ausgabe 17 jahrgang 6 · vorteile, denn vorhandene risiken wer-den deutlich minimiert, kosten...
TRANSCRIPT
www.ruedinger.de Ausgabe 17 Jahrgang 6
Magazin für Versand & Logistikorange
Videoüberwachte Umschlaghalle
Rüdinger investiert in noch höhere Qualität im gesamten Warenfluss
Juni 2014
Aktuell
2
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Verkehrspolitik macht uns das Leben manchmal ganz schön schwer.Das neue Führerscheinrecht will die Hobby-Piloten aus dem Lkw verdrän-gen unter dem Deckmantel der Ver-kehrssicherheit:Bis zum 9. September 2014 müssen alle Lkw-Fahrer fünf Tage Schulung nachweisen und dies mit der Schlüs-selzahl 95 im Führerschein eintragen lassen. Ansonsten ist der Führerschein nicht mehr gültig. Für Hobby-Piloten ist das mühsam und lästig. Der digita-le Tachograph im Lkw verlangt nach einer speziellen Fahrerkarte und die Daten müssen mit einer Archivie-rungssoftware zwei Jahre gespeichert werden. – Auch das ist lästig.Wenn Ihnen der werkseigene Lkw insgesamt lästig wird, bieten wir eine Alternative: Ersatzwerkverkehr; nach Absprache schnell verfügbar, feste Fahrer mit Produktkenntnis, opti-
mierte Lkw, bere-chenbar.
Wir unterstützen sie gerne!
Roland Rüdinger
mit Stapler konzipiert. Weil die zweite Ebene aus drei unabhängig höhenver-stellbaren Flächen, das heißt Hubtischen besteht, gibt es keinen Zwang zur Euro- palette mehr. Die Zwischenböden können so jeweils individuell auf die zu verladen-den Sendungen angepasst werden. Form und Ladungsträger sind nun egal, Hauptsache nicht zu hoch. Für beide Ebenen stehen insgesamt 2,60 m Höhe zur Verfügung. Durch diese Konstruktion können flache Packstücke in zwei Ebenen übereinander gestellt werden, auch wenn die Packstücke an sich nicht stapelbar sind.
Roland Rüdinger fasst die Vorteile tref-fend zusammen: „Es braucht nur noch niedrige Ware und einen Stapler, der Rest geht einfach! Damit ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für XXL-Stückgut. Wir freuen uns auf alle Kunden, die ge-nau diese Anforderung an uns stellen.“
Vario Liner mit variablen Zwischenböden bei der Seitenbeladung per Stapler
Die Spedition Rüdinger hat ihren Fuhrpark um einen neuen, effizienten Doppelstock-Trailer erweitert und baut damit ihre bestehende Kompetenz in der Doppelstockverladung weiter aus.
Entwickelt wurde der so genannte Vario Liner für die Anforderungen des Teilla-
dungssystems der Ladungskooperation ELVIS. Rüdinger ist seit zwei Jahren ELVIS-Systempartner und fährt täglich von Krautheim aus die ELVIS-Umschlag-basis in Knüllwald bei Homberg/Efze an, wofür der neue Trailer künftig eingesetzt wird. Mit bis zu 60 Palettenstellplätzen bietet der Vario Liner fast doppelt so viel Ladekapazität wie ein herkömmlicher Sat-telauflieger, der über 34 Stellplätze verfügt.
Für Rüdinger stellt die Neuentwicklung eine optimale Ergänzung der bereits bestehenden Leistungskompetenz mit Doppelstock-Planenzügen und Dop-pelstock-Kofferaufliegern dar. Deren Verladung war bisher immer mit Heck-beladung an einer Rampe verbunden. Nur Europaletten konnten auf die Querstre-ben platziert werden, am besten mit einer speziellen Doppelstockameise.
Der Vario Liner ist für Seitenbeladung
Vario Liner eröffnet neue Möglichkeiten für XXL-Stückgut
Neue Kompetenzen im Doppelstock
3
Aktuell
Um noch bessere Qualität im Sammelgut zu produzieren, investierte die Rüdinger Spedition in eine Videoanlage für die Umschlaghalle in Krautheim. Von der Entladung der Güter in der Halle bis zur Weiterverladung kann damit der gesamte Warenfluss ausgewertet und dokumen-tiert werden. Auch alle warenbezogenen Prozesse bei XXL-Stückgut – eine der Kernkompetenzen des Unternehmens – werden lückenlos nachvollziehbar.
„Unser Ziel ist die Optimierung des Verladeprozesses und die perfekte Nachweisführung bei Schäden oder Maßabweichungen. Die uns anvertrau-ten Warensendungen werden zu jedem relevanten Zeitpunkt aufgezeichnet. Als Ergebnis profitieren unsere Kunden von höchster Transparenz und Sicherheit“, begründet Roland Rüdinger die Investi-tion.
Die gesamte Sammelgut-Kooperation ONLINE-Systemlogistik führt diese Lösung der visuellen Sendungsverfolgung der Firma DIVIS ein. An den zentralen Umladepunkten (HUB) und bei Rüdin-
ger in Krautheim ist das System aktiv und bringt maximale Präzision in die Nach-verfolgbarkeit der einzelnen Sendungen vom Versender zum Empfänger.
Der gesamte Warenfluss von der Entladung bis zur Weiterverladung
ist nun dokumentiert und lückenlos nachverfolgbar.
Transparenz und lückenlose Nachverfolgbarkeit bieten noch mehr Sicherheit
Videoüberwachte Umschlaghalle
4
Kompetenz
Anlieferung für die WEKU-Monteure direkt am Montageort
Maßgeschneiderte Distributionslogistik mit Rüdinger-Dienstleistung
Neue Kunden im Werkverkehr
Aufgrund erfolgreicher Referenzen und schlagkräftigen Effizienzargumenten überzeugt die Rüdinger Spedition im-mer mehr Kunden von den Vorteilen der Werkverkehr-Auslagerung.
Seit 1. März übernimmt Rüdinger die Auslieferung von Glasprodukten der Firma SGT Sicherheits- und Glastechnik GmbH in Tauberbischofsheim mit vier Lkw – davon ein Kran-Lkw – und vier Fahrern.
SGT produziert Sicherheitsglas und liefert dieses an Fensterbauer oder direkt auf Baustellen. Die Entladung erfolgt entweder mit dem Fahrzeugkran oder per Ladebordwand. In der Regel werden die Transportgestelle sofort mit zurückgenommen bzw. bei der Anliefe-rung getauscht, sodass die Lkw nie leer unterwegs sind.
