswerk erreicht hat.

Peter Landau

André Gouron

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Sir Hugh Lloyd-Jones

21.9.1922 – 5.10.2009

In seiner ungemein ofenen, in der Tradition von Augustins „Confessiones“ und den „Confessions“ Rousseaus stehenden Autobiographie „Marginal Comment“ erzählt Sir Kenneth Dover, sein Freund Hugh Lloyd-Jones und er hätten einst gewettet, der jeweils andere werde der nächste Inhaber des Regius Chair of Greek in oxford sein. Als dann 1960 die Entscheidung über die Nachfolge von Eric Ro-bertson Dodds anstand, da war es zunächst Do-ver, der den legendären Brief des britischen Prime Ministers erhielt, aber Hugh Lloyd-Jones wurde,

da Dover in St. Andrews blieb, der neue Regius Professor of Greek. So konnten beide sich als Sieger ihrer ungewöhnlichen Wette fühlen.

Geboren ist Peter Hugh Jeferd Lloyd-Jones am 21. September 1922 in St. Peter Port auf der Kanalinsel Guernsey. Nach dem Besuch des Lycée Français in London und der Westminster School, an der J.T. Christie ihn nach eigener Angabe besonders prägte, studierte er 1940–1941 und 1946–1948, unterbrochen durch den Kriegsdienst in Fernost als Frei-williger im Intelligence Corps, als Scholar of Christ Church Klassische Philologie in oxford. Neben seinen britischen Lehrern beeinlussten ihn hier die deutschen Emigranten Eduard Fraenkel, Rudolf Pfeifer und Paul Maas, dem er später ein lebensvolles Porträt gewidmet hat. 1948 wurde er Fellow of Jesus College in Cambridge, kehrte jedoch 1954 als Fellow of Corpus Christi College nach oxford zurück. Den dortigen Regius Chair of Greek, den „bedeutendsten Lehrstuhl in diesem Fache, den das Vereinigte Königreich zu bieten hat“ (Hans Rudolf Schwyzer), hatte er von 1960 bis zur Emeritierung 1989 inne. Seither lebte und arbeitete er überwiegend in den Vereinigten Staaten, wo seine zwei-te Frau Mary Lekowitz Professor of Classics am Wellesley College in Maryland war. Am 5. oktober 2009 ist er im 88. Lebensjahr gestorben.

Hugh Lloyd-Jones hat ein wissenschaftliches Œuvre von ungewöhn-licher Spannweite und außergewöhnlichem Reichtum geschafen. Auf seine 1957 erschienene Ausgabe der auf Papyrus erhaltenen Fragmen-te des Aischylos in der Loeb Classical Library folgte 1960 eine kritische Edition der nicht lange zuvor erstmals publizierten Menanderkomödie „Dyskolos“ in den Oxford Classical Texts. Sein aus den Sather Lectures des Jahres 1969 erwachsenes, 1971 erschienenes Buch „The Justice of Zeus“ gilt dem in der Gestalt der Dike verkörperten Prinzip der Gerech-tigkeit, dessen Gestaltungen Lloyd-Jones von den homerischen Epen bis hin zur Literatur des ausgehenden 5. Jahrhunderts v. Chr. verfolgte. Im Gegensatz zu Darstellungen, die einseitig die in dieser Zeitspanne sich vollziehende Entwicklung betonen, lag ihm besonders daran, die

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Kontinuität griechischen Rechtsdenkens in diesen Jahrhunderten her-auszuarbeiten.

Sein Hauptwerk ist zweifellos das monumentale, 1983 gemeinsam mit Peter Parsons herausgebrachte „Supplementum Hellenisticum“, in dem die gesamten nicht in größere Sammlungen eingegangenen Fragmente hellenistischer Dichtung mustergültig ediert und erschlos-sen sind. Die Kritik hat das Werk, das 2005 noch durch ein „Supple-mentum Supplementi Hellenistici“ ergänzt wurde, einhellig als eine der großen philologischen Leistungen des 20. Jahrhunderts gewürdigt.

1990 folgte eine zusammen mit Nigel Wilson erarbeitete kritische Edition des Sophokles. Sie ersetzt die seit langem erneuerungsbedürf-tige Sophokles-Ausgabe von Pearson in der Bibliotheca Oxoniensis. Ein Begleitband „Sophoclea. Studies on the Text of Sophocles“ und die untersuchungen „Sophocles: Second Thoughts“ (1997) setzen sich eindringend mit einer Vielzahl schwieriger Stellen auseinander und begründen getrofene Entscheidungen.

unter den Titeln „Greek Epic, Lyric, and Tragedy“ sowie „Greek Come-dy, Hellenistic Literature, Greek Religion, and Miscellanea“ erschienen 1990 in zwei Bänden „The Academic Papers of Sir Hugh Lloyd-Jones“ und 2005 „The Further Academic Papers of Sir Hugh Lloyd-Jones“. Zu-sammen mit der dazugehörigen „Bibliography“ geben sie einen impo-nierenden Eindruck von umfang und Bedeutung seines Schafens. Be-reits 1982 waren die beiden Essay-Sammlungen „Blood for the Ghosts“ und „Classical Survivals“ vorangegangen, in denen sich Lloyd-Jones perspektivenreich mit dem Einluss der Griechen auf die Neuzeit be-schäftigt. 1991 ist ihnen unter dem Titel „Greek in a Cold Climate“ ein weiterer rezeptionsgeschichtlich orientierter Essayband gefolgt.

Er war u.a. Fellow of the British Academy, korrespondierendes Mit-glied der Akademie der Wissenschaften zu Athen, der American Aca-demy of Arts and Sciences, der Rheinisch-Westfälischen Akademie, der Accademia di Archeologia, Lettere e Belle Arti in Neapel und, seit 1992, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, sowie Ehrendoktor der universitäten Chicago, Tel Aviv, Thessaloniki und Göttingen. 1989 erhob ihn die britische Königin in den Adelsstand. 1999 erschien in oxford, von Jasper Griin herausgegeben und von Bernard Knox mit einer würdigenden Einführung versehen, der Band „Sophocles Revi-sited. Essays Presented to Sir Hugh Lloyd-Jones“, der die Beiträge von Freunden und Schülern zu seinem 75. Geburtstag vereinigt.

In dem Buch „The Justice of Zeus“ schrieb Hugh Lloyd-Jones einst: „one of the best reasons for studying the past is to protect oneself against that insularity in time which restricts the uneducated and those who write to please them.“ Mit diesen Worten hat er eine der wichtigsten Triebkräfte seiner wissenschaftlichen Arbeit auf ebenso unkonventionelle wie unmissverständliche Weise angedeutet.

Ernst Vogt

Sir Hugh Lloyd-Jones

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Winfried Bühler

11.6.1929 – 14.2.2010

Am frühen Nachmittag des 24. Februar 2010 fand sich auf dem kleinen Friedhof der St. Georgskirche in Bogenhausen am Hochufer der Isar ein großer Kreis von Verwandten, Freunden und Kollegen zusammen, um Abschied von Winfried Bühler zu nehmen, der nach kurzer, schwerer Krankheit am 14. Februar im 81. Lebensjahr verstorben war.

Winfried Bühler wurde am 11. Juni 1929 als Sohn des Finanz- und Steuerrechtlers ottmar Bühler in Münster geboren. Nach dem Abitur am altsprach-lichen Beethoven-Gymnasium in Bonn studierte

er in Bonn, Tübingen, Hamburg, Lyon und München schwerpunktmä-ßig Klassische Philologie. Als seine wichtigsten Lehrer hat er Wolfgang Schmid in Bonn, Günther Jachmann in Köln und Rudolf Pfeifer in München bezeichnet. Auf das erste Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen folgten Assistentenjahre am Seminar für Klassische Philologie der universität München, 1957 die Promotion bei Rudolf Pfeifer und 1962 die Habilitation für Klassische Philologie. Nach ei-nem zweijährigen Forschungsstipendium der Deutschen Forschungs-gemeinschaft wurde Bühler 1966 als Associate Professor an die uni-versity of California in Los Angeles und 1967 als ordentlicher Professor für Klassische Philologie und Leiter des Thesaurus linguae Graecae, um den er sich in der Folge ganz besondere Verdienste erwarb, an die universität Hamburg auf jenen Lehrstuhl berufen, den vor ihm Bruno Snell und Hartmut Erbse bekleideten und den er bis zu seiner Eme-ritierung im Jahre 1991 innehatte. Einen Ruf an die universität Bern lehnte er 1970 ab.

Bühler, der zu den führenden Gräzisten seiner Generation gehörte, hat auf den unterschiedlichsten Gebieten der antiken Literatur von ihren Anfängen bis in die byzantinische Zeit hinein gearbeitet. Seine Dissertation galt dem hellenistischen Kleinepos „Europa“ des Mo-schos (Wiesbaden 1960). Die Arbeit bietet neben einer Behandlung der handschriftlichen überlieferung und einem überblick über die Europasage in der Literatur einen eigenständig konstituierten Text mit übersetzung und einen umfangreichen Kommentar, der die Stel-lung des Werkes in der epischen Tradition zu bestimmen und das ihm Eigene und für seine Zeit Charakteristische herauszuarbeiten sucht. Sie hat zu einer gerechteren Würdigung dieser lange in ihrem Wert verkannten hellenistischen Dichtung Wesentliches beigetragen. Der Bühler darauhin übertragene Artikel „Europa II (mythologisch)“ im Reallexikon für Antike und Christentum (Band 6, 1966) weitete sich in der Folge zu der kleinen Monographie „Europa. Ein überblick über die

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Zeugnisse des Mythos in der antiken Literatur und Kunst“ (München 1968) aus, deren umschlag seine Frau, die Malerin Ria Fisser-Bühler, die ihm in über fünfzigjähriger Ehe verbunden war, ansprechend ge-staltete.

Bühlers Habilitationsschrift versteht sich als ein Beitrag zum Thema „Tradition und originalität in der Schrift vom Erhabenen“, der wich-tigsten literatur- und stilkritischen Abhandlung, die aus dem Alter-tum erhalten ist (Göttingen 1964). Von der Einsicht ausgehend, dass Verständnis des Sachlichen nicht ohne sprachliche Interpretation, sprachliche Interpretation nicht ohne Textkritik möglich sei, bemüht sich die auch methodisch wichtige Arbeit bei der Erklärung zahlreicher schwieriger Stellen um „die richtige Mitte zwischen behutsamer Ver-teidigung der überlieferung mit allen Mitteln der verfeinerten Sprach-kenntnis und entschlossenem kritischen Zugreifen“ (S. 6).

Diese Nähe zu den Texten ist es, die alle Arbeiten Bühlers auszeich-net. Sie kommt in einer umfassenden, sich auf die gesamte antike Li-teratur erstreckenden Belesenheit ebenso zum Ausdruck wie in einer intensiven Beschäftigung mit den Handschriften als den wichtigsten Trägern der literarischen überlieferung. So wundert es nicht, dass Bühler seinerzeit zu den Initiatoren einer wissenschaftlichen Erforder-nissen genügenden Neukatalogisierung der griechischen Handschrif-ten der Bayerischen Staatsbibliothek gehört hat.

unter den Arbeiten Bühlers, die literaturwissenschaftlichen Fragen und Methodenproblemen gewidmet sind, seien sein Aufsatz über das Element des Visuellen in der Eingangsszene von Heliodors Roman „Aithiopika“ (Wiener Studien 89, 1976) und seine Antrittsrede in der Göttinger Akademie der Wissenschaften über die Philologie der Grie-chen und ihre Methoden (Göttingen 1978) besonders hervorgehoben.

Aus Bühlers lebenslangem Interesse für die griechischen Sprichwör-ter, die kulturhistorisch, insbesondere jedoch für die Geschichte der griechischen Ethik von herausragender Bedeutung sind, ist schließlich sein monumentales Lebenswerk erwachsen, eine groß angelegte und vielseitig kommentierte Neuausgabe der Sammlung des Zenobios, von der bei seinem Tode drei umfangreiche Bände vorlagen (Göttingen 1982–1999) und von der zu hofen ist, dass sie auf der Basis der von ihm hinterlassenen Materialien noch zu einem gewissen Abschluss gebracht werden kann. Mit dieser durch Scharfsinn, Gründlichkeit und Gelehrsamkeit in gleicher Weise ausgezeichneten Edition hat Bühler Maßstäbe gesetzt und für jede künftige Beschäftigung mit den grie-chischen Parömiographen einen dauerhaften Grund gelegt.

Seit 1972 gehörte Winfried Bühler als ordentliches Mitglied der Joa-chim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften in Hamburg an, deren Präsident er von 1982 bis 1985 war. Seit 1974 war er korrespondieren-des, seit 1985 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, seit 1985 Corresponding Fellow of the British Academy,

Winfried Bühler

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seit 1988 korrespondierendes Mitglied unserer Akademie und seit 2002 Ehrendoktor der universität Thessaloniki.

Winfried Bühler war einer jener selten gewordenen Menschen, die keinerlei Auhebens von sich machen. Persönlich von einer an Selbst-verleugnung grenzenden Bescheidenheit, im umgang mit anderen von bedingungsloser Verlässlichkeit, ließ er in der Vertretung des von ihm als richtig Erkannten keine Kompromisse zu. Sein Werk verkörpert eine für die wechselnden Moden der Zeit unanfällige philologia peren-nis: „verbum editoris stat, tumor mysticus praeterit.“

Ernst Vogt

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Pierre Hadot

21.2.1922 – 25.4.2010

Pierre Hadot war einer der bedeutendsten Erfor-scher der griechischen und römischen Philoso-phie in der Gegenwart. Fundiert in einer genauen Kenntnis der klassischen Philosophie der Griechen, galt sein Hauptinteresse dem Hellenismus – der Stoa und Epikur also – der Philosophie und Religio-sität der Spätantike – dem Neuplatonismus – und deren produktiver und kritischer Entfaltung in der frühen christlichen Theologie und in der Geistes-geschichte der Neuzeit. Den Anfang seines wis-senschaftlichen Weges hat Pierre Hadot auf Anre-gung und in Zusammenarbeit mit Paul Henry, dem Editor Plotins, mit einer Ausgabe der Trinitarischen Schriften des Marius Victorinus ge-macht: Durch eine analytisch gründliche Einführung in sein Denken, durch eine französische übersetzung und durch einen großen lehrrei-chen Kommentar hat er die philosophische Struktur dieser bedeutsa-men philosophischen Theologie des 4. Jahrhunderts aufgeschlossen (Sources Chrétiennes Bd. 68/69, Paris 1960). Die weiter ausgreifende Antwort auf die hierin sich stellende Frage, welche Form neuplatoni-scher Philosophie für die Trinitätslehre des Marius Victorinus maßge-bend geworden sei, gibt Pierre Hadot in seiner 1968 in zwei Bänden erschienenen Thèse „Porphyre et Victorinus“. Er führt darin die in drei Gruppen in Victorinus‘ theologischen Traktaten erscheinenden rein philosophischen Texte mit überzeugenden Argumenten auf Porphy-rios, den Schüler Plotins, zurück, im Besonderen auf dessen (uns nur fragmentarisch überlieferten) Kommentar zum platonischen Dialog „Parmenides“. In der umformung wesentlicher porphyrianischer Ge-dankengänge kann Marius Victorinus die substantiale Einheit der Tri-nität durch Vernunftgründe evident machen. Die Trinitätsspekulation des Marius Victorinus erweist sich als Paradigma für Möglichkeit und Folgen der Integration griechischer Metaphysik in christliche Theolo-gie, sowie für die Einsicht in die Entfaltung des Seins- und Geist-Begrif-fes in der abendländischen Philosophie.

Während sich Pierre Hadot in „Porphyre et Victorinus“ vornehmlich auf die philosophischen Voraussetzungen und Intentionen des victo-rinischen Denkens konzentriert, stellt er in der 1971 folgenden Mono-graphie „Marius Victorinus“ die in sich vielfältige und in manchem dis-parat erscheinende Ganzheit von Victorinus‘ Werk vor: die rhetorische, logische, metaphysische und theologische Komponente im Kontext eines Lebens zwischen und in römischer Geistes- und Lebenswelt und christlichem Glauben. Durch übersetzungen aus dem Griechischen (etwa plotinischer Texte, der für Augustinus bestimmend geworde-

Pierre Hadot

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nen „Libri Platonicorum“ und der „Isagoge“ des Porphyrios) wirkte Vic-torinus auch als Vermittler philosophischer Terminologie und Impuls-geber für die Ausbildung mittelalterlicher Logik.

Hadots Arbeiten zu Porphyrios und Victorinus mögen – trotz ihrer Selbständigkeit – verstanden werden als ein ständiges umkreisen der philosophischen Zentralgestalt des spätantiken Neuplatonismus: Plotin. Schon 1957 hat er in den Entretiens über Les Sources de Plotin in Vandœvres als Jüngster im Kreise der Presbyteri Neoplatonici ei-nen für Plotins Philosophieren zentralen Gedankenzug zur Diskussi-on gestellt – Être, Vie, Pensée chez Plotin et avant Plotin –, der zu ei-nem der „Referenztexte“ in der Plotin-Forschung geworden ist. Eine für Plotins Grundintention sensible „Einführung“ publizierte er unter dem programmatischen Titel „Plotin ou la simplicité du regard“ 1963 (es folgten bisher 3 Aulagen). Das protreptisch Gewinnende an die-ser „Einführung“ in Plotin ist der Blickpunkt, aus dem heraus Plotins Philosophie durch all ihre Dimensionen hindurch konsequent gesehen wird: nicht – anachronistisch schematisierend – als „System“, für das, nach hinlänglich bekannter Manier, die sog. Hypostasen „das Eine, der Geist, die Seele“ deduktiv „von oben nach unten“ vorgestellt werden könnten. Vielmehr entfaltet Hadot das plotinische Denken, seiner Grundintention angemessen, als einen dynamischen Vollzug, als die „Lebensform“ des Philosophierenden selbst. In einem inneren Aufstieg des Denkens soll der Mensch sein wahres Selbst entdecken, sich als solches konstituieren und sich der metaphysischen Grundlegung sei-nes Seins und Lebens bewusst werden – bis zum Selbstüberstieg des Denkens in der Einung mit dem Einen Grund. In diese Einheit als reine Gegenwart zu inden, ist das Ziel des „Einfachwerdens des Blicks“ – einer expérience mystique.

Pierre Hadot inaugurierte die Reihe „Les Écrits de Plotin“, in der alle 54 Schriften Plotins in einer neuen französischen übersetzung durch Einleitung und Kommentar analysiert werden sollen. Hadot hat für dieses gewaltige unternehmen beispielhaft selbst drei im Denken Plo-tins besonders bedeutsame Traktate interpretiert: „über das Gute und die Ideen“ (1988), „über Eros“ (1990) und (die frühe Schrift) „über das Gute und das Eine“ (1994). Diese Kommentare zeichnen sich allesamt aus durch intensive Durchdringung der argumentativen Struktur des plotinischen Denkens, durch begriliche Sorgfalt in der Darstellung der einzelnen Gedankenzüge und deren Verbindung zur Gesamtin-tention von Plotins philosophischer Theorie, durch eine genaue Er-örterung der geschichtlichen Herkunft eben dieser Philosophie und nicht minder der Bedeutung ihres originären Proils. Sie stellen eine meisterhafte Einheit von philologischer und philosophischer Erschlie-ßungskraft eines Denkens dar.

Den an Plotin (La simplicité du regard) erprobten Grundgedanken, dass antike Philosophie nicht so sehr als „System“, als rein begrili-

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cher „Diskurs“, betrachtet werden könne, sondern als eine „Lebens-form“ (manière de vivre, mode de vie) zu verstehen sei, hat Hadot in zwei Büchern eigens als Wesenszug so gut wie aller antiken Philoso-phie beansprucht und einleuchtend dargestellt: „Exercices spirituels et philosophie antique“ (1981; deutsch: „Philosophie als Lebensform. Geistige übungen in der Antike“, 1991) und „Qu’est-ce que la philoso-phie antique?“ (1995; deutsch: „Wege zur Weisheit oder Was lehrt uns die antike Philosophie“, 1999). Der antike Gedanke, dass Philosophie eine „Lebensform“ sein soll, dass Leben und Relexion eine bewusste Einheit im Philosophierenden ausmachen, ist mit besonderer Inten-sität, freilich mit unterschiedlichen Zielen, vor allem im Stoizismus, Epikureismus und Neuplatonismus realisiert worden: ständige Selbst-prüfung, Meditation, Konzentration auf die Gegenwart bewussten Lebens, Rückgang ins Innere um der inneren Freiheit und der Selbst-erkenntnis willen. Die speziisch stoische Variante von Philosophie als Lebensform hat Pierre Hadot eindringlich gezeigt in einer wahrhaft protreptischen Auslegung der „Lebensphilosophie“ des Kaiser-Phi-losophen Marc Aurel aus dem umfassenden Horizont der stoischen Ethik heraus – unter dem Titel „La Citadelle intérieure“ (1992; deutsch: „Die innere Burg. Anleitung zu einer Lektüre Marc Aurels“, 1997). Dieses Buch stellt das diferenziert begründete Wagnis dar, die beschriebene Weise des Philosophierens als einen faszinierenden Impuls auch für Denken und Handeln in unserer Gegenwart zu begreifen. So wäre u. a. eine von Marc Aurels „Ermahnungen“, die er „an sich selbst“ richtet, durchaus als ein universales Modell für ein ideales Mensch-Sein zu bedenken: „Hüte dich, dass du nicht verkaiserst. Bleibe einfach, gut, rein, würdig, ungeziert, ein Freund der Gerechtigkeit, ehrfürchtig vor den Göttern, wohlwollend, liebevoll, standhaft in der Vollendung ge-ziemender Werke. Kämpfe darum, so zu bleiben, wie die Philosophie dich haben wollte.“

Bei der Darstellung der Grundabsicht antiker Philosophie macht Pierre Hadot deren unterschied zu zahlreichen Formen der Philosophie in der Neuzeit und Gegenwart deutlich. Seine in gewisser Hinsicht wertende Einschätzung hat ihn allerdings nicht historistisch in die An-tike eingeschlossen, er hat sich vielmehr immer wieder mit Hegel und Schelling, der deutschen Romantik und Goethe, Henri Bergson, Mau-rice Merleau-Ponty, Jean Wahl, mit Edmund Husserl und Martin Heid-egger, Michel Foucault und Ludwig Wittgenstein gründlich beschäf-tigt und dies auch in seinen Publikationen gezeigt. Mit dem Ausgrif in die Neuzeit und Gegenwart geht Pierre Hadot der Frage nach (pro-grammatisch in seiner Leçon inaugurale für seine Tätigkeit im Collège de France vorgestellt), in welchem Maße und Sinne antike Philosophie, trotz Diferenz und bestimmter Fremdheit gegenüber Späterem, an die Moderne anschlussfähig ist – ohne zwanghafte Aktualisierung –, ob die Kraft der Vernunft zur produktiven oder kritischen Entfaltung

Pierre Hadot

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des ehemals Gedachten in einem neuen Kontext fähig ist, ob sie auch zunächst inkompatibel erscheinenden Gedanken, Begrifskomplexen oder Metaphern einen neuen Sinn zu geben vermag.

Sein Lebensweg in Institutionen von Forschung und Lehre führte Pierre Hadot 1949 als chercheur zum Centre National de la Recher-che Scientiique (CNRS), dann – 1964 – in die Stellung eines Directeur d‘Études an der École Pratique des Hautes Études in Paris und zuletzt – 1982 – in eine Professur („Histoire de la pensée hellénistique et ro-maine“) am Collège de France; seit 1991 war er dort Honorarprofessor. – Verheiratet war er seit 1966 mit Ilsetraut Marten. Beide verband das Leben und ihre Philosophie, die aus dem griechischen und römischen Denken ihre Kraft bezog.

Pierre Hadot starb am 25. April 2010 in Paris.Werner Beierwaltes

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Neuwahlen

In der Plenarsitzung am 19. Februar 2010 wurden gewählt:

zu ordentlichen Mitgliedern

in der Philosophisch-historischen Klasse

Drexl Josef, Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht und Honorarprofessor für Europäi-sches und Internationales Wirtschaftsrecht, universität München

Heitmann Annegret, o. Professorin für Nordische Philologie, univer-sität München

ottmann Henning, em. o. Professor für Politische Theorie und Philo-sophie, universität München

Strohschneider Peter, o. Professor für Germanistische Mediävistik, universität München

in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Buchner Johannes, o. Professor für Biotechnologie, Tu München

Buras Andrzej J., o. Professor für Theoretische Elementarteilchen-physik, Tu München

Jannsen uwe, o. Professor für Mathematik, universität Regensburg

zu korrespondierenden Mitgliedern

in der Philosophisch-historischen Klasse

Allmendinger Jutta, o. Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung, Humboldt-universität zu Berlin

Kölzer Theo, o. Professor für Mittlere und Neuere Geschichte, uni-versität Bonn

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in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Blümel Wolf Dieter, o. Professor für Physische Geographie, universi-tät Stuttgart

Phu Hoang Xuan, Full Professor für Mathematik, Vietnam Academy of Science and Technology, Hanoi, Vietnam

Schmid Günter, em. o. Professor für Anorganische Chemie, universi-tät Duisburg-Essen

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Würdigungen der neuen Mitglieder

Josef Drexl

Josef Drexl gehört zu den führenden Vertretern des Rechts des Geistigen Eigentums, des Wettbe-werbsrechts und des Europarechts. Er studierte Rechtswissenschaften in München und wurde 1990 mit einer Arbeit über urheberrecht im Rah-men des GATT promoviert. 1992 erwarb er den Magistertitel an der Rechtsfakultät in Berkeley, Kalifornien, mit wirtschaftsrechtlichen Studien zur economic analysis of law und zur Spiel- und Entscheidungstheorie. 1996 folgte die Habilitation in München mit einer wegweisenden Schrift über die zivilrechtliche und wirtschaftswissenschaftli-che Stellung des Verbraucherschutzes.

1997 wurde Josef Drexl zum ordinarius für Zivilrecht und europäi-sches Wirtschaftsrecht an der universität Würzburg ernannt. Im Jahr 2000 folgte er einem Ruf auf den Münchner Lehrstuhl für Europäi-sches und Internationales Wirtschaftsrecht. Schon im folgenden Jahr wurde er zum Direktor des Max-Planck-Instituts für Geistiges Eigen-tum, Wettbewerbs- und Steuerrecht in München berufen. Er versieht eine Honorarprofessur an der Münchener Juristenfakultät für die ge-nannten Rechtsgebiete.

unter seinen zahlreichen Veröfentlichungen sind Kommentierun-gen zum Kollisionsrecht und Beiträge sowohl zu aktuellen Problemen als auch zu theoretischen Grundlagen des Europarechts, des Wettbe-werbsrechts und des Rechts des geistigen Eigentums zu nennen.

Würdigungen180

Annegret Heitmann

Annegret Heitmann wurde 1952 in Kappeln an der Schlei geboren. Sie studierte an den universitäten Kiel und Kopenhagen, legte in Kiel 1978 das Staats-examen ab und wurde dort 1981 im Fach Nordi-sche Philologie promoviert. Von 1983 bis 1987 lehr-te sie als Lecturer an der university of East Anglia in Norwich und war – nach der Ablehnung eines „research fellowship“ am Clare Hall College Cam-bridge – seit 1987 Wissenschaftliche Assistentin an der universität Kiel, wo sie sich 1994 habilitierte. Noch im selben Jahr wurde sie auf ein Extraor-dinariat für Nordische Philologie, insbesondere

für skandinavistische Literaturwissenschaft, an der LMu München berufen, das 1997 – in Abwehr eines Rufes auf ein ordinariat an der Humboldt-universität Berlin – in einen Lehrstuhl für Nordische Phi-lologie umgewandelt wurde. Der LMu München blieb sie auch 2005 treu, als sie einen höchst attraktiven Ruf als Institutsdirektorin an das university College London erhalten hatte. Innerhalb der LMu hat sie erfolgreich als Dekanin, als Sprecherin des Internationalen Promoti-onsstudiengangs „Literaturwissenschaft“ und nicht zuletzt als eines der produktivsten Mitglieder der DFG-Forschergruppe „Anfänge (in) der Moderne“ gewirkt.

Ein erster und bleibender Schwerpunkt von Heitmanns zahlreichen Publikationen liegt in der skandinavischen Literatur an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, deren weltliterarischer Rang durch die Wer-ke Jacobsens, Ibsens, Strindbergs, Hamsuns und anderer begründet wurde. Ihre speziische Modernität wie auch ihre produktive Rezepti-on gerade in Deutschland hat Heitmann vor allem in exemplarischen Einzelanalysen mit großer theoretischer Intensität und enormem kul-turhistorischem Detailwissen nachgezeichnet.

Ihr weiteres Forschungsfeld ist das Verhältnis von Wort- und Bild-kunst. Dies lag umso näher, als der weltweite Siegeszug der skandina-vischen Literatur der Jahrhundertwende in der nicht minder spektaku-lären Wirkung Edvard Munchs auf die zeitgenössische Malerei bis hin zum deutschen Expressionismus eine aufällige Parallele gefunden hatte. Hierzu hat Heitmann 2003 eine Monographie („Intermedialität im Durchbruch. Bildkunstreferenzen in der skandinavischen Literatur der frühen Moderne“) vorgelegt, die erstmals umfassend diesen Funk-tionszusammenhang aus skandinavistischer Perspektive erschließt.

Nachdem sie in ihrer Dissertation Dramen der frühen Moderne und in ihrer Habilitationsschrift ein Corpus von mehr als 500 Autobiogra-phien analysiert hatte, hat sich Heitmann in jüngster Zeit vor allem dem Genre der Anfangserzählungen in der skandinavischen Literatur

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um 1900 (2010) zugewendet, das auf eine tausendjährige, bis auf das altnordische Landnámabók zurückgehende Tradition zurückblickt, sowie der bisher kaum erforschten skandinavischen Spielart des Aphorismus („Konfetti, Splitter, Taschenwolle: Skandinavische Apho-rismen“, 2011).

Annegret Heitmann gilt national wie international als führende Ver-treterin der deutschsprachigen Skandinavistik, zu deren Entwicklung sie mit 17 Buchpublikationen, mehr als 80 Aufsätzen und Beiträgen zu Sammelbänden sowie 30 Rezensionen maßgeblich beigetragen hat. In Würdigung dieser wissenschaftlichen Verdienste und ihres engagierten Beitrags zum deutsch-skandinavischen Kulturaustausch wurde ihr 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen; 2009 nahm sie die Norwegische Akademie der Wissenschaften (oslo) als korrespondierendes Mitglied auf.

Annegret Heitmann

Würdigungen182

Henning Ottmann

Henning ottmann war von 1995 bis 2009 Profes-sor am Geschwister-Scholl-Institut der Ludwig-Maximilians-universität München. Er ist als For-scher auf dem Gebiet der politischen Theorie und Philosophie und als Nietzsche-Experte weit über Deutschland hinaus bekannt und anerkannt. un-ter anderem war er Präsident der Internationalen Hegel-Gesellschaft und der Deutschen Gesell-schaft für Politisches Denken. Seit 2001 erscheint seine groß angelegte „Geschichte des politischen Denkens“ (bisher 8 Bände).

Geboren 1944 in Wien, besuchte ottmann das Humanistische Gymnasium Kempten, wo er 1963 das Abitur ablegte. Von 1965 bis 1971 studierte er Philosophie und Politikwissenschaft an den universitäten München und Yale. Nach Promotion (1974) und Ha-bilitation (1983) wurde er Professor für Philosophie an der universität Augsburg (1986), dann für Politische Philosophie und Theorie an der universität Basel (1987) und für Politikwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung von Philosophie und Politischer Theorie an der uni-versität München (1995).

ottmann hat sich zunächst als Nietzscheforscher einen Namen gemacht. Sein Werk „Philosophie und Politik bei Nietzsche“ (1987) dokumentiert das seit den 1980er Jahren neu erwachte Interesse am Denken Nietzsches und setzt sich eingehend mit Nietzsches „Politik“ auseinander. Es erschließt Zugänge zu Nietzsche von einer der schwie-rigsten und umstrittensten Seiten seiner Philosophie her: der Relexi-on speziell des späten Nietzsche über „große Politik“, „Erdherrschaft“ und den Zusammenhang von „ewiger Wiederkehr“ und „Willen zur Macht“. Der zweiten Aulage (1999) hat ottmann einen umfangrei-chen Essay „Nietzsches politische Philosophie in der philosophischen und politischen Diskussion der Gegenwart“ beigegeben, der das inter-nationale Echo auf Nietzsches Philosophie in den 1980er und 1990er Jahren referiert und bewertet. Das Spektrum reicht von Lyotard und Foucault und zahlreichen jüdischen Autoren bis zur Diskussion um Nietzsches politisches Denken in England und den uSA (Allan Bloom, Mark Warren, David owen u.a.) und – erstaunlich genug – dem Nie-derschlag Nietzsches im modernen Feminismus. ottmanns Bemü-hungen um Nietzsche münden in das von ihm im Jahr 2000 heraus-gegebene „Nietzsche-Handbuch“, das – erstmals – in 169 Artikeln aus der Hand ausgewiesener Nietzscheforscher aus vielen Ländern das Werk, seine Begrife und Metaphern sowie die Lektüren, Freundschaf-ten, Wirkungen Nietzsches im Einzelnen vorstellt und erschließt – ein Standardwerk, das nicht nur einen systematischen Einblick in Nietz-

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sches Denken gibt, sondern vor allem die kaum mehr überblickbare Wirkungsgeschichte analysiert und fassbar macht.

2001 erschien der erste Band von Henning ottmanns „Geschichte des politischen Denkens“ im Verlag Metzler, Stuttgart/Weimar – der abschließende 9. Band soll 2011 herauskommen. Damit liegt ein um-fassender überblick über 2.000 Jahre politischer Theorie „aus einer Hand“ fast abgeschlossen vor – zweifellos eine „herkulische Leistung“ (FAZ), die in der gegenwärtigen wissenschaftlichen Literatur des In- und Auslands keine Parallele hat.

Den Titel „Geschichte des politischen Denkens“ hat ottmann be-wusst gewählt. Es geht ihm nicht nur um die großen Namen der Klassiker, nicht nur um eine Höhenwanderung von einem Gipfel zum anderen. Es geht auch nicht allein um die Erträge „professioneller“ politischer Disziplinen wie Philosophie und Politikwissenschaft. Die Darstellung ist vielmehr ofen für das, was dem politischen Denken oft genug aus anderen Quellen zufällt, aus Geschichte und Theolo-gie, Recht und Dichtung, aus Alltagsweisheit und Erfahrung. Vor al-lem achtet ottmann auf den Zeitkontext der politischen Theorie, er rückt Sokrates ins umfeld der athenischen Polis, ihrer Religion und ih-rer philosophischen Diskurse, er macht Hobbes aus der Situation des englischen Bürgerkriegs verständlich, er stellt Tocqueville zwischen die alte europäische und die neue amerikanische Welt, er betrachtet die Entwicklung der sozialistischen Ideen in ihrem dramatischen Wechsel von utopie und Wissenschaft. So verliert sich die Darstellung nirgends in theoretischen Abstraktionen, sie wirkt vielmehr erstaunlich farbig und konkret. Der Leser erlebt den schwierigen, windungsreichen Weg der westlichen Kultur, angefangen von der Entdeckung von Demo-kratie und Politik bei den Griechen, über die römische und christliche Welt bis zur Neuzeit, in der ottmann – Hannah Arendt und Leo Strauss folgend – eine fundamentale Ambivalenz zwischen Autonomie und Menschenrechten einerseits und totalitären Tendenzen andererseits sieht. Immerhin erlaubt ihm das Jahr 1989, einen glücklichen Ausgang als reale Möglichkeit ins Auge zu fassen. „Wo wir heute stehen, zeigt die Darstellung des 20. Jahrhunderts, das als Jahrhundert des Totalita-rismus, aber auch als das seiner überwindung gelten kann“ (Vorwort zum 1. Band).

Wer sich ein solches Werk zutraut, muss über eine Darstellungs-kunst verfügen, die komplexe Zusammenhänge durchsichtig macht und sie dem Leser nahe bringt, ohne dass die Erzählung ins Vereinfa-chende, Plakative abgleitet. Das ist ottmann auf den bald 3.000 Seiten seines opus magnum überzeugend gelungen. Das Werk ist überaus lesbar geschrieben, in deutlicher Nähe zu Jacob Burckhardts „atti-schem Stil“, es ist luzide, voll überraschender Einsichten und Schlüsse, ohne allen modischen Jargon. Manchmal gewinnt die Erzählweise la-konische Dichte wie in dem Abschnitt über Sokrates, in dem es heißt:

Henning Ottmann

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„Sokrates beugt sich der Stadt, obwohl sie unrecht an ihm begeht“. Er ist „der letzte Philosoph, der zugleich noch Bürger sein will. Aus heutiger Sicht ist nur noch teilweise zu verstehen, warum Sokrates im Gefängnis blieb. Aus heutiger Sicht hat Sokrates dem Staat etwas ge-geben, was er diesem gar nicht schuldig war. Recht verstanden war es allerdings das opfer des Sokrates, das den Einzelnen von der Bindung an die Polis befreit hat. Nachdem Athen den Philosophen verurteilt hat, der sein wahrer Bürger hatte sein wollen, war der Einzelne von seiner unaulöslichen Bindung an die Gemeinschaft gelöst. Das opfer des Sokrates hat die Befreiung des Individuums möglich gemacht“ (1. Band, 251).

ottmanns Schriften lassen einen originellen Geist von klassischer Bildung, weiter umsicht und sicherem urteil erkennen – aber auch ei-nen Menschen, zu dessen alltäglich spürbaren Eigenschaften Beschei-denheit, Humor und Selbstironie gehören.

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Peter Strohschneider

Peter Strohschneider wurde 1955 geboren. Nach dem von der Studienstiftung geförderten Studium zunächst der Rechtswissenschaft, dann der Ger-manistik, Geschichte, Soziologie und Politikwis-senschaft an der Ludwig-Maximilians-universität München legte er dort 1982 das Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab und wurde 1984 in Germanistischer Mediävistik promoviert. Nach Assistentenjahren in München habilitierte er sich 1991 für das Fach Ältere deutsche Sprache und Literatur. Seine Habilitationsschrift wurde mit dem Förderpreis der Münchner universitätsgesell-schaft ausgezeichnet.

Nach knapp einjähriger oberassistentenzeit wurde er auf den Lehr-stuhl für deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Tu Dresden berufen, wo er von 1993 bis 2002 lehrte. Er trug – u. a. in verschiedenen hochschulpolitischen Ämtern (Dekan, Senator, Kuratorium der Bibliothek) – maßgeblich zum Auf-bau der Tu zu einem auch in den Geisteswissenschaften führenden wissenschaftlichen Zentrum in den neuen Bundesländern bei. In Dres-den war er von 1997 bis 1999 stellvertretender Sprecher des Sonder-forschungsbereichs „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ und von 2000 bis 2002 Sprecher des Europäischen Graduiertenkollegs „Institu-tionelle ordnungen, Schrift und Symbole“, das die Tu zusammen mit der École Pratique des Hautes Études, Paris betrieb. Dort lehrte er 2001 als Gastprofessor.

Nach einem Ruf auf eine C 4-Professur für Deutsche Philologie (Me-diävistik) an der universität Tübingen (2001), den er ablehnte, folgte er 2002 dem Ruf auf den Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik an der LMu München (Nachfolge Franz Josef Worstbrock). Hier wurde er Leiter eines Teilprojekts im Sonderforschungsbereich „Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit“ und initiierte im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern das von Dozenten der universitäten München, Eichstätt, Erlangen-Nürnberg, Regensburg und Würzburg getragene internationale Doktorandenkolleg „Textualität in der Vormoderne“, dessen erster Sprecher er 2004 wurde. Einen Ruf an die Freie universi-tät Berlin lehnte er 2008 ab.

2005 wurde Strohschneider in den Wissenschaftsrat gewählt, von 2006 bis 2011 war er dessen Vorsitzender. In diesen Jahren hat er die deutsche Hochschulpolitik, nicht nur im Rahmen der Exzellenzinitiati-ve, nachhaltig geprägt und v.a. den Geistes- und Sozialwissenschaften gegenüber den die öfentliche Diskussion oftmals dominierenden Na-tur- und Technikwissenschaften Stimme und Gewicht verliehen.

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Peter Strohschneider

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Strohschneider ist einer der proiliertesten Mediävisten seiner Ge-neration. Seine Dissertation „Ritterromantische Versepik im ausge-henden Mittelalter“ (1986) bündelt Ansätze einer sozialgeschichtlich orientierten Spätmittelalterforschung und verbindet sie mit ein-dringlichen Textanalysen. Große Textsensibilität und komplexe theo-retische Relexion werden von nun an zu einem Markenzeichen von Strohschneiders literaturwissenschaftlichen Arbeiten.

In der Habilitationsschrift „Alternatives Erzählen. Interpretationen zu Tristan- und Willehalm-Fortsetzungen als untersuchungen zur Ge-schichte und Theorie des höischen Romans“ (1991) geht es um eine Historisierung literaturwissenschaftlicher Kernkonzepte wie „Autor“, „Werk“ und „Text“ in Auseinandersetzung mit den damals avancier-testen Positionen der sog. New Philology. Strohschneider gelingt es, eine Poetik des „Weiterschreibens“ zu entwickeln und so für den als epigonal verschrieenen spätmittelalterlichen Roman einen historisch adäquateren Begrif vormoderner Textualität zu erarbeiten. Die Ergeb-nisse dieser untersuchungen, z.T. vorab in Aufsatzform veröfentlicht, wurden breit rezipiert und gaben der mediävistischen Forschung seit den 1990er Jahren starke Impulse. Sie prägen noch theoretisches Kon-zept und Forschungsprogramm des erwähnten Münchner Doktoran-denkollegs.

Seine systematischen texttheoretischen überlegungen zu einer „neuen Philologie“ untermauerte Strohschneider durch praktische Detailarbeit: die Vorbereitung einer Neuausgabe des sog. „Wartburg-krieges“, eines überlieferungskonglomerats von Spruchdichtung, an dem ältere philologische Rekonstruktionsversuche bislang geschei-tert waren. Es handelt sich um ein von der Deutschen Forschungsge-meinschaft gefördertes Projekt, das er zusammen mit Beate Kellner (jetzt München) betreibt. Das Innovationspotential dieses Ansatzes fand seine öfentliche Anerkennung, indem Strohschneider die Sekti-on „Neue Tendenzen der Editionsphilologie“ auf dem Internationalen Germanistentag in Wien (2000) übertragen wurde.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungsaktivitäten ergibt sich aus dem Dresdner Forschungskontext. Der seit den 1970er Jahren in der Literaturwissenschaft diskutierte Begrif der Institution wurde in mehreren Aufsätzen und Sammelbänden (diese hauptsächlich getra-gen von der Dresdner Forschergruppe) theoretisch geschärft und für die mittelalterlichen Literaturverhältnisse operationalisiert. In Stroh-schneiders eigenen und in den von ihm angeregten Arbeiten kristalli-siert sich ein neues Bild mittelalterlicher Literaturverhältnisse und Li-terarität heraus. In der sensiblen Adaptation vor allem soziologischer Theoriekonzepte dokumentieren sie überzeugend den Ertrag transdis-ziplinärer Kooperation.

Der dritte Schwerpunkt ist die textuelle Repräsentation des „ganz Anderen“: von Heiligkeit – ein Kernproblem mittelalterlicher Literatur.

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Hierzu hat Strohschneider eine Reihe gewichtiger Abhandlungen zu heiligen Texten und zur „Textheiligung“, zu einzelnen Heiligenlegen-den, ihrer Genese und Geltung, den Prozessen ihrer Verschriftlichung und zu den Problemen einer Darstellung von Transzendenz in der Im-manenz veröfentlicht. Der Plan, diese Abhandlungen zu einem Buch zusammenzufassen, musste wegen des hochschulpolitischen Enga-gements vorübergehend verschoben werden, doch wurde die konti-nuierliche Erweiterung des untersuchungsspektrums in Fallstudien davon nicht betrofen. Zeugnisse sind u.a. Strohschneiders Beteiligung am historischen Schwerpunktprogramm der DFG mit einem Projekt über Helden und Heilige und zuletzt der Band „Literarische und reli-giöse Kommunikation in Mittelalter und Früher Neuzeit“ (2009), der die Akten eines von Strohschneider konzipierten, hochkarätig besetz-ten Symposions der DFG enthält. In der Einleitung dieses Bandes hat er das Forschungsfeld neu vermessen und damit die theoretischen Grundlagen seiner jahrelangen Forschungstätigkeit expliziert.

Strohschneider ist ein äußerst produktiver Wissenschaftler. Es liegen mehr als 10 z.T. mit anderen herausgegebene Sammelbände vor, über 70 Aufsätze, über 30 Rezensionen nebst Miszellen, Lexikonbeiträgen u.ä. Das Spektrum der Themen reicht von der hochmittelalterlichen „Klassik“ bis zum frühneuhochdeutschen Roman und zur Emblema-tik, von der Kunstgeschichte bis zur Bibliothekswissenschaft, von der Literaturtheorie bis zur Editionsphilologie, von der Wissenschaftsge-schichte bis zur aktuellen Positionsbestimmung der Mediävistik.

In den Jahren, in denen Strohschneider den Vorsitz des Wissen-schaftsrats innehatte, kamen zahllose hochschulpolitische Manifeste, Reden, Interviews und dergleichen hinzu. Es ist ihm gelungen, Wis-senschaftspolitik in der öfentlichen Diskussion präsent zu halten und besonders auch die Bedeutung nicht-anwendungsbezogener Wissen-schaften bewusst zu machen. Dabei musste er für die Wissenschaft insgesamt sprechen und manchmal auch Positionen vertreten, die dem eigenen Fach weniger nahe liegen. Dies ist der Glaubwürdigkeit seiner Positionen nur zugute gekommen.

Peter Strohschneider

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Johannes Buchner

Johannes Buchner wurde am 12. März 1960 in Ihr-lerstein/Niederbayern geboren. Er studierte an der universität Regensburg Biologie mit Schwerpunkt Biochemie und fertigte dort unter der Leitung von Rainer Rudolph und Rainer Jaenicke seine Di-plom- (1988) und Doktorarbeit (1991) am Institut für Biophysik und Physikalische Biochemie an. Die Dissertation wurde mit dem Kulturpreis ostbay-ern ausgezeichnet. Anschließend ging er als Post-Doktorand zu Ira Pastan an das National Cancer In-stitute des NIH in Bethesda, uSA. Dort entwickelte er Verfahren zur Herstellung von Immun-Toxinen

für die Krebstherapie. Im Anschluss baute er in Regensburg eine un-abhängige Nachwuchsgruppe zur untersuchung der Funktionsprin-zipien von Faltungshelferproteinen auf. Nach seiner mit dem Habili-tationspreis der universität Regensburg ausgezeichneten Habilitation (1995) war er dort als Heisenbergstipendiat weiter tätig. 1998 erhielt er Rufe auf Lehrstühle an der Medizinischen Hochschule Hannover (Nachfolge Maas) und an der Tu München (Nachfolge Simon). Seit 1998 ist er ordinarius für Biotechnologie an der Fakultät Chemie der Tu München. Er hat den ersten Biochemiestudiengang in München initiiert und die Fakultät Chemie drei Jahre lang als Dekan geleitet.

Johannes Buchner ist einer der führenden Biochemiker, der bei sei-nen Arbeiten verschiedenste, höchst anspruchsvolle Techniken ein-setzt, um grundlegende biologische Fragestellungen zu beantworten. Sein Hauptinteresse gilt der Proteinfaltung, also der Ausbildung der funktionellen dreidimensionalen Struktur der Proteine. In diesem Prozess muss die oft mehrere hunderte Aminosäuren lange, lineare Proteinkette ihre einzigartige räumliche Anordnung inden. Gelingt dies nicht, so können diese fehlgefalteten Proteine aggregieren und Krankheiten, sog. Amyloidosen (wie Parkinson oder BSE), verursachen. Johannes Buchner konnte in der Zelle und im Reagenzglas zeigen, dass sich im Lauf der Evolution Mechanismen entwickelt haben, mit deren Hilfe in der Zelle die korrekte Faltung und Assemblierung von Protei-nen überprüft werden kann. Ein von ihm dabei entschlüsselter wichti-ger Mechanismus betrift die Biosynthese von Antikörpern. Hier ist die Assoziation der vier Proteinmoleküle, die einen Antikörper ausmachen, eng an die Faltung eines speziellen Bereiches eines dieser Proteine ge-koppelt. Somit wird gewährleistet, dass nur vollständig assemblierte Antikörper die Zelle verlassen können. Dabei spielen auch spezielle Schutzproteine eine Rolle, die so genannten molekularen Chaperone, auf Deutsch: Anstandsdamen. Johannes Buchner ist einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Er fand als Erster direkte Evidenz, dass Chaperone

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die Aggregation von Proteinen verhindern. Die von ihm entwickelten Assays gehören inzwischen zum Standardrepertoire auf diesem Ge-biet. Weiterhin konnte er in viel zitierten Arbeiten erstmals zeigen, dass das essentielle Hitzeschockprotein Hsp90 und die Familie der kleinen Hitzeschockproteine molekulare Chaperone sind. In der Folge lieferte er weitere wesentliche Beiträge zu deren Funktionsmechanis-men. Für das Hsp90 Chaperonsystem, das aus vielen verschiedenen Proteinkomponenten zusammengesetzt ist, konnte er den ATP Hyd-rolysezyklus und die dadurch regulierten Konformationsänderungen sowie die Funktion von Kofaktoren auklären. Besondere Bedeutung hat das Hsp90 System in jüngster Zeit als Zielprotein für die Krebsthe-rapie erlangt. Durch Buchners Arbeiten wird z.B. klar, dass Hsp90 auch bei der Aufrechterhaltung der Funktion von p53, dem „Wächter des Genoms“, eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus konnte er kürzlich zeigen, dass nicht nur Proteine, sondern auch die Lipidmembranen einer Zelle durch ein spezielles Chaperonprotein stabilisiert werden können. Dieser überraschende Befund erweitert das bisherige Kon-zept der zellulären Schutzfunktionen. Wie die verschiedenen Chape-rone zusammen spielen, um ein schützendes „Netzwerk“ für die Zelle bilden, und wie sie dabei reguliert werden, steht nun im Zentrum des Interesses.

Johannes Buchner ist ein weltweit anerkannter Forscher auf dem Gebiet der Proteinforschung. Seine bibliometrischen Daten belegen, dass seine Arbeiten hoch geschätzt werden. Die Publikationsliste um-fasst über 180 Titel in international erstrangigen Journalen (Nature, Science, Molecular Cell, Nature Structural and Molecular Biology, EMBo J., PNAS, Nature Bio/Technology u.a.m.). Er wurde vielfach ein-geladen, übersichten seiner Arbeiten zu publizieren (z. B. in Trends in Biochemical Science, Molecular Cell oder Angewandte Chemie). Seine Bedeutung auf dem Gebiet der Proteinforschung wird auch dadurch deutlich, dass er auf Einladung des Wiley Verlages ein fünbändiges „Protein Folding Handbook“ und für die Royal Society of Chemistry eine Monographie zur Rolle von Disulidbrücken in Peptiden und Pro-teinen herausgegeben hat.

Entsprechend seiner Stellung in der Wissenschaft wurde er bereits zum zweiten Mal zum Fachkollegiaten der DFG gewählt und von den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekular-biologie (GBM) zum Beirat. Seit drei Jahren ist er Mitglied der Deutsche Akademie der Naturforscher (Leopoldina). 2011 erhält er den renom-mierten Hans Neurath Award der Protein Society.

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Andrzej J. Buras

Andrzej J. Buras, ordinarius für Theoretische Ele-mentarteilchenphysik, wurde 1946 in Warschau geboren und emigrierte 1971 nach Dänemark. Er ist dänischer Staatsbürger. 1972 wurde er am be-rühmten Niels Bohr Institut für Physik promoviert und war danach bis 1975 Postdoctoral Fellow an diesem Institut, anschließend zwei Jahre Fellow am CERN (Schweiz) und fünf Jahre am Fermilab (uSA), zunächst als Visitor und schließlich als Staf Member. Schließlich kam er als Staf Member an das Max-Planck-Institut für Physik nach München. 1988 erhielt er einen Ruf als ordinarius für Theore-

tische Elementarteilchenphysik an die Tu München.Andrzej Buras gehört zu den weltweit führenden Vertretern der an-

gewandten Quantenfeldtheorie. Insbesondere seine zahlreichen Ar-beiten über die Efekte der starken Wechselwirkungen bei elementa-ren Prozessen von Quarks und Leptonen haben die Entwicklung dieses Forschungsgebietes seit 1978 entscheidend beeinlusst. Dazu gehören v.a. die von ihm vorgeschlagenen Tests des so genannten Standard-models der Elementarteilchenphysik an großen Teilchenbeschleuni-geranlagen (CERN, DESY, FERMILAB, SLAC etc.).

Weiterhin hervorzuheben sind seine zwischen 1983 und 2000 ent-standenen Arbeiten über die Asymmetrie zwischen Materie und An-timaterie (die Verletzung der sog. CP-Symmetrie). Insbesondere seine Arbeit von 1996 (mit Buchalla und Lautenbacher) ist ein Meilenstein, sie wurde bis Juni 2009 1.250 mal zitiert. Buras ist mit Abstand der meistzitierte Elementarteilchentheoretiker Deutschlands und gehört zu den fünf meistzitierten Elementarteilchentheoretikern Europas. Im Jahre 2007 wurden seine Beiträge zur Quantenfeldtheorie mit dem Smoluchowski-Warburgpreis der Deutschen und Polnischen Physika-lischen Gesellschaft gewürdigt.

Bereits 1978 veröfentlichte Buras (gemeinsam mit Bardeen, Duke und Muta) in einer berühmten Arbeit die ersten im Rahmen der Quantenchromodynamik durchgeführten korrekten Rechnungen zu Quantenkorrekturen höherer ordnung bei der Elektron-Proton-Streu-ung. Frühere Rechnungen zum gleichen Thema stellten sich dabei als falsch heraus, obwohl sie mit damaligen Experimenten im Einklang waren. Im Laufe der folgenden 20 Jahre erwiesen sich jedoch auch die Experimente als nicht ganz korrekt und konvergierten schließlich ge-gen die Werte der Burasschen Vorhersagen. Die genannte Arbeit ent-hält außerdem eine Deinition der starken Kopplungskonstanten in Analogie zur Sommerfeldschen Feinstrukturkonstanten, die seitdem weltweit benutzt wird.

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In einer seiner früheren Pionierarbeiten zur sog. „Großen Verein-heitlichung der elementaren Wechselwirkungen“ wurde erstmals die Lebensdauer beim Protonzerfall berechnet und die Vereinheitlichung der Quark- und Leptonmassen behandelt.

Buras wurde 2008 zum Carl von Linde Senior Fellow des Institute for Advanced Study der Tu München ernannt. Er setzt seit 1988 ge-meinsam mit seiner Arbeitsgruppe an der Tu München seine 1983 begonnenen Arbeiten zu schwachen und seltenen Mesonzerfällen im Rahmen des Standardmodells oder alternativen Modellen, wie der sog. Supersymmetrie, verschiedenen Higgsmodellen oder Modellen mit extra Raumdimensionen fort. Er ist gleichzeitig Leiter der Gruppe „Fundametal Physics“ am Institute for Advanced Study der Tu Mün-chen und Leiter einer Research Area im Excellence Cluster „origin and Structure of the universe“.

Andrzej Buras hat in vielen Beratungsgremien mitgewirkt, etwa am CERN, FERMILAB, DESY und KEK (Japan), und war gewählter Fachgut-achter der DFG (1996–2004) und des BMBF (1989–1993).

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Uwe Jannsen

uwe Jannsen wurde 1954 in Schleswig-Holstein geboren, studierte Mathematik in Hamburg und wurde dort 1980 promoviert. Zweitgutachter der Promotion war Jürgen Neukirch, der ihn als As-sistent nach Regensburg holte, wo sich Jannsen 1988 habilitierte. Im folgenden Jahr ging er an das Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn, zwei Jahre später wurde er ordinarius für Mathematik in Köln. Nach Neukirchs Tod im Jahre 1997 wurde Jannsen als dessen Nachfolger nach Regensburg berufen.

Jannsen ist einer der führenden Vertreter der arithmetischen Geometrie in Deutschland und ein international hoch angesehener Vertreter der reinen Mathematik. Sein erstes Arbeitsge-biet war die algebraische Zahlentheorie. Schon vor der Dissertation publizierte er Arbeiten zur Galoistheorie lokaler Körper, die Disserta-tion und weitere Arbeiten führten in Zusammenarbeit mit Kay Wing-berg, ebenfalls Assistent in Regensburg, 1982 zu dem in den „Inventio-nes“ publizierten Hauptresultat, einer vollständigen Beschreibung der Galoisgruppe durch Erzeugende und Relationen. Danach hatten be-rühmte Mathematiker seit Jahrzehnten gesucht. Von ganz einfachen Fällen abgesehen ist dies der einzige Fall, in dem wir die Galoisgruppe eines klassischen Körpers genau kennen.

Arbeiten zur globalen Zahlentheorie, nämlich zur Klassenkörper-theorie, zur Theorie der Galoismoduln und zur Iwasawatheorie folg-ten. Das Arbeitsgebiet modiiziert er in zwei Richtungen: Zum einen wurden die arithmetischen Fragestellungen höherdimensional, zum anderen verbanden sie sich mit einem zweiten Grundpfeiler der Ma-thematik, der Geometrie. Ein fundamentales Hilfsmittel, das beide Arbeitsrichtungen verbindet, ist die Kohomologie, die Linearisierung arithmetischer und geometrischer objekte. Drei der sieben Mill-enniumsprobleme, also der zur Jahrtausendwende ausgesuchten großen ungelösten Probleme der reinen Mathematik, sind mit dem Thema Kohomologie verbunden. Wie ein roter Faden ziehen sich ko-homologische Fragen durch das Werk Jannsens. Ein Höhepunkt sind seine Resultate zu Grothendiecks Theorie der Motive, einem bis heu-te zentralen Thema der arithmetischen Geometrie, das mehr ofene als gelöste Fragen aufzuweisen hat. Eine der drei bestehenden DFG-Forschergruppen in der reinen Mathematik ist unter führender Betei-ligung von Jannsen in Regensburg installiert und der arithmetischen Geometrie gewidmet.

Ein drittes Arbeitsgebiet, dem sich Jannsen in den letzten Jahren zugewandt hat, ist die algebraische Geometrie, wobei zahlentheore-

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tische Anwendungen weiter eine wesentliche Motivation bleiben. Ein Hauptresultat Jannsens, über das er kürzlich in der Akademie berich-tet hat, ist sein weit reichendes Ergebnis über die Desingularisierung von Mannigfaltigkeiten, einem 150 Jahre alten Thema, das auch durch Jannsens schöne Resultate nicht erschöpft ist.

Uwe Jannsen

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Jutta Allmendinger

Jutta Allmendinger wurde am 26. September 1956 in Mannheim geboren. Sie studierte Soziologie und Sozialpsychologie an der universität Mann-heim und erwarb dort 1982 ihr Diplom. Danach absolvierte sie ein Graduiertenstudium in Soziolo-gie, Volkswirtschaftslehre und Statistik an der uni-versity of Wisconsin, wurde 1989 an der Harvard university promoviert und habilitierte sich 1993 an der Freien universität Berlin.

Nach Tätigkeiten als Wissenschaftliche Mitar-beiterin am Zentrum für umfragen, Methoden und Analysen (ZuMA) in Mannheim, am Max-

Planck-Institut für Bildungs forschung, Berlin, und an der Harvard uni-versity wurde sie 1992 zur Professorin für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-universität ernannt. Von 2003 bis 2007 leitete sie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs forschung der Bundesagentur für Arbeit. Seit 2007 ist sie Professorin für Bildungs soziologie und Arbeits-marktforschung an der Humboldt-universität zu Berlin und Präsiden-tin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung.

Sie war Fellow am Center for Advanced Study in Behavioral Scien-ces im kalifornischen Stanford, ist Mitglied der Berlin-Brandenburgi-schen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Für besondere Leistungen in der Lehre wurde sie 1996 mit dem Preis der Münchner universitätsgesellschaft ausgezeichnet. Wie sehr ihre fachwissen schaftliche und wissen-schaftspolitische Expertise gefragt ist, belegen die über zwei Dutzend Mitgliedschaften in Beiräten und Kommissionen, darunter die Wis-senschaftliche Kommission des Wissen schaftsrats, die Expertenkom-mission Forschung und Innova tion der Bundes regierung sowie der Sozialbeirat für die Renten versicherung der Bundesregierung. Zwei Amtsperioden war sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für So-ziologie.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Soziologie des Arbeits-markts, Bildungs soziologie, Soziale ungleichheit, Sozialpolitik, organi-sationen und Lebensverläufe. Hier hat sie seit Anfang der 1990er Jahre eine Vielzahl von empirischen, auch international vergleichenden Pro-jekten durchgeführt, u.a. über die Themen „Geschlechter segregation in organisationen und Arbeits gruppen“, „Frauen in der Wissenschaft“, „Gemeinsam leben, getrennt wirtschaften? Chancen und Grenzen der Individualisierung in Paarbeziehungen“, „Sozialstaatsreformen und Geldallokation in Haushalten“, „Die Rückkehr von Frauen in die Beschäftigung – das Potential erwerbs loser Frauen für den Arbeits-markt“ und „Bildung und übergang in den Arbeitsmarkt“.

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Bereits früh in ihrer Karriere hat sie sich der Frage zugewandt, wie die Struktur der Arbeitsmärkte durch Stratiizierung und Standardisie-rung der Bildungs- und Ausbildungs systeme geprägt wird. Das Aus-maß der Stratiizierung bezieht sich dabei auf die Stärke der Selekti-vität der Bildungssysteme. Stark stratiizierte Bildungssysteme gehen nach Allmendingers international vergleichenden Analysen Hand in Hand mit einer sehr engen Verbindung von Bildungs abschluss und Berufschance. Diese Tendenz wird durch die Standardisierung, d.h. die Vereinheitlichung der Bildungs- und Ausbildungsinhalte, weiter ver-stärkt. In hoch standardisierten Systemen können sich die Arbeitgeber auf die Ausbildungsinhalte des Bildungssystems und die in der Schule erfolgte Vorselektion verlassen. In un standardi sier ten Systemen sind die Arbeitgeber dagegen stärker gezwungen, auf Eingangsprüfungen, Probezeiten und das on-the-Job Training zurückzugreifen.

In den letzten Jahren erregte Allmendinger insbesondere durch ihre Arbeiten zum Thema Bildungsarmut in der ansonsten vielfach im en-geren Sinne ökonomisch geprägten arbeitsmarktpolitischen Debatte in Deutschland großes Aufsehen. Sie weist dort vor allem darauf hin, dass prophylaktische Bildungsinvestitionen weit efektiver und kos-tengünstiger sind als spätere „sozialpolitische Reparaturen“ in Form arbeitsmarktpolitischer oder sozialpolitischer Maßnahmen bei un-qualiizierten.

Jutta Allmendinger ist eine herausragende Sozialwissenschaftlerin, die sich durch ihre wissen schaftlichen Publikationen und ihr Engage-ment in der Politik beratung ausgezeichnet hat. Für ihre engagierte öf-fentliche Vermittlung von sozialwissen schaftlichen Forschungsergeb-nissen erhielt sie 2009 den „Communicator-Preis der Deutschen Forschungs gemeinschaft und des Stifter verbandes für die Deutsche Wissenschaft“.

Jutta Allmendinger

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Theo Kölzer

Theo Kölzer, ordentlicher Professor für Mittelalter-liche und Neuere Geschichte, Historische Hilfswis-senschaften und Archivkunde an der universität Bonn, wurde am 17. November 1949 in Strecken-stein im Westerwald als Sohn eines Arbeiters ge-boren. Er studierte nach Abitur und Wehrdienst von 1970 bis 1976 Geschichte, Anglistik und Päda-gogik an der universität Gießen. Hier wurde er 1976 mit einer Dissertation über eine vorgratiani-sche Kanonessammlung im Fach Geschichte pro-moviert; sein Doktorvater war der bekannte me-diävistische Historiker Carlrichard Brühl, mit dem Kölzer auch auf seinem weiteren wissenschaft-

lichen Lebensweg bis zu Brühls Tod 1997 eng verbunden blieb. Nach Assistentenjahren an Brühls Gießener Lehrstuhl war er seit 1981 zeit-weilig Habilitationsstipendiat der DFG und habilitierte sich in Gießen 1987 für die Fächer Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfs-wissenschaften. Es folgten fünf Jahre als Heisenberg-Stipendiat mit zeitweiligen Lehrstuhlvertretungen in Heidelberg und Marburg. 1992 wurde er auf den Bonner Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte als Nachfolger von Raymund Kottje berufen. Einen Ruf nach Heidelberg lehnte er 1996 ab.

Von vielfachen Anerkennungen und Ehrungen seien folgende her-vorgehoben: Kölzer erhielt bereits 1976 den Dissertationspreis der universität Gießen. Er war 1997 Visiting Member des Institute for Ad-vanced Study in Princeton und wurde 2001 zum ordentlichen Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften gewählt. In dieser Akademie ist er seit 2005 stellvertretender Sekretär der Geis-teswissenschaftlichen Klasse. 2001 wurde Kölzer auch als ordentliches Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica kooptiert. Als inzwischen international renommierter Diplomatiker – urkundenforscher – wurde Kölzer ebenfalls 2001 zum Präsidenten der Commission Internationale de Diplomatique gewählt. 2006 er-folgte die Wahl zum Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. über fünf Jahre war Köl-zer zudem Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen His-torischen Instituts in Rom. Bei der Mainzer Akademie ist er Mitglied der Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii. ohne Zweifel gehört Kölzer zu den international bekanntesten deutschen mediävis-tischen Historikern.

Sein wissenschaftliches Werk umfasst 25 selbstständige Veröfentli-chungen und 96 Aufsätze in einem Zeitraum von über 40 Jahren. Seine Dissertation war die Analyse und Edition der sog. Collectio Farfensis,

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einer im Benediktinerkloster Farfa nördlich von Rom um 1100 entstan-denen Kanonessammlung. Die preisgekrönte Dissertation wurde 1982 in der Reihe „Monumenta luris Canonici“ veröfentlicht. Sie bringt eine volle kritische Edition dieser kanonistischen Rechtssammlung aus der Zeit der gregorianischen Reform mit einer umfassenden Einleitung von 120 Seiten. Kölzer gelingt es zum einen, die Quellen und die Ten-denzen dieser Rechtssammlung genau zu bestimmen. Zum anderen gelangt er zur Herausarbeitung eines Typus von „monastischen Kano-nessammlungen“ im vorgratianischen Kirchenrecht, eine sehr glück-liche Begrifsbildung, die er 1983 in dem Aufsatz „Mönchtum und Kir-chenrecht“ näher entfaltet hat.

Nach der Promotion wandte sich Kölzer bereits 1976 intensiv der urkundenforschung in Zusammenarbeit mit seinem Lehrer Brühl zu. Sein erstes großes Projekt war die Edition der urkunden der Kaiserin Konstanze, der Gemahlin Heinrichs VI., unterstützt von der DFG. 1983 konnte er eine Edition der urkunden von Konstanze in einem Band des „Codex diplomaticus regni Siciliae“ vorlegen. Eine überarbeite-te Zweitedition veröfentlichte Kölzer sieben Jahre später 1990 im Rahmen der Monumenta Germaniae Historica. Die zweite Aulage konnte auf die in Sevilla lagernden originale der Konstanze-urkunden zurückgreifen, die vor 1983 nicht hatten benutzt werden können. Im Monumenta-Band sind 66 urkunden von 1195 bis 1198 ediert; es ist einer der wichtigsten Diplomata-Bände der letzten Jahrzehnte. In ei-nem separaten Band über „urkunden und Kanzlei der Kaiserin Kon-stanze“ hat Kölzer 1983 die Ergebnisse seiner ersten großen Edition nochmals ausgewertet. Nach diesem ersten Gesellenstück auf dem Gebiet der urkundenforschung und -edition wagte sich Kölzer auf die wohl schwierigste Hochgebirgstour in der Diplomatik: eine Edition der Merowinger-urkunden, die im 19. Jahrhundert von Karl Pertz nach völlig unkritischen Maßstäben bereits versucht worden war, aber sei-nerzeit spektakulär scheiterte. Der neue Anlauf wurde zunächst nach 1980 von Brühl und Kölzer gemeinsam unternommen, konnte aber nach Brühls Tod 1997 nur von Kölzer zu Ende geführt werden. Mit der Edition der Merowinger-urkunden in zwei Bänden 2001, wiederum in der Diplomata-Reihe der Monumenta, hat Kölzer eine Aufgabe gelöst, die vorher vielfach als unmögliches unterfangen galt. Das Schwierigs-te war die Entdeckung der zahlreichen Fälschungen im überlieferten Bestand, ein von den Diplomatikern bereits seit der Entstehung die-ser Wissenschaft am Ende des 17. Jahrhunderts erörtertes Problem. Heute wissen wir dank Kölzer, dass etwa zwei Drittel der überlieferten Merowinger-urkunden gefälscht sind, und dass es keine echten Me-rowinger-urkunden für Frankreich jenseits der Loire gibt. Daraus lässt sich u.a. der Schluss ziehen, dass die spätantike Verwaltung im Süden über Jahrhunderte länger als im Norden erhalten blieb. Kölzer beglei-tete seine große Edition mit der Publikation von zwei Bänden „Mero-

Theo Kölzer

Würdigungen198

wingerstudien“ 1998–1999. Die Auswertung seiner bahnbrechenden Ergebnisse in der Merowingerforschung durch die Spezialisten für die übergangszeit zwischen Spätantike und frühem Mittelalter hat gera-de erst begonnen.

Mit der Merowingerforschung hängt auch Kölzers große Habilitati-onsschrift „Studien zu den urkundenfälschungen des Klosters St. Ma-ximin von Trier (10.–12. Jahrhundert)“ eng zusammen. Diese Fälschun-gen betrafen teilweise Falsiikate merowingischer Könige und dienten seit dem 17. Jahrhundert als Musterbeispiele für die Methoden der Diplomatik. Die Ergebnisse seines 1989 veröfentlichten Buches sind wiederum zum Teil sensationell. Kölzer kann hier viele Fälschungen neu datieren; vor allem identiizierte er aber aufgrund einer Indizien-kette einen Abt von St. Maximin am Anfang des 12. Jahrhunderts als Hauptfälscher. Da die Fälschungen vielfach auch Rechtsinstitute wie die mittelalterliche Vogtei betrefen, ist Kölzers Werk auch für die Kor-rektur tradierter Lehren der Rechtsgeschichte sehr bedeutsam.

Kölzers gegenwärtiges Hauptarbeitsgebiet ist die erste kritische Edition der urkunden Kaiser Ludwigs des Frommen. Es ist erstaunlich, dass seit den Anfängen kritischer Geschichtsforschung am Anfang des 19. Jahrhunderts niemals der Versuch einer Edition der urkunden des Nachfolgers Karls des Großen in Deutschland oder Frankreich un-ternommen wurde. Bis heute steht uns nur eine Edition von 1749 zur Verfügung. Frankreich hat auf diesem Gebiet Deutschland den Vor-tritt überlassen – ein Zeichen dafür, welches Ansehen die Monumenta Germaniae Historica auch heute noch in unserem Nachbarland genie-ßen. Der von den Monumenta einem anderen deutschen Historiker erteilte Auftrag führte zu keinem Erfolg, sodass Kölzer nach Abschluss der Merowingeredition diese große Aufgabe übernahm. Die neue Edition ist ein unternehmen der Nordrhein-Westfälischen Akademie im Rahmen des Akademienprogramms für die Monumenta. Es ist zu erwarten, dass Kölzer damit einen Höhepunkt seiner Arbeit als Diplo-matiker erreichen wird. Beim internationalen Mediävistenkongress in Leeds 2009, dem größten Kongress der Mediävisten mit etwa 1.500 Teilnehmern, gab es allein vier Arbeitsgruppen zu Ludwig dem From-men; es wurde erklärt, dass er sogar bedeutender als Karl der Große gewesen sei. Auf jeden Fall war Ludovicus Augustus, wie er sich nann-te, der letzte Kaiser für das gesamte Abendland. Kölzers Edition der urkunden wird von der Fachwelt ungeduldig erwartet.

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Wolf Dieter Blümel

Wolf Dieter Blümel wurde am 12. Mai 1943 in Langenbielau (Schlesien) geboren. Er studierte von 1963 bis 1969 Geographie, Geologie, Volks-wirtschaft sowie Vor- und Frühgeschichte an den universitäten Münster und Würzburg mit dem Abschluss als Diplomgeograph. Als Wissenschaft-licher Assistent wurde er 1972 in Karlsruhe zum Dr. rer. nat. promoviert und habilitierte sich dort 1980 mit einer bodenkundlich-geomorphologischen Ar-beit über Südwestafrika und Südostspanien. 1981 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Geomor-phologie und Geoökologie in Karlsruhe, 1986 einen Ruf an die universität Köln. Seit 1987 ist er o. Professor und Direktor des Instituts für Geographie der universität Stuttgart. Von 1989 bis 1991 war er Dekan der Fakultät für Geo- und Biowissenschaften. Wolf Dieter Blümel war mehrere Jahre Fachgutachter der Deutschen For-schungsgemeinschaft. Er gehört verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften und Forschergruppen an. 2002 wurde er zum Mitglied der Kommission für Geomorphologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, im Jahr 2003 zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Darüber hinaus ist er als Mit-herausgeber der Fachzeitschrift „Die Erde“ und einiger wissenschaft-licher Reihen tätig.

Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen in der Trockengebiets- und Polarforschung, der Geomorphologie und Land-schaftsgeschichte, der Paläoklimatologie und -ökologie sowie in aktu-ellen umweltfragen. Forschungsreisen und Expeditionen führten ihn in verschiedene semiaride Gebiete und Wüsten (Südwestafrika, Süd-afrika, Arabien, Israel, Australien, SW-uSA, Mexiko, Peru) sowie in die beiden Polarregionen: 1984 und 1987 in die Antarktis, 1969 und von 1989 bis 1992 in die Arktis als Koordinator und Leiter der interdiszip-linären „Geowissenschaftlichen Spitzbergen-Expedition“ (SPE 1990–1992), die von Stuttgart aus organisiert wurde und an der insgesamt 150 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen teilnahmen.

Die Physische Geographie liegt im Mittelpunkt der wissenschaftli-chen Arbeiten von Wolf Dieter Blümel, er hat jedoch ganz im Sinne der klassischen Geographieausbildung in seinen Fächerkanon ein Fach – die Volkswirtschaftslehre – aus dem Bereich der Gesellschaftswis-senschaften aufgenommen und darin auch geforscht. Seine regiona-len Forschungsschwerpunkte sind, auf den ersten Blick weit ausein-anderliegend, die Wüsten und Polargebiete der Erde. Wie aber seine eigenen Forschungen zeigen, haben diese Gebiete viele Gemeinsam-keiten, wobei die Niederschlagsarmut und Siedlungsleere nur zwei

Wolf Dieter Blümel

Würdigungen200

davon sind. Geradezu zwangsläuig ergibt sich bei der Beschäftigung mit diesen Gebieten der Erde die Frage nach den ursachen dieser ex-tremen Klimabedingungen und ihrer Beständigkeit. Diese Probleme hat Wolf Dieter Blümel aufgegrifen und ist dazu den Entwicklungen der Landschaften und deren Wandel nachgegangen. Dabei blieb er je-doch nicht in diesen Extremgebieten, sondern beschäftigte sich mit der Frage des globalen Klimawandels, wie er heute diskutiert wird, und erforschte ihn mit Methoden der Geomorphologie und Pedologie. Besonders hervorzuheben ist dabei sein Bemühen, die Klimaluktuati-onen des Holozäns – der jüngsten Phase der Erdgeschichte – nicht nur naturwissenschaftlich zu ergründen, sondern auch ihre Bedeutung für die Entwicklung der Menschheit zu erforschen. Hier hat er wichti-ge Beiträge u.a. zur Frage des Determinismus geliefert und an mehre-ren Beispielen gezeigt, wie Phasen der gesellschaftlichen Entwicklung wesentlich von Klimaluktuationen mit beeinlusst worden sind.

Bei seinen Forschungen zur Geomorphologie und Pedologie, die durch seinen Lehrer Julius Büdel und dessen System der klimagene-tischen Geomorphologie beeinlusst und geprägt worden sind, hat Wolf Dieter Blümel immer den Bezug zur Landschaftsentwicklung, die sich in Sedimenten und Formen wiederspiegelt, gesucht und dadurch sehr kontrovers diskutierte Probleme lösen können. Ein Beispiel dafür sind seine untersuchungen über Kalkkrusten in der Namib, deren Bil-dungsbedingungen lange Zeit nicht verstanden und deren Bedeutung für die Geomorphologie unterschiedlich bewertet worden waren.

Seine Lehrveranstaltungen und Vorträge zeichnen sich durch klare Gliederung und vorzügliche Darstellung aus. Seine Kollegen schätzen seine Kritikfähigkeit und sein eigenständiges urteilsvermögen. Er ist in eine Vielzahl wissenschaftlicher Gremien und Gesellschaften berufen worden.

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Hoang Xuan Phu

Hoang Xuan Phu ist seit 1996 Full Professor an der Vi-etnam Academy of Science and Technology in Hanoi, Vietnam. Er wurde am 20. Juli 1956 in Nghe An, Vietnam, geboren und ist vietnamesischer Staats-bürger. Neben seiner Muttersprache spricht er ließend Deutsch und Englisch. Sein wissenschaft-licher Werdegang ist im Wesentlichen durch län-gere Aufenthalte in Deutschland geprägt. Die we-sentlichen Stationen seiner Ausbildung sind: 1979 Diplom-Mathematiker an der universität Leipzig bei E. Zeidler, 1983 Promotion in Mathematik an der universität Leipzig bei R. Klötzler, 1987 Habilita-tion in Mathematik an der universität Leipzig bei R. Klötzler.

Seine Forschungsinteressen sind optimierung und Kontrolltheo-rie, Funktionalanalysis und Numerische Mathematik, sowie deren Anwendungen in der Reservoir-Kontrolle, Robotik und bei Mehrpha-senströmungen. Für seine wissenschaftlichen Leistungen hat Hoang Xuan Phu zahlreiche Auszeichnungen erhalten: 1989 Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung bei R. Bulirsch an der Tu München, 1990 Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung bei K.-H. Hof-mann an der universität Augsburg, 2004 korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 2008 Werner Rom-berg Professur an der universität Heidelberg.

Seine wissenschaftlichen Resultate hat er in mehr als 70 referierten, zum großen Teil westlichen Fachzeitschriften publiziert. Durch die or-ganisation mehrerer internationaler Kongresse hat sich Hoang Xuan Phu neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit vor allem auch um die Entwicklung der Mathematik im gesamten südostasiatischen Raum äußerst verdient gemacht.

Hoang Xuan Phu ist ein äußerst vielseitiger und kreativer Wis-senschaftler. Seine Fachkompetenz umfasst optimierung und Kon-trolltherorie, Funktionalanalysis, Numerische Mathematik sowie mathematische Modellbildung auf den verschiedensten Gebieten der Ingenieur- und Naturwissenschaften. Er gehört zu den Mathe-matikern, die Beiträge zur Weiterentwicklung der Wissenschaften, ausgehend von tieliegender Theorie und Analysis über die Entwick-lung von Algorithmen und numerischen Verfahren bis hin zu konkre-ten Anwendungen geleistet haben. Wenn man die außerordentliche Strenge seiner Resultate und theoretischen Konzeptionen seiner Me-thoden nachvollzieht, so muss man gleichzeitig voller Bewunderung sein für die Möglichkeiten ihrer Anwendung auf so unterschiedlichen Gebieten wie Produktions- und Manipulator-Technologien, Steue-rung von Wasserkraftwerken und ökonomischen Prozessen sowie

Hoang Xuan Phu

Würdigungen202

der Steuerung von Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von überlutungskatastrophen. Der Gradient seiner wissenschaftlichen Produktivität steigt dabei kontinuierlich. Etwa die Hälfte seiner Pub-likationen ist in den letzten zehn und ein Viertel erst in den letzten fünf Jahren erschienen. In den meisten dieser Veröfentlichungen ist er Alleinautor. Es sind sowohl die geistreichen Grundideen wie auch die Praxisrelevanz seiner Resultate, die den Einluss seiner Arbeiten auf die mathematische Wissenschaft, insbesondere in der Theorie und Algorithmik der optimierung, der numerischen Analysis und der optimalsteuerung, ausmachen.

Hoang Xuan Phu ist in seinem Denken und Handeln geprägt von deutschen bzw. europäischen Bildungsidealen. Insbesondere fühlt er sich München, wo er einen Teil seiner Ausbildung erfahren hat, im-mer noch sehr verbunden. Mit seiner Wahl zum korrespondierenden Mitglied hat die Bayerische Akademie der Wissenschaften einen sehr aktiven und anerkannten Wissenschaftler gewonnen und sich auch interessante Kontakte in den ostasiatischen Raum erschlossen.

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Günter Schmid

Günter Schmid wurde 1937 in Villingen geboren, besuchte das Fürstlich-Fürstenbergische Gym-nasium in Donaueschingen und studierte nach dem Abitur an der Ludwig-Maximilians-univer-sität München Chemie. Er wurde dort 1965 bei Heinrich Nöth in Anorganischer Chemie über Metall-Komplexe niederwertiger Borverbindun-gen promoviert. 1996 ging er zur Habilitation an die Philipps-universität Marburg, wo er 1969 die venia legendi für das Fach Anorganische Chemie erhielt. 1971 wurde er dort auf ein Extraordinariat seines Faches berufen, das er bis 1977 inne hatte. Während dieser Zeit war er auch Dekan des Fachbereichs Chemie. 1977 folgte er einem Ruf auf ein ordinariat an der neu gegründeten univer-sität Essen, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 Direktor des Instituts für Anorganische Chemie war. Von 1987 bis 1988 war er Dekan des Fachbereichs Chemie und von 1988 bis 1992 Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der universität Essen.

Die Forschungsinteressen von Günter Schmid waren und sind breit angelegt und erstrecken sich von der Chemie der Nichtmetalle wie vor allem des Bors bis zur Clusterchemie von übergangsmetallen, insbe-sondere der Edelmetalle. Der Zeitraum, in den die zuletzt genannten Forschungsarbeiten ielen, umfasste den großen Aufschwung der Na-nowissenschaften, zu welchem Schmid hinsichtlich der Leistungen in der Chemie in besonders hohem Maße beigetragen hat und bei dem er zu den Pionieren zählt.

Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeiten sind in über 350 Publikationen niedergelegt, darunter allein fünf Bücher zur Nanotech-nologie. Die Festlegung der Stöchiometrie und der Strukturprinzipien kleiner Metallcluster bildete die Grundlage für ein erstes Verständnis der sich daraus ableitenden Nanopartikel. Diese haben heute enorme Bedeutung im Bereich der Katalyse und der Mikroelektronik, ebenso wie in biochemischen und medizinischen Forschungs- und Anwen-dungsfeldern.

Für seine Leistungen wurde Schmid mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Wilhelm-Klemm-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemi-ker. Er war bzw. ist darüber hinaus organisator und Sprecher eines DFG-Graduiertenkollegs und eines DFG-Schwerpunktprogramms zu Forschungsfeldern der Clusterchemie, Mitglied der Beiräte von Groß-forschungseinrichtungen und des Initiativkreises Nanowelten der Bundesregierung sowie Mitherausgeber zahlreicher wissenschaftli-cher Zeitschriften.

Günter Schmid

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Kommissionsberichte

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Aus der wissenschaftlichen Arbeit der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften für das Jahr 2010 ist dreierlei besonders hervorzuheben: An erster Stelle ist die „Neue Deutsche Biographie“ (NDB), das historisch-biographische Lexikon des deutschen Sprachraums, zu nennen, deren Redaktion ihren Sitz in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München hat. Vom 25. bis 27. Februar 2010 fand in der bayerischen Landeshauptstadt die in-ternationale Konferenz „Vom Nachschlagewerk zum Informationssys-tem/From Reference Work to Information System“ statt. Von der NDB-Redaktion initiiert und von Historischer Kommission und Bayerischer Staatsbibliothek (BSB) im Historischen Kolleg und in der BSB durchge-führt, verfolgte sie das Ziel, die Kooperation historisch-biographischer online-Lexika auf internationaler und nationaler Ebene technisch und inhaltlich voranzubringen (vgl. FAZ, 3.3.2010: „Die Vernetzung der Na-tionalgöttertempel“, von Martin otto; Tagungsbericht http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3099 von Heidrun Sil-ler). Von der Konferenz gingen ganz unmittelbar wichtige technische Impulse für die Vernetzung historisch-biographischer Angebote aus (Stichwort PND-Beacon).

Im Rahmen der Konferenz stellte der Herausgeber Hans Günter Hockerts zusammen mit dem Verleger Florian R. Simon (Duncker & Humblot) auch den 24. Band der NDB (Schwarz–Stader) vor, der in zweieinhalb Jahren entstanden ist. Außerdem bot die Konferenz den idealen Rahmen dafür, den online-Auftritt des barrierefreien digitalen Volltextangebots von „Allgemeiner Deutscher Biographie“ (ADB) und NDB zu präsentieren, der im Internet unter „Deutsche Biographie“ (www.deutsche-biographie.de) irmiert. Der Internetauftritt ist das Ergebnis zweijähriger Projektarbeit von Historischer Kommission und BSB, inanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Auf Seiten der Historischen Kommission sind dafür der Herausgeber der NDB sowie Bernhard Ebneth, Stefan Jordan und Matthias Reinert verantwortlich. Das Angebot bietet aktuell 47.100 historisch-biogra-phische Artikel mit Informationen zu rund 93.000 Personen zur Voll-

206 Kommissionsberichte

textrecherche, zum Kopieren oder Ausdrucken. Es handelt sich um na-mentlich gezeichnete und von Experten verfasste Artikel aus der ADB und aus den Bänden 1 bis 23 der NDB (A – Schwarz). Das Angebot wird dadurch noch gesteigert, dass zu den rund 93.000 biographischen Registereinträgen – über die Personennamendatei (PND), einem ein-geführten Personenidentiikator – die bibliographischen Angebote der Deutschen Nationalbibliothek, der BSB und anderer führender Bibliotheken erschlossen werden. Die „Deutsche Biographie“ verfügt so über eine aktuelle und dynamische Bibliographie zu diesem gro-ßen Personenkreis. Auf der anderen Seite verlinkt z.B. der oPAC der BSB jetzt auch direkt auf die Artikel in ADB/NDB, so beim Briefwechsel zwischen Arnold Schönberg und Alban Berg auf die Artikel über die beiden Komponisten in den Bänden 2 und 23 der NDB.

Auf der Grundlage eines DFG-Folgeantrages wird das jetzt beste-hende Angebot 2010 und 2011 um die Kerndaten – also Name, Beruf, Lebensdaten – der rund 60.000 Personen und Familien erweitert, die in der sog. „Hauptkartei“ von der NDB-Redaktion seit den 1940er Jah-ren zusammengetragen worden sind. Nach Abschluss der Arbeiten Mitte 2011 stehen dann rund 150.000 Einträge zur Verfügung, davon die meisten Datensätze mit einer PND-Verknüpfung. Diese Erweite-rung bietet die notwendige Voraussetzung dafür, das Angebot digita-ler biographischer Artikel der „Deutschen Biographie“ sukzessive aus-zubauen und qualitativ zu erweitern, wenn die Printversion der NDB mit Band 28 in wenigen Jahren abgeschlossen sein wird.

Parallel dazu wird auch die Vernetzung via PND vorangetrieben, z.B. zu den eigenen Angeboten der Historischen Kommission, der „Rek-toratsredendatenbank“ und vor allem den „Akten der Reichskanzlei.

207Historische Kommission

Weimarer Republik“. Im Zuge des DFG-Folgeantrags gleicht die NDB-Redaktion außerdem die Einträge der Nachlassdatenbank, die vom Bundesarchiv betreut wird, mit der PND ab, so dass auch dieses für Forscher zentrale Arbeitsinstrument demnächst zusammen mit den historisch-biograischen Informationen zur Verfügung stehen wird. In dem Maße, in dem die PND in zahlreichen und ganz unterschiedlichen Projekten verwendet wird, entsteht ein dynamisch wachsendes Infor-mationsangebot, in das künftig auch Bild- und Tondokumente sowie ganze Nachlässe mit ihren Beständen integriert werden können (vgl. im Detail zu den Möglichkeiten des neuen Auftritts: Matthias Reinert, Biographisches Wissen auf einen Klick, in: Akademie Aktuell 4/2010; pdf unter www.badw.de).

Die „Deutsche Biographie“ stellt, gerade weil hier – im unterschied zu „Wikipedia“ – zertiiziertes Wissen geboten wird, das von einem namentlich genannten Autor verantwortet wird, von einer Fachre-daktion geprüft ist, Standards einhält und in einer strukturierten le-xikographischen Form dargeboten wird, das Rückgrat jeder historisch-biographischen Arbeit dar, unabhängig vom Fachgebiet. Dieses über die historische Wissenschaft weit hinaus reichende Serviceangebot ist unverzichtbar, von internationaler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischen Interesse. Die „Deutsche Biographie“ ist da-bei der Ausgangspunkt für die Vision eines nationalen deutschen Bio-graphieportals, in dem zukünftig die Angebote führender deutscher Wissenschaftseinrichtungen zusammengeführt werden sollen. Vor-bereitungen dazu haben bereits begonnen.

Zweitens konnte die Historische Kommission am 1. März 2010 ge-meinsam mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns den siebten Band der Edition der „Protokolle des Bayerischen Minister-rats 1945–1954“ für das Jahr 1950 präsentieren, den oliver Braun bear-beitet hat. Im Beisein des Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Wolfgang Heubisch, präsentierte Rudolf Morsey als schei-dender Abteilungsleiter den neuen Band der zeitgeschichtlichen Editi-on, die einen umfassenden Einblick in das Regierungshandeln des Frei-staates Bayern in der Nachkriegszeit bietet und für das föderalistische Selbstverständnis und die politische Bildung unverzichtbar ist (vgl. Rudolf Morsey, Friedensbier, Schulspeisung und Gemeindeordnung. Das Jahr 1950 im Spiegel der Protokolle des Bayerischen Ministerrats, in: Akademie Aktuell 4/2010; pdf unter www.badw.de). Staatsminister Heubisch betonte die Wichtigkeit dieser Edition für das Verständnis von Vergangenheit und Gegenwart des Freistaates und hob die Be-deutung der historisch-kritischen Edition von Quellen insgesamt her-vor; dies sei im übrigen unabhängig von deren Präsentationsform als Buch oder im Internet.

Drittens sei aus der Arbeit der Historischen Kommission besonders die begonnene biograische Studie „Alfred Herrhausen. Manager

208 Kommissionsberichte

und Symboligur des Rheinischen Kapitalismus“ genannt, die auf der Grundlage einer von der Fritz Thyssen Stiftung für zwei Jahre ausge-sprochenen Bewilligung als Pilotprojekt im Rahmen des neuen the-matischen Schwerpunkts der Kommission „Rheinischer Kapitalismus: Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in der Bonner Republik 1949–1990“ entsteht. Die gegenwärtige, tiefgreifende Krise des globalen Kapita-lismus spricht dafür, sich aus wirtschafts- und sozialhistorischer Pers-pektive genauer mit dem Phänomen des „Rheinischen Kapitalismus“ auseinanderzusetzen, dieser speziischen, in der „Bonner Republik“ be-sonders markant ausgeprägten Variante einer „koordinierten Markt-wirtschaft“. Geleitet wird das neue Projekt von Hans Günter Hockerts und Werner Plumpe. Für die Pilotstudie wurde Friederike Sattler als Autorin gewonnen, die für diese Aufgabe unter anderem durch ihre im Jahr 2009 erschienene Biographie „Ernst Matthiensen (1900–1980). Ein deutscher Bankier im 20. Jahrhundert“ ausgewiesen ist. Die His-torische Kommission strebt für das Projekt, in dessen Rahmen unter anderem Briefeditionen zentraler Akteure des „Rheinischen Kapitalis-mus“ und Fondseditionen von unternehmensverbänden geplant sind, ab 2013 eine Förderung im Akademienprogramm an.

Zur Finanzierung der Historischen Kommission ist insbesondere zu erwähnen, dass sich der Drittmittelanteil im Jahr 2010 noch einmal auf jetzt 27,5 % erhöht hat. Damit dies auch in den kommenden Jahren so bleibt, wurden im laufenden Jahr weitere Sachbeihilfeanträge auf den Weg gebracht: für die Edition des „Regensburger Kurfürstentags von 1575“ (Maximilian Lanzinner), die Edition von „Quellen zur Ge-schichte des Deutschen Zollvereins (1834–1865)“ (Hans-Werner Hahn) und für ein kumuliertes und ergänztes Register der „Chroniken der Deutschen Städte vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert“ (Theo Kölzer; vgl. seinen Beitrag „Städtisches Leben im Spätmittelalter. Die Editionsrei-he der ‚Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis in’s 16. Jahrhun-dert‘“, in: Akademie Aktuell 2/2010; pdf unter www.badw.de).

I.1. Die Drucklegung der Bände 19/1 und 19/2 (plus Gesamtregister für Band 19) aus der „Älteren Reihe“ der „Deutschen Reichstagsakten“ hat sich wegen notwendiger Nachkorrekturen leider noch einmal verzö-gert.

Aus der Abteilung „Deutsche Reichstagsakten, Mittlere Reihe“ kann berichtet werden, dass mit dem Manuskript der Edition des Konstan-zer Reichstags 1507, die Dietmar Heil bearbeitet, Ende 2011/Anfang 2012 gerechnet werden kann. Auf der von der Österreichischen Akade-mie der Wissenschaften, dem Institut für Österreichische Geschichts-forschung und dem Institut für Geschichte der universität Wien ver-anstalteten Tagung „ordnung durch Tinte und Feder“ (17. bis 19. Mai

209Historische Kommission

2009 in Wien) hielt Herr Heil einen Vortrag über Instruktionen im Be-reich des Reichstags in der Regierungszeit Maximilians I. Sein Regens-burger Kollege, Reinhard Seyboth, hat auf der von Stadtbibliothek/Stadtarchiv Trier und dem Stadtmuseum Simeonsstift veranstalteten Tagung „Der Trierer Reichstag 1512 in seinem historischen Kontext“ (19. bis 22. oktober 2010) den Festvortrag am Eröfnungsabend zum The-ma „Der Trierer Reichstag als europäisches Ereignis“ gehalten. Der Vor-trag bot eine ideale Gelegenheit, einem Fachpublikum und einer brei-teren Öfentlichkeit die historischen Erkenntnismöglichkeiten durch Reichstagsakten-Forschung zu präsentieren. Der Kanzler der Regens-burger universität hat dem Präsidenten der Historischen Kommis-sion im übrigen jetzt schriftlich zugesichert, dass die Regensburger Reichstagsakten-Arbeitsstelle erhalten bleiben und auch weiterhin für die beiden Bearbeiter, die regelmäßig durch Lehrveranstaltungen zum Lehrangebot der universität Regensburg beitragen, über einen Arbeitsraum verfügen kann.

In der „Jüngeren Reihe“ ist die von Silvia Schweinzer bearbeitete Edition des Reichstags zu Nürnberg 1542 erschienen. Im kommenden Jahr wird die von Rosemarie Aulinger bearbeitete Edition der Akten der Reichstage zu Augsburg 1525 und Speyer 1526 sowie des anschlie-ßenden Esslinger Fürstentages im Druck vorliegen. Anschließend wird Frau Aulinger das von Anneliese Grundmann hinterlassene Manu-skript „Die Beschwerden der deutschen Nation auf den Reichstagen der Reformation 1521–1530“ für den Druck vorbereiten.

In der Abteilung „Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556–1662“ ist der von Marc von Knorring bearbeitete Band mit den Akten des Reichsdeputationstages zu Worms 1564 erschienen. Die von Josef Leeb bearbeitete Edition der Akten des Reichstags zu Regensburg 1556/57 steht kurz vor dem Abschluss. Die Edition wird erstmals digi-tal und als Buch publiziert. Maximilian Lanzinner als Abteilungsleiter, Josef Leeb und Matthias Reinert haben 2010 für die technische Reali-sierung ein Muster entwickelt, zu dessen zentraler Erkenntnis gehört, dass für die wissenschaftlichen Bearbeiter kein technischer und kein zeitlicher Mehraufwand entsteht. Herr Reinert benötigt für die tech-nischen Arbeiten pro Band ca. sechs Wochen. Das Modell soll nach Absprache mit den Abteilungsleitern in den nächsten Jahren Zug um Zug auf alle Publikationen der Historischen Kommission ausgeweitet werden. Für die Edition der Akten des Regensburger Kurfürstentages von 1575 wurde ein Sachbeihilfeantrag bei der DFG gestellt.

2. Vom „Repertorium Academicum Germanicum“ (RAG) ist unter anderem zu berichten, dass der Aubau eines geographischen Infor-mationssystems für das RAG, das sog. RAGwebGIS, begonnen wurde, das in Zukunft einen „digitalen Gelehrtenatlas“ mit dynamischen und animierten Karten zur Migration der Gelehrten und zum Transfer ge-lehrten Wissens bei Abfragen erzeugen soll. Nach intensiven Vorbe-

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reitungen, zum Teil professioneller Konzeptberatung und Machbar-keitsanalysen durch die Firma „in2solutions AG“ in Winterthur steht seit Mai 2010 ein Prototyp einer animierten Karte (SVG-Format) zu Testzwecken auf der Homepage. Man kann sich nun zum Beispiel die Herkunftsregionen der Gelehrten aus Wien und Heidelberg (einzeln oder zusammen) in 5-Jahres-Schritten oder zusammengefasst in frei wählbaren Zeiträumen zwischen 1450 und 1550 zeigen lassen. Weitere Schritte zu Kartenproduktionen sind eingeleitet.

3. Im Bereich der „Deutschen Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahr-hunderts“ hat die DFG am 8. Juli 2010 den von Helmut Neuhaus als Sekretär und Gerrit Walther als Abteilungsleiter gestellten Verlänge-rungsantrag für die „Gesamtausgabe des Briefwechsels von Leopold von Ranke (1813–1886)“ bewilligt. Auf der Grundlage dieser Bewilli-gung hat Dietmar Grypa seine 2009 begonnene Arbeit der Revision des ersten Bandes (1813–1825) der Edition im laufenden Jahr unter anderem mit zahlreichen Archivreisen fortgesetzt. Nach der Annah-me eines Rufes an die Julius-Maximilians-universität Würzburg (Pro-fessur für Neuere und Neueste Geschichte unter Berücksichtigung der Landesgeschichte) scheidet er zum 1. Januar 2011 als Vollzeitbeschäf-tigter aus. Allerdings wird er sich mit verstärkter Zuarbeit bemühen, dennoch bis zur Jahresversammlung 2012 einen fertigen ersten Band vorzulegen. Im Laufe des Jahres 2011 soll versucht werden, eine neue wissenschaftliche Mitarbeiterin/einen wissenschaftlichen Mitarbei-ter für die Edition zu gewinnen, für deren/dessen Beschäftigung im Herbst 2012 ein letztes Mal eine zweijährige Bewilligung für dieses Projekt im Rahmen der DFG-Langfristförderung und anschließend im Rahmen des Akademienprogramms beantragt werden soll.

Die von Winfried Becker bearbeitete Edition „Frederic von Rosen-berg. Korrespondenzen und Akten des deutschen Diplomaten und Au-ßenministers 1913–1937“ und die von Gisa Franke und Stefan Rebenich bearbeitete Edition des „Briefwechsels zwischen Theodor Mommsen und Friedrich Althof (1882–1903)“ beinden sich im Druck und er-scheinen im Jahr 2011.

4. Anfang November 2010 bewilligte die DFG den Sachbeihilfean-trag für eine Edition der „Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Könige von 1519 bis 1792“, den federführend Helmut Neuhaus als Se-kretär und Heinz Duchhardt als Abteilungsleiter gestellt haben. Ab 1. März 2011 wird Wolfgang Burgdorf in München für zweieinhalb Jahre die Arbeit an der Edition aufnehmen, die parallel im Druck und digital vorgelegt werden soll.

5. In der Abteilung „Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaa-ten“ beindet sich der von Maria Schimke bearbeitete Band 8 „Regie-rungsakten des Kurfürstentums und Großherzogtums Baden 1803–1815“ im Druck. Auch dieser Band wird 2011 erscheinen. Gerhard Müller schließt sein Manuskript des Bandes „Thüringische Staaten 1806–1813.

211Historische Kommission

Sachsen-Weimar-Eisenach“ voraussichtlich Anfang 2011 ab. Der Band kann anschließend begutachtet werden und in Druck gehen.

6. Bei den „Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes“ wird Jür-gen Müller Anfang 2011 das Manuskript des Bandes unter dem Titel „Der Deutsche Bund in der nationalen Herausforderung 1859–1862“ vorlegen können. Im Fokus stehen vor allem die überragende Be-deutung, die die Öfentlichkeit bzw. die öfentliche Meinung für die Bundespolitik erlangten, die durch die Bestrebungen der nationalen Bewegung noch einmal verstärkte Revolutionsangst der deutschen Regierungen sowie die außenpolitischen unsicherheiten, die sich in-folge des Italienischen Krieges von 1859 verschärften und in Deutsch-land zu einer intensiven Diskussion über die Möglichkeit eines Krieges führten. Auf alle diese Entwicklungen reagierte der Deutsche Bund mit einer Wiederaufnahme und Intensivierung der Bundesreform-De-batte, die sich seit 1859 auf breiter Ebene entfaltete und auf vielfältige Weise geführt wurde.

7. Friedrich Hartmannsgruber hat seine Arbeit an der Edition für das Jahr 1939 der „Akten der Reichskanzlei, Regierung Hitler 1933–1945“ kontinuierlich fortgesetzt. Das Manuskript soll 2011 vorliegen und der Band 2012 in Druck gehen.

8. In der Abteilung „Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954“ hat oliver Braun im Berichtsjahr die systematische Kom-mentierung der 77 Protokolle des Kabinetts Ehard III aus dem Jahr 1951, einer Koalitionsregierung aus CSu und SPD, begonnen, die er 2011 fort-setzen wird. Die große Zahl der Sitzungen ergibt sich aus nicht weni-ger als zwölf Außerordentlichen Ministerratssitzungen, in denen sich das Kabinett unter Leitung von Hans Ehard (CSu) und seinem Stell-vertreter Wilhelm Hoegner (SPD) unter anderem mit Themen wie der Schließung des Bayerischen Landesentschädigungsamtes, der neuen Bayerischen Gemeindeordnung, der Errichtung von amerikanischen Truppenübungsplätzen in Bayern oder dem Ankauf von Anteilen der im Eigentum der Friedrich Flick KG beindlichen Maxhütte durch den Freistaat befasste.

9. Bei der „Neuen Deutschen Biographie“ liegt der Arbeitsfortschritt von Band 25, der voraussichtlich von Ernst Wilhelm Stadermann bis Friedrich Tezner reichen wird, gut in der Zeit; von den insgesamt rund 800 Artikeln liegen bereits mehr als 600 vor. Als Erscheinungstermin ist – bei der derzeitigen Personalausstattung – August 2012 vorgese-hen.

10. In der von Helmut Neuhaus herausgegebenen „Schriftenreihe der Historischen Kommission“ ist Anfang des Jahres 2010 die Passauer Habilitationsschrift von Martin Hille „Providentia Dei, Reich und Kir-che. Weltbild und Stimmungsproil altgläubiger Chronisten zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg (1517–1618)“ als Band 81 er-schienen. Zu Beginn des Jahres 2011 wird als nächster Band der Schrif-

212 Kommissionsberichte

tenreihe die von Hans Günter Hockerts betreute Münchener Disser-tation von Nicole Kramer „,Volksgenossinnen̒ an der ‚Heimatfront̒. Herrschaft, Verhalten, Erinnerung“ publiziert werden. Die Studie un-tersucht bisher wenig beachtete Mobilisierungsformen und Binde-kräfte der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft und richtet dabei den Blick insbesondere auf den zivilen Luftschutz als weiblich domi-niertes Handlungsfeld. Parallel zu der von Winfried Becker bearbeite-ten Quellenedition in den „Deutschen Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts“ wird im kommenden Jahr in der Schriftenreihe au-ßerdem eine Biographie des Diplomaten und Ministers aus der Feder des Bearbeiters unter dem Titel „Frederic von Rosenberg (1874–1937). Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminis-ter der Weimarer Republik“ erscheinen, die auch eine Edition der Le-benserinnerungen Rosenbergs enthält.

