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Page 1: Aufgaben und Handlungsfelder wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften: Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft aus Sicht ihrer Mitglieder

20 Originalarbeit DOI: 10.1111/j.1610-0387.2009.07210.x

JDDG | 1˙2010 (Band 8) © The Authors • Journal compilation © Blackwell Verlag GmbH, Berlin • JDDG • 1610-0379/2010/0801

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Schlüsselwörter• wissenschaftliche Fachgesellschaft• Fragebogenerhebung• Mitgliederbefragung• Nutzerorientierung• strategische Planung

Keywords• scientific society• questionnaire survey• member inquiry• user orientation• strategic planning

ZusammenfassungHintergrund: Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft vertritt als wissen-schaftliche medizinische Fachgesellschaft die Belange der deutschsprachigenDermatologie. Im Rahmen strategischer Planungsprozesse sollen Mitgliederstärker eingebunden werden.Methodik: Auf Basis eines empirischen Ansatzes (Fragebogenmethode) wurdeeine systematische Mitgliederbefragung, die Motive zur Mitgliedschaft, dasImage der Fachgesellschaft, die Nutzung vorhandener Angebote sowie Erwar-tungen an die künftige Profilbildung ermitteln sollte. Aspekte der Berufs- undGesundheitspolitik, der Fort- und Weiterbildung sowie der Wissenschaftsver-tretung und Forschungsförderung wurden gleichermaßen berücksichtigt.Ergebnisse: Insgesamt standen 931 verwertbare Fragebögen für die Auswer-tung zur Verfügung (Rücklaufquote 28,4 %). Es zeigten sich zahlreiche Einzeler-gebnisse, die in einen internen strategischen Dialog eingegangen sind. DieDDG wird in den wichtigen Bereichen der Wissenschaftsvertretung und For-schungsförderung als engagiert und schlagkräftig wahrgenommen. Darüberhinaus bestehen große Erwartungen an künftige berufs- und gesundheitspoli-tische Aktivitäten. Bedürfnisse und Anforderungen differieren zwischen wis-senschaftlich aktiven und weniger aktiven Mitgliedern.Schlussfolgerungen: Eine Fachgesellschaft bewegt sich fortwährend in einemSpannungsfeld unterschiedlicher Interessenlagen. Die Mitgliederanforderun-gen variieren abhängig von persönlichem und beruflichem Hintergrund. Wis-senschaftlich nicht-aktive Mitglieder müssen stärker in die Ausrichtung derFachgesellschaft miteinbezogen werden. Gleichzeitig sollte eine inhaltliche Ab-stimmung mit den Berufsverbänden erfolgen. Beides erfordert eine bessereVernetzung innerhalb und außerhalb der Fachgesellschaft und Herausarbei-tung der vorrangigen Zielsetzungen gegenüber allen Interessenpartnern.

SummaryBackground: The German Society of Dermatology is a scientific medical societythat represents the interests of German-speaking dermatology. One recom-mendation of a strategic planning mission was to increase the involvement ofsociety members should be increased. Methods: Based on an empirical approach (questionnaire survey) a systematicmember inquiry was performed which focused on the motives for member-ship, the image of the society, the use of provided services, and expectationsand needs. Items regarding profession and health politics, continuous educationand specialist training, and scientific representation and research promotionwere considered in equal measure.

Aufgaben und Handlungsfelder wissenschaftlichermedizinischer Fachgesellschaften: Die DeutscheDermatologische Gesellschaft aus Sicht ihrerMitglieder

The role and duties of scientific medical societies: The German Societyof Dermatology from the member’s perspective

Peter Hensen1, Rudolf Stadler2, Thomas A. Luger1

(1) Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Münster(2) Hautklinik, Johannes Wesling Klinikum Minden

JDDG; 2010 • 8:20–31 Eingereicht: 19.5.2009 | Angenommen: 25.5.2009

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Die dermatologische Fachgesellschaft aus Mitgliedersicht Originalarbeit 21

© The Authors • Journal compilation © Blackwell Verlag GmbH, Berlin • JDDG • 1610-0379/2010/0801 JDDG | 1˙2010 (Band 8)

EinführungFachgesellschaften sind Zusammen-schlüsse von wissenschaftlich aktivenoder interessierten Personen in einemFachgebiet, einer Disziplin oder einemwissenschaftlichen Teilbereich. In der Regel sind sie Körperschaften in derRechtsform eines eingetragenen Vereinsmit festgeschriebener Satzung und haben einen gewählten Vorstand, der die Fachge-sellschaft nach innen und außen vertritt.Unter dem Dach der Arbeitsgemein-schaft der Wissenschaftlichen Medizini-schen Fachgesellschaften (AWMF) sindderzeit 154 wissenschaftliche Fachgesell-schaften aus allen Bereichen der Medi-zin zusammengeschlossen (Stand Mai2009) [1].Fachgesellschaften in der Medizin sindauf vielfältige Weise in die Gestaltungdes Gesundheitswesens, der Gesund-heitsversorgung und der Gesundheits-forschung eingebunden. Die Aufgaben-felder sind breit gefächert. Sie liegen imWesentlichen im Bereich der Wissen-schaftsvertretung und Forschungsförde-rung, der Fort- und Weiterbildung sowieder Berufs- und Gesundheitspolitik. Inder Verantwortung der Fachgesellschaf-ten liegt unter anderem die Festlegungvon medizinischen Standards, z. B. Me-thodenstandards, Verfahrensstandardsoder Qualitätssicherungsstandards [2].Seit 1995 produzieren die Fachgesell-schaften unter Moderation der AWMFfachspezifische Leitlinien [3, 4] und haben eine Reihe von Gelegenheiten,sich in die verschiedenen Prozesse dermedizinischen Qualitätssicherung aufinternationaler und nationaler Ebeneeinzubringen [5]. Darüber hinaus leistensie auf vielfältige Weise unabhängige