Ebenso konnte Rüdinger die Firma Weku KG Fenster + Türen aus Wertheim-Bet-tingen als Kunden gewinnen. Weku ist ein Fenster- und Türenhersteller mit Monteuren und Niederlassungen in ganz Deutschland. Verladung und Transport der Fenster oder Türen erfolgen in großen
Kundenfeedback
Statement Herr Markus Beuschlein, Mitglied der Geschäftsführung Weku kG Fenster + Türen: „Die Spedition Rüdinger übernimmt für uns seit rund eineinhalb Jahren den Werkverkehr. Ausschlaggebend war der sehr gute Eindruck, den das Unternehmen bei uns machte. Heute können wir sagen es passt genau, insbe-sondere die schnellen Reaktionszeiten, die unkomplizierte Arbeitsweise und die beeindruckende Verlässlich-keit. Unsere Monteure sitzen in ganz Süddeutschland verteilt, da muss die Logistik punktgenau passen. Deshalb können wir unseren Logistikpartner Rüdinger bestens weiterempfehlen“.
5
Kompetenz
KundenfeedbackStatement Herr Claus Baumann, Geschäftsführer SGT-Glas Tau-berbischofsheim: „Seit 1. März 2014 arbeiten wir mit der Rüdinger Spediti-on im Bereich der deutschlandweiten Direktzustellung unserer Produkte bei unseren Kunden.Wichtigster Grund für diese Entschei-dung sind die entstehenden Synergie- effekte. Wir haben viele Bestandskun-den, die pünktlich und zuverlässig beliefert werden müssen.
Unsere Erwartungen an die Rüdinger Spedition sind ein unserer Unterneh-mensphilosophie entsprechendes, sauberes und freundliches Auftreten vor Ort bei unseren Kunden, der sorgfälti-ge Umgang mit unseren empfindlichen und anspruchsvollen Produkten sowie das richtige Gespür bei der Handhabung unserer Erzeugnisse. Diese Erwartun-gen werden vom Rüdinger Team in der bisherigen Zusammenarbeit voll und ganz erfüllt.“
Transportgestellen. Die Entladung wird durch den Fahrer vorgenommen, je nach Anforderung mit Kran oder Mitnahme-stapler. Auch bei Weku werden die leeren Transportgestelle sofort zurückgebracht. Für das Unternehmen übernehmen die Krautheimer die Produktauslieferung mit zwei Lastzügen.
Beide Unternehmen greifen auf Rüdinger als umfassenden Logistikpartner zurück. Die Ausliefertour erfolgt im immer glei-chen Lkw mit stets gleichem Fahrer ab Fabrik bzw. Lager. Als selbstverständlich betrachtet Rüdinger dabei den Service, individuell auf die Bedürfnisse seines
Kunden und dessen Produkte einzuge-hen. Sowohl technisch durch optimale Fahrzeuganpassung, wie auch organi-satorisch durch individuell angepasste Abläufe.
Für die Rüdinger Kunden entstehen klare Vorteile, denn vorhandene Risiken wer-den deutlich minimiert, Kosten variabili-siert: Lkw und Fahrer kosten nur, wenn beauftragt und stehen unabhängig von Urlaub oder Krankheit zur Verfügung. Personalverantwortung, Halterverant-wortung sowie Schadensersatz bei Trans-portschäden verbleiben bei Rüdinger als Dienstleister.
Milk-Run KonzeptRoland Rüdinger vergleicht seine Dienstleistung der Werkverkehr-Übernahme mit dem sogenannten „Milk-Run Konzept“ oder „Milchfla-schenkonzept“ das dazu dient, Ma-terial bedarfsgerecht bereitzustellen.
Als Vorbild dient der traditionelle Milchjunge der Milchflaschen aus-lieferte und gleichzeitig die leeren Flaschen mitnahm.
Im heutigen Logistiksprachgebrauch steht der „Milk-Run“ für das Auslie-fern eines Produzenten nach festem Fahrplan an seine Kunden oder das Abholen von Ware von unterschied-lichen Lieferanten an einen Empfän-ger, jeweils in gleicher Reihenfolge nach festem Fahrplan.
Damit ist der „Milk-Run“ eine klassi-sche Ausprägung des „Werkverkehrs“, der dadurch definiert ist, dass nur „eigene“ Ware transportiert wird.
Wenn die Firma Rüdinger etwas anpackt, dann richtig. Halbe Sachen passen nicht zur Philosophie der Hohenloher. Wo Roland Rüdinger und sein Team eine Kunden- herausforderung wahrnehmen, beginnen sie zu analysieren, Lösungen zu konzipieren und neue Standards zu schaffen.
Dass dies auch bei der neuen Dienstleis-tung Zoll, Luft- und Seefracht zutrifft, ist im hohen Experten-Know-how und in der erarbeiteten Leistungskompetenz sicht-bar, welche weit über das Schreiben eines Ausfuhrbegleitdokumentes oder das Erstel-len einer Zollanmeldung hinausgeht. Davon konnten sich auch die knapp 50 Teilnehmer des jüngst durchgeführten Zollseminars überzeugen.
„Wir wollen insbesondere für unsere mittelständischen Kunden, welche sich aus den Drittlands-Märkten, vor allem Schwellenländern wie China, Indien, Viet-
Um bares Geld einzusparen bietet das Expertengespräch
zahlreiche Ansatzpunkte.
nam, Brasilien oder auch Mexico beliefern lassen, ein Partner schon bei der Auswahl des Lieferanten sein“, erläutert Abteilungs-leiter Wilhelm Beintmann. Der Zoll-Experte ist überzeugt, dass für viele Unternehmen zolltechnisch zahlreiche Ansatzpunkte bestehen, bares Geld zu sparen.
Beschäftigt sich der Einkauf beispielswei-se mit Präferenzregelungen, die eine zoll-rechtliche Vorzugsbehandlung für Waren aus bestimmten Ländern und Gebieten darstellen?
Spielt die Frage eine Rolle, was vom Unternehmen zu welchem Zweck – Han-delsware oder Komponente – gekauft wird im Zusammenspiel mit den belieferten Absatzmärkten?
Welche Mengen bezieht ein Unternehmen von einem entsprechenden Lieferanten und zu welchen Incoterms?
Know-how in allen Zoll-Belangen
Hohes Einsparpotenzial durch zolltechnische Möglichkeiten
Ist es sinnvoll, die Lieferung unmittel-bar nach Ankunft im Hafen zu verzollen oder gibt es hier andere Möglichkeiten, die Eingangsabgaben entsprechend dem Verbrauch / Verwendung / Abverkauf zu bezahlen, womit die Liquidität des Unternehmens erhöht wird?
Wird die gekaufte Ware direkt oder indirekt, durch weitere Ver- oder Bearbeitung wieder teilweise oder in größerem Stil exportiert? Auch hier gibt es durchaus Möglichkeiten, ganz legal Zölle einzusparen.
„Wir bieten uns unseren Kunden auch auf diesem Gebiet als zuverlässiger und kompe-tenter Partner bei der Analyse ihrer Supply Chain (Lieferkette) an, mit der garantiert neue Erkenntnisse gewonnen und mit Sicherheit das eine oder andere Einspar-potenzial identifiziert werden kann“, fasst Beintmann die Argumente für ein erstes Gespräch mit Rüdinger zusammen.
