audi geschäftsbericht 2014

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we create tomorrow Geschäftsbericht 2014

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„we create tomorrow“ – die Zukunft zu gestalten, ist für Audi seit jeher Unternehmensprinzip. Die Maxime ist, immer nach vorne zu gehen, weiterzudenken und konsequent zu handeln. Dafür steht der Audi Geschäftsbericht 2014. Im Magazinteil bekommen Sie unterhaltsame Einblicke in die Audi-Welt, der übersichtliche Finanzteil dokumentiert die wirtschaftliche Entwicklung des Audi-Konzerns im vergangenen Jahr.

TRANSCRIPT

  • we create tomorrow

    Geschftsbericht

    2014

  • We create tomorrow

    ist fr uns mehr

    als ein Statement.

    Es ist eine Haltung.

    Und unser Antrieb

    auf dem Weg in die

    automobile Zukunft.

    Die Zukunft zu gestalten, ist fr Audi seit jeher

    Unternehmensprinzip. Unsere Maxime ist,

    immer nach vorn zu gehen, weiterzudenken und

    konsequent zu handeln. Jede Herausforderung

    anzu nehmen und mit individuellen Lsungen

    Vorsprung durch Technik zu leben. Das bedeutet

    Fortschritt ebenso wie die Verantwortung, diese

    Themen nachhaltig voranzutreiben. Immer mit

    dem Ziel, unsere Kunden zu begeistern.

  • 01

    03

    02

    04

    20142 4 Spa auf Wei.

    Ihr Element ist das wilde Wei abseits der Pisten. Willkommen zum Aprs-Ski mit den Freeskiern Nadine Wallner und Bene Mayr ! >>>> 024 Die Fern-Seher.

    Prof. Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, und Innovationsexperte Prof. Ulrich Weinberg im Gesprch ber eine Zukunft, in der das Automobil ber sich hinauswachsen wird. >>>> 016

    Internet der Ringe.

    Wie wird es sein, wenn bald Maschinen, Materialien, ganze Fabriken untereinander und mit uns kommunizieren ? Eine Werk-fhrung durch die Industrie 4.0. >> 034

    Alles nach Plan.

    Ein augenzwinkernder TV-Spot. Eine Werbe-kampagne fr Gebrauchtwagen. Wir erzhlen die Geschichte weiter. >>>> 030

    we create

    progressoo

    Erleben Sie die Welt des Geschftsberichts auch interaktiv.Mehr Fotos, mehr Videos und mehr Informationen auf :

    www.audi.de/gb2014

  • 08

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    05

    Audi

    we create tomorrow

    Geschftsbericht

    2014

    weweecreateccreate

    innovation

    Effi zienz und Emotion.

    TDI, TFSI, e-tron, g-tron und h-tron Entwicklungs-vorstand Prof. Dr.-Ing. Ulrich Hackenberg disku-tiert die Antriebe der Zukunft mit einigen seiner Ingenieure. >> 066

    Die Wste bebt.

    Geheime Kommandosache: Das Presseshooting fr den neuen Audi Q7. Ein Livebericht direkt aus der kalifornischen Wste. >>>> 072

    Night Watch.

    Im Namen des Audi Laserlichts:Dieser Agententhriller fhrt uns direkt in die Zukunft. >>>> 052

    Bobby vs. Biela.

    Der Audi RS 7 piloted driving concepttritt gegen Rennlegende Frank Biela an. Ein Duell der Spitzenklasse. >>>> 062

    Ikone3 .

    Schn. Schnell. Sportlich. Hommage an eine Ikone in drei Generationen : der Audi TT. >>>> 044

    Dieses Symbol sollten Sie sich merken. Denn berall, wo Sie es entdecken, stehen Filme, Bildergalerien oder zustzliche Informationen bereit. Einfach dazu die Erkennungs-App layar herunterladen, Smartphone oder Tablet ber das Symbol halten und mit Augmented Reality in die multimediale Welt eintauchen.

  • 10

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    13

    wewecreateecreatee

    responsibility

    Faszination Beschaff ung.

    Wie wird eine Technologie beschaff t, die noch nicht existiert und noch in der Entwicklungsphase steckt? Wir werfen einen Blick hinter die Kulissender Beschaff ung. >>>> 100

    Raum fr Innovationen.

    Wie Audi die Rahmenbedingungen schaff t, damit Mitarbeiter trotz verschiedener Standorte, Sprachen und Zeitzonen gemeinsam Innovationen entwickeln knnen. >> 086

    Bee ahead.

    Die Audi Stiftung fr Umwelt frdert das HOBOS-4.0-Projekt, das ganz neu an die Bienen-Verhaltensforschung herangeht : Vorsprung durch Technik im Bienenstock. >>>> 094

    Big Data. Big Change. Big Opportunities.

    Axel Strotbek, Vorstand Finanz und Organisation der AUDI AG, und Prof. Viktor Mayer-Schnbergerber die digitale Revolution und wie sie die Mobilitt verndert. >>>> 080

    Ve r b r a u c h s - u n d E m i s s i o n s a n g a b e n a m E n d e d e s G e s c h f t s b e r i c h t s

  • 1418

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    Finanzen. Zusammengefasster Lagebericht des Audi Konzerns und der AUDI AG >>>> 141Audi Konzernabschluss >>>> 215

    Was ich will, wann ich will, wo ich will.

    Die neuen Audi Mobilittsangeboteverbinden individuelle Mobilitt mit groer Unabhngigkeit und ganz persnlichem Stil. >> 116

    Wilde Welten.

    Gigantische Wellen, die Ducati Monster 821und der Lamborghini Huracn LP 610-4.Pure Dynamik und Emotion, wenn sieaufeinandertreff en. >>>> 120

    24+1.

    Drei Audi Rennexperten schildern in 24 exklusiven Statements ihre wichtigsten Momente auf dem Weg zum 13. Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. >> 108

    Miami Twice.

    Zu Gast auf der Design Miami : der Audi prologue, der neue Design-star von Audi. Was ihn so einzigartig macht, verrt uns Audi Chefdesigner Marc Lichte. >> 134

    Blog n Roll.

    Prag. Amsterdam. Mailand. Wir haben drei bekannte Reise-bloggerinnen mit dem Audi S1 Sportback auf Reisen geschickt. >>>> 128

    we createe passion

  • ultra

    ... steht fr unseren Anspruch, mit Nachhaltigkeit und Effi zienz Vorsprung durch Technik eine neue Dimension zu geben.

    premium

    ... steht fr unseren Anspruch, mit unseren Produkten und Technologien sowie einem wegweisenden Design den Mastab im Premiumsegment zu setzen.

    Vorsprung.g. Konsequent.Konsequent.

    digital

    ... steht fr unseren Anspruch, unsere Geschfts-modelle zu digitalisieren sowie die nahtlose Vernetzung der Automobile mit den Kunden, der Infrastruktur und anderen Fahrzeugen voranzutreiben.

    global

    ... steht fr unseren Anspruch, die Internationalisierung mit globalem Mindset, fl exiblen Strukturen und effi zienten Prozessen zu gestalten.

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  • kennen Sie das ? Es gibt Momente im Leben, die fr immer

    in Erinnerung bleiben. Ein solcher Moment war fr mich

    der Mittag des 19. Oktober 2014. Ein sonniger Herbsttag,

    DTM-Saisonfinale am Hockenheimring. Der Star des

    Tages drehte zum Auftakt seine Runden : Bobby nennen

    seine Entwickler ihn stolz. Ohne Passagiere an Bord fuhr

    der Audi RS 7 piloted driving concept mit bis zu 240 Stunden-

    kilometern przise ber die Rennstrecke. Wir haben

    damit nicht nur Geschichte geschrieben, sondern vor den

    Augen der Weltff entlichkeit auch den Beweis angetreten,

    dass die Vier Ringe Vorsprung durch Technik versprechen

    und dies auch halten. Pilotiertes Fahren wird zur auto-

    mobilen Durchbruchstechnologie.

    Premiumprodukte und -dienstleistungen werden in Zukunft

    daran gemessen, wie sie dem Kunden das Leben leichter

    machen. Zeit ist zum kostbaren Gut unserer Gesellschaft

    geworden, und Daten spielen im digitalen Zeitalter eine

    zentrale Rolle. Das Siegerteam des Audi Urban Future Award

    2014 hat sich vorgenommen, den Bewohnern von Mexico

    City Zeit und Lebensqualitt zurckzugeben. Dort stehen Auto-

    fahrer im Schnitt einen Monat pro Jahr im Stau. Daher haben

    die Gewinner ein groes Datensammlungsprojekt gestartet,

    bei dem Pendler per App ihre aktuellen Mobilittsdaten

    melden. So entsteht ein Betriebssystem fr die Stadt der Zukunft,

    welches in Echtzeit den Verkehr so steuern kann, dass weniger

    Stau entsteht. Das spart Kraftstoff und schont die Umwelt.

    Deshalb arbeiten wir weltweit mit Metropolen zusammen und

    ermuntern sie, intelligente Schnittstellen zu intelligenten

    Automobilen zu schaff en.

    Wer Zukunft gestalten will, darf nicht auf morgen warten.

    Ich wnsche Ihnen eine spannende Lektre dieses

    Geschftsberichts.

    Prof. Rupert StadlerVorsitzender des Vorstands der AUDI AG

    0 0 8 >> 0 0 9E D I T O R I A L >>

  • Brasilien, wo die Bauarbeiten im

    abgelaufenen Geschftsjahr planmig

    voranschritten.

    Auch die Kennzahlen sprechen eine

    eindeutige Sprache : 2014 konnte das

    Unternehmen die Auslieferungen

    seiner Kernmarke Audi um 10,5 Prozent

    auf 1.741.129 Automobile steigern.

    Dabei wurden in mehr als 50 Mrkten

    neue Bestmarken gesetzt. Trotz

    substan zieller Vorleistungen fr neue

    Modelle und Technologien sowie den

    Ausbau der internationalen Fertigungs-

    strukturen lag die Operative Umsatz-

    rendite mit 9,6 Prozent innerhalb des

    strategischen Zielkorridors von acht

    bis zehn Prozent.

    All diese Erfolge verdankt der Audi

    Konzern vor allem dem groen Engage-

    ment der Menschen, die fr ihn ttig

    sind. Der Aufsichtsrat bedankt sich herz-

    lich bei allen Mitarbeiter innen und

    Mitarbeitern sowie Geschftspartnern

    fr die hervorragende Arbeit im ver-

    gangenen Geschftsjahr.

    Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regel-

    mig, zeitnah und umfassend infor-

    miert. Entscheidungen von grundlegen-

    der Bedeutung wurden dabei von

    Vorstand und Aufsichtsrat eingehend

    errtert. In den vierteljhrlich einbe-

    rufenen ordentlichen Aufsichtsratssit-

    zungen und im Rahmen regelmiger

    mndlicher und schriftlicher Berichte

    des Vorstands hat sich der Aufsichtsrat

    mit den konjunkturellen Rahmenbedin-

    gungen, dem Geschftsverlauf, der

    Geschftspolitik sowie dem Risikoma-

    nagement und der Risikolage ausein-

    andergesetzt und sich ausfhrlich mit

    dem Vorstand beraten. Der Vorsitzende

    des Aufsichtsrats beriet sich auch zwi-

    schen den Sitzungsterminen in Gespr-

    chen mit dem Vorstandsvorsitzenden

    unter anderem ber die Strategie, die

    Geschftspolitik und -entwicklung sowie

    das Risikomanagement der Gesellschaft.

    In seinen vier ordentlichen Sitzungen

    im Jahr 2014 hat sich der Aufsichtsrat

    zudem intensiv mit den Chancen und Ri-

    siken von Audi in Schlsselmrkten, wie

    etwa den USA, China, Russland, Indien

    faszinierende Modelle auf den Markt

    gebracht, die ffentlichkeit und Kunden

    begeistert haben. Ein besonderes High-

    light war dabei die dritte Generation

    der Designikone Audi TT. Mit zwei Neu-

    zugngen in der A3 Premiumkompakt-

    familie A3 Sportback e-tron und

    g-tron hat Audi sein An gebot im Be-

    reich alternativer Antriebe erweitert.

