ar rauf auf’s fahrrad! - pinion

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Page 1: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

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Page 2: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

Schwerpunkt | pinion

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StartbereitPinion P1.18 im Fokus

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aktiv radfahren 11-12/2012 | 41

Startbereit

Text: Jens Kockerbeck; Fotos: gideon Heede

In einem Stoßgebet macht sich unsere Erleichterung Luft. Endlich ist das P1.18 serienreif. Endlich lohnt sich ein Fahreindruck. Endlich können wir das Thema Pini-on Tretlager-Getriebe rund-um beleuchten. Genug Stoff für 18 spannende Seiten.

Wir freuen uns! wir freuen uns sehr mit pinion über das fertige Ge-triebe und den regen Zuspruch dafür. und wir freuen uns mit pi-

nion über die Vielzahl an verschiedenen herstel-lern, die das p1.18 schon verbauen. Denn das gibt uns die Möglichkeit, mit ganz unterschiedlichen rädern das einsatzspektrum des pinion umfang-reich auszuloten.FXX cycles stellt uns dafür sein urbanbike Slowrider pinion zur Verfügung, patria das trek-kingrad helios pinion. Bei Mi:tech orderten wir ein Mountainbike namens tyke p1 und von tout terrain das reiserad Silkroad Xplore. Die einzel-nen test dazu lesen Sie ab Seite 48. Zuvor kommt das Silkroad von tout terrain schon einmal – nein, zweimal zum einsatz: In unserem Duell ab Seite 42 steigt es als rohloff- und als pinion-Variante in den ring. Die beiden Schaltungen spielen für uns zunächst einmal in einer Liga. Der direkte Vergleich soll zeigen, ob das wirklich so ist. es kommen jedenfalls ein paar schlagkräftige Argumente zusammen, soviel schon vorab. und der kampf ist mit dem Verhältnis der Gänge – 18 zu 14 – noch nicht ent-schieden. Auch wenn wir in kurzer Zeit viele testkilometer gesammelt haben, für einen Langzeittest reicht das noch nicht. Auf immerhin 1.000 kilometer und mehr hat es Oliver römer von tout terrain schon im Frühjahr gebracht. Das war zwar noch mit dem Vorserien-Getriebe. Aber seine erfah-rung hat er im rahmen einer Vietnam-reise in seinem Blog zusammengefasst. wir wollen Sie daran teilhaben lassen und drucken auf Seite 56 einen Auszug daraus ab. Dieser persönliche eindruck rundet das junge und facettenreiche thema pinion fürs erste ab. wir sind gespannt, wie viel Freude das Getriebe auf Dauer machen wird.

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TesT | Pinion vs. Rohloff

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Der Heraus forderer

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aktiv Radfahren 11-12/2012 | 43

Wer sich rar macht, steigert das Interesse. Mit dieser Aussa-ge könnte man den riesigen Andrang bei Pinion auf der

eurobike erklären. schließlich war das neue Getriebe namens Pinion P1.18 bereits für April als serienreif angekündigt. Nun, daraus wurde bekanntlich erst zur diejährigen Messe etwas. so musste die Branche fast ein halbes Jahr war-ten, bis die Neugier befriedigt werden konnte. eigentlich länger, weil das Feuer der Begierde schon im letzten Jahr geschürt wurde. Davon können auch wir uns nicht ganz frei machen.

Allerdings greift diese Begründung für die gro-ße Aufmerksamkeit allein arg kurz. Denn die junge Firma hat doch einige gute Argumente auf ihrer seite. Die bekanntesten sind: 18 Gän-ge mit feiner Abstufung und sehr breitem Ge-samtspektrum von 636 Prozent. Besonders die-se eckdaten lassen aufhorchen. Übertrumpfen sie doch die Rohloff speedhub 500/14 mit 526 Prozent und 14 Gängen, der bisher einzigen ge-kapselten schaltung in diesen Dimensionen.

schon diese Beziehung macht die beiden schaltungen zum perfekten Paar für unser Du-ell. Dafür haben wir uns von Tout Terrain zwei fast identische Räder besorgt. Das Reiserad silkroad beziehungsweise silkroad Xplore bil-det die Grundlage. es ist einmal mit Rohloff und einmal mit Pinion ausgestattet. so wol-len wir beiden Getriebeschaltungen auf den

Pinion ist frisch, Rohloff ist erfahren. 18 zu 14 ist der Stand nach Zahlen. In unse-rem Duell soll sich zeigen, wer daraus das bessere Kapital schlagen kann.

Redaktion: Jens kockerbeckFotos: Christian Drews, Jürgen Amann

Das Duell

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 46

Der Heraus forderer

Pinion gegen Rohloff

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TesT | Pinion vs. Rohloff

44 | aktiv Radfahren 11-12/2012

Das Getriebe liegt tief und zentral. An diesem Punkt hat zumindest theoretisch das Pi-nion einen deutlichen Pluspunkt gegenüber den meisten schaltungen. Weitere Punkte auf der Habenseite sind die 18 Gänge und das breite Gangspektrum von 636 Prozent. In etwa der Wert einer aktuellen 3x10 MTB-schaltung. Daraus ergeben sich Gangsprünge

von durchschnittlichen 11,5 Prozent, die abgesehen von leichten schwankungen sehr regelmäßig sind. Die 18 Gänge erreicht Pinion mit zwei internen Teilgetrieben mit 3 und 6 Gängen. Unbestritten ist die Wartungsarmut, die sich aus der gekapselten Bauweise ergibt. Dadurch, dass die schaltung im Tretlager liegt, können die Hinterräder aufgeräumt, leicht und steif gebaut werden. Im Gegenzug sind die Hersteller mit der einbindung des Getriebes in den Rahmen gefordert. Das ist aber laut Pinion auch kein größeres Problem als bei normalen Tretlagern. Wie bei Rohloff ist die schaltung im Getriebe indiziert. Das macht einen einfachen, schlanken Drehschalter mit Doppelzug möglich.