6
Kompetenz
Großes Interesse am Rüdinger Zollseminar
Die Teilnehmer begrüßten praxisorientierte Durchführung
Knapp 50 interessierte Teilnehmer fanden den Weg zum ersten Rüdinger Zollseminar mit dem Schwerpunkt „Schweiz“ im März nach Krautheim. Neben den rechtlichen Grundlagen wurden Form und Inhalte der Handelsrechnung, Incoterms, Präferenzen und EUR.1 Warenverkehrsbezeichnung
sowie Carnet für vorübergehende Einfuhr erläutert und diskutiert.
Die Teilnehmer wurden darin geschult, welche Papiere für die Ausfuhr in die Schweiz zu erstellen sind. Diese sind vom Wert und vom Warengewicht abhängig.
Kompetenz
7
Erstes Zolllager für die Automobilindustrie
In der Automobilindustrie wird aus Preisgründen gerne in Fernost einge-kauft. Der Nachteil: Über die große Entfernung ist keine “just-in-time“ -Belieferung möglich. Die Lösung ist in der Regel ein Konsignationslager, aus dem bedarfsgerecht geliefert wird. Bei hochwertigen Teilen ist es sinnvoll, dieses Konsignationslager als offenes Zolllager zu führen, damit die Einfuhr-zölle erst bei der Entnahme aus dem
Lager zu bezahlen sind. Entscheidend ist der schnelle Zugriff auf die Ware im Zolllager, wofür Rüdinger die Berechti-gung vom Zoll in Form von “vereinfach-tem Verfahren“ hat.Inzwischen unterhält Rüdinger für einen koreanischen Zulieferer ein solches Lager in Boxberg und hält Platz für weitere Kunden und Interessenten bereit, die nach einer solchen Lösung suchen.
Kundenfeedback
Statement Carlos Rodrigues, Mitarbeiter der Firma Bohl Befestigungssysteme - klima-technisches Zubehör GmbH, Schöntal - Oberkessach: „Der gesamte Ablauf war sehr freundlich und professionell. An-gefangen beim Empfang und der Führung durch das Unternehmen, über das Seminar an sich bis hin zum gemeinsamen Essen.
Die Qualität der Unterlagen und Präsentationen waren sehr gut und informativ. Auf aktuelle oder pra-xisnahe Fragen der Teilnehmer folgten kompetente Antworten des Referenten.
Gesamteindruck: ein gelungenes Seminar dank lockerer und kompe-tenter Informationsvermittlung.
Neubau Dörzbach
Am Standort Dörzbach wird seit April an der zweiten Lagerhalle gebaut, die im September 2014 in Betrieb geht.
Konzipiert ist diese als reines Regal-lager mit Schmalgangregal, Schwenk- gabelstapler und mit Platz für über 5.000 Europaletten.
8
Kompetenz
Lagerlogistik und Werkverkehr waren heiß diskutierte Themen.
Aber auch der Genuss kam wie immer nicht zu kurz.
Das Thema Lagerlogistik stand auch die-ses Jahr im Fokus der Rüdinger Messe-präsenz auf der LogiMAT in Stuttgart, der europäischen Leitmesse für Intralogistik.
Der vergrößerte Stand wurde zum Treff-punkt der Hohenloher Logistiker. Mit Anerkennung nahmen die Versandleiter / Materialwirtschaftler, Einkäufer und Sup-
LogiMAT – Trends und Themen 2014
Rüdinger als Treffpunkt der Logistikspezialisten
ply-Chain-Manager das erweiterte Leis-tungsspektrum zur Kenntnis und begrüß-ten besonders die Rüdinger Zollkompetenz.
Intensiv diskutiert wurden auch das Auslagern von Werkverkehr und ver-schiedenste Lager-Logistik-Lösungen. Dabei regte insbesondere der neue Rüdinger Lagerstandort in Dörzbach einige
Ladungssicherung
Dass Ladungssicherung nach wie vor ein stark nachgefragtes Thema bleibt, zeigt das jüngst durchgeführte Rüdinger LaSi-Seminar mit 46 Teil-nehmern. „Interessant ist, dass wir je nach Funktion in den Unternehmen eine unterschiedliche Priorisierung der Sicherungsmöglichkeiten beob-achten“, erläutert Roland Rüdinger.
Als VDI-geprüfter Ladungssiche-rungstrainer ist es ihm ein persön-liches Anliegen, unter anderem durch Seminare vor Ort in den Unternehmen alle Beteiligten von der Notwendigkeit von Zurrpunkten zu überzeugen.
Besucher zum Nachdenken über mögliche Ansatzpunkte künftiger Zusammenarbeit an. Auch viele weit angereiste Besucher interessierten sich für die vorgestellten Rüdinger Leistungskompetenzen. Gerne ließen sich die Gäste am Messestand mit Weißwürsten und hohenlohisch-schwäbi-schen Maultaschen aus der Landmetzgerei Rüdinger verwöhnen.
Reifenmessanlage – Vorbild in Sicherheit
Seit November 2013 ist die hochin-novative Reifenmessanlage auf dem Rüdinger Firmengelände in Krautheim in Betrieb (wir berichteten in der letzten Ausgabe). Eine erste Bilanz von Roland Rüdinger fällt äußerst positiv aus: „Ziel dieser Investition ist es, die Verkehrssi-cherheit deutlich zu erhöhen und damit gleichzeitig Schadenfälle sowie Verzöge-rungen für Kunden zu reduzieren. Die erste Zwischenbilanz zeigt: wir konnten ärgerliche Unterwegsausfälle halbieren – von vier auf nun zwei Ausfälle im Monat.“ Darüber hinaus etabliert sich Rüdinger mit der im Speditionswesen völlig neuar-tigen Sicherheitsmaßnahme als Vorbild in Sachen Verkehrssicherheit nicht nur für
die eigenen Fahrer, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer.
9
Kompetenz
Lkw-Maut
Bundesverkehrsminister Dobrindt hat aktuell das neue Wegekosten-Gutachten veröffentlicht. Allerdings ist die Politik nun ratlos: Laut Gutachten sind Autobah-nen billiger als bisher, da die in der Kal-kulation enthaltenen Zinsen inzwischen niedriger sind. Bundesstraßen sind jedoch teuer, weil dort weniger Verkehr herrscht. Politisch macht es aber wenig Sinn, für Bundesstraßen mehr Maut zu kassieren als für Autobahnen.
Auch das Thema Maut-spreizung wird intensiv diskutiert. Für “alte“ Lkw soll die Maut teurer werden, für neue Euro 6-Lkw billiger. „Als Auswirkung davon würden die `alten` Euro 5-Lkw schlagartig an Wert verlieren. Von dieser Mautspreizung profitieren hauptsächlich die Lkw-Anbieter“, ist Roland Rüdinger überzeugt. Sie würden seines Erachtens
darauf spekulieren, dass die Mautdifferenz die Transporteure zwingt, die überteuerten Euro 6-Lkw zu kaufen.