    In der Oberklasse wurden zudem die

    Baureihen A6 und A7 umfangreich ber-

    arbeitet. Darber hinaus hat der Audi

    Konzern weiter krftig in die Erweite-

    rung seines internationalen Produk-

    tionsverbunds investiert etwa in den

    Aufbau neuer Werke in Mexiko und

    im vergangenen Geschftsjahr expan-

    dierte die Weltwirtschaft trotz anhalten-

    der struktureller Herausforderungen in

    zahlreichen Lndern und auch der globa-

    le Automobilmarkt ist erneut gewach-

    sen. Treiber waren dabei vor allem die

    Pkw-Mrkte in China und den USA.

    Positive Signale kamen aber auch aus

    Westeuropa, wo sich die Automobil-

    konjunktur im Jahresverlauf weiter

    stabilisieren konnte.

    Auch Audi ist im Jahr 2014 in vielfacher

    Hinsicht gewachsen. So hat die Marke

    im Rahmen ihrer langfristigen Wachs-

    tumsstrategie 2020 erneut zahlreiche, FOTO

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    Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin WinterkornVorsitzender des Aufsichtsrats

    Ve r b r a u c h s - u n d E m i s s i o n s a n g a b e n a m E n d e d e s G e s c h f t s b e r i c h t s

  • der Prfungsausschuss dem Aufsichtsrat

    in der Sitzung vom 26. Februar 2015

    empfohlen, den Jahres- und Konzern-

    abschluss zu billigen. Der Aufsichtsrat

    folgte dieser Empfehlung nach einer

    entsprechenden Beratung und billigte

    den vom Vorstand aufgestellten Jahres-

    und Konzernabschluss. Damit ist der

    Jahresabschluss festgestellt.

    Im Vorstand der Gesellschaft ergab

    sich im vergangenen Geschftsjahr

    folgende personelle Vernderung :

    Dr. Hubert Waltl wurde mit Wirkung

    vom 1. April 2014 in den Vorstand

    der AUDI AG, verantwortlich fr den

    Geschftsbereich Produktion, berufen.

    Sein Vorgnger, Dr. Frank Dreves, schied

    auf eigenen Wunsch mit Ablauf des

    31. Mrz 2014 aus seinem Amt aus. Ihm

    gilt der besondere Dank des Aufsichts-

    rats fr 32 Jahre erfolgreiche Arbeit in

    verschiedenen Funktionen bei Audi und

    weiteren Konzerngesellschaften im In-

    und Ausland.

    Der Vorstand hat die wirtschaftlichen

    Rahmenbedingungen und die Heraus-

    forderungen der Zukunft bei seinen

    Planungen angemessen bercksichtigt.

    Er wird gemeinsam mit der gesamten

    Audi Mannschaft seinen qualitativen

    Wachstumspfad konsequent weiter gehen

    und intensiv daran arbeiten, die starke

    Wettbewerbspositionierung der Marken

    Audi, Lamborghini und Ducati auch

    knftig zu strken. Der Aufsichtsrat wird

    den Vorstand bei der Umsetzung dieser

    Wachstumsstrategie auch in der Zukunft

    konstruktiv und engagiert begleiten.

    Ingolstadt, 26. Februar 2015

    oder Europa, beschftigt. Der Aufsichts-

    rat beriet auerdem mit dem Vorstand

    ber die strategische Ausrichtung des

    Unternehmens in den kommenden fnf

    bis zehn Jahren. Weitere Themenkom-

    plexe waren der Ausbau des Audi Produk-

    tionsnetzwerks weltweit mit dem

    damit einhergehenden Personalaufbau,

    der Qualifizierung der Belegschaft und

    den Herausforderungen im Rahmen der

    Beschaffung.

    Bei einer Fahrzeugprsentation hatten

    die Mitglieder des Aufsichtsrats die

    Mglichkeit, zuknftige Modelle und

    Technologien in Augenschein zu neh-

    men, zu erfahren und sich detailliert

    erlutern zu lassen.

    Mit der Verabschiedung der Personal-,

    Finanz- und Investitionsplanung hat der

    Aufsichtsrat die strategischen Entschei-

    dungen des Vorstands ein weiteres Mal

    besttigt und ihm damit auf dem Weg

    zur weltweit fhrenden Premiummarke

    weiter den Rcken gestrkt.

    In seiner vierten ordentlichen Sitzung

    im vergangenen Geschftsjahr ent-

    schied der Aufsichtsrat gemeinsam

    mit dem Vorstand turnusgem ber

    den Inhalt der Entsprechenserklrung

    gem 161 AktG.

    Alle Aufsichtsratsmitglieder waren bei

    mehr als der Hlfte der Sitzungen

    anwesend. Die durchschnittliche An-

    wesenheitsquote lag im vergangenen

    Geschftsjahr bei knapp 99 Prozent.

    Vor den Sitzungen fanden jeweils um-

    fassende Beratungen der Prsidiums-

    mitglieder statt. Der Vermittlungs-

    ausschuss musste im Jahr 2014 nicht

    einberufen werden.

    Der Prfungsausschuss tagte im abge-

    laufenen Geschftsjahr einmal pro

    Quartal. In seinen Sitzungen widmete

    sich das Gremium neben dem Jahres-

    und Konzernabschluss 2013 weiteren

    Themen wie dem Risikomanagement

    sowie der Compliance- und Revisions-

    arbeit. Weiterhin befasste sich der

    Prfungsausschuss mit dem Halbjahres-

    finanzbericht 2014 vor dessen Verf-

    fentlichung und diskutierte die Inhalte

    Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin WinterkornVorsitzender des Aufsichtsrats

    mit dem Vorstand und den Vertretern

    der Wirtschaftsprfungsgesellschaft.

    Der Prfungsausschuss beriet auerdem

    ber die Unabhngigkeit des Abschluss-

    prfers, ber die Ergebnisse der zustz-

    lich beauftragten Prfungsumfnge und

    ber die Situation der Gesellschaft zum

    Jahresende 2014.

    Auf Vorschlag des Aufsichtsrats bestellte

    die Hauptversammlung der AUDI AG

    die PricewaterhouseCoopers Aktien-

    gesellschaft Wirtschaftsprfungsge-

    sellschaft als Abschlussprfer fr das

    Geschftsjahr 2014. Nach der Wahl

    vergab der Aufsichtsrat den Prfungs-

    auftrag an die Prfungsgesellschaft.

    Der Abschlussprfer besttigte den Jah-

    resabschluss der AUDI AG, den Konzern-

    abschluss sowie den zusammengefass-

    ten Lagebericht des Audi Konzerns und

    der AUDI AG fr das Geschftsjahr 2014

    und erteilte jeweils den uneingeschrnk-

    ten Besttigungsvermerk.

    Fr ihre Sitzung am 26. Februar 2015

    haben die Mitglieder des Prfungsaus-

    schusses und des Aufsichtsrats die Jahres-

    und Konzernabschlussunterlagen sowie

    die entsprechenden Prfberichte des

    Abschlussprfers rechtzeitig erhalten.

    Die Vertreter der Wirtschaftsprfungs-

    gesellschaft erluterten in den Sitzun-

    gen des Prfungsausschusses und des

    Aufsichtsrats die zentralen Ergebnisse

    der Prfung ausfhrlich und beantwor-

    teten im Anschluss den Mitgliedern der

    beiden Gremien deren Fragen. Gem

    den Informationen der Wirtschafts-

    prfungsgesellschaft gab es keine Um-

    stnde, die eine Befangenheit des Ab-

    schlussprfers zur Folge haben knnten.

    Nach Durchsicht der erhaltenen Prfungs-

    unterlagen und den ausfhrlichen

    Gesprchen mit den Vertretern der Wirt-

    schaftsprfungsgesellschaft sowie in-

    folge seiner eigenen Feststellungen hat

    Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Winterkorn

    Die gesamte Audi Mannschaft hat 2014 wieder eine starke Leistung erbracht und arbeitet weiter mit ganzer Kraft an der Erreichung der Ziele der Strategie 2020.

    010 >> 011B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R A T S >>

  • Prof. h. c. Thomas Sigi>> Personal- und Sozialwesen

    Axel Strotbek>> Finanz und Organisation

    Prof. Dr.-Ing. Ulrich Hackenberg>> Technische Entwicklung

    Der Vorstand.Der Vorstand der AUDI AG mit drei Modellen, die eindrucksvoll fr die Innovationskraft und die zukunfts-

    weisenden Mobilittslsungen des Unternehmens stehen : die 1299 Panigale S, das emotionalste Superbike der

    Marke Ducati. Der Supersportwagen Lamborghini Huracn LP 610-4, dessen Chassis aus Alu minium und Carbon

    rund zehn Prozent leichter als das seines Vorgngers ist. Und der Audi RS 7 piloted driving concept, das derzeit

    sportlichste pilotiert fahrende Auto der Welt. Vorsprung durch Technik, der den Puls hherschlagen lsst.

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  • Prof. Rupert Stadler>> Vorsitzender des Vorstands

    Luca de Meo>>>> Marketing und Vertrieb

    Dr. Bernd Martens>>>> Beschaff ung

    Dr.-Ing. Hubert Waltl>> Produktion

    01 2 >>>> 01 3D E R V O R S T A N D >>>>

  • Fortschritt spornt die Menschen an. Auch fr uns ist er Motor und Motivation,Motivation,Motivnd Mneue Lsungen frn fsungen fneue Ldie komplexenpleHeraus forderungen der heutigen Zeit zu entwickeln. Dabei gehen wir Themen ganzheitlich an und suchen immer nach der besten Kombination unserer Ideen

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  • Die Fern-Seher.FO

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    TEXT:TEXT : Barbara WegeBarbara Wege

    01

  • Sonntagmorgen. Keine Mails, keine Konferenz, keine Krawatte.Sonntagmorgen. Keine Mails, keine Konferenz, keine Krawatte.Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, und Innovations-Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, und Innovations-experte Ulrich Weinberg nehmen sich das, was sonst oft fehlt :experte Ulrich Weinberg nehmen sich das, was sonst oft fehlt :Zeit zum Fern-Sehen. In eine Zukunft, in der das Automobil berZeit zum Fern-Sehen. In eine Zukunft, in der das Automobil bersich hinauswachsen wird. Ein Gesprch ber deutschen Per-sich hinauswachsen wird. Ein Gesprch ber deutschen Per-fektionismus, eine neue Designra, pilotiertes Fahren und dastionismus, eine neue Designra, pilotiertes Fahren und dasEnde des Eckbros.

    016 >> 017W E C R E A T E P R O G R E S S >> 01

  • Wir befi nden uns in der Berliner Humboldt-Box. Benannt

    nach einem Mann, der fr das steht, was wir alle heute

    mehr denn je brauchen: das vernetzte Denken und Handeln.

    Aber wo sind sie, die von Humboldts unserer Zeit ?

    WEINBERG : Von diesen Menschen gibt es defi nitiv zu wenig.

    Alexander von Humboldt war ein Pionier des Interdisziplinren.

    Er forschte zu Astronomie und Zoologie, an Bananen und

    Vulkanen. Er wollte die Dinge verstehen, ohne den Anspruch,

    berall Experte zu sein. STADLER : Dieses Denken ber Fach-

    grenzen hinweg fllt vielen Menschen schwer. Die meisten sind

    zu Spezialisten ausgebildet. Dabei wird es in Zukunft ent-

    scheidend sein, ber den Tellerrand zu blicken und sich zu

    vernetzen. Unsere Aufgaben werden immer komplexer. Gleich-

    zeitig mssen immer schneller Ergebnisse her. Nur als

    Team player ist man erfolgreich. WEINBERG : Bislang liebten wir

    es, linear zu denken, in Disziplinen und Geschftsbereichen.

