2008 - dokumentation des innovationspreises des landes baden-württemberg 2008

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  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    1/46

    Innovationspreisdes Landes

    Baden-Wrttemberg- Dr.-ruDolf-EbErlE-PrEis -

    DokumEntation 2008

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    2/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg Dr.-Rudolf-Eberle-Preis

    Dokumentation 2008

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    3/46 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Dr. Rudolf EberleWirtschaftsminister des Landes Baden-Wrttemberg

    von 97 bis 984

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    4/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Inhaltsverzeichnis

    VorwortWirtschaftsminister Ernst Pfister MdL 4

    VorwortMBG Mittelstndische Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH 5

    Einleitung 6

    Preistrger3D-Magnetfeldsensor Robert Seuffer GmbH & Co. KG 8

    Logistikplattform Industrie und Speditionen vernetzen TRANSPOREON GmbH 10

    Miniaturisierte Fluoreszenzmessgerte ESE GmbH 12

    Materialerkennung beim PunktschweienMV Marketing und Vertriebs-GmbH & Co. KG Wielnder + Schill 14

    Sonderpreis der MBGMikro-Vibrationssensor Sensolute GmbH 16

    AnerkennungenMechanisches Minenrumgert AHWI Maschinenbau GmbH 18

    Radmontagewagen GL GmbH Metall- und Werkstatttechnik 20

    Faseroptische Ultra-Mikro-Messzelle Hellma GmbH & Co. KG 22Sichere Identifikation von Halbleiter-Wafern IOSS Intelligente optische Sensoren & Systeme GmbH 24

    Vollautomatisch reinigbare Prozesssonde J&M Analytik AG 26

    Schleif- und Entgratmaschine LISSMAC Maschinenbau und Diamantwerkzeuge GmbH 28

    Sidestick-Fahrzeug mit Straenzulassung PARAVAN GmbH 30

    Virtuelle Flurbereinigung Virtuelle Flurbereinigung Riedhausen GbR 32

    Panorama-Dachfenster Zenker GmbH 34

    Kontaktdaten der ausgezeichneten Unternehmen 36

    Innovationspreis 2009 37

    Frderprogramme des Wirtschaftsministeriums Baden-Wrttemberg Innovationsassistenten 38

    Innovationsgutscheine 39

    Innovationsberatungsstellen in Baden-Wrttemberg 40

    Informationszentrum Patente

    Eine wichtige Adresse fr innovative Unternehmen und Erfinder 42

    Impressum / Verteilerhinweis 44

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    5/464 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Vorwort

    Baden-Wrttemberg ist der deutsche Innovationsstandort Nr. 1.

    Das belegen zentrale Indikatoren. Kein anderes Bundesland inves-tiert so viel in Forschung und Entwicklung wie Baden-Wrttemberg.

    In unserem Land sind anteilig die meisten Erwerbsttigen in Hoch-

    technologiebranchen beschftigt. Aus Baden-Wrttemberg werden

    pro Einwohner die hchste Zahl an Patenten beim Deutschen Pa-

    tent- und Markenamt eingereicht.

    Baden-Wrttemberg ist auf Innovationen angewiesen. Sie stellen die

    Quelle unseres Wohlstands dar. Sie ermglichen es, neue Mrkte zu

    erschlieen und steigern die Wettbewerbsfhigkeit auf internationa-

    len Mrkten. Innovationen knnen auch helfen, wichtige Herausforderungen der Zukunft, z. B.

    im Bereich der Energieversorgung, des Klimawandels oder der Alterung unserer Bevlkerung,

    besser zu bewltigen.

    Fr Baden-Wrttemberg besonders wichtig sind Innovationen in kleinen und mittleren Unter-

    nehmen (KMU). Diese oftmals familiengefhrten Unternehmen stellen das Rckgrat der baden-

    wrttembergischen Wirtschaft dar. Schnell wachsende, innovative KMU von heute sind die Gro-

    unternehmen von morgen. Um die Innovationskraft der mittelstndischen Unternehmen zu stei-gern, hat das Wirtschaftsministerium in diesem Jahr zustzliche Frderprogramme, wie die Aus-

    gabe von Innovationsgutscheinen und die Frderung von Innovationsassistenten, aufgelegt.

    Ein seit ber 20 Jahren bewhrtes Instrument, um Innovationen besser in das ffentliche Be-

    wusstsein zu rcken, ist der Dr.-Rudolf-Eberle-Preis. Er zeichnet baden-wrttembergische KMU

    aus, die durch besonderen unternehmerischen Einsatz technischen Fortschritt erzielt und erfolg-

    reich vermarktet haben. Er hilft den Preistrgern bei der weiteren Vermarktung ihrer Innovation

    und dient als Ansporn fr andere KMU, sich verstrkt am Innovationsgeschehen zu beteiligen.

    Ich freue mich, dass sich die MBG Mittelstndische Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg

    GmbH auch 2009 mit einem eigenen Sonderpreis fr junge Unternehmen an dem Wettbewerb

    beteiligt.

    Ernst Pfister MdL

    Wirtschaftsminister

    des Landes Baden-Wrttemberg

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    6/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Vorwort

    Nach Zahlen des ZEW ist die Anzahl der Grndungen im High-

    Tech-Bereich im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf19.200 gestiegen. Diese Entwicklung ist umso erfreulicher, als sich

    die Grndungsintensitt in klassischen Branchen abgeschwcht hat.

    Fr die Wettbewerbsfhigkeit des deutschen Mittelstands sind tech-

    nologieorientierte Unternehmen von wesentlicher Bedeutung. Jede

    Produkt- oder Verfahrensinnovation ist ein Stck aktive Gestaltung

    des stndigen Strukturwandels. Nur 8 von 100 Grndungen sind

    allerdings dem High-Tech-Sektor zuzurechnen. Auerdem liegen die

    Werte im vergangenen Jahr deutlich unter denen von vor 10 Jahren.

    Das ZEW ist in seiner Bewertung eindeutig: Ein niedrigeres Niveau

    der Grndungsttigkeit im High-Tech-Sektor schmlert das knftige Leistungspotenzial der deut-

    schen Wirtschaft.

    Trotz einer Vielzahl bedeutender Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitten,

    einer groen Dichte an Forschungseinrichtungen und Universitten, nutzt Baden-Wrttemberg

    sein Innovationspotenzial bei Weitem nicht aus. Obwohl wir Spitze bei den Patentanmeldungen

    sind, im Bereich der Neugrndung innovativer Unternehmen liegen wir nur im Mittelfeld. Si-

    cher, Konzerne wie Bosch und Daimler absorbieren viele Ingenieure und Entwickler. Eine groeAnzahl an Aktivitten und Initiativen fr innovative Unternehmensgrndungen sind vorhan-

    den, das ein oder andere liee sich sicher noch besser verzahnen, auch die Finanzierungsbedin-

    gungen junger High-Tech-Grndungen sind noch nicht optimal. Doch auch das allein reicht noch

    nicht aus. Die Identifikation geeigneter Innovationen ist der Schlssel zum Erfolg. Innovations-

    Scouts sollten in baden-wrttembergischen Unternehmen Technologien suchen, die auerhalb

    des Mutterunternehmens, als kleines Pflnzchen, aufgezogen werden sollten. Wir knnen es uns

    nicht leisten, dass in Grounternehmen Innovationen in Schubladen schlummern, nur weil diese

    auerhalb des Kerngeschftsfelds liegen.