Euro 6 Norm
Aktuelle Veröffentlichungen
Seit 1. Januar 2014 ist die Abgasnorm Euro 6 für alle neu zugelassenen Lkw und Bus-se bindend. Die ersten Erfahrungen zei-gen, dass diese Lkw der saubersten Klas-se 6.000,- bis 10.000,- Euro teurer sind als ihre Vorgänger. Demgegenüber hat sich allerdings auch der Dieselverbrauch quer über alle Lkw-Marken verbessert.
Die Schadstoffredu-zierung in den Lkw-Motoren wurde von der Bevölkerung gar nicht bemerkt. Der Lkw hat deshalb ein schlechteres Image als er heute bei Betrachtung der erreichten Werte verdient!
Die in der Fachpresse veröffentlichten Beiträge finden Sie auf unserer Homepage unter der Rubrik Presseartikel.
Heute können Sie sich neben dem Aus-puff eines laufenden Lkw’s stellen und mit dem Fahrer sprechen, ohne dass Sie dabei schreien müssen oder zu schlechte Luft einatmen! Kein Qualm, kein Lärm!
Verkehrsausschuss
Der schnelle Ausbau der Autobahn A6 und die Erneuerung der A6-Neckarbrücke bei Heilbronn sind die dominierenden Themen, die der Verkehrsausschuss der Region Heilbronn-Franken als Grundlagen für die Präsentation der Landräte, MdB’s und des IHK-Präsident beim Bundesverkehrsminister Dobrindt erarbeitete.
Nachdem Dobrindt den A6-Ausbau mit privater Finanzierung (ÖPP) favorisiert, lenkt nun auch Landes-verkehrsminister Hermann ein. Die Ausschussmitglieder zeigen sich al-lerdings vom Zeithorizont enttäuscht: Selbst wenn nun alle mitziehen und Geld zur Verfügung stände, dauert die Neckarbrücke bis 2018 und der 6-spurige A6-Ausbau wird nicht vor 2022, eher 2025/2027 fertig werden.
DVZ • NR. 16 • DIENSTAG, 25. FEBRUAR 2014
Menschen & Karriere 11
Arne Fosen ab sofortGeschäftsführer von Cargo NetArne Fosen (45) ist ab sofort Ge-schäftsführer der norwegischen Gü-terbahn Cargo Net. Der bisherige stellvertretende Konzernchef des Personenverkehrsunternehmens NSB A/S folgt auf Are Kjensli, der acht Jah-re an der Cargo-Net-Spitze stand. Das Unternehmen bietet ausschließlich Containertranspor-
te auf der Schiene an. Aufsichtsratschef Geir Isaksen begrün-det die Ablösung mit der Notwendigkeit umzustrukturie-ren. ( jpn/sm)
FOTO
S: R
ÜD
ING
ER
, SC
AN
DLI
NE
S, P
RIV
AT,
CA
RG
O N
ET,
DA
IMLE
R, A
UD
I, JU
NG
HE
INR
ICH
, CLA
RK
Köpfe der Branche
Brzoska wird Vertriebsvorstandbei JungheinrichLars Brzoska (41) übernimmt zum 1. Mai 2014 im Vorstand des Flurför-derzeugherstellers Jungheinrich das Ressort Vertrieb. Der promovierte Be-triebswirt folgt auf Helmut Limberg, der das Unterneh-
men Mitte November vergangenene Jahres verlassen hat. Brzos-ka kommt von der Terex Material Hand-ling & Port Solutions AG. (ben/sm)
Italien: Regierung Renzi hält an Verkehrsminister Lupi fest Maurizio Lupi (54) bleibt nach dem Regierungswechsel in Italien Infra-struktur- und Verkehrsminister. Das Amt hat der Politiker der Mitte-Rechts-Partei Nuovo Centrodestra (NCD) seit Samstag in der Regierung von Mat-teo Renzi (Partito Democratico, PD) inne. Lupi war in der
Vorgänger-Regierung von Enrico Letto (PD) seit April 2013 Verkehrsminister. Die NCD hat sich von der Berlusconi-Partei abgespalten. (kk)
Lefold kehrt als Frachtchefzu Scandlines zurückGerald Lefold, der vor zwei Jahren als Geschäftsführer mit Zuständigkeit für die Liniendienste ab Rostock zu Stena Line wechselte, ist jetzt wie-der für seinen früheren Arbeitgeber Scandlines tätig. Er ist seit Anfang Februar als Vice President Freight Sa-les Nachfolger von Gerhard Blys, der kurz zuvor das Unternehmen verlas-sen hat.
Lefold war bereits von 1993 bis 2012 bei Scandlines tätig, unter an-derem als Line Ma-nager für Schweden sowie für die fracht-basierten Baltikum-routen. Als diese an Stena Line verkauft wurden, ging Lefold mit. ( jpn)
INTRALOGISTIK Die Flurförder-zeugbranche ist um eine bekannte Persönlichkeit ärmer: Nach schwerer Krankheit ist Egon Strehl, Europa-Chef des koreanischen Staplerher-stellers Clark, im Alter von nur 58 Jahren verstorben. „Wir ringen um Fas-sung und betrauern einen guten Freund, einen exzellenten Kenner der Stap-lerszene und einen Clarkianer durch
und durch“, kommentierte Seung Soo Baik, CEO des Unternehmens, den Verlust. Strehl hatte seit 2004 maßgeblichen Anteil am Aufb au der Clark-Organisation in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Als Chef der Clark Europe GmbH trug er zu-letzt Verantwortung für ein Vertriebs-netz von 170 Händlern in 58 Staaten. „Wir gedenken seiner als Mensch und als Fachmann“, sagte Vertriebschef Rolf Eiten, der künftig zusammen mit Baik die Geschicke der Firma in Euro-pa leiten wird. (ben)
Clark trauert um StrehlStaplerhersteller verliert Europa-Chef
Nachruf
Immer zielstrebig und off en für NeuesRoland Rüdinger sieht sich als Chef mit sozialer Verantwortung
Von Leonhard Fromm
T ransportlösungen, für die LKW an Produkte angepasst werden, sind die Grundidee, die Roland Rüdinger seit dem Stu-dium bewegt. Heute betreibt der 51-Jährige vom hohenlohischen Krautheim aus eine Flotte mit 140 Trucks, die auf übergroße und be-sonders schwere Güter spezialisiert ist.Den Erfolg verdankt Rüdinger sei-ner Zielstrebigkeit und Off enheit für Neues. Heute beschäftigt er 250 Mit-arbeiter und bewirtschaftet elf Lo-gistikhallen an der A 7 bei Boxberg (südlich von Tauberbischofsheim). Als Rüdinger 1988 in den elterlichen Betrieb kam, beschäftigte dieser 50 Mitarbeiter und hatte seinen Schwer-punkt auf Omnibusverkehr. Dass heute noch immer 20 Linien busse zum Betrieb gehören, ist typisch für Rüdingers Traditionsbewusstsein, das bei ihm eng mit seiner Innovati-onsfreude einhergeht.
