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www.sauerlaender.de
Selma
Klaus
Melle
Grusel-Wusel in der Geisterburg Grusel-Wusel in der Geisterburg
Sonntagsausfl üge, fi ndet Selma, sind die
blödeste Erfi ndung überhaupt. Und auf die
langweilige Burg hat sie schon gar keine
Lust - aber das interessiert ihre Eltern mal
wieder nicht die Bohne! Ob Selma will oder
nicht, sie muss mit, sagt Papa. »Und zieh
nicht so ein Gesicht«, sagt Mama. Aber wie
soll man, bitte schön, kein Gesicht ziehen,
wenn dann auch noch Tante Bettina und
ihre nervigen Kinder mitkommen? Selma
hat bald die Nase voll und erkundet die
Burg auf eigene Faust. Irgendwo muss es
doch ein aufregendes Turmzimmer geben!
Aber als Selma dann eine wimmernde
Truhe fi ndet, wird ihr das Abenteuer doch
ein bisschen zu spannend. Und Hund Klaus
sowieso …
»Wie ein Ideenfeuerwerk wirkt diese lustige
Geschichte mit vielen knallbunten fetzigen Bildern.«
lilipuz zu »Selma steht kopf«
Selma sieht Gespenster
Selma sieht Gespenster
Saskia Hula|Ute Krause
80985_SLBI_Hula_Selma_sieht_Gespenster_HC_2_.indd 180985_SLBI_Hula_Selma_sieht_Gespenster_HC_2_.indd 1 05.12.2011 15:00:54 Uhr05.12.2011 15:00:54 Uhr
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Saskia Hula
Selma sieht Gespenster
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Saskia Hula, geboren 1966, arbeitet als Grundschullehrerin und
schreibt seit 2003 Kinderbücher. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in Wien. Bei Sauerländer erschienen unter anderem ihre Bücher Der Lesemuffel,
Der Mathemuffel, Lola und die Buchstabentage, Selma steht kopf und Selma geht in die Luft.
Ute Krause, 1960 in Berlin geboren, studierte an der Münchener
Filmhochschule und schreibt und illustriert seit 20 Jahren Kinderbücher. Ihre Werke wurden weltweit übersetzt, für
das Fernsehen verfilmt und vielfach ausgezeichnet. Ute Krause lebt mit ihrer Familie in Berlin. Bei Sauerländer
erschienen zuletzt Der Lesemuffel, Der Mathemuffel, Lola und die Buchstabentage, Selma steht kopf und Selma geht in
die Luft mit ihren Illustrationen.
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Saskia Hula
Selma sieht Gespenster
Mit Bildern von Ute Krause
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Sauerländer 2012Bibliographisches Institut GmbH
Dudenstraße 6, 68167 MannheimAlle Rechte vorbehalten.
Umschlagillustration: Ute KrauseUmschlaggestaltung: Norbert Blommel, Vreden
Druck: Beltz Bad Langensalza GmbH, Am Fliegerhorst 8, 99941 Bad Langensalza
ISBN 978-3-411-80985-1www.sauerlaender.de
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Inhalt
1. Sonntag mit Ausflug . . . . . . . . . . . . . . . 7
2. Burg oder See? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3. Sieben im Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
4. Zeit für ein Lied . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
5. Hund im Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
6. Auf in die Burg! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
7. Alles ist möglich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
8. Gespensteralarm . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
9. „Wo hast du sie zum letzten Mal
gesehen?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
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7
1. Sonntag mit Ausflug
Selma konnte Sonntage nicht leiden.
Die einzigen guten Sonntage waren die, an
denen es von früh bis spät regnete. Da
konnte man nämlich zu Hause bleiben und
fernsehen, bis einem der Kopf summte. Man
konnte den ganzen Tag herumtrödeln,
Höhlen bauen und Kekse essen, und
niemand sagte: „Ach, bei dem schönen
Wetter wollt ihr doch nicht etwa zu Hause
bleiben?“
Selma wollte meistens zu Hause bleiben,
egal ob es regnete oder nicht. Zu Hause
hatte sie schließlich all ihre Sachen. Sie hatte
keine Lust, im Sonnenschein über grüne
Wiesen zu wandern. Sie brauchte keine gute
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Luft. Und sie fand schöne Aussichten
grässlich.
Ausnahmsweise ging es Melle genauso wie
Selma. Auch sie mochte keine Sonntage mit
Ausflügen. Aber darum kümmerte sich
wieder einmal keiner.
Die Mama und der Papa warteten jedenfalls
die ganze Woche ungeduldig auf ihren
Sonntagsausflug. Sie waren nur glücklich,
wenn sie Tierparks und Windmühlen
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9
besuchen konnten. Und sie konnten
überhaupt nicht verstehen, dass es nicht
allen Menschen auf der Welt so ging.