II.Die Jahresversammlung der Historischen Kommission fand am 2. und 3. März 2010 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mün-chen statt. Dabei hat die Kommission Hans-Christoph Kraus (Passau), Werner Plumpe (Frankfurt a.M.) und Lutz Raphael (Trier) zu ordentli-chen Mitgliedern gewählt. Da Dieter Langewiesche (Tübingen) und Heinrich August Winkler (Berlin) dem Präsidenten am 22. oktober 2010 und am 12. Januar 2011 mitgeteilt haben, ihren Sitz in der Historischen Kommission frei zu machen, hat die Kommission jetzt 42 Mitglieder. Von den neuen Mitgliedern wurde Werner Plumpe vom Präsidenten gemeinsam mit Hans Günter Hockerts mit dem Aubau der Abteilung „Rheinischer Kapitalismus“ betraut. Hans-Christof Kraus wurde von ihm kommissarisch mit der Leitung der „Deutschen Geschichtsquel-len des 20. Jahrhunderts“ betraut. Im kommenden Jahr muss die Jah-resversammlung über eine Doppelspitze in der Abteilung „Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts“ beraten und einen Beschluss fassen.

Eine in den vergangenen Jahren intensiv erörterte Änderung des Statuts der Historischen Kommission mit dem Ziel, deren Arbeitsfä-higkeit zu erhöhen, wurde vertagt. Im Jahr 2010 ergänzte die Kommis-sion ihr Statut zunächst um einen Passus, der für eine Statutenände-rung ein Quorum von zwei Dritteln vorsieht. Das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat diese Ergänzung gebilligt.

Den öfentlichen Vortrag, zu dem die Monumenta Germaniae His-torica und die Historische Kommission traditionell seit 1973 gemein-sam in den Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften einladen, hielt am Abend des 3. März 2010 Frank Rexroth (Göttingen) zu dem Thema „Die Einheit der Wissenschaft und der Eigensinn der

213Historische Kommission

Disziplinen. Zur Konkurrenz zweier Denkformen im 12. und 13. Jahr-hundert“.

Folgende personelle Veränderungen sind zu berichten: Der Arbeits-vertrag mit Friederike Sattler, Berlin („Rheinischer Kapitalismus“), konnte um zwei weitere Jahre bis Ende Juni 2012 verlängert werden. Dietmar Grypa, Eichstätt („Ranke-Briefwechsel“), scheidet zum Jah-resende 2010 als vollzeitbeschäftigter Wissenschaftlicher Mitarbei-ter aus. Nach drei Jahren in Diensten der Historischen Kommission scheidet auch Gerhard Müller, Jena („Thüringische Staaten. Sachsen-Weimar-Eisenach“) zum Jahresende aus; er wird den von ihm bearbei-teten Band im Jahr 2011 als freier Mitarbeiter zum Druck bringen. Dies gilt in gleicher Weise für Kordula Kühlem (Bonn), die die von ihr bear-beitete Carl Duisberg-Briefedition nach dem Auslaufen ihres Vertrages Ende April 2011 ebenfalls in freier Mitarbeit druckfertig machen wird. Der Arbeitsvertrag mit Matthias Reinert (München), der aktuell für die Historische Kommission überwiegend als Projektleiter der „Erweite-rung von NDB/ADB-online um 90.000 Personendatensätze“ tätig ist, konnte 2010 entfristet werden. Der Vertrag des Bearbeiters der Pro-tokolle des Bayerischen Ministerrats wurde um ein Jahr bis Ende 2011 verlängert. Die Kommission wird sich im kommenden Jahr intensiv darum bemühen, auch oliver Braun langfristig für die zeitgeschicht-liche Editionsarbeit an sich zu binden.

Schließlich sei erwähnt, dass Theo Kölzer am 19. Februar 2010 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu ihrem korrespon-dierenden Mitglied gewählt worden ist. Winfried Schulze wurde im März 2010 zum Direktor des Mercator Research Center Ruhr in Essen berufen. Laetitia Boehm und Eberhard Weis erhielten am 2. Dezember 2010 die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold. Dietmar Willoweit erhielt die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber und wurde zum Ehrenmitglied der Kommission für ost- und westpreußische Landes-forschung ernannt. Karlheinz Blaschke erhielt am 3. Dezember 2010 in Metz den „Grand Prix 2010 de l’academie de saint Nicolas“.

Matthias Reinert wurde im Rahmen der feierlichen Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 4. Dezember 2010 im Herkulessaal der Münchner Residenz für seine besonderen Leis-tungen bei der Retrodigitalisierung und der Digitalisierung wissen-schaftlicher Arbeiten der Historischen Kommission sowie für seine zukunftsweisende konzeptionelle Arbeit in diesem Bereich mit dem „Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung“ ausgezeichnet.

214 Kommissionsberichte

Historisches Kolleg

Preis des Historischen Kollegs 2010

Im Jahr 2010, dem 30. Jahr seit der Eröfnung des Historischen Kollegs am 20. oktober 1980 in München, fand zum zehnten Mal die Verlei-hung des „Preises des Historischen Kollegs“ statt. Bundespräsident Christian Wulf zeichnete am 5. November 2010 im vollbesetzten Ple-narsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Christopher Clark aus (Dokumentation der Preisverleihung mit allen Reden als pdf-Datei unter www.historischeskolleg.de). Der in Cambridge lehrende Australier, 1960 in Sidney geboren, erhielt den mit 30.000 Euro dotier-ten Preis vornehmlich für sein Buch „Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947“ (Deutsche Verlagsanstalt: München 2007, 896 S., Paper-back: Pantheon: München 2008; originaltitel: Iron Kingdom. The Rise and Downfall of Prussia. 1600–1947, Allen Lane / Penguin Books 2006). Sein Buch markiert eine Zäsur in der historiographischen Beschäfti-gung mit jenem Gegenstand, der in der deutschen Geschichtsschrei-bung ganz gegensätzliche Darstellungen hervorgebracht hat. Clark verdammt Preußen nicht in Grund und Boden, aber er lobt es auch nicht über den grünen Klee, wenngleich in seinem Schlusssatz „Am Ende war nur noch Brandenburg“ wohl auch ein gewisses Bedauern mitschwingt. Auf fast 900 Seiten erzählt er in sprachlich herausragen-der Weise – wofür auch den übersetzern ein großes Lob gebührt – die

Geschichte des Kurfürstentums Brandenburg und des Herzogtums, dann des Königreichs Preußen über dreieinhalb Jahrhunderte hinweg. Auch wo er aus seiner immensen Quellen- und Literaturkenntnis he-raus überkommene Sichtweisen in Frage stellt und Mythen entzau-bert, bleibt er stets auf sachbezogener Distanz. Seine Grundeinsicht, dass das Deutsche Reich weniger die Erfüllung Preußens als vielmehr sein Verderben gewesen sei, macht „Preußen“ zu einem Thema, das noch längst nicht erledigt ist.

Bundespräsident

Christian Wulf (l.) überreicht

dem australischen Historiker

Christopher Clark den „Preis des

Historischen Kollegs“ im

Plenarsaal der Bayerischen

Akademie der Wissenschaften.

J. DEN

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ND

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STELLE 228848

215Historische Kommission

Die Dotierung des Preises, der alle drei Jahre als „deutscher His-torikerpreis“ vergeben wird, stellte 2010 über den Freundeskreis des Historischen Kollegs die „Alfred und Cläre Pott-Stiftung“ (www.pott-stiftung.de) zur Verfügung, deren Vorsitzender Klaus Liesen ist. ur-sprünglich wurde der Preis vom Stiftungsfonds Deutsche Bank aus-gesetzt. Mit dem Preis sind seit 1983 der Althistoriker Alfred Heuß, die Mediävisten Arno Borst und Johannes Fried, die Neuzeithistori-ker Reinhart Koselleck, Thomas Nipperdey und Wolfgang Reinhard, der Ägyptologe und Kulturhistoriker Jan Assmann, der Wiener Wirt-schafts- und Sozialhistoriker Michael Mitterauer und zuletzt vor drei Jahren Gerhard A. Ritter ausgezeichnet worden.

Honorary Fellowship

Das im vergangenen Jahr neu etablierte Honorary Fellowship, das sich an ehemalige Fellows, Gelehrte aus dem In- und Ausland, die aus dem universitätsdienst bereits ausgeschieden sind, sowie aktive Hochschullehrer richtet, die ihr Sabbatical fern der eigenen universi-tät verbringen möchten, ist 2010 erfolgreich angelaufen. Es bietet den Fellows die Möglichkeit, in der Kaulbach-Villa zu wohnen und die in-spirierende Arbeitsatmosphäre der von Gabriel von Seidl errichteten Künstlervilla im Herzen Münchens für den Abschluss eines größeren wissenschaftlichen Projektes zu nutzen.

Den Anfang machte im Frühjahr Dieter Langewiesche (Tübingen), der schon lange an einem Buch über die deutsche universität arbeitet. Am 15. März 2010 berichtet er mit dem Vortrag „Humboldt als Leitbild? Die deutsche universität in den Reden ihrer Rektoren im 19. und 20. Jahrhundert“ aus seiner Arbeit. Auf ihn folgte im Juli 2010 zunächst für drei Monate Aliza Cohen-Mushlin aus Israel. Bis 2005 hat sie Me-dieval Art am History Department der Hebrew university in Jerusalem gelehrt. In München untersucht sie die illuminierten hebräischen Handschriften der BSB. Das 2007 begonnene Projekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Aliza Cohen wird 2011 noch einmal drei Monate in München im Kolleg wohnen und arbeiten und dann am 2. Mai 2011 ihre Forschungen im Rahmen eines Vortrags mit dem Titel „Hebräische Handschriftenschätze der Bayerischen Staatsbibliothek. Ein Dokumentationsprojekt des Center for Jewish Art der Hebrew uni-versity of Jerusalem“ präsentieren.

Das 31. Kollegjahr (2010/2011)

Zum 1. oktober 2010 haben im 31. Kollegjahr eine Stipendiatin und zwei Stipendiaten ihren Forschungsaufenthalt in der Kaulbach-Villa angetreten:

216 Kommissionsberichte

Als Forschungsstipendiaten arbeiten Gangolf Hübinger (Europa universität Viadrina Frankfurt an der oder) an dem Vorhaben „Die kulturelle Doppelrevolution um 1900. Zum Wechselspiel von wissen-schaftlicher Selbstbeobachtung und Demokratisierung der europäi-schen Gesellschaften im frühen 20. Jahrhundert“ und Werner Plumpe (Goethe-universität Frankfurt am Main) an seiner Biographie „Carl Duisberg (1861–1935). Ein deutscher Industrieller“; als Förderstipendi-atin Elke Seefried (universität Augsburg), die ihre Habilitationsschrift zum Thema „Prognostik und Politik. Zukunft als Kategorie politischen Handelns in den 1960er und 1970er Jahren“ zum Abschluss bringen möchte. Corinna unger (Research Fellow DHI Washington), der das Gerda Henkel Fellowship zugesprochen worden war, hat ihr Stipen-dium vor Antritt zurückgegeben, da sie eine Assistenzprofessur „Mo-dern European History“ an der Jacobs university in Bremen angenom-men hat.

Das 32. Kollegjahr (2011/2012)

Am 5. November 2010 hat das Kuratorium des Historischen Kollegs die Stipendien für das 32. Kollegjahr 2011/2012 vergeben, das am 1. ok-tober 2011 beginnt. Die Forschungsstipendien erhalten: der Neuzeit-historiker Friedrich Lenger (Justus-Liebig universität Gießen) für das Vorhaben „Europas Städte in der Moderne“ und der Kirchenhistoriker Hubert Wolf (Westfälische Wilhelms-universität Münster) für das Vor-haben „,Der Fall ‚San Ambrogio̒. Mordende Nonnen, falsche Mystik und angemaßte Heiligkeit“.

Als Förderstipendiaten werden Rüdiger Graf (Ruhr-universität Bo-chum) zu dem Thema „,Petroknowledge̒ und politisches Handeln in den uSA und Westeuropa in den 1970er Jahren“ und Carsten Kretsch-mann (universität Stuttgart) zu „Kriegserfahrungen und Gemein-schaftsdiskurse in Deutschland und Frankreich 1918–1933/40“ im His-torischen Kolleg arbeiten.

Wissenschaftliche Veranstaltungen

Auch im Jahr 2010 fanden wiederum zahlreiche eigene und fremde wissenschaftliche Veranstaltungen statt, die die Kaulbach-Villa wei-ter als lebendiges Zentrum der Geschichtswissenschaft am Wissen-schaftsstandort München proilieren. Genannt seien z.B. die Konfe-renz „Religion, Nation und Säkularismus in der ruthenischen bzw. ukrainischen und weißrussischen Kultur der Neuzeit“ des Graduier-tenkollegs „Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts“ der LMu (Martin Schulze Wessel) in Kooperation mit dem Peter Jacyk Centre for Historical Research, CIuS, university of Alberta und der uk-rainischen Freien universität am 25. Juni 2010, die Tagung „Thyssen im

217Historische Kommission

20. Jahrhundert“ vom 27. bis 29. oktober 2010 (Margit Szöllösi-Janze und Günther Schulz), das Symposion aller seit 2002 im Rahmen der Allianz Gastprofessur für islamische und jüdische Studien (Geschichte und Kultur) an der LMu Lehrenden unter dem Titel „The other in Near Eastern and Jewish Studies“ vom 11. bis zum 12. November 2010 oder die Präsentation der Adam-Smith-Biographie von Nicholas Phillipson (Edinburgh) am 14. Dezember 2010 im Rahmen des interdisziplinären Forums Ideengeschichte (Eckhart Hellmuth) der LMu in Kooperation mit dem Promotionsstudiengang ProMoHist der Neueren und Neues-ten Geschichte (Margit Szöllösi-Janze) des Historicums der LMu.

Podiumsdiskussionsreihe „Blick zurück nach vorn“

Die im vergangenen Jahr mit Mitteln der Philip Morris Stiftung etablierte Podiumsdiskussionsreihe „Blick zurück nach vorn“, die 2009/2010 mit „Mit allen Sinnen“ sehr erfolgreich war, wird 2010/2011 mit einer zweiten Stafel unter dem Motto „Weise, mutig und gerecht – Tugenden heute“ fortgesetzt. Medienpartner ist nach BR-alpha nun-mehr DRadio Wissen, das die Diskussionen zu den weltlichen Kardi-naltugenden Weisheit, Mut, Gerechtigkeit und Mäßigung jeweils eine Woche nach der Veranstaltung digital in seinem Format „Hörsaal“ ausstrahlt. Im September 2010 hat die Philip Morris Stiftung die Mittel für eine dritte Stafel bewilligt, die 2011/2012 die überschrift „Zwischen Lust und Schande: Laster gestern und heute“ tragen wird. Das Konzept haben erneut Elisabeth Hüls als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Karl-ulrich Gelberg als Geschäftsführer und Helmut Neuhaus als Mitglied des Kuratoriums entwickelt.

Mit der publikumswirksamen Reihe, die sich bereits nach kurzer Zeit großer Nachfrage erfreut, vor allem bei Schülern und Lehrern, erreicht das Historische Kolleg ein breiteres und auch deutlich jüngeres Pub-likum. Mit „Blick zurück nach vorn“ verfügt das Kolleg, das sich mit den Stipendien, seinen wissenschaftlichen Veranstaltungen und Kol-loquien in der Kaulbach-Villa und dem „Preis des Historischen Kollegs“ an ein wissenschaftliches Fachpublikum wendet, jetzt über ein viertes „Standbein“. Die vielfältigen aktuellen Fragen, die sich den Menschen in einer immer komplexeren und globalen Welt stellen, werden im Rahmen der Veranstaltungen um eine historische Perspektive erwei-tert. Damit wirkt das Historische Kolleg sichtbarer als zuvor auch in die Öfentlichkeit.

Veröfentlichungen

Bei den opera Magna setzt sich der erfreuliche Trend der Vorjahre fort: Heuer sind sechs Arbeiten erschienen. Diese Bilanz ist das Ergebnis einer insbesondere auf die Realisierbarkeit der Projekte achtenden Be-

218 Kommissionsberichte

rufungspolitik des Kuratoriums in den zurückliegenden Jahren. Eben-so konnten vier Bände aus der Reihe „Kolloquien“ vorgelegt werden, darunter als Nr. 82 kurz vor Weihnachten der Band „Judaism, Christi-anity, and Islam: Exchange and Conlicts“, der die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten internationalen Konferenz dokumentiert, die das Historische Kolleg vom 16. bis 18. März 2009 in Kooperation mit der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften und der Ludwig-Maximilians-universität durchgeführt hatte.

Finanzierung

Leider war das Historische Kolleg bei seinen Bemühungen, neue pri-vate Förderer für die Stipendieninanzierung zu gewinnen, auch 2010 nicht erfolgreich. Die Stipendien für das Kollegjahr 2011/2012 sind durch Rücklagen sowie die Förderung der Fritz Thyssen Stiftung und der Gerda Henkel Stiftung gesichert. Für das Kollegjahr 2012/2013 sind daher noch weitere verstärkte Anstrengungen erforderlich. Der Frei-staat Bayern steht fest zu seinem Engagement für das Historische Kol-leg im Rahmen der bestehenden „public private partnership“. Dafür ist ihm angesichts der Aufstellung des Doppelhaushalts 2011/2012 ganz besonders zu danken.

Personelle Veränderungen – Freundeskreis

Im Laufe des Jahres ist die Frühneuzeit-Historikerin Luise Schorn-Schütte (Frankfurt a.M.), die dem Kuratorium als Vizepräsidentin der DFG angehört hatte, aus dem Gremium ausgeschieden. Neues Kura-toriumsmitglied nach seiner Wahl zum DFG-Vizepräsidenten ist der Althistoriker Peter Funke (Münster). Als persönliches Mitglied ist Man-fred Hildermeier (Göttingen) nach Ablauf der im Statut vorgesehenen Amtszeit ausgeschieden. Die osteuropäische Geschichte wird jetzt von Martin Schulze Wessel (München) im Kuratorium vertreten. Diet-mar Willoweit, der dem Kuratorium qua Amt als Präsident der Bayeri-schen Akademie der Wissenschaften angehört hatte, schied ebenfalls zum Jahresende aus. Sein Nachfolger ist der neue Präsident der Bay-erischen Akademie der Wissenschaften Karl-Heinz Hofmann (Mün-chen). Anstelle von Dietmar Willoweit, der bisher auch Stellvertreter von Lothar Gall war, wählte das Gremium in der November-Sitzung Andreas Wirsching zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratori-ums des Historischen Kollegs. Im November 2011 ist dann ein neuer Kuratoriumsvorsitzender zu wählen, da Lothar Gall nach 14 Jahren an der Spitze des Gremiums für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung steht.

219Historische Kommission

Erfreulich ist, dass die Mitgliederzahl des Freundeskreises des His-torischen Kollegs stetig wächst. Ihm gehören jetzt 170 Mitglieder an (Vorjahr: 161). Auf Anregung des Vorsitzenden des Freundeskreises, Hil-mar Kopper, erhielten die Mitglieder des Freundeskreises das mit dem „Preis des Historischen Kollegs“ ausgezeichnete Werk von Christopher Clark „Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947“ als Jahresgabe.

Lothar Gall, Helmut Neuhaus, Karl-ulrich Gelberg

Veröfentlichungen der Historischen Kommission

online ist:

Deutsche Biographie (47.100 historisch-biographische Artikel aus Allgemei-ner Deutscher Biographie und Neuer Deutscher Biographie [Bd. 1 bis 23 A – Schwarz]) www.deutsche-biographie.de

Erschienen sind:

Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Der Reichstag zu Nürnberg 1542. Bearb. v. Silvia Schweinzer. München: oldenbourg Wissenschaftsverlag 2010, 970 S. (Deutsche Reichstagsakten. Jüngere Reihe 13).

Der Reichsdeputationstag zu Worms 1564. Bearb. v. Marc von Knorring. Mün-chen: oldenbourg Wissenschaftsverlag 2010, 555 S. (Deutsche Reichsversamm-lungen 1556–1662).

Das Kabinett Ehard II. 20. September 1947 bis 18. Dezember 1950. Band 3: 5.1.1950–13.12.1950. Bearb. v. oliver Braun. München: oldenbourg Wissen-schaftsverlag 2010, LXXXVII, 782 S. (Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954).

Neue Deutsche Biographie. 24. Band: Eduard Schwarz – Maria Stader. Mit ADB & NDB-Gesamtregister auf CD-RoM, vierte Ausgabe. Hrsg. v. Hans Günter Hockerts, redigiert v. Bernhard Ebneth, Stefan Jordan, Claus Priesner, Maria Schimke und Regine Sonntag. Berlin: Verlag Duncker & Humblot 2010, 796 S.

Hille Martin, Providentia Dei, Reich und Kirche. Weltbild und Stimmungsproil altgläubiger Chronisten 1517–1618. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2010, 672 S. (Schriftenreihe der Historischen Kommission 81).

Im Druck sind:

Der Reichstag zu Augsburg 1525. Der Reichstag zu Speyer 1526. Der Fürstentag zu Esslingen 1526. Bearb. v. Rosemarie Aulinger. Ca. 1136 S. (Deutsche Reichs-tagsakten. Jüngere Reihe 5/6).

Regierungsakten des Kurfürstentums und Großherzogtums Baden 1803–1815. Bearb. v. Maria Schimke (Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten 8).

220 Kommissionsberichte

Frederic von Rosenberg. Korrespondenzen und Akten des deutschen Diploma-ten und Außenministers 1913–1937. Hrsg. u. eingel. v. Winfried Becker (Deut-sche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts 66).

Der Briefwechsel zwischen Theodor Mommsen und Friedrich Althof (1882 bis 1903). Bearb. v. Stefan Rebenich und Gisa Franke (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts 67).

Kramer Nicole, ‚Volksgenossinnen̒ an der ‚Heimatfront̒. Herrschaft, Verhal-ten, Erinnerung (Schriftenreihe der Historischen Kommission 82).

Im Manuskript abgeschlossen sind:

Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Friedrich III. Fünfte Abteilung, Zweite Hälfte, Zweiter Teil: Der Tag zu Wiener Neustadt, Februar bis Mai 1455. Bearb. v. Gabriele Annas (Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe 19,2).

Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Friedrich III. Fünfte Abteilung, Zweite Hälfte, Dritter Teil: Reichstag zu Frankfurt 1454. Bearb. v. Johannes Helmrath (Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe 19,3).

Thüringische Staaten 1806–1813. Sachsen-Weimar-Eisenach. Bearb. v. Gerhard Müller (Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten 9).

Die Tagebücher von Alexander Cartellieri (1867–1955). Hrsg. u. eingel. v. uwe Dathe und Matthias Steinbach (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts).

Carl Duisberg (1861–1935). Briefe zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Po-litik. Bearb. v. Kordula Kühlem (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts).

Becker Winfried, Frederic von Rosenberg (1874–1937). Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminister der Weimarer Republik (Schriftenreihe der Historischen Kommission 83).

Veröfentlichungen des Historischen Kollegs

Der Koran und sein religiöses und kulturelles umfeld. Hrsg. v. Tilman Nagel. München: R. oldenbourg 2010, XXVI, 250 S., 68 sw. u. 9 farb. Abb. (Kolloquien 72).

Die Berliner universität im Kontext der deutschen universitätslandschaft nach 1800, um 1860 und um 1910. Hrsg. v. Rüdiger vom Bruch. München: R. olden-bourg 2010, 259 S., 6 Abb. (Kolloquien 76).

Die deutsche Nation im frühneuzeitlichen Europa. Politische ordnung oder kulturelle Identität? Hrsg. v. Georg Schmidt. München: R. oldenbourg 2010, XIV, 354 S. (Kolloquien 80).

Judaism, Christianity, and Islam in the Course of History: Exchange and Con-licts. Hrsg. v. Lothar Gall und Dietmar Willoweit. München: R. oldenbourg 2010 XII, 470 S., 3 Abb. (Kolloquien 82).

221Historische Kommission

opera Magna:

Werner Busch (Kollegjahr 2003/2004): Das unklassische Bild. Von Tizian bis Constable und Turner (Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung). Mün-chen: Verlag C.H.Beck 2009, 341 S., 134 Abb.

Kaspar von Greyerz (Kollegjahr 2003/2004): Passagen und Stationen. Lebens-stufen zwischen Mittelalter und Moderne. Göttingen: Vandenhoeck & Rup-recht 2010, 303 S., 31 Abb.

Claire Gantet (Kollegjahr 2005/2006): Der Traum in der Frühen Neuzeit. An-sätze zu einer kulturellen Wissenschaftsgeschichte (Frühe Neuzeit/Studien und Dokumente zur deutschen Literatur und Kultur im europäischen Kontext 143). Berlin: De Gruyter 2010, X, 621 S.

Thomas Welskopp (Kollegjahr 2008/2009): Amerikas große Ernüchterung. Eine Kulturgeschichte der Prohibition. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh 2010, 700 S.

Jörg Fisch (Kollegjahr 2007/2008): Das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die Domestizierung einer Illusion (Historische Bibliothek der Gerda-Henkel-Stiftung). München: Verlag C.H.Beck 2010, 384 S. 2 Abb. u. 8 Karten

Jan-otmar Hesse (Kollegjahr 2006/2007): Wirtschaft als Wissenschaft. Die Volkswirtschaftslehre der frühen Bundesrepublik (Campus Forschung 947). Frankfurt a.M.: Campus Verlag 2010, 462 S.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Annas G., Recht und Gerechtigkeit in Schriften zur Reichsreform des 15. Jahr-hunderts. In: Lex und Ius. Beiträge zur Begründung des Rechts in der Philo-sophie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. A. Fidora, M. Lutz-Bachmann u. A. Wagner (= Politische Philosophie und Rechtstheorie des Mittelalters und der Neuzeit. Reihe II: untersuchungen, Bd. 1), Stuttgart-Bad Cannstatt 2010, 271–300.

Heil D., Er kompt nit gen Rom auf dyse jare. Zur Annahme des Kaisertitels durch Maximilian I. (1508). In: Regensburg, Bayern und das Reich. FS zum 65. Geburtstag von Peter Schmid. Hrsg. v. T. Appl u. G. Köglmeier. Regensburg 2010, 269–289.

Reinert M., Biographisches Wissen auf einen Klick. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 44–46.

Sattler F., Der „Napoleon des deutschen Aktienmarktes“ Hermann D. Krages und die Netzwerke des „rheinischen Kapitalismus“: Die Geschichte einer schei-ternden Karriere. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte/Economic History Yearbook 2010/2, 165–198 – „Investmentsparen“ – Ein früher Durchbruch der Geschäftsbanken zu breiteren Privatkundenkreisen? In: Strukturwandel und Internationalisierung im Bankwesen seit den 1950er Jahren. Hrsg. v. R. Ahrens u. H. Wixforth (Geld und Kapital. Jahrbuch der Gesellschaft für mitteleuropä-ische Banken- und Sparkassengeschichte 10, 2007/08). Stuttgart 2010, 35–70 – Geschichte der Banken und Finanzmärkte, Version 1.0, in: Docupedia-Zeit-

222

geschichte. Begrife, Methoden und Debatten der Zeitgeschichte, 27.7. 2010, http://docupedia.de/zg/Geschichte_der_Banken_und_Finanzm%C3%A4rkte

Seyboth R., „Wollet in allen unseren sachen guten vleiß gebrauchen“. Nürnber-ger Gesandte auf Reichstagen des 15. und frühen 16. Jahrhunderts. In: Regens-burg, Bayern und das Reich. FS zum 65. Geburtstag von Peter Schmid. Hrsg. v. T. Appl u. G. Köglmeier. Regensburg 2010, 291–307 – „Hetten wir doinnen und hieaussen fruntschaft von Polan und Beheim“. Die Beziehungen der frän-kischen Hohenzollern zu den Jagiellonen im 15. und frühen 16. Jahrhundert. In: Hokultur der Jagiellonendynastie und verwandter Fürstenhäuser. The Cul-ture of the Jagellonian and Related Courts. Hrsg. v. u. Borkowska u. M. Hörsch (Studia Jagellonica Lipsiensia 6), ostildern 2010, 293–307 – „Ist König Artus Hof hier mit jagen, stechen, rennen und aller Kurzweil.“ Jagd, Turnier und Ver-gnügen am Hof des Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach. Triesdorf 2010.

Wagner F., Das Repertorium Academicum Germanicum – Mehr als ein Who’s Who des gelehrten Deutschland vom 13. bis zum 16. Jahrhundert. In: Catalogus Professorum Lipsiensis. Konzeption, technische umsetzung und Anwendun-gen für Professorenkataloge im Semantic Web. Hrsg. v. u. Morgenstern u. Th. Riechert. Leipzig 2010, 145–150.

223Philosophisch-historische Klasse

Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse

Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde

Die 83. Jahressitzung der Kommission für bayerische Landesgeschich-te fand am 15. oktober 2010 im Sitzungssaal der Philosophisch-histo-rischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mün-chen statt. Zu neuen ordentlichen Mitgliedern wurden die Leiterin der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, Dr. Margit Ksoll-Marcon, und der Passauer Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Rüdiger Harnisch, zum neuen außerordentlichen Mitglied Prof. Dr. Enno Bünz (universität Leipzig) gewählt. Am 7. Mai 2010 verstarb Peter Acht, eme-ritierter Lehrstuhlinhaber für Historische Hilfswissenschaften an der universität München, nach einer einzigartig langen Mitgliedschaft von fast 60 Jahren. Insbesondere seine Verdienste um die „Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte“ sichern ihm dauerhaft einen Ehrenplatz unter den bayerischen Landeshistorikern. Nach Zu- und Abgängen zählt die Kommission gegenwärtig 63 Mitglieder (52 ordentliche Mitglieder, davon 27 verplichtete, zehn außerordentliche Mitglieder und ein Mitglied ex oicio).

Trotz intensiver Bemühungen der Vorstandschaft, die unter ande-rem von Staatsminister a.D. Dr. Thomas Goppel und Landtagspräsident a.D. Johann Böhm unterstützt wurden, zog die Akademieverwaltung nach dem Ausscheiden von Wolfgang A. Mayer die Volksmusik-Stelle des Instituts für Volkskunde ein. Die Akademie bewilligte befristet auf zwei Jahre eine halbe Stelle, die zum 1. April 2010 mit Andreas Schmidt besetzt wurde. Dessen Aufgabe wird es sein, die vorhandenen Mate-rialien zur Volksmusik zu sichten und ein Konzept für einen Drittmit-telantrag zu erarbeiten, mit dem die wissenschaftliche Erforschung des Bestandes langfristig sichergestellt werden kann. Bei den übrigen sieben Stellen für hauptamtliche Wissenschaftler trat keine Verände-rung ein. Beim nichtwissenschaftlichen Personal hat Margit Eberhardt das Sekretariat des Instituts für Volkskunde auf eigenen Wunsch hin verlassen, ihre halbe Stelle konnte zum 1. Dezember 2010 mit Brigitte Wawoczny wiederbesetzt werden.

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Bei den Haushaltsverhandlungen mit den Vertretern der Ministeri-en und der Akademie wurde Anfang Mai der Doppelhaushalt 2011/12 beschlossen.

Den Vorgaben des Finanzministeriums entsprechend bleibt der Ver-waltungs- und Sachhaushalt für die beiden kommenden Jahre mit ei-nem Staatszuschuss in Höhe von jeweils 314.000 Euro unverändert. Angesichts der zurückliegenden Kürzungen und der seither eingetre-tenen Inlation liegt der Haushalt damit real um über 20 Prozent unter dem Niveau von 1990. Diese Entwicklung scheint sich fortzusetzen. In-formell wurde die Kommission bereits über eine drohende Haushalts-sperre für das Jahr 2011 unterrichtet.

Programmgemäß erschienen 2010 drei Hefte der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte (darunter ein Themenheft über die „Rechts- und Verfassungsgeschichte der bayerischen Städte“, das die Referate einer Tagung der Gesellschaft für bayerische Rechtsgeschich-te enthält), das Bayerische Jahrbuch für Volkskunde und als Festschrift für Hermann Dannheimer der Jahresband der Bayerischen Vorge-schichtsblätter. Der Historische Atlas von Bayern konnte mit dem Band Kelheim von Emma Mages fortgesetzt werden. Im Bereich der mittelalterlichen Geschichte erschienen zwei gewichtige Editionen: das von Wilhelm Volkert herausgegebene Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346 (Bayerische Rechtsquellen Bd. 4) und die von Josef Klose herausgegebenen urkunden Abt Hermanns von Niederaltaich 1240–1272 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte Bd. 43,4). Die neue Reihe der Protokolle des Bayerischen Ministerrats aus den Jahren 1919 bis 1945 wurde mit den Kabinetten Hofmann I (bear-beitet von Wolfgang Ehberger und Johannes Merz) und Held IV (bear-beitet von Walter Ziegler) eröfnet. In den Beiheften zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte wurden zwei Tagungsbände publiziert: der von Alois Schmid herausgegebene Band „Von Bayern nach Italien. Transalpiner Transfer in der Frühen Neuzeit“ (Bd. 37) geht auf ein drei-tägiges Symposion zurück, das die Kommission vom 24. bis 26. Febru-ar 2010 im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt hat. Die Beiträge einer Weißenburger Tagung aus dem Jahr 2008 zum Thema „Wirtschaftslandschaften in Bayern. Studien zur Entstehung und Entwicklung ökonomischer Raumstrukturen vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert“ gaben Helmut Flachenecker und Rolf Kießling als Beiheft Nr. 38 heraus.

Bei den Veröfentlichungen beindet sich der „Teil III: Die Zeit nach dem Thronverzichts Ludwigs I. (1848–1864)“ der in den Quellen zur Neueren Geschichte Bayerns von Hubert Glaser herausgegebenen Edition des Briefwechsels zwischen König Ludwig I. und Leo von Klen-ze im Druck, die Präsentation wird am 24. Januar 2011 in der Alten Pinakothek stattinden. Für das kommende Jahr ist neben den Perio-dika die Drucklegung folgender Werke vorgesehen: Historischer Atlas

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von Bayern, Bände Kulmbach (Rüdiger Barth), ochsenfurt (Thomas Horling), Münchberg (Annett Haberlah-Pohl) und Neu-ulm (Sarah Hadry), der Band Griesbach (Josef Egginger) des Historischen ortsna-menbuches von Bayern, als Beiheft zur ZBLG ein Tagungsband zum Handwerk in Bayern (hg. von Ferdinand Kramer), in den Quellen und Erörterungen die untersuchung zu den Fälschungen Bischof Pilgrims von Passau von Franz-Reiner Erkens und die Herrenchiemseer Traditi-onen von Birgit Gilcher. In der Schriftenreihe zur bayerischen Landes-geschichte sind die Arbeiten von Tobias Appl (Der Ausbau geistlicher Zentren als Kernstück der Kirchenpolitik Herzog Wilhelms V. von Bay-ern, 1579–1597/98), Stefanie Buchhold (Nepomuk von Triva, 1755–1827, und die bayerische Heeresreform nach 1804), Andreas otto Weber (Grenzüberschreitungen und Friedenspolitik in der Mitte Frankens) und Hans Kammermayer (Herzog Ernst von Bayern, 1500–1560) in Vorbereitung zur Drucklegung bzw. zur überarbeitung beim Autor. Zur Begutachtung eingereicht wurde die Dissertation von Maren Janetz-ko (Die „Arisierung“ mittelständischer unternehmen in Bayern 1933–1939. Ein interregionaler Vergleich). In den Materialien zur bayerischen Landesgeschichte beinden sich die untersuchungen von Hubert Em-merig (Zwei Amberger Münzfunde), Marcus Junkelmann (Militärische Aspekte des bayerischen Bauernaufstandes von 1705/06) und Gerhard Leidel (Wasserbau an bayerischen Flüssen im 16. Jahrhundert) in der Druckvorbereitung. Zur überarbeitung beim Autor sind die Disserta-tionen von Georg Schrott über die Leichenpredigten bayerischer Klos-terprälaten, von Matthias Mayerhofer über religiöse Kupferstiche im Dienste politischer Propaganda und von Joachim Peters über Ludwig Freiherr von und zu der Thann-Rathsamhausen (1815–1881). In den Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte beindet sich die Dissertation von Wolfgang Ehberger über die Entstehung der „Bamberger Verfassung“ vom 14. August 1919 in der Druckvorberei-tung; neu eingereicht wurden hier Arbeiten von Gerhard Immler über die Absetzung König Ludwigs II. und von Helmut Rankl über „Erding, Rosenheim, Trostberg und Murnau. Kleinstädte im Spiegel von landes-staatlichen Konsum-, Bevölkerungs- und Gewerbeerhebungen des 17. und 18. Jahrhunderts“ sowie die Dissertationen von Matthias Bader über das Lehenswesen Herzog Heinrichs XVI. des Reichen von Bayern-Landshut und Christina Dieckhof über die geistliche Gerichtsbarkeit in der Diözese Freising im späteren 15. Jahrhundert. Bei den bayeri-schen Herzogsregesten hat Gabriele Schlütter-Schindler das satzferti-ge Manuskript für die Herzöge otto I. und Ludwig I. vorgelegt und mit der Bearbeitung der Regierungszeit ottos II. begonnen.

Beim Historischen Atlas als nach wie vor wichtigstem Kommissions-projekt konnten für eine Reihe von Bänden neue Bearbeiter gewonnen werden: Dingoling (Bernd Stadlbauer), Riedenburg (Christoph Klebel), Bad Tölz (Thomas Wilm), Dinkelsbühl (Teresa Sandner), Feuchtwangen

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(Manfred Jehle), Königshofen im Grabfeld (Heinrich Wagner), Rothen-burg (Markus Naser), Würzburg-Land (Monika Riemer) und Dillingen (Regina Hindelang); vor dem Abschluss steht Naila (Matthias Körner). In der Abteilung Innviertel, die in Kooperation mit dem oberösterrei-chischen Landesarchiv in Linz bearbeitet und durch die Eu gefördert wird, beindet sich das Manuskript für den Band Schärding (Gerhard Schwentner) ebenfalls kurz vor der Fertigstellung. Beim Historischen ortsnamenbuch wurde die Druckvorbereitung für den Band Günz-burg (Michaela Glenk) aufgenommen, weit fortgeschritten sind Pfarr-kirchen (Josef Egginger), Schwabmünchen (Michael Köck), Wertingen (Regina Kempter) und Würzburg (Thomas Heiler); neue Bearbeiter konnten für Kelheim (Johann Auer und Sabina Buchner) und Gar-misch-Partenkirchen (Helmut Klinner) gewonnen werden. Für Atlas wie ortsnamenbuch fanden die jährlichen Arbeitstrefen der Mitar-beiter wie gewohnt statt. Auch für das Repertorium der deutschen Königspfalzen wurden zwei Besprechungen durchgeführt, Abgabeter-min für die ortsartikel ist hier Ende 2011.

Im Mittelpunkt der Tagungsaktivitäten des Jahres 2010 stand vom 24. bis 26. Februar das Symposion über den Kulturtransfer von Bay-ern nach Italien in der Frühen Neuzeit, dessen Vorträge als Beiheft 38 der ZBLG erschienen sind. Ende Februar 2011 wird die Kommission gemeinsam mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und dem Institut für Bayerische Geschichte eine Tagung über die baye-risch-südamerikanischen Beziehungen durchführen, im Juli folgt eine Veranstaltung über die bayerische Historiographie in Mittelalter und Neuzeit. Für 2012 ist gemeinsam mit dem Deutschen Historischen In-stitut Moskau ein Symposion über die Kontakte zwischen Bayern und Russland in der Frühen Neuzeit geplant.

Die Publikationen des Jahres 2010 wurden am 22. November in Gegenwart des Akademiepräsidenten und des Ehrengastes, Sparkas-senpräsident Theo Zellner, im voll besetzten Sitzungssaal der Philo-sophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissen-schaften der Öfentlichkeit vorgestellt.

Alois Schmid

Veröfentlichungen der Kommission für bayerische Landesgeschichte

Historischer Atlas von Bayern, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz

Teil Altbayern, Reihe I

Band 64: Emma Mages, Kelheim. Pleggericht und Kastenvogtgericht. 2010, XXXVII+448 S., 25 Abb., Karten.

227Philosophisch-historische Klasse

Beihefte zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Verlag C.H.Beck, Mün-chen

Band 38: Alois Schmid, Von Bayern nach Italien. Transalpiner Transfer in der Frühen Neuzeit, 2010, 318 S., 17 farbige Abb.

Band 39: Helmut Flachenecker – Rolf Kiessling, Wirtschaftslandschaften in Bayern. Studien zur Entstehung und Entwicklung ökonomischer Raum-strukturen vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, 2010, X+474 S.

Bayerische Rechtsquellen, Verlag C.H.Beck, München

Band 4: Wilhelm Volkert, Das Rechtsbuch Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, 2010, XXX+519 S., 9 Abb.

Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte, Verlag C.H.Beck, Mün-chen

Band 43/4: Josef Klose, Die urkunden Abt Hermanns von Niederaltaich (1242–1273), 2010, 84*+678 S., 2 Abb.

Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1919–1945, Kommission für bayeri-sche Landesgeschichte, München

Wolfgang Ehberger u. Johannes Merz, Das Kabinett Hofmann I, 17. März–31. Mai 1919, 2010, XVIII+ 77*+311 S.

Walter Ziegler, Das Kabinett Held IV, Mai 1932–März 1933, 2010, XVII+79*+399 S.

Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Verlag C.H.Beck, München

Band 72, Heft 3, 334 S.

Band 73, Heft 1, 352 S.

Band 73; Heft 2: Rechts- und Verfassungsgeschichte der bayerischen Städte, 344 S.

Bayerische Vorgeschichtsblätter, Verlag C.H.Beck, München

Jg. 75, 2010, 331 S., 85 Abb., 46 Tafeln, 4 Beilagen.

Veröfentlichungen des Instituts für Volkskunde

Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, Kommission für bayerische Landesge-schichte, München

Jg. 2010, 336 S., 31 Abb., 2 Tafeln mit 20 Farbabb.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Deutinger S., K.-u. Gelberg u. M. Stephan (Hrsg.), Die Regierungspräsidenten von oberbayern im 19. und 20. Jahrhundert, 2., erweiterte Aulage, München 2010, X+348 Seiten.

Holzfurtner L., Bayerns Mittelalter im „überblick“. In: Akademie Aktuell 2 (2010), 32–33.

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Horling T., R. Becker, D. Burger u. H. Putz (Hrsg.), Akteure – Beziehungen – Ideen, Bayerische Geschichte im interterritorialen Zusammenhang. Festgabe für Alois Schmid zum 65. Geburtstag. Kallmünz 2010, X+493 S. –Horling T., Bistumsgrenze und Klosterpolitik – Zum Verhältnis zwischen den Diözesen Bamberg und Würzburg während des Hochmittelalters. In: Akteure – Bezie-hungen – Ideen. Kallmünz 2010, 1–16.

Janka W., Der ortsname Lam. Ein namenkundlicher Beitrag zur Siedlungsge-schichte des Lamer Winkels. In: Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham 27 (2010), 7–16. – Slawische Sprachelemente in ortsnamen Nordbayerns, in: For-schergruppe Namen (Regensburg), Neue Forschungen zu ortsnamen in ost-bayern und angrenzenden Gebieten. In: Beiträge zur Namenforschung. Neue Folge 45 (2010), 1–26, hier 20–23. – Bajuwaren, Bajovaren, Baiovarier – zur Her-kunft und zu Erscheinungsformen des Namens der Baiern. In: Zwischen Regi-on und Reich. Das Gebiet der oberen Donau im Imperium Romanum. Hrsg. v. P. Herz, P. Schmid u. o. Stoll (Region im umbruch 3), Berlin 2010, 161–175. – Rez.: H. Groschwitz (Hrsg.), ostbayern. Ein Begrif in der Diskussion, Regensburg 2008, 102 S., 18 Abb. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 73 (2010), Heft 2, 681–683.

Schmidt A.H., Die Tradition entläßt ihre Kinder. Traditionelle Musik auf neuen Wegen. In: Literatur in Bayern 25 (2010), Nr. 99, 12–17.

Schwaab C., Rosenheim im Mittelalter. In: Rosenheim. Geschichte und Kul-tur. Hrsg. v. M. Treml u. M. Pilz (Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Stadt und des Landkreises Rosenheim 17), Rosenheim 2010, 39–70. – Von Bay-ern nach Italien. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 30–33. – Rez.: L. Longo-Endres, Antonio Domenico Triva, un artista tra Italia e Baviera. Bologna 2008, 319 S. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 73 (2010), Heft 3, 954–957. – Rez.: J. Dorner, Burghauser urkundenbuch 1025–1503, 3 Bände, Burghausen 2006, 552, 576, 181 S. (Burghauser Geschichtsblätter 54). In: Ebd., 883–885.

Wolf G., Fotograirane na običai v gorna Bavarija. Erika Grot-Šmahtenberger i nejnite snimki na fastnaht v Mitenvald ot 1936 do 1979 g. In: Bălgarska Etnolo-gija 35.3 (2009), 67–90.

Zull G., „Gewerbekunst“ und ländliches Schnitzergewerbe. Ein „zeitgemäßer Stil“ als ästhetisches Programm für die Berchtesgadener und oberammergau-er Güterproduktion in den 1850er Jahren. In: Bilder – Sachen – Mentalitäten. Arbeitsfelder historischer Kulturwissenschaften. Wolfgang Brückner zum 80. Geburtstag. Hrsg. v. H. Alzheimer, F.G. Rausch, K. Reder u. C. Selheim. Regens-burg 2010, 389–399.

Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae

In der Internationalen Thesaurus-Kommission, die gegenwärtig aus 31 Akademien und Gelehrten Gesellschaften aus 23 Ländern besteht, wird Österreich nunmehr durch Professor Kurt Smolak vertreten. Herr Smolak, der die Nachfolge von Professor Primmer (Delegierter seit 1985) antritt, hat als Professor an der universität Wien gelehrt, war

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dort Vorstand des Instituts für Klassische Philologie, Mittel- und Neu-latein und ist Mitglied zahlreicher Institutionen.

Veränderungen haben sich auch bei den Fahnenlesern ergeben: Für die Stelle von Professor Italo Mariotti ist Professor Anna Chahoud vor-geschlagen. Frau Chahoud, die an der universität Dublin lehrt, hat bei Herrn Mariotti bereits einschlägige Erfahrungen in der Fahnenlektüre gesammelt. über ihre deinitive Aufnahme wird der Geschäftsführen-de Ausschuss beinden.

Erfreulicherweise hat Dr. Beikircher auch dieses Jahr mit Einsatz und Tatkraft als ehrenamtlicher Mitarbeiter am Thesaurus mitgewirkt und dem Wörterbuch seinen großen Wissens- und Erfahrungsschatz weiterhin in vollem umfang zugute kommen lassen. unter den exter-nen Mitarbeitern seien zudem Dr. Rolf Heine sowie Professor Severin Koster zu nennen; sie beide haben die Vorredaktion von Manuskripten übernommen.

Am 31. Dezember 2009 ist Dr. Elisabeth Schuhmann, die als lang-jährige Lektorin die wechselhafte Verlagsgeschichte von Teubner Leip-zig bis zu De Gruyter miterlebt und mitgestaltet hat, in den wohlver-dienten Ruhestand getreten. Zu ihrer Ehre wurde am 30. April 2010 in Leipzig eine Abschiedsfeier gegeben, zu der auch eine Delegation des Thesaurus geladen war.

Zu beklagen ist der Tod eines langjährigen früheren Redaktors: Die Thesaurusgemeinde musste von Dr. Hans Wieland (Redaktor ab 1954) Abschied nehmen, der am 13. oktober 2010 im Alter von 86 Jahren nach längerer Krankheit verstorben ist. Herr Wieland, der während seines ganzen Lebens aufs Engste mit dem Thesaurus verbunden war, hat auch nach seiner Pensionierung viele Jahre lang ehrenamtlich am Thesaurusinstitut mitgearbeitet.

Der Faszikel X 1, 17 (pomifer–porrus) ist im Frühjahr 2010 erschienen. Zusätzlich wurden auch die Addenda und Corrigenda für X 1 ausgelie-fert. Damit konnte der Buchstabe P nach rund dreißigjähriger Bear-beitung abgeschlossen werden: 1980 war der erste Faszikel erschie-nen; insgesamt wurden seither 5.592 Thesaurusspalten verfasst. Seit einiger Zeit widmen sich die Artikelbearbeiter nun den Stichwörtern der Folgebände IX 1 (Buchstabe N) und XI 2 (R), deren erste Sendun-gen schon an die auswärtigen Mitleser versandt werden konnten. Das neue automatische Verweissystem konnte in einigen Sendungen be-reits implementiert werden. Die interne interaktive Lemmaliste, die einen raschen überblick über den Fortgang der Arbeiten erlaubt, wird fortlaufend aktualisiert. Im Hinblick auf die nun gehäuft auftretenden re-Komposita wurde ein interaktives digitales re-Forum eingerichtet.

Aus gegebenem Anlass lud der Thesaurus am 7. Juli 2010 zu einer P-Feier in die Räume der Akademie ein. Bei der Veranstaltung wurde auch des ehemaligen Generalredaktors Bernhard Rehm (1909–1942) sowie dessen Vaters Albert gedacht. Ein Portrait des letzteren, welches

230 Kommissionsberichte

die Erben Rehms der Kommission freundlicherweise überlassen ha-ben, ziert nun den Thesauruslur im zweiten Stock der Akademie.

Der Thesaurus hat sich dem Kooperationsprojekt „Zentrum histori-sche Sprachwissenschaften“ von Akademie und LMu angeschlossen. Die Generalredaktorin wurde in dessen Vorstand gewählt und präsen-tierte den Thesaurus am 5. und 6. November 2010 auf einem lexiko-graphischen Symposion des Zentrums.

Die Mitarbeiter des Thesaurus waren bei nationalen und inter-nationalen Foren präsent, namentlich Dr. Claudia Wick und lic. phil. Raphaël Rey bei einem Seminar der Sources Chrétiennes in Lyon; Dr. Johann Ramminger referierte in Kopenhagen über den Thesaurus. Im üblichen Rahmen wahrgenommen wurde die Exzerption neu zu-gänglicher Texte, die Auswertung der wichtigsten Fachzeitschriften, die Betreuung von internationalen Stipendiaten und Gästen sowie die Beantwortung fachbezogener Anfragen an das Institut.

Am 30. September 2010 ist Dr. Klaus-Henrich Kruse nach langjähri-ger Mitarbeit in den Ruhestand getreten. Herr Kruse hat seinen Dienst am 1. Dezember 1976 angetreten und war ohne unterbrechung wäh-rend rund 34 Jahren am Thesaurus beschäftigt. Seine Stelle wurde mit Dr. Claudia Wick besetzt, die bereits seit geraumer Zeit aus Akademie-mitteln bezahlt wurde; an ihre Stelle wiederum trat im oktober Dr. Paolo Pieroni, der schon früher Stipendiat gewesen war. Im Kreis der vorübergehend tätigen Mitarbeiter gab es wie immer eine Reihe von Veränderungen: Dr. David M. Goldstein hat als Stipendiat der Ameri-can Philological Association Dr. John Schafer abgelöst. Die Mittel des J. und K. Müller-Thesaurus-Fonds erlauben nach wie vor die Finanzie-rung einer Reihe von Mitarbeitern: So konnte Dr. Gaia Clementi erneut eine zweijährige Mitarbeit aus Mitteln des Fonds ermöglicht werden. Außerdem wurde dem Schweizer Antoine Viredaz M.A. ein einjähri-ges Stipendium gewährt. Die Stipendien von Dr. Stefano Rocchi und Dr. Lisa Sannicandro sind per oktober 2010 ausgelaufen. Die aus der Schweiz (Nationalfonds) und den Niederlanden inanzierten Stellen sind unverändert besetzt. Aus Japan weilt seit April 2010 ein junger Stipendiat, Shunichiro Yoshida M.A., aus eigenen Mitteln am Thesau-rus; er bemüht sich nun um ein weiteres, von Japan inanziertes Sti-pendium.

Ernst Vogt, Silvia Clavadetscher

Veröfentlichung der Kommission

Thesaurus linguae Latinae. Verlag Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin

Vol. X  1. Fasc.  XVII: pomifer–porrus. Redaktoren: J. Blundell, M. Hillen, N. Holmes. Mitarbeiter: Y. Baraz (pondero, popularis u.a.), H. Beikircher (porp(h)yropoecilus), J. Davies (pontiicatus u.a.), G. Duursma (pompholyx u.a. (mit M. Hillen)), M. Fiedler (pons), P. Grossardt (pomum/pomus, po-

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pulosus, 2.populus u.a.), I. Hajdú (pondo, pondus), M. Hoffmann (1.populatio, porcus u.a.), K.-H. Kruse (popino u.a.), B. Krylová (ponticulus), S. Malloch (pontiicius, popularitas u.a.), M. ottink (populo(r), 1.populus, porro u.a.), P. Pieroni (pompa), I. Reineke (pono (mit M. Hillen)), J. Schrickx (pontus, po-pulabundus u.a.), F. Spoth (porcopiscis), R. Stewart (pontifex). 2010, Sp. 2593–2780.

Corrigenda et addenda quaedam ad vol. X 1. 2010, Sp. 2781–2788.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Flieger M., Das P – ein Superlativ. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 21–23.

Ramminger J., Perotti’s Latin Letters: Style in Theory and Practice. In: Studi umanistici Piceni 29 (2009), 85–94. – Zus. mit M. Pade, En humanists stem-mer – hvori består de? En undersøgelse af stilistiske virkemidler i Niccolò Perot-tis breve. In: Stemmer i italiensk litteratur. Festskrift til Lene Waage Petersen. København 2009, 43–62. – Humanists and the Vernacular: Creating the Termi-nology for a Bilingual universe. In: Latin and the Vernaculars in Early Modern Europe. Contributions from the conference “Texts & Contexts IV, The Role of Latin in Early Modern Europe”, hosted by the university of Aarhus; Sandbjerg, 17.–20.5.2007. Hrsg. v. T. Arlund Hass u. J. Ramminger. 2010 (Renæssanceforum 6), 1–22.

Rey R., L’attribution de pensées comme argument dans la Seconde Philippique de Cicéron. In: Museum Helveticum 67 (2010), 18–28.

Sannicandro L., I personaggi femminili del Bellum Civile di Lucano. Rahden/Westf. 2010 (Litora Classica 1), 298 S. – Nota ad Ammiano Marcellino 17,7,14. In: Rheinisches Museum 153 (2010), 108–111. – Ut generos soceris mediae iunxere Sabinae: Die Gestalt Julias in der Pharsalia Lukans. In: Lucan’s Bellum civile. Between Epic Tradition and Aesthetic Innovation. Hrsg. v. N. Hömke u. C. Reitz, Berlin / New York 2010 (Beiträge zur Altertumskunde 282), 39–52. – Beob-achtungen zu dolor in Lucans Bellum civile. In: Göttinger Forum für Altertums-wissenschaft 13 (2010), 52–68.

Wick C., Veros dracones putares. Schlangenkunde in der antiken Fachliteratur und Poesie. In: Nature and Science in Hellenistic Poetry. Hrsg. v. M.A. Harder, R.F. Regtuit u. G.C. Wakker, Leuven 2009 (Hellenistica Groningana 15), 277–293. – Plus quam visibilia – Lukans suggestive Nichtbeschreibungen. In: Lucan’s Bel-lum civile. Between Epic Tradition and Aesthetic Innovation. Hrsg. v. N. Hömke u. C. Reitz, Berlin / New York 2010 (Beiträge zur Altertumskunde 282), 105–117.

Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz

Die geplante Publikation des fünften Bandes in der Reihe „Mittelalter-liche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz“, mit den Bib-liothekskatalogen des Bistums Köln, musste zurückgestellt werden, da die überarbeitung noch nicht abgeschlossen ist.

232 Kommissionsberichte

Der dritte und letzte Band des Katalogs der festländischen Hand-schriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen) von Bernhard Bischof steht vor dem Abschluss. Der vierte Band mit dem umfangreichen Gesamtregister des Werkes ist in Vorbereitung.

Auf Vorschlag der Kommission hat die Philosophisch-historische Klasse der Akademie in ihrer Sitzung am 12. November 2010 als Mit-glieder in die Kommission gewählt:

Prof. Dr. Michele C. Ferrari, Erlangen, Prof. Dr. Claudia Märtl, ordentli-ches Mitglied der Akademie, Prof. Dr. Peter orth, Köln, und Prof. Dr. Pe-ter Stotz, korrespondierendes Mitglied der Akademie.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kommission, Dr. Birgit Ebers-perger, hat am XVII. Kongress des Comité International de Paléographie Latine in Ljubljana (7.–10. September 2010) teilgenommen.

Helmut Gneuss

Kommission für Mundartforschung

Die Kommission hat in ihrer Sitzung vom 26. März 2010 beschlossen, die bisher für die Münchner Arbeitsstelle vorgesehene, frei gewordene halbe Stelle eines Verwaltungsangestellten wegen des dringlichen Be-darfs des „ostfränkischen Wörterbuchs“ nunmehr der Bayreuther Ar-beitsstelle zur Verfügung zu stellen. Vorbehaltlich der Ergebnisse einer vom Akademievorstand angeregten Begehung des „ostfränkischen Wörterbuchs“ soll dann die Bayreuther Arbeitsstelle im Jahr 2011 über eine ganze Stelle verfügen können.

Bayerisches Wörterbuch

Zum Jahresanfang 2011 erschien Heft 16 des Bayerischen Wörterbuchs (blind–Bock), die achte Lieferung des zweiten Bandes. Inzwischen ist Heft 17, mit dem der zweite Band abgeschlossen wird, im Entwurf fer-tiggestellt. Im Verlauf des Jahres verschickte die Arbeitsstelle wieder vier Fragebögen („Wörterlisten“) an die Sammler. Der Bestand der In-stitutsbibliothek wurde im Katalogsystem oPAC erfasst und soll aka-demieintern veröfentlicht werden.

Mit Hilfe einer Spende der Gesellschaft der Freunde der Akademie wurde die Digitalisierung der Filme von stark abgenutzten Fragebö-gen aus den 1930/40er Jahren fortgesetzt. Auskünfte wurden an ver-schiedene Rundfunkanstalten und Zeitungen sowie an Privatpersonen erteilt; Besucher der Arbeitsstelle waren u.a. die Teilnehmer von Lehr-veranstaltungen der universitäten Regensburg (mit Prof. L. Zehetner), Eichstätt (mit Prof. E. Ronneberger-Sibold) und der LMu, ferner Prof. J.E. Schmidt (Marburg) und der Brandecker Media Verlag mit dem Schau-

233Philosophisch-historische Klasse

spieler u. Wachtveitl. Vorträge über das Bayerische Wörterbuch hiel-ten Dr. Funk auf der Tagung Bayerisch-Österreichischer Dialektologen in Passau sowie Prof. Rowley in München, Markt Schwaben, Wildbad Kreuth, Wildsteig, Wörth an der Donau, Ruhpolding und Landshut. Im Rahmen der Fernsehsendung „Wir in Bayern“ des Bayerischen Rund-funks gab Prof. Rowley ferner regelmäßig Auskunft über die Herkunft und Deutung von Dialektausdrücken.

Ostfränkisches Wörterbuch

Das Jahr 2010 war für das ostfränkische Wörterbuch geprägt von einigen sich für die nahe Zukunft andeutenden Veränderungen. An-lässlich der Kommissionssitzung am 26. März berichtete Dr. Klepsch über Stand und Aufgaben des Projekts. Er machte anhand seiner im Verlauf mehrerer Jahre gesammelten Erfahrungen deutlich, dass die weitgehend routinemäßigen Eingabearbeiten, die für die Digitalisie-rung des handschriftlichen Belegmaterials nötig sind, beim derzeiti-gen Personalstand noch über einen sehr langen Zeitraum weiterge-hen müssten, um das Ziel einer online-Datenbank zu erreichen. Als Soforthilfe fasste die Kommission den oben erwähnten Beschluss, eine in München frei gewordene halbe Stelle einer Verwaltungskraft nach Bayreuth umzuschichten. Nachdem das Ergebnis der im oktober in der Bayreuther Arbeitsstelle erfolgten Evaluation des Projekts durch auswärtige Gutachter dem Vernehmen nach insgesamt sehr positiv war, hoft die Arbeitsstelle auf die baldige umsetzung des Kommissi-onsbeschlusses.

Weitere Verzögerungen der kontinuierlichen Arbeiten drohen im nächsten Jahr. Die Stadt Bayreuth, die seit 1993 Räume ihrer Liegen-schaften an das Projekt ostfränkisches Wörterbuch vermietet, meldet hierfür Eigenbedarf an. ob das in Aussicht gestellte Ausweichquartier geeignet ist, konnte noch nicht geprüft werden. Auf alle Fälle steht wohl ein umzug bevor.

Im Jahr 2010 stellten die Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern und die Gesellschaft der Freunde der Akademie wie in den Vorjahren dankenswerterweise einen Betrag von 8.000 Euro für die Digitalisierungsarbeiten zur Verfügung. Darüber hinaus bewilligte die Akademieleitung kurzfristig und auf den Zeitraum August bis Dezem-ber 2010 begrenzt eine Summe von 15.000 Euro für Aushilfsverträge. Die Mittel wurden für Werkverträge oder für Aushilfsverträge mit ex-ternen Mitarbeitern verwendet. Die vertraglich vereinbarten Arbeiten betrafen ausschließlich die Eingabe von Belegen aus dem original-material der postalischen Erhebungen zwischen 1960 und 2001. Im Berichtzeitraum wurden ca. 170.000 Datensätze eingegeben.

Dr. Klepsch veranstaltete an der universität Erlangen-Nürnberg in den Wintersemestern 2009/10 und 2010/11 jeweils ein Hauptseminar

234 Kommissionsberichte

mit dialektologischer Thematik und berichtete im Rahmen einer Ring-vorlesung über dialektologische Projekte im oberdeutschen Raum.

Klaus Albert Strunk

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Funk E., Besprechungen.

Rowley A., Bairische Dialekte. In: Historisches Lexikon Bayerns. http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45730. — Deskriptive Gram-matik des Deutsch-Fersentalerischen (Mòcheno). http://edocs.ub.uni-frank-furt.de/volltexte/2010/15755/ — Dialektologie und Sprachgeschichte. In: Per-spektiven der germanistischen Sprachgeschichtsforschung. Hrsg. von H.u. Schmid. Berlin 2010, 150–162. — „Herr Mond“ oder „Mondschein“: Das Baye-rische Wörterbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In: Bairi-sche Sprache. Mitteilungsblatt des Vereins Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V. Nr. 23 (2010), 9f. — „. hinaufgestiegen in das Land und in die Zeit der Minnesänger“. In: Akademie Aktuell 3 (2010), 58–61. — Johann Andreas Schmeller und das Mòchenische. In: Fokus Dialekt. FS für Ingeborg Geyer zum 60. Geburtstag. Hrsg. von H. Bergmann et al. Hildesheim / Zürich / New York 2010. — Der Schmeller-Preis und seine Preisträger. In: „Dem Dorfschullehrer sein neues Latein .“. In: Jahrbuch der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft 2008. Hrsg. von Chr. Ferstl. Regensburg 2009, 218–222.

Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum

Im Jahr 2010 erschienen der CVA-Band Deutschland 87, München 15 (attisch weißgrundige Lekythen) von Erika Kunze-Götte sowie der Band Deutschland 88, München 16 (attisch rotigurige Schalen) von Susanne Pisterer-Haas. In den Druck gegangen ist der Band Deutsch-land 89, Berlin 12 (attisch weißgrundige Lekythen) von Nina Zimmer-mann-Elseify. In redaktioneller Bearbeitung sind die Bände Hamburg 2 (unteritalisch rotigurige Keramik), bearbeitet von Rolf Hurschmann sowie Jena 1 (geometrische bis schwarzigurige Keramik), bearbeitet von Hadwiga Schörner.

Weitgehend abgeschlossen ist die Bearbeitung der Bände Greifs-wald von Regina Attula, München 17 (etruskisch schwarzigurige Ke-ramik), bearbeitet von Yasmin olivier-Trottenberg und München 18 (attisch rotigurige Schalen) von Elke Böhr.

In Arbeit sind weiterhin die Bände Göttingen 4 (attisch rotiguri-ge Keramik), bearbeitet von Norbert Eschbach und Berlin 13 (attisch rotigurige Amphoren), bearbeitet von Agnes Schwarzmaier-Wormit, die im Laufe des Jahres 2011 abgeschlossen sein sollen. Fortgesetzt wurden die Arbeiten an den Bänden Dresden 2 (attisch rotigurige geschlossene Gefäße) durch Eva Hofstetter-Dolega, Bonn 4 (geomet-

235Philosophisch-historische Klasse

rische und orientalisierende Keramik) von Dirk Piekarski und Berlin 15 (attisch rotigurige Peliken und Loutrophoren) von Angelika Schöne- Denkinger. Neu aufgenommen wurden die Arbeiten an den Bänden Berlin 14 (attisch rotigurige Lekythen) von Nina Zimmermann-Elseify, München 19 (attisch schwarzigurige Hydrien) von Bettina Kreuzer und München 20 (etruskisch rotigurige Keramik) von Yasmin olivier-Trottenberg.

Vom 8. bis 10. September 2010 fand in München die internationa-le Tagung „Griechische Vasenbilder als Medium des Kulturtransfers“ statt, auf der Vasenforscher aus zwölf Ländern Phänomene und Pro-bleme der Rezeption von importierten Vasenbildern in verschiedenen Regionen der antiken Mittelmeerwelt diskutierten (siehe Akademie Aktuell 4/2010). organisiert wurde die Veranstaltung von PD Dr. A. Stähli, Zürich und Prof. Dr. St. Schmidt. Die Beiträge der Tagung wer-den 2011 als 5. Beiheft zum Corpus Vasorum Antiquorum Deutschland erscheinen.

In den beiden CVA-Gesprächskreisen in München und Berlin berich-teten die CVA-Mitarbeiter an mehreren Terminen über den Fortschritt ihrer Arbeiten und neue Forschungsergebnisse.

Paul Zanker

Veröfentlichungen der Kommission

Corpus Vasorum Antiquorum. Verlag C.H.Beck, München

Band 87: München, Antikensammlungen, ehemals Museum Antiker Klein-kunst. Band 15. Bearb. von Erika Kunze-Götte. 2010, 156 S., 57 Textabb., 23 Beilagen, 85 Tafeln.

Band 88: München, Antikensammlungen, ehemals Museum Antiker Klein-kunst. Band 16. Bearb. von Susanne Pfisterer-Haas. 2010, 92 S., 35 Textabb., 14 Beilagen, 64 Tafeln.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Kreuzer B., Eulen aus Athen. 520–480 v. Chr. In: Folia in memoriam Ruth Lind-ner collecta. Hrsg. v. C. Weiß u. E. Simon. Dettelbach 2010, 239–258.

olivier-Trottenberg Y., untersuchungen zu Vorzeichnungen auf schwarzigu-rig-etruskischer Keramik. In: Neue Forschungen zu den Etruskern. Hrsg. v. A. Kieburg u. A. Rieger. oxford 2010, 23–28.

Piekarski D., Zur Nachwirkung der etruskischen Sepulkralkunst. In: Neue For-schungen zu den Etruskern. Hrsg. v. A. Kieburg u. A. Rieger. oxford 2010, 139–144.

Schmidt S., Nekropolis. Grabarchitektur und Gesellschaft im hellenistischen Alexandreia. In: Alexandreia und das ptolemäische Ägypten. Kulturbegeg-nungen in hellenistischer Zeit. Hrsg. v. G. Weber. Berlin 2010, 136–159. – Das

236 Kommissionsberichte

Serapeion in Alexandria rekonstruiert von August Thiersch. In: Geschichte der Rekonstruktion – Konstruktion der Geschichte. Hrsg. v. W. Nerdinger. München 2010, 399–401. – Rez. von: M. Sabottka, Das Serapeum in Alexandria. Kairo 2008. In: Bonner Jahrbücher 208 (2008), 342–344. – Fremde und vertraute Bil-der. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 28–29.

Zimmermann-Elseify N., zus. mit H. Froning, Die Terrakotten der antiken Stadt Elis. Wiesbaden 2010. – Rez. von: B. Cohen, The Colors of Clay. Special Tech-niques in Athenian Vases. In: Gnomon 82 (2010), 375–378.

Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches

Die Arbeit am Mittellateinischen Wörterbuch (MLW) schreitet plan-mäßig fort. Im April 2010 erschien die 38. Lieferung (loriicatio–fren-dor); die Arbeit an der 39. Lieferung, die den übergang vom Buchsta-ben F zu G enthält, ist abgeschlossen. Zu G liegen bereits Vorarbeiten der ehemaligen Berliner Arbeitsstelle vor, die jetzt bei der Artikelerstel-lung konsultiert werden.

Am 26. oktober 2010 fand eine Kommissionssitzung statt. Dabei wurden folgende Wahlbeschlüsse gefasst, die die Philosophisch-his-torische Klasse in ihrer Sitzung vom 12. November 2010 bestätigte:

Nachdem der bisherige Vorsitzende der Kommission auf eigenen Wunsch zurücktritt, wird unser Kommissionsmitglied Prof. Peter Stotz, korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissen-schaften, zu seinem Nachfolger gewählt. Der Wechsel im Vorsitz wird zum 1. Januar 2011 stattinden.

Der bisherige Vorsitzende wird zum Stellvertreter des neuen Vorsit-zenden gewählt.

Maria Selig, o. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten, wird zum Mitglied der Kommission gewählt.

Ab 1. oktober 2010 übernahm Dr. Adelheid Wellhausen endgültig die Leitung der Arbeitsstelle des Mittellateinischen Wörterbuches mit ei-nem bis zum Laufzeitende des Projekts ausgestellten Vertrag.

Als erster Schritt zur Digitalisierung des MLW sollen die ersten bei-den Bände (A–C) – letzterer bis zum Anschluss an den bereits elektro-nisch vorliegenden Schlussteil – in China im Double-Keying-Verfahren erfasst werden. Zur konkreten Planung dieser Retrodigitalisierung fand am 9. Juni 2010 in der Akademie ein Gespräch mit Dr. Thomas Burch vom „Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften“ der universität Trier statt. Daraus ging am 17. Juni 2010 ein Kostenvoranschlag des Trierer Kompetenzzentrums hervor. Die Erfassung soll bis Juli 2011 abgeschlossen sein. Die betrefenden Wörterbuchbände sind bereits nach Trier zur Weiterleitung nach China gesandt worden.

237Philosophisch-historische Klasse

Am 19. Mai 2010 nahm Frau Dr. Wellhausen an der Gründungssitzung des „Zentrums historische Sprachwissenschaften“ (ZhS) teil, in der der Kooperationsvertrag zwischen der universität München und der Baye-rischen Akademie der Wissenschaften besprochen sowie künftige Pro-jekte beraten wurden. Als erste gemeinsame unternehmung, an der wiederum Frau Dr. Wellhausen teilnahm, fand am 5. und 6. Novem-ber 2010 ein internes lexikographisches Symposion statt, auf dem die Mitglieder des ZhS Gelegenheit hatten, in einem kurzen „Werkstattbe-richt“ über die Arbeit an ihren jeweiligen Projekten, und damit auch am Mittellateinischen Wörterbuch, zu berichten.

Tagungen und Vorträge

1.–3. Juni 2010: vom uAI-Comité du Cange organisiertes „4ème Col-loque international de lexicographie latine médiévale“ in León, in dem der lexikalische Einluss anderer Sprachen auf das Latein des Mittelal-ters behandelt wurde. Dr. Mechthild Pörnbacher und Dr. Monica Nie-derer waren jeweils mit einem Vortrag zu Germanismen bzw. germa-nischen Lehnwörtern im Mittellatein vertreten.

10.–14. November 2010: VI. Kongress des internationalen Mittellatei-nerkomitees „Auctor et auctoritas in Latinis Medii Aevi litteris“ in Ne-apel und Benevent; Teilnahme von Dr. Mechthild Pörnbacher und Tina orth-Müller mit jeweils einem Vortrag zu literarischen Vorlagen und zur Quellenproblematik bei ausgewählten mittellateinischen Werken.

Helmut Gneuss

Veröfentlichungen der Kommission

Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert. Begr. von Paul Lehmann und Johannes Stroux. In Gemeinschaft mit den Akademi-en der Wissenschaften zu Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz, Wien und der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften hrsg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Verlag C.H.Beck, München

IV. Band. Lfg. 3 (38. Lfg. des Gesamtwerkes): loriicatio–frendor. 2010, 160 Sp.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Leithe-Jasper H., „umbra, Figura, praeigurator: Typologie bei Ekkehart IV. von St. Gallen.“ In: Text und Bild. Tagungsbeiträge. Hrsg. v. V. Zimmerl-Panagl u. D. Weber. Wien 2010 (Veröfentlichungen der Kommission zur Herausgabe des Corpus der Lateinischen Kirchenväter 30), 289–304.

238 Kommissionsberichte

orth-Müller T., „Von der Liebe in Hohenbusch: Ein neues Fragment der Schrift De amore des Andreas Capellanus in dem Codex 1019 der Diözesan- und Dom-bibliothek Köln.“ In: Analecta Coloniensia 9 (2009 [erschienen 2010]), 126–142.

Pörnbacher M., „Der hl. Fridolin von Säckingen – Annäherungen.“ In: Im Zei-chen des heiligen Fridolin. Erinnerungsschrift an das Symposium zum Frido-linsfest 2008. Näfels 2010, 29–41. – Rez. von: Gabriela Kompatscher Guler: Herbert von Clairvaux und sein Liber miraculorum. Bern u.a. 2005 (Lateinische Sprache und Literatur des Mittelalters 39). In: Zeitschrift für Bayerische Landes-geschichte 73/1 (2010), 137–139.

Weber M.-L., „Aus dem Alltag der Wörterbucharbeit.“ In: Akademie Aktuell 2 (2010), 50–51. – Rez. von: J.W. Busch: Vom Amtswalten zum Königsdienst. Be-obachtungen zur Staatssprache des Frühmittelalters am Beispiel des Wortes „administratio“. Hannover 2007 (MGH Studien und Texte 42). In: Mittellat. Jb. 54/1 (2010), 146–148.

Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie

Da ein fristgerechter Abschluss des Reallexikons der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie zum Projektende 2011 nicht absehbar ist, stellte der Projektleiter, Herr Streck, im Juli 2010 einen auf genauer Berechnung von Stichwortzahl und festgelegten Artikellängen basie-renden Verlängerungsantrag bei der union der deutschen Akademien. Dieser Verlängerungsantrag wurde, obwohl nicht fristgerecht einge-gangen, von der union angenommen und durch Prof. Geller (Berlin/London) und Prof. Pedersén (oslo) evaluiert. Eine Entscheidung darü-ber wird erst im November 2011 erwartet.

Am 1. Januar wurde die volle Mitarbeiterstelle geteilt: Frau S. Pfain-ger, die schon seit März 2008 auf Werkvertragsbasis in der Redaktion des Reallexikons gearbeitet hatte, übernahm 50 % der Arbeitszeit von Sabine Ecklin. Diese nimmt die ihr verbliebene Arbeitszeit vereinba-rungsgemäß teils im Berner Institut für Archäologie, Abteilung Vor-derasiatische Archäologie, und teils in München wahr.

Trotz dieser personellen Modiikationen konnte der jährliche Rhyth-mus von 1½ publizierten Faszikeln beibehalten werden. Faszikel Bd. 12/5–6 (Schwert–Sililītu(m)) ist ausgeliefert worden, Faszikel Bd. 12/7–8 liegt bereits in Fahnen vor, die Publikation ist für das Frühjahr 2011 vorgesehen. Da die meisten Manuskripte für Bd. 13/1–2 redaktionell schon bearbeitet sind, wird auch dieser Faszikel noch 2011 erscheinen. Damit ist ein Abschluss des Buchstabens S in Sicht.Die T-Stichwörter liegen zum größeren Teil schon vor, und in der Re-daktion ist damit begonnen worden, sie zu bearbeiten.

Auch die u-Stichwörter liegen teilweise bereits in der Redaktion vor.

239Philosophisch-historische Klasse

Im Frühjahr wurden die V-Stichwörter vergeben, einige Artikel sind schon eingetrofen.

Da es sich um das vorletzte Jahr der Projektlaufzeit handelt, hat sich die Redaktion in diesem Jahr ganz auf die redaktionelle Tätigkeit kon-zentriert und deshalb bewusst auf Öfentlichkeitsarbeit oder Teilnah-me an Kongressen verzichtet.

Klaus Albert Strunk

Veröfentlichungen der Kommission

Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Verlag Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin

Band 12, 5./6. Lieferung. Schwert–Sililītu(m). 2010, 337–496.

Musikhistorische Kommission

Der elfte Faszikel des Lexicon musicum Latinum medii aevi (lichanos–minuo) wurde planmäßig im Sommer 2010 abgeschlossen und er-schien im Herbst des Jahres. Die Bearbeitung der Wortartikel wurde fortgesetzt. Die vom Buchstaben M noch ausstehende Wortstrecke mu (Chr. Berktold) kann voraussichtlich im Frühjahr 2011 abgeschlos-sen werden. Die Buchstaben N (D. Sadgorski) und O (M. Bernhard) lie-gen komplett in der Rohfassung vor. Vom Buchstaben P (D. Sadgorski) konnten die Lemmata P – pericientia fertiggestellt werden. Mit dem Buchstaben Q (M. Bernhard) wurde begonnen.

Die ersten beiden Bände des zusammen mit der Polnischen Akade-mie der Wissenschaften seit 2001 betreuten Editionsprojektes Traditio Iohannis Hollandrini (M. Bernhard und E. Witkowska-Zaremba) mit Beiträgen von M. Bernhard, C.M. Bower (Chicago), A. Rausch (Wien) und E. Witkowska-Zaremba (Warschau) sind erschienen. Die neu er-stellten Editionen wurden in die Datenbank des LmL eingearbeitet. Sie liefern wichtige Belege für die Terminologie der Chorallehre des 15. Jahrhunderts.

Von der Lasso-Gesamtausgabe ist Band IX erschienen. Band XI ist weit fortgeschritten: Das Manuskript des Notentexts ist von wenigen Seiten abgesehen fertig gestellt, 130 Seiten liegen als Korrekturfahnen vor. Nebenher wurde mit Hilfskräften das Quellenmaterial für die in Band XI beginnenden sechsstimmigen Motetten vorbereitet. Der Mit-arbeiter Bernhold Schmid sprach bei der Tagung „European Sacred Music, 1550–1800: New Approaches“ in Fribourg (9.–12. Juni 2010) zur geistlichen Parodie in Motetten Lassos. Eine Dienstreise führte ihn zu Quellenstudien in die Fürst Thurn und Taxis Hobibliothek und in die Bischöliche Zentralbibliothek nach Regensburg.

Theodor Göllner

240 Kommissionsberichte

Veröfentlichungen der Kommission

Lexicon musicum Latinum medii aevi. Verlag C.H.Beck, München

11. Faszikel – Fascicle 11: lichanos–minuo. 2010, VIII + 80 S.

Veröfentlichungen der Musikhistorischen Kommission. Verlag C.H.Beck, Mün-chen

Band 19: Michael Bernhard u. Elżbieta Witkowska-Zaremba (Hrsg.): Traditio Iohannis Hollandrini. Band I: Die Lehrtradition des Johannes Hollandrinus – The Teaching Tradition of Johannes Hollandrinus. 2010, XXIV + 300 S.

Band 20: Michael Bernhard u. Elżbieta Witkowska-Zaremba (Hrsg.): Tradi-tio Iohannis Hollandrini. Band II: Die Traktate I–III – The Treatises I–III. 2010, XVI + 406 S.

orlando di Lasso, Sämtliche Werke. Zweite nach den Quellen revidierte Aulage der Ausgabe von F. X. Haberl und A. Sandberger. Breitkopf & Härtel, Wiesba-den u.a.

Band IX, Motetten V (Magnum opus musicum, Teil V): Motetten für 5 Stim-men, neu hrsg. von Bernhold Schmid. 2010, LXXXV+214 S.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Sadgorski D., Andrea Bernasconi und die oper am Münchner Kurfürstenhof 1753–1772. München 2010, VII, 335 S.

Schmid B., Der Mensuralcodex St. Emmeram. Zur Musikgeschichte im spätmit-telalterlichen Zentraleuropa. In: Musik in der Geschichte. Zwischen Funktion und Autonomie. Hrsg. v. I. M. Groote. München 2010 (Münchner Kontaktstudi-um Geschichte 13), 23–36. — Rezensionen.

Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Münchener Abteilung)

Die Teilung der einzigen Mitarbeiterstelle der Kommission ist bis Juli 2012 verlängert. Die eine Hälfte der Stelle ist durch Dr. Christine Stei-ninger, die andere Hälfte durch Dr. des. Ramona Epp besetzt. Die Stelle von Frau Epp konnte von 15. Februar bis Dezember 2010 auf eine Voll-zeitstelle aufgestockt werden.

Das Manuskript Stadt Freising (I. Seufert) ist im Druck, der Band wird 2011 erscheinen. Ebenfalls im Druck ist das Manuskript Landkreis Passau I (R. Epp). Der Band wird im Laufe des Jahres 2011 erscheinen. Eingereicht wurde das Manuskript Landkreis Weilheim-Schongau (M. Merk). Das Manuskript wird von der Arbeitsstelle redigiert und für den Druck eingerichtet. Die Arbeiten an Stadt Ingolstadt I (C. Steininger) wurden fortgesetzt, die Sammlungsarbeiten für einen zweiten Band

241Philosophisch-historische Klasse

Regensburg Dom (W. Knorr/W. Mayer) wurden begonnen. Der dritte Band der Inschriften der Nürnberger Friedhöfe (P. Zahn) beindet sich in der Phase der Manuskripterstellung.

Zahlreiche Anfragen der staatlichen, kommunalen und kirchlichen Denkmalplege wurden beantwortet. Die Datenbankerfassung der Bilder auf dem System Faust wurde fortgesetzt.

Die Mitarbeiterinnen nahmen an der Internationalen Tagung des deutschen Inschriftenwerks in Mainz teil, ebenso an einer Mitarbei-tertagung in Göttingen. Im Rahmen der Interakademischen Zusam-menarbeit wurde mit der Arbeitstelle Inschriften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein Workshop zu Inschriften der Refor-mation in oberösterreich gestaltet.

Walter Koch

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen

Epp R., Die „Dame“ mit dem Handschuh. In: Akademie Aktuell 2 (2010), 48–49.

Steininger Ch., Kleriker und ein Geläut. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 17.

Kommission für zentral- und ostasiatische Studien

Das Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache bildet weiterhin den Schwerpunkt der Aktivitäten der Kommission. Die Arbeiten zum Buch-staben ga wurden planmäßig abgeschlossen. Im Berichtszeitraum sind die neunte bis zwölfte Lieferung des Wörterbuchs erschienen, die den größten Teil dieses Buchstabens umfassen. Der übrige Teil des Buchstabens ga ist fertig bearbeitet und wird 2011 als Anfangsteil des 13. Faszikels veröfentlicht. In der von der Kommission herausgegebe-nen Schriftenreihe Studia Tibetica ist ein weiterer Band erschienen; er behandelt die tibetische Verbalmorphologie.

Die Einträge aus der Zettelsammlung, die für die Publikationen des Jahres 2011 erforderlich sind, wurden weitgehend in die Datenbank eingegeben.

PD Dr. Petra Maurer und PD Dr. Johannes Schneider gehen weiter-hin ihrer Lehrtätigkeit in den Fächern Tibetologie bzw. Indologie an der Ludwig-Maximilians-universität nach. Darüber hinaus wurde die Öfentlichkeit durch Vorträge angesprochen und die Bayerische Staatsbibliothek beim Schriftenerwerb und der Durchführung von Ausstellungen beraten. Die Kommission arbeitet im Zentrum histori-sche Sprachforschung (ZhS) mit und stellte ihre Arbeit im Rahmen des vom ZhS organisierten Lexikographischen Symposions vor.

Eine wissenschaftliche und zwei studentische Hilfskräfte waren mit Literaturrecherchen, Kopierarbeiten, Buchaufnahmen, überprü-

242 Kommissionsberichte

fung von Verweisungen im Wörterbuch sowie der Eingabe der Zettel-sammlung in die Datenbank beauftragt. Auswärtige Kolleginnen und Kollegen und die pensionierten Mitarbeiter beteiligten sich an den Korrekturarbeiten.

Thomas o. Höllmann

Veröfentlichungen der Kommission

Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache. Im Auftrag der Kommission für zentral- und ostasiatische Studien der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten herausgegeben von Herbert Franke, Jens-uwe Hartmann [und] Thomas o. Höllmann. Bearbeitet von Petra Maurer [und] Johannes Schneider. Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C.H.Beck, München

9. Lieferung: mkha’ spyod dba3 po – ga3s ri’i bu mo. 2010, ii+64 S.

10. Lieferung: ga3s ri’i dba3 po – gri. 2010, 64 S.

11. Lieferung: gri gu – dge ba. 2010, 64 S.

12. Lieferung: dge ba bcu – ’gra3s. 2010, 64 S.

Nathan W. Hill, A Lexicon of Tibetan Verb Stems as Reported by the Grammati-cal Tradition (Studia Tibetica V). München: Kommission für zentral- und ostasi-atische Studien, Bayerische Akademie der Wissenschaften, 2010, xxxiv, 349 S.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Maurer P., Die Geschichte Tibets. In: Tibet: Religion – Kunst – Mythos. Hrsg. v. C. Müller u. M. Merkenthaler. Dettelbach 2010, 31–52. – Tibetische Literatur. In: Ebd., 73–82. – Tibetische Pferdeheilkunde (rta-bcos). http://www.tibet-encyclo-paedia.de/pferde-heilkunde.html. – Das tibetische Staatsorakel (sku-rten) des Klosters Nechung (gNas-chung). http://www.tibet-encyclopaedia.de/staats-orakel.html

Schneider J., Vāgīśvarakīrtis MÉtyuvañcanopadeśa, eine buddhistische Lehr-schrift zur Abwehr des Todes. Wien 2010, 299 S. (Beiträge zur Kultur- und Geis-tesgeschichte Asiens 66) (Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse 394).

Kommission für das Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“

Das Jahr 2010 war ganz durch die Arbeit an unserem DFG-Projekt be-stimmt, die umwandlung der pdf-Publikation des Repertorium in eine vielfach abfragbare xml-Datenstruktur. Projektbeginn war der 15. Feb-ruar 2010, nachdem eine von der DFG gewährte TVL-13-Stelle im De-zember 2009 mit Dr. Sabine Buttinger besetzt worden war. Bis zum 30.

243Philosophisch-historische Klasse

Juni 2010 vertrat Dr. Martina Giese den Mitarbeiter Dr. Roman Deutin-ger, der seit dem 1. Juli 2010 der Kommission nach Lehrstuhlvertretung und Elternzeit wieder voll zur Verfügung steht. So weit die personelle Grundlage unserer Arbeit.

Auf der jährlichen Kommissionssitzung am 3. März 2010 wurde die Kommission auf Vorschlag der Vorsitzenden Prof. Dr. Märtl um zwei weitere Mitglieder erweitert: Prof. Dr. Claudia Zey (Zürich) und Prof. Dr. Franz Fuchs (Würzburg), beide jeweils für das Früh- und Hochmittel-alter bzw. das Spätmittelalter ausgewiesene Quellenforscher, auf de-ren Rat und Kennerschaft die Kommission in den kommenden Jahren baut. Frau Zey hat zudem die fortschreitende Digitalisierung der Ge-schichtswissenschaften aufmerksam verfolgt.

Die Ende 2009 begonnene Aktualisierung der pdf-Dateien wurde fortgesetzt, so dass bis Mai 2010 alle bisher erarbeiteten (A bis H) so-weit möglich in aktuellem Zustand vorlagen. Hinzu kamen die Datei „L“ (u.a. mit den „Leges“, den frühmittelalterlichen Volksrechten), die Dr. Giese bearbeitet hatte und die nach kurzer Redaktion im Sommer ins Netz gestellt wurde, und das von Dr. Wesche erarbeitete „Concili-um Basileense“ mit einer Quellenkunde des Konzils von Basel und ca. 40 Autoren, darunter Nikolaus von Kues, Papst Pius II., Johann Grün-walder und Heinrich Toke, letztere nicht im Repertorium Fontium vertreten. Bis Ende 2010 hat Dr. Deutinger den Buchstaben „M“ über-arbeitet, mit Autoren wie dem politischen Philosophen Marsilius von Padua, der Mystikerin Mechthild von Magdeburg oder dem Nürnber-ger Arzt und Reiseschriftsteller Hieronymus Münzer. Diese Lemmata werden noch in pdf auf der Webseite veröfentlicht, voraussichtlich auch noch die Buchstaben „IJK“, die Dr. Wesche unter der Hand hat. Mit Billigung der Kommission wurden die Buchstaben des 2007 ab-geschlossenen 11. Bandes des Repertorium T–Z vorgezogen und nach leichter überarbeitung im Frühjahr 2010 ins Netz gestellt, von Dr. Deu-tinger im Sommer der Buchstabe „S“ übersetzt, aktualisiert und eben-falls als pdf veröfentlicht. In all diesen Dateien wurden auch schon die für das DFG-Projekt benötigten Identiikationsnummern der Per-sonennamendatei (PND) eingesetzt. Als Lücke sind somit geblieben die Buchstaben N–R, die zwischen 1998 und 2004 herausgekommen sind (Repertorium Fontium, Bände VIII–X).

Das (nicht ganz korrekt so genannte) DFG-„Datenbankprojekt“ ist inzwischen auf gutem Wege. Nach einigen Versuchen, wie die Daten-struktur des Repertorium am besten in eine digitale überführt und da-durch den Datensätzen der digitalen Bibliothekskataloge kompatibel gemacht werden könne, werden die erläuternden Kommentare for-mal vereinheitlicht, soweit möglich auch die Literaturdaten selbst, und wo sie zu knapp und dürftig sind, ergänzt – ein aufwendiges Redakti-onsgeschäft mit mehreren Korrekturgängen. Dabei werden auch alle Werk-Titel innerhalb der Lemmata ausgezeichnet, Editionstitel und

244 Kommissionsberichte

alternative Titel jeder Art, ebenso Verweistitel auf andere Lemmata, desgleichen (Quellen-)orte und Bibliotheksorte der Handschriften (im Hinblick auf künftige Erweiterungen) sowie Sonderfälle der überlie-ferung. Doch genug der technischen Quisquilien. Wir rechnen mit ca. 6–8.000 Werken, 8–10.000 Personenauszeichnungen, 8–10.000 Ne-ben- und Referenztiteln, ganz zu schweigen von fünf festen Katego-rien für alle Werke, wie Berichts- und Abfassungszeiten, Gattung, Re-gion und Schlagwort. Ein Nebenefekt unserer Auszeichnungen wird die kritische Erschließung der älteren Editionen sein, die zunehmend durch die Google Book Initiative der Bibliotheken digital verfügbar werden. Das Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbiblio-thek München, unser Kooperationspartner, hat inzwischen eine zu-friedenstellende „Beta-Version“ des digitalen Repertorium erstellt, die jetzt nach und nach mit kodierten Dateien gespeist wird.

Erfreulich ist das konstante Interesse von Praktikanten an unserem unternehmen, die uns bislang die komplexe Arbeit sehr erleichtert haben. Weitere haben sich schon für das Frühjahr 2011 angemeldet, z.T. auch mit der Erwartung, bei uns etwas über „Digitalisierung“ zu erfahren.

Zur Teilnahme an Fachtagungen ist zu melden: Vom 25. bis 27. Feb-ruar nahm Dr. Wesche an der internationalen Fachtagung „Vom Nach-schlagewerk zum Informationssystem“ teil, die von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Staatsbibliothek ausgerichtet wurde. Anlass war die Vorstellung der digitalen Deutschen Biographie. Vom 4. bis 6. oktober nahm er mit einem eigenen Beitrag am diesjährigen Workshop der AG Elektronisches Publizieren der Akademienunion in Düsseldorf teil, der dem Thema „Digitale Archive“ gewidmet war. Außerdem war er Mit-glied der von Dezember 2009 bis Juli 2010 tagenden „Arbeitsgruppe Digitalisierung“ der Akademie.

Claudia Märtl, Markus Wesche

Veröfentlichungen der Kommission

www.repfont.de: Buchstaben „L–M“ und „S–Z“; „Concilium Basileense“. Revi-sion „C–G“.

Veröfentlichungen des Mitarbeiters

Wesche M., Texte, Rechner und Strukturen. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 8. – Der Freisinger Bischof Johannes Grünwalder. In: Akademie Aktuell 2 (2010), 55–59.

245Philosophisch-historische Klasse

Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses

Reihe I (Werke) und Reihe III (Briefe) wurden in den Vorjahren abge-schlossen.

Reihe II (Nachgelassene Schriften)

Band II,16 (Nachlaß 1813): Dieser Band, der die Staatslehre, das Diarium II, ein kleines Manuskript mit Beurteilungen studentischer Aufsätze und das Tagebuch über den Magnetismus enthält, wurde im Dezem-ber 2010 ausgedruckt und erscheint im Januar 2011.

Band II,17 (Nachlaß 1813/14): Eine Vorarbeit zur Einleitung in die Wis-senschaftslehre (November/Dezember 1813) und diese selbst wurde bis Ende 2010 fertiggestellt, ebenso die Wissenschaftslehre 1814. Die von R. Lauth in einer Vorausedition (ultima Inquirenda, 2001) vorge-legte Fassung des Diarium III wurde nach den Grundsätzen der Aka-demieausgabe überarbeitet und liegt zum Jahresende 2010 ebenfalls fertig vor. Die ca. 70 Nachlassfragmente als letzten Teil in diesen Ab-schlussband einzufügen, wird die Aufgabe des ersten Halbjahres 2011 sein.

Reihe IV (Kollegnachschriften)

Band IV,6 (Nachschriften 1812–1814): Der letzte Band dieser Reihe mit den Nachschriften der Rechtslehre, der Sittenlehre (beide 1812), der Thatsachen des Bewußtseins, Wissenschaftslehre (beide 1813), einer Darstellung des Christenthums (aus der Vorlesung der Staatslehre vom Sommer 1813), Einleitung in die Wissenschaftslehre von Novem-ber/Dezember 1813 und der Wissenschaftslehre 1814 wurde im Mai 2010 ausgeliefert.

Werner Beierwaltes

Veröfentlichungen der Kommission

J. G. Fichte-Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Hrsg. von Reinhard Lauth †, Hans Gliwitzky †, Erich Fuchs und Peter K. Schnei-der. Kollegnachschriften

Band 6. Kollegnachschriften 1812–1814. Hrsg. v. Erich Fuchs, Hans Georg von Manz, Ives Radrizzani, Peter K. Schneider, Martin Siegel und Günter Zöller unter Mitwirkung von Matteo V. d’Alfonso, Faustino Fabbianelli, Antonie Magen und David W. Wood. frommann-holzboog Verlag, Stuttgart-Bad Cannstatt 2010, XI, 575 S., 2 Abb.

246 Kommissionsberichte

Veröfentlichungen des Mitarbeiters

Fuchs E., Reinholds Vorlesungen 1792–1794. In: Karl Leonhard Reinhold and the Enlightenment. Hrsg. v. G. di Giovanni. Dordrecht u.a. 2009. 291–314. – Karl Christian Friedrich Krause. Ausgewählte Schriften. Band II. Philosophisch-frei-maurerische Schriften 1808–1832. Hrsg. v. J. Seidel, E. M. ureña, E. Fuchs u. P. Álavarez Lázaro. Stuttgart-Bad Cannstatt 2009.

Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer

Nach der positiven Evaluierung im Mai 2009 wurde die Kommission unterrichtet, dass das Vorhaben zunächst bis 2015 gefördert wird, mit Aussicht auf eine weitere Verlängerung bis 2025.

Pfafenhofen-Hörtenberg (Nordtirol, Österreich)

Für die geplanten archäologischen untersuchungen in der eisenzeit-lichen Siedlung Pfafenhofen-Hörtenberg erhielten wir am 25. März vom Österreichischen Bundesdenkmalamt in Wien einen Bescheid mit der Grabungsgenehmigung für die Jahre 2012 bis 2016. Noch im Frühjahr wurden zwei vorbereitende Maßnahmen durchgeführt: Die Firma ArcTron hat nach einer Airborne-Laserscan-Beliegung ein digi-tales Geländemodell sowie einen topographischen Plan des Geländes hergestellt. Dr. Jörg Faßbinder vom Bayerischen Landesamt für Denk-malplege führte im gesamten Siedlungsareal eine Magnetometer-Prospektion durch. Erfreulicherweise zeichneten sich im Messbild mehrere Gebäudegrundrisse deutlich ab. Die notwendigen Vermes-sungsarbeiten erledigte der Arbeitsbereich für Vermessung und Geo-information des Instituts für Grundlagen der Bauingenieurwissen-schaften der Leopold-Franzens-universität Innsbruck.

Oberammergau, Rainenbichl

In den 1990er Jahren hat die Kommission auf dem Döttenbichl süd-lich von oberammergau einen spätlatène- und frühkaiserzeitlichen opferplatz (ca. 120 v.–50 n. Chr.) archäologisch untersucht. Auf der gegenüberliegenden Ammerseite wurden im Frühjahr 2010 auf dem sog. Rainenbichl Funde aus derselben Zeit bekannt. Mit großzügiger unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalplege führte die Kommission vom 20. September bis 1. oktober 2010 eine Grabungskampagne durch. Das reiche Fundmaterial spricht dafür, dass die einheimische Bevölkerung das weitläuige Areal im ersten vorchristlichen Jahrhundert temporär als eine Art Fluchtsiedlung ge-

247Philosophisch-historische Klasse

nutzt haben könnte. Nach dem Alpenfeldzug des Jahres 15 v. Chr. dien-te der Rainenbichl zumindest kurzfristig als römisches Militärlager.

Monte San Martino, Lomaso (Trentino, Italien)

Am 7. Juli besuchte der Leiter der italienischen Grabungen, Dr. Enrico Cavada, die Kommission, um im alljährlichen Trefen die San-Martino-Planungen für dieses Jahr zu besprechen. Seit Frühjahr 2010 informie-ren die Kooperationspartner auf einer gemeinsamen, dreisprachigen (Italienisch, Deutsch, Englisch) Homepage über die Ausgrabungen und Aktuelles (Publikationen, Veranstaltungen, Zeitungsberichte) in Zusammenhang mit dem Monte San Martino (www.small.tn.it).

2010 stand während der Ausgrabung vom 30. August bis zum 8. oktober die Nordwestecke der Wehrmauer im Fokus der Kommission. Diese Mauer umfasst eine Fläche von 0,7 Hektar und diente zur Ver-teidigung der Anlage und Vorfeldbeobachtung und zu Wohnzwecken: Regelhaft begegnen im Verlauf der Mauer im Innern kleine Raumzei-len, in denen sich Herdstellen und Küchenabfälle (zerbrochene Ge-schirrteile, Knochen) inden. Durch die außergewöhnlich gute Erhal-tung (teilweise halbmeterhohes Mauerwerk) gelang es auch, antike Lauhorizonte aufzudecken. Sie sind für die archäologische Auswer-tung von besonderer Wichtigkeit. Herausragende Funde waren Bruch-stücke von Marmorplatten, die als exklusiver Fußbodenbelag in einem nachträglich angebauten Gang dienten.

Vorträge und Tagungen

Vom 14.–16. März nahm Herr Zagermann in Benediktbeuern an der Ta-gung „Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiuvaria“ teil. Am 19. November referierte Herr Zanier über die Grabungsergeb-nisse vom Rainenbichl (oberammergau) auf der Mitarbeitertagung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalplege in Ingolstadt.

Volker Bierbrauer, Günter ulbert

Redaktionelle Betreuung

V. Bierbrauer, Die Ausgrabungen im spätantik-frühmittelalterlichen Bischofs-sitz Sabiona-Säben in Südtirol. Frühchristliche Kirche und Gräberfeld (Redak-tion M. Zagermann).

M. Konrad, A. Rettner u. E. Wintergerst, Die Ausgrabungen unter dem Nieder-münster zu Regensburg I. Grabungsgeschichte und Befunde (Redaktion: G. Bemmann).

M. Zagermann, Der Münsterberg in Breisach III. Die römerzeitlichen Befunde und Funde der Ausgrabungen Kapuzinergasse (1980–1983), Rathauserwei-

248 Kommissionsberichte

terung/Tiefgaragenneubau (1984–1986) und der baubegleitenden Untersu-chungen am Münsterplatz (2005–2007) (Redaktion M. Zagermann).

Veröfentlichungen der Kommission

Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte. Verlag C.H.Beck, München

Band 56: Konrad M. zus. mit A. Rettner u. E. Wintergerst, Die Ausgrabun-gen unter dem Niedermünster zu Regensburg I. Grabungsgeschichte und Befunde. 2010, 162 S., 12 Abb., 40 Taf., 41 Beilagen in Mappe.

Band 60: Zagermann M., Der Münsterberg in Breisach III. Die römerzeitli-chen Befunde und Funde der Ausgrabungen Kapuzinergasse (1980–1983), Rathauserweiterung/Tiefgaragenneubau (1984–1986) und der baubeglei-tenden Untersuchungen am Münsterplatz (2005–2007). 2010, 497 S., 104 Abb., 121 Tafeln, 3 Beilagen.

Veröfentlichungen der Mitarbeiter

Zanier W., Für den Alpenfeldzug – römisches Militärlager in 2340 m Höhe. In: Arch. Deutschland H. 4 (2010), 54 f. – Professor Günter Ulbert zum 80. Geburts-tag! In: Bayerische Archäologie H. 3 (2010), 57. – Rez. von: Siedlungsdynamik und Gesellschaft. Beiträge des internationalen Kolloquiums zur keltischen Be-siedlungsgeschichte im bayerischen Donauraum, Österreich und der Tschechi-schen Republik. Hrsg. v. J. Prammer, R. Sandner u. C. Tappert. Jahresber. Hist. Ver. Straubing. Sonderbd. 3 (Straubing 2007). In: Zeitschr. für Bayer. Landesgesch. 73, 2 (2010), 558–560.

Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters

I. Im September 2010 fand die vorgezogene Evaluierung der Kommissi-onsarbeit durch drei Gutachter der Akademienunion statt.

A. In der durch die Kommission betreuten Publikationsreihe „Mün-chener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mit-telalters“ (MTU) sind im Jahr 2010 vier Bände im Druck erschienen: Carola Redzich: Apocalypsis Joannis tot habet sacramenta quot ver-ba. Studien zu Sprache, Überlieferung und Rezeption hochdeutscher Apokalypseübersetzungen des späten Mittelalters (MTU 137); Ullrich Bruchhold: Deutschsprachige Beichten im 13. und 14. Jahrhundert. Edi-tionen und Typologien zur Überlieferungs-, Text- und Gebrauchsge-schichte vor dem Hintergrund der älteren Tradition (MTU 138); Monika Unzeitig: Autorname und Autorschaft. Bezeichnung und Konstruktion in der deutschen und französischen erzählenden Literatur des 12. und 13. Jahrhunderts (MTU 139); Stefan Seeber: Poetik des Lachens. Unter-suchungen zum mittelhochdeutschen Roman um 1200 (MTU 140).

249Philosophisch-historische Klasse

Drei weitere Arbeiten sind seitens der Kommissionsgutachter grundsätzlich für die Reihe angenommen worden, beinden sich je-doch noch in überarbeitung durch die Autoren: Stephanie Seidl (Blen-dendes Erzählen. Ritterheiligkeit in Reinbots von Durne ,Der heilige Georg̒ und in der Reinbot-Rezeption); Agata Mazurek (Sprichwörter-predigten „Proverbia Fridanci“. untersuchungen zu überlieferung, ins-titutionellem Kontext und Funktion der Sprichwörterprothemata. Mit einer Edition); Christine Putzo (Konrad Fleck, Flore und Blanschelur. Neuedition und untersuchung zu Autor, Text und überlieferung). Eine weitere, bereits früher aufgenommene Arbeit (von Hartmut Bleumer) beindet sich ebenfalls noch in überarbeitung durch den Autor.

B. Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Herausgabe deutscher Li-teratur des Mittelalters“ wird derzeit das Projekt KdiH durchgeführt; daneben wird das Projekt Lieddichtung ehrenamtlich weiter betrie-ben:

1. Der „Katalog der illustrierten deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters“ (KdiH; Dr. ulrike Bodemann [mit halber Stelle], PD Dr. Peter Schmidt; Dr. Christine Stöllinger-Löser [mit halber Stelle]; außer-dem externe Mitarbeit im umfang einer halben Stelle durch Dr. Kris-tina Domanski [Basel], die aus Drittmitteln der Thyssen-Stiftung bzw. aus weiteren Sondermitteln inanziert wurde [vom 01.01.–15.03.2010 bzw. in Form von zwei Werkverträgen von April bis Dezember 2010]).

Anfang 2010 sind (noch mit der Jahreszahl 2009) erschienen: von Band 4 / Teil 2 die Mehrfachlieferung 3–4 (Stofgruppe 39: Feuerwerks- und Kriegsbücher, Bearbeiter: Rainer Leng; 366 Textseiten + Bildteil); von Band 5 die Lieferung 3 (Stofgruppe 43: Gebetbücher, Fortsetzung [Città del Vaticano – Einsiedeln]; Bearbeiterin: Regina Cermann; 80 Textseiten + Bildteil, Register, Literaturverzeichnis).

