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303 Sonstige 9 Sonstige Maßnahmen 9.1 Gräserherbizide dikotyle Kulturen In vielen dikotylen Kulturen stehen zur Bekämpfung von Schadgräsern spezielle Gräserherbizide (Graminizide) zur Verfügung. Damit lassen sich Ausfallgetreide und Schadgräser im Nachauflauf bekämpfen. Diese Herbizide wirken ausschließlich auf Ungräser, dikotyle Unkräuter werden nicht erfasst. Die Produkte sind in der Regel sehr gut verträglich. Durch Mischungspartner (z. B. Öle, Insektizide, Herbizide) kann sich die Verträglichkeit einer solchen Tankmischung jedoch ändern. Aus diesem Grund ist insbesondere bei Mehrfachmischungen Vorsicht geboten. Besonders in Zuckerrüben werden deshalb Solo-Anwendungen favorisiert. Neuzulassungen / Zulassungsänderungen: Mit Grasser 100 EC (108 g/l Quizalo- fop-P-ethyl) wurde ein weiterer Vertreter der FOP‘s in Winterraps, Rüben und Kar- toffeln gegen einjährige einkeimblättrige Unkräuter (außer Einjähriger Rispe und Trespenarten) sowie gegen Quecke zugelassen. Das Wirkungsspektrum entspricht dem der Produkte mit gleicher Wirkstoffgruppe. Für Gallant Super ist seit der Wie- derzulassung 2016 die AWB NG345-3 (die der zugelassenen max. AWM von 0,5 l/ha entsprechende Wirkstoffmenge an Haloxyfop darf nur einmal in einem Dreijah- reszeitraum ausgebracht werden) zu beachten. Mit der Wiederzulassung von Agil S/ Zetrola wurde die max. Aufwandmenge für die Frühjahrsanwendung in Winterraps auf 0,75 l/ha reduziert. In Zuckerrüben verlängerte sich der Einsatzzeitraum (BBCH 12 - 39) bis 14 Tage nach Erreichen von BBCH 39. Damit wird eine Applikation gegen spät auflaufende Gräser (insbesondere Hirsearten) möglich. Neu ist die Indikation in Lein mit einer AWM von 0,75 l/ha ab dem Auflaufen der Kultur. Hinweise zur Anwendung: Die Wirkstoffe der Gräserherbizide haben keine Bo- denwirkung. Sie werden ausschließlich über das grüne Blatt aufgenommen und systemisch in der gesamten Pflanze bis in die Wurzeln verteilt. Aus diesem Grund sollten zum Bekämpfungstermin die Schadgräser vollständig aufgelaufen sein und genügend Blattmasse zur Wirkstoffaufnahme entwickelt haben. Der günstigste An- wendungszeitpunkt ist das 3- bis 4-Blattstadium der Gräser. Die Kulturpflanzen dür- fen noch nicht zu groß sein, um die Gräser nicht abzuschirmen. Temperaturen über 10 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigen den Wirkungseintritt. Alle hier genannten Gräserherbizide sind ACCase-Hemmer aus der HRAC-Gruppe A. Sie gehören zu den Wirkstoffgruppen der Aryloxyphenoxypropionate (FOP’s) und der Cyclohexanedione (DIM’s). Beide Wirkstoffgruppen unterscheiden sich in ihrem Wirkungsspektrum nur wenig. Hinsichtlich der Wirkung gegen schwer bekämpfbares Ausfallgetreide sind die FOP’s den DIM’s tendenziell überlegen. Gegen Ausfallweizen bzw. -roggen sind generell höhere Aufwandmengen als gegen Ausfallgerste nötig. In der Praxis erfolgen auch Kombinationen von Ölen mit reduzierten Aufwandmengen von FOP’s. Die Wirkungssicherheit der Maßnahmen ist dabei aber nicht in jedem Fall gegeben. Grundsätzlich sind jedoch Aufwandmengenreduzierungen möglich (Tab. 9.1.2). Bei einem Versuch in Brandenburg konnten Agil-S und Gallant Super mit der 80-prozentigen AWM gegen Ausfallhafer und Welsches Weidelgras in Futtererbsen Wirkungsgrade zwischen 98 und 100 % erreichen. In allen Fällen unterschieden sich die Erträge signifikant von der unbehandelten Kontrolle. Sind die Schadgräser be- reits bestockt, muss i. d. R. die AWM erhöht werden. Besteht die Gefahr von Re- sistenzen, sind volle Aufwandmengen anzuwenden. Ist eine beginnende metaboli- sche Resistenz von Ackerfuchsschwanz bekannt, lässt sich durch den Einsatz von Pflanzenschutz Ackerbau

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9 Sonstige Maßnahmen9.1 Gräserherbizide dikotyle KulturenIn vielen dikotylen Kulturen stehen zur Bekämpfung von Schadgräsern spezielle Gräserherbizide (Graminizide) zur Verfügung. Damit lassen sich Ausfallgetreide und Schadgräser im Nachauflauf bekämpfen. Diese Herbizide wirken ausschließlich auf Ungräser, dikotyle Unkräuter werden nicht erfasst. Die Produkte sind in der Regel sehr gut verträglich. Durch Mischungspartner (z. B. Öle, Insektizide, Herbizide) kann sich die Verträglichkeit einer solchen Tankmischung jedoch ändern. Aus diesem Grund ist insbesondere bei Mehrfachmischungen Vorsicht geboten. Besonders in Zuckerrüben werden deshalb Solo-Anwendungen favorisiert.Neuzulassungen / Zulassungsänderungen: Mit Grasser 100 EC (108 g/l Quizalo-fop-P-ethyl) wurde ein weiterer Vertreter der FOP‘s in Winterraps, Rüben und Kar-toffeln gegen einjährige einkeimblättrige Unkräuter (außer Einjähriger Rispe und Trespenarten) sowie gegen Quecke zugelassen. Das Wirkungsspektrum entspricht dem der Produkte mit gleicher Wirkstoffgruppe. Für Gallant Super ist seit der Wie-derzulassung 2016 die AWB NG345-3 (die der zugelassenen max. AWM von 0,5 l/ha entsprechende Wirkstoffmenge an Haloxyfop darf nur einmal in einem Dreijah-reszeitraum ausgebracht werden) zu beachten. Mit der Wiederzulassung von Agil S/ Zetrola wurde die max. Aufwandmenge für die Frühjahrsanwendung in Winterraps auf 0,75 l/ha reduziert. In Zuckerrüben verlängerte sich der Einsatzzeitraum (BBCH 12 - 39) bis 14 Tage nach Erreichen von BBCH 39. Damit wird eine Applikation gegen spät auflaufende Gräser (insbesondere Hirsearten) möglich. Neu ist die Indikation in Lein mit einer AWM von 0,75 l/ha ab dem Auflaufen der Kultur. Hinweise zur Anwendung: Die Wirkstoffe der Gräserherbizide haben keine Bo-denwirkung. Sie werden ausschließlich über das grüne Blatt aufgenommen und systemisch in der gesamten Pflanze bis in die Wurzeln verteilt. Aus diesem Grund sollten zum Bekämpfungstermin die Schadgräser vollständig aufgelaufen sein und genügend Blattmasse zur Wirkstoffaufnahme entwickelt haben. Der günstigste An-wendungszeitpunkt ist das 3- bis 4-Blattstadium der Gräser. Die Kulturpflanzen dür-fen noch nicht zu groß sein, um die Gräser nicht abzuschirmen. Temperaturen über 10 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigen den Wirkungseintritt.Alle hier genannten Gräserherbizide sind ACCase-Hemmer aus der HRAC-Gruppe A. Sie gehören zu den Wirkstoffgruppen der Aryloxyphenoxypropionate (FOP’s) und der Cyclohexanedione (DIM’s). Beide Wirkstoffgruppen unterscheiden sich in ihrem Wirkungsspektrum nur wenig. Hinsichtlich der Wirkung gegen schwer bekämpfbares Ausfallgetreide sind die FOP’s den DIM’s tendenziell überlegen. Gegen Ausfallweizen bzw. -roggen sind generell höhere Aufwandmengen als gegen Ausfallgerste nötig. In der Praxis erfolgen auch Kombinationen von Ölen mit reduzierten Aufwandmengen von FOP’s. Die Wirkungssicherheit der Maßnahmen ist dabei aber nicht in jedem Fall gegeben. Grundsätzlich sind jedoch Aufwandmengenreduzierungen möglich (Tab. 9.1.2). Bei einem Versuch in Brandenburg konnten Agil-S und Gallant Super mit der 80-prozentigen AWM gegen Ausfallhafer und Welsches Weidelgras in FuttererbsenWirkungsgrade zwischen 98 und 100 % erreichen. In allen Fällen unterschieden sichdie Erträge signifikant von der unbehandelten Kontrolle. Sind die Schadgräser be-reits bestockt, muss i. d. R. die AWM erhöht werden. Besteht die Gefahr von Re-sistenzen, sind volle Aufwandmengen anzuwenden. Ist eine beginnende metaboli-sche Resistenz von Ackerfuchsschwanz bekannt, lässt sich durch den Einsatz von

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DIM-Graminiziden (Focus Ultra, Select 240 EC) im Vergleich zu FOP-Präparaten der Selektionsprozess hinauszögern. Einjähriges Rispengras wird am besten von Select 240 EC in Mischung mit dem Additiv Radiamix erfasst. Die Wirkung gegen Quecken beschränkt sich bei allen Grä-serherbiziden auf eine Unterdrückung der Pflanzen; eine nachhaltige Bekämpfung der Quecken ist nicht zu erwarten.