Forschungsförderung auf dem Gebietder biomedizinischen Grundlagenfor-schung, der klinischen Forschung sowieder Versorgungsforschung, sei es durchAnschubfinanzierungen, Vollförderun-gen oder einzelne Forschungsaufträge.Im Rahmen der Versorgungsforschungin Deutschland bieten Fachgesellschaf-ten beispielsweise einen einzigartigenZugang zu Quellen für Versorgungsda-ten [6]. Hinsichtlich ihrer Aufgaben und Handlungsfelder sind sie jedochgrundsätzlich abzugrenzen von ärztli-chen Verbänden mit berufspolitischerZielsetzung (z. B. Marburger Bund,Hartmannbund etc.) und ärztlichen Ver-bänden mit berufspolitischen Interessen-vertretung für bestimmte medizinischeFachrichtungen (z. B. Berufsverband derDeutschen Dermatologen, DeutscherHausärzteverband etc.). Die fachgesellschaftliche Vertretung derdeutschsprachigen Dermatologie ist dieDeutsche Dermatologische Gesellschafte.V. (DDG) [7]. Zweck und Ziele derDDG sind laut Satzung die Förderungder wissenschaftlichen und praktischenDermatologie, Venerologie und Allergo-logie und ihrer zahlreichen Spezialge-biete. Eine enge gesundheits- und beruf-spolitische Zusammenarbeit besteht mitdem Berufsverband der Deutschen Der-matologen (BVDD).Das deutsche Wissenschaftssystem befin-det sich ähnlich dem Gesundheitssystemin einem tief greifenden strukturellenWandel zu mehr Eigenverantwortlich-keit, Wirtschaftlichkeit und Verwettbe-werblichung. Im Umfeld nationaler undinternationaler Reformprozesse müssensich auch wissenschaftliche Fachgesell-schaften veränderten Rahmenbedingun-

gen stellen. Dazu gehört, dass Aufgabenund Handlungsfelder genauso wieStrukturen, Prozesse und Ergebnisse un-ter Gesichtspunkten einer modernenOrganisationsführung betrachtet undgestaltet werden müssen. Dies schließtPlanung und Zieldefinitionen auf derstrategischen genauso wie Qualitäts-,Prozess- und Kundenorientierung aufder operativen Managementebene ein. Um die Nutzerperspektive stärker inEntscheidungsprozesse mit einbeziehenzu können und um grundsätzliche Aus-sagen und Haltungen aus Mitglieder-sicht ermitteln zu können, wurde eineMitgliederbefragung durchgeführt.

Material und MethodenAuf Basis eines empirischen Ansatzeswurde eine systematische Mitgliederbe-fragung (schriftliche Fragebogenme-thode) durchgeführt. Dazu sollte im Ein-zelnen ermittelt werden, welche Motivezur Mitgliedschaft bestehen, welchesImage die Fachgesellschaft aus Sicht derMitglieder hat, ob und in welchem Um-fang die Einrichtungen und Angebote derFachgesellschaft genutzt werden sowieletztendlich, welche Erwartungen jetztund in Zukunft an die Aufgaben undHandlungsfelder der Fachgesellschaft ge-stellt werden. Dabei wurden gleicher-maßen Aspekte der Berufs- und Gesund-heitspolitik, der Fort- und Weiterbildungsowie die Wissenschaftsvertretung und Forschungsförderung berücksichtigt.Darüber hinaus sollte auch untersuchtwerden, inwieweit die DDG einerseits alsberufsständische und fachärztliche Inter-essenvertretung, andererseits überhauptals wissenschaftliche Fachgesellschaft vonihren Mitgliedern wahrgenommen wird.

Results: In total, 931 usable questionnaires were available with a response rateof 28.4 %. Various single results could be integrated in a subsequent strategicdialogue. The German Society of Dermatology is regarded as active and power-ful in scientific issues and promotion of research. However, numerous expecta-tions have been expressed to strengthen future activities in profession andhealth care related issues. Needs and demands differ if members are scientifi-cally active or rather not.Conclusions: A scientific society in general acts in a permanent area of conflictand has to deal with multiple positions and interests. Thereby members’ needsand demands may vary dependent on individual and professional back-grounds. Members who are not scientifically active should be more integratedin the society while at the same time the society’s aims should be coordinatedwith that of the Berufsverband (organization of practicing dermatologists).Better networking is required both within the society and with outside groups.In addition, the primary aims and objectives of the society should be madeeven clearer to all interested parties.

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22 Originalarbeit Die dermatologische Fachgesellschaft aus Mitgliedersicht

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Die Befragung richtete sich an alle or-dentlichen und außerordentlichen Mit-glieder der DDG inklusive der geführtenRuheständler. Lediglich Ehrenmitgliederwurden ausgespart, da diese nicht aktivin die Belange und Geschehnisse derFachgesellschaft eingebunden sind. DieMethodik entspricht daher insgesamt einer Vollerhebung. Dieser Zielgruppe(n = 3 277) wurde im September 2008postalisch ein standardisierter Fragebo-gen mit Freiumschlag für die kostenloseRücksendung zugesandt. Die Angabepersonenbezogener Daten erfolgte auffreiwilliger Basis. Datenspeicherung undDatenverarbeitung wurden vollständiganonym vorgenommen.Für die Mitgliederbefragung wurde ein eigener, fachgesellschaftsspezifischer Fragebogen in Abstimmung mit demVorstand entwickelt. Dieser wurde imRahmen einer Pre-Test-Phase mit meh-reren Mitgliedern auf Verständlichkeitund Eindeutigkeit geprüft und ange-passt. Zur Messung der persönlichenEinstellungen und Erwartungen wurdeeine Likert-Skala mit einer geraden Zahlan Antwortmöglichkeiten entworfen(Rating-Verfahren). Die dazugehörigenItems werden als strikt positive oder ne-gative Aussagen formuliert. Die Skalawurde in vier Antwortstufen gegliedert(4er-Skala): „trifft zu“, „trifft eher zu“,„trifft weniger zu“, „trifft nicht zu“. Die einzelnen Items des Fragebogens bezogen sich auf die übergeordneten Ka-tegorien „Motive“ (9 Items), „Image“(13 Items), „Nutzungsverhalten“ (7 Items)und „Erwartungen“ (10 Items).Zusätzlich zu dieser quantitativen Befra-gung wurden den Mitgliedern zwei offene (qualitative) Freitextfragen zur Er-wartungshaltung und zukünftigen Aus-richtung gestellt: „In Zukunft soll sichdie DDG stärker als bisher um andereDinge kümmern, und zwar …“ und„Wie glauben Sie, könnten wir als DDGunser Profil als wissenschaftliche medizi-nische Fachgesellschaft stärken?“. Absch-ließend konnten im Fragebogen freiwil-lige Angaben zur Person gemacht werden(Geschlecht, Alter, Arbeitsplatz, PLZ,Facharztstatus, Dauer der Mitglied-schaft, Grad an Leitungsverantwortung,wissenschaftliche Tätigkeit, Engagementin Gremien und Teilnahme an Fortbil-dungen/Tagungen).Die deskriptive Statistik wurde mit demgängigen MS-Office-Paket und SPSS15.0 für Windows (SPSS Inc., 2006)