Außerdem ist im Sommer 2010 von Band 4 / Teil 2 die abschließen-de Lieferung 5 erschienen (Stofgruppen 40, 40a, 41 und 42: ,Flore und Blanschelur̒, ,Von den berühmten Frauen̒, ,Friedrich von Schwaben̒, ,Gauriel von Muntabel̒; Bearbeiter: Christine Putzo, K. Domanski, Lie-selotte Saurma-Jeltsch, Norbert H. ott; insgesamt 38 Textseiten + Bild-teil; dazu Register und Literaturverzeichnis für den gesamten Teilband, der nun komplett vorliegt).

Die u. a. durch Neufunde verzögerte Bearbeitung von Band 3, Liefe-rung 5 (= Abschluss der Stofgruppe 26, Chroniken; im umfang einer Doppellieferung) wurde jetzt im Manuskript abgeschlossen und der Großteil der neuen Manuskripte bereits zum Druck gegeben; diese Doppellieferung wird mit Registern und Literaturverzeichnis für den Gesamtband 2011 erscheinen (neue Bearbeiter: u. Bodemann, K. Do-manski, P. Schmidt, C. Stöllinger-Löser).

Im Druck beinden sich ferner folgende Teile des KdiH: • Band 4 / Teil 1, Lieferung 3 (Stofgruppe 37: Fabeln, Bearbeiterin: u.

Bodemann);

250 Kommissionsberichte

• Band 5, Lieferung 4 (Stofgruppe 43: Gebetbücher, Fortsetzung; Be-arbeiterin: R. Cermann) liegt teilweise in Fahnen vor; einige restliche Handschriftenbeschreibungen wurden von K. Domanski kurzfristig übernommen und sind in Bearbeitung. Von Band 6, Lieferung 1–2 wird nächstens Stofgruppe 44 (Geistliche

Lehren, Bearbeiterin: C. Stöllinger-Löser ) in Druck gehen; die restlichen Stofgruppen 45–50 (Genealogien, ,Der gute Gerhard‘, ‚Gesta Romano-rum‘, ,Griseldis‘, Hausbücher, ,Die Heidin‘; Bearbeiter: P. Schmidt, u. Bo-demann, K. Domanski, L. Saurma-Jeltsch) sind zum Teil im Manuskript abgeschlossen, zum Teil noch in Bearbeitung.

Neben der Arbeit an den aktuellen Stofgruppen und Publikationen wurde laufend neues Material auch für zukünftige Teile erschlossen und gesammelt. Die Gesamtkonzeption des Projekts wird ausgehend von der neuen personellen Konstellation und den Erfahrungen der letzten Jahre laufend optimiert (zeitliche obergrenzen, Aufteilung der Stofgruppen, präzisere umfangsschätzungen u.a).

Die online-Fassung des KdiH wird von der Internet-Plattform Ma-nuscripta mediaevalia unter Handschriftenkataloge online (http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge-online.htm) ins Netz gestellt werden (unter Einhaltung einer mit dem Verlag vereinbarten Sperrfrist von drei Jahren), mit der Möglichkeit der Recherche der Re-gisterangaben nach orten, besitzenden Institutionen und Handschrif-tensignaturen in der Handschriftendatenbank (Vorfassung in der Kommission einsehbar; eine vorläuige Fassung der Katalogdaten ist auch bereits im Netz zugänglich). Für die Zukunft ist auch Volltextre-cherche geplant.

Auf eine verstärkte Präsenz des KdiH in der wissenschaftlichen Öfentlichkeit zielten weitere Maßnahmen: Erarbeitet wurde das Konzept für eine Tagung im Jahr 2011, in deren Mittelpunkt zentrale Fragstellungen und Materialbereiche des KdiH stehen werden. Zudem präsentierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Forschungs-ergebnisse auf mehreren Tagungen und In- und Ausland, wirkten beratend bei Forschungsprojekten anderer Institutionen mit und standen für Fragen verschiedener Einrichtungen und Auskünfte an Kollegen unterschiedlicher Fachrichtungen zur Verfügung.

2. Das ehemalige Projekt „Deutschsprachige Lieddichtung des Mit-telalters“, das sich mit überlieferungsgeschichte und -typologie der Lieder bis 1350 befasst, wird von Gisela Kornrumpf seit Ende ihrer oiziellen Tätigkeit (2003) in ihrem Ruhestand ehrenamtlich weiter betreut. Die Publikation ihrer aktualisierten Einzelstudien, Teil II (MTu 134) wird 2011 publiziert werden; zwei weitere Bände (ein beschreiben-des Handschriftenverzeichnis sowie Studien zur „Deutschsprachigen Strophenkunst im lateinischen Gebrauch“) sind geplant.

251Philosophisch-historische Klasse

II. Für das von der Kommission betreute „Wörterbuch der mittelhoch-deutschen urkundensprache auf der Grundlage des Corpus der alt-deutschen originalurkunden bis zum Jahre 1300“ (WMu; Arbeitsstelle Berlin unter der Leitung von Prof. ursula Schulze; Bearbeiterinnen: Si-bylle ohly und Daniela Schmidt) ist der Bewilligungszeitraum mit Ende 2009 ausgelaufen. Die beiden letzten Lieferungen 27 und 28 (Rest-artikel des Buchstabens Z, Nachträge und Korrigenda) sind planmäßig 2010 erschienen. Ihre Fertigstellung wurde auf der Basis von Werkver-trägen geleistet. Das somit vollständig vorliegende WMu umfasst drei Bände zu je neun bzw. zehn Lieferungen.

Jan-Dirk Müller

Veröfentlichungen der Kommission

Münchener Texte und untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelal-ters. Verlag Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin

Band 137: Carola Redzich, Apocalypsis Joannis tot habet sacramenta quot verba. Studien zu Sprache, überlieferung und Rezeption hochdeutscher Apokalypseübersetzungen des späten Mittelalters. 2010, IX, 659 S.

Band 138: ullrich Bruchhold, Deutschsprachige Beichten im 13. und 14. Jahr-hundert. Editionen und Typologien zur überlieferungs-, Text- und Gebrauchs-geschichte vor dem Hintergrund der älteren Tradition. 2010, XII, 695 S.

Band 139: Monika unzeitig, Autorname und Autorschaft. Bezeichnung und Konstruktion in der deutschen und französischen Erzählliteratur des 12. und 13. Jahrhunderts. 2010, X, 402 S.

Band 140: Stefan Seeber, Poetik des Lachens. untersuchungen zum mittel-hochdeutschen Roman um 1200. 2010, X, 326 S.

Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters. Begonnen von Hella Frühmorgen-Voss (†), fortgeführt von Norbert H. ott zu-sammen mit ulrike Bodemann, ab 2009 von ulrike Bodemann, Peter Schmidt und Christine Stöllinger-Löser. In Kommission beim Verlag C.H.Beck, Mün-chen

Band 4, Teilband 2, Lfg. 5: 40. ‚Flore und Blanschelur‘ – 42. Konrad von Stof-feln, ‚Gauriel und Muntabel‘. Literaturverzeichnis. Register für den Band 4/2. 121 S., 8 S. mit 12 Schwarz-Weiß-Abb.

Wörterbuch der mittelhochdeutschen urkundensprache auf der Grundlage des Corpus der altdeutschen originalurkunden bis zum Jahr 1300. unter Lei-tung von Bettina Kirschstein und ursula Schulze erarbeitet von Sibylle ohly und Daniela Schmidt. Erich Schmidt Verlag, Berlin

Lfg. 27/28 [Bd. III Lfg. 9/10]: zesamenevüegen – zwîvelrede. Nachtragsstich-wörter und Nachwort. 2010, S. 2497–2619.

252 Kommissionsberichte

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Kornrumpf G., Der Grundstock der ‚Jenaer Liederhandschrift‘ und seine Er-weiterung durch Randnachträge. In: Die ‚Jenaer Liederhandschrift‘. Codex – Geschichte – umfeld. Hrsg. v. J. Haustein u. F. Körndle. Berlin / New York 2010, 39–79. – Schenk von Limburg; Mönch von Salzburg, Österreichischer Bi-belübersetzer; otto IV. mit dem Pfeil (Markgraf von Brandenburg), Peter von Arberg, Regenbogen, Reinmar der Alte. In: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollständig überarbeitete Aul. Hrsg. v. W. Kühlmann. Bd. 7–9. Berlin / New York 2010, Bd. 7, 427; Bd. 8, 276–279, 682–684; Bd. 9, 37f., 153–155, 471–473, 534–537.

Schmidt P., Die Erindung des vervielfältigten Bildes: Reproduktion und Wahr-heit im 15. Jahrhundert. In: Imagination und Repräsentation. Zwei Bildsphären der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. H. Bredekamp, Ch. Kruse u. P. Schneider. München 2010, 119–147. – Liturgische Einblattdrucke: Neue Funde und überlegungen zur Frühgeschichte der Kanontafel im 15. und 16. Jahrhundert. In: Gutenberg-Jahr-buch 2010, 25–42. – Heilsvermittlung und Reproduktion: Die Mediengeschich-te der „Gnadenbildkopie“ im ausgehenden Mittelalter. In: original – Kopie – Zi-tat. Kunstwerke des Mittelalters und der Frühen Neuzeit: Wege der Aneignung – Formen der überlieferung. Hrsg. v. W. Augustyn u. u. Söding. Passau 2010, 1–31. – Lücken in einer bayerischen Geschichte. In: Akademie Aktuell 2 (2010), 15–19.

Kommission für Semitische Philologie

Auf der Kommissionssitzung am 31. April 2010 wurde über die Fort-setzung der Kommissionsarbeit auf dem Gebiet der semitischen Le-xikographie nach dem vorläuigen Abschluss des „Wörterbuchs der Klassischen Arabischen Sprache“ (WKAS; vgl. Jahrbuch 2009, S. 318) diskutiert.

Innerhalb des Großprojektes „Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland“ (KoHD) – unter Federführung der Aka-demie der Wissenschaften zu Göttingen – wurde die im Jahre 2006 aufgenommene Katalogisierung und Beschreibung der noch nicht erfassten arabischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, München, fortgesetzt und der erste Band zum Abschluss gebracht, der noch im Berichtsjahr erschien. Der Band (s.u. „Veröfentlichungen der Kommission“) enthält den ausdrücklichen Vermerk (S. iv), dass er mit Mitteln der Bayerischen Akademie der Wissenschaften – Kommission für Semitische Philologie – gefördert wurde und in fachlicher Zusam-menarbeit mit der Arbeitsstelle Jena „Arabische Handschriften“ (Lei-tung Tilman Seidensticker, Jena; gleichzeitig Mitglied der Kommissi-on) des Projektes „Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland“ (KoHD) entstand.

Hartmut Bobzin

253Philosophisch-historische Klasse

Veröfentlichungen der Kommission

Arabische Handschriften. Teil 10. Arabische Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek zu München Cod. Arab. 2300 – 2552 f. Beschrieben von Ka-thrin Müller. Stuttgart 2010 (Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland. XVII,B,10).

Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt

Die Wissenschaftliche Kommission der union der deutschen Akademi-en der Wissenschaften hat für die Edition des Sentenzenkommentars von Robert Cowton, den Empfehlungen des Gutachtens der Projekte-valuierung 2009 folgend, die bisher vorgesehene Projektlaufzeit (bis 2020) bestätigt. Die nächste Evaluierung ist für das Jahr 2015 geplant.

Entsprechend dem im Jahre 2009 für das Cowton-Projekt festge-legten Arbeits- und Zeitplan wurde die Editionsarbeit mit der Kolla-tionierung der Bücher 1 (Dr. Rodler), 2 (Dr. Quero-Sánchez) und 3 (Prof. Leibold, Dr. Kraml; universität Innsbruck) und der untersuchung der Textüberlieferung von Cowtons Sentenzenkommentar fortgesetzt. Die mit unterstützung des Österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung neu gewonnene Mitarbeiterin am Cowton-Projekt, Mag. Sylvia Eibl, hat im März 2010 ihre Arbeit an der sogenannten „Tugendlehre“ im dritten Buch des Sentenzenkommen-tars von Robert Cowton (dist. 23–40) aufgenommen.

In der Edition des Sentenzenkommentars von Richard Fishacre konnte die Arbeit an zwei Bänden abgeschlossen werden: In secun-dum librum Sententiarum, Part 2: Dist. 21–44 (hrsg. v. R. James Long), 19* und 395 S. (dieser Band enthält zusätzlich vier Quästionen – De ae-ternitate mundi, De luce, De aquis quae sunt supra irmamantum, De caelo – die, obwohl in nur wenigen Handschriften überliefert und von Fishacre wohl erst nach Fertigstellung seines Sentenzenkommentars verfasst, gemäß handschriftlicher Bezeugung von der Texttradition zum ursprünglichen Bestand des zweiten Buches gezählt wurden); In tertium librum Sententiarum, Teil 1: Prol., dist. 1–22 (hrsg. von Alexan-der Eichinger, Hans Kraml, Gerhard Leibold), 35* und 377 S.

Der wissenschaftliche Angestellte Dr. Quero-Sánchez hat an den wissenschaftlichen Veranstaltungen „Meister Eckhart im original“ (vom 12.–14. März 2010 in München), „Rencontre á Paris 1310: Margue-rite Porete, Dante, Lullus et Eckhart“ (vom 28.–30. Mai 2010 in Paris) und an der Tagung „Mystik, Recht und Freiheit“ (vom 10.–12. Septem-ber 2010 in Mainz) teilgenommen.

Rolf Schönberger

254 Kommissionsberichte

Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Im Berichtsjahr ist in der Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) der letzte Teilband des Werkkomplexes „Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen ordnungen und Mächte. Nachlaß“ erschienen. Der von Werner Gephart und Siegfried Hermes herausgegebene Band I/22–3 trägt den Titel „Recht“ und enthält zur Hauptsache den Text „Die Entwicklungsbedingungen des Rechts“, den Marianne Weber in der Erstausgabe 1922 als „Rechtssoziologie“ beti-telt hatte. Ferner sind der kleinere Text „Die Wirtschaft und die ord-nungen“ sowie bislang unbekannte Vorarbeiten aufgenommen. Im unterschied zu den anderen Teilbänden von „Wirtschaft und Gesell-schaft“ in der MWG beruht der nun vorliegende Band in der Hauptsa-che auf erhalten gebliebenen originalmanuskripten Max Webers. Sie sind 1961 als Schenkung aus den uSA zurück nach München gekom-men und beinden sich heute im Nachlass Max Weber in der Bayeri-schen Staatsbibliothek. Sie werden erstmals vollständig erschlossen vorgelegt und ermöglichen tiefere Einsichten in den Arbeitsprozess Max Webers.

Zum Druck gebracht werden konnte der sehr umfangreiche Brief-band II/10 „Briefe 1918–1920“, der Webers letzte Lebensjahre umfasst und eine beeindruckende Verdichtung der politischen, wissenschaft-lichen und persönlichen Lebensumstände in ihren umbrüchen zeigt. Band III/6, der den von Hellmann und Palyi rekonstruierten Text der letzten vollständigen Vorlesung Max Webers „Abriß der universalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte“ sowie zwei gesondert überlieferte Mit- und Nachschriften enthält, liegt bis auf die Einleitung ebenfalls im Drucksatz vor.

In Arbeit beinden sich die Bände I/7 „Zur Logik und Methodik der Sozialwissenschaften“ und I/12 „Verstehende Soziologie und Wertur-teilsfreiheit“, für die nach der krankheitsbedingten Ablösung des ur-sprünglich vorgesehenen Herausgebers als neue Bandherausgeber Gerhard Wagner bzw. Johannes Weiß bestimmt werden konnten, sowie die Bände I/9 „Asketischer Protestantismus und Kapitalismus“, I/13 „Hochschulwesen und Wissenschaftspolitik“, I/23 „Wirtschaft und Gesellschaft. Soziologie. unvollendet 1919–1920“ und die beiden Briebände II/3 und II/4 mit den Korrespondenzen der Jahre 1895–1902 und 1903–1905.

Die Max Weber-Arbeitsstelle konnte – wie schon in den Vorjahren – internationale Gäste aus Brasilien, Kanada, Japan, England, Schweden und Frankreich begrüßen und sie durch die Buch- und Sammlungsbe-stände in ihren Forschungsanliegen unterstützen. Seit November wer-den die Buchbestände in den bayerischen Bibliotheks-oPAC als Fach-bestand der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eingespeist.

255Philosophisch-historische Klasse

Das Manuskript über das Forschungsvorhaben der Kommission „Die Maß- und Gewichtsreformen in Deutschland im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Rolle Carl August Steinheils und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“ konnte, nachdem die Phi-losophisch-historische Klasse die Aufnahme in die Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beschlossen hatte, in den Satz gegeben werden. Der Band wird 2011 erscheinen. Die Arbeit von Dr. Cornelia Meyer-Stoll beleuchtet auf der Basis bislang unbekannter Archivbestände die Rolle der metrischen Wissenschaften im Reform-prozess des Maß- und Gewichtswesens in den deutschen Ländern im 19. Jahrhundert. Sie hebt die Verdienste der mathematisch-physikali-schen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ins-besondere ihres Mitgliedes Carl August Steinheil (1801–1870) hervor. Ihre Leistungen für die metrische Forschung und die Vereinheitlichung von Maßen und Gewichten werden in der Arbeit erstmals vorgestellt, was als eine Entdeckung zu werten ist. – Darüber hinaus konnte Frau Dr. Meyer-Stoll einen Aufsatz über die mathematisch-physikalische Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im 19. Jahrhun-dert, ihre Ziele und Finanzierungsnöte abschließen und das Archiv des Deutschen Museums beim Ankauf von Briefen von Carl August und Adolph Steinheil fachkundig beraten.

Knut Borchardt

Veröfentlichungen der Kommission

Max Weber-Gesamtausgabe (MWG). J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen

(MWG I/22–3) Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesell-schaftlichen ordnungen und Mächte. Nachlaß. Teilband: Recht. Hrsg. v. Wer-ner Gephart und Siegfried Hermes. 2010, XXIX, 813 S.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen

Aldenhoff-Hübinger R., The Editing of Max Weber’s Lectures from 1894 to 1900: An Interim Report. In: Max Weber Studies, Volume 9.1/9.2, January/July 2009, 189–199 (erschienen 2010). – Artikel „Max Sering (1857–1939)“: In: Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayeri-schen Akademie der Wissenschaften 24. Berlin 2010, 267f. – Landwirtschafts-wissenschaften von der Gründung bis 1945. In: Geschichte der universität unter den Linden 1810–2010, Band 5, Transformation der Wissensordnung. Hrsg. v. Heinz-Elmar Tenorth. Berlin 2010, 627–649. – Liberale Strömungen im Deutschen Kaiserreich im Blickpunkt bundesdeutscher „45er“. In: Geschichts-wissenschaft im Geist der Demokratie. Wolfgang J. Mommsen und seine Ge-neration. Hrsg. v. C. Cornelißen. Berlin 2010, 71–83.

Bube u., „Der Puritaner wollte Berufsmensch sein, – wir müssen es sein.“ In: Akademie Aktuell 1 (2010), 18–19.

256 Kommissionsberichte

Hanke E., zus. mit G. Hübinger und W. Schwentker, Die Entstehung der Max Weber-Gesamtausgabe und der Beitrag von Wolfgang J. Mommsen. In: Ge-schichtswissenschaft im Geist der Demokratie. Wolfgang J. Mommsen und seine Generation. Hrsg. v. C. Cornelißen. Berlin 2010, 207–238.

Hoffstadt A., Frontgemeinschaft? „Der Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten“ und der Nationalsozialismus. In: Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg. Hrsg. v. G. Krumeich in Verbindung mit A. Hofstadt u. A. Weinrich (Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte, N.F. 24). Essen 2010, 191–206. – Zus. mit R. Kühl, Das Blut des Kriegers. Ernst Jüngers „Vermessung der Todeslandschaft“ und die moderne Gewaltforschung. In: Blut. Die Kraft des ganz besonderen Saftes in Medizin, Literatur, Geschichte und Kultur. Hrsg. v. C. Knust u. D. Groß (Studien des Aachener Kompetenzzentrums für Wissenschaftsgeschichte 7). Kassel 2010, 81–100. – Zus. mit R. Kühl, Der lästige Wiedergänger und die toten „Helden“: Zur Ikonisierung Paul Schulz‘ als Held und Märtyrer der frühen nati-onalsozialistischen „Bewegung“. In: Die Realität des Todes. Zum gegenwärti-gen Wandel von Totenbildern und Erinnerungskulturen. Hrsg. v. D. Groß u. C. Schweikardt (Todesbilder. Studien zum gesellschaftlichen umgang mit dem Tod 3). Frankfurt a.M. / New York 2010, 261–294.

Meyer-Stoll C., Rez. von: Rolf Hammel-Kiesow, Matthias Puhle und Siegfried Wittenburg (Fotos), Die Hanse. Darmstadt 2009, 216 S. In: Zeitschrift des Ver-eins für Lübeckische Geschichte 90 (2010), 418f. – Rez. von: V. Henn, Aus rheini-scher, westfälischer und hansischer Geschichte, hrsg. von F. u. H. Irsigler sowie R. Häle. Trier 2009. In: Ebd., 423f. – Rez. von: R. Hammel-Kiesow u. R. Holbach (Hrsg.), Geschichtsbewußtsein in der Gesellschaft. Konstrukte der Hanse in den Medien und in der Öfentlichkeit (Hansische Studien XIX). Trier 2010, In: Ebd., 421f. – Rez. von: Hansische Geschichtsblätter, hg. vom Hansischen Ge-schichtsverein, 127. Jg. Trier 2009. In: Ebd., S. 419. – Rez. von: Neue Studien zum Archiv und zur Sprache der Hanseaten, hrsg. von G.A. Ersland u. M. Trebbi (Det Hanseatiske Museums skrifter 28). Bergen 2008. In: Ebd., 420f. – Rez. von: M.A. Denzel/M. Wagner-Braun (Hrsg.), Wirtschaftlicher und sportlicher Wettbe-werb. FS für Rainer Gömmel zum 65. Geburtstag (VSWG, Beiheft 205). Stutt-gart 2009. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, online 2010.

Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling

Im Berichtsjahr erschien der Band III,2 (Briefe 1800–1802). In Arbeit sind die Bände I,11 („Bruno“), I,12 („Fernere Darstellungen aus dem Sys-tem der Philosophie“ u.a.), I,13 („Ideen zu einer Philosophie der Natur“, 2. Aul.) und II,6 („Philosophie der Kunst“). Der Band II,4 (früher theo-logischer Nachlass) wurde zur Schlussrevision an den geschäftsfüh-renden Herausgeber abgegeben. An der universität Wien werden die Arbeiten an den theologischen Nachlassbänden II,2, II,3 und II,5 fort-geführt. Der in Kooperation mit der universität Freiburg erarbeitete Nachlassband II,10 zu den „Erlanger Vorträgen“ Schellings steht kurz vor dem Abschluss.

257Philosophisch-historische Klasse

Jörg Jantzen ist zum Ende des Jahres 2009 aus dem Amt des Sekretärs ausgeschieden. Neuer Sekretär ist seit dem 1. April 2010 Arne Zerbst. Zum 30. April 2010 schied Anna Lena Müller-Bergen aus.

Am 16. Juli 2010 fand eine Kommissionssitzung statt, auf der ein detaillierter, bis zum Jahr 2020 reichender Zeit- und Arbeitsplan vor-gestellt und angenommen wurde. Damit steht auch der Kern der un-terlagen für die 2011 anstehende Evaluation. Durch Einleitung einer Kooperation mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen-schaften und eines DFG-Antrags wird die weitere Edition des Schel-lingschen Nachlasses vorbereitet.

Die Kommission plant folgende Veranstaltungen: Schelling und Runge (Mai 2011), Schelling und Schiller (Juli 2011) und ein Kolloquium innerhalb des 22. Deutschen Kongresses für Philosophie (September 2011). Außerdem arbeitet sie mit am Münchner Zentrum für Editions-wissenschaft.

Frank Büttner, Arne Zerbst

Veröfentlichung der Kommission

Friedrich Wilhelm Josef Schelling. Historisch-kritische Ausgabe

Reihe III, Bd. 2: Briefwechsel 1800–1802. Hrsg. v. Th. Kisser unter Mitwirkung v. W. Schieche u. A. Wieshuber. frommann-holzboog, Stuttgart-Bad Cann-statt 2010, 953 S.

Veröfentlichungen der Mitarbeiter

Radrizzani I., Le Même, l’Autre et la Limite chez Fichte et Levinas. In: Archives de philosophie, 73/2 (2010), 285–295. – Reinhold, philosophe de l’Auklärung et Franc-Maçon. In: Karl Leonhard Reinhold and the Enlightenment. Hrsg. v. G. di Giovanni, Dordrecht / Heidelberg / London / New York 2010, 15–29. – Jacobi, un apôtre paradoxal. In: Le Magazine Littéraire, „Dossier Spinoza“ 493 (2010), 80–81. – La Lettre à Fichte de Jacobi. In: Le Point, hors-série: „Le Romantisme“ Juli / August (2010), 18–19.

Wieshuber A., Selbstbildnis eines Kartographen der Leidenschaften – Vermeer und Spinoza blicken mich an. In: Ein neuer Blick auf die Welt. Spinoza in Litera-tur und Ästhetik. Hrsg. v. M. Bollacher, Th. Kisser u. M. Walther. Würzburg 2010, (Schriftenreihe der Spinoza Gesellschaft 14), 135–145.

Zerbst A. und H. Böhringer (Hrsg.), Gestalten des 19. Jahrhunderts. Von Lou Andreas-Salomé bis Leopold von Sacher-Masoch. München 2011 [recte 2010] (Schriften der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 19. Jahrhunderts 2), 242 S. – Stefan George. Der absolute Dandy. In: Ebd., 221–239.

258 Kommissionsberichte

Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens

Da weiterhin keine reguläre Mitarbeiterstelle zur Verfügung steht, be-treute abermals Prof. Dr. Stefan Schmidt die Arbeiten der Kommission. Redaktionsarbeiten führte erneut Dr. Claudia Dorl-Klingenschmid per Werkvertrag durch.

Das 2003 begonnene Projekt zur Erforschung des Forums von Pom-peji (siehe auch die Berichte von 2003, 2007 und 2008) unter der Lei-tung von Prof. Dr. V. Kockel wurde im Berichtsjahr mit einer fünfwöchi-gen Grabungskampagne abgeschlossen. Die Arbeiten konzentrierten sich abermals auf die Bauten an der Südseite des Platzes. Die Befun-de in den teilweise rezent gestörten Sondagen brachten letzten Auf-schluss über die Relation der an den Platz angrenzenden Gebäude zur Forumsanlage. Als älteste Zeugnisse fanden sich Mauerstrukturen, die bis in die Zeit um 500 v. Chr. zurückreichen, jedoch wegen der kleinen Ausschnitte nicht zu einem interpretierbaren Plan verbunden werden können. Der hellenistischen Periode lassen sich Reste von Wohnhäu-sern und eine forumsparallele Straße zuordnen. Ca. 20 v. Chr. entstand das östliche Gebäude eines neuen Forumsabschlusses im Süden, das vermutlich als Augustalenheiligtum diente. Neben den mächtigen Mauern deuten vor allem in der näheren umgebung gefundene In-schriften auf diese Identiizierung. Die Publikation der bereits abge-schlossenen Teiluntersuchung zu den Bogenmonumenten auf dem Forum ist in der redaktionellen Bearbeitung und wird 2011 als Band 10 der „Studien zur antiken Stadt“ erscheinen.

Die gemeinsame Grabung der Kommission mit dem Archäologi-schen Institut der Albanischen Akademie der Wissenschaften und dem Deutschen Archäologischen Institut Rom (Prof. Dr. H. von Hes-berg) in Apollonia/Albanien wurde im Berichtsjahr wiederum durch die Beschäftigung des örtlichen Grabungsleiters unterstützt; siehe die Berichte von 2007 und 2008. Ziel der diesjährigen Kampagne war es, die untersuchungen am Theater und seiner umgebung fortzuführen. Der massive Steinversturz im Bereich der nördlichen Parodos konnte aufgelöst und daraus zahlreiche Bauglieder des Theaters geborgen werden. Durch die Freilegung ist nun auch der Grundriss des orches-trazugangs bekannt. In zwei Sondagen konzentrierten sich die unter-suchungen auf die westlich vor dem Bühnengebäude gelegene Halle sowie den zentralen Zugang oberhalb des Theaters. Es bestätigte sich die These des Vorjahres, dass hier ehemals Gebäude standen, die dem Theaterbau weichen mussten.

Seit 2009 unterstützt die Kommission die von Prof. Dr. St. Schmidt neu aufgenommenen untersuchungen in der Nekropole von Shatby in Alexandria. Das Gräberfeld ist der früheste bekannte Bestattungs-platz Alexandrias und wurde unmittelbar nach Gründung der Stadt am Ende des 4. Jhs. v. Chr. angelegt. Deutlich lässt sich hier die allmäh-

259Philosophisch-historische Klasse

liche Ausprägung der später für die Stadt charakteristischen Bestat-tungsformen in unterirdischen Kollektivgräbern verfolgen. Das Gebiet war bereits 1904 ausgegraben, jedoch in einigen Partien nur unzurei-chend dokumentiert worden. ungeachtet dessen ist die Shatby-Nek-ropole ein wichtiger Referenzbefund für die Archäologie der hellenis-tischen Zeit. Ziel der aktuellen Arbeiten ist es, Antworten auf ofene Fragen zur Grabarchitektur und Chronologie des Gebiets zu inden. Im Mittelpunkt der 2010 durchgeführten ersten Feldkampagne stand das bereits bei den ersten Grabungen geöfnete, aber nie dokumentierte Hypogaeum B. Die Anlage wurde erneut freigelegt, durch Abpumpen vom Grundwasser befreit, vermessen und dokumentiert. Der Komplex entspricht bereits dem später verbreiteten Typus der unterirdischen Grabanlagen mit einem Lichthof und daran anschließenden Räumen für Bestattungen und Zusammenkünfte. Er war lediglich eine kürze-re Zeit belegt worden, bevor das gesamte Gelände in die wachsende Stadt eingegliedert und nicht mehr für Bestattungen genutzt wurde. Zusammen mit Beobachtungen zur Bauabfolge zwischen dem Hypo-gaeum B und dem älteren Hypogaeum A ließ sich so eine lückenlose Sequenz der Grabarchitektur über die gesamte Nutzungszeit der Ne-kropole rekonstruieren. Die zeitliche Entwicklung genauer zu bestim-men, wird das Ziel weiterer untersuchungen 2011 sein.

Als Band 9 der „Studien zur antiken Stadt“ ging der Ergebnisband einer Tagung zu etruskischen und römisch-republikanischen Wohn-häusern, die im Januar 2009 von Prof. Dr. M. Bentz und Prof. Dr. Chr. Reusser veranstaltet worden war, in Druck. Er wird im Januar 2011 aus-geliefert.

Paul Zanker

Kommission für Neuere deutsche Literatur

Am 27. November 2010 verstarb Professor Walter Müller-Seidel, der seit ihrer Gründung im Jahr 1986 bis zum Januar 2004 den Vorsitz der Kommission innehatte und sie auch nach seinem Rücktritt bis zuletzt mit Rat und Tat förderte und unterstützte. Sein Tod hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke, sein Engagement wie sein Wissen werden der Kommission fehlen, die ihm ein ehrendes Andenken bewahren wird.

Wie in den Jahren zuvor konnte auch 2010 die Edition der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters mit dem Er-scheinen eines weiteren Bandes fortgesetzt werden. Da die „Schriften zu Politik und Bildung“, herausgegeben von Werner M. Bauer, insge-samt 90 Texte umfassen, versammelt der im November 2010 erschie-nene Textband 8,2 die von Stifter zum überwiegenden Teil für Zeitun-gen und Zeitschriften verfassten Aufsätze, Artikel und Beiträge. Band

260 Kommissionsberichte

8,3 wird dann neben dem Apparat und einem ausführlichen Kommen-tar auch ein orts- und Namenregister zu den Bänden 8,1 („Schriften zu Literatur und Theater“) und 8,2 enthalten. Die Redaktion wird Ende des Jahres 2010 abgeschlossen sein, so dass der Band 2011 erscheinen wird. Mit der Publikation des ebenfalls schon in Manuskriptform vor-liegenden Bandes 8,4 – „Schriften zur Kunst“, herausgegeben von Karl Möseneder – wird die 8. Abteilung der Ausgabe 2011 abgeschlossen werden können. Daran werden sich 2011 die Redaktionsarbeiten für den Band 6,4 – Kommentar zur 3. und 4. Fassung der „Mappe mei-nes urgroßvaters“, herausgegeben von Herwig Gottwald und Silvia Bengesser – sowie 4,4 – der von Walter Hettche erstellte Apparat zum „Nachsommer“ – anschließen. Transkription und Kommentierung der Briefe von und an Stifter wurden von den Bandherausgeberinnen und -herausgebern in Innsbruck, Wien, Linz, Salzburg und München fort-gesetzt.

Die jährliche Arbeitskonferenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter der Stifter-Ausgabe fand am 4. und 5. März 2010 in Salzburg statt, im Juni 2011 wird Innsbruck der nächste Tagungsort sein.

Wie in den Jahren zuvor nahm der Redaktor einen Lehrauftrag am Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-universität München wahr und hielt Vorträge in Frankfurt am Main, München und Rastatt.

Besonders hervorzuheben ist auch 2010 die stets reibungslose und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Münchner Arbeits-stelle und den österreichischen Kolleginnen und Kollegen in den oben genannten orten.

Die Kommissionssitzung fand am 15. Januar 2010 statt, die nächste Sitzung ist für den 14. Januar 2011 anberaumt.

Hendrik Birus

Veröfentlichungen der Kommission

Adalbert Stifter, Werke und Briefe. Historisch-Kritische Gesamtausgabe. Im Auftrag der Kommission für Neuere deutsche Literatur der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften hrsg. v. Alfred Doppler u. Hartmut Laufhütte. Kohl-hammer Verlag, Stuttgart u.a. 1978f.

Band 8,2: Schriften zu Politik und Bildung. Texte. Hrsg. v. Werner M. Bauer. Red. Johannes John. 2010, 349 S.

Veröfentlichungen des Mitarbeiters

John Johannes, Beckhamania. Promoting Post-modern Celebrities beyond the Stadium. In: Stadium Worlds: Football, space and the built environment. Edited by S. Frank and S. Steets. London / New York 2010, 261–277. – Die „boot-legs“ Bob Dylans. Zur Problematik illegal produzierter Materialität. In: Mate-

261Philosophisch-historische Klasse

rialität in der Editionswissenschaft. Hrsg. von M. Schubert. Berlin / New York 2010 (Beihefte zu editio 32), 469–480. – Weltreisen. Die Reiseerinnerungen der Rastatter Lyzeumsschüler Leopold Kist, Heinrich Hansjakob und Benedikt Bau-er. In: Vortragsreihe der Historischen Bibliothek der Stadt Rastatt im Ludwig-Wilhelm Gymnasium. Band 9: Vorträge der Jahre 2006–2009. Im Auftrag der Stadt Rastatt hrsg. von Hans Heid. Rastatt 2009, 23–124. – (Zus. mit C. Melchior u. A. Sonntag) Au cœur de la société allemande: le football et la République fédérale. In: Allemagne d’aujourd’hui. Revue d’information et de recherche sur

l’Allemagne. No 193 juillet-septembre 2010, 74–92.

Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II.

Im Berichtszeitraum wurde an der Fertigstellung des Manuskripts des dritten Bandes der Edition der Urkunden Friedrichs II. gearbeitet. Die-ser Band, der 231 Urkunden und eine Nachtragsnummer zum zweiten Band enthält, betrift den Zeitraum von Anfang 1218 bis Mitte 1220, also den letzten Abschnitt des ersten Aufenthalts des Königs nördlich der Alpen. Da der Textteil bereits im Dezember 2009 in Druck gege-ben wurde, konnten die weiteren Arbeiten aufgrund des seit Januar 2010 vorliegenden Umbruchs erfolgen. Dies bedeutet, dass vor allem die Registerarbeiten (so insbesondere das umfangreiche und sehr zeit-aufwendige Wort- und Sachregister, aber auch abschließend das Na-menregister und die beiden Quellenregister) und zahlreiche Kontroll-gänge im Zentrum der Bemühungen standen. Erarbeitet wurde auch die kanzleigeschichtliche Einleitung für die Zeit von 1212 bis zum Jahr 1220, also gemeinsam für den 2007 erschienenen zweiten (1212–1217) und für den dritten Band (1218–Mitte 1220). Da das „Imprimatur“ noch Ende November 2010 erteilt wurde, konnte der Band zum Jahreswech-sel 2010/2011 erscheinen. Somit ist der bei der letzten Evaluierung von mir in Aussicht gestellte Termin – zugleich Abschluss des zweiten Mo-duls, das die Bände zwei und drei umfasst – pünktlich eingehalten.

Walter Koch

Veröfentlichungen der Kommission

Monumenta Germaniae Historica, Diplomata regum et imperatorum Germa-niae

XIV/3: Die Urkunden Friedrichs II. 1218–1220. Bearb. von W. Koch unter Mit-wirkung von K. Höflinger, J. Spiegel u. Ch. Friedl. Hannover 2010, XCI und 869 S., mit 32 Tafeln.

262 Kommissionsberichte

Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches

Die Tätigkeit der Arbeitsstelle ging im Berichtsjahr in zweierlei Rich-tung. Zum einen wurden die Vorarbeiten zu Faszikel 7 (ajost–ale-grar) fortgesetzt; diese Lieferung soll 2011 erscheinen. Zum anderen war die Vorgabe der union der Akademien zu bearbeiten, im Hinblick auf die noch verbleibende Förderungszeit bis 2020 einen genauen Arbeitsplan vorzu legen. Nach Erprobung verschiedener Modelle, die-sem Anspruch gerecht zu werden, gelang es, in Gestalt einer lexiblen Strafung des Gesamtpensums eine veränderte Kon zep tion des DoM zu erarbeiten, die sowohl bezüglich der Gestaltung der Einzelartikel die bisherige Linie fortsetzt, als auch die Möglichkeit eröfnet, dem Endpunkt der För derung Rechnung zu tragen. Letzteres wird in Form einer selektiven Berücksichtigung der Lemmata geschehen; dabei ha-ben solche Lemmata Vorrang, die bisher lexiko gra isch noch nicht er-fasst worden sind. Inzwischen hat die Wissen schaft liche Kommission der union der deutschen Akademien diese Konzeption gutgeheißen.

In diesem Zusammenhang wurden EDV-Zuarbeiten erforderlich, die die Erweiterung der lexikograischen Datenbank um eine neue Komponente zum Inhalt haben. Diese Vor bereitungen sind soweit ab-geschlossen, dass mit der Eingabe der entsprechenden Daten bereits begonnen werden konnte.

Frau Dr. Tausend nahm an dem am 5. und 6. November 2010 ver-anstalteten Lexiko gra phischen Symposion des Zentrums historische Sprachwissenschaften teil, auf wel chem akademie- wie universi-tätsbezogene Projekte vertreten waren. Sie berichtete dort in einem Referat über Planung, Methodik und Probleme der Projektarbeit am Altokzi ta ni schen Wörterbuch.

Auch am Ende diesen Jahres hat die Kommission für eine großzü-gige Zuwendung der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften zu danken.

Wolf-Dieter Stempel

Veröfentlichungen der Kommission

online-Veröfentlichungen (www.dom.badw-muenchen.de)

Dictionnaire de l’occitan médiéval (DoM), Bibliographie (aktualisierte Fas-sung).

263Philosophisch-historische Klasse

Kommission für kulturanthropologische Studien

Im letzten Tätigkeitsbericht der Kommission (für das Jahr 2008, ent-halten in Band 2009, S. 328–329) wurden vier Schwerpunkte her-vorgehoben: Fortschritt des Ausbaus der Bibliothek, Erscheinen des Buches „Law and Anthrop0logy: outlines, Issues and Suggestions“, so-dann das nächste in Angrif genommene Projekt „Gestaltungsformen kultureller Nachbarschaft“ und die Beteiligung am Tag der ofenen Tür 2009. Die hieran anknüpfenden Tätigkeiten der Kommission in den Jahren 2009 und 2010 lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Die Arbeiten am Projekt „Gestaltungsformen kultureller Nachbar-schaft“ wurden fortgesetzt. Ein Beitrag wurde fertiggestellt, andere Beiträge sind noch in Bearbeitung. Ein zur Zeit an der Juristischen Fa-kultät der Ludwig-Maximilians-universität München laufendes Semi-nar „Migration, Integration, Assimilation“, in dem auch zwei Experten mit praktischen Erfahrungen aus der Arbeit mit Migration und Integ-ration befasster staatlicher und privater organisationen Vorträge hal-ten werden, dient u.a. der ergänzenden Stofaubereitung.

Die im vorigen Jahr veröfentlichte Abhandlung „Law and Anth-ropology: outlines, Issues and Suggestions“ fand in einer Reihe von Besprechungen durchweg freundliche Aufnahme. Alle Rezensionen hoben die Aktualität einer kulturvergleichenden Beschäftigung mit rechtlichen, wirtschaftlichen, religiösen und politischen Themen der globalen Gegenwart hervor.

Die der Kommission zur Verfügung stehende rechts- und kulturan-thropologische Bibliothek musste aus der Ludwigstr. 29 (2. Stock) in die Veterinärstr. 5 (4. Stock) umziehen, was umfangreiche bibliotheks-technische Probleme aufwarf, die aber inzwischen weitgehend gelöst sind. Die Arbeiten am Zuerwerb von Büchern und anderen Veröfent-lichungen (Zeitschriften und einschlägig-informatives Material, z.B. Statistiken) und an der Erfassung der Neuzugänge in den Verfasser-, Stichwort- und Systemkatalogen konnten nach kurzer unterbrechung in vollem umfang wieder aufgenommen werden.

Wolfgang Fikentscher

Kommission für Theologiegeschichtsforschung

Im Berichtsjahr erschien Band 13 „Rezensionen und Kritiken (1915–1923)“ der Troeltsch KGA im umfang von 821 Seiten. Die redaktio-nellen Arbeiten an Band 6 „Schriften zur Religionswissenschaft und Ethik (1903–1912)“ wurden abgeschlossen. Der Band wird 2011 in zwei Teilbänden mit insgesamt ca. 1.300 Seiten erscheinen. Die Transkrip-tionsarbeiten an dem umfänglichen Handexemplar von Troeltschs „Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen (1912)“ sowie die

264 Kommissionsberichte

Redaktionsarbeiten an Band 18 „Briefe I (1884–1913)“ wurden weiter-geführt. Auch erschien im Berichtsjahr der Tagungsband des letzten Internationalen Troeltsch-Kongresses in den Troeltsch-Studien Neue Folge mit dem Titel „Religion(en) deuten. Transformationen der Religi-onsforschung“. In Vorbereitung sind zwei weitere Bände der Troeltsch-Studien: 2011 werden die Bände „Fachmenschenfreundschaft. Studien zu Weber und Troeltsch“ von Friedrich Wilhelm Graf und „Der Brief-wechsel zwischen Friedrich Gogarten und Gertrud von le Fort“, den Horst Renz herausgibt, erscheinen.

Die Beiträge des 2009 veranstalteten Kolloquiums zur Rezeptions-geschichte von Schellings Freiheitsschrift sind 2010 von Gunther Wenz unter dem Titel „Das Böse und sein Grund. Zur Rezeptionsgeschichte von Schellings Freiheitsschrift 1809“ herausgegeben worden.

Friedrich Wilhelm Graf

Veröfentlichungen der Kommission

Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausgabe (Troeltsch KGA)

Ernst Troeltsch: Rezensionen und Kritiken (1915–1923), hrsg. von Friedrich Wil-helm Graf in Zusammenarbeit mit Diana Fessl, Harald Haury und Alexan-der Seelos (Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausgabe, Band 13), Berlin / New York 2010.

Veröfentlichungen des Mitarbeiters

Pautler St., Religion auf verschiedenen Bühnen. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 31–33.

Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien

Die Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien ist eine Neugründung. Auf Beschluss der Philosophisch-historischen Klasse wurden in ihr 2010 die bisherigen Kommissionen für die Herausgabe des Corpus der griechischen urkunden des Mittelalters und der neu-eren Zeit, für die Herausgabe einer 2. Serie der Acta conciliorum oe-cumenicorum und für die Herausgabe der Werke des Johannes von Damaskus zusammengeführt.

Da die Arbeit an der Herausgabe des Corpus der griechischen ur-kunden im Jahr 2009 mit der Publikation der zweiten (stark erweiter-ten) Aulage der Regesten der Kaiserurkunden, 1. Teil, 1. Halbband (s. Jahrbuch 2009, 298) abgeschlossen ist, hat dieser Bericht den zwei verbliebenen unternehmungen zu gelten.

265Philosophisch-historische Klasse

2. Serie der Acta conciliorum oecumenicorum

Die Arbeiten am zweiten Band der Edition der Akten des VII. Ökume-nischen Konzils, der die vierte und fünfte Sitzung des Konzils enthal-ten wird, wurden im Auftrag der Kommission durch Herrn Lamberz fortgesetzt. Gemäß der im Mai 2009 zwischen der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geschlossenen Kooperationsvereinbarung wurde die erste Hälfte des zweiten Bandes im März 2010 der Österreichischen Akademie in einer druckfertigen Fassung übermittelt. Die Arbeiten an der zweiten Hälfte des Bandes sind so weit fortgeschritten, dass bis zum Frühsommer 2011 mit der Fertigstellung und bis Herbst 2011 mit der Fertigstellung des Gesamtbandes gerechnet werden kann. Die Drucklegung soll bis Ende 2011 erfolgen. Zur Fortführung der Edition durch Herrn Lamberz konnten für die Jahre 2010 und 2011 zusätzliche Finanzmittel der Gerda Henkel Stiftung eingeworben werden.

Herr Lamberz nahm im Februar 2010 auf Einladung des Veranstal-ters, Prof. Melloni (Bologna), in Paris an einer Tagung zur Vorbereitung weiterer Bände der „Conciliorum oecumenicorum Generaliumque Decreta“ teil, zu deren erstem Band er 2006 eine Edition der einschlä-gigen Texte des Nicaenum II (Horos und Kanones) geliefert hatte. Im Juni 2010 stellte er das Gesamtprojekt der Kommission beim Akade-mientag in Berlin vor. Im September 2010 unternahm er eine Biblio-theksreise nach Turin, um eine der Haupthandschriften der griechi-schen Konzilsakten wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes im original zu studieren. Im November 2010 nahm er an einem Kongress der St. Tychon-universität in Moskau teil und hielt einen Vortrag zu den in den Konzilsakten überlieferten Papst- und Patriarchenbriefen.

Schriften des Johannes von Damaskus

Die Arbeiten an der ersten kritischen Ausgabe des Kommentars zu den Briefen des Apostels Paulus – eines wohl authentischen Werkes des Johannes Damascenus – haben mittlerweile den Galaterbrief erreicht.

Abgeschlossen sind die Kommentierungen des Römerbriefes und des 1. Korintherbriefes. Sie umfassen ausgedruckt 117 bzw. 130 Seiten. Die Eingabe des Kommentars zum 2. Korintherbrief beindet sich im Augenblick im 13. von dreizehn Kapiteln und umfasst z.Z. 65 Seiten. Zusammen mit der Einführung dürfte der fertige Band 7 der Schriften des Johannes von Damaskus etwa 570 Seiten umfassen.

Der Kommentar exzerpiert den aus vielen einzelnen Homilien be-stehenden Paulus-Kommentar des Johannes Chrysostomos, steu-ert originelle Zusammenfassungen bei und überrascht gelegentlich durch sinngemäße Verkürzungen unter Heranziehung völlig anderer Quellen. Für einige Passagen ließen sich keine Quellen ausindig ma-

266 Kommissionsberichte

chen, man kann sie als Eigenformulierungen des Autors ansehen. Vor allem die Kommentierung des 2. Korintherbriefes ist gelegentlich von Kommentatoren in Katenen-Handschriften herangezogen worden.

Von der Erstausgabe Lequiens unterscheidet sich die Neuausgabe stärker als bei Arbeitsbeginn erwartet. Lequien wirkt als Editor dieser damaszenischen Schrift unzuverlässiger als Boissonade im Fall des Barlaam-Romans. Lequiens Ausgabe weist im Gegensatz zu letzterer wesentlich mehr Flüchtigkeitsfehler, auch Falschlesungen, auf.

Die Ausgabe wird auf drei Handschriften beruhen (A = Paris. Gr. 702, der Codex unicus der bisherigen Ausgabe von Lequien; B = Patmiac. 61; C = Mosqu. Synod. Gr. 93). Von diesen ist die Moskauer Handschrift bemerkenswert: Sie entstand etwa um 890 im konstantinopolitani-schen Studiu-Kloster und gelangte nach einem Zwischenaufenthalt im Athoskloster Dionysiu 1655 nach Russland. Der Paulustext in ihr entspricht vollkommen demjenigen, der in der Pauluskommentierung des Johannes Chrysostomos erscheint, und ist daher zu bevorzugen. Denn der zu edierende damaszenische Paulus-Kommentar versteht sich als eine bearbeitete Auswahl aus demjenigen des Johannes Chry-sostomos. Ihr Kommentarteil folgt auch am engsten dem chrysosto-mischen und tradiert keine sekundären Lesefehler, die in den beiden anderen Zeugen durchaus vorkommen. umso bedauerlicher ist ein großer Blattausfall vom letzten Drittel des Römerbriefs bis zum zwei-ten Drittel des 1. Korintherbriefs. Ausgesprochen ärgerlich ist der we-nig sorgfältige umgang mit dem Kommentartext: Es wird willkürlich gekürzt, der Paulustext wird zusammengezogen und der dazwischen-liegende Kommentartext, meist eindeutig auf chrysostomischer Grundlage, weggelassen. Zusätzlich betrefen durch Homoioteleuta verursachte Auslassungen nicht nur den Kommentartext, sondern mitunter sogar den originaltext des Paulus – ein in den beiden ande-ren Zeugen nicht zu beobachtendes Phänomen. Die gängige Meinung von der hohen Qualität studitischer Handschriften könnte durch die-sen Codex eventuell erschüttert werden. Die beiden anderen Zeugen (Paris und Patmos) sind sich textlich sehr ähnlich, hängen jedoch nicht voneinander, sondern von einer gemeinsamen Vorlage ab.

Zur Aufrechterhaltung des Institutsbetriebs in Scheyern arbeitete der Mitarbeiter mehr oder weniger regelmäßig dort. Erledigt wurden diverse Anfragen, die Aktualisierung der Bibliographien sowie Kollati-onsarbeiten der deutlich geschriebenen, gut photographierten Mos-kauer Handschrift, für die das Scheyerer Lesegerät geeignet ist.

Martin Hose

Veröfentlichungen des Mitarbeiters

Volk R., Barlaam und Josaphat. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 28–30.

267

Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

Kommission für Tieftemperaturforschung Walther-Meißner-Institut (WMI)

Das Walther-Meißner-Institut (WMI) kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken. Es konnte seine Anstrengungen in Forschung und Lehre weiter intensivieren und seine internationale Spitzenstel-lung auf verschiedenen Gebieten der Tieftemperaturphysik weiter ausbauen. Die erfolgreiche Forschung spiegelt sich in zahlreichen wichtigen Veröfentlichungen in renommierten Zeitschriften, vielen Einladungen zu Vorträgen auf nationalen und internationalen Tagun-gen und Seminarvorträgen an anderen universitäten wider. Die enge Zusammenarbeit mit führenden Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt konnte weiter ausgebaut werden. Ferner wurde auch die Zusammenarbeit mit der Industrie gestärkt. Schließlich konnte das WMI durch die Durchführung von nationalen und internationa-len Trefen und Konferenzen seine internationale Sichtbarkeit weiter verbessern.

Die zahlreichen Forschungsaktivitäten am WMI können nur durch ständige Einwerbung von zusätzlichen Drittmitteln aufrechterhalten werden. Die Wissenschaftler des WMI sind an mehreren langfristig koordinierten Forschungsprogrammen beteiligt, oft in sehr expo-nierter Rolle als Projektleiter oder Sprecher. Besonders zu erwähnen sind hier das Exzellenzcluster „Nanosystems Initiative Munich“, der Sonderforschungsbereich 631 „Festkörperbasierte Quanteninforma-tionsverarbeitung: Physikalische Konzepte und Materialaspekte“, der Sonderforschungsbereich/Transregio TRR 80 „Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalität“, die Forschergruppe FoR 538 („Dotie-rungsabhängigkeit von Phasenübergängen und ordnungsphänome-nen in Kupratsupraleitern“) und zwei DFG-Schwerpunktprogramme (1285: „Halbleiter-Spintronik“ und 1458: „Hochtemperatursupraleitung in Eisenpniktiden“). Weitere nationale und internationale Forschungs-projekte konnten 2010 entweder erfolgreich weitergeführt oder auch neu hinzugewonnen werden. Besonders zu erwähnen ist ein neues DFG-Projekt über „Doping Dependent Evolution of the Fermi Surface and Competing ordering Phenomena in Superconducting Cuprates“ und ein wichtiger Beitrag zur Einrichtung eines neuen DFG-Schwer-punktprogramms (1538: „Spin-Caloric Transport“).

268 Kommissionsberichte

Durch die sehr erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln ist das ge-samte Personal des WMI mit derzeit etwa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Dies führt natürlich zu räumlichen Engpässen. unter diesem Aspekt ist es be-sonders erfreulich, dass Mittel aus dem Konjunkturpaket II (Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland zur Sicherung der Ar-beitsplätze, Stärkung der Wachstumskräfte und Modernisierung des Landes) eingeworben werden konnten. Mit diesen Mitteln wurde im Keller des Institutsgebäudes ein neuer moderner Labortrakt, das „WMI Quantum Science Laboratory“, eingerichtet. Es stehen jetzt etwa 150 m2 zusätzlicher Laborraum zur Verfügung, der speziell für Tieftempe-raturexperimente und hochempindliche untersuchungen an Fest-körper-Quantensystemen ausgelegt ist. Die Bauarbeiten sind nahezu beendet, im Frühjahr 2011 können die ersten Labore eingerichtet wer-den.

Im Folgenden sind die Kurzberichte zu den einzelnen Forschungs-projekten aufgeführt. Zusätzliche Informationen sind verfügbar unter http://www.wmi.badw.de.

A: Grundlagenforschung

Supraleitung

untersuchung der Fermi-Flächen von elektrondotierten Kuprat-Supraleitern

untersuchungen des elektronischen Transports in hohen Magnetfel-dern haben sich als extrem hilfreich erwiesen, neue Erkenntnisse über die Existenz und das Aussehen der Fermi-Fläche (FF) in Hochtempe-ratur-Supraleitern zu gewinnen. Informationen zur elektronischen Struktur im normalleitenden Zustand sind notwendig, um die Natur der Ladungsträger in diesen Materialsystemen zu verstehen.

Im letzten Jahr haben wir über die Entdeckung von Quantenoszil-lationen im Magnetowiderstand (Shubnikov-de Haas Efekt) und von semiklassischen oszillationen in der Winkelabhängigkeit des Zwi-schenschicht-Magnetowiderstands (AMRo) für elektronen-dotierte Nd2-xCexCuo4

Einkristalle berichtet. Diese aufregenden Ergebnisse konnten 2010 durch die Verbesserung der Signalaulösung aufgrund optimierter Messapparaturen und Probeneigenschaften in Magnet-feldern bis zu 70T voll bestätigt und auf einen größeren Dotierungs-bereich ausgeweitet werden. Für alle Proben ab x = 0,145 wird eine nie-derfrequente Schwingung mit einer dotierungsabhängigen Frequenz zwischen 290 und 250 T gefunden. Diese Beobachtung kann nur mit einer Rekonstruktion der berechneten FF erklärt werden. Für Dotie-rungen ab x = 0,16 können zusätzlich hochfrequente oszillationen

269Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

beobachtet werden, deren Frequenz sehr gut mit den Bandstruktur-rechnungen übereinstimmt. Die simultane Beobachtung von beiden Frequenzen bis zur höchstmöglichen Dotierung ist ein Beweis dafür, dass die Rekonstruktion der FF im gesamten Bereich auftritt. Das überstrukturpotential jedoch nimmt mit zunehmender Dotierung kontinuierlich ab und erlaubt die Beobachtung der gesamten Fermi-Fläche durch magnetischen Durchbruch.

um zusätzliche Informationen über die Geometrie der Fermi-Fläche zu erhalten, haben wir Messungen von AMRo für verschiedene Do-tierungen in statischen Feldern bis zu 34 T angestellt, welche dazu beigetragen haben, deren Winkelabhängigkeit besser aufzulösen. um quantitative Auswertungen zu ermöglichen, sind Experimente in noch höheren Magnetfeldern geplant.

Lichtstreuung an supraleitenden Verbindungen

Die untersuchung der Supraleitung in Systemen mit mehreren even-tuell konkurrierenden ordnungsphänomenen ist eine Möglichkeit, die ursachen der hohen Sprungtemperaturen im 100-K-Bereich besser zu verstehen. Dies fußt auf der überlegung, dass die Fluktuationen von Spin- oder Ladungsdichtewellen, um zwei Beispiele zu nennen, ebenso wie die Gitterschwingungen in konventionellen Systemen zu Cooper-Paarung führen können. Die unterschiedlichen Wechselwirkungen können sich unter geeigneten umständen sogar gegenseitig verstär-ken. Vor diesem Hintergrund wurden Kupferoxid-, Eisenarsenid- und Tritelluridverbindungen untersucht. Bei allen drei Materialklassen gibt es einen Kontrollparameter, dessen Änderung die Balance zwischen den verschiedenen ordnungsphänomenen verschiebt. Bei den Kupra-ten ist es im Wesentlichen die Ladungsträgerdotierung, bei den Tellu-riden kann das Phasendiagramm durch Druck beeinlusst werden, bei den Eisenarseniden wirken beide Kontrollparameter in komplizierter Weise zusammen. Das Ziel aller experimentellen und theoretischen Anstrengungen besteht darin, durch geschickte Parametervariation die der Supraleitung zugrunde liegenden Wechselwirkungen zu be-stimmen.

Für weitere experimentelle untersuchungen wurde eine Apparatur aufgebaut, in der man die Proben in einer Druckzelle mit inelastischer Lichtstreuung spektroskopisch untersuchen und gleichzeitig die mag-netische Suszeptibilität messen kann. Erste Messungen an YBa2Cu3o6,7 und LaTe3 wurden erfolgreich durchgeführt. An den Eisenarseniden wurde eine Dotierungsreihe untersucht. Die Projekte wurden und werden im Rahmen einer DFG-Forschergruppe (FoR538) bis Juni 2010 bzw. seit Juni 2009 durch ein DFG-Schwerpunktprogramm (SSP1458) gefördert.

270 Kommissionsberichte

untersuchung unterschiedlich dotierter Eisenarsenidverbindungen

Die Eisenarsenverbindungen sind eine Materialklasse, in der das Wechselspiel zwischen Supraleitung, struktureller und magnetischer ordnung besonders gut untersucht werden kann. Mit elektronischer Raman-Streuung wurden die Ladungsträgereigenschaften als Funk-tion der Dotierung an Ba(Fe1-xCox)2As2 in großen Bereichen von x stu-diert. Die elektronischen Anisotropien ändern sich erheblich, wenn man die Dotierung von x = 0 bis 0,09 variiert. Bei optimaler Dotierung, bei der die Sprungtemperatur T

c ein Maximum durchläuft, hat das

Material mehr zweidimensionalen Charakter als bei benachbarten Dotierungen unter- und oberhalb. An undotierten Proben kann man die Wechselwirkung der Spindichtewelle mit den Elektronen unmit-telbar beobachten. Insbesondere sieht man die Fluktuationen in der Nähe des magnetischen übergangs.

Wechselwirkungen in den Kupraten

In konventionellen Supraleitern kann man die Kopplungsfunktion aus den Tunnelspektren unmittelbar ableiten. Diese Art der Dateninversi-on ist bei den Kupraten bisher fehlgeschlagen. Allerdings gelang es, Kopplungsfunktionen aus der optischen Leitfähigkeit und aus Photo-emissionsdaten abzuleiten. Die Technik der Inversion wurde für die Analyse von Raman-Spektren zugeschnitten und angewandt. Man indet Kopplungsspektren, die von den Lichtpolarisationen abhängen. Auf diese Weise erhält man aufgrund von Auswahlregeln Hinweise auf die Art der Anregungen. Andererseits kann man Raman-Spektren auch direkt berechnen, wenn man die Wechselwirkung bestimmter Anregungen mit den Elektronen annimmt. Es zeigt sich, dass Spin- und Ladungsluktuationen an Spektren unterschiedlicher Polarisation ankoppeln. Es konnte gezeigt werden, dass bei niedrigen Dotierungen die Spinanregungen dominieren und dass mit zunehmender Dotie-rung die Bedeutung von Ladungsluktuationen zunimmt. In der Nähe der maximalen übergangstemperatur tragen beide Typen etwa zu gleichen Teilen bei.

Theorie nicht-zentrosymmetrischer Supraleiter

Es ist bekannt, dass sich die gebrochene Eichsymmetrie, die den Grundzustand konventioneller Supraleiter charakterisiert, in einer lückenlosen kollektiven Mode widerspiegelt, der sog. Anderson-Bo-goliubov-, Nambu-Goldstone- oder schlicht Eichmode. Neben an-deren möglichen (massiven) kollektiven Moden ist es die Eichmode, die auch in unkonventionellen Supraleitern existiert, wenn sie durch

271Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

ordnungsparameter mit mehr als zwei Komponenten beschrieben werden kann. In diesem Beitrag untersuchen wir die Struktur und die Rolle der Eichmode in einer Klasse von Supraleitern, denen ein Inversi-onszentrum fehlt. In diesen so genannten nicht-zentrosymmetrischen Supraleitern (NZS) verursacht eine Paritäts-verletzende antisymmet-rische Spin-Bahn-Koppung (ASBK) eine Bandaufspaltung und ermög-licht die Koexistenz von Singulett- und Triplett-Beiträgen zur supralei-tenden Energielücke. Wir präsentieren eine umfassende Analyse der Eichmode in NZS-Systemen. Speziell legen wir Wert auf (i) den Beweis, dass die Eichmode nötig ist für die Existenz eines Erhaltungssatzes für die Ladung des Systems und (ii) die Vorhersage einer Aufspaltung der Eichmode in zwei Zweige, die den aufgespaltenen Bändern zuge-ordnet werden können, und die mit wachsender Stärke der ASBK zu-nimmt. Die Arbeit entstand in Kollaboration mit Dr. Ludwig Klam und PD Dr. Dirk Manske vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart.

Niederdimensionale Verbindungen

Der bifunktionale organische Supraleiter: κ-(BETS)2Mn[N(CN)2]3

Wir haben im Rahmen unseres Austauschprojekts mit Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften intensiv die von unseren Partnern erstmals synthetisierte Verbindung κ-(BETS)

2Mn[N(CN)2]3

untersucht. Diese Verbindung ist metallisch leitend, unterhalb von 25 K tritt aber ein Metall-Isolator übergang auf. über die Supraleitfähigkeit bei Anlegen eines geringen Drucks haben wir im vergangenen Jahr be-richtet. 2010 sollte durch Messungen der magnetischen Suszeptibili-tät und des magnetischen Drehmoments der Tieftemperaturzustand näher charakterisiert werden. Die magnetische Suszeptibilität folgt einem Curie-Weiss-Verhalten, das durch den Spin der Mn2+-Ionen be-schrieben werden kann. unterhalb von 25 K gibt es aber deutliche Ab-weichungen von diesem Verhalten. Dies deutet auf eine ordnung in dem Mn-System hin, die aber nicht durch eine einfache antiferroma-gnetische Anordnung beschrieben werden kann. Durch Messungen des magnetischen Drehmoments konnten die feldabhängigen Mes-sungen bis auf 15 T ausgedehnt werden. Für gewisse orientierungen (besonders bei Drehung um die c-Achse und Feldrichtungen nahezu senkrecht zu den leitfähigen Schichten) konnte ein feldinduzierter übergang oberhalb von 7 T beobachtet werden, der viele Ähnlich-keiten mit einem Spin-Flop-übergang aufweist. Das Auftreten einer magnetischen ordnung wurde auch durch NMR untersuchungen bei den russischen Partnern bestätigt.

Für ein Verständnis der magnetischen Eigenschaften des elektro-nischen Zustands bei tiefen Temperaturen sind weitere Messungen nötig. Das Auftreten des MI übergangs ist nach unseren derzeitigen

272 Kommissionsberichte

Ergebnissen aber klar auf einen Mott-übergang (starke Elektronenkor-relationen in einem System mit halbgefülltem Band) zurückzuführen.

Tonminerale

(Kooperation mit F.E. Wagner, TUM und J. Poyato, Universität Sevilla)

Tonminerale als natürliche Bestandteile von Gesteinen und Sedimen-ten enthalten unterschiedliche Mengen von Eisen, integriert in die Struktur der Aluminosilikatschichten. Im Gegensatz zur Aufnahme von Fe3+ (s. Jahresbericht 2009) erfolgt die zusätzliche Aufnahme von Fe2+ in die Schichtzwischenräume (anstelle der üblicherweise vorhan-denen Natriumionen) der untersuchten Vermikulite von Santa olalla und ojén innerhalb einiger Stunden quantitativ. In den Mössbauer-Spektren dieser modiizierten Vermikulite ist nur bei tiefen Temperatu-ren (4 K) eine zusätzliche Fe2+-Komponente zu erkennen, die eindeutig dem Eisen-hexaquo-Komplex ([Fe(H2o)6]2+) im Schichtzwischenraum zuzuordnen ist. Beim Aufwärmen der Proben nimmt der Anteil die-ser Komponente kontinuierlich ab und ist bei Raumtemperatur kaum noch nachweisbar. Diese temperaturabhängige Intensitätsänderung ist ungewöhnlich groß und somit ein Indiz für eine starke Dynamik des [Fe(H2o)6]2+. Die deutliche Veränderung des Fe2+/Fe3+ Verhältnisses in der oktaederlage der Aluminosilikatschichten ist auf Reduktionsre-aktionen der Tonminerale mit den angebotenen Fe2+-Ionen zurückzu-führen. Beide Vermikulite verhalten sich dabei nicht gleich. Dies ist der erste experimentelle Hinweis auf unterschiedliche Redoxpotentiale der strukturellen Eisenatome in verschiedenen Tonmineralen. Solche Redoxreaktionen werden bei zwei niedrig geladenen Tonmineralen mit deutlich geringerer Konzentration von strukturellem Eisen (vor-wiegend Fe3+) nicht beobachtet.

Graphitoxid

(Kooperation mit P. Feicht und J. Breu, Universität Bayreuth)

Graphitoxid indet derzeit besonderes Interesse, weil kolloidale Lösun-gen des Graphitoxids einen einfachen Zugang zu isolierten Graphen-Schichten erlauben könnten. Nach eigenen untersuchungen besteht bei den heute üblicherweise angewandten kurzen umsetzungszeiten bei der Einlagerung von Schwefelsäure und der anschließenden oxi-dation die Gefahr, dass die Dispersion im Wesentlichen auf die durch Wasser herbeigeführte Deinterkalation der Schwefelsäure zurückzu-führen ist. Nur die an der Prismenläche der Graphitpartikel erzeugten Säuregruppen stabilisieren die Kolloide in einem Bereich 4 < pH < 8. Filme aus diesen Dispersionen dunkeln beim Trocknen stark nach und nehmen über Nacht das Aussehen von Graphitfolien an. Die wegen

273Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

der extrem starken Quellung schwierige und langwierige Aufarbei-tung gut oxidierten Graphitoxids kann man durch Dialyse und an-schließenden Phasentransfer in ein organisches Lösungsmittel deut-lich vereinfachen. Dabei erfolgt auch eine Entfernung von anhaftender Schwefelsäure und von Braunstein, der bei dem oxidationsverfahren nach Hummers und ofeman als Nebenprodukt anfällt. Der Phasen-transfer wird unterstützt durch die Zugabe von Dodecylamin. Wieder-holte Auslockung durch Ethanol und Redispergierung in einem Ge-misch von Dodecylamin und organischem Lösungsmittel erlaubt auch eine weitgehende Entfernung von Wasser, eine Voraussetzung von Po-lymer/Graphitoxid-Nanokomposite. Auch gut oxydiertes Graphitoxid ist eine schwache Säure mit einer sehr kleinen oberlächenladung; erst durch Basenzugabe entsteht eine elektrostatische Stabilisierung, die aber bei einem pH-Wert > 8 wieder abnimmt, vermutlich durch Decarboxierungsreaktionen.

Prinzipien der molekularen Selbstorganisation und Anwendungen in der Sensorik

Hierarchische Selbstorganisation von Molekülen birgt die Möglichkeit, hoch geordnete, funktionale Superstrukturen aus elementaren Bau-steinen herzustellen. um die Wechselwirkungen von funktionalen und selbstorganisierten Molekülen auf oberlächen zu untersuchen, betrachten wir zunächst das Fréchet-Dendron Adaptermolekül. Die hierarchische Kombination der Bausteine kann dabei zu einer großen Vielfalt an ordnungsmotiven führen. Rastertunnelmikroskopie (STM) der Fréchet-Dendronen zeigt eine beispiellose Mustervielfalt mit bis zu acht stabilen, hierarchischen Strukturen. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Prof. Dr. E. Frey (LMu München)/ Prof. Dr. T. Franosch (universität Erlangen-Nürnberg) können die essentiellen Eigenschaf-ten der Moleküle durch die Kombination aus Monte Carlo (MC) und Molekularmechanik Methoden in einem grobkörnigen Modell der Wechselwirkungszentren kondensiert werden. Wir benutzen den un-abhängigen MC Ansatz nicht nur, um die Mustervielfalt wie auch die lokalen und globalen ordnungsmotive in den STM Messungen zu re-produzieren, sondern können auch erfolgreich den Grundzustand der Muster bestimmen. Dieser stimmt überein mit den experimentellen Beobachtungen nach dem Heizen der Proben. Ein neu vorhergesagtes, lokales ordnungsmotiv konnte später experimentell bestätigt werden. Dieses Resultat, die Strukturen vor der eigentlichen Messung vorher-zusagen, eröfnet neue Möglichkeiten, das Anordnen von funktiona-len, selbstorganisierten Molekülen auf oberlächen zu kontrollieren.

Des Weiteren entwickeln wir in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. P. H. Seeberger (MPQ Potsdam und Fu Berlin) einen Cantilever-Biosensor, dessen Sensoroberläche auf selbstorganisierenden Kohlehydraten

274 Kommissionsberichte

basiert, die selektiv und sensitiv Kohlehydrat-Protein Interaktionen de-tektieren können. Der Einsatz von Cantilever Sensorik – einer Metho-de, bei der (bio)molekulare Erkennungsprozesse in nanomechanische Verbiegungen übertragen werden – ist hoch interessant für die unter-suchung von biochemischen Wechselwirkungen und damit auch für die Funktion von Biomolekülen. Nach einem prinzipiellen Funktions-nachweis, bei dem das Lektin Concanavalin-A reproduzierbar in nano-molarer Sensitivität nachgewiesen werden kann, wird das System zur-zeit auf forschungsrelevante Proteine wie das antivirale Cyanovirin-N sowie auf Bakterien ausgeweitet.

Halbmetallische Heuslerverbindungen

Aufgrund ihrer enormen Vielseitigkeit erleben die seit langem bekann-ten Heuslerverbindungen derzeit eine Renaissance. Es handelt sich da-bei um intermetallische chemische Verbindungen mit der Summen-formel X2YZ, die je nach Wahl der Elemente X, Y und Z magnetische, supraleitende, isolierende, halbleitende oder metallische Eigenschaf-ten besitzen können. Für zukünftige spinelektronische Bauelemente sind vor allem ferromagnetische Heuslerverbindungen mit sehr hoher Spinpolarisation – sog. Halbmetalle – interessant. Im Rahmen einer Diplomarbeit haben wir die ferromagnetischen Heuslerverbindungen Co2MnSi und Co2FeAl im Hinblick auf ihre Eignung für die Spinelektro-nik untersucht. Dünne Schichten aus Co2MnSi wurden am WMI mit-tels Laser-Molekular strahlepitaxie in hoher, einkristalliner Qualität ab-geschieden. Ihre magnetischen Eigenschaften sind vergleichbar mit in der Literatur veröfentlichten Werten für Schichten, die auf andere Art hergestellt worden sind. Für Co2FeAl wurde die magnetische Anisotro-pie über winkelaufgelöste Magnetotransportmessungen bestimmt. Wir konnten zeigen, dass der Magnetwiderstandstensor in charak-teristischer Weise von der Kristallsymmetrie beeinlusst wird. Damit erlauben Messungen des elektrischen Transportverhaltens direkten Zugang zu einer Fülle von Informationen über die ferromagnetischen Eigenschaften von Heuslerverbindungen.

B: Anwendungsorientierte Forschung

Supraleitende Bauelemente und Schaltkreise als Grundlage für die Quanteninformationsverarbeitung

Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 631 „Festkörperbasierte Quanteninformationssysteme: Physikalische Konzepte und Materi-alaspekte“ und des Exzellenzclusters „Nanosystems Initiative Munich“ konnten wir im Jahr 2010 mit Hilfe eines höchst empindlichen Mess-

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aubaus, bestehend aus zwei Verstärkerketten mit mehrstuigen An-ordnungen von kalten und warmen Verstärkern, zeigen, dass mit Hilfe der Kreuzkorrelationsmethode (zumindest im Prinzip) eine vollstän-dige Charakterisierung von propagierenden Quanten-Mikrowellen bei tiefen Temperaturen von 20 mK im Mischkryostaten möglich ist. Wir haben diesen „dual-path“ Aubau zur untersuchung von para-metrischen Josephson-Verstärkern, die im Rahmen einer Kooperation mit der Firma NEC in Japan hergestellt wurden, eingesetzt. Phasen-insensitive Messungen ergaben eine Rauschtemperatur der parame-trischen Josephson-Verstärker, die unterhalb des so genannten Stan-dard-Quanten-Limes liegt.

Die starke Kopplung von quantenmechanischen Zwei-Zustandssys-temen (Qubits) an harmonische oszillatoren erschließt das sehr junge Forschungsgebiet der so genannten circuit-Quantenelektrodynamik und damit eine ganze Vielzahl von faszinierenden Experimenten zum Wechselspiel zwischen Licht und Materie. Durch optimierung der Probengeometrie und der Prozesse zur Qubit-Herstellung ist es uns gelungen, supraleitende Fluss-Qubits in supraleitende Mikrowellen-Resonatoren einzubetten. Hierbei konnten wir zeigen, dass in diesen Systemen das Regime der starken Kopplung zwischen den Qubits und den Mikrowellen-Resonatoren erreicht werden kann. Durch ge-zielte Anpassung der Probengeometrie konnten wir die Wechselwir-kungsstärke über einen weiten Bereich gezielt variieren. Für spezielle Probendesigns war es uns möglich, das vollkommen neue Regime der ultra-starken Kopplung zu erschließen. In diesen Experimenten betrug die Wechselwirkungsstärke zwischen unseren künstlichen Atomen und den Resonatoren einen signiikanten Anteil der Resonatorfre-quenz und ist damit etwa zehnmal stärker als in vergleichbaren Sup-raleiter-Systemen. Im Gebiet der ultrastarken Wechselwirkung ist die Kopplung so stark, dass das Atom-Photon-Paar als eine neue Einheit, als eine Art Molekül, betrachtet werden muss.

In einer theoretischen Arbeit hatten wir ein Konzept für einen Quan-tenschalter vorgeschlagen. Dabei kann ein Qubit, das gleichzeitig an zwei supraleitende Mikrowellenresonatoren gekoppelt ist, dazu ver-wendet werden, die Kopplung zwischen den Resonatoren ein- und auszuschalten. Im Jahr 2010 haben wir eine Reihe von möglichen Layouts für die Darstellung eines Quantenschalters simuliert und experimentell untersucht. In diesen Vorexperimenten ging es darum, die verschiedenen Komponenten der Kopplung zwischen zwei Mikro-wellenresonatoren und einer zwischen diesen Resonatoren liegenden Leiterschleife zu untersuchen. Bei diesen untersuchungen konnten wir auch zeigen, dass die mögliche Kopplung zwischen zwei Resona-toren stark genug sein sollte, um eine thermische Verschränkung von Quantenzuständen in den Resonatoren mit Hilfe unserer Kreuzkorre-lations-Messtechnik nachweisen zu können. Wir haben erste Designs

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für optimierte Fluss-Qubits entwickelt, wie sie für die Realisierung ei-nes Quantenschalters benötigt werden. Die optimierung der Herstel-lungsprozesse für diese Qubits, deren herausragendes Merkmal eine große Schleife ist, ist zurzeit im Gange. Ein wesentlicher Nachteil der bisher realisierten Designs für Fluss-Qubits ist die fehlende Abstimm-barkeit der Energielücke. Daher haben wir begonnen, Fluss-Qubits in einer neuen Geometrie zu entwickeln. Erste Experimente an derarti-gen Qubits in einem gradiometrischen Design sind viel versprechend.

Zur Realisierung von Experimenten mit propagierenden Quanten-Mikrowellen müssen Techniken und lineare optische Komponenten aus dem Bereich der Quantenoptik in den Mikrowellenbereich ad-aptiert werden. Eine wichtige Komponente, Mikrowellenstrahlteiler, konnte von uns in der Form von supraleitenden Hybrid-Ringen her-gestellt und im Detail charakterisiert werden. Mittels ortsaufgelöster untersuchungen bei tiefen Temperaturen konnten wir die ursachen von Fehlfunktionen in einzelnen Strahlteilern lokalisieren.

Quantenexperimente an elektro-mechanischen Systemen

Gekoppelte Systeme aus mikro- oder nanomechanischen oszillato-ren und Resonatoren aller Art sind von zentralem Interesse im Be-reich der untersuchung makroskopischer Quantenzustände, da es möglich ist, in einem gekoppelten System den mechanischen oszil-lator in den quantenmechanischen Grundzustand abzukühlen. Am Walther-Meißner-Institut untersuchen wir in diesem Zusammenhang gekoppelte Systeme, bestehend aus mehreren Mikrometer langen und Nanometer breiten mechanischen Balken in Verbindung mit su-praleitenden Mikrowellenresonatoren auf Niob-Basis. Die einzelnen Komponenten des Systems wurden zunächst getrennt voneinander untersucht und optimiert. Dabei zeigt es sich, dass es vorteilhaft ist, für die mechanischen oszillatoren eine Sandwich-Struktur aus einer stark verspannten Silizium-Nitrid- und einer supraleitenden Niob-Schicht zu wählen, um supraleitende Balken bei hohen mechanischen Resonanzfrequenzen zu realisieren. Derzeit werden die oben skizzier-ten Systeme in einem 3He/4He Mischungskryostaten untersucht, um die Kopplung zwischen dem mechanischen und dem Mikrowellen-system zu charakterisieren. Der logisch nächste Schritt ist in diesem Zusammenhang die Kühlung des mechanischen Systems über den Mikrowellenresonator.

Halbleiter-Spintronik

Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geför-derten Schwerpunktprogramms 1285 „Halbleiter-Spintronik“ werden seit dem 17. April 2007 in mehreren Gruppen bundesweit die theo-

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retischen, experimentellen und materialtechnischen Grundlagen der Halbleiter-Spinelektronik untersucht. Das WMI beteiligt sich im Rahmen eines Teilprojekts zum Thema „Spin injection, spin transport and controllable ferromagnetism in transition metal-doped Zno“ an diesem Programm. Wir nutzen unsere langjährige Erfahrung bei der Herstellung oxidischer dünner Filme, um mittels Laser-Molekular-strahlepitaxie hochqualitative, einkristalline Schichten aus dem Halb-leiter Zinkoxid (Zno) und dem halbmetallischen ferromagnetischen oxid Magnetit (Fe3o4) abzuscheiden. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf der Herstellung und untersuchung von Ferromagnet/Halbleiter-Hybrid strukturen aus diesen Materialien. In Zusammenarbeit mit der Gruppe Dr. Beschoten/Prof. Dr. Güntherodt an der RWTH Aachen wurde erstmals die erfolgreiche elektrische Injektion spin-polarisier-ter Ladungsträger in Zno mit optischen Methoden nachgewiesen. Außerdem konnte ein neuer Rekordwert für die Spinlebensdauer (T2

*) im Halbleiter Zno von 14 ns bei einer Temperatur von 10 Kelvin erzielt werden. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die Realisierung von ferroma-gnetischem Zno durch übergangsmetalldotierung. Im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit mit dem Indian Institute of Techno-logy Madras in Chennai/Indien (Prof. Dr. Rao) haben wir erstmals sys-tematisch die magnetischen und elektrischen Eigenschaften dünner Zno-Schichten untersucht, die mit Nickel (Ni) und Lithium (Li) dotiert sind. Insbesondere sollte geprüft werden, inwieweit die Anfang 2010 in der Literatur publizierten Resultate über Ferromagnetismus und Lö-cherleitfähigkeit zutrefen. Wir konnten nun zweifelsfrei nachweisen, dass Proben aus (Ni,Li)-dotiertem Zno weder ferromagnetisch noch löcherleitend sind. Dies deutet darauf hin, dass die bisher veröfent-lichten Resultate neu bewertet werden müssen.

C: Material- und Kryotechnik

Einkristallzüchtung von Kupratsupraleitern und Detektorkristallen

Schwerpunkt der Kristallzüchtungsaktivitäten am WMI waren wie schon in den vergangenen Jahren wegen der Mitwirkung an einer DFG-Forschergruppe zur Hochtemperatur-Supraleitung natürlicher-weise die Kuprate. Durch die Beobachtung von sog. Shubnikov-de Haas oszillationen, welche zum ersten Mal an einem elektrondotier-ten Kupratsupraleiter und ebenfalls zum ersten Mal an einem Misch-kristall nachgewiesen werden konnten, bildete die Lösungszonen-züchtung von Nd2-xCexCuo4 Einkristallen unser Hauptarbeitsgebiet. Es wurde eine ganze Reihe von Proben verschiedenster Dotierung für unterschiedliche ergänzende untersuchungen bei anderen weltweit

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arbeitenden Arbeitsgruppen hergestellt und charakterisiert. Sehr hilf-reich bei diesen Arbeiten war die Anschafung einer neuen digitalen Echtzeit Laue-Kamera zur orientierung von Einkristallen.

Im Rahmen des Exzellenzclusters „origin of the universe“ der Fa-kultät für Physik der Tu München werden seit einiger Zeit hochreine Kristalle aus CaWo4 als Detektorkristalle so genannter WIMP Teilchen (weakly interacting massive particles) hergestellt. Die Züchtung dieser großen, bis zu 1 kg schweren Einkristalle erfolgt im Czochralski-Verfah-ren mit Kristallwägung in reinen Rhodiumtiegeln.

Kühlmittelfreie Tiefsttemperatur-Anlage

Zur Erzeugung von ultra-tiefen Temperaturen verwendet man in der Forschung oft 3He/4He-Mischkühler. Ein wesentlicher Vorteil im Ver-gleich zu anderen Kühlmethoden ist, dass man sie zeitlich unbegrenzt betreiben kann. Die Besonderheit des am WMI entwickelten Misch-kühlers ist, dass auch die Vorkühlung im geschlossenen Kreislauf be-trieben werden kann und dabei keine zusätzlichen lüssigen Kühlmit-tel (Helium, Stickstof) benötigt werden, wie dies bei traditionellen Mischkühlern der Fall war. Bedienungsfreundlichkeit, Wirtschaftlich-keit und Konstanz der physikalischen Parameter sind hervorragend. obwohl die am WMI entwickelte Technologie längst kommerzialisiert ist, gibt es immer noch Raum für Verbesserungen.

Im Berichtsjahr 2010 wurden umbauarbeiten, die die Erhöhung der Kühlleistung der Apparatur zum Ziel hatten, abgeschlossen. Hierfür wurde ein zweiter Kühlkreis in den Kryostaten eingebaut und in Be-trieb genommen; er liefert bei einer Temperatur von 1 K eine Kühlleis-tung von 0.1 W zusätzlich zur Kühlkapazität des Mischkreises. Solch hohe Kühlleistungen werden u. a. in Anwendungen der Quantenspek-troskopie benötigt, einem Forschungsvorhaben des WMI.

Personalien und Gäste

Dr. Achim Marx hat in diesem Jahr den durch die Bayerische Akade-mie der Wissenschaften verliehenen Preis des Rotary-Clubs München-Hofgarten für seine zukunftsweisenden Arbeiten zum physikalischen Verständnis von Festkörper-Nanostrukturen und ihrer Anwendung in der Quanteninformationsverarbeitung erhalten.

Dr. Matteo Mariantoni hat ein sehr angesehenes Forschungsstipen-dium (Elings Prize Fellowship) des California Nanosystems Institute erhalten. Dies erlaubte ihm, nach der Promotion am WMI einen For-schungsaufenthalt an der university of California, Santa Barbara, an-zutreten.

Dr. Rudolf Hackl hat die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Experi-mentalphysik“ an der Tu München erhalten.

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Dr. Sebastian Gönnenwein hat im Jahr 2010 die Habilitation an der Tu München erfolgreich abgeschlossen und die Lehrbefähigung für das Fachgebiet „Experimentalphysik“ erhalten.

Auch in diesem Jahr konnten wir wieder zahlreiche renommier-te Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zu Vorträgen und For-schungsaufenthalten am WMI begrüßen. Längere Aufenthalte am Institut verbrachten Prof. M.S. Ramachandra Rao (Chennai, Indien), Prof. Dr. Th. Devereaux (Stanford, uSA), Prof. Dr. J. Poyota Ferrera (Sevil-la, Spanien) und Prof. Dr. A. Zawadowski, Prof. Dr. K. Kamarás, Prof. Dr. I. Tüttö (alle Budapest, ungarn).

Die Zusammenarbeit mit Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften wurde mit Besuchen von Dr. N. Kushch, Dr. o. Vyase-lev, Dr. S. Pesotskii und Prof. V. Zverev fortgesetzt.

Veröfentlichungen am Walther-Meißner-Institut (WMI)

Botka B., Á. Pekker, Á. Botos, K. Kamarás u. R. Hackl, A systematic study of optical and Raman spectra of peapod-based DWNTs. In: Phys. Stat. Sol., B 247 (2010), 2843–2846.

De Jong S., E. van Heumen, S. Thirupathaiah, R. Huisman, F. Massee, J.B. Goed-koop, R. ovsyannikov, J. Fink, H.A. Duerr, A. Glaskovskii, H.S. Jeevan, P. Ge-genwart, A. Erb, L. Patthey, M. Shi, R. Follath, A. Varykhalov u. M.S. Golden, Droplet-like Fermi surfaces in the anti-ferromagnetic phase of EuFe2As2, an Fe-pnictide superconductor parent compound. In: Europhys. Lett. 89 (2010), 27007.

Englert B.G.u., G. Mangano, M. Mariantoni, R. Gross, J. Siewert u. E. Solano, Mesoscopic shelving readout of superconducting qubits in circuit quantum electrodynamics. In: Phys. Rev. B 81 (2010), 134514.

Geprägs S., A. Brandlmaier, M. opel, R. Gross u. S.T.B. Gönnenwein, Electric ield controlled manipulation of the magnetization in Ni/BaTio3 hybrid struc-tures. In: Appl. Phys. Lett. 96 (2010), 142509.

Gönnenwein S.T.B., Voltage-controlled spin mechanics. In: Europhysics News 41 (2010), 17–20.

Gross R., Superconductivity. In: Electronic oxides – Correlation Phenomena, Exotic Phases and Novel Functionalities. Schriften des Forschungszentrums Jü-lich, Reihe Schlüsseltechnogien/Key Technologies, Band 13 (2010), A11.1–A11.43.

Hackl R., Supraleitung – Faszinosum und Herausforderung. In: Akademie Ak-tuell 2 (2010), 7.

Hackl R. u. W. Hanke, Towards a better understanding of superconductivity at high transition temperatures. In: Eur. Phys. J. Special Topics 188 (2010), 3–14.

Helm T., M.V. Kartsovnik, I. Sheikin, M. Bartkowiak, F. Wolff-Fabris, N. Bitt-ner, W. Biberacher, M. Lambacher, A. Erb, J. Wosnitza u. R. Gross, Magnetic breakdown in the electron-doped cuprate superconductor Nd2-xCexCuo4: the

280 Kommissionsberichte

reconstructed Fermi surface survives in the strongly overdoped regime. In: Phys. Rev. Lett. 105 (2010), 247002.

Hermann B.A., C. Rohr, M. Balbás Gambra, A. Malecki, M.S. Malarek, E. Frey u. T. Franosch, Molecular self-organization: Predicting the pattern diversity and lowest energy state of competing ordering motifs. In: Phys. Rev. B 82 (2010), 165451.

Hoffmann E., F. Deppe, T. Niemczyk, T. Wirth, E.P. Menzel, G. Wild, H. Hübl, M. Mariantoni, T. Weissl, A. Lukashenko, A.P. Zhuravel, A.V. ustinov, A. Marx u. R. Gross, A Superconducting 180° Hybrid Ring Coupler for Circuit Quantum Electrodynamics. In: Appl. Phys. Lett. 97 (2010), 222508.

Höhne F., H. Hübl, B. Galler, M. Stutzmann u. M.S. Brandt, Spin-dependent re-combination between phosphorus donors in silicon and Si/Sio

2 interface sta-

tes investigated with pulsed electrically detected electron double resonance. In: Phys. Rev. Lett. 104 (2010), 046402.

Huber R., P. Klemm, S. Neusser, B. Botters, A. Wittmann, M. Weiler, S.T.B. Gön-nenwein, C. Heyn, M. Schneider, P. Böni u. D. Grundler, Advanced techniques for all-electrical spectroscopy on spin caloric phenomena. In: Sol. State Com. 150 (2010), 492–495.

Hübl H., C.D. Nugroho, A. Morello, C.C. Escott, M.A. Eriksson, C. Yang, D.N. Jamieson, R.G. Clark u. A.S. Dzurak, Electron tunnel rates in a donor-silicon single electron transistor hybrid. In: Phys. Rev. B 81 (2010), 235318.

Kemmler M., M. Weides, M. Weiler, M. opel, S.T.B. Gönnenwein, A.S. Vasen-ko, A.A. Golubov, H. Kohlstedt, D. Kölle, R. Kleiner u. E. Goldobin, Magnetic interference patterns in 0-π-SIFS Josephson junctions: efects of asymmetry between 0 and π-regions. In: Phys. Rev. B 81 (2010), 054522.

Lambacher M., T. Helm, M. Kartsovnik u. A. Erb, Advances in single crystal growth and annealing treatment of electron-doped HTSC. In: Eur. Phys. J. Spe-cial Topics 188 (2010), 61–72.

Lavagnini M., H.-M. Eiter, L. Tassini, B. Muschler, R. Hackl, R. Monnier, J.-H. Chu, I.R. Fisher u. L. Degiorgi, Raman scattering evidence for a cascade evolu-tion of the charge-density-wave collective amplitude mode. In: Phys. Rev. B 81 (2010), 081101.

Mariantoni M., E.P. Menzel, M.A. Araque Caballero, A. Baust, F. Deppe, T. Niemczyk, E. Hoffmann, A. Marx, E. Solano u. R. Gross, Planck Spectroscopy and the Quantum Noise of Microwave Beam Splitters. In: Phys. Rev. Lett. 105 (2010), 133601.

Mazin I.I., T.P. Devereaux, J.G. Analytis, J.-H. Chu, I.R. Fisher, B. Muschler u. R. Hackl, Pinpointing Gap Minima in Ba(Fe0.94Co0.06)2As2 via Band Structure Cal-culations and Electronic Raman Scattering. In: Phys. Rev. B 82 (2010), 180502.

Menzel E.P., F. Deppe, M. Mariantoni, M.Á. Araque Caballero, A. Baust, T. Niemczyk, E. Hoffmann, A. Marx, E. Solano u. R. Gross, Dual-path state re-construction scheme for propagating quantum microwaves and detector noi-se tomography. In: Phys. Rev. Lett. 105 (2010), 100401.

281Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Morello A., J.J. Pla, F.A. Zwanenburg, K.W. Chan, K.Y. Tan, H. Hübl, M. Möttö-nen, C.D. Nugroho, C. Yang, J.A. van Donkelaar, A.D.C. Alves, D.N. Jamieson, C.C. Escott, L.C.L. Hollenberg, R.G. Clark u. A.S. Dzurak, Single-shot readout of an electron spin in silicon. In: Nature 467 (2010), 687–691.

Muschler B., W. Prestel, L. Tassini, R. Hackl, M. Lambacher, A. Erb, S. Komiya, Y. Ando, D.C. Peets, W.N. Hardy, R. Liang u. D.A. Bonn, Electron interactions and charge ordering in Cuo2 compounds. In: Eur. Phys. J. Special Topics 188 (2010), 131–152.

Muschler B., W. Prestel, E. Schachinger, J.P. Carbotte, R. Hackl, S. ono u. Y. Ando, An Electron-boson Glue Function Derived from Electronic Raman Scat-tering. In: J. of Phys.: Condens. Matter 22 (2010), 375702.

Ney A., M. opel, T.C. Kaspar, V. Ney, S. Ye, K. ollefs, T. Kammermeier, S. Bauer, K.-W. Nielsen, S.T.B. Gönnenwein, M.H. Engelhard, S. Zhou, K. Potzger, J. Simon, W. Mader, S.M. Heald, J.C. Cezar, F. Wilhelm, A. Rogalev, R. Gross u. S.A. Cham-bers, Advanced Spectroscopic Synchrotron Techniques to unravel the Intrinsic Properties of Dilute Magnetic oxides: the Case of Co:Zno. In: New J. Phys. 12 (2010), 013020.

Niemczyk T., F. Deppe, H. Hübl, E.P. Menzel, F. Hocke, M.J. Schwarz, J.J. Garcia-Ripoll, D. Zueco, T. Hümmer, E. Solano, A. Marx u. R. Gross, Circuit quantum electrodynamics in the ultrastrong-coupling regime. In: Nature Physics 6 (2010), 772–776.

ossipyan Yu. A., N.S. Sidorov, A.V. Palnichenko, o.M. Vyaselev, M.V. Kartsov-nik, M. opel, V.V. Avdonin, D.V. Shakhrai u. V.E. Fortov, Superconductivity of Calcium C60 Intercalation Compound Synthesized by Shock-Wave Pressure. In: Fullerenes, Nanotubes and Carbon Nanostructures 18 (2010), 376–380.

Pashkin A., M. Porer, M. Beyer, K.W. Kim, A. Dubroka, C. Bernhard, X. Yao, Y. Da-gan, R. Hackl, A. Erb, J. Demsar, R. Huber u. A. Leitenstorfer, Femtosecond Re-sponse of Quasiparticles and Phonons in Superconducting YBa2Cu3o7-δ Studied by Wideband Terahertz Spectroscopy. In: Phys. Rev. Lett. 105 (2010), 067001.

Pfleiderer C., T. Adams, A. Bauer, W. Biberacher, B. Binz, F. Birkelbach, P. Böni, C. Franz, R. Georgii, M. Janoschek, F. Jonietz, T. Keller, R. Ritz, S. Mühlbauer, W. Münzer, A. Neubauer, B. Pedersen u. A. Rosch, Skyrmion lattices in metallic and semiconducting B20 transition metal compounds. In: J. of Phys.: Condens. Matter 22 (2010), 164207.

Prestel W., F. Venturini, B. Muschler, I. Tüttö, R. Hackl, M. Lambacher, A. Erb, S. Komiya, S. ono, Y. Ando, D. Inosov, V.B. Zabolotnyy u. S.V. Borisenko, Quan-titative comparison of single- and two-particle properties in the cuprates. In: Eur. Phys. J. Special Topics 188 (2010), 163–171.

Reuther G.M., D. Zueco, F. Deppe, E. Hoffmann, E.P. Menzel, T. Weissl, M. Ma-riantoni, S. Kohler, A. Marx, E. Solano, R. Gross u. P. Hänggi, Two-resonator Circuit QED: Dissipative Theory. In: Phys. Rev. B 81 (2010), 144510.

Rohr C., M. Balbás Gambra, K. Gruber, E.C. Constable, E. Frey, T. Franosch u. B.A. Hermann, Molecular Jigsaw: Pattern Diversity Encoded by Elementary Geometrical Features. In: Nano Letters 10 (2010), 833–837.

282 Kommissionsberichte

Thirupathaiah S., S. de Jong, R. ovsyannikov, H.A. Dürr, A. Varykhalov, R. Fol-lath, Y. Huang, R. Huisman, M.S. Golden, Yu-Zhong Zhang, H.o. Jeschke, R. Va-lentÍ, A. Erb, A. Gloskovskii u. J. Fink, orbital character variation of the Fermi sur-face and doping dependent changes of the dimensionality in BaFe2-xCoxAs2 from angle-resolved photoemission spectroscopy. In: Phys. Rev. B 81 (2010), 104512.

Tóháti H.-M., B. Botka, K. Németh, Á. Pekker, R. Hackl u. K. Kamarás, Infrared and Raman investigation of carbon nanotube-polyallylamine hybrid systems. In: Phys. Status Solidi B 247 (2010), 2884–2886.

uhlig K., Concept of a powerful cryogen-free dilution refrigerator with separa-te 1 K stage. In: Cryocoolers 16 (2010), 509. – Improved Design of the Intermedi-ate Stage of a Dry Dilution Refrigerator. In: Advances in Crogenic Engineering 55 A (2010), 641.

Wassner T.A., B. Laumer, M. Althammer, S.T.B. Gönnenwein, M. Stutzmann, M. Eickhoff u. M.S. Brandt, Electron spin resonance of Zn

1-xMg

xo thin ilms

grown by plasma-assisted molecular beam epitaxy. In: Appl. Phys. Lett. 97 (2010), 092102.

Zverev V.N., M.V. Kartsovnik, W. Biberacher, S.S. Khasanov, R.P. Shibaeva, L. ouahab, L. Toupet, N.D. Kushch, E.B. Yagubskii u. E. Canadell, Tempera-ture-pressure phase diagram and electronic properties of the organic metal κ-(BETS)

2Mn[N(CN)

2]

3. In: Phys. Rev. B 82 (2010), 155123.

Deutsche Geodätische Kommission (DGK) Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut (DGFI)

Prof. Dr.-Ing. habil. Christian Heipke, Leibniz universität Hannover, wurde nach seiner Wahl durch die Kommission vom Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum neuen Vorsitzenden berufen. Die Kommission dankt dem früheren Vorsitzenden, Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Dietrich, für seine vierjährige Tätigkeit in diesem Amt.

Der Kreis der Kommissionsmitglieder wurde um zwei ordentliche Mitglieder und zwei Korrespondierende Mitglieder erweitert.

Die Jahressitzung der Kommission fand vom 27.–29. oktober 2010 in München statt. Der Sitzung unmittelbar voran ging die nach lang-wierigen Vorbereitungen nun durchgeführte unterzeichnung des Vertrages über die Einrichtung des Centrums für geodätische Erd-systemforschung (CGE) durch den Präsidenten der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften, den Präsidenten der Tu München, den Vorsitzenden der DGK sowie den Direktor des DGFI. Nach einer durch den Wissenschaftsrat ausgesprochenen Empfehlung sollten sich die im Bereich der Physikalischen und Satellitengeodäsie tätigen Institu-tionen im Münchner Raum zu einem Konsortium mit einem gemein-samen verbindlichen Forschungsprogramm zusammenschließen, wobei die jeweiligen Gruppen strukturell voneinander unabhängig

283Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

bleiben. Dem CGE gehören an: das Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie (IAPG) sowie die Forschungseinrichtung Sa-tellitengeodäsie (FESG) der Tu München, das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut (DGFI) und der Bereich Geodäsie der Kommission für Erdmessung und Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wis-senschaften.

Die Jahressitzungen der DGK umfassen seit längerem neben der re-gelmäßig anstehenden Tagesordnung eine Schwerpunktdiskussion zu einem aktuellen Thema. Sie war diesmal dem Thema „Geodäsie und Globaler Wandel“ gewidmet. Basierend auf einem im Wissenschaftli-chen Ausschuss der DGK vorbereiteten Arbeitspapier, wurden die The-men „Naturgefahren“, „Mobilität“ und „Landschafts veränderungen“ in Klein gruppen bearbeitet und in einer anschließenden gemeinsamen Diskussion in das Hauptthema eingearbeitet. Die weitere Bearbei-tung des Themas wird nun vorerst im Wissenschaftlichen Ausschuss durchgeführt. Mit diesem Beitrag will die DGK die wissenschaftliche Diskussion zu diesem überaus aktuellen Thema anstoßen und weiter-entwickeln.

Breiten Raum nahm der Bericht der Sektion Lehre ein. Entsprechend ihrer Satzung ist es Aufgabe der Kommission, sich um die Koordinie-rung des Geodäsiestudiums an den wissenschaftlichen Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland zu bemühen. Hierbei wird auch eine stärkere Verbindung von Forschung und Praxis angestrebt.

Zur weiteren Förderung ihrer wissenschaftlichen Arbeit richtete die Kommission eine Arbeitsgruppe „Rezente Krustenbewegun gen (RCM)“ unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. W. Niemeier, Technische uni-versität Braunschweig, ein. Aktueller Anlass für die Einrichtung dieser Arbeitsgruppe ist die derzeit laufende Kampagne der Arbeitsgemein-schaft der Vermessungs verwal tungen der Länder der Bundesrepublik Deutsch land (AdV) zur Erneuerung des Deutschen Haupt-Höhen-Netzes (DHHN) von 2006–2012. Diese Messkampagne umfasst mehr als 15.000 km Präzisionsnivellement, gestützt durch den Anschluss umliegender SAPoS (Satellitenpositionierungsdienst der deutschen Landesvermessung) Stationen sowie eine bundesweite GNSS (Glo-bal Navigation Satellite System) Kampagne mit 250 eigens vermark-ten Punkten und Absolutschweremessungen auf 100 dieser Punkte. Hauptanliegen der Arbeitsgruppe ist die wissenschaftliche Nutzung des wertvollen Beobachtungsmaterials dieser großen Messkampa-gne in Zusammenarbeit von DGK und AdV; hier sind insbesondere zu nennen die Qualitätsbewertung der eingesetzten Messsysteme und -ergebnisse, die Initiierung weiterer Forschungsprojekte zur wissenschaft lichen Nutzung der Messwerte, die Ableitung von aktu-ellen Bewegungsraten für den Be reich Deutschland und die Modellie-rung des rezenten Bewegungsverhaltens unter Hinzunahme externer Information, z.B. aus der Geo physik und Geologie oder des Bergbaues

284 Kommissionsberichte

bzw. der Roh stofgewinnung, die Erweiterung dieser Forschungsan-sätze auf den mittel europäischen Raum durch Initiierung internati-onaler Forschungs projekte mit den einschlägigen Nachbarwissen-schaften und schließlich die Lösung grundlegender messtechnischer und metho di scher Fragen zu einer zeitgemäßen Bestimmung von Hö-hen und Höhenänderungen für die Zukunft.

Des Weiteren berichteten die für geodätische Forschung zustän-digen Sektionen der Kommission ausführlich über ihre Arbeiten, das Plenum diskutierte die weitere Vorgehensweise.

Von den Berichten über die Forschungsarbeiten nichtuniversitärer Institutionen ist an erster Stelle das DGFI zu erwähnen. Weitere For-schungsberichte wurden vom Bundesamt für Kartographie und Geo-däsie (BKG), dem Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr (AGeoBW) sowie dem Department 1 – Geodäsie und Fernerkundung des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) vorgetragen, ferner allgemeine Themen zur geodätischen Forschung diskutiert.

Im Jahrbuch der Kommission sind die ausführlichen Berichte über die Tätigkeiten der Kommission, der Forschungsinstitute und -einrich-tungen sowie der einschlägigen universitätsinstitute publiziert. Aus-führliche Dokumentationen über die Arbeiten und Veröfentlichun-gen der Kommission sind über http://dgk.badw.de/ abrubar.

Die Kommission veröfentlichte wiederum zahlreiche Arbeiten in ihren Reihen (s.u.). Die vollständigen Texte sämtlicher neuer Veröfent-lichungen sind über die Homepage der Kommission frei abrubar. Die Publikationen, soweit diese noch im herkömmlichen Druck erschei-nen, werden im Rahmen eines Schriftentausches an Bibliotheken und Fachinstitute in aller Welt versandt.

Die Homepage der DGK bietet für die fachorientierte Öfentlichkeit Hinweise über Veranstaltungen, Stellenangebote und andere Infor-mationen an.

Die Geschäftsstelle der Kommission führt das Sekretariat der „Refe-rence Frame Sub-Commission for Europe (EuREF)“ der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG). Im Berichtsjahr wurde wiederum ein Tagungsbericht sowie zu weiteren Veranstaltungen der EuREF-Sub-kommission publiziert; ein weiterer Band ist in Vor bereitung. Ausführ-liche Informationen über EuREF sind im Internet unter der Adresse http://www.euref-iag.net/ verfügbar.