    Immer brav so, wie es das Organigramm vorsieht. Das hat uns

    ber Jahrzehnte Sicherheit gegeben. Jeder hat seinen Bereich,

    den er macht, und dann ist es gut. Aber das reicht nicht mehr.

    Wer so an die Themen der Zukunft herangeht, wird scheitern.

    STADLER : Deshalb arbeiten wir bei Audi immer mehr in themen-

    orientierten Projektteams. Da sitzen dann technische Entwickler,

    Konstrukteure, Designer und Vertriebsleute an einem Tisch,

    um gemeinsam den optimalen Weg zum Ziel zu fi nden.

    Aktuell sieht es allerdings so aus, als ob andere schneller

    sind. Die groen Innovationen kommen aus dem Silicon

    Valley, nicht aus Deutschland. Fahren wir also alle bald

    einen Tesla? Oder ein Google Car?

    STADLER : Mit Sicherheit nicht ! Da ist es wahrscheinlicher, dass

    nicht mehr wir einen Audi fahren, sondern ein Audi uns fhrt

    (lacht). Im Ernst. Das pilotierte Fahren ist ein gutes Beispiel

    dafr, dass Innovationen eben nicht nur aus dem Silicon Valley

    kommen. Unser Audi RS 7 piloted driving concept war fahrerlos

    mit bis zu 240 Stundenkilometern auf dem Hockenheimring

    unterwegs. Und erst vor einigen Wochen sind wir mit Journalis-

    ten knapp 900 Kilometer pilotiert vom Silicon Valley bis nach

    Las Vegas gefahren. Was gestern noch nach Science-Fiction

    klang, ist heute also technologische Wirklichkeit. WEINBERG :WEINBERG :

    Fr mich beweisen Google und Tesla vor allem Mut. Die trauen

    sich in Gebiete, auf denen sie wahrlich keine Experten sind. Das

    Google Car war fr mich nicht mehr als ein Prototyp. Kein

    deutscher Automobilhersteller htte jemals gewagt, so eine

    hssliche Kartoff el ff entlich zu zeigen. STADLER :STADLER : Das haben

    jetzt Sie gesagt (lacht).

    Das heit, die Deutschen machen lieber nichts,

    ehe sie etwas falsch machen?

    WEINBERG : Genau das treiben wir den Studenten und

    Professionals beim Design Thinking aus. Scheitere ruhig, aber

    tue es frh, lautet die Devise. brigens auch im Silicon Valley.

    Wir bauen sehr schnell Prototypen und fragen den Kunden,

    was er dazu meint. Ist er unzufrieden, gibt es ein neues Modell.

    So geht kein Produkt in Serie, das am Ende keiner braucht.

    STADLER : Wir Deutschen gehen dem Risiko gern aus dem Weg.

    Das ist Erziehungssache und muss sich dringend ndern.

    Die Angst vor dem Fehler ist der Fehler selbst.

    Was sind die groen Herausforderungen im kommenden

    Jahrzehnt ?

    STADLER : Wir bei Audi haben die vier Schwerpunkte global,

    digital, ultra und premium defi niert. Wir wachsen weltweit

    und begeistern Kunden rund um den Globus. Unter dem Motto

    The Car gets bigger than the Car arbeiten wir an der Vernetzung

    des Autos mit der gesamten Verkehrsinfrastruktur und anderen

    Fahrzeugen. Auerdem reduzieren wir die CO2-Emissionen.

    All das, plus eine neue Designsprache und ein noch breiteres

    Angebot in der automobilen Oberklasse, defi niert das Pre-

    mium von morgen.

    Was ist dieses neue Premium ?

    STADLER : Im Kern das von heute. Ein progressives Design, ein

    komfortables und modernes Interieur, Leistung, Sportlichkeit,

    Nachhaltigkeit. Zwei Dimensionen kommen hinzu. Erstens wird

    das Auto zu einem neuen Lebensraum, der persnlichen Rck-

    zug ermglicht und gleichzeitig Schaltzentrale des digitalen

    Lebens ist. Das zweite Merkmal ist Zeit. Wir gehren zu den

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  • RUPERT STADLER

    Jahrgang 1963, ist Vorstandsvorsitzender der AUDI AG.

    Der Betriebswirt arbeitete ab 1990 bei Audi im Bereich

    Controlling fr Vertrieb und Marketing. 1994 wurde er

    Kaufmnnischer Geschftsfhrer bei der Volkswagen/Audi

    Espaa S.A. in Barcelona. Ab 1997 leitete Rupert Stadler

    das Generalsekretariat beim Vorstands vorsitzenden

    des Volkswagen Konzerns und von 2002 an zustzlich die

    Konzern-Produktplanung. Seit 2003 ist er Mitglied

    des Vorstands der AUDI AG und seit 2007 Vorsitzender des

    Vorstands. Im Jahr 2010 wurde Stadler zustzlich in

    den Vorstand der Volkswagen AG berufen. Er lebt mit sei-

    ner Frau Angelika in Ingolstadt und hat drei Kinder.

    018 >> 019W E C R E A T E P R O G R E S S >> 01

  • wenigen Branchen, die ihren Kunden Zeit schenken knnen. Zeit,

    die die Menschen besser nutzen und besser erleben knnen.

    Wir nennen das bei Audi die 25. Stunde des Tages. WEINBERG :

    Zeit ist ein knappes Gut. Die Digitalisierung hat hier eine para-

    doxe Situation geschaff en. Was frher Tage dauerte, geht jetzt

    in Sekunden. Gleichzeitig haben wir das Gefhl, immer weniger

    Zeit zu haben, weil sich alles verdichtet. Deshalb wird Zeit

    als Wert an Bedeutung gewinnen, gerade fr Premiumkunden.

    Und dabei geht es eben nicht um reine Zeitersparnis, sondern

    um die Qualitt des Zeit erlebens. Die Menschen wollen wieder

    Herr ber ihre Zeit werden.

    Woher soll so eine 25. Stunde denn kommen ? Der Tag hat

    nun einmal nur 24 Stunden.

    STADLER : Nehmen wir noch einmal das pilotierte Fahren

    als Beispiel. In Los Angeles stehen Pendler zwischen Redondo

    Beach und Hollywood morgens und abends circa eineinhalb

    Stunden im Stau. Wer pilotiert unterwegs ist, knnte whrend-

    dessen SMS diktieren, in Ruhe mit der Familie telefonieren

    oder skypen. WEINBERG : Ich pendle jeden Tag eine Stunde

    mit dem Auto, inklusive Stau. Das nehme ich in Kauf, weil

    mir der persnliche Rckzugsraum, von dem Sie gerade gespro-

    chen haben, enorm wichtig ist. Deshalb steige ich nicht auf

    die Bahn um. Wenn ich die Zeit im Auto knftig besser zum Ar-

    beiten nutzen knnte, wre das ein echter Gewinn an Lebens-

    qualitt. STADLER : Deshalb arbeiten wir an einer Reihe von

    Techno logien, die Zeit schenken. Der Service Ampelinfo online

    kann in Zukunft dabei helfen, Stau in Stdten zu reduzieren.

    Das System vernetzt sich mit der Verkehrsleitzentrale und

    ermittelt so die perfekte Geschwindigkeit, um mit der grnen

    Welle zu fahren. Das pilotierte Parken spart nicht nur Zeit,

    sondern schaff t auch Platz in den Stdten, weil in Zukunft dop-

    pelt so viele Autos ins Parkhaus passen knnten wie heute.

    Weil Zeit und Raum knapp sind, verzichten etwa in Berlin

    viele junge Leute auf ein Auto. Msste Audi nicht viel mehr

    auf Carsharing setzen ?

    STADLER : Wir analysieren Trends diff erenziert im kulturellen

    Kontext. Was in Berlin gilt, passt noch lange nicht fr Seoul.

    Wir verbinden den Premiumanspruch unserer Kunden

    mit dem Community-Gedanken. Beim Pilotprojekt Audi unite

    knnen sich zum Beispiel vier befreundete Architekten einen

    Audi RS 6 Avant teilen.

    China versucht bereits, Autos aus den Stdten zu verbannen

    STADLER : was zulasten der individuellen Mobilitt geht.

    Mit der Audi Urban Future Initiative analysieren wir seit Jahren

    gemeinsam mit Mobilittsexperten die Lage in Metropolen rund

    um den Globus. Natrlich schrnken Staus und Parkplatznot

    einen Teil der Freiheit ein, fr die das Auto ursprnglich stand.

    Wir arbeiten mit vielen Stdten daran, den Menschen Freiheit

    zurckzugeben. Wenn sich Autos untereinander, mit Ampeln

    und mit Park husern vernetzen, haben wir schon viel erreicht.

    Wir analysieren Trends diff erenziert im kultu-rellen Kontext. Was in Berlin gilt, passt noch lange nicht fr Seoul.

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    Rupert Stadler

    Ve r b r a u c h s - u n d E m i s s i o n s a n g a b e n a m E n d e d e s G e s c h f t s b e r i c h t s

  • DESIGN THINKINGDesign Thinking ist eine Methode zur Entwicklung von Ideen und

    Innovationen. Begrndet in Stanford von David Kelley, Bernie

    Roth, Terry Winograd und Larry Leifer, leitet sie zu erfi nderischem

    Denken an. Dabei erarbeiten interdisziplinre Teams in einem

    sechsstufi gen Prozess neue Produkte, Technologien und Services.

    Ein bekanntes Beispiel fr eine Innovation durch Design Thinking

    ist der Embrace Warmer. Dieser Schlafsack mit Wrmespeicher er-

    setzt in Regionen ohne Zugang zu Elektrizitt den Brutkasten und

    reguliert die Krperwrme des Suglings. Studenten entwickelten

    den Embrace Warmer 2007 an der d.school in Stanford.

    Design Thinking rckt die Bedrfnisse des Kunden ins Zentrum.

    Die ersten drei Prozessschritte beschftigen sich damit, das

    Problem zu verstehen, die Nutzer zu beobachten und idealtypische

    Kunden zu defi nieren. Anschlieend werden im Brainstorming

    Ideen gewonnen, Prototypen gebaut und getestet. berzeugen

    das Produkt oder der Service den Kunden nicht, beginnen der

    Prozess oder Teile davon von vorn. Die Teams arbeiten in variablen

    Rumen mit mobilen Tischen und Whiteboards, auf denen

    Ideen mit Haftnotizen visualisiert werden. Wichtig ist auch aus-

    reichend Platz, um Prototypen zu bauen.

    Die Botschaft des Design Thinking : Gerade im vernetzten Zeitalter

    reicht fr eine Innovation der zndende Einfall eines Einzelnen

    nicht aus. Entscheidend ist Teamarbeit, bei der Ideen schnell einem

    Realittstest unterzogen werden.

    UNDER-STAND

    DEFINE POINT

    OF VIEW

    IDEATE PROTO-TYPE TESTOBSERVE

    Wie kauft der urbane Premiumkunde der Zukunft sein Auto ?

    Online ?

    WEINBERG : In jedem Fall erwartet er Produkte und Lsungen,

    die genau seinen Anforderungen entsprechen. Mit der Vielfalt

    der Lebensstile wachsen die individuellen Ansprche. STADLER :

    Es wird zwei Teile beim Autokauf geben, den virtuellen und den

    realen. Die Probefahrt verschwindet nicht. Und die Beratung

    von Mensch zu Mensch sicher auch nicht. Wir schaff en vielmehr

    eine neue Kundenansprache. Die Audi City in Berlin ist zum

    Beispiel kein klassischer Verkaufsraum. Sie ist ein Ort, an dem

    unsere Marke und unsere Produkte virtuell erlebbar werden.

    Wir bringen die Technologien aus Audi City deshalb auch zu

    unseren Hndlern. Unser neuester Coup ist die Audi VR

    ex perience. Dazu gehrt, dass Kunden beim Hndler eine Virtual

    Reality Brille aufsetzen knnen, die es ihnen ermglicht,

    virtuell auf dem Fahrersitz ihres individuell konfi gurierten Audi

    Platz zu nehmen.