Tabelle 9.1.1: Gräserherbizide in dikotylen Kulturen

PSM Zulassung bis

Zulassung

AWM

(l o.

kg/

ha)

Abstand (m)

Win

terr

aps

Rüb

enK

arto

ffeln

Ack

erbo

hnen

Fu.-E

rbse

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jabo

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So.-B

lum

enSe

nfar

ten/

Sare

pta

Lein

Gewässer Saumbiotop

Han

g

Abdriftminderung (%)

– 50 75 90 – 50 75 90

Aryloxyphenoxypropionate (FOPs)

Agil-S 11/2022

● ● ● ● ● 0,750 0 0 0 0

● ● ● 1,0

Fusilade Max ► 12/2022

● ● ● ● ● ○3) ○ ○2) ○2) ● ○ ○ 1,00

20 0 0 0

● ● ● ● ○3) ○ ○2) ○2) ○ ○ 2,0 20 20 20 0

Gallant Super12/2022

● ● ● ● ● 0,51) 0 0 0 0 0

Grasser 100 EC11/2020

● ● ● 0,60

0 20 0 0

● ● ● 1,0 0 20 20 0

Panarex 12/2018

● ● ● ● ● 1,250

20 20 0 0

● ● ● ● ● 2,25 20 20 20 0

Targa Super ► 11/2020

●4) ● ● 1,250

20 0 0 0

●4) ● ● 2,0 20 20 0 0

Cyclohexanedione (DIMs)Focus Aktiv-Pack 12/2025

●5) ●6) ● ○ ● ○ ● ○ ○ 2,5+2,50

20 0 0 0

●5) ●6) ● ○ ● ○ ● ○ ○ 5,0+5,0 20 20 0 0

Select 240 EC 12/2024 + Radiamix

● ●2) ● 0,5+1,0

0

25 25 5 5

● ● ●2) 7) ●2) 0,75+1,0 25 25 5 5

● ● ●2) ●2) 7) ●2) 1,0+1,0 25 25 25 51) NG345-3 (In einem Dreijahreszeitraum, der das aktuelle Jahr und die 2 vorausgegangenen Kalenderjahre umfasst, darf in der Summe eine Gesamtaufwandmenge von 0,052 kg Haloxyfop-P (Haloxyfop-R) pro Hektar nicht überschritten werden.); 2) nur in Vermehrungsbeständen; 3) nicht für die Erzeugung von Nahrungsmitteln; 4) nicht in Vermehrungsbeständen; 5) auch in Sommerraps; 6) ohne Zusatz von Dash; 7) nur Rotklee

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Tabelle 9.1.1: Gräserherbizide in dikotylen Kulturen

PSM HRAC-Einstufung

WirkstoffW

SG (g

/l o.

kg)

Anwendungs- zeitpunkt (BBCH)

Aus

fallg

etre

ide

Win

dhal

mA

.-Fuc

hs-

schw

anz

Flug

hafe

rJä

hrig

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ispe

Wei

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ras

Hirs

eart

enTr

espe

Que

cke

Kos

ten

(€/h

a)

Aryloxyphenoxypropionate (FOPs)

Agil-S A Propaquizafop 100

13-39; Lein: ab 09W.-Raps(F):21-39

+++

+++

+++

+++ - ++ +++

++ -22

ZR:12-39*

K,W.-Raps(H):13-29 29

Fusilade Max A Fluazifop-P 107

NA W.-Raps, Senf,

AB: -50,K: bis 29 LU: 13-49, SB: bis 19

FE, Klee, L, Soja: bis 51

+++

+++

+++

+++ - +++

+++

+++

- 24

++ 48

Gallant Super A Haloxyfop-P 104 NA (W.-Raps: nur H) ++

+++

+

+++

+++ - +++

+++

+++ - 19

Grasser 100 ECA

Quizalofop-P-ethyl 108

W.-Raps (H):10-18, (F): bis 35,

ZR: 10-33, K: 12-33 +++

+++

+++

+++

+++

+++

+++ -

Quecke 15-20cm ++

Panarex A Quizalofop-P 32 NA ++

+++

+

+++

+++ - +++

+++

+++ - 24

++ 43

Targa Super A Quizalofop-P 46

NA (10-39)

+++

+++

+++

+++ - +++

+++

+++ - 24

NA, Quecke 15-20 cm ++ 39

Cyclohexanedione (DIMs)Focus Ultra A (+ Dash E.C.)

Cycloxydim 100

NA 11-51; K, SB, ZR: 11-39

+++

+++

+++

+++ - +++

+++

+++ - 66

NA, Quecke 15-20cmWraps: nur F ++ 132

Select 240 EC A + Radiamix

Clethodim240 +

654

NA; W.-Raps: nur HK, ZR: 12-39 AB, FE: 14-34

Klee: ab 13 +++

+++

+++

+++

+++

+++

+++

+++ -

27

32

NA, Quecke 15-20cm ++ 36* Behandlungszeitpunkt: bis 14 Tage nach Erreichen von BBCH 39; AB = Ackerbohne; F = Frühjahr; FE = Futtererbse; H = Herbst; K = Kartoffel; L = Lein; LU = Lupine; SB = Sonnenblume

Graminizide sind nur für eine Anwendung je Indikation zugelassen. In Wellen auflaufendes Ausfallgetreide erfordert zumeist mehrere Herbizid-

Anwendungen. In diesem Fall müssen verschiedene Graminizide zur Anwendung kommen.

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Im Rahmen des Antiresistenz-Managements sollte bei wiederholten Maßnahmen zur Gräserbekämpfung in der Fruchtfolge ein Wechsel zu Wirkstoffen mit unter-schiedlichen HRAC-Einstufungen vorgenommen werden. Für Winterraps besteht die Möglichkeit des Einsatzes von Kerb Flo oder Cohort mit dem Wirkstoff Propyzamid (HRAC K1) bzw. Milestone (Propyzamid, Aminopyralid) im Herbst bzw. Winter (Tab. 4.2.1). Diese Bodenherbizide erfassen durch ihre lange Wirkungsdauer verzögert auflaufende Schadgräser besonders gut. Aufgrund des geringen Resistenzrisikos des Wirkstoffes ist dessen Anwendung ein wichtiger Baustein im Antiresistenz-Ma-nagement innerhalb der Fruchtfolge. Kühle Witterung (mittlere Temperatur unter ca. 10 °C) und Feuchtigkeit verbessern die Wirksamkeit. Nur bei ausreichend Nieder-schlägen gelangt der Wirkstoff in die Wurzelzone der Unkräuter, während bei anhal-tender Trockenheit der Bekämpfungserfolg ausbleiben kann. Die Produkte können auf gefrorenen, aber schneefreien Boden appliziert werden. Auf grobklutigem bzw. mit Strohresten bedecktem Boden sind Minderwirkungen möglich.

Tabelle 9.1.2: Mögliche Aufwandmengenreduzierungen von Graminiziden vor der Bestockung der Ungräser (Quelle: Firmeninformationen)

Ausfallgetreide/ Ungras

Aufwandmenge (l/ha)Agil-S Gallant

SuperFusilade

MaxPanarex Targa

SuperFocus Ultra1)

Ausfallgerste

0,50,4

0,8-1,0 1,0-1,25

0,6-0,75

0,75-1,0Windhalm 0,7-0,8Fuchsschwanz 0,8-0,9Flughafer

0,7-0,8Ausfallweizen, Ausfallroggen

1,0-1,5Trespe0,7

1,0 1,0-1,1Weidelgras 0,4-0,5 1,0 0,9-1,0Quecke - - 2,0 2,25 1,8-2,0 2,0-3,0

1) Zugabe von Dash E.C. in gleicher Menge; besonders in TM mit weiteren Produkten ist eine AWM von Dash E.C. von 1,0 l/ha ausreichend.

9.2 Glyphosat-haltige HerbizideGlyphosat ist weltweit der meist verwendete Wirkstoff im Pflanzenschutz. Einsatz-zweck ist die nichtselektive Unkrautbekämpfung auf Acker-, Grünland- und Still-legungsflächen in Forst und Gartenbau, auf Wegen und Plätzen und auf Nicht-kulturland. Aktuell ist die Anwendung von Glyphosat-Herbiziden durch viele AWB eingeschränkt. So wurde die erlaubte Wirkstoffmenge bei Spritzfolgen begrenzt. Durch die AWB NG352 ist eine Anwendungspause von 40 Tagen erforderlich, wenn die Glyphosat-Menge in zwei aufeinanderfolgenden Anwendungen 2,9 kg/ha über-schreitet. Die Anwendung in der Vorernte (Sikkation und Unkrautbekämpfung im Getreide und Lupine) ist nur noch unter bestimmten Voraussetzungen auf betroffe-nen Teilflächen erlaubt (Beispiel in Punkt 1.3.1). Eine Arbeitsgruppe beim JKI erarbeitete Anwendungsempfehlungen für die wich-tigsten ackerbaulichen Anwendungen, die in erster Linie auf eine Ablösung des Glyphosat-Einsatzes durch ackerbauliche Maßnahmen abzielen (Tab. 9.2.1). Die Möglichkeit, nach diesen Empfehlungen zu verfahren, sollte von den Betrieben vor jeder Glyphosat-Anwendung genauestens abgewogen werden.

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Tabelle 9.2.1: Alternative ackerbauliche Maßnahmen zum Glyphosateinsatz

Acker- bzw. pflanzenbauliche Maßnahmen zur Vermeidung einer Glyphosat-Anwendung

Gerechtfertigter Glyphosateinsatz(Rechtliche Beschränkung z. B. AWB)

Nachernteanwendung gegen ausdauernde Unkräuter, Ausfallkulturen und zur Ackerhygiene• mehrmalige geeignete Bodenbearbeitung zur

Niederhaltung einjähriger und ausdauernder Un-kräuter und/oder Beseitigung von Ausfallkulturen

• bei nicht ausreichend verfügbaren Arbeitstagen sowie bei Auftreten wirt-schaftlich bedeutender und schwer bekämpfbarer Schaderreger (z. B. Getreideviren, Kohlhernie)

Vorsaatanwendung zur Aussaatvorbereitung bei Mulchsaat• mechanische Beseitigung von Zwischenfrüchten

ohne in den Boden einzugreifen• als unverzichtbare Maßnahme auf erosi-

onsgefährdeten BödenVorsaatanwendung als Maßnahme des Resistenzmanagements• weite Fruchtfolgen + optimale Bodenbearbeitung

und Aussaat in Verbindung mit einer auf die Fruchtfolge abgestimmten Herbizidstrategie und entsprechendem Wirkmechanismenwechsel zur Vermeidung von Herbizidresistenz

• bei multipler Resistenz spezieller Unkraut-/ Ungraspopulationen (z. B. Windhalm oder Ackerfuchsschwanz)

Vorernteanwendung zur Sikkation• Bodenbearbeitung und Saatbettbereitung zur

Erreichung eines optimal gleichmäßigen Bestan-des

• ausgewogene Düngung für ein gleichmäßiges Wachstum ohne Nachschosser/Zwiewuchs

• in Ausnahmefällen, wenn andere Maß-nahmen nicht ausreichend waren und der Einsatz ökonomisch notwendig ist

• nur auf betroffenen Teilflächen (AWB WA700, WA701, WA702, WA703)

Vorernteanwendung gegen Spätverunkrautung• weite Fruchtfolgen in Kombination mit Bo-

denbearbeitung / Aussaat zur Niederhaltung konkurrenzstarker Unkräuter und Entwicklung konkurrenzstarker, homogener Bestände

• optimaler selektiver Herbizideinsatz in Herbst und Frühjahr zur Vermeidung von Spätverun-krautung

• in Ausnahmefällen, wenn andere Maß-nahmen nicht ausreichend waren und der Einsatz ökonomisch notwendig ist

• nur auf betroffenen Teilflächen (AWB WA700, WA701, WA702, WA703)

Jeder Anwender sollte Glyphosat sachgerecht verwenden, die Notwendig-keit einer Glyphosat-Behandlung genauestens bedenken und mögliche Al-

ternativen abwägen.