Für die Arbeitsperiode 2007–2011 hat das Büro der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG oice, http://iag.dgi.badw.de) seinen Sitz im Deutschen Geodätischen Forschungsinstitut (DGFI). Der Ge-schäftsführer der DGK nimmt hierbei das Amt des Assistant Secretary General wahr.

285Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut (DGFI)

Das Ereignis von größter Bedeutung für das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut (DGFI) im Jahre 2010 war seine umstrukturierung durch Gründung des „Centrum für Geodätische Erdsystemforschung“ (CGE) mit unterzeichnung des Vertrages am 28. oktober 2010 durch die Präsidenten der Tu München, Prof. W. A. Herrmann, und der Bay-erischen Akademie der Wissenschaften, Prof. D. Willoweit, sowie den Vorsitzenden der Deutschen Geodätischen Kommission, Prof. R. Diet-rich, und den Direktor des DGFI, Prof. H. Drewes.

Im Jahre 2003 hatte der Freistaat Bayern den Wissenschaftsrat (WR) gebeten zu prüfen, ob das DGFI die Kriterien einer Forschungseinrich-tung der gemeinsamen Förderung durch Bund und Länder erfüllt und in die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL, ehemals Blaue Liste) aufgenommen werden kann. Eine Bewertungs-gruppe des WR hatte darauhin im Januar 2005 einen Besuch des DGFI durchgeführt, aufgrund dessen der Evaluierungsausschuss des WR eine Stellungnahme erstellte, in der festgestellt wurde, dass das DGFI ein Themenfeld von internationaler Bedeutung bearbeitet, gute bis sehr gute wissenschaftliche Leistungen erbringt, gut in die natio-nale und internationale Forschungslandschaft integriert ist, aber Dei-zite in den inneren Strukturen aufweist. Mit Blick auf die unübersicht-lichen Verlechtungen der geodätischen Institutionen am Standort München und darüber hinaus sollten überlegungen zur Bereinigung der geodätischen Landschaft angestellt werden. Es wurde insbeson-dere eine engere Kooperation mit der Technischen universität Mün-chen (TuM) empfohlen, die sich beispielsweise durch gemeinsame Berufungen erreichen ließe. Es wurde gebeten, ein Konzept für eine Restrukturierung zu entwickeln.

Die vier Münchner Institutionen, die sich mit geodätischer For-schung befassen, nämlich neben dem DGFI das Institut für Astro-nomische und Physikalische Geodäsie (IAPG) und die Forschungs-einrichtung Satellitengeodäsie (FESG) der TuM sowie die Bayerische Kommission für die Internationale Erdmessung (BEK) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) erarbeiteten in den folgenden Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsminis-terium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (StMWFK) eine wis-senschaftliche Zusammenführung, deren Kernpunkte sich wie folgt zusammenfassen lassen:

Die vier Institutionen schließen sich zu einem „Centrum für Geodä-tische Erdsystemforschung“ (CGE) zusammen.

Ziel der Zusammenarbeit ist die gemeinsame Erstellung von For-schungsprogrammen, Planung und Durchführung von Vorhaben, gemeinsame Berufungen, Lehraufträge und Durchführung wissen-

286 Kommissionsberichte

schaftlicher Veranstaltungen sowie die gemeinsame Planung der i-nanziellen Mittelbewirtschaftung und der Personalstruktur.

Das Forschungsprogramm und die Forschungsergebnisse werden durch einen international besetzten wissenschaftlichen Beirat, dessen sieben Mitglieder von der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) und der Deutschen Geodätischen Kommission (DGK) bestimmt werden, begutachtet.

Das Forschungszentrum wird durch einen Vorstand geleitet, der sich aus je einem stimmberechtigten Vertreter der vier Institutionen zusammensetzt und von einer Geschäftsstelle unterstützt wird.

Die Stelle des Direktors des DGFI wird von der DGK im Wege einer gemeinsamen Berufung mit der TuM besetzt. Dies ist durch eine Vereinbarung zwischen der TuM und der DGK gemeinsam mit dem DGFI geregelt, die Ende 2010 abgeschlossen wurde. Da der Direktor des DGFI (Prof. Hermann Drewes) Ende 2010 in den Ruhestand getre-ten ist, wurde die Stelle zur sofortigen Besetzung bereits nach dieser Vereinbarung ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2011, so dass die Neubesetzung im Jahre 2011 erfolgen kann.

Das wissenschaftliche Personal der Kooperationspartner, das nicht der TuM angehört, soll in die Lehre an der TuM eingebunden werden.

Die vier Institutionen behalten ihre rechtliche und wirtschaftliche unabhängigkeit.

Das DGFI erstellte sein gemäß der Satzung der DGK vorzulegendes Forschungsprogramm für die Jahre 2011–2014 bereits nach den neuen Vorschriften der CGE. Es wurde am 22./23. November 2010 gemeinsam mit den Forschungsergebnissen der vorangegangenen Jahre von ei-nem entsprechend besetzten wissenschaftlichen Beirat begutachtet. Für das Jahr 2010 wird nachfolgend gemäß der bisherigen Struktur berichtet.

Das Forschungsprogramm 2009–2010 stand unter dem Thema „Geodätische Forschungsarbeiten zur Beob achtung und Analyse des Systems Erde“ und gliederte sich in die Schwerpunkte1. Systembeobachtung,2. Systemanalyse,3. Internationale wissenschaftliche Dienste und Projekte,4. Informationsdienste und wissenschaftlicher Transfer.Die Systembeobachtung befasst sich mit geodätischen Messverfahren, Entwicklung und Anwendung von mathematischen Auswertealgo-rithmen sowie Analysen der Messdaten, deren Ergebnisse Parameter zur Beschreibung der Eigenschaften und Prozesse im System Erde lie-fern. Die Modellierung physikalischer Efekte auf die Messungen und die Verfeinerung der mathematischen Algorithmen als Folge der sich ständig verbessernden Messverfahren sind das Hauptforschungsge-biet mit den vier Themen:

287Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

1.1 Konsistente Auswerteverfahren für geodätische Raumbeobachtun-gen,

1.2 Grundlagen geometrischer Bezugssysteme,1.3 Grundlagen physikalischer Parameterbestimmungen,1.4 Kombination geometrischer und gravimetrischer Beobachtungen.

Die geodätischen Auswerteverfahren konzentrieren sich seit einigen Jahren auf die Modellierung der Atmosphäreneinlüsse auf die Mes-sungen, die früher nur als zu reduzierende Störefekte betrachtet wur-den, heute aber als wichtige Informationsquelle über den globalen Wandel dienen. Aus den Mikrowellenmessungen der astronomischen VLBI (Very Long Baseline Interferometrie) und des Globalen Positionie-rungssystems (GPS) wurden in sämtlichen gemeinsamen Stationen des globalen Beobachtungsnetzes Langzeitefekte der Laufzeitverzö-gerung der Signale durch die Luftfeuchtigkeit untersucht. Es wurden lineare Trends berechnet, die Hinweise auf den „Treibhausefekt“ lie-fern. Tatsächlich zeigt sich in den meisten Stationen eine wachsen-de Laufzeitverzögerung, die auf eine Zunahme der Luftfeuchtigkeit schließen lässt.

Die geometrischen Bezugssysteme werden durch Kombination der langjährigen Messungen verschiedener Verfahren (VLBI, GPS, SLR und DoRIS) als Positionskoordinaten zu einer bestimmten Epoche (z.B. 2005,0), linearen Stationsgeschwindigkeiten und Erdorientierungs-parametern festgelegt. Die im Jahre 2010 untersuchten Probleme der Kombination konzentrierten sich auf die lokalen Verbindungsmessun-gen zwischen den Messpunkten der verschiedenen Verfahren, die Ge-wichtung der unterschiedlichen Messungen und die Festlegung des geodätischen Datums (Koordinatenursprung, orientierung der Koor-dinatenachsen und Maßstab der Längeneinheit).

Bei den physikalischen Parameterbestimmungen sind zwei Schwer-punkte zu nennen: (1) In der Satelliten-Schwerefeldmission GoCE (Global ocean Circulation Experiment) bearbeitet das DGFI die Kalib-rierung der Messungen der lokalen Schweregradienten im Satelliten selbst. Da die Gradienten mit sehr hoher Genauigkeit über sehr kleine Strecken gemessen werden, können die üblichen Vernachlässigungen in den Formeln der zweiten Ableitungen des Schwerepotenzials nicht toleriert werden. Dazu wurden verfeinerte Algorithmen entwickelt. (2) Die Modellierung der Ionosphäre, die einen großen Einluss auf alle Mikrowellenmessungen hat, wurde durch Kombination verschiede-ner Messverfahren (Satellitenaltimetrie, terrestrische GPS-Messun-gen, Radio-okulationsverfahren) weiterentwickelt (siehe auch 2.3).

Ein Schwerpunkt der Kombination geometrischer und gravimetri-scher Beobachtungen ist die Schafung eines vereinheitlichten glo-balen physikalischen Höhensystems für orthometrische bzw. Nor-malhöhen. Nachdem in den Vorjahren ein Konzept zur Kombination von vier verschiedenen Verfahren (Satellitenaltimetrie über ozeanen,

288 Kommissionsberichte

GPS an Küstenpegeln, GPS mit Geoidbestimmung auf kontinentalen Referenzstationen, terrestrische Verbindungsnivellements zwischen benachbarten Ländern) entwickelt worden war, wurden jetzt erste nu-merische Studien am Beispiel der 15 untereinander abweichenden Hö-hensysteme in zehn Ländern Südamerikas durchgeführt. Ein Problem der gemeinsamen Ausgleichung der unterschiedlichen Messungen ist deren Gewichtung.

Bei der Systemanalyse geht es um die untersuchung der Parameter, die aus den geodätischen Messungen abgeleitet werden. Es sollen physikalische Modelle mit den geodätischen Ergebnissen getestet und verbessert werden. Schwerpunkte sind die Modelle der festen Erde sowie der Atmosphäre und Hydrosphäre. Die langfristig bearbei-teten Forschungsthemen sind:2.1 Modelle des Erdschwerefeldes,2.2 Kinematik des mittleren Meeresspiegels,2.3 Dynamische Prozesse im System Erde,2.4 Modelle der Erdkrustendeformationen.

Für die Modelle des Erdschwerefeldes wurden verschiedene Wave-lets als lokale Basisfunktionen zur Darstellung untersucht: Shannon-, Blackman- und Cubic-Polynom-Wavelets. Dabei wird das gesamte Si-gnal (z.B. Geoidhöhen oder Schwereanomalien) in frequenzabhängige Detailsignale zerlegt (Multi-Resolutionsdarstellung). Die Koeizienten der Reihenentwicklungen werden durch eine Parameterschätzung aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Messungen berechnet. Die verschiedenen Wavelets zeigen in den einzelnen Frequenzen (Levels) recht diferenzierte Aulösungen, die sich im Gesamtsignal wieder gut aneinander anpassen.

Zur Darstellung der Kinematik des mittleren Meeresspiegels wurden erstmals auch die Ergebnisse der Satellitenmission GoCE verwendet, wodurch sich eine signiikante Genauigkeitssteigerung in der Darstel-lung der dynamischen ozeantopographie (Satellitenaltimetrie minus GoCE-Geoid) ergab. Die mittlere Meeresoberläche wurde von 1993 bis 2010 in drei Zeiträumen von jeweils sechs Jahren dargestellt. Dabei zeigen sich in einzelnen Regionen erhebliche unterschiede von bis zu 30 cm. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erstellung eines Modells der Meeresgezeiten im Küstenbereich, das 2010 erneut wesentlich verbes-sert wurde.

Schwerpunkte der Forschung zu den dynamischen Prozessen im Sys-tem Erde sind die Anregungsfunktionen der Erdrotationsschwankun-gen und Modelle der Elektronendichte in der Ionosphäre. Die geomet-risch gemessenen Erdrotationsschwankungen (Polbewegung) werden mit den zeitabhängigen Schwerefeldkoeizienten aus der Satelliten-mission GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) verglichen. Die GRACE-Daten werden dabei durch Kombination der Lösungen verschiedener Institutionen gewonnen. Da alle Lösungen die gleichen

289Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Messdaten verwenden, entstehen unterschiede nur durch die jeweils angewandte Software, die entsprechend gewichtet werden muss (operator Software Impact, oSI). Ziel der Modelle der Ionosphäre ist die vierdimensionale (Raum-Zeit-)Darstellung der Elektronendichte, wozu Chapman- und B-Spline-Funktionen benutzt werden.

Bei den Modellen der Erdkrustendeformationen lag der Schwerpunkt der Arbeiten in der Darstellung und Analyse der Deformationen, die durch das Maule-Erdbeben (Chile) am 27. Februar 2010 erzeugt wur-den, und deren langfristige Nachwirkungen. In dem vom DGFI ausge-werteten Referenznetz für Lateinamerika (SIRGAS) wurden die größten mit geodätischen Verfahren jemals gemessenen Punktverschiebun-gen berechnet. Nahe dem Epizentrum betrugen sie unmittelbar nach dem Beben mehr als drei Meter und selbst in einer Entfernung von 1.000 km zeigen sich noch Versetzungen von mehreren Zentimetern. Die Zeitreihen der Stationskoordinaten weisen über das ganze Jahr 2010 nur ein langsames Abklingen der Bewegungen auf, das selbst in 500 km Entfernung vom Epizentrum noch zu erkennen ist.

Sämtliche Forschungsarbeiten des DGFI sind in internationale Dienste und Projekte eingebunden, bei etlichen davon hat das DGFI Leitungsfunktionen übernommen. Die enge Kooperation mit interna-tionalen organisationen, Institutionen und Wissenschaftlern bildet dabei einen Schwerpunkt. Aber auch in deutschen Forschungsschwer-punkten, Forschergruppen und Programmen, vor allem der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bil-dung und Forschung (BMBF), ist das DGFI stark beteiligt. Besonders enge Verbindung besteht zur Internationalen Assoziation für Geo-däsie (IAG), in deren wissenschaftlichen Diensten das DGFI folgende Funktionen übernommen hat:3.1 ITRS Kombinationszentrum und IERS Arbeitsgruppe „Kombination

auf Beobachtungsebene“,3.2 IGS regionales, assoziiertes Netz-Analysenzentrum für Lateiname-

rika,3.3 Betrieb und Nutzung permanent beobachtender GPS-Stationen in

mehreren Projekten,3.4 ILRS Daten-, Analysen- und Kombinationszentrum,3.5 IVS Analysenzentrum,3.6 Aubau des Internationalen Altimeter-Dienstes,3.7 GGoS Büro für Standards und Konventionen.

Der im Vorjahr im Rahmen des „International Earth Rotation and Reference Systems Service (IERS)“ berechnete „International Terrestrial Reference Frame (ITRF)“ wurde mit dem Ergebnis der Lösung des Insti-tut Géographique National (IGN) Paris verglichen und die Diferenzen wurden analysiert. Es zeigen sich insbesondere Diferenzen im geodä-tischen Datum (Koordinatenursprung, orientierung der Achsen und Längenmaßstab), die bei GPS in der Z-Translation und bei VLBI in der

290 Kommissionsberichte

Z-Rotation etwa 5 mm erreichen. Zwischen den einzelnen Verfahren sind sie teilweise noch größer, so dass die Homogenität der Netze nicht besser als 5 bis 7 mm sein dürfte.

Als regionales, assoziiertes Analysezentrum des Internationalen GNSS Service (IGS) berechnet das DGFI wöchentlich die Koordinaten von derzeit etwa 230 kontinuierlich beobachtenden Stationen des „Sistema de Referencia Geocéntrico para las Américas (SIRGAS)“. Mit der im Vorjahr verbesserten Auswertestrategie (Bezugsrahmen durch wöchentliche Koordinaten aus dem globalen IGS-Referenznetz statt mit linearen Geschwindigkeiten extrapolierter Koordinaten) wurden sämtliche Messungen der Jahre 2000 bis 2010 erneut prozessiert. Es zeigen sich erhebliche Änderungen insbesondere bei den saisonalen Koordinatenvariationen. Nach dem Maule-Erdbeben in Chile wurden Analysen durchgeführt, wie das Referenzsystem in der betrofenen Re-gion (siehe 2.4) wiederhergestellt werden kann.

In Rahmen der internationalen Projekte „Alps Quakenet“ am bayeri-schen Alpenrand, „SIRGAS“ (s. o.) und „Tide Gauge Benchmark Monito-ring (TIGA)“ hat das DGFI 15 GPS- (teilweise zusammen mit GLoNASS-) Stationen installiert, die von München aus betrieben und deren Da-ten regelmäßig (i.A. wöchentlich) ausgewertet werden. Im Jahre 2010 wurde erstmals eine präzise Auswertung der langjährigen Messun-gen der bayerischen Stationen des „Alps Quakenet“ vorgenommen, woraus eine geringe Nordbewegung und Hebung des Alpenrands zu erkennen ist.

Das ILRS-Datenzentrum wurde 2010 im Rahmen des „International Laser Ranging Service (ILRS)“ bezüglich der Daten-Formate zwischen den beiden Zentren in der NASA (uSA) und dem DGFI neu konzipiert und im DGFI auf weitgehend automatisierte operationen umgestellt. Sämtliche Beobachtungsdaten werden automatisch überprüft und archiviert und täglich mit dem NASA-Datenzentrum automatisch gespiegelt. Im ILRS-Analysezentrum wurde die wöchentliche Auswer-tung des globalen Netzes fortgeführt und einige Reprozessierungen vorgenommen.

Im Analysezentrum des International VLBI Service (IVS) werden wö-chentliche Auswertungen der Messungen des globalen VLBI-Netzes ausgewertet. Im Jahre 2010 wurde dieser Prozess weitgehend auto-matisiert. Es wurde außerdem damit begonnen, die in internationaler Zusammenarbeit entwickelte Software (oCCAM) in die Struktur und das Format der DGFI-Softwarepakete für die Verarbeitung geodäti-scher Beobachtungen (DoGS) umzustellen. In Kooperation mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG), Außenstelle Leipzig, wird die Kombination der Auswertungen aller globalen IVS-Analyse-zentren zu einem gemeinsamen Ergebnis durchgeführt.

291Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Für den „International Altimetry Service (IAS)“ strebt das DGFI eine Koordination der Datenströme im Internet an. Es unterhält eine Web-page mit Diskussionsforum und allgemeinen Informationen.

Im Rahmen des „Global Geodetic Observing System (GGOS)“ der In-ternationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) beteiligt sich das DGFI gemeinsam mit der FESG der TuM am „Bureau for Standards and Conventions (BSC)“. Ziel ist die Aufstellung einheitlicher Standards und Konventionen für alle Bereiche der Geodäsie (geometrische und gravimetrische Verfahren), die überwachung der Einhaltung dieser Vorschriften durch alle der IAG angeschlossenen Dienste und Insti-tutionen sowie deren Verbreitung in der gesamten globalen geodä-tischen Gemeinschaft. Dazu ist eine enge Kooperation mit allen mit der Standardisierung befassten Institutionen (z.B. ISo, CoDATA, BIPM) erforderlich.

Das DGFI erstellte für den wissenschaftlichen Transfer und zur welt-weiten Verbreitung der Forschungsergebnisse zahlreiche Veröfentli-chungen in internationalen und nationalen Zeitschriften und betei-ligte sich mit Vorträgen oder Posterpräsentationen an internationalen Veranstaltungen. Daneben betreibt das DGFI mehrere Informations-dienste im Internet: die Homepage des DGFI (http://www.dgi.badw.de), auf der sich die aktuellen Forschungsergebnisse und auch die ausführlichen Jahresberichte beinden; die oizielle Homepage des Büros der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG oice, http://iag.dgi.badw.de), das seit Mitte 2007 seinen Sitz im DGFI hat; die Homepage der Deutschen Geodätischen Kommission, DGK (http://dgk.badw.de), die auch Verbindungen zu allen universitären geodäti-schen Instituten herstellt; das Geodäsie-Informationssystem (GeodIS, http://geodis.dgi.badw.de), das einen allgemeinen überblick über die höhere Geodäsie und internationale Aktivitäten gibt; die Homepage des DFG-Schwerpunktprogramms „Massentransporte und Massen-verteilung im System Erde“ (SPP1257, http://www.massentransporte.de); die Homepage des Referenzsystems für Amerika (SIRGAS, http://www.sirgas.org) sowie die Altimeter-Datenbasis (open ADB).

Am 7. oktober besuchte der Bayerische Staatsminister für Wissen-schaft, Forschung und Kunst das DGFI, um sich über die Arbeiten und die umstrukturierung in das Centrum für Geodätische Erdsystemfor-schung (CGE) zu informieren.

Mitarbeiter des DGFI haben auch 2010 wiederum verantwortliche Positionen in internationalen wissenschaftlichen Gremien übernom-men und internationale Gäste im DGFI betreut. An der TuM hielten mehrere Wissenschaftler des DGFI Vorlesungen, es wurden Praktikan-ten ausgebildet und Diplomarbeiten betreut. Ein großer Erfolg war die erneute Beteiligung des DGFI an der Langen Nacht der Museen der Stadt München im oktober 2010 mit dem Geodäsiemuseum im Kel-ler der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Es kamen mehr als

292 Kommissionsberichte

1.300 Besucher, die großes Interesse an der Geschichte der Geodäsie und den aktuellen Arbeiten des DGFI zeigten.

Eine umfangreiche Darstellung der Arbeiten indet sich im DGFI-Jahresbericht, der auch im Internet (http://www.dgi.badw.de) zu-gänglich ist und auf Anfrage in gedruckter Form übersandt wird.

Thomas Wunderlich, Hermann Drewes, Helmut Hornik

Veröfentlichungen der Kommission

Reihe C – Dissertationen

C 643: Gitlein o., Absolutgravimetrische Bestimmung der Fennoskandi-schen Landhebung mit, dem FG5-220. München 2010, 177 S., nur on line ver-fügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-643.pdf.

C 644: Katterfeld Ch., Interoperables Geodaten-basiertes E-Learning. München 2010, 192 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-644.pdf .

C 645: Luhmann Th., Erweiterte Verfahren zur geometrischen Kamera kali-brie rung in der Nahbereichsphotogrammetrie. München 2010, 143 S., nur on line verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-645.pdf.

C 646: Dold Ch., Ebenenbasierte Verfahren für die automatische Registrie-rung terrestrischer Laserscans. München 2010, 120 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-646.pdf .

C 647: Clemen Ch., Ein geometrisch-topologisches Informationsmodell für die Erfassung und Validierung von lächenparametrisierten 3d-Gebäude-modellen. München 2010, 92 S., nur on line verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-647.pdf .

C 648: Jubanski J.J., Monoplotting through Fusion of LIDAR Data and Low-Cost Digital Aerial Imagery. München 2010, 135 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-648.pdf.

C 649: Ripperda N., Rekonstruktion von Fassadenstrukturen mittels forma-ler Grammatiken und Reversible Jump Markov Chain Monte Carlo Sampling. München 2010, 102 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-649.pdf.

C 650: Lucas Ch., Modellierung verbal repräsentierter Geoinformation im Anwendungsbeispiel des Katastrophenmanagements. München 2010, 97 S., nur on line verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-650.pdf.

C 651: Schramm M., unüberwachte lineare spektrale Entmischung mit An-wendungen für Baumdichteabschätzungen in semiariden Regionen Afrikas. München 2010, 112 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-651.pdf.

C 653: Hommel M., Detektion und Klassiizierung eingestürzter Gebäude nach Katastrophenereignissen mittels Bildanalyse. München 2010, 93 S., nur online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-653.pdf.

293Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

C 654: Hedman K., Statistical Fusion of Multi-aspect Synthetic Aperture Ra-dar Data for Automatic Road Extraction. München 2010, 93 S., nur online ver-fügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/c-654.pdf.

Reihe E – Geschichte und Entwicklung der Geodäsie

E 30: Hobbie D., Die Entwicklung photogrammetrischer Verfahren und Instrumente bei Carl Zeiss in oberkochen. München 2010, 144 S., http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/e-30.pdf.

Gleiche Arbeit in englischer Sprache: The development of photogrammet-ric instruments and methods at Carl Zeiss in oberkochen. München 2010, 144  S., online verfügbar http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/e-30.pdf.

Gleiche Arbeit in japanischer Sprache. München 2010, 145 S., nur online ver-fügbar http://dgk.badw.de/ileadmin/docs/dgk-e-30-jap.pdf.

Jahresberichte

Deutsche Geodätische Kommission – Jahresbericht 2008. München 2009, 415 S., http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/jb-58.pdf.

Deutsche Geodätische Kommission – Jahresbericht 2009. München 2010, 445 S., http://129.187.165.2/typo3_dgk/docs/jb-59.pdf.

Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Angermann D., M. Blossfeld, W. Bosch, M. Gerstl, R. Heinkelmann, R. Kelm, H. Müller, L. Sanchez, W. Seemüller u. M. Seitz, DGFI-Beteiligung an den wis-senschaftlichen Diensten der IAG. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 135, Heft 2, (2010).

Angermann D., H. Drewes, B. Meisel, L. Sánchez, W. Seemüller u. M. Seitz, DGFI combination methodology for terrestrial reference frame computations. In: Bollettino di geodesia e scienze aini – N. 2 (2009), 175–198.

Angermann D., M. Seitz u. H. Drewes, Analysis of the DoRIS Contributions to ITRF2008. In: Advances in Space Research 46 (2010), 1633–1647.

Angermann D., H. Drewes, M. Gerstl, B. Meisel, M. Seitz u. D. Thaller, GGoS-D Global Terrestrial Reference Frame. In: observation of Earth System from Space. Hrsg. v. F. Flechtner, T. Gruber., A. Güntner, A. Mandea, M. Rothacher, T. Schöne u. J. Wickert. Berlin / Heidelberg 2010.

Angermann D., H. Drewes u. M. Seitz, Global terrestrial reference frame within the GGoS-D project. In: Proceedings of IAG 2009 Scientiic Assembly „Geodesy for Planet Earth“ 2010.

Blossfeld M. u. M. Schmidt, Eigenschwingungen der Erde in Berchtesgaden. In: Akademie Aktuell 3 (2010), 73–74.

294 Kommissionsberichte

Bosch W., Das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut (DGFI) - Geodätische Forschung zur Beobachtung und Analyse des Systems Erde. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 135, Heft 2 (2010), 71–72.

Bosch W., D. Dettmering, R. Savcenko u. C. Schwatke, Kinematik des Meeres-spiegels: Eddies, Gezeiten, Meerestopographie und Meeresspiegelanstieg. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 135, Heft 2 (2010), 92–99.

Bosch W. u. R. Savcenko, on Estimating the Dynamic ocean Topography. In: Gravity, Geoid and Earth observation. Hrsg. v. S.P. Mertikas. IAG Symposia 135. Berlin / Heidelberg 2010, 263–269.

Bouman J., W. Bosch, G. Goebel, H. Müller, L. Sanchez, M. Schmidt u. J. Sebera, Das Schwerefeld der Erde – Messen, Darstellen und Auswerten. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 135, Heft 2 (2010), 87–92.

Bouman J., W. Bosch u. J. Sebera, Assessment of systematic errors in the com-putation of gravity gradients from satellite altimeter data. In: Marine Geodesy (2010).

Bouman J., C. Stummer, M. Murböck, M. Fuchs, R. Rummel, R. Pail, T. Gruber, W. Bosch u. M. Schmidt, GoCE gravity gradients: a new satellite observable. In: Geotechnologien Statusreport1 (2010), 52–61.

Bruyninx C., Z. Altamimi, C. Boucher, E. Brockmann, A. Caporali, W. Gurt-ner, H. Habrich, H. Hornik, J. Ihde, A. Kenyeres, J. Mäkinen, G. Stangl, H. van der Marel, J. Simek, W. Söhne, J.A. Torres u. G. Weber, The European Reference Frame: Maintenance and products. In: Geodetic Reference Frames. Hrsg. v. H. Drewes. IAG Symposia 134. Berlin / Heidelberg 2009, 131–136.

Dettmering D. u. W. Bosch, Global Calibration of Jason-2 by Multi-Mission Crossover Analysis. In: Marine Geodesy 33, S1 (2010), 150–161. – Envisat radar altimeter calibration by multi-mission crossover analysis. In: Proceedings of the ESA Living Planet Symposium, Bergen, Norway, ESA Publication SP-686 (CD-Rom), 2010.

Dettmering D., R. Heinkelmann, M. Schmidt u. M. Seitz, Die Atmosphäre als Fehlerquelle und Zielgröße in der Geodäsie. In: Zeitschrift für Vermessungswe-sen ZfV 135 (2010), 100–105.

Drewes H., C. Brunini, L. Sanchez, V. Mackern u. W. Martinez, uso de las co-ordenadas SIRGAS en los marcos nacionales de referencia. http://www.sirgas.org/ileadmin/docs/Boletines/Bol15/05_Drewes_et_al_uso_de_SIRGAS_en_marcos_naionales.pdf, 2010.

Drewes H., M. Seitz u. D. Angermann, La realización actual del sistema de re-ferencia global: El marco de referencia ITRF2008. http://www.sirgas.org/ilead-min/docs/Boletines/Bol15/02_Drewes_et_al_ITRF2008.pdf, 2010.

Figueroa C., W. Amaya u. L. Sanchez, Integración de la Red Geodésica Básica Nacional de El Salvador a SIRGAS (SIRGAS-ES2007). In: Revista Cartográica del Instituto Panamericano de Geografía e Historia (IPGH), No. 86 (2010), 26–39.

Heinkelmann R., M. Gerstl, M. Seitz u. H. Drewes, DGFI Analysis Center Annual Report 2009. In: International VLBI Service for Geodesy and Astrometry 2009 Annual Report. Hrsg. v. D. Behrend u. K. Baver. 2010, 222–225.

295Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Heinkelmann R. u. H. Schuh, Very Long Baseline Interferometry (VLBI): Accura-cy limits and relativistic tests. In: Proceedings of the IAu Symposium (peer re-viewed), No. 261. Hrsg. v. S. Klioner, P.K. Seidelmann u. M. Sofel. 2010, 286–290.

Hugentobler u., D. Angermann, J. Bouman, M. Gerstl, T. Gruber, B. Richter u. P. Steigenberger, GGoS Bureau for Standards and Conventions: Integrated Standards and Conventions for Geodesy. In: Proceedings of IAG 2009 Scientiic Assembly „Geodesy for Planet Earth“ 2010.

Jin S., Y. Wu, R. Heinkelmann u. J. Park, Diurnal and semidiurnal atmospheric tides observed by co-located GPS and VLBI measurements. In: Journal of At-mospheric and Solar-Terrestrial Physics 70 (2010).

Kutterer H., M. Krügel u. V. Tesmer, Towards an improved assessment of the quality of terrestrial reference frames. In: Geodetic Reference Frames. Hrsg. v. H. Drewes. IAG Symposia 134. Berlin / Heidelberg 2009, 67–72.

Meisel B., D. Angermann u. M. Krügel, Inluence of time variable efects in station positions on the terrestrial reference frame. In: Geodetic Reference Frames. Hrsg. v. H. Drewes. IAG Symposia 134. Berlin / Heidelberg 2009, 89–93.

Nothnagel A., D. Angermann, K. Börger, R. Dietrich, H. Drewes, B. Görres, u. Hugentobler, J. Ihde, J. Müller, J. oberst, M. Pätzold, B. Richter, M. Rothacher, u. Schreiber, H. Schuh u. M. Soffel, Space-Time Reference Systems for Moni-toring Global Change and for Precise Navigation. In: Mitteilungen des Bundes-amtes für Kartographie und Geodäsie 44. Frankfurt a.M. 2010.

Sanchez L. u. H. Drewes, Wie sich die Alpen bewegen. In: Akademie Aktuell 3 (2010), 71–72.

Sanchez L. u. W. Seemüller, Report of the SIRGAS Analysis Centre at DGFI. SIR-GAS 2010 General Meeting. www.sirgas.org, 2010.

Sanchez L., W. Seemüller, M. Seitz, B. Forberg, F. Leismüller u. H. Arenz, SIR-GAS: das Bezugssystem für Lateinamerika und die Karibik. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 135, Heft 2 (2010).

Schmidt M., D. Angermann, M. Blossfeld, F. Göttl, B. Richter u. M. Seitz, Erd-rotation und geophysikalische Anregungsmechanismen. In: Zeitschrift für Ver-messungswesen 135, Heft 2 (2010).

Schwegmann W., R. Heinkelmann u. M. Gerstl, BKG/DGFI Combination Cen-ter Annual Report 2009. In: International VLBI Serivce for Geodesy and Astro-metry 2009 Annual Report. Hrsg. v. D. Behrend u. K. Baver. 2010, 217–219.

Seemüller W., H. Arenz, W. Bosch, H. Hornik, F. Leismüller, H. Müller, L. San-chez u. C. Schwatke, Informationstechnologien und Kommunikation am DGFI. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 135, Heft 2 (2010).

Seemüller W., L. Sanchez, M. Seitz u. H. Drewes, The position and velocity so-lution of the IGS Regional Network Associate Analysis Centre for SIRGAS (IGS RNAAC SIR). In: DGFI Report No. 86. München 2010.

Seemüller W., M. Seitz, L. Sánchez u. H. Drewes, The position and velocity so-lution SIR09P01 of the IGS Regional Network Associate Analysis Centre for SIR-GAS (IGS RNAAC SIR). In: DGFI Report 85. München 2009.

296 Kommissionsberichte

Seitz M., D. Angermann, M. Blossfeld, M. Gerstl, R. Heinkelmann, R. Kelm u. H. Müller, Die Berechnung des Internationalen Terrestrischen Referenz-rahmens ITRF2008 am DGFI. In: Zeitschrift für Vermessungswesen 135, Heft 2 (2010).

Seitz F. u. M. Krügel, Inverse model approach for vertical load deformations in consideration of crustal inhomogeneities. In: Geodetic Reference Frames. Hrsg. v. H. Drewes. IAG Symposia 134. Berlin / Heidelberg 2009, 23–29.

Steigenberger P., M. Rothacher, R. Schmid, A. Rülke, M. Fritsche, R. Dietrich u. V. Tesmer, Efects of diferent antenna phase center models on GPS-derived reference frames. In: Geodetic Reference Frames. Hrsg. v. H. Drewes. IAG Sym-posia 134. Berlin / Heidelberg 2009, 83–88.

Steigenberger P., M. Seitz, S. Böckmann, V. Tesmer u. u. Hugentobler, Precisi-on and accuracy of GPS-derived station displacements. In: J. Phys. Chem. Earth (2010).

Thaller D., M. Rothacher u. M. Krügel, Combining one year of homogeneous-ly processed GPS, VLBI and SLR Data. In: Geodetic reference frames. Hrsg. v. H. Drewes. IAG Symposia 134. Berlin / Heidelberg 2009, 17–22.

Teixeira Luz R., S.R.C. de Freitas, B. Heck u. W. Bosch, Challenges and irst re-sults towards the realization of a consistent height system in Brazil. In: Geode-tic Reference Frames. Hrsg. v. H. Drewes. IAG Symposia 134. Berlin / Heidelberg 2009, 291–296.

Teixeira Luz R., W. Bosch, S.R.C. de Freitas, B. Heck u. R. Dalazoana, Evaluating the Brazilian vertical datum through improved coastal satellite altimetry data. In: observing our changing Earth. Hrsg. v. M.G. Sideris. IAG Symposia 133. Berlin / Hei-delberg 2009, 735–741.

Torres J.A., Z. Altamimi, C. Boucher, E. Brockmann, C. Bruyninx, A. Caporali, W. Gurtner, H. Habrich, H. Hornik, J. Ihde, A. Kenyeres, J. Mäkinen, H. v. d. Marel, H. Seeger, J. Simek, G. Stangl u. G. Weber, Status of the European Re-ference Frame (EuREF). In: observing our changing Earth. Hrsg. v. M.G. Sideris. IAG Symposia 133. Berlin / Heidelberg 2009, 47–56.

297Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Kommission für Informatik Leibniz-Rechenzentrum (LRZ)

In ihrer regulären Sitzung am 10. Dezember 2010 befasste sich die Kommission mit der Beschafung des neuen Höchstleistungsrechners SuperMUC für das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ). Der Vergabeprozess in Form eines Wettbewerblichen Dialoges und das Ergebnis des Aus-wahlverfahrens wurden kurz dargestellt. Die Entscheidung, die be-reits von der Auswahlkommission geprüft und einstimmig bestätigt wurde, fand auch in der Kommission vollste Unterstützung. Daneben wurden die Entwicklung des LRZ, seiner Dienste und seiner baulichen Erweiterung behandelt und Fragen der europäischen Kooperation dis-kutiert. Im Rahmen des wissenschaftlichen Vortrags berichtete Prof. Bode über das Konzept zum energieeizienten Betrieb von Supercom-putern im LRZ.

Herausragende Ereignisse waren am LRZ im Jahr 2010, wie im Vor-jahr, die weiteren Aktivitäten zum Ausbau der Stellung des LRZ als ein europäisches Zentrum für Supercomputing, das seine Dienste einge-bettet in das deutsche Gauß Zentrum für Supercomputing GCS und die europäischen Infrastruktur PRACE (Partnership for Advanced Com-puting in Europe) einbringt.

Vom Standpunkt der Gebäudetechnik ist hier das Richtfest am 18. Oktober 2010 in Anwesenheit von Staatsminister Herrmann zu nen-nen, im Hinblick auf SuperMUC die Vertragsunterzeichnung am 13. Dezember in Anwesenheit von Staatsminister Dr. Heubisch, personell die Leitung des GCS e.V. durch Prof. Hegering und die Vertretung von GCS im PRACE Council durch Prof. Bode.

Im September wurde in Anwesenheit von Staatsminister Dr. Heu-bisch im Oak Ridge National Laboratory in Knoxville, Tennessee ein

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Luftaufnahme, Juni 2010.

298 Kommissionsberichte

Kooperationsabkommen mit dem LRZ geschlossen. Weitere herausra-gende Ereignisse im Jahr 2010 waren:• Formulierung einer Dienstleistungsübersicht für LRZ-Nutzer im In-

ternet, die künftig auch als Broschüre verteilt wird• Produktivführung der Groupware Microsoft Exchange für die

Münchner Hochschulen• Weiterer Ausbau des Münchner Wissenschaftsnetzes• Tag der ofenen Tür während des Ökumenischen Kirchentags mit

weit über 1.000 Besuchern • Beginn des „attended hosting“ für das „Dialogorientierte Servicever-

fahren“ der Stiftung Hochschulzulassung im oktober 2010Die Aktivitäten des LRZ werden in ausführlichen Jahresberichten do-kumentiert (www.lrz.de/wir/berichte).

Das LRZ hat im Berichtsjahr den umfang und die Qualität seiner Dienstleistungen wieder erheblich gesteigert. Darüber wird im Fol-genden abteilungsbezogen berichtet.

Abteilung „Benutzernahe Dienste und Systeme“

Die Aktivitäten der Abteilung sind geprägt durch die Weiterentwick-lung der Dienstleistungen für Studenten und Mitarbeiter der univer-sitäten und Institutionen im Münchner Raum sowie für den Biblio-theksverbund Bayern.

Die Schwerpunkte der Arbeiten lagen in der Etablierung und dem Ausbau von Diensten im Münchner Wissenschaftsnetz; insbesondere zu nennen sind die Verzeichnisdienste für das Identity Management, die Migration der Groupware-Lösung Microsoft Exchange auf die Ver-sion 2010 und deren intensivere Nutzung durch TuM und LMu, der Versions-upgrade des MWN-weiten Active Directory für das Desktop Life Cycle Management sowie die Modernisierung der IT-Infrastruk-turen für den Bibliotheksverbund durch die umsetzung eines Groß-geräteantrags. Hinzu kommen neue und erweiterte Dienste in den Bereichen Web-Hosting, E-Learning und Datenbanklösungen, sowie die Konkretisierung der Pläne eines Visualisierungszentrums, dessen Einrichtung im Rahmen des Erweiterungsbaus und der Beschafung des SuperMuC vorgesehen ist.

Aktivitäten im Identity Management

Das neue zentrale LRZ Identity-Management-System (Secure Identity Management, LRZ-SIM) lief in seinem mittlerweile dritten Einsatz-jahr stabil und zuverlässig. Die Flexibilität seiner Architektur zeigte sich bei der Programmierung vieler weiterer Automatismen und op-timierungen für die Benutzerverwaltungsprozesse, die für erhöhten

299Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Benutzerkomfort, weniger manuelle Erfassungsarbeit sowie auch für bessere Datenqualität, Datenaktualität und Datensicherheit sorgen. Es ist jetzt ein leichterer Zugrif auf Benutzerdaten und die Validierung von Benutzern für verschiedene Dienste möglich. Die Worklows für Benutzerverwaltung und Antragstellung am Linux-Cluster und HLRB konnten weiter verbessert und automatisiert werden.

Im Laufe des Jahres wurden weitere LRZ-Dienste und -Plattformen an LRZ-SIM angebunden. Darunter befanden sich Systeme mit sehr großer Benutzerzahl wie die Mail- und Groupware-Plattform Mi-crosoft Exchange und das eduroam-System für komfortable weltwei-te VPN-Verbindungen, aber auch Kernsysteme des LRZ-Betriebs wie das Netzverantwortlichen-Portal (NeSSI).

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit lag im Bereich IT-Sicherheit. Neben selbst programmierten dedizierten überwachungstools wurde das zentrale Monitoring mit Cacti und Nagios auf alle zentralen Server, Konnektoren und Dienste ausgedehnt. Schließlich erfolgte eine unab-hängige Sicherheitsüberprüfung des LRZ-SIM Identity-Management-Portals (Id-Portal) durch das Bayern-CERT.

Die 2009 vollständig überarbeitete Ankopplung von LRZ-SIM an den CampusLMu-Verzeichnisdienst wurde weiter ausgebaut: Die Men-ge der übermittelbaren Dateninhalte, insbesondere Mailattribute, wurde erweitert, um den von den Zielsystemen angebotenen neuen Möglichkeiten Rechnung zu tragen. Die von CampusLMu gesteuerte Berechtigungs vergabe für LRZ-Dienste umfasst neben fakultätsweit vereinbarten Regeln (VPN, PC, Linux-Cluster) nun auch pro Kennung individuell festlegbare Autorisierungen (Entitlements). Eine neue er-weiterbare Webservice-Schnittstelle auf LRZ-Seite bietet für Campus-LMu zudem einen direkten, schnellen und sicheren Weg zur Abfrage relevanter Benutzerinformation (z.B. freie Mailadressen, neue LRZ-Kennung).

Die Ankopplung von LRZ-SIM an TuMonline bzw. an das TuM-Meta-directory beindet sich mittlerweile in intensiver Testphase und kann voraussichtlich bis Jahresende produktiv genommen werden. Dadurch werden TuM-Angehörige auch weitere LRZ-Dienste – über VPN, Mail und online-Speicher hinaus – ohne eine zweite LRZ-Kennung nutzen können.

Nach dem planmäßigen Auslaufen der DFG-Förderung des Projekts IntegraTuM Ende 2009 wurde das am LRZ für die TuM entwickelte und betriebene Verzeichnisdienste-System in seiner optimierten drit-ten Version und mit IDM-Versorgung der zahlreichen angebundenen Systeme in den Regelbetrieb überführt. Entgegen der ursprünglichen Planung mussten die TuM-Verzeichnisdienste jedoch kontinuierlich weiterentwickelt werden, um die breite Anforderungspalette sowohl von TuMonline-Seite wie auch auf Seiten der Datenabnehmer abzu-decken. Besondere Bedeutung kam hier der Provisionierung von Grup-

300 Kommissionsberichte

pen, Funktions objekten (insb. Shared Mailboxes für Exchange) und Lookup-Tabellen für Studiengänge, Studienabschlüsse und Einrich-tungen zu. Zunehmend mehr Betreiber von IT-Diensten an der TuM, von Webservern über CIP-Pools bis hin zu Content-Management-Systemen, haben die Vorteile der TuM-weit einheitlichen Kennungen erkannt und ihre Systeme an die zentralen Authentiizierungsserver angeschlossen.

über die Rechenzentrums- und Hochschulgrenzen hinaus kommt dem föderierten Identity Management (FIM) auf Basis der Software Shibboleth steigende Bedeutung zu. Die Zahl der deutschlandweit verfügbaren Webdienste in der DFN-Föderation (DFN-AAI) wächst kontinuierlich, sowohl bei Hochschul- und Forschungseinrichtun-gen als auch bei kommer ziellen Angeboten, etwa von Verlagen und Software-Anbietern. Bei der technischen Koordi na tion der Single-Sign-on-Authentiizierung mit Shibboleth war die Beratung und unter-stützung durch das LRZ für Bibliotheken und für andere Dienstbetrei-ber an den Hochschulen ein gefragter Service.

Die Shibboleth-Technologie und damit die am LRZ gehosteten Identity-Provider-Server für TuM und LMu kommen auch verstärkt für Webdienste der eigenen universität zum Einsatz, z.B. für das TuM-Wiki, für zentrale Anmeldeverfahren oder für Lehrstuhl-Informations-systeme. Hier waren jedoch teils speziischere Konigurationen für die Datenbereitstellung und -freigabe nötig, die über das übliche Maß in der DFN-AAI hinausgingen.

Im Kooperationsumfeld der virtuellen Hochschule Bayern (vhb) wur-de – nach der Produktiv führung der online-Registrierung mit Shibbo-leth im letzten Jahr – nun die Shibboleth-Authentiizierung für den Kurszutritt selbst forciert, organisatorisch wie technisch mit hohem Koordinationsbedarf verbunden. So musste ein Konzept gefunden werden, das sowohl die Belange der vhb umsetzt (zuverlässige Nach-verfolgbarkeit der Kursbuchung und -nutzung) als auch den nahtlosen Parallelbetrieb für alle teilnehmenden Hochschulen beim übergang vom bisherigen proprietären auf das neue standardbasierte Autori-sierungsverfahren berücksichtigt. unterstützt wird diese maßgeblich vom LRZ mitgestaltete Entwicklung durch den Arbeitskreis Metadirec-tory Bayern und die Begleitung und Aufsicht durch das Staatsministe-rium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Aktivitäten in den Bereichen Mail und Groupware

Wie schon im Vorjahr stand auch 2010 der weitere Ausbau von Ex-change im Mittelpunkt der Aktivitäten. Während 2009 die Anbindung von Exchange an TuMonline und damit die Produktivführung für die Tu München vorgenommen wurde, erfolgte im Berichtsjahr die An-bindung an das zentrale Identity Management des LRZ und damit

301Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

die Freigabe für andere Benutzer im MWN, insbesondere für die Bay-erische Akademie der Wissenschaften und die LMu München. Erste Pilotnutzer waren die Verwaltung der BAdW und die Tierärztliche Fa-kultät der LMu, deren Lehrstühle ab Juni sukzessive vom bisherigen Mailsystem auf Exchange umgezogen wurden.

Für die Realisierung wurde – wie schon bei der Anbindung an TuM-online – ein dediziertes Directory aufgebaut, das alle Mail-relevanten Informationen enthält, insbesondere, wohin die Mails jedes einzelnen Benutzers ausgeliefert werden sollen (PoP/IMAP-Server, Exchange oder Weiterleitung an externe Adresse). In diesem Rahmen wurden auch die Informationen über Weiterleitungen und Abwesenheitsno-tizen, die bisher lokal am PoP/IMAP-Server gehalten wurden, nach LRZ-SIM transferiert und sind dort für Dienste des Id-Portals einfach zugreibar (z.B. Self Services für Benutzer oder Anzeigefunktionen für die LRZ-Hotline bei der Bearbeitung von Problemen).

Parallel zu den umzügen auf Exchange wurde ab Mai damit begon-nen, eine Exchange 2010 umgebung aufzubauen und die Migration von der bisherigen Version (Exchange 2007) vorzubereiten. Während die alte umgebung nur für bis zu 5.000 Nutzer ausgelegt war und mittlerweile an ihre Grenzen stieß, wurde die neue für bis zu 20.000 konzipiert und komplett auf virtuellen Maschinen realisiert. Die Mig-ration fand wie geplant Ende oktober statt und verlief ohne größere Schwierigkeiten. Mit Exchange 2010 steht nun auch Benutzern, die nicht die Microsoft-Anwendungen outlook bzw. Internet Explorer verwenden, die vollständige Funktionalität zur Verfügung, z.B. bei Ver-wendung von Firefox und der Web-Anwendung oWA (outlook Web App).

Neben den Exchange-Aktivitäten ist vor allem erwähnenswert, dass ein neuer Mailinglisten server aufgebaut wurde, und zwar auf Basis des Produkts Mailman.

IT des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)

Die IT-Abteilung des BVB am LRZ betreibt neben einem gemeinsamen Verbundkatalog aller Bestände der angeschlossenen Bibliotheken auch die lokalen Systeme vieler dieser Bibliotheken und beschaft, in-stalliert und betreibt einheitlich benutzte Software für Bibliothekare und Benutzer. Die meisten Wissenschaftler sind auf diese Weise Nut-zer der Dienste des BVB, ohne dass ihnen der Name bekannt wäre.

Der letztes Jahr genehmigte Großgeräteantrag wurde 2010 voll-ständig systemseitig umgesetzt. Dabei wurde unter anderem die Hardware aller lokalen Bibliothekssysteme und des Verbundsystems erneuert. Mit der neuen Hardware wurden auch neue Clustersysteme aufgebaut, die einerseits eine deutlich höhere Ausfallsicherheit ga-rantieren und andererseits auch eine lexiblere Nutzung der System-

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ressourcen ermöglichen. Auch ist nach Abschluss der Migrationen eine deutliche Reduzierung der Anzahl der Rechner, des Stellplatzes und der elektrischen Leistungsaufnahme zu erwarten.

Durch die Solaris-eigene Virtualisierungstechnik („Solaris Zonen“) konnte im Bereich der Lokalsysteme eine sehr efektive Ausnützung der Systemressourcen erreicht werden. So konnten nicht nur die bis-herigen Systeme auf die neuen Clustersysteme migriert werden, son-dern auch den Bibliotheken in einem neuen Betriebskonzept die Mög-lichkeit von Testsystemen als Klon der jeweiligen produktiven Systeme angeboten werden.

Im Verbundsystemcluster konnte diese Virtualisierungstechnik ne-ben den o.g. Vorteilen dazu genutzt werden, eine Lizenzerweiterung der oracle Clusterdatenbank zu vermeiden.

Die CD RoM-Datenbank Server sowie die zentrale Citrix-Farm des BVB für die Nutzung der bibliothekarischen Anwendungen wurden auf eine neue Softwareversion migriert und dabei auch von der alten Hardware auf virtuelle Maschinen der zentralen LRZ VMware-Farm umgezogen.

Die Nutzung virtueller Maschinen auf VMware-Basis wurde auch für Suchmaschinen kleinerer Bibliotheken (Staatliche und Fachhoch-schulbibliotheken) mit Erfolg getestet, sodass diese Systeme von Hardware auf virtuelle Maschinen migriert werden konnten.

Für das Langzeitarchivierungsprojekt mit der Software „Rosetta“ von Exlibris wurde ein System aus Applikationsservern (virtuelle Ma-schinen auf VMware-Basis) und Cluster-Datenbankservern beschaft und aufgebaut. Die Produktivsetzung ist für 2011 geplant.

Die so insgesamt zu verwaltenden Systeme stiegen durch die inten-sive Nutzung virtueller Systeme, neue Dienste und Diensterweiterung von Anfang 2010 bis heute von ca. 110 auf knapp 200 Systeme an. Dadurch ist die personelle Situation in diesem Bereich an die Auslas-tungsgrenze gestoßen. Die Genehmigung einer weiteren befristeten Stelle für das Langzeit archivierungs projekt war dringend notwendig, sichert aber nicht langfristig den Betrieb der Systeme.

E-Learning und spezielles Webhosting

Schon in den letzten Berichtsjahren zeigte sich immer deutlicher, dass das LRZ im Bereich Webhosting über das bestehende Standardange-bot hinaus speziell auf den Nutzer zugeschnittene Lösungen anbieten wird. Momentan liegen die Schwerpunkte daher nicht in der Bereit-stellung des Standardangebotes, sondern bei der Einrichtung von Pro-duktionsumgebungen, die individuell mit den Nutzern abgesprochen und geplant werden müssen. Sie ziehen außerdem eine dauerhafte Kooperation zwischen LRZ und Nutzer nach sich und erfordern geson-derte Vereinbarungen zwischen beiden für den Betrieb.

303Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Einer dieser Schwerpunkte ist das sich stark verbreitende E-Lear-ning-System Moodle. Sowohl TuM als auch LMu setzen Moodle be-reits auf Installationen am LRZ ein. Dabei werden zwei vollkommen unterschiedliche Strategien verfolgt. Die TuM setzt auf eine zentrale Instanz, in der alle online-Lehrveranstaltungen der TuM konzentriert sind und die auf Applikations-Seite von einem Team aus Tu-Mitarbei-tern betreut wird. Die LMu baut eine ganze Reihe einzelner Moodle-Instanzen auf, mindestens eine je Fakultät. Die beiden Modelle er-fordern unterschiedliche technische Lösungen. Beide universitäten erwarten für die kommenden Jahre eine immer stärker werdende Nutzung des E-Learning-Systems, so dass mit wachsenden Anforde-rungen zu rechnen ist. Für die TuM wurde daher bereits ein von allen anderen Nutzern des Webhosting getrennter Bereich geschafen, so dass bei Bedarf kurzfristig Anpassungen gemacht werden können und Ausbaumöglichkeiten gegeben sind.

Kurse und Veranstaltungen, die auf den E-Learning-Systemen an-geboten werden, werden häuig von Teilnehmern unterschiedlicher Hochschulen besucht, die sich zur Nutzung elektr onisch authentii-zieren müssen. Zu diesem Zweck baut das LRZ (Webhosting zusam-men mit Identity Management) eine technische Infrastruktur auf, die es Dozenten und Studenten erlaubt, sich mit den Zugangsdaten der eigenen Hochschule in Kursen anderer Hochschulen anzumelden (Produktname: Shibboleth).

Die in großem umfang eingesetzten Anwendungen wie das E-Lear-ning-System Moodle und das Content-Management-System Typo3 haben viele Abhängigkeiten von „Sekundär“-Applikationen wie Iden-tity- Management, Datenbanken, Dateisystemen. Dies stellt hohe An-sprüche an die Verfügbarkeit dieser Dienste – ohne die die Gesamt-anwendung nicht funktionsfähig ist – und an die Güte der internen Anbindung (Performance).

Aktivitäten im Bereich Desktop-Management

Die zentralen Themen gruppieren sich nach wie vor um den Aubau und Betrieb von Infrastrukturdiensten im Münchner Wissenschafts-netz. Dazu gehören der Betrieb der Microsoft Exchange Plattform als Groupwarelösung, die Anbindung des „Speichers für die Wis-senschaft“ an Windows-Arbeitsplatzrechner und die Nutzung eines MWN-weiten Active Directory für Arbeitsplatzrechner bei Instituti-onen in einem delegierten Administrationsmodell. 2010 fanden ne-ben der Aktualisierung des Active Directory und der Erneuerung der Exchange umgebung auf aktuelle Versionen vor allem die Virtualisie-rung von zentralen Serversystemen und der umzug bestehender Sys-teme in die neue Infrastruktur statt. Als Ergänzung für die Exchange

304 Kommissionsberichte

Groupwarelösung wird seit Herbst eine Kollaborationslösung auf Ba-sis von Sharepoint auch für externe Nutzer angeboten.

Nach einer dreijährigen Ausbildung im Desktop-Management schlossen die beiden ersten Auszubildenden am LRZ erfolgreich ihre Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration ab.

Virtual Reality (VR)

Die bisherige Ausstattung des LRZ zur immersiven Visualisierung wis-senschaftlicher Daten, deren Hauptbestandteil eine Zwei-Flächen-Ho-lobench ist, genügt nicht mehr den Anforderungen der Benutzer. Eine umfangreiche Bedarfserhebung unter Lehrstuhlinhabern aus vielen Fachbereichen von LMu und TuM zeigte die Notwendigkeit, auch zu-künftig eine angemessene Ausstattung zur immersiven Visualisierung zur Verfügung zu stellen. Insbesondere sind mittlerweile Projekte in Planung, die nur in einer echten Virtual-Reality-umgebung realisiert werden können, bei der der Benutzer von der Projektion fast vollstän-dig umgeben wird. Ein solcher Projektionsraum (der häuig als CAVE bezeichnet wird) ist seiner Natur nach ein interaktiver Arbeitsplatz für einen oder wenige Wissenschaftler. Daneben gibt es auch noch Bedarf für großlächige stereoskopische Präsentationen vor Gruppen im Rah-men von wissenschaftlichen Veranstaltungen.

2010 wurde daher ein Forschungsgroßgeräteantrag ausgearbeitet, um ein Visualisierungszentrum mit einer entsprechenden Ausstat-tung zu beantragen: eine fünfseitige CAVE mit Projektion auf die Sei-tenlächen, Boden und Decke sowie eine großformatige 3D-Power-wall. Im Erweiterungsbau des „Zentrums für Supercomputing“ wurde hierfür ein entsprechender Raum vorgesehen, der die speziischen Anforderungen der beiden komplexen Projektionsanlagen erfüllt. Insbesondere ermöglicht das neue Visualisierungszentrum durch die außergewöhnliche Raumhöhe eine Bodenrückprojektion der CAVE, die jeglichen störenden Schattenwurf vermeidet, den Eindruck der Im-mersion verbessert und eine echte Besonderheit darstellt.

Abteilung „Kommunikationsnetze“

Netzänderungen

An das Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) wurden folgende Hoch-schul- und Wissenschaftseinrichtungen sowie Wohnheime für Hoch-schulangehörige neu angeschlossen:• LMu-Gebäude Schönfeldstraße 13 (Sprachwissenschaften, MCG)• TuM-Gebäude Karlstraße 45 (Informatik, Elektrotechnik, Verwal-

tung)

305Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

• TuM-Gebäude IAS (Institute for Advanced Study), Lichtenbergstr. 2, Garching (Gastwissenschaftler, Verwaltung)

• TuM-Gebäude Exzellenzzentrum, Boltzmannstraße 17, Garching (TuM School of Education)

• TuM-Gebäude Guerickestraße 25 (Fortis, uCC, Informatik)• LMu-Gebäude Fraunhoferstraße 12, Planegg (Medizinische Informa-

tionsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie)• Stiftung für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht (ZAAR), Destou-

chesstraße 68• Studentenwohnheim Türkenstraße 37• Student Living Center Haus II und III (SLC) , Garching• Kindergarten Kinderträume, Weihenstephan• Kinderhaus am Campus Garching• Herzogliches Georgianum, Professor-Huber-Platz 1Folgende Standorte wurden aufgegeben und der Anschluss an das MWN abgebaut:• LMu Prinzregentenstraße 7 (Sprachwissenschaften, MCG)• Stiftung für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht (ZAAR), Infante-

riestraße 8• Versuchsstation der TuM, Scheyern bei Pfafenhofen• Wohnheim Kardinal-Wendel-Kolleg, Kaulbachstraße 29aIm Jahr 2010 wurden die letzten drei seriellen Leitungen im MWN ab-gebaut. Diese Verbindungen versorgten Versuchsgüter im ländlichen Raum, für die bis dahin nicht die Möglichkeit eines DSL-Anschlusses bestand. Ein Standort (Scheyern) wurde aufgegeben, die anderen bei-den konnten zumindest mit schmalbandigem DSL versorgt werden. Zurzeit verbindet das MWN über 79.500 Geräte miteinander und mit dem Internet.

Internetanschluss

Das Münchner Wissenschaftsnetz ist mit zweimal 10 Gbit/s am Wis-senschaftsnetz (X-WiN) des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) ange-schlossen. Eine Leitung dient dabei als Backup, falls die Primärleitung ausfallen sollte. Des Weiteren gibt es einen (kostenplichtigen) Backup über den lokalen Provider M-net, für den Fall, dass der X-WiN Zugangs-knoten ausfallen sollte. Der in das X-WiN aus- und eingehende Daten-verkehr betrug im Mai 2010 insgesamt 892 TByte. Dies bedeutet eine Steigerung von 56 % gegen über dem Vorjahreswert von 570 TByte.

306 Kommissionsberichte

Netzbetrieb

Eine Hauptarbeit im Bereich des Netzes ist weiterhin die Anpassung an neue Gegebenheiten, ausgelöst durch höhere Anschlussgeschwin-digkeiten von Endgeräten, neue Verkabelungsstrukturen in Gebäuden, neue Protokolle, Engpässe auf übertragungswegen, Integration von neuen Diensten oder Bildung von virtuellen Netzen für Institute sowie die Integration von Firewalls. Dies machte die Ersetzung und Aufrüs-tung von Switches notwendig.

Ein weiterer Schwerpunkt war im Jahr 2010 die Erhöhung der Re-dundanz, um die Auswirkungen von Netzausfällen zu minimieren. Zur Anbindung des Rechenzentrumsnetzes wurde dazu ein aus zwei Ge-räten bestehender virtueller Router aufgebaut.

Das NIP II-Vorhaben (Ersetzung der Koax-Leitungen durch eine strukturierte Verkabelung) wurde an der Tu München/Garching wei-tergeführt. An der LMu München wurde in der Leopoldstraße 13, in der oettingenstraße 67 und in der Theresienstraße 37–41 das NIP-V-Programm gestartet. Dabei wird die vorhandene 4-Draht-Verkabelung durch eine moderne Struktur gemäß dem Standard Cat-6a ersetzt.

Es wurde beschlossen, zukünftig für alle Systeme und Dienste des LRZ als Hauptdomainnamen „lrz.de“ statt bisher „lrz-muenchen.de“ zu verwenden. Der kürzere Name ist bequemer und bietet durch weniger Möglichkeiten zu Tippfehlern mehr Sicherheit gegen umleitungsfal-len. Die Migration aller Namen erfordert erheblichen administrativen Aufwand und wird deshalb noch längere Zeit dauern.

Im November 2010 wurde ein Webportal für die Netzverantwortli-chen (NeSSI – Network Self Service Interface) freigegeben. Damit sind auch für die Netzverantwortlichen Abfragen der in der Netzdatenbank gespeicherten Daten, die über den DHCP-Server des LRZ vergebenen Adressen und die Lokalisierung von Switchports und Anschlussdosen anhand von Adressinformationen möglich.

Die DNS-Server wurden für das sichere Protokoll DNSSEC vorberei-tet, einige Zonen wurden bereits signiert.

Sicherheit

Der Aufwand im Bereich Sicherheit ist weiter beträchtlich und erfor-dert zeitweise hohen Personaleinsatz. Weiterhin gelten hierbei als Hauptaufgaben:• Die Erkennung missbräuchlicher Nutzung ganzer Netzbereiche

oder einzelner Rechensysteme• Aufspüren kompromittierter Rechner• Abwehr externer AngrifeAktuelle Malware (Schadsoftware) benötigt für die Infektion eines Systems meist nur wenige, sehr kleine Pakete. Die größeren Schad-

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routinen werden anschließend über deinierte Wege aus dem Inter-net nachgeladen. Deshalb bietet sich die Schnittstelle zwischen dem Internet, d.h. dem Wissenschaftsnetz (X-WiN) und dem MWN für die Beobachtung an. Das 2009 in Betrieb genommene Sicherheitsinfor-mationssystem (oSSIM) wurde in diesem Jahr weiterentwickelt und übernimmt als zentrale Sammelstelle für sicherheitsrelevante Ereig-nisse in Kombination mit der Netzdokumentation die automatisierte Benachrichtigung der Netz- und Systemverantwortlichen. Durch die Automatisierung war es möglich, bisher gebundene Personalressour-cen zurückzugewinnen. Ein wesentlicher Lieferant von Informationen über sicherheitsrelevante Ereignisse ist ein zentrales Intrusion Detec-tion System (IDS) am X-WiN-übergang. Das auf dem open-Source-Produkt Snort basierende System wurde für die Bewältigung einer Datenübertragungsrate von 10 Gbit/s optimiert. Die durch oSSIM automatisierte Benachrichtigung der Netzverantwortlichen wurde bei VPN-Verbindungen auf die direkte Benachrichtigung der Endbe-nutzer erweitert. Der Eskalationsmechanismus wurde ebenfalls ent-sprechend weiterentwickelt und umfasst nun auch die Sperrung von VPN- und WLAN-Berechtigung.

Sollte ein System mit einer Schadsoftware iniziert oder gar Pass-wörter/Kennungen kompromittiert worden sein, reagiert das LRZ von nun an mit einem hausinternen CSIRT (Computer Security Incident Re-sponse Team). Dazu erweiterte der AK-Security im Jahr 2010 die bishe-rige Praxis um eine deinierte, zu ISo 27001 konforme Vorgehensweise zu einer strukturierten Bearbeitung von hausinternen Sicherheitsvor-fällen.

Zukünftig wird das Sperren bzw. Bremsen missbräuchlichen Daten-verkehrs näher am Verursacher stattinden. Dafür ist eine zentrale Da-tenbasis notwendig, die zu sperrende oder zu bremsende Rechner und den ort der jeweiligen Maßnahme enthält. Mit diesen Informationen werden dann die verschiedenen Sperrkomponenten versorgt. Für die-ses verteilte System zur Beeinlussung des Datenverkehrs im MWN wurde eine Datenbank-basierte Sperrliste mit Webservice-Schnitt-stelle (SoAP) entwickelt und um eine Ausnahmenliste erweitert. Die Ausnahmenliste ermöglicht den Schutz registrierter Server vor auto-matischer Sperrung.

um Instituten und organisationen im MWN den Betrieb einer ei-genen Firewall zu erleichtern, bietet das LRZ nach wie vor virtuelle Firewalls (VFW) an. 2010 stieg die Anzahl der VFWs auf über 80 an. Seit diesem Jahr können LRZ-Kunden über ihre VFW auch IPv6-Verkehr bequem absichern.

Der ständige Arbeitskreis IT-Sicherheit am LRZ beschäftigt sich unter anderem mit folgenden Themen:• Eizientes Logmanagement unter Einbeziehung rechtlicher Rah-

menbedingungen

308 Kommissionsberichte

• Absicherung von externen Zugängen für Mitarbeiter und Wartungs-irmen unter Berücksichtigung von Nutzungskomfort und minima-lem Administrationsaufwand

• Standardisierte Absicherung der Managementzugänge der im MWN aufgestellten Netzkomponenten

VoIP-Anlage

Die seit dem umzug des LRZ installierte Telekommunikations-(TK-)An-lage auf der Basis von VoIP arbeitet weiterhin zufriedenstellend. Ein unterschied zu konventionellen Anlagen ist nicht bemerkbar. Der Vor-teil der raschen Konigurationsänderung wurde bei zahlreichen um-zügen und Neuanschlüssen genutzt. Auch die TK-Anlagen der LMu und TuM nutzen zunehmend vor allem bei Neu- und umbauten die VoIP-Technik und damit die vorhandene Infrastruktur des MWN. Die Software für das Webinterface zur Koniguration der Telefonieeinstel-lungen (eGroupware) wurde 2010 auf einen virtuellen Server verlagert.

WLAN

Der umfang des WLANs wurde weiter ausgebaut. An öfentlichen Plätzen (Seminarräume, Hörsäle, Bibliotheken, Foyers, uni-Lounge) im gesamten MWN sind z.Z. über 1.400 Funk-Zugangspunkte (Ac-cess-Points) installiert. Die Nutzung ist bedingt durch die verbreitete Verwendung von Laptops mit integrierter Funkunterstützung weiter steigend. über 4.000 gleichzeitige Verbindungen und über 120.000 verschiedene Geräte wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2010 beobachtet. Sehr nachgefragt war der Dienst bei über 180 Kon-gressen und Tagungen innerhalb des Jahres 2010.

Netz- und Dienstmanagement

Das 2009 begonnene Einführungsprojekt für das Netzmanagement-system IBM Tivoli Network Manager IP wurde 2010 beendet und das System in den Produktiveinsatz überführt. Das alte Netzmanage-mentsystem, der HP openView Network Node Manager, wurde an-schließend außer Betrieb genommen.

Die Netzdokumentation wurde auf einen neuen (wie bisher virtuel-len) Server migriert und dabei auch die Softwareversion des zugrun-deliegenden Zope-Anwendungsservers aktualisiert. Außerdem wurde damit begonnen, die von der zentralen Benutzerverwaltung gepleg-ten Kennungen der Netzverantwortlichen in die Netzdokumentation zu integrieren. Damit ist zukünftig ein authentiizierter und autori-sierter Zugrif der Netzverantwortlichen auf die Daten in der Netzdo-kumentation möglich.

309Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

D-Grid: Grid Intrusion Detection System

Das Projekt GIDS – ein Grid-basiertes föderiertes Intrusion Detection System zum Schutz der D-Grid Infrastruktur – wird unter Konsor-tialführung des LRZ durchgeführt. Im Jahr 2010 wurden in Zusam-menarbeit mit den Projektpartnern, DFN-CERT und dem Regionalen Rechenzentrum Niedersachsen in Hannover, die konzeptionellen Grundlagen für die spätere Implementierung gelegt. So wurde die Architektur speziiziert und das Datenaustauschformat deiniert. Beim Datenaustauschformat wurde, um eine größtmögliche Akzep-tanz und Kompatibilität mit vorhandenen Sicherheitskomponenten zu erreichen, eine leicht modiizierte Variante des Intrusion Detection Message Exchange Format (IDMEF) verwendet. Ebenso wurde ein Da-tenschutzmodell entwickelt, weil eine Angrifserkennung immer mit sensiblen personenbezogenen Daten arbeitet, die besonders schüt-zenswert sind. Weiterhin wurde ein domänenübergreifendes Multi-cast-Kommunikationsnetz als Testbed erfolgreich eingerichtet, in dem die anstehende Implementierung durchgeführt werden soll. An dieses wurden erste IDS-Agentensysteme gekoppelt, die Informationen von lokalen Sicherheitssystemen extrahieren, in unser Datenaustausch-format konvertieren und über das Kommunikationsnetz an alle ande-ren Teilnehmer schicken.

100GET-E3

Das 100GET Projekt beschäftigte sich in seiner dreijährigen Laufzeit mit der Entwicklung von 100 Gigabit/s Ethernet als Netztechnik für die nächste Generation von Transportnetzen. Ziel war es, die Vorteile von Ethernet, nämlich geringe Kosten und einfache Nutzung, auch auf die Transportnetze zu übertragen. Im Teilprojekt E3, End-to-End Ether-net, widmete sich das LRZ der Entwicklung von Managementkonzep-ten für Ende-zu-Ende Verbindungen auf Ethernetbasis über mehrere Domänen hinweg. Domänen sind in diesem Fall sowohl verschiede-ne Provider als auch verschiedene Technologien, auf denen Ethernet aufsetzen kann. Hierzu wurden im Laufe dieses Jahres Konzepte für die überwachung und Prozesse für das Fehlermanagement von do-mänenübergreifenden Verbindungen entwickelt. Das LRZ beteiligte sich darüber hinaus an der Erstellung eines Positionspapiers zu 100 Gigabit/s Ethernet Netztechniken. Der Projektpartner Alcatel-Lucent konnte bereits ein erstes Produkt vorstellen, das im Rahmen von 100GET entwickelt wurde.

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Customer Network Management (CNM)

Customer Network Management (CNM) bezeichnet allgemein die kontrollierte Weitergabe von Managementinformationen durch den Anbieter eines Kommunikationsdienstes an die Dienstnehmer sowie das Bereitstellen von Interaktionsschnittstellen zwischen Dienstneh-mer und Diensterbringer. CNM ermöglicht es den Dienstnehmern, sich über den Zustand und die Qualität der abonnierten Dienste zu informieren und diese in eingeschränktem Maße selbst zu managen.

Im X-WiN (Deutsches Forschungsnetz) wird mittels dieses Konzepts seit 2002 den DFN-Anwendern (Hochschulen und Forschungseinrich-tungen deutschlandweit) der Zugrif auf IP-Dienst-Abrechnungsdaten und eine übersicht der Topologie- sowie deren Status- und Kennzahl-informationen angeboten. Bisher werden die Abrechnungsdaten nur pro DFN-Anwender-Anschluss aggregiert zur Verfügung gestellt. Der-zeit wird an einer Erweiterung dieser Funktionalität gearbeitet, mit welcher jeder DFN-Anwender Informationen darüber bekommt, wie viel IP-Verkehr er mit anderen DFN-Anwendern durchgeführt hat.

Auch in Rahmen des Géant-Projekts wird das CNM-Konzept seit 2004 erfolgreich eingesetzt. Derzeit wird an einem WebCNM-Konzept gearbeitet, um die Java-basierte CNM-Implementierung durch ein Web-Interface zu ersetzen.

Eine spezielle Instanziierung dieses WebCNM-Konzepts ist die LHC-oPN-Weathermap, die schon im letzten Jahr vorgestellt wurde. Sie wird seit Anfang 2009 für das Netzmonitoring des LHC (Large Hadron Collider) Projekts des CERN in Genf eingesetzt. Mit der in diesem Jahr erreichten Ausbaustufe stehen alle Datenquellen, die diese Karte be-nötigt, zur Verfügung, und alle regulären Datenabholprozesse wurden vollautomatisiert. Es wurde ebenfalls eine zusätzliche Funktionalität implementiert, die den Abruf vom Benutzer ausgewählter histori-scher Netzstatistiken ermöglicht.

Géant 3: E2EMon und I-SHARe

Viele Wissenschaftsprojekte sind auf schnelle, dedizierte Netzverbin-dungen angewiesen. Die sog. End-to-End (E2E) Links werden speziell für diese Zwecke eingerichtet. Im Kontext dieser End-to-End Links ist das LRZ federführend an zwei großen Teilprojekten innerhalb von Géant beteiligt. Zum einen ist die Planung solcher Verbindungen über Providergrenzen hinweg ein zentraler Bestandteil. Zur optimierung dieser Aufgabe wurde daher das Tool „I-SHARe“ (Information Sharing across multiple Administrative Regions) konzipiert und entwickelt. Das LRZ lieferte seinen Beitrag vor allem bei der Anforderungsanaly-se, Konzeption und Speziikation dieser Anwendung. Die von einem

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anderen Projektpartner umgesetzte Lösung wird derzeit am LRZ im Pilotstadium betrieben.

Das zweite wesentliche Engagement besteht in der Entwicklung ei-ner Lösung zur überwachung dieser komplexen Verbindungen. Wäh-rend der letzten Jahre wurde diese Entwicklung vollständig am LRZ durchgeführt. Das LRZ deckte dabei alle bedeutenden Bereiche wie Anforderungsanalyse, Konzeption und Implementierung ab. Daneben kümmert sich das LRZ auch um den Betrieb einer Testinstanz. Die Pro-duktivinstanz innerhalb des Projektes Géant wird von der End-to-End Coordination unit (E2ECu) betrieben. Das sog. End-to-End Monitoring System (E2EMon) überwacht derzeit 36 produktive und weitere 15 in der Aubauphase beindliche paneuropäische Verbindungen.

IT-Service-Management

Die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von IT-Services ist in erheb-lichem Maß von der efektiven Kommunikation, Kooperation und Koordination zwischen den Mitarbeitern eines IT-Service-Providers abhängig. Ein optimales Management von IT-Diensten muss folglich über die überwachung und Steuerung der technischen Komponenten hinaus gehen und auch die betrieblichen Abläufe bzw. die Prozesse des IT-Service-Providers kontrollieren und lenken. Die Ausgestaltung eines solchen prozessorientierten IT-Service-Managements (ITSM) ist Gegenstand verschiedener sog. ITSM-Rahmenwerke wie der IT Inf-rastructure Library (ITIL) oder des internationalen Standards ISo/IEC 20000.  Das LRZ arbeitet seit Jahren an der umfangreichen Aufgabe, ein Managementsystem nach ISo/IEC 20000 zu etablieren.

Die umsetzungsphase wird in den Teams „Resolution“ und „Con-trol“ – benannt nach den entsprechenden Prozessbereichen in ISo/IEC 20000 – gesteuert. Das Team „Resolution“ hat zur Aufgabe, das Incident- und Problem-Management abteilungsübergreifend zu ver-einheitlichen und zu optimieren. Das Team „Control“ ist mit der Ein-führung einer gemeinsamen Coniguration Management Database (CMDB) zur Dokumentation der für die Service-Erbringung kritischen IT-Infrastruktur beauftragt. Darüber hinaus sollen Veränderungen an diesen Teilen der Infrastruktur in Zukunft unter die Kontrolle eines ent-sprechenden Change-Managements gestellt werden.

Im Jahr 2010 ist ein nach ISo/IEC 20000 ausgerichtetes Incident- und Change-Management für Teilbereiche des LRZ (Linux-Cluster, Ma-nagement-Tools und ausgewählte Major Changes) eingeführt worden und wird mit dem neuen Werkzeug iET ITSM unterstützt. Das neue Servicedesk-Tool bietet dem Anwender deutlich mehr Möglichkeiten, mit dem LRZ zu interagieren und den Zustand eines Incidents einzu-sehen. Der Geltungsbereich der Prozesse wird schrittweise ausgebaut. In nächster Zukunft sollen diese Prozesse durch Einführung eines

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Problem- und Coniguration-Managements unterstützt und ergänzt werden.

Weitere Aktivitäten, welche die Bemühungen im Bereich IT-Service-Management seit Ende 2009 ergänzen, inden im Informationsma-nagement statt. Hier wurde ein Arbeitskreis gebildet, welcher sich zur Aufgabe gemacht hat, das Management der Informationen, im Spezi-ellen der Dokumentationen, im LRZ zu verbessern. Zum einen sollen Abteilungs- und Tool-übergreifende Strukturen eingeführt werden, so dass eine einheitliche Informationslandschaft entstehen kann. Zum anderen sollen auch Mechanismen und Richtlinien etabliert werden, wodurch man die Plege der Dokumente steuern und letztendlich die Aktualität der vorhandenen Informationen sicherstellen kann.

Parallel zu den Einführungsprojekten wird am LRZ auch weiterhin das Zertiizierungs- und Lehrgangskonzept für IT-Service-Manage-ment nach ISo/IEC 20000 erfolgreich fortgesetzt. Nachdem in den letzten Jahren das Schulungsprogramm sehr erfolgreich gelaufen ist, beschränkt sich mittlerweile die Ausbildung zum Foundation Zertii-kat nach ISo/IEC 20000 größtenteils auf neu hinzu gekommene Mit-arbeiter. Die Schulungen auf dem Professional Level wurden dieses Jahr durch den weltweit ersten Kurs zur Erlangung der neuen Zertii-zierung „Associate Consultant / Auditor“ ergänzt, an dem neben zehn LRZ-Mitarbeitern auch Hochschuldozenten aus verschiedenen Teilen Deutschlands teilnahmen.

Abteilung „Hochleistungssysteme“

Gauß-Zentrum und neuer Höchstleistungsrechner „SuperMUC“

Die Beschafung des nächsten (europäischen) Höchstleistungsrech-ners unter dem Dach des GCS erfolgte als Wettbewerblicher Dialog zwischen Februar und Dezember 2010. Dafür wurden die im letzten Jahr begonnenen Arbeiten an den Verdingungsunterlagen und der Benchmarksuite Anfang dieses Jahres abgeschlossen. Nach über zwanzig jeweils ganztägigen Einzelverhandlungen mit anfänglich fünf Bietern erhielt am Ende das Angebot der Firma IBM den Zuschlag. Ein Migrationssystem soll Mitte 2011 in Betrieb gehen, der Hauptteil des SuperMuC genannten Systems soll bis Ende Mai 2012 betriebsbe-reit sein und über drei PFlop/s Spitzenrechenleistung verfügen. Dieser Rechner wird als Beitrag in die europäische Infrastruktur PRACE (Part-nership for Advanced Computing in Europe) eingehen und sich durch besondere Energieeizienz auszeichnen.

313Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Höchstleistungsrechner in Bayern, HLRB II, SGI Altix 4700

Die Schwerpunkte der Arbeiten in diesem Jahr lagen auf der Stabilisie-rung des Betriebs und der optimierung und Skalierung von Benutzer-programmen. Das Angebot an Chemiesoftware und mathematischen Bibliotheken wurde wiederum erweitert. Neue Compilerversionen wurden getestet und installiert. Der HLRB II zeigte ab Frühjahr 2010 einen sehr stabilen Betrieb, wobei vor allem die Anzahl der software-bedingten Ausfälle deutlich zurückgegangen ist.

Nutzung des Höchstleistungsrechners

Der Höchstleistungsrechner wurde im Berichtszeitraum (Januar bis Mitte November) von Wissenschaftlern aus folgenden Ländern ge-nutzt (100 % = 60 Mio. CPu-h):

Land Anteil CPU-h

Bayern 49.82 %Baden-Württemberg 13.93 %Nordrhein-Westfalen 7.58 %Niedersachsen 7.10 %Deutschland 5.55 %Brandenburg 5.12 %Berlin 3.91 %Thüringen 2.72 %Hessen 1.96 %united Kingdom 1.04 %Hamburg 0.89 %Niederlande 0.17 %Sachsen 0.15 %Mecklenburg-Vorpommern 0.04 %Schleswig-Holstein 0.02 %Schweiz 0.00 %

In dieser Statistik sind neben deutschen Bundesländern auch Staaten aufgeführt, die im DEISA-Projekt (Distributed European Infrastruc-ture for Supercomputing Applications) aktiv sind. Für die Projekte aus Deutschland, die in DEISA und/oder von virtuellen organisationen in D-Grid durchgeführt wurden, kann kein eindeutiges Bundesland zuge-ordnet werden; sie wurden deshalb in einem eigenen Punkt „Deutsch-land“ zusammengefasst.

314 Kommissionsberichte

Die Nutzung nach Fachgebieten gliedert sich folgendermaßen:

Fachgebiet Anteil CPU-h

Computational Fluid Dynamics 31.51 %Astrophysics/Cosmology 12.04 %Biophysics/Biology/Bioinformatics 9.69 %Chemistry 9.31 %Physics – Solid State 7.63 %Physics – High Energy Physics 6.43 %Geophysics 5.98 %Grid Computing 3.95 %Informatics/Computer Sciences 3.38 %Engineering – others 3.29 %Meteorology/Climatology/oceanography 3.14 %Support/Benchmarking 1.08 %Engineering - Electrical Engineering 1.03 %Physics – others 0.82 %Medicine 0.71 %

Wie im vergangenen Jahr ist auch 2010 ein weiter gestiegener An-teil von Projekten aus dem Bereich Biowissenschaften zu vermerken. Stärker vertreten sind in diesem Jahr auch Projekte aus der Geophysik, während Projekte aus dem Bereich Hochenergiephysik deutlich abge-nommen haben. Hier ist sicherlich eine Abwanderung einiger Projek-te auf den neuen Jülicher Rechner, der für solche Projekte eine ideale hochskalierbare Plattform bietet, zu bemerken.

Nach institutioneller Zugehörigkeit der Projekte ergibt sich folgende Aufteilung:

Institutionelle Zugehörigkeit Anteil CPU-h

universitäten 72.80 %Helmholtz-Gemeinschaft 10.93 %Max-Planck-Gesellschaft 8.50 %DEISA 4.64 %D-Grid 2.12 %Leibniz-Rechenzentrum 1.01 %

315Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Linux-Cluster

Für das Berichtsjahr sind im Wesentlichen Anstrengungen zur Konso-lidierung des Betriebs sowie die Inbetriebnahme neuer Hardware zu verzeichnen. Nachdem 2009 das parallele Dateisystem Lustre immer wieder größere Störungen verursacht hatte, wurde es Anfang 2010 durch NAS-basierten Speicher mit erheblich verbesserter Metada-tenleistung abgelöst. Das Dateisystem läuft seitdem praktisch ohne Probleme.

Die seit 2003 bzw. 2005 betriebenen Itanium-Systeme vom Typ McKinley und Madison des Clusters wurden im November 2010 außer Betrieb genommen; für diese Systeme waren schon seit einiger Zeit keine Ersatzteile verfügbar und ihr Energieverbrauch war im Verhält-nis zur abgegebenen Rechenleistung zu hoch. Ähnliches gilt für die seit 2004 betriebene Altix 3700 mit 128 Madison Prozessorkernen, die ebenfalls außer Betrieb ging.

Im Gegenzug sind zwei neue, von SGI gelieferte Systeme nach aus-führlicher Hard- und Software-Evaluierung im Rahmen des PRACE Projektes in das Cluster integriert worden: eine auf der Nehalem-EP Architektur basierende SGI ICE mit 64 über Ininiband vernetzten Knoten mit je zwei 4-core Sockeln (also 512 Cores) und einer Spitzen-rechenleistung von etwas mehr als 5 TFlop/s sowie ein auf NuMAlink-Technologie basierendes großes Shared-Memory ultraviolet 1000 Sys-tem mit 256 Nehalem-EP Cores, 512 GByte Hauptspeicher und einer Spitzenrechenleistung von etwa 2 TFlop/s.

Linux MPP-Erweiterung

Der ausführliche Antrag zur Ersetzung der Itanium-Komponenten im Linux-Cluster wurde Anfang 2010 gestellt und nach Jahresmitte genehmigt. Es werden nun ein großes MPP-System und ein großes Shared Memory System für das Cluster beschaft. Die Beschafung des MPP-Anteils musste noch 2010 erfolgen, deshalb war es nötig, für die-se Beschafung unterlagen und Benchmarks zusammenzustellen und die Angebote der Hersteller auszuwerten. Wie auch beim SuperMuC legte das LRZ hierbei großen Wert auf Energieeizienz und die mögli-che Nutzung der Warmwasserkühlung im neuen Rechnerwürfel. Den Zuschlag für die Lieferung von 1824 AMD-Cores für das Cluster erhielt die Firma Megware mit ihrem innovativen Kühlungskonzept. Das be-schafte System soll Mitte 2011 in Benutzerbetrieb gehen.

Software für Linux-Cluster und Höchstleistungsrechner

Im Software-Portfolio erfolgten Aktualisierungen und Erweiterungen; aus dem Bereich der Quantenchemie sind neue Releases von NAMD,

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CASTEP, Gamess, Gaussian, Molpro, NWChem, CP2K und VASP sowie zusätzliche Pakete wie Abinit, ACESS oder Schrödinger zu nennen. Im Bereich der Entwicklungssoftware sind Verbesserungen bei der Fortran 2003 und openMP 3.0 unterstützung (Intel Compiler) sowie der direktivengesteuerten Programmierung von Beschleunigerkarten (PGI Compiler) und neuere Versionen der Werkzeuge zur Fehlersuche und -behebung (Totalview, Forcheck, Valgrind) eingeführt worden. Die MPI Implementierung der Firma Intel wurde im Hinblick auf die Ska-lierbarkeit erheblich verbessert und dient auch als Grundlage für eine erste Implementierung des im neuen Fortran 2008 Standard integ-rierten parallelen PGAS-Programmiermodells „Coarrays“.

Tests und Prototypen

Das LRZ wurde zusammen mit der Tu München von Intel als eines von wenigen Zentren weltweit ausgewählt, um vorab die neue Intel MIC-Architektur zu testen (Many Integrated Cores). Hierzu wurde ein Non-Disclosure-Abkommen mit Intel abgeschlossen. Ab Mai stand dem LRZ ein „Knights Ferry“-Prototyp für Tests zur Verfügung, erste Ergebnisse wurden in dem nicht-öfentlichen PRACE-Deliverable „Final Technical Report and Architecture Proposal“ veröfentlicht.

Weiterhin wurden Tests von spezieller Beschleuniger-Hardware, insbesondere von NVIDIA GPGPus, Analysen zur Performance und Anwendbarkeit neuer Programmiersprachen und -paradigmen für hochparallele Systeme und eine Evaluierung der Programmierumge-bung HMPP („Hybrid Multicore Parallel Programming Workbench“) sowie des PGI Accelerator Compilers, die beide die Programmierung von GPGPus wesentlich vereinfachen, durchgeführt. Beta-Tests von Intels neuer datenparalleler Programmiersprache „Intel Array Building Blocks (ArBB)“, Mitwirkung an der ausgedehnten Betaphase für den 12.0 Compiler mit Coarray-Funktionalität zeigen, dass das LRZ ein be-gehrter Partner ist. Arbeiten zur synthetischen Performance-Modellie-rung der Applikationen runden diesen Arbeitsbereich ab.

Speicher für Wissenschaft und Forschung

Mitarbeitern und Studierenden der Tu München, der LMu München sowie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften steht gemein-sam nutzbarer, hoch verfügbarer und optimal gesicherter Speicher auf Basis der NAS-Technologie als Grundversorgungsangebot am LRZ zur Verfügung. Die 2008 installierten NAS-Systeme wurden 2010 deutlich erweitert. Hinzu kamen weitere hochverfügbare Speichersysteme, die primär innerhalb der virtuellen Serverumgebung des LRZ genutzt wer-den. Insgesamt ist der zur Verfügung stehende onlinespeicherplatz auf 2.000 Terabyte (= 2 Petabyte) brutto angewachsen.

317Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Archiv- und Backupsysteme

Für Sicherungssysteme sowie zur Archivierung von großen Daten-mengen sind Bänder als Datenträger gestern wie heute unverzichtbar. Der umfang der in den Bandbibliotheken des LRZ gespeicherten Da-ten wuchs im Jahr 2010 von 9 PetaByte auf 15 PetaByte an. um den Zu-wachs zu bewältigen, wurden in erheblichem umfang neue Kassetten beschaft und ein weiteres Archiv- und Backupsystem, bestehend aus einer Bandbibliothek mit 6.500 Stellplätzen, Plattenspeichern, Servern und Netzinfrastruktur wurde im Daten- und Archivraum installiert. Das neue System löste ein technisch veraltetes System aus dem Jahre 2003 ab, dabei wurden alle Daten des alten Systems von LTo2 auf eine neue Mediengeneration (LTo4 und LTo5) verlagert.

Eine zusätzliche große Herausforderung in diesem umfeld war der übergang auf ein neues Software-Release und der dadurch bedingte grundlegende Wechsel der Datenbank-Architektur. Die Migration von 8 Milliarden Datenbankeinträgen zog sich über mehrere Monate hin und konnte im Herbst erfolgreich abgeschlossen werden.

Langzeitarchivierung

Die Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek wurde weiter ausgebaut. Dabei fungiert das LRZ als IT Service Provider in den Bereichen Serverhosting, Clusterhousing, Storagehousing einerseits und als Projekt- und Kooperationspartner in verschiedenen Projekten (BABS2, BSB-Google, Rosetta) andererseits.

Nicht zuletzt bedingt durch die Vorarbeiten zu „Rosetta“, einem Pro-jekt mit sehr ambitioniertem Zeitplan, für das in erheblichem Maß Speicherplatz benötigt wird, wurde die Ersetzung des alten Speicher-systems kurzfristig notwendig und auch erfolgreich umgesetzt. Die Bayerische Staatsbibliothek verfügt nun über 500 TeraByte online-speicher am LRZ, die von verschiedenen Arbeitsgruppen und Projek-ten genutzt werden. Dieser Speicher ist auch Ausgangspunkt für die übertragung der Daten ins Langzeitarchiv des LRZ.

Virtuelle Server

Nach der Beschafung und Inbetriebnahme einer größeren Infrastruk-tur im Vorjahr stand im Jahr 2010 das Hosting virtueller Maschinen im Vordergrund. Dabei wird den Münchner Hochschulen sowie diversen weiteren Einrichtungen im wissenschaftlichen umfeld die Möglich-keit gegeben, virtuelle Maschinen gegen Gebühr in der „LRZ-Cloud“ zu betreiben. Der Fokus lag im Jahre 2010 auf dem Design von Prozessen zum Betrieb des geplanten Hosting-Szenarios sowie ersten prototypi-schen Implementierungen eines Webshops und eines automatisier-

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ten Verfahrens zur Bereitstellung von bestellten virtuellen Maschinen. Weiterhin wurde ein Algorithmus zur automatischen Provisionierung von virtuellen Maschinen entwickelt. Der Algorithmus ermöglicht es, bestellte virtuelle Maschinen aus einer Datenbank abzufragen, eine entsprechende virtuelle Maschine nach den Vorgaben des Bestellers auf dem Cluster zu instanziieren und diese durch ein ebenfalls voll-automatisiertes Installationsverfahren mit einem gewünschten Be-triebssystem zu versehen.

Das VMware-Cluster wurde wie geplant von 32 auf nunmehr 64 Knoten vergrößert, so dass 4,6 TB Hauptspeicher und 512 Rechenker-ne für Virtualisierungsprojekte zur Verfügung stehen. Aktuell betreibt das LRZ bereits über 650 VMs. Die Tendenz ist stark steigend.

Remote Visualisation/AK Visualisierung

Der Dienst „Remote Visualisierung“ wird von den Benutzern nach wie vor stark nachgefragt. Dies ist auch an der auf hohem Niveau lie-genden Auslastung der Hardware-Reservierungen abzulesen. Im LRZ Arbeitskreis Visualisierung tauschen sich die Teilnehmer im monatli-chen Rhythmus über interessante Neuentwicklungen aus und stellen aktuelle Projekte vor. In der jetzigen Planungsphase der neuen CAVE/Powerwall-Installation im LRZ-Neubau nahmen auch viele externe Gäste an einzelnen Terminen teil.

Managed Hosting für hochschulstart.de

Die „Stiftung für Hochschulzulassung“ (Stiftung des öfentlichen Rechts) ist ein Nachfolger der Zentralstelle für die Vergabe von Studi-enplätzen. Im Auftrag der Kultusministerkonferenz wird die Stiftung ab April 2011 ein bundesweites, zentrales „Dialogorientiertes Verfah-ren“ für die Vergabe von Studienplätzen für alle deutschen Hoch-schulen etablieren. über eine neue Web-Applikation, die derzeit von der T-Systems Multimedia Systems GmbH erstellt wird, können sich Bewerber bei mehreren Hochschulen bewerben und die Hochschulen können eizient eine Bewerberauswahl trefen und zusagen.

Das LRZ wurde beauftragt, den Infrastrukturbetrieb und ein Ma-naged Hosting für die neue Applikation durchzuführen. Die Vorberei-tungsarbeiten haben im September 2010 begonnen, der Wirkbetrieb soll zum 1. April 2011 beginnen und läuft zunächst bis zum 31. März 2012. Mit dem Management der Applikation selbst wurde die Firma T-Systems MMS beauftragt.

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Auftritte bei den Supercomputing-Konferenzen

Für den Auftritt auf den Supercomputing-Konferenzen ISC10 in Ham-burg und SC10 in New orleans wurde ein neuer Messestand entwor-fen, dessen herausragende Neuerung ein geteiltes Display mit vier großen HD-Monitoren darstellt. Das Display wird mit Informationen, Filmen, Animation oder Simulationen beschickt, die alle Bereiche des LRZ vorstellen und zudem einen Ausblick auf den Neubau und den Su-perMuC bietet. Auf den Messeveranstaltungen in Hamburg und New orleans zeigte das LRZ auch Live-Demonstrationen aus dem Bereich der Molekularen Simulation zu Remote Visualisation und Computatio-nal Steering mit einem Force-Feedback-System, das aus Komponenten zusammengestellt wurde, die quer über den Atlantik verbunden wa-ren. Das Force-Feedback-System vermittelt dem Anwender einen Ein-druck von Kräften, z.B. innerhalb von Molekülen oder mechanischen Strukturen. Als Rechenserver wurde der HLRB II benutzt, die Remote Visualisierung wurde auf dem GVS-Cluster des LRZ berechnet und die 3D-Displayausgabe und die Force-Feedback-Steuerung konnten in New orleans am Messestand interaktiv von den Messebesuchern bedient werden.

Berichtsband, InSiDe und Quartl

Viel Arbeit erforderte die redaktionelle Fertigstellung, die drucktech-nische Aubereitung und Veröfentlichung des 700-seitigen Berichts-bandes „High Performance Computing in Science and Engineering“ der die Ergebnisse des Ende 2009 durchgeführten „HLRB and KoN-WIHR Review Workshops“ darstellt. Zwei Ausgaben des von den Gauß-Mitgliedszentren herausgegebenen Magazins InSiDe (Innovatives Supercomputing in Deutschland) wurden durch Beiträge von HLRB-Benutzern und LRZ-Mitarbeitern mitgestaltet. Schließlich wurden noch etliche Beiträge für das Quartl, das Mitteilungsblatt von KoN-WIHR, geschrieben.

Kurse und Ausbildung

Das Aus- und Weiterbildungsangebot konnte auch im Berichtsjahr erheblich erweitert werden. Die gehaltenen Kurse deckten Program-miersprachen und Programmentwicklung, Parallelisierung und opti-mierung, Fluid-Dynamik sowie Life Sciences und Visualisierung ab. Der hohe Wissensstand und die Güte der Kurse am LRZ drückt sich auch dadurch aus, dass ein Wissenschaftler aus der Gruppe Hochleistungs-rechnen im Fortran-Standardisierungs kommittee mitarbeitet und auf der Supercomputing-Konferenz in New orleans zu ersten Mal mit ei-nem Tutorial zum Thema PGAS-Sprachen (Partitioned Global Address

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Space) vertreten war. Außerdem wurde er zu einem Vortrag über PGAS Konzepte in Fortran und uPC am IDRIS in Frankreich eingeladen.

PRACE

Innerhalb des PRACE Software-Arbeitspakets widmete sich das LRZ vorrangig der Evaluierung der Performance und Produktivität paral-leler Programmiersprachen. Die untersuchungsergebnisse zu Rapid-Mind wurden in einem Artikel veröfentlicht, die umfassende Produkti-vitätsstudie zu 12 Programmiersprachen wurde als wissenschaftliches Poster auf der ISC‘10 angenommen. Die Ergebnisse der Studie wurden in mehreren Vorträgen, unter anderem bei der Internationalen Super-computing-Konferenz in Hamburg („PRACE: open Dialog with Euro-pean Tier-0 users“) vorgestellt.

Zum Thema „New Languages & Future Technology Prototypes“ lud das LRZ Anfang März mehr als 60 Teilnehmer zu einem PRACE Work-shop ein. Das Booklet des Events fasst alle Vorträge zusammen. Bei PRACE übernimmt das LRZ wieder die Leitung des „Future Technology“ Arbeitspakets; außerdem zeichnet es verantwortlich für die Koordi-nierung der Subtasks zum Thema „Programming Techniques for High Performance Applications“.

unter Leitung des LRZ lud die PRACE Advisory Group for Strategic Technologies (STRAToS) auf der ISC10 in Hamburg 15 HPC-Technologie-irmen ein, PRACE eine Aktualisierung der entsprechenden Produkt-roadmaps zu geben. Diese Informationen dienen unter anderem als Grundlage für die im PRACE-1IP-Projekt zu deinierenden HPC-Tech-nologieprototypen. STRAToS war außerdem aktiv an der organisation des 2. European Workshop on Supercomputing Centre Infrastructure im oktober 2010 in Dourdan, Frankreich beteiligt. Bei dieser Veran-staltung wurden den eingeladenen Vertretern von europäischen HPC-Zentren die aktuellen Entwicklungen zur Steigerung der Energie- und Kühlungseizienz von Rechenzentren aufgezeigt. Im Rahmen eines Vortrages wurden der LRZ-Erweiterungsbau sowie die Arbeiten des LRZ zur Steigerung der Kühlungseizienz und deren geplante umset-zung im Erweiterungsbau vorgestellt.

PROSPECT e.V.

Der Fokus der Arbeiten in PRoSPECT lag im Berichtsjahr auf den The-men „European oFS“ und „European Technology Platform (ETP) for HPC“.

Für die Verbreitung und Weiterentwicklung von open Source Datei-systemen in Europa (u.a. Lustre) sowie die Berücksichtigung von spezi-ellen Belangen europäischer Nutzer und Hersteller soll eine European Cooperative Society (SCE) for oFS gegründet werden. Das LRZ ist im

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Lenkungsausschuss der geplanten „European oFS Cooperative SCE“ vertreten.

Viel Engagement von PRoSPECT e.V. Mitgliedern loss in strategische überlegungen zur Gründung einer ETP für HPC, welche zukünftig die Belange von europäischen HPC-Nutzern bei der Eu entsprechend ver-treten soll. Das LRZ ist Gründungsmitglied von PRoSEPCT (gemeinsam mit dem FZ Jülich und dem Barcelona Supercomputing Center).

DEISA

Die im Rahmen von DEISA2 fortentwickelte Infrastruktur wurde wei-ter betrieben, verbessert und erweitert. Dazu zählen die Software-up-grades von Globus und INCA und Hilfe bei der Produktivführung von Globus an verschiedenen DEISA-Standorten. Das LRZ führte für DEISA- Benutzer Globus-Schulungen in Edinburgh und in London durch.

Im Rahmen der DEISA Extreme Computing Initiative (DECI) wurden 12 Projekte am LRZ betreut. Für den DECI-Call 2010 wurden über das LRZ 11 Projekte eingereicht, von denen 8 akzeptiert wurden.

KONWIHR

Im Rahmen des durch das Bayerische Staatsministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kunst geförderten Kompetenznetzwerkes für Hoch- und Höchstleistungsrechnen in Bayern (KoNWIHR-II) erfolg-ten am LRZ innerhalb des Projektes „oMI4papps: optimierung, Mo-dellierung und Implementierung hoch skalierbarer Anwendungen“ folgende Aktivitäten: Analyse der Performance und Anwendbarkeit neuer Programmiersprachen/-paradigmen für hochparallele Syste-me; Beurteilung von neuen Hardware-Architekturen, insbesondere von Beschleuniger-Systemen mit Graikkarten bzw. CELL-Prozessoren; Evaluierung der Entwicklungsumgebung RapidMind; Auswertung der am LRZ betriebenen umfangreichen Datenbank mit den Hardware-Performancecountern der Applikationen des HLRB II im Hinblick auf typische Speicherzugrifsmuster, Erweiterung der Benchmarksuite des LRZ, Erweiterung des Kursangebots des LRZ im Bereich neuer Pro-grammiersprachen und GPGPu-Programmierung. Im Juni fand der KoNWIHR Review-Workshop statt, bei dem oMI4papps um ein weite-res Jahr verlängert wurde.

KONWIHR Software Initiative

Im Rahmen der KoNWIHR Software Initiative wurden vom LRZ drei Projekte unterstützt. Ziele der Initiative war es, neue Benutzer an das Hochleistungsrechnen heranzuführen. Das LRZ unterstützte die Be-nutzer bei der parallelen Implementierung von Submodulen aus dem

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Bioconductor-Paket für verschiedene Architekturen wie SMP, MPP und GPGPu. Die Pakete umfassen Sequence Alignment (global und lokal) und teilweise überlappendes Alignment von DNA- und Protein-Se-quenzen. Ein weiteres Projekt beschäftigte sich mit der Implementie-rung von Entscheidungsbäumen auf verschiedenen parallelen Archi-tekturen für Genom-weite Studien. Das dritte Projekt erforschte die Implementierung von Kreuz-Validierungs- und Normalisationsalgo-rithmen für hochdimensionale Micro-Array-Datensätze. Hierbei wur-den rechenintensive Klassiikationsalgorithmen auf mehrere hundert Prozessoren skaliert. Gefördert wurden: Prof. Dr. Anne-Laure Boule-steix, Leiterin der Arbeitsgruppe Computational Molecular Medicine am Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie; Prof. Müller-Myhsok, Max-Planck-Institut für Psy-chiatrie; Dr. Benno Pütz, Max-Planck-Institut für Psychiatrie.

ISAR

Innerhalb des BMBF-Projektes ISAR (Integrierte System- und Anwen-dungsanalyse für massivparallele Rechner) wurde durch das LRZ der Prototyp eines Monitoring-Tools (PerSyst Monitoring) installiert. Mit dem Tool lassen sich Engpässe auf Systemebene, wie z. B. Jobs mit schlechter Performance, detektieren. Für die Implementierung von PerSyst Monitoring wurden das Agentensystem, die Properties sowie die Suchstrategien von Periscope (innerhalb von ISAR weiterentwi-ckeltes automatisches Leistungsanalyse-Tool auf Anwenderebene der TuM) an die systemweite Leistungsanalyse angepasst. Wesentlich bei der Implementierung war die Gewährleistung der weiteren Nutzung der von den Administratoren und Benutzern am LRZ eingesetzten An-wendungen, die auf dem bisherigen Monitoring-Tools basieren. Für die Abspeicherung der gemessenen Daten sowie der berechneten Eigenschaften in einer MySQL-Datenbank stellte das LRZ adäquate Hardware bereit. Die graphische Darstellung der Ergebnisse realisiert der GridMonitor der Firma ParTec, die ein Industriepartner innerhalb des ISAR-Projektes ist. Eine Vorstellung von PerSyst Monitoring erfolgte innerhalb des Status-Trefens der Gauß-Allianz „Competence in High Performance Computing“ (CiHPC) in Schwetzingen (22.–24. Juli 2010).

EU Projekt Scalalife

Im März 2010 wurde der Antrag für das Projekt Scalalife im Rahmen des FP7 Calls der Eu genehmigt. Das Projekt soll die Grundlage für eine e-Infrastruktur im Bereich Life Science in der Eu schafen. Das LRZ hat hierbei die Führungsrolle für ein Workpackage übernommen und wird Dienste entwickeln, die anspruchsvolle Hochdurchsatzrechnungen von numerischen Simulationen auf europäischer Ebene ermöglichen.