Meistens begannen sie schon am Freitag zu
überlegen: Tierpark oder Windmühle?
Ausstellung oder Weinfest? Es war wirklich
schrecklich.
Am schrecklichsten aber war es, wenn
Tante Bettina auch noch mit dabei war.
Dann konnte man nämlich kein vernünftiges
Wort mit Papa oder Mama reden. Sie
sprachen die ganze Zeit über langweilige
Erwachsenensachen und taten so, als hätten
sie überhaupt keine Kinder.
Natürlich waren dann auch Tante Bettinas
Kinder mit dabei. Nicht alle fünf, denn
zumindest Jan, der Älteste, hatte immer
etwas Besseres vor, was ja auch nicht
besonders schwierig war. Aber Jan war
eben schon 14 oder 18 oder 23 und ließ sich
nicht mehr einfach auf jeden blöden
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10
Sonntagsausflug mitnehmen. Die anderen
vier Kinder mussten mit, außer sie hatten
gerade ein Fußballmatch, ein Tennisturnier
oder einen Schwimmwettkampf. Das alles
hatten Tante Bettinas Kinder nämlich am
Wochenende, damit sie nicht auf den
Ausflug mitmussten. Nur Steffi, die Kleinste,
hatte nie etwas vor. Die war immer dabei
und das war auch nicht gerade ein Gewinn.
Steffi war drei Jahre alt. Sie hatte goldblonde
Löckchen und sah aus wie ein kleiner Engel.
Sie konnte noch nicht richtig sprechen und
hatte auch nicht viel zu erzählen. Außerdem
konnte sie nicht still sitzen und kletterte
ständig auf fremde Betten, versteckte sich
hinter fremden Vorhängen und räumte
fremde Kisten aus. Am liebsten Kisten, die
Selma gehörten und überhaupt nicht ausge-
räumt werden wollten. Das war wirklich
lästig. Trotzdem hörten ihr die Erwachsenen
viel lieber zu als allen anderen Kindern und
-
lächelten schon ganz begeistert, wenn Steffi
nur hustete.
Selma fand, dass man Steffi überhaupt nicht
so viel beachten musste. So interessant war
sie nun auch nicht und das konnte sie ruhig
wissen. Aber die Erwachsenen waren leider
anderer Meinung.
-
12
2. Burg oder See?
An den letzten Wochenenden hatte es zum
Glück ziemlich viel geregnet, und deshalb
hatte es schon länger keinen richtigen
Sonntagsausflug gegeben. Darum war klar,
dass die Mama und der Papa den nächsten
winzig kleinen Sonnenstrahl ausnutzen
würden, um sich auf die erstbeste
Windmühle zu stürzen.
Als Selma zum Frühstück kam, waren die
beiden auch wirklich schon dabei, den
heutigen Ausflug zu planen.
„Wie wäre es mit den Donau-Auen?“, fragte
der Papa, während er genüsslich in seinem
Ausflugsbuch blätterte. „Mit Schloss Hof?
Oder doch lieber mit dem Neusiedlersee?“
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13
Die Mama schielte an ihm vorbei in sein
Buch. „Stift Melk?“, schlug sie vor. „Da
wollten wir doch schon so lange hin. Und
danach zur Ruine Dürnstein?“
Der Papa nickte zwar, gab jedoch zu
bedenken: „Die Riegersburg haben wir auch
noch immer nicht besucht! Und die
Rosenburg! Und die Burg Lockenhaus!“
-
14
Selma schwirrte schon der Kopf vor lauter
Burgen und Schlössern.
„Können wir nicht einmal etwas Interes-
santes machen?“, fragte Melle, die gerade in
ihrem Pferdepyjama und mit zerstrubbelten
Haaren aus dem Kinderzimmer kam. „Kino
zum Beispiel? Das dauert dann wenigstens
nicht so furchtbar lang.“ Sie riss den Mund
auf und gähnte lautstark.
Aber die Eltern ließen sich bei ihren Plänen
nicht stören. „Ins Kino können wir, wenn es
regnet“, sagte die Mama. „Außerdem
jammert ihr sowieso immer und am Schluss
hat es euch noch jedes Mal gefallen.“
Das war gemein, denn am Schluss hatten
Selma und Melle vor lauter Gehen und
Anschauen natürlich keine Kraft mehr zum
Jammern. Das hieß aber noch lange nicht,
dass ihnen die Ausflüge gefallen hatten! Und
selbst wenn sie ihnen wenigstens ein
bisschen gefallen hatten, dann war das
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reiner Zufall. Weil sie vielleicht einen Hund
auf drei Beinen gesehen hatten oder eine
Riesenspinne, die gerade in den Kragen
einer feinen Dame kletterte. Ja, manche
Ausflüge waren tatsächlich halbwegs lustig
gewesen. Auf jeden Fall waren das aber
immer die Ausflüge ohne Tante Bettina
gewesen. Und ohne die goldlockige Steffi!