Problemlöser für den Kunden„Wenn Kunden anrufen und sagen, dass sie ein Problem haben, ist mir das am liebsten,“ sagt der zweifache Familienvater. Dann kann er Pro-zessabläufe analysieren, Lösungen konzipieren und neue Standards schaff en, um etwa Kosten oder Schadenquoten zu reduzieren. Da-bei hilft dem Hohenloher, der als CDU-Gemeinderat viele Jahre auch Stellvertreter des Bürgermeisters war, dass er Menschen begeistern und neue Sachverhalte rasch erfas-sen kann.Das kommt ihm auch in der Aus-bildung zugute: 50 Azubis, das ent-spricht einer Quote von 20 Prozent, machen derzeit eine Lehre in seinem Betrieb. Und die Absolventen gehö-ren bei der IHK-Region Franken, de-ren Vize-Präsident Rüdinger seit der jüngsten Wahl ist, jährlich mit zu den Besten. „Wir übernehmen alle unsere Azubis,“ sagt der Chef, dem immer wieder große Kunden quali-fi zierte Mitarbeiter abwerben.Mit seinem Fokus auf XXL-Güter wie große Bearbeitungsmaschinen, Hebebühnen, Silos oder Dachlicht-kuppeln war der Logistikdienstleis-ter schon immer bundesweit ausge-richtet. Seit 2011 kümmert sich der Verkehrsbetriebswirt auch um Stück- und Sammelgut für Kunden aus der Region. Schließlich hat er seinen Sitz in der „Heimat der Weltmarkt-führer“, wo seit einigen Jahren in Schwäbisch Hall große Wirtschafts-foren stattfi nden. Seit kurzem bietet Rüdinger daher auch Zoll-, Luft- und Seefrachtdienste. Das hat bereits vier neue Arbeitsplätze geschaff en.Den Humor des tüchtigen Ka-tholiken erkennt man leicht an sei-ner Anzeigenkampagne, in der sich „Fuchs und Hase gute Nacht sagen“. Damit spielt der Trompeter, den die Stadtkapelle kürzlich für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt hat, in Wort und Motiv bewusst auf seinen Sitz im ländlichen Raum an, wo er einer der größten Arbeitgeber ist.Dass er einen guten Riecher für Entwicklungen hat, bewies Rüdin-ger mit dem Aufb au eines Werkver-kehrs, der Firmen weiter von der Logistik entlastet. Zehn Zwölftonner beliefern in den Postleitzahlenräu-
men 7, 8 und 9 derzeit Produktions- und Lagerstätten mehrerer Kunden.Gut ein Fünftel seiner Arbeitszeit bringt Rüdinger in seine Ehrenämter ein. Dazu zählen Sitzungen des DIHK-Verkehrsausschusses in Berlin, des Speditionsverbandes in Bonn oder als Vorstandsmitglied beim Landes-verband in Stuttgart, wo er auch den Ausschuss „Landverkehre“ leitet. Hinzu kommen die Engagements bei der IHK in Heilbronn, in der Mittel-standsvereinigung oder dem CDU-Wirtschaftskreis. „Das sind spannen-de Kontaktnetzwerke, in denen viele Informationen fl ießen“, sagt Rüdin-ger. Der Preis dafür sind drei bis vier Abendtermine je Woche, die seine Frau maximal akzeptiert.Andererseits hat der Unterneh-mer in den vergangenen Jahren ge-
lernt besser zu delegieren und Ver-antwortung abzugeben. Lohn dafür ist eine gute Führungsmannschaft, die ihn entlastet und seine Kultur des Dienens lebt. Denn als Dienst empfi ndet der 51-Jährige auch seine vielen Ehrenämter: „Als Arbeitge-ber trage ich soziale Verantwortung für unsere Gesellschaft“, erklärt er. Und dann fügt er an: „Und wer sich nicht einmischt, über den wird bestimmt.“
Erfolg als MotivationIn erster Linie motiviert sich Rüdin-ger über Erfolg. Trost über Niederla-gen fi ndet er im Kreis seiner Familie, in Gesprächen mit guten Freunden und bei seinen Hobbies, von denen das Musizieren das zeitaufwendigs-te ist. Dabei ist er nicht nur in der Stadtkapelle aktiv. Mit Freunden hat er vor zwei Jahren eine Forma-tion gegründet, die auch spontan im Ortsteil Altkrautheim auftritt. Sein persönliches Highlight ist die jähr-liche Waldweihnacht am 4. Advent in einer Kapelle in Dörzbach, wo Rüdinger sowohl im Duett als auch mit Trompetensoli den Gottesdienst begleitet. (sm)
” Wer sich nicht einmischt, über den
wird bestimmt.
Roland Rüdinger, der sich neben seiner Tätigkeit als Firmenchef in mehreren Ehrenämtern engagiert.
Hat gelernt zu delegieren, packt aber auch gern selbst mit an: Rüdinger beim Spaten-stich für ein neues Lager.
VW holt Renschler und ernenntUlbrich zum LogistikchefVolkswagen verstärkt sich wie erwar-tet mit dem scheidenden Daimler-Manager Andreas Renschler (oberes Bild). Der VW-Aufsichtsrat berief den 55-Jährigen am Freitag mit Wirkung zum 1. Februar 2015 zum neuen Nutz-fahrzeug-Vorstand. Renschler folgt dann auf Leif Östling (68), der laut VW-Mitteilung „auch weiterhin eine bedeutende Rolle in den Aufsichts-gremien“ spielen wird. Ferner wurde bekannt, dass VW die Tochter Scania komplett übernehmen möchte. Der Autobauer hat zudem Tho-mas Ulbrich (unteres Bild) zum 1. Ap-ril 2014 als Vorstand für Produktion und Logistik berufen. Ulbrich folgt auf Hubert Waltl (55), der von Frank Dre-ves (61) das Vorstandsressort Produk-tion bei Audi übernimmt. Dreves geht in den Ruhestand.Ulbrich ist gelernter KFZ-Schlosser und Diplom-Ingenieur Fahrzeugbau und arbeitet seit 1989 im VW-Konzern. 1996 übernahm er die Leitung der Lo-gistik bei FAW-Volkswagen in China, zwei Jahre später wurde ihm die Verant-wortung für das Montage Segment II im Werk Wolfsburg übertragen. Später lei-tete er die Werklogistik
in Emden, war Tech-nischer Geschäfts-führer und Sprecher der Geschäftsfüh-rung in Wolfsburg und Produktionsvor-stand bei Volkswa-gen Nutzfahrzeuge in Hannover. Seit 2010 ist er Produktions- und Logistikchef bei Shanghai-Volkswagen Automotive Co. in China (dpa/reg/sm)KOMMENTAR SEITE 2
Lesenauf
Reisen
Weitere Informationenwww.dvz.de/reisen
€ 10,70ab
im Monat
ANZEIGE
trans aktuell 8 · 4. April 2014
4 I SCHWERPUNKT FINANZIERUNG
Fußgänger und Lkw sollten
sich in den Innenstädten
nicht ins Gehege kommen.