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Speziell ist das LRZ für die Installation und die Validierung der Soft-ware zuständig und soll Benutzer an Maschinen der Petalop-Klassen heranführen. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Beteiligung an Workshops

Mitarbeiter der Gruppe Hochleistungsrechnen konnten bei verschie-denen Workshops über hervorragende Skalierung verschiedener Programmcodes bei sehr hohen Prozessorzahlen auf verschiedenen Rechnerarchitekturen berichten, wie z.B. dem Quantenchromodyna-mikprogramm BQCD, das auf 294.912 Cores skaliert, und dem Mehr-gitterverfahren in openFoAM.

Grid-Aktivitäten

Das LRZ ist aktiv an den nationalen und internationalen Grid-Projek-ten „Initiative for Globus in Europe – IGE“, „European Grid Initiative – Integrated Sustainable Pan-European Infrastructure for Researchers in Europe – EGI-InSPIRE“, „Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applications – DEISA2“, den D-Grid-Projekten DGI2, SLA4D-Grid sowie DGSI, LHC-Grid (LCG) und „e-Infrastructure Relec-tion Group Support Programme 3 (e-IRGSP3)“ beteiligt. Dabei hat das LRZ bei IGE erstmalig die Führungsrolle in einem europäischen Projekt übernommen.

Die „Initiative for Globus in Europe – IGE“ begann oiziell am 1. oktober 2010 und startete mit eine Kick-of Trefen am LRZ kurz da-rauf. Sie stellt für das internationale Globus Projekt den Brückenkopf in Europa dar. IGE liefert die Globus Middleware für die europäischen Grid Infrastrukturen wie EGI, DEISA, PRACE, etc., und bietet neben Be-nutzerunterstützung und Training auch Anpassungen von Globus an europäische Bedürfnisse an. Die Hauptaufgabe besteht in der Koor-dinierung der europäischen Globus-Entwickler und Globus-Benutzer. Dieses Projekt stärkt die Rolle Europas und natürlich auch des LRZ in Globus, dem weltweit führenden Middleware-Projekt.

Mit der Beteiligung an EGI-InSPIRE, das am 1. Mai startete, spielt das LRZ nun auch eine wesentliche Rolle in der zweiten großen Europäi-schen e-Infrastruktur EGI. Zusammen mit der Beteiligung an PRACE-1IP (ab 01.07.2010) und DEISA2 fällt damit dem LRZ eine wichtige Funk-tion für die Integration der Infrastrukturen zu, an der auch 2010 mit Hochdruck gearbeitet wurde.

Neben der durch IGE in besonderem Maß hervortretenden Expertise im Bereich Globus Toolkit war das LRZ auch mit der D-Grid-Entwick-lung D-MoN zum Vo-basierten Monitoring auf europäischer Ebene stark vertreten. Dies zeigte sich u.a. in der Prämierung eines D-MoN-

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Posters auf dem 1. EGI Technical Forum in Amsterdam mit dem Best Poster Award.

Auf der jährlich stattindenden GridKa Summer School in Karlsruhe wurde das vom LRZ im Rahmen von IGE organisierte Globus-Training zum besten Training gewählt.

Die lokale Grid-Benutzerverwaltung GuA (Grid user Administration) wurde vollständig mit LRZ SIM integriert. Benutzer aus D-Grid Vos (vir-tuelle organisationen) und DEISA Projekten erhalten nun automatisch Zugang zum Linux Cluster bzw. zum Höchstleistungsrechner. Die Zahl der Grid-Accounts stabilisiert sich bei ca. 1.500 (1.409 Grid-Accounts in 2010, im letzten Jahr waren es 1.569). Etwa 5 % der HLRB II-Rechen-leistung sowie ein nicht unerheblicher Teil der Rechenleistung unseres Linux-Clusters werden über Grid-Middleware von den Wissenschaft-lern abgerufen.

Am LRZ wurde im Rahmen der Einführungsveranstaltungen Grid Computing mit übungen für die Teilnehmer vorgestellt. Die Grid-Zugänge über gsi-ssh stehen nun gleichberechtigt neben ssh mit Passwort in unseren Dokumentationsseiten für alle Benutzer. Dazu trug auch der Short Lived Credential Service (SLCS) des DFN bei, der mit dem Identity provider (IdP) des LRZ gekoppelt ist und so allen LRZ-Benutzern ohne weitere Formalitäten erlaubt, jederzeit ein Grid-Zerti-ikat (der Schlüssel zum Grid Computing) zu erhalten.

Arbeitskreis Grid Computing (AK Grid)

Der Arbeitskreis widmete sich in diesem Jahr besonders der neuen Grid Technologie „Cloud Computing“ und diente dem Informations-austausch zwischen den Münchner Grid-Gruppen an LMu, TuM, uniBW, RZG und LRZ.

Abteilung „Zentrale Dienste“

Softwarelizenzen

2010 wurden mehrere auslaufende Verträge abgelöst (Amira, Mathe-matica) bzw. planmäßig verlängert (Adobe CLP, NI LabView, Mindma-nager, Ansys, Novell, SAS). um Kosten einzusparen, fand für Adobe-Produkte zudem ein Händlerwechsel statt, der auch entsprechend ausgeschrieben wurde. Für 2011 wurde ein bayernweiter Rahmenver-trag für Microsoft Mietlizenzen („Microsoft Campus“) vorbereitet. Kor-respondierende Händlerausschreibungen hierfür und für den 2009 abgeschlossenen Microsoft Select-Plus Rahmenvertrag (Kaulizenzen) liegen im Entwurf bereits vor. Ein Landesvertrag mit der Firma ESRI (Geoinformationssysteme) wird noch im Dezember geschlossen; der

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bestehende Campusvertrag für das Münchner Wissenschaftsnetz wird zu gleichbleibenden Konditionen in den neuen Vertrag überführt, der damit nun auch die Versorgung kleinerer Hochschulen in Bayern sichert. Voraussichtlich noch im Dezember wird ein Landesvertrag mit der Firma Secunia (Schwachstellen- und Patchscanner für Windows Systeme) abgeschlossen. 2010 wurde die Versorgung der Nutzer mit Produkten der Firma ESRI durch das LRZ von DVD auf Download um-gestellt (2011 sollen weitere Produkte folgen). Ein begleitender Vertrag mit der Fakultät für Geowissenschaften der LMu soll die Versorgung der Institute dieser Fakultät erheblich vereinfachen und verbessern.

Öfentlichkeitsarbeit

In der „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 15. Mai 2010 nutzten etwa 1.000 Besucher die Möglichkeit, das LRZ zu besichtigen. Auch das Angebot des LRZ zum Girl’s Day war wieder vollständig ausgebucht. Insgesamt nahmen ca. 2.500 Besucher an etwa 60 Führungen teil.

Bemerkenswert ist die Zunahme der europaweiten und internati-onalen Aktivitäten des LRZ, die auch in der wissenschaftlichen und allgemeinen Öfentlichkeit wahrgenommen werden. So beteiligte sich das LRZ an der organisation des open Grid Forums im März 2010. Dessen Besuch nutzten Dr. Kostas Glinos und Dr. Kyriakos Baxevanidis von der Kommission der Europäischen union für eine Besichtigung des LRZ. Im August trafen sich am LRZ 121 Teilnehmer aus 21 europä-ischen Ländern, um den Eintritt des europäischen PRACE-Projektes in eine wichtige Phase zu starten. und im oktober besichtigte der Rus-sische Staatsminister für Kommunikation und Massenmedien, Igor Shchegolev, das LRZ.

Besonders deutlich war das LRZ in der Öfentlichkeit beim Richtfest des Erweiterungsbaus am 18. oktober 2010 sichtbar, bei dem der Baye-rische Staatsminister des Innern, Joachim Herrmann, sowie Landrätin Rumschöttel und die Erste Bürgermeisterin von Garching Gabor mit-feierten.

Erweiterung des LRZ (Rechner- und Institutsgebäude)

Die Bauarbeiten hatten mit der Betonierung der beiden Grundplatten für die Erweiterung des Rechnergebäudes und des Institutsgebäudes (Bauteil „E“) bereits im Herbst 2009 begonnen.

Im Herbst 2010 konnte der Rohbau vollendet und das Richtfest mit Innenminister Herrmann als prominentem Gast und Redner gefeiert werden. Parallel zum Rohbau wurde die technische Gebäudeausstat-tung bereits weit vorangetrieben: uSVs und Notstromdiesel sind ein-gebracht, Transformatoren und Kühlungskomponenten folgen noch

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bis Jahresende, auch der neue Anschluss an das umspannwerk soll bis dahin fertig gestellt werden.

Die Hauptnutzläche der Rechnerräume wird um etwa 2/3, die Elek-tro- und Kühlkapazität auf insgesamt etwa das Fünfache wachsen.

Die Serverkühlung wird überwiegend eine Wasserkühlung sein. Freie Außenluftkühlung soll in größerem umfang als bisher umge-setzt werden. Die angestrebte sog. „Warmwasserkühlung“ (>  35°C Zulauftemperatur) für große Teile des nächsten Höchstleistungsrech-ners „SuperMuC“ konnte erreicht werden. Die entsprechend revidierte Planung – mehr „freie“ Kühlung ohne Kompressorkälte – wird derzeit umgesetzt.

Zurzeit werden mit der Firma IBM, die den Zuschlag zur Lieferung des „SuperMuC“ erhalten hat, die Betriebsrandbedingungen und die Aufstellungsgeometrie geklärt, damit der Fertigstellungsprozess des Gebäudes mit den neuesten Daten fortgesetzt werden kann.

Energieeizienz

Der hohe und in absehbarer Zeit (ab etwa 2012) kräftig ansteigende Energieverbrauch des Leibniz-Rechenzentrums für seine Server, seinen Höchstleistungsrechner und dessen Kühlungsinfrastruktur verlangt nach neuen Wegen in der Energieeizienz. Dieses in diesem Zusam-menhang für umwelt und Budget eminent wichtige Thema wurde mit folgenden Maßnahmen vertieft:• Strombeschafung: Das LRZ nutzt die Gelegenheit, nicht mehr über

die Tu München mit Strom versorgt zu werden, zu einer veränder-ten Beschafungsweise für Strom. Der bayernweit ausgeschriebene 2-Jahres-Stromversorgungsrahmen für öfentliche Institutionen soll

Prof. Bode (Vorsitzender des Direktoriums des LRZ), Innenminister Herrmann,

Landrätin Rumschöttel, Erste Bürgermeisterin von Garching Gabor, Prof. Hegering

und Prof. Kranzlmüller (Direktorium des LRZ), Baudirektor Hofmann (v.l.n.r.)

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ab Anfang 2011 nicht länger genutzt werden, sondern das LRZ wird seinen weithin gleichmäßigen und vorhersehbaren Strombedarf („Grundlast“-Charakteristik) von zurzeit ca. 20  GWh/a am Strom-markt decken.

• Maßnahmen zur energiebewussten Luftkühlung der Rechnerräume wurden vertieft: Die im Vorjahr begonnene Trennung von Warm- und Kaltluftströmen wurde verfeinert, indem Vorhänge zwischen und Blenden innerhalb der Serverracks die Trennung verstärken.

• Die Kühlungsplanungen für den Erweiterungsbau wurden ener-getisch nochmals revidiert: Es gelang, für den künftigen Größtver-braucher SuperMuC die neue Technik der Warmwasserkühlung (Kühlwassertemperaturen >  35°C) zu sichern, sodass einige Kälte-maschinen abbestellt werden konnten.

• Der Stromverbrauch der LRZ-Server – ohne Kühlungsaufwand – liegt am Jahresende 2010 bei einem Leistungswert von– Höchstleistungsrechner: 1.050 KW– Netz und Server: 380 KW– Daten und Archive: 50 KW

Gebäudemanagement und Gebäudebetrieb

Die Infrastruktur an Elektrizität und Kühlung als wichtigste Aufgabe im Bestandsbau konnte stabil betrieben werden. Hier gab es keine Betriebsunterbrechungen, auch wenn die anhaltenden Bauarbeiten für die angrenzenden Erweiterungsbauten durchaus Risiken für den Rechnerbetrieb bargen.

In diesem Zusammenhang wurden u.a. folgende Arbeiten im Be-stand durchgeführt:• Einzelne Löschsysteme im Bestand wurden bereits demontiert:

die Argonlöschung im Höchstleistungsrechnerraum, das Löschgas FM200 im Elektrogeschoss; als künftiger Ersatz dafür wurde die Löschtechnik „Hochdruckwassernebel“ in diesen Bereichen vorbe-reitet

• Die bisherige Westfassade einschließlich Treppenhäusern wurde abgebaut, um den Erweiterungsbau nahtlos anschließen zu kön-nen. Während dieser umbruchphase kam es durch Starkregen zu einem Wassereinbruch mit Schäden bis auf die Elektroebene im uG

• Die Druckerei musste in Vorbereitung eines Verbindungsganges zum Erweiterungsbau verkleinert werden

• Strom- und Kältetechnik mussten mit der Bestandsstruktur gekop-pelt werden, wobei die starke Schmutz- und Staubentwicklung An-lass zur Sorge wegen möglicher Langfristschäden gibt.

328 Kommissionsberichte

Personalausstattung der Hauswerkstätte

Bedingt durch Altersteilzeit wurde die Stärke des fest angestellten Personals der Hauswerkstätte auf ein Viertel reduziert. Die sehr po-sitiven Erfahrungen mit unserem Facility-Management-Dienstleister führten dazu, dass seit Februar nicht nur die Kerndienste der Elektro-, Kühlungs-, Leit- und Gefahrentechnik extern betreut werden, sondern auch die komplette Haus- und Veranstaltungstechnik.

Allerdings sprengt die derzeitige Zusatzbelastung durch „die Bau-stelle“ fast die Kapazität. Hier hat sich insbesondere die überwachung der Fremdhandwerker der Baustelle als äußerst zeitintensiv erwiesen.

Personalausstattung

Im LRZ waren Ende 2010 156 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 1 % mehr als Ende 2009; außerdem waren 38 wissenschaftliche und studenti-sche Hilfskräfte tätig (+ 5 %). Trotz Verfügbarkeit weiterer Drittmittel-projekte (Eu- und BMBF-Projekte) konnte das LRZ 2010 aufgrund der anziehenden Konjunktur den Personalstand nicht in der gewünschten Weise weiter ausbauen. 2010 schlossen die ersten Auszubildenden am LRZ erfolgreich ihre Ausbildung zum Fachinformatiker ab, ein Auszu-bildender konnte nach Abschluss seiner Lehre übernommen werden.

Mit dem erfolgreichen Abschluss einer Promotion, zahlreichen Vor-trägen auf Konferenzen und Fachtagungen sowie mit umfangreichen wissenschaftlichen Publikationen wurde auch der weitere intensive Ausbau der wissenschaftlichen Kompetenz des LRZ vorangetrieben.

Christoph Zenger, Victor Apostolescu

Veröfentlichungen am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ)

Allalen M., M. Brehm u. H. Stueben, Combining MPI with openMP Parallelism in Large Scale QCD Simulations. In: inSiDE 8, No. 2 (2010).

Allalen M., H. Satzger u. F. Jamitzky, Real World Application Acceleration with GPGPus. In: inSiDE 8, No. 1 (2010).

Bader R. u. A. Block, PGAS – Incorporating parallelism into C and Fortran. PRACE workshop, LRZ. Februar 2010 (http://www.prace-project.eu/docu-ments/12_cafupc_rb.pdf). – PGAS concepts for classical HPC programming languages. Vortrag am IDRIS, Frankreich. Mai 2010 (http://www.idris.fr/data/seminaires/2009–2010/Seminaire-IDRIS-du-6-mai-2010.html).

Bader R., Contributions to WG5 paper N1835 (Requirements for TR of further coarray features, by J. Reid). September 2010 (hftp://ftp.nag.co.uk/sc22wg5/N1801-N1850/N1835.txt).

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Bode A., IntegraTuM – Lehren aus einem universitären Großprojekt. In: A. Bode u. R. Borgeest (Hrsg.), Informationsmanagement in Hochschulen. Heidelberg 2010, 3–12.

Bode A. u. R. Borgeest (Hrsg.), Informationsmanagement in Hochschulen. Hei-delberg, 2010, 446 S.

Benedict S., M. Brehm, M. Gerndt, C. Guillen, W. Hesse u. V. Petkov, Automatic Performance Analysis of Large Scale Simulations. In: Proceedings of the Euro-Par 2009 Parallel Processing Workshops. Berlin / Heidelberg 2010.

Biardzki C., W. Baur u. B. Reiner, Integrierte Speichersystem-Architektur zur unterstützung hochschulübergreifender IT-Dienste. In: Informationsmanage-ment in Hochschulen. Berlin / Heidelberg 2010.

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Diehn M., A. Haarer , A. Schreiner u. M. Storz, IntegraTuM Teilprojekt E-Mail: Rezentralisierung von E-Mail-Services. In: Informationsmanagement in Hoch-schulen. Heidelberg 2010.

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330 Kommissionsberichte

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Koniges A. E., K. Yelick, R. Rabenseifner, R. Bader, D. Eder, Supercomputing Tutorial S10: Introduction to PGAS (uPC and CAF) and Hybrid for Multicore Programming. Refereed Tutorial. November 2010 (http://sc10.supercomputing.org/schedule/event_detail.php?evid=tut117).

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Marcu P., D. Schmitz, A. Hanemann u. S. Trocha, Monitoring and Visualization of the Large Hadron Collider optical Private Network. In: Proceedings of the 9–th RoEduNet International Conference, IEEE Computer Society, Sibiu (Her-mannstadt), Romania, Juni 2010.

Satzger H., Frankie im Wunderland. In: Aviso 2 (2010), 14–17.

Stueben H. u. M. Allalen, Extreme scaling of the BQCD benchmark, Jülich BlueGene/P Extreme Scaling Workshop March 22–24, 2010 (http://www.fz-juelich.de/jsc/docs/printable/ib/ib-10/ib-2010-03.pdf).

Yampolskiy M., W. Hommel, P. Marcu u. M.K. Hamm, An information model for the provisioning of network connections enabling customer-speciic End-to-End QoS guarantees. In: Proceedings of the IEEE SCC 2010 International Con-ference on Services Computing, IEEE Computer Society, Miami, uSA, Juli 2010.

Yampolskiy M., W. Hommel, B. Lichtinger, W. Fritz u. M.K. Hamm, Multi-Do-main End-to-End (E2E) Routing with multiple QoS Parameters — Considering Real World user Requirements and Service Provider Constraints. In: Procee-dings of 2010 Second International Conference on Evolving Internet, 9–18, IA-RIA, Valencia, Spanien, September 2010.

Yampolskiy M., W. Hommel, D. Schmitz u. M.K. Hamm, Generic Function Sche-ma for operations on Multiple Network QoS Parameters. In: Proceedings of The Second International Conferences on Advanced Service Computing SER-VICE CoMPuTATIoN 2010, IARIA, Lissabon, Portugal, November 2010.

Wagner S., M. Steinmetz, A. Bode u. M.M. Müller, High Performance Compu-ting in Science and Engineering, Garching/Munich 2009. Berlin / Heidelberg 2010, 780 S.

Weinberg V., M. Brehm u. I. Christadler, oMI4papps: optimisation, Modelling and Implementation for Highly Parallel Applications. In: High Performance Computing in Science and Engineering, Garching/Munich 2009. Berlin / Hei-delberg 2010, 51–62.

331Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Kommission für Geomorphologie

Im Berichtsjahr hielt die Kommission in den Räumen des Geographi-schen Instituts der universität Würzburg am 29. April ihre Jahressit-zung ab. Die anwesenden Mitglieder berichteten kurz über ihre mo-mentane wissenschaftliche Tätigkeit und der Vorsitzende über die Situation und die geplanten umstrukturierungen bei den naturwis-senschaftlichen Kommissionen innerhalb der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Neben weiteren Berichten einzelner Mitglieder, die die Kommission bei den verschiedensten Veranstaltungen, wie z.B. beim Tag der ofenen Tür in der Akademie oder bei nationalen bzw. internationalen Tagungen repräsentiert hatten, und von Frau Samuel-Eckerle, die von der Akademieleitung gebeten worden war, die organi-sation des ForumAlpinum 2010 seitens der Akademie zu übernehmen, wandte sich die Kommission einem weiteren wichtigen Punkt zu. Dies war – wie leider schon des Öfteren – die Beratung über die Einwer-bung von qualiizierten Manuskripten für die Publikationsreihe der Kommission „Relief Boden Paläoklima“ Die hier an die Mitglieder aus-gesprochene Auforderung, sich nach weiteren qualiizierten Beiträ-gen umzusehen, hat unterdessen Früchte getragen: Band 24 der Reihe konnte Ende 2010 veröfentlicht werden, ein weiteres Manuskript ist positiv begutachtet worden und eine laufende Habilitationsarbeit wurde als mögliches Manuskript vorgeschlagen.

Das für das Jahr 2010 angedachte Symposium zum Thema „Hang- und Talbodendynamik im Mittelgebirge“ musste leider kurzfristig ab-gesagt werden, da zum geplanten Termin einige thematisch ähnliche Veranstaltungen parallel angeboten wurden und somit nicht gewähr-leistet war, dass das Symposium der Kommission auf eine ausreichen-de Resonanz stoßen würde.

um in Zukunft solche überschneidungen zu vermeiden und die Ar-beit in der Kommission noch efektiver zu gestalten, wurden einige organisatorische Veränderungen innerhalb der Kommission beschlos-sen: Aufgaben wie z.B. die Neugestaltung der Website, Planung von Veranstaltungen, Öfentlichkeitsarbeit, Kommunikation mit anderen „geomorphologisch“ orientierten wissenschaftlichen Gruppierungen etc. wurden neu unter den einzelnen Mitgliedern aufgeteilt. Auch wurde ein Kalender mit Veranstaltungen erstellt, die für die Kommis-sionsarbeit von Interesse sein könnten. Es soll versucht werden, zu solch relevanten Veranstaltungen, auch auf internationaler Ebene, je-weils ein Kommissionsmitglied zu entsenden, um die Interessen der Kommission zu vertreten. Hier gilt es momentan besonders, wieder verstärkt mit den europäischen Geomorphologischen Gesellschaften zu kooperieren.

Da die Kommission über keine fest angestellten Mitarbeiter ver-fügt, alle Mitglieder ehrenamtlich arbeiten und auch das inanzielle

332 Kommissionsberichte

Budget der Kommission begrenzt ist, sind der Kommissionsarbeit je-doch auch Grenzen gesetzt. Aus diesem Grund und um das Themen-angebot breiter zu fächern, möchte die Kommission verstärkt auch als Mitorganisator bei Veranstaltungen auftreten, zum Beispiel auf dem Gebiet der Klimaforschung. Die Inhalte des vor einigen Jahren von der Kommission veranstalteten Permafrost-Symposiums gewin-nen immer mehr an Gewicht im normalen Lebensalltag. Die Begrife „Hangrutschung, „überschwemmung“ und „Gletscherschmelze“ ha-ben schon längst Einzug gehalten in die täglichen, von Katastrophen geprägten Zeitungsmeldungen. Hier kann die Geomorphologie einen wichtigen Beitrag zur Auklärung und vor allem auch zur Vermeidung leisten. Angedacht sind hierbei zum Beispiel gemeinsame Symposi-en in Zusammenarbeit mit der Leopoldina oder acatech zum Thema „Hangrutschungen als Folge der Gletscherschmelze“, zum einen, um die Zusammenarbeit mit anderen deutschen Akademien zu intensi-vieren und um zum anderen, um die Politikberatung auf diesem Ge-biet weiter zu unterstützen. Diesbezügliche Gespräche haben bereits stattgefunden.

Viele öfentliche Ämter und staatliche Stellen haben bereits auf sol-che schon längst zum Alltag gehörenden Gefahrenpotentiale reagiert, indem sie bestimmte Zonen mit Hilfe von so genannten Georisk-Kar-ten als Risikogebiete ausweisen. Hier kann die Kommission unterstüt-zend mitwirken, indem sie die bestehende Geomorphologische Karte hinsichtlich der neu hinzugekommenen Risiken aktualisiert.

Grundsätzlich wurde eine Bündelung der Synergien beschlossen und bereits eingeleitet. Aufgaben wurden neu verteilt, Fachkollegen als Ergänzung des fachlichen Potentials der Kommission in Erwägung gezogen, inhaltliche Schwerpunkte der Kommissionsarbeit wurden neu überdacht und Fragen der zukünftigen Außenrepräsentanz der Kommission erörtert. Mit der umsetzung dieser Beschlüsse wurde bereits während des laufenden Jahres begonnen, jedoch konnte noch nicht alles durchgeführt werden, so dass auch im kommenden Jahr die Mitglieder der Kommission zu einem verstärkten Engagement aufgerufen sind.

Horst Hagedorn, Eva Samuel-Eckerle

Veröfentlichungen der Kommission

Relief Boden Paläoklima. Schriftenreihe. Hrsg. von der Kommission für Geo-morphologie. Schriftleiter Horst Hagedorn. Verlag Gebrüder Borntraeger, Ber-lin / Stuttgart.

Band 24: Kehl Martin, Quaternary loesses, loess-like sediments, soils and cli-mate change in Iran. 2010, 210 S., brosch.

333Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung

Die Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung be-gleitet die wissenschaftliche Arbeit des Bayerischen Forschungsinsti-tuts für Experimentelle Geochemie und Geophysik (Bayerisches Geo-institut) der universität Bayreuth. Ziel des 1986 vom Freistaat Bayern gegründeten Instituts ist die Erforschung des Erdinnern mit experi-mentellen Methoden.

Zur Beratung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Leitung der universität Bayreuth und des Instituts hielt die Kommission Sitzungen am 22. und 23. April 2010 in Bayreuth sowie am 26. November 2010 in München ab. Sie ließ sich dabei vom Institut über die wissenschaftlichen Ergebnisse und die Planungen berichten. Die Kommission berät das Institut insbeson-dere bei Personalentscheidungen wie der Neubesetzung vakanter Lehrstühle. Ein Mitglied der Kommission war im vergangenen Jahr beteiligt an der Zwischen-Evaluierung der Junior-Professur „Geody-namische Modellierung“ am Bayerischen Geoinstitut. Diese Professur wird für insgesamt sechs Jahre vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft aninanziert und soll anschließend von der universität auf Dauer übernommen werden.

Hochdruckexperimente sind ein wichtiges Instrument zur Erfor-schung des tiefen Erdinnern, aber auch zur Entwicklung neuer Ma-terialien. Sowohl in den Geowissenschaften als auch in den Materi-alwissenschaften hat die Bedeutung der Hochdruckforschung in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Mehr und mehr stehen hier Technologien im Vordergrund, die die direkte Beobachtung und un-tersuchung von Proben „in-situ“ unter hohem Druck und hoher Tem-peratur erlauben. In den meisten Fällen werden dazu die intensiven Röntgenstrahlen von Synchrotron-Quellen verwendet. Neutronen-Strahlen wurden dagegen für diese Zwecke bisher relativ wenig ein-gesetzt, obwohl Neutronen gegenüber Röntgenstrahlen bedeutende Vorteile haben. Neutronen können auch dicke Schichten von schwe-ren Materialien mühelos durchdringen und eignen sich besonders zur untersuchung leichter Atome wie Wasserstof, die eine große Rolle im inneren Aubau der Erde und anderer Planeten spielen. Im Frühjahr bewilligte das Bundesministerium für Bildung und Forschung dem Bayerischen Geoinstitut Mittel in Höhe von über zwei Millionen Euro für den Aubau einer Hochdruckpresse vom Multi-Anvil-Typ an der For-schungsneutronenquelle FRM II in Garching. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird hier eine Apparatur aufgebaut, die die untersuchung von Proben mittels Neutronen-Beugung und Neutronen-Radiogra-phie bei Drücken bis zu 250.000 Atmosphären und Temperaturen bis über 3.000 ˚C erlaubt. Diese Apparatur wird weltweit einmalig sein

334 Kommissionsberichte

und für externe Nutzer sowohl aus den Geowissenschaften wie aus den Materialwissenschaften zur Verfügung stehen.

Ein weiterer technischer Durchbruch gelang Wissenschaftlern um Leonid Dubrovinsky am Bayerischen Geoinstitut im vergangenen Jahr. Sie konnten in einer sog. Diamantstempel-Apparatur erstmals Drü-cke von über vier Millionen Atmosphären erzeugen. Dies ist ein neuer Weltrekord – der höchste statische Druck, der jemals in einem Labor-experiment erreicht wurde.

Die Atmosphäre der Erde ist letztlich ein Produkt der Entgasung des Erdinnern. Die heutige Atmosphäre enthält neben Stickstof und Sauerstof etwa 1 % Argon. Es handelt sich dabei überwiegend um das Isotop 40Ar, ein Zerfallsprodukt von 40K. Der Gehalt der Erde an 40K ist sehr genau bekannt. Berechnet man die Menge an 40Ar, die über die gesamte Erdgeschichte durch Zerfall von 40K produziert wurde, so indet man, dass nur die Hälfte dieses Argons in der Atmosphäre ist, der Rest muss sich noch im Erdinnern beinden. Wie das Argon dort zurückgehalten wird, war bisher unklar. Ein weiteres Problem ist die relative Häuigkeit von Argon und Xenon: Im Vergleich zur Menge an Argon enthält die Erde nur ein Zehntel der Menge an Xenon, die man aus kosmochemischen Argumenten eigentlich erwarten würde. Neue Arbeiten am Bayerischen Geoinstitut im vergangenen Jahr liefern wahrscheinlich eine Erklärung für das „fehlende Xenon“ auf der Erde und für die Speicherung von Argon tief im Erdinnern.

Magnesiumsilikat MgSio3 mit Perowskit-Struktur ist der Hauptbe-standteil des unteren Mantels der Erde. Dieses Mineral macht etwa 50  % der gesamten Masse unseres Planeten aus. Eine Besonderheit der Perowskit-Struktur ist, dass sie häuig Leerstellen im Sauerstof-Gitter enthält. Diese Leerstellen werden dadurch stabilisiert, dass gleichzeitig Si4+ durch Al4+ ersetzt wird oder einzelne Si4+-Atome ein-fach fehlen. In Hochdruckexperimenten konnte am Bayerischen Geo-institut gezeigt werden, dass sich auf diesen Leerstellen Argon sehr leicht in die Perowskit-Struktur einbauen lässt. Die entsprechenden Experimente sind sehr schwierig und erforderten umfangreiche Ent-wicklungsarbeit, um bei 260.000 Atmosphären und 1.800 ˚C Perows-kit-Kristalle in einer Argon-Atmosphäre produzieren zu können. Die Kristalle enthalten bis über 1 Gew. % Argon gebunden in der Kristall-struktur. Es handelt sich damit bei diesen Kristallen efektiv um eine neue Art von Edelgasverbindungen. Andererseits wird Xenon in die Struktur praktisch nicht eingebaut, da das Xenon-Atom viel größer ist als die Sauerstof-Leerstelle.

Das Deizit von Xenon auf der Erde hat daher wahrscheinlich die folgende ursache: Zu Beginn der Erdgeschichte war unser Planet völ-lig aufgeschmolzen. Im Zuge der Abkühlung kristallisierte im unte-ren Mantel Perowskit aus und baute Argon, aber nicht Xenon in die Kristallstruktur ein. Gleichzeitig ging die ursprüngliche Atmosphäre

335Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

aufgrund der hohen Temperaturen und häuiger Meteoreinschläge weitgehend verloren. Nach der Erstarrung der Erde gelang im Zuge der Mantelkonvektion, d.h. von Fließvorgängen im festen Zustand, Argonhaltiges Material in die Nähe der Erdoberläche und entgaste. Dabei wurde Argon, aber kaum Xenon freigesetzt, weil Xenon im Pe-rowskit nie gelöst war. Diese neuen Ergebnisse zeigen, dass das heute in der Atmosphäre vorhandene Argon zu einem großen Teil aus dem unteren Mantel stammt und die Zusammensetzung der Atmosphäre durch Prozesse tief im Erdinnern gesteuert wurde.

Gottfried Sachs

Kommission für Ökologie

Die Kommission setzte 2010 ihre Reihe „Rundgespräche der Kommis-sion für Ökologie“ mit einem Symposium über „Leben unter extremen Bedingungen“ (19. oktober) fort.

Im Verlauf der Evolution konnten nahezu alle Habitate unseres Planeten dauerhaft besiedelt werden, selbst solche, die für uns Men-schen lebensfeindlich erscheinen und deshalb oft als extrem bezeich-net werden. So leben Mikroorganismen in den Wänden von „Schwar-zen Rauchern“ im mittelozeanischen und ostpaziischen Rücken in mehr als 1.000 m Wassertiefe. Sie bilden die Nahrungsgrundlage in der sonst nährstofarmen Tiefsee, so dass dort auch reiches Höheres Leben stattinden kann. Andere Mikroorganismen der Tiefsee leben von Erdöl und Erdgas, das aus natürlichen Quellen vom Meeresbo-den entweicht. Der Abbau von Erdöl und Erdgas in der kalten Tiefsee ist im Vergleich zum Abbau an der Meeres- bzw. Strandoberläche jedoch sehr langsam. Der Abbau der riesigen Ölmengen, die bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in die Tiefsee ausgetreten sind und dort Sedimentschlämme bilden, kann mangels Sauerstofzutritt nur extrem langsam und anaerob erfolgen, was von der Natur alleine in überschaubarer Zeit kaum zu bewältigen sein dürfte. – Lebende Bak-terienzellen wurden sogar noch tief in Meeressedimenten, wie vor Neufundland bis zu einer Sedimenttiefe von 1.600 m und einer Tem-peratur von 60–100 °C, gefunden. Ihre durchschnittliche Verdopp-lungszeit liegt im Bereich von hunderten bis tausenden von Jahren. Als Substrate stehen zum Beispiel Sulfat und Methan zur Verfügung. Die bei der anaeroben Methanoxidation frei werdende Energie reicht gerade noch zur Synthese von ATP aus, dem universellen Energieträ-ger des Lebens. In weiteren Vorträgen wurden die anaerobe oxidation von Ammonium zu Stickstof (N2) durch so genannte Anammox-Bak-terien vorgestellt, die für das Entweichen von bis 50 % des biologisch verfügbaren Stickstofs aus dem ozean verantwortlich ist, jedoch erst seit etwa 10 Jahren bekannt ist, sowie die speziellen Anpassungen,

336 Kommissionsberichte

die es Grünen Schwefelbakterien in einer Wassertiefe von 100 m im Schwarzen Meer erlauben, selbst unter extrem geringem Lichteinfall noch Photosynthese zu betreiben.

Auch Höhere Planzen und Tiere dringen in zunächst lebensfeindlich erscheinende Gebiete vor. So genannte Wiederauferstehungsplanzen können vollständig austrocknen, in diesem Zustand eine Trockenperi-ode überdauern und sich bei einsetzenden Niederschlägen innerhalb von 24 Stunden wieder erholen. Molekulare und biochemische un-tersuchungen haben gezeigt, dass diese Trockentoleranz ein komple-xes, viele Gene betrefendes Phänomen im Stofwechsel ist. Weitere Anpassungen Höherer Planzen an extreme Lebensbereiche wurden anhand (tropischer) Hochgebirgsplanzen und salztoleranter Planzen (Halophyten) vorgestellt. Letzteren kommt eine große Bedeutung zum Beispiel bei der Wiederherstellung von Nutzlächen zu, die besonders in ariden Zonen durch Missmanagement bei der Bewässerung mit salzhaltigem Wasser zerstört worden sind. Säugetiere können win-terliche Kälteperioden im Winterschlaf überdauern oder, ohne Win-terschlaf, durch verschiedenste Maßnahmen wie Wärmeisolierung des Nests oder Tagesschlalethargie (Torpor) ihren Energieumsatz um bis 85 % reduzieren. und nicht zuletzt hat der Mensch im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte gelernt, zunächst feindliche umweltbedin-gungen dauerhaft zu meistern.

In dem Rundgespräch wurden exemplarisch unterschiedliche Le-bensstrategien und spezielle Anpassungen des Stofwechsels von Mi-kroorganismen, Höheren Planzen und Tieren vorgestellt, die eine er-folgreiche, dauerhafte Besiedelung dieser unwirtlichen Lebensräume ermöglichen. Diese außerordentlichen Fähigkeiten von organismen sind auch für die Grundlagenwissenschaft von großem Interesse, da hierbei oft sogar die Grenzen der Anpassungsfähigkeit auf die Werk-stofeigenschaften der Bausteine des Lebens zurückgeführt werden können. Darüber hinaus ergeben sich neuartige technische Anwen-dungsmöglichkeiten, beispielsweise der Einsatz hitzestabiler Enzyme als hochspeziische und umweltfreundliche Katalysatoren.

Die Veröfentlichung der überarbeiteten Vorträge und Diskussionen ist in Vorbereitung.

Karl Stetter, Claudia Deigele

Veröfentlichungen der Kommission

Rundgespräche der Kommission für Ökologie. Hrsg. Bayerische Akademie der Wissenschaften. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München.

Band 38: Bioaerosole und ihre Bedeutung für die Gesundheit. 2010, 142 S.

337Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Veröfentlichungen der Mitarbeiterin

Deigele C., Bioaerosole und ihre Bedeutung für die Gesundheit. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 24–25.

Kommission für Erdmessung und Glaziologie

Die Kommission für Erdmessung und Glaziologie (KEG) wurde 2010 durch Zusammenlegung der Bayerischen Kommission für die Interna-tionale Erdmessung (BEK) und der Kommission für Glaziologie (KfG) gebildet. Die zentralen Forschungsvorhaben der beiden bisherigen Kommissionen sind einerseits die Satellitengeodäsie und anderer-seits die Glaziologie. Beide Vorhaben werden aus dem Akademien-programm von Bund und Ländern inanziert. Durch das Auslaufen der Finanzierung aller naturwissenschaftlichen Vorhaben in diesem Programm endet die Förderung mit dem Jahr 2015. Mit der Gründung der KEG will die Akademie, aubauend auf der erfolgreichen Arbeit der beiden Kommissionen, die erdwissenschaftliche Langzeitforschung im Haus stärken, Synergieefekte nutzen und neue Forschungs-schwerpunkte ermöglichen. Gleichzeitig soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den beiden Münchner universitäten intensi-viert werden. So sollte es gelingen, eine Weiterinanzierung auf neuer Grundlage zu verwirklichen.

Als erster Schritt wurden bereits 2010 gemeinsame Forschungsak-tivitäten der beiden Vorhaben „Satellitengeodäsie“ und „Glaziologie“ durchgeführt.

Satellitengeodäsie

Im Jahr 2005 hat der Wissenschaftsrat anlässlich einer Begutachtung des Deutschen Geodätischen Forschungsinstituts (DGFI) eine enge-re Zusammenarbeit der geodätischen Forschungseinrichtungen im Münchner Raum empfohlen. Im Herbst 2010 entstand das Centrum für Geodätische Erdsystemforschung (CGE). Es besteht aus dem DGFI, dem Erdmessungsteil der KEG, dem Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie (IAPG) und der Forschungseinrichtung Satelli-tengeodäsie (FESG) der Technischen universität München. Mit diesem Zentrum lassen sich wichtige neue Forschungsthemen aufgreifen.

Satellitenpositionierung

Die Arbeitsgruppe der bisherigen BEK bearbeitet die Daten von zahlrei-chen permanent installierten GNSS-Stationen, die die Beobachtungen von verschiedenen globalen Satellitennavigationssystemen aufzeich-

338 Kommissionsberichte

nen. Zu diesen Systemen gehört neben dem weit verbreiteten Global Positioning System (GPS) der uSA auch das sehr ähnlich aufgebaute russische GLoNASS System. Zusätzlich wird in wenigen Jahren mit der vollen Verfügbarkeit des europäischen Galileo Satellitennavigations-systems gerechnet. Diese Gruppe von Satellitennavigationssystemen wird unter dem Begrif Global Navigation Satellite Systems (GNSS) zu-sammengefasst. In diesem Zusammenhang hat die BEK in den letzten Jahren modernste geodätische Satellitenempfänger beschaft, die die Signale aller Systeme verarbeiten können. Die Signale der ersten bei-den Galileo Testsatelliten Giove A und Giove B wurden bereits empfan-gen und bearbeitet.

Die Aktivitäten der BEK als Local Analysis Center (LAC) des EuREF Permanent Network (EPN) setzen das langjährige Engagement der Akademie an europäischen geodätischen Arbeiten in idealer Weise fort. Seit 1996 bearbeitet die BEK ein Netz von permanent eingerich-teten GNSS-Stationen im südlichen Europa und trägt damit einen sig-niikanten Teil zur Realisierung eines europäischen Referenzsystems bei. Besonders anzumerken ist, dass seit Mitte April 2010 nun zusätz-lich eine „Rapid“-Lösung berechnet wird. Damit stehen bereits wenige Stunden nach der letzten Messung neue Koordinaten zur Verfügung. Diesen wissenschaftlichen Dienst, der insbesondere in erdbebenge-fährdeten Gebieten von Bedeutung ist, bieten bisher nur sehr wenige Local Analysis Centers des EPN an. Zur Verbesserung des europäischen Referenzsystems EuREF wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die alle verfügbaren Daten der letzten Jahre erneut mit verbesserten einheitlichen Modellen auswertet und somit genauere Resultate er-zielt. Diese Arbeitsgruppe wird durch die Mitarbeiter der Kommission geleitet.

Seit der Teilnahme an dem Projekt ALPS-GPSQuAKENET hat sich die Kommission stark bei der Analyse der Daten von permanent eingerich-teten GPS-Stationen in den Alpen engagiert, um geodynamische Pro-zesse beobachten zu können. Teilergebnisse dieser Arbeiten wurden auf dem AlpenForum 2010 vorgestellt, das die Akademie im Herbst 2010 ausrichtete. Insgesamt sind somit weit über 100 Stationen aus-zuwerten. Die Bearbeitung der Daten wird auf den Rechnern der Kom-mission weitgehend automatisiert durchgeführt. Es ist beabsichtigt, diese Auswertung mit den bis einschließlich 2010 angefallenen Daten im kommenden Frühjahr abzuschließen, um genauere Informationen zu den Deformationen der Kruste abzuleiten. Eine gemeinsame Pu-blikation mit Partnern aus dem ALPS-GPSQuAKENET soll gleichzeitig abgeschlossen werden.

Eine andere Perspektive der geodätischen Arbeiten in den Alpen basiert auf der Zusammenführung der KfG und der BEK. Im Bereich des Vernagtferners, dem untersuchungsgebiet der KfG, wurde im Laufe des letzten Jahres eine neue GNSS-Station eingerichtet. Diese

339Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Station kann sowohl glaziologische Arbeiten im Bereich des Ötztals unterstützen, als auch einen Beitrag zum besseren Verständnis der geophysikalischen Prozesse in den Alpen liefern, indem sie in das ALPS-GPSQuAKENET integriert wird. Der Aubau der Station war aufgrund der isolierten Lage nicht sehr einfach. Es sind und waren aufwändige Maßnahmen notwendig, um Datenkommunikation und elektrische Energieversorgung zu gewährleisten. Die umfangreichen Beobach-tungsdaten sollen einmal täglich über Satellitenkommunikation nach München übermittelt werden.

Die Arbeiten zur Analyse eines isländischen geodätischen GPS-Netzes wurden fortgesetzt. Da die Auswertung jetzt weitgehend au-tomatisiert ist, gelang es, die gesamten Daten der letzten zehn Jahre einheitlich auszuwerten. Bemerkenswerte Deformationen konnten erst kürzlich vor, während und nach dem Ausbruch des Vulkans Eyja-jallajökull beobachtet werden.

Gravimetrie

Die Arbeitsgruppe der BEK beschäftigt sich in mehreren Projekten mit dem lokalen, regionalen und globalen Schwerefeld und dessen zeit-licher Veränderung durch Massenverlagerungen im Erdsystem. Zur Bestimmung des Schwerefeldes können je nach Größe des Gebietes lokale terrestrische, luggravimetrische oder auch satellitengestütz-te Beobachtungen des Schwerefeldes herangezogen werden. Im Fall der terrestrischen Verfahren soll zunächst das Genauigkeitspotenzi-al der verfügbaren Messinstrumente speziell für diese Anwendung untersucht werden. Wichtige Komponenten dieser terrestrischen Ar-beiten zielen bereits auf den Zusammenschluss mit der Kommission für Glaziologie hin, d.h. es wird nach zeitlichen Schwereänderungen aufgrund des Schmelzens von Eismassen gesucht. Mit der Gravime-trie können im Prinzip Massenvariationen quantiiziert werden. Im Gegensatz dazu gehen gängige geometrische Methoden der Massen-bilanzierung von Höhenänderungen der oberläche aus. Bei bekann-ter Dichte lassen sich daraus indirekt Massenveränderungen ableiten. Beide Verfahren (gravimetrisch und geometrisch) sollten das gleiche Ergebnis liefern. Da die Verfahren vollkommen unabhängig voneinan-der sind, können sie sich gegenseitig validieren und ergänzen. Dabei wird der Vernagtferner quasi als Laboratorium verwendet, da er seit vielen Jahrzehnten sehr intensiv beobachtet wird und seine Massen-bilanz gut bekannt ist. Die dort gewonnenen Erkenntnisse sollen auf andere Regionen übertragbar sein. Im August 2010 wurde die gravi-metrische Vermessung am Vernagtferner fortgesetzt. In den nächsten Jahren sind Wiederholungsmessungen geplant, um die zeitliche Ent-wicklung des lokalen Schwerefeldes verfolgen zu können.

340 Kommissionsberichte

Die luggravimetrischen Entwicklungsarbeiten zielen in erster Linie auf die Entwicklung und Fertigstellung eines Fluggravimeters (SAGS4) zur Erfassung des Schwerefeldes größerer Gebiete. Mit der Beschaf-fung eines GNSS-Mehrantennensystems in 2010 gelang es, die Erfas-sung der Fluglage und der Beschleunigungskräfte am Flugzeug zu verbessern. Im letzten Jahr konnten mehrere Testlüge im Gebiet des Estergebirges durchgeführt werden, um die Funktion der einzelnen Komponenten zu überprüfen. Im kommenden Jahr stehen weitere Arbeiten an. Neben einer Vibrationsisolierung ist es auch notwendig, die einzelnen Sensoren des Gravimeters (Beschleunigungsmesser, Faseroptische Kreisel und die GNSS-Lagebestimmung) zu kalibrieren. Neben der Entwicklung des Gravimeters selbst sollen in absehbarer Zeit auch erste Messlüge zur Erfassung des Schwerefeldes durchge-führt werden.

Beobachtungen von Massenveränderungen auf globaler Basis stüt-zen sich im Wesentlichen auf die Daten der Satellitenmission GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment). Diese liefert hauptsächlich Informationen auf großräumigen Skalen, etwa über Eismassenverlus-te in Grönland und der Westantarktis oder Wasserstandsänderungen im Amazonasbecken. In Zusammenarbeit mit Geodäten und Glaziolo-gen aus Norwegen (universität für umwelt- und Biowissenschaften in Ås (uMB)) wurde begonnen, an der Auswertung und Modellierung der GRACE Daten auf regionaler Ebene zu arbeiten. Eine Doktorandin hat ihre Arbeit zu diesem Thema im September an der uMB aufge-nommen und zu Beginn einen mehrwöchigen Forschungsaufenthalt an der KEG absolviert.

Daneben lag ein Schwerpunkt der Arbeiten im Bereich Satellitengra-vimetrie in der zusammen mit der Tu München durchgeführten Ana-lyse der künftigen ESA Satellitenmission Swarm (Magnetfeldmission mit geplantem Start 2012) für Zwecke der Satellitengravimetrie. Es sollte hierbei abgeschätzt werden, ob und welche zeitvariablen Signa-le beobachtbar sind und welchen Beitrag hierbei Satellitenkonstellati-onen vom Typ Swarm leisten können. Da Swarm keine ausgesproche-ne Schwerefeldmission ist und keine direkten relativen Messungen zwischen den Satelliten ausgeführt werden (wie etwa bei GRACE), können lediglich GPS-Beobachtungen zur absoluten und relativen (GPS-Basislinien) Positionierung der Satelliten genutzt werden. Damit ist klar, dass die Mission nicht mit dem Genauigkeitsniveau von GRACE konkurrieren kann. Es lässt sich aber zeigen, dass Zeitvariationen der niederen sphärisch harmonischen Potentialkoeizienten gut ableit-bar sind. Dabei wirkt sich die Nutzung der drei Swarm Satelliten vor al-lem auf eine erhöhte Redundanz und eine verbesserte raum-zeitliche Abtastung aus, wohingegen die GPS-Basislinien keinen zusätzlichen Beitrag zur Ableitung von Zeitvariationen leisten. Die Ergebnisse der Arbeiten sollen in nächster Zeit veröfentlicht werden.

341Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Veranstaltungen

Am 20. Mai 2010 richtete die Kommission einen Vortragsabend mit dem Thema „Carl Max von Bauernfeind und Philipp von Jolly – Wegbe-gleiter der BEK“ aus. Die Vorträge hielten Prof. Dr. Klaus Schnädelbach, emeritierter Professor für Geodäsie der Tu München und ehemaliges Kommissionsmitglied, sowie Prof. Dr. Heinrich Sofel, emeritierter Pro-fessor für Geophysik an der LMu und Kommissionsmitglied. Die his-torischen wissenschaftlichen Arbeiten der Akademiemitglieder Carl Max von Bauernfeind und Philipp von Jolly schufen wichtige Grundla-gen für die geodätische Forschung unter dem Dach der Akademie. Wie in den Vorjahren hat sich die Kommission zusammen mit dem DGFI an der sehr gut besuchten „Langen Nacht der Münchner Museen“ beteiligt. Sie präsentierten gemeinsam die geodätische Instrumen-tensammlung im Keller der Akademie und stellten interessierten Be-suchern mit Hilfe von Postern die Arbeiten des DGFI und der BEK vor.

Personalien

Im Januar 2010 hat Christiane Jell die halbe Stelle im Sekretariat der Kommission verlassen, um auf eine volle Stelle in der Kommission für Mundartforschung zu wechseln. Im April konnte die Stelle mit Barba-ra Hubertus neu besetzt werden. Im Studiengang Geodäsie und Geo-information an der Tu München nehmen Dr. Christian Gerlach und Dr.  Christof Völksen Lehraufgaben im Bereich Gravimetrie, Inertiale Navigation und GPS wahr.

Reinhard Rummel, Christof Völksen

Glaziologie

Vernagtferner und ausgewählte Ostalpengletscher

Die instrumentelle Ausstattung der verschiedenen Stationen im Ver-nagtgebiet wurde durch die umsetzung der digitalen Kamera von der Pegelstation auf das Schwarzkögele Mitte August verändert. Damit wird die bisher nur analog und einmal am Tag erfolgende Fotograie des Gletschers auf drei digitale Bilder pro Tag erweitert. Derzeit wer-den diese Bilder nahezu zeitgleich auf der Homepage der Kommission für Glaziologie präsentiert. Alle anderen Registrierungen wurden un-verändert und weitgehend störungsfrei fortgeführt. Ebenso wurde die Standardisierung und Archivierung der hydrologischen und meteoro-logischen Registrierungen im Vernagt-Einzugsgebiet fortgeführt. Ein Schwerpunkt lag auf der Aubereitung von Daten aus den Anfängen der Arbeit der KfG. Mit Hilfe eines vom Meteorologischen Institut der

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Ludwig-Maximilians-universität zur Verfügung gestellten Strahlungs-messgerätes wurden alle vier Komponenten der Strahlungsbilanz an der Pegelstation kalibriert.

Die Kalibrierung des Ablusses, die die umrechnung der registrier-ten Wasserstände in Ablusswerte erlaubt, erfolgte auch 2010 über einen weiten Wasserstandsbereich (20 cm bis 115 cm). Diese inzwi-schen jährlich erfolgenden Kalibrierungen mit der Salzverdünnungs-methode zeigen, dass die umrechnungen von Wasserstand in Abluss eine erhebliche Variation zwischen den einzelnen Jahren aufweisen. In einer zukünftigen Studie sollen mögliche ursachen hierfür näher untersucht werden.

Im Rahmen einer Bachelorarbeit für Geographie an der Ludwig-Maximilians-universität wurde die Ablussreihe des Vernagtferners für den Zeitraum von 1974 bis 2009 mit statistischen Methoden un-tersucht. Die Analyse ergab, dass sich die Gesamtablüsse in diesen 36 Jahren mehr als verdoppelt haben, die lineare Trendlinie stieg von 1.165 mm im Jahr 1974 bis auf 2.400 mm für 2009, also um durchschnittlich 35 mm pro Jahr. Die stärkste saisonale Veränderung der Ablussbeträ-ge dieser 36 Jahre wurde für den Monat Juni ermittelt. Hier stiegen die Werte im Durchschnitt um 10,4 mm pro Jahr bzw. 0,05 m³/s pro Jahr. Maßgeblich hierfür waren die hohen Ablüsse im Juni 2003 und 2008, die mit 3,8 m³/s (2003) bzw. 2,1 m³/s (2008) diesen Anstieg zur Folge hatten. Auch beim Anteil der im Juni registrierten Ablüsse am Gesamtabluss ist trotz erheblicher Schwankungen eine steigende Tendenz zu sehen. So tragen die Juni-Ablüsse der 1980er Jahre nur mit 5 % bis 10 % zum Gesamtabluss bei, dagegen liegen sie seit dem Jahr 2000 sechsmal bei über 20 %, was eine deutliche Verschiebung der Ablussbeträge in Richtung auf das Frühjahr belegt. Die Herbst-monate September und oktober weisen praktisch keinen Trend in den absoluten Beträgen auf, ihr Anteil am Gesamtabluss des Sommers geht v.a. für den September deutlich zurück. Insgesamt liefern aber die Monate Juli und August immer noch den Hauptanteil des Jahres-ablusses.

Eine weitergehende untersuchung soll klären, ob die kleiner wer-dende Gletscherläche sich zumindest teilweise bereits im Abluss bemerkbar macht. Da die Schmelzwasserproduktion durch den Energieumsatz an der Gletscheroberläche gesteuert wird, muss der Abluss mit abnehmender Fläche sinken. Die Gesamtläche des Ver-nagtferners lag im Jahr 1974 noch bei 9,3 km², stieg infolge der posi-tiven Massenhaushalte der späten 1970er Jahre auf 9,55 km² (1981), sank durch die kontinuierlichen Massen- und damit Flächenverluste bis 1999 auf 8,68 km² und liegt derzeit (2009) bei 8,17 km². Im Gegen-satz dazu steht allerdings, dass durch die Verkleinerung immer mehr Felsinseln im Gletscherbereich ausschmelzen und sich die Randzonen vergrößern, was bei ansonsten gleichbleibenden Witterungsbedin-

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gungen zu einer Verstärkung der Schmelzwasserproduktion führen dürfte. Im Jahr 2010 war der Wetterverlauf allerdings durch häuige Neuschneefälle im Hochsommer geprägt, und die z.T. sehr niedrigen Ablüsse vom 24. bis 31. Juli und vom 6. bis 17. August 2010 sind die-sen Witterungsverhältnissen zuzuschreiben. Mit 145 cm Wasserstand oder 14,35 m³/s wurde der Spitzenwert des Jahres 2010 am 17. Juli in den Abendstunden registriert, ausgelöst durch die überlagerung von hohen Schmelzwasserbeträgen mit einem starken Regenniederschlag von 25 mm. Der Trend zu niedrigen bis minimalen Ablüssen im Sep-tember und oktober setzte sich fort. Der Gesamtabluss wird deutlich niedriger sein als im Jahr zuvor, es liegt aber noch keine abschließen-de Auswertung vor, da auch in diesem Jahr die Gesamtreihe aus der Registrierung der verschiedenen Sensoren zusammengesetzt werden muss. Dies ist notwendig, weil im Messgerinne der Pegelstation ver-mehrt Schäden auftreten, die die Standardregistrierung des Wasser-standes unterbrechen. Diese Störungen machen eine grundlegende Sanierung der Station dringend erforderlich, um den längerfristigen Betrieb der nun 37 Jahre alten Messanlage auch bei hohen Ablüssen mit großem Geschiebeanteil zu gewährleisten.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Meteorologie und Geophy-sik der universität Innsbruck und dem Department für Geowissen-schaften der LMu wurden während des Sommers 2010 auf der mitt-leren Zunge des Vernagtferners Experimente zur bedeckten Ablation durchgeführt. Die zunehmende Abschmelzung der Gletscher führt zu einer Konzentration von Moränenmaterial auf den Gletscherzungen. Diese Schuttbedeckung wirkt sich auf die Eisschmelze aus und muss daher in Berechnungen der Ablation bei vielen Gletschern berücksich-tigt werden. um Erkenntnisse über die physikalischen Prozesse zu ge-winnen, wurde am Vernagtferner die Eisschmelze für unterschiedliche Schuttbedeckungen unter kontrollierten Bedingungen untersucht. Dafür wurden Testlächen mit verschiedener Körnung, Schichtdicke und Material auf das Eis aufgebracht und in regelmäßigen Abstän-den die Abschmelzung gemessen. Zudem wurden die Witterungs-bedingungen durch mehrere automatische Wetterstationen, jeweils am Testfeld auf blankem Eis und im Gletschervorfeld registriert. Es zeigte sich, dass neben der Schichtdicke vor allem die Albedo des Ma-terials einen deutlichen Einluss auf die Eisschmelze hat. Mit einer hoch genauen Thermalkamera des Instituts für Photogrammetrie und Fernerkundung wurden zudem die thermischen Verhältnisse auf der Schuttoberläche sowie mit Thermistoren im Inneren des Schutts be-obachtet. Aus diesen Messungen lässt sich der Wärmestrom von der oberläche bis zum Eis berechnen und daraus eine Methode zur Mo-dellierung der Ablation auf schuttbedeckten Gletschern entwickeln.

Während des Sommers 2010 konnte auch das gemeinsame Pro-jekt mit den Kollegen der früheren BEK weiterentwickelt werden. Zur

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Erfassung von Massenänderungen im Bereich Vernagtferner und im weiteren Verlauf auch in einer größeren Region wurde auf dem Schwarzkögele eine GNSS-Permanentstation installiert, die in abseh-barer Zeit auch Daten online nach München übertragen wird. Einige der wesentlichen technischen Installationen dazu sind an der Pegel-station Vernagtbach ausgeführt worden.

Zum Zwecke der Hochwasserwarnung stellte der Hydrographische Dienst von Tirol im August 2010 eine Pluvio-Niederschlagswaage der Firma ott an der Pegelstation Vernagtbach auf, welche im Testbetrieb Minutenwerte des Niederschlags registriert und über das Mobilfunk-netz alle 15 Minuten nach Innsbruck und München übermittelt. Somit hat die Kommission auch Zugrif auf die aktuell an der Pegelstation Vernagtbach gemessenen Niederschlagswerte.

Im Zuge eines Vergleichs der Reaktion kleiner Gletscher auf klimati-sche Bedingungen führte Dr. Achim Heilig in einem vom Bayerischen Staatsministerium für umwelt und Gesundheit inanzierten Projekt Eisdickenmessungen am Guslarferner und am Höllentalferner durch und bestimmte dabei auch das derzeitige Volumen der bayerischen Gletscher. Hierbei zeigte sich, dass diese kleinen Gletscher deutlich stärker auf Niederschlagsvariationen reagieren als z.B. der Vernagtfer-ner. Die relativen Verluste sind dabei am weitaus feuchteren Nordrand der ostalpen erheblich kleiner als im inneralpinen Trockengebiet des Ötztals.

Die im 10-Jahreszyklus erfolgende geodätische Bestimmung der Massenhaushalte von insgesamt 15 ostalpengletschern wurde in den Jahren 2009 und 2010 vorgenommen. Damit umfasst die längste der Serien, nämlich diejenige des Vernagtferners, nun einen Zeitraum von mehr als 120 Jahren. Eine Graphik in Akademie Aktuell 3/2010, S. 56 zeigt die Veränderungen für die bayerischen Gletscher im Zeitraum 1949 bis 2009. Die großen Höhenänderungen vor allem der Gletscher auf dem Zugspitzplatt belegen den starken Eisverlust besonders in den letzten beiden Jahrzehnten. Die Fertigstellung der Analysen für alle beobachteten Gletscher ist für das Jahr 2011 geplant.

BMBF-Projekt „GLOWA-Danube“

Das in Zusammenarbeit mit der LMu München und der universität Innsbruck durchgeführte BMBF-Projekt zum Globalen Wandel des Wasserkreislaufes wurde nach 10-jähriger Laufzeit erfolgreich abge-schlossen. Erstmals konnten mit einem neu entwickelten hydrolo-gischen Rechenmodell lächendeckend für das große Einzugsgebiet der oberen Donau nicht nur der Abluss für jeden ort im Gerinnenetz berechnet werden, sondern auch, welchen quantitativen Anteil daran der Regen, die Schnee- und die Gletscherschmelze in den zugehöri-gen Teileinzugsgebieten haben. Somit ist ein direkter hydrologischer

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Vergleich zwischen Einzugsgebieten mit und ohne Gebirgsanschluss möglich. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass gegenwärtig der An-teil der Gletscherschmelze gletschernah in den Kopfeinzugsgebieten ein gutes Drittel des Gesamtablusses ausmacht, jedoch bereits im Inn nahe Innsbruck nur noch ca. 8 % und nach der Einmündung in der Donau weniger als 2 % des Wassers von den Gletschern stammt. Dem-gegenüber ist der Anteil aus der Schneeschmelze hoch in denjenigen Flüssen, die Anschluss an das Gebirge haben. Damit ist die Funktion der Alpen als „Wasserschloss Europas“ vor allem auf den erhöhten Niederschlagsmengen und der Zwischenspeicherung durch Schnee im Gebirge begründet, und weniger auf der Wasserspende von Glet-schern.

Forschungsarbeiten in Zentralasien

Im vergangenen Jahr erfuhren die Forschungsarbeiten in Zentralasi-en eine wesentliche Intensivierung durch die Förderung des Projek-tes „Present and future runof generation on debris-covered glaciers“ durch die DFG sowie durch die Zusammenarbeit mit dem GeoFor-schungsZentrum Potsdam und der Mitarbeit im internationalen For-schungsprogramm CADIP. Feldarbeiten wurden u.a. sowohl im Pa-mir (Fedtschenko-Gletscher, 2009) als auch im Tien Schan und dort in Kirgistan (Inylchek-Gletscher und Ak Shiirak Gebiet, 2010) und in Nordwestchina (Keqikar-Gletscher, 2010) durchgeführt. Eine wich-tige Fragestellung dabei ist, ob die Erkenntnisse von alpinen Glet-schern auf andere Klimagebiete übertragen werden können. Außer-dem liegt ein Schwerpunkt der Projekte in der Quantiizierung der Gletscherschmelze und dem zeitlichen Verlauf der Wasserspende im hydrologischen Kreislauf. In den Trockengebieten Zentralasiens sind die Gebirgsregionen mit den Gletschern wesentlich bedeutsamer für die Wasserversorgung als im humiden gemäßigten Klima Europas. Die Einbeziehung der oft schuttbedeckten Gletscherzungen in die Schmelzwasserproduktion stellt dabei eine Herausforderung dar. Für das Naryneinzugsgebiet (Zuluss zum Aralsee) wird in Zusammenar-beit mit dem GFZ in Potsdam und der LMu ein neues Gletscherinven-tar erstellt und die Schmelzwassergenese in diesem Gebiet mit Hilfe von Modellrechnungen simuliert.

Forschungsprojekte in den Polargebieten

Im Anschluss an das DFG-Projekt zur Modellierung des subglazia-len Wostoksees ist ein Nachfolgeprojekt, das sich mit subglazialen Systemen unter dem Eis der Antarktis beschäftigt, nun erfolgreich abgeschlossen. Das numerische Modell der Seezirkulation wurde mit einem Modell der Eisdynamik des Eisschildes gekoppelt, so dass

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auch die Auswirkungen von zeitlichen Veränderungen des Eisschildes auf die Seedynamik simuliert werden können. Im Rahmen des For-schungsprojektes Subglacial Antarctic Lake Environments (SALE) war die Kommission an der Ausrichtung einer internationalen Tagung in Baltimore, uSA, zu den Ergebnissen der Forschung an subglazialen Räumen während des Internationalen Polarjahres beteiligt. Die Arbei-ten in den Polargebieten werden in enger Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven durchgeführt.

Betreuung von Praktikanten und Diplomanden, Beteiligung an der universitären Lehre, Öfentlichkeitsarbeit

Die Kommission hat sich auch 2010 an der Ausbildung junger Stu-dierender beteiligt durch die Betreuung von mehreren Praktika, fünf Bachelor- und Master-Arbeiten, sechs Diplomarbeiten und vier Disser-tationen in enger Zusammenarbeit mit zehn universitäten Deutsch-lands und Österreichs. Mehrere Exkursionen mit Studierenden der LMu München, der universitäten Potsdam und Eichstätt sowie Vor-lesungen an den universitäten Eichstätt und Innsbruck dienten der Ausbildung junger Kollegen. Vorträge auf 14 Tagungen und Veranstal-tungen förderten den wissenschaftlichen Austausch mit nationalen und internationalen Kollegen. Ein breites Publikum wurde, wie 2009, mit der Beteiligung an der „Langen Nacht der Münchner Museen“ er-reicht.

Besonders hervorzuheben ist die Beteiligung der Kommission am AlpenForum im oktober 2010, das die BAdW in Zusammenarbeit mit ISCAR in den Räumen der Akademie veranstaltet hat. Im Rahmen von Plenarsitzungen und Workshops wurde die Beziehung der europäi-schen Großstädte zu „ihren“ Alpen unter verschiedenen Aspekten be-leuchtet. Zwei Exkursionen nach Mittenwald und in den Nationalpark Berchtesgaden rundeten die Tagung ab.

Schlussbemerkung

Es hat sich im vergangenen Jahr wiederum gezeigt, dass die Gletscher empindliche Indikatoren des Klimawandels darstellen, und dass ein gezieltes „Monitoring“ der Hochgebirgsregionen den „Fußabdruck“ der globalen Veränderungen klar belegt. Aus diesem Grund sollte das Akademievorhaben „Gletscherforschung“ als Langzeitprojekt drin-gend an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt bleiben. Wir sind der überzeugung, dass mit der Zusammenführung der beiden Kommissionen BEK und KfG eine tragfähige Basis für die Langzeitinanzierung über das Jahr 2015 hinaus geschafen wurde.

Horst Hagedorn, Ludwig Braun, Heidi Escher-Vetter, Christoph Mayer

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Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Abteilung Erdmessung

Bentel K. u. Ch. Gerlach, observability of regional cryospheric signals with satellite gravity missions of GRACE-type. In: Proceedings of ESA Living Planet Symposium, ESA Publication SP-686 (2010).

Boedecker G., Precision Aircraft Attitude Determination with MultiAntennae GPS Receivers. In: Gyroscopy and Navigation, Vol. 1, Nr. 4 (2010), 285–290.

Gerlach Ch., R. Dorobantu, Ch. Ackermann, N.S. Kjørsvik u. G. Boedecker, Pre-liminary results of a GPS/INS airborne gravimetry experiment over the German Alps. In: Gravity, Geoid and Earth observation. IAG Symposia Series. Hrsg. v. S.P. Mertikas. Berlin / New York 2010, Vol. 135, 3–9. – Gravimetry with Inertial Navi-gation Systems: overview and Test Results. In: Kart og Plan 70 (2010), 46–59.

Gerlach Ch. u. B.R. Pettersen, Validation of GoCE with terrestrial gravity data in Norway. In: Proceedings of ESA Living Planet Symposium, ESA Publication SP-686 (2010).

Soffel H., Johann von Lamont (1805–1879) – ein Pionier des Erdmagnetismus. In: Acta Historica Leopoldina 35(2010), 91–114.

Abteilung Glaziologie

Braun L.N. u. C. Mayer, Landslides, permafrost and glaciers – increasing mass movements as a sign of global warming. In: Metropolises and “their” Alps. ForumAlpinum ’10, 6.–9.10.2010. München 2010, 102–106.

Eisen o., C. Hofstede, H. Miller, Y. Kristofferesen, R. Blenkner, A. Lambrecht u. C. Mayer, A new approach for exploring Ice Sheets and sub-ice geology. In: EoS 91 No. 46 (2010), 429–430.

Escher-Vetter H., Gletscher ade! Auswirkungen des Klimawandels auf die Gletscher. In: DAV Panorama Spezial: Herausforderung Klimawandel, Berg-sport mit Verantwortung. August 2010, S. 6.

Hagg W., M. Shahgedanova, C. Mayer, A. Lambrecht u. V. Popovnin, A sensi-tivity study for water availability in the Northern Caucasus based on climate projections. In: Global and Planetary Change 73 (2010), 161–171.

Heilig A., o. Eisen u. M. Schneebeli, Temporal observations of a seasonal snow-pack using upward-looking GPR. In: Hydrological Processes, 24, 22 (2010), 3133–3145.

Heilig A., C. Mitterer, S. Hoinkes, J. Schweizer u. o. Eisen, Continuous moni-toring of the seasonal snowpack evolution utilizing upward-looking GPR tech-nology. In: Proceedings International Snow Science Workshop ISSW, Lake Tahoe CA, uSA, 17–22 october 2010.

Mayer C., Ikonen des Hochgebirges: von den Alpen bis Asien. In: Akademie Ak-tuell 3 (2010), 54–57. – The early history of remote sensing of glaciers. Remote Sensing of glaciers. P. Pellika & W.G. Rees (eds.), 2010, 67–80 u. 319.

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Mayer C., A. Lambrecht, C. Mihalcea, M. Belò, G. Diolaiuti, C. Smiraglia u. F. Bashir, Analysis of glacial meltwater in Bagrot Valley, Karakoram. In: Mountain Research and Development 30 (2010), 169–177.

Münzer u., C. Mayer, L. Reichel, H. Runge, T. Fritz, C. Rossi u. Á. Gudmunds-son, NRT-Monitoring am Vulkanausbruch Eyjajallajökull (Island) mit TerraSAR-X. In: Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformation 5 (2010), 339–354.

Rödder T., L.N. Braun u. C. Mayer, Accumulation and snow redistribution pro-cesses at the Ice Chapel, Berchtesgaden Alps. In: Zeitschrift für Glaziologie und Glazialgeologie 42 (2) (2010), 3–20.

Thoma M., K. Grosfeld, C. Mayer u. F. Pattyn, Interaction between ice sheet dynamics and subglacial lake circulation: a coupled modelling approach. In: The Cryosphere 4 (2010), 1–12.

Thoma M., K. Grosfeld, A.M. Smith u. C. Mayer, A comment on the Equation of State and the freezing point equation with respect to subglacial lake model-ling. In: Earth and Planetary Science Letters 294 (2010), 80–84.

Weber M., L.N. Braun, W. Mauser u. M. Prasch, Contribution of rain, snow- and icemelt in the upper Danube discharge today and in the future. In: Geograia Fisica e Dinamica Quaternaria 33, 2 (2010), 221–230.

Weber M., Das Gletschermodell SuRGES, Dokumentation, 70 S.

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Klassenübergreifende Kommissionen

Kommission für Gebirgsforschung

Nachdem bereits 2008 das ISCAR (International Scientiic Committee on Research in the Alps) mit der Bitte an die Akademie herangetreten war, im Jahr 2010 als organisator des ForumAlpinum zu fungieren, erhielt die Akademie 2009 nach intensiven Gesprächen vom Bayeri-schen Staatsministerium für umwelt und Gesundheit die Zusage, den größten Teil der Kosten für die Veranstaltung zu tragen. Aufgrund dessen war die Akademie nun in der Lage, der Bitte von ISCAR zu ent-sprechen und organisierte in der Zeit vom 6. bis 9. oktober in ihren Räumen das „ForumAlpinum 2010“. Erwartet wurden zwischen 250 und 300 Teilnehmer aus allen Alpenstaaten, die sich in fünf Plenarsit-zungen und 16 Workshops über die verschiedenen Aspekte des Gene-ralthemas „Metropolen und ‚ihre‘ Alpen“ informierten und austausch-ten. Abgerundet wurde die Tagung durch zwei eintägige Exkursionen zum Thema „Die Alpen aus Münchner Sicht“ bzw. „Trotzt der National-park Berchtesgaden dem Klimawandel?“.

Die Tagung fand auf hohem wissenschaftlichen Niveau statt und erbrachte für viele Zuhörer neue und zukunftsweisende Ideen. Zur Eröfnung sprach neben dem Präsidenten des ISCAR, Dr. Jean-Jacques Brun, Grenoble, und dem Präsidenten der Akademie, Prof. Dr. Dietmar Willoweit, auch der Bayerische Staatsminister für umwelt und Ge-sundheit, Dr. Markus Söder, dessen Haus durch eine große inanzielle Zuwendung erst die Durchführung des Kongresses ermöglicht hatte.

Zum Abschluss der Tagung fand ein „Runder Tisch“ statt, an dem Ver-treter aus den Metropolen München, Wien, Zürich und Ljubljana mit Vertretern der Alpenkonvention, alpiner Netzwerke und Eu-inanzierter Alpenprogramme zum Thema „Eu-Makroregion Alpenraum: auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision“ diskutierten. Die Runde wurde mo-deriert von der Journalistin Monika Seynsche vom Deutschlandfunk.

Auch hinsichtlich organisation und technischem Ablauf war die Ta-gung ein voller Erfolg, was vor allem dem Einsatz und Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie zu verdanken war. Die Hauptlast und Verantwortung trugen dabei die Pressereferentin der Akademie, Frau Dr. Ellen Latzin, und Frau Eva Samuel-Eckerle, Mit-arbeiterin der Kommission für Erdmessung und Glaziologie, deren un-ermüdlichem Einsatz und ständigem Bemühen die Kommission und auch die Akademie zu großem Dank verplichtet sind.

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Im Vorfeld der Tagung hatte der Vorstand der Akademie beschlos-sen, dem ISCAR wieder als Vollmitglied beizutreten. Während der letzten Jahre hatte die Akademie in diesem Gremium nur einen Beob-achterstatus inne. Die Kommission sieht diesen erneuten Beitritt als Signal und Auforderung, innerhalb der Akademie verstärkt klassen-übergreifend zu agieren und sich auch nach dem guten Gelingen des ForumAlpinum 2010 wieder intensiv um gebirgsspeziische Themen zu bemühen, z.B. in Form von Workshops zu speziellen wissenschaftli-chen bzw. gesellschaftspolitischen Themen, die die Gebirgsforschung – und hier vor allem die Alpen – betrefen.

Horst Hagedorn

Publikationen zum ForumAlpinum 2010

Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.), Metropolises and „their“ Alps (ForumAlpinum 2010), München 2010.

Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.), Metropolises and „their“ Alps. Proceedings of the ForumAlpinum ’10, online Edition, oktober 2010 http://epub.oeaw.ac.at/forumalpinum2010.

Kommission BAdW Forum Technologie

Das Kommission BAdW Forum Technologie führte am 29. April 2010 im Plenarsaal der Akademie das Symposium „Nanowissenschaften und Nanotechnologie“ unter Leitung von Professor Gerhard Abstrei-ter durch. unterstützt wurde das Symposium wie in den vergangenen Jahren durch die Akademie und über den Stifterverband durch die ulrich-Neumann-Stiftung. Außerdem wurden 75 ausgewählte Abi-turientinnen und Abiturienten bayerischer Gymnasium eingeladen, verbunden mit einem zweitägigen Aufenthalt in München sowie der Besichtigung von Instituten der Tu München in Garching. Diese Schü-leraktion wurde initiiert und betreut durch Professor Markus Schwö-rer und wird durch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung inanziert. Dafür hatten bayerische Gymnasien 300 Schüler nominiert. Bei der Veranstaltung haben die 75 eingeladenen bayerischen Schülerinnen und Schülern zusammen mit weiteren Schülerinnen und Schülern aus München für ein erfreulich niedriges Durchschnittsalter der über 300 Teilnehmer gesorgt. Das Symposium ist auch als Weiterbildungs-veranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer an bayerischen Schulen genehmigt. Die Kommission bereitet für 2011 ein Symposium unter der Leitung ihres Mitgliedes Professor ulrich Wagner zum Thema „Zu-kunftsperspektiven der elektrischen Energie“ vor.

Joachim Hagenauer

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Kommission für Wissenschaftsgeschichte

Die Kommission wurde am 24. oktober 2008 gegründet, und am 13. Februar 2009 wurden 16 Kommissionsmitglieder gewählt (19 Mitglie-der der BAdW und 6 auswärtige Mitglieder). Ein erster Bericht über die neue Kommission erschien in der Zeitschrift „Akademie Aktuell“ (Heft 1/2009, 6–9). Anders als die meisten anderen Kommissionen, die entweder der Philosophisch-historischen Klasse oder der Mathema-tisch-naturwissenschaftlichen Klasse angehören, ist die Kommission für Wissenschaftsgeschichte als klassenübergreifende Kommission eingerichtet worden. Sie betreut das neue Forschungsvorhaben „Früh-neuzeitliche Ärztebriefe“. Außerdem soll sie dazu beitragen, neue Per-spektiven für das Fach „Wissenschaftsgeschichte“ zu eröfnen, nach-dem in den letzten Jahren an den universitäten die Geschichte der Naturwissenschaften und die Geschichte der Medizin stark gefährdet sind. Die Kommission hat am 29. Januar 2010 ihre zweite Arbeitssit-zung abgehalten. Im Berichtszeitraum ist ein Kommissionsmitglied (Prof. Dr. W. Müller-Seidel) verstorben. Die Kommission plant derzeit ein Kolloquium mit dem Arbeitstitel „Geschichte der Wissenschafts-geschichte“, da ein historischer Vergleich verschiedener Ansätze einen Schlüssel für die unterschiedlichen Möglichkeiten liefern kann, Wis-senschaftsgeschichte zu betreiben

Die Arbeitsstelle des Projekts „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“ hat im Januar 2009 unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Michael Stolberg in Würzburg die Arbeit aufgenommen. Sie ist in eigenen Räumen in der Zweigstelle des Instituts für Medizingeschichte am Röntgenring 10, im Zentrum Würzburgs, untergebracht. Seit Mitte 2009 sind alle Stellen besetzt. Als wissenschaftliche Bearbeiter konnten Dr. Tilman Walter und Dr. ulrich Schlegelmilch gewonnen werden, als wissenschaftliche Hilfskräfte arbeiten Svenja Gröne und Simone Herde mit. Vorüberge-hend waren für kurze Zeit noch weitere MitarbeiterInnen im Projekt tätig (Dr. A. Bergmann, Dr. M. Ferber, Dr. S. Schlegelmilch). Die ganze Zeit über unterstützten zudem studentische Hilfskräfte – in der Regel Lateinstudenten – auch die inhaltliche Arbeit, indem sie insbesondere längere Briefe übersetzten und ihren Inhalt in ausführlichen Regesten zusammenfassten.

Wesentliche Aufgabe der ersten Monate war es, die nötigen tech-nischen Voraussetzungen für die Brief- und Regestendatenbank zu schafen, die im Mittelpunkt der Projektarbeit steht. In Zusammenar-beit mit der Firma Astec, die die bekannte Autographen-Datenbank „Kalliope“ entwickelt hat, konnte in erfreulich kurzer Zeit eine auf „Kalliope“ gestützte Datenbankstruktur entwickelt und zum Einsatz gebracht werden, die in den folgenden Monaten im Detail noch ver-bessert und an die speziischen Projektbedürfnisse angepasst wurde. Sie erlaubt es über die eigene Dateneingabe hinaus auch, durch die

352 Kommissionsberichte

Vernetzung mit Personendateien und Bibliotheksverbundkatalogen Fremddaten zu den Verfassern und Adressaten der bearbeiteten Brie-fe sowie den in den Briefen erwähnten Personen und ihren Werken direkt in die Datenbank zu importieren und mit den übrigen Daten zu verknüpfen, was den Gebrauchswert der Datenbank nochmals we-sentlich vermehrt. Im kommenden Jahr soll darauf aubauend eine oPAC-oberläche entwickelt werden, die Forschern weltweit den Zu-grif auf die stetig wachsenden Datenbestände ermöglicht.

Dank der bereits im Vorfeld geleisteten Erschließungsarbeiten konnten sich die Mitarbeiter daneben von Anfang an intensiv der in-haltlichen Erschließung von Ärztebriefen zuwenden. Für umfang und Modus der Aufnahme unterschiedlicher Brieftypen, die Tiefe der Er-schließung durch Regeste, die Verschlagwortung und viele andere De-tailfragen wurden einheitliche Maßstäbe entwickelt und im Laufe der weiteren Arbeit zunehmend verfeinert. Von Anfang an wurden zudem Kontroll- und Revisionsmechanismen eingerichtet, die ungeachtet der Beteiligung verschiedener MitarbeiterInnen mit unterschiedlicher Qualiikation einen einheitlichen Qualitätsstandard sichern sollen. Besonders schwierige Briefe oder Briefstellen werden ebenso wie die zahlreichen technischen Detailfragen in regelmäßigen Arbeitssitzun-gen gemeinsam diskutiert.

Das verfügbare Quellencorpus schwillt rasch an. Durch eine Verein-barung mit dem Harald Fischer Verlag in Erlangen konnte zu günsti-gen Bedingungen der dauerhafte Zugrif auf die bereits kommerziell digitalisierten umfangreichen Bestände der Trewschen Briefsamm-lung gesichert werden. Mit der universitätsbibliothek Basel wurde eine Vereinbarung über die Digitalisierung des größten, mehrere tau-send Ärztebriefe umfassenden einschlägigen Bestands überhaupt getrofen. Im Zuge umfangreicher Recherchen wurden zudem zahl-reiche weitere größere und kleinere Ärztebriebestände in deutschen und ausländischen Einrichtungen identiiziert und stehen nun, in den meisten Fällen in Form von digitalisierten Ablichtungen, für die genauere inhaltliche Bearbeitung zur Verfügung. Diese Recherchen werden derzeit lächendeckend und systematisch auch auf kleinere Einrichtungen ausgedehnt.

Auf einer Reihe von Konferenzen und Jahrestagungen führender einschlägiger Fachgesellschaften (u.a. European Society for the His-tory of Science, Sixteenth Century Society, History of Science Society) haben Mitarbeiter und Projektleiter das Projekt im In- und Ausland be-kannt gemacht und vielversprechende Kooperationsmöglichkeiten er-öfnet (z.B. Repertorium Academicum Germanicum; Clusius-Projekt).

Menso Folkerts, Michael Stolberg

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Werner Heisenberg Vorlesungen

Die Werner Heisenberg Vorlesungen fördern, der Verplichtung ihres Namens entsprechend, die Besinnung auf die Grundlagen wissen-schaftlicher Arbeit. In ihrem Rahmen sollen nicht nur neue Erkenntnis-se in den einzelnen Wissenschaften vermittelt werden; zu ihren Zielen gehören die unmittelbare, internationale Diskussion von Grundsatz-fragen und die Förderung der gegenseitigen Verständigung von Natur- und Humanwissenschaften. Dazu laden die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Carl Friedrich von Siemens Stiftung, begin-nend am 19. Mai 1976, gemeinsam international herausragende, im Ausland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, über ihre Forschungen zu sprechen und anschließend zum Gespräch zur Verfügung zu stehen.

Diese Vorlesungsreihe wurde 2010 in den Räumen der Carl Friedrich von Siemens Stiftung am Südlichen Schlossrondell in Nymphenburg fortgesetzt. Am 11. März 2010 sprach Prof. Dr. Ron Laskey, university of Cambridge, Cambridge, GB, über „Cancer, DNA, and Darwin“. Die Lei-tung des Abends hatte Prof. Dr. Dr. Walter Neupert, Ludwig-Maximili-ans-universität München.

Damit haben im Rahmen dieser gemeinsamen Veranstaltungsreihe insgesamt 89 Vorlesungen stattgefunden.

Am 5. Mai 2010 traf sich der Einladungsausschuss für die Werner Heisenberg Vorlesungen zu einer Sitzung. Auf Vorschlag der Mitglie-der wurde eine umfangreiche Liste von hervorragenden Gelehrten zusammengestellt, die es ermöglichen wird, in den nächsten Jahren wieder den Voraussetzungen entsprechende Einladungen zu Vorträ-gen auszusprechen.

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Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Der Gesellschaft gehörten zum 31. Dezember 2010 242 Mitglieder an, davon 24 Firmenmitgliedschaften und 218 Einzelmitglieder. Während die Zahl der Einzelmitgliedschaften wächst, waren 2010 zusätzlich zu den zum Ende des vergangenen Berichtsjahrs bereits vorliegen-den vier Kündigungen von Firmen zwei weitere Kündigungen in die-ser Mitgliedsgruppe zu verzeichnen. Damit hat sich der prozentuale Anteil der Firmenmitgliedschaften erstmals auf unter 10 % reduziert. Die Förderung weniger spektakulärer Wissenschaft liegt, selbst wenn sie, wie die Mitgliedschaft im Förderverein einer wissenschaftlichen Akademie, inanziell kaum ins Gewicht fällt, nicht mehr im Trend; un-ternehmen richten ihr Augenmerk heute vielmehr auf das Sponsoring medien- und publikumswirksamer Ereignisse, wie großer Kultur- und insbesondere Sportveranstaltungen.

Nachdem die Gesellschaft am 16. November 2009 die Harmonisie-rung von Berichts- und Kalenderjahr beschlossen hatte, fanden 2010 keine Sitzungen der Gesellschaft statt. Ebenso wurden keine Förder-mittel bewilligt. unternehmungen der Akademie wurden jedoch aus zweckgebundenen Spenden unterstützt.

Der jährliche Auslug der Gesellschaft fand am 13. oktober 2010 statt. Auf Anregung des Präsidenten hatte die Generalsekretärin eine Führung durch Schloss Hohenschwangau organisiert. Nach einem Mittagessen rundeten die Besichtigung der Annakapelle mit dem To-tentanz sowie der Krypta St. Mang und anschließend der Kirche St. Se-bastian mit dem Alten Friedhof und dem Grabdenkmal von Domenico Quaglio in Füssen das Programm ab. Auf der Rückfahrt konnten die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch der Wieskirche noch einen kurzen Besuch abstatten.

Wie immer erhielten die Mitglieder Einladungen zu allen Veranstal-tungen der Akademie, das Jahrbuch sowie die Zeitschrift Akademie Aktuell.

Dr. Wolfgang Sprißler

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Monumenta Germaniae Historica

Am 18. Januar hatten wir den Bayerischen Staatsminister für Wissen-schaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, zu Gast, der sich zwei Stunden Zeit nahm, um das Münchner Institut der MGH, seine Arbeitsweise und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich kennenzulernen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand bereits die er-heblich verschlechterte Haushaltslage des Freistaats Bayern, die nach Einschätzung des Ministeriums in den kommenden Jahren fühlbare Reduzierungen der inanziellen Zuwendung an die MGH nach sich ziehen wird und die Erschließung weiterer Geldquellen erforderlich macht. Vor diesem Hintergrund wurde wenige Tage später zusammen mit dem Bewilligungsbescheid für 2010 eine generelle Einstellungs-sperre verfügt, die die Funktionsfähigkeit des Instituts akut gefährdet und das ganze Jahr hindurch fortbestand.

Demgemäß konnte nur die durch Wegberufung von Prof. M. Mer-siowsky auf einen Lehrstuhl an der universität Innsbruck am 1. Feb-ruar freigewordene Stelle zum 1. April (gemäß einem bereits 2009 geschlossenen Arbeitsvertrag) mit Frau Prof. E. Goez (Passau) wieder-besetzt werden, die sich wie ihr Vorgänger hauptsächlich der Diplo-matik widmen wird. Dagegen blieb Dr. H. Schneider, der am 30. April nach 35-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand getreten ist, einstweilen ohne Nachfolger. Besonders fühlbar ist die in der Bibliothek durch das Ausscheiden von Frau Dipl. Bibl. N. Sinemus seit 1. April eingetretene Vakanz, die durch wechselnde Aushilfen überbrückt wird. Erst zum 1. November erfuhr das Institut wieder eine personelle Verstärkung in Gestalt von Dr. R. Zingg aus Zürich, der als Stipendiat des Schweize-rischen Nationalfonds für drei Jahre nach München gekommen ist. Von unschätzbarem Wert angesichts der trüben Perspektiven für den regulären Haushalt sind die Erträge der den MGH zugewandten Win-tererstiftung, der Arno-Borst-Stiftung sowie der von Prof. H. Hofmann begründeten Stiftung für Handschriftenforschung, die zwar keine Festanstellung von Personal erlauben, aber doch im Bereich der Sach-mittel manche Entlastung verschafen.

Neben dem von Bayern unterhaltenen Institut in München gründet die Leistung der Monumenta auf dem langfristigen Zusammenwirken mit den Akademien des deutschen Sprachraums, die eben deshalb mit Sitz und Stimme in der Zentraldirektion vertreten sind. In diesem Rah-men ist dankbar anzuerkennen, dass die großen Projekte an der Berlin-

356 Monumenta Germaniae Historica

Brandenburgischen, der Sächsischen und der Bayerischen Akademie planmäßig vorangeschritten sind und sich an der Nordrhein-Westfä-lischen Akademie die Vollendung des derzeitigen Gemeinschaftsvor-habens, der Ausgabe der Diplomata Kaiser Ludwigs des Frommen, für 2011 abzeichnet. An den Akademien in Göttingen und Heidelberg besteht nach längerer Pause Aussicht auf eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit, während sich die Mainzer Akademie darauf be-schränkt, dem in den Ruhestand getretenen Monumenta-Mitarbeiter die Sachmittelausstattung zu belassen. unverändert ist in Wien die Arbeit an den Diplomata Heinrichs VI. und Philipps von Schwaben aufgeteilt zwischen dem Institut für Österreichische Geschichtsfor-schung und dem Institut für Mittelalterforschung der Österreichi-schen Akademie. Auch die Zusammenarbeit mit der Israel Academy of Sciences and Humanities bei der gemeinsamen Reihe „Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland“ läuft weiter.

Insgesamt ist es mit vereinten Kräften gelungen, 2010 zwölf neue Titel, darunter sieben Editionen, auf den Markt zu bringen, die im Anhang zu diesem Bericht zusammengestellt sind. Dazu kommen wie üblich zwei Halbbände des Deutschen Archivs mit einem Be-sprechungsteil von inzwischen jeweils 300 Seiten. Zum Jahresende abgeschlossen werden konnte das seit 2004 von der DFG geförderte, in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek betriebene Projekt der retrospektiven Digitalisierung aller MGH-Editionen in Voll-texterfassung (http://www.mgh.de/dmgh).

An die Stelle der abgeschlossenen Projekte treten jedes Jahr neue Editionsvorhaben, über deren Aufnahme in unser Arbeitsprogramm die Zentraldirektion zu entscheiden hat. Auf den beiden Sitzungen des Berichtsjahres wurde beschlossen, die neue Institutsmitarbeiterin Prof. E. Goez mit der Bearbeitung der urkunden der stauischen Reichs-legaten in Italien und den nächsten Schweizer Stipendiaten mit einer Neuausgabe der Annales Sangallenses zu betrauen. Auf die Abteilung Scriptores bezogen sich gleich mehrere weitere Angebote, die akzep-tiert wurden: die Edition der Vita et miracula s. Symeonis Trevirensis durch Doz. Dr. T. Heikkilä (Helsinki), der Annales Palidenses durch Priv. Doz. Dr. B. Schütte (Halle), der Historia desponsationis et coronationis des Nikolaus Lankmann von Falkenstein durch Prof. A. Th. Hack (Jena) sowie des Evagatorium des Felix Fabri durch Prof. F. Reichert (Stutt-gart). Bereits zum Druck angenommen wurde die Ausgabe des Dia-logus de donatione Constantini von Eneas Silvius Piccolomini, die auf der Münchner Dissertation von Dr. D. Henderson beruht. Schließlich übernimmt Prof. K.-V. Selge (Berlin) nach seiner Ausgabe des Psalteri-um decem cordarum Joachims von Fiore auch die Edition von dessen Apokalypsenkommentar (im Rahmen einer Kooperation mit dem Isti-tuto storico italiano per il medio evo, Rom).

357Monumenta Germaniae Historica

Mit der Lage des Instituts und dem Stand der Arbeiten befass-te sich die Zentraldirektion auf ihrer Plenarversammlung, die am 4. und 5. März in München stattfand. unter dem Vorsitz des Präsiden-ten beteiligten sich die ordentlichen Mitglieder M. Borgolte (für die Berlin-Brandenburgische Akademie), J. Fried (zugleich für die Mainzer Akademie), W. Hartmann, H. Hofmann, W. Koch, Th. Kölzer (zugleich für die Nordrhein-Westfälische Akademie), P. Ladner, P. Landau (für die Bayerische Akademie), R. Lieberwirth (für die Sächsische Akademie), E. Müller-Mertens, F. Rexroth (für die Göttinger Akademie), P. Stotz und E. Wolgast (für die Heidelberger Akademie), während die Herren Brunner (Delegierter der Österreichischen Akademie), Fuhrmann und Reindel hatten absagen müssen. Die Versammelten wählten zu Korrespondie-renden Mitgliedern den Präfekten der Vatikanischen Bibliothek, Mons. Cesare Pasini, sowie Prof. A. Winroth (Yale university). Außerdem wur-de eine (alsbald vom Ministerium genehmigte) Änderung der Satzung beschlossen, wonach die Zuwahl eines neuen Mitglieds nicht erst nach dem 70., sondern bereits nach dem 65. Geburtstag eines ordent-lichen Mitglieds möglich wird (bei Wahrung von dessen Rechten). Die-se Regelung, die nicht für die Akademievertreter gilt, soll angesichts der bestehenden Altersstruktur des Gremiums Spielraum für baldige Zuwahlen schafen. Darüber hinaus wurde die Zentraldirektion nicht nur mit den misslichen Aussichten für die weitere Etatentwicklung konfrontiert, sondern auch mit dem Verlangen des Ministeriums, zwei Jahre vor dem Ablauf der Amtszeit des Präsidenten nicht die nach der Wahlordnung fällige Vorberatung über geeignete Nachfolgekandida-ten aufzunehmen, sondern sich zunächst mit der universität Mün-chen über die Modalitäten eines gemeinsamen Berufungsverfahrens zu verständigen. Da das mit der 1963 vom Freistaat Bayern genehmig-ten und seither praktizierten Satzung kaum zu vereinbaren wäre, die das exklusive Nominations- und Wahlrecht in die Hände der Zentraldi-rektion legt, erhoben sich sogleich Bedenken, die sich in der Folgezeit bei informellen Kontakten mit der zuständigen Fakultät in München bestätigten. In weiteren Verhandlungen mit dem Ministerium ließ sich immerhin erreichen, dass die Zentraldirektion später doch in das satzungsgemäße Wahlverfahren eintreten konnte, wozu sie sich am 22. und 23. oktober zu einer erneuten Plenarversammlung einfand. Dabei wurde Prof. W. Pohl (Wien) als neuer Delegierter der Österrei-chischen Akademie begrüßt; im übrigen war die Zusammensetzung der Runde dieselbe wie im März. Im Sinne der zuvor beschlossenen Satzungsänderung wurden vier neue ordentliche Mitglieder gewählt: Prof. M.-A. Aris (München), Prof. E. Bünz (Leipzig), Frau Prof. C. Märtl (München) und Prof. E. Tremp (St. Gallen/Freiburg Schw.). Nach aus-führlicher Debatte über die künftige Leitung der MGH fand sich eine hinreichende Mehrheit nur für einen Personalvorschlag, der dem

358 Monumenta Germaniae Historica

Ministerium mitgeteilt worden ist. Die endgültige Wahl soll auf der nächsten Jahressitzung im März 2011 stattinden.

Mehrfach waren die Monumenta im Berichtsjahr von Todesfällen betrofen. Besonders schmerzlich berührte kurz vor der März-Sitzung die Nachricht, dass Klaus Zechiel-Eckes, ordentliches Mitglied der Zentraldirektion seit 2007, am 23. Februar in Köln im Alter von bloß 50 Jahren einer plötzlichen schweren Krankheit erlegen war. Zu betrau-ern sind auch zwei Korrespondierende Mitglieder: Claudio Leonardi, Mittellateiner in Florenz, dort verstorben am 21. Mai im Alter von 84 Jahren, sowie Robert-Henri Bautier in Paris, ein international führen-der Diplomatiker, der am 19. oktober 88-jährig von uns gegangen ist. Durch einen plötzlichen Tod mit 73 Jahren verloren wir am 25. Sep-tember auch Paul-Gerhard Schmidt in Freiburg, ebenfalls mittellatei-nischer Philologe, dem die MGH Editionen von otlohs Liber visionum (1989) und des Liber revelationum Richalms von Schöntal (2009) ver-danken. Am 9. Dezember verstarb in Halle kurz vor dem 72. Geburts-tag Wolfgang Kirsch, der die Neuausgabe der Cronica Montis Sereni übernommen hatte.

über die laufenden Vorhaben der MGH wird vollständig im Jahres-bericht des Präsidenten im Deutschen Archiv informiert (zuletzt DA 66, 2010, S. I–XIV). Im Folgenden werden der Kürze halber nur die in nächster Zeit zu erwartenden Werke hervorgehoben.

Scriptores: Neben der Chronik Heinrichs von Diessenhofen, deren weit gediehenes Editionsmanuskript der frühere Schweizer Stipen-diat Dr. G. Modestin bis zum Abschluss seines aktuellen Forschungs-projekts über den Chronisten hinterlegt hat, ist zu rechnen mit den Editionen der Vita des Johannes von Gorze (durch Prof. P. Ch. Jacobsen, Köln), der jüngeren Translatio s. Dionysii aus Regensburg (durch Frau Dr. V. Lukas) sowie vor allem der Weltchronik Frutolfs von Michelsberg (durch Dr. Ch. Lohmer). – In der Reihe „Staatsschriften“ steht als nächs-tes Engelbert von Admont, De ortu et ine Romani imperii, bearbeitet von Dr. H. Schneider, an.

Leges: Dem Abschluss nahe ist die Sonderausgabe der Admonitio generalis Karls d. Gr. von 789 aus dem Nachlass von Prof. H. Mordek, besorgt durch Dr. M. Glatthaar (Freiburg i. Br.).

Diplomata: Vor dem Erscheinen steht die Ausgabe der urkunden der arnulingischen Hausmeier von Frau Prof. I. Heidrich (Bonn). Die bloßen Texte der Diplomata Kaiser Heinrichs V. von Prof. M. Thiel (Göt-tingen), ergänzt von Dr. A. Gawlik, sind provisorisch im Internet publik gemacht (http://www.mgh.de/ddhv/). Dem Abschluss nähert sich die Edition der urkunden Alfons’ von Kastilien als römischer König, bear-beitet von Dr. I. Schwab (München).

Epistolae: Als nächstes zu erwarten ist die Ausgabe des Briebuchs Wibalds von Stablo durch Frau Prof. M. Hartmann (München).

359Monumenta Germaniae Historica

Antiquitates: Prof. P. orth (Köln) steht vor dem Abschluss eines ers-ten Faszikels für Poetae 6/2 (Nachträge zur Karolingerzeit). Auch die Ausgabe der St. Galler Verbrüderungsbücher von Prof. D. Geuenich (Denzlingen) u. a. kann angekündigt werden. – In der Reihe „Quellen zur Geistesgeschichte“ steht die Ausgabe von Enea Silvios Dialogus (durch Dr. D. Henderson, München) vor dem Erscheinen.

Hebräische Texte: Als Band 2 zu erwarten ist die Edition der jüdi-schen Gemeindeordnungen aus Mainz, Worms und Speyer von Dr. R. Barzen (Trier).

Schriften: In der Drucklegung beinden sich M. Mersiowsky, Die ur-kunde in der Karolingerzeit (Band 60) und A. Becker, Papst urban II., Teil 3 (Band 19, 3).

Hilfsmittel: Weit gediehen ist ein Verzeichnis der handschriftlichen überlieferung der Werke des Hrabanus Maurus von Prof. R. Kottje (Bonn).

Rudolf Schiefer

Neuerscheinungen

Thomas Ebendorfer, Diarium sive Tractatus cum Boemis (1433–1436). Hrsg. von Harald Zimmermann (Scriptores rerum Germanicarum, Nova series 25). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

Die Konzilien Deutschlands und Reichsitaliens 1023–1059. Hrsg. von Detlev Jasper (Concilia 8). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

Die urkunden Friedrichs II. 1218–1220. Hrsg. von Walter Koch unter Mitwirkung von Klaus Höflinger, Joachim Spiegel und Christian Friedl (Diplomata regum et imperatorum Germaniae 14, 3). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

Die urkunden der lateinischen Könige von Jerusalem. Bearb. von Hans Eber-hard Mayer, altfranzösische Texte von Jean Richard. Teile 1–4. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

Die Kampanische Briefsammlung (Paris lat. 11867). Hrsg. von Susanne Tuczek (†) (Briefe des späteren Mittelalters 2). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Han-nover.

Pirmins Scarapsus. Hrsg. von Eckhard Hauswald (Quellen zur Geistesgeschich-te des Mittelalters 25). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

Konrad von Megenberg. Lacrima ecclesiae. Hrsg. von Katharina Colberg (Quel-len zur Geistesgeschichte des Mittelalters 26). Verlag Hahnsche Buchhand-lung, Hannover.

Mathias Lawo, Studien zu Hugo von Flavigny (Schriften 61). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

Jürgen Petersohn, Kaisertum und Rom in spätsalischer und stauischer Zeit. Romidee und Rompolitik von Heinrich V. bis Friedrich II. (Schriften 62). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

360 Monumenta Germaniae Historica

Rudolf Pokorny, Augiensia. Ein neuaufgefundenes Konvolut von urkundenab-schriften aus dem Handarchiv der Reichenauer Fälscher des 12. Jahrhunderts (Studien und Texte 48). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

Josef Ackermann, Das „Itinerarium Bernardi Monachi“. Edition – übersetzung – Kommentar (Studien und Texte 50). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Han-nover.

William J. Courtenay – Karl ubl, Gelehrte Gutachten und königliche Politik im Templerprozeß (Studien und Texte 51). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Han-nover.

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Verzeichnis der im Berichtsjahr erschienenen Druckschriften der Akademie

im Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C.H.Beck, Wilhelmstr. 9, 80801 München, Tel. 089 38189-0

Jahrbuch 2009. 2010. 528 S., zahlr. Abb., kt. 32,00 €.

Philosophisch-historische Klasse

Abhandlungen. Neue Folge

Heft 135: Kalliope Sarri, orchomenos IV. orchemenos in der mittleren Bronzezeit. 2010. 479 S., 8 Tabellen, 77 Tafeln, 7 Phototafeln, 51 Diagram-me, 12 Pläne, geb. 144,00 €.Heft 136: Cornelia Meyer-Stoll, Die Maß- und Gewichtsreformen in Deutschland im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Rolle Carl August Steinheils und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 2010. 305 S., kt. 76,00 €.Heft 137: Gunter Wenz (Hrsg.), Das Böse und sein Grund. Zur Rezep-tionsgeschichte von Schellings Freiheitsschrift 1809. 2010. 163 S., kt. 35,00 €.

Sitzungsberichte

Heft 1: Manfred Ullmann, Die Conclusio a minori ad maius im Arabi-schen (Beiträge des Klassischen Arabisch Nr. 19). 2010. 31 S., geh. 5,00 €.Heft 2: Detlef Liebs, Hojuristen der römischen Kaiser bis Justinian. 2010. 213 S., geh. 23,00 €.Heft 3: Peter Thiergen, Aufrechter Gang und liegendes Sein. Zu einem deutsch-russischen Kontrastbild. 2010. 99 S., geh. 11,00 €.