    Was leistet das Design von morgen ?

    STADLER : Unsere Welt verndert sich rasant und unaufhrlich.

    Dazu setzen wir mit unserem neuen Design den Kontrapunkt.

    Es ist zeitlos und gleichzeitig progressiv. Es macht Vorsprung

    durch Technik, Leichtbau und quattro in jedem unserer Modelle

    sichtbar. Der neue Audi A8 wird dafr den ersten Beweis

    liefern. Mit diesem Design setzen wir in der Oberklasse unver-

    wechselbare Akzente.

    0 2 0 >> 0 21W E C R E A T E P R O G R E S S >> 01

  • I m V i d e o : B e g l e i t e n S i eI m V i d e o : B e g l e i t e n S i ed a s Tr e f f e n d e r G e s p r c h s -d a s Tr e f f e n d e r G e s p r c h s -p a r t n e r R u p e r t S t a d l e r p a r t n e r R u p e r t S t a d l e r u n d U l r i c h W e i n b e r g i n B e r l i n .u n d U l r i c h W e i n b e r g i n B e r l i n .

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  • Zukunftstechnologien entwickeln sich extrem schnell. Wie

    wichtig ist die Vernetzung auch mit externen Partnern ?

    STADLER : Sie ist essenziell. Die Audi Electronics Venture und

    das Electronics Research Laboratory unseres Konzerns spren

    zum Beispiel Trends in der Unterhaltungs elektronik auf und ko-

    operieren mit Start-ups. Auerdem fi nden wir Innovationen

    auch in Randbereichen unseres Geschfts. Wir arbeiten zum

    Beispiel mit dem Schweizer Start-up Climeworks zusammen,

    das ein Verfahren zum Sammeln von CO aus der Luft entwickelt

    hat. Es kommt erstmals in einer Pilotanlage in Dresden zum

    Einsatz. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern Climeworks

    und sunfi re erzeugen wir dort aus Wasser, Grnstrom und

    CO synthetischen Dieselkraftstoff. Wir nennen ihn e-diesel.

    WEINBERG : Auch die Zusammen arbeit mit Hochschulen

    wird in Zukunft wichtiger. Dabei geht es um mehr als Techno-

    logietransfer. Die Hochschulen mssen die jungen Menschen

    so ausbilden, dass sie vernetzt arbeiten. An der School of Design

    Thinking kommen Studierende und Berufs ttige unterschied-

    licher Fachrichtungen zusammen. Wir stellen fest, dass sie das

    vernetzte Denken erst lernen mssen.

    Was motiviert Mitarbeiter zum vernetzten Arbeiten ?

    WEINBERG : Da mssen neue Anreize her und vllig andere

    Bewertungssysteme. In der Schule, an Universitten und in den

    Unternehmen werden bislang vor allem Einzelleistungen in

    Fchern bewertet. Das fhrt dazu, dass die Menschen ihr Wissen

    am liebsten fr sich behalten. Wir mssen jedoch interdis-

    ziplinre Teamleistungen belohnen. Dabei wird brigens Geld

    allein als Anreiz nicht ausreichen STADLER : was zhlt,

    sind Gestaltungsspielraum und auch hier Zeit als neues Premium,

    zum Beispiel in Form fl exibler Arbeitszeiten. Die Generationen

    Y und Z denken weniger in Hierarchien und Organisationen. Da

    geht es nicht mehr um das Eckbro mit Fensterfront. Die

    Brainpower, die jeder Mitarbeiter einbringt, und nicht die Hier-

    archiestufe muss bestimmen, wer welche Vorzge erhlt.

    Hat der Chef da noch den Hut auf ?

    WEINBERG : Wir stehen gerade an sechseckigen Tischen, mit

    denen wir an der School of Design Thinking arbeiten. Hier

    sitzt keiner vor Kopf. Jeder ist quasi Chef und sprt die Freiheit,

    aber auch die Pfl icht, zum Teil der Lsung zu werden. STADLER :

    Wir haben uns gerade ein neues Fhrungsleitbild gegeben,

    bei dem Wertschtzung und Vertrauen im Zentrum stehen. Es

    geht darum, Vorbild zu sein und Freiheit zu gewhren. Mit-

    reiende Fhrung macht die Mit arbeiter zu Gestaltern in Team-

    arbeit und off ener Kommunikation. Von 2015 bis 2019 inves-

    tieren wir 24 Milliarden Euro in neue Produkte, Tech nologien

    und Services so viel wie nie zuvor. Ein deutlicheres Bekenntnis

    zur Inno vationsfrderung kann es kaum geben.

    Was bedeutet Progressivitt in unserer neuen Welt ?

    WEINBERG : Erfolgreich wird sein, wer die Wnde in den

    Kpfen einreit und sein Wissen durch Zusammenarbeit poten-

    ziert. Wer ein Konzept liefert, das emotional wie rational

    berzeugt und Wertigkeit ausstrahlt. STADLER : Unser Anspruch

    ist Vorsprung. Innovation durchzieht als Prinzip all unsere

    Geschftsbereiche von der Technischen Entwicklung ber die

    Produktion bis zum Vertrieb. Es geht darum, immer einen

    Schritt weiter zu sein, heute zu anti zipieren, was der Kunde

    morgen wnscht. Damit gestalten wir die Zukunft.

    ULRICH WEINBERG

    Jahrgang 1958, ist Leiter der HPI School of Design Thinking

    in Potsdam, des Schwesterinstituts der d.school in Stanford.

    Dort entwickelt er mit Studierenden und Professionals Innova-

    tionen zu konkreten Fragestellungen aus Unternehmen.

    Seit 1994 ist Ulrich Weinberg Professor fr Computerani-

    mation an der Hochschule fr Film und Fernsehen Potsdam/

    Babelsberg ; seit 2004 lehrt er als Gastprofessor an der

    Communication University of China, Peking. Im Jahr 2007

    baute er mit SAP-Grnder Hasso Plattner die europische

    d.school auf und exportiert das Design Thinking seitdem

    nach China und Malaysia. Weinberg war Jurymitglied beim

    Audi Urban Future Award 2014. Er lebt mit seiner Frau und

    seinem Sohn in Berlin.

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  • Ihr Element ist das wilde Wei abseits der Pisten. Ihr Kick die ultimative Freiheit, sich auf den schnsten Spielpltzen der Natur richtig auszutoben. Freeskier sind Abenteurer und Artisten, die das Unmgliche beherrschen, mit ausge-feilter Technik und viel Spa. Willkommen zum Aprs-Ski mit Nadine Wallner und Bene Mayr !

    Spa auf Wei.

    TEXT : Werner Jessner

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  • Auf 2.486 Metern Hhe : die quattro Bar in St. Moritz.

    Drauen vor der raumhohen Glasfassade verabschieden sich

    langsam die Berge wei funkelnd in den Abend. Drinnen

    prasselt das Kaminfeuer lssige Skihttengemtlichkeit ins

    stylische Ambiente. Mittendrin zwei der coolsten Stars

    der Freeski-Szene: Bene Mayr, der den Adrenalinkick liebt.

    Und Nadine Wallner, die ihm in Temperament und Knnen

    in nichts nachsteht.

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    Bene Mayr >>>> Bene ist einer der besten

    Freeskier Deutschlands. Auf seinen Brettern

    hat der 25-jhrige Mnchener schon viele

    Himmel erreicht. Auch international. 2014

    nahm er an den Olympischen Spielen in Sotschi

    teil, 2012 gewann er gleich zwei Mal bei den

    Powder Awards in Aspen, Colorado. Dort war er

    der Superstar der Kategorien Best Powder und

    Best Manmade Air. Wie er sich selbst sieht ?

    Nun ja, ich bin ein hnlicher Typ wie Chuck

    Norris. Sein Motto bringt seinen Skicharakter

    auf den Punkt : Wenn man etwas nicht

    probiert, wei man nicht, ob es funktioniert.

    S e h e n S i e h i e r s p e k t a k u -l r e A c t i o n a u f n a h m e n m i t B e n e M a y r.

  • Nadine Wallner >> Die Berge sind mein Spiel-

    platz und das schon, seitdem Nadine drei Jahre

    alt war. Inzwischen ist die 25-jhrige sterreicherin

    eine der besten Freeriderinnen der Welt. Ihre aktu-

    ellen Erfolge : FREERIDE WORLD TOUR Champion

    2013 und 2014. Schnee und Eis, auf diesem Ter-

    rain ist sie voll in ihrem Element. Was fr andere

    Extremsport ist, ist fr sie pure Freude. Genau

    das spiegelt ihr Motto wider : Fr Adrenalinkicks

    sorgen und in den Bergen Spa haben.

    Freeski, das ist Technik und Gefhl, Krper und Kopf in perfek-

    ter Symbiose. Der Berg ist immer grer als du. Nadine liest

    Henry David Thoreau, einen amerikanischen Schriftsteller und

    Philosophen, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts in die Wildnis

    zurckzog. Aus jedem Tag das Beste zu machen, das ist die

    grte Kunst dieser Satz von ihm gefllt ihr besonders gut.

    Nadine : Freeriden bedeutet fr mich, meiner Fantasie und

    meinen Ideen freien Lauf zu lassen und vor allem mich selbst

    zum Ausdruck zu bringen.

    Freeski ist eine noch junge

    Wintersportart. Nadine,

    was ist fr dich das Besondere an

    dem Extremsport ? Wir suchen

    unsere eigenen Lines, bewerten den

    Berg, den Schnee jeden Tag, jedes

    Mal neu. Kreativitt ist wichtig, Gefhl,

    Intuition. Fehler haben potenziell

    groe Folgen. Freeski bedeutet Selbst-

    verantwortung. Wir rechnen mit dem

    Unerwarteten. Bene ergnzt : Sich auf

    alle Gegebenheiten blitzschnell ein-

    zustellen. Das zeichnet wirklich gute

    Skifahrer aus.

    Willkommen in der Welt des Freeski,

    willkommen in einer Welt von Indivi-

    dualisten. Hinter den spektakulren

    Videos mit den wilden Sprngen und

    Abfahrten stehen Vollprofi s, die an

    manchen Tagen bis zu zwlf Stunden in

    ihren magefertigten, supersteifen,

    aber dennoch bequemen Skischuhen

    verbringen nicht von ungefhr ist

    der Schuh vielleicht jener Teil der Aus-

    rstung, an dem Freeskier am meisten

    tfteln. Dazu entscheidet bei uns die

    Breite der Skier, ihr Aufbau und der

    Punkt, an dem sie sich unter Last durch-

    biegen, sagt Bene.

    H i e r f i n d e n S i e A u f n a h m e n v o n N a d i n e W a l l n e r i n p u r e r A c t i o n a b s e i t s d e r P i s t e .

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  • DIE FREERIDE WORLD TOUR

    Die FREERIDE WORLD TOUR ist die

    begehrteste Challenge fr Freerider

    aus aller Welt. Spektakulre Kulissen

    und spannende Wettkmpfe fordern

    den Freeridern alles Knnen ab. Hier

    kommt es auf Kpfchen und Technik

    an und vor allem auf individuelle

    Strken. Seit der Saison 2013/2014

    ist Audi offi zieller Partner dieser auer-

    gewhnlichen Challenge und baut

    dadurch sein Wintersportengagement

    fr eine junge Zielgruppe aus. Audi ist

    schon seit vielen Jahren einer der wich-

    tigsten Partner des internationalen

    Skisports. So ist Audi Namensgeber

    des Audi FIS Ski Weltcups. Darber

    hinaus ist Audi Partner von 17 alpinen

    Nationalteams und Presenting Sponsor

    der Alpinen Ski-Weltmeisterschaften.

    Seit der Saison 2014/2015 besteht

    auerdem eine Partnerschaft im Ski-

    springen der Herren inklusive Vier-

    schanzentournee und im Skilanglauf.