Derzeitig ist eine Vielzahl Glyphosat-haltiger Herbizide am Markt verfügbar. Die Ta-belle 9.2.2 gibt eine Übersicht zu Beispiel-Produkten von häufig eingesetzten PSM in den zugelassenen Wirkstoffgehaltsklassen und den dazugehörigen Indikationen für die zuvor genannten Anwendungsgebiete. Die Produkte unterscheiden sich im Wesentlichen in der Art der Salz- und Trägermedium-Formulierung (wasserlösli-ches Konzentrat (SL), Granulat (SG)) sowie des Wirkstoffgehaltes (360, 450, 680 und 720 g/l bzw. g/kg). Darauf basierend differieren ebenfalls die zugelassenen Aufwandmengen, AWB und Wartezeiten. Für die 360 g/l Standardformulierung ist in der Regel eine Aufwandmenge von 5,0 l/ha zugelassen. Dies entspricht ei-ner Wirkstoffmenge von 1.800 g/ha. Weitere Hinweise zu den Indikationen von Glyphosat-Herbiziden werden auch unter dem Punkt Sikkation bei der jeweiligen Kultur in dieser Broschüre abgehandelt.

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Tabelle 9.2.2: Glyphosat-Herbizide zur nichtselektiven Unkrautbekämpfung und Sikka-tion (AWM in l o. kg/ha)

PSM Zulassung bis

Gly

phos

atge

halt

(g/l

o.kg

) Abstand (m)

Unkraut-bekämpfung Spätanwendung

RS

Saum-biotp Ackerbau-

kulturen ab

BBCH

89

2) ab 50% Schote-/ Hülsenreife

oder Teigreife oder VollreifeADM (%)

Han

g– 50 75 90 na

ch E

rnte

/ nac

h W

ieder

ergr

ünen

Stop

pelb

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d-

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(Que

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bis 2

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5 Tag

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)

Lein

War

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)

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a-A

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War

teze

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)

Dominator 480 TF 12/2022 ►

4800 0 0 0 0 - - - - - - - - - - - - - -- 20 0 0 0 - - - - 3,75 7 - - - - - - 3,09)13) 75 0 0 0 0 - - 2,25 - - - - - - - - - - -

10 20 0 0 0 3,75 - - 3,753) - - - - - - - - - -Durano TF ► 12/2018 360 - 20 0 0 0 5,0 - 3,07) - 5,0 14 - - - - - - - -Glyfos Dakar ► 12/2020 680 - 20 0 0 0 - - 1,6 1,64) - - - - - - - - - -

- 20 20 0 0 2,65 2,65 - - 2,65 7 - - - - - - - -Glyfos Supreme 12/2019 450 - 20 0 0 0 - - 2,4 2,44) - - - - - - - - - -

- 20 20 0 0 4,0 4,0 - - 4,0 7 - - - - - - - -Glyfos TF Classic 12/2018 ►

360 - 20 0 0 0 5,0 5,0 3,0 3,04) 5,0 14 - - - - - - - -

Lotus Clinic Top 12/2023 360

0 20 20 0 0 - - - 3,07) - - - - - - - - - -5 20 20 0 0 - - - - - - - - - - - - - -- 20 20 20 0 - - - - 5,03) 7 - - - - - - - -

10 20 20 20 0 5,0 - - - - - - - - - - - - -Plantaclean 450 Premium 12/2018 ►

4500 20 0 0 0 - - - - - - - - - - 3,213) 14 3,29)14) 710 20 0 0 0 4,0 - - - 4,010) 7 - - - - - - - -

Plantaclean Label XL 12/2018 ►

360 - 20 0 0 0 - 5,0 - - 5,010) 7 - - - - 4,013) 14 4,09)13) 7

Roundup PowerFlex 12/2022

480

0 0 0 0 0 - - - - - - - - - - - - - -- 20 20 0 0 - - - - - - 3,013) 7 - - - - 3,011)13) 7- 20 20 20 0 - - - - 3,75 7 - - - - - - - -

10 20 20 20 0 3,75 - 3,75 3,754) - - - - - - - - - -- 25 25 5 5 - - - - - - - - 3,7512) 7 - - - -

Roundup Rekord 12/2024

7200 0 0 0 0 - - - - - - - - - - - - - -- 20 20 20 0 - - - - 2,5 7 2,06) 7 2,06) 7 2,06) 14 2,06)11) 7

10 20 20 20 0 2,5 - 2,5 2,55) - - - - - - - - - -Taifun forte 12/2018 ► 360 - 20 20 0 0 5,08) 5,07) 5,0 7 - - - - - - - -

1) Weizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer; ausgenommen Saat- und Braugetreide;

2) zur Unkrautbekämpfung (nur in lagerndem Getreide) und gegen Zwiewuchs; nur auf betroffenen Teilflächen!

3) nur Unkrautbekämpfung; nur auf betroffenen Teilflächen! bei Gerste nur Wintergerste;

4) ausgenommen Raps / Winterraps; 5) bis Ende Samenquellung/ Knospenschwellen; 6) ab Teigreife bis 14 Tage vor der Ernte, außgenommen zur

Saatguterzeugung; 7) nur Mais, Z.-Rübe;

8) nur Getreide-/Rapsstoppel; im Raps gegen ein- und zweikeimblättrige Unkräuter;

9) nur Raps (ausgenommen zur Saatguterzeu-gung);

10) nur Weizen, Gerste, Hafer;11) auch Senf-Arten (Sinapis);12) ab Vollreife, nur auf betroffenen Teilflächen;13) ab 50 % Reife, Samen schwarz und hart;14) ab Teigreife bis 7 Tage vor der Ernte;RS = Randstreifen bei Hangneigung > 2%

für alle Anwendungen gilt: NG352: ein Abstand von 40 Tagen zwischen den Spritzungen ist einzuhalten, wenn der Gesamtaufwand 2,9 kg Glyphosat/ha überschreitet VV549: behandelten Aufwuchs (Abraum vor der Neueinsaat) nicht zur Heugewinnung verwenden; direkte Verfütterung / Silierung möglich VV835: Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate verwenden

Pflanze

nschutz

Ackerb

au

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Aufgrund der systemischen Verteilung des Wirkstoffs in der Pflanze lassen sich mit der vollen Aufwandmenge auch schwerer bekämpfbare Wurzelunkräuter und Gräser gut ausschalten. Die volle Aufwand-/Wirkstoffmenge ist für die Bekämpfung von Disteln, größerem Ausfallraps, Ackerstiefmütterchen, Storchschnabel sowie Gräsern inklusive Quecken und Weidelgräsern angeraten. Eine Reduzierung der Aufwandmenge ist in Beständen mit leichter bekämpfbaren Unkrautarten, sofern diese nicht wesentlich größer als 10 cm sind, unter wüchsigen Bedingungen mög-lich. So kann bei Auftreten von Klatschmohn, Vogelmiere, Kamille-Arten, kleinerem Ausfallraps, -getreide und -phacelia und kleinen Pflanzen von Ackerfuchsschwanz, Hirsearten, Trespen und Flughafer die Wirkstoffmenge auf 1.080 g/ha Glyphosat verringert werden (entspricht 3 l/ha bei einem 360er Produkt). Bei einer Aufwand-mengenreduzierung lassen sich die Wirkgeschwindigkeit und Wirkungssicherheit durch Beimischung von Zusatzstoffen wie z. B. Schwefelsaurem Ammoniak (SSA, 3 - 5 kg/ha) steigern oder absichern (Punkt 1.7). Aktuelle Versuchsergebnisse aus Thüringen sind in Abbildung 9.2.1 dargestellt.

Die Aufnahme des Wirkstoffes durch die zu bekämpfenden Pflanzen erfolgt aus-schließlich über die grünen Blätter. Deshalb ist es wichtig, dass diese vor der Appli-kation genügend Blattmasse gebildet haben und bei der Behandlung ausreichend benetzt werden. Zur Sanierung von Flächen mit starkem Queckenbesatz kann ein wiederholter Einsatz in mind. zwei aufeinander folgenden Jahren erforderlich sein. Zum Zeitpunkt der Behandlung muss die Quecke immer mind. 3 bis 4 neue Blätter pro Trieb gebildet haben, damit die Anwendung nachhaltig sein kann. Für eine effektive Regulierung von extrem schwer bekämpfbaren Pflanzen, wie z. B. Ackerwinde, sind jeweils die höchst zugelassenen Aufwandmengen notwendig.

Bei anhaltender Trockenheit oder bei hohen Temperaturen verbunden mit extrem niedriger Luftfeuchtigkeit können Wirkstoffaufnahme und -ableitung beeinträchtigt werden. Bei der Applikation im Herbst ist der Einsatz vor oder nach kurzen Nacht-frösten bis -3 °C noch möglich. Allerdings nimmt die Wirkungsgeschwindigkeit bei kühleren Temperaturen und verlangsamtem Stoffwechsel der Pflanzen deutlich ab.

50 60 70 80 90 100%

1,5 l/ha Taifun Forte + 1,5 l/ha Mero

1,5 l/ha Taifun Forte + 0,15 % Kantor

1,5 l/ha Taifun Forte + 5 kg/ha SSA

1,5 l/ha Taifun Forte

3,0 l/ha Taifun Forte

7 Tagen 14 Tagen 21 TagenWirkung nach

Wirkungsgrad in %

Abbildung 9.2.1: Möglichkeiten der Aufwandmengenreduzierung bei Glyphosat gegen Ausfallraps durch den Einsatz von Zusatzstoffen (Thüringer Versuche 2017)

n = 3

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Niedrige Wasseraufwandmengen bis maximal 200 l/ha begünstigen die Wirkung (höhere Wirkstoffkonzentration in der Spritzflüssigkeit). Abdrift auf benachbarte Pflanzenbestände ist unbedingt zu vermeiden. Der Abstand zu Nichtzielflächen sollte aus Sicherheitsgründen mehr als 3 m Breite betragen.

Verringerte Wassermengen (100 bis 200 l/ha) und eine günstige Witterung für das Pflanzenwachstum begünstigen die Wirkung von Glyphosat-Herbiziden.

Im Ackerbau werden Glyphosat-haltige Herbizide zur Bekämpfung von Unkräutern und Ausfallkulturen auf der Stoppel und vor der Aussaat der Folgekultur, gegen Be-grünungsbestände im Mulchsaatverfahren oder zur Sikkation von Mähdruschfrüch-ten angewendet. Die Anwendung kann dabei sowohl ganzflächig als auch auf Teilflä-chen sowie als Einzelpflanzenbehandlung erfolgen. Unter bestimmten Bedingungen kann mit acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen der Glyphosat-Einsatz reduziert oder ganz vermieden werden. Hinweise dazu enthält Tabelle 9.2.1.Mit der Anwendung auf der Stoppel nach der Ernte der Kultur bzw. nach dem Wie-derergrünen können vorhandene Samen- und Wurzelunkräuter sowie auflaufende Ausfallkulturen sicher und preiswert mit einem Glyphosat-Mittel ausgeschaltet wer-den. Für diese Anwendung muss aber ausreichend Zeit eingeplant werden. Der Um-bruch der Flächen sollte frühestens eine Woche (besser erst 10 bis 12 Tage) nach der Herbizidanwendung erfolgen, um eine nachhaltige Wirkung abzusichern. Die Ausbringung von Düngern (z. B. Kalk) kann man ab 2 Tage nach dem Herbizidein-satz vornehmen. Besonders bei Raps ist es wichtig, durch eine geeignete (flache) Stoppelbearbeitung möglichst viele Ausfallsamen zum Auflaufen anzuregen.Auf Mulchsaatflächen (z. B. Zuckerrüben, Mais, Winterweizen) beseitigt ein Einsatz von Glyphosat kurz vor bzw. kurz nach der Saat sehr effektiv die Altverunkrautung der Vorkultur oder eigens angesäte Begrünungsbestände. Um hier Schäden an der frischen Saat zu vermeiden, muss mit Fingerspitzengefühl und Termingenauigkeit vorgegangen werden. Wichtig ist die gleichmäßige und ausreichend tiefe Ablage der Saat in den Boden. Vor allem bei Anwendungen nach der Saat muss die Glyphosat-Anwendung rechtzeitig vor dem Auflaufen der Kultur erfolgen. Glyphosat wird nach dem Spritzen nahezu vollständig an die oberen Bodenpartikel gebunden und dann zügig zu Metaboliten abgebaut. Aufgrund dieser Tatsache lassen sich die kurzen War-tezeiten bzw. die Möglichkeit des Nachsaat-Verfahrens ableiten. Wirkstoffrückstände in behandelten Unkräutern bzw. Ausfallkulturen unterliegen allerdings einem langsa-meren Abbau, so dass ein Kontakt der auflaufenden Kultur mit dem durch Glyphosat absterbenden Pflanzenmaterial unter ungünstigen Bedingungen auch Phytotoxizität verursachen kann (Direktsaatverfahren, Mulchsaat). Mögliche Risikofaktoren sind die von Herstellern manchmal empfohlenen sehr kurzen Wartezeiten verbunden mit ungünstigen Bodenfeuchteverhältnissen sowie ein sehr hoher Unkrautbesatz (Un-kräuter bzw. Ausfallgetreide).