durchgeführt. Für jedes Item wurdenAntworthäufigkeiten und Mittelwertegemessen. Zusätzlich zur Gesamtdaten-auswertung wurde ein Gruppenvergleichdurchgeführt. Die Mitglieder wurden indie Gruppen „wissenschaftlich tätig“(Gruppe W) und „nicht wissenschaftlichtätig“ (Gruppe Nicht-W) aufgeteilt. DieGruppe W beinhaltete alle Mitglieder,die bei der Abfrage „WissenschaftlicheTätigkeit“ als Antwort „gelegentlich“und „regelmäßig“ angeben haben. DieGruppe Nicht-W beinhaltete die Mit-glieder, die ihrer Selbsteinschätzungnach „nicht“ bzw. „kaum“ wissenschaft-lich tätig sind. Die statistischen Tests zuden Unterschieden zwischen den Grup-pen beruhen für die Häufigkeiten aufdem Chi-Square-Test und für die Mittel-werte auf dem t-Test für unabhängigeStichproben. Als Signifikanzniveau wurdep < 0,01 gewählt.

ErgebnisseNach Abschluss der Datensammlungstanden 931 verwertbare Fragebögen fürdie Auswertung zur Verfügung, entspre-chend einer durchschnittlichen minima-len Rücklaufquote [8] von 28,4 %. Aufgeteilt in die beiden Gruppen (W: wissenschaftlich tätig; Nicht-W:nicht-wissenschaftlich tätig) konnten435 Fragebögen der W-Gruppe (relativeRücklaufquote 46,7 %) und 482 Frage-bögen der Nicht-W-Gruppe (relativeRücklaufquote 51,8 %) ausgewertet wer-den. 10 Fragebögen wurden aufgrund einer zu geringen Ausfüllquote (< 10 %)von der Untersuchung ausgeschlossen(„drop outs“). Die Verteilung auf die bei-den Gruppen ist ausgewogen, so dass dieErgebnisse insgesamt auch vergleichen-den Betrachtungen zugänglich sind. DieAltersverteilung erscheint in allen Grup-pen normalverteilt mit einem anteiligenÜberwiegen der Altersgruppe 40–49Jahre (Gesamtdatensatz: < 30: 1,1 %,30–39: 21,7 %, 40–49: 43,3 %, 50–59:20,4 %, 60–69: 9,7 %, 70 und > 70: 2,9 %, keine Angabe: 1,0 %). Das Geschlechterverhältnis präsentiert sichleicht schief mit Überwiegen des männli-chen Geschlechts vor allem in derGruppe der wissenschaftlich aktiven Mit-glieder (Gesamtdatensatz: w: 40,3 %, m: 57,1 %, keine Angabe: 2,6 %; W-Gruppe: w: 31,0 %, m: 66,7 %, keineAngaben 2,3 %; Nicht-W-Gruppe: w: 49,0 %, m: 49,6 %, keine Angabe:1,5 %). Uneinheitlich ist das berufliche

Tätigkeitsfeld der befragten Mitgliederverteilt. Mehr als die Hälfte der Mitglie-der (59,6 %) sind in einer niedergelasse-nen Praxis (Vertragsarztsitz) tätig; ca. einDrittel (31,3 %) arbeitet im Kranken-haus (Uniklinik und Krankenhaus) undnur ein geringer Anteil (4,8 %) ist ansonstigen Arbeitsstellen beschäftigt (z. B.Pharmaindustrie). Erwartungsgemäß istein großer Teil der wissenschaftlich Täti-gen an Unikliniken beschäftigt, jedochauch zu einem Drittel (37,7 %) in Pra-xen bzw. Vertragsarztsitzen. Darüberhinaus geben mehr als drei Viertel (Ge-samtdatensatz: 83,7 %) der Befragtenan, bereits mehrere Jahre bis Jahrzehnte(> 5 Jahre) Mitglied der Fachgesellschaftzu sein.

HäufigkeitenanalyseDie Analyse der Häufigkeiten von Nen-nungen der verschiedenen Antwortstu-fen pro Item liefert ein differenziertesBild über die Einschätzung der Befrag-ten. Um binäre Antworttendenzen er-mitteln zu können, d. h. Aussagen darü-ber zu erhalten, ob eine grundsätzlichzustimmende oder ablehnende Einschät-zung vorliegt, wurden die Items auf Nominalskalenniveau transformiert (Tabelle 1). Die Antwortenstufen „trifftzu“ und „trifft eher zu“ wurden als „zu-treffend“, die Antwortstufen „trifft weni-ger zu “ und „trifft nicht zu“ als „nichtzutreffend“ zusammengefasst. Für dieInterpretation der Daten wurde folgen-der Analyserahmen gewählt: „zutref-fende“ Antworten mit einem Prozentan-teil von > 80 % zeigen „höchsteZustimmung“, „nicht zutreffende“ Ant-worten mit einem Prozentanteil > 80 %dagegen „höchste Ablehnung“. Gleicher-maßen können „Zustimmung“ oder„Ablehnung“ bei Überschreiten der je-weiligen 60 %-Grenze für jedes Item er-mittelt werden. Bereiche < 60 % könnenals Indifferenzbereich angesehen werden.Items mit höchster Zustimmung (> 80 %)waren Item 1.3 (Möglichkeit der fachli-chen Weiterbildung), Item 1.8 (laufendeInformation über fachliche Entwicklun-gen), Item 2.2 (Engagement der DDGfür hohe fachliche und medizinischeStandards), Item 2.3 (Einsatz für Absi-cherung der Fachgrenzen), Item 2.6 (in-ternationale Entwicklungen im Blick),Item 2.7 (gute Plattform für fachlichenDialog), Item 2.8 (gut gefächertes Fort-bildungsangebot), Item 2.10 (fördertWissenschaft und Forschung), Item 2.11

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Tabelle 1: Häufigkeitenanalyse.

