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Adventsmeditation Präsidentinnenkonferenz SKF Luzern Montag, 17. November 2014 In Ordnung Adventsmeditation SKF Luzern 2014 1

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Page 1: Adventsmeditation · Web view(Rondo Veneziano, CD Symphonie de Noël, Nr. 1, Sinfonia di Natale) Text des Sternsinger Spiels von Silja Walter Sozusagen als Gegenstück zur krankhaften

AdventsmeditationPräsidentinnenkonferenz SKF Luzern

Montag, 17. November 2014

In Ordnung

Adventsmeditation SKF Luzern 2014 1

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Adventsmeditation 2014

Hinweise zur Vorbereitung: Diese Feier eignet sich zum Feiern in einem grossen Kreis oder in „traditionellen

Sitzreihen“ Im Raum mindestens so viele Kerzengläser aufstellen, wie TeilnehmerInnen da

sind. Die Lichter sind zu Beginn „wild“ im Raum verteilt. Während der Feier werden die Lichter dann von den Teilnehmerinnen „geordnet“. Zu einem Stern, einer Spirale, Lichtermeer … . Wir empfehlen, dazu keine Vorgabe zu geben, sondern es einfach „werden zu lassen“.

Für die Musik eignen sich ruhige Melodien live gespielt oder ab CD. Wir haben folgende CDs verwendet:Christmas Concertos, Archiv Produktion (Werke von Charpentier, Molter, Vivaldi, Sammartini, Telemann Händel, Corelli), Archiv Produktion 435 262-2Rondo Veneziano, Symphonie de Noel

Als Bhaltis erhält jede Frau während der Feier je ein Stück Geschenkband (ca. 30cm) mit 8 versch. Beschriftungen (Sätzen aus der Bibel):Die Letzten werden die Ersten sein (Mt 19,30)Kleines wird gross (Mt 13,32)Liebt eure Feinde (Mt 5,44)Die Hungernden werden beschenkt (Lk1,53)Werdet wie die Kinder (Mt 18,3)Gross sind jene, die anderen dienen (Mt 20,26)Am Wichtigsten ist die Liebe (1Kor 13,13)Siehe, es ist alles neu geworden (2 Kor 5,17)

Musik zum Ankommen (Charpentier, Noëls sur les instruments, Vous qui désirez sans fin, CD Christmas Concertos Stück Nr. 1)

Begrüssung

EinführungOrdnungWer das Thema hört, das wir über unsere Adventsfeier gestellt haben, wird wahrscheinlich etwas konsterniert die Stirn runzeln. Ordnung?Ordnung: Ein ganz und gar nicht adventliches Thema. Etwas Trockenes, Mühseliges, etwas, das uns immer wieder seufzen lässt und das wir, kaum erreicht, immer gleich wieder verlieren. Ordnung: Etwas, das immer wieder Anlass zu Streit gibt und uns so viel Energie kostet.Was soll nun Ordnung, dieses mühselige Thema mit Advent und Weihnachten zu tun haben? An Weihnachten haben wir doch das Bedürfnis, dass mal - nur für einen Moment wenigstens - einfach alles in Ordnung ist.

Und doch hat es ganz viel mit Ordnung zu tun, dass jedes Jahr am 24. Dezember Heilig Abend ist. Dass am Sonntag davor der 4. und 3 Wochen

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vorher der 1. Advent ist. Und dass ganz viele Menschen – vor allem Frauen und Kinder, ihre Wohnungen auf Advent und Weihnachten hin aufräumen, ordnen und anders gestalten. Und in vielen Familien läuft der Weihnachtsabend immer nach einer bestimmten Ordnung ab, die sich durch die Jahre hindurch oft nur ganz geringfügig und schleichend verändert.Ein Stück weit brauchen wir diese Ordnung. Sie gibt uns Halt, Sicherheit, Geborgenheit und vielleicht auch ein wenig Sinn. Und manchmal engt sie uns auch ganz schön ein diese Ordnung. Ordnung hat einen engen Zusammenhang mit Advent und Weihnachten. Auch wenn wir dies auf den ersten Blick nicht sehen!