Je größer der Abstand ist zwischen der Applikation von Glyphosat-haltigen Herbiziden und dem Drilltermin der Folgekultur, desto geringer ist die Ge-

fahr möglicher Schäden an den Kulturpflanzen.

Bei der Anwendung von Glyphosat-Herbiziden zur späten Bekämpfung einer Rest-verunkrautung oder von Zwiewuchs (Sikkation) in der Vorernte ab der Vollreife sind die Wahl des richtigen Anwendungstermins (Kornfeuchte bei Getreide unter 25 %,

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bei Leguminosen und Raps unter 30 %), die Einhaltung der festgelegten Wartezeit und die AWB zu beachten. Die AWB WA700/701/702/703 erlauben in Getreide und Lupinen eine Anwendung nur auf Teilflächen, auf denen aufgrund von Unkraut-durchwuchs in lagernden Beständen oder von Zwiewuchs in lagernden oder stehen-den Beständen, wenn eine Beerntung sonst nicht möglich ist (Punkt 2.7). Die AWB werden je nach Beschreibung der zugelassenen Indikation, angepasst vergeben. Wichtig ist, dass man sich auf die Verfügbarkeit von Glyphosat zur Beseitigung von Restverunkrautung vor der Ernte nicht mehr verlassen kann. Hier sind Anpassun-gen bei der generellen Unkrautbekämpfung notwendig, um Restverunkrautung schon im Vorfeld zu vermeiden. Der Einsatz von Glyphosat ohne Indikation (z. B. zur Steuerung des Erntetermins (Ernteerleichterung)) ist grundsätzlich verboten.

Bei der Anwendung von Glyphosat-Herbiziden in der Vorernte im Getreide gilt es, die speziellen einschränkenden AWB zu beachten und die Anwen-

dung auf die unbedingt notwendigen Teilflächen zu begrenzen (Punkt 2.7).

Für alle Glyphosat-haltigen Herbizide zur Vorernteapplikation gilt die Einhaltung der Auflage VV835, die eine Verwendung von Stroh von behandeltem Getreide für Kul-tursubstrate und Strohballenkulturen (z. B. in der Pilzzucht) verbietet. Da Glyphosat die Keimfähigkeit von Samen beeinträchtigen kann, ist die Vorerntebehandlung in Beständen zur Saatguterzeugung bei bestimmten Kulturen nicht möglich (z. B. Getreide, Raps). Die Anwendung auf Stilllegungsflächen oder vor Grünlandumbruch erfordert die Einhaltung der Auflagen VV207 (keine Nutzung von Mäh- und Erntegut zur Verfütterung).

9.3 Selektive Herbizide auf Stoppel-/Stilllegungsflächen Eine gezielte Bekämpfung der Gemeinen Zaunwinde auf Getreide- und Rapsstop-pelflächen ist auch mit dem selektiv wirkenden Herbizid Starane XL (u. a.) möglich. Diese Anwendung ist im Vergleich zu den Glyphosat-Mitteln teurer, hat aber eine nachhaltigere Wirkung und verbessert somit die Situation in der Folgekultur. Auf Stilllegungsflächen stehen Finy (u. a.) gegen Kamille, Mohn, Storchschnabel, Hohlzahn und Knöterich-Arten in der Zeit von Mitte April bis Ende Juli sowie Harmo-ny SX zur Teilflächenbehandlung gegen Ampfer-Arten im Rosettenstadium zur Ver-fügung. Die Indikation mehrerer MCPA-Produkte (z. B. U 46 M-Fluid) gegen 15 bis 20 cm hohe Disteln zur Behandlung auf betroffenen Teilflächen ist nicht verlängert worden. Diese Produkte mit der Zulassungsnummer 050939-../.. können in dieser Indikation noch bis zum 30.11.2018 aufgebraucht werden.

Bei der Anwendung von Herbiziden auf Stilllegungsflächen sind u. U. för-derrechtliche Regelungen zu beachten. Es ist deshalb angeraten, vor dem

Herbizideinsatz auf solchen Flächen die zuständigen Behörden zu konsultieren.

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Tabelle 9.3.1: Selektive Herbizide zur Anwendung auf Stilllegungsflächen sowie Ge-treide- und Rapsstoppel

PSM Zulassung bis Wirkstoff

WSG

(g/l

o. k

g)

HR

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-Ein

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AWM (l o. kg/ha)

Indikation (Teilflächen- behandlung)

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l- be

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ADM (%)

- 50 75 90

Finy 01/2018 ► Metsulfuron 193 B 30 g -

einjährige zweikeimblättrige

Unkräuter1)2)4)F 20 20 20 0 11

Harmony SX 06/2018

Thifen- sulfuron 480 B 45 g - Ampferarten

(Rosettenstadium)3) 14 20 20 20 0 69

Starane XL 04/2018 ►

FluroxypyrFlorasulam

1002,5

OB - 1,8 Gemeine

Zaunwinde F 20 0 0 0 51

U 46 M-Fluid5) 05/2017 ► □ MCPA 500 O 1,5 - Distelarten

15-20 cm 28 20 20 20 0 19

1) Abstand zum Gewässer: 5 m (50 %, 75 %, 90 % = , bei Hang: 10 m); 2) Anwendung nur zwischen 15. April und 31. Juli; 3) Abstand zum Gewässer: 5 m (50 % = 5 m, 75 % = , 90 % = ); 4) im Behandlungsjahr anfal-lendes Erntegut/Mähgut nicht verfüttern; 5) Die Aufbrauchfrist ist nur für Mittel mit der Zulassungs-Nr. 050939 gegeben. Bei neu zugelassenen MCPA-Mitteln entfällt diese Indikation.

9.4 AllgemeinschädlingeFeldmäuseIn mehrjährigen Feldfutterkulturen, Klee- und Grassamenvermehrungsbeständen, Grünland, Wintergetreide sowie -raps können sich innerhalb kurzer Zeit Feldmauspo-pulationen mit erheblicher Schadwirkung aufbauen. Betroffen sind vor allem die so-genannten Hauptbefallsgebiete in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, deren Lage sich über einen sehr langen Zeitraum kaum verändert hat. Nur in Ausnahmefäl-len, vor allem in Jahren einer Massenvermehrung (Gradation), treten auch auf Flä-chen außerhalb der Hauptbefallsgebiete größere Schäden auf. Hohe Ertragsverluste sind dann z. B. auch auf Schlägen in Brandenburg möglich. Feldmäuse besitzen eine sehr hohe Reproduktionsrate. Etwa alle drei bis vier Jahre kommt es im Rah-men des natürlichen Zyklus der Populationsentwicklung zu einer Gradation. Optimale Witterungs- und Nahrungsbedingungen in der Agrarlandschaft aber auch veränder-te Bodenbearbeitungsverfahren sowie ein zunehmender Anbau von Winterkulturen haben in letzter Zeit zu einer Verstärkung der Schäden geführt. Insbesondere auf besseren Ackerböden mit einem guten Nahrungsangebot und entsprechendem Be-wuchs bestehen bei günstigen Witterungsbedingungen (milde Winter, trockenwarme Witterung im Herbst und Frühjahr) optimale Bedingungen für die Populationsentwick-lung. Strenge Winter, mit oder ohne Schnee, führen nicht zwingend zu einer erhöhten Mortalität. Vor allem unter einer lang anhaltenden Schneedecke kann es mitunter sogar zur Wintervermehrung der Feldmäuse kommen. Wechselhafte Witterung mit z. B. starken Temperaturschwankungen und Nässe führen hingegen zu einer erhöh-ten Mortalität. Die Besiedlung der Ackerflächen geht von den sogenannten Primärbiotopen aus. Zu ihnen zählen z. B. Brachen, Grabenböschungen, Feld- und Waldränder oder

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Inseln von Windenergieanlagen. Hier finden die Feldmäuse Rückzugsgebiete, vor al-lem dann, wenn auf dem Kulturland kein ausreichendes Nahrungsangebot mehr zur Verfügung steht. Die meist nur gelegentliche Bewirtschaftung (z. B. Mahd) dieser Flä-chen lässt eine ungestörte Vermehrung zu. Auch die Gefährdung durch Fressfeinde, wie Greifvögel, Füchse usw., ist aufgrund des meist hohen Bewuchses eher gering. Ähnliche günstige Bedingungen finden die Feldmäuse auf mehrjährigen Feldfutter- oder auch Stilllegungsflächen vor.Im Jahr 2017 gab es kaum Schäden durch die Feldmaus. Die Aktivität auf den Kulturflächen, aber auch in den Rückzugsgebieten lag im Herbst in einjährigen Kul-turen auf einem niedrigen Niveau. Lediglich auf mehrjährigen Feldfutterflächen war diese etwas höher. Nur in wenigen Einzelfällen mussten nach Auflaufen der Winte-rungen Behandlungsmaßnahmen gegen eine beginnende Besiedlung der Flächen vorgenommen werden. Damit war für den Winter zunächst mit einer geringen Ge-fährdung zu rechnen. Der Witterungsverlauf im Frühjahr wird entscheidend dafür sein, ob es zu einer Verschärfung des Problems in 2018 kommt. In Anbetracht der Tatsache, dass die letzte Gradation vor nunmehr drei Jahren - im Sommer 2015 - zu verzeichnen war, wird zur erhöhten Aufmerksamkeit aufgerufen. Deshalb sollten unbedingt kontinuierliche, möglichst flächendeckende Bestandeskontrollen erfolgen, auch im Winter! Bei Auftreten von Befallsnestern auf der Fläche und Überschreitung der Bekämp-fungsrichtwerte (Tab. 9.4.1) ist der unverzügliche Einsatz der zugelassenen Ro-dentizide mit der Legeflinte notwendig. Dabei sollte ein möglichst trockener Witte-rungsabschnitt gewählt werden. Diese Maßnahmen sind sehr effizient und können ein starkes Aufschwingen der Population sowohl zeitlich als auch mengenmäßig deutlich dämpfen und abmildern. Chemische Bekämpfungsmaßnahmen zur Ver-hinderung der Einwanderung dürfen nur auf der Kulturfläche durchgeführt werden! Zur Ermittlung der Feldmausaktivität wird eine Feldmausdichtebestimmung nach der Lochtretmethode empfohlen. Dazu werden auf einer Parzelle von etwa 250 m² (16 x 16 m) die vorhandenen Löcher zugetreten und am folgenden Tag (nach 24 h) die wieder geöffneten Löcher ausgezählt. Unter Berücksichtigung der entsprechen-den Bekämpfungsrichtwerte (Tab. 9.4.1) ist schlagspezifisch über eine chemische Bekämpfung zu entscheiden und zu prüfen, ob eine Rand-, Herd- bzw. Teilflächen-behandlung eventuell ausreichend ist. Vor einer chemischen Bekämpfung sollten grundsätzlich alle Möglichkeiten einer mechanischen und biologischen Bekämpfung (Förderung der Aktivität natürlicher Fressfeinde) genutzt werden. Eine Möglichkeit ist z. B. das Aufstellen von Sitz-stangen für Greifvögel (0,5 bis 2 Stck./ha). Die Sitzstangen müssen eine Höhe von mindestens 2 bis 3 m aufweisen. Der Aufsitzholm (Querstange) sollte einen