GESAMT Nicht-Wb Wb CHI2-Test

Variablea n (%) n (%) n (%) P-Wertc

Teilnehmer 931 (100) 482 (51,8) 435 (46,7)

Ich bin Mitglied der DDG weil …

1.1 M_Engag … ich mich über meine Organisation hinaus fachpolitisch engagieren möchte

zutreffend 284 (30,5) 110 (22,8) 171 (39,3) <0,0001

nicht zutreffend 613 (65,8) 356 (73,9) 250 (57,5)

1.2 M_GuteVertret … ich glaube, dass die DDG eine gute Vertretung in Europa ist

zutreffend 717 (77,9) 361 (74,9) 347 (79,8) 0,004

nicht zutreffend 196 (21,1) 110 (22,8) 83 (19,1)

1.3 M_FachlWeiterb … ich so die Möglichkeit habe, mich fachlich weiterzubilden

zutreffend 845 (90,8) 451 (93,6) 384 (88,3) <0,0001

nicht zutreffend 70 (7,5) 24 (5,0) 45 (10,3)

1.4 M_WissenschDerma … ich die wissenschaftliche Dermatologie unterstützen möchte

zutreffend 682 (73,3) 324 (67,2) 349 (80,2) <0,0001

nicht zutreffend 227 (24,4) 147 (30,5) 78 (17,9)

1.5 M_AustauschKoll … ich so in Austausch mit Kolleg(inn)en in anderen Einrichtungen treten kann

zutreffend 546 (58,6) 259 (53,7) 283 (65,1) <0,0001

nicht zutreffend 360 (38,7) 212 (44,0) 143 (32,9)

1.6 M_BezugJDDG … ich Interesse am Bezug der Fachzeitschrift JDDG habe

zutreffend 742 (79,7) 396 (82,2) 337 (77,5) <0,0001

nicht zutreffend 173 (18,6) 81 (16,8) 91 (20,9)

1.7 M_BeruflKarr … es meiner beruflichen Karriere dient

zutreffend 261 (28,0) 118 (24,5) 139 (32,0) <0,0001

nicht zutreffend 642 (69,0) 352 (73,0) 285 (65,5)

1.8 M_FachlEntwickl … ich so auf dem Laufenden über fachliche Entwicklungen bleibe

zutreffend 844 (90,7) 453 (94,0) 380 (87,4) <0,0001

nicht zutreffend 77 (8,3) 26 (5,4) 50 (11,5)

1.9 M_MitgliedschGeraten … weil Kolleg(inn)en und/oder Bekannte mir zur Mitgliedschaft geraten haben

zutreffend 191 (20,5) 95 (19,7) 95 (21,8) <0,0001

nicht zutreffend 712 (76,5) 376 (78,0) 327 (75,2)

Forsetzung

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Tabelle 1: Forsetzung.

GESAMT Nicht-Wb Wb CHI2-Test

Variablea n (%) n (%) n (%) P-Wertc

Ich nehme die DDG als eine Fachgesellschaft wahr, die …

2.1 I_EuropStark … sich für die Dermatologie im europäischen Raum stark macht

zutreffend 703 (75,5) 370 (76,8) 325 (74,7) 0,009

nicht zutreffend 210 (22,6) 102 (21,2) 104 (23,9)

2.2 I_MedStandards … sich für hohe fachliche und medizinische Standards engagiert

zutreffend 879 (94,4) 460 (95,4) 406 (93,3) 0,590

nicht zutreffend 45 (4,8) 18 (3,7) 26 (6,0)

2.3 I_AbsichWBO … sich für die Absicherung der Fachgrenzen in der Weiterbildungsordnung stark macht

zutreffend 784 (84,2) 414 (85,9) 359 (82,5) 0,113

nicht zutreffend 130 (14,0) 57 (11,8) 71 (16,3)

2.4 I_VertrKH … sich für die Interessen der Mitarbeiter/innen in den Krankenhäusern einsetzt

zutreffend 376 (40,4) 182 (37,8) 187 (43,0) 0,010

nicht zutreffend 518 (55,6) 274 (56,8) 239 (54,9)

2.5 I_VertrNied … sich für die Interessen der niedergelassenen Fachärzte/innen einsetzt

zutreffend 392 (42,1) 189 (39,2) 196 (45,1) 0,020

nicht zutreffend 508 (54,6) 281 (58,3) 222 (51,0)

2.6 I_InternEntw … regelmäßig internationale Entwicklungen im Blick hat

zutreffend 763 (82,0) 397 (82,4) 356 (81,8) <0,0001

nicht zutreffend 145 (15,6) 70 (14,5) 74 (17,0)

2.7 I_FachlDialog … eine gute Plattform für den fachlichen Dialog ist

zutreffend 791 (85,0) 414 (85,9) 366 (84,1) 0,002

nicht zutreffend 123 (13,2) 57 (11,8) 65 (14,9)

2.8 I_FortbAngeb … ein gut gefächertes Fortbildungsangebot anbietet

zutreffend 819 (88,0) 427 (88,6) 382 (87,8) 0,003

nicht zutreffend 95 (10,2) 44 (9,1) 49 (11,3)

2.9 I_GesPolDissk … sich schlagkräftig in die gesundheitspolitische Diskussion einbringt

zutreffend 388 (41,7) 184 (38,2) 201 (46,2) <0,0001

nicht zutreffend 517 (55,5) 284 (58,9) 226 (52,0)

2.10 I_FördWissForsch … Wissenschaft und Forschung fördert

zutreffend 795 (85,4) 418 (86,7) 366 (84,1) 0,003

nicht zutreffend 116 (12,5) 51 (10,6) 64 (14,7)

2.11 I_GutOrga … gut organisiert ist

zutreffend 746 (80,1) 387 (80,3) 349 (80,2) <0,0001

nicht zutreffend 160 (17,2) 79 (16,4) 80 (18,4)

Forsetzung

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Tabelle 1: Forsetzung.