FahreindruckGeringe Bedienkräfte am Drehgriff ermöglichen schnelles schalten, auch von mehreren Gängen auf einmal. Das geht runter etwas leichter als rauf. Die 18 Gänge benötigen weniger als eine Griff-umdrehung. Das ist ergo- und ökonomisch. schwierigkeiten gibt es nur in den sprüngen 6 auf 7 und 13 auf 14, wenn die beiden inneren Getriebe im Zusammenspiel wechseln. Man benötigt ein paar Kilometer bis man wahrnimmt, dass das Fahrgefühl wirklich direkter ist. Man fühlt, dass die Kraft zentral entsteht und sich zentral entfaltet. Durch den mittig-tiefen schwerpunkt wirkt das Rad ausgewogen. Die Zentralisierung von Gewicht und schaltung scheint auch eine bessere Agilität zur Folge zu haben. Die Übersetzung ist breit genug, um gleichzeitig zusätzliche Berggänge zu erhalten und große sportgänge. Durch eine andere äußere Übersetzung kann man die Auslegung in die eine oder andere Richtung verschieben. Dass man das aber gar nicht muss, können wir nicht notieren. so breit ist die Gangbandbreite auch nicht.

FazitDas Pinion-Getriebe hat zumindest nominell ein sehr großes Potenzial. Dafür sprechen unter ande-rem die Bandbreite, die schaltpräzision und die zentrale Lage. Für echte langfristige Prognosen fehlt aber noch die erfahrung. Im Moment ist der Zuspruch zumindest enorm.

Technische DatenBandbreite: 636 %Gänge: 18Gangsprünge: 11,5%Schmierung: 60 ml GetriebeölGewicht Getriebe: ca. 2.700 gSystemgewicht: 16,6 (ganzes Rad)

Pinion P1.18

PLUs/MINUs+ breites Übersetzungsverhältnis

+ präzise Gangwechsel

+ feine Abstufung

+ leichter Ausbau möglich– Gewicht– Rahmen auf einen Antrieb fest-

gelegt– schaltet unter Last nicht (gut)

Die Dreifachkurbel der XT-Schal-tung bringt eine klassische Ab-stufung von 48/36/24 Zähnen.

18 Gänge mit kurzen Intervallen und innerhalb einer Umdrehung. Der Drehgriff ist sehr ergono-misch.

Page 7: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

aktiv Radfahren 11-12/2012 | 45

Ein und dasselbe Getriebe seit vielen Jahren. Was monoton klingt und böse Zun-gen konservativ nennen, ist Rohloffs großer Vorteil. In diesen Jahren sind Millionen von Praxiskilometern zusammen gekommen. Dass die aus Laufleistungen einzelner Naben von sagenhaften 150.000 Kilometern und mehr resultieren, ist der hohen

Qualität von Anfang an zuzuschreiben. Am technischen Prinzip hat sich seit dem nichts verändert. Anpassungen gab es bei Kleinteilen wie der Drehmoment-Abstützung oder dem Griff. ein weiterer Vorteil ist, dass man die speedhub 500/14 in beinahe jedes Rad nachträglich einbauen kann. Mehrere Optionen für verschiedene Ausfallenden machen das möglich. Weil das Getriebe die normale Nabe ersetzt, gibt es zum Beispiel noch Varianten für scheiben-bremsen oder mit steckachse. Die 14 Gänge in einem gekapselten Antreib waren bisher un-erreicht. Das spektrum von 526 Prozent entsprach lange den üblichen MTB-schaltungen.Im systemgewicht liegt die speedhub etwa 1,2 Kilogramm unter dem Pinion.

FahreindruckDie Rohloffnabe schaltet zuverlässig. Das stellt man nicht erst jetzt fest. Die Kräfte am Dreh-griff sind ebenfalls gering. Unser eindruck ist, dass sie etwas straffer abgestimmt sind als bei Pinion. einen Nachteil aus der Lage der schaltnabe im Hinterrad hat man bisher eigentlich nie beklagt. erst im Vergleich erscheint uns das system etwas indirekter zu sein.Mit den 14 Gängen kommt man jederzeit gut zurecht. Man muss sich aber durch das etwas engere spektrum mehr auf eine Auslegung festlegen. Wie jedes Getriebe – auch Pinion – schaltet die Rohloff nicht unter voller Last. Aber daran, kurz auszusetzen, gewöhnt man sich nach einer Weile. Unsauber schaltet die Nabe nur zwischen Gang 6 und 7, wenn die vorgeschaltete Zweifach-schaltstufe wechselt.

FazitDie speedhub 500/14 hat in ihrer langen Karriere schon bewiesen, dass sie selbst ohne Öl 30.000 Kilometer schafft. Bisher hat in den allermeisten Fällen und erst recht auf Reisen ihre Präzision, ihr spektrum und ihre Abstufung für volle Befriedigung gesorgt.

RoHloff SPeeDhub 500/14

Der neuere Schalter ist griffig und ergonomisch. Die Bedienung ist sehr gut.

Typischer Anblick am Hinterbau der meisten Rohloff-Räder. Unten die typische externe Schaltansteuerung

Technische DatenBandbreite: 526 %Gänge: 14Gangsprünge: 13,6 %Schmierung: Getriebeöl 25 mlGewicht Getriebe: ca. 1.800 g

Systemgewicht: 15,4 kg (ganzes Rad)

PLUs/MINUs+ präzise Gangwechsel

+ optimale Gangsprünge + Wartungsarmut, Langlebigkeit+ fast überall nachrüstbar+ leichter Radausbau– schaltet unter Last nicht (gut)– eigene Scheibenbremsen nötig

Page 8: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

TesT | Pinion vs. Rohloff

46 | aktiv Radfahren 11-12/2012

Es scheint als habe die Welt nur auf das Ge-triebe gewartet. Haben Sie selbst mit diesem Erfolg gerechnet?selbstverständlich sind wir von unserem Pro-dukt überzeugt und haben mit einem gewissen erfolg gerechnet. Dass die Resonanz sowohl von seiten der endverbraucher als auch der Fahrradhersteller derart positiv ausfällt, hat uns allerdings selbst auch überrascht. Offenbar haben wir mit dem Getriebe den richtigen Nerv getroffen; die Verbraucher scheinen zunehmend mehr Wert auf hochwertige, langlebige und wartungsarme Produkte zu legen.