Die Menschen sollten beim Ein-
kaufen ihre Ruhe haben. Für die
Fahrer bedeuteten diese Fahrten
ebenfalls unnötigen Stress, sagt
Roland Rüdinger, Geschäfts-
führer der Rüdinger Spedition
in Krautheim, im Gespräch mit
trans aktuell-Redakteur Mat-
thias Rathmann. Ein Königsweg
zwischen den Interessen beider
Gruppen seien Ortsumgehun-
gen. Der Spediteur ist bereit,
Maut auf dem gesamten Stra-
ßennetz zu bezahlen, damit
noch mehr solcher Umgehungen
gebaut werden können.
trans aktuell: Herr Rüdin-
ger, alle warten auf Anreize für
Euro-6-Lkw. Nur Sie nicht.
Warum?Rüdinger: Weil sich das The-
ma nun erledigt hat. Eine Maut-
spreizung wäre zum jetzigen
Zeitpunkt völliger Blödsinn. Sie
würde nur zur Abwertung des
Bestandsfuhrparks führen. Der
Transportunternehmer kann da-
ran kein Interesse haben.
Mit dieser Aussage dürften
Sie sich in der Branche aber
wenig Freunde machen, oder?
Ich halte meine Argumenta-
tion für stichhaltig: Eine Maut-
spreizung würde den Altbestand
verteuern und die vorhandene
Technik auf dem Gebraucht-
wagenmarkt entwerten. Die
einzigen, die davon profi tieren
würden, wären die Fahrzeug-
bauer. Sie sollten lieber Lkw ent-
wickeln, die Transporteure frei-
willig kaufen. Wenn man aber
neue Technik nur mit staatlicher
Hilfe absetzen kann, hat man et-
was falsch gemacht. Der Staat
hat nicht die Aufgabe, dafür
zu sorgen, dass die überzogene
Einnahmeerwartung des Daim-
ler-Konzerns befriedigt wird.
Aber vielleicht hat der Staat
die Absicht, die Flottenerneue-
rung hierzulande anzustoßen?
Das ist mit der Einführung
von Euro-5-Fahrzeugen längst
geschehen. Man kann nicht be-
haupten, dass das Dreckschleu-
dern wären. Euro-5-Lkw haben
massive Verbrauchsvorteile.
Wir haben einen durchschnitt-
lichen Flottenverbrauch von 28
Litern, mit Ausreißern nach un-
ten, die 25 Liter schaffen. Wo-
bei ich ergänzen muss, dass un-
sere Auslastung im Schnitt nur
fünf bis zehn Tonnen beträgt.
Wenn Sie Mautanreize für
Euro-6-Lkw ablehnen, nehmen
Sie beträchtliche Mehrkosten bei
der Anschaffung hin, ohne dafür
einen Ausgleich zu erhalten. Das
kann doch nicht im Sinne eines
Kaufmanns sein, oder?
Langsam, das ist eine
Milchmädchenrechnung. Die
Bundesregierung bietet uns kei-
ne Mautsenkung, sondern eine
Mautspreizung an. Wesen einer
Mautspreizung ist, dass neue
Lkw billiger und ältere teurer
fahren. Das bedeutet in Summe
eine deutliche Kostenerhöhung,
weil der Bestandsfuhrpark grö-
ßer ist, als das, was neu beschafft
wird. Das ständige Drehen an
der Gebührenschraube ist für
uns alles andere als hilfreich. Es
führt dazu, dass man Fahrzeuge
nur noch kurz fahren und dann
wegwerfen kann.
Wie groß sollte der zeitli-
che Abstand bis zur nächsten
Tarifänderung Ihrer Meinung
nach dann sein?Je nach technischer Spezi-
fi kation kann bei Fahrzeugen
eine Haltedauer von zehn bis
zwölf Jahren sinnvoll sein. Wir
fahren in der Regel mit Einfah-
rerbesetzung. Wenn man sich an
die Lenk- und Ruhezeiten hält,
kommt man auf etwa 100.000
Kilometer im Jahr. Die Fahrzeu-
ge können aber locker 750.000
bis 900.000 Kilometer leisten.
Dessen sollte man sich bei der
Mautgestaltung bewusst sein.
Den Wahnsinn, den wir betrei-
ben müssen, mutet man keinem
anderen Verkehrsträger zu. In
der Luftfahrt beschwert man
sich frühestens nach 25 Jahren,
wenn das Flugzeug zu laut ist.
Und wir befeuern den Wahn,
dass Lkw nach zwei bis drei
Jahren veraltet sind.
Während Sie eine Mautsprei-
zung zugunsten von Euro 6
ablehnen, werben Sie für eine
Bemautung des kompletten
Straßennetzes. Warum?
Weil das dem Güterverkehr
helfen würde. Ich mache das am
Beispiel der Kommunalwahlen
fest. Immer verliert die Ver-
kehrswirtschaft. Irgendein cle-
verer Kandidat sagt: Lkw raus
− und trifft damit die Sympa-
thie vieler. Ich bin der Ansicht,
dass der Lkw vor Ort nur die
nötige Akzeptanz erfährt, wenn
er nicht nur seine Belastung
hinterlässt, sondern auch Geld.
Dann bringt der Güterverkehr
einer Region einen wirtschaft-
lichen Vorteil und wird positiv
gesehen. Wenn wir Kommunal-,
Land- und Kreisstraßen bemau-
ten, wird sich ein Straßenneu-
bau rechnen − vor allem von
Ortsumgehungen. Derzeit tut
sich beim Bau von Landstraßen
leider nichts − zumindest nicht
im Hohenlohekreis.
Warum sind Ihnen gerade
Ortsumgehungen so wichtig?
Sie sind der Königsweg zwi-
schen den Interessen des Gü-
terverkehrs und der Lärm ge-
plagten Bevölkerung. Ich halte
nichts davon, Lkw durch Dör-
fer oder Innenstädte zu jagen.
Und trotzdem gehören sie in
allen Städten zum Straßenbild.