362 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Verzeichnis der im Berichtsjahr veröfentlichten wissenschaftlichen Arbeiten der ordentlichen Mitglieder der Akademie

Philosophisch-historische Klasse

Abkürzungen:

B = Bücher A I = Aufsätze in Zeitschriften und Sammelwerken A II = Veröfentlichungen für ein breiteres Publikum H I = Herausgeberschaften von Büchern und Sammelwerken H II = Herausgeberschaften von Zeitschriften und Reihen S = Sonstige wissenschaftliche Tätigkeit und Mitarbeit

Ballwieser Wolfgang

A I: Erbschaftsteuer und unternehmensbewertung. In: unternehmen zwi-schen Investitionsförderung und neuen steuerlichen Belastungen. Hrsg. v. H.G. Rautenberg. Stuttgart 2010, 155–165. – Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung. Abschnitt B 105. In: Beck’sches Handbuch der Rechnungslegung. Hrsg. v. H.-J. Böcking, G. Heymann, N. Pitzer u. E. Scheler. München 2009, 1–33. – Grundsätze der Aktivierung und Passivierung. In: Ebd., Abschnitt B 131, 1–26. – Latente Steuern. Konzeptionen und Entscheidungsnützlichkeit. In: Be-steuerung, Rechnungslegung und Prüfung der unternehmen. FS für Norbert Krawitz. Hrsg. v. H. Baumhof, R. Dücker u. S. Köhler. Wiesbaden 2010, 539–553. – Zus. mit G. Kurz, Ertragsteuern. In: Handbuch International Financial Reporting Standards 2010. Hrsg. zus. mit S. Hayn, F. Beine et al. Weinheim 62010, 749–788. – Zus. mit M. Dobler, Branchenspeziische Rechnungslegungsvorschriften. In: Ebd., 1051–1089 – Zus. mit R. Paarz, Checkliste zu Anhaltsangaben. In: Ebd., 1135–1202. – Zus. mit R. Paarz, Vergleichende Darstellung uS-GAAP/IFRS/HGB. In: Ebd., 1203–1242. – Zus. mit J. Wiese, Cost of Capital. In: Guide to Fair Value under IFRS. Hrsg. v. J.P. Catty. N. J. 2010, 129–150. – Netzbasierte unternehmen und Kapitalkosten. In: Ökonomie der Regulierung, Neue Spielregeln für Kapi-talmärkte und Netzindustrien. Hrsg. v. A. Picot u. M. Schenck. Stuttgart 2010, 183–198. – Was hat die umstellung auf IFRS ökonomisch bewirkt? In: IFRS und BilMoG, Herausforderungen für das Bilanz- und Prüfungswesen. Hrsg. v. K. Kü-ting, N. Pitzer u. C.-P. Weber. Stuttgart 2010, 139–155. – unternehmensbewer-tung zwischen Individual- und stilisiertem Marktkalkül. In: unternehmensbe-wertung, Theoretische Grundlagen, Praktische Anwendung, FS f. G. Mandl z. 70. Geburtstag. Hrsg. v. H. Königsmaier u. K. Rabel. Wien 2010, 63–81.

363Philosophisch-historische Klasse

H I: Zus. mit F. Beine, S. Hayn, V.H. Peemöller, L. Schruf et al., Handbuch Inter-national Financial Reporting Standards 2010, (vormals WILEY-Kommentar zur internationalen Rechnungslegung nach IFRS), Weinheim 62010.

H II: Mitherausgeber: Betriebswirtschaftliche Studien Rechnungs- und Fi-nanzwesen, organisation und Institution; zbf Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung; sbr Schmalenbach Business Review; EAR European Accounting Review.

S: Mitglied: DFG-Fachkollegium Wirtschaftswissenschaften. – Vorstand: Schmalenbach-Gesellschaft; Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. – Rezensionstätigkeit.

Beierwaltes WernerB: Platonismus und Idealismus (22004) Korean. übers. Seoul 2009, 408 S. – Plo-tin. über Ewigkeit und Zeit (Enneade III 7). übersetzt, eingeleitet und kommen-tiert von W.B. Frankfurt 52010, XIV, 319 S.

A I: Platons Metamorphosen in der Spätantike. In: News and Views (The Jour-nal of the International Academy for Philosophy, New Series), Vol. 2 No. 1. 2010, 10–45. – Venatio sapientiae: Das Nicht-Andere und das Licht. In: Mitteilungen und Forschungsbeiträge der Cusanus-Gesellschaft 32 (2010), 83–104.

Bierbrauer VolkerA I: Goten im osten und Westen: Ethnos und Mobilität am Ende des 5. und in der 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts aus archäologischer Sicht. In: Kölner Jahrbuch 43 (2010), 71–111. – Zur liturgischen Innenausstattung in Kirchen des Metropo-litansprengels von Aquileia im 5.–7. Jahrhundert. In: Bayerische Vorgeschichts-blätter 75 (2010), 197–226. – Archäologie der Goten – von ihren Anfängen bis 408. In: El Tiempo de los „Bárbaros“. Pervivencia y transformación en Galia e Hispania (ss. V-VI d. C.). Madrid 2010, 17–31.

Birus HendrikA I: Roman Jakobson (1896–1982). In: Klassiker der modernen Literaturtheorie. Von Sigmund Freud bis Judith Butler. Hrsg. v. M. Martínez u. M. Schefel. Mün-chen 2010, 127–147.

H I: Johann Wolfgang Goethe, West-östlicher Divan. Teilbd. 1 u. 2. Neue, völlig revidierte Ausgabe. Berlin 2010 (Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Ge-spräche, 1. Abt., Bd. 3; zugleich: Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 38).

Blossfeld Hans-PeterB: Zus. mit W. Bos, D. Lenzen, B. Hannover, H.-D. Daniel et al., Bildungsautono-mie: Zwischen Regulierung und Eigenverantwortung. Jahresgutachten des Aktionsrats Bildung 2010. Wiesbaden 2010.

A I: Zus. mit F. Schulz u. J. Skopek, Partnerwahl als konsensuelle Entscheidung. Das Antwortverhalten bei Erstkontakten im online-Dating. In: Kölner Zeit-schrift für Soziologie und Sozialpsychologie 62 (2010), 485–514. – Zus. mit Th. Schneider, G. Faust, H.-G. Roßbach, J. von Maurice et al., Konzeption und Design des Nationalen Bildungspanels – unter besonderer Berücksichtigung

364 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

des Elementar- und Primarbereichs. In: Zeitschrift für Grundschulforschung 3 (2010), 124–135. – Zus. mit L. Kleine, N. Birnbaum, M. Zielonka u. J. Doll, Aus-wirkungen institutioneller Rahmenbedingungen auf das Bildungsstreben der Eltern und die Bedeutung der Lehrerempfehlung. In: Journal für Bildungsfor-schung online 2 (2010), 72–93. – Love 2.0. A portrait of the Bamberg research project examining processes of mate choice on online dating sites. In: Dete-con Management Report 3 (2010), 6–7. – Liebe 2.0. Ein Portrait des Bamberger Forschungsprojekts zu Partnerwahlprozessen auf online-Kontaktbörsen. In: Detecon Management Report 3 (2010), 6–7. – Zus. mit Th. Bäumler, J. von Mau-rice u. H.-G. Roßbach, Das Nationale Bildungspanel (NEPS). Bildungsverläufe in formalen, non-formalen und informellen Lernumwelten. In: LJKE-Bayern, Info-Dienst 19 (2010), 14–15. – Zus. mit S. Buchholz u. D. Hofäcker, Life-course inequalities in the globalization process. In: Mobilities and inequality. Hrsg. v. T. ohnmacht, H. Maksim u. M.M. Bergmann. Surrey (uK) 2010, 51–73. – Ereignis-analyse. In: Handbuch Statistik, Methoden und Evaluation. Hrsg. v. H. Holling u. B. Schmitz. Göttingen et al. 2010, 642–648. – Zus. mit Th. Schneider u. J. von Maurice, Längsschnittdaten zur Beschreibung und Erklärung von Bildungsver-läufen. In: Bildungsverlierer. Neue ungleichheiten. Hrsg. v. G. Quenzel u. K. Hur-relmann. Wiesbaden 2010, 203–220. – Zus. mit I. Relikowski u. Th. Schneider, Primäre und sekundäre Herkunftsefekte beim übergang in das gegliederte Schulsystem: Welche Rolle spielen soziale Klasse und Bildungsstatus in Fami-lien mit Migrationshintergrund? In: Komparative empirische Sozialforschung. Hrsg. v. T. Beckers, K. Birkelbach, J. Hagenah u. u. Rosar. Wiesbaden 2010, 143–167. – Survival- und Ereignisanalyse. In: Handbuch sozialwissenschaftliche Datenanalyse. Hrsg. v. Ch. Wolf u. H. Best. Wiesbaden 2010, 995–1016. – Zus. mit M. Mills, How does globalization afect the life courses of young men and women in modern societies? In: A young generation under pressure? Hrsg. v. J.Ch. Tremmel. Berlin / Heidelberg 2010, 37–76. – Zus. mit S. Drobnic, Theoretical perspectives on couples’ careers. In: The life course reader. Individuals and so-cieties across time. Hrsg. v. W.R. Heinz, J. Huinink u. A. Weymann. Frankfurt a.M. / New York 2010, 338–369. – Zus. mit D. Hofäcker u. S. Buchholz, Globalisation, institutional ilters and changing life course. Patterns in modern societies: A summary of the results from the GLoBALIFE project. In: Social change and hu-man development. Concept and results. Hrsg. v. R.K. Silbereisen u. Xinyin Chen. London et al. 2010, 101–124. – Comparative life course research: A cross-natio-nal and longitudinal perspective. In: The craft of life course research. Hrsg. v. G.H. Elder, Jr. u. J.Z. Giele, New York / London 2010, 280–306.

Bobzin HartmutB: Der Koran. Aus dem Arabischen neu übertragen von H.B. unter Mitarbeit von K. Bobzin. München 2010 (Neue orientalische Bibliothek).

A I: The „Seal of the Prophets“: Towards an understanding of Muhammad’s Prophethood. In: The Qur’ān in Context. Historical and Literary Investigations into the Qur’ānic Milieu. Hrsg. v. A. Neuwirth, N. Sinai u. M. Marx. Leiden / Bos-ton 2010 (Texts and Studies on the Qur’ān 6), 565–583. – Friedrich Rückert: Der „orientalische“ Dichter und Philologe. In: Poeta philologus. Eine Schwellenigur im 19. Jahrhundert. Hrsg v. M.-G. Dehrmann u. A. Nebrig. Bern et al. 2010 (Pu-blikationen zur Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge 22), 67–82. – „Ihr seid die beste Gemeinde“ (3:110). Zum Aspekt der überlegenheitsansprüche am Beispiel der christlichen und islamischen Welt und wie wir damit umgehen.

365Philosophisch-historische Klasse

In: Islamverherrlichung. Wenn die Kritik zum Tabu wird. Hrsg. v. T.G. Schnei-ders. Wiesbaden 2010, 199–210. – Was ist „semitisch“? Anmerkungen zu Ernest Renan und seiner Sicht der Semitistik. In: Kritische Religionsphilosophie. Eine Gedenkschrift für Friedrich Niewöhner. Hrsg. v. W. Schmidt-Biggemann u. G. Tamer. Berlin / New York 2010, 357–375.

A II: Von Luther zu Rückert. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 14–17.

H I: Zus. mit S. Talay, Arabische Welt. Grammatik, Dichtung und Dialekte. Bei-träge einer Tagung in Erlangen zu Ehren von Wolfdietrich Fischer. Wiesbaden 2010.

H II: Mitherausgeber: Zeitschrift für arabische Linguistik; Rückert-Studien: Jahrbuch der Rückert-Gesellschaft e.V.; Diskurse der Arabistik; Arabische Stu-dien.

Borchardt KnutA I: Christoph Buchheim 18.4.1954–28.12.2009. Nachruf. In: Jahrbuch für Wirt-schaftsgeschichte 2010/2, 223–226.

S: Redaktionelle Mitarbeit: Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Max Webers. – Mitglied: Wiss. Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

Brenner MichaelB: In the Shadow of the Holocaust. The Changing Image of German Jewry after 1945. Washington 2010. – A Short History of the Jews. Princeton 2010. – Proph-ets of the Past. Interpreters of Jewish History. Princeton 2010.

A I: Jewish Culture in a Modern Ghetto: Theater and Scholarship Among the Jews of Nazi Germany. In: Jewish Life in Nazi Germany: Dilemmas and Re-sponses. Hrsg. v. F. Nicosia u. D. Scrase. New York 2010, 170–184. – Die Augsbur-ger Nachkriegsgemeinde. In: Die Augsburger Synagoge. Ein Bauwerk und seine Geschichte. Hrsg. v. B. Schönhagen. Augsburg 2010, 87–91.

A II: Religiöser Wiederaubau. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 10–13.

Bürge AlfonsA I: Savigny comparatiste: l‘exemple de la responsabilité à raison du risque. In: Annuaire de l’Institut Michel Villey, I, 2009. Paris 2010, 59–75. – Sklaven als Ge-samtgläubiger: überlegungen zur Quittung SB 14, 11624. In: FS für Rolf Knütel zum 70. Geburtstag. Heidelberg 2009, 119–129. – Lo schiavo (in)dipendente e il suo patrimonio. In: Homo, caput, persona. La costruzione giuridica dell’identità nell’esperienza romana. Dall’epoca di Plauto a ulpiano. Pavia 2010 (Pubblicazi-oni del CEDANT 6), 369–391.

H II: Mitherausgeber: Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und Antiken Rechtsgeschichte.

S: Membro: Consiglio Scientiico del CEDANT (Centro di studi e ricerche sui Di-ritti Antichi), Pavia.

366 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Büttner FrankB: Philipp otto Runge. München 2010, 128 S.

A I HörenSehen. Klänge in der Malerei der Renaissance und des Barock. In: Mit allen Sinnen. Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen in der Kunst. Hrsg. von A. Gottdang u. R. Wohlfarth. Leipzig 2010, 46–68. – Der Einzug des italie-nischen Barock in Bayern. In: Bayern und Italien. Kontinuität und Wandel ihrer traditionellen Bindungen. Hrsg. von H.-M. Körner u. F. Schuller. Lindenberg i.A. 2010, 174–207. – Art. „Perspektive“. In: Enzyklopädie der Neuzeit 9. Stuttgart 2009, Sp. 1021–1032. – Art. „Romantik. Kunst“. In: Enzyklopädie der Neuzeit 11. Stuttgart 2010, Sp. 355–365.

H I: Zus. mit H. Bauer u. B. Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. Freistaat Bayern, Regierungsbezirk oberbayern, Bd. 14: Ingolstadt und Landkreis Pfafenhofen. Bearb. von A. Bauer-Wild, C. Böhm, B. Sauerländer, C. Grimminger et al. München 2010, 304 S. – Zus. mit H. Bauer u. B. Rupprecht, Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. Freistaat Bayern, Regie-rungsbezirk oberbayern, Bd. 15. Gesamtregister Bd. 1–14: oberbayern. Bearb. von A. Bauer-Wild und C. Böhm, München 2010, 192 S.

S: Mitglied: SFB 573: Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit; Wis-senschaftliche Kommission für das Akademienprogramm der union der deut-schen Akademien; Bewilligungsausschuss des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG Wort.

Dreier HorstA I: Der freiheitliche Verfassungsstaat als riskante ordnung. In: Rechtswis-senschaft. Zeitschrift für rechtswissenschaftliche Forschung 1 (2010), 11–38. – Rechtskolumne. Staatsbildung als Vorgang der Konfessionalisierung. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 64 (2010), 429–433. – Rechtskolumne. Rätselhafter Doppelstaat: Ernst Fraenkels klassische Studie. In: Ebd., 1190–1196. – Zus. mit F.W. Graf u. J.J. Hesse, Staatswissenschaften und Staatspraxis: ein herausfordernd prekäres Verhältnis. In: Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften 8 (2010), 24–58. – Art. „Grundrechte“. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Lfg. 11. Hrsg. v. A. Cordes et al. Berlin 22010, Sp. 591–599. – Zus. mit F. Wittreck, Repräsentative und direkte Demokratie im Grundgesetz. In: Jahrbuch direkte Demokratie 2009. Hrsg. v. L.P. Feld, et al., Baden-Baden 2010, 11–39. – Art. „Rechtsstaat“. In: Enzyklopädie Philosophie. Hrsg. v. H.J. Sandkühler. Hamburg 2010, Bd. 3, 2265–2272. – Art. „Verfassung“. In: Ebd., 2867–2875. – Max Webers Postulat der Wertfreiheit in der Wissenschaft und die Politik. In: Wissenschaft und Politik. Hrsg. zus. mit D. Willoweit. Stuttgart 2010, 35–70. – Die deutsche Revolution 1918/19 als Fest-tag der Nation? Von der (un-)Möglichkeit eines republikanischen Feiertages in der Weimarer Republik. In: Tage der Revolution – Feste der Nation. Hrsg. v. R. Gröschner u. W. Reinhard. Tübingen 2010, 145–189. – über den Sinn der Wissen-schaft – eine Rekapitulation von Max Webers Wertfreiheitspostulat. In: Grenz-überschreitende Diskurse. Festgabe für Hubert Treiber. Hrsg. v. K. Waechter. Wiesbaden 2010, 149–167. – Zus. mit D. Willoweit, Zur Einführung. In: Wissen-schaft und Politik. Hrsg. zus. mit D. Willoweit. Stuttgart 2010, IX–XII.

H I: Grundgesetz. Kommentar. Supplementum 2010. Tübingen 22010. – Zus. mit F. Wittreck, Grundgesetz. Textausgabe mit sämtlichen Änderungen und ande-

367Philosophisch-historische Klasse

re Texte zum deutschen und europäischen Verfassungsrecht. Tübingen 52010. – Zus. mit D. Willoweit, Wissenschaft und Politik. Stuttgart 2010.

H II: Mitherausgeber: Würzburger Vorträge zur Rechtsphilosophie, Rechtstheo-rie und Rechtssoziologie; Grundlagen der Rechtswissenschaft; Die Öfentliche Verwaltung; Zeitschrift für Gesetzgebung; Zeitschrift für Staats- und Europa-wissenschaften; Zeitschrift für öfentliches Recht.

S: Mitarbeit: Evangelischer Hochschulbeirat der EKD. – Rezensionstätigkeit.

Drexl JosefA I: Real Knowledge is to Know the Extent of one’s own Ignorance. on the Con-sumer Harm Approach in IP-Related Competition Cases. In: Antitrust Law Jour-nal 76 (2010), 677–708. – Zus. mit Th. Jaeger, H. Grosse Ruse-Khan u. R.M. Hilty, Statement of the Max Planck Institute for Intellectual Property, Competition and Tax Law on the Review of Eu Legislation on Customs Enforcement of Intel-lectual Property Rights. International Review of Intellectual Property and Com-petition Law 47 (2010), 674–695. – Competition Law as Part of the European Constitution. In: Principles of European Constitutional Law. Hrsg. v. A. von Bog-dandy u. J. Bast. oxford 22010, 659–698. – In Favor of a Multi-Track Copyright System. In: Working within the Boundaries of Intellectual Property, Innovation Policy for the Knowledge Society. Hrsg. v. R.C. Dreyfuss, H. First u. D.L. Zimmer-man. oxford 2010, 157–176. – Quelques regards sur l’impact social du passage de l’économie informelle à l’économie formelle. In: D’une économie populaire à une économie iscalisée. Hrsg. v. G. Bakandeja wa Mpungu u. B. Remiche. Brüs-sel 2010, 193–199. – „Pay for Delay“ – Zur kartellrechtlichen Beurteilung streit-beilegender Vereinbarungen bei Pharma-Patenten. In: Sektorenuntersuchung Pharma der Europäischen Kommission – Kartellrechtliche Disziplinierung des Patentsystems? Hrsg. v. D. Stauder, St. Abel u. Th. Friede. Köln 2010, 13–28. – Immaterialgüterrechte zwischen Innovationsförderung durch Monopole und Wettbewerbsbeschränkung. In: Innovation und Wettbewerb, Referate des XLII. FIW-Symposions. Hrsg. v. Forschungsinstitut für Wirtschaftsverfassung und Wettbewerb e.V. Köln 2010, 21–50. – Zum Verhältnis von lauterkeits- und kar-tellrechtlicher Anknüpfung nach der Rom II-Vo. In: FS für Klaus J. Hopt zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. St. Grundmann, B. Haar, H. Merkt, P.o. Mülbert et al. Ber-lin / New York 2010, 2713–2732. – Internationales Recht gegen den unlauteren Wettbewerb. In: Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Bd. 11. Hrsg. v. R. Rixecker u. F.J. Säcker. München 52010, 1249–1343. – Internationales Immaterialgüterrecht. In: Ebd., 1344–1491. – Ronald Dworkin, ökonomische Eizienz und das Kartellrecht. In: Wettbewerbspolitik und Kartellrecht in der Marktwirtschaft – 50 Jahre FIW: 1960 bis 2010. Hrsg. v. Forschungsinstitut für Wirtschaftsverfassung und Wettbewerb e.V. Köln 2010, 175–192.

H II: Herausgeber: Münchner Schriften für Europäisches und Internationales Kartellrecht. – Mitherausgeber: International Review of Intellectual Property and Competition Law; MPI Studies on Intellectual Property, Competition and Tax Law; Schriftenreihe zum gewerblichen Rechtsschutz; Abhandlungen zum urheber- und Kommunikationsrecht; Schriftenreihe zum Wirtschaftsrecht La-teinamerikas; MIPLC Studies.

S: Geschäftsführender Direktor: Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht. – Vorsitzender des Managing Board: Munich

368 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Intellectual Property Law Center. – Gastprofessor: université de Paris 2 Pan-théon-Assas. – Vorsitzender: Academic Society for Competition Law. – Vizeprä-sident: Association Internationale de Droit Economique. – Mitglied: Board of Trustees des NEXA Center for Internet & Society, Politechnische universität Tu-rin. – Mitglied: Research Council of the World Trade Institute, universität Bern. – International Advisor: American Antitrust Institute.

Fikentscher WolfgangB: Law and Anthropology. outlines, Issues, Suggestions. online-Fassung. Mün-chen 2008, Bayerische Akademie der Wissenschaften – Abhandlungen N. F. Nr. 132. – Ergänzungen April 2009 mit Januar 2010, 42 S.

A I: Laudatio. In: Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist. Akademi-sche Feier zum 80. Geburtstag von Johannes Gründel. Hrsg. v. K. Hilpert. Reihe LMuniversum 8, München 2010: Archiv der LMu München, 12–14.

S: Mitglied: Arbeitsgruppen Ausbeutungsmissbrauch im nationalen und in-ternationalen Recht der Wettbewerbsbeschränkungen u. Wettbewerbsrecht der Entwicklungsländer; Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wett-bewerbs- und Steuerrecht; Humanwissenschaftliches Zentrum (HWZ) der universität München. – Faculty Member, Parmenides Center for the Study of Thinking, Elba/Italy and Munich. – Member, Planning and Programming Committee, Gruter Institute for Law and Behavioral Research, Portola Valley, CA, uSA. – Vorlesungs- und Prüfungstätigkeit an der Juristischen Fakultät der universität München (Rechtsanthropologie).

Folkerts MensoB: Zus. mit G.K. Michajlov, Graf Georg von Buquoy und die Dynamik der Syste-me mit veränderlichen Massen. Die Reise eines böhmischen Grundherrn und Naturforschers nach Paris (1815). Hrsg. zus. mit G.K. Michajlov unter Mitarbeit v. M. Buquoy. Augsburg 2010. x+304 S. – Nicolai de Cusa Scripta Mathemati-ca. Edidit Menso Folkerts. Hamburg 2010 (Nicolai de Cusa opera omnia XX), XLIII+294 S.

A I: Hubert L.L. Busard (1923–2007). In: Archives Internationales d’Histoire des Sciences 59 (2009) [2010], 609–618.

H II: Herausgeber: Boethius. Texte und Abhandlungen zur Geschichte der Ma-thematik und der Naturwissenschaften; Algorismus. Studien zur Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften. – Mitherausgeber: Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe; Arabic Science and Philosophy; Archive for His-tory of Exact Sciences; Istoriko-matematiceskie issledovanija; NTM; Sudhofs Archiv.

S: Mitglied: Nationalkomitee der Bundesrepublik Deutschland in der IuHPS, Division of History of Science; Executive Committee der International Com-mission on the History of Mathematics in der IuHPS/DHS; Kuratorium des Deutschen Museums. – Vorstandsmitglied: Münchener Zentrum für Wissen-schafts- und Technikgeschichte.

369Philosophisch-historische Klasse

Frey DieterA I: Zus. mit N. Aydin u. P. Fischer, Turning to God in the face of ostracism: Ef-fects of social exclusion on religiousness. In: Personality and Social Psychology Bulletin 36 (2010), 742–753. – Zus. mit P. Fischer, A. Ai, N. Aydin u. A. Haslam, The relationship between religious identity and preferred coping strategies: An examination of the relative importance of interpersonal and intrapersonal co-ping in Muslim and Christian faiths. In: Review of General Psychology 14 (2010), 365–381. – Zus. mit P. Fischer, J. Fischer u. N. Aydin, Physically Attractive Social Information Sources Lead to Increased Selective Exposure to Information. In: Basic and Applied Social Psychology 32 (2010), 340–347. – Zus. mit P. Fischer, J. Fischer, M. Such, M. Smyth et al., Causal Evidence that Terrorism Salience Increases Authoritarian Parenting Practices. In: Social Psychology 41 (2010), 275–279. – Zus. mit P. Fischer, J. Fischer u. S. Weisweiler, Terrorism as Collective Communication: The Collective Communication Model of Terrorism (CCMT). In: Social and Personality Psychology Compass 4 (2010), 692–703. – Zus. mit P. Fischer, J. Fischer u. S. Weisweiler, Selective exposure to information: How dif-ferent modes of decision making afect subsequent conirmatory information processing. In: British Journal of Social Psychology 49 (2010), 871–881. – Zus. mit P. Fischer, A. Kastenmüller u. T. Greitemeyer, Media violence and the self: The impact of personalized gaming characters in aggressive video games on aggressive behavior. In: Journal of Experimental Social Psychology 46 (2010), 192–195. – Bedingungen für Innovationen und Spitzenleistungen. In: RoI Di-alog 32 (2010), 20–21. – Zus. mit A. Lenz, Wert(e)los: Die wahren ursachen der Finanzkrise. In: Psychologie heute 9 (2010), 44–48. – Zus. mit A. Nikitopoulos, E. Traut-Mattausch, M. Förg u. E. Jonas, Führung in turbulenten Zeiten – Ak-zeptanz von Reformen als Kriterium erfolgreicher Arbeit – in Politik und Wirt-schaft. In: Zeitschrift Führung und organisation 79 (2010), 38–45. – Zus. mit A. Kastenmüller, P. Fischer, E. Jonas, T. Greitemeyer et al., Selective exposure: The impact of framing information search instructions as gains and losses. In: European Journal of Social Psychology 40 (2010), 837–846. – Zus. mit A. Kas-tenmüller, T. Greitemeyer, E. Jonas u. P. Fischer, Selective exposure: The impact of collectivism and individualism. In: British Journal of Social Psychology 49 (2010), 745–763. – Zus. mit R. Mendel, J. Hamann, E. Traut-Mattausch, M. Büh-ner et al., “What would you do if you were me”: A randomised trial of the in-luence of patient requests for information to guide treatment decisions. In: British Journal of Psychiatry 197 (2010), 441–447. – Zus. mit D. Niesta Kayser, T. Greitemeyer u. P. Fischer, Why Mood afects Help-Giving, but not Moral Coura-ge: Comparing Two Types of Prosocial Behavior. In: European Journal of Social Psychology 40 (2010), 1136–1157. – Zus. mit C. Peus, S. Braun u. S. Weisweiler, Kompetent führen, führend forschen? Professionalisierung der Führungskom-petenz an deutschen universitäten. In: organisationsentwicklung 1 (2010), 38–45. – Zus. mit C. Peus, R. Kerschreiter u. E. Traut-Mattausch, Ethics and Eco-nomic Success: Do They Contradict Each other or Belong Together? In: Ethics and Economic Success. Zeitschrift für Psychologie / Journal of Psychology 218, 4, (2010), 195–197. – Zus. mit C. Peus, R. Kerschreiter u. E. Traut-Mattausch, What is the Value? Economic Efects of Ethically-oriented Leadership. In: Ebd.,198–212. – Raus aus dem Hamsterrad. Lehren aus der Krise aus der Sicht eines Sozi-al- und Wirtschaftspsychologen. In: Expertenforum Mittelstand – erfolgreich aus der Krise. Hrsg. v. M. Beise u. u. Schäfer. München 2010, 59–85. – ohne Psychologie geht es nicht. über die Notwendigkeit, unsere Zukunft durch psy-chologisches Know-how mit zu gestalten. In: Neue Wege wagen: Innovation

370 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

in Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft. Hrsg. zus. mit R. oerter, H. Mandl, L. v. Rosenstiel u. K. Schneewind. Stuttgart 2010, 210–213. – Zus. mit L. v. Rosenstiel, Was fördert Innovation im unternehmen? In: Ebd., 107–137. – Zus. mit A. Lenz u. L. v. Rosenstiel, Schöpferische Zerstörung und zerstörerische Schöpfung. Wie Finanzinnovationen wesentlich zur internationalen Finanzkrise beitrugen. In: Ebd., 139–161. – Zus. mit R. Fisch u. L. v. Rosenstiel, Innovationen in der öfent-lichen Verwaltung Deutschlands sowie Erfolgsfaktoren und Stolpersteine bei Veränderungen in Verwaltungen. In: Ebd., 163–181. – Zus. mit S. Braun, J.S. We-sche u. R. Kerschreiter, Nichts ist praktischer als eine gute Theorie – Nichts ist theoriegewinnender als eine gut funktionierende Praxis: Zum Theorie-Praxis-Austausch in der Psychologie. In: Jenseits des Elfenbeinturms – Psychologie als nützliche Wissenschaft. Hrsg. v. u.P. Kanning, L. v. Rosenstiel u. H. Schuler. Göt-tingen 2010, 50–74. – Zus. mit A. Nikitopoulos, C. Peus, S. Weisweiler u. A. Kas-tenmueller, unternehmenserfolg durch ethikorientierte unternehmens- und Mitarbeiterführung. In: Führung.Macht.Sinn. Hrsg. v. u. Meier u. B. Sill. Regens-burg 2010, 604–623. – Zus. mit S. osswald, T. Greitemeyer u. P. Fischer, What is Moral Courage? Deinition, Explication and Classiication of a Complex Cons-truct. In: Psychology of Courage. Hrsg. v. C. Pury u. S. Lopez. Washington 2010, 149–164. – Zus. mit B. Pawlowska, S. Braun u. C. Peus, Academic leadership: The efect of leader-follower incongruence and cognitive processes on perceptions of leader adversity. In: When leadership goes wrong: Destructive leadership, mistakes and ethical failures. Hrsg. v. T. Hansbrough u. B. Schyns. Charlotte, NC, 479–512. – Zus. mit J.S. Wesche, D. May u. C. Peus, Leadership Corruption: Inluence factors, process and prevention. In: Ebd., 305–353. – Zus. mit E. Traut-Mattausch, S. Guter u. E. Jonas, Welche Bürger zeigen Widerstand gegenüber politischen Reformen? ungerechtigkeitssensibilität im Fokus. In: Sozialpsycho-logie und Ökonomie. Hrsg. v. E.H. Witte u. T. Gollan. Lengerich 2010, 144–155.

A II: Zus. mit A. Lenz, Arroganz und Sorglosigkeit. Das Desaster der Landesban-ken hat viele ursachen. Eine wirtschaftspsychologische Betrachtung. In: Süd-deutsche Zeitung vom 7.6.2010, S. 18. – Zus. mit P. Kirchhof, R. Stürner u. T. Bau-er, Podiumsdiskussion. Rotarisches Symposium am 25.7.2009: Die Finanzkrise – Ein Weg zur Erneuerung von Marktwirtschaft und Verfassungsstaat. Hrsg. vom RC Schliersee. Miesbach 2010, 95–140.

H II: Mitherausgeber: Ethics and Economic Success. Zeitschrift für Psychologie – Journal of Psychology 218 (2010), 4.

Gneuss HelmutH II: Mitherausgeber: Anglo-Saxon England; Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte; Texte und untersuchungen zur Englischen Philologie (Münchener universitätsschriften).

S: Mitglied: International Advisory Committee für das Dictionary of old English beim Centre for Medieval Studies, university of Toronto; International Advisory Committee: Prosopography of Anglo-Saxon England. – Vice-President: Henry Bradshaw Society for the editing of rare liturgical texts. – Rezensionstätigkeit.

Graf Friedrich WilhelmA I: Propheten moderner Art? Die Intellektuellen und ihre Religion. In: Aus Po-litik und Zeitgeschichte [Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament“] 40 (4.

371Philosophisch-historische Klasse

oktober 2010), 26–31. – Zus. mit H. Dreier u. J.J. Hesse: Staatswissenschaften und Staatspraxis: ein herausfordernd prekäres Verhältnis. In: Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften 1 (2010), 24–58. – Kein steiles Zeugnis. In: Denk ich an Deutschland 2010 [Beilage zur Konferenz der Alfred Herrhausen Gesellschaft und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung], 21f. – God’s Anti-Liberal Avant-Garde: New Theologies in the Weimar Republic. In: GHIL Bulletin, XX-XII/2 (2010), 3–24. – Einleitung: Vom eigenen Glück des Alters. In: über Glück und unglück des Alters. Hrsg. v. F.W. Graf. München 2010, 7–17. – Eschewing Images of Man: Against Anthropological Reductionism in Bioethics. In: Gen-Ethics and Religion. Hrsg. v. G. Pleiderer, G. Brahier u. K. Lindpaintner. Basel 2010, 52–59. – Art. „Seiler, Georg Friedrich“. In: Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissen-schaften 24, Berlin 2010, 193–194. – Art. „Smend: 1) [Rudolf]“. In: Ebd., 509. – Art. „Spangenberg, August Gottlieb“. In: Ebd., 628–629. – Art. „Säkularisierung“. In: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 11, Stuttgart / Weimar 2010, Sp. 525–542. – Ig-naz von Döllinger (1799–1890). In: Münchener Historiker zwischen Politik und Wissenschaft. 150 Jahre Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-uni-versität. Hrsg. v. K. Weigand. München 2010, 57–77. – Zus. mit F. Voigt, Trans-formationen der Religionsforschung. Zur Einleitung. In: Religion(en) deuten. Transformationen der Religionsforschung [ = Troeltsch-Sudien. Neue Folge, Bd. 2]. Berlin / New York 2010, 1–8. – Zus. mit L. Akün, D. Diner u. W. Schäuble, „Wir müssen lernen, mit fundamentalen Konlikten gelassener umzugehen.“ – Ein Trialog zu Religion und Pluralismus. In: Der Westen und seine Religionen. Was kommt nach der Säkularisierung. Hrsg. von C. Peters u. R. Löler. Freiburg i.Br. 2010, 32–51. – Zus. mit N. Kermani, Religiöse und ästhetische Kommunikation. Ein Dialog. In: Ebd., 197–212. – Einleitung. In: Ernst Troeltsch. Rezensionen und Kritiken (1915–1923) [Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausgabe, Bd. 13], Berlin / New York 2010, 1–27.

A II: Moral ist keine Religion. Der Protestantismus, der Fall einer deutschen Bi-schöin und der Verlust von unterscheidungen. In: Neue Züricher Zeitung 52 (4. März 2010), 17. – Klöster antimoderner Ganzheitlichkeit. In: FAZ 65 (18. März 2010), 8. – Was wird aus den Kirchen? In: FAZ 77 (1. April 2010), 35–36; erneut gedruckt: Die Kirchen als Problem. In: mut. Forum für Kultur, Politik und Ge-schichte 512 (2010), 16–29; Evangelischer Kirchenbote 21 (23. Mai. 2010), 10–11; Evangelische Sonntags-Zeitung 21 (23. Mai 2010), 16–17. – „Wir erleben ein Ver-sagen von kirchlichem Führungspersonal.“ In: Journal [Wochenendbeilage der Kieler Nachrichten] (8. Mai 2010), 8. – Der deutsche Konfessionsteppich. In: Fo-rum. Das Magazin des Augustinum, 56. Jahrgang, Dezember 2010, 8–13. – Wir beten an den Kuschelgott. In: Focus 51 (20. Dezember 2010), 58–59. – Kampf gegen die Moderne. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 20–23.

H I: Herausgeber: über Glück und unglück des Alters. München 2010. – Mit-herausgeber: Religion(en) deuten. Transformationen der Religionsforschung [Troeltsch-Studien. Neue Folge, Bd. 2], Berlin / New York 2010. – Ernst Troeltsch. Rezensionen und Kritiken (1915–1923) [Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausga-be, Bd. 13], Berlin / New York 2010.

H II: Herausgeber: Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft. – Mitheraus-geber: Ernst Troeltsch. Kritische Gesamtausgabe; Troeltsch-Studien, Neue Fol-ge; Journal for the History of Modern Theology / Zeitschrift für Neuere Theolo-

372 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

giegeschichte; Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften / Journal für Comparative Gouvernment and European Policy.

S: Präsident: Ernst-Troeltsch-Gesellschaft. – Mitglied: Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte; 19th-Century-Theology-Group der American Academy of Re-ligion; Fachgruppe Systematische Theologie in der Wissenschaftlichen Gesell-schaft für Theologie; Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte; Bewilligungs-ausschuss der VG Wort. – DFG: Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der „Forschergruppe zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft von den 1920er bis in die 1970er Jahre“. – Rezensionstätigkeit: Zeitschrift Kulturaus-tausch; Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte; Zeitschrift für Internatio-nale Perspektiven; Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften / Journal for Comparative Gouvernment and European Policy; Zeitschrift für Historische Forschung; Historische Zeitschrift. –Zahlreiche Rezensionen und Texte als ständiger freier Mitarbeiter der FAZ, NZZ und SZ.

Häberle PeterB: Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen. Tübingen 2010, VII–X, 246 S.

A I: Methoden und Prinzipien der Verfassungsinterpretation – ein Problemkatalog. In: Revista de Derecho Constitucional Europeo, Año 7 (2010), Numero 13, 3–15. – Kommentar zu Art. 6 BV. In: Verfassungsvergleichung in europa- und weltbürgerlicher Absicht. Berlin 2010, 136–144. – Rechtswissenschaften als Lebensform. In: Ebd., 275–284. – Menschenwürde und pluralistische Demokratie – ihr innerer Zusammenhang. In: Ebd., 80–92. – Nationales Verfassungsrecht, regionale „Staatenverbünde“ und das Völkerrecht als universales Menschheitsrecht: Konvergenzen und Divergenzen. In: Ebd., 231–243. – Menschenrechte und Globalisierung. In: Ebd., 256–261. – Neue Horizonte und Herausforderungen des Konstitutionalismus. In: Ebd., 61–79. – Rechtskultur und Entwicklung. In: Ebd., 44–255. – Die deutsche universität darf nicht sterben – Ein Thesenpapier aus der Provinz. In: Ebd., 306–309. – Vermachtungsprozesse in nationalen Wissenschaftlergemeinschaften, insbesondere in der deutschen Staatsrechtslehre. In: Ebd., 291–305. – Verfassungsgerichtsbarkeit in der ofenen Gesellschaft. In: Ebd., 121–135. Auch in: A.R. Tavares et al., Estado constitucional e organização do poder. Porto Alegre 2010, 123–141. – Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen und ein Konzept der Vorlesung „Rechtsphilosophie“ (3. Folge). In: FS Mendes. Rio de Janeiro 2010, 327–336. – Kommunale Selbstverwaltung unter dem Stern des Gemeineuropäischen Verfassungsrechts. In: JöR 58. Tübingen 2010, 301–315. – Das retrospektive Lissabon-urteil als versteinernde Maastricht-II-Entscheidung. In: Ebd., 317–336. – Das europäische Georgien. In: Ebd., 409–417. – Konstitutionelles Regionalismus-Recht – die neuen Regionalstatute in Italien. In: Ebd., 443–616. – Gemeineuropäisches Verfassungsrecht. In: Die unionsgrundordnung. Hrsg. v. D.T. Tsatsos. Berlin 2010, 181–219. – Die europäische Verfassung. Wandel von der Markt- und Werteordnung? In: Ebd., 221–231. – Einleitung zu: Entstehungsgeschichte der Artikel des GG, Neuausgabe JöR 1. Tübingen 2010, V–XXVI. – Eine Festschrift als Spiegel der Rechtswissenschaft. In: Leipziger universitätsreden. Leipzig 2010, 23–30. – Das GG als „Exportgut“ im Wettbewerb der Rechtsordnungen, 60 Jahre Bonner Grundgesetz – eine geglückte Verfassung? Hrsg. v. C. Hillgruber u. C. Waldhof.

373Philosophisch-historische Klasse

Bonn 2010, 173–203. – Der Sinn von Verfassungen in kulturwissenschaftlicher Sicht [Portug. übers.]. In: Revista Pensamiento Juridico N° 28 (2010), 17–42. – Interview Constituição Aberta. In: Extado de Direito Nr. 27, 1 (2010), 14–15.

A II: Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen. Tübingen 2010. – Das GG als „Exportgut“ im Wettbewerb der Rechtsordnungen, 60 Jahre Bon-ner Grundgesetz – eine geglückte Verfassung? Hrsg. v. C. Hillgruber u. C. Wald-hof. Bonn 2010, 173–203.

H II: Herausgeber: Jahrbuch des öfentlichen Rechts. – Mitherausgeber: Archiv des öfentlichen Rechts.

S: Geschäftsführender Direktor: Bayreuther Institut für Europäisches Recht und Rechtskultur sowie Forschungsstelle für Europäisches Verfassungsrecht. – Ehrenpräsident: Centre for European Constitutional Law (Athen); Peter-Häber-le-Stiftung, St. Gallen. – Internationales Kolloquium in Rom. – Gastprofessor: Granada. – Rezensionstätigkeit.

Hartmann Jens-uweA I: Der unbekannte Buddhismus. In: epoc. Spektrum der Wissenschaft 1 (2010), 14–23. – The Vinaya Between History and Modernity: Some General Relections. In: Dignity and Discipline: Reviving Full ordination for Buddhist Nuns. Hrsg. v. T. Mohr u. J. Tsedroen. Somerville 2010, 23–28. – Zus. mit K. Wille, Apotropäisches von der Seidenstraße: eine zweite „Löwenhandschrift“ In: AJANTA. FS for Di-eter Schlinglof on the occasion of his Eightieth Birthday. Hrsg. v. E. Franco u. M. Zin. Vol. I, Lumbini 2010, 365–388. – The Schøyen Collection in Context. In: Traces of Gandharan Buddhism. An Exhibition Catalogue of Ancient Buddhist Manuscripts in the Schøyen Collection. Hrsg. v. J. Braarvig u. F. Liland. oslo / Bangkok 2010, xxvi–xxvii.

A II: Gandhara – wo Zeus und Buddha sich begegnen. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 24–27.

H I: Zus. mit H. Franke u. T. Höllmann, Wörterbuch der tibetischen Schriftspra-che, Lieferungen 9–12, München 2010. – Sanskrit-Wörterbuch der buddhisti-schen Texte aus den Turfan-Funden, 23. Lieferung. Göttingen 2010.

H II: Mitherausgeber: Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache; Indica et Ti-betica. Monographien zu den Sprachen und Literaturen des Indo-Tibetischen Kulturraumes; Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte aus den Turfan-Funden und der kanonischen Literatur der Sarvastivada-Schule.

S: Gastprofessur: university of California, Berkeley.

Heitmann AnnegretB: Zus. mit H. Eglinger, Landnahme. Anfangserzählungen in der skandinavi-schen Literatur um 1900. München 2010 (Anfänge 3), 192 S.

A I: En klassiker revisited: Peer E. Sørensens ›Vor tids temperament‹. In: Kultur & klasse 110 (2010), 179–184. – Der Aphorismus als Existenzform. Søren Kier-kegaards „Diapsalmata“. In: Romantik im Norden. Hrsg. zus. mit H. Roswall Laursen. Würzburg 2010 (Stiftung für Romantikforschung LI), 231–250. – Zus. mit H. Roswall Laursen, Einführung. In: Ebd., 9–16. – Einführungen zu: Poul Martin Møller, Søren Kierkegaard, Arne Garborg, Vilhelm Ekelund, Jacob Palu-

374 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

dan, Soya, Poul Henningsen, olav H. Hauge, Henrik Tikkanen, Suzanne Brøgger. In: Konfetti, Splitter, Taschenwolle. Skandinavische Aphoristik. Hrsg. zus. mit. A Doll. Münster 2010, 24–25, 38–39, 52–53, 72–73, 120–121, 132–133, 144–145, 170–171, 182–183, 220–221.

H I: Mitherausgeberin: Konfetti, Splitter, Taschenwolle. Skandinavische Apho-ristik; Romantik im Norden.

Henrich DieterB: Selbstbewusstsein und Gottesgedanke – ein Symposium über Philosophi-sche Theologie mit Dieter Henrich. Hrsg. v. R. Langthaler et al., Mit neun Auf-sätzen von D.H. Wien 2010, 314 S. – Hegel im Kontext – mit einem Nachwort zur Neuaulage. Berlin 2010, 229 S.

A I: Die Sekundenphilosophie. In: Zeitschrift für Ideengeschichte 3 (2010), 5–21; Auch in: Glanzlichter der Wissenschaft. Hrsg. vom Deutschen Hochschulver-band 2010, 53–64. – Wenn es in einem Jahrhundert zwei große Philosophen gibt, ist es schon viel. [Bulgarisch). In: Kultura, LIV, 9, 7a/b. – Zum Tod von Ri-chard Kuhns. In: Information Philosophie 5 (2010), Sp. 128 a/b. – Margherita von Brentano – eine Collage. Hrsg. v. I. Nachum u. S. Neiman. Göttingen 2010, 46–48, 473–478, 501–502.

Höfele Andreas A I: The Rebirth of Tragedy, or No Time for Shakespeare (Germany, 1940). In: Re-naissance Drama New Series 38. Hrsg. v. W.N. West. Evanston 2010, 251–268. – Shakespeares Macbeth: Menschentheater und Bärenhatz. In: Große Werke der Literatur, Bd. XI. Hrsg. v. G. Butzer u. H. Zapf. Tübingen 2010, 35–49. – The Place of the Human: Shakespeare’s Stage and the Bear Garden. In: Speaking Pictures. Hrsg. v. V.M. Vaughan, F. Cioni u. J. Bessell. Cranbury 2010, 46–59. – Kannibale und Tier: Figurationen des (un)Menschlichen in Shakespeares Rachetragödi-en. In: Moralistik. Hrsg. v. R. Behrens u. M. Moog-Grünewald. Paderborn 2010, 83–117.

H: Mitherausgeber: Poetica.

S: Präsident: Deutsche Shakespeare-Gesellschaft. – Sprecher: SFB 573: Plura-lisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit. – Forschungsprofessur: LMu-excellent. – Mitglied: Vorstand Center for Advanced Studies, LMu; Executive Committee International Shakespeare Association; Advisory Board Shakes-peare Survey.

Höllmann Thomas o.B: Schlafender Lotos, trunkenes Huhn: Kulturgeschichte der chinesischen Kü-che. München 2010, 256 S.

A I: Zus. m. T. Törbat et al., A Rock Tomb of the Ancient Turcic Period in the Zhar-galant Khairkhan Mountains in Mongolia: Apreliminary Report. In: Current Archaeological Research in Mongolia. Hrsg. v. J. Bemmann et al. Bonn 2010, 365–384.

H I: Zus. mit H. Franke u. J.-u. Hartmann, Wörterbuch der tibetischen Schrift-sprache, Lieferungen 9–12, München 2010.

375Philosophisch-historische Klasse

H II: Herausgeber: Asiatische Forschungen. – Mitherausgeber: Saeculum; South China and Maritime Asia; Lun Wen; Menschen und Kulturen; Münche-ner ostasiatische Studien; Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache. – Wis-senschaftlicher Beirat: Antike Welt; Nanfang Minzu Kaogu; Stepnye Narody Evrazii – Steppenvölker Eurasiens; oriens Extremus; Zeitschrift für Archäolo-gie Außereuropäischer Kulturen.

S: Mitglied: Karakorumkommission und Buddhismuskommission der Heidel-berger Akademie der Wissenschaften; Wissenschaftlicher Beirat des Instituts für Han-Kunst der Peking universität; Internationales Liangzhu-Forschungs-zentrum in Hangzhou; Vorstand der Carl Friedrich von Siemens Stiftung; Wissenschaftliche Kommission der union der deutschen Akademien der Wis-senschaften (stv. Vorsitzender); Kommission für die Archäologie Außereuropä-ischer Kulturen des Deutschen Archäologischen Instituts; Strategieausschuss der LMu; Strukturbeirat der Philosophischen Fakultät der universität zu Köln; Graduiertenkolleg Formen von Prestige in Kulturen des Altertums.

Hose MartinB: Euripide. Poetul Pasiunilor. Iasi 2010 (Bibliotheca Classica Iassiensis), 304 S.

A I: „Rückzug ins Private“? Zu einer vermeintlichen Signatur hellenistischer Li-teratur. In: Hermes 138 (2010), 403–418. – Die orestie des Aischylos – die Götter, das Recht und die Stadt. In: Die Griechische Welt. Erinnerungsorte der Anti-ke. Hrsg. v. E. Stein-Hölkeskamp u. K.-J. Hölkeskamp. München 2010, 418–434, 648–650.

A II: Verbindende Philologie. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 50–51. – Sir Henry Chadwick. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2009. München 2010, 231–232.

H II: Mitherausgeber und Schriftleiter: Gnomon. Kritische Zeitschrift für die ge-samte Altertumswissenschaft. – Mitherausgeber: Classica Monacensia; Editi-on Antike; PLEKoS.

S: Vorsitzender: Senat der LMu. – Stellvertr. Vorsitzender: Hochschulrat der LMu.

Koch WalterB: Monumenta Germaniae Historica, Diplomata regum et imperatorum Ger-maniae XIV/3: Die urkunden Friedrichs II. 1218–1220. Bearb. unter Mitwirkung von K. Hölinger, J. Spiegel u. Ch. Friedl. Hannover 2010, XCI, 869 S. und 32 Ta-feln (mit 34 Abb.). – Zus. mit Ch. Friedl: Kaiser- und Königsurkunden der Staufer (1138–1268) (Digitale urkundenbilder aus dem Marburger Lichtbildarchiv älte-rer originalurkunden 4), Leipzig 2010 (Tafelwerk mit 35 Tafeln).

A I: Peter Acht (1911–2010). In: ZBLG 73/3 (2010), 851–855. – The gotic script in inscriptions. origin, characteristics and evolution. In: Las inscripciones góticas. Il Coloquio Internacional de Epigrafía Medieval. León del 11 all 15 de septiembre 2006. Hrsg. v. M.E. Martin López u. V. García Lobo. León 2010, 9–27. – Epigra-phisches zur Schedelschen Weltchronik. In: Die Leidenschaft des Sammelns. Streifzüge durch die Sammlung Woldan. Hrsg. v. G. Holzer, Th. Horst u. P. Svatek, (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Kl., Edition Woldan 3/2), Wien 2010, 365–385. – Epigraphics. In: Handbook of Medieval Studies.

376 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Terms-Methods-Trends. Hrsg. v. A. Classen. Berlin / New York 2010, 489–506. – Kaiser Friedrich II. und seine Herrschaft. Zur Edition seiner urkunden. In: Nulla historia sine fontibus. FS für R. Härtel zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. A. Thaller, J. Gießauf u. G. Bernhard (Schriftenreihe des Instituts für Geschichte 18), Graz 2010, 263–277.

A II: Die Edition der urkunden Kaiser Friedrichs II. In: Akademie Aktuell 2 (2010), 34–35.

H II: Mitherausgeber: Archiv für Diplomatik 56.

S: Edition der urkunden Kaiser Friedrichs II. (im Auftrag der MGH). – Mitglied: Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica; Interakademische Kommission des deutschen Inschriftenwerkes; Commission Internationale de Diplomatique; Comité International de Paléographie Latine; Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; Vorstand des Verbandes für orts- und Flurnamenforschung in Bayern; Comité cientiico der „Estudios Humanisticos. Historia, Revista de la Facultad de Filosoia y Letras“ der universität León; Comitato Scientiico der „Scripta. International Journal of Paleography and Codicology“.

Konrad ulrichA I: „Die heiligen Schauer der Tonkunst“. Zum geistlichen Schafen otto Nico-lais. In: Musik und Kirche (2010), 188–191. – Kirchenmusik und Geistliche Mu-sik als Idee und Wirklichkeit. In: Kirchenmusik in der Diözese Würzburg – Stu-dien und Quellen vom 16. bis 20. Jahrhundert. Hrsg. v. u. Konrad. Würzburg 2010 (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg LXIV), 13–39. – La clemenza di Tito von Wolfgang Amadé Mozart. Krönungsoper, Allegorie, Dramma per musica. In: Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesellschaft 2009, Bonn 2010, 15–27. – Schnittpunkte europäischer Musik. London, Wien, Berlin – Händel, Haydn, Mendelssohn. In: Händel-Jahr-buch 56 (2010), 17–37. – Art. „Mozart, (Joannes Chrysostomus) Wolfgang Theo-philus [Amadeo, Amadé, Amadeus]“. In: Das Haydn-Lexikon. Hrsg. v. A. Raab. Laaber 2010, 516–522.

A II: Musikgeschichte in Zusammenhängen. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 50– 51.

H I: Zus. mit D. Kirsch, Kirchenmusik in der Diözese Würzburg – Studien und Quellen vom 16. bis 20. Jahrhundert. Würzburg 2010 (Quellen und Forschun-gen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg LXIV).

S: Mitglied: Wissenschaftliche Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-universität Frankfurt. – Vorsitzender: Sektion für Musikwissenschaft, Görres-Gesellschaft; Akademie für Mozart-Forschung der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg; Robert-Schumann-Forschungsstelle e.V. Düsseldorf; Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft Würzburg – Stellvertretender Vorsitzen-der: Musikgeschichtliche Kommission Kassel; Gesellschaft zur Förderung der Arnold Schönberg-Gesamtausgabe – Vorstandsmitglied: Gesellschaft für Mu-sikforschung. – Rezensionstätigkeit.

Kunitzsch PaulB: Zus. mit R. Lorch, Theodosius, Sphaerica: Arabic and Medieval Latin Transla-tions. Hrsg. zus. mit R. Lorch. Stuttgart 2010 (Boethius 62), VIII, 431 S.

377Philosophisch-historische Klasse

Landau PeterB: Grundlagen und Geschichte des evangelischen Kirchenrechts und des Staatskirchenrechts. Tübingen 2010 (Jus Ecclesiaticum 92), 476 S. . – Summar „Monumenta Iuris Canonici“, Serie A, Corpus Glossatorum Bd. 5 Magistri Hon-orii Summa „De Iure Canonico Tractaturus“ tom. I, edd. R. Weigand †, P. Landau, W. Kozur; adll. St. Haering, K. Miethaner-Vent, M. Petzolt. Città del Vaticano 2004.

A I: Interview. Der Missbrauchskandal in der katholischen Kirche und das Kir-chenrecht. In: NJW 18 (2010), 14–16. – Die Dekretsumme Fecit Moyses taberna culum – ein weiteres Werk der Kölner Kanonistik. In: ZRG (Kan. Abt.) 96 (2010), 602–608. – Gratian. In: HRG 22010, Sp. 530–533. – Art. „Seydel, Max von“. In: Neue Deutsche Biographie 24. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2010, 288–289. – Art. „Siche-rer, Hermann von“. In: Ebd., 307–308.– Art. „Singer, Heinrich“. In: Ebd., 458–459. – Art. „Smend, Carl Friedrich“. In: Ebd., 510–511.– Wieackers Konzept einer neu-eren Privatrechtsgeschichte: Eine Bilanz nach 40 Jahren. In: Franz Wieacker. Historiker des modernen Privatrechts. Hrsg. v. o. Behrends u. E. Schumann. Göttingen 2010, 49–74. – Gérard Pucelle und die Dekretsumme Reverentia Sa-crorum Canonum: Zur Kölner Kanonistik im 12. Jahrhundert. In: Mélanges en l’honneurs d’Anne Lefebvre-Teillard. Hrsg. v. B. d’Alterroche, F. Demoulin-Anzary, o. Descamps u. F. Roviny. Paris 2010, 623–638. – Die Ermordung des Königs Phi-lipp von Schwaben in Bamberg am 21. Juni 1208. Rechtsgeschichtliche Fragen zum ersten deutschen Königsmord. In: Päpste, Privilegien, Provinzen. Beiträge zur Rechts- und Landesgeschichte. FS für Werner Maleczek zum 85. Geburts-tag. Hrsg. v. J. Gießauf, R. Meraner u. M.P. Schonnack. München 2010, 229–244.

H II: Münchner universitätsschriften, Juristische Fakultät, Abhandlungen zur Juristischen Grundlagenforschung. – Norm und Struktur, Studien zum sozia-len Wandel im Mittelalter und Früher Neuzeit. – Bulletin of Medieval Canon Law.

S: President: Stephen-Kuttner-Institute of Medieval Law.

Lepsius oliverA I: La science du droit public et la démocratie. Quelles sont les tâches de la science du droit dans un ordre juridique démocratiquement élaboré? In: Jus Politicum. Revue de droit politique, Nr. 2 (2010): Autour de la notion de cons-titution, 141–164; auch in: http://www.juspoliticum.com/La-science-du-droit-public-et-la.html. – Einschränkung der Meinungsfreiheit durch Sonderrecht. In: JuRA (2010), 527–535. – überdokumentiert. Zu Reinhard Mehrings Biogra-phie von Carl Schmitt, „Aufstieg und Fall“. In: Rechtsgeschichte 17 (2010), 226–228. – Der Einluß des ökonomischen Denkens auf die Rechtsvergleichung: In: Zs. für Vergleichende Rechtswissenschaft 109 (2010), 327–347. – Hat die Europäisierung des Verwaltungsrechts Methode? oder: Die zwei Phasen der Europäisierung des Verwaltungsrechts. In: Das Europäische Verwaltungsrecht in der Konsolidierungsphase. Systembildung – Disziplinierung – Internationa-lisierung. Hrsg. v. P. Axer et al. Baden-Baden 2010 (Beiheft 10 zu Die Verwal-tung), 179–204. – Kelsen, théoricien du droit. In: Hans Kelsen. Forme du droit et politique de l’autonomie. Hrsg. v. o. Jouanjan. Paris 2010, 135–170. – Prognose als Problem von Wissenschaft und Politik. In: Wissenschaft und Politik. Hrsg. v. H. Dreier u. D. Willoweit. Stuttgart 2010, 181–196. – Sicherheit und Freiheit

378 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

– ein zunehmend asymmetrisches Verhältnis. In: Der Rechtsstaat unter Be-währungsdruck. Hrsg. v. G.F. Schuppert, W. Merkel, G. Nolte u. M. Zürn. Baden-Baden 2010, 23–54.

A II: über Märkte, Wettbewerb und Gemeinwohl – Plädoyer für einen Paradig-menwechsel. In: Staat in der Krise – Krise des Staates? Die Wiederentdeckung des Staates. Hrsg. v. Adolf-Arndt-Kreis. Berlin 2010, 25–48.

Märtl ClaudiaA I: Körper-Kult. Die Sorge um das leibliche Wohl am päpstlichen Hof. In: Nuo-vi studi storici 86 (2010), 15–25. – Le inanze papali del primo Rinascimento tra magniicenza e contabilità. In: Associazione per lo Sviluppo degli Studi di Banca e Borsa. Quaderno n. 43 (2010), 41 S. – Tommaso Parentucelli, Pietro di Noceto, Petrus de Bonitate und Enea Silvio Piccolomini. Zur Kanzlei der Legati-on Niccolò Albergatis in Arras (1435). In: MIÖG, Erg.bd. 55 (2010), 291–311. Päps-te, Privilegien, Provinzen. Beiträge zur Kirchen-, Rechts- und Landesgeschichte. FS für Werner Maleczek zum 65. Geburtstag. – L’homme des princes et des papes. In: Le goût de la Renaissance italienne. Les manuscripts enluminés de Jean Joufroy, cardinal d’Albi (1412–1473). Hrsg. v. M. Desachy u. G. Toscano. 2010, 17–23. – Die grausame Stadt. Ein Motiv der Rombeschreibung von der Antike bis zum 21. Jahrhundert. In: Rom – Nabel der Welt. Macht, Glaube, Kultur von der Antike bis heute. Hrsg. v. J. Johrendt u. R. Schmitz-Esser. Darmstadt 2010, 191–206. – Weltläuige Prälaten, wankelmütige Fürsten, wohlhabende Städte. Der Humanist Enea Silvio Piccolomini (Papst Pius II., 1405–1464). In: Bayern und Italien. Kontinuität und Wandel ihrer traditionellen Beziehungen. Hrsg. v. H.-M. Körner u. F. Schuller. Lindenberg 2010, 103–123.

A II: Mekka der internationalen Mittelalterforschung. In: Akademie Aktuell 2 (2010), 8–11. – Karl Ferdinand Werner. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2009. München 2010, 236–238.

Maier HansB: Die Deutschen und ihre Geschichte. München 2010 (Gesammelte Schriften V), 388 S. – Perspektiven der europäischen Integration – Perspektywy integracji europejskiej. Warschau 2010, 47 S.

A I: Die Katholiken und die Demokratie. In: Internationale katholische Zeit-schrift (Communio) 39 (2010), 72–87. – Entfremdung und Bewahrung. Zum Kultur- und Geschichtsverständnis der deutschen Katholiken im 19. und 20. Jahrhundert. In: Freie Anerkennung übergeschichtlicher Bindungen. Katholi-sche Geschichtswahrnehmung im deutschsprachigen Raum des 20. Jahrhun-derts. Hrsg. v. Th. Pittrof u. W. Schmitz. Freiburg i.Br. 2010, 45–60. – Können Bildungspolitiker planen? In: Wissenschaft und Politik. Hrsg. v. H. Dreier u. D. Willoweit. Stuttgart 2010, 151–161.

H II: Herausgeber: Internationale katholische Zeitschrift (Communio).

S: Beirat: Institut für Zeitgeschichte, München-Berlin. – Kommission für Zeit-geschichte, Bonn.

379Philosophisch-historische Klasse

Medicus DieterA II: Werner Flume. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten 2009. München 2010, 233–235.

Moulines Carlos ulisesA I: Es la ilosoia una ciencia? In: Agora 28/2 (2010), 21–36. – The Nature and Structure of Scientiic Theories. In: Metatheoria 1/1 (2010), 15–30. – Metatheo-retical Structuralism: A General Program for Analyzing Science. In: Axiomathes 20 (2010), 255–268. – What is characteristic of Latin American philosophy? In: Metascience 19 (2010), 457–460. – The crystallization of Clausius’s phenome-nological thermodynamics. In: Time, Chance and Reduction. Hrsg. v. G. Ernst u. A. Hüttemann. Cambridge 2010, 139–158. – Es la ilosoia una ciència? In: Institut d’Estudis Catalans. Barcelona 2010, 5–17. – Rationale Rekonstruktion. In: Enyklopädie Philosophie 2. Hrsg. v. H.-J. Sandkühler. Hamburg ²2010. 1–2. – The Nation in the Current European Context. In: Catalan International View 7 (2010), 26–31.

H II: Mitherausgeber: Philosophia Naturalis.

Müller Jan-DirkB: Mediävistische Kulturwissenschaft. Ausgewählte Studien, Berlin 2010. VII, 308 S. – Zus. mit W. oesterreicher u. F. Vollhardt, Pluralisierungen. Konzepte zur Erfassung der Frühen Neuzeit. Berlin 2010 (Pluralisierung und Autorität 21).

A I: Heinrich von Morungen: Mir ist geschehen als einem kindelîne (MFr 145,1). In: GRM NF 60 (2010), 3–26. – Anfänge eines Medienereignisses. Der Reuchlin-streit und der Wandel von Öfentlichkeit im Frühdruckzeitalter. In: Reuchlins Freunde und Gegner. Kommunikative Konstellationen eines frühneuzeitli-chen Medienereignisses. Hrsg. v. W. Kühlmann. ostildern 2010 (Pforzheimer Reuchlinschriften 12), 9–28. – Mittelalterliche Erzähltradition, frühneuhoch-deutscher Prosaroman und seine Rezeption durch Grimmelshausen. In: For-tunatus, Melusine, Genovefa. Internationale Erzählstofe in der deutschen und ungarischen Literatur der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. D. Breuer u. G. Tüskés. Bern / Berlin et al. 2010, 105–130. – ulrich von Liechtenstein: Die Regeln des Spiels. In: Spielregeln der Mächtigen. Mittelalterliche Politik zwischen Gewohnheit und Konvention. Hrsg. v. C. Garnier u. H. Kamp. Darmstadt 2010, 229–245. –Tristan’s Ainity to Myth. In: Mythes à la cour – Mythes pour la cour. Actes publiés par A. Corbellari et al. Genf 2010, 21–37. – Die ordnung des rîche in epischer deutscher Literatur des 12. u. 13. Jhs. In: Das Lehnswesen im Hochmittelalter. Forschungs-konstrukte – Quellenbefunde – Deutungsrelevanz. Hrsg. v. J. Dendorfer u. R. Deutinger. ostildern 2010 (Mittelalter-Forschungen 34), 125–141. – Helden-sage. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2., völlig überarb. und erw. Aulage. Hrsg. v. A. Cordes, H. Lück et al. Berlin 2010, 12. Lieferung, Sp. 924–928. – Zu diesem Band. In: Pluralisierungen. Hrsg. v. J.-D. M. et al. Berlin 2010, V–XII.

Nörr DieterA I: P. Haun. III 45 und der verlorene Traktat Modestins zum Vermächtnisrecht. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (Rom. Abt.) 127 (2010), 53–114. – Notae legentis (a proposito di Diritto romano e diritti orientali di Edo-

380 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

ardo Volterra). In: Bullettino dell’Instituto di Diritto Romano „Vittorio Scialoja“ 103–104 (2000–2001) [2009], 793–805.

H I: Mitherausgeber: Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und Antiken Rechtsgeschichte.

oesterreicher WulfA I: Gramática colonial, lingüística misionera e historiografía de la lingüística: la gramatización de las lenguas amerindias. In: Haciendo Discurso. Homenaje a Adriana Bolívar. Hrsg. v. M. Shiro, P. Bentivoglio u. F.D. Erlich. Caracas 2010, 699–723. – Sprachliche Daten und linguistische Fakten – Variation und Varie-täten. Bemerkungen zu Status und Konstruktion von Varietäten, Varietäten-räumen und Varietätendimensionen. In: Nähe und Distanz im Kontext varia-tionslinguistischer Forschung. Hrsg. v. V. Ágel u. M. Hennig. Berlin / New York 2010, 23–62.

H I: Zus. mit J.-D. Müller u. F. Vollhardt, Pluralisierungen. Konzepte zur Erfas-sung der Frühen Neuzeit. Berlin / New York 2010 (Pluralisierung & Autorität 21). – Zus. mit R. Schmidt-Riese, Esplendores y miserias de la evangelización de América. Antecedentes europeos y alteridad indígenat. Berlin / New York 2010 (Pluralisierung & Autorität 22).

oettinger NorbertA I: Sündenbock, Pandora und hethitisch dammili pedi. In: Hethitica 16 (Studia Anatolica in memoriam Erich Neu dicata) (2010), 111–120. – Die Derivations-basis von idg. *daiwér- (*sh

2aiwér-) „Bruder des Ehemannes“. In: Die Sprache

48, 2009 (*h2nr, Festschrift für Heiner Eichner), 127–132. – Seevölker und Etrus-ker. In: Pax Hethitica. Studies on the Hittites and their Neighbours in Honor of Itamar Singer. Hrsg. v. Y. Cohen et al. Wiesbaden 2010, 233–246. – Die indo-germanischen Wörter für ‚Schlange‘. In: Ex Anatolia Lux. Anatolian and Indo-European Studies in Honor of H. Craig Melchert. Hrsg. v. R. Kim et al. Ann Arbor / New York 2010, 278–284. – Nochmals hethitisch illuyanka- und lateinisch anguis „Schlange“. In: Investigationes Anatolicae. Gedenkschrift für Erich Neu. Hrsg. v. J. Klinger et al. Wiesbaden 2010, 189–195.

A II: Spracharchäologie und Struktur der Sprache. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 48–49.

H I: Zus. mit R. Kim, E. Rieken u. M. Weiss, Ex Anatolia Lux. Anatolian and Indo-European Studies in Honor of H. Craig Melchert. Ann Arbor / New York 2010.

H II: Mitherausgeber: Münchener Studien zur Sprachwissenschaft.

S: Rezensionstätigkeit.

ottmann HenningB: Geschichte des politischen Denkens von den Anfängen bei den Griechen bis auf unsere Zeit. Bd. IV/1. Das 20. Jahrhundert. Der Totalitarismus und seine überwindung. Stuttgart / Weimar 2010, 540 S.

A I: Decizionistički modeli politike. In: Politička misao 47 (2010), 129–141. – Der Geist der Geisteswissenschaften. In: Synthesis philosophica 49 (2010), 101–107. – Dezisionistische Modelle der Politik. In: Wissenschaft und Politik. Hrsg. v. H.

381Philosophisch-historische Klasse

Dreier u. D. Willoweit. Stuttgart 2010, 3–16. – Wie man heutzutage in Deutsch-land (und anderswo) die Geschichte der Ideen und Begrife schreibt. In: Politi-sches Denken. Jahrbuch 2010. Hrsg. zus. mit V. Gerhardt, M.P. Thompson u. B. Zehnpfennig. Berlin 2010, 65–75. – Antrum Platonicum. In: Ebd., 157–164.

H I: Mitherausgeber: Jahrbuch Politisches Denken.

S: Beirat: Finnish Yearbook of Political Thought; Croatian Political Science Re-view; Nietzsche-Studien; Görres-Gesellschaft; DGEPD; Nietzsche-Gesellschaft. – Rezensionstätigkeit.

Pfotenhauer HelmutA I: Ausgehend von Postkarten. Anne Dudens Bildbeschreibungen. In: Die Grenzen des Sagbaren in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Hrsg. v. S. Schnei-der. Würzburg 2010, 181–204.

H I: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Zweite Abtei-lung. Bd. 10. Teil I. Satiren und Ironien. Bände 10 bis 18 (1789– ca. 1794). Weimar 2010.

H II: Mitherausgeber: Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft.

Picot ArnoldB: Zus. mit B. Holznagel, S. Deckers, N. Grove u. M. Schramm, Strategies for Ru-ral Broadband: An economic and legal feasibility analysis. Wiesbaden 2010. – Zus. mit P. Mertens, F. Bodendorf, W. König, M. Schumann et al., Grundzüge der Wirtschaftsinformatik. Berlin / Heidelberg 102010.

A I: Richtungsdiskussionen in der Wirtschaftsinformatik – Editorial zum Me-morandum zur gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik. In: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung (zbf) (2010), 662–663. – Zus. mit N. Grove, Success Model rural Fiber. In: Implications for Infrastructure Enforce-ment Policies (2010). – Zus. mit D. zu Knyphausen-Aufseß, unternehmensethik aus der Perspektive von organisationsforschung und -lehre. Ein selektiver überblick. In: Die unternehmung – Swiss Journal of Business Research and Practice 4 (2010), 393–423. – Zus. mit J. Gallenkamp, I. Welpe u. M. Drescher, Die Dynamik von Führung, Vertrauen und Konlikt in virtuellen Teams. In: Grup-pendynamik & organisationsberatung 4 (2010), 289–303. – Zus. mit M. Fiedler u. I. Welpe, understanding Radical Change: An Examiniation of Management Departments in German-speaking universities. In: management review 2 (2010), 111–134. – Zus. mit M. Fiedler u. C. Blank, Antecedents of Intentionally Incomplete Inter-Firm Contracts. In: Information, organisation, Innovation: Theoretische und Empirische Forschung. Sonderheft 62/10 der zbf. Hrsg. v. E. Franck, H. Dietl u. R. Neuburger, 133–157. – Zus. mit T. Michl, I. Welpe u. M. Spörrle, Der Einluss afektiver Zustände auf den strategischen Entscheidungs-indungsprozess. In: organisation und Strategie – Managementforschung 20. Hrsg. v. G. Schreyögg u. P. Conrad. Wiesbaden 2010, 79–112. – Zus. mit J. Kranz u. J. Gallenkamp, Exploring the Role of Control – Smart Meter Acceptance of Resi-dential Consumers. In: Proceedings of the 16th American Conference on Infor-mation Systems (AMCIS). Lima 2010. – Zus. mit J. Gallenkamp, J. Assmann, M. Drescher u. I. Welpe, Conlict, Culture, and Performance in Virtual Teams: Re-sults from a Cross-cultural Study. In: Proceedings of the 43nd Hawaii Internati-

382 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

onal Conference on System Sciences. Los Alamitos 2010. – Zus. mit J. Assmann, M. Drescher, J. Gallenkamp u. I. Welpe, Here be (no more) Dragons: Pushing the Frontier of Research on Virtual organizations and Teams. In: Ebd. – Zus. mit T. Michl, The spin-along approach: gaining strategic leeway through ambidex-trous corporate venturing. In: Proceedings of the annual meeting of the Acade-my of Innovation and Entrepreneurship. Beijing 2010. – Zus. mit N. Grove, Case Studies on Rural FTTH Projects: Implications for Infrastructure Enforcement Policies. In: Proceedings of the 10th Paciic Telecommunications Council. 2010.

H I: Zus. mit J. Lorenz, ICT fort he Next Five Billion People – Tagungsband. Berlin 2010. – Zus. mit A. Freyberg, Media Reloaded – Mediennutzung im digitalen Zeitalter – Tagungsband Berlin 2010. – Zus. mit M. Schenck, Ökonomie der Re-gulierung – Neue Spielregeln für Kapitalmärkte und Netzindustrien, Kongress-Dokumentation 63. Deutscher Betriebswirtschaftertag 2009.

H II: Mitherausgeber: Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung; Schmalenbach business review; Information Management & Con-sulting; Wirtschaftsinformatik; Electronic Markets; Journal of Media Manage-ment Journal für Betriebswirtschaft.

S: Mitglied: Hochschulrat der universität Hannover. – Vorsitzender: Wiss. Beirat des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK), Bad Honnef; Wiss. Arbeitskreis für Regulierungsfragen bei der Regulierungs-behörde für Telekommunikation und Post, Bonn; Wiss. Beirat der Gruppe In-formations- und Kommunikationstechnik des Fraunhofer-Instituts für ofene Kommunikationssysteme. – Stellv. Vorsitzender: Wiss. Beirat des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW). – Mitglied: Kuratorium der Alcatel SEL Stiftung für Kommunikationsforschung; Medienbeirat der Ber-telsmann Stiftung; Beirat der Fraunhofer-Gruppe Informations- und Kommu-nikationstechnik; Wiss. Beirat des Fokus-Instituts der FHG. – Vertrauensdozent: Deutsche Forschungsgemeinschaft an der LMu; Bayerische Eliteakademie. – Mitarbeit: Münchner Kreis – übernationale Vereinigung für Kommunikati-onsforschung (Vorsitzender des Vorstandes); Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (Mitglied des erweiterten Vorstands); Verein für Socialpoli-tik – Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft (Mitglied des erwei-terten Vorstandes); Schmalenbach-Gesellschaft – Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft (Mitglied des Vorstands); Schmalenbach Stiftung (Mitglied des Vorstands).

Regn GerhardA I: Negierter Dialog und Kontingente Verbindlichkeit. Zum epistemologischen Index von Torquato Tassos „Padre di famiglia“. In: Der Dialog im Diskursfeld sei-ner Zeit. Von der Antike bis zur Auklärung. Hrsg. v. W. Hempfer u. A. Traninger. Stuttgart 2010, 189–203.

H I: Mitherausgeber: Romanica Monacensia.

Roxin ClausA I: Acerca de la punibilidad de la tentative inidónea (Zur Strabarkeit des un-tauglichen Versuchs). In: Revista Latinoamericana de Derecho, Año V, num. 9–10 (2008), 289–307.– Zur neueren Entwicklung der Strafrechtsdogmatik in Deutschland. In: Keiho Zasshi (Journal of Criminal Law) 49 (2010), 191–219. –

383Philosophisch-historische Klasse

o eventualnom umišljaju (über den dolus eventualis). In: Crimen, Journal for Criminal Justice, Beograd, Bd. 1 (2010), 5–15 (mit einer Zusammenfassung in deutscher Sprache, 16–17). – Por uma proibição de valorar a prova nos casos de omissão do dever de informação qualiicada (Für ein Beweisverwertungs-verbot bei unterlassener qualiizierter Belehrung). In: Revista Liberdades n° 04 (2010), 44–50. – Relexões sobre a construção sistemática do direito penal (Ge-danken zur strafrechtlichen Systembildung). In: Revista Brasileira de Ciências Criminais 82 (2010), 24–47. – Gedanken zur strafrechtlichen Systembildung. In [chin. übers.]: Peking university Law Journal 22, No. 1, General No. 127, (2010), 5–22. – Mais uma vez: Sobre a valoração jurídico-penal do fato de consciência (Noch einmal: Zur strafrechtlichen Behandlung der Gewissenstat). In: Estu-dos em homenagem ao Prof. Doutor Jorge de Figueiredo Dias II. Hrsg. v. M. da Costa Andrade et al. Coimbra 2009, 863–887. – Zur strafrechtlichen Beurtei-lung der Sterbehilfe. In: Handbuch des Medizinstrafrechts. Hrsg. zus. mit u. Schroth. Stuttgart 42010, 75–121. – Das systematische Verhältnis von Mord und Totschlag – Folgerungen aus dem Fehlen einer einheitlichen Mordkonzeption für die Reform der Tötungsdelikte (Einführung). In: Rechtsprechung, Gesetzge-bung, Lehre: Wer regelt das Strafrecht? Referate und Diskussionen auf dem 2. Karlsruher Strafrechtsdialog 2009. Hrsg. v. M. Jahn u. A. Nack. Köln 2010, 21–25. – Auch Praktiker sind Wissenschaftler – zu den Möglichkeiten der Begegnung zwischen Theorie und Praxis (Schlusswort). In: Ebd., 101–103. – Zur Beschuldig-teneigenschaft im Strafprozess, Verbrechen – Strafe – Resozialisierung. In: FS für Heinz Schöch zum 70. Geburtstag am 20. August 2010. Hrsg. v. D. Dölling et al. Berlin / New York 2010, 823–838. – Streitfragen bei der objektiven Zurech-nung. In: Gerechte Strafe und legitimes Strafrecht. FS für Manfred Maiwald zum 75. Geburtstag. Hrsg. v. R. Bloy et al. Berlin 2010, 715–733. – Zur neueren Entwicklung der Rechtsgutsdebatte. In: FS für Winfried Hassemer. Hrsg. v. F. Herzog u. u. Neumann. Heidelberg 2010, 573–597. – organisationssteuerung als Erscheinungsform mittelbarer Täterschaft. In: FS für Volker Krey. Zum 70. Geburtstag am 9. Juli 2010. Hrsg. v. K. Amelung et al. Stuttgart 2010, 449–464. – Strafrecht und Doping. In: Recht – Wirtschaft – Strafe. Festschrift für Erich Samson zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. W. Joecks et al. Heidelberg 2010, 445–454. – Relexiones sobre la coniguración del sistema penal (Gedanken zur strafrechtlichen Systembildung). In: Derecho penal colombiano. Parte general. Principios fundamentales y sistema. Hrsg. v. J. Ferré olivé et al. Bogotá 2010, 35–58. – Presentación. In: Ebd., 33–34. – Sobre el dolo eventual (über den do-lus eventualis). In: Derecho Penal y Política Criminal. Libro homenaje a Àlvaro Bunster. Hrsg. v. M. ontiveros Alonso. Mexiko 2010, 3–17. – Apuntes sobre la Sentencia-Fujimori de la Corte Supreme del Perú (Bemerkungen zum Fujimori-urteil des obersten Gerichtshofs in Peru). In: La Autoría Mediata. El caso Fuji-mori. Hrsg. v. K. Ambos u. I. Meini. Peru 2010, 91–102.

H I: Zus. mit u. Schroth, Handbuch des Medizinstrafrechts, 4., aktualisierte, überarb. und erw. Aulage. – Zus. mit H. Schmiedt, H. Vollmer, J. Zeilinger, Jahr-buch der Karl-May-Gesellschaft.

H II: Mitherausgeber: online-Zeitschrift ZJS – Zeitschrift für das Juristische Stu-dium.

S: Präsident: Kuratorium der Karl-May-Stiftung. – Ehrenvorsitzender: Karl-May-Gesellschaft. – Mitglied: universitätsrat der universität Augsburg. – Rezensi-onstätigkeit.

384 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Schnitzer MonikaA I: Zus. mit B. Akbel, Creditor Rights and Debt Allocation within Multinatio-nals. In: Journal of Banking and Finance (2010). – Zus. mit I. Kesternich, Who is Afraid of Political Risk? Multinational Firms and Their Choice of Capital Struc-ture. In: Journal of International Economics 82 (2010), 208–218. – Zus. mit C. Arndt, FDI and Domestic Investment: An Industry-Level View. In: B.E. Journal of Economic Analysis Policy 10(1) (2010), Topics, Article 69. – Zus. mit D. Marin, When is FDI a Capital Flow? In: European Economic Review (2010).

Schönberger RolfA I: Thomas von Aquin: Summe der Theologie I–II, 1. Teil. In: Klassische Werke zur philosophischen Ethik. Studienbuch für Philosophie- und Ethiklehrer. Hrsg. v. H. Huber. Freiburg / München 2010, 136–170. – Der heilige Stephanus. Was bezeugt der erste Märtyrer?. In: Geist und Leben. Zeitschrift für christliche Spi-ritualität 83 (2010), 464–472.

H II: Herausgeber: Thomas von Aquin, Quaestiones disputatae. Regensburger Ausgabe. Vollständige Ausgabe der Quaestiones in deutscher übersetzung: Bd. XII.

S: Mitglied Wiss. Beirat: Archiv für Begrifsgeschichte. – Collegium metaphysi-cu. – Mitglied: Forum Mittelalter der universität Regensburg. – Rezensionen.

Schünemann BerndB: Die sogenannte Finanzkrise – Systemversagen oder global organisierte Kriminalität? Berlin 2010, 109 S. – Derecho penal contemporáneo – Sistema y desarrollo. Peligro y límites. Buenos Aires 2010, 191 S. – Risse im Fundament, Flammen im Gebälk: Zum Zustand des kontinentaleuropäischen Strafverfah-rens (Hrsg.). Berlin 2010, 110 S.

A I: Der Begrif des Vermögensschadens als archimedischer Punkt des un-treuetatbestandes (Teil 1). In: StraFo (2010), 1–10. – Die Hauptverhandlung im Strafverfahren – Was sie leistet, wo sie versagt und in welcher Form sie be-wahrt werden muss. In: Ebd., 90–96. – Der Begrif des Vermögensschadens als archimedischer Punkt des untreuetabestandes (Teil 2). In: Ebd., 477 f. – Der deutsch-spanische Strafrechtsdialog im Zeitalter der autoritär-dilettantischen Gesetzgebung. In: GA (2010), 353–360. – Stellungnahme zum Grünbuch der Eu-Kommission „Erlangung verwertbarer Beweise in Strafsachen aus einem anderen Mitgliedsstaat“ (KoM [2009] 624 endg.). In: ZIS (2010), 92–99. – Spira-le oder Spiegelei? Vom hermeneutischen zum sprachanalytischen Modell der Rechtsanwendung. In: FS für Winfried Hassemer. Hrsg. v. F. Herzog u. u. Neu-mann. Heidelberg 2010, 239–247. – Die sog. Finanzkrise – Systemversagen oder global organisierte Kriminalität? In: Die sogenannte Finanzkrise – Systemver-sagen oder global organisierte Kriminalität? Hrsg. v. B. Schünemann. Berlin 2010, 71–105. – Die Kritik am strafrechtlichen Paternalismus – Eine Sisyphus-Arbeit? In: Paternalismus im Strafrecht. Hrsg. v. A. von Hirsch, u. Neumann u. K. Seelmann. Berlin 2010, 221–240. – Risse im Fundament, Flammen im Gebälk: Die Strafprozessordnung nach 130 Jahren. In: Risse im Fundament, Flammen im Gebälk: Zum Zustand des kontinentaleuropäischen Strafverfahrens. Hrsg. v. B. Schünemann. Berlin 2010, 71–91. – Konsens im Strafverfahren – Perfor-mativer Selbstwiderspruch, Chimäre oder konkrete utopie? In: Ebd., 93–104.

385Philosophisch-historische Klasse

– Konsens im Strafverfahren – Performativer Selbstwiderspruch, Chimäre oder konkrete utopie? In: Konliktlösung im Konsens – Schiedsgerichtsbarkeit, Di-version, Mediation – 7. Fakultätstag der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-universität Graz. Hrsg. v. Posch, Schleifer u. Ferz. Graz 2010, 51–62. – Función y límites de la ciencia jurídico penal en el siglo XXI. In: El Penalista de la América Austral – ofrenda académica al Prof. E. R. Zafaroni. Hrsg. v. J.C. Mendoza u. G. urquizo Videla. Arequipa 2010, 65–74.

Schulze Wessel MartinA I: Konzeptionelle überlegungen für die Ausstellungen der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“. In: HSozKult, Forum, 10.9.2010. – Russland und das Erste Vatikanische Konzil. In: Der Heilige Stuhl in den internationalen Bezie-hungen 1870–1939. Hrsg. v. J. Zedler. München 2010, 17–34. – Zukunftsentwür-fe und Planungspraktiken in der Sowjetunion und der sozialistischen Tsche-choslowakei: Zur Einleitung, in: ders., Zukunftsvorstellungen und staatliche Planung im Sozialismus: Die Tschechoslowakei im ostmitteleuropäischen Kon-text 1945–1989. Hrsg. zus. mit Ch. Brenner. München 2010, 1–18. – Einleitung, In: Vilnius. Geschichte und Gedächtnis einer Stadt zwischen den Kulturen. Hrsg. zus. mit I. Götz u. E. Makhotina. Frankfurt a.M. 2010, 9–24.

A II: Dem deutschen opfervolke. In: Süddeutsche Zeitung, Außenansichten, 28.10. 2010, S. 2.

H I: Zus. mit Ch. Brenner, Zukunftsvorstellungen und staatliche Planung im Sozialismus: Die Tschechoslowakei im ostmitteleuropäischen Kontext 1945–1989. München 2010. – Zus. mit I. Götz u. E. Makhotina, Vilnius. Geschichte und Gedächtnis einer Stadt zwischen den Kulturen. Frankfurt a.M. 2010.

H II: Bohemia. Journal of History and Civilazation in East Central Europe; Jahr-bücher für Geschichte osteuropas; Geschichte und Gesellschaft.

Selig MariaDie mittelalterliche Stadt als Kommunikationsraum. Zur Rolle der Städtefor-schung in der historischen Sprachwissenschaft. In: Romania urbana. Die Stadt des Mittelalters und der Renaissance und ihre Bedeutung für die romanischen Sprachen und Literaturen. Hrsg. v. S. Heinemann u. R. Eufe. München 2010 (Mittelalter und Renaissance in der Romania, 3), 307–327.

Sinn Hans-WernerB: Casino Capitalism. How the Financial Crisis Came about and What Needs to Be Done Now. oxford 2010, 400 S. – Kasino Kapitalismus. Wie es zur Finanzkri-se kam, und was jetzt zu tun ist. Berlin 32010, 472 S.

A I: Report on the European Economy. European Economic Advisory Group at CESifo. Zus. mit G. Saint-Paul, G. Corsetti et al. Bd. 9. München 2010. – ifo Stand-punkte 2010. München 2010, 48 S.

A II: Neoliberalismus – Wettbewerb mit Regeln und einem starken Staat. In: ifo Schnelldienst 63, 9 (2010), 17–20. – Die Bedeutung des Gewährleistungsgeset-zes für Deutschland und Europa. In: Ebd., 10, 3–9. – Zus. mit G. Sinn, Vorsprung verspielt: Eine Anmerkung zum 20. Jahrestag der deutschen Vereinigung. In: Ebd., 19, 10–11. – Wirtschaftliche Dynamik im aktivierenden Sozialstaat. In:

386 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Ebd., 22, 18–24. – Zus. mit K. Carstensen, Ein Krisenmechanismus für die Euro-zone. In: Ebd., Sonderausgabe November (2010), 1–17. – The Financial Crisis: The Way Forward – Introduction. In: CESifo Forum 11, 3 (2010), 12–19. – Zus. mit W. Franz, C. Fuest u. M. Hellwig, A Euro Rescue Plan. In: Ebd., 2 101–104. – Rescuing Europe. In: Ebd., Special Issue August 11 (2010), 1–22. – Kasino-Kapitalismus – Wie es zur Finanzkrise kam und was jetzt zu tun ist. In: polis – Report zur Politi-schen Bildung 14, 1 (2010), 9–12. – Deutschland im Turbo-Loch. In: Wirtschafts-woche, 11. Januar 2010, 34. – Keine gute Idee. In: Ebd., 8. Februar 2010, 38. – Fass ohne Boden. In: Ebd., 8. März 2010, 42. – Neuer Pakt für Europa. In: Ebd., 12. April 2010, 43. – Knacks im Geschäftsmodell. In: Ebd., 10. Mai 2010, 38. – Nachweis-bare Wirkung. In: Ebd., 7. Juni 2010, 39. – Zeit zum Sparen. In: Ebd., 5. Juli 2010, 42. – Zwei Augen zugedrückt. In: Ebd., 2. August 2010, 38. – Maut statt Stau. In: Ebd., 30. August 2010, 38. – Strenger und fairer. In: Ebd., 27. September 2010, 45. – Das Vakuum füllt sich. In: Ebd., 25. oktober 2010, 43. – Krisenmechanis-mus für die Euro-Zone. In: Ebd., 22. November 2010, 51. – Willkürliche Wahl. In: Ebd., 20. Dezember 2010, 44. – Irland kann sich selbst helfen. In: Handelsblatt, 29. November 2010, 56. –Non, l’Allemagne n’a pas été la grande bénéiciaire de l‘euro. In: Le Monde.fr, 28. oktober 2010. – How to Save the Euro. In: The Wall Street Journal, 20. April 2010, 12. – Is Germany the Euro’s Big Winner? In: The Wall Street Journal online, 28. oktober 2010. – Der Dinosaurier und seine Thesen. In: Süddeutsche Zeitung, 25. Januar 2010, 16. – Wer vom Euro proi-tiert. In: Ebd., 27. oktober 2010, 18. – Sparen ist nun das Gebot für den Staat. In: Neue Zürcher Zeitung, 2. August 2010, 15. – Saving The Greek Sinner. In: Project Syndicate, Februar 2010. – Reining In Europe’s Debtor Nations. In: Ebd., April 2010. – What Euro Crisis? In: Ebd., Juni 2010. – China’s Fair-Weather American Friends. In: Ebd., oktober 2010. – Gazelles and Turtles. In: Ebd., August 2010. – Ein Fass ohne Boden. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 14. März 2010, 36. – PRo: Verbot von Leerverkäufen. In: Ebd., 23. Mai 2010, 38. – Das ist Neoliberalismus. In: Welt am Sonntag, 16. Mai 2010, 12.

H I: Ifo Economic Policy Series bei Edward Elgar; Munich Lectures.

H II: Senior editor: Economic Policy. Advisory editor: Finanzarchiv. Associate editor: CESifo Economic Studies; Finnish Economic Papers. Board member: De Economist.

S: D. B. Doran Lecture on Population, Resources and Development, Hebrew university of Jerusalem. – Wiss. Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; National Bureau of Economic Research (NBER), Cambridge, Mass.; European Economic Advisory Group at CESifo; European Economic As-sociation (EEA). – Ehrenpräsident: Weltverband der Finanzwissenschaftler, IIPF.

Stempel Wolf-DieterH II: Mitherausgeber: Romanistisches Jahrbuch; Romanica Monacensia.

S: Wiss. Leitung: Dictionnaire de l’occitan médiéval. – Mitglied: Kommissionen Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch und Altgaskognisches Wörter-buch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; International Advisory Board von Poetics today (Tel Aviv); Comitato scientiico von Cultura Neolatina (Modena).

387Philosophisch-historische Klasse

Strohschneider PeterB: Reden und Vorträge des Vorsitzenden des Wissenschaftsrates 2006–2010. Eine Auswahl. Köln 2010.

A I: Weltabschied, Christusnachfolge und die Kraft der Legende. In: Germa-nisch-Romanische Monatsschrift 60 (2010), 143–163. – Exzellenzinitiative und universitätsbegrif. In: CAS.LMu eSeries 1/2010. – Germanistik in der Wissen-schaftsgesellschaft. In: Kwartalnik Neoilologiczny LVII (2010), 369–377. – Di-alogischer Agon. In: Der Dialog im Diskursfeld seiner Zeit. Von der Antike bis zur Auklärung. Hrsg. v. K.W. Hempfer u. A. Traninger. Stuttgart 2010 (Text und Kontext 26), 95–117. – Zu einigen aktuellen Entwicklungslinien des deutschen Wissenschaftssystems. In: Gebrochene Wissenschaftskulturen. universität und Politik im 20. Jahrhundert. Hrsg. v. M. Grüttner, R. Hachtmann, K.H. Ja-rausch, J. John et al. Göttingen 2010, 367–377. – unordnung und Eigensinn der Bibliothek. In: Ein neuer Blick auf Bibliotheken. 98. Deutscher Bibliothekartag in Erfurt 2009. Hrsg. v. u. Hohof u. Ch. Schmiedeknecht. Hildesheim / Zürich / New York 2010 (Deutscher Bibliothekartag. Kongressbände), 17–25. – Einheit der Wissenschaften. In: Das Europa der Akademien. Hrsg. v. V. Sellin. Heidelberg 2010, 147–170. – L’internazionalità delle discipline umanistiche. Dieci annotazi-oni occasionali. In: Paradoxien der Legitimation. Ergebnisse einer deutsch-ita-lienisch-französischen Villa Vigoni-Konferenz zur Macht im Mittelalter. Hrsg. v. A. Kehnel u. C. Andenna. Firenze 2010 (Micrologus’ Library 35), 3–18.

A II: Konkurrenz von Interessen. Internationale Mobilität in der Wissenschaft. In: Forschung & Lehre 17 (2010), 84–87.

H II: Herausgeber: Arbitrium. Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Literaturwissenschaft; Mikrokosmos. Beiträge zur Literaturwissenschaft und Bedeutungsforschung. – Mitherausgeber: Germanisch-Romanische Monats-schrift.

S: Wissenschaftlicher Beirat: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur; Journal of Literary Theory; Scientia Poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und der Wissenschaften. – Mitglied: SFB 573 Pluralisie-rung und Autorität in der Frühen Neuzeit (15.–17. Jahrhundert); Internationa-les Doktorandenkolleg Textualität in der Vormoderne (Elitenetzwerk Bayern). – Vorsitzender: Wissenschaftsrat. – Wissenschaftlicher Beirat: Kulturwissen-schaftliches Institut Essen. – Kuratorium: Deutsches Museum München.

Thiergen Peter B: Aufrechter Gang und liegendes Sein. Zu einem deutsch-russischen Kontrast-bild. München 2010 (Sitzungsberichte Phil.-hist. Kl. 3), 100 S.

A I: „Brožu li ja vdol’ ulic šumnych.“. Zu einem Gedicht A.S. Puškins. In: Puškin i vremja. Hrsg. v. o.B. Lebedeva. Tomsk 2010, 61–69.

H II: Herausgeber: Vorträge und Abhandlungen zur Slavistik. – Mitherausge-ber: Ivan A. Gončarov, Polnoe sobranie sočinenij i pisem v dvadcati tomach (Vollständige Ausgabe der Werke und Briefe in 20 Bänden); Bausteine zur Sla-vischen Philologie und Kulturgeschichte. Neue Folge. Reihe A: Slavistische For-schungen; Reihe B: Editionen; Reihe C: Bibliographien.

S: Mitglied: Wiss. Beirat verschiedener Zeitschriften.

388 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Timpe DieterA I: Mitteleuropa in den Augen der Römer. Bonner Jahrbücher 207, 2007 [2010], 5–32. – Domitian als Christenfeind und die Tradition der Verfolgerkaiser. In: Heil und Geschichte. Hrsg. v. J. Frey et al. Tübingen 2009 [2010] (WuNT 248), 213–242. – Annäherungen an Sisenna. In: Studia Hellenistica et Historiographi-ca. Hrsg. v. Th. Brüggemann et al. FS A. Mehl. Gutenberg 2010, 233–250.

Vogt ErnstA I: Art. „Snell, Bruno“. In: Neue Deutsche Biographie 24. Hrsg. von der Histori-schen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2010, 518–519.

H II: Mitherausgeber: Gnomon. Kritische Zeitschrift für die gesamte klassische Altertumswissenschaft.

S: Präsident: Internationale Thesaurus-Kommission. – Mitglied: Kommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für die Herausgabe der Année Philologique; Societé Internationale de Bibliographie Classique (SIBC); Comi-tato Scientiico Internazionale der Zeitschrift Eikasmós. Quaderni Bolognesi di Filologia Classica; Consejor Asesor: Zeitschrift Emerita. Revista de Linguistica y Filologia Clasica.

Warning RainerA I: Goethe, Diderot und der Neveu de Rameau. In: Moralistik. Explorationen und Perspektiven. Hrsg. v. R. Behrens u. M. Moog-Grünewald. München 2010 (Romanistisches Kolloquium XII), 347–373. – Prousts umgang mit der klassi-schen Briekultur. In: Marcel Proust und die Korrespondenz. Hrsg. v. K. Wes-terwelle. Berlin 2010 (Vierzehnte Publikation der Marcel Proust Gesellschaft), 22–39.

H II: Mitherausgeber: Romanica Monacensia (Münchener universitätsschrif-ten / Philosophische Fakultät).

Weitlauff ManfredB: Zus. mit C. Stein, Das Herzogliche Georgianum in München. Strukturelle un-tersuchungen zu seiner historischen und gegenwärtigen Gestalt (Münchener Theologische Zeitschrift 61 Heft 4), St. ottilien 2010, 120 S.

A I: Der „Löwe von Münster“. Rückblick auf eine Tagung aus Anlaß des 60. Jah-restages der Erhebung des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen (1933–1946) zum Kardinal und seines 60. Todestages. In: Münchener Theologische Zeitschrift 61 (2010) 85–94. – Der Siegeszug des Papalismus. Von Febronius bis in die Gegenwart. Zu zwei Febronius-Streitschriften des Trierer Weihbischofs Johann Nikolaus von Hontheim (1701–1790). In: Zeitschrift für Kirchengeschichte 121 (2010) 223–243. – Altötting. In: Erinnerungsorte des Christentums. Hrsg. v. Ch. Markschies u. H. Wolf. München 2010, 174–191, 732 f., 760. – Georgianerschicksale in der Modernismuskrise am Beginn des 20. Jahr-hunderts. In: Das Herzogliche Georgianum in München. Strukturelle untersu-chungen zu seiner historischen und gegenwärtigen Gestalt. Hrsg. zus. mit C. Stein (Münchener Theologische Zeitschrift 61/Heft 4), St. ottilien 2010, 317–351.

389Philosophisch-historische Klasse

– Ignaz Albert von Riegg, Bischof von Augsburg (1824–1836). In: Lech-Isar-Land. Heimatkundliches Jahrbuch 2011, 39–69.

H II: Herausgeber: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. – Mitherausgeber: Zeitschrift für Kirchengeschichte; Münchener Kirchenhis-torische Studien.

S: Erster Vorsitzender: Verein für Augsburger Bistumsgeschichte e.V. – ordentl. Mitglied: Schwäbische Forschungsgemeinschaft. – Rezensions- und Vortrags-tätigkeit.

Wenz GuntherB: Grundfragen ökumenischer Theologie. Gesammelte Aufsätze 2. Göttingen 2010 (Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie. Hrsg. v. Chr. Axt-Piscalar u. G. Wenz, Bd. 131).

A I: „Wir rühmen uns der Hofnung“. Theologische Anmerkungen zum Stand der Ökumene. In: Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern 65 (2010), 111–117. Wiederabgedruckt in: epd-Dokumentation 20/2010, 24– 31. – Zum reformatorischen Erbe des modernen Europa. In: Philia. Eine Zeitschrift für Europa II (2009), 211–222. – old Perspectives on Paul. Forschungsgeschicht-liche Epilegomena zum Paulusjahr. In: KuD 56 (2010), 121–164, 225–255. – Brau-chen Hochschulen religiös geprägte Räume? Skizze einer Antwort in zehn Thesen. In: Kunst und Kirche. Ökumenische Zeitschrift für zeitgenössische Kunst und Architektur 73 (02/2010), 52f. – Joseph Ratzinger und der Protestan-tismus. Eine Erinnerung aus gegebenem Anlass. In: KNA-ÖKI 30/27. Juli 2010, 1–7. –Ökumenische Verplichtung. Die Apostel Paulus und Petrus in der Dar-stellung Albrecht Dürers. In: Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern 65 (2010), 254–258. – „Cur Deus homo“ auf Griechisch. Athanasios von Alexandrien über die Menschwerdung des Logos und seine leibhafte Er-scheinung unter uns. Eine Paraphrase. In: orthodoxes Forum 24 (2010), 69–81. – St. Gunther. Heiliger auf der Grenze. In: Die beiden Türme. Niederaltaicher Rundbrief 46 (2010), 74–86. – Spätfolgen Jacobis. Die kritische Rezeption der Schelling’schen Freiheitsschrift in J. Müllers Hamartiologie von 1844. In: Das Böse und sein Grund. Zur Rezeptionsgeschichte von Schellings Freiheitsschrift 1809. Hrsg. v. G. Wenz. München 2010, 75–89. – Rosenkranz, Güldenstern und Schelling. In: Ebd., 157–163. – „Nisi rite vocatus“ (CA XIV). Aspekte reformatori-scher Lehre vom ordinationsgebundenen Amt. In: ordination – mehr als eine Beauftragung? Hrsg. v. K. Huber u. A. Vonach. Münster 2010, 245–255. – „De co-ena Domini docent .“ (CA X): Ein Textbeispiel für Melanchthons Ausgleichsbe-mühungen in der Abendmahlsfrage. In: Ökumene heute. Hrsg. v. G. Frank u. A. Käulein. Freiburg / Basel / Wien 2010, 235–253. – Gottesdienst und Abendmahl in den Symbolischen Büchern der Wittenberger Reformation. – Sluzby Bozie a Vecera Pánova v Symbolických knihách Wittenbergskej reformácie. In: Sluzby Bozie a Vecera Pánova. Liptovský Jan 7.–9.10.2009. Hrsg. v. M. Klátik. Liptovský Mikulás 2010, 10–32. – Metaphysik des Bösen als Grundlage eines Systems der Freiheit. Zur Erinnerung an eine Schrift F.W.J. Schellings aus dem Jahr 1809. In: Aufgang. Jahrbuch für Denken, Dichten, Musik 7 (2010), 312–342. – Vorwort: Ökumenisches Reformationsgedächtnis. In: Grundfragen ökumenischer Theo-logie. Gesammelte Aufsätze 2. Göttingen 2010 (Forschungen zur systemati-schen und ökumenischen Theologie. Hrsg. v. zus. mit Chr. Axt-Piscalar. Bd. 131), 7–18. – Reformationsjubiläum 2017. Historische Prolegomena. In: Ebd., 21–69.

390 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

– Theologia positiva acroamatica. Eine Erinnerung an das Dogmatikkompen-dium Johann Friedrich Königs von 1664. In: Ebd., 70–115. – orthodoxie im Ge-spräch. Zentralthemen ihrer bilateralen Ökumenedialoge auf Weltebene. In: Ebd., 220–241. – Filioque. Kontexte einer Kontroverse. In: Ebd., 242–309.

H I: Das Böse und sein Grund. Zur Rezeptionsgeschichte von Schellings Frei-heitsschrift 1809. München 2010 (Phil.-hist. Klasse. Abhandlungen. NF Heft 137).

Wiegard WolfgangB: Zus. mit P. Boinger, W. Franz, Ch. Schmidt u. B. Weder di Mauro, Chancen für einen stabilen Aufschwung. Jahresgutachten 2010/11 des Sachverständigen-rats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wiesbaden 2010, XXIII, 423 S. – Zus. mit P. Boinger, W. Franz, Ch. Schmidt u. B. Weder di Mauro et al., Wirtschaftsleistung, Lebensqualität und Nachhaltigkeit: Ein um-fassendes Indikatorensystem. Expertise im Auftrag des Deutsch-Französischen Ministerrates. Paris / Wiesbaden 2010, IX, 165 S. – Zus. mit P. Boinger, W. Franz, Ch. Schmidt, B. Weder di Mauro et al., Évaluer la performance économique, le bien-être et la soutenabilité. Rapport du Conseil d’analyse économique et du Conseil allemand des experts économiques. Fribourg 2010, 223 S. – Zus. mit P. Boinger, W. Franz, Ch. Schmidt u. B. Weder di Mauro et al., Monitoring econo-mic performance, quality of life and sustainability. Joint Report as Requested by the Franco-German Ministerial Council. Paris / Wiesbaden 2010, IX, 155 S.

S: Mitglied: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftli-chen Entwicklung; Wiss. Beirat beim Bundesministerium der Finanzen.

Willoweit DietmarB: Staatsbildung und Jurisprudenz. Spätmittelalter und frühe Neuzeit. Gesam-melte Aufsätze 1974–2002, 2 Bde. (Bibliotheca Eruditorum 32), Stockstadt am Main 2009, XXXIX, 551 u. XLV, 682 S.

A I: Der richtige Kern der Lehre vom richtigen Recht. In: JZ (2010), 373–379. – Rat und Entscheidung in deutschen Monarchien des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Wissenschaft und Politik. Hrsg. zus. mit H. Dreier. Stuttgart 2010, 199–218. – Art. „Herrschaft“. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. Berlin 22010, 12. Lfg., 975–980.

A II: Stabwechsel an der Verwaltungsspitze. In: Akademie Aktuell 4 (2010), 52.

H I: Zus. mit H. Dreier, Wissenschaft und Politik. Stuttgart 2010.