Tabelle 9.4.1: Bekämpfungsrichtwerte Feldmäuse

Kultur Zeitraum Bekämpfungsrichtwert (wieder geöffnete Löcher pro 250 m²)

Wintergetreide, W.-Raps Oktober-April Anfang Mai

5-8 5-6

mehrjährige Futterkulturen nach 1. Schnitt nach 2. Schnitt

5 11

Vermehrungskulturen ganzjährig 3-8andere Kulturen ganzjährig 5-10

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Durchmesser von ca. 5 cm besitzen und etwa 30 bis 50 cm lang sein. Sitzstangen sind mit ausreichendem Abstand zu Straßen aufzustellen (mind. 20 m).Einen entscheidenden Einfluss auf die Feldmausentwicklung haben auch Nach-ernte- und Bodenbearbeitungsmaßnahmen. Aufgrund der sehr raschen Genera-tionsfolge und hoher Vermehrungsrate genügen bereits einige wenige Feldmäuse als Startpopulation, um unter günstigen Witterungsbedingungen binnen weniger Wochen ganze Flächen dicht zu besiedeln. Daher sind eine exakte Strohverteilung, die unverzügliche Strohbergung bzw. -einarbeitung, der unmittelbare Stoppelsturz nach der Ernte und die rasche Beseitigung von Ausfallgetreide und -Raps (z. B. durch weitere mechanische Bearbeitungsgänge) entscheidende Bekämpfungs-maßnahmen. Wird bereits bei der Vorfrucht ein stärkerer Feldmausbefall auffäl-lig, sollte unbedingt auf eine Direktsaat oder auf den Anbau von Zwischenfrüchten (Greening) verzichtet werden. Evtl. ist für die Folgefrucht ein späterer Aussaatter-min zu wählen oder durch Umstellung der Fruchtfolge eine Schwarzbrache über Winter sinnvoll. Die Population kann durch tiefer gestellte Bodenbearbeitungsge-räte (20 - 25 cm!) bzw. durch zusätzliche Bearbeitungsgänge in ihrer Entwicklung empfindlich gestört werden. Dabei ist nicht nur eine tiefe Lockerung wichtig. Der Boden muss vor allem ausreichend durchmischt werden. Regelmäßig durchgeführ-te Pflegemaßnahmen der Rückzugsgebiete durch Mähen oder Mulchen erleichtern den natürlichen Feinden, wie z. B. Greifvögeln, den Zugriff. Eine tiefe Pflugfurche entlang des Schlagrandes, angrenzend zu befallenen Randstreifen oder anderen Schlägen, schränkt die Einwanderung ein.Die für eine chemische Bekämpfung derzeit zur Verfügung stehenden Präparate (Tab. 9.4.2) auf Basis des Wirkstoffs Zinkphosphid (Giftgetreide/-linsen) müssen entsprechend der Anwendungsvorschrift NT661 tief und unzugänglich für Vögel und andere Tiere in die Feldmausgänge eingebracht werden. Für die Aus-bringung der Köder (5 Stück/Loch) können z. B. Legeflinten verwendet werden. Die Ausbringung von Ratron Giftlinsen ist zudem auch in Köderstationen (100 g/Köderstelle) möglich. Aufgrund der Gefahr der Abschwemmung bei der Anwendung zwischen behandelter Fläche und Oberflächengewässern muss ein Sicherheitsab-stand von mindestens 10 m eingehalten werden (NW704).

Die Ausbringung von Giftweizen bzw. Giftlinsen mit der Legeflinte zählt zu den einfachen Hilfstätigkeiten. Deshalb ist dafür keine Pflanzenschutz-

sachkunde erforderlich, wenn die Tätigkeit unter der Verantwortung und Aufsicht einer sachkundigen Person erfolgt.

Seit einigen Jahren arbeiten Landwirte in Risikogebieten mit der sogenannten Mäu-seköderlegemaschine „WUMAKI C 9“ (Wühlmaus-/Feldmauspflug). Die Maschine zieht eine oder mehrere Röhren in etwa 20 cm Tiefe unterhalb der Bodenoberfläche und legt in bestimmten Abständen Giftlinsen oder Giftgetreide ab. Diese Röhren werden entlang der Schlagränder gezogen und sollen das Einwandern der Mäuse aus den Rückzugsgebieten eindämmen. Beobachtungen zeigen, dass die Röhren von den einwandernden Mäusen gern angenommen werden. Erfahrungen aus dem Obstbau und aus Vorversuchen weisen allerdings eine hohe Schwankung des Wir-kungsgrades aus. Wissenschaftlich belastbare Daten zur Wirksamkeit im Ackerbau sind bislang nicht bekannt. Insgesamt ist die Technologie des Feldmauspfluges jedoch ein sehr interessanter Ansatz im Rahmen des Populationsmanagements

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Tabelle 9.4.2: Mittel zur Feldmausbekämpfung (Wirkstoff Zinkphosphid)

PSM Zulassung bis

WSG (g/kg)

AWM max. AWH

Abstand Gewässer (m)

Zulassung in

Kosten (€/ha)

Ratron-Giftlinsen 06/2018 ► 8,0

5 Stück/Loch oder 100 g/ Köderstelle

1

10

Ackerbau- kulturen, Wiesen, Weiden

11

Ratron-Giftweizen 06/2018 ► 25,0 5 Stück/Loch -

5Detia Mäuse Gift-körner 01/2018 ► 30,4 5 Stück/Loch 3

Für alle Produkte ist NT661 (verdeckte Ausbringung) zu beachten!

von Feldmäusen, weil sie den Arbeitsaufwand im Vergleich zum Legeflinteneinsatz deutlich mindert und die Rodentizidanwendung auf kleine Areale (Ackerrand) be-schränkt. Allerdings werden die auf der Fläche verbliebenen Mäuse nicht erfasst.

AckerschneckenHauptsächlich in niederschlagsreichen Jahren kann es insbesondere bei Neuansaa-ten von Winterraps (gelegentlich auch von Wintergetreide) zu Schäden durch Acker-schnecken kommen. Ackerschnecken sind nachtaktiv und leben versteckt unter Steinen und in Erdspalten, daher wird der Befall oft zu spät bemerkt. Abgefressene Keimblätter, unregelmäßig durchlöcherte Laubblätter und angefressene Blattränder sowie glänzende Schleimspuren auf den Pflanzen und dem Boden kennzeichnen das Schadbild bei Winterraps. Bei Wintergetreide können lückige Bestände, ange-fressene Körner, Keimlinge und Wurzeln auf Schneckenbefall hindeuten. Befallsfördernde Faktoren sind z. B. eine pfluglose bzw. ungenügende Bodenbe-arbeitung, viel organische Substanz auf der Bodenoberfläche und eine mangelnde Rückverfestigung des Saatbettes. Flächen nach Stilllegung oder Vorfrucht Winterraps und mit grobscholligem Boden sind besonders gefährdet. Ausfallraps bzw. -getreide als „grüne Brücke“ muss rechtzeitig beseitigt werden. Die Populationsstärke auf der gesamten Fläche lässt sich schwer einschätzen. Wird bereits bei der Vorfrucht ein stärkerer Befall auffällig, sollten zunächst alle ackerbaulichen Maßnahmen, wie z. B. eine rechtzeitige, aber termingerechte Stoppelbearbeitung, eine sorgfältige Boden-bearbeitung und eine ausreichende Rückverfestigung des Bodens zur Beseitigung von Hohlräumen (vor allem bei Mulchsaat), genutzt werden.Insbesondere während der Gefährdungszeiträume (zwischen BBCH 07 bis 16) sind regelmäßig intensive Befallskontrollen zu empfehlen, die sich nicht nur auf die Randbereiche beschränken sollten. Als Methode hat sich das Auslegen beköderter Schneckenfolien oder feuchter Jutesäcke (0,25 m²) bewährt. Beim Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte (Raps: 1 Schnecke je Folie und Tag; sonstige Acker-baukulturen: 2 Schnecken je Folie und Tag) ist der frühzeitige Einsatz entspre-chender Molluskizide ratsam. In Abhängigkeit von der aktuellen Befallsverteilung und des Gefährdungspotenzials (Pflanzenentwicklung) ist stets zu prüfen, ob ggf. Rand- bzw. Teilflächenbehandlungen ausreichend sind. Um eine gute Wirksamkeit zu erzielen, muss eine gleichmäßige Verteilung auf der Fläche erreicht werden. Ins-besondere unter feuchten Bedingungen sind auch die Stabilität und die Attraktivität (u. a. Regen- und Schimmelfestigkeit, Lockwirkung) der Köder wichtige Aspekte.