Besinnung: Beim AufräumenIch gehe durch die WohnungLasse meinen Blick schweifenSehe alles mit anderen AugenRäume da ein Paar Schuhe wegEntsorge dort den verwelkten BlumenstraussDie alten Zeitungen kommen aufs Altpapierund die achtlos hingeworfenen Kleider in die Wäsche

Ärger will in mir aufkommenÄrger über Achtlosigkeit und UnordentlichkeitDoch heute schaffe ich es, dem Ärger nicht so viel Platz zu lassen

Ich gehe weiter von Zimmer zu ZimmerVor meinem inneren Auge entstehen Bilder,wie ich die Dinge anders ordnen kannIch beginne,Bilder abzunehmen und neue aufzuhängenBlumen hinzustellenMöbel abzustaubenandere Dekorationen anzubringenumzugestalten, neu zu gestalten

Das ist richtig gutDas tut gutUnd als ich am Ende alles begutachtehabe ich das Gefühl,dass ich zugleich mit der Wohnungauch mein Leben neu geordnet, aufgeräumt habe.Und ich glaube, auch Gott hat wieder ein wenig mehr Platz bekommen

Musik, kurz (Charpentier, Noëls sur les instruments, A la venue de Noël, CD Christmas Concertos Stück Nr. 2)Adventsmeditation SKF Luzern 2014 3

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Murmelgespräch: Über unser Verhältnis zur OrdnungDie Teilnehmenden werden eingeladen, mit den Sitznachbarinnen über ihr Verhältnis zur Ordnung und zum Aufräumen zu sprechen.

Die „Ordnung“ beim Weihnachten-Feiern (persönliches Beispiel)Eine Frau aus der Vorbereitungsgruppe erzählt davon, was bei ihr zu Hause an Weihnachten schon seit langem immer gleich abläuft.

Geschichte „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ von Heinrich Böll(Kurzfassung)Heinrich Böll, einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit hat eine bitterböse und nachdenklich stimmende Geschichte geschrieben über eine Familie, die sich dem Diktat ihrer Tante unterworfen hat, das ganze Jahr, jeden Abend, nach der immer genau gleichen Ordnung Weihnachten zu feiern. Wir hören eine Kurzfassung dieser Geschichte. Sie trägt den Titel „Nicht nur zur Weihnachtszeit“. Die Geschichte spielt in der Kriegs- und Nachkriegszeit in Deutschland.

Tante Milla war in der ganzen Familie von je her wegen ihrer Vorliebe für die Ausschmückung des Weihnachtsbaumes bekannt, eine harmlose, wenn auch spezielle Schwäche, die in unserem Vaterland ziemlich verbreitet ist. Die Hauptattraktion am Weihnachtsbaum meiner Tante Milla waren gläserne Zwerge, die in ihren hocherhobenen Armen einen Korkhammer hielten und zu deren Füssen glockenförmige Ambosse hingen. Unter den Fusssohlen der Zwerge waren Kerzen befestigt, und wenn ein gewisser Wärmegrad erreicht war, geriet ein verborgener Mechanismus in Bewegung, eine hektische Unruhe teilte sich den Zwergenarmen mit, sie schlugen wie irr mit ihren Korkhämmern auf die glockenförmigen Ambosse und riefen so, ein Dutzend an der Zahl, ein konzertantes, elfenhaft feines Gebimmel hervor. Und an der Spitze des Tannenbaumes hing ein silbrig gekleideter rotwangiger Engel, der in bestimmten Abständen seine Lippen voneinander hob und „Frieden“ flüsterte, „Frieden“. Ausserdem gab es am Tannenbaum meiner Tante natürlich Zuckerkringel, Gebäck, Engelhaar, Marzipanfiguren und – nicht zu vergessen – Lametta, und ich weiss noch, dass die sachgemässe Anbringung des vielfältigen Schmuckes erhebliche Mühe kostete, die Beteiligung aller erforderte und die ganze Familie am Weihnachtsabend vor Nervosität keinen Appetit hatte, die Stimmung dann, wie man so sagt – einfach grässlich war.Nun wird man sich denken können, dass in der Nähe fallende Bomben einen solch sensiblen Baum aufs höchste gefährdeten. Es kam zu schrecklichen Szenen, wenn die Zwerge vom Baum gefallen waren, einmal stürzte sogar der Engel. Meine Tante war untröstlich. Sie gab sich unendliche Mühe, nach jedem Luftangriff den Baum komplett wieder herzustellen, ihn wenigstens Adventsmeditation SKF Luzern 2014 4