Woran liegt es, dass nicht nur sportliche, sondern auch viele Trekking- und Cityräder mit Ihrer Schaltung gebaut werden?Mit seiner Gesamtübersetzungsbandbreite von

4 Fragen an Philip Plagens, Vertriebsleiter Pinion

Grund gehen und herausfinden, ob die eine der anderen das Wasser reichen kann oder, ob der Platzhirsch seinen Herausforderer gar fürchten muss.

Neben den genannten Aspekten werden dem Pinion-Getriebe weitere eigenschaften zuge-schrieben, die es attraktiv machen. Attraktiver vielleicht als die Rohloff-Nabe. Dazu gehören die zentrale Lage und damit der tiefe, zentrier-te schwerpunkt. Dieser soll auch das höhere systemgewicht von ca. 1,2 Kilo (Getriebe + nö-tige Hinterradnabe) aufheben. Das Getriebe liegt genau dort, wo die Kraft über die Pedale eingeleitet wird. Daraus soll sich ein deutlich direkterer Antrieb ergeben. Das Hinterrad kann zusätzlich leichter und steifer ausfallen, was das Fahrgefühl noch verfeinern soll.

Die speedhub, die im Hinterrad liegt und wiegt, kann dagegen ganz stark auf ihre lange erfahrung verweisen. ein sehr großer Vorteil liegt bei Rohloff in der einfachen Nachrüst-barkeit. Wenn man sich mit einem Rad für Pi-nion entschieden hat, ist ein Wechsel auf ein anderes system praktisch nicht mehr möglich. Und schließlich ist Rohloffs Antrieb einfach leichter.

„Mit dem Getriebe den richtigen Nerv getroffen.“

punkten. störend ist uns nur aufgefallen, dass im Getriebe immer wieder etwas spürbar auf-einanderschlägt, wenn man nach dem Leerlauf wieder in die Pedale tritt.

Man muss aber fairerweise sagen, dass Rohloff hier einen Nachteil hat. Den Zauber des Neu-en kann man bei Pinion auch und gerade durch die gesteigerte Begierde nicht ganz wegdisku-tieren. Mit etwas mehr Distanz stellt sich die Frage, ob der Fahreindruck wirklich objektiv ist. Kann der Antrieb bei Pinion direkter sein, als bei Rohloff? schließlich ist das grundlegen-de Prinzip mit Kraftübertagung per Kette das-selbe. Und verteilt sich die Masse, wie Rohloff äußert, nicht ohnehin 60 zu 40 auf die beiden Aufstandsflächen unter den Reifen. Damit wäre Rohloff faktisch sogar leichter am Hin-terrad.

FazitTrotz der Zweifel an der Objektivität dieses Fahreindrucks lässt sich festhalten, dass das Pinion-Getriebe eine Bereicherung für die Fahrradwelt ist. es schiebt die entwicklung in der Branche weiter voran. Rohloff dagegen punktet weiterhin mit bewährter Technik und Funktion.

636 Prozent kann das P1.18 Getriebe grund-sätzlich in allen möglichen Fahrradtypen zum einsatz kommen. Wir denken, dass die hohe Ak-zeptanz im segment der Trekking- und Cityräder vor allem auch darauf zurückzuführen ist, dass Getriebeschaltungen (in Form von Nabenschal-tungen) hier schon sehr weit verbreitet sind. Da bereits viele Benutzer von den allgemeinen Vorzügen der Getriebeschaltung gegenüber der Kettenschaltung überzeugt sind, scheint das Interesse an unserem system in diesem Bereich noch einmal höher zu liegen als z. B. im Mountainbike-sektor.

Pinion macht spezielle Rahmen nötig. Könnte das dem Erfolg und der Entwicklung im Wege stehen?Das sehen wir nicht so. Für einen Rahmenher-

steller ist der Aufwand derselbe, ganz gleich, ob er einen Rahmen mit einem Tretlagergehäuse oder einer Pinion-Brücke herstellt. Zudem befindet sich die Fahrradbranche gegenwärtig in einer Phase, in der viele unterschiedliche standards etabliert werden. Man denke hier nur an die wachsende Zahl unterschiedlicher steuerrohr- und Innenlagergehäuse-standards, einbaumaße für Naben und Laufradgrößen. Natürlich macht diese entwicklung es für alle Akteure am Fahrradmarkt grundsätzlich nicht leichter, einen Überblick zu behalten, aber der Verbraucher profitiert davon, indem er besser als je zuvor ein auf seine individuellen Vorlieben zugeschnittenes Produkt erwerben kann.

Welche Produkte wird man von Ihnen in Zu-kunft noch erwarten können?Wir haben vor, noch weitere Getriebe-Varianten für spezielle einsatz- und Verwendungszwecke zu entwickeln. Darüber hinaus sind weitere Zubehörteile für das Getriebe geplant. Hier werden wir mit speziell auf unser Getriebe abgestimmten Naben anfangen, die ab Anfang 2013 erhältlich sein werden.

Unser Fahreindruck Beide schaltungen lassen sich sehr ähnlich leicht schalten. Beide Drehgriffe sind gleich ergonomisch, bei beiden ist weniger als eine Umdrehung für alle Gänge nötig. Das ist nicht ganz unwichtig. Im Ganzen scheint der Zug am Griff bei Rohloff etwas straffer zu sein. Die Gänge schalten bei Rohloff und Pinion präzise durch. Unter Last haben beide systembedingt schwierigkeiten mit dem Gangwechsel. Durch den Aufbau mit zwei ineinander greifenden Getriebestufen gibt es bei Rohloff einen und bei Pinion zwei fehleranfällige Gangwechsel.