H II: Mitherausgeber: Konlikt, Verbrechen und Sanktion in der Gesellschaft Alteuropas, Symposien und Synthesen / Fallstudien. – Forschungen zur Deut-schen Rechtsgeschichte. – Völker, Staaten und Kulturen in ostmitteleuropa. – Rechtshistorische Reihe. – Würzburger Vorträge zur Rechtsphilosophie, Rechts-theorie und Rechtssoziologie.

S: Mitarbeit: Ständiger Ausschuss der Deutschen Nationalakademie; Kuratori-um des Historischen Kollegs (Stellvertr. Vorsitz); Wiss. Beirat des Historischen Jahrbuchs. – Mitglied: Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrat; Preußische Historische Kommission; Alemannisches Institut. – Ehrenmitglied: Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung.

391Philosophisch-historische Klasse

Zacher Hans F.A I: universale Menschenrechte und die Wirklichkeit der globalen Welt – Das Beispiel der Kinderrechte. In: HumboldtForumRecht HRF 2 (2010), 20–30. – Laudatio auf Gerhard A. Ritter zu seinem 80. Geburtstag. In: Sozialstaat Deutschland. Geschichte und Gegenwart. Hrsg. v. u. Becker, H.G. Hockerts u. K. Tenfelde. Bonn 2010, 343–351.

S: Mitarbeit: Wiss. Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Techno-logie; Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften.

Zanker PaulB: Roman Art. Los Angeles. The Paul Getty Museum 2010, 205 S.

H II: Mitherausgeber: Studien zur Antiken Stadt; Gnomon; Beiträge zur Er-schließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur; Bei-hefte zum Corpus Vasorum Antiquorum.

S: Prof. ord.: Scuola Normale Superiore di Pisa. – Institute for the Ancient World der New York university: Member of the Advisory Board.

Ziegler RolfA I: Chancen und Herausforderungen – ein autobiographischer Rückblick. In: Soziologische Karrieren in autobiographischer Analyse. Hrsg. v. M. Jungbauer-Gans u. Ch. Gross. Wiesbaden 2010, 53–74. – Deutschsprachige Netzwerkfor-schung. In: Handbuch Netzwerkforschung. Hrsg. v. Ch. Stegbauer u. R. Häuß-ling. Wiesbaden 2010, 39–53.

H II: Mitherausgeber: Social Net works; Sage Publications/SRM Database of So-cial Research Methodology.

S: Mitgliedschaften: International Scientiic Curatorium of the Interuniversity Center for Social Science and Methodology (ICS) der universitäten Groningen, utrecht u. Nijmegen; International Scientiic Advisory Board des Gene raldirek-tors von uNESCo.

Ziegler WalterB: Das Kabinett Held IV, Mai 1932–März 1933, München 2010 (Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1919–1945. Hrsg. von der Kommission für bayeri-sche Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und dem Institut für Bayeri-sche Geschichte), XVIII, 80*, 399 S.

392

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Abkürzungen:

B = Bücher A I = Aufsätze in Zeitschriften und Sammelwerken A II = Veröfentlichungen für ein breiteres Publikum H I = Herausgeberschaften von Büchern und Sammelwerken H II = Herausgeberschaften von Zeitschriften und Reihen S = Sonstige wissenschaftliche Tätigkeit und Mitarbeit

Adam WaldemarA I: Zus. mit M. Y. ovchinnikov, S.L. Khursan u. D.V. Kazakov, The Theoretical Tra-jectory for the Chloride-Ion-Induced Generation of Singlet oxygen in the De-composition of Dimethyldioxirane. In: Journal of Photochemistry and Photo-biology A: Chemistry 210 (2010), 100–107. –Zus. mit M.R. Solomon, J. Sivaguru, S. Jockusch u. N.J. Turro, Decoding Stereocontrol During the Photooxygenation of oxazolidinone-Functionalized Enecarbamates. In: organic Letters 12 (2010), 2142–2145.

H II: Mitherausgeber: European Journal of Chemistry.

S: Professor für Forschung, universidad Metropolitana, Cupey, Puerto Rico. – Geschäftsführer der Forschungsinitiative CREATES, universidad Metropolitana Science Research Center, Barceloneta, Puerto Rico.

Bach ThorstenA I: Zus. mit D. Albrecht u. F. Vogt, Diastereo- and Enantioselective Intramolecu-lar [2+2]-Photocycloaddiiton Reactions of 3-(ω-Alkenyl)- and 3-(ω-Alkenyloxy)-substituted 5,6-Dihydro-1H-pyridin-2-ones. In: Chemistry – A European Journal 16 (2010), 4284–4296. – Zus. mit M. Fleck, Total Synthesis of Punctaporonin C by a Regio- and Stereoselective [2+2]-Photocycloaddition. In: Ebd., 6015-6032. – Zus. mit F. Jakob, E. Herdtweck, Synthesis and Properties of Pyrazolidines Derived from (+)-Pulegone. In: Ebd., 7537–7546. – Zus. mit C. Ammer, Total Synthesis of Amythiamicins C and D. In: Ebd., 14083–14093 – Zus. mit S. Sch-weizer, Regioselective Pd(0)-catalyzed Hiyama Cross-coupling Reactions at Dihalo-substituted Heterocycles. In: Synlett (2010), 81–84. – Zus. mit F. Voss, An Ethynyl-substituted 1,5,7-Trimethyl-3-azabicyclo[3.3.1]nonan-2-one as Ver-satile Precursor for Chiral Templates. In: Ebd., 2308-2312. – Zus. mit J. P. Hehn, D. Gamba Sanchez, M. Kemmler et al., [2+2]-Photocycloaddition Reactions of Tetronic Acid Esters and Amides. In: Synthesis (2010), 1493–1496. – Zus. mit A. Nörder, P. Herrmann, E. Herdtweck, Acyclic Stereocontrol in the Catalytic C-H Amination of Benzylic Methylene Groups. In: organic Letters 12 (2010), 3690–3692. – Zus. mit H. Guo, Enantioselective Lewis Acid Catalysis in Intramolecular

393Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

[2+2]-Photocycloaddition Reactions of Coumarins. In: Angewandte Chemie Int. Ed. 49 (2010), 7782–7785. – Zus. mit H. Guo, Enantioselective Lewis Acid Ca-talysis in Intramolecular [2+2]-Photocycloaddition Reactions of Coumarins. In: Angewandte Chemie 122 (2010), 7948–7951. – Zus. mit P. Fackler, C. Berthold, F. Voss, Hydrogen Bond Mediated Enantio- and Regioselectivity in a Ru-catalyzed Epoxidation Reaction. In: Journal of the American Chemical Society 132 (2010), 15911–15913.

H II: Mitherausgeber: Synthesis.

S: Mitglied: Zentraler Auswahlausschuss der Alexander von Humboldt-Stif-tung; Wiss. Rat der Katholischen Akademie in Bayern; Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina; Graduiertenkolleg Chemische Photokataly-se (GRK 1626); Zentralinstitut für Katalyseforschung, Tu München; Advisory Board Bicoll Ltd. (München, Shanghai); Gesellschaft Deutscher Chemiker; American Chemical Society; Hans-Fischer-Gesellschaft.

Bauer Friedrich L.B: origins and Foundations of Computing. Berlin / Heidelberg 2010, 142 S.

Baumeister WolfgangA I: Zus. mit R. Fernandez-Busnadiego, B. Zuber, u.E. Maurer, M. Cyrklaf et al., Quantitative analysis of the native presynaptic cytomatrix by cryo-electron tomography. In: J. Cell Biology 188 (2010), 145–156. – Zus. mit M. Kudryashev, M. Cyrklaf, R. Wallich u. F. Frischknecht, Distinct in situ structures of the Bor-relia lagellar motor. In: J. Structural Biology 169 (2010), 54–61. – Zus. mit M. Kudryashev, S. Lepper, R. Stanway, S. Bohn et al., Positioning of large organelles by a membrane-associated cytoskeleton in Plasmodium sporozoites. In: Cel-lular Microbiology 12 (2010), 362–371. – Zus. mit F. Förster, K. Lasker, S. Nickell u. A. Sali, Towards an integrated structural model of the 26S proteasome. In: Molecular Cellular Proteomics 9 (2010), 1666–1677. – Zus. mit R.S. Pantelic, J.C. Meyer, u. Kaiser u. J.M. Plitzko, Graphene oxide: A substrate for optimizing preparations of frozen-hydrated samples. In: J. Structural Biology 170 (2010), 152–156. – Zus. mit C.K. Chuang, B. Rockel, G. Seyit, P. Walian et al., Hybrid mo-lecular structure of the giant protease tripeptidyl peptidase II. Nature Struct. In: Molecular Biology 17 (2010), 990–996. – Zus. mit F. Brandt, L.-A. Carlson, F.u. Hartl u. K. Grünewald, The three-dimensional organization of polyribosomes in intact human cells. In: Molecular Cell 39 (2010), 560–569. – Zus. mit J.o. or-tiz, F. Brandt, V.R.F. Matias, L. Sennels et al., Structure of hibernating ribosomes studied by cryoelectron tomography in vitro and in situ. In: J. Cell Biology 190 (2010), 613–621. – Zus. mit N. Sun, C. Pan, S. Nickell, M. Mann et al., Quanti-tative proteome and transcriptome analysis of the archaeon Thermoplasma acidophilum cultured under aerobic and anaerobic conditions. In: J. Proteome Research 9 (2010), 4839–4850. – Zus. mit M. Stölken, F. Beck, T. Haller, R. Hegerl et al., Maximum likelihood based classiication of electron tomographic data. In: J. Structural Biology 173 (2010), 77–85. – Zus. mit S. Bohn, F. Beck, E. Sakata, T. Walzthoeni et al., Structure of the 26S proteasome from Schizosaccharomyces pombe at subnanometer resolution. In: Proceedings of the National Academy of Sciences uSA 107. 2010, 20992–20997. – Zus. mit A. Rigort, F.J. Bäuerlein, A. Leis, M. Gruska et al., Micromachining tools and correlative approaches for cellular cryo-electron tomography. In: J. Structural Biology 172 (2010), 169–179.

394 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

– Zus. mit E. Roberts, A. Magis, J.o. ortiz u. Z. Luthey-Schulten, Noise contribu-tions in an inducible genetic switch: A whole-cell simulation study. In: PLoS Computational Biology (2010). – Zus. mit D. Vanhecke, S. Asano, Z. Kochovski, R. Fernández-Busnadiego et al., Cryo-electron tomography: Methodology, de-velopments and biological applications. In: J. Microscopy (2010). – Zus. mit M. Classen, S. Breuer, R. Guckenberger u. S. Witt, Force spectroscopy of substrate molecules ‘en route’ to the proteasome’s active sites. In: Biophysics Journal (2010).

S: Mitglied: Forschungsrat des Paul-Scherrer-Instituts, Villigen, Schweiz; Exe-cutive Committee der International Federation of Societies for Microscopy (IFSM); International union of Pure and Applied Chemistry (IuPAC), Physical and Biophysical Chemistry Division; Executive Council der Protein Society, uSA. – Scientiic Advisory Board: NCCR Nanoscale Science Switzerland; Biozentrum der universität Basel; Centro Nacional de Biotecnologia der universität Mad-rid; Faculty of Life Sciences der universität Manchester; Venetian Institute of Molecular Medicine in Padova. – Rezensionstätigkeit.

Bode ArndtB: Zus. mit R. Borgeest, Informationsmanagement in Hochschulen. Heidelberg 2010, 466 S. – Zus. mit M. Diaz, D. Avresky, C. Bruno u. E. Dekel, Cloud Compu-ting. Heidelberg 2010, 271 S. – Zus. mit S. Wagner, M. Steinmetz u. M.M. Müller, High Performance Computing in Science and Engineering Garching / Munich 2009. Heidelberg 2010, 780 S.

Bräuchle ChristophA I: Zus. mit S. Wirth, A.u. Wallek, A. Zernickel, F. Feil et al., Tautomerization of 2-nitroso-N-arylanilines by coordination as N,N′-chelate ligands to rhenium(I) complexes and the anticancer activity of newly synthesized oximine rhenium(I) complexes against human melanoma and leukemia cells in vitro. In: Journal of Inorganic Biochemistry 104 (2010), 774–789. – Zus. mit V. Cauda, H. Engelke, A. Sauer, D. Arcizet et al., Colchicine-loaded lipid bilayer-coated 50 nm mesoporous nanoparticles eiciently induce microtubule depolymerizati-on upon cell uptake. In: Nano Lett. 10(7) (2010), 2484–2492. – Zus. mit A. Sauer, A. Schloßbauer, N. Ruthardt, V. Cauda et al., The Role of Endosomal Escape for Disulide-Based Drug Delivery from Colloidal Mesoporous Silica Evaluated by Live-Cell Imaging. In: Nano Lett. 10 (2010), 3684–3691. – Zus. mit J. Blechinger, R. Herrmann, D. Kiener, F.J. Garcia-Garcia et al., Perylene-labeled Silica Nano-particles: Synthesis and Characterization of Three Novel Silica Nanoparticle Species for Live Cell Imaging. In: Small 6 (2010), 2427–2435. – Zus. mit J. Mi-chaelis, Reporters in the Nanoworld – Difusion of single molecules in meso-porous materials. In: Chem. Soc. Rev. 39 (2010), 4731–4740. – Zus. mit C. Jung, P. Schwaderer, M. Dethlefsen, R. Köhn et al., Visualization of the Self Assembly of Silica Nanochannels reveals growth mechanism. In: Nature Nanotechnology (2010). – Zus. mit M. Davies, C. Jung, P. Wallis, T. Schnitzler et al., Photophysics of New ultra Photostable Rylene Derivatives: Applications in Single Molecule and Biological Studies. In: ChemPhysChem (2010). – Exploring Nanostructured Systems with Single Molecule Probes: From Nanoporous Materials to Living Cells. In: Single Molecule Spectroscopy in Chemistry, Physics and Biology. No-bel Symposium. Springer Series in Chemical Physics, Vol. 96, Part 10. Hrsg. v. A.

395Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Gräslund, R. Rigler u. J. Widengren. Berlin / Heidelberg 2010, 537–551. – Zus. mit N. Ruthardt, Visualizing uptake and Intracellular Traicking of Gene Carriers by Single-Particle Tracking. In: Nucleic Acid Transfection. Topics in Current Che-mistry 296. Hrsg. v. W. Bielke u. C. Erbacher. Berlin / Heidelberg 2010, 283–304.

H II: Editorial Advisory Board: ChemPhysChem – A European Journal of Chemi-cal Physics and Physical Chemistry. – Advisory Board: Single Molecules. – Edito-rial Board: The open Material Science Journal.

S: Mitglied: Center of NanoScience (CeNS) der LMu; Kuratorium des Deut-schen Museums München; Vorstand Excellenzcluster „Nanosystems Initiative Munich“ (NIM) der LMu; DFG Fachkollegium „Naturwissenschaften (Physika-lische Chemie)“; Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh); Deutsche Physi-kalische Gesellschaft (DPG); Deutsche Bunsen-Gesellschaft (DBG); American Chemical Society (ACS); American Physical Society (APS); Materials Research Society (MRS); Biophysical Society. – Stellv. Sprecher: Int. Elitedoktorandenkol-leg Nano-Bio-Technology (Nano-Bio-Tech). – Koordinator der Research Area A „Protein Biophysics and Imaging“ des Exzellenzclusters „Center for Integrated Protein Science Munich“ (CIPSM) der LMu.

Brandt ThomasA I: Zus. mit A. Zwergal, K. Jahn u. M. Strupp, Institutional proile: integrated center for research and treatment of vertigo, balance and ocular motor disor-ders. In: Restor. Neurol. Neurosci. 28 (2010), 135–143. – Zus. D. Huppert, K. Hüf-ner, V.C. Zingler, M. Dieterich et al., Long-term course and relapses of vestibular and balance disorders. In: Ebd., 69–82. – Zus. mit M. Dieterich, Imaging cortical activity after vestibular lesions. In: Ebd., 47–56. – Zus. mit A. Zwergal, K. Jahn u. M. Strupp, Integrated center for research and treatment of vertigo, balance and ocular motor disorders. In: Ebd., 1–8. – Zus. mit D. Huppert u. M. Strupp, Long-term course of Menière`s disease revisited. In: Acta oto-Laryngol. 130 (2010), 644–651. – Zus. mit A. Zwergal, J. Linn, G. Xiong, M. Strupp et al., Aging of human supraspinal locomotor and postural control in fMRI. In: Neurobiol Aging (2010). – Zus. mit R. Spiegel, R. Kalla, F. Spiegel u. M. Strupp, Motivating motorists to voluntarily slow down. In: J. Prev. Interv. Community 38 (2010), 332–340. – Zus. mit R. Kalla, N. Rettinger, F. Spiegel, M. Strupp et al., Evaluation of a community-based intervention to enhance road safety. In: J. Prev. Interv. Community 38 (2010), 306–315. – Zus. mit V. Arbusow, T. Derfuss, K. Held, S. Himmelein et al., Latency of herpes simplex virus type-1 in human geniculate and vestibular ganglia is associated with iniltration of CD8+ T cells. In: J. Med. Virol. 82 (2010), 1917–1920. – Zus. mit M. Strupp, Clicking the eye muscles? The diagnostic value of sound-evoked vestibular relexes. In: Neurology 75 (2010), 848–849. – Zus. mit K. Hüfner, C. Binetti, D.A. Hamilton, T. Stephan et al., Struc-tural and functional plasticity of the hippocampal formation in professional dancers and slackliners. In: Hippocampus (2010). – Zus. mit D. Huppert u. M. Strupp, Long-term course of Menière’s disease revisited. In: Acta otolaryngol 130 (2010), 644–651. – Zus. mit C. la Fougère, A. Zwergal, A. Rominger, S. Förster et al., Real versus imagined locomotion: a [18F]-FDG PET-fMRI comparison. In: Neuroimage 50 (2010), 1589–1598. – Zus. mit D. Huppert, M. Strupp u. H. Mück-ter, Which medication do I need to manage dizzy patients? In: Acta otolaryn-gol. (2010). – Zus. mit C. Weiller, Functional imaging in neurology. In: Nerven-arzt 81 (2010), 1427–1428. – Zus. mit R. Spiegel, R. Kalla, N. Rettinger, E. Schneider

396 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

et al., Head position during resting modiies spontaneous daytime decrease of downbeat nystagmus. In: Neurology 75 (2010), 1928–1932. – Zus. mit A. Zwergal, M. Strupp u. K. Jahn, Klinische Forschung zum Thema Schwindel und Gleichgewicht. Das integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFBLMu) in München. In: Nervenheilkunde 29 (2010), 666–670. – Zus. mit M. Dieterich, Funktionelle Bildgebung des vestibulären Systems. In: Ebd., 641–647. – Zus. mit M. Strupp, Häuigste Leitsymptome mit günstiger Prognose: So stoppen Sie Schwindelattacken. In: Neurologie & Psychiatrie 10 (2010), 30–33. – Zus. mit M. Strupp u. M. Versino, Vestibular migraine. In: Handb. Clin. Neurol. 97 (2010), 755–771.

H I: Zus. mit M. Dieterich u. M. Strupp, Vestibular, ocular Motor and Locomo-tor Plasticity and Rehabilitation. Amsterdam 2010 (Restorative Neurology and Neuroscience 28). – Zus. mit M. Strupp, Eye movements and balance. oxford 2010. (oxford Textbook of Medicine). – Zus. mit M. Strupp u. M. Versino, Vesti-bular migraine. 2010 (Handbook of Clinical Neurology 97).

H II: Joint Editor in Chief: Journal of Neurology. – Herausgeber: Nervenarzt; Kli-nische Neurologie. – Editorial Board: Münchner Medizinische Wochenschrift; European Archives of Psychiatry and Neurological Sciences; Audiology and Neurootology; Journal of Neurological Sciences; Clinical Neurology and Neu-rosurgery; Aktuelle Neurologie; Frontiers in Neuro-otology.

S: Sprecher: Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum für Schwindel, Gleichgewichts- und okulomotorikstörungen (IFBLMu). – Stellvertr. Sprecher: Exzellenzinitiative „Graduate School of Systemic Neurosciences“. – Bayern In-novativ Munich Center of Neurosciences. – „Brain and Mind“; Elitestudiengang „Master of Neurosciences“; Mitglied: Exzellenzinitiative „Cognition for Tech-nical Systems“ (Tu/LMu). – Graduiertenkolleg GRK 109/1 „orientierung und Bewegung im Raum“; Bernstein Center, National Network for Computational Neurosciences; Kuratorium des Max-Planck-Instituts für Biochemie und Neu-robiologie, Martinsried; Kuratorium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. – Kuratorium des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD). – Hertie-Senior-Forschungsprofessur: „Lehrstuhl für Klinische Neurowis-senschaften“. – Ehrenmitglied: Deutsche Gesellschaft für Neurologie.

Braunschweig HolgerA I: Zus. mit A. Damme, 1,2-Bis(dimethylamino)-1,2-bis(2,4,6-triisopropylphe-nyl)diborane(4). In: Acta Cryst. E66 (2010), o3367. – Zus. mit J. Mies, R. Dörler, K. Hammond u. K. Radacki, Synthesis and Structure of Trisila-bridged ansa Half-sandwich Complexes of Group 6 Metals. In: Eur. J. Inorg. Chem. (2010), 5383–5385. – Zus. mit P. Bissinger, T. Kupfer u. K. Radacki, Monoborane NHC Adducts in the Coordination Sphere of Transition Metals. In: organometallics 29 (2010), 3987–3990. – Zus. mit A. Damme u. T. Kupfer, New [2]Boraferroce-nophane and Diferrocenyldiborane(4) Derivatives. In: Eur. J. Inorg. Chem. 28 (2010), 4423–4426. – Zus. mit K. Kraft, T. Kupfer u. E. Siedler, A Manganese-σ-Borane Complexes of Dihaloboranes. In: Z. anorg. allg. Chem. 636 (2010), 2565–2567. – Zus. mit F. Breher, C.-W. Chiu, D. Gamon, D. Nied et al., Reduction Chemistry of Ferrocenylborole. In: Angew. Chem. 122 (2010), 9159–9162; An-gew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 8975–8978. – Zus. mit P. Brenner, M. Gross u. K. Radacki, Reactivity of [1],[1]Disilamolybdenocenophane towards zerovalent Platinum Complexes. In: J. Am. Chem. Soc. 132 (2010), 11343–11349. – Zus. mit C.-

397Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

W. Chiu, J. Wahler, K. Radacki, T. Kupfer, Chemical Reduction and Dimerization of 1-Chloro-2,3,4,5-tetraphenylborole. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 12229–12239. – Zus. mit H. Bera, A. oechsner, R. Sigritz u. F. Seeler, Synthesis of a Distanna-[2]ferrocenophane and Reactivity of [2]Ferrocenophanes towards elemental Sul-fur and Selenium. In: J. organomet. Chem. 695 (2010), 2609–2613. – Zus. mit M. Fuß, S. K. Mohapatra, K. Kraft, T. Kupfer et al., Synthesis and Reactivity of Boron-, Silicon- and Tin-Bridged ansa-Cyclopentadienyl-Cycloheptatrienyl Tita-nium Complexes (Troticenophanes). In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 11732–11743. – Zus. mit P. Brenner, P. Cogswell, K. Kraft u. K. Schwab, oxidative Addition of the Bismuth-chloride Bond: Synthesis and Structure of trans-[PtCl(PCy3)2{BiCl2}]. In: Chem. Commun. (2010), 7894–7896. – Zus. mit F. Matz, K. Radacki u. A. Schneider, Reactivity of a Platinum Iminoboryl Complex towards Element-Hy-drogen Bonds of opposing Polarity. In: organometallics 29 (2010), 3457–3462. – Zus. mit S. Bertsch, B. Christ, M. Forster, K. Schwab et al., Towards homoleptic borylene complexes – Incorporation of two borylene ligands into a mononu-clear iridium species. In: Angew. Chem. 122 (2010), 9707–9710; Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 9517–9520. – Zus. mit K. Radacki u. A. Schneider, Reactivity of an oxoboryl Complex toward Flourinated Aryl Boron Reagents. In: Chem. Commun. (2010), 6473–6475. – Zus. mit K. Kraft, S. Östreicher, K. Radacki u. F. Seeler, Neutral and anionic transition metal-base stabilized metalloborylene complexes. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 10635–10637 (VIP). – Zus. mit J. Bauer, P. Brenner, K. Kraft, K. Radacki et al., Late transition metal complexes as tunable Lewis-bases. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 11985–11992. – Zus. mit K.K. Pandey u. P. Patidara, Structure and Bonding Energy Analysis of M-Ga Bonds in Dihalogallyl Complexes [X(PMe3)2M(GaX2)] (M = Ni, Pd, Pt; X = Cl, Br, I). In: Inorg. Chem. 49 (2010), 6994–7000. – Zus. mit H. Bera, R. Dörler, T. Kupfer, K. Radacki et al., Half-sandwich Tungsten Complexes with Metal- and η5-Cyclopentadienyl-bound Functional Stannyl Groups and their Transformation into ansa Complexes. In: organometallics 29 (2010), 5111–5120. – Zus. mit K. Kraft, K. Radacki u. S. Stell-wag, Molybdenum-Boron Bonds in the Crystal – Structural Characterization of K[(η5-C5H5)Mo(Co)3] and [(η5-C5H5) (oC)3Mo-B(NMe2)-B(NMe2)Br]. In: Z. Natur-forsch. 65b (2010), 1073–1076. – Zus. mit K. Radacki u. A. Schneider, Cyclodime-rization of an oxoboryl Complex induced by trans Ligand Abstraction. In: An-gew. Chem. 122 (2010), 6130–6133; Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 5993–5996 (VIP). – Zus. mit R. Dewhurst, Fashionably Late: Synthesis and Characterization of Transition Metal-Fluoroborylene Complexes. In: Angew. Chem. 122 (2010), 3486–3488; Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 3412–3414. – Zus. mit K. Radacki u. A. Schneider, oxoboryl Complexes: Boron−oxygen Triple Bonds stabilized in the Coordination Sphere of Platinum. In: Science 328 (2010), 345–347. – Zus. mit R. D. Dewhurst, K. Wagner u. K. Schwab, [N’,N’’-bis[2,6-bis(1-methylethyl)phenyl]-N,N-dimethylguanidinato-κN’,κN’’]dibromoborane. In: Acta Cryst. E66 (2010), o610. – Zus. mit J. Köhler, S. Lindenmaier, I. Fischer, T. Kupfer et al., Probing Antiaromaticity: Resonance Raman Investigation of a series of dife-rently substituted boroles. In: J. Raman Spectrosc. 41 (2010), 636–641. – Zus. mit V. Alptüzün, M. Prinz, V. Hörr, J. Scheiber et al., Interaction of (benzylidene-hydrazono)-1,4-dihydropyridines with beta-amyloid, acetylcholine and buty-rylcholine esterases. In: Bioorg. Med. Chem. 18 (2010), 2049–2059.– Zus. mit C.-W. Chiu, K. Radacki u. T. Kupfer, Synthesis and Structure of a N-Heterocyclic Carbene Stabilized π-Boryl Anion. In: Angew. Chem. 122 (2010), 2085–2088; An-gew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 2041–2044 (VIP). – Zus. mit R.D. Dewhurst u. A. Schneider, Electron-Precise Coordination Modes of Boron-Centered Ligands. In:

398 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Chem. Rev. 110 (2010), 3924–3957. – Zus. mit F. Bauer u. K. Schwab, 1,1-Dibora-tion of isocyanides with [2]borametalloarenophanes. In: organometallics 29 (2010), 934–938. – Zus. mit C.-W. Chiu, K. Radacki u. P. Brenner, Platinum subs-tituted boroles. In: Chem. Commun. (2010), 916–918. – Zus. mit K. Radacki u. K. Schwab, An early-late heterobimetallic complex with an unsupported dative bond: synthesis and structure of [(Cy3P)2Pt-ZrCl4]. In: Chem. Commun. (2010), 913–915. – Zus. mit T. Arnold, M. Gross, M. Kaupp, R. Müller et al., Electronic Structure and Reactivity of a Disila[1],[1]molybdenocenophane. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 3014–3020. – Zus. mit T. Kupfer, Non-Iron [n]Metalloarenophanes. In: Acc. Chem. Res. 43 (2010), 455–465.

S: Mitglied: DFG geförd. Schwerpunktprogramm „Experimentelle Elektronen-dichte als Schlüssel zum Verständnis chemischer Wechselwirkungen“; GRK 1221/1 „Steuerung elektronischer Eigenschaften von Aggregatenn-konjugierter Moleküle“; Fachkollegiatschaft bei der DFG.

Brenig WilhelmA I: Zus. mit Ch. Mosch, Two-phonon assisted selective adsorption. In: Phys. Rev. B82 (2010), 193407–193411.

Bröcker Eva-BettinaA I: Zus. mit M. Wobser, H. Kneitz u. J.C. Becker, Primary cutaneous difuse large B-cell lymphoma, leg-type, treated with a modiied R-CHoP immunochemo-therapy – diagnostic and therapeutic challenges. In: J. Dtsch. Dermatol. Ges. (2010), 2. – Zus. mit J. Storim, J. Stoevesandt, D. Anders, H. Kneitz et al., Dithiols as chelators: A cause of bullous skin reactions. In: Hautarzt (2010), 14. – Zus. mit J. Storim u. P. Friedl, A dynamic immunological synapse mediates homeosta-tic TCR-dependent and -independent signaling. In: Eur. J. Immunol. 40 (2010), 2741–50. – Zus. mit M. Wobser, D. Göppner, S.C. Lang, G. Beckmann et al., Durab-le complete remission of therapy-refractory, tumor-stage cutaneous T-cell lym-phoma under radioimmunotherapy with electron beam irradiation and deni-leukin diftitox. In: Arch. Dermatol. 146 (2010), 805–806. – Zus. mit S.C. Lang, B. Bauer u. H. Hamm, Naevus trichilemmocysticus – the irst paediatric case of a newly delineated organoid naevus. In: J. Eur. Acad. Dermatol. Venereol. (2010), 5. – Zus. mit C.S. Seitz, N. Berens u. A. Trautmann, Leg ulceration in rheuma-toid arthritis – an underreported multicausal complication with considerable morbidity: analysis of thirty-six patients and review of the literature. In: Der-matology 220 (2010), 268–273. – Zus. mit H. Kneitz, G. Weyandt, C. Meissner u. E. Gebhart, Dermal schwannoma (neurilemmoma): a peculiar foreign body reaction? In: Am. J. Dermatopathol. 32 (2010), 367– 369. – Zus. mit H. Kneitz u. J.C. Becker, Mycosis fungoides bullosa: a case report and review of the litera-ture. In: J. Med. Case Reports 3, 4 (2010), 78. – Zus. mit E. Schmidt, C. Dähnrich, A. Rosemann, C. Probst et al., Novel ELISA systems for antibodies to desmoglein 1 and 3: correlation of disease activity with serum autoantibody levels in indi-vidual pemphigus patients. In: Exp. Dermatol. 19 (2010), 458–463. – Zus. mit J. Stoevesandt, N. Kürzinger u. A. Trautmann, uro-dermatological problems of a construction worker: paraaminobenzoic acid as a systemic photosensitizer. In: Eur. J. Dermatol. 20 (2010), 217–219. – Zus. mit M. Wobser, A. Schmitt u. A. Trautmann, Circumscribed inlammatory plaque at the scalp: follicular impeti-go or tinea capitis? In: Klin. Padiatr. 222 (2010), 38–39. – Zus. mit D. Anders u. H.

399Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Hamm, Cimex lectularius – an unwelcome train attendant. In: Eur. J. Dermatol. 20 (2010), 239–240. – Zus. mit C. Rose u. D. Zillikens, Clinical, histological and immunpathological indings in 32 patients with dermatitis herpetiformis Duh-ring. In: J. Dtsch. Dermatol. Ges. 8 (2010), 265–270, 265–271.

S: Gutachtertätigkeit: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Deutsche Krebshil-fe, Mildred-Scheel-Stiftung; Arbeitsgemeinschaft dermatologische Forschung; Wilhelm Sander-Stiftung; Galderma Stiftung. – Mitarbeit in wiss. Gremien: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Wilhelm-Sander-Stiftung; Deutsche Der-matologische Gesellschaft; Bundesministerium für Bildung und Forschung; Interdisziplinäres Zentrum f. Klinische Forschung der universität Würzburg; Zentrum für Infektionsforschung der universität Würzburg; universitätsrat Schleswig-Holstein. – Mitglied: Medizinausschuss des Wissenschaftsrats der Bundesregierung.

Buchner JohannesA I: Zus. mit M.J. Feige u. L.M. Hendershot, How antibodies fold. In: Trends Bio-chem. Sci. 35 (2010), 189–198. – Zus. mit M. Retzlaf, F. Hagn, L. Mitschke, M. Hes-sling et al., Asymmetric Activation of the Hsp90 dimer by its cochaperone Aha1. In: Mol. Cell 37 (2010), 344–353. – Zus. mit u.K. Jinwal, J. 3rd. Koren, S.I. Borysov, A.B Schmid et al., The Hsp90 cochaperone FKBP51 increases Tau stability and polymerizes microtubules. In: J. Neuroscience 13 (2010), 591–599. – Zus. mit J. Chen, M.J. Feige, A. Bepperling u. T.M. Franzmann, Regions outside the alpha-crystallin domain of the small heat shock protein Hsp26 are required for its di-merization. In: J. Mol. Biol. 398 (2010), 122–131. – Bacterial Hsp90 – desperately seeking clients. In: Mol. Microbiol. 76 (2010), 540–544. – Zus. mit M.J. Feige, E.R. Simpson, E.M. Herold, A. Bepperling et al., Dissecting the alternatively folded state of the antibody Fab fragment. In: J. Mol. Biol. 399 (2010), 719–730. – Zus. mit B. Rudolph, K.M. Gebendorfer u. J. Winter, Evolution of Escherichia coli for growth at high temperatures. In: J. Biol. Chem. 285 (2010), 19029–19034. – Zus. mit P.C. Echeverria, M.J. Figueras, M. Vogler, T. Kriehuber et al., The Hsp90 co-chaperone p23 of Toxoplasma gondii: identiication, functional analysis and dynamic interactome determination. In: Mol. Biochem. Parasitol. 172 (2010), 129–140. – Zus. mit T. Kriehuber, T. Rattei, T. Weinmaier, A. Bepperling et al., In-dependent evolution of the core domain and its lanking sequences in small heat shock proteins. In: FASEB J. 24 (2010), 3633–3642. – Zus. mit M. Bertz, J. Chen, M.J. Feige,T.M. Franzmann et al., Structural and mechanical hierarchies in the a-crystallin domain dimer of the hyperthermophilic small heat shock protein Hsp16.5. In: Mol. Biol. 400 (2010), 1046–1056. – Zus. mit S. Welker, R. Ru-dolph, E. Frenzel, F. Hagn et al., Hsp12 is an intrinsically disordered stress protein which folds upon membrane association and modulates membrane function. In: Mol. Cell 39 (2010), 507–520. – Zus. mit C. Ratzke, M. Mickler, J. Hellenkamp u. T. Hugel, The dynamics of heat-shock protein 90 C-terminal dimerization is an important part of its conformational cycle. In: Proc. Natl. Acad. Sci. uSA 107 (2010), 16101–16106. – Zus. mit B. Anselment, D. Baerend, E. Mey, D. Weuster-Botz et al., Experimental optimization of protein refolding with a genetic algo-rithm. In: Prot. Sci. 19 (2010), 2085–2095. – Zus. mit K. Richter u. M. Haslbeck, Life at the verge of death: the heat shock response revisited. In: Mol. Cell 40 (2010), 253–266.

400 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Bunge Hans-PeterA I: Zus. mit A. Fichtner, B.L.N. Kennett u. H. Igel, Full waveform tomography for radially anisotropic structure: New insights into present and past states of the Australasian upper mantle. In: Earth and Planetary Science Letters 290 (2010), 270–280.

S: Mitglied: Amerikanische Geophysikalische union (AGu); Deutsche Geophy-sikalische Gesellschaft (DGG); Review Board der Australian National university (ANu); durch ESA bestellter Geophysik Lecturer für Europas Astronauten.

Buras Andrzej J. A I: Zus. mit M.V. Carlucci, S. Gori u. G. Isidori, Higgs-mediated FCNCs: Natu-ral Flavour Conservation vs. Minimal Flavour Violation. In: Journal High Enery Physics 1010 (2010), 009. – Zus. mit B. Duling, T. Feldmann u. Ch. Promberger, Lepton Flavour Violation in the Presence of a Fourth Generation of Quarks and Leptons. In: Ebd., 1009 (2010), 104. – Zus. mit B. Duling, T. Feldmann, Ch. Promb-erger u. S. Recksiegel, Patterns of Flavour Violation in the Presence of a Fourth Generation of Quarks and Leptons. In: Ebd., 1009 (2010), 106. – Zus. mit B. Du-ling, T. Feldmann, Ch. Promberger u. S. Recksiegel, The Impact of a 4th Gen-eration on Mixing and CP Violation in the Charm System. In: Ebd., 1007 (2010), 094. – Zus. mit L. Calibbi u. P. Paradisi, Slepton mass-splittings as a signal of LFV at the LHC. In: Ebd., 1006 (2010), 042. – Zus. mit D. Guadagnoli u. G. Isidori, on epsilon(K) beyond lowest order in the operator Product Expansion. In: Physics Letter B688 (2010), 309–313. – Zus. mit W. Altmannshofer u. P. Paradisi, A Lower Bound on hadronic EDMs from CP Violation in DD-mixing in SuSY Alignment Models. In: Physics Letters B688 (2010), 202–207. – FCNC Processes Waiting for the Next Decade. In: Acta Physica Polonica Supp. 3 (2010), 7–22. – Zus. mit W. Altmannshofer, S. Gori, P. Paradisi u. D. Straub, Anatomy and Phenomenol-ogy of FCNC and CPV Efects in SuSY Theories. In: Nuclear Physics B830 (2010), 17–94. – Zus. mit M. Antonelli, D.M. Asner, D.A. Bauer et al., Flavor Physics in the Quark Sector. In: Physics Reports 494 (2010), 197–414. – Zus. mit M. Blanke, B. Duling, S. Recksiegel u. C. Tarantino, FCNC Processes in the Littlest Higgs Model with T-Parity: a 2009 Look. In: Acta Physica Polonica B41 (2010), 657–683.

Dudel JosefA I: Synaptic release without calcium inlow at motor nerve terminals of mice. In: Acta Physiologica 198 (2010), 45. – Kinetics of block by alpha conotoxin M1 (ctx) at neuromuscular junctions of mice. In: FENS Abstr. 5 (2010), 193.5. – Zus. mit M. Heckmann, Synaptische übertragung. In: Physiologie des Menschen. Hrsg. v. R.F. Schmidt, F. Lang. u. M. Heckmann. Heidelberg 312010.

Durst FranzA I: Zus. mit R. Sambasivam, on the Mach Number Invariance of Gas Jets Ex-panding Into Hot or Cold Environments. In: Journal of Heat Transfer 132 (2010). – Zus. mit N. Dongari u. S. Chakraborty, Predicting Microscale Gas Flows and Rarefaction Efects through Extended Navier-Stokes-Fourier Euations from Phoretic Transport Considerations. In: Journal of Microluids and Nanolui-dics (2010). – Zus. mit Ö. Ertunc, N. Özyilmaz, H. Lienhart u. K. Beronov, Homo-geneity of turbulence generated by static-grid structures. In: J. Fluid Mecha-nics (2010), 1–28. – Zus. mit F. Avdic u. M. Avdic, Small scale porous medium

401Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

combustion system for heat production in households. In: Applied Energy 87 (2010), 2148–2155.

Genzel ReinhardA I: Zus. mit H. Bartko, F. Martins, S. Trippe, T.K. Fritz et al., An Extremely Top-Heavy Initial Mass Function in the Galactic Center Stellar Disks. In: Ap. J. 708, (2010), 834–840. – Zus. mit T. Fritz, S. Gillessen, S. Trippe, T. ott et al., What is li-miting near-infrared astrometry in the Galactic Centre?. In: MNRAS 401 (2010), 1177–1188. – Zus. mit S. Trippe, R. Davies, R. Eisenhauer, N. Förster et al., High-precision astrometry with MICADo at the European Extremely Large Telescope. In: MNRAS 402 (2009), 1126–1140. – Zus. mit L. Tacconi, R. Neri, P. Cox, M.C. Cooper et al., High Molecular Gas Fractions in Normal Massive Star-Forming Galaxies in the Young universe. In: Nature (Lett.) 463 (2010), 781–784. – Zus. mit K.L. Shapiro u. N.M. Förster Schreiber, Star-Forming Galaxies at z ~ 2 and the Formation of the Metal-Rich Globular Cluster Population. In: MNRAS (Lett.) 403 (2010), L36–L40. – Zus. mit D. Lutz, V. Mainieri, D. Raferty, L. Shao et al., The LA-BoCA Survey of the Extended Chandra Deep Field South: Two Modes of Star Formation in Active Galactic Nucleus Hosts? In: Ap. J. 712 (2010), 1287–1301. – Zus. mit M.S. Bothwell, S.C. Chapman, L.J. Tacconi, I. Smail et al., High-resolution Co and radio imaging of uLIRGs: extended Co structures and implications for the universal star formation law. In: MNRAS 405 (2010), 219–233. – Zus. mit R.I. Davies, MICADo: The Multi-adaptive optics Imaging Camera for Deep obser-vations. In: The Messenger 140 (2010), 32–33. – J. Fischer, E. Sturm, E. González-Alfonso, J. Graciá-Carpio et al., Herschel-PACS spectroscopic diagnostics of local uLIRGs: Conditions and kinematics in Markarian 231 In: Astr. Ap. 518 (2010), L41. – E. Sturm, A. Verma, J. Graciá-Carpio, S. Hailey-Dunsheath et al., Herschel-PACS spectroscopy of IR-bright galaxies at high redshift. In: Ebd., L6. – Zus. mit A. Poglitsch, C. Waelkens, N. Geis, H. Feuchtgruber et al., The Photodetector Array Camera and Spectrometer (PACS) on the Herschel Space observatory. In: Ebd., L2. – Zus. mit R. Nordon, D. Lutz, L. Shao, B. Magnelli et al., The star-formation rates of 1.5 < z < 2.5 massive galaxies. In: Ebd., L24. – Zus. mit B. Magnelli, B. Lutz, S. Berta, B. Altieri et al., Far-infrared properties of submillimeter and optically faint radio galaxies. In: Ebd., L28. – Zus. mit L. Shao, D. Lutz, R. Nordon, R. Maio-lino et al., Star formation in AGN hosts in GooDS-N. In: Ebd., L26. – Zus. mit B. Altieri, S. Berta, D. Lutz, J.-P. Kneib et al., Herschel deep far-infrared counts through Abell 2218 cluster-lens. In: Ebd., L17. – Zus. mit G. Rodighiero, A. Cimatti, C. Grupioni, P. Popesso et al.,The irst Herschel view of the mass-SFR link in high-z galaxies. In: Ebd., L25. – Zus. mit C. Gruppioni, F. Pozzi, P. Andreani, G. Rodighiero et al., PEP: First Herschel probe of dusty galaxy evolution up to z ~ 3. In: Ebd., L27. – Zus. mit D. Elbaz, H.S. Hwang, B. Magnelli, E. Daddi et al., Herschel unveils a puzzling uniformity of distant dusty galaxies. In: Ebd., L29. – Zus. mit R.J. Ivison, B. Magnelli, F. Ibar, P. Andreani et al., The far-infrared/radio correlati-on as probed by Herschel. In: Ebd., L31. – Zus. mit P. Santini, R. Maiolino, B. Mag-nelli, L. Silva et al., The dust content of high-z submillimeter galaxies revealed by Herschel. In: Ebd., L154. – Zus. mit S. Berta, B. Magnelli, D. Lutz, B. Altieri et al., Dissecting the cosmic infra-red background with Herschel/PEP. In: Ebd., L30. – Zus. mit N. Bouché, A. Dekel, S. Genel, G. Cresci et al., The Impact of Cold Gas Accretion Above a Mass Floor on Galaxy Scaling Relations. In: Ap. J. 718 (2010), 1001–1018. – Zus. mit S. Genel, N. Bouche, T. Naab u. A. Sternberg, The Growth of Dark Matter Halos: Evidence for Signiicant Smooth Accretion. In: Ap. J. 719

402 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

(2010), 229–239. – Zus. mit M. Aumer, A. Burkert u. P.H. Johnsson, The Structure of Gravitationally unstable Gas-rich Disk Galaxies. In: Ebd., 1230–1243. – Zus. mit S. Friedrich, R.I. Davies, E.K.S. Hicks, H. Engel et al., Adaptive optics near inf-rared integral ield spectroscopy of NGC 2992. In: Astr. Ap. 519 (2010), A79. – Zus. mit A. Bongiovanni, I. oteo, J. Cepa, A.M. Pérez Garcia et al., Herschel FIR coun-terparts of selected Lyα emitters at z ~ 2.2. Fast evolution since z ~ 3 or missed obscured AGNs? In: Ebd., L4. – Zus. mit H. Dannerbauer, E. Daddi, G.E. Morrison, B. Altieri, unveiling Far-infrared Counterparts of Bright Submillimeter Galaxies using PACS Imaging. In: Ap. J. (Lett.) 720 (2010), 144–148. – Zus. mit G.E. Magdis, D. Elbaz, H.S. Hwang, E. Daddi, A First Glimpse Into the Far-IR Properties of High-z uV-selected galaxies: Herschel/PACS observations of z ~ 3 LBGs. In: Ap. J. (Lett.) 720 (2010), 185–189. – Zus. mit T.K. Fritz, S. Gillessen, K. Dodds-Eden, F. Martins et al., GC-IRS13E—A Puzzling Association of Three Early-type Stars. In: Ap. J. 721 (2010), 395–411. – Zus. mit L.J. Tacconi, J. Graciá-Carpio, A. Sternberg, M.C. Cooper, A study of the gas-star formation relation over cosmic time. In: MNRAS 407 (2010), 2091–2108. – Zus. mit A.I. Harris, A.J. Baker, S.G. Zonak, C.E. Sharo et al., Co J = 1-0 Spectroscopy of Four Submillimeter Galaxies with the Zpectrometer on the Green Bank Telescope. In: Ap. J. 723 (2010), 1139–1149. – Zus. mit H. Engel, L.J. Tacconi, R.I. Davies., R. Neri et al., Most Submillimeter Ga-laxies are Major Mergers. In: Ap. J. 724 (2010), 233–243. – Zus. mit H.S. Hwang, D. Elbaz, G. Magdis, E. Daddi et al., Evolution of dust temperature of galaxies through cosmic time as seen by Herschel. In: MNRAS 409 (2010), 75–82. – Zus. mit H. Engel, R.I. Davies, L.J. Tacconi, E.K.S Hicks et al., NGC 6240: merger-indu-ced star formation and gas dynamics. In: Astr. Ap. 524 (2010), A56. – Zus. mit E.K. Dodds, P. Sharma, E. Quataert, S. Gillessen et al., Time-Dependent Models of Flares from Sagittarius A*. In: Ap. J. 725 (2010), 450–465. –Zus. mit J.P. Henry, M. Salvato, A. Finoguenov, N. Bouché et al., An X-ray-selected Galaxy Cluster in the Lockman Hole at Redshift 1.753. In: Ebd., 615–624. – Zus. mit A. Burkert, N. Bou-ché, G. Cresci, S. Khochfar et al., High-redshift Star-forming Galaxies: Angular Momentum and Baryon Fraction, Turbulent Pressure Efects, and the origin of Turbul. In: Ebd., 2324–233. – Zus. mit F. Eisenhauer u. S. Gillessen, The Galactic Center Massive Black Hole and Nuclear Star Cluster. In: Reviews of Modern Phy-sics 82 (2010), 3121–3195. – Zus. mit R.I. Davies, N. Ageorges, L. Barl, L. Bedin et al., Science and Adaptive optics Requirements of MICADo, the E-ELT adaptive op-tics imaging camera. In: 1st Ao4ELT conference – Adaptative optics for Extre-mely Large Telescopes, 22–26 June 2009 in Paris, France. Hrsg. v. Y. Clénet, J.-M. Conan, Th. Fusco u. G. Rousset. id.01002. – Zus. mit T. Paumard, Y. Clénet, R. Davies, M. Lehnert et al., Galactic Centre science with an ELT’, 1st Ao4ELT confe-rence – Adaptative optics for Extremely Large Telescopes. In: Ebd., id.01003. – Zus. mit G. Trap, A. Goldwurm, R. Terrier, K. Dodds-Eden et al., Soft gamma-ray constraints on a bright lare from the Galactic Center supermassive black hole. In: Advances in Space Research 45, Issue 4, pp. 507–520. – Zus. mit S. Gillessen, F. Eisenhauer, H. Bartko, K. Dodds-Eden et al., The power of monitoring stellar orbits. In: Proceedings of the Galactic Center Workshop 2009, Shanghai. – Zus. mit K. Dodds-Eden, D. Porquet, C. Trap, E. Quataert et al., Flares from Sgr A* and their emission mechanism (2010). – Zus. mit R. Sharples, R. Bender, A. Agudo Berbel, R. Bennett et al., Recent Progress on the KMoS Multi-object Integral Field Spectrometer. In: The Messenger 139 (2010), 24–27. – observed Dynamics of S Stars. In: Dynamics from the Galactic Center to the Milky Way Halo. Procee-dings of the conference held 10–13 May, 2010 in Cambridge, MA. – Zus. mit E.K.S. Hicks, R.I. Davies, M.A. Malan u. L.J. Tacconi, A Survey of Seyfert AGN: Nu-

403Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

clear Gas Disks and Direct Black Hole Mass Estimates. In: Co-Evolution of Cen-tral Black Holes and Galaxies. Proceedings of the International Astronomical union, IAu Symposium 267. 2010, 177–182. – Zus. mit R.I. Davies, E.K.S. Hicks, M. Schartmann, L.J. Tacconi et al., The Impact of Nuclear Star Formation on Gas Inlow to AGN. In: Ebd., 283–289. –Zus. mit S. Ridgway, G. van Belle, G. Perrin, G. Duvert et al., Commission 54: optical & Infrared Interferometry. In: Transac-tions IAu, Vol. 6, Issue T27, 236–238. – Zus. mit F. Eisenhauer u. S. Gillessen, The Galactic Center Massive Black Hole and Nuclear Star Cluster. In: Rev. Mod. Phys. (2010). – Zus. mit E. Rovilos, V. Burwith, N. Bouché, S. Berta et al., The Lockman Hole Multi-Wavelength Su. In: Proceedings of the 9th International Conference of the Hellenic Astronomical Society, held 20–24 Sep. 2009 in Athens. Hrsg. v. K. Tsinganos, D. Hatzidimitriou u. T. Matsakos. San Francisco 2010, 271. – Zus. mit S. Gillessen, F. Eisenhauer, G. Perrin, W. Brandner, GRAVITY: a four-telescope beam combiner instrument for the VLTI. In: optical and Infrared Interferometry II. Hrsg. v. W.C. Danchi, F. Delplancke u. J.K. Rajagopal. Proceedings of the SPIE 7734, 77340Y–77340Y-20. – Zus. mit R. Sharples, R. Bender, A.I. Agudo Berbel, R. Bennet, Recent progress on the KMoS multi-object integral-ield spectrograph for ESo VLT. In: Ground-based and Airborne Instrumentation for Astronomy III. Hrsg. v. I.S. McLean, S.K. Ramsay u. H. Takami. Proceedings of the SPIE 7735 (2010), 773515–773515-8. – Zus. mit R. Klein, A. Poglitsch, W. Raab, N. Geis et al., FIFI LS getting ready to ly aboard SoFIA. In: Ebd., 77351T–77351T-8. – Zus. mit R. Davies, N. Ageorges, L. Barl, L.R. Bedin et al., MICADo: the E-ELT adaptive optics imaging camera. In:Ebd., 77352A–77352A-12. – Zus. mit E. Magrin, R. Ragazzoni, D.E. Freeman, F. Eisenhauer et al., MICADo: optical coniguration, performance, and foldi. In: Ebd., 77355G–77355G-9. – Zus. mit P. Buschkamp, R. Hofmann, H. Gemperlein, K. Polsterer et al., The LuCIFER MoS: a full cryogenic mask hand-ling unit for a near-infrared multi-object spectrograph. In: Ebd., 773579–773579-12. –Zus. mit S. Rabien, N. Ageorges, L. Barl, u. Beckmann et al., In: Ebd., 77360E–77360E-12. – Zus. mit R. Davies, H. Engel, E.K.S. Hicks, N.M. Förster Schreiber, Issecting galaxies with adaptive optics. In: Ebd., 77361G–77361G-9. – Zus. mit Y. Clénet, P. Bernardi, F. Chapron, E. Gendron et al., SAMI: the SCAo module for the E-ELT adaptive optics imaging camera MICADo. In:Ebd., 77363Q–77363Q-13. – Zus. mit A. Bongiovanni, I. oteo, J. Cepa, A.M. Perez García et al., Herschel FIR counterparts of selected Ly-alpha emitters at z~2.2. Fast evolution since z~3 or missed obscured AGNs?. – Zus. mit K. Dodds-Eden, S. Gillessen, T.K. Fritz, F. Ei-senhauer et al., The two states of Sgr A* in the near-infrared: bright episodic lares on top of low-level continuous variability. In: Ap.J. (2010). – Zus. mit H. Engel, L.J. Tacconi, R.I. Davies, R. Neri et al., Most Submillimetre Galaxies are Major Mergers. 2010. – Zus. mit S. Genel, T. Naab, N.M. Förster Schreiber, A. Sternberg et al., Short-lived star-forming giant clumps in cosmological simula-tions of z~2 disks: 2010. – Zus. mit N.M. Förster Schreiber, A.E. Shapley, D.K. Erb, C.C. Steidel, Constraints on the Assembly and Dynamics of Galaxies: I. Detailed Rest-frame optical Morphologies on Kiloparsec-scale of z ~ 2 Star-forming Ga-laxies. 2010. – Zus. mit S. Newman, T. Jones, N.M. Förster Schreiber, K. Shapiro et al., The SINS survey of z~2 galaxy kinematics: properties of the giant star for-ming clumps. 2010.

Gross RudolfA I: Zus. mit B.G.u. Englert, G. Mangano, M. Mariantoni, J. Siewert et al., Meso-scopic shelving readout of superconducting qubits in circuit quantum electro-

404 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

dynamics. In: Phys. Rev. B 81 (2010), 134514. – Zus. mit G.M. Reuther, D. Zueco, F. Deppe, E. Hofmann et al., Two-resonator Circuit QED: Dissipative Theory. In: Ebd., 144510. – Zus. mit M. opel, S. Geprägs, E.P. Menzel, A. Nielsen et al., Novel Multifunctional Materials Based on oxide Thin Films and Artiicial Heteroepi-taxial Multilayers. In: Phys. Status Solidi A 208 (2010), 1–20. – Zus. mit A. Ney, M. opel, T.C. Kaspar, V. Ney et al., Advanced Spectroscopic Synchrotron Tech-niques to unravel the Intrinsic Properties of Dilute Magnetic oxides: the Case of Co:Zno. In: New J. Phys. 12 (2010), 013020. – Zus. mit S. Geprägs, A. Brandl-maier, M. opel u. S.T.B. Goennenwein, Electric ield controlled manipulation of the magnetization in Ni/BaTio3 hybrid structures. In: Appl. Phys. Lett. 96 (2010), 142509. – Zus. mit E.P. Menzel, F. Deppe, M. Mariantoni, M.Á. Araque Caballero et al., Dual-path state reconstruction scheme for propagating quantum micro-waves and detector noise tomography. In: Phys. Rev. Lett. 105 (2010), 100401. – Zus. mit M. Mariantoni, E.P. Menzel, M.A. Araque Caballero, A. Baust et al., Planck Spectroscopy and the Quantum Noise of Microwave Beam Splitters. In: Ebd., 133601. – Zus. mit T. Helm, M.V. Kartsovnik, I. Sheikin, M. Bartkowiak et al., Magnetic breakdown in the electron-doped cuprate superconductor Nd2-

xCexCuo4: the reconstructed Fermi surface survives in the strongly overdoped regime. In: Ebd., 247002. – Zus. mit T. Niemczyk, F. Deppe, H. Huebl, E.P. Menzel et al., Circuit quantum electrodynamics in the ultrastrong-coupling regime. In: Nature Physics 6 (2010), 772–776. – Zus. mit E. Hofmann, F. Deppe, T. Niemczyk, T. Wirth et al., A Superconducting 180° Hybrid Ring Coupler for Circuit Quan-tum Electrodynamics. In: Appl. Phys. Lett. 97 (2010), 222508. – Superconduc-tivity. In: Electronic oxides – Correlation Phenomena, Exotic Phases and Novel Functionalities, Schriften des Forschungszentrums Jülich, Reihe Schlüsseltech-nologien/Key Technologies, Bd. 13 (2010), A11.1–A11.43.

S: Sprecher: Sonderforschungsbereich 631 „Festkörperbasierte Quanteninfor-mationsverarbeitung: Physikalische Konzepte und Materialaspekte“ der Deut-schen Forschungsgemeinschaft. – Mitglied: Vorstand des Excellenzclusters „Nanosystems Initiative Munich (NIM)“, Koordinator der Research Area 1 zu „Quantum Nanophysics“; Vorstandsrat der Deutschen Physikalischen Gesell-schaft; Forschergruppe 538 „Doping Dependence of Phase Transitions and or-dering Phenomena in Cuprate Superconductors“ der Deutschen Forschungs-gemeinschaft; Schwerpunktprogramm 1285 zur „Halbleiter-Spinelektronik“ der DFG; Wiss. Beirat des Instituts für Festkörper- und Werkstofforschung Dresden e.V.; Auswahlkomitee für die Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Kuratorium des Physik Journals der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Editorial Board der Zeitschrift „European Physical Journal B“; Editorial Board der Zeitschrift „Physica C“. – Sprecher: Fachverband Tiefe Temperaturen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Grothe BenediktA I: Zus. mit M. Pecka u. D. McAlpine, Mechanisms of sound localization in mammals. In: Phys. Rev. 90 (2010), 983–1012. – Zus. mit B. Hassfurth u. u. Koch, The mammalian interaural time diference detection circuit is diferentially controlled by GABAB receptors during development. In: J. Neurosci. 30 (2010), 9715–27. – Zus. mit N.A. Lesica u. A. Lingner, Population coding of interaural time diferences in gerbils and barn owls. In: Ebd., 30 (2010), 11696–11702. – Zus. mit S.B. Hofer, T.D. Mrsic-Flogel, D. Horvath u. N.A. Lesica, optimization of populati-on decoding with distance metrics. In: Neural Networks 23 (2010), 728– 732. –

405Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Zus. mit M. Pecka, I. Siveke u. N.A. Lesica, Enhancement of ITD coding within the initial stages of the auditory pathway. In: J. Neurophysiol. 103 (2010), 38–46. – Zus. mit I. Siveke, C. Leibold, K. Kaiser u. L. Wiegrebe, Level dependent latency shifts quantiied through binaural processing. In: J. Neurophysiol. 104 (2010), 2224–2235. – Zus. mit G. Schebesch, A. Lingner, u. Firzlaf u. L. Wiegrebe, Per-ception and neural representation of size-variant human vowels in the Mon-golian gerbil (Meriones unguiculatus). In: Hear Res. 261 (2010), 1–8. –Zus. mit K. Couchman u. F. Felmy, Medial superior olivary neurons receive surprisingly few excitatory and inhibitory inputs with balanced strength and short-term dyna-mics. In: Ebd.  30 (2010), 17111–17121. – Zus. mit I. Siveke, C. Leibold, K. Kaiser u. L. Wiegrebe, Adjustment of interaural-time-diference analysis to sound level. In: The neurophysiological bases of auditory perception. Hrsg. v. E. Lopez-Poveda, A.R. Palmer u. R. Meddis. New York 2010, 325–336.

Gruss PeterA II: Indien ist einer der Schlüssel-Standorte. In: MaxPlanckForschung 1 (2010), 7. – Von der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Max-Planck-Gesellschaft: 100 Jah-re Grundlagenforschung. In: berliner wirtschaftsgespräche 4 (2010), 30–31. – Ethik setzt Forschung Grenzen. In: Forschung & Lehre 5 (2010), 318–319. – „Wer stehen bleibt, fällt zurück“. In: DuZ (2010), 40–43. – „Wir verstärken uns in der Synthetischen Biologie“. In: transkript 11 (2010), 36–37. – „A Commitment to Ex-cellence“. In: International Innovation 12 (2010). – „Why German Research has been so successful?” In: The Parliament Magazine 12 (2010). – Die Indikatoren für Forschungsleistung. In: FAZ 29.04.2010, N1. – „Wir sind Pfadinder“. In: Han-noversche Allgemeine 18.06.2010, 7.

S: Präsident: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. – Mitglied: Biomedical Sciences International Advisory Council Singapore; Hoch-schulrat LMu München; Kuratorium Deutscher Zukunftspreis. – Vorsitzender: Kuratorium Max-Planck-Institut für Eisenforschung; Max-Planck-Institut für Plasmaphysik; Kuratorium Körber-Preis für die europäische Wissenschaft.

Hänsch Theodor W.A I: Zus. mit B. Bernhardt., E. Sorokina, P. Jacquet, R. Thon et al., Mid-Infrared Dual-Comb Spectroscopy with 2.4 μ CR 2+: ZnSe Femtosecond Lasers. In: Appl. Phys. B 100 (2010), 3–8. – Zus. mit B. Bernhardt, A. ozawa, P. Jacquet, Y. Koba-yashi et al., Cavity-Enhanced Dual-Comb Spectroscopy. In: Nature Photonics 4 (2010), 55–57. – Zus. mit P. Böhi, M. Riedel u. P. Treutlein, Imaging of Microwave Fields using ultracold Atoms. In: Appl. Phys. Lett. 97 (2010), 051101. – Zus. mit L. Costa, J. Brachmann, A.-C. Voigt, C. Hahn et al., S-Wave Interaction in a Two-Species Fermi-Fermi Mixture at a Narrow Feshbach Resonance. In: Phys. Rev. Lett. 105 (2010), 123201. – Zus. mit S. Knünz, M. Herrmann, V. Batteiger, G. Saa-thof et al., Injection Locking of a Trapped Ion Phonon Laser. In: Ebd., 013004. – 50 Years of Laser Celebrating an Invention that changed our Lives. In: Laser & Photonics Reviews 4, Special Issue (2010), A5–A6. – Zus. mit K. Hammerer, K. Stannigel, C. Genes, P. Zoller et al., optical Lattices with Micromechanical Mirrors. In: Phys. Rev. A 82 (2010), 02180. – Zus. mit D. Hunger, T. Steinmetz, Y. Colombe, C. Deutsch et al., A Fiber Fabry-Perot Cavity with High Finesse. In: New Journal of Physics 12 (2010), 065038, 1–23. – Zus. mit D. Hunger, S. Camerer, D. König, J.P. Kotthaus et al., Resonant Coupling of Bose Einstein Condensate to

406 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

a Micromechanical Resonator. In: Phys. Rev. Lett. 104, (2010) 143002. – Zus. mit A. ozawa, W. Schneider u. F. Najai, A Peltier Cooled Single Pass Ampliier for Titanium Sapphire Laser Pulses. In: Laser Physics 20 (2010), 967–970. – Zus. mit A. ozawa, T. udem, u.D. Zeitner u. P. Hommelhof, Modeling and optimization of Single-Pass Laser Ampliiers for High Repetition Rate Laser Pulses. In: Phys. Rev. A, 82 (2010), 033815. 2. – Zus. mit Ch. Parthey, A. Matveev, J. Alnis, R. Pohl et al., Precision Measurement of the Hydrogen-Deuterium 1S-2S Isotope Shift. In: Phys. Rev. Lett. 104 (2010), 233001. – Zus. mit R. Pohl, A. Antognini, F. Nez, F. D. Amaro et al., The Size of the Proton. In: Nature 466 (2010), 213–216. – Zus. mit I. Pupeza, T. Eidam, J. Rauschenberger, B. Bernhardt et al., Power Scaling of a High-Repetition-Rate Enhancement Cavity. In: optics Letters 35 (2010), 2052–2054. – Zus. mit S. Reinhardt, E. Peters u. Th. udem, Two-Photon Direct Frequency Comb Spectroscopy with Chirped Pulses. In: Phys. Rev. 81 (2010), 033427. – Zus. mit M. Riedel, P. Böhi, Y. Li, A. Sinatra u. P. Treutlein, Atom Chip Based Generation of Ent-anglement for Quantum Metrology. In: Nature 464 (2010), 1170–1173. – Zus. mit T. Wilken, C. Lovis, A. Manescau, T. Steinmetz et al., High Precision Calibration of Spectrographs. In: The Royal Astronomical Society 405 (2010), 16–20. – Zus. mit T. v. Zoest, N. Gaaloul, Y. Singh, H. Ahlers et al., Bose-Einstein Condensati-on in Microgravity. In: Science 328 (2010), 1540–1543. – Zus. mit H. Schnatz, o. Terra, K. Predehl, T. Feldmann et al., Phase-Coherent Frequency Comparison of optical Clocks using a Telecommunication Fiber Link. In: IEEE Transactions on ultrasonics Ferroelectrics and Frequency Control, Spec. Issue 57 (2010) 175–181.

Hagedorn HorstH II: Schriftleiter: Relief Boden Paläoklima. – Editorial Board: Zeitschrift für Geo-morphologie.

Hagenauer JoachimA I: Zus. mit P. Hanus, J. Dingel u. G. Chalkidis, Compression of Multiple Se-quence Alignments. – In: IEEE Transactions on Information Theory, Februar 2010, vol. 56, issue 2, 696–705. –Zus. mit o. Milenkovic, G. Alterovitz, G. Battail, T.P. Coleman et al., Introduction to the Special Issue on Information Theory in Molecular Biology and Neuroscience. In: Ebd., 649–652.

Hartl F. ulrichA I: Zus. mit C. Liu, A.L. Young, A. Starling-Windhof u. A. Bracher et al., Coupled chaperone action in folding and assembly of hexadecameric Rubisco. In: Na-ture 463 (2010), 197–202. – Zus. mit K. Chakraborty, M. Chatila, J. Sinha u. Q. Shi et al., Chaperonin-catalyzed rescue of entropically trapped states in protein folding. In: Cell 142 (2010), 112–122. – Zus. mit G.G. Tartaglia, C.M. Dobson u. M. Vendruscolo, Physico-Chemical Determinants of chaperone requirements. In: J. Mol. Biol. 400 (2010), 579–588. – Zus. mit S. Polier u. A. Bracher, Interaction of the Hsp110 molecular chaperones from S. cerevisiae with substrate protein. In: J. Mol. Biol. 401 (2010), 696–707. – Zus. mit J.o. ortiz, F. Brandt, V.R.F. Mati-as, L. Sennels et al., Structure of hibernating ribosomes studied by cryoelect-ron tomography in vitro and in situ. In: J. Cell Biol. 190 (2010), 613–621. – Zus. mit S.K. Lakshmipathy, R. Gupta, S. Pinkert u. S.A. Etchells, Versatility of Trigger factor interactions with ribosome-nascent chain complexes. In: J. Biol. Chem. 285 (2010), 27911–27923. – Zus. mit R. Gupta, S.K. Lakshmipathy, H.C. Chang u. S.A. Etchells, Trigger factor lacking the PPIase domain can enhance the folding

407Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

of eukaryotic multi-domain proteins in E. coli. In: FEBS Lett 584 (2010), 3620–3624. – Zus. mit F. Brandt, L.-A. Carlson, W. Baumeister u. K. Grünewald, The three-dimensional organization of polyribosomes in intact human cells. In: Mol. Cell 39 (2010), 560–569.

Heinze JürgenA I: Zus. mit J. oettler u. M. Suefuji, The evolution of alternative reproductive tactics in male Cardiocondyla ants. In: Evolution 64 (2010), 3310–3317. – Zus. mit A. oppelt, F.C. Humann, M. Fuessl, K. Hartfelder et al., Suppression subtrac-tive hybridization analysis reveals expression of conserved and novel genes in male accessory glands of the ant Leptothorax gredleri. In: BMC Evol. Biol. 20 (2010), 273. – Zus. mit L. ugelvig, D. Kronauer, A. Schrempf u. S. Cremer, Rapid anti-pathogen response in ant societies relies on high genetic diversity. In: Pro-ceedings of the Royal Society of London B 277. 2010, 2821–2828. – Zus. mit. C.V. Schmidt, H. Nugroho u. B. Seifert, Wingless ighter males in the Wallacean ant Cardiocondyla nigrocerea (Insecta: Formicidae). In: Rales Bulletin of Zoology 58 (2010), 323–328. – Zus. mit B. Barth u. K. Kellner, The police are not the army: context-dependent aggressiveness in a clonal ant. In: Biology Letters 6 (2010), 329–332. – Zus. mit K. Kellner u. B. Barth, Colony fusion causes within-colony variation in a parthenogenetic ant. In: Behavioral Ecology and Sociobiology 64 (2010), 737–746. – Zus. mit B. Walter, Moribund ants leave their nests to die in social isolation. In: Current Biology 20 (2010), 249–252. – Zus. mit K. Kellner, Mechanism of facultative parthenogenesis in the ant Platythyrea punctata. In: Evolutionary Ecology (2010). – Zus. mit M. Suefuji u. A. Trindl, Characterization of 13 microsatellite markers for the threatened, slave-making ant Myrmoxenus ravouxi (Formicidae: Myrmicinae). In: Conservation Genetics Resources (2010). – Zus. mit M. Weber, Lethal sibling rivalry for nest inheritance among virgin ant queens. In: Journal of Ethology (2010). – Conlict and conlict resolution in social insects. In: Animal behaviour: evolution and mechanisms. Hrsg. v. P. Kappeler. Heidelberg 2010, 151–178.

A II: Zwischen Superorganismus und Polizeistaat: Konlikte und Konliktlösung in den Staaten sozialer Insekten. In: Biologie in unserer Zeit 40 (2010), 84–91.

Helmreich Ernst J.M.A I: Ways and means of coping with uncertainties of the relationship of the genetic blue print to protein structure and function in the cell. In: Cell Commu-nication and Signaling (2010), http://www.biosignaling.com/content/8/1/26.

A II: Piotr Słonimski. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten 2009. München 2010, 239–240.

Hölldobler BertB: Zus. mit E.o. Wilson, The Leafcutter Ants: Civilisation by Instinct. New York / London 2010, 157 S.

A I: Multi-component signals in ant communication. In: Social Behaviour: Ge-nes, Ecology and Evolution. Hrsg. v. T. Szekely, A.J. Moore u. J. Komdeur. Cam-bridge 2010.

408 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

S: Mitherausgeber und Editorial Boards: Die Naturwissenschaften; Zoology; J. Insect Behavior; Deutsche Entomologische Zeitschrift; Chemoecology. – Adjunct Professor: University of Arizona, Tucson, USA. – Scientiic Associate: Department of Organismic and Evolutionary Biology, Harvard University, USA. – Andrew D. White Professor at Large: Cornell-University, USA. – Foundation Professor: School of Life Sciences, Arizona State University, Tempe, Arizona. – Mitglied: Stiftungsrat der Siemens-Stiftung.

Hoffmann Karl-HeinzA I: Zus. mit N.D. Botkin, M. Cialkowski u. A. Frackowiak, A itting algorithm for solving inverse problems of heat conduction. In: Intern. J. Heat and Mass Trans-fer 53 (2010), 2123–2127. – Zus. mit N.D. Botkin u. V.L. Turova, Stable solutions of Hamilton-Jacobi Equations. Application to Control of freezing processes. – Zus. mit N.D. Botkin u. V.L. Turova, Stable numerical schemes for solving Hamilton-Jacobi-Bellman-Isaacs Equations. Application to Control of freezing processes. In: SIAM J. Scientiic Computing (2010). – Zus. mit N.D. Botkin, Multiphase lows with phase transitions and chemical reactions: Models and numerics. In: Ma-thematics and Computers in Simulation (IMACS) (2010).

Hofmann FranzA I: Zus. mit C. Paul, C. Stratil u. T. Kleppisch, cGMP-dependent protein kinase type I promotes CREB/CRE-mediated gene expression in neurons of the lateral amygdala. In: Neurosci. Lett. 473 (2010), 82–86. – Zus. mit R. Lukowski, S.D. Ry-balkin, F. Loga, V. Leiss et al., Cardiac hypertrophy is not ampliied by deletion of cGMP-dependent protein kinase type I in cardiomyocytes. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 107 (2010), 5646–5651. – Zus. mit M. Desch, K. Sigl, B. Hieke, K. Salb et al., IRAG determines NO- and ANP-mediated smooth muscle relaxation. In: Cardiovasc. Res. 86 (2010), 496–505. – Zus. mit M. Fernández-Tenorio, P. Gon-zález-Rodríguez, C. Porras, A. Castellano et al., Genetic ablation of L-type Ca2+ channels abolishes depolarization induced Ca2+ release in arterial smooth muscle. In: Circ. Res.106 (2010), 1285–1289. – Zus. mit A. Blaich, A. Welling, S. Fi-scher, J.W. Wegener et al. Facilitation of murine cardiac L-type Cav1.2 channel is modulated by CaMKII dependent phosphorylation of S1512 and S1570. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 107 (2010), 10285–10289. – Zus. mit R. Lukowski, S.D. Rybal-kin, J.A. Beavo, Reply to Kass and Takimoto: Cardiac hypertrophy without cGKI and PDE5 in cardiac myocytes. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 107 (2010), E99. – Zus. mit N. Langwieser, C.J. Christel, T. Kleppisch, C. Wotjak et al., Homeosta-tic switch in Hebbian plasticity and fear learning after sustained loss of Cav1.2 calcium channels. In: J. Neurosci. 30 (2010), 8367–8375. – Zus. mit M. Willis, W.A. Kaufmann, G. Wietzorrek, B. Hutter-Paier et al., L-Type Calcium Channel Cav1.2 in Transgenic Mice Overexpressing Human AbetaPP751 with the London (V717I) and Swedish (K670M/N671L) Mutations. In: J. Alzheimers Dis. 20 (2010), 1167–80. – Zus. mit J. Enes, N. Langwieser, J. Ruschel, M.M. Carballosa-Gonzalez et al., Electrical activity suppresses axon growth through Cav1.2 channels in adult primary sensory neurons. In: Curr. Biol 20 (2010), 1154–1164. – Zus. mit M. Huster, E. Frei u. J.W. Wegener, A complex of CaV1.2/PKC is involved in musca-rinic signalling in smooth muscle. In: FASEB J. 24 (2010), 2651–2659. – Zus. mit A. Moretti, M. Bellin, A. Welling, C. Jung et al., Modeling of LQT1 syndrome in cardiac myocytes from patient speciic induced pluripotent stem cells. In: N. Engl. J. Med. 363 (2010), 1397–1409. – Zus. mit M. Desch, E. Schinner, R. Seifert u.

409Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

J. Schlossmann, Cyclic cytidine 3`,5`-monophosphate (cCMP) signals via cGMP Kinase I. In: FEBS Letter 584 (2010), 3979–3984. – Ido brings down the pressure in systemic inlammation. In: Nat. Med. 16 (2010), 265–267. – Zus. mit L. Matt, S. Michalakis, V. Hammelmann, A. Ludwig et al., HCN2 channels in local inhibitory interneurons constrain LTP in the hippocampal direct perforant path. In: Cell Mol. Life Sci. (2010). – Zus. mit V. Leiss, A. Friebe, A. Welling, R. Lukowski, Cyclic GMP kinase I modulates glucagon release from pancreatic α-cells. In: Diabetes (2010).

Huber JohannesA I: Zus. mit B. Matschkal, Spherical Logarithmic Quantization. In: IEEE Transac-tions on Audio, Speech and Language Processing Vol. 18, No. 1 (2010), 121–140. – Zus. mit T. Hehn, o. Milenkovic u. S. Ländner, Multiple-Bases Belief-Propagation Decoding of High-Density Cyclic Codes. In: IEEE Transactions on Communica-tions Vol. 58, No. 1 (2010), 1–8. – Zus. mit J. Rößler u. W. Gerstacker, Iterative Soft Decision Interference Cancellation for DS-CDMA Employing the Distribution of Interference. In: EuRASIP Journal on Wireless Communications and Networ-king (2010), nur online verfügbar. – Zus. mit Th. Hehn u. S. Ländner, Improved Iterative Decoding of LDPC Codes from the IEEE WiMAX Standard. In: ITG-Fachbericht 219. Proceedings of 8th International ITG Conference on Source and Channel Coding, Siegen. Berlin 2010, Paper Nr. 32. – Zus. mit C. Stierstorfer u. R.F.H. Fischer, optimizing BICM with Convolutional Codes for Transmission over the AWGN Channel. In: Proceedings of International Zurich Seminar (IZS). Zurich 2010, 106–109. – Zus. mit M. Seidl, Improving Successive Cancellation Decoding of Polar Codes by usage of Inner Block Codes. In: Proceedings of In-ternational Symposium on Turbo Codes and Iterative Information Processing. Brest 2010, 113–116. – Zus. mit S. Ländner u. o. Milenkovic, Characterization of Small Trapping Sets in LDPC Codes from Steiner Triple Systems. In: Ebd., 103–107. – Zus. mit M. Huemer u. Ch. Hobauer, The Potential of unique Words in oFDM. In: Proceedings of the 15th International oFDM-Workshop. Hamburg 2010, 140–144. – Zus. mit Ch. Hobauer u. M. Huemer, Coded oFDM by unique Word Preix. In: Proceedings of the IEEE International Conference on Com-munication Systems, Singapore. 2010. – Zus. mit M. Huemer u. Ch. Hobauer, Complex number RS coded oFDM with systematic noise in the guard interval. In: Proceedings of the Asilomar Conference on Signals, Systems, and Compu-ters. Paciic Grove, uSA. 2010, 426–430. – Zus. mit Ch. Hobauer u. M. Huemer, on the Impact of Redundant Subcarrier Energy optimization in uW-oFDM. In: Proceedings of the 4th International Conference on Signal Processing and Communication Systems. Gold Coast, Australia. 2010, 1–6. – Zus. mit M. Hue-mer u. Ch. Hobauer, unique Word Preix in SC/FDE and oFDM: A Comparison. In: Proceedings of the IEEE Globecom 2010 Workshop on Broadband Single Carrier and Frequency Domain Communications, Miami, uSA. 2010, 1296–1301. – Zus. mit M. Huemer u. C. Hobauer, A Novel Signalling Scheme for oFDM. In: Proceedings of World Telecommunications Congress, Vienna, Austria. 2010.

S: Gastprofessur: Alpen-Adria universität Klagenfurt, Austria Information The-ory.

410 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Huber RobertA I: Zus. mit A.M. Ducka, P. Joel, G.M. Popowicz, K.M. Trybus et al., Structures of actin-bound Wiskott-Aldrich syndrome protein homology 2 (WH2) domains of Spire and the implication for ilament nucleation. In: Proc. Natl. Acad. Sci. uSA 107 (2010), 11757–11762. – Zus. mit M. Groll, N. Gallastegui, X. Maréchal, V. Le Ra-valec et al., 20S Proteasome Inhibition: Designing noncovalent linear peptide mimics of the natural product TMC-95A. – In: ChemMedChem 5 (2010), 1701–1705. – Zus. mit S. Hasenbein, M. Meltzer, P. Hauske, M. Kaiser et al., Conversion of a regulatory into a degradative protease. In: J. Mol. Biol. 397 (2010), 957–966. – Zus. mit T. Krojer, J. Sawa u. T. Clausen, HtrA proteases have a conserved ac-tivation mechanism that can be triggered by distinct molecular cues. In: Nat. Struct. Mol. Biol. 17 (2010), 844–852. – Zus. mit M. Merdanovic, N. Mamant, M. Meltzer, S. Poepsel et al., Determinants of structural and functional plasticity of a widely conserved protease chaperone complex. In: Nat. Struct. Mol. Biol. 17 (2010), 837–843.

A II: Nobelpreisträger im Gespräch: Ich bin ins Innere der Moleküle gestiegen. In: KontakTuM Magazin 2 (2010), 6–11.

H II: Mitherausgeber: Journal of Molecular Biology.

S: Gastprofessur: universität Duisburg-Essen; university of Cardif; universitat Autonoma de Barcelona.

Hünig SiegfriedA I: Sehschaden im Alter vorbeugen und mildern, aktualisiert (2010), 55 S. (http://www.klinikum-karlsruhe.com/ileadmin/Medien/Kliniken_und_Medi-zinische_Zentren/Kopkliniken/Augenklinik/makulahuenig.pdf). – Meine Son-nenbrille: Beste Sicht durch dreifachen Schutz, aktualisiert (2010), 2 S. (http://www-organik.chemie.uni-wuerzburg.de/huenig).

Jannsen uweA I: Zus. mit M. Rovinsky, Smooth representations and sheaves. In: Moscow Ma-thematical Journal 10 (2010), 189–214. – Weights in arithmetic geometry. In: Japanese Journal of Mathematics 5 (2010), 73–102.

S: Mitglied: FoR 570 „Algebraische Zykel und L-Funktionen“; GK 1692 „Cur-vature, Cycles, and Cohomology“; Advisory Board Mathematische Nachrichten. – Vorsitzender: Senat der universität Regensburg.

Keppler HansA I: Zus. mit P. Gavrilenko u. T. Bofa-Ballaran, The efect of Al and water on the compressibility of diopside. In: American Mineralogist 95 (2010), 608–616. – The distribution of sulfur between haplogranitic melts and aqueous luids. In: Geochimica et Cosmochimica Acta 74 (2010), 645–660. – Zus. mit F. Schiavi, N. Walte u. A. Konschak, A moissanite cell apparatus for in situ observation of crystallizing melts at high temperature. In: American Mineralogist 95 (2010), 1069–1079. – Zus. mit C. Weigel u. C. McCammon, High-temperature Möss-bauer spectroscopy: A probe for the relaxation time of Fe-species in silicate melts and glasses. In: American Mineralogist 95 (2010), 1701–1707.

H II: Herausgeber: Elements; Contributions to Mineralogy and Petrology.

411Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

S: Mitglied: Forschungskollegium Mineralogie und Kommission für die Abra-ham Gottlob Werner-Medaille der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft; Kommission für die Roebling-Medaille, Mineralogical Society of America; Ame-rican Geophysical union Fellow Committee (VGP section); Präsidialkommis-sion für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der universität Bay-reuth; Leopoldina. – Vorsitzender: Kommission für die Goldschmidt-Medaille, European Association of Geochemistry.

Kessler HorstA I: Zus. mit F. Hagn, C. Klein, o. Demmer et al., Bcl-xL Changes Conformation upon Binding to Wild-type but Not Mutant p53 DNA Binding Domain. In: J. Biol. Chem. 285 (2010), 3439–3450. – Zus. mit M. Retzlaf, F. Hagn, L. Mitschke et al., Asymmetric activation of the Hsp90 dimer by its co-chaperone Aha1. In: Mol. Cell 37 (2010), 344–354.– Zus. mit C. Selhuber-unkel, T. Erdmanm, M. Lopez-Garcia et al., Cell Adhesion Strength is controlled by Intermolecucar Spacing of Adhesion Receptors. In: Biophys. J. 98 (2009), 543–551 (featured article) – Zus. mit F. Hagn, L. Eisoldt, J. Hardy et al., A highly conserved spider silk domain acts as a molecular switch that controls ibre assembly. In: Nature 465 (2010), 239–242. – Zus. mit B. Laufer, A.o. Frank, J. Chatterjee et al., The Impact of Amino Acid Side Chain Mutations in Conformational Design of Peptides and Proteins. In: Chemistry Eur. J. 16 (2010), 5385–5390. – Zus. mit o. ovadia, S. Greenberg, B. Laufer et al., Improvement of Drug Like Properties of Peptides: The Soma-tostatin paradigm. In: Expert opin. Drug Discov. 5 (2010), 655–671.– Zus. mit A.G.F. de Beer, E.A. Cavalcanti-Adam, G. Majer et al., Force induced destabiliza-tion of adhesion complexes at deined integrin spacings on nanostructured surfaces. In: Physical Review E 81 (2010), 051914 (1–7). – Zus. mit L. Doedens, F. opperer, M. Cai et al., Multiple N-methylation of MT-II backbone amide bonds leads to melanocortin receptor subtype hMC1R selectivity; pharmacological and conformational studies. In: J. Amer. Chem. Soc. 132 (2010), 8115–8128.– Zus. mit S. Welker, B. Rudolph, E. Frenzel et al., Hsp12 is an Intrinsically unstructu-red Stress Protein which folds upon Membrane Association and Modulates Membrane Function. In: Mol. Cell 39 (2010), 507–520. – Zus. mit D. Aydin, I. Louban, N. Perschmann et al., Polymeric Substrates with Tunable Elasticity and Nanoscopically Controlled Biomolecule Presentation. In: Langmuir 26 (2010), 15472–15480.– Zus. mit I. Varnay, V. Trufault, S. Djuranovic et al., optimized measurement temperature gives access to the solution structure of a 49 kDa homohexameric β propeller. In: J. Amer. Chem. Soc. 132 (2010), 15692–15698. – Zus. mit A.o. Frank, E. otto, C. Mas-Moruno et al., Conformational Control of Integrin Subtype Selectivity in isoDGR Peptide Motifs: A Biological Switch. In: Angew. Chem. 49 (2010), 9278–9281.– Zus. mit S. Kruss, T. Wolfram, R. Martin et al., Stimulation of Cell Adhesion at Nanostructured Telon Interfaces. In: Ad-vanced Materials 22 (2010), 5499–5506.

A II: Rolf Huisgen zum 90. Geburtstag. In: Akademie Aktuell 3 (2010), 78–79.

H II: Mitherausgeber: Magnetic Resonance in Chemistry; Biopolymers; J. Biomo-lecular NMR; Journal of Peptide Science; Topics in Current Chemistry; Chembio-chem; Chemistry and Biodiversity; Chemical Biology and Drug Design; Current Chemical Biology.

412 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

S: Mitglied: Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh); American Chemical So-ciety (ACS); American Peptide Society (APS); Max-Bergmann-Kreis zur Förde-rung der Peptidchemie; Liebig Vereinigung für organische Chemie.

Knochel Paul A I: Zus. mit Z.-B. Dong, G. Manolikakes, L. Shi u. H. Mayr, Structure-Reactivity Relationships in Negishi Cross-Coupling Reactions. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 248–253. – Zus. mit T. Thaler, B. Haag, A. Gavryushin, K. Schober et al., Highly diastereoselective Csp3-Csp2 Negishi cross-coupling with 1,2-, 1,3- and 1,4-sub-stituted cycloalkylzinc compounds. In: Nature Chemistry 2 (2010), 125–130. – Zus. mit S.H. Wunderlich, C.J. Rohbogner u. A. unsinn, Scaleable Preparati-on of Functionalized organometallics via Directed ortho Metalation using Mg- and Zn-Amide Bases. In: org. Process Res. Dev. 14 (2010), 339–345. – Zus. mit G. Monzon, Directed ortho- and meta-magnesiation or zincation of poly-functional aryl nonalates. In: Synlett (2010), 304–308. – Zus. mit L. Melzig u. A. Metzger, Room Temperature Cross-Coupling of Highly Functionalized orga-nozinc Reagents with Thiomethylated N-Heterocycles by Nickel Catalysis. In: J. org. Chem. 75 (2010), 2131–2133. – Zus. mit C.J. Rohbogner, C.R. Diene u. T.J. Korn, A Cobalt-Catalyzed Sulfonate/Copper Exchange for the Preparation of High-ly Functionalized Electron-Deicient Aryl Copper Reagents. In: Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 1874–1877. – Zus. mit S.H. Wunderlich, Atom-Economical Preparation of Aryl- and Heteroaryl-Lanthanum Reagents by Directed ortho-Metalation by using tmp3[La]. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 3304–3307. – Zus. mit T. Bluemke, Y.-H. Chen u. Z. Peng, Preparation of functionalized organoalumini-ums by direct insertion of aluminium to unsaturated halides. In: Nature Che-mistry 2 (2010), 313–318. – Zus. mit F. Crestey, Regioselective Functionalization of Chlorophthalazine Derivatives. In: Synthesis (2010), 1097–1106. – Zus. mit S. Yamada u. A. Gavryushin, Convenient Electrophilic Fluorination of Functio-nalized Aryl and Heteroaryl Magnesium Reagents. In: Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 2215–2218. – Zus. mit A. Metzger u. C. Argyo, Large-scale prepara-tion of polyfunctional benzylic zinc reagents by direct insertion of zinc dust into benzylic chlorides in the presence of lithium chloride. In: Synthesis (2010), 882–891. – Zus. mit C.J. Rohbogner u. S. Wirth, Phosphorodiamidate-Directed Metalation of N-Heterocycles using Mg- and Zn-TMP Bases. In: org. Lett. 12 (2010), 1984–1987. – Zus. mit M. Kienle, i-PrI Acceleration of Negishi Cross-Coupling Reactions. In: org. Lett. 12 (2010), 2702–2705. – Zus. mit T.D. Bluemke u. F.M. Piller, Preparation of highly functionalized alkylzinc halides from alkyl bromides using Mg, ZnCl2 and LiCl. In: Chem. Comm. 46 (2010), 4082–4084. – Zus. mit S.H. Wunderlich u. M. Kienle, Corrigendum: Directed Manganation of Functionalized Arenes and Heterocycles using tmp2Mn•2 MgCl2 •4 LiCl. In: Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 4157. – Zus. mit F.M. Piller, T. Bresser u. M.K.R. Fischer, Preparation of Functionalized Cyclic Enol Phosphates by Halogen-Ma-gnesium Exchange and Directed Deprotonation Reactions. In: J. org. Chem. 75 (2010), 4365–4375. – Zus. mit T. Bresser, M. Mosrin u. G. Monzon, Regio- and Chemoselective Zincation of Sensitive and Moderately Activated Aromatics and Heteroaromatics using TMPZnCl•LiCl. In: J. org. Chem. 75 (2010), 4686–4695. – Zus. mit C. Dunst u. M. Kienle, Preparation of Heterocyclic Amines via a Copper(I)-Mediated oxidative Cross-Coupling of organozinc Reagents with Lithium Amides. In: Synthesis (2010), 2313–2318. – Zus. mit A. Metzger, S. Bern-hardt u. G. Manolikakes, MgCl2-Accelerated Addition of Functionalized orga-

413Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

nozinc Reagents to Aldehydes, Ketones, and Carbon Dioxide. In: Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 4665–4668. – Zus. mit M. Kienle u. A. unsinn, Synthesis of Di-benzothiophenes and Related Classes of Heterocycles by using Functionalized Dithiocarbamates. In: Ebd., 4751–4754. – Zus. mit M. Jaric, B. A. Haag, A. unsinn u. K. Karaghiosof, Highly Selective Metalations of Pyridines and Related Hete-rocycles using New Frustrated Lewis Pairs or tmp-Zinc and tmp-Magnesium Bases with BF3•oEt2. In: Ebd., 5451–5455. – Zus. mit M. Jeganmohan, tmp4Zr: An Atom-Economical Base for the Metalation of Functionalized Arenes and Heteroarenes. In: Ebd., 8520–8524. – Zus. mit Z. Peng, T. D. Bluemke, P. Mayer, Diastereoselective Synthesis of Homoallylic Alcohols with Adjacent Tertiary and Quaternary Centers by using Functionalized Allylic Aluminum Reagents. In: Ebd., 8516–8519. – Zus. mit B.A. Haag, Z.-G. Zhang u. J.-S. Li, Fischer Indole Synthesis with organozinc Reagents. In: Ebd., 9513–9516. – Zus. mit L. Melzig u. A. Stemper, A novel palladium-catalyzed cross-coupling of thiomethylated alkynes with functionalized organozinc reagents. In: Synthesis (2010), 2085–2091. – Zus. mit M.A. Schade u. G. Manolikakes, Preparation of Primary Amides from Functionalized organozinc Halides. In: org. Lett. 12 (2010), 3648–3650. – Zus. mit S.H. Wunderlich, T. Bresser, C. Dunst u. G. Monzon, Eicient Prepa-ration of Polyfunctional organometallics via Directed ortho-Metallation. In: Synthesis (2010), 2670–2678. – Zus. mit S. Yamada, Large-Scale Preparation of Aromatic Fluorides via Electrophilic Fluorination with Functionalized Aryl- or Heteroarylmagnesium Reagents. In: Synthesis (2010), 2490–2494. – Zus. mit A. Metzger u. L. Melzig, Scaled-up transition-metal-catalyzed cross-coupling reactions of thioether-substituted N-heterocycles with organozinc reagents. In: Synthesis (2010), 2853–2858. – Zus. mit M.A. Schade, J.E. Fleckenstein u. K. Koszinowski, Charged Tags as Probes for Analyzing organometallic Interme-diates and Monitoring Cross-Coupling Reactions by Electrospray-Ionization Mass Spectrometry. In: J. org. Chem. 75 (2010), 6848–6857. – Zus. mit L.-N. Guo, H. Gao u. P. Mayer, Preparation of organoaluminum Reagents from Propargylic Bromides and Aluminum Activated by PbCl2 and Their Regio- and Diastereose-lective Addition to Carbonyl Derivatives. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 9829–9834. – Zus. mit T. Bresser, G. Monzon u. M. Mosrin, Scaleable Preparation of Sen-sitive Functionalized Aromatics and Heteroaromatics via Directed Metalation using tmpZnCl•LiCl. In: org. Proc. Res. Dev. 14 (2010), 1299–1303. – Zus. mit Z. Peng u. B.A. Haag, Preparation of 2-Magnesiated 1,3,5-Triazines via an Iodine-Magnesium Exchange. In: org. Lett. 12 (2010), 5398–5401. – Zus. mit M. Lotz, R. Schuecker u. K. Mereiter, Synthesis of Exclusively Centrostereogenic 1,3-Biden-tate Ferrocenyldiphosphane Ligands and Their use in Enantioselective Hydro-genations. In: organometallics 29 (2010), 6503–6508. – Zus. mit T. Brueckl, I. Thoma, A. J. Wagner u. T. Carell, Eicient Synthesis of Deazaguanosine-Derived tRNA Nucleosides PreQ0, PreQ1, and Archaeosine using the Turbo-Grignard Method. In: Eur. J. org. Chem. 34 (2010), 6517–6519. – Zus. mit T. Thaler u. C. Diene, Pd-, Ni-, Fe-, and Co-Catalyzed Cross-Couplings using Functionalized Zn-, Mg-, Fe-, and In-organometallics. In: Israel Journal of Chemistry 50 (2010), 547–557. – Zus. mit S. Bernhardt u. A. Metzger, Direct addition of functionalized organozinc reagents to carbon dioxide, ketones, and aldehydes in the presence of MgCl2. In: Synthesis (2010), 3802–3810.

H II: Editorial Board: Synfacts; Synthesis.

414 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

S: Mitglied: Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh); American Chemical Society; Center for Advanced Studies (CAS) der LMu; SFB 749 „Dynamik und Intermediate molekularer Transformationen“.

Kunz ErnstA I: Zus. mit R. Waldi, on the curvature of algebraic hyper-surfaces. In: Journal Pure and Appl. Algebra 214 (2010), 332–343.

Landwehr Gottfried S: Member of the International Advisory Board: International Conference on High Magnetic Fields in Semiconductor Physics and Nanotechnology; 1–6.8.2010. Fukuoka, Japan 15. International Conference on Narrow Gap Sys-tems; August 1–5, 2011 Virginia Tech, uSA. – Ehrenmitglied: A.F. Iofe Institute der Russischen Akademie der Wissenschaften St. Petersburg, Russland.

Lange otto LudwigA I: Zus. mit M.Y. Bader u. G. Zotz, How to minimize the sampling efort for obtaining reliable estimates of diel and annual Co2 budgets in lichens. In: The Lichenologist 42 (2010), 97–111. – Zus. mit u. Heber, W. Bilger u. R. Türk, Photo-protection of reaction centres in photosynthetic organisms: mechanisms of thermal energy dissipation in desiccated thalli of the lichen Lobaria pulmona-ria. In: New Phytologist 185 (2010), 459–470. – Zus. mit J. Hafellner u. V. Wirth, Roman Türk – Notizen zu Leben und Werk anlässlich seines 65. Geburtstages. In: Bibliotheca Lichenologica 104 (2010), 9–36. – Zus. mit J. Belnap, Biological soil crusts: where have we been and what is the future? In: Biological Soil Crusts in Ecosystems: Their Diversity, Ecology, and Management, Zellingen-Retzbach (2010).

A II: Hubert Ziegler. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaf-ten 2009. München 2010, 225–230.

H II: Mitherausgeber: Ecological Studies – Analysis and Synthesis; Flora.

Mayinger FranzB: Zus. mit P. Stephan, K. Schaber u. K. Stephan, Thermodynamik. Bd. 2, Mehr-stofsysteme und chemische Reaktionen. Berlin 152010, XVII, 537 S.

A I: Zus. mit A. Lucic, Transportphenomena in Subcooled Boiling. In: Internatio-nal Journal of Heat and Mass Transfer 46 (2010), 1159–1166.

H I: Zus. mit D. Mewes: Series Heat and Mass Transfer. Berlin / New York 2010.

H II: Honorary Editor: Int. Journal for Heat and Mass Transfer. – Associate Editor: International Archive for Heat and Mass Transfer. – Mitglied: Editorial Board des Int. Journal Nuclear Engineering and Design; Honorary Editorial Advisory Board of the International Communications in Heat and Mass Transfer; Hono-rary International Advisory Board des International Journal Thermotechnika; Editorial Board des Journal Critical Reviews in Multiphase Science and Techno-logy; Advisory Editorial Board des Journal of Engineering Physics and Thermo-physics; International Advisory Board des Journals Thermal Science.

415Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Mayr Ernst W.A I: From Petri Nets to Polynomials: Modeling, Algorithms, and Complexity. Pro-ceedings of the Twelfth International Workshop on Computer Algebra in Sci-entiic Computing, CASC 2010 (Tsakhadzor, Armenia, September 6–12, 2010). Springer LNCS 6244 (2010), 204. – Zus. mit St. Ritscher, Degree Bounds for Gröbner Bases of Low-Dimensional Polynomial Ideals. Proceedings of the 35th International Symposium on Symbolic and Algebraic Computation, ISSAC‘2010 (Munich, Germany, July 25-28, 2010). ACM Press: New York (2010), 21–27.

H I: Zus. mit F. Ablayev, Proceedings of the 5th International Computer Science Symposium on Computer Science – Theory and Applications, CSR‘2010 (Kazan, Russia, June 16–20, 2010). Springer LNCS 6072. – Zus. mit V.P. Gerdt u. W. Ko-epf u. E.V. Vorozhtsov, Proceedings of the Twelfth International Workshop on Computer Algebra in Scientiic Computing, CASC 2010 (Tsakhadzor, Armenia, September 6–12, 2010). Springer LNCS 6244.

Mayr HerbertA I: Zus. mit N. Streidl, B. Denegri u. o. Kronja, A Practical Guide for Estima-ting Rates of Heterolysis Reactions. In: Acc. Chem. Res. 43 (2010), 1537–1549. – Zus. mit R. Appel u. N. Hartmann, Scope and Limitations of Cyclopropana-tions with Sulfur Ylides. In: J. Am. Chem. Soc. 132 (2010), 17894–17900. – Zus. mit H. Laub u. H. Yamamoto, Efect of the Supersilyl Group on the Reactivities of Allylsilane and Silyl Enol Ethers. In: org. Lett. 12 (2010), 5206–5209. – Zus. mit M. Breugst, Ambident Reactivities of Pyridone Anions. In: J. Am. Chem. Soc. 132 (2010), 15380–15389. – Zus. mit T. Kanzian u. S. Lakhdar, Kinetischer Nachweis der Bildung von oxazolidinonen im stereogenen Schritt prolinkata-lysierter Reaktionen. In: Angew. Chem. 122 (2010), 9717–9720; Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010) 9526–9529. – Zus. mit T. Kanzian, Electrophilic Reactivities of Azodicarboxylates. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 11670–11677. – Zus. mit M. Breu-gst und T. Tokuyasu, Nucleophilic Reactivities of Imide and Amide Anions. In: J. org. Chem. 75 (2010), 5250–5258. – Zus. mit R. Appel, Nucleophilic Reactivites of Sulfur Ylides and Related Carbanions: Comparison with Structurally Related organophosphorus Compounds. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 8610–8614. – Zus. mit T. Kanzian, S. Nicolini, L. De Crescentini, o.A. Attanasi et al., Electrophilic Re-activities of 1,2-Diaza-1,3-dienes. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 12008–12016. – Zus. mit N. Streidl u. R. Branzan, Nucleophilicities and Nucleofugalities of organic Carbonates. In: Eur. J. org. Chem. (2010), 4205–4210. – Zus. mit S. Lakhdar u. A.R. oial, Reactivity Parameters for Rationalizing Iminium-Catalyzed Reactions. In: J. Phys. org. Chem. 23 (2010), 886–892. – Zus. mit X.-H. Duan, Electrophilicities of α-Chlorinating Agents used in organocatalysis. In: org. Lett. 12 (2010), 2238–2241. – Zus. mit M. Breugst, H. Zipse u. J. P. Guthrie, Marcus-Analyse ambidenter Reaktivität. In: Angew. Chem. 122 (2010), 5291–5295; Angew. Chem. Int. Ed. 49 (2010), 5165–5169. – Zus. mit J. Ammer, M. Baidya u. S. Kobayashi, Nucleophilic Reactivities of Tertiary Alkylamines. In: J. Phys. org. Chem. 23 (2010), 1029–1035. – Zus. mit M. Horn, Electrophilicity versus Electrofugality of Tritylium Ions in Aqueous Acetonitrile. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 7478–7487. – Zus. mit M. Horn, Stabilities of Trityl Protected Substrates: The Wide Mechanistic Spectrum of Trityl Ester Hydrolyses. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 7469–7477. – Zus. mit M. Bai-dya u. F. Brotzel, Nucleophilicities and Lewis Basicities of Imidazoles, Benzimi-dazoles, and Benzotriazoles. In: org. Biomol. Chem. 8 (2010), 1929–1935. Zus. mit M. Baidya u. S. Kobayashi, Nucleophilicity and Nucleofugality of Phenyl-

416 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

sulinate (PhSo2-): A Key to understanding its Ambident Reactivity. In: J. Am. Chem. Soc. 132 (2010), 4796–4805. – Zus. mit C. Nolte, Kinetics of the Solvolyses of Fluoro Substituted Benzhydryl Derivatives: Reference Electrofuges for the Development of a Comprehensive Nucleofugality Scale. In: Eur. J. org. Chem. (2010), 1435–1439. – Zus. mit I. Zenz u. P. Mayer, trans-2-(2-Nitro-1-phenylethyl)cyclohexane. In: Acta Crystallogr., Sect. E: Struct. Rep. online 66 (2010), o3136. – Zus. mit J. Ammer, Electrophilic Reactivity of the α,α-Dimethylbenzyl (Cumyl) Cation. In: Macromolecules 43 (2010), 1719–1723. – Zus. mit M. Baidya, G.Y. Re-mennikov u. P. Mayer, SN2‘ versus SN2 Reactivity: Control of Regioselectivity in Conversions of Baylis-Hillman Adducts. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 1365–1371. – Zus. mit Z. Dong, G. Manolikakes, L. Shi u. P. Knochel, Structure-Reactivity Relationships in Negishi Cross-Coupling Reactions. In: Chem. Eur. J. 16 (2010), 248–253.

S: Vorsitzender: Fachkollegium „Molekülchemie“ der Deutschen Forschungs-gemeinschaft. – Mitarbeit: DECHEMA-Arbeitsausschuss „Kinetik und Reakti-onsmechanismen“. – Mitglied: Editorial Board von J. Phys. org. Chem.

Neupert WalterA I: Zus. mit A. Schäfer, M. Zick, J. Kief, M. Steger et al., Intramembrane proteo-lysis of Mgm1 by the mitochondrial rhomboid protease is highly promiscuous regarding the sequence of the cleaved hydrophobic segment. In: J. Mol. Biol. 401 (2010), 182–193. – Zus. mit K. Mapa, M. Sikor, V. Kudryavtsev, K. Waegemann et al., The conformational dynamics of the mitochondrial Hsp70 chaperone. In: Mol. Cell 38 (2010), 89–100. – Zus. mit M. Blamowska, M. Sichting, K. Mapa, D. Mokranjac et al., ATPase domain and interdomain linker play a key role in ag-gregation of mitochondrial Hsp70 chaperone Ssc1. In: J. Biol. Chem. 285 (2010), 4423–4431. – Zus. mit J.G. Wideman, N. Go, A. Klein, E. Redmond et al., Roles of the Mdm10, Tom7, Mdm12, and Mmm1 proteins in the assembly of mitochond-rial outer membrane proteins in Neurospora crassa. In: Mol. Biol. Cell 21 (2010), 1725–1736. – Zus. mit D. Mokranjac, The many faces of the mitochondrial TIM23 complex. In: Biochimica et Biophysica acta 1797 (2010), 1045–1054.

A II: Ein Instrumentarium erster Güte – Die molekulare Medizin hat neue Wege der Diagnose und Medizin eröfnet“. In: Süddeutsche Zeitung 256 (5.11.2010), 31, „40 Jahre SZ-Gesundheitsforum“.