„Also gut“, sagte der Papa und schlug sein
Ausflugsbuch zu, „dann machen wir heute
eben zur Abwechslung etwas Interessantes:
Wir fahren zur Burg Lockenhaus. Die ist
wunderschön und es gibt eine Greifvogel-
schau! Da könnt ihr Falken sehen und
Adler und Eulen, und alle im freien Flug.
Das wird toll!“
„Nein, nicht zur Burg
Lockenhaus!“, riefen
Selma und Melle im
Chor.
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„In einer halben Stunde geht es los“, sagte
der Papa und stand auf. „Ich frage schon
einmal Tante Bettina, ob sie dabei ist!“
„Nein, nicht Tante Bettina!“, riefen Selma
und Melle.
Aber der Papa war schon weg.
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17
3. Sieben im Auto
Jan hatte natürlich etwas Besseres zu tun,
als auf die Burg Lockenhaus zu fahren.
Kevin hatte ein Fußballmatch und Patrick
war auf einem Schwimmwettkampf. Blieben
nur Daniel und Steffi. Die mussten mit.
Selma hatte von Anfang an schlechte Laune.
Von allen Söhnen war Daniel der doofste.
Er war ein furchtbarer Angeber, wusste
immer alles besser und tat so, als wäre er
schon fast erwachsen. Dabei war er noch
nicht einmal acht! Er bildete sich wahnsinnig
viel darauf ein, dass er jeden Fußballer, jede
Fernsehsendung und jedes Computerspiel
auf der Welt kannte, und er redete über
nichts anderes. Selma schaute er meistens
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18
mit einem mitleidigen Blick an, als würde er
sich denken: „Wie kann man nur so klein
und dumm sein?“ Dabei war es wirklich
keine Kunst, alles zu kennen, wenn man drei
große Brüder hatte und nicht nur eine
Schwester, die noch dazu überhaupt nichts
Wichtiges kannte! Nein, auf Daniel hätte
Selma wirklich gut verzichten können. Aber
das interessierte ja wieder einmal keinen.
Sie fuhren alle zusammen in einem Auto.
Tante Bettina hatte ein Auto mit sieben
Plätzen, und da sie sieben Personen waren,
konnte der Papa sein Auto stehen lassen.
Das war vielleicht praktisch, weil er dann
kein Benzin brauchte, aber trotzdem wäre
Selma lieber nur mit Mama, Papa und Klaus
und zur Not noch mit Melle in ihrem
eigenen Auto gefahren, denn da konnte man
wenigstens mitreden, wenn es um den
Radiosender ging.
In Tante Bettinas Auto hingegen mussten
-
Selma und Melle ganz hinten sitzen, wo man
keinen Platz für seine Füße hatte und die
Musik sowieso nicht hörte, weil die
Lautsprecher kaputt waren. Noch weiter
hinten saß nur Klaus, dem das sicher
weniger ausmachte, weil er Musik nicht so
besonders mochte. Trotzdem sah er nicht
sehr glücklich aus. Zwar hatte er seine
Hundedecke dabei, weil Tante Bettina keine
Hundehaare in ihrem Kofferraum wollte,
aber das war auch schon das Einzige. Alles
andere rund um ihn war fremd und Klaus
mochte keine fremden Dinge, das wusste
Selma todsicher. Keine fremden Koffer-
räume, keine fremden Autos, keine fremden
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Klaus
Melle
Grusel-Wusel in der Geisterburg Grusel-Wusel in der Geisterburg
Sonntagsausfl üge, fi ndet Selma, sind die
blödeste Erfi ndung überhaupt. Und auf die
langweilige Burg hat sie schon gar keine
Lust - aber das interessiert ihre Eltern mal
wieder nicht die Bohne! Ob Selma will oder
nicht, sie muss mit, sagt Papa. »Und zieh
nicht so ein Gesicht«, sagt Mama. Aber wie
soll man, bitte schön, kein Gesicht ziehen,
wenn dann auch noch Tante Bettina und
ihre nervigen Kinder mitkommen? Selma
hat bald die Nase voll und erkundet die
Burg auf eigene Faust. Irgendwo muss es
doch ein aufregendes Turmzimmer geben!
Aber als Selma dann eine wimmernde
Truhe fi ndet, wird ihr das Abenteuer doch
ein bisschen zu spannend. Und Hund Klaus
sowieso …
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Geschichte mit vielen knallbunten fetzigen Bildern.«
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Selma sieht Gespenster
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Saskia Hula|Ute Krause
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