Auf der Piste ist uns bei Rohloff bisher kein Nachteil in der Konstruktion aufgefallen. erst im Vergleich ergeben sich für den Neuling an-dersherum Vorteile. Mit dem Tretlagergetrie-be fährt sich das Rad wirklich direkter. Dass der schwerpunkt tiefer liegt und das Hinterrad leichter und steifer ist, wirkt sich merklich po-sitiv auf den Fahreindruck aus. Das Mehr an Masse bekommt man erst zu spüren, wenn man es eine steigung hinaufbugsieren muss. Ansonsten fällt es im wörtlichen sinn nicht weiter ins Gewicht. Durch das breitere spekt-rum erweitert sich der einsatzbereich klar. Be-sonders mit mehr Berggängen kann das Pinion

Page 9: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

TeSTeR-FAziT

Feine StufenDas Pinion-Rad fühlt sich richtig gut an. Am meisten hat mich aber die feine Ab-stufung überzeugt. Dadurch glaubt man sogar ein noch größers Gang-Spektrum zu haben. Bei Rohloff geht dafür nichts über die lange Erfahrung.

Jens Kockerbeck, Redakteur Test & Technik

Ist das Piniongetriebe jetzt die zukunftsweisende Entwicklung für gekap-selte Antriebe?Das Pinion ist eine technisch hoch interessante und sehr mutige ent-wicklung. Die Herausforderung wird sein, im schwierigen Feld des Produktions alltags zu bestehen: Dafür wünschen wir dem Pinion-Team viel Glück.

Erwartet Rohloff Wettbewerb durch das Pinion-Getriebe?Nein, für Pinion und für uns ist der Wettbewerb die Kettenschaltung.

Die Speedhub eignet sich für fast jeden Rahmen. Gibt es weitere Gründe warum Rohloff Pinion nicht „fürchten“ muss?Da gibt es einige, wie z. B. das Gewicht. Rahmengetriebe müssen immer deutlich schwerer sein als Nabengetriebe.

Welche Probleme muss man (musste Rohloff) bei der Konstruktion einer Getriebenabe für eine Fahrrad lösen?Das konstruktiv zu bewältigende Hauptproblem im Fahrradantrieb sind

6 Fragen an Barbara Rohloff, Rohloff AG

„Auch in Zukunft die zuverlässigsten, langlebigsten und leichtesten Getriebe bauen und weiterentwickeln.“

Pinion RohloffGang Gesamtübersetzung

(30/26 Z.)Entfaltung [m](2.190 mm)

Gesamtübersetzung(42/16 Z).

Entfaltung [m](2.190 mm)

1 4,04 8,84 3,85 8,432 3,62 7,93 3,39 7,433 3,25 7,11 2,98 6,524 2,91 6,38 2,63 5,755 2,61 5,72 2,31 5,066 2,34 5,13 2,03 4,457 2,10 4,60 1,79 3,928 1,88 4,13 1,58 3,459 1,69 3,70 1,39 3,04

10 1,52 3,32 1,22 2,6711 1,36 2,98 1,07 2,3512 1,22 2,67 0,95 2,0713 1,09 2,40 0,83 1,8214 0,98 2,15 0,73 1,6015 0,88 1,9316 0,79 1,7317 0,71 1,5518 0,63 1,39

die hohen Drehmomente bei geringer Drehzahl. Gleichzeitig darf der An-trieb quasi nichts wiegen. ein Radfahrer mit 100 Kilo kann allein durch sein Gewicht schon 175 Nm Drehmoment erzeugen. Im Wiegetritt erreichen sportler bis zu 250 Nm. Diese sehr hohen Kräfte müssen für ein zuverläs-siges Getriebe ausreichend berücksichtigt werden.Beim Fahrradgetriebe besteht eine schmale Gratwanderung zwischen Zuverlässigkeit und Leichtbau.

Welchen Vorteil hat dann ein Nabengetriebe?Baut man das Getriebe ins Tretlager müssen diese Drehmomente direkt verarbeitet werden, während ein Nabengetriebe deutlich leichter gebaut werden kann, weil die Drehmomente durch den vorgeschalteten Ketten-trieb ca. halbiert werden und das Getriebe entsprechend weniger belastet wird.

Was können wir in Zukunft von Rohloff erwarten?Rohloff wird auch in der Zukunft die zuverlässigsten, langlebigsten und leichtesten Getriebe bauen und weiterentwickeln.

Vergleich Übersetzung und Entfaltungen

Page 10: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

Ausprobiert | xxxxxxxxxx

48 | aktiv radfahren 11-12/2012

Das Design, die bremse, seit neuestem der rahmen und nun auch noch das Getriebe – alles „Made in baden-Württemberg“. FXX Cycles bemüht

sich um ein möglichst dichtes südwest-Netzwerk für seine Fahrräder. Kurze Wege ermöglichen schnelle reaktionen und kurzfristige Abstim-mung. ein Grund dafür, dass die Firma zu den ers-ten pinion-Kunden gehört.

Lässige OptikMit dem slowrider will FXX eine gewisse portion entspannung und stil in die innenstädte bringen. schon die Farbgebung der ausgewählten Kompo-nenten erfrischt mit Kühle in der sommerlichen Hitze. Der Gedankenflug zur nächsten eisdiele ist da nicht besonders weit. Die zentrale und unauf-fällige Lage der Getriebebox macht sich FXX zu nutze und kreiert mit dem slowrider ein schmu-ckes, aufgeräumtes stadt-bike mit auffälliger sin-gelspeed-optik. entschleunigung pur! selbst mit dem breit übersetzten pinion-Getriebe macht das slowrider seinem Namen alle ehre. Die gesamte Übersetzung ist klar auf geringe Geschwindig-keiten ausgelegt. unterstützung kommt von den

Text: Jens Kockerbeck; Fotos: Jürgen Amann

Passt das Pinion auch in die Stadt? Im Test das schicke Slowrider von FXX Cycles.