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während der Weihnachtstage zu erhalten. Aber schon im Jahre 1940 war nicht mehr daran zu denken.Glücklicherweise – oder soll ich sagen unglücklicherweise? – war dies fast das einzige, was Tante Milla vom Krieg zu spüren bekam. Der Bunker, den mein Onkel baute, war einfach bombensicher, ausserdem stand jederzeit ein Wagen bereit, meine Tante in Gegenden zu entführen, wo von Krieg nichts zu sehen war. Es fehlte der Familie weder an Geld noch an Nahrungsmitteln und jeglicher erforderlicher Sicherheit und meine Tante empfand in den Kriegsjahren nur den Verzicht auf ihren Baum als bitter.Gleich nach dem Krieg bestand meine Tante mit grosser Zähigkeit darauf, dass an Weihnachten wieder alles so sein sollte wie früher. Aber sogar für meinen Onkel Franz, der über die besten Beziehungen verfügte, war die Beschaffung von Marzipanfiguren, Schkoladenkringeln und Kerzen im Jahre 1945 unmöglich. Erst im Jahre 1946 konnte alles bereitgestellt werden. Glücklicherweise war noch eine komplette Garnitur von Zwergen und Ambossen sowie ein Engel erhalten geblieben.Ich entsinne mich des Tages noch gut, an dem wir eingeladen waren. Es war im Januar 1947, Kälte herrschte draussen. Aber bei meinem Onkel war es warm und es herrschte kein Mangel an Essbarem. Und als die Lampen gelöscht, die Kerzen angezündet waren, als die Zwerge anfingen zu hämmern, der Engel „Frieden“ flüsterte, „Frieden“, fühlte ich mich lebhaft zurückversetzt in eine Zeit, von der ich angenommen hatte, sie sei vorbei.Immerhin, dieses Erlebnis war, wenn auch überraschend, so doch nicht aussergewöhnlich. Aussergewöhnlich war, was ich drei Monate später erlebte. Meine Mutter hatte mich Mitte März zu meinem Onkel hinübergeschickt. Als ich das Tor zum Garten meines Onkels öffnete, blieb ich plötzlich bestürzt stehen. In der Stille des Abends war sehr deutlich zu hören, dass im Wohnzimmer meines Onkels gesungen wurde. Singen ist eine gute deutsche Sitte und es gibt viele Frühlingslieder – hier aber hörte ich deutlich: „Holder Knabe im lockigen Haar …“. Als dann auch noch das Gebimmel der Zwergenglocken und das Flüstern des Engels an mein Ohr drangen, war ich wirklich verwirrt und hatte nicht den Mut, hineinzugehen. Erst später erfuhren wir, was geschehen war: Um Maria Lichtmess, also um den 2. Februar herum, zu der Zeit also, wo man in unseren Landen die Christbäume plündert, war das Schreckliche geschehen. Als mein Vetter Johannes, nachdem ein letztes Mal der Baum gebrannt hatte, begann die Zwerge von den Klammern zu lösen, fing meine bis dahin so milde Tante jämmerlich zu schreien an, und zwar so heftig und plötzlich, dass mein Vetter erschrak, die Herrschaft über den leise schwankenden Baum verlor, und schon war es geschehen: es klirrte und klingelte, Zwerge und Glocken, Ambosse und der Spitzenengel, alles stürzte hinunter, und meine Tante schrie. Sie schrie fast eine Woche lang. Es wurde alles versucht, meine Tante aus ihrem Zustand zu erlösen. Sie verweigerte die Nahrung, sprach nicht, schlief nicht. Man wandte kaltes Wasser an, heisse Fussbäder, Wechselbäder, die Ärzte schlugen in Lexika nach. Und meine Tante schrie. Adventsmeditation SKF Luzern 2014 5