    Wir mchten mit dem Sonderpreis fr junge Unternehmen, der in diesem Jahr zum dritten Mal

    vergeben wird, junge Unternehmen fr erfolgreich umgesetzte Ideen auszeichnen. Die junge

    Unternehmensgeneration ist unser Wohlstand von morgen. Dafr mssen wir heute sorgen.

    Guy Selbherr

    Geschftsfhrer

    MBG Mittelstndische Beteiligungsgesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    7/46 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Auf Vorschlag des Ministers fr Wirtschaft, Mittelstand

    und Technologie, Dr. Rudolf Eberle, beschloss die Lan-

    desregierung am 22. Oktober 1984 die Vergabe eines Inno-

    vationspreises fr kleine und mittlere Unternehmen.

    Dr. Rudolf Eberle verstarb am 17. November 1984 uner-

    wartet. Mit der Bezeichnung Innovationspreis des Landes

    Baden-Wrttemberg Dr.-Rudolf-Eberle-Preis wird an

    die Verdienste, die er sich als Wirtschaftsminister, insbe-

    sondere um den Mittelstand erworben hat, erinnert.

    Der Preis wird seit 1985 alljhrlich vergeben an im Land

    ansssige kleinere und mittlere Unternehmen aus In-

    dustrie, Handwerk sowie technologischer Dienstleistung

    fr beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer

    Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistun-

    gen oder bei der Anwendung moderner Technologien in

    Produkten, Produktion oder Dienstleistungen. Mit der

    Auszeichnung sollen herausragende Bemhungen mittel-

    stndischer Unternehmen um Entwicklung und Anwen-

    dung neuer Technologien eine ffentliche Anerkennung

    finden.

    Es werden Preise in Hhe von insgesamt 50.000 P sowie

    Anerkennungen vergeben.

    Darber hinaus stellte die Mittelstndische Beteiligungs-

    gesellschaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG) in diesem

    Jahr zum dritten Mal einen Sonderpreis fr Innovationen

    von jungen Unternehmen aus Baden-Wrttemberg bereit.

    Der Sonderpreis ist mit 7.500 P dotiert.

    Bewerbungen fr den Innovationspreis werden von fol-

    genden Organisationen der Wirtschaft entgegengenom-

    men:

    Baden-Wrttembergischer Handwerkstag e. V.

    Baden-Wrttembergischer Industrie- und Handelskam-

    mertag

    Landesverband der Baden-Wrttembergischen Indus-

    trie e. V.

    Das Wirtschaftministerium hat das Regierungsprsidium

    Stuttgart mit der organisatorischen Durchfhrung beauf-

    tragt.

    ber die Vergabe des Innovationspreises und des MBG-

    Sonderpreises entscheidet ein Preiskomitee. Es bewertet

    den Wettbewerbsbeitrag nach folgenden Kriterien:

    Technischer Fortschritt

    Besondere unternehmerische Leistung

    Wirtschaftlicher Erfolg

    Die Bewerbung muss alle drei Kriterien erfllen.

    Der Wirtschaftsminister gibt die Preistrger bekannt und

    verleiht die Preise in einer ffentlichen Veranstaltung.

    Einleitung

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    8/467Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Dr.-Ing. Rolf-Jrgen Ahlers

    Geschftsfhrender Gesellschafter der

    ASG Luftfahrttechnik und Sensorik GmbH

    Prof. Dr.-Ing. Peter Kern

    Fraunhofer-Institut fr

    Arbeitswirtschaft und Organisation

    Klaus Kster

    Leiter der Wirtschaftsredaktion der

    Stuttgarter Nachrichten

    Gnther Lenerkraus (Vorsitz)

    Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium

    Baden-Wrttemberg

    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Lhn

    (Stv. Vorsitz)

    Prsident der Steinbeis-Hochschule Berlin,

    Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung fr Wirtschaftsfrderung

    Bernhard Pfeffer

    Handwerksverband Metallbau und Feinwerktechnik

    Baden-Wrttemberg

    Rainer Reichhold

    Prsident der Handwerkskammer Region Stuttgart

    Heribert Rohrbeck

    Geschftsfhrer der Christian Brkert GmbH & Co. KG

    Die Mitglieder des Preiskomitees:

    Dem Regierungsprsidium Stuttgart lagen 2008 insgesamt

    67 Bewerbungen vor.

    Das Preiskomitee hat den Innovationspreis 2008 vier

    Unternehmen zuerkannt. Das Preisgeld wurde aufgeteilt

    in 1 x 20.000 P, 1 x 15.000 P und 2 x 7.500 P.

    Darber hinaus hat das Preiskomitee ber die Vergabe des

    Sonderpreises der Mittelstndischen Beteiligungsgesell-

    schaft Baden-Wrttemberg GmbH (MBG) in Hhe von

    7.500 P entschieden.

    Die Preise wurden am 19. November 2008 in einer ffent-

    lichen Veranstaltung verliehen.

    Die Wettbewerbsbeitrge der Preistrger sowie der Be-

    werber, die eine Anerkennung erhalten, werden in dieser

    Broschre dokumentiert.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    9/468 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    3D-Magnetfeldsensor

    An moderne Waschmaschinen werden hohe Anforderungen gestellt. Voraussetzung fr viele

    Funktionen ist eine przise Lageerkennung der Wschetrommel. Neu eingesetzt wird hierfr

    die bisher nur im Automobil- und Industriebereich bekannte Positions- und Winkelmessung auf

    Magnetfeldbasis. Die Positionsbestimmung ist die Grundlage dafr, dass eine eventuell in der

    Trommel vorhandene Unwucht erkannt und ausgeglichen wird. Die Trommel schlgt dann nicht

    an den Gehusewnden an. Weiterhin kann anhand der Positionsbestimmung berechnet werden,wie der Beladungszustand der Trommel ist. Der Nutzer kann diese Information nach dem Ein-

    fllen der Wsche auf dem Bedienfeld ablesen und erfhrt gleichzeitig, wie er das Waschmittel

    dosieren soll. So wird der Waschvorgang optimal vorbereitet. Nicht zuletzt sorgt die neue Tech-

    nologie dafr, dass die gesamte Mechanik gegen berlastung geschtzt wird und so eine lange

    Lebensdauer der Maschine garantiert werden kann.

