90 jahre pro senectute

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  • 7/28/2019 90 Jahre Pro Senectute

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    FEBRUAR 2007 KNIZER ZEITUNGDER SENSETALERGESELLSCHAFT

    Pro Senectute feiert 2007ihr 90-jhriges Bestehen.

    Die Stiftung fr das Alter

    setzt sich seit ihrer Grn-

    dung fr die Lebensquali-

    tt lterer Menschen ein.

    Anlsslich des Jubilums

    stellt sich die Organisation

    mit einer DVD und einer

    neuen Chronik vor.

    1917 wurde die Stiftung Pro

    Senectute als Instrument imKampf gegen die damals herr-schende Altersarmut ins Lebengerufen. Von Anfang an setztensich die Verantwortlichen mitaller Kraft fr die AHV ein, diedieses Jahr 60-jhrig wird. Er-gnzend zu den Leistungen derAltersvorsorge und teilweise ausMitteln der AHV-Kasse finan-ziert, hat Pro Senectute ein um-fangreiches Serviceangebot frltere Menschen entwickelt. Sie

    tritt fr das Wohl, die Rechte unddie Wrde der AHV-Generationein. Die Stiftung macht sich aberauch fr gute Beziehungen zwi-schen den Generationen stark.

    lter werden mit QualittIm Jubilumsjahr tritt Pro Senec-tute mit einer DVD an die ffent-lichkeit: Pro Senectute lterwerden mit Qualitt vermitteltin Deutsch, Franzsisch und Itali-enisch einen Einblick in die viel-fltige Ttigkeit der Stiftung. ProSenectute hat sich vom Hilfs-werk fr bedrftige Greise zueinem zeitgemssen Dienstleis-tungsunternehmen entwickelt.Die DVD ist ein filmischerRundgang, der die Vielseitigkeitvon Pro Senectute beleuchtet undJung und Alt zeigt, dass lterwerden mit Qualitt kein leeresSchlagwort ist. Die DVD zeigtdie Stiftung mit ihren starken undideenreichen kantonalen Stellen,die Eigenheiten und Spezialitten

    ausnutzen, die einerseits direkteHilfe leisten, aber auch gesell-schaftliche Angebote im Vorder-grund haben. Eine wesentlicheRolle spielen dabei auch die vie-

    90 Jahre Pro SenectuteVom Hilfswerk fr bedrftige Greise zum Dienstleistungsunternehmen

    len Freiwilligen, die erst ein solchgrosses Angebot ermglichen.

    90 Jahre im Dienst der

    lteren GenerationPro Senectute wartet im Jubil-umsjahr mit einer neuen Chronikauf. Verfasst wurde sie von KurtSeifert, Stabstelle Sozial- und Ge-sundheitspolitik Pro Senectute.In der Chronik beschftigt er sicheinerseits mit der Geschichte derStiftung als Teil der gesellschaft-lichen Umbrche in der Schweiz:Als die Grnder von Pro Senec-tute zusammen kamen, tobte inEuropa der 1. Weltkrieg. DieSchweizer erlebte eine enormeVerteuerung und dem Land drohtedie Verarmung grosser Teile derBevlkerung. Besonders dienicht mehr arbeitsfhigen Altenlitten darunter. Der Grnderkreisvon Pro Senectute setzte sich ausMnnern zusammen, die sichfr soziale Reformen einsetzenwollten. Andererseits ist die Ge-schichte von Pro Senectute nachSeifert auch Teil der Geschichtedes schweizerischen Sozialstaats:Von Anfang an setzte sich die

    Stiftung fr die Schaffung einergesetzlichen Altersvorsorge ein.Mit der Grndung der AHV wur-de das Fundament fr den Sozi-alstaat Schweiz gelegt. Weiter

    sieht Seifert die Geschichte vonPro Senectute auch als jene einersich wandelnden Rolle des Altersin der Gesellschaft: Altersarm-

    mut war bis ins 20. Jahrhundertweit verbreitet. In vielen Kanto-nen fhrte die Abhngigkeit vonder Frsorge damals zum Verlustder brgerlichen Rechte. Deshalbwehrten sich viele alte Menschendagegen, zum Frsorgeempfn-ger zu werden. Die Trennung derAlters- von der Armenfrsorge

    bedeutete einen enormen zivili-satorischen Fortschritt. Die altenMenschen sollten nicht mehr indie Rolle von unwrdigen Bitt-stellern gedrngt werden. DieForderung nach Rechten fr dieunter materieller Not leidenden al-ten Menschen bedeutete auch, dieWrde dieser Menschen ernst zunehmen. Damit trug Pro Senectu-te auch zu einem Wandel des Bil-des der alten Menschen und derEinstellungen ihnen gegenber

    bei. Zunchst war sie selbst voneiner paternalistischen, teilwei-se recht herablassenden Haltungden Alten gegenber geprgt: Diealten Menschen erschienen wie

    hilflose Kinder, derer man sichannehmen msse. Im Laufe derStiftungsentwicklung ndertensich Wahrnehmung und Sprache.Vor allem nach dem 2. Weltkrieg

    wurde deutlich, welche Mglich-keiten im Alter stecken. Mit derschrittweisen Verbesserung dermateriellen Lebensverhltnisse

    lterer Menschen erffneten sichneue Spielrume. Chronik undDVD knnen gegen Porto undVerpackungsgebhr bei den re-gionalen Beratungsstellen (sie-he Kstchen) oder online unterwww.pro-senectute.ch bestelltwerden.

    BI

    Pro-Senectute-Beratungs-

    stellen der Region

    Pro Senectute Kanton Bern:Bolligenstrasse 94, 3065 Bol-ligen (031 924 11 00, info@

    be.pro-senectute.ch, www.be.pro-senectute.ch) Pro Senectute Region Bern:Muristrasse 12, Postfach, 3000Bern 31 (031 359 03 03, [email protected],www.pro-senectute-region-

    bern.ch) Pro Senectute Kanton Frei-

    burg: Chemin de la Redoute

    9, Case postale 44, 1752 Vil-lars-sur-Glne 1 (026 347 1240, [email protected],www.fr.pro-senectute.ch)

    Pro Senectute wurde als Instrument im Kampf gegen die damals herrschende Altersarmut ins Leben gerufen. | PS

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