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    Ve r b r a u c h s - u n d E m i s s i o n s a n g a b e n a m E n d e d e s G e s c h f t s b e r i c h t s

  • Nadine studiert Sportmanagement, Bene ist Teilhaber einer

    Bar in Mnchen. Einen Groteil ihrer Zeit sind sie online, be-

    spielen Social Media, checken Filmproduktionen, Expeditionen,

    Projekte, exotische Touren. Alaska, Sdamerika, im Sommer

    Neuseeland Freeski-Profi ist ein Ganzjahresjob. Dazu kommen

    rund 40.000 bis 50.000 Straenkilometer pro Jahr, und

    zwar unter allen Bedingungen. Schnee auf der Silvretta-Hoch-

    alpenstrae, Eis am Stilfser Joch, volle Fahrt auf der deutschen

    Autobahn zu einer Veranstaltung in Hamburg. Bene fhrt

    Audi S5 : Eine richtige Rakete, grinst er. Nadine will ihren

    geliebten Q5 demnchst wegen des ppigeren Stauraums

    gegen einen A6 Avant tauschen. Mdchen, neckt sie Bene,

    immer so viel Gepck !

    Tatschlich betreiben die beiden einen uerst material-

    inten siven Sport. Selbst innerhalb des Freeski-Portfolios einer

    Marke whlt man je nach Einsatzgebiet, Schneelage und Hang

    unterschiedliche Modelle mit unterschiedlichem Set-up.

    Backcountry-Ski etwa sind breiter und in ihrem ersten Drittel

    sehr biegsam, um im oft hfthohen Tiefschnee leichter aufzu-

    schwimmen. In Contests hingegen, wo alle Athleten dieselbe

    Rinne oder Bergfl anke fahren mssen, vertraut man auf

    hrtere, strker vorgespannte Skier. Sie sind laufruhiger und

    stabiler, auch prziser ein entscheidender Vorteil im ver-

    spurten Gelnde. Quasi ein quattro, erklrt Nadine. Woran

    der Laie sie in einem Internetvideo erkennen wrde ? An

    meiner sauberen Technik.

    Bene Mayr liebt Speed, weite Turns, hohe Sprnge. Driften mit

    meterhohen Schneefontnen, die Freiheit der Entscheidung,

    dabei volle Kontrolle. 2015 wird voraussichtlich die letzte

    Saison sein, in der er Con tests in Parks bestreitet : Ich liebe

    das kreative Element. Mich ziehts ins Backcountry. Freilich

    soll das dokumentiert werden. Man wird Bene knftig also mehr

    bei groen Filmproduktionen zu sehen bekommen.

    Whrend des Gesprchs ist die Sonne endgltig hinter dem

    3.057 Meter hohen Piz Nair untergegangen. Die quattro Bar

    ist in warmes, gemtliches Licht getaucht. Doch um nach

    Hause zu gehen, ist es noch viel zu frh. Auerdem meldet

    sich mittlerweile hochalpiner Hunger bei den Freeskiern.

    Gut, dass auch die Sternekche bereits gut angewrmt ist.

    Wenn aus Schnee und Eis die perfekte Bedingung wird, sitzt man entweder in einem Audi quattro oder in der quattro Bar auf 2.486 Metern Hhe in St. Moritz. Ein weiter Blick ins grandiose Alpenpanorama, den die umlaufende Glasfassade ins puristische Innere aus Holz und Naturstein holt. Dazu ein off ener Kamin und die Sternekche. Das Konzept der Skihtte ist auer-gewhnlich neu interpretiert. Fr Design und Ambiente bekam die Bar 2014 den weltweit renommierten Red Dot Design Award in der Kategorie Interior Design.

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  • Es war nie einfacher, der nchste Besitzer eines gebrauchten Audi zu werden. Ein augenzwinkernder TV-Spot. Eine Werbekampagne. Ein wichtiges Thema. Denn bei einem Audi Gebrauchtwagen wird Premiumqualitt grogeschrieben. Wir schauen uns einen TV-Spot der Kampagne einmal etwas genauer an und erzhlen die Geschichte weiter. Aus der Sicht des Hauptdarstellers : des Audi Gebrauchtwagens.

    TEXT : Boris Ziefl e

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  • Dienstagvormittag, 23 Grad, kaum Wind. Die Straen sind

    noch nass vom typischen Sptsommerregen, der in dieser

    Stadt immer genau dann Einzug hlt, wenn die Menschen ei-

    gentlich mit Sonne rechnen. Als Auto bin ich es gewohnt,

    auch genau dann gebraucht zu werden. Mein letzter Eigen-

    tmer konnte sich immer auf mich verlassen, aber er hat

    sich nach nicht mal eineinhalb Jahren fr einen Jngeren ent-

    schieden einen Q7, nachdem ich fr den weiteren Nachwuchs

    etwas zu klein geworden war. Soll er doch ! Ich stehe jetzt

    beim Audi Gebrauchtwagen :plus Partner. Erst gestern war ein

    Interessent da, der an mir Gefallen gefunden hat. Gerade bin

    ich auf Probefahrt vier komische Typen, alle wirken sie etwas

    nervs. Ich stehe in einer Seitenstrae und es ist nicht viel los.

    Ein einsamer Streifenwagen kommt die Strae entlangge-

    schlichen. Hab ich falsch geparkt ? Nein. Er fhrt an mir vorbei.

    Pltzlich kommt Bewegung in meinen Innenraum : Drei meiner

    Mitfahrer ziehen sich Masken bers Gesicht und reien meine

    Tren auf. Das Wort Playtime fllt, und das Gesicht des zurck-

    bleibenden Fahrers verrt mir, dass der Mann unter extremer

    Anspannung steht. Aus dem Winkel meiner Auenspiegel sehe

    ich gerade noch, wie die drei Maskentrger im Eingang einer

    Bank verschwinden. Ich bin noch jung, aber nicht naiv. Hier ist

    irgendwas im Gange. Ich mustere meinen Fahrer etwas genauer.

    Dreit agebart. Hohe Stirn. Eiskalter Blick Whrend ich

    noch berlege, zuckt der Kerl zusammen, als htte er den

    Leib haftigen gesehen.

    Er starrt entgeistert auf den Beifahrersitz, wo jetzt zu unser

    beider Erstaunen eine Frau sitzt. Woher sie kommt ? Unklar.

    Umso klarer ist jedoch ihre Ansage : Nicht zu schnell beschleu-

    nigen. Immer blinken. Nicht ber rote Ampeln fahren. Wh-

    rend ein dumpfer Knall die Spannung zerschneidet und mein

    Auen spiegel Rauch im Eingangsbereich der Bank sieht, fhrt

    sie vllig unbeeindruckt fort : Und denken Sie gar nicht erst

    daran, eine Polizeisperre zu durchbrechen. Stille. Das Wer

    sind Sie ? des Fahrers htte auch von mir kommen knnen.

    Das Exterieur seines Gesichts hat mit meinem in dieser Sekunde

    jedoch wenig gemeinsam. Zu viele Furchen. Zu wenig klare

    Linien. Und zu viel berraschung, als ihm die Unbekannte ent-

    gegnet : Ich bin die nchste Besitzerin dieses Audi. Sie setzt

    ihre Sonnenbrille wieder auf und steigt in aller Seelenruhe aus.

    Ich bin ein Audi Gebrauchtwagen. Und alles, was jetzt noch

    kommt, liegt nicht mehr in meiner Hand.

    An dieser Stelle endet der TV-Spot und die Fantasie

    des Zuschauers ist gefragt. Wie wird die Geschichte wohl

    weitergehen ?

    Schnitt auf Totale

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    Vielleicht so ?

    Whrend ich in Gedanken noch bei der Unbekannten bin,

    strmen die drei Maskierten aus der von Rauchschwaden

    verhangenen Eingangstr der Bank. Ihre Sporttaschen sind

    prall gefllt. Der Fahrer hat kurzfristig ein breites Grinsen

    im Gesicht. Meine Tren fl iegen wieder auf, mein Gaspedal

    wird durchgetreten. Meine Sensoren sagen mir nichts wie

    weg hier ! Doch schon an der ersten roten Ampel : ber-

    raschung. Meine Bremsen erledigen ihre Pfl icht. Butterweich

    gleiten wir an die Stopplinie. Meine berraschung wird jedoch

    noch um ein Vielfaches von den Mienen meiner inzwischen

    wieder maskenlosen Mitfahrer bertroff en. Polizeisirenen

    ertnen. Werden lauter. Kommen immer nher. Ein Polizeiauto

    rast mit wilder Entschlossenheit ber die rote Ampel und an

    uns vorbei. Der Windzug des Streifenwagens trgt ein einsames

    Blatt ber den Asphalt, bevor mein Gaspedal wieder leicht

    durchgedrckt wird. Der Fahrer hat seine ber raschung als

    Erster berwunden und bemerkt, dass die Ampel inzwischen

    auf Grn umgesprungen ist. Irgendetwas lief hier gerade

    verdammt schief. Oder richtig. Je nachdem, von welcher Seite

    man es betrachtet. Off ensichtlich habe nicht nur ich mich

    an die Worte der Frau erinnert, die fr die Mnner soeben die

    Rettung waren.

    Eine Viertelstunde spter biegen wir in eine Querstrae am

    Rande der Stadt ein. Die Huser sind inzwischen moderner

    geworden, die Straen trockener und die Gesichtsfarbe meiner

    Insassen sieht etwas gesnder aus. Die Stimmung ist gelst,

    als ich kurze Zeit spter auf einem Parkplatz mit vielen anderen

    Autos, die aussehen wie ich, zur Ruhe komme. Vier groe Ringe

    prangen an der Fassade des Gebudes, in dem sich meine

    Silhouette spiegelt. Erleichtert lasse ich mein Tagfahrlicht erl-

    schen, endlich wieder zu Hause im Audi Gebrauchtwagen :plus

    Zentrum. Meine Tren werden aufgestoen, die vier Mnner

    steigen aus und entfernen sich mit ihren Sporttaschen in ver-

    schiedene Richtungen. Probefahrt beendet, wrde ich sagen.

    Es war eine auergewhnliche. Eine mit Bank berfall. Aus-

    gebliebener Verfolgungsjagd. Und eben dieser wunderschnen

    Frau mit Sonnenbrille.

    Schnitt auf Totale

    Car to Car

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  • Inzwischen sind einige Tage vergangen, und ich prsentiere

    mich heute von meiner besten Seite. Ich bin aufgeregt. Habe

    ich da gerade eine alte Bekannte entdeckt ? Die Frau, die

    whrend der einzigartigen Probefahrt auf dem Beifahrersitz

    aufgetaucht war? Sie unterschreibt den Kaufvertrag und

    tritt auf mich zu, setzt sich hinters Steuer und mchte den Sitz

    verstellen. Ihre Hand ertastet etwas. Eine Zeitung. Wie die

    dort hinkommt ? Bleibt ungeklrt. Doch die Titelseite, die ich

    jetzt im Rckspiegel sehe, hat eine klare Aussage : Bankruber

    gefasst ! steht dort in groen Lettern. Ich schaue mir die

    Frau genauer an und erkenne sie zweifellos. Sie ist es. Und so-

    eben hat sie mich gekauft. Schon wieder Glck gehabt. Beide.

    Eine alltgliche Probefahrt wird zur Kriminalgeschichte mit

    Happy End. Ein Audi Gebrauchtwagen zum Hauptdarsteller.

    Htte genau so passieren knnen. Obwohl nicht wirklich.

    Die Zeitung unter dem Sitz wrde in der Realitt natrlich

    nie vorkommen. Denn Audi hat den 110-Punkte-Check fr Ge-

    brauchtwagen entwickelt, bei dem jedes Detail vor der ber-

    gabe an den neuen Besitzer akribisch unter die Lupe genommen

    wird. Und sptestens bei Punkt 45, der Sitzlngsverstellung,

    wre die Zeitung entdeckt worden. Denn bei den Gebrauchten

    von Audi luft alles nach Plan.