    Robert Seuffer GmbH & Co. KGCalw

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    10/469Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Bisher war es blich, Waschmaschinen nach Gefhl zu

    beladen. Deshalb kam es oft vor, dass das Volumen der

    Trommel nicht voll ausgenutzt wurde oder die Maschine

    berladen wurde, wenn zuviel Wsche hineingestopft wur-

    de. Verklumpt die Wsche in der Trommel, entsteht eine

    Unwucht, die die Waschmaschine unruhig laufen lsst.

    Um den Energieverbrauch zu optimieren, musste die

    Trommel aber immer maximal beladen werden. Durch die

    Unwucht ist die gesamte Mechanik starken Belastungen

    ausgesetzt, wodurch die Lebensdauer der Maschine redu-

    ziert wird.

    In enger Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut fr In-

    tegrierte Schaltungen in Erlangen wurde die Entwicklung

    eines 3D-Magnetfeldsensors vorangetrieben, der dann als

    Unwucht- und Beladungssensor zu einem marktfhigen

    Produkt weiterentwickelt wurde. Diese neue, so genannte

    HallinOne-Technologie wird inzwischen sehr erfolgreich

    in Waschmaschinen eingesetzt.

    Die Innovation

    Beim neu entwickelten Unwucht- und Beladungssensor

    handelt es sich um eine Messvorrichtung, die aus einem

    dreidimensional messenden Magnetfeldsensor auf Hall-

    Basis besteht. Mit Hilfe des Sensors wird bereits beim

    Einfllen der Wsche das Gewicht ermittelt und eine

    Dosierempfehlung auf dem Display angezeigt.

    Der Sensor misst die Auslenkung der gefederten Aufhn-

    gung der Trommel/Motoreinheit aus der Ruhelage. Beim

    Schleudern kann zustzlich die Schwingung in drei Raum-

    richtungen erfasst werden: oben und unten, links und

    rechts und die aufgrund der Unwucht auftretende Taumel-

    bewegung in Achsrichtung.

    Der Magnet ist an der Trommel/Motoreinheit befestigt,

    der 3D-Sensor an der Innenseite der Waschmaschinen-

    rckwand. Der magnetische Fluss durch den Sensor wird

    in Betrag und Richtung verndert, wenn sich die Trommel

    aus ihrer Ruhelage bewegt. Diese Daten, d. h. die Position

    im Raum, werden an die Steuerungseinheit der Waschma-

    schine weitergegeben. Dort wird das eingefllte Gewicht

    berechnet. Wird die Waschmaschine bei jedem Waschgang

    bis zum zulssigen Maximum gefllt, werden im Laufe der

    Zeit Waschgnge eingespart. Dadurch wird der Verbrauch

    von Strom und Wasser reduziert. Auerdem ermittelt die

    Waschmaschine die fr die jeweilige Trommelfllung be-

    ntigte Menge an Waschmittel. Die Dosierung kann so

    vom Nutzer genau angepasst werden, wodurch eine ber-

    dosierung vermieden wird. Gleichzeitig wird die Umwelt

    geschont und Geld gespart.

    Auch beim Schleudervorgang wird die Trommel vom Un-

    wucht- und Beladungssensor berwacht. Dabei wird die

    maximale Drehzahl fr die jeweilige Befllung ermittelt.

    Der Sensor meldet eine eventuell auftretende Unwucht

    frhzeitig, so dass mit einer Neuverteilung der Wsche in

    der Trommel entgegengewirkt werden kann. Dadurch wird

    ein Anschlagen der Trommel an der Gehusewand ver-

    hindert. Die Lebensdauer der Waschmaschine wird durch

    den Schutz der Mechanik vor berlastung verlngert.

    Zustzlich kann bei der anschlieenden Nutzung eines

    Wschetrockners Energie eingespart werden, weil der

    Schleudervorgang mit der maximal mglichen Drehzahl er-

    folgen kann. Die Trocknung in der Waschmaschine durch

    Schleudern ist energetisch gnstiger, da hier nur mecha-

    nische Energie genutzt wird und nicht wie im Wsche-

    trockner zustzlich erwrmte Luft eingebracht wird.

    Das Unternehmen

    Die Robert Seuffer GmbH & Co. KG entwickelt und fer-

    tigt Produkte fr die Geschftsfelder Hausgertetechnik,

    Fahrzeugtechnik und Industrieelektronik.

    Das unabhngige und eigenstndige Familienunterneh-

    men kann auf eine ber 75-jhrige Tradition am Standort

    Calw-Hirsau zurckblicken.

    In den Geschftsfeldern Hausgertetechnik und Fahrzeug-

    technik wird ein stetiges Umsatzwachstum verzeichnet,

    welches im Durchschnitt in den letzten Jahren immer im

    zweistelligen Bereich lag. Die Mitarbeiterzahl betrug im

    Jahre 2000 ca. 230, heute beschftigt das Unternehmen

    ber 430 Mitarbeiter.

    Im Jahr 2000 wurde der Bereich Vorentwicklung gegrn-

    det, der sich auf die Entwicklung von Sensorsystemen spe-

    zialisiert hat. Eine der ersten Entwicklungen neben einem

    Ultraschallsensor ist der 3D-Magnetfeldsensor. Da die Sen-

    sorik einer der am strksten wachsenden Marktbereiche

    ist, verspricht sich das Unternehmen einen nachhaltigen

    Erfolg mit den bisher entwickelten Sensoren innerhalb

    der nchsten Jahre. Weiterhin sind diese Sensoren in allen

    bearbeiteten Geschftsfeldern einsetzbar.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    11/460 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    Logistikplattform Industrie und Speditionen vernetzen

    Bei der Vergabe eines Transportauftrages hat bisher der Auftraggeber selbst einen Transporteur

    gesucht oder dazu eine Spedition beauftragt. Dazu musste ber Telefon, Telefax oder Brief zwi-

    schen Auftraggeber und Auftragnehmer kommuniziert werden, um mglichst den dafr geeignets-

    ten und kostengnstigsten Geschftspartner zu finden. Ein oft mhsamer und zeitaufwendiger

    Vorgang ohne Gewhr, auch nach sorgfltiger Auswahl wirklich den besten Partner gefunden zu

    haben.Transporeon hat mit der internetbasierten Logistikplattform eine Einrichtung geschaffen, die es

    ermglicht, alle wesentlichen zur Transportlogistik zhlende Arbeitsablufe und Prozesse on-

    line abzuwickeln. Hierzu zhlen die elektronische Frachtvergabe, ein Management zur Steuerung

    der Be- und Entladezeiten an der Rampe, Fracht-Sendungsverfolgung, Datenaustausch, Archivie-

    rung, Frachtberechnung und Frachtcontrolling. Diese internetbasierte Logistikplattform mit dem

    Namen TISYS (Transport-Informations-SYStem) vernetzt Logistik und untersttzt so die Zu-

    sammenarbeit zwischen Industrie, Spedition, Fahrer und Warenempfnger. Das wichtigste Modul

    ist die elektronische Frachtvergabe, mit dem fr jede Ladung der optimale Transporteur, nmlich

    der mit dem geringsten Leerkilometeranteil, gefunden werden kann.