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Tabelle 9.4.3: Mittel zur Schneckenbekämpfung

PSM Zulassung bis

Zulassung

WSG

(g/k

g)

AWM

(kg/

ha)

Ack

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lture

n

Get

reid

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Rap

s

Rüb

en

Ack

er-

bohn

en

Mai

s

Wirkstoff MetaldehydArinex12/2018 ● ● 60,0 6,0

Axcela12/2027 ● ● ● 30,0 7,0

Delicia Schnecken-Linsen 01/2018 ► ● ● ● ● 30,0 3,0

Lima Oro 505/2022 ● ● ● 50,0 4,0

LIMARES TECHNO05/2022 ● ● 50,0 7,0

Metarex Inov1) 05/2022 ● ● ● ● 40,0 5,0

Mollustop 01/2018 ► ● ● ● ● 30,0 3,0

Wirkstoff Eisen-III-PhosphatDerrex06/2018 ● 29,7 7,0

Sluxx HP 06/2018 ● 29,7 7,0

1) Flächenbehandlung: 5 kg/ha; Reihenbehandlung: 4 kg/ha; Mischung mit dem Saatgut (nur bei Weizen): 4 kg/ha

Laut Zulassung sind für die einzelnen Mittel (z. T. auch für die Kulturen) unter-schiedliche Anwendungszeitpunkte (z. B. ab bzw. nach der Saat, nach dem Auflaufen, nach Befallsbeginn, nach Warndienstaufruf) vorgeschrieben. Die län-derspezifischen Abstandsregelungen zu Gewässern sind einzuhalten! Weiterhin ist zu beachten, dass das BVL neuerdings bußgeldbewehrte Auflagen bzw. An-wendungsbestimmungen bei Neuzulassungen (z. B. Limares Techno, Axcela) und bei Änderungen in der bestehenden Zulassung von metaldehydhaltigen Molluskiziden festsetzt (Tab. 9.4.3). Bei der Anwendung in Freilandkulturen ist ein Mindestabstand von 5 m (NT115) zum bewachsenen Feldsaum (unabhängig von dessen Breite) einzuhalten. Bei einem Vorkommen von Weinbergschnecken darf z. B. Limares Techno nicht mehr angewendet werden (NT870). Kein Auslegen von Axcela in Häufchen (NT665). Bis Redaktionsschluss konnte beim Molluskizid Ax-cela, das in 2017 vom BVL zugelassen wurde, nicht abschließend geklärt werden, ob dieses für den deutschen Markt verfügbar ist.

Die Anwendung von Schneckenkorn kann nur in den in der Zulassung festge-legten Kulturen und Zeiträumen erfolgen. Damit ist z. B. eine Vorerntebehand-

lung in stehendem Getreide zum Schutz der nachfolgenden Saat nicht möglich.

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Tabelle 9.4.3: Mittel zur Schneckenbekämpfung

PSM

max

. AW

HK

öder

/m²

(Que

lle: L

LH)

bußg

eld-

bew

ehrt

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uflag

en Anwendungszeitpunkt

Kos

ten

(€

/ha)

Wirkstoff Metaldehyd

Arinex 2 40 - Getreide: 00-29; Raps: 00-29 35

Axcela 3 25 NT115 NT665 Getreide: 00-29; Raps: 00-29; Rüben: 00-19

Delicia Schnecken-Linsen 2 33 - Getreide: 0 -29; Raps: 00-30; Rüben: 00-19;

Ackerbohnen: nach Befallsbeginn bzw. ab Warndienstaufruf 21

Lima Oro 5 3NT115 NT672NT870

Getreide: 00-29; Raps: 00-29; Mais: 00-15

LIMARES TECHNO 2 30NT115 NT870 NW467

Getreide: 00-29; Raps: 00-29

Metarex Inov 51) 30 - Getreide: 00-29; Raps: 00-17; Rüben: 00-15; Mais: 00-15

Mollustop 2 34 - Getreide: 00-29; Raps: 00-30; Rüben: 00-19; Ackerbohnen: nach Befallsbeginn bzw. ab Warndienstaufruf 20

Wirkstoff Eisen-III-Phosphat

Derrex 4 55 NW467 bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden erster Symptome

Sluxx HP 4 60 -bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden erster Symptome; nach Erreichen von Schwellenwerten bzw. ab Warndienst-aufruf

29

NT115: Mindestabstand von 5 m zum bewachsenen Feldsaum; NT665: Kein Auslegen in Häufchen; NT672: Anwendung bis max. 70 % Bodenbedeckungsgrad durch die Kulturpflanze; NT870: Keine Anwendung bei Vorkommen von Weinbergschnecken; NW467: Mittel und dessen Reste nicht in Gewässer gelangen lassen

9.5 Vorratsschutz GetreidelagerViele Betriebe verfügen über Getreidelager, in denen eine zeitweise Lagerung (meist ca. 6 Monate) erfolgt. Zur Vermeidung quantitativer und qualitativer Verluste ist es wichtig, einen Befall mit Vorratsschädlingen zu verhindern. Der Aufwand, einmal be-fallenes Getreide zu reinigen, ist sehr hoch. Zudem stehen immer weniger PSM dafür zur Verfügung.Vorratsschädlinge überdauern in allen Entwicklungsstadien im Lager. Grundsätzlich sollten sich Gebäude, die der Getreidelagerung dienen, in einem guten baulichen Zustand befinden. Wichtig sind dabei Vorrichtungen für eine ausreichende Be- und Entlüftung. Der Lagerraum sollte vor dem Zuflug von Vögeln sowie der Zuwanderung von Nagern, Insekten und Milben geschützt sein, vorhandene Öffnungen in Wänden oder im Dach sind zu verschließen. Speicher, Kornsilos und Förderaggregate sind vor der Einlagerung neuen Erntegutes vollständig zu entleeren, intensiv zu reinigen, gut durchzutrocknen und auf Befall mit Vorratsschädlingen zu kontrollieren.

In Lagern mit Vorjahresbefall müssen mit besonderer Gründlichkeit alle mechanischen und chemischen Maßnahmen zur Beseitigung von Insek-

tenbefall ergriffen werden.

Pflanze

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Sons

tige

Eine gründliche mechanische Reinigung vor der Einlagerung neuen Erntegutes stellt die wichtigste Vorratsschutzmaßnahme überhaupt dar. Getreide aus der alten Ernte muss tiefgründig, auch aus vorhandenen tieferen Spalten und Ritzen (dazu gehören auch Schächte, Kabelkanäle usw.) entfernt und unbedingt von der Neuernte räumlich getrennt gelagert werden. Dazu eignen sich besonders Industriestaubsau-ger. Eine nachfolgende Nassreinigung mit einem Hochdruckreiniger kann erfolgen, wenn im Lager glatte Flächen ohne Risse sowie Fugen vorhanden sind und ausrei-chend Zeit zum Austrocknen des Raumes bis zur Einlagerung zur Verfügung steht.Nach dieser Vorbereitung des Lagers empfiehlt sich die chemische Leerraumbe-handlung mit einem Insektizid (Tab. 9.5.1). Dies ist vor allem dann wichtig, wenn es in der vorangegangenen Saison Schädlingsbefall im Lager gab. Für eine Spritzappli-kation steht das Mittel K-Obiol EC 25 zur Verfügung. Um eine ausreichende Wirkung zu erzielen, ist auf eine gute Benetzung der behandelten Flächen mit der Spritzbrühe zu achten. Zugelassen ist weiterhin Silico-Sec mit dem Wirkstoff Kieselgur gegen In-sekten und Milben, besonders für ökologisch wirtschaftende Betriebe geeignet. Nicht alle Mühlen nehmen jedoch auf diese Weise behandeltes Getreide ab.Zur Bekämpfung von Mäusen und Ratten empfiehlt sich das prophylaktische Auf-stellen von Köderboxen mit geeigneten Köderprodukten. Für die Anwendung in Räu-men stehen nur Präparate mit dem Wirkstoff Zinkphosphid (Giftweizen GB, Ratron Giftlinsen, Etisso Mäuse-frei Power-Sticks) zur Verfügung. Bei der Einlagerung des Getreides ist darauf zu achten, dass nur gereinigte (Schwarzbesatz < 1 %) und hinreichend trockene Ware in das Lager kommt. Partien mit höherer Feuchtigkeit sind vorher zu trocknen. Das Erntegut ist sofort nach der Einlagerung durch Kaltbelüftung zu kühlen, bis die für die Dauerlagerung geeigneten Werte von unter 15 °C und weniger als 14 % Feuchtigkeit erreicht werden. Dies för-dert auch die Inaktivierung eventuell vorhandener Lagerschädlinge. Die Außentem-peratur muss mindestens 5 bis 6 Grad kühler als die Lagertemperatur sein. Für eine optimale Belüftung sind die Schüttkegel einzuebnen, die Lagerpartien sollten parallel zum Belüftungskanal liegen. Der Abstand zweier Belüftungskanäle sollte nicht größer als die Schütthöhe sein. Durch wiederholte Bearbeitung der Oberfläche des gelager-ten Getreides wird der Bildung von Schwitzwasser vorgebeugt. Laufende, möglichst wöchentliche Kontrollen der Temperaturen des Lagergutes in unterschiedlichen Tie-fen und auf Schädlingsbefall sind Grundvoraussetzungen der Qualitätssicherung. Da immer alle Stadien der Schaderreger (z. B. Ei, Larve, Puppe, Adulte) in einer La-gerpartie vorhanden sein können, werden diese bei eventuell erforderlichen Bekämp-fungsmaßnahmen nicht gleichmäßig erfasst. Eine dauerhafte Kontrolle des Lagers ist deshalb auch nach der erfolgten Behandlung erforderlich. Hierfür eignen sich z. B. Becher-, Klebe- und Trichterfallen. Schadnager können mittels Monitoren und Kö-derboxen überwacht werden. Da die Insektenfallen nur die Bewegungsaktivität der Schädlinge erfassen, können jedoch bei Abkühlung des Lagergutes unterhalb des Einsetzens der Kältestarre Überwachungslücken entstehen. Erhöhte Temperaturen und/oder ein Anstieg der Feuchte im Stapel und keimendes Getreide sind eindeutige Anzeichen für den Befall mit Vorratsschädlingen. Deshalb ist es sinnvoll, mittels meh-rerer Thermometer in unterschiedlichen Tiefen die Temperaturentwicklung im Lager zu kontrollieren. Zur Überwachung des Auftretens von Kornkäfern eignen sich Becherfallen. Dazu drückt man einen Becher aus glattem Material (Kunststoff) eben zur Oberfläche des Stapels in das Getreide. Über das Korn laufende Käfer fallen in den Becher und

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Sons

tige

Tabelle 9.5.1: Vorratsschutzmittel für das Getreidelager

Mittel Zulassung bis

Wirkstoff

WSG

(g

/ l o

. kg/

l)

AWM

max

. AW

H

Bemerkungen

Leere Lager vor Einlagerung (Spritzanwendung)

K-Obiol EC25 12/2021 ►

Delta-methrin 25

Rauhe Oberfläche: 60 ml/10 l Wasser/100 m²; Glatte Oberfläche: 60 ml/5 l Wasser/100 m²

1vor der Einlagerung bei Befall sprit-zen (trockene Hülsenfrüchte und vorratslagerndes Getreide); gegen Insekten (Imagines und Larven)

Silico-Sec 08/2020 ► Kieselgur 1.000 10 g/m² 10 Anwendung mit Stäubepistole;

vorrangig für ökologischen AnbauBelegte Lager (Vernebelungsverfahren)InsektenilRaumnebel fuerte 08/2020 ►