GESAMT Nicht-Wb Wb CHI2-Test

Variablea n (%) n (%) n (%) P-Wertc

2.12 I_TeilnAngeb … ein Angebot der aktiven Teilnahme in Arbeitsgemeinschaften und -kreisen anbietet

zutreffend 693 (74,4) 347 (72,0) 335 (77,0) 0,002

nicht zutreffend 218 (23,4) 121 (25,1) 96 (22,1)

2.13 I_VisionZuk … eine Vision von der Zukunft des Fachs hat

zutreffend 650 (69,8) 344 (71,4) 298 (68,5) 0,003

nicht zutreffend 256 (27,5) 120 (24,9) 132 (30,3)

Von den verschiedenen Leistungen, die die DDG anbietet, nutze ich vor allem:

3.1 N_JDDG … die Zeitschrift JDDG

zutreffend 843 (90,5) 437 (90,7) 395 (90,8) <0,0001

nicht zutreffend 80 (8,6) 44 (9,1) 35 (8,0)

3.2 N_Homepage … die Fachinformationen auf www.derma.de

zutreffend 347 (37,3) 162 (33,6) 179 (41,1) <0,0001

nicht zutreffend 558 (59,9) 308 (63,9) 245 (56,3)

3.3 N_OnlineServ … den Mitglieder-Online-Service auf www.derma.de

zutreffend 210 (22,6) 101 (21,0) 105 (24,1) 0,006

nicht zutreffend 685 (73,6) 361 (74,9) 317 (72,9)

3.4 N_VergTeilnTag … die vergünstigte Teilnahme an Tagungen der DDG

zutreffend 688 (73,9) 340 (70,5) 336 (77,2) 0,166

nicht zutreffend 225 (24,2) 131 (27,2) 92 (21,1)

3.5 N_AktTeilnGrem … die aktive Teilnahme an Gremien der Fachgesellschaft

zutreffend 188 (20,2) 54 (11,2) 128 (29,4) <0,0001

nicht zutreffend 719 (77,2) 417 (86,3) 298 (68,5)

3.6 N_AktMitglAG … die aktive Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisen

zutreffend 244 (26,2) 56 (11,6) 182 (41,8) <0,0001

nicht zutreffend 666 (71,5) 415 (86,1) 246 (56,6)

3.7 N_ServGesch … den Service der Geschäftsstelle

zutreffend 172 (18,5) 86 (17,8) 81 (18,6) <0,0001

nicht zutreffend 735 (78,9) 384 (79,7) 345 (79,3)

Forsetzung

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26 Originalarbeit Die dermatologische Fachgesellschaft aus Mitgliedersicht

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Tabelle 1: Forsetzung.

GESAMT Nicht-Wb Wb CHI2-Test

Variablea n (%) n (%) n (%) P-Wertc

In Zukunft soll sich die DDG stärker als bisher …

4.1 E_GesPol … gesundheitspolitischen Themen widmen

zutreffend 760 (81,6) 385 (79,9) 365 (83,9) 0,071

nicht zutreffend 142 (15,3) 80 (16,6) 60 (13,8)

4.2 E_Leitlinien … mit der Entwicklung von Leitlinien und deren Implementierung beschäftigen

zutreffend 746 (80,1) 381 (79,0) 357 (82,1) <0,0001

nicht zutreffend 165 (17,7) 87 (18,0) 75 (17,2)

4.3 E_WissenschVern … mit der wissenschaftlichen Vernetzung innerhalb der Dermatologie befassen

zutreffend 685 (73,6) 338 (70,1) 341 (78,4) <0,0001

nicht zutreffend 214 (23,0) 128 (26,6) 82 (18,9)

4.4 E_BeratAngeb … der Schaffung von Beratungsangeboten zur Forschungsförderung zuwenden

zutreffend 490 (52,6) 222 (46,1) 263 (60,5) <0,0001

nicht zutreffend 397 (42,6) 237 (49,2) 156 (35,9)

4.5 E_FördWBO … dem Thema Weiterbildung und Zusatzweiterbildungen für Dermatologen zuwenden

zutreffend 803 (86,3) 411 (85,3) 383 (88,0) <0,0001

nicht zutreffend 102 (11,0) 56 (11,6) 44 (10,1)

4.6 E_Elearning … an E-Learning-Angeboten für die fachärztliche Fortbildung beteiligen

zutreffend 616 (66,2) 327 (67,8) 284 (65,3) <0,0001

nicht zutreffend 287 (30,8) 141 (29,3) 141 (32,4)

4.7 E_FBLandsch … einer Neustrukturierung der Fortbildungslandschaft innerhalb der DDG widmen

zutreffend 536 (57,6) 258 (53,5) 272 (62,5) 0,002

nicht zutreffend 354 (38,0) 202 (41,9) 147 (33,8)

4.8 E_QualFühr … um die Qualifizierung von Führungskräften kümmern

zutreffend 515 (55,3) 227 (47,1) 283 (65,1) <0,0001

nicht zutreffend 371 (39,8) 233 (48,3) 134 (30,8)

4.9 E_InternEngag … international in Gremien, Verbänden und Gesellschaften engagieren

zutreffend 654 (70,2) 30,7 (63,7) 339 (77,9) <0,0001

nicht zutreffend 137 (28,4) 72 (16,6) 72 (16,6)

aTransformierte Daten; bW = wissenschaftlich aktive Mitglieder, Nicht-W = wissenschaftlich nicht aktive Mitglieder; cp: Test auf zweiseitige Signifikanz.

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(DDG ist gut organisiert), Item 3.1(Nutzung des wissenschaftlichenFachjournals JDDG), Item 4.1 (soll sichstärker gesundheitspolitischen Themenwidmen), Item 4.2 (soll sich mit Leitli-nien und deren Implementierung beschäftigen) sowie Item 4.5 (soll Wei-terbildung und Zusatzbezeichnungenthematisieren). Ablehnende Einschät-zungen > 80 % traten in der Befragungnicht auf. Jedoch waren bei einigenItems tendenziell ablehnende Haltungensichtbar (> 60 %): Item 1.1 (Mitglied-schaft aufgrund fachpolitischen Engage-mentinteresses), Item 1.7 (Nutzen fürberufliche Karriere), Item 1.9 (Mitglied,weil zur Mitgliedschaft geraten wurde),Item 3.5 (Nutzung der Mitarbeit in Gre-mien der DDG), Item 3.6 (Nutzung derMitarbeit in Arbeitsgemeinschaften undArbeitskreisen) sowie Item 3.7 (Nutzungdes Services der Geschäftsstelle). DieGruppenvergleiche (W-Gruppe undNicht-W-Gruppe) zeigen bei den zahl-reichen Items signifikante Ungleichver-teilungen (Tabelle 1).