S: Gastprofessur: Dartmouth Medical School, Hanover, NH.

Nöth HeinrichA I: Zus. mit A. Camacho-Camacho, E. Maijangorf, M. E. Castillo-Ramon, A. Es-parza-Ruiz et al.; Synthesis of Aromatic Tetracyclic Tin Compounds by Template and trans-Metalation Reactions. Alkyl- versus Aryl Migration from Tin to Nitro-gen. In: J. organomet. Chem. (2010), 833–840. – Zus. mit T. Taeger, Contribution to the Chemistry of Boron, 274. Reactions of 3,5-Dimethyl-1,2,4,3,5-trithiadibo-rolane with Secondary Amines: Formation of Diorganylamino(sulhydryl)-bo-ranes. In: Z. Naturforsch. (2010) 173–177. – Zus. mit N. Singh u. S. Bhattacharya, Synthesis and Characterization of a Diorganotin bis(thioacetate). In: J. Molec. Structures (2010), 229– 232. – Zus. mit A. Appel, Contribution to the Chemistry of Boron, 275, Synthesis and Structures of New Borylferrocenes, 1,1‘-Diboryl-ferrocenes and the Structures of 1,3,1‘,3‘-Bis(chalcogeno-1,3-bis(diorganyl-

417Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

aminoboryl)-ferrocenophanes and 1,3, 13’-bis(l,2,3-tris(dimethyl-l,2,3-triboryl)ferroceno-phane. In: Z. Anorg. Allg. Chem. (2010), 2329–2342. – Zus. mit N. Singh u. S. Battacharya, Synthesis and characterisation of diorganotin bis(thioacetate). In J. Molec. Struct. (2010), 229–232. – Zus. mit D.A. Sain, M.G. Babashkina, A. Klein u. M. Bolte, Solvent dependent formation of two diferent Cd(II) complexes with p-BrC6H4C(S) – NHP(o)(oiPr)2 (HL): Crystallographic mo-diications of Cd(HL)2L2. In: Polyhedron, (2010) 1837–1844. – Zus. mit M.A. Mar-tinez, G. Felix-Baes, L. Perez-Martinez, A. Flores-Parra et al., Studies in Solution and the Solid State of Coordination Compounds Derived from LiBH4, NaBH4 and Bidentate Aromatic Amines. In: Europ. J. Inorg. Chem. (2010), 1973–1982. – Zus. mit M. Fan, E. Duesler u. R.T. Paine, Reactions of organyl and Silyl Alanes with 1,3,4,5,6-Pentamethyl-2-aminoborazine. In: Inorg. Chem. (2010), 2983–2089. – Zus. mit S. Singh, C. Chaturvedi u. S. Bhattacharya, Silver(l) catalysed oxidation of miocarboxylic acids into the corresponding disulides and synthe-sis of some new Ag(I) complexes thiophene-2-thiocarboxylates. In: Polhedron (2010), 1016–1021.

H II: Mitherausgeber: Z. Naturforsch. Reihe B; Mexican Journal of Chemistry; Russian Journal of General Chemistry.

S: Gastprofessur: Centro de Investigacion y de Estudios Avancados, Mexico; Gastprofessor im Chemiedepartment der universität in Hermosillo, Mexico.

oesterhelt DieterA I: Zus. mit R.C.H. del Rosario, Ch. oppawsky u. J. Tittor, Modelling the Memb-rane Potential Generation of Bacteriorhodopsin. In: Mathematical Biosciences 225 (2010), 68–80. – Zus. mit o. Gonzalez, T. oberwinkler, L. Mansueto, F. Pfeif-feret al., Characterization of Growth and Metabolism of the Polyextremophile Natronomonas pharaonis: Characterization of Growth and Metabolism of the Polyextremophile Natronomonas pharaonis. In: PloS Computational Biology 6 (2010), e1000799. – Zus. mit S. Streif u. W. Marwan, A Predictive Computational Model of the Kinetic Mechanism of Stimulus-induced Transducer Methylation and Feedback Regulation through CheYin Archaeal Phototaxis and Chemota-xis. In: BMC Systems Biology (2010), 4:27. – Zus. mit A. Wende, M. Grininger u. P. Johansson, Structure and Biochemical Characterization of a Halophilic Archaeal Alkaline Phosphatase. In: Journal of Molecular Biology 400 (2010), 52–62. – Zus. mit K. Furtwängler, V. Tarasov, A. Wende u. Ch. Schwarz, Regula-tion of Phosphate uptake via Pst Transporters in Halobacterium salinarum R1. In: Molecular Microbiology 76 (2010), 378–392. – Zus. mit K. Wood, J.T. Douglas, B. Kessler, F. Gabel et al., The Low-Temperature Inlection observed in Neutron Scattering Measurements of Proteins Is Due to Methyl Rotation: Direct Evi-dence using Isotope Labeling and Molecular Dynamics Simulations. In: Journal of the American Chemical Society 132 (2010), 4990–4991. – Zus. mit R. Schwai-ger, Ch. Schwarz, K. Furtwängler, P. Johansson et al., Transcriptional Control by Two Leucine-responsive Regulatory Proteins in Halobacterium salainarum R1. In: BMC Molecular Biology 11:40 (2010).

S: Mitglied: BMBF Verbundprojekt: Multifunktionale biologische Sicherheits-pigmente B-safe-plus; ProNet-T3 – Protein-Kompetenznetzwerk-Halle: tools, targets therapeutics – Halle.

418 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Pukelsheim FriedrichA I: Zus. mit o. Ruf, A probabilistic synopsis of binary decision rules. In: Social Choice and Welfare 35 (2010), 501–516. – Zus. mit K.-F. oelbermann u. A. Pa-lomares, The 2009 European Parliament elections: From votes to seats in 27 ways. In: Evropská volební studia – European Electoral Studies 5 (2010), 148–182. – Zus. mit M. Rossi, Wahlsystemnahe optionen zur Vermeidung negativer Stimmgewichte. In: JuristenZeitung 65, H. 19 (2010), 922–929.

H I: Putting citizens irst: Representation and power in the European union. In: Institutional Design and Voting Power in the European union. London 2010, 235–253.

H II: Mitherausgeber: Augsburger Schriften zur Mathematik, Physik und Infor-matik.

Renner SusanneA I: Zus. mit H. Schaefer, The evolution and loss of oil-ofering lowers – new insights from dated phylogenies for plants and bees. In: Philosophical Transac-tions of the Royal Society London 365 (2010), 423–435. – Zus. mit H. Schaefer, A three-genome phylogeny of Momordica (Cucurbitaceae) suggests seven returns from dioecy to monoecy and recent long-distance dispersal to Asia. In: Molecular Phylogenetics and Evolution 54 (2010), 553–560. – Zus. mit A.N. Muellner, T.D. Pennington u. A.V. Koecke, Biogeography of Cedrela (Meliaceae, Sapindales) in Central and South America. In: American Journal of Botany 97 (2010), 511–518. – Zus. mit L. Gu, Z. Luo u. D. Zhang, Passerine pollination of Rhodoleia championii (Hamamelidaceae) in subtropical China. In: Biotropica 42 (2010), 336–341. – Zus. mit P. Sebastian u. H. Schaefer, Darwin’s Galapagos gourd: Providing new insights 175 years after his visit. In: Journal of Biogeo-graphy 37 (2010), 975–980. – Zus. mit N. Cusimano, M. Barrett u. W.L.A. Het-terscheid, Phylogeny of the Areae implies that Typhonium, Sauromatum, and the Australian species of Typhonium are distinct clades. In: Taxon 59 (2010), 439–447. – Zus. mit I. Michalak u. L-B. Zhang, Trans-Atlantic, trans-Paciic, and trans-Indian ocean dispersal in the small Gondwanan Laurales family Hernan-diaceae. In: Journal of Biogeography 37 (2010), 1214–1226. – Zus. mit J. S. Strijk, D. Strasberg u. C. Thébaud. Biogeography of the Monimiaceae (Laurales): A role for East Gondwana and long distance dispersal, but not West Gondwana. In: Journal of Biogeography 37 (2010), 1227–1238. – Biogeographic insights from a short-lived Paleocene island in the Ninetyeast Ridge. In: Journal of Biogeogra-phy 37 (2010), 1177–1178. – Zus. mit R.K. oyama u. M.V. Silber, A speciic insertion of a solo-LTR characterizes the Y chromosome of Bryonia dioica (Cucurbita-ceae). In: BMC Research Notes (2010), 3: 166 (7 printed pages). – Zus. mit N. Cusimano, Slowdowns in diversiication rates from real phylogenies may not be real. In: Systematic Biology 59 (2010), 458–464. – Zus. mit P. Duchen, The evolution of Cayaponia (Cucurbitaceae): Repeated shifts from bat to bee pol-lination and long-distance dispersal to Africa 2–5 million years ago. In: Ameri-can Journal of Botany 97 (2010), 1129–1141. – Zus. mit S. Luo, S. Chaw u. D. Zhang, Flower heating following anthesis and the evolution of gall midge pollination in Schisandraceae. In: American Journal of Botany 97 (2010), 1220– 1228. – Zus. mit N. Filipowicz, The worldwide holoparasitic Apodanthaceae conidently placed in the Cucurbitales by nuclear and mitochondrial gene trees. In: BMC Evolutionary Biology 10 (2010), 219f. – Zus. mit P.M. Sebastian, H. Schaefer u.

419Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

I.R.H. Telford, Cucumber and melon have their wild progenitors in India, and the sister species of Cucumis melo is from Australia. In: Proceedings of the Na-tional Academy of Sciences 107 (2010), 14269–14273. – Zus. mit H. Schaefer, A gift from the New World? The West African crop Cucumeropsis mannii and the American Posadaea sphaerocarpa (Cucurbitaceae) are the same species. In: Systematic Botany 35 (2010), 534–540. – Zus. mit L. Penev, W.J. Kress, S. Knapp u. D.Z. Li, Fast, linked, and open – the future of taxonomic publishing for plants: launching the journal PhytoKeys. Zookeys 1: 1–14. – Zus. mit N. Holstein, Cocci-nia (Cucurbitaceae) gains two new species from East Africa, three new syno-nyms, and one new combination. In: Kew Bulletin 65 (2010), 1–7.

Riederer MarkusA I: Zus. mit K. Arand, D. Stock u. M. Burghardt, pH-dependent permeation of amino acids through isolated ivy cuticles is afected by cuticular water sorption and hydration shell size of the solute. In: J. Exp. Bot. 61 (2010), 3865–3873. – Zus. mit A. Hansjakob, S. Bischof, G. Bringmann u. u. Hildebrandt, Very-long-chain aldehydes promote in-ávitro prepenetration processes of Blumeria graminis in a dose- and chain length-dependent manner. In: New Phytol. 188 (2010), 1039–1054. – Zus. mit I. Scholz, M. Buckins, L. Dolge, T. Erlinghagen et al., Slippery sur-faces of pitcher plants: Nepenthes wax crystals minimize insect attachment via microscopic surface roughness. In: J. Exp. Biol. 213 (2010), 1115–1125.

H II: Member Advisory Board: Journal of Experimental Botany. – Section Editor: Plant Biology.

S: Mitglied: Senat und Hochschulrat der universität Würzburg; Ausschuss für die Vergabe von Forschungspreisen der Alexander von Humboldt-Stiftung. – Sprecher und Teilprojektleiter: Sonderforschungsbereich 567 „Mechanismen der interspeziischen Interaktion von organismen“, Würzburg.

Rummel ReinhardA I: GoCE: Gravitational gradiometry in a satellite. In: Handbook of Geomathe-matics, Kap. 22. Hrsg. v. W. Freeden, M.Z. Nashed u. T. Sonar. Berlin / Heidelberg 2010, 93–104. – Zus. mit T. Gruber, Gravity and steady-state ocean circulation explorer GoCE. In: System earth via geodetic-geophysical space techniques. Hrsg. v. F. Flechtner et al., Berlin / Heidelberg 2010 (Advanced technologies in earth sciences), 203–212. – Zus. mit M. Meinert u. H. Streuf, Geoinformation im internationalen umfeld. In: Das deutsche Vermessungs- und Geoinforma-tionswesen, Kap. 4. Hrsg. v. K. Kummer u. J. Frankenberger. Berlin 2010, 61–86. – Zus. mit C.K. Shum, H.-P. Plag, J. Schröter, V. Zlotnicki et. al., Geodetic obser-vations of the ocean Surface Topography, Geoid, and Changes in ocean Mass and Volume. In: Community white paper for ocean obs09. Hrsg. v. J. Hall, D.E. Harrison u. D. Stammer. 2009 (ESA Publication WPP-306), 1–14.

A II: Zus. mit A. Schlicht, Großer Aufwand für klein g, In: Physik Journal 9/3 (2010), 35–40.

Sachs GottfriedA I: Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Range Maximization by Saw-Tooth Mode optimization for Motor Gliders with Retractable Engines. In: Technical Soaring 34, 4 (2010), 68–74. – Zus. mit M.A. Moelyadi, CFD Based Determination of

420 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Aerodynamic Efects on Birds with Extremely Large Dihedral. In: Journal of Bionic Engineering 7, 1 (2010), 95–101. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel: Periodic optimal light of solar aircraft with unlimited endurance performance. In: Applied Mathematical Sciences 4, Nr. 73–76 (2010), 3761–3778. – Zus. mit M. Mayrhofer, optimal Jettison control for range maximization of gliding vehicles. In: Ebd., 3779–3794. – Zus. mit J. Traugott u. F. Holzapfel, In-Flight Measurement of Dynamic Soaring in Albatrosses. In: Proceedings of the AIAA Guidance, Navigation and Control Conference, Toronto, ontario, Kanada, 2.–5. August 2010, AIAA-2010-8035, 1–10. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Wind Efects on the Maximum Range Performance of Motor Gliders with Retractable Engine. In: Ebd., AIAA-2010-8399, 1–11. – Zus. mit F. Fisch, J. Lenz u. F. Holzapfel, on the Solution of Bilevel optimal Control Problems to Increase the Fairness in Air Races. In: Proceedings of the AIAA Atmospheric Flight Mechanics Conference, Toronto, ontario, Kanada, 2.–5. August 2010, AIAA-2010-7625, 1–20. – Zus. mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Periodic optimal Control for Range Maximization of Motor Gliders. In: Proceedings of the 11th Mini Conference on Vehicle System Dynamics, Identiication and Anomalies, Department of Railway Vehicles, Faculty of Transport Engineering, Budapest university of Technology and Economics. Hrsg. v. I. Zobory. 2010, 549–558. – Flight Performance Issues of Solar Aircraft. In: Ebd., 527–539. – What Can Be Learned from the Lateral-Directional Stability Characteristics of Birds for Mini-Aircraft without a Vertical Tail. In: Ebd., 15–26. – Zus. mit S. Myschik u. F. Holzapfel, Flight Test Results on Navigation Data Based Determination of Air Flow Angles at Aircraft. In: Ebd., 541–548. – Zus. mit J. Traugott u. F. Holzapfel, Conceptual Approach for Precise Relative Positioning with Miniaturized GPS Loggers and Experimental Results. In: Lecture Series “Low-Cost Navigation Sensors and Integration Technology”, RTo-EN-SET-116 (2010), NATo Research and Technology organisation. 2010, 4-1–4-24. – Zus. mit F. Fisch, J. Lenz u. F. Holzapfel, optimization of Air Race Trajectories. ICAS 27th International Congress of the Aeronautical Sciences, Nizza, Frankreich, ICAS 2010-5.11.1. 2010, 1–9. – Zus. mit M.A. Moelyadi u. H.A. Putra, unsteady Aerodynamics of Flapping Wing of a Bird. Proceedings of the ICIuS 2010 Conference, Bali, Indonesien. ICIuS-2010-0191, 460–465.

A II: Ein Wort des Dankes. In: Akademie Aktuell 1 (2010), 4.

S: International Advisor: Journal of Guidance, Control, and Dynamics. – Mitglied: Auswahlausschuss für die Vergabe des Bayerischen Innovationspreises der Bayerischen Staatsregierung; Arbeitsgruppe für die Gründung von Munich Aerospace; Stiftungsrat der Timoshenko-Föppl-Stiftung, Tu München; International Scientiic Committee of the VSDIA 2010 Conference; International Advisory Committee of the 6th International Conference on Intelligent unmanned Systems ICIuS 2010; International Advisory Committee for ICNPAA 2010. – Peer Reviewer: 2010 Fellow Grade Selection Committee der AIAA.

Schmidbaur HubertA I: Zus. mit C.E. Strasser, L. Dobrzanska, S. Cronje u. H.G. Raubenheimer, Sol-vent and counterion efects in bis(imidazole) dinuclear heterometallacyclic complexes of gold(I): Some considerations of porosity. In: J. Mol. Struct. 977 (2010), 214–219. – Zus. mit A. Schier, Coordination to unsaturated and aroma-tic hydrocarbons as the key step in gold-catalyzed organic transformations. In:

421Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

organometallics 29 (2010), 2–27. – Gold-Chemie, eine späte Erfolgsgeschichte. Festvortrag, Gött. Akad. Wiss., GDCh, univ. Göttingen, 16. Nov. 2010.

S: Herausgeberschaft und Mitherausgeberschaft: Zeitschrift für Naturfor-schung, München; Monatshefte für Chemie, Wien; J. Coordination Chemistry, New York; Heteroatom Chemistry, New York; The Arabian Journal for Science and Engineering, Dhahran; Main Group Metal Chemistry, London. – Gerichts- und Parteigutachter und Sachverständiger am Europäischen und Deutschen Patentamt und an deutschen und japanischen Gerichten.

Schwaiger MarkusA I: Zus. mit T. Ibrahim, T. Hackl, S.G. Nekolla, M. Breuer et al., Acute myocardial infarction: serial cardiac MR imaging shows a decrease in delayed enhance-ment of the myocardium during the 1st week after reperfusion. In: Radiology 254 (2010), 88–97. – Zus. mit A. Al-Ibraheem, M. Souvatzoglou u. A. Buck, Me-lanoma metastases to palatine tonsils obscured by physiological FDG uptake on PET/CT. In: Clin. Nucl. Med. 35 (2010), 101–102. – Zus. mit J. Boehm, F. Haas, R. Bauernschmitt, S. Wagenpfeil et al., Impact of preoperative positron emis-sion tomography in patients with severely impaired LV-function undergoing surgical revascularization. In: Int. J. Cardiovasc. Imaging 26 (2010), 423–432. – Zus. mit J. Kotzerke, L. oehme, o. Lindner, D. Hellwig et al., [Positron emission tomography 2008 in germany – results of the query and current status]. In: Nuklearmedizin 49 (2010), 58–64. – Zus. mit S.I. Ziegler u. S.G. Nekolla, PET/CT challenge for the non-invasive diagnosis of coronary artery disease. In: Eur. J. Radiol. 73 (2010), 494–503. – Zus. mit E.G. Kilian, S. Sadoni, C. Vicol, R. Kelly et al., Myocardial transfection of hypoxia inducible factor-1alpha via an adenovi-ral vector during coronary artery bypass grafting. – A multicenter phase I and safety study. In: Circ. J. 74 (2010), 916–924. – Zus. mit T. Wendler, K. Herrmann, A. Schnelzer, T. Lasser et al., First demonstration of 3-D lymphatic mapping in breast cancer using freehand SPECT. In: Eur. J. Nucl. Med. Mol. Imaging 37 (2010), 1452–1461. – Zus. mit S. Lorenzen, B. Panzram, G. Keller, F. Lordick et al., Association of the VEGF 939C>T Polymorphism with FDG uptake, clinical, his-topathological, and metabolic response in patients with adenocarcinomas of the esophagogastric junction. In: Mol. Imaging Biol. (2010), 178–186. – Zus. mit B.J. Krause, M. Souvatzoglou, K. Herrmann, A.W. Weber et al., [(11)C]Choline as pharmacodynamic marker for therapy response assessment in a prostate can-cer xenograft model. In: Eur. J. Nucl. Med. Mol. Imaging 37 (2010), 1861–1868. – Zus. mit F.C. Gaertner u. A.J. Beer, Molecular imaging of αvβ3 expression in cancer patients. In: Q. J. Nucl. Med. Mol. Imaging 54 (2010), 309–326. – Zus. mit A.J. Beer, M. Eiber, M. Souvatzoglou u. B.J. Krause, Radionuclide and hybrid imaging of recurrent prostate cancer. In: Lancet oncol. (2010), 181–191. – Zus. mit B. Riemann, J.A. Krämer, K.W. Schmid, H. Dralle et al., Risk stratiication of patients with locally aggressive diferentiated thyroid cancer. Results of the MSDS trial. In: Nuklearmedizin 49 (2010), 79–84. – Zus. mit M. Marinelli, A. Martinez-Möller, B. Jensen, V. Positano et al., Registration of myocardial PET and SPECT for viability assessment using mutual information. In: Med. Physik 37 (2010), 2414–2424. – Zus. mit A. Al-Ibraheem, A.K. Buck, T. Dechow, I. Ring-hausen et al., Splenic sclerosing haemangioma causes false-positive inding at FDG-PET. Nuklearmedizin 49 (2010), N20–N21. – Zus. mit I. ott, S. Schulz, J. Mehilli, S. Fichtner et al., Erythropoietin in patients with acute ST-segment elevation myocardial infarction undergoing primary percutaneous coronary in-

422 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

tervention: A randomized, double-blind trial. In: Circ. Cardiovasc. Interv. (2010), 408–413. – Cardiovascular disease. In: J. Nucl. Med. 51 (2010), 15N–19N. – Zus. mit H. Hanssen, A. Keithahn, G. Hertel, V. Drexel et al., Magnetic resonance ima-ging of myocardial injury and ventricular torsion after marathon running. In: Clin. Sci-Lond (2010), 143–152. – Zus. mit J.A. Krämer, K.W. Schmid, H. Dralle, M. Dietlein et al., Primary tumour size is a prognostic parameter in patients sufe-ring from diferentiated thyroid carcinoma with extrathyroidal growth: results of the MSDS trial. In: Eur. J. Endocrinol. 163 (2010), 637–644. – Zus. mit S. Metz, C. Ganter, S. Lorenzen, S. van Marwick et al., Phenotyping of tumor biology in patients by multimodality multiparametic imaging: relationship of microcir-culation, alphavbeta3 expression, and glucos metabolism. In: J. Nucl. Med. 51 (2010), 1691–1698. – Zus. mit R.A. Bundschuh, M. Essler, J. Dinges, C. Berchten-breiter et al., Semiautomatic algorithm for lymph node analysis corrected for partial volume efects in combined positron emission tomography-computed tomography. In: Mol. Imaging 9 (2010), 319–328. – Zus. mit B.J. Krause u. S. Scharzenböck, [Tracer in oncology. Preclinical and clinical evaluation]. In: Nuk-learmedizin 49 (2010), S41–S45.

von Schweinitz DietrichA I: Zus. mit M. Lacher, S. Schroepf, J. Helmbrecht, A. Ballauf et al., Association of the interleukin-23 receptor gene variant rs11209026 with Crohn‘s disease in German children. In: Acta Peadiatr 99 (2010), 727–733. – Zus. mit S. Grotegut, R. Kappler, S. Tarimoradi et al., Hepatocyte growth factor protects hepatoblas-toma cells from chemotherapy-induced apoptosis by AKT activation. In: Int. J. oncol. 36 (2010), 1261–1267. – Zus. mit M. Lacher, S. Froehlich u. H.-G. Dietz, Early and long term outcome in children with esophageal atresia treated over the last 22 years. In: Klin. Pädiatr. 222 (2010), 296–301. – Zus. mit M. Eichenmüller, B. Hemmerlein u. R. Kappler, Betulinic acid induces apoptosis and inhibits hedge-hog signalling in rhabdomyosarcoma. In: Br. J. Cancer 29 (2010), 43–51. – Zus. mit M. Lacher, J. Helmbrecht, S. Schroepf et al., NoD2 mutations predict the risk for surgery in pediatric-onset Crohn’s disease. In: J. Pediatr. Surg. 45 (2010), 1591–1597. – Zus. mit M. Lacher, G. Fitze, J. Helmbrecht et al., Hirschsprung-associated enterocolitis develops independently of NoD2 variants. In: Ebd., 1826–1831. – Zus. mit S. Schroepf, R. Kappler, S. Brand et al., Strong overexpres-sion of CXCR3 axis components in childhood inlammatory bowel disease. In: Inlamm. Bowel Dis. 16 (2010), 1882–1890. –Zus. mit A. Bender, D. opel, I. Nau-mann et al., PI3K inhibitors prime neuroblastoma cells for chemotherapy by shifting the balance towards pro-apoptotic Bcl-2-proteins and enhanced mito-chondrial apoptosis. In: oncogene (2010). – Zus. mit M. Berger, M. Heinrich, M. Lacher et al., Postoperative bladder and rectal function in children with sacro-coccygeal teratoma. In: Pediatr. Blood Cancer (2010). – Zus. mit J. Hubertus, M. Lacher, M. Rottenkolber et al., Altered expression of imprinted genes in Wilms tumors. In: oncol. Rep. (2010). – Zus. mit H. Till, Maligne viszerale Tumoren des Kindes. In: Praxis der Viszeralchirurgie – onkologische Chirurgie. Hrsg. v. J.R. Siewert, M. Rothmund u. V. Schumpelick. Heidelberg 32010, 813–862. – Zus. mit o. Genzel-Boroviczeny u. A. Heger, AWMF-Leitlinie Nekrotisierende Enterokoli-tis (NEK), AWMF online, 2010, www.awmf.org.

423Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Schwichtenberg HelmutA I: Zus. mit S. Huber u. B. Karadais, Towards a formal theory of computabi-lity. In: Ways of Proof Theory: FS for W. Pohlers. Hrsg. v. R. Schindler. London 2010, 251–276. – Zus. mit D. Ratiu, Decorating proofs. In: Proofs, Categories and Computations. Essays in honor of Grigori Mints. Hrsg. v. S. Feferman u. W. Sieg. Frankfurt / Paris / Lancaster / New Brunswick 2010, 171–188.

S: Mitherausgeber: Archive for Mathematical Logic; Mathematical Logic. – Ad-visory Board: Higher-order and Symbolic Computation.

Sebald WalterA I: Zus. mit S. Harth, A. Kotzsch u. T.D. Mueller, A selection it mechanism in BMP receptor IA as a possible source for BMP ligand-receptor promiscuity. In: PLoS one 5 (2010), 0013049. – Zus. mit J.L. Zhang, L.J. Patterson, L.Y. Qiu, D. Gra-ziussi et al., Binding between Crossveinless-2 and Chordin von Willebrand fac-tor type C domains promotes BMP signaling by blocking Chordin activity. In: Ebd., e12846. – Zus. mit J. Hu, V. Duppatla, S. Harth u. W. Schmitz, Site-speciic PEGylation of bone morphogenetic protein-2 cysteine analogues. In: Biocon-jug .Chem. 21 (2010), 1762–1772. –Zus. mit S. Harth, A. Kotzsch u. T.D. Mueller, Crystallization of BMP receptor type IA bound to the antibody Fab fragment AbD1556. In: Acta Crystallogr. Sect. F Struct. Biol. Cryst. Commun. 66 (2010), 964–968. – Zus. mit J. Nickel, J.L. Zhang u. T.D. Mueller, Molecular basis of cy-tokine signalling--theme and variations. In: FEBS J 277 (2010), 106–118. – Zus. mit S. Zhang, C. Kucharski, M.R. Doschak u. H. uludag, Polyethylenimine-PEG coated albumin nanoparticles for BMP-2 delivery. In: Biomaterials 31(2010), 952–963.

S: Eu Project „FoLDAPPI – Foldamers against protein-protein interactions“.

Steglich WolfgangA I: Zus. mit B. Koch u. C. Kilpert, Studies on the structure and biosynthesis of tridentoquinone and related meroterpenoids from the mushroom Suillus tridentinus. In: Eur. J. org. Chem. (2010), 359–362. – Zus. mit R. Kileci-Ksoll u. C. Winklhofer, Synthesis of schaeferals A and B, unusual phenylhydrazine deriva-tives from mushrooms of the genus Agaricus. In: Synthesis (2010), 2287–2291.

H II: Mitherausgeber: Zeitschrift für Naturforschung B und C; Acta Botanica Yunnanica.

Stetter Karl o.A I: Zus. mit J.F. De Jonckheere, M. Baumgartner, S. Eberhardt u. F.R. opperdoes, oramoeba fumarolia gen. nov., sp. nov., a new marine heterolobosean amoe-bolagellate growing at 54°C. In: Eur. J. Protistol. (2010).

S: Mitherausgeber (Editorial Board): Systematic and Applied Microbiology; Ex-tremophiles; Geobiology.

Tanner WidmarA I: Zus. mit M. opekarova u. J. Malinsky, Plants and fungi in the era of heteroge-neous plasma Membranes. In: Plant Biology 12/Suppl. (2010), 94–98. – Zus. mit J. Malinsky u. M. opekarova, The lateral compartmentation of the yeast plasma

424 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder

Membrane. In: Yeast 27 (2010), 473–478. – Zus. mit M. Loibl, G. Grossmann, V. Stradalova, A. Klingl et al., Terminus of Nce102 determines the structure and function of microdomains in the Saccharomyces cerevisiae plasma membra-ne. In: Eukaryotic Cell 9 (2010), 1184–1192.

S: Mitglied: Kuratorium der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung.

Trümper Joachim E.B: Astronomy, Astrophysics and Cosmology, Instruments and Methods, Lan-dolt-Börnstein, VI, Vol. 4A . Berlin /Heidelberg 2010.

A I: Zus. mit N.D. Kylais, ü. Ertan u. A. Zezas, The spectral and beaming charac-teristics of the anomalous X-ray pulsar 4u 0142+61 (2010). – Zus. mit M. Aguilar, J. Alcaraz, J. Allaby u. B. Alpat, Relative Composition and Energy Spectra of Light Nuclei in Cosmic Rays: Results from AMS-01. In: Ap. J. 724 (2010), 329A. – The Physical Properties of Neutron Stars. In: ASPC 424 (2010), 113T. – Zus. mit A. Ze-zas, ü. Ertan u. N.D. Kylais, The energy spectrum of anomalous X-ray pulsars and soft gamma-ray repeaters. In: A&A 518A (2010), 46T. – X-ray observations of neutron stars and the equation of state at supra-nuclear densities. In: Ne-wAR 54 (2010), 122T. – Zus. mit B. Posselt, S.B. Popov, F. Haberl, R. Turolla, et.al., The needle in the haystack: where to look for more isolated cooling neutron stars (Corrigendum). In: A&A 512C (2010), 2P.

H I: Herausgeber: Landolt-Börnstein Astronomy, Astrophysics and Cosmology.

H II: Co-Editor: Springer Tracts in Modern Physics (Astrophysics). – Member Sci-entiic Advisory Comittee: New Astronomy. – Member Scientiic Board: Astro-nomische Nachrichten.

S: Emeritus am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik. – Gastprofes-sur: university of Heraklion, Greece. – Vertreter der MPG: Stiftungsrat Hochal-pine Forschungsstationen Jungfraujoch+Gornergrat.

Wagner HermannA I: Bone diseases: Interferon regulatory factor-8 suppresses osteoclastogene-sis. In: Nature Reviews Rheumatology 6 (2010), 73–74. – Hemozoin: malaria’s “built-in” adjuvant and TLR9 agonist. In: Cell Host Microbe 7 (2010), 50–61.

425

Schriftentausch

Verzeichnis der wissenschaftlichen Korporationen, Vereinigungen und Institute, mit denen die Akademie während des Berichtsjahres in Tauschverkehr stand.

Argentinien

Bahia Blanca. Instituto de Matemática. universidad Nacional del Sur.Buenos Aires. Academia Argentina de Letras.– Academia Nacional de Ciencias Exactas, Fisicas y Naturales.– Museo Argentino de Ciencias Naturales „Bernardino Rivadavia“.Cordoba. Academia Nacional de Ciencias.La Plata. Facultad de Ciencias Naturales y Museo de la universidad

Nacional.San Isidro. Instituto de Botánica Darwinion.

Armenien

Erevan. Hayastani Gitowt’yownneri Azgayin Akademia.

Aserbaidschan

Baku. Az5rbaycan Elml5r Akademiyası.

Australien

Adelaide. Barr Smith Library.– Royal Society of South Australia.Brisbane. Royal Society of Queensland.Canberra. Australian Academy of the Humanities.Fortitude Valley. Queensland Museum.Hobart. Royal Society of Tasmania.Melbourne. National Museum of Victoria.– Royal Society of Victoria.Sydney. The Australian Museum.– Royal Society of New South Wales.Wagga Wagga. Linnean Society of New South Wales.

Belgien

Anvers (Antwerpen). Société Royale de Zoologie d’Anvers.Bruxelles (Brüssel). Académie Royale de Belgique.– Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique.

426 Schriftentausch

– Nouvelle Revue Théologique.– observatoire Royal de Belgique.– Société des Bollandistes.Denée. Abbaye de Maredsous. Revue Bénédictine. Liège. Institut Archéologique Liègeois.Louvain (Löwen). Faculté de Philosophie. u.C.L.– université Catholique de Louvain. Bibliothèque Centrale.– universiteitsbibliotheek – K.u.L.Meise. Jardin Botanique National de Belgique.– Société Royale de Botanique de Belgique.

Bosnien-Herzegowina

Sarajevo. Sarajevo Journal of Mathematics.

Brasilien

Belo Horizonte. Museu de História Natural. universidade Federal de Minas Gerais.

Rio de Janeiro. Academia Brasileira de Ciências.– Fundaçao Instituto Brasileiro de Geograia e Estadistíca.São Leopoldo. Instituto Anchietano de Pesquisas.São Paulo. Museu de Zoologia da universidade de São Paulo.

Bulgarien

Soia. Bălgarska Akademija na Naukite.

China

Peking. National Library of Peking.Taipei. College of Foreign Languages. Fu Jen university.– Institute of History and Philology. Academia Sinica.– Institute of Mathematics, Academia Sinica.– National Taiwan university.– Tamkang College of Arts and Sciences.

Dänemark

København (Kopenhagen). Geodetic-Seismic Division. National Sur-vey and Cadastre.

– Det Kon. Danske Videnskabernes Selskab.– Det Kon. Nordiske oldskrift Selskab.odense. university of Southern Denmark.

Bundesrepublik Deutschland

Aachen. Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule.Altenburg. Mauritianum. Naturkundliches Museum.Augsburg. Historischer Verein für Schwaben.

427Schriftentausch

– universitätsbibliothek.Bamberg. Naturforschende Gesellschaft.– Remeis-Sternwarte.– universitätsbibliothek.Berlin. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Aka-

demiebibliothek.– Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft e.V.– Botanischer Verein von Berlin und Brandenburg.– Deutsches Archäologisches Institut.– Deutsches Historisches Museum.– Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz.– universitätsbibliothek der Humboldt-universität.– universitätsbibliothek der Technischen universität.Beuron. Erzabtei.Bielefeld. universitätsbibliothek.Bonn. Naturhistorischer Verein der Rheinlande und Westfalens.– universitäts- und Landesbibliothek.– Verein von Altertumsfreunden im Rheinland.Braunschweig. Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft.– universitätsbibliothek.Bremen. Staats- und universitätsbibliothek.– übersee-Museum.– Wittheit zu Bremen.Bremerhaven. Deutsche Gesellschaft für Polarforschung.– Heimatbund der Männer vom Morgenstern.Chemnitz-Zwickau. Technische universität. universitätsbibliothek.Darmstadt. Hessische Landes- und Hochschulbibliothek.– Historischer Verein für Hessen.Dortmund. universitätsbibliothek.Dresden. Bibliothek der Technischen universität.– Staatliches Museum für Tierkunde.Düsseldorf. Nordrheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaf-

ten und der Künste.Duisburg. Gesamthochschulbibliothek.Eichstätt. universitätsbibliothek. Erfurt. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.Erlangen. universitätsbibliothek.Essen. universitätsbibliothek.Frankfurt a.M. Physikalischer Verein.– Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologi-

schen Instituts.– Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft.– Stadt- und universitätsbibliothek.– „Theologie und Philosophie“, Redaktion.

428 Schriftentausch

– Wissenschaftliche Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goethe-universität.

Frankfurt/oder. Europa-universität Viadrina.Freiberg. Bergakademie Freiberg.Freiburg i.Br. Kirchengeschichtlicher Verein.– Naturforschende Gesellschaft.– universitätsbibliothek.Gießen. oberhessischer Geschichtsverein.– oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde.– universitätsbibliothek.Görlitz. Staatliches Museum für Naturkunde.Göttingen. Akademie der Wissenschaften.– Deutsche Morgenländische Gesellschaft.– universitätsbibliothek.Greifswald. universitätsbibliothek.Halle a.d. S. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina.– universitäts- und Landesbibliothek.Hamburg. Geographische Gesellschaft.– Mathematische Gesellschaft.– Mathematisches Seminar der universität Hamburg.– Naturwissenschaftlicher Verein in Hamburg.– Staats- und universitätsbibliothek.Hanau. Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu

Hanau.Hannover. Evangelische Fachhochschule.– Historischer Verein für Niedersachsen.– Naturhistorische Gesellschaft.– Niedersächsische Landesbibliothek.– universitätsbibliothek der Technischen universität.Heidelberg. Akademie der Wissenschaften.– universitätsbibliothek.Jena. universitätsbibliothek.– Zweigstelle Herbarium Haussknecht der universitätsbibliothek.Kaiserslautern. universitätsbibliothek.Karlsruhe. Badisches Generallandesarchiv.– Badische Landessammlungen für Naturkunde.– universitätsbibliothek.Kiel. Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. – Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig-Holstein.– universitätsbibliothek.Köln. universitäts- und Stadtbibliothek.Konstanz. universitätsbibliothek.Leipzig. Institut für Länderkunde – Geographische Zentralbibliothek.– Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen –

Grassi-Museum für Völkerkunde zu Leipzig.

429Schriftentausch

– Sächsische Akademie der Wissenschaften.– universität (Zentrale Studienberatung).Lüneburg. Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg.Magdeburg. Technische Hochschule otto von Guericke.Mainz. Akademie der Wissenschaften und der Literatur.– Stadtarchiv.– Stadtbibliothek.Mannheim. universitätsbibliothek.Marbach. Schiller-Nationalmuseum. Deutsches Literaturarchiv.Marburg (Lahn). Fachbereich Geowissenschaften der Philipps-univer-

sität.– universitätsbibliothek.München. Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Histori-

sche Geologie.– Bayerisches Geologisches Landesamt.– Deutsches Museum.– Historischer Verein von oberbayern.– Monumenta Germaniae Historica.– Technische universität. Bibliothek.– Zoologische Staatssammlung.Münster. Landesmuseum für Naturkunde.– universitätsbibliothek.– Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens.Neubiberg. universitätsbibliothek der universität der Bundeswehr,

München.Nürnberg. Germanisches Nationalmuseum.oldenburg. universität.osnabrück. Naturwissenschaftlicher Verein.– universitätsbibliothek.– Verein für Geschichte und Landeskunde von osnabrück.Passau. universitätsbibliothek.Potsdam. universität. universitätsbibliothek.– universitätsbibliothek. Schriftentausch der Deutschen Geologi-

schen Gesellschaft.Regensburg. Botanische Gesellschaft.– Historischer Verein für oberpfalz und Regensburg.– universitätsbibliothek.Rostock. universitätsbibliothek. – Verein der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg.Saarbrücken. Historischer Verein für die Saargegend e.V.– universität des Saarlandes. universitätsbibliothek.Schleusingen. Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg.Siegen. Gesamthochschulbibliothek.Speyer. Pfälzische Landesbibliothek.Straubing. Historischer Verein für Straubing und umgebung.

430 Schriftentausch

Stuttgart. Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg.

– Staatliches Museum für Naturkunde.– universitätsbibliothek.– Württembergische Landesbibliothek.Trier. Studiendekanat der universität.– universitätsbibliothek.Tübingen. universitätsbibliothek.ulm. Verein für Kunst und Altertum in ulm und oberschwaben.– Verein für Naturwissenschaft und Mathematik in ulm.Weimar. Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Zentralbibliothek der

deutschen Klassik.Wiesbaden. Nassauischer Verein für Naturkunde.– Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichts-

forschung.Wolfenbüttel. Braunschweigischer Geschichtsverein.– Herzog-August-Bibliothek.Worms. Stadtbibliothek.Würzburg. Stadtarchiv.– universitätsbibliothek.Wuppertal. Gesamthochschulbibliothek.

Estland

Tallinn (Reval). Eesti Teaduste Akadeemia.

Finnland

Åbo (Turku). Åbo Akademis-Bibliotek.Helsinki. Societas Geographica Fenniae.– Societas Scientiarum Fennica.– Suomalainen Tiedeakatemia.– Suomen Historiallinen Seura.– Svenska Litteratursällskapet i Finland.

Frankreich

Bordeaux. Académie Nationale des Sciences, Belles-Lettres et Arts.Chambéry. Académie des Sciences, Belles Lettres et Arts de Savoie.Cherbourg. Société des Sciences Naturelles et Mathématiques.Clermont-Ferrand. Académie des Sciences, Belles-Lettres et Arts.Dijon. Académie des Sciences, Arts et Belles-Lettres.Nancy. Académie et Société Lorraines des Sciences.Nantes. Société des Sciences Naturelles de l’ouest de la France.Paris. Académie des Sciences Morales et Politiques.– Institut de France. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres.

431Schriftentausch

– Centre de Recherches d’Historie des Mouvements Sociaux et du Syndicalisme.

– Muséum National d’Histoire Naturelle.Saint-Martin-d’Hères. Institut Fourier.Toulouse. Académie des Sciences, Inscriptions et Belles-Lettres.

Griechenland

Athen. Akadimia Athinon.– Deutsches Archäologisches Institut.– Laboratoire de Géologie de l’université d’Athènes.– Société Archéologique d’Athènes.Kiissia. Goulandris Natural History Museum.Thessaloniki. Society for Macedonian Studies.

Großbritannien

Cambridge. Cambridge Philosophical Society.Edinburgh. Edinburgh Mathematical Society.– Royal Botanic Garden.– Royal Society of Edinburgh.Leeds. Leeds Philosophical and Literary Society.London. Academia Europaea.– The British Academy.– British Museum (Natural History).– London Mathematical Society.– The Royal Society.– Warburg Institute.

Indien

Agra. Agra university.Bangalore. Indian Academy of Sciences.Calcutta. Asiatic Society of Bengal.– Indian Association for the Cultivation of Science.– Zoological Survey of India.Poona. India Meteorological Department.

Island

Reykjavik. Societas Scientiarum Islandica.

Italien

Bari. Facoltà di Lettere e Filosoia e di Magistero. università degli Studi.

– Istituto di Latino. Facoltà di Magistero. università di Bari.Bergamo. Museo Civico di Scienze Naturali „Enrico Cai“.Bologna. Biblioteca dell’Archiginnasio. Comune di Bologna.

432 Schriftentausch

Bordighera. Istituto Internazionale di Studi Liguri.Brescia. Ateneo di Scienze.Cagliari. Seminario della Facoltà di Scienze. università di Cagliari.Catania. Accademia Gioenia di Scienze Naturali.– Dipartimento di Matematica. università degli Studi.– Società di Storia Patria per la Sicilia orientale.Cesena. Editrice Stilgraf.Cremona. Biblioteca Governativa di Cremona.Firenze (Florenz). Accademia della Crusca.– Accademia Economico-Agraria dei Georgoili.– Accademia Toscana di Scienze e Lettere „La Colombaria“.– Società di Studi Geograici di Firenze.Genova (Genua). Dipartimento di Archeologia e Filologia Classica.

università di Genova.– Museo Civico di Storia Naturale „Giacomo Doria“.Macerata. università degli Studi. Istituto di Glottologia e Linguistica

Generale.– università di Macerata.Milano (Mailand). Istituto Lombardo. Accademia di Scienze e Lettere.– Società Italiana di Scienze Naturali.– Società Storica Lombarda.– università Cattolica del Sacro Cuore.– università degli Studi di Milano.Modena. Accademia di Scienze, Lettere ed Arti.– Istituto di Fisica dell’università di Modena.Napoli (Neapel). Accademia Pontaniana.– Società Nazionale di Scienze, Lettere ed Arti.Padova (Padua). Accademia Patavina di Scienze, Lettere ed Arti.– Facoltà d’Ingegneria dell’università di Padova.– Museo Civico.– Seminario Matematico. università di Padova.Perugia. Biblioteca Centrale. università degli Studi.Pisa. Scuola Normale Superiore.– Società Toscana di Scienze Naturali.Roma (Rom). Accademia Nazionale dei Lincei.– Accademia Nazionale delle Scienze dei XL.– American Academy in Rome.– Biblioteca Apostolica Vaticana.– Deutsches Archäologisches Institut.– Ecole Française de Rome.– Escuela Española de Historia y Arqueologia en Roma.– Istituto Storico Italiano per il Medio Evo.– Pontiicia Accademia Romana di Archeologia.– Pontiicia Accademia Scientiarum.– Pontiicio Ateneo Antoniano.

433Schriftentausch

– Pontiicio Istituto Biblico.– Servizio Geologico d’Italia.– Società Geologica Italiana.Rovereto. Accademia Roveretana degli Agiati di Lettere, Scienze ed

Arti.– Società Museo Civico.Siena. Accademia Senese degli Intronati.– Facoltà di Lettere e Filosoia. università degli Studi di Siena.Torino (Turin). Accademia di Agricoltura.– Accademia delle Scienze.– Museo Regionale di Scienze Naturali.Trento (Trient). Biblioteca Comunale di Trento.– Museo Tridentino di Scienze Naturali.Trieste (Triest). – università degli Studi.udine. Museo Friulano di Storia naturale.Venezia (Venedig). Ateneo Veneto.– Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti.– Museo Civico di Storia Naturale.

Japan

Fukuoka. Department of Mathematics. Fukuoka university of Education.

– Department of Earth and Planetary Sciences. Kyushu university.Fukushima. Fukushima Medical College.Hiroshima. Department of Mathematics.Ibaraki. Geological Survey of Japan.– Institute of Geoscience. university of Tsukuba.– Institute of Mathematics. The university of Tsukuba.Kobe. Funkcialaj Ekvacioj. university of Kobe.Kochi. Department of Mathematics. Kochi university.Kumamoto. Department of Earth Science. Kumamoto university.Kurashiki. Research Institute for Bioresources.Kyoto. Biological Laboratory. Kyoto university.– Department of Mathematics. Kyoto university.– Faculty of Science. university of Kyoto.– Geophysical Institute. Kyoto university.– Institute for Research in Humanities. Kyoto university.Matsue. Shimane university Library.Nagasaki. university School of Medicine.Nagoya. Department of Mathematics. Nagoya university.– Medical School. Nagoya City university.– Research Institute of Environmental Medicine. Nagoya university.okayama. Department of Biology. okayama university.

434 Schriftentausch

– Department of Mathematics. okayama university.osaka. Department of Mathematics. osaka City university.– Institute for Protein Research. osaka university.– Intercultural Research Institute. Kansai university of Foreign

Studies.– Kansai university Library.Sapporo. Department of Mathematics. Hokkaido university.Sendai. Institute for Strength and Fracture of Materials.– Mathematical Institute. Tôhoku university.– Medical Library. Tôhoku university.– Tôhoku university Library.Tobata. Kyushu Institute of Technology.Tokyo. Department of Mathematics. university of Tokyo.– Department of Mathematics. Sophia university.– Hitotsubashi university. Hitotsubashi Academy.– Institute of Eastern Culture.– The Japan Academy.– Japanische Gesellschaft für Germanistik.– Kohno Clinical Medicine Research Institute.– National Institute of Polar Research.– Nippon Medical School.– Taisho university Library.– Tru Mathematics. Science university of Tokyo.– Zoological Society of Japan.Tokushima. School of Medicine. Tokushima university.Toyama. Department of Mathematics. Toyama university.Wako-Shi. The Institute of Physical and Chemical Research.Yokohama. Department of Mathematics. Yokohama university.– Mathematical Society of Japan.

Jordanien

Amman. ACoR (American Center of oriental Research).– Islamic Academy of Sciences.

Kanada

Toronto. university of Toronto Library.

Kasachstan

Almaty. Ķazaķstan Respublikasy Ūlttyķ Ġylym Akademijasy.

Kolumbien

Bogotá. Academia Colombiana de Ciencias Exactas, Físicas y Natura-les.

435Schriftentausch

Kroatien

Dubrovnik. Historijski Institut Hrvatske Akademije Znanosti i umjet-nosti.

osijek. Muzej Slavonije.Zadar. Hrvatska Akademija Znanosti i umjetnosti. Institut u Zadru.Zagreb. Fizika urednistvo.– Geološki Vjesnik.– Historijski Institut Hrvatske Akademije Znanosti i umjetnosti.– Hrvatska Akademija Znanosti i umjetnosti.– Hrvatsko Matematičko Društvo.– Staroslavenski Institut.

Lettland

Riga. Latvijas Zinātņu Akadēmija.

Liechtenstein

Vaduz. Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein.

Litauen

Vilnius (Wilna). Lietuvos Mokslu Akademijos Centrine Biblioteka.

Luxemburg

Luxembourg. Institut Grand-Ducal de Luxembourg.– – Section Historique.– – Section des Sciences.– Musée d’Histoire Naturelle de Luxembourg.

Makedonien

Skopje. Faculté de Philosophie. Section Historico-Philologique.– Faculté des Sciences Naturelles de l’université Kiril et Metodij.– Makedonska Akademija na Naukite i umetnostite.– Société des Mathématiciens et des Physiciens.

Mexiko

Mexico. Instituto de Geograia de la uNAM.

Namibia (Südwestafrika)

Windhoek. South West African Scientiic Society.

Neuseeland

Auckland. Auckland War Memorial Museum.

Niederlande

Amsterdam. Artis-Bibliotheek. universiteit van Amsterdam.

436 Schriftentausch

– Wiskundig Genootschap.– Zoologisch Museum. universiteit van Amsterdam.De Bilt. Kon. Nederlands Meteorologisch Instituut.Leiden. Maatschappij der Nederlandse Letterkunde.– Rijksmuseum van Geologie en Mineralogie.– Rijksmuseum van Natuurlijke Historie.Middelburg. Zeeuwsch Genootschap der Wetenschappen.Rotterdam. Natuurmuseum.

Norwegen

Bergen. universitetsbiblioteket.oslo. Det Norske Videnskaps-Akademi.– National Library of Norway. oslo Division.Stavanger. Arkeologisk Museum.– Stavanger Museum.Trondheim. Kgl. Norske Videnskabers Selskab.

Österreich

Bregenz. Vorarlberger Landesmuseum.Graz. Historischer Verein für Steiermark.– Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark.– Steiermärkische Landesbibliothek am Johanneum in Graz.Innsbruck. universitätsbibliothek.Klagenfurt. Geschichtsverein für Kärnten.– Landesmuseum für Kärnten.– Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten.Leoben. Montanistische Hochschule.Linz. oberösterreichisches Landesmuseum.– – Biologiezentrum.– Stadtmuseum.Salzburg. Academia Scientiarum Artium Europaea.– Salzburger Landesinstitut für Volkskunde.– Salzburger Museum Carolino Augusteum.– universitätsbibliothek.St. Pölten. Niederösterreichische Landesbibliothek.Wien. Geologische Bundesanstalt.– Institut für Österreichische Geschichtsforschung.– Mechitharisten-Congregation.– Naturhistorisches Museum.– Österreichische Akademie der Wissenschaften.– Österreichische Mathematische Gesellschaft.– Österreichisches Archäologisches Institut, universität.– universitätsbibliothek.– Zoologisch-Botanische Gesellschaft.

437Schriftentausch

Polen

Choczewo. Notatki ornitologiczne.Kraków (Krakau). Polska Akademia umiejętności.– Institute of Animal Systematics and Evolution. Polska Akademia

umiejętności.– Instytut Metalurgii i Inżynierii Materiałowej. PAN.– Muzeum Archeologiczne.– Polskie Towarzystwo Geologiczne.– uniwersytet Jagielloński. Biblioteka Jagiellońska.Lodz. Biblioteka uniwersytecka.– Łódžkie Towarzystwo Nauko.– Muzeum Archeologiczne i Etnograiczne.Lublin. Biblioteka uniwersytecka Katolickiego uniwersytetu

Lubelskiego.– uniwersytet Marii Curie-Skłodowskiej.Poznań (Posen). Poznańskie Towarzystwo Przyjacioł Nauk.Toruń (Thorn). Biblioteka Główna. uniwersytetu Mikołaja Kopernika.– Towarzýstwo Naukowe w Toruńiu.Warszawa (Warschau). Instytut Filozoii I Socjologii.– Instytut Matematyczny. PAN.– Instytut Matematyki. Politechnika Warszawska.– Instytut orientalistyczny uW.Wrocław (Breslau). Polskie Towarzystwo Zoologiczne.

Portugal

Alfragide. Instituto Geológico e mineiro.Lisboa (Lissabon). Sociedade de Geograia de Lisboa.

Rumänien

Bucureşti (Bukarest). Academia Româna.– Association Internationale d’Etudes du Sud-Est Européen.– Institutul de Arheologie. Academia Româna.– Institutul Politehnic Bucureşti.Cluj (Klausenburg). Biblioteca Centrală universitară. „Lucan Blaga“.Iaşi. Institutul de Istorie şi Arheologie. Academia Română. Filiala Iaşi.

Russland

Moskva (Moskau). Rossijskaja Gosudarstvennaja Biblioteka.St. Petersburg. Rossijskaja Akademija Nauk.

Schweden

Göteborg. Göteborgs Kungl. Vetenskaps- och Vitterhets-Samhälle.– universitetsbiblioteket.Lund. Arkeologiska Institutionen. Lunds universitet.

438 Schriftentausch

Stockholm. Kungl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademien.umeå. Kungl. Skytteanska Samfundet.– umeå universitetsbibliotek.uppsala. Geologiska Föreningen.– Sveriges Geologiska undersökning.

Schweiz

Aarau. Historische Gesellschaft des Kantons Aargau.Basel. Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt.– Historische und Antiquarische Gesellschaft.– Naturforschende Gesellschaft.Bern. Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz.– Historischer Verein des Kantons Bern.– Schweizerische Naturforschende Gesellschaft.– universitäts-Bibliothek Bern – Zentralbibliothek.Chur. Historisch-Antiquarische Gesellschaft von Graubünden.– Naturforschende Gesellschaft Graubündens.Fribourg (Freiburg). Kantons- und universitätsbibliothek.Genève (Genf). Bibliothèque Publique et universitaire.– Musée d’Art et d’Histoire.– Société d’Histoire et d’Archéologie de Genève.– Société de Physique et d’Histoire Naturelle.Lausanne. Bibliothèque Cantonale et universitaire.– Société Vaudoise des Sciences Naturelles.Luzern. Naturforschende Gesellschaft.Neuchâtel. Bibliothèque de l’université.Sankt Gallen. Historischer Verein des Kantons St. Gallen.– Naturwissenschaftliche Gesellschaft.Solothurn. Naturforschende Gesellschaft des Kantons Solothurn.Vandœuvres-Genève. Fondation Hardt pour l’Etude de l’Antiquité

Classique.Zürich. Antiquarische Gesellschaft.– Eidgenössische Technische Hochschule.– Geographisch-Ethnographische Gesellschaft.– Naturforschende Gesellschaft.– Schweizerische Meteorologische Zentralanstalt.– Schweizerisches Nationalmuseum/Landesmuseum.– Zentralbibliothek.

Serbien und Montenegro

Beograd (Belgrad). Društvo Matematičara SR Srbije.– Etnografski Muzej.– Faculté des Mines et de Géologie.– Institut Mathématique de l’Académie Serbe des Sciences.

439Schriftentausch

– Srpska Akademija Nauka i umetnosti.Niš. university of Nis. Faculty of Electronic Engineering. Department

of Mathematics.Novi Sad. Prirodno-Matematičkog Fakulteta. univerzitet u Novom

Sadu.Podgorica. Crnogorska Akademija Nauk i umjetnosti.

Slowakei

Bratislava. Geological Survey of Slovak Republik.– Ústredná Knižnica Slovenskej Akadémie Vied.Martin. Matica Slovenská.

Slowenien

Ljubljana. Akademija Znanosti in umetnosti.– Filozofska Fakulteta. PZE za germanske jezike in književnosti.– Geološki Zavod.– Komisija Tisk DMFA.– Narodni Muzej.– univerza v Ljubljana.

Spanien

Barcelona. Biblioteca de Geologia. universidad de Barcelona. Instituto „Jaime Almera“.

– Institut d’Estudis Catalans.– Real Academia de Ciencias y Artes.Bilbao. universidad de Deusto.Cordoba. Academia Nacional de Ciencias.– Real Academia de Ciencias, Bellas Letras y Nobles Artes.Madrid. Consejo Superior de Investigaciones Cientíicas.– Instituto Español de oceanografía.– Real Academia de Ciencias Exactas, Físicas y Naturales.Malaga. Departamento de Filologia Griega. Facultad de Filosoia y

Letras. universidad de Malaga.– Instituto universitario de Investigación sobre el Mediterraneo

Antiguo.Montserrat. Abadia de Montserrat.oviedo. Instituto di Historia Antigua. Facultad de Filosoia y Letras.

universidad de oviedo. Pamplona. Departamento de Historia. universidad de Navarra.Salamanca. universidad de Salamanca.Sevilla. universidad de Sevilla.Tarragona. Institut Català d‘Arqueologia ClássicaValladolid. universidad de Valladolid.

440 Schriftentausch

Zaragoza. Academia de Ciencias Exactas, Físico-Químicas y Naturales.– Institucion „Fernando el Catolico“.

Sri Lanka (Ceylon)

Colombo. university of Colombo.Nugegoda. Library, Vidyodaya Campus, university of Sri Lanka.Peradeniya. university of Sri Lanka.

Südafrika

Bloemfontein. National Museum.Cape Town. Royal Society of South Africa.Cape Town-observatory. South African Astronomical observatory.Pretoria. Geological Society of South Africa.– Merensky-Biblioteek. universiteit van Pretoria.– Suid-Afrikaanse Akademie vir Wetenskap en Kuns.– university of South Africa Library.

Tschechische Republik

Brno (Brünn). Moravské Muzeum v Brně. Zoologické oddělení.Plze (Pilsen). Západočeské Muzeum.Praha (Prag). Archivní správa.– Biological Section. Faculty of Natural Sciences. Charles university.– Historický ústav AV ČR.– Matematický ústav university Karlovy.– Národní Knihovna v Praze.– Národní Muzeum.– Ústav Československých a Světových dějin AV ČR.Přerov (Prerau). Moravská ornitologická Stanice.

Türkei

Ankara. Faculté des Sciences. université d’Ankara.– The Registrar’s oice. Hacettepe university.

Ukraine

Charkiv. Charkivs’kyj Nacional’nyj universytet.Central’na Naukova Biblioteka.

Kiev (Kiew). Akademija Nauk ukraini.

Ungarn

Budapest. Földrajztudományi Kutató Intézet. Magyar Tudományos Akadémia.

– M. Állami Eötvös Loránd Geoizikai Intézet.– Magyar Állami Földtani Intézet.– Magyar Madártani Intézet.

441Schriftentausch

– Magyar Nemzeti Múzeum. Központi Régészeti Könyvtár/ Musée National Hongrois. Bibliotèque archéologique.

– Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára.– Mathematisches Institut. L. Eötvös universität.– Szépmüvészeti Múzeum (Musée National Hongrois des Beaux

Arts).– Természettudomanyi Múzeum.Debrecen. Déri Múzeum.– Klasszika Filológiai Tanszék. Debreceni Kossuth Lajos

Tudományegyetem.– Publicationes Mathematicae.– universitätsbibliothek.Györ (Raab). Xántos János Múzeum.Miskolc. universität – Zentralbibliothek.Nagykörös. Arany János Múzeum.Szeged. Zentralbibliothek der József Attila universität.Szentendre. Ferency Múzeum.

Uruguay

Montevideo. Museo Nacional de Historia Natural.

Venezuela

Caracas.– Instituto de Zoologia Tropical. universidad Central de Venezuela.

Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Ames. Iowa State university of Sciences and Technology.Ann Arbor. university of Michigan Library.Berkeley. university of California.Boston. American Journal of Archaeology. Archaeological Institute of

America.Bronx, N.Y. Traditio. Fordham university Press.Bufalo. Bufalo Museum of Science.Cambridge. American Academy of Arts and Sciences.– Harvard College Library.Champaign. Illinois Natural History Survey.Chapel Hill. university of North Carolina Library.Chicago. Field Museum of Natural History.Columbia. university of Missouri.Gainesville. university of Florida Libraries.Indianapolis. Indiana Academy of Science.Laramie. university of Wyoming Library.Lawrence. university of Kansas Library.Lincoln. university of Nebraska Libraries.

442 Schriftentausch

Los Angeles. Hancock Library of Biology and oceanography. Allan Hancock Foundation. university of Southern California.

– university Research Library. university of California.Lubbock. Texas Tech university.Milwaukee. Milwaukee Public Museum.New Haven. Connecticut Academy of Arts and Sciences.– Yale university Library.New York. American Museum of Natural History.– Columbia university Libraries.Notre Dame. Memorial Library. university of Notre Dame.Philadelphia. Academy of Natural Sciences.– American Philosophical Society.Pittsburgh. Carnegie Museum.Princeton. Princeton university Library.Pullman. Washington State university Library.Reston. American Institute of Aeronautics & Astronautics.– uS Geological Survey.Saint Louis. Washington university Library.San Diego. San Diego Society of Natural History.San Francisco. California Academy of Sciences. Washington. Smithsonian Institution.– Library of Congress.

443

Die Akademie in Zahlen

(Stand: 1. März 2011)

Mitglieder

Ordentliche Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse 81 davon weiblich 5 (= 6,17 %) noch nicht entplichtet 42 davon weiblich 4 (= 9,52 %)

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 95 davon weiblich 2 (= 2,11 %) noch nicht entplichtet 44 davon weiblich 2 (= 4,55 %)

Korrespondierende Mitglieder

Philosophisch-historische Klasse 73 davon weiblich 5 (= 8,22 %) Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 82 davon weiblich 2 (= 2,44 %)

Kommissionen

Philosophisch-historische Klasse 26Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 9Klassenübergreifende Kommissionen 3

444 Die Akademie in Zahlen

Akademienprogramm

Vorhaben Kommission Beginn der

Förderung Laufzeitende

Arbeitsstelle/

Sitzland

Letzte

Projekt-

evaluierung

Wörterbücher::::

Wörterbuch zum

Corpus der

altdeutschen

Originalurkunden

Kommission für

Deutsche Literatur des

Mittelalters

1984 2009 Berlin/Berlin 2003

Thesaurus linguae

Latinae

Kommission für die

Herausgabe des

Thesaurus linguae

Latinae

1980 2025* München/Bayern 2008

Mittellateinisches

Wörterbuch

Kommission für die

Herausgabe eines

mittellateinischen

Wörterbuches

1980 2030 München/Bayern 2007

Tibetisches

Wörterbuch

Kommission für

zentral- und

ostasiatische Studien

1980 2020 München/Bayern 2006

Altokzitanisches

Wörterbuch

Kommission für die

Herausgabe eines

altokzitanischen

Wörterbuches

1997 2020 München/Bayern 2007

Lexicon musicum

Latinum

Musikhistorische

Kommission 1995 2015 München/Bayern 2006

Editionen und Verzeichnisse

Theologie::::

Herausgabe der

Schriften des

Johannes von

Damaskus

Kommission für

gräzistische und

byzantinistische

Studien

1980 2025* Scheyern/

München/Bayern 2005

Edition dreier

zentraler

Kommentare zu den

Sentenzen des Petrus

Lombardus

Kommission für die

Herausgabe

ungedruckter Texte

aus der

mittelalterlichen

Geisteswelt

1980 2020 München/Bayern 2009

Philosophie, ältere Naturwissenschaften, Literatur- und Sprachwissenschaften:

Herausgabe der

Schriften von F.W.J.

Schelling

Kommission für die

Herausgabe der

Schriften von Schelling

1980 2020 München/Bayern 2005

Max Weber-

Gesamtausgabe

Kommission für Sozial-

und

Wirtschaftsgeschichte

1998 2015 Düsseldorf/NRW 2008

Max Weber-

Gesamtausgabe

Kommission für Sozial-

und

Wirtschaftsgeschichte

1998 2015

Heidelberg/

Baden-

Württemberg

2008

Max-Weber

Gesamtausgabe

Kommission für Sozial-

und

Wirtschaftsgeschichte

1998 2015 München/Bayern 2008

Ernst Troeltsch –

Kritische

Gesamtausgabe

Kommission für

Theologiegeschichts-

forschung

2006 2017 München/Bayern 2007

445Die Akademie in Zahlen

Mittlere und Neuere Geschichte:

Herausgabe deutscher Literatur des Mittelalters

Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters

1980 2016* München/Bayern 2010

Edition der Urkunden Kaiser Friedrichs II.

Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II.

1990 2034 München/Bayern 2008

Repertorium Academicum Germanicum

Historische Kommission

2007 2018 Gießen/Hessen 2009

Repertorium Academicum Germanicum

Historische Kommission

2007 2018 Bern/Bayern 2009

Frühneuzeitliche Ärztebriefe

Kommission für Wissenschafts-geschichte

2009 2023 Würzburg/

Bayern –

Kunstgeschichte und Archäologie:

Corpus Vasorum Antiquorum (Bestände antiker Vasen in deutschen Museen)

Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum

1980 2030* München/Bayern 2010

Archäologische Erforschung der römischen Alpen- und Donauländer

Kommission zur vergleichenden Archäologie der römischen Alpen- und Donauländer

1980 2015* München/Bayern 2009

Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie

Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie

1986 2011 München/

Leipzig/Bayern 2010

Inschriften und Namenforschung:

Deutsche Inschriften des Mittelalters: Bayern

Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit

1980 2015* München/Bayern 2008

Musikwissenschaft:

Orlando di Lasso-Ausgabe

Musikhistorische Kommission

1980 2020 München/Bayern 2007

Naturwissenschaftliche Langzeitbeobachtung, Geowissenschaften, Klimatologie:

Gletscherforschung Kommission für Erdmessung und Glaziologie

1980 2015 München/Bayern 2010

Satellitengeodäsie Kommission für Erdmessung und Glaziologie

1980 2015 München/Bayern 2008/2010

(vorgezogen)

* Vorläufiges Laufzeitende .

446 Die Akademie in Zahlen

Haushalt der Akademie – Eckdaten 2010

386.100

Zuschuss des Freistaates Bayern (ohne Höchstleistungsrechner)

Zentrale Mittel einschl. Druckkosten, Investitionen und Verwaltung

mit Bewirtschaftungskosten531.770

Kommissionen (ohne Akademienprogramm) 212.200

Kommission für bayerische Landesgeschichte 302.600

Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung 631.000

LRZ Betriebskosten 7.788.700 9.466.270

3.202.400

Personalmittel 14.540.600

6.099.660

33.695.030

Zuschuss des Freistaates Bayern für den Höchstleistungsrechner

Akademienprogramm (Personal- und Sachmittel)

gesamt

Einnahmen

Personal (Stand 31. Dezember 2010)

wissenschaftliche Mitarbeiter nichtwissenschaftliche Mitarbeiter

Gesamt männlich weiblich männlich weiblich

Kommissionen 113 50 38 7 18

LRZ 149 71 9 45 24

WMI 39 18 1 15 5

Verwaltung 22 7 15

Mitarbeiter gesamt

323

447Die Akademie in Zahlen

Kooperationen und Netzwerke

Mitgliedschaften und Kooperationen

• union der deutschen Akademien der Wissenschaften e. V.• Gauss Centre for Supercomputing (GCS) e. V.• Ludwig-Maximilians-universität München (LMu)• Bayerische Staatsbibliothek• Bayerisches Hauptstaatsarchiv • Monumenta Germaniae Historica• Münchner Zentrum für Computational Sciences• Münchener Zentrum für Editionswissenschaft• Zentrum historische Sprachwissenschaften der LMu• Zentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien der LMu • Elitenetzwerk Bayern

Kooperationen und Netzwerke von Kommissionen und Einrichtungen

International verankerte Projekte

• Thesaurus linguae Latinae• Mittellateinisches Wörterbuch• Historischer Atlas von Bayern• Altokzitanisches Wörterbuch• Lexicon musicum Latinum• Edition dreier zentraler Kommentare zu den Sentenzen des Petrus

Lombardus• Acta conciliorum oecumenicorum• Fichte-Gesamtausgabe • Stifter-Gesamtausgabe• Edition der urkunden Kaiser Friedrichs II.• Repertorium Academicum Germanicum• Corpus Vasorum Antiquorum• Archäologische Erforschung römischer Alpen und Donauländer• Deutsche Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit:

Bayern• orlando di Lasso-Ausgabe• Gletscherforschung• Satellitengeodäsie

448 Die Akademie in Zahlen

Leibniz-Rechenzentrum (LRZ)

• Projektsteuerungskreis der High Performance Computing Allianz• Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applica-

tions• The Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE)• Prace advisory group for Strategic Technologies (STRAToS)• uNICoRE Forum e. V. (uniform Interface to Computing Resources)• German Grid Group (G3) • Promotion of Supercomputing and Petacomputing Technologies

(PRoSPECT)• Kompetenznetzwerk für Technisch-wissenschaftliches Hoch- und

Höchstleistungsrechnen in Bayern (KoNWIHR)• Munich Center of Advanced Computing (MAC)

Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung (WMI)

• Excellenzcluster Nanosystems Initiative Munich (NIM)• DFG-Sonderforschungsbereich SFB 631: Festkörperbasierte Quan-

teninformationsverarbeitung: Physikalische Konzepte und Material-aspekte (Sprecherfunktion)

• DFG-Forschergruppe 538: Dotierungsabhängigkeit von Phasenüber-gängen und ordnungsphänomenen in Kupratsupraleitern

• DFG Schwerpunktprogramm 1157: Integrierte elektrokeramische Funktionsstrukturen

• DFG Schwerpunktprogramm 1285: Halbleiter Spintronik

449

Personenregister

zu Seite 11–99

Abstreiter Gerhard 33, 35, 85, 93Ackerman James S. 49Ackermann Friedrich 87Ackermann Konrad 75Ádám Joszef 87Adam Waldemar 33, 35Albrecht Christian 84Albrecht Monika 90Aldenhof-Hübinger Rita 81Alkis Ayhan 87Allalen Mohammed 89Allmendinger Jutta 49Altan M. Orhan 87Althammer Matthias 85Andresen Suse 72Angermann Detlef 88Annas Gabriele 72Apel Hannelore 90Apostolescu Victor 89Arabi Alrun 12Arenz Herbert 88Aretin Karl Otmar Frhr. von 71, 73Aris Marc-Aeilko 78, 81Arnaldi Girolamo 49Arndt Martin 12, 90Augath Wolfgang 87Aulinger Rosemarie 72Auweter Axel 89

Bach Thorsten 34, 35Bachmann-Morenz Utta 99Bader Reinhold 89Bähr Hans-Peter 87Balder Evelyn-Anita 76Ballwieser Wolfgang 16, 18, 89, 94Baranski Renate 90Barth Friedrich G. 59Bauer Friedrich L. 30, 35, 89, 93, 99Baum Manfred 80Baumeister Wolfgang 32, 35Baumhauer Roland 91

Baur Werner 89Baust Alexander 85Bayer Bernhard 89Bayern Herzog Franz von 13Beck Wolfgang 98Becker Hans Joachim 59Becker Mathias 86Becker Winfried 73Begemann Christian 82Beierwaltes Werner 14, 18, 78, 80, 81, 82Beikircher Hugo 76Bender Klaus 89Bender Peter 90Bendig Volker 84Benen Dieter 90Bennett Martin Arthur 59Benning Wilhelm 86Bentz Martin 77Berger Albrecht 84Berger Brigitte 76Berktold Christian 78Bernbeck Katalin 90Bernhard Margareta 76Bernhard Michael 78Bernholz Peter 49Bertau Karl 14, 18Berthold Peter 59Betke Klaus Hermann 30, 35Beutler Gerhard 87, 92Beyer Wolfgang 89Bezold Hanns Oskar 89Bezold-Chatwin Margret 90Bialas Volker 85Biardzki Christoph 89Biberacher Werner 85Bierbrauer Volker 16, 18, 80Bierther Kathrin 73Bill Ralf 86Binkert Peter 86Biró Peter 87Birus Hendrik 16, 18, 82

450 Personenregister

Bischof Franz Xaver 84Blaschke Karlheinz 69Blessing Werner K. 75Block Alexander 89Bloh Ute von 80Blossfeld Hans-Peter 17, 18Blossfeld Mathis 88Blümel Wolf Dieter 59, 91Blumenthal Elke 49Blundell John 76Boardman Sir John 49Bobzin Hartmut 16, 19, 81, 84, 93Bode Arndt 33, 35, 89, 93Bodemann Ulrike 80Böck August 31, 36Böckenförde Ernst-Wolfgang 50Boedecker Gerd 92Boehm Laetitia 71, 93Boese Johannes 78Bötsch Ernst 89Bolle Hans-Jürgen 59, 92Bopp Michael 89Borchardt Knut 13, 19, 81, 83, 93, 94Bornschlegel Franz-Albrecht 79Bosch Wolfgang 88Boshof Egon 75, 79Botka Bea 85Bouman Johannes 88Bower Calvin M. 78, 99Bräuchle Christoph 33, 36Brandlmaier Andreas 85Brandt Reinhard 82Brandt Thomas 32, 36, 91Brauer Wilfried 32, 36, 89, 91, 93Braun Ludwig 92Braun Oliver 74Braun Oliver 89Braun-Falco Otto 31, 36Braunschweig Holger 34, 36Brehm Matthias 89Breimeier Heinrich 76Breinlinger Helmut 89Bremer Hanna 91Brenig Wilhelm J.R. 30, 36, 95Brenner Michael 17, 19Brenner Michael 89Brenninger Thomas 86Bresinsky Andreas 91Brey Gerhard 91Briemle Alfred 90Bröcker Eva-Bettina 33, 37

Brooke Christopher N.L. 50Brosche Peter 85Brunner Claudia 89Brunner Fritz 87Brunner Kurt 92Bube Ursula 81Buchberger Bruno 59Buchheim Thomas 82Buchner Johannes 34, 37Buchroithner Manfred F. 86Bünz Enno 75Bürge Alfons 16, 19, 76, 95Büttner Frank 17, 19, 79, 82, 93Büttner Johannes 85Bulirsch Roland 31, 37, 85, 89, 91, 93Bungartz Hans-Joachim 89Bunge Hans-Peter 34, 37, 89, 92, 93Buras Andrzej J. 34, 37Burgdorf Wolfgang 73Burkert Walter 50Burrows Malcolm 60Busche Detlef 91Buttinger Sabine 79

Canaris Claus-Wilhelm 15, 19, 94Capitani Ovidio 50Cavada Enrico 80Cesa Claudio 80Chance Britton 60Christadler Iris 89Christensen Ulrich R. 91Clavadetscher Silvia 76Clementi Gaia 76Cloetingh Sierd A.P.L. 60Colomina Ismael 87Constable Giles 50Contreras-Theurel Rosalinda 60Courtenay William J. 81Cross Paul 87Curschmann Michael 50Czeschka Franz 85

Damasio Antonio R. 60Danner Matthias 85Dannheimer Hermann 75, 98Danz Christian 82Dathe Uwe 73Deigele Claudia 91Denz Josef 77Deppe Frank 86

451Personenregister

Detreköi Akos 87Dettmering Denise 88Deutinger Roman 79Deutinger Stephan 76, 95Diehn Max 89Diepolder Gertrud 75, 98Dietrich Reinhard 86Dietz Karlheinz 80Dikau Richard 91Dobler Johann 89Dönertas Emel 86Dörlinger Bernd 80Doll Robert 98Domanski Kristina 80Doppler Alfred 82Dopsch Heinz 75Dorrer Egon 87Dragossy Agneta 90Draheim Heinz 87Drascek Daniel 75, 76Drecoll Volker Henning 84Dreer Jutta 89Dreier Horst 16, 20Dreßler Fridolin 75Drewes Hermann 87, 88Drexl Josef 17, 20Driesch Angela von den 98Duchhardt Heinz 71, 73Dudel Josef 30, 37, 91, 93Dünninger Eberhard 75Dunaevskiy Alexander 89Durner Manfred 82Durst Franz 33, 37, 89, 91Duursma Gerard 76Dworkin Ronald 50Dyson Freeman J. 60

Eberhardt Margit 76Eberspächer Jörg 89Ebersperger Birgit 77, 95Ebner Heinrich 87Ebner Ralf 89Ebneth Bernhard 74Ecklin Sabine 78Ehrhard Franz-Karl 79Eichhorn Andreas 86Eigen Manfred 60Einzel Dietrich 85, 95Eiter Hans-Martin 85Eley Daniel Douglas 61Emmerig Hubert 75

Emmermann Rolf 61Engel Ute 89Epp Ramona 79Erb Andreas 85Ernst Richard R. 61Eroms Hans-Werner 77Ertl Gerhard 61Esch Arnold 50, 71, 79Eschbach Norbert 77Escher-Vetter Heidi 92Eye Felix von 89

Färber Georg 91Fakler Thomas Ludwig 90, 95Feck Timon 90Fees Irmgard 83Felix-Henningsen Peter 91Ferrari Michele C. 77Feustle Inge 78Fiedler Agathe 12Fiedler Martin 78Fikentscher Wolfgang 14, 20, 81, 83, 93Fingerlin Gerhard 80Finsterwalder Rüdiger 87, 92Fischbeck Gerhard 91Fischer Klaus 91Fischer Nina 12Fischer Uwe 12Fittkau Ernst-Josef 91Fittschen Klaus 77Flachenecker Helmut 75Flieger Manfred 76Förstner Rudolf 87Förstner Wolfgang 86Folkerts Menso 15, 20, 85, 93Forberg Beate 88Forster Otto 31, 38Frank André 87Frank Anton C. 89Frank Bianca 72Franke Herbert 13, 20, 79Freeden Willi 86Freund Rosa 89Frey Dieter 15, 20, 91, 93Fried Johannes 71Fried Pankraz 75Fritsch Dieter 86Fritz Wolfgang 89Fuchs Erich 80Fuchs Franz 79Fuchs Martin 88

452 Personenregister

Fuchs Martina 72Füssel Karola 90Fuglede Bent 61Fuhrmann Horst 13, 21, 71, 77, 78, 79,

80, 83, 84Funk Edith 77Gabrovec Stane 51Gärtner Rolf-Helmut 90Gall Lothar 51, 71, 73Gander Walter 61Gautschi Walter 61Gebert Jochen 90Gebhard Rupert 80Gefcken Peter 72Gehrmann Matthias 12Gelberg Karl-Ulrich 74Genzel Reinhard 33, 38Geprägs Stephan 85Gerhards Thomas 81Gerhardt Volker 82Gerlach Christian 92Gerndt Michael 89Gernet Jacques 51Gerstl Michael 88Geyer Wulf-Dieter 32, 38Ghareh Hasanloo Mandana 90Ghitau Dumitru 87Giese Martina 79Gillmeister Markus 89Glaser Hubert 75Gleba Yuri Yurievich 61Gleixner Florian 89Glose Heinrich 90Gneuss Helmut 13, 21, 77, 78, 83, 97Goebel Gabriel 88Göllner Theodor 14, 21, 78, 83Gömmel Rainer 75Gönnenwein Sebastian 85Görich Knut 83Goerke Katharina 76Göttl Franziska 88Goldreich Oded 62Goldstein David M. 76Goyal Sadhna 89Graf Friedrich Wilhelm 16, 21, 81, 84,

93, 94Grafarend Erik 87Grauert Hans 62Greindl-Wagner Gabriele 76Greipl Egon J. 75Griebel Rolf 75

Grill Erwin 34, 38Gross Rudolf 33, 38, 85Groten Erwin 87Grothe Benedikt 34, 38, 91, 94Gruber Katrin 86Gruber Peter M. 62Grubmüller Klaus 80Grün Armin 87Gründig Lothar 87Grünreich Dietmar 86Grunert Jörg 91Gruss Peter 33, 38Gugl Christian 80Grypa Dietmar 73 Guggenberger Ulrich 86Guillen Carias Carla 89Guratzsch Dieter 86

Haag Rudolf 62Haarer Adolf 89Haarer Sybille 90Haase Axel 33, 39Habel Astrid 86Haber Wolfgang 91Habicht Werner 15, 21Hacker Jörg 62Hackl Rudolf 85Häberle Peter 15, 21Häberlein Mark 72Häberlein Max 86Häfele Christof 90Hänsch Theodor W. 32, 39, 85Hagedorn Horst 30, 39, 91, 92, 93Hagenauer Joachim 33, 39, 93Haggrén Henrik 87Hahn Eberhard 89Hahn Hans-Werner 71Hahn Michael 79Haider Alois 90Hajdú István 76Haken Hermann 62Halke Elisabeth 81Hammann Ernst 89Hammermayer Ludwig 75, 99Hanke Edith 81Hanke Werner 89Harnisch Rüdiger 75, 77Hartinger Walter 75Hartl F. Ulrich 33, 39, 94Hartl Philipp 87Hartmann Jens-Uwe 16, 21, 79, 97

453Personenregister

Hartmann Peter Claus 75Hartmann Thomas 62Hartmannsgruber Friedrich 73Hartmannsgruber Norbert 89Haubrichs Wolfgang 80Haumer Tobias 94Hayman Walter Kurt 63Heck Bernhard 86Heckel Martin 51, 71Hegering Heinz-Gerd 89, 98, 99Hehl Ulrich von 71Heil Dietmar 72Heilmaier Josef 90Heim Manfred 75Hein Günter W. 86, 92Heine Klaus 91Heinkelmann Robert 88Heinze Jürgen 34, 39Heinzer Felix 80Heinzmann Richard 81Heipke Christian 86Heitmann Annegret 17, 22Heitz Siegfried 87Hektor Erich 87Heller Helmut 89Heller Matthew 88Hellwich Olaf 86Helm Toni 85Helm-Knapp Karen 86Helmrath Johannes 72Helmreich Ernst J.M. 31, 39Henkel Nikolaus 80Henneberg Heinz Günther 87Hennes Maria 86Hennigfeld Jochem 82Henrich Dieter 14, 22, 81, 82Herm Dietrich 30, 40, 81, 92, 93, 95Hermann Bianca 85Hermanni Friedrich 82Hesberg Henner von 82Hesse Wolfram 89Heuberger Helmut 92Heucke Erich 82Hildebrand Klaus 71Hillen Michael 76Hinz Stefan 86Hinz Uta 81Hirzebruch Friedrich 63Hoare Charles Antony R. 63Hocke Fredrik 85Hockerts Hans Günter 69, 73, 74, 81

Höfele Andreas 16, 22Höle Gerhard 63Hölinger Klaus 83Hölldobler Bert 32, 40Höllmann Thomas O. 11, 15, 22, 79, 81,

83, 94, 96Hölscher Tonio 77Höß Josef 86Hövermann Jürgen 91Hoferer Susanne 90Hofmann Adolf 82Hofmann Elisabeth 86Hofmann Karl-Heinz 11, 32, 40, 89,

94, 95Hofstadt Anke 81Hofmann Franz 33, 40Hofmann Hasso 51Hofstetter-Dolega Eva 77Hoisl Richard 87Hollermeier Rudolf 90Holmes Nigel P. 76Holzfurtner Ludwig 76Hommel Wolfgang 90Honoré Antony Maurice 51Hoppe Rudolf Reinhold 63Horling Thomas 75, 76Hornik Helmut 88Horstkemper Gregor 94Hose Martin 16, 22, 84, 94Huber Christoph 80Huber Franz 31, 40, 91Huber Herbert 90Huber Johannes 34, 40, 93Huber Robert 31, 41Huber Ursula 74Hubertus Barbara 80, 92Hübinger Gangolf 81Hübl Hans 85Hübner Reinhard 84Hühn Lore 82Hünig Siegfried 30, 41Hufnagl Monika 90Hugentobler Urs 86Huisgen Rolf 30, 41Hurni Lorenz 87Hurschmann Rolf 77

Igel Heiner 89Ikola Osmo 51Iliopoulos Syridon 90Ilk Karl-Heinz 87

454 Personenregister

Ingensand Hilmar 87

Jacobeit Jucundus 91Jacobs Wilhelm G. 82Jäger Helmut 75Jaenicke Lothar 63Jaeschke Walter 82Jagodzinski Heinz 30, 41Jahanmehr Namvar 86Jakobs Günther 51Jamitzky Ferdinand 90, 95Janka Wolfgang 76Jannsen Uwe 34, 41Jantzen Jörg 82Jell Christiane 77, 92John Johannes 82, 95Jordan Stefan 74

Kablitz Andreas 52Kändler Wolfram C. 72Kahle Hans-Gert 87Kahmann Regine 63Kahmen Heribert 87Kaiser Franziska 81Kaiser Werner 52Kaiser Wolfgang 31, 41, 85Kakkuri Juhani 87Kalden Joachim R. 32, 41Kammer Ulrike 72Kandler Otto 31, 42Kantor Rozalija 90Kantzenbach Friedrich Wilhelm 75Kapberger Charlotte 88Karg Julia 79Kartsovnik Mark 85Kauhold Hubert 84Keimerl Josef 90Keipert Helmut 52Kellner Hans-Jörg 75Kelm Rainer 88Kempf Klaus 12Keppler Hans 34, 42Kessler Horst 11, 32, 42, 94Ketterle Wolfgang 64Kießling Rolf 75, 76Kippenhahn Rudolf 64Kirchgesser Ulrike 90, 95Kirnberger Albert 90Kister Meir Jacob 52Klaudy Gisela von 12Klaus Julius 86

Klein Joachim 64Klein Thomas 80Kleinert Christian 73Kleinhenz Hans-Georg 90Klepaczko Alfred 88Klepaczko Gisela 74, 76Klepsch Alfred 77Kleusberg Alfred 86Klitzing Klaus von 64Kniep Rüdiger 91Knobloch Eberhard 89Knochel Paul 34, 42Knuth Donald E. 64Koch Karl-Rudolf 87Koch Klaus 52Koch Walter 15, 22, 75, 79, 83, 89, 97Kockel Valentin 82Köbele Susanne 80Kögel-Knabner Ingrid 91Kölzer Theo 52, 71, 83König Werner 75, 77Koenigs Wolf 82Körner Hans-Michael 75Kötter Theo 86Kohl Johannes 98Kohler Alfred 72Kohn Walter 64Kokkas Vasilios 90, 95Kolbe Thomas 86Konecny Gottfried 87Konishi Masakazu 64Konnerth Arthur 34, 42Konrad Ulrich 17, 22, 78, 96Konstanciak Franz-Josef 78Kopacik Aloiz 87Kornberger Ralf 90Kornrumpf Gisela 80Kotthaus Jörg Peter 85Kottje Raymund 77Kraft Walther 98Kramer Ferdinand 75Kranzlmüller Dieter 89Kraus Andreas 13, 23, 75, 78, 99Kraus Claudia 83Kraus Hans-Christof 71, 73Kraus Thomas 12Krauß Sylvia 99Krcmar Helmut 89Krebernik Manfred 52, 78, 81Kremer Jean-Claude 86Kresten Otto 53, 84

455Personenregister

Kretschmar Florian 85Kreuzer Bettina 77Kriegel Hans Peter 89Krimmer Erika 90Kroll Thomas 73Ksoll-Marcon Margit 75Kuch Roland 90Küfner Wolfgang 88Kühlem Kordula 73Kuhlmann Heiner 86Kuhn Michael 65, 92Kunitzsch Paul 14, 23, 81Kunz Ernst 31, 42Kusche Jürgen 86Kutterer Hansjörg 86

Läpple Alfred 90Laitinen Jarno 90Lamberz Erich 84Landau Peter 14, 23, 77, 79, 81, 82, 83,

84, 96Landherr Gerhard 90Landwehr Gottfried 31, 42, 85Lange Otto Ludwig 30, 43Langner Hermann 90Lanz Joachim 90Lanzinner Maximilian 69, 72, 75Lapidge Michael 53Laschka Christiane 90Latzin Ellen 12Lauhütte Hartmut 82Leclant Jean 53Leeb Josef 72Lefebvre-Teillard Anne 53Leibold Gerhard 81Leijenhorst Cornelis G. van 76Leinfelder Reinhold 65Leisen Siegfried 90Leismüller Franz 88Leithe-Jasper Helena 78Leitmann George 65Lelgemann Dieter 87Lenger Friedrich 73Leong Siew Hoon 90Lepsius Mario Rainer 53, 81Lepsius Oliver 17, 23Lerche Peter 13, 23Lerf Anton 85Leschhorn Klaus 90Leutheusser Ulrike 99Levelt Willem J.M. 65

Liang Wjing 88Lichtinger Bernhard 90Liedl Ruth 90Liebs Detlef 53Liedtke Herbert 91Linke Hans-Joachim 86Linkwitz Klaus 87Linner-Pöinger Sabine 90Lippold Martin 90Loch Carlos 87Löchner Anita 90Lohmann Adolf W. 31, 43, 93Lohse Martin 32, 43Loibl-Sittler Christa 90Loidl Hannelore 84Loidl Stefan 90Lüst Reimar 65Lund Otto-Erich 30, 43Luttenberger Albrecht 72

Maas Hans-Gerd 86Machilek Franz 75Mälzer Hermann 87Märkl Gottfried 31, 43Märtl Claudia 17, 23, 77, 79Magel Holger 86Maier Hans 16, 23Maier Ilona 76Malik Ghulam Ahmed 90Mandrin Isabelle 78Manhart Michael 92Manthe Ulrich 18, 23Manz Hans Georg von 82Marcu Gabriela Patrizia 90Markl Hubert 65Marx Achim 85Marzocca Bianca 11Matiyasevich Yuri 65Matthiae Paolo 78Mauerer Esteban 73Maurer Petra 79May Günter 90Mayer Christoph 92Mayer Helmut 86Mayinger Franz 31, 43, 91, 93, 95Mayr Ernst W. 34, 43Mayr Herbert 33, 44Mayrhofer Manfred 53Medicus Dieter 14, 24, 99Meier Heinrich 94Meier Siegfried 87

456 Personenregister

Meister Jürgen 90Meitinger Otto 98Mende Christian 90, 95Meng Liquiu 86Menzel Edwin 85Meschederu Markus 90Messmer Susanne 90Mette Adelheid 79Metz Maria 12Metzger Stefan 90Meuthen Erich 71Meyer-Stoll Cornelia 81Michelsen Axel Albert 66Mierlo Johannes van 87Mihatsch Michael 94Mikoteit-Olsen Heidi 12Milev Georgi 87Millar Fergus G.B. 53Miller Heinz 92Mölk Ulrich 78Möller Dietrich 87Möller Horst 71Möseneder Karl 75Möser Michael 86Mößbauer Rudolf L. 30, 44Molenaar Martien 87Moraw Peter 71, 72Morgenstern Dieter 87Moritz Helmut 87Morpurgo Davis Anna 54Morsey Rudolf 71Mosandl Reinhard 91Moser Ursula 90Moulines Carlos Ulises 16, 24, 93Mühlbauer Josef 90Mühlenhof Gabriele 74Müller Barbara 80Müller Gerhard 73Müller Heribert 71, 72, 73Müller Horst 88Mueller Ivan 87Müller Jan-Dirk 15, 24, 80, 82, 94Müller Jürgen 73Müller Jürgen 86Müller Kathrin 81Müller Markus Michael 90Müller Robert 86Müller Winfried 75Münster Robert 98Mütherich Florentine 77Munding Anne 81

Munske Horst H. 75Muschler Bernhard 85Mutius Erika von 91

Nagel Günter 92Narten Johanna 15, 24, 77Natterer Klaus Peter 90Naundorf Jan 86Neher Erwin 66Neidhardt Frederick C. 66Netuka Ivan 66Neuhaus Helmut 71, 72, 73Neumaier Sonja 12Neumann Daniel 90Neumann Gerhard 54, 80, 82Neumann Manfred 14, 24, 81Neuner Johan 87Neupert Walter 32, 44Nickl Ewald 90Niederer Monica 78Niedermeier Thomas 90Niemczyk Thomas 85Niemeier Wolfgang 86Niewöhner Ralf 90Nitschke Georg 86Nörr Dieter 13, 24, 76, 78, 84Nöth Heinrich 30, 44, 89, 91, 93

Oberholzer Gustav 87Oechsle Rüdiger 90Oesmann Rainer 90Oesterhelt Dieter 31, 44Oesterreicher Wulf 16, 24, 83Oettinger Norbert 17, 25, 78Oexle Otto Gerhard 71Ohly Sibylle 80Olivier-Trottenberg Yasmin 77Opel Matthias 85Orth Peter 77Orth-Müller Tina 78Ossiander Ludwig 86Osswald-Bargende Sybille 81Ostermeier Christoph 90Ott Ulrich 82Ottink Marijke 76, 95Ottmann Henning 17, 25

Pail Roland 86Paisios Emmanouil 90Palm Ludger 90Palme Herbert 91

457Personenregister

Palmer Nigel F. 80Panciera Silvio 54Pannenberg Wolhart 14, 25Pantelidis Georgios 66Paravicini Werner 71Parnas Itzchak 66Parthier Benno 66Pautler Stefan 84Peeger-Pilger Rudi 90Peetz Siegbert 82Peinkofer Stephan 90Peischl Ferdinand 98Pellikka Petri 92Peter Renate 83Pfainger Sabine 78Pfefer Karl-Heinz 91Pfeifer Friedrich 91Pister Doris 76Pister Max 83Pfotenhauer Helmut 17, 25, 82Phu Hoang Xuan 67Picot Arnold 11, 16, 25, 89, 94Piekarski Dirk 77Pieroni Paolo 76Pillorget René 54Pinkert Tina 86Plöderl Sybilla 86Plümer Lutz 86Plumpe Werner 71, 74Pluta Daniel 90Podo Alessandro 90Pöll Johannes 80Pöppel Ernst 83Pörnbacher Mechthild 78Pötschke Patrick 90Pontikis Christina 12Pototschnig Thomas 90Poutanen Juhani Marku 87Pretz Christian 90Priesner Claus 74Pukelsheim Friedrich 33, 44Pyykkö Veli Pekka 67

Quero-Sánchez Andrés 81

Raab Winfried 90Radrizzani Ives 82Racine-Gherasimov Raphael 72Rädle Fidel 78Ramminger Johann 76Rank Ernst 89

Raphael Lutz 71Raulf Ulrich 82Rausch Genoveva 12Reale Giovanni 54Rebenich Stefan 73Regensburger Karl 87Regenscheidt-Spies Eva 11Regn Gerhard 16, 25Rehfuess Karl Eugen 91Reichholf Josef 91Reichlmeier Christian 86, 95Reifenstein Ingo 54, 77Reigber Christoph 67, 87Reineke Ilse 76Reiner Bernd 90Reinert Matthias 72, 94Reinwarth Oskar 92, 98Reiser Helmut 89Reitzenstein Wolf-Armin von 75Remmert Reinhold 67Renner Susanne S. 34, 44Repgen Konrad 71Reuter Franz 86Rey Raphaël 76Richter Burghard 88Richter Christian 90Richter Helmut 90Richter Vladimir 81Riedel Wolfgang 18, 26Riedenauer Erwin 75Riederer Markus 33, 45, 91, 93Riedmann Josef 75Ries Gerhard 78Ritter Gerhard A. 54, 71Ritter Stefan 82Rivera Orlando 90Rodger Alan 54Rodler Klaus 81Römer Heiner 67Rösch Notker 89Rohr Carsten 86Roic Miodrag 87Roll Martin 90Rothacher Markus 87, 92Rowley Anthony 77Roxin Claus 15, 26Rüchardt Christoph 69Rummel Reinhard 32, 45, 85, 87, 91,

92, 93Rumschöttel Hermann 75, 99

458 Personenregister

Sachs Gottfried 11, 32, 45, 91, 93Sadgorski Daniela 78Sakmann Bert 34, 45Salje Ekhard 91Sallaberger Walther 78Samuel-Eckerle Eva 92Sanchez-Drewes Laura 88Sanger Frederick 67Sattler Friederike 74Satzger Helmut 90Sauerländer Willibald 13, 26Saur Klaus G. 98Savcenko Roman 88Saverchenko Ilya 90Schaaf Thomas 90Schaile Dorothee 89Schamberger-Hirt Andrea 77Schenk Anton 87Schenk Winfried 75Schepers Elisabeth 12, 94Schick Hartmut 78, 79Schiefer Rudolf 71, 75, 83, 84Schilcher Matthäus 86Schimke Maria 73, 74Schindling Anton 75Schlag Edward William 30, 45Schlemmer Harald 87Schleyer Paul von Ragué 31, 45Schlüchter Christian 91Schlüter Arnulf 30, 45Schmid Alois 75Schmid Bernhold 78, 95Schmid Günter 68Schmid Hans Ulrich 79Schmid Peter 72, 75Schmidbaur Hubert 32, 46, 93, 94Schmidt Andreas 76Schmidt Michael 88Schmidt Peter 80Schmidt Stefan 77, 82Schmitt Günter 87Schmitz David 90Schnabel Michael 77Schnädelbach Klaus 87Schneider Erich 75Schneider Johannes 79Schneider Karin 79, 98Schneider Manfred 87Schneidmüller Bernd 75Schnick Wolfgang 68Schnitzer Monika 17, 26, 95

Schnurbein Siegmar von 55, 80Schödlbauer Albert 87Schöfer Gudrun 90Schön Christine 12Schön Manfred 81Schön Reinhard 12Schön Stefen 86Schönauer Tobias 12Schönberger Rolf 16, 26, 81, 82Schöne Albrecht 55Schöne-Denkinger Angelika 77Scholl Andreas 77Schopper Herwig 68Schott Heinz 93Schreiner Alexander 90Schreiner Peter 84Schrickx Josine 76Schröder-Roman-Haza Guillermina 90Schünemann Bernd 17, 26Schuh Harald 87Schuh Wolf-Dieter 86Schulze Ursula 80Schulze Winfried 55, 71, 82Schulze Wessel Martin 17, 26Schwaab Claudia 76Schwaiger Georg 75Schwaiger Harald 86Schwaiger Markus 33, 46, 93Schwartz Hans-Dieter 92Schwarz Klaus-Peter 87Schwarz Manuel 85Schwarz Wilfried 86Schwatke Christian 88Schweinitz Dietrich von 34, 46Schweinzer Silvia 72Schwenke Karin 12Schwichtenberg Helmut 31, 46, 89Schwinges Rainer C. 71, 72Schwoerer Markus 32, 46, 85, 93, 99Sebald Walter 33, 46Sebera Josef 88Seck Friedrich 85Seeger Hermann 87Seele Walter 87Seelos Alexander 84Seemüller Wolfgang 88Seibold Eugen 68Seibold Ferdinand 90Seibt Volker 90Seidensticker Tilman 81Seifert Friedrich 68

459Personenregister

Seitz Manuela 88Selig Maria 17, 27, 83Sellheim Rudolf 55Sester Monika 86Settis Salvatore 55Seyboth Reinhard 72Shore Sheldon G. 68Sieber Gabriele 12Siebers Matthias 92Siems Harald 16, 27, 96Siep Ludwig 55Simson Wilhelm 99Singer Robert F. 33, 46Singer Wolf 68Sinn Hans-Werner 15, 27Sjöberg Lars 87Smend Rudolf 55Smolak Kurt 78Sneeuw Nico 86Sofel Heinrich 91, 92Solin Heikki 55Somerville Robert 56Sommer C. Sebastian 80Sonntag Regine 74Soturczak Lusia 92Specht Annegrit 12Spennesberger Adelheid 90Spiegel Joachim 83Spirk Werner 90Spohnholtz Lutz 12Spohnholtz Torsten 92Sponholz Barbara 91Spoth Friedrich 76Staab Heinz A. 69Stackmann Karl 56, 80Stadler Peter 71Stanley Eric Gerald 56Staub Johannes 78, 94Stauber Reinhard 75Stausberg Jürgen 89Steglich Wolfgang 32, 47Steinbach Matthias 73Steinberg Brigitte 86Steinhöfer Horst-Dieter 89Steininger Christine 79Steinkellner Ernst 56Stempel Wolf-Dieter 14, 27, 80, 83Stephan Andreas 90Stephens Anthony 56Stetter Karl O. 33, 47, 91, 95Stilla Uwe 86, 92

Stintzing Sigmund 89Stöllinger-Löser Christine 80Stoer Josef 31, 47, 89, 92Stoermer Monika 99Störmer Wilhelm 75, 80Stolberg Michael 93Stollberg-Rilinger Barbara 56, 71Storz Michael 90Stotz Peter 56, 77, 78Stourzh Gerald 71Streck Michael 78Streißler Erich Wolfgang 56Streitwieser Andrew 69Strodel Silvia 12Stroh Wilfried 76Strohmaier Gotthard 57Strohmeyer Arno 73Strohschneider Peter 17, 27Strunk Klaus Albert 14, 27, 76, 77, 82,

83, 94Strunz Rainer 90Stumpf Harald 69Sturm Brigitte 12Sturm Franz 12Sünkel Hans 87Sumper Manfred 32, 47Sundermann Werner 57Szöllösi-Janze Margit 71

Täube Dietmar 99Tanner Widmar 32, 47, 91Tausend Monika 83Taylor Charles 57Teunissen Peter 87Thiemann Karl-Heinz 86Thiergen Peter 15, 27Thies Helmut 86Thum Tobias 84Tilliette Xavier 57Timpe Dieter 15, 27Torge Wolfgang 87Torlegård Kennert 87Treichel Eckhardt 73Tröbs Helmut 90Troelstra Anne Sjerp 69Trübenbach Eva 77Trümper Joachim 32, 47Tyroller Johann 90, 95

Uhlig Kurt 85Ulbert Günter 80

460 Personenregister

Ullmann Manfred 57Ullmann Sabine 75

Varga Margit 88Venkateshvaran Deepak 85Vierneisel Klaus 75Viredaz Antoine 76Völkel Jörg 91Völksen Christof 92Vogel Daniel 90Vogt Ernst 14, 28, 76, 77, 79, 82, 84, 96Voitländer Jürgen 30, 47Volk Robert 84Volkert Wilhelm 75Vollhardt Dieter 34, 48, 85Voss Winrich 86Vosselmann M. George 87Vukasinov Jelena 90

Wachinger Burghart 57, 80Wagner Frank 72Wagner Hermann 34, 48Wagner Ulrich 69, 93Wagner Wolfgang 87Walther Gerrit 71, 73Wamser Ludwig 75Wanninger Lambert 86Wanninger Siegfried 86Warning Rainer 15, 28Wawoczny Brigitte 76Weber Marie-Luise 78Weber Markus 92Wecker Eberhard 31, 48Wehner Rüdiger 69Weidner Karl 90Weiler Elmar W. 69Weiler Mathias 85Weinberg Volker 90Weinert Peter 90Weis Eberhard 14, 28, 71, 73, 75Weiß Dieter J. 75Weiß Dieter 85Weiß Erich 87Weitlauf Manfred 16, 28, 81, 84Wellbery David E. 57Wellhausen Adelheid 78Wende Werner 92Wendehorst Alfred 75Wendler Cornelia 90Wengenroth Ulrich 71Wenz Gunther 15, 28, 82, 84, 95

Wenzel-Stengel Ingrid 74Wesche Markus 79, 94, 96Weyenschops Jürgen 82Wick Claudia 76Wickner William T. 69Wiegard Wolfgang 16, 28Wieshuber Alois 82Wilcke Claus 57, 78Wild Georg 86Wild Joachim 75Willisch Norbert 99Willoweit Dietmar 11, 14, 28, 72, 75,

93, 97Wimmer Claus 90Winkelbauer Robert 12Winkelbauer Thomas 72Winkler Heinrich August 58Wirsching Andreas 72, 74Wirsing Martin 89Wirthmann Alfred 91Witte Bertold 87Witte Eberhard 13, 29Wittern-Sterzel Renate 93Wloka Adalbert 90Woese Carl R. 70Wolf Gabriele 76Wolf Marianne 74Wolgast Eike 72Wrobel Bernhard 87Wüst Wolfgang 75Wunderlich Thomas 86, 92

Yampolskiy Mark 90Yoshida Shunichiro 76

Zachau Hans Georg 30, 48Zacher Hans F. 14, 29Zagermann Marcus 80Zahn Peter 79Zanier Werner 80Zanker Paul 14, 29, 77, 80, 82, 97Zehetmair Hans 98Zemanek Heinz 70Zenger Christoph 33, 48, 89, 93, 94, 96Zenk Meinhart H. 70Zerbst Arne 82Zey Claudia 79Zhao Yue 90Ziche Paul 82, 93Ziegler Rolf 15, 29, 81, 93Ziegler Walter 15, 29, 75, 79, 93

461Personenregister

Zieme Peter 58Zimmermann Hans 99Zimmermann Michael F. 17, 29, 95Zimmermann Reinhard 58Zimmermann-Elseify Nina 77

Zintzen Clemens 99Zipse Hendrik 89Zöller Günter 80Zrenner Florian Anton 90Zull Gertraud 76