    TRANSPOREON GmbHUlm

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    12/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Spediteure und Unternehmen kmpfen tagtglich mit ver-

    schrften Marktbedingungen. Explodierende Spritpreise,

    neue Gesetze, z. B. Lenk- und Ruhezeitenregelungen und

    der aktuelle Fahrermangel schrnken den Handlungsspiel-

    raum stark ein. Da Rationalisierungsmanahmen bei den

    beteiligten Unternehmen allein weitgehend umgesetzt

    sind, liegen weitere, wirklich signifikante Einsparpotenziale

    einzig in der verbesserten, integrierten Zusammenarbeit.

    Die Innovation

    Die modular aufgebaute Logistikplattform TISYS ermg-

    licht den Transporteuren einen transparenten Einblick in

    alle Transportangebote ihrer Kunden. Unternehmen fin-

    den so fr jeden Auftrag den optimalen Spediteur. Die

    Plattform beauftragt die Spediteure automatisch, verkrzt

    die Be- und Entladezeiten an der Laderampe, informiert

    ber den aktuellen Auslieferungsstatus und ermglicht es

    Unternehmen, durch gegenseitigen Austausch von Trans-

    porteuren nationale und europaweite Logistiknetzwerke

    aufzubauen.

    Vor allem die elektronische Frachtvergabe ist einzigartig:

    Sie wurde entwickelt, um fr jede Ladung den optimalen

    Transporteur zu finden, den mit dem geringsten Leerkilo-

    meteranteil. Fr die Verlader und Spediteure ergeben sich

    daraus Kostenvorteile durch Zeit- und Kraftstoffeinsparung.

    CO2-Einsparung, Feinstaubreduzierung und Verkehrsent-

    lastung sind zustzliche volkswirtschaftliche Vorteile.

    Ziel war, benutzerfreundliche, elegante und innovative

    Produkte zu entwickeln, bei dem der User im Entwick-

    lungsprozess strker als branchenblich bercksichtigt

    wird. Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit sind ne-

    ben Leistungsfhigkeit und Schnelligkeit zentrale Anfor-

    derungen. Deshalb werden die Nutzer von Usability-Ex-

    perten am Arbeitsplatz begleitet und nicht nur im Labor

    beobachtet. Im Ergebnis wird nicht nur das Design opti-

    miert, sondern die Aktivitten und der Workflow ermit-

    telt, den die Plattform abdeckt.

    Sehr gute Einsparungseffekte erzielt die Plattform fr

    Branchen mit hohen Logistikkosten im Verhltnis zum

    Warenwert (z. B. Stahl, Baustoffe, Getrnke, Lebensmittel,

    Holz, Papier, Recycling, Entsorgung) und den Handel, da

    sich reduzierte Logistikkosten direkt und signifikant auf

    das Unternehmensergebnis auswirken.

    Das Preismodell ist transaktionsbasierend; es entstehen

    geringe Implementierungskosten, keine weiteren Kosten

    fr Serverbereitstellung und -wartung, Support, Lizenzen

    sowie die Integration bestehender und weiterer Spediteure

    und Frachtfhrer. Die Logistikplattform ist mit Schnitt-

    stellen zu ERP-Systemen wie SAP oder Oracle und allen

    Standardschnittstellen (z. B. XML, ASCII) ausgestattet

    und kann deshalb schnell in jede IT-Landschaft integriert

    werden. Auf Seite des Spediteurs gengt ein Windows-Be-

    triebssystem und ein Internetzugang. Die Amortisations-

    zeit fr die Investition liegt i.d.R. bei 3 6 Monaten. Ziel

    ist es, europaweit konomische wie kologische Optimie-

    rungspotenziale zu erschlieen und dazu beizutragen, den

    drohenden Verkehrsinfarkt zu verhindern. Nach den Er-

    fahrungen von Speditionen knnen mit der Logistikplatt-

    form Fahrten ohne Ladung um ca. 13 % reduziert werden.

    Nach Schtzung von Transporeon sind dies jhrlich mehr

    als 20 Mio. Kilometer.

    Einige der Spediteure, die gleichzeitig mit mehreren Un-

    ternehmen vernetzt sind, konnten ihre Leerfahrten sogar

    um ber 30 % verringern. Betrachtet man die explodieren-

    den Dieselpreise, birgt dies zum einen fr den Frachtfh-

    rer enorme wirtschaftliche Vorteile aufgrund der hheren

    Auslastung seiner Fahrzeuge, zum anderen werden die

    Umweltbelastungen durch CO2-Aussto und Feinstaub-

    Belastung deutlich und nachhaltig gesenkt.

    Zur Zeit werden 3,5 % des gesamten Transportaufkommens

    im deutschen Fernverkehr ber die Plattform abgewickelt.

    Ziel ist es, bis 2015 einen Marktdurchdringungsgrad von

    35 % zu erreichen.

    Das Unternehmen

    Die Geschftsidee entstand im Herbst 1999 aus studien-

    begleitenden Erfahrungen der vier Firmengrnder. Die

    Studienfreunde, die gerade ihre Hochschul-Abschlsse

    in der Tasche hatten, grndeten daraufhin im Jahr 2000

    Transporeon und setzten mit einem ersten Kunden aus

    der Baustoff-Branche das Konzept als Pilotprojekt erfolg-

    reich um.

    Die Transporeon GmbH und deren Tochterunternehmen

    Transporeon e-sourcing GmbH und Transporeon Sp. z.o.o.,

    beschftigen heute ber 110 Mitarbeiter und sind in 11 eu-

    ropischen Lndern vor Ort vertreten. Der Kundenstamm,

    der in 12 Sprachen betreut wird, besteht aus mehr als 250

    namhaften Unternehmen aus Industrie und Handel sowie

    ber 12.900 Transporteuren mit mehr als 38.000 Plattform-

    Anwendern. Derzeit werden Frachtauftrge mit einem

    Volumen von jhrlich knapp 3 Mrd. P abgewickelt. Das

    Unternehmenswachstum liegt bei etwa 35 %.

    Frachtfhrer 1

    Frachtfhrer 2

    Frachtfhrer 3

    Frachtfhrer 4

    Frachtfhrer 5

    TISYS

    Server

    TISYS

    Client

    Vom Verlader individuell definierter Frachtfhrerstamm

    Frachtdaten

    Angebote

    FrachtfhrerstammSchnittstelle SSLSSL

    Verlader

    Waren-wirtschaft

    -

    Versand-system

    Frachtfhrer 1

    Frachtfhrer 2

    Frachtfhrer 3

    Frachtfhrer 4

    Frachtfhrer 5

    TISYS

    Server

    TISYS

    Client

    Vom Verlader individuell definierter Frachtfhrerstamm

    Frachtdaten

    Angebote

    FrachtfhrerstammSchnittstelle SSLSSL

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    13/46 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    Miniaturisierte Fluoreszenzmessgerte

    In der medizinischen Diagnostik gewinnen mobile, kleine und kostengnstige Messgerte zuneh-

    mend an Bedeutung. Insbesondere in der Notfalldiagnostik, bei der kontinuierlichen berwa-

    chung von Krankheiten zu Hause aber auch in Entwicklungslndern, in denen keine funktionie-

    rende Infrastruktur fr zentrale Labormessungen zur Verfgung stehen.