Pyrethrine 4100 ml/100 m³ 14 Heiß- oder Kaltnebeln

gegen Motten

600 ml/100 m³ 3 Heiß- oder Kaltnebelngegen Käfer

Befallenes Getreide

Actellic 50* 10/2016 □

Pirimi-phos- methyl

500 8 ml/5 l Wasser je t Getreide 1

bei Umlagerung mit dem För-derband auf den Fördergutstrom spritzen

Granprotec 10/2019 ►

Delta-methrin, Piperonyl-butoxid

25,213

bis 3 Monate Schutz: 1 l in 99 l Wasser/100 t 1

in vorratslagerndem Getreide außer Weizen, bei Umlagerung mit dem Förderband auf den Fördergutstrom spritzen; gegen Sitophulus-, Tribolium-, Ephestia-Arten, Getreidekapuziner, Rotbrauner Leistenknopfplattkäfer, Getreideplattkäfer (Imagines und Larven, die sich außerhalb von Pflanzenerzeugnissen befinden)

K-Obiol EC 25 12/2021 ►

Delta-methrin 25

bis 6 Monate Schutz: 1 l in 99 l Wasser/100 t; bis 12 Monate Schutz: 2 l in 98 l Wasser/100 t

1

bei Umlagerung mit dem Förder-band auf den Fördergutstrom spritzen; gegen Insekten (Imagines und Larven, die sich außerhalb von Pflanzenerzeugnissen befinden)

Silico-Sec 08/2020 ► Kieselgur 1.000

1,0 kg/t Getreide 1beim Ein-/Umlagern in Getreide einmischen bei Befallsgefahr (Insekten, Milben)

2,0 kg/t Getreide 1beim Ein-/Umlagern in Getreide einmischen bei Befall (Insekten, Milben)

* ausgenommen: Mais, Roggen, Reis, Buchweizen; Aufbrauchfrist endet am 30.04.2018

können damit erfasst werden. Zur Überwachung von zufliegenden Motten bietet der Handel Pheromonfallen an. Vorratsschädlinge treten meistens vergesellschaftet auf (z. B. Kornkäfer, Plattkäfer, Getreidekapuziner, Schimmel). Wird Befall festgestellt, muss das Getreide umgehend behandelt werden.Die wirkungsvollste Behandlungsmethode für befallenes Getreide ist das Begasen. Dies dürfen jedoch nur Fachfirmen durchführen und das Verfahren funktioniert nur in gut abgedichteten Lagerräumen (z. B. Silozellen). Ist das Begasen nicht möglich, dann muss eine Behandlung des Getreides mit einem Insektizid erfolgen. Eine Zu-lassung für die Behandlung in den Förderstrom beim Umlagern des Getreides haben die Mittel K-Obiol EC25, Silico-Sec und Granprotec (außer in Weizen). Die Zulassung

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Sons

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von Actellic 50 endete am 31.10.2016, Restmengen dürfen bis zum 30.04.2018 ver-braucht werden. Die Aufwandmenge der Mittel muss genau auf die Menge des För-derstroms eingestellt werden, um Rückstandshöchstgehalts-Überschreitungen zu vermeiden. Weiterhin stehen Vernebelungs-Insektizide mit dem Wirkstoff Pyrethrine zur Verfügung. Deren Wirkung bleibt jedoch auf Befall mit Vorratsschädlingen auf der Oberfläche des Getreidestapels beschränkt.

Bei allen Insektizid-Anwendungen im Getreidelager sind die Vorgaben zum Arbeits- und Anwenderschutz in der Gebrauchsanleitung (z. B. Verwen-

dung von Atemschutz) unbedingt zu beachten.

Pflanze

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Sort

enre

sist

enz

10 SortenresistenzSy

mbo

l Anfälligkeit für Krankheiten,

Neigung zu Auswinterungund Lager

Anteile, Qualität,Keimgeschwindigkeit

Rohprotein (bei Braugerste)

Glucosinolatgehalt (bei Winterraps)

+ fehlend / sehr gering /sehr gering bis gering

hoch bis sehr hoch /sehr hoch

sehr niedrig / sehr niedrig bis niedrig

0/+ gering / gering bis mittel mittel bis hoch / hoch niedrig / niedrig bis mittel0 mittel mittel mittel

0/- mittel bis stark / stark niedrig / niedrig bis mittel mittel bis hoch / hoch

- stark bis sehr stark /sehr stark

sehr niedrig /sehr niedrig bis niedrig

hoch bis sehr hoch /sehr hoch

# keine Aussage möglich, da keine oder nicht ausreichende Ergebnisse aus den Landessortenversuchen bzw. keine Einstufung durch das Bundessortenamt vorliegt

Quelle der Angaben zu Sortenanfälligkeit und -qualitätBeschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes Ausgabe 2017 unter stärkerer Berücksichtigung mehrortiger und mehr-jähriger Ergebnisse der Landessortenversuche der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Tabelle 10.1: Sortenanfälligkeit und Qualität Winterweizen

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Halm

bruc

h

Mehlt

au

Septo

ria tr

itici

DTR

Gelbr

ost

Brau

nros

t

Ähre

nfusa

rium

Lage

r

Ausw

inter

ung

Rohp

rotei

n-

geha

lt

Fallz

ahl-

stabil

ität

E - EliteweizenAkteur L 0/- - - 0 - 0 0/+ 0/+ 0 + +Axioma L 0 + 0 0/+ + 0/- + 0/+ 0/- + +Barranco L 0 0/+ 0 0 0/+ 0 0/+ + 0 0/+ +Bernstein L 0 - 0/- 0 + 0/+ 0/+ 0/+ 0/- + +Galerist L 0 0 0 0 0/+ 0/+ 0 + # 0/+ 0/-Genius L 0 + - 0/- 0/+ 0 0/+ 0/- + + +Kerubino L 0/- - 0/- 0/+ - 0/- 0/+ - 0/+ 0/+ 0KWS Eternity L 0 0 0/- 0/+ + - 0/+ 0 + + 0/-KWS Montana L 0/- 0/- 0/- 0 + 0/- 0/+ - + 0/+ 0/-Moschus L 0 + 0/+ 0/+ + 0 + 0/+ # + +Ponticus L 0/- + 0/- 0/+ + 0 0 + 0/+ + +A - QualitätsweizenApostel L 0/- 0/+ 0 0 + 0 0/+ 0/- + 0/- 0/-Boregar L 0/+ 0 0 0 0 - 0 - 0 0 0/-Dichter L 0/- - + 0/+ + 0/+ 0/+ + + 0 +Findus L 0 0 0 0/+ + 0 + 0/- + 0/+ -JB Asano L 0 0 - 0 - 0 0/- 0/- 0/- 0 0/-Julius L 0 - 0 0 0/+ 0/- 0 0/- + 0/- +Kashmir L 0/- + 0/- 0 - 0/- 0 - 0/- 0/- 0

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Sons

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Tabelle 10.1: Sortenanfälligkeit und Qualität Winterweizen

KWS Magic L 0 0/- 0 0/+ - 0 0/+ 0/- 0/- 0 +Linus L + 0/- 0/- 0/- 0/+ 0/- 0 0/+ + 0/- -Meister L 0 0/- 0/- 0/+ 0/- - 0/+ + - 0/+ 0Nordkap L + + 0 0 + 0 0 0/+ 0 0 0/-Opal L 0 0/+ 0 + + - + 0/- + 0/+ 0/-Patras L 0/- 0/+ 0/- 0 0 0/- 0/+ - + 0/+ 0/-Pionier L 0/- 0/- 0 0 0 - 0 + 0 0 +RGT Reform L 0 0/- 0 0 0 0/+ 0/+ 0/- + 0/- +Spontan L 0 0/+ 0/+ 0/+ + 0/- + + 0 0/+ 0Leandrus L 0 0 0 0 0 0/+ + - 0/+ 0/- 0Achim L 0/- + 0/+ 0/+ + + 0/+ - + 0 0Chiron L 0 + 0 0 + 0/+ + 0 + 0 +RGT Aktion* L 0/+ - 0 0 0/+ + 0 0 + 0 0B - BrotweizenBenchmark L 0/+ + 0 0 0/- - 0 0/+ - - 0Bonanza L + + 0/- 0/- - 0/+ 0/+ 0 + - -Desamo L 0/- - 0/+ 0/+ + 0/+ 0 0/- + 0/- +Partner* L + + 0 0/+ - + 0 + 0 0/- +Produzent L 0 0/+ 0/- 0 + - 0/+ 0/+ 0/+ 0/- +LG Imposanto L 0/+ 0/+ 0/- 0 0/+ 0 + 0/+ + 0/- 0/-Bosporus L 0 0/+ 0 0/+ 0/+ 0/- 0/+ 0/+ + - 0Faustus L 0/- - 0 0 + 0/- 0/+ 0/+ 0 - +Kamerad L 0 + 0/+ 0 + 0/+ + 0/+ + 0/- 0Rumor L 0 0/- 0 0 0/- 0/+ 0/+ 0/- 0 - 0C - sonstige WeizenElixer L 0 - 0 0/- + 0/+ 0/+ - + 0/- 0/-Sheriff* L 0 + 0/+ 0/- 0 0/+ 0/+ 0 # - #

Sorte kursiv = EU-Sorte, L = Liniensorte; * = Resistenz gegen orangerote Weizengallmücke

Sorte

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Mehlt

au

Blatt

septo

ria

Gelbr

ost

Brau

nros

t

Lage

r

Ausw

inter

ung

Fallz

ahl

Rohp

rotei

n-

geha

lt

Glas

igkeit

(+

= ho

ch)

Dunk

elflec

kig-

keit (

+=ge

ring)

Gelbp

igmen

t- ge

halt (

+=ho

ch)

Cliodur + 0 0 # 0 # + 0/+ + 0/+ 0/-Tempodur 0/+ 0/+ 0/+ # 0 # 0 0/+ 0/+ + 0/-Wintergold 0/+ 0 0/- 0 0/+ + 0/+ + + + +

Sorte kursiv = EU-Sorte

Tabelle 10.2: Sorteneigenschaften und Qualität Winterhartweizen

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Halm

bruc

h

Mehlt

au

Septo

ria tr

itici

DTR

Gelbr

ost

Brau

nros

t

Ähre

nfusa

rium

Lage

r

Ausw

inter

ung

Rohp

rotei

n-

geha

lt

Fallz

ahl-

stabil

ität

Pflanze

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Sons

tige

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Mehlt

au

Netzfl

ecke

n

Rhyn

cho-

sp

orium

Zwer

gros

t

Gelbm

osaik

- vir

us

Halm

knick

en

Ähre

nknic

ken

Lage

r

Ausw

inter

ung

Hekto

liter-

gewi

cht

Eiwe

ißgeh

alt

(hoc

h = +

)