MittelwertvergleicheDie Antworten jedes Items wurden mitnatürlichen Zahlen kodiert: 1 = „trifftzu“; 2 = „trifft eher zu“; 3 = „trifft weni-ger zu“; 4 = „trifft nicht zu“. Unter derAnnahme gleicher Skalenabstände wur-den arithmetische Mittelwerte errechnet(1: „trifft zu“ bis 4: „trifft nicht zu“).Ebenfalls unter der Annahme gleichver-

teilter Stichprobendaten wurden mitHilfe des t-Tests Mittelwertvergleichedurchgeführt, um Unterschiede im Ant-wortverhalten statistisch beurteilen zukönnen. Items mit einem Mittelwert< 1,5 wurden hierbei als „höchste Zu-stimmung“, Items mit einem Mittelwert> 3,5 als „höchste Ablehnung“ gewertet.Als „Zustimmung“ wurden Items mit ei-nem Mittelwert < 2,0, als „Ablehnung“Items mit einem Mittelwert > 3 gewer-tet. Der Bereich zwischen 2 und 3 galtwiederum als Indifferenzbereich. Itemsmit höchster Zustimmung (< 1,5) warenItems 1.3 (Möglichkeit der fachlichenWeiterbildung), Item 1.8 (laufende In-formation über fachliche Entwicklun-gen), Item 2.2 (Engagement der DDGfür hohe fachliche und medizinischeStandards) sowie Item 3.1 (Nutzung deswissenschaftlichen Fachjournals JDDG).Mittelwerte > 3,5 traten in der Befra-gung nicht auf. Jedoch waren bei einigenItems ablehnende Tendenzen sichtbar(> 3): Item 1.9 (Mitglied, weil zur Mit-gliedschaft geraten wurde), Item 3.5(Nutzung der Mitarbeit in Gremien derDDG), Item 3.6 (Nutzung der Mitarbeitin Arbeitsgemeinschaften und Arbeits-kreisen), Item 3.7 (Nutzung des Servicesder Geschäftsstelle). Insgesamt zeigen die Mittelwerte im Ver-gleich der beiden Gruppen (W undNicht-W) ein relativ gleichartiges Ant-wortverhalten (Abbildung 1–4). Unter-schiede mit höheren Bewertungen aus

der Gruppe der wissenschaftlich Tätigensind bei folgenden Items nachweisbar(p < 0,01): Item 1.1 (Möglichkeit desfachpolitischen Engagements), Item 1.4(Unterstützung der wissenschaftlichenDermatologie), Item 1.5 (Möglichkeitdes fachkollegialen Austauschs), Item 1.7(Nutzen für berufliche Karriere), Item1,8 (laufende Information über fachlicheEntwicklungen), Item 3.2 (Nutzung derFachinformationen auf der Homepage),Item 3.5 (aktive Teilnahme in Gremiender DDG), Item 3.6 (aktive Mitglied-schaft in Arbeitsgemeinschaften und Ar-beitskreisen), Item 4.3 (Förderung derwissenschaftlichen Vernetzung innerhalbder Dermatologie), Item 4.4 (Schaffungvon Beratungsangeboten zur For-schungsförderung), Item 4.8 (Förderungder Qualifizierung von Führungskräf-ten) und Item 4.9 (Engagement in inter-nationalen Gremien, Verbänden undGesellschaften). Im Gegensatz dazuwurde von der Gruppe der nicht-wissen-schaftlich Tätigen folgendes Items höherbewertet (p < 0,01): Item 1.3 (Möglich-keit der fachlichen Weiterbildung).

Qualitative DatenDie Auswertung der offenen Freitextfra-gen erfolgte in methodischer Anlehnungan die qualitative Inhaltsanalyse [9]. Beidieser Analyseform dient die Deskrip-tion des Gegenstandsbereiches aus derSicht des Subjektes und seinen Intentio-nen als Ausgangspunkt. Hierzu wurde

Abbildung 1: Mittelwerte und Mittelwertvergleiche: Kategorie Motive.

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eine Kategorisierung vorgenommen (Berufsbild und Gesundheitspolitik, Internationalisierung, Aus-, Fort- undWeiterbildung, Forschung und Wissen-schaft, Organisation und Service). Zuden Erwartungen äußerten sich insge-samt 137 Teilnehmer der Befragung. Ausden Antworttexten konnten 168 Einze-laspekte extrahiert werden. Aussagen zurzukünftigen Profilbildung äußerten 199Teilnehmer. Aus diesen Antworttextenwurden insgesamt 283 Einzelaspekte iso-liert (Tabelle 2). Die Häufigkeiten der

Einzelaspekte (Nennungen) geben Hinweise auf die subjektive Bedeutungder kategorialen Dimension für den Teilnehmer. Hinsichtlich der Erwartun-gen an die Fachgesellschaft dominierenAussagen und Wünsche zur Berufs- undGesundheitspolitik sowie zur Aus-, Fort- und Weiterbildung. Hinsichtlichden Möglichkeiten und Inhalten einerzukünftigen Profilbildung überwiegenvor allem Aussagen zur Organisationund Service der Fachgesellschaft. Erwar-tungen, Wünsche und Aussagen zur

Internationalisierung der Fachgesell-schaft waren nur vereinzelt vertreten.Quantitative Bedeutung im Rahmen derqualitativen Inhaltsanalyse erlangen vorallem folgende Themenfelder: mehr undintensivere Öffentlichkeitsarbeit, mehrund intensivere Mitgliederinformatio-nen, Struktur und Inhalt deswissenschaftlichen Fachjournals JDDG, Verbesserung der Zusammenarbeit mitBVDD, Verbesserung der Zusammenar-beit von Klinik und Praxis, Bemühungenzur Abgrenzung des Fachs gegenüber

Abbildung 2: Mittelwerte und Mittelwertvergleiche: Kategorie Image.

Abbildung 3: Mittelwerte und Mittelwertvergleiche: Kategorie Nutzungsverhalten.

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anderen Disziplinen, Veränderung derbestehenden Fort- und Weiterbildungs-struktur, stärkeres gesundheitspolitischesEngagement, bessere Transparenz derDDG-Aktivitäten, Ausbau der Nach-wuchsförderung (klinisch und wissen-schaftlich) sowie Aufbau von Service-strukturen für Mitglieder.