KühleGelassenheit

„kleinen“ 26-Zöllern. selten kann man auf zwei rädern so schön durch die stadt „schlendern“. Mit der direkten Mtb-Geometrie ist das rad auch wendig genug, um schnell auf plötzlich auftau-chende Hindernisse zu reagieren. oder einfach spontan ein paar elegante schlenker zu fahren.

Auch mal schnellDurch das breite spektrum kommt man aber selbst auf dem slowrider nicht umhin auch mal schnell zu fahren. Nicht ganz unpraktisch, wenn es doch mal eilig ist. bei schnellen, spritzigen An-tritten spielt das p1.18 seinen Vorteil der Direkt-heit voll aus und eröffnet dem slowrider dadurch neue reviere. statt verschlungener Waldpfade nun der Großstadtdschungel. Dort fühlt sich das rad ausgesprochen wohl. sein wendiger antritt-starker Charakter lässt niemanden lange kalt. Kühle Farben gegen die Hitze der Stadt.

Die ähnlich großen Kettenblätter sorgen optisch wie technisch für Entspannung.

Ausprobiert | FXX CyCLes slowrider pinion

„Selten kann man auf zwei Rädern so schön durch die Stadt schlen-dern.“ Jens Kockerbeck, Redakteur

Page 11: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

aktiv radfahren 11-12/2012 | 49

Technische DatenGrößen: 43, 48, 53 cm (Test)Gewicht (m. p.): 13,05 kg, m. pedalenpreis: ab 2.795,- euro

rahmen, Gabel Aluschaltung: pinion p1.18Übersetzung: 24/21reifen: schwalbe big Apple 26“ x 55mm bremsen: hydr. scheibenbr. Magura Hs Mt4 Lenker, Vorbau, sattelstütze: ritchey WCssattel, Griffe: brooks Colt, plump Leather Grips

Kontakt FXX Cycles.cominfo-tel. für Leser: 07141-5054428e-Mail für Leser: [email protected]

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FXX Cycles gehört zu den ersten Kunden von Pinion. Warum war es Ihnen so wichtig, ganz vorne dabei zu sein? Was macht das Getriebe für Sie interessant?Als Hersteller von premium Custom bikes – also der individuelle radaufbau nach Kundenwunsch – ist uns die Ver-wendung solcher innovativen produkte sehr wichtig. Durch unsere nahezu 100%ige Fertigungstiefe in baden-Württemberg und die räumliche Nähe zu pinion können wir sehr gut und sehr schnell auf die bedürfnisse und Wünsche unserer Händler und Kunden eingehen. Gerade als kleiner premium-Hersteller kann FXX Cycles mit diesem Getriebe eine Vielzahl interessanter Konzepte umset-zen und dabei einen zeitlichen wie innovativen Vorteil gegenüber großen Marken behaupten.

Hier verbauen Sie das P1.18 in einem Urbanbike. Die Stadt als Ein-satzgebiet stand bei Pinion sicher nicht ganz oben auf der Liste. Warum macht es trotzdem Sinn? Was sind ihre Erfahrungen?Gerade der einsatz im urbane umfeld macht den großen unter-schied für FXX Cycles aus. Das mittig gelagerte Getriebe unter-stützt die Wendigkeit des rades gerade in städtischer umgebung. Das macht unsere FXX urban pinion bikes perfekt zum alltags-tauglichen Allrounder mit einem Höchstmaß an Lifestyle und innovation. Darüber hinaus können auch diese bikes, wie gewohnt bei FXX Cycles, in jeglichen rAL-Farbtönen und Dekorversionen konfiguriert werden. individualität auf premium-Niveau ist daher besonders im urbanen umfeld der schlüssel für unsere Käufer.

2 Fragen an Florian Dobner, Geschäftsführer FXX Cycles.com

„Mit diesem Getriebe können wir viele interessante Konzepte umsetzen.“

Page 12: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

Ausprobiert | xxxxxxxxxx

50 | aktiv radfahren 11-12/2012

Das rote Getriebe zieht die blicke sehr unverblümt auf sich. An dem weißen, fast unschuldigen Hardtail-rahmen lenkt es damit beinahe von der nicht

alltäglichen Kombination mit dem Gates-riemen ab. Der Maßrahmenbauer Mi:tech aus dem sau-erland präsentiert uns in dieser auffälligen Kom-bi das Mountainbike in unserer testrunde.

Tempo, TempoDas Mi:tech ist auf tempo ausgelegt. Da muss man gar nicht lang reden. Man erfährt es sowie-so auf den ersten Metern. Die Übersetzung ist sportlicher ausgelegt als bei den drei anderen rädern. Diese technische Vor-gabe setzt der riemen sehr direkt auf das Hin-terrad um. Dass sich das auch in entsprechender Geschwindigkeit über Grund ausdrückt, dafür sorgen die großen, griffigen 29-Zöller. Neben all der tempoentwicklung muss man sich als Mountainbiker auch mal der ein oder anderen steigung stellen. Dank der breiten Übersetzung des pinion gelingt das sehr gut. Normale Nei-gungen erklimmt man noch locker kurbelnd. Wird die schiefe ebene aber steiler, müssen die beine ran und der sportlichen Auslegung tribut

Text: Jens Kockerbeck; Fotos: Carolyn Friesl

Weiße Unschuld vom Sauerlande oder Sportler mit glühendem Herzen? Welche Emotionen kann das Mi:Tech im Gelände wecken?

Rotes Herz

zollen. Gleichzeitig ist das rad jederzeit wendig und bleibt immer „sprung“-bereit, um im offenen Gelände endlich voran zu preschen.Mit kleinen Kettenblättern gewinnt man bei pi-nion einiges an Luft unter dem rahmen. Durch das vergleichsweise große riemenrad schenkt Mi:tech wieder ein bisschen an bodenfreiheit her. eingeschränkt hat uns das aber nicht.