Damit tut man aber weder
der Innenstadt noch dem Ver-
kehr einen Gefallen. Die Leute
sollen in Frieden in ihren Orten
leben und in Ruhe einkaufen
dürfen. Das ist wichtig. Wenn
die Leute nicht mehr in Ruhe
einkaufen dürfen, sind sie sauer,
machen einen Doppelklick, und
es kommen noch mehr Liefer-
wägen. Davon abgesehen, dass
es ökologisch nicht besonders
sinnvoll ist, einen Lkw durch die
Innenstadt zu schicken. Die An-
fahrvorgänge kosten unnötigen
Treibstoff. Auch ist es eine er-
höhte Belastung für den Fahrer.
Mal abgesehen von den feh-
lenden Ortsumgehungen − wie
ist es generell um den Zustand
der Straßen im nachgeordneten
Netz bestellt?Ganz schlecht, hier muss
dringend etwas passieren. Die
Kreisstraßen bei uns sind in ei-
nem schlimmen Zustand, aber
noch in einem besseren als die
Landstraßen. Auf der L 515 aus
Krautheim rauszu-
kommen ist eine
Katastrophe. Es
passieren stän-dig Unfälle im Begegnungs-verkehr. Doch das kostet nicht das Land Geld,
sondern uns. Der
Ausbau ist nö-
tig, damit unsere
Fahrer sicher auf
die 18 Kilometer
entfernte Auto-bahn kommen.
Warum ist
nicht schon längst
etwas in Richtung
Ausbau passiert?Weil unser
grüner Landes-
verkehrsminister
Winfried Her-
mann erst eine
bestimmte Fahr-
zeugzahl auf der
Straße sehen will,
früher passiert nichts. Die Pa-
rameter sind so hoch gesetzt,
dass es in dieser Legislaturpe-
riode auf keiner Landstraße
im Hohenlohekreis vorangeht.
Diese Tatenlosigkeit ist cha-
rakteristisch für den Minister.
Wie meinen Sie das?
Ich meine, dass sein Kon-
zept zum Güterverkehr und
Straßenbau schlecht für uns ist.
Mit diesem Konzept ist man in
Baden-Württemberg auf dem
falschen Platz. Wenn Minister
Hermann dann noch verkündet,
dass er keine Spatenstichpolitik
macht, verzichtet er außerdem
leichtfertig auf wichtiges Geld.
Die Konzentration auf durchfi -
nanzierte Projekte hat dazu ge-
führt, dass Baden-Württemberg
sechs Millionen Euro zurückge-
ben musste, weil wir sie nicht
verbauen konnten. Weitere 70
Millionen Euro von anderen
Bundesländern konnten wir
nicht annehmen. Der ländliche
Raum ist bitter enttäuscht. Wir
wissen nun, was wir bekommen,
wenn Grün eine Wahl gewinnt.
Um auf Ihr Angebot zurück-
zukommen, freiwillig auf dem
nachgeordneten Straßennetz
Maut zu bezahlen: Glauben
Sie, dass die Logistikbranche
mitspielen würde?Warum nicht? Wir haben ein
Wirtschaftssystem, in dem der
Kunde bezahlt. Wenn bei einem
Wohnungsneubau erhöhte Iso-
lationsmaßnahmen anfallen, ist
es völlig normal, dass anschlie-
ßend die Miete erhöht wird.
Der Vermieter kann viel-
leicht den Mieter zur Kasse
bitten. Sie können Ihre Kunden
aber nicht noch stärker in die
Pfl icht nehmen, oder?
Gehen wir davon aus, dass
die Maut 12 bis 15 Prozent der
Gesamtkosten ausmacht, dann
dürfte klar sein, dass das kein
Transportunternehmer aus sei-
nem Gewinn fi nanzieren kann.
Da beantwortet sich die Frage,
wer die Maut bezahlt, von al-
lein: der Kunde. Ich persönlich
verkaufe lieber teure Leistungen
als billige. Ich warne auch da-
vor, dass wir uns vor die Indus-
trie stellen und sagen: Wir müs-
sen euch vor der Maut schützen.
Diesen Kampf muss die Indus-
trie führen. Eines muss auch
die Gesellschaft begreifen: dass
mein Leben teurer wird, wenn
ich eine höhere Maut will.
Apropos höhere Maut: Was
zahlen Sie monatlich an Maut?
Rund 80.000 Euro im Mo-
nat. Wir hatten aber auch schon
Phasen, wo es etwa 100.000
Euro waren. Der Autobahnan-
teil liegt bei etwa zwei Dritteln.
Das lässt erahnen, was auf
Sie zukäme, wenn alle Straßen
mautpfl ichtig wären.
Wobei die Frage ist, ob die
Landstraße gleich teuer sein
muss wie die Autobahn. Die
Frage dahinter ist, was man
beabsichtigt. Will man die Aus-
länder belasten? Dann muss
man die Autobahnmaut erhö-
hen. Will man das ganze Netz
belasten? Dann trifft es auch
den Rübenbauer.
Und Sie wären auch bereit,
für alle Fahrzeugklassen Maut
zu bezahlen?Wir würden unseren Beitrag
für alle Klassen leisten. Denn
eines ist auch klar: Es ist völlig
illusorisch zu denken, dass mit
Einführung einer Pkw-Vignette
die Klassen darüber unbemau-
tet bleiben.
»Mautspreizung ist Blödsinn«Finanzierung: Spediteur Roland Rüdinger bietet an, auf dem
gesamten Straßennetz und für alle seine Fahrzeugtypen
Maut zu bezahlen. Damit könnten Ortsumfahrungen
gebaut werden. Anreize für Euro-6-Lkw lehnt er ab.
Flotte:»Der Standard-Sattel ist ein
Garant für Armut«, sagt Ro-
land Rüdinger. Daher hat die-
ses Fahrzeug in seiner Flotte
keine Bedeutung. Er setzt auf
Spezialfahrzeuge − seien es
Doppelstock-Lkw, verbreiter-
bare Aufl ieger für Maschinen-
transporte unter Plane, 14,90
Meter lange Aufl ieger oder
Ultraleicht-Lkw. Die 140 eige-
nen Lkw sind im Regional- und
Fernverkehr unterwegs. Dane-
ben unterhält die Firma eine
Bussparte mit 20 Fahrzeugen.
Bereiche:Spezialität des Unternehmens
sind XXL-Teilladungen. Das
können etwa Langgüter wie
Markisen oder 2,60 Meter
hohe Frontlader sein. Auf die-
se Sparte entfällt 40 Prozent
des Umsatzes. Die Maschi-
nentransporte stehen für 30
Prozent und Sammelgut für
20 Prozent. Der Rest entfällt
auf Services wie Verzollungen,
Luft- und Seefracht. Die Spedi-
tion ist Mitglied bei der Stück-
gutkooperation Online und
dem Ladungsverbund Elvis.
Soziales:Bemerkenswert sind vor al-
lem zwei Zahlen: Mehr als 20
Prozent der Mitarbeiter sind
Azubis, insgesamt sind es 60
junge Menschen über alle drei
Lehrjahre und Ausbildungs-
berufe hinweg. 45 Prozent der
Mitarbeiter sind Migranten,
vor allem Russlanddeutsche.