DiskussionAuf Basis eines empirischen Befragungs-ansatzes wurden Aufgaben und Hand-lungsfelder der Deutschen Dermatologi-schen Gesellschaft analysiert. Das relativnormal verteilte Altersspektrum derStichprobendaten und die langjährigeMitgliedschaft der meisten Responden-ten tragen zur Validität der Angaben inder Rücklaufstichprobe bei. Zu den me-thodischen Limitationen ist zu sagen,

dass postalische Befragungen verschiede-nen Rücklauf beeinflussenden Variablenunterliegen [10]. Bei Untersuchungenohne Erinnerungsaktion liegen dieRücklaufquoten im Allgemeinen im Be-reich von 30 bis 40 % [11]. Darüber hin-aus ist bekannt, dass Befragungen vonÄrzten generell nur sehr niedrige Rück-laufquoten erwarten lassen, die zum Teilnur bei 20 % liegen [12–14]. Vor diesemHintergrund ist die in der vorliegendenStudie erzielte Stichprobengröße mit ei-ner Rücklaufquote von durchschnittlich28,4 % bei fehlenden Erinnerungsoptio-nen als akzeptabel und repräsentativ zuwerten.Insgesamt lassen sich die Ergebnissekaum auf einzelne wenige Kernaussagenreduzieren. Vielmehr ergeben sich vieleverschiedene erkenntnisleitende Feststel-

lungen zur gegenwärtigen Situation undzur zukünftigen Ausrichtung der Fachge-sellschaft. Aus der Häufigkeitenanalyseund den Mittelwertvergleichen lässt sichzusammenfassend aber hervorheben,dass die Fachgesellschaft in den wichti-gen Bereichen der Wissenschaftsvertre-tung und Forschungsförderung als enga-giert und schlagkräftig wahrgenommenwird. In Bezug auf die zahlreichen undals entsprechend bedeutsam erachtetenErwartungen hinsichtlich künftiger be-rufs- und gesundheitspolitischer Akti-vitäten wird der DDG ein entsprechendhohes Umsetzungspotenzial zugetraut,auch wenn ihre momentane Wirkung alsgering eingeschätzt wird. Der Blick aufdie qualitativen Ergebnisse untermauertdiese Einschätzung, da hier vor allemAspekte der Berufs- und Gesundheitspo-litik sowie der Aus-, Fort- und Weiterbil-dung von den Mitgliedern als subjektivbedeutsam und in vielen Punkten als ver-besserungswürdig angesprochen werden.Bei Betrachtung des tatsächlichen Nut-zungsverhaltens ist festzustellen, dass nurein relativ geringer Anteil der Mitgliedersich aktiv in die Fachgesellschaft ein-bringt bzw. sich in Gremien der Fachge-sellschaft oder wissenschaftlichen Ar-beitsgemeinschaften und Arbeitskreisenengagiert. Der Gruppenvergleich belegt,dass sich vor allem die wissenschaftlichtätigen Mitglieder aktiv am Leben derFachgesellschaft beteiligen. Bei den nicht-wissenschaftlich tätigen Mitgliedern steht

Abbildung 4: Mittelwerte und Mittelwertvergleiche: Kategorie Erwartungen.

Tabelle 2: Qualitative Daten: Anzahl der geäußerten Einzelaspekte zu denErwartungen und zur künftigen Profilbildung.

KategorieAnzahl (n) Einzelaspekte

Erwartungen Profilbildung

Berufsstand und Gesundheitspolitik 96 74

Internationalisierung 5 16

Aus-, Fort- und Weiterbildung 33 35

Forschung und Wissenschaft 15 37

Organisation und Service 19 121

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vorrangig der Aspekt der fachlichenFort- und Weiterbildung im Zentrumder Mitgliedschaft. Andererseits ist an-hand der Ergebnisse des Gruppenver-gleichs auch zu folgern, dass Arbeitsge-meinschaften und Arbeitskreise von Seiten der wissenschaftlich aktiven Mit-glieder unter anderem auch deshalbstärker genutzt werden, weil diese karrie-reförderliche Vorteile (z. B. Vernetzung,Bekanntschaft, Austausch) bieten. DieArbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisesind Orte des fachlichen und wissen-schaftlichen Dialogs und gleichermaßenfür wissenschaftlich aktive als auch fürwissenschaftlich weniger aktive Mitglie-der zugänglich. Sie dienen auch derFach- und Weiterbildung, erfordern abergegenüber der passiven Konsumptionvon Fort- und Weiterbildungsangeboteneinen wesentlich höheren Eigenanteil anEngagement und Präsenz. Die Ergeb-nisse geben insgesamt Hinweise darauf,dass zwischen wissenschaftlich aktivenund wissenschaftlich nicht-aktiven Mit-gliedern unterschiedliche Motive zurMitgliedschaft und Verhaltensweisen inder Nutzung von fachgesellschaftsinter-nen Angeboten bestehen. Es ist denkbar,dass ein eher geringeres wissenschaftli-ches Interesse und Engagement mit ei-nem höheren Dienstleistungsanspruchan die Fachgesellschaft gekoppelt ist, dersich wiederum vorrangig auf die eigenenberuflichen und fachlichen Belange fo-kussiert. Dabei wird die Fachgesellschafteher als Organisation zur berufsständi-schen und gesundheitspolitischenDurchsetzung ärztlicher Interessen undweniger als wissenschaftliche Organisa-tion gesehen, die Forschung und Wissen-schaft nach innen und außen vertritt bzw.fördert. Demgegenüber werden Aspekteder Forschungsförderung und wissen-schaftlichen Vernetzung vorrangig vonwissenschaftlich aktiven Mitgliedern an-gesprochen. Hier werden Aufgaben undHandlungsfelder der Fachgesellschafteher in der infrastrukturellen Organisa-tion und Schaffung forschungsfördern-der Strukturen und Angebote gesehen. Aufgrund der hohen Mitgliederzahl bzw.der breit gefächerten Mitgliederbasis ei-nerseits und der zahlreichen Ansprücheund formulierten Selbstverpflichtungenandererseits bewegt sich die Fachgesell-schaft fortwährend in einem Spannungs-feld, das durch unterschiedliche Interes-senlagen aufgeladen wird. Die zahlreichenEntscheidungs- und Handlungsprozesse,