FazitDas pinion-Getriebe muss hier optisch auffal-len. sonst würde man es nämlich gar nicht be-merken, so perfekt passt es mit der sportlichen Auslegung an dieses Marathon-rad. Durch den geräuschlosen riemen tarnt sich der Antrieb noch zusätzlich. Am ehesten spürt man noch die direkte Kraftübertragung. Mit dem tyke p1 beweist Mi:tech eindrücklich, dass auch das sau-erland kreative impulse für den bau toller Moun-tainbikes setzen kann.

Durch die offene Riemenscheibe und den schlanken Riemen wirkt die Hinterachse noch puristischer.

Rot aber kein Glutofen. Trotzdem kann das Getriebe heiße Rennen ermöglichen.

Ausprobiert | Mi:teCH tyke p1 29“

„Das Bike ist auf Tempo ausgelegt. Da muss man gar nicht lang reden.“Jens Kokerbeck, Redakteur

Page 13: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

aktiv radfahren 11-12/2012 | 51

Technische DatenGrößen: std.: 43,47,52 cm, sonst Maßrahmen

(Test)

Gewicht (m. p.): 13,35 kg, m. pedalenpreis: 2.499,- euro

rahmen: AluGabel: rockshoxschaltung: pinionAntrieb: Gates Carbon DriveÜbersetzung: 39/30reifen: schwalbe racing ralph 29“x57mm bremsen: hydr. scheibenbr. shimano sLX,

180/160 mm

Kontakt Mi:techinfo-tel. für Leser: 02355-509640e-Mail für Leser: [email protected]

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Warum gehört Mi:Tech zu den ersten Kunden von Pinion?Wir waren von dem system 'pinion' als Fahrradantrieb sofort überzeugt und für uns war klar, dass wir hier passende rahmen fertigen werden. ein Getriebe-Antrieb an der richtigen position im rahmen und dann auch noch mit einer solch großen Übersetzungsbandbreite ist für uns der perfekte Antrieb.

Macht das Getriebe in einem Marathon-Hardtail besonders viel Sinn?Gerade durch seine breite Abstufung macht das Getriebe im Marathon-bereich sinn.bei unseren tyke Modellen zeichnet sich das p1 auch durch seine Ausgewogenheit aus, durch den tiefen schwerpunkt des Getrie-bes lässt sich dieses tyke sehr wendig und agil bewegen ohne das Mehrgewicht des Getriebes zu spüren.

Kommen mit dem Gates-Riemen die Vorzüge des P1.18 erst rich-tig zur Geltung?Der Gates-Drive ist die optimale ergänzung zum pinion: war-tungsarm, verschleißarm, direkte Kraftübertragung, leise, leicht und auch optisch ein Leckerbissen.

Drei Fragen an Jürgen Militzer,Geschäftsführer Mi:Tech

„Wir waren von dem system'pinion' als Fahrradantriebsofort überzeugt.“

Page 14: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

52 | aktiv radfahren 11-12/2012

Vielleicht wundern sie sich ja, dass wir das patria Helios schon wieder testen. Zuletzt war es schließlich vor zwei Ausgaben im Heft (aktiv radfahren

7-8/2012). Aber der rahmenbauer gehört für pinion und uns zu den ersten wichtigen Firmen, die das neue Getriebe verbauen. Auf der euro-bike präsentierte der Hersteller als einer der sehr wenigen ein typisches trekkingrad mit pinion in serienreife. Wir freuen uns darüber und nehmen das rad sehr gerne schon wieder unter die Lupe.

Nicht steiferAls Anbieter hochwertiger Maßrahmen kann die Firma sehr gut und schnell auf die besonderen Ansprüche der Getriebeaufnahme reagieren. patria setzt dabei auf eine eigene Montageplatte mit Muffen. Durch die spezielle Konstruktion las-sen sich verschiedene Custom-Anstellwinkel der rohre realisieren.im Fahrbetrieb kommt uns das Helios deutlich steifer vor als wir es noch in erinnerung haben. Die naheliegende Vermutung, dass das an der kompakten Getriebebox liegen könne, entkräf-tet patria auf Nachfrage. Auf dem prüfstand soll

Text: Jens Kockerbeck; Fotos: Gideon Heede

Wir kennen das Helios als ein leichtes, sportliches Trekkin-grad. Verliert oder gewinnt es durch das neue Getriebe?

Anders als gewohnt

ein pinion-'tretlager' ganz ähnliche Werte bringen wie ein normales. Die ursache liegt demnach wohl doch in steiferen Laufrädern. Denn selbst der rohrsatz ist iden-tisch. beim Gewicht stellen wir ganze drei Kilogramm mehr fest, die aber ebenfalls eher auf reifen und Lauf-räder als auf das zusätzliche Gewicht zurückzuführen sind. einmal ins rollen gebracht, merkt man das Mehr-gewicht sowieso nicht mehr. Die Gesamtübersetzung bringt eine durchaus bergtaugliche Ausrichtung. Das trifft sich mit dem Wunsch, das eigentlich sportlich leichte rad hier in richtung Gepäcktransport auszule-gen. in Kombination mit den 28-Zoll-Laufrädern erge-ben sich trotzdem auch Abrolllängen von bis zu 9 Me-tern. Das reicht für ein sportliches tempo.

FazitDas patria Helios pinion liegt schwer in der Hand aber leicht auf der piste. Zwischen berg und tal erstreckt sich sein breites revier. Mit dem pinion wird das He-lios so von einem eher sportlichen rad zum echten Multitalent.

Die ansprechende, eigene Getriebeaufnah-me mit gelöteten Muffen ermöglicht indivi-duelle Anstellwinkel im Maßrahmenbau.

Die gebogenen Röhrchen verhindern Knicke im Schaltzug und damit höhere Reibungswi-derstände.