Markt

ware

- an

teil

Futtergerste - mehrzeiligAnja L 0 0 0 0 + 0/- 0 0 0/+ 0 0 +Bazooka H - 0 0 0 + 0/+ 0 0 # + 0/- +Bella L 0/+ 0/+ 0/+ 0 + 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ 0/- +Daisy L 0 0 0 0 + 0 0 0 0 0/+ 0/- +Galation H 0/+ 0 0 - + 0/- 0 0 0 + 0/+ +Joker L 0/- 0 0 0 +1) - 0 - 0 - 0/- 0/+KWS Keeper L 0 0 0 0/+ +1) 0 0/+ 0 0/+ 0/+ 0/- +KWS Kosmos L 0 0 0 - + 0/- 0/+ 0 0/+ 0 0/- +KWS Meridian L 0/- 0/- 0 0 + - 0 - 0/+ 0 0 +KWS Tenor L 0 0/- 0 0 + 0 0 0/- 0/+ 0/- 0 +LG Veronika L + 0 0 0/+ + - 0 - # 0 0 +Lomerit L 0 0/- 0/- 0/- + - 0 - 0/+ + 0/- +Loreley L 0/+ 0/+ - 0/+ + 0/- 0 0/+ 0/+ 0 0 +Quadriga L 0/+ 0/- 0 0/- + 0 0 0 0 + 0/- +Sonnengold L - 0 0 0 + 0 0 0 # 0/- 0 +SU Ellen L 0 0 0/+ 0/- +2) 0/+ 0/- 0/+ 0 - 0 +Tamina L + 0/- 0 0/+ + 0/- 0 0/- 0 0/+ 0/- +Titus L 0/+ 0/- 0/- 0/+ + 0/+ - 0/+ 0 + 0 +Toreroo H 0 0/+ 0 0/+ + 0 0/- 0 # # # #Lucienne L 0/+ 0/+ 0 0/+ + 0/- 0 0 # # # #KWS Higgins L 0 0 0 - + 0/- 0 0 # # # #Wootan H 0 0 0 - + - 0/- 0/- 0 + 0/- 0/+Futtergerste - zweizeiligCalifornia L 0/- 0/+ 0 0 + 0/+ + 0/+ 0 + 0/+ +Kathmandu L 0 0 0 0/+ + 0 + 0 # 0/- - 0/+SU Ruzena L 0 0 0 0 + 0 0 0/+ # # # #Padura L 0 0/+ 0 0/+ - 0 0/+ 0/+ # # # #KWS Infinity L - 0 0 0/+ + 0/- 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ 0 +

Sorte kursiv = EU-Sorte, L = Liniensorte, H = Hybridsorte ; 1) auch gegen BaYMV-2 resistent, 2) resistent gegen BaYMV-Typ 1 und 2, keine Resistenz gegen BaYMMV

Tabelle 10.3: Sorteneigenschaften und Qualität Wintergerste

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Mehlt

au

Netzfl

ecke

n

Rhyn

cho-

sp

orium

Zwer

gros

t

Gelbm

osaik

- vir

us

Halm

knick

en

Ähre

nknic

ken

Lage

r

Ausw

inter

ung

Hekto

liter-

geqw

icht

Eiwe

ißgeh

alt

(ger

ing =

+)

Vollg

erste

Braugerste - zweizeiligKWS Joy L 0/- 0/+ - 0 + 0/- 0/+ 0/- # 0/+ + +KWS Liga L 0/- 0 0 0 + 0 0 0 # + + +Craft L 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ + 0 0/+ 0 # # # #KWS Somerset L 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ + 0 0 0 # # # #Wintmalt L 0 0/+ - 0 + 0 0/+ 0/- 0/- 0/+ 0/+ +

Tabelle 10.4: Sorteneigenschaften und Qualität Winterbraugerste

L = Liniensorte

Pflanze

nschutz

Ackerb

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Sons

tige

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Mehlt

au

Rhyn

-ch

o-

spor

ium

Brau

n-ro

st

Mutte

r-ko

rn

Halm

- kn

icken

Lage

r

Fallz

ahl

Brasetto H 0/+ 0 - 0/+ 0/+ 0/- +KWS Binntto H 0/- 0/+ + 0/+ 0/+ 0/+ +KWS Bono H 0/- 0 0 0/+ 0 0/- 0/+KWS Daniello H + 0/+ + 0/+ 0 - +KWS Gatano H + 0/+ + + 0/- - 0/+SU Composit H 0/+ 0/- 0/+ 0 0 0/- 0/+SU Cossani H + 0 0/- 0 0 0/- 0/+SU Forsetti H 0 0 0/- 0 0 0/- 0/+SU Performer H 0 0/+ 0 0/- 0/- 0/- +Conduct P 0 0/- 0/+ + 0/- 0/- 0/+Dukato P 0 0 0/+ + 0 0/- 0Inspector P 0 0/- 0 + 0/- 0/- 0/+

P = Populationssorte, H = Hybridsorte

Tabelle 10.5: Sorteneigenschaften und Qualität Winterroggen

Tabelle 10.6: Sorteneigenschaften und Qualität Wintertriticale

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Mehlt

au

Blatt

-se

ptoria

Brau

n-ro

st

Rhyn

-ch

o-sp

orium

Gelbr

ost

Lage

r

Ausw

in-ter

ung

DON-

Bildu

ng

Hekto

-lite

r-ge

wich

t

Fallz

ahl

Roh-

prote

in-

geha

lt

Stär

ke-

geha

lt

Adverdo k - 0 + + 0/+ 0/+ + + 0 0 0/- 0/+Agostino k 0/+ 0/+ + 0/- 0/+ 0/+ + 0 0/+ 0/- 0/+ 0/-Barolo k 0/- 0 + 0/+ 0 0 + + 0 0/- 0 0/-Cedrico k 0/- 0 0/+ 0/+ 0/+ 0 # + + 0 0 0/+Lombardo k 0/- 0/+ 0/- + 0 0 + 0/- 0 0/- 0 0/+Rhenio k 0/+ 0/- 0/+ + 0/- 0/- + + 0 0 0 0Salto k + 0/+ + + 0 + + - 0/- 0/- 0/+ 0/-Tantris k 0/- 0 0 + 0/- 0/+ 0 + 0/+ 0 0 0/+Temuco k 0 0 + + 0 + # # # # # #Tulus l 0/- 0 0/+ # 0/+ 0 + 0/- 0/- 0/- 0 0/+

l = lange Pflanzen, k = kurze Pflanzen

Tabelle 10.7: Sorteneigenschaften und Qualität Sommergerste

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Mehlt

au

Netz-

fle

cken

Rhyn

cho-

sp

orium

Zwer

gros

t

Halm

- kn

icken

Ähre

n-

knick

en

Lage

r

Voll-

gerst

e-

antei

l

Eiwe

iß-ge

halt

(+=

gerin

g)

Keim

- sc

hnell

ig-ke

it

Avalon B 0/- 0/+ 0/- + 0/+ 0 + + + 0Quench B + 0 0 - 0/+ + 0/+ 0/+ + + RGT Planet * B + 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ 0 + + + Solist B + 0/+ 0 0 - - 0/- + + 0/+ Marthe B + 0/+ 0/- 0 0/+ 0 /+ 0/+ + 0/+ + Cervinia B + 0 0/- 0 0/- 0/- 0/- 0/+ + 0/+Accordine B + 0 0 0/+ 0/+ 0/+ 0/+ + + 0/+KWS Fantex * B + 0/+ 0 0 0/+ 0/+ + 0/+ + + Laureate B + 0/+ 0/+ 0 0/+ 0/+ 0/+ + + 0/+

* Resistenz gegen Getreidezystennematoden Heterodera avenae; B = Braugerste

Pflanze

nschutz

Ackerb

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Page 23: 9.1 Gräserherbizide dikotyle Kulturen Verträglichkeit ... · ches Konzentrat (SL), Granulat (SG)) sowie des Wirkstoffgehaltes (360, 450, 680 und 720 g/l bzw. g/kg). Darauf basierend

325

Sons

tige

Sorte

Anfälligkeit für Neigung zu Qualität

Mehlt

au

Blatt

septo

ria

Gelbr

ost

Brau

nros

t

Lage

r

Fallz

ahl

Rohp

rotei

n-

geha

lt

Glas

igkeit

(+=h

och)

Dunk

el-fle

ckigk

eit

(+=g

ering

)

Gelb-

pigme

nt-

geha

lt (+

=hoc

h)

Anvergur # # + # 0 0/- 0 0 0/+ + Duramant 0 0 - 0 0/- 0/- 0 + - +Duramonte - 0/+ + 0/- 0/+ 0/+ 0/- + + 0Durasol 0/+ 0 - 0 0 0/+ 0/+ + - 0/+Durofox 0 0/+ + # 0 # 0 0 0 0/-Fulgur SZS 0 0/+ 0/- 0 0/- 0/+ 0/+ + 0 +Malvadur + 0 - 0 0 0 0/+ 0 0 0/-Miradoux 0/+ 0 0/- 0 0 0/- 0/+ 0 + + Tamadur + 0 + # 0 + 0 0/+ 0/+ 0

Sorte kursiv = EU-Sorte

Tabelle 10.8: Sorteneigenschaften und Qualität Sommerhartweizen

Sorte

Typ

Anfälligkeit für Pflanzen-länge

(kurz = +)Lager

QualitätPhoma Sclerotinia Ölgehalt Glucosinolatgehalt (gering = +)

Arsenal H 0/+ 0/- - 0/- 0/- 0/+Asterion * H # # 0/- 0/+ 0/+ 0/+Attletick H # # 0 0 0 0/+Avatar H 0/- 0/- 0 0/+ + 0/+Bender H 0/+ # 0/- 0/+ + 0/+Comfort H 0/- 0 0/- 0/+ + 0/+DK Exception H 0/+ # 0/- 0/+ 0/+ 0/+DK Expansion H 0/+ 0 0/- 0/+ 0/+ 0/+ES Alegria L 0/+ 0 0 0/- 0/+ + Fencer H 0 0 0 0/+ 0/+ + Flyer H 0/+ 0 0 0/+ + 0/+Frodo KWS H 0/- 0 - 0/+ 0/+ 0/+Genie H 0/+ 0 0/- 0/+ + + Hattrick H # # 0 0/+ + 0/+Inventer H # # 0/- 0/+ + 0/+Leopard H # # 0 0/+ 0/+ 0/+Marathon H 0/- 0 + 0/+ 0/- 0/+Medea H 0 0 0 0/+ 0/- 0/+Mercedes H 0/- 0 0 0/+ + 0/+Nimbus H 0/+ # 0 0/+ 0 0/+Patron L 0/- 0 + + + + Penn H 0 0 0 0/+ 0/+ 0/+Popular H # # 0 0/+ + 0/+PR 46 W 20 H 0/- 0/- - 0 + 0/+PR 46 W 26 H 0/- 0 0/- 0 + 0/+PT 225 H 0 0/+ - 0/+ 0/+ 0/+Raffiness H 0 0 0 0 + + Raptor H 0/+ 0 0/- + + 0/+Sherlock L 0 0 0 0 0/- 0/+Sherpa H 0 0 0 0/+ 0/- 0/+SY Florida H # 0 0 0 0 0/+SY Saveo H 0 0 0 0 0/- 0/+SY Vesuvio H 0 0 0/+ 0/+ 0/- 0/+Tonka H # # 0 0/+ + 0/+Visby H 0 0 0 0/+ - +

Sorte kursiv = EU-Sorte, L = Liniensorte, H = Hybridsorte, * Resistenz gegen Turnip Yellow Virus (TuYV)

Tabelle 10.9: Sorteneigenschaften und Qualität Winterraps

Pflanze

nschutz

Ackerb

au