vor denen die Fachgesellschaft jetzt undin Zukunft steht, erfordern in der Praxiseine Verdichtung von Informationslagen,die zwangsläufig zu Schwerpunktbildun-gen führt und niemals die Bedürfnisseund Anforderungen aller Mitglieder glei-chermaßen berücksichtigen kann. AlsGesamteindruck aus Mitgliederperspek-tive erscheint, dass die DDG bisher invielen Bereichen gut aufgestellt ist, dieAnforderungen und Empfehlungen andie zukünftige Ausrichtung jedoch starkvon persönlichen und beruflichen Hin-tergründen geprägt werden. Die Er-kenntnis des Vorhandenseins dieser Un-terschiede in der Betrachtungsweise sollbei zukünftigen Entwicklungen helfen,einseitige Stoßrichtungen im Gesamt-kontext unterschiedlicher Berufsperspek-tiven (z. B. niedergelassener Facharzt vs.Schwerpunktprofessor an Universitätskli-nik) differenzierter zu betrachten und an-zugehen. Daraus folgt, wissenschaftlichweniger aktive Mitglieder künftig stärkerin die wissenschaftliche Ausrichtung miteinzubeziehen und vermehrt an Entwick-lungen, Programmen und Entschei-dungsprozessen zu beteiligen. Anderer-seits muss eine bessere Abstimmung mitden Berufsverbänden erfolgen, um Ineffi-zienzen und ggf. gegenläufige Doppelak-tivitäten zu vermeiden. Beides lässt sichdurch eine bessere Vernetzung (z. B. neueInformations- und Kommunikations-strukturen) innerhalb der Fachgesell-schaft realisieren. Zum anderen gilt esaber auch, einer neue Außendarstellungund Herausarbeitung der eigentlichenund vorrangigen Zielsetzungen einer wis-senschaftlichen Fachgesellschaft gegenü-ber externen Interessenpartnern Auf-merksamkeit zu schenken.Die Ergebnisse der vorliegenden Unter-suchung sind Bestandteil eines strategi-schen Planungsprozesses und sind einge-flossen in einen fachgesellschaftsinternenstrategischen Dialog, aus dem verschie-dene strategische Zielsetzungen (Zeitho-rizont 5 Jahre) abgeleitet worden sind: 1.Förderung der professionellen Kommu-nikation: Etablierung des Instrumentsder Mitgliederbefragung als internes Dia-gnose- und Kommunikationsinstrument;Auf- und Ausbau der Öffentlichkeitsar-beit mit Schaffung von Public-Relation-Strukturen auf Geschäftsstellenebene; In-stitutionalisierung eines professionellenLobbying zur Durchsetzung berufspoliti-scher Ziele; 2. Bessere Kooperation undoffener Dialog mit Arbeitsgemeinschaf-

ten und Arbeitskreisen: Neue Formen derZusammenarbeit, z. B. in Form gemein-samer Sitzungen, Stipendien, Identifika-tion von künftigen Führungskräften derFachgesellschaft; 3. Neues, integrativesFortbildungskonzept: Starten einer E-Learning-Initiative, Erarbeitung einerneuen DDG-Kongress-Strategie, die sowohl die Standortwahl als auch die inhaltliche Ausrichtung und Gestaltungbeinhaltet; 4. Ausbau und Überarbeitungeines Sponsorenkonzepts: Schaffung vonStrukturen und Ansprechpartnern inner-halb der Fachgesellschaft für professionel-len Dialog mit der Industrie; 5. Qualifi-zierung von akademischen Ausbildern in der Dermatologie: Aufbau von qua-lifizierten Weiterbildungsstrukturen; Harmonisierung der Weiterbildung; Ab-bildung des gesamten Weiterbildungska-talogs durch stärkere Einbeziehung nie-dergelassener Dermatologen; Schaffungvon Hospitations- /Rotationsprogram-men; Dialog mit entsprechenden Arbeits-gemeinschaften; 6. Sicherung der deut-schen „Leadership“ in der europäischenDermatologie: Schaffung eines Struktur-konzepts zur Identifizierung der Schlüs-selorganisationen und Positionen inner-halb der europäischen Dermatologie,Positionierung zukünftiger „Leader“ ineuropäischen Gesellschaften; 7. Weiter-bildung internationaler Dermatologen inDeutschland: Überarbeitung des Weiter-bildungs-Log-Buches für internationaleDermatologen (BÄK/UEMS); 8. Kon-zepterarbeitung zur besseren Koopera-tion mit Selbsthilfegruppen; 9. Das wis-senschaftliche Journal JDDG stärkerinternational positionieren, inhaltlichund redaktionell überarbeiten und finan-ziell auf solider Basis halten.Abschließend ist festzuhalten, dass vorallem regelmäßig durchgeführte Mitglie-derbefragungen Möglichkeiten bieten,neue Impulse für eine lebendige und zu-kunftsorientierte Organisationsentwick-lung zu geben und dabei gleichzeitigauch den Erfolg umgesetzter Maßnah-men zu überprüfen. Nur wenn innerhalbder Fachgesellschaft Leitungsverantwort-liche und Mitglieder ständig in Bewe-gung bleiben und Ziele und Strategienmiteinander abgleichen, können dieAufgaben und Handlungsfelder passge-nau gestaltet werden.

DanksagungDer Vorstand der DDG und die Autorenbedanken sich ganz herzlich bei allen

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Mitgliedern der Fachgesellschaft, die sichan der Befragung beteiligt haben. Einganz besonderer Dank gilt Herrn Thomas A. Reiser für die Moderationdes internen Strategiedialogs sowie FrauAngelika Neuhaus-Röhreke und HerrnChristian Meß für die fachliche undpraktische Unterstützung bei der Durch-führung der Befragung. <<<

InteressenkonfliktKeiner.

KorrespondenzanschriftProf. Dr. med. Peter Hensen, M.A.Fachhochschule des Mittelstands (FHM)Ravensberger Straße 10gD-33602 BielefeldTel.: +49-521-96655-270Fax: +49-521-96655-11E-Mail: [email protected]

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9 Mayring P. Einführung in die qualita-tive Sozialforschung. Eine Anleitung zuqualitativem Denken, Weinheim, Beltz,2002.

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11 Blasius J, Reuband KH. Postalische Befragungen in der empirischen Sozial-forschung. Ausschöpfungsquoten undAntwortqualität. Planung und Analyse1996; 96(1): 35–41.

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14 Hensen P, Schiller M, Metze D, LugerT. Evaluating hospital service qualityfrom a physician viewpoint. Int JHealth Care Qual Assur 2008; 21(1):75–86.