    Fluoreszenzbasierte Diagnosemethoden ermglichen es, unterschiedliche Krankheitserreger sehr

    sensitiv und eindeutig zu erkennen und somit diesen Anforderungen gerecht zu werden. Sie er-forderten bisher aber teure Labormessgerte.

    Ein neuer, miniaturisierter Fluoreszenzdetektor mit der Sensitivitt eines groen Laborgertes ist

    die Basis fr eine modulare Technologieplattform fr mobile diagnostische Gerte.

    ESE GmbHStockach

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    14/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Im Bereich der optischen Messgerte spielen Fluoreszenz-

    verfahren aktuell eine wichtige Rolle, da die Bandbreite

    der Anwendungen fr die Fluoreszenzmessung sehr gro

    ist.

    Von Fluoreszenz ist dann die Rede, wenn Stoffe und Fls-

    sigkeiten bei der Aufnahme von Licht einer bestimmten

    Wellenlnge fast gleichzeitig Licht mit einer hheren Wel-

    lenlnge abstrahlen. Da viele Stoffe in ganz charakteris-

    tischer Wellenlnge fluoreszieren, wird diese Eigenschaft

    genutzt, um solche Stoffe zu identifizieren.

    In der Medizin und Biochemie werden Fluoreszenzver-

    fahren hufig angewandt, da es sehr viele natrliche und

    synthetische Materialien gibt, die selbst fluoreszieren oder

    mit fluoreszierenden Markierungen versehen werden kn-

    nen. Zu den Anwendungen gehren unter anderen DNA-

    Sequenzierung, Biochips, die Erkennung von Tumorzellen

    oder die Immunologie. Aber auch in anderen Bereichen

    wie der Umwelt- und Agrartechnik, bei der Oberflchen-

    und Reinheitsanalytik, in der Weltraumforschung sowie

    bei Echtheitsprfungen werden Fluoreszenz-Anwendun-

    gen zunehmend wichtiger.

    Die aktuell am Markt verfgbaren Messgerte sind sehr

    leistungsfhig und lassen sich fr die Erkennung belie-

    biger fluoreszierender Objekte einsetzen. Sie sind aller-

    dings auch sehr gro und schwer, verbrauchen viel Strom

    und sind nicht unter widrigen Umgebungsbedingungen

    einsetzbar. Letztlich beeintrchtigen Temperaturunter-

    schiede, Feuchtigkeit und Schmutz die Messergebnisse.

    Da diese Fluoreszenz-Messgerte nur von speziell geschul-

    tem Personal bedient werden knnen und sehr teuer sind,

    bleibt ihr Einsatz im Allgemeinen auf den Laborbereich

    beschrnkt.

    Die Mobilitt von solchen Messgerten ist jedoch eine

    der Schlsselanforderungen fr die zuknftigen diagnos-

    tischen Tests. In der Notfallmedizin ist die Mglichkeit,

    Ergebnisse gleich vor Ort zu erhalten, von enormer Be-

    deutung. Oft dauern klassische Tests fr eine schnelle

    Versorgung des Notfallpatienten zu lange und die Gefahr,

    dass die Probe auf dem Weg ins Labor beeintrchtigt und

    damit das Ergebnis verflscht wird, ist recht hoch.

    Bisher bestimmten groe, schwere und teure Fluoreszenz-

    Messgerte wie beispielsweise fr die medizinische Dia-

    gnostik, die Umweltanalytik oder die Fertigungsindustrie

    den Markt. Zuknftig sind neue und innovative Lsungen

    gefragt: kleine, mobil und flexibel einsetzbare, kosten-

    gnstige und hoch sensitive Mess- und Analysegerte.

    Die Innovation

    Durch die Entwicklung von kleinen, mobilen und hoch-

    sensitiven Fluoreszenzmessgerten ist es mglich, vor Ort

    nicht nur qualitative, sondern auch sehr genaue quanti-

    tative Messergebnisse zu erzielen. Unabhngig von Um-

    weltbedingungen sind diese Messgerte sehr kunden- und

    branchenspezifisch einsetzbar und darber hinaus leicht

    zu bedienen. Sowohl die Hardware als auch die Software

    ist modular aufgebaut und kann flexibel auf das gewnsch-

    te Messobjekt wie beispielsweise Teststreifen oder so

    genannte Tubes angepasst werden.

    Ein miniaturisierter, modular aufgebauter Fluoreszenz-

    Detektor stellt die Basis fr die Technologieplattform dar

    und kann in verschiedene Produkte, wie beispielsweise

    das ESE-Quant Lateral Flow Lesegert, integriert werden.

    Der konfokale optische Strahlengang im Detektor ermg-

    licht auf einfachste Art Messungen auf Oberflchen und

    in Lsungen. Durch seine geringe Abstandsempfindlich-

    keit werden keine hohen Anforderungen an die Positio-

    nierung des Detektors zur Probe gestellt. Der Detektor

    wurde mit modernsten optischen Simulationswerkzeugen

    entwickelt.

    Das Unternehmen

    Die ESE GmbH wurde 1997 gegrndet und hat sich auf

    optische Messsysteme und Lichtquellen fr den Laborein-

    satz, fr mobile Anwendungen und fr automatisierte Pro-

    zesse spezialisiert.

    Das vom Eigentmer Klaus Haberstroh gefhrte Unter-

    nehmen entwickelt und produziert mit inzwischen 30

    Mitarbeitern kundenspezifische, innovative Fluoreszenz-

    messtechnik ausschlielich am Standort Deutschland.

    Einsatzgebiete sind die Medizintechnik, die medizinische

    Diagnostik, die Biotechnologie sowie die Wasser-, Lebens-

    mittel- und Umweltanalyse, aber auch die internationale

    Raumfahrt.

    Insbesondere die Zertifizierung nach ISO 9001 und

    EN 13485 erlauben es dem international ttigen Unter-

    nehmen, seine Produkte auch in entsprechend regulierte

    Mrkte zu liefern.

    miniaturisierter Detektor

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    15/464 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Preistrger

    Materialerkennung beim Punktschweien

    Fr das Fgen von Stahlblechen hat sich im Fahrzeugbau das Widerstands-Punktschweien auf

    einer breiten industriellen Basis etabliert. In den letzten Jahren wurden im Automobilbau eine

    ganze Reihe neuer Blechsorten eingefhrt, beispielsweise Mehrphasensthle, die wegen ihrer

    erhhten Festigkeit dnnere Bleche im Karosseriebau zulassen. Diese sind aber wesentlich

    schlechter schweibar als herkmmliche weiche Tiefziehbleche und weisen einen verkleinerten

    Schweibereich auf, innerhalb dessen der Schweivorgang als ordnungsgem angesehen wird.Bei der groen Anzahl an Fahrzeugtypen unterschiedlichen Alters, die in eine Kfz-Werkstatt zur

    Reparatur gebracht werden, sind die miteinander zu verschweienden Blechsorten meist nicht

    bekannt.

    Das neu entwickelte Punktschweigert erkennt die zu schweienden Blechmaterialien. Dazu

    muss lediglich die Blechstrke des Karosseriebleches ber das Display des Schweigertes einge-

    geben und mit der Schweizange eine Messung durchgefhrt werden. Es ermittelt daraus die er-

    forderlichen Parameter und macht dem Schweier einen Vorschlag zur Einstellung des Schwei-

    gertes. Dadurch wird zum einen die Arbeit in den Kfz-Werksttten wesentlich vereinfacht, zum

    anderen wird die Qualitt einer Reparatur deutlich verbessert und eine gleichbleibend hohe

    Qualitt sichergestellt.

    MV Marketing und Vertriebs-GmbH & Co. KGWielnder+SchillVillingen-Schwenningen

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    16/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    ziell entwickelte Algorithmen die erforderlichen Schwei-

    parameter. Um die Anwendung so einfach als mglich zu

    gestalten, muss der Schweier lediglich die Blechstrke

    des Karosseriebleches ber das Display des Schweige-

    rtes eingeben und mit der Schweizange eine Messung

    durchfhren. Daraus ermittelt das Schweigert die erfor-

    derlichen Parameter und schlgt sie dem Schweier vor.

    Durch einfaches bernehmen dieser Parameter kann nun

    der Schweiprozess in der erforderlichen Qualitt sicher

    erfolgen. Dadurch wird zum einen die Arbeit in den Kfz-

    Werksttten wesentlich vereinfacht, zum anderen wird

    die Qualitt einer Reparatur deutlich verbessert und eine

    gleichbleibend hohe Qualitt sichergestellt. Die Erwei-

    terbarkeit des Systems ermglicht es, dass auch zuknftig

    neue Materialien mit dem Schweigert zuverlssig er-

    kannt und bearbeitet werden knnen. Die einfache Pro-

    zessdokumentation stellt einen umfangreichen Nachweis

    der Qualitt der durchgefhrten Arbeit sicher, der sowohl

    der Kfz-Werkstatt, dem Kunden als auch dem Versiche-

    rungsunternehmen zugute kommt.

    Um einen lckenlosen Nachweis der Schweiprozesse zu

    dokumentieren, werden alle Parameter eines Schwei-

    punktes auf einer SD-Karte abgespeichert und knnen

    ber eine Dokumentationssoftware dargestellt und aus-

    gedruckt werden. Damit kann die einzelne Kfz-Werkstatt

    die Qualitt ihrer Arbeit dokumentieren und so einen we-

    sentlichen Beitrag zur Nachverfolgbarkeit liefern.

    Das Unternehmen

    Das Unternehmen wurde 1974 in Villingen-Schwenningen

    fr den Vertrieb von Karosserie-Spezialwerkzeugen ge-

    grndet. Diese Werkzeuge wurden bis 2006 weitgehend

    von externen Herstellern produziert und exklusiv ber

    Wielnder+Schill vertrieben. Dabei wurden Neuentwick-

    lungen berwiegend selbst angeregt und gemeinsam mit

    Zulieferbetrieben umgesetzt. Seit 2006 werden auch neue

    Werkzeuge und Gerte selbst entwickelt und produziert.

    So unter anderem ein neues Widerstandsschweigert.

    Im Inland werden die Kunden ber ein eigenes, kompe-

    tentes Auendienstnetz betreut. Im Ausland erfolgen der

    Vertrieb und der Kundenservice ber ein ausgewhltes

    Hndlernetz. Das Unternehmen beschftigt derzeit rund

    28 Mitarbeiter, die gesamte Firmengruppe umfasst rund

    45 Beschftigte.

    Die Ausgangslage

    Moderner Fahrzeugbau beinhaltet einen bunten Mix aus

    verschiedenen Stahlqualitten mit unterschiedlichsten

    Eigenschaften. Beim Schweien der unterschiedlichen

    Sthle liegen jedoch den Kfz-Reparatur-Werksttten die

    genauen Eigenschaften in der Regel nicht vor. Daher ms-

    sen bei einer Reparatur die Schweiparameter vom jewei-

    ligen Fachpersonal durch Versuche und Erfahrung selbst

    herausgefunden und eingestellt werden.

    Ziel der Innovation ist es, den Schweiprozess in den

    Kfz-Werksttten mit Hilfe eines Verfahrens zur Material-

    erkennung so zu verbessern, dass dieser in seiner Qualitt

    und Verifizierbarkeit allen derzeit eingesetzten Sthlen im

    Fahrzeugbau gerecht werden kann. Neben der technischen

    Realisierung steht dabei die Mensch-Maschine-Schnitt-

    stelle fr eine einfache Benutzung im Vordergrund. Nur

    wenn das Verfahren einfach zu bedienen ist, kann es im

    Alltagsgeschft eingesetzt werden und erst dadurch seinen

    wirklichen Nutzen erfahren.

    Bei der groen Anzahl an Fahrzeugtypen unterschiedlichen

    Alters, die in eine Kfz-Werkstatt zur Reparatur gebracht

    werden, wird ein kompetentes Team mit hervorragender

    Ausrstung bentigt. Intelligente Systeme erleichtern, ver-

    bessern und beschleunigen dabei grundlegend den Repa-

    raturprozess und helfen so auch das berleben der Kfz-

    Werksttten zu sichern.

    Die Innovation

    Mit der Neuentwicklung kann Kfz-Betrieben nun ein

    Gert zur Verfgung gestellt werden, das die zu schwei-

    enden Blechmaterialien und deren Beschichtungen er-

    kennt und einen Vorschlag zur Parametereinstellung des

    Schweigertes macht.

    Wesentliche Vorraussetzung ist eine umfangreiche Wis-

    sensbibliothek, deren Umfang jederzeit um weitere neue

    Materialien erweitert werden kann. Das Schweigert ver-

    gleicht den aktuell gemessenen Impedanzverlauf mit den

    Daten in der Wissensbibliothek und ermittelt ber spe-

    Das Bild zeigt die eingesetzten unterschiedlichen Stahl-

    qualitten.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    17/46 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Sonderpreis der MBG

    Mikro-Vibrationssensor

    Der neu entwickelte Mikro-Vibrationssensor dient zur Erkennung des Bewegungszustands eines

    Gertes. Es handelt sich dabei um eine mikroelektronische Komponente, die insbesondere in bat-

    teriebetriebenen Handheld-Gerten eingesetzt wird. Die Kenntnis, ob ein Gert bewegt wird

    oder nicht, erlaubt die Aktivierung bzw. Deaktivierung von Gertefunktionen zum Zweck des

    Energiemanagements. Mit dem Mikro-Vibrationssensor sind je nach Nutzungsprofil ganz erheb-

    liche Verlngerungen der Standzeiten von Batterien und Akkus realisierbar. Besonderen Nutzenbringt der Sensor bei mobilen, batteriebetriebenen Gerten, bei denen dem Energiemanagement

    hohe Bedeutung zukommt. Mit dem Sensor kann fr solche Gerte auch ein Stand-by-Modus

    implementiert werden, der im Unterschied zu bestehenden Lsungen tatschlich energiesparend

    ist. Der Stromfluss betrgt je nach Anwendung weniger als 1 A statt einiger mA.

    Der Nutzen des Sensolute-Sensors ist jeweils die bedeutende Steigerung der Energieeffizienz

    durch Abschaltung eines Gerts im unbenutzten, sprich unbewegten Zustand. So verlngern sich

    die Batteriewechselzyklen bzw. die Standzeiten der verwendeten Akkus deutlich. Der Sensor

    kann trotz seines hohen Innovationsgrads unter Nutzung von Standardverfahren der Leiterplat-

    tenfertigung kostengnstig hergestellt werden. Die ersten Entwicklungen wurden im Forschungs-

    zentrum Karlsruhe geleistet, welches das Herstellungsverfahren patentiert und exklusiv in Lizenz

    vergeben hat.

    Sensolute GmbHKarlsruhe

    Fahrradcomputer mit integriertem Mikrovibrationssensor zur bewegungsabhngigen Aktivierung und Deaktivierung.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    18/467Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Der Mikro-Vibrationssensor nutzt das bekannte Prinzip

    des Kugelschalters. Bei Kugelschaltern wirkt eine elek-

    trisch leitende Kugel als Schalter zwischen zwei Kontak-

    ten. Solche Schalter sind seit Jahrzehnten etabliert. Im

    Unterschied zu diesen wird die Neuentwicklung nicht als

    Schalter verwendet, sondern es wird sein Widerstands-

    verhalten ausgewertet: Bei Bewegung springt die Mikro-

    Kugel (Durchmesser 0,8 mm) im Hohlraum hin und her.

    Das Widerstandsverhalten ndert sich also bei Bewegung

    laufend. Befindet sich ein mit dem Sensor ausgestattetes

    Gert jedoch im Ruhezustand, so bleibt der Widerstand

    konstant. Entsprechend knnen Funktionen, die nur bei

    Benutzung (= Bewegung) erforderlich sind, deaktiviert

    werden. Gleichzeitig und im Unterschied zu anderen Sen-

    sorlsungen erkennt der Sensor ohne Verzgerung auch

    im Power-down-Modus, wenn das Gert wieder bewegt

    wird.

    Die Innovation

    Innovation und Alleinstellungsmerkmale liegen in der

    Miniaturisierung auf Abmessungen von 2,8 x 2,4 x 1,7 mm

    sowie in der fertigungstechnischen Optimierung. Es exis-

    tiert kein Sensor, der bei vergleichbarer Gre mit ver-

    gleichbaren Eigenschaften zu vergleichbaren Preisen ange-

    boten werden kann:

    Traditionelle Kugelschalter sind deutlich grer und

    schwerer. Sie sind nicht zur automatischen SMD-Be-

    stckung geeignet, entsprechend ist ihre Verarbeitung

    teurer. blicherweise ist auch die Bewegung der Kugel

    hrbar, so dass zum Beispiel eine PC-Maus klappern

    wrde, htte sie einen Kugelschalter integriert. So ge-

    nannte MEMS-Beschleunigungssensoren, wie sie etwa in

    Airbagsteuerungen oder in der Nintendo-Spielekonsole

    integriert sind, messen schnell und przise die rumliche

    Bewegung eines Gerts. Hierin sind sie dem Mikro-Vibra-

    tionssensor klar berlegen. Allerdings sind MEMS-Sen-

    soren deutlich teurer und verbrauchen selbst in Low-

    power-Varianten ein Vielfaches an Energie.

    Der Mikro-Vibrationssensor wurde ursprnglich am For-

    schungszentrum Karlsruhe entwickelt. Dabei besteht die

    besondere innovatorische Leistung in der konzeptionellen

    Arbeit der bertragung des Kugelschalterprinzips auf eine

    andere grenmige Dimension unter Nutzung von prin-

    zipiell bereits bestehenden Fertigungsverfahren zu neuen

    Zwecken. Die Entwicklung erfolgte dabei vorausschauend

    mit Blick auf die inzwischen umgesetzte EG-Richtlinie

    zum Verbot gefhrlicher Stoffe in Elektronikgerten.

    Durch Nutzung etablierter Standardtechnologie zur Fer-

    tigung von Leiterplatten fr die Herstellung des Mikro-

    Vibrationssensors wird ein kostengnstiger Fertigungs-

    prozess auch bei im industriellen Mastab geringen

    Stckzahlen mglich: Die Mikro-Vibrationssensoren wer-

    den nicht einzeln, sondern plattenweise (> 1.000 Stck)

    gefertigt und anschlieend getestet und vereinzelt .

    Anwendung findet der Mikro-Vibrationssensor bisher in

    folgenden Produkten:

    Fahrradcomputer

    Fahrradrcklichter

    TV-Fernbedienungen mit Displays

    GPS-Trackingsysteme fr Personen, Waren oder

    Container

    Drahtlose Computermuse und 3D-Muse

    Drahtlose Sensornetzwerke

    Zugangskontrollsysteme

    Das Unternehmen

    Die Sensolute GmbH ist eine Ausgrndung aus dem Ins-

    titut fr Prozessdatenverarbeitung und Elektronik (IPE)

    des Forschungszentrums Karlsruhe (FZK) im Karlsruhe

    Institut fr Technologie (KIT). Sie ist die erste Ausgrn-

    dung unter Beteiligung des FZK und damit gleichzeitig

    ein richtungsweisender Pilot dafr, wie Forschungsergeb-

    nisse in ein marktfhiges Produkt berfhrt werden

    knnen. Die betreffenden Wissenschaftler des IPE, Herr

    Prof. Dr. Gemmeke und Herr Thomas Blank, sind an der

    neuen Firma beteiligt, bleiben aber weiterhin an ihrem

    Institut ttig. Weitere Grndungsgesellschafter sind das

    FZK selbst sowie die engage AG Key Technology Ven-

    tures, Karlsruhe. Dabei ist die Sensolute GmbH das erste

    privatwirtschaftliche Unternehmen, an dem sich das For-

    schungszentrum beteiligt. Die Grndung wird seitens der

    Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren

    als Erfolgsgeschichte des Karlsruher Modells promotet.

    Dass eine Forschungseinrichtung zusammen mit ange-

    stellten Wissenschaftlern und einem Frhphaseninvestor

    ein Start-up grndet, ist in Deutschland immer noch die

    Ausnahme.

    Grenvergleich zwischen einem herkmmlichen Kugel-schalter und dem Mikro-Vibrationssensor (im roten Kreis).

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    19/468 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Weltweit gibt es eine groe Anzahl verminter Flchen. Diese Flchen liegen brach und knnen

    nicht bewirtschaftet werden. Ferner geht ein sehr groes Risiko von diesen Flchen aus, da es zu

    schweren Unfllen mit schrecklichen und tdlichen Folgen fr die betroffenen Personen kommen

    kann. Weltweit gibt es bereits Maschinen fr das zivile Minenrumen, diese sind jedoch sehr gro,

    zu schwer und zu teuer. Der Transport in teilweise unwegsames Gelnde macht daher den Einsatz

    solcher Maschinen fr die mechanische Minenrumung meistens unmglich. Das neu entwickelteMinenrumgert trgt nun entscheidend dazu bei, weltweit die Entfernung von Landminen zu

    beschleunigen.

    Dies wurde erreicht durch eine kompakte, robuste und modulare Bauweise sowie durch ein neu

    entwickeltes Rotorenkonzept, bei der sich die Druckwelle bei Explosion durch die offene Struk-

    tur des Rotors schnell abbauen kann, ohne Schden anzurichten. Vorraussetzung dafr war eine

    offene Segmentbauweise des Rotors. Durch die Mglichkeit Feinfrse oder Schlegelgert an die

    Trgermaschine anzubauen, kann in maximal 30 Minuten je nach Minenart umgerstet werden.

    AHWI Maschinenbau GmbHHerdwangen-Schnach

    Mechanisches Minenrumgert

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    20/469Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    In mehr als 80 Lndern der Erde liegen noch immer ber

    110 Mio. Personen- und Panzerminen vergraben. Ein Po-

    tenzial an verlorenen Agrarflchen, die gerade in unter-

    entwickelten Lndern nicht einmal begehbar sind. Diese

    Flchen liegen brach und knnen nicht bewirtschaftet

    werden. Ferner geht ein sehr groes Risiko von diesen

    Flchen aus, da es zu schweren Unfllen mit schrecklichen

    und tdlichen Folgen fr die betroffenen Personen kom-

    men kann. Viele auf dem Markt befindliche Minenrum-

    maschinen sind vom Aufbau sehr gro, zu schwer und zu

    teuer. Der Transport in teilweise unwegsames Gelnde

    macht den Einsatz solcher Maschinen fr die mechanische

    Minenrumung meistens unmglich. Die Entminung der

    Flchen bildet die Grundvoraussetzung zur Neuansied-

    lung von Menschen in diesen Gebieten. Erst wenn sich

    die Menschen wieder sicher fhlen, werden sie die Lnde-

    reien wieder bewirtschaften und aufbauen knnen.

    Ziel war es, eine Maschine zu entwickeln, die bezglich

    Effizienz der Minenrumung bereits auf dem Markt vor-

    handene aber nicht wirtschaftliche Maschinen bertrifft.

    Die Kosten fr Herstellung, Betrieb, Service und Wartung

    sollten erheblich reduziert werden

    Die Innovation

    Die neu entwickelte Maschine zur mechanischen Minen-

    rumung war Ergebnis einer konsequenten Umsetzung jah-

    relanger Erfahrung aus der Entwicklung, Produktion und

    in vielen weltweiten Einstzen getesteten selbstfahrenden

    Mulch-Frsmaschinen. Es wurde ein bis dahin vllig

    neues Konzept in der mechanischen Minenrumung ent-

    wickelt. Grundlegender Gedanke war ein Toolboxsystem

    bestehend aus einem Trgergert und verschiedenen An-

    baugerten wie Feinfrse und Schlegel. Ferner eine Her-

    stellungskosten-Optimierung durch modulare Bauweise

    mit gngigen Industriekomponenten.

    Zustzlich wurde fr die Frse ein neuer Rotor in System-

    bauweise entwickelt eine so genannte offene Segment-

    bauweise bei der sich die Druckwelle bei Explosion durch

    die offene Struktur des Rotors schnell abbauen kann ohne

    Schden anzurichten. Von Anfang an standen auch die

    Modulbauweise und die Verwendung von standardisierten

    Industriekomponenten im Vordergrund. Es knnen an ei-

    ner Trgermaschine zwei Arbeitsgerte (Schlegelgert und

    Frse) angebaut werden ein wesentlicher Kosten- und

    Zeitfaktor. Die Frse wird gegen Anti-Personen-Minen

    eingesetzt, das Schlegelgert gegen Anti-Tank-Minen. Der

    Wechsel von Frse zum Schlegelgert oder umgekehrt

    kann in max. 30 Minuten durchgefhrt werden.

    Die Trgermaschine kann in ebenso kurzer Zeit durch

    Wechseln der Anbaugerte fr die Land- und Forst-

    wirtschaft eingesetzt werden, was die Wirtschaftlichkeit

    der Maschine erhht. Der so genannte Minewolf setzt

    hinsichtlich Rumwirksamkeit und Betriebskosten neue

    Mastbe. Ein weiterer wesentlicher Kostenvorteil ist

    der Transport, welcher auf normalen Tiefladern erfolgen

    kann.

    Das Minenrumsystem erhielt die Zertifizierung durch

    das BHMAC (Mine Action Center Bosnien-Herzegowina),

    sowie den Nachweis der Zulassung durch die Bundeswehr-

    erprobungsstelle in Koblenz.

    Aus der Entwicklung des Minenrumsystems ist die Wei-

    terentwicklung des Mini-Minenrumsystems als fern-

    gesteuerter kleine Minenrummaschine entstanden.

    Das Unternehmen

    Die AHWI Maschinenbau GmbH wurde am 1. August

    1990 von Artur und Hubert Willibald gegrndet. Gegen-

    stand des Unternehmens ist die Entwicklung und Produk-

    tion von Maschinen zur Rodung und Rekultivierung von

    Flchen. Die Firma war zunehmend erfolgreich und expan-

    dierte 1996 auf einem neuen Fabrikgelnde im Landkreis

    Sigmaringen, dem heutigen Standort in Herdwangen. Im

    Zuge der Betriebsverlagerung schied Hubert Willibald aus;

    Artur Willibald leitet das Unternehmen seither als alleini-

    ger geschftsfhrender Gesellschafter . Das Unternehmen

    fhrte ein neues System im Bereich der Rotorentechnik

    erfolgreich auf dem deutschen und internationalen Markt

    ein. Inzwischen sind zahlreiche Gebrauchsmuster und Pa-

    tente angemeldet. Im Jahr 2008 werden 100 Mitarbeiter

    beschftigt, die projektieren, konstruieren und die Mas-

    chinen komplett am Standort Herdwangen produzieren.

    Die drei tragenden Produktsulen sind das klassische Pro-

    gramm mit Maschinen zur