Zahlen:Das Unternehmen beschäftigt
etwa 250 Mitarbeiter und ver-
fügt in seinen Lagerhallen über
20.000 Meter Logistikfl äche.
DAS UNTERNEHMEN
Gute Miene zu schlechten Straßen: Spediteur Rüdinger ist von
der Verkehrspolitik in Baden-Württemberg bitter enttäuscht.
Foto
s: R
ath
man
n
Roland Rüdinger (51) lenkt seit 1988 die Geschicke der Rüdinger
Spedition im baden-württembergischen Krautheim (Hohenlohe -
kreis). Die Geschäftsführung teilt er sich mit seiner Frau Anja.
Das Paar steht für die dritte Generation des 1930 von Franz
Rüdinger gegründeten Familienunternehmens. Im Ehrenamt ist
Roland Rüdinger Präsidiumsmitglied des Verbands Spedition
und Logistik Baden-Württemberg sowie Vorsitzender der Land-
verkehrssparte. Vor Ort engagiert sich der Unternehmer als Vor-
sitzender des Verkehrsausschusses der IHK Heilbronn-Franken.
ZUR PERSON
Lkw frei: Die Spedition disponiert vor allem Spezialtransporte. Wichtigste Sparte sind XXL-Teilladungen. Das Gelände in Krautheim liegt an der Jagst und ist von Naturschutzgebiet umgeben.
Reduzieren gegenüber Euro 0
EU-Emissionsgrenzwerte für Dieselmotoren (Straße)
10
Team
Im Februar wurde der langjährige Rüdinger Mit-arbeiter Heinrich Justus in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Herr Justus arbeitete seit Juni 2003 im Lager der Spedition und wird das Team auch weiterhin aushilfsweise unterstützen.
Seine private Leidenschaft ist das Schnitzen von Figuren aus Holz, was er auch schon bei Rüdinger beeindruckend unter Beweis stellte.Im letzten Jahr schnitzte Herr Justus das Firmen-maskottchen „Farmfritz“ für den langjährigen Rüdinger Kunden FarmSaat.
Das gesamte Rüdinger Team wünscht Herrn Justus alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt und weiterhin so viel Spaß an seinem tollen Hobby.
Fitnesstipps privat und im Beruf
Vielen Dank Heinrich Justus
Diesem Thema widmete sich die jüngste Veranstaltung der Reihe „Team orange – Wissen³“.
Ob die eigene körperliche Fitness und Gesundheit, im Beruf, in der Bezie-hung oder auch im Familienleben – es gibt viele Bereiche, in denen wir fit sein möchten. Um die eigenen Möglichkeiten kennenzulernen traf sich das Rüdinger Team zu einem spannenden Vortrag durch Volker Hammel, Geschäftsführer und Mitinhaber der Physiotherapie-Praxis Hammel & Wieland.
Anschaulich gab es für das Team Praxis-tipps zur richtigen aktiven und passiven Bewegung sowie für vorbeugende und gesundheitsfördernde Maßnahmen. Ham-mel betonte die Notwendigkeit, neben dem Berufsalltag richtig zu entspannen um neue Kraft zu schöpfen.
Verabschiedung von Heinrich Justus in den Ruhestand,
mit persönlichem Dank von Familie Rüdinger.
Das Rüdinger-Team bedankt sich mit einem
Korb voller Fitness-Snacks bei Volker Hammel.
Rüdinger EinblickeNeuigkeiten aus dem Team orange
11
Prämierung
Markus Dietrich, Leiter Montagedispo-sition und Lager / Versand der Firma KLAFS GmbH & Co. KG schickte Bilder einer Kranentladung in Frankfurt. Das Unternehmen aus Schwäbisch Hall ist Weltmarktführer im Bereich Sauna, Wellness und Spa.
FotowettbewerbRüdinger Schnappschüsse von XXS bis XXL
Wieder haben uns viele tolle Bilder erreicht, die Rüdinger Lkws an einem interessanten Ort oder in einer besonderen Situation zeigen. Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern! Wir freuen uns auf weiterhin so viele, spannende Bilder, die uns in der Spedition jedesmal viel Freude bereiten.
Ob spektakuläre Be- oder Entladung, eine optische Täuschung oder ein Lkw im Hafen von Piräus. Sehen Sie ein Rüdinger Fahr-
zeug – drücken Sie ab! Senden Sie Ihre Momentaufnahme an [email protected]ür jedes abgedruckte Motiv erhält der Fotograf 100 EUR.
Diese süße eMail erreichte uns von Irina Schall, Mitarbeiterin der Firma MATSUURA Machinery GmbH:
„Hallo Frau Kainz, Hallo Herr Kost,wir haben für das Rüdinger Handtuch noch einen anderen Verwen-dungszweck gefunden :-)!Unsere Milla Marie wurde am 16.01. in Diez geboren. Ganze 50 cm bei 3120 Gramm :-)
Viele Grüße aus Limburg, Irina Schall“
Die Verladung eines Klimagerätes für Ba-rilla-Wasa in Celle fotografierte Wolfgang Wernig von der HOWATHERM Klima-technik GmbH in Brücken. Das Klimage-rät misst beeindruckende 9,00 m Länge, 3,70 m Breite und 3,00 m Höhe.
www.ruedinger.de Ausgabe 17 Jahrgang 6
Herausgeber: Rüdinger Spedition GmbHUferweg 1274238 Krautheim
Magazin für Versand & Logistikorange
Rüdinger Spedition GmbH, Uferweg 12, 74238 Krautheim ZKZ 17147, Entgelt bezahlt, PSdg,
Telefon: 06294 908 - 0Telefax: 06294 [email protected] www.ruedinger.de
Verantwortlich für den Inhalt: V.i.S.d.P. Roland Rüdinger
Konzept & Gesamtherstellung: Redaktion & Gestaltung: Werner Koch & Co. GmbHDruck: Oha-Druck GmbH
Krautheimer Frühlinglokal ansässige Firmen ihre Angebote für künftige Azubis und deren Eltern.
Schwer gefragt waren die Lkw-Rundfahr-ten der Rüdinger Spedition, die an diesem Tag insgesamt 128 kleine und große Passagiere beförderte.
Am 13. April ging es wieder rund in Krautheim. Viele bekannte Attraktionen, aber auch neue Highlights gab es zu ent- decken. Unter dem Motto „Abenteuer und Helden“ gab es für Jugendliche die Mög-lichkeit, sich im Bogenschießen, Stock- oder Schwertkampf oder beim Trommeln
zu probieren. Auch Quadt- und Segway-parcours fanden großen Anklang.
Bereits zum zweiten Mal wurde die all-jährliche Gewerbeschau dieses Jahr von einer lokalen Ausbildungsmesse begleitet. In der Stadthalle präsentierten