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Sie schrie so lange, bis meine Onkel auf die Idee kam einen neuen Tannenbaum aufzustellen.Die Idee war ausgezeichnet, aber sie auszuführen, erwies sich als äusserst schwierig. Mit höchster Anstrengung und dem Einsatz erheblicher finanzieller Mittel gelang es Onkel Franz am 12. Februar einen frischenTannenbaum samt kompletter Ausrüstung wieder beieinander zu haben. Die Kerzen wurden entzündet, die Vorhänge zugezogen, meine Tante wurde aus dem Krankenzimmer herübergebracht. Ihr Gesichtsausdruck milderte sich schon im Schein der Kerzen, und als deren Wärme den richtigen Grad erreicht hatten, die Glasburschen wie irr zu hämmern anfingen, schliesslich auch der Engel Frieden, Frieden flüsterte, ging ein wunderschönes Lächeln über ihr Gesicht und kurz darauf stimmte die ganze Familie das Lied O Tannenbaum an. Meine Tante war beruhigt und fast – so hoffte man damals – geheilt, und nachdem man einige Lieder gesungen, einige Schüsseln Gebäck geleert hatte, war man müde und zog sich zurück, und siehe da: meine Tante schlief ohne jedes Beruhigungsmittel. Die beiden Krankenschwestern wurden entlassen, die Ärzte zuckten die Schultern. Alles schien in Ordnung zu sein.Aber am Abend darauf, als die Dämmerung nahte, sass mein Onkel zeitungslesend neben seiner Frau unter dem Baum, als diese plötzlich sanft seinen Arm berührte und zu ihm sagte: „So wollen wir denn die Kinder zur Feier rufen, ich glaube, es ist Zeit.“ Mein Onkel rief in aller Eile seine Kinder und Enkel zusammen. Sie erschienen alle etwas abgehetzt und erstaunt, aber man zündete die Kerzen an, liess die Zwerge hämmern, den Engel flüstern, man sang, ass Gebäck – und alles schien in Ordnung zu sein. Zumindest bis am nächsten Abend.

Musik (Rondo Veneziano, CD Symphonie de Noël, Nr. 1, Sinfonia di Natale)

Text des Sternsinger Spiels von Silja WalterSozusagen als Gegenstück zur krankhaften Weihnachtsfeierordnung in Heinrich Bölls Erzählung, hier ein Ausschnitt aus dem Wettinger Sternsingerspiel von Silja Walther:

Tanz des alten HirtenIch weiss nicht was, ich weiss nicht was.Welch eine blaue Nacht ist das!Ich meint‘ ich müsste es sehen,wie Gott die Erde tut drehen …Weint ein Kindlein?

Ich weiss nicht wie, ich weiss nicht wie.So drehte sich die Luft noch nie!Gott will, man hört es beim Lauschen,Die Erd‘ mit dem Himmel vertauschen …Adventsmeditation SKF Luzern 2014 6

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Weint ein Kindlein?

Ich weiss nicht wo, ich weiss nicht wo.Noch nie ringelreiten die Sterne so!Gott tut, um uns zu lieben,heut‘ Himmel und Erde verschieben …Weint ein Kindlein?

Gott schiebt ja den Mond weg? – Der fällt ja ins Moor?Gott dreht, ho, er dreht gar die Hügel?Das dreht sich und dreht sich und – Hallejujee!Das schwibt und das schwebtund das schiebt und das dreht!

Wie muss man … wie muss man … Gott loben!Was oben war, - kracht!Was gross war, - vergeht!Was unten durch muss, wird erhoben!

Wer das verstünd, wer das verstünd.Jetzt wird sich alles wenden.Jetzt gibt es wo ein armes Kind,das dreht die Welt in Händen!

Gedanken:Ja, eigentlich will Weihnachten die Ordnungen dieser Welt durcheinanderbringen. Das göttliche Kind, dessen Geburtstag wir an Weihnachten feiern, stellt die geltenden Ordnungen auf den Kopf und wirbelt sie gehörig durcheinander. Von der neuen, göttlichen Ordnung lesen wir immer wieder in der Bibel. Hier ein paar Beispiele:

Bibelzitate (abwechselnd lesen!)Die Letzten werden die Ersten sein (Mt 19,30)Kleines wird gross (Mt 13,32)Liebt eure Feinde (Mt 5,44)Die Hungernden werden beschenkt (Lk1,53)Werdet wie die Kinder (Mt 18,3)Gross sind jene, die anderen dienen (Mt 20,26)Am Wichtigsten ist die Liebe (1Kor 13,13)Siehe, es ist alles neu geworden (2 Kor 5,17)

Erklärung zum Neuordnen der Lichter und Verteilen der Bänder mit den Zitaten (dazu Lied „Mache dich auf und werde Licht)