Ausprobiert | pAtriA Helios pinion

„Mit dem Pinion wird das Helios zum Multi-talent“ Jens Kockerbeck, Redakteur

Page 15: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

aktiv radfahren 11-12/2012 | 53

Technische DatenGrößen: He: 50, 54, 58, 62 cm (Test) trapez: 46, 50, 54, 58 cm MaßrahmenGewicht (m. p.): 17,2 kg, m. pedalenpreis: ab 3.698,-euro; testrad 4.181,- eurorahmen, Gabel: Columbus Zona Nivacrom, gemufft,

gelötet

schaltung: pinionÜbersetzung: 30/26reifen: schwalbe Marathon Mondial 42x622 bremsen: hydr. Felgenbr. Magura Hs 33, beleuchtung: Nabendynamo son28; b&M Lumotec

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Bei Ihnen findet das Pinion P1.18 gleich mehrfach den Weg ans Rad. Macht das Getriebe überall gleich viel Sinn?es macht viel sinn, aber es kommt auf den radtyp an. beim Mtb liegt der Vorteil natürlich im günstigen schwerpunkt und der großen bodenfreiheit, während beim reise- oder Alltagsrad die hohe Lebensdauer und Wartungsarmut zählen. Generell ist es mit den feinen Gangsprüngen und dem riesigen Übersetzungsbereich ergonomisch top.

Welche Vorteile bieten sich für ein Trekkingrad wie das Helios?Mit dem pinion-Getriebe erweitern sich die einsatzmöglichkeiten dieses sportlich und wendig ausgelegten rades richtung reise und touren. Aufgrund des sehr guten Wirkungsgrades ist das Getriebe auch für sportliche Fahrweise geeignet.

Was sind die Herausforderungen für einen Rahmenbauer bei der Pinion-Schaltung? Wer Fahrradrahmen baut, muss Leichtbau beherrschen, der dauerhaft hält. Das Getriebe als mittragendes bauteil zu integrieren, erforderte viel berechnungsarbeit und testaufwand.

Sie haben eine eigene Pinion-Aufnahme entwickelt. Das hat sicher andere Gründe als die feinere Optik. Welche sind das?Wir bauen rahmen für Vielfahrer und Fahrer mit hohen Ansprüchen. Da wagen wir keine experimente. unser Adapter ist das ergebnis mehrerer optimierungsdurchläufe. Die feine optik ensteht dabei wie natürlich gewachsen, das ist ja das schöne bei gemufften stahlrahmen.

4 Fragen an Jochen Kleinebenne, Geschäftsführer Patria

„Das Getriebe als mittragendesbauteil zu integrieren,erforderte viel berechnungsarbeit und testaufwand.“

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Ausprobiert | xxxxxxxxxx

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Nachdem das silkroad Xplore im Du-ell nur eine, wenn auch wichtige, Nebenrolle spielt, kann es hier seine Vorzüge offenbaren. ein reiserad

wie das silkroad von tout terrain scheint zunächst einmal prädestiniert zu sein für den einsatz des pinion p1.18. Mit seiner feinen Abstufung bei brei-ter Übersetzung, der zentralen Lage im rahmen und der Direktheit dürfte das tretlager-Getriebe dem reisegepäcktransporter sehr entgegen kom-men. Gleichzeitig macht das Mehrgewicht bei etwa 50 Kilo Gepäck nur noch einen geringen teil aus. Das rad selbst bietet mit seinem hochwerti-gen, robusten rahmen beste Voraussetzungen. es gehört ohnehin längst zu den top-reiserädern.

Bergziege und Lasteneselin einer eigens entwickelten, optisch feinen Aufnahme verbaut tout terrain das Getriebe. seine Gänge überträgt eine 30-26 Übersetzung, die zusammen mit den 26-Zoll-rädern zu vielen kleinen Gängen führt. Die deutlich untersetzte Auslegung ist ideal für das erklimmen von ber-gen. erst recht, wenn man mit schwerem Gepäck unterwegs ist.

Text: Jens Kockerbeck; Fotos: Jürgen Amann

Das Silkroad ist eines der besten Reiseräder, die wir in den letzten Jahren im Test hatten. Erklimmt es mit dem Pinion seine nächste Evolutionsstufe?

Berg-Arbeiter

Der robuste rahmen und die pinion-eigene sta-bilität führen zu einem sehr direkten Antrieb. Das schont zusäzliche Kräfte, nicht nur, wenn man ans Limit geht.

Feine OptikNeben der feinen, technischen Getriebeaufnah-me erfreut uns auch der klare Hinterbau. Dort stört kein verschiebbares Ausfallende. Dafür sitzt ein Kettenspanner vorne hinter dem Kettenblatt. Daran muss man sich zwar erst gewöhnen, stö-renden einfluss hat das aber nicht. Das leicht lau-tere rasseln fällt gegen die surrende Nabe ohne-hin kaum ins Gewicht.

Fazitim Xplore vereinen sich das silkroad und das pini-on zu einem sehr stimmigen reiserad der nächs-ten Generation. Mit ihm will und kann man dem explorationsdrang unbedingt nachgeben.“

Die eigene Aufnahme unterstreicht die tech-nische Eleganz des Getriebes sehr gekonnt.

Schlanke Linie trotz Kettenspanner. Die Röllchen leisten im Betrieb keinen spürbaren Widerstand.

Ausprobiert | tout terrAiN silkroad Xplore

„Mit ihm will man dem Explorationsdrang unbe-dingt nachgeben.“Jens Kockerbeck, Redakteur

Page 17: aR RAUF AUF’S FAHRRAD! - PINION

aktiv radfahren 11-12/2012 | 55

Tout Terrain verbaut das Pinion-Getriebe an mehreren verschiedenen Rädern. Was macht es so interessant? Für uns und unsere Kunden ist es die Kombination verschiedener ele-mente. Das sind zunächst die Wartungsarmut und die Fakten wie die 18 Gänge, die bandbreite sowie die feine Abstufung. Genauso wichtig ist das (subjektiv) agilere Fahrverhalten durch den tieferen schwer-punkt. bei unserem panamericana Xplore kommt durch die kleinere ungefederte Masse noch der Komfortgewinn hinzu.