    Zoom auf Zeitung

    VERTRAUEN IST GUT. VERTRAUEN IST GUT.

    110-FACHE KONTROLLE IST BESSER.110-FACHE KONTROLLE IST BESSER.

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    0 32 >> 0 3 3W E C R E A T E P R O G R E S S >> 0 3

  • Internet der R inge.Ein Audi, der Nachrichten postet. Eine Uhr, die E-Mails empfngt.

    Das ist heute schon mglich. Bald werden auch Werkzeuge und

    Gebude im Internet der Dinge online sein. Was bedeutet es fr

    Audi, wenn sich Maschinen, Materialien, ganze Fabriken vernetzen ?

    Wie das Internet der Dinge zum Internet der Ringe wird ein

    Blick in die spannende Zukunft der Audi Produktion.

    TEXT : Dorothea Joos

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    Wenn reale und virtuelle Welt verschmelzen : Auf der Virtual Reality Wand werden im 3D-Format Montageschritte vorab simuliert und damit sukzes-sive optimiert. Auch im Werkzeugbau wird diese Technik verwendet.

    In der Audi CAVE wird vor den ersten

    Prototypen der Serienfertigungsprozess

    des Autos virtuell auf Machbarkeit ge-

    prft. Anhand der Konstruktionsdaten

    knnen wir die einzelnen Bauteile drei-

    dimensional darstellen. Wir simu lieren

    dann die Montage und analysieren im

    Team, ob der Einbau fr das Bauteil und

    ebenso fr den Mitarbeiter problemlos

    umsetzbar ist, erklrt Katharina Kunz.

    Auf zwei groen Projektionsfl chen

    sieht sie durch ihre 3D-Brille die Bauteile.

    ber ein Armband, das ihre Muskelstr-

    me misst, kann sie die Teile per Gesten-

    steuerung anfassen und verschieben.

    Ingenieurin Katharina Kunz steht vor

    einer weien Tr. Dahinter : die Welt der

    Produktion. Die Audi Inge nieurin macht

    eine Wischbewegung mit der Hand. Zi-

    schend ff net sich die Tr. Eine Audi A7

    Karosserie gleitet vorbei. Sie steht auf

    einer selbststndig fahrenden Plattform.

    Zielsicher steuert diese auf einen Mit-

    arbeiter zu. Neben ihm : ein kleiner Robo-

    ter. Er assistiert bei der Montage des

    Schaltknaufs. Der ist an die Handanatomie

    des Kunden angepasst und gerade erst

    im 3D-Drucker entstanden.

    Flieband ? Fehlanzeige. Wo sonst Band

    und Takt den Herzschlag der Produktion

    bestimmen, werden nach dem Werkstatt-

    prinzip alle Modelle in einer Halle gefer-

    tigt. Werkzeuge und Materialien liefern

    ber Sensoren und Chips stndig Daten.

    Sie organisieren sich so zu einem groen

    Teil selbst. Zeigen die Daten eine Ano-

    malie, erscheint eine Meldung auf dem

    Smart Interface. Der Mitarbeiter ent-

    scheidet dann, wie das Problem behoben

    werden kann. Mensch und Maschine

    arbeiten Hand in Hand.

    Katharina Kunz streicht ber den Screen

    vor ihr. Das Smart Interface erlischt

    und mit ihm die virtuelle Welt. Perspektiv-

    wechsel. Zurck in die Gegenwart. Noch

    ist diese Produktionsweise Zukunfts-

    musik. Doch allzu fern ist sie nicht mehr.

    Denn viele Innovationen kommen bei

    Audi bereits heute zum Einsatz und mar-

    kieren den Weg in die In dustrie 4.0

    (siehe Seite 40).

    Ingolstadt, Audi Werk, Halle T32.

    Hier treff en sich Dr.-Ing. Hubert Waltl,

    Produktionsvorstand der AUDI AG, und

    Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer,

    Prsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

    Beide verbindet die Begeisterung fr

    Innovation. Ihr Antrieb ist der Fort-

    schritt. Im Mai 2014 haben sie gemein-

    sam die E3-Forschungs fabrik in Chemnitz

    erff net. Eine Modell fabrik fr die

    intelligente Produktion, in der Techno-

    logien von morgen erforscht werden.

    0 3 4 >> 0 35W E C R E A T E P R O G R E S S >> 0 4

  • Auf einem Rundgang durch die Audi Pro-

    duktion will Waltl zeigen, wo Zukunfts-

    technologien, die seine Mannschaft ent-

    wickelt hat, bereits zum Einsatz kommen.

    Ein Blick hinter die Kulissen. Ein Blick

    auf den Teil Zukunft, der schon Gegen-

    wart ist.

    Startpunkt der Exkursion der beiden

    Produktionsexperten ist der Arbeitsplatz

    von Katharina Kunz, das 3D-Labor.

    Waltl hat diesen ersten Stopp mit Bedacht

    gewhlt. Hier in der virtuellen Realitt

    des Labors beginnt die Produktion. Es ist

    stockfinster. Nur aus vier Beamern

    scheint Licht auf die Projektionsfl chen

    an Wand und Boden. Mithilfe einer

    3D-Brille und ber Gestensteuerung tes-

    tet Katharina Kunz auf dieser Flche

    die Montageschritte neuer Modelle vor

    Produktionsstart. Hier verschmelzen

    reale und virtuelle Welt, sagt Waltl.

    Dagegen sehen viele Science-Fiction-

    Fantasien blass aus. Neugebauer fgt

    interessiert hinzu: Die Einsatzmglich-

    keiten derartiger Augmented Reality

    Lsungen reichen von der Forschung bis

    zum Design. Aber auch im Vertrieb,

    in der Wartung oder bei der Schulung

    von Mitarbeitern gibt es mgliche An-

    wendungsfelder.

    In Zukunft soll die gesamte Produktion

    bei Audi virtuell simuliert werden. Werk-

    zeuge, Anlagen und Betriebsmittel alle

    senden in Echtzeit Daten in eine Cloud.

    Damit erhlt jedes reale Element ein

    Abbild in der virtuellen Welt. Auerdem

    knnen sich Objekte auf diese Weise

    untereinander und mit Menschen aus-

    tauschen. Vernetzung das ist der

    Kern gedanke von Industrie 4.0, ergnzt

    Fraunhofer-Prsident Neugebauer.

    Nach mechanischer Produktion, Flie-

    bandfertigung und digitaler Automation

    sind Daten die Grundlage fr die vierte

    industrielle Revolution. Daten werden

    zum l der Zukunft. Schon heute produ-

    zieren Maschinen Myriaden davon, meist

    im digitalen Slang einer Computer-

    sprache. Bald werden noch mehr Maschi-

    nen und sogar Materialien Daten liefern.

    Bei einem Fehler mssten nicht mehr

    Menschen Tabellen durchforsten. In Zu-

    kunft knnten intelligente Algorithmen

    die Daten lesen, bisher nicht erkannte

    Fehler und unentdecktes Optimierungs-

    potenzial aufzeigen.

    Perfektion im Werkzeugbau : Zur optimalen Umformung und fr den effi zienten Materialeinsatz wird ein mit Sensoren bestcktes Werkzeug genutzt.

    Przise Kanten, akkurates Spaltma.

    Das markante Design eines Audi verlangt

    Material und Werkzeug einiges ab.

    Werkzeug, das mitdenkt, erleichtert bei

    Audi seit 2010 den Produktionsprozess

    zum Beispiel beim Pressen der Karosserie-

    teile : Sensoren im Werkzeug messen

    die Position des Blechs und die wirkenden

    Krfte. Mechatronische Aktoren greifen

    falls ntig korrigierend ein. So kann auch

    anspruchsvolles Material wie Alu minium

    przise umgeformt werden. Auerdem

    verringert sich der Ausschuss bei der

    Heckklappe des Audi A8 beispielsweise

    um bis zu 25 Prozent gegenber seinem

    Vorgnger. Material wird gespart und

    eine nachhaltige Produktion untersttzt.

    Das ist das ultra Prinzip in der Produkti-

    on, sagt Waltl. Denn Effizienz und

    Nachhaltigkeit gelten nicht nur fr unsere

    Automobile. Audi ultra ist eine Geistes-

    haltung, die Audi antreibt. Auch in der

    Produktion wird der ultra Gedanke ge-

    lebt durch innovative Technologien wie

    das intelligente Werkzeug.

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  • Fr die Qualittskontrolle werden

    Abgleiche zwischen den Konstruktions-

    daten und dem realen Fahrzeug er-

    stellt. Durch die optische berlage-

    rung knnen Abweichungen uerst

    schnell erkannt, in Echtzeit darge-

    stellt, analysiert und wenn ntig be-

    hoben werden. Zudem ist es mglich,

    fotorealistische Daten eines Bauteils,

    beispielsweise eines Stofngers, op-

    tisch mit dem Fahrzeug zu verknpfen.

    Fr den Anwender wird hierdurch

    eine Verschmelzung von virtueller und

    realer Welt geschaff en.

    in dieser Pressenstrae mit. Sensoren

    messen, wie das Blech ber den Stem-

    pel gezogen wird. Aktoren regeln dann

    selbststndig, wie stark das Blech ge-

    spannt werden muss. So wird es je nach

    Beschaff enheit optimal gepresst. Das

    ist eine neue Dimension der Przision,

    sagt Waltl stolz.

    Przision hat er von der Pike auf gelernt.

    Vor mehr als 40 Jahren startete Waltl

    seine Karriere bei der Auto Union Ingol-

    stadt mit einer Lehre zum Werkzeug-

    macher. Damals lernte er als Auszubil-

    dender noch mit Rechenschieber und

    Reibrett. Schon frh interessierte er

    sich fr die Digitalisierung seines Arbeits-

    bereichs. Ich war einer der ersten Pro-

    grammierer in der Audi Produktion.

    Mit Lochstreifen habe ich Rechner so gro

    wie ein ganzes Zimmer gefttert, erin-

    nert er sich. Waltl gehrt zu den Pionie-

    ren der dritten industriellen Revolution.

    Waltl und Neugebauer sind mittlerweile

    auf dem Weg ins Presswerk zum intelli-

    genten Werkzeug. Aus der schneidenden

    Klte dieses Februarmorgens treten

    sie in die Halle N58. Neben der Eingangs-

    tr hngt die Frontklappe eines Audi A3.

    Das erste Serienteil, das 2003 aus der

    neuen Pressenstrae kam. Przision das

    ist der Anspruch im Presswerk. Denn hier

    wird mit den Karosserieteilen die Basis

    fr die hohen Qualittsanforderungen von

    Audi gelegt. Das haben die Mitarbeiter

    unterschrieben. Ihre Signatur auf der

    Frontklappe im Eingangsbereich erinnert

    sie jeden Tag daran.

    Tglich werden in der Halle N58 bis zu

    64.000 Teile produziert. Wie riesige

    blaue Stempel drcken die Pressen die

    verschiedenen Formen in den Stahl oder

    das Aluminium, hundertstelmillimeter-

    genau. Nur ein einzelnes Haar zwischen

    Werkzeug und Material oder etwas zu

    wenig l knnen dazu fhren, dass das

    Teil spter durch die Qualittskontrolle

    fllt. Deshalb denkt das Werkzeug

    Qualittssicherung mit der erweiterten Realitt:Mit dem System Window to the World kann

    der Mitarbeiter bereits heute einen uerst genauen Soll-Ist-Vergleich zwischen den

    Konstruktionsdaten und dem Bauteil, beispielsweise im Motorinnenraum,

    durchfhren.

    0 3 6 >>>> 0 37W E C R E A T E P R O G R E S S >>>> 0 4

  • aiIntelligente Maschinen und Daten-

    analysen verndern auch das Automobil.

    Sie reduzieren Komplexitt und er-

    mglichen mehr Individualisierung bis

    hin zum Einzelstck. Individualisierte

    Teile knnten in Zukunft aus dem

    3D-Drucker fr metallische Werkstoff e

    kommen. Seit 2014 fhren Ingenieure

    bei Audi Experimente dazu durch. In die-

    ser Anlage schmilzt der Laser ein Metall-

    pulver Schicht fr Schicht zu einem

    fertigen Teil zusammen. Die Technologie

    basiert auf dem Laserschmelzverfahren.

    Damit werden bionische Strukturen

    und Materialeigenschaften mglich,

    die mit herkmmlichen Fertigungs-

    verfahren kaum herzustellen sind.

    Sie sparen Material und Gewicht im

    Auto. Der 3D-Druck mit Kunststoff

    kommt dagegen bei Audi schon lnger

    zum Einsatz. In der R8 Fertigung

    in Neckarsulm knnen die Mitarbeiter

    unter anderem Anbau hilfen ber

    Nacht im Anlauf- und Analyse zentrum

    drucken lassen. Das bringt ber

    75 Prozent Kosten- und Zeitersparnis.

    Etwa acht Stunden steht ein Mitarbeiter pro

    Schicht am Flieband. Mit dem Chairless Chair

    kann er auch auerhalb der Pausen die Fe

    ab und zu ausruhen und im Sitzen arbeiten. Die

    ungefhr zwei Kilogramm leichte Unterstt-

    zung aus Carbon wird am Krper getragen.

    Sie lsst sich einfach umschnallen und ermg-

    licht ber simple Hydraulik das Sitzen ohne

    Stuhl. Ein Prototyp wurde im Februar 2014 in

    Neckarsulm erfolgreich getestet.

    Ob aus Kunststoff oder Metall : Zuknftig werden unter anderem Werkzeuge oder Bauteile im 3D-

    Druckverfahren erstellt.

    Hightech am Arbeitsplatz : Der Chairless Chair entlastet

    Mitarbeiter in Zukunft whrend der Ttigkeit.

    ungsche

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  • o

    Roboter gab es bisher nur in Kfi gen.

    KR 5 SI kann dank der Sicherheitssen-

    soren direkt mit dem Menschen zusam-

    menarbeiten. Der Mitarbeiter gibt den

    Takt an. Nur wenn er zum Beispiel einen

    Khl mittelausgleichsbehlter braucht,

    reicht ihm der Roboter das Teil aus der

    Kiste. Wie er die unsortierten Teile an-

    saugen muss, erkennt er ber eine Ka-

    mera. Operationssaalprinzip nennt man

    diese Arbeitsweise. Der Mensch erledigt

    die wertschpfende Ttigkeit, fr die er

    Gefhl und Erfahrung braucht. KR 5 SI

    assistiert. Ein baugleicher Kollege, der

    stattdessen mit einem Klebeaufsatz aus-

    gestattet ist, wird schon seit 2013 einge-

    setzt. Przise trgt er die Klebenhte auf

    ein Teil des Radhauses auf. Der Mitarbei-

    ter nimmt das Teil nach dem Klebevorgang

    aus der Halterung und verbaut es. Kommt

    ein Mensch dem Roboter whrend der

    Bewegung zu nahe, verlangsamt dieser

    sein Arbeitstempo. Bei direkter Berh-

    rung bleibt er sofort stehen.

    Nach der Umstellung auf mechanische

    Produktionsanlagen Ende des 18. Jahr-

    hunderts und der Fliebandfertigung im

    20. Jahrhundert lutete in den 1970ern

    die Automatisierung ein neues Zeitalter

    in der Produktion ein.

    Automation allein kann die steigenden

    Anforderungen an die moderne Produk-

    tion heute nicht mehr erfllen. Innerhalb

    von zehn Jahren hat sich die Anzahl der

    Audi Modelle auf derzeit ber 50 mehr

    als verdoppelt. Die Individualisierungs-

    optionen sind immens: Fr den Audi A3

    gibt es mit 1038 Varianten mehr Mglich-

    keiten als Sterne in unserem Universum.

    Gleichzeitig muss der Qualittsanspruch

    des Audi Konzerns an zuknftig 17 Fer-

    tigungsstandorten von Ingolstadt bis

    San Jos Chiapa in Mexiko gewhrleistet

    werden. All das steigert die Komplexi-

    tt. Hier greifen Technologien, die die

    Industrie 4.0 mit sich bringt.

    Denn vernetzte Produktionssysteme kn-

    nen Komplexitt managen, intelligente

    Maschinen den Menschen untersttzen.

    Waltl und Neugebauer haben ihren Rund-

    gang fortgesetzt. Sie laufen den Karos-

    seriebau ab. Roboter surren in ihren Kfi -

    gen. Sie schwingen herum, packen

    die schweren Karosserieteile und setzen

    przise Schwei- und Klebepunkte.

    Schon in ein paar Jahren knnte das an-

    ders aussehen. Waltl und Neu gebauer

    gehen weiter in die Montage. Es ist un-

    gewhnlich still. Zumindest fr den,

    der sich die Produktion eines Automobils

    mit viel Krach und Hektik vorstellt.

    88 Sekunden, der Takt des Fliebandes.

    Wie von Geisterhand transportiert es

    die lackierten Karosserien von Arbeits-

    schritt zu Arbeitsschritt.

    Fast am Ende der riesigen Halle befi ndet

    sich der Bandabschnitt 3. Hier wird

    klar, wie die Zusammenarbeit von Mensch

    und Roboter in Zukunft aussieht. Hier

    arbeitet KR 5 SI. Seine Aufgabe : Position

    der unsortierten Teile erkennen, Teil

    ansaugen, Teil anreichen. Das Besondere :

    Ohne Schutzzaun steht der ein Meter

    groe Roboter direkt neben seinem

    menschlichen Kollegen Stefan Schlamp.

    Waltl begrt diesen mit Handschlag.

    Die drei Mnner kommen ins Gesprch.

    Seit er da ist, erzhlt der 31-jhrige

    Schlamp und nickt zu KR 5 SI, muss

    ich mich nicht mehr in die tiefe Kiste

    bcken, um die Khlmittelausgleichs-

    behlter selbst zu holen. Das schont

    meinen Rcken.

    Neugebauer ist beeindruckt. Auch wenn

    Maschinen intelligenter werden, im

    Mittelpunkt steht immer der Mensch,

    betont Waltl. Es geht bei Industrie 4.0

    nicht um die menschenleere Fabrik,

    Hand in Hand : Der Mensch wird in Zukunft unmittelbar von dem Roboter KR 5 SI bei seiner Arbeit untersttzt.

    0 3 8 >>>> 0 3 9W E C R E A T E P R O G R E S S >>>> 0 4

  • sondern darum, den Mitarbeiter bei

    seiner Arbeit optimal zu untersttzen.

    Roboter werden in Zukunft die Arbeiten

    verrichten, die Menschen ungern tun, weil

    sie anstrengend, monoton oder unergo-

    nomisch sind, wie Montagen im Innen-

    raum oder berkopfarbeiten. Mitarbeiter

    bernehmen dann anspruchsvollere

    Aufgaben. Schon heute sind Maschinen-

    berwachung, Programmierung, Repa-

    ratur und Instandhaltung von Anlagen

    wachsende Aufgabengebiete im Werk.

    Waltl und Neugebauer sind am Ende

    ihres Rundgangs angekommen. Zeit fr

    den ersten Kaff ee an diesem Morgen.

    Im Selbstbedienungsmarkt drngen sich

    die Produktionsmitarbeiter in ihrer

    grau-roten Arbeitskleidung. Es duftet

    nach frisch gebackenen Brtchen.

    Neugebauer schaut nachdenklich in

    seinen dampfenden Kaff ee. Eine

    Frage habe ich noch, setzt er an. Wie

    gelingt es euch, in der Praxis so viele

    Innovationen zu entwickeln ? Waltl

    lchelt. Mut, das ist unser Geheimnis,

    sagt er. Wir setzen auf mutige Men-

    schen. Sie denken quer und um die Ecke,

    vor allem denken sie voraus. Sie bringen

    die Audi Produktion Schritt fr Schritt

    in Richtung Industrie 4.0.

    Die Fraunhofer-Gesell-

    schaft und Audi koope-

    rieren seit acht Jahren.

    Wie treiben Sie Industrie

    4.0 gemeinsam voran ?

    NEUGEBAUER : Wir

    bauen die Brcke

    zwischen Wissenschaft

    und Wirtschaft,

    zum Beispiel in unserer

    E3-Forschungsfabrik. Sie bildet die Produktion

    unter realen Bedingungen ab. Dort erforschen wir

    Technologien fr die Zukunft.

    WALTL : Im Bereich Industrie 4.0 beschftigen wir

    uns aber nicht nur mit Technologien. Gemeinsam

    forschen wir auch an der Integration und Rolle des

    Menschen in der Produktion der Zukunft. Hier

    geht es zum Beispiel um die Flexibilisierung der

    Arbeitswelt und die Kooperation zwischen Mensch

    und Maschine.

    Augmented Reality, intelligente Werkzeuge all

    das gehrt bei Audi schon zum Alltag. Befi nden

    wir uns wirklich an der Schwelle zur vierten

    industriellen Revolution ? Oder sind wir schon

    mitten in der Industrie 4.0 ?

    WALTL : Audi hat nicht gewartet, bis 2011 der

    Begriff Industrie 4.0 geboren wurde. Wir beschfti-

    gen uns auch in der Produktion schon heute mit

    dem Morgen. Das macht unseren Vorsprung aus.

    Wir sprechen deshalb von einer Evolution.

    NEUGEBAUER : Jeder Revolution geht eine Evolution

    voraus. Doch die Auswirkungen der Vernetzung,

    der gigantischen Datenmengen und ihrer Analyse

    stehen noch bevor. Wir befi nden uns in einem

    evolutionren Prozess. Er ermglicht in Zukunft

    die vierte industrielle Revolution. Wir haben

    es noch nicht hinter uns, wir haben es vor uns.

    Welche Herausforderungen gilt es auf dem Weg

    in die Industrie 4.0 zu meistern ?

    WALTL : Ich sehe hier zwei Punkte. Zum einen die

    Aus- und Weiterbildung. Wir mssen uns heute

    berlegen, wie wir unsere Mitarbeiter auf morgen

    vorbereiten. Wissen aus den Bereichen Mechatronik,

    Elektronik und IT wird immer wichtiger. Zweitens

    mssen wir an die Schnittstellen denken, wenn wir

    in Technologien investieren. Eine Maschine muss

    sich spter in das gemeinsame Netz einklinken.

    Nur so knnen wir die Chancen von Datensammlung

    und -analyse nutzen.

    NEUGEBAUER : Dazu brauchen wir Standards, nicht

    nur innerhalb von Unternehmen, sondern weltweit.

    Zustzlich muss der Breitbandausbau vorange-

    trieben werden. Heute haben wir durchschnitt-

    liche Antwortzeiten im Netz von 25 Milli sekunden.

    0,1 Millisekunden sind ntig fr Daten bertra-

    gung in Echtzeit. Eine weitere Herausforderung ist

    die Sicherheit der gigantischen Datenmengen.

    Wir haben heute eine Vision von Industrie 4.0, aber

    noch sind eine ganze Menge Hausaufgaben zu

    erledigen, bis sie sich umsetzen lsst.

    Dampf- und Wasserkraft trieben die ers-

    ten mechanischen Produktionsanlagen

    an. Sie markierten Ende des 18. Jahrhun-

    derts die erste industrielle Revolution

    aus heutiger Sicht auch Industrie 1.0 ge-

    nannt. Die Nutzung elektrischer Energie

    und die Arbeitsteilung in den Schlacht-

    husern von Cincinnati luteten die zweite

    Revolution ein. Henry Ford perfektio-

    nierte diese Arbeitsweise durch die Flie-

    bandfertigung. In den 1970er Jahren

    fhrten Elektronik und IT zu weiterer

    Automatisierung und zur Industrie 3.0.

    Komponenten, die stndig Daten

    liefern, und vernetzte Maschinen das

    ist Industrie 4.0.

    Industrie 4.0

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  • Die Automobilfertigung von heute befi ndet

    sich massiv im Wandel : Anlagen steuern

    sich zunehmend selbst, Mitarbeiter konzen-

    trieren sich verstrkt auf kreative Ttig-

    keiten. Und doch rcken Mensch und Maschi-

    ne nher zusammen, indem sie Seite an

    Seite direkt miteinander als Team kooperie-

    ren. Zugleich stehen wir vor der Heraus-

    forderung, immer mehr Modelle, Varianten

    und Stckzahlen zu fertigen mit hchster

    Przision und in bewhrter Audi Qualitt.

    Dafr brauchen wir in unseren Werken

    weltweit noch effi zientere, fl exiblere Pro-

    zesse und weiterhin wertvolle Ideen mit

    Innovationscharakter. Darum bedeutet Zu-

    kunft gestalten fr mich auch : Mut haben,

    anders zu denken und neue Wege zu gehen.

    So sichern wir uns unseren Vorsprung und

    gestalten gemeinsam die Zukunft von Audi.

    Dr.-Ing. Hubert Waltl

    >>>> Produktion

    Herr Dr. Waltl,Dr. Waltl, wie gestalten Sie die Zukunft ?

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  • we createinnovation

    Wer die Welt verndern will,nvern

    braucht visionre Kraft.nrvisionSie ist das, was unss, wat das

    antreibt, und das, was,as,d dasundntreibt, uwir bei Audi Vorsprungwir bwiw runVodiwir bei Auddurch Technik nennen.rch Techndurcd n neiknik

    Kurz gesagt :Kurz gesagt :Was uns antreibt,s unsasWas uns aantist die Zukunft kundie Zukisti kkk

  • Ikone3.

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  • Schn. Schnell. Sportlich. Hommage an eine Ikone in drei Generationen : der Audi TT.der Audi TT.

    Der TT steht seit knapp 20 Jahren fr eine Revolution ebenso revolutionr sollte sein Name sein. TT steht fr Tourist Trophy als Hommage an den NSU TT und an das legendre Motorradrennen auf der Isle of Man. Als das Showcar 1995 erstmals der Weltffentlichkeit prsentiert wurde, konnte keiner ahnen, dass der TT eine Ikone werden wrde. Die Grundzge seines Designs sind einzigartig und finden sich wie ein roter Faden in allen Generationen wieder.

    TEXT : Philipp Meier

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  • TT_01Zurck zu den Wurzeln den Audi TT und die Isle of Man verbindet ein ganz ursprnglicher Gedanke: motorisierte Freiheit. Erinnerungen an die Tourist Trophy, eines der hrtesten Motorradrennen der Welt,werden wach. Auf der Strecke getestet werden heute alle drei Genera-tionen in drei Etappen von einem, der sich sonst mit der Gestaltung von futuristischen Autos in Hollywoodfilmen beschftigt. Bitte anschnallen,Daniel Simon gibt jetzt Gas mit dem Audi TT der ersten Generation.

    Automobildesigner Daniel Simon fhrt die drei

    Generationen auf der Isle of Man.

    Er studierte Automobildesign in Pforzheim und arbeitete

    dann als Designer bei Volkswagen und Bugatti. Heute

    machen seine Entwrfe in Hollywoodfi lmen Karriere.

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  • Kein Nebel, das muss man ausnutzen, denn die britischen

    Inseln sind rau. Die Isle of Man besonders, denn hier liegt der

    Spirit der Tourist Trophy in der Luft. Begleitet von einem

    her ben Wind, der das Freiheitsgefhl beim Fahren forciert.

    Und den lsst sich Daniel Simon ordentlich um die Nase wehen.

    Das Verdeck ist off en, und er schaltet in den nchsten Gang.

    Das Showcar kam 1995 heraus. Entwickelt wurde es von dem

    damaligen Projektleiter und heutigen Vorstand fr Technische

    Entwicklung Ulrich Hackenberg zusammen mit Designer

    Thomas Freeman und Ingenieur Ralf-Gerhard Willner. Un-

    fassbar, dieses Auto, ein Big Bang in der Automobilgeschichte.

    Revolutionr. Sexy. Die nchste Sensation war, dass das

    Showcar 1998 nahezu unverndert in Serie ging. Der Audi TT

    der ersten Generation gewann seine sthetik aus der strikten

    Geometrie. In ihrer Geschlossenheit wirkte die Linienfhrung

    geradezu archetypisch.

    Daniel Simon fhrt sportlich in die erste Kurve. Der macht

    unheimlich Spa beim Fahren. Dann kommt er noch einmal

    auf die Begeisterung zurck, die der erste Audi TT nicht nur

    bei Autokennern auslste. Er war einfach einzigartig. Vllig

    anders als alles bisher Dagewesene.

    Daniel Simon nutzt die Gerade, beschleunigt krftig hang-

    abwrts und lsst sich mit sonorem Motorsound souvern in

    die nchste Kurve tragen.

    Wahnsinn, wie der TT abgeht. Ein tolles Fahrfeeling. Am

    Audi TT ist alles puristisch. Auch das Cockpit. Beeindruckend,

    dass man bei Audi nicht versucht hat, alle Elemente einfach

    irgendwie zu verbinden, wie das damals blich war. Die Archi-

    tektur des Armaturenbretts wirkt aufgerumt, alles ist da,

    wo es hingehrt. Schn, wie sich die Luftdsen in die Bedien-

    elemente integrieren. Der Wind nimmt zu, Daniel Simon

    nhert sich dem Ende der ersten Etappe. Als er aussteigt,

    liegt ein Wolken teppich wenige Meter ber der Fahrbahn.

    Selbst im Stand wirkt der TT der ersten Generation super-

    sportlich, ein Statement der Innovationskraft von Audi

    in der Designsprache. Stofnger, die auf einmal nicht mehr

    sichtbar sind. Dann der Schnellverschlusstankdeckel eine

    klare Analogie zum Rennsport. Und auch beim Lichtkonzept

    sehen wir eine sthetik, die Mastbe setzte. Die Schein-

    werfer prgen den entschlossenen Blick des TT mit starker

    Tiefenwirkung.

    Der erste Audi TT ist fr mich revolutionr.

    Er verbindet, auf der gedanklichen Grundlage des A3,

    unverwechselbares Design mit Vorsprung

    durch Technik und wird so zu einem Sportwagen

    mit lssigem Sexappeal.

    H i e r e r f a h r e n S i e a l l e s b e r d a s f u t u r i s t i s c h e F a h r z e u g d e s i g n d e s A u t o m o b i l d e s i g n e r s D a n i e l S i m o n .

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  • Fahrzeugwechsel. Daniel Simon trifft auf den Audi TT Roadster der zweiten Generation von 2006. Die Strecke ist noch kerniger. Das Wetter ist wechselhaft. Inmitten einer tief liegenden Wolkendecke wartet der temperamentvolle Audi TT Roadster schon auf eine schnelle Ausfahrt. Daniel Simon steigt ein.

    Bei diesem Audi TT wurde die unverkennbare Grundarchitektur

    beibehalten. Auffallend ist die Linie unterhalb der Tr, die

    schwingt zum Hinterrad hin hoch. Dadurch sprt man ihn ganz

    deutlich, den ersten Audi TT. Am Heck sitzt dafr ein sichtbarer

    Stofnger. Das lsst ihn noch breiter, leichter und sehr sport-

    lich wirken. Testen wir ihn.

    Daniel Simon sprt die Kraft des Motors, als der Audi TT Roadster

    Fahrt aufnimmt. Das Design bildet quasi eine fl ieende Welle,

    die die geometrischen Krper strker miteinander verschmel-

    zen lsst. Dadurch wirkt das Auto lnger und gestreckter als

    sein Vorgnger und ist strker in die Audi Formensprache

    integriert.

    Schnell schaltet Daniel Simon hoch. Die Straen auf der Renn-

    strecke werden kurviger. Extremer. Ganz nach seinem

    Geschmack. Kurvenfahren ist ein wahrer Spa. Man merkt

    deutlich, dass der Audi TT der zweiten Generation extrem

    stabil und dennoch leicht auf der Strae liegt.

    Daniel Simon rckt die Sonnenbrille zurecht, richtet seinen

    Blick im Rckspiegel respektvoll auf die Kurven, die hinter ihm

    liegen, um dann wieder konzentriert nach vorn zu schauen.

    Denn da wartet nach kurzer Geraden schon wieder die nchste

    Heraus forderung, die ihm sichtlich gefllt. Man sprt, dass

    der Motor deutlich strker geworden ist. Bei der Kurvenstabilitt

    spielen die Audi Space Frame Technologie und das ausgekl-

    gelte Fahrwerk eine groe Rolle. Das optionale Audi magnetic

    ride, das hydro elek trische Dmpfersystem, verbessert die

    Fahrstabilitt. Und der ausfahrbare Spoiler untersttzt dies

    noch zustzlich. Aber das ist wieder Theorie, man muss

    die Praxis erleben. Daniel Simon geniet die schnelle Etappe.

    Mit seinem sport lichen Temperament ist der Audi TT der zweiten

    Generation der perfekte Partner fr diesen Streckenabschnitt.

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  • Der Audi TT der zweiten Generation ist sehr dynamisch.Der Audi TT der zweiten Generation ist sehr dynamisch.

    Transportiert wird seine Agilitt durch funktionaleTransportiert wird seine Agilitt durch funktionale

    Formensprache und ausgereifte Fahrkomponenten.Formensprache und ausgereifte Fahrkomponenten.

    Er fhrt den Anspruch des ersten Audi TT fort und Er fhrt den Anspruch des ersten Audi TT fort und

    setzt eigene Akzente.setzt eigene Akzente.

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    Letzter Abschnitt zur Start-Ziel-Geraden. Steile Hgel, wilde Serpentinen und gelegentlicher Gegenverkehr garantierenHerzklopfen. Der neue Audi TTS ein Schub Glckshormone.

    Die Wolken hngen noch immer tief ber der Fahrbahn.

    Kurze, heftige Regengsse wechseln sich mit Sonnenschein

    ab. Doch all das lsst Daniel Simon ziemlich unbeeindruckt.

    Denn er sitzt im neuen Audi TTS und drckt den Startknopf.

    Ein leises Grollen ertnt. Aber es ist nicht etwa ein Gewitter,

    das in der Ferne aufzieht, sondern der Motor des neuen

    Sportcoups, in dem er sitzt. Daniel Simon hat pltzlich sein

    lssiges Groe-Jungs-Grinsen im Gesicht, denn er ahnt schon,

    was ihm bevorsteht : Fahrspa pur.

    Das Grummeln wird zu einem sonoren Gebrll, als Daniel Simon

    das Gaspedal durchdrckt. Mit immenser Wucht wird der

    Audi TTS nach vorn katapultiert, Daniel Simon nach hinten

    in die Sportsitze gepresst : Hier kommt die Technik auf

    das wegweisende Level des Designs ! Von der Designikone zur

    kompromisslosen Fahrmaschine. Wow !

    Und in der Tat, der Audi TTS lebt seine Trophy-Gene voll aus.

    Kurve fr Kurve, Gerade fr Gerade off enbart er seine sport-

    lichen Qualitten : Ich sitze eingebettet in einem hchst funk-

    tionalen Innenraum. Die Luftdsen, das virtual cockpit in der

    Mitte. Alles ist dem Fahrer zugewandt. Der digitale Drehzahl-

    messer und der digitale Tachometer, dazwischen die Route.

    Absolut futuristisch !

    Daniel Simon stellt die S tronic auf S wie Sport und bettigt

    die Schaltwippen am Lenkrad. Im Display springt der Drehzahl-

    messer automatisch in den Vordergrund. Zugleich ndern sich

    alle relevanten Kennfelder von Fahrwerk, Lenkung, Getriebe,

    quattro Antriebsstrang und Gasannahme.

    Der Wagen lenkt sich sehr przise. Die Straen werden enger,

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