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Wir haben diese Sätze aus der Bibel auf Geschenkbänder geschrieben. Solche farbigen Bänder brauchen wir ja, um etwas neu zu ordnen, zusammenzubinden … Diese Bänder wollen wir euch als Erinnerung mitgeben. Gleichzeitig wollen wir jetzt miteinander eine neue Ordnung schaffen mit den Lichtern, die im ganzen Raum verteilt sind. Wir laden euch alle ein, ein Licht zu nehmen und gemeinsam mit allen die Lichter hier vorne (bzw. in der Mitte) zu einer neuen Ordnung zusammen zu fügen. Wie diese neue Ordnung aussieht, das wird sich dann zeigen. Die Kreativität von uns allen ist gefordert. Wenn ihr euer Licht hingestellt habt, werden wir euch das Geschenkband mit dem Bibel-Spruch übergeben und bitten euch, dann wieder an euren Platz zu gehen. Während wir die Lichter neu ordnen, singen wir gemeinsam immer wieder das Lied „Mache dich auf und werde Licht“. Bevor wir die Lichter neu ordnen hören wir einen Text von Pablo Picasso:

Text von Pablo PicassoIch suche nicht - ich finde.Suchen, das ist das Ausgehen von alten BeständenUnd das Finden - Wollen von bereits Bekanntem.Finden, das ist das völlig Neue.

Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt.Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer.

Die Ungewissheit solcher Wagnissekönnen eigentlich nur jene auf sich nehmen,die im Ungeborgenen sich geborgen wissen,die in der Ungewissheit geführt werden,die sich vom Ziel ziehen lassenund nicht selbst das Ziel bestimmen.Pablo Picasso

Lichter neu ordnen (was entsteht ist offen, Spirale, Stern, Muster ….)Bänder mit Texten werden anschliessend allen verteiltDazu Lied „Mache dich auf“

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GebetWenn du zur Welt kommst, Gott,dann erwartest du nicht,dass alles vollkommen in Ordnung ist,dass die Stube auf Hochglanz poliert,die ganze Wohnung ordentlich aufgeräumt,die Krippenfiguren aufgestellt tupfen gleich wie jedes Jahrund alles strotzt vor Harmonie und überschwänglicher Festtagslaune.

Wenn du zur Welt kommst, Gott,dann willst du nicht,dass die Rituale, die eigentlich mal dir gegolten haben, hohl und leer sind,alles nach dem Prinzip von Leistung und Besitz geordnetund Unrecht zur Tagesordnung gehört.

Wenn du zur Welt kommst, Gott,dann willst du im Gegenteil,dass unsere Ordnungen durcheinander geraten,dass oben unten und unten oben wird,dass klein plötzlich grossund unscheinbar ganz kostbar wird.

Erst wenn die Ordnungen der Weltauf den Kopf gestellt sind.Ist es für dich in Ordnung.Amen

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VorsätzeZum Schluss dieser Feier wollen wir euch einladen, euch einen Vorsatz zu fassen. Etwas vorzunehmen, das ihr neu ordnen wollt, wo ihr die Ordnung durchbrechen wollt. Zum Beispiel:

Die Weihnachtsfeier dieses Jahr anders gestalten. Immer gleiche Spielchen und Rollenzuweisungen durchbrechen. Bei Machtspielen nicht mehr mitmachen. Eine Beziehung wieder in Ordnung bringen. Eine Organisation unterstützen, die Menschen hilft, welche in unserer

Gesellschaft zu den untersten gehören. Respektieren, dass das Leben mir Situationen beschert, die nicht

eingeordnet werden können.

Musik (Charpentier, Noëls sur les instruments, Or nous dites Marie, CD Christmas Concertos Stück Nr. 3)

Segen: Text von Christian MorgensternWir brauchen nicht so fortzuleben,wie wir gestern gelebt haben.Macht euch nur von dieser Anschauung los,und tausend Möglichkeitenladen uns zu neuem Leben ein.

Dazu ermutige uns Gottes Segen!

Verabschiedung

Musik (Rondo Veneziano, CD Symphonie de Noël, Nr. 8, Christmas Suite I)

November 2014, Katharina Jost Graf und Sylvia Villiger-Müller

Die digitale Version der Meditation kann per Mail bestellt werden bei: [email protected] oder [email protected]

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