Wo liegen die Vorzüge eines Reiserades mit Pinion?Für ein reiserad aus unserer Xplore-serie, die alle mit pinion-Getriebe ausgestattet sind, sprechen unterschiedliche punkte. einerseits die erwähnte Wartungsarmut, wie wir sie auch von rädern mit der rohloff-Nabe kennen. Zusätzlich ist die feine Abstufung und die Gangbandbreite bei radreisenden interessant, da in bergigem Gelän-de mit schwerem Gepäck auch sehr kleine Gänge benötigt werden. ein weiterer Vorzug ist das stabile Laufrad mit flachen speichenwin-keln, das man durch spezielle Naben erhält.

Tout Terrain hat eine eigene Aufnahme für das Getriebe entwickelt. War das nötig oder ist das reine Ästhetik?Als Fahrradhersteller gibt es verschiedene betrachtungsweisen hin-sichtlich der Aufnahme für das Getriebe. eine standardlösung, wie sie pinion anbietet, ist derzeit aus Aluminium. Das hat aus Kostenaspek-ten sicher Vorteile. sie kann aber nicht so speziell auf den jeweiligen rahmen zugeschnitten werden. Für uns steht immer der maximale Nutzen und eine optimierung der bauteile an vorderster stelle. Daher war die eigene Aufnahme für uns der richtige Weg. Damit konnten wir sie technisch und ästhetisch für das jeweilige rad optimieren.

Technische DatenGrößen: 51, 56 cm (Test)Gewicht (m. p.): 16,9 kg, m. pedalenpreis: 5.086,- euro

rahmen, Gabel: Dedacciai stahlschaltung: pinion p1.18

Übersetzung: 30/26reifen: schwalbe Marathon mondialbremsen: hydr. scheibenbr. shimano Xt, trick-

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beleuchtung: supernova e3 pro, supernova tail-light, supernova infinity Nabendyna-mo

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3 Fragen an Oliver Römer,Geschäftsführer Tout Terrain

„Mit schwerem Gepäck in bergigem Gelände benötigt man kleine Gänge.“

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56 | aktiv radfahren 11-12/2012

das pinion etwa 2 Kilo mehr auf die Waage. bei 15–20 Kilo Gepäck sind das zusätzlich 10 % Mehrgewicht. in der ebene, wenn die Masse in bewegung gesetzt ist, kann man das vermutlich vernachlässigen. im bergigen vietna-mesischen Norden freut man sich über jedes Gramm, das man spart. [...]

ein weiteres für mich persönlich spannendes thema war die Getriebe-übersetzung, genauer die bandbreite, Abstufung und von uns gewählte sekundärübersetzung. Aus der guten erfahrung mit rohloff-rädern haben wir eine bandbreite bestimmt, die die erwartung an ein reiserad gut erfül-len soll. Kann es bei einem silkroad mit rohloff je nach Gelände empfeh-lenswert sein, die Übersetzung anzupassen, so hat sich auf dieser reise gezeigt, dass das vergrößerte spektrum des pinion-Getriebes dies nicht erforderlich macht. Mit der 30/26 Übersetzung lassen sich auch steile rampen bezwingen und auf Abfahrten „tempo“ machen.Darüberhinaus hat das Getriebe seinen Dienst unauffällig verrichtet. ein leises „surren“ ist im Fahrbetrieb zu vernehmen und die Gänge wechseln präzise. Da ich noch mit einem Vorserien-Getriebe unterwegs war, lassen sich detaillierte Aussagen hierzu aber erst zu einem späteren Zeitpunkt machen.es gibt noch zu erwähnen, dass man sich sein Multitool genauer ansehen sollte, bevor man auf die reise geht. Denn es gibt einige torx-schrauben am Getriebe, die nicht gängig sind. Auch der ersatzschaltzug (auch wenn nicht gebraucht) ist ein besonders langer und sollte von zu Hause mitge-nommen werden.

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Stefanie und Oliver Römer von Tout Ter-rain reisen immer wieder mit ihren Rädern in interessanten Gegenden der Erde. Im Frühjahr sind sie unter anderem mit einem Silkroad Xplore mit Vorserien-Pinion durch Vietnam getourt. Hier ist ein Auszug aus ihrem Reiseblog. Oliver Römer zieht darin ein Fazit seiner ersten Fahreindrücke mit dem Getriebe.

sCHWerpuNKt | piNioN

Nach nun mehr als 1.000 Kilometern in unterschiedlichem ter-rain kann ich eine Zwischenbilanz ziehen. Die erfahrung, die ich in den vergangenen Monaten im Alltag sammeln konnte, haben sich auf unserer tour durch Vietnam bestätigt.

Das Fahrverhalten des silkroad Xplore mit seinem tiefen und zentralen schwerpunkt ist wirklich außergewöhnlich gut. Auch wenn sich dies bei einer beladung mit ca. 20 Kilo Gepäck weniger deutlich bemerkbar macht, so ist doch ein positiver unterschied zu spüren. Die geringe rotierende Masse ist sicherlich ein weiterer Faktor der sich positiv auf das Fahrverhal-ten auswirkt. [...] Verglichen mit dem Kettenschaltungs-silkroad [...] bringt

Erst-Erfahrung

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Mein persönliches Fazit nach der ersten Reise:Der neue Antrieb hat auf der Habenseite einiges zu bieten. Dennoch wird die Qual der Wahl eher größer als kleiner. Das Xplore ist ein kompromisloses rad, das nur auf einen Antrieb zugeschnitten ist. Das ist Vor- und Nachteil zugleich. Wer sich darauf einlässt muss dies zu 100 % tun, denn eine Alternativlösung gibt es nicht an diesem rahmen. Für die bekannten Antriebs-lösungen von rohloff oder die Kettenschaltung spricht die lange erfahrung, auf die man zurückgreifen kann. es sind universellere rahmenkonstruktionen, die z. t. auch andere schaltungen zulassen, sollte man wech-seln wollen. Wer darauf Wert legt, für den sprechen die traditionellen Lösungen. Zuletzt stellt sich dann auch die budgetfrage – das preis-Leistungs–Verhält-nis stimmt bei allen drei schaltungstypen.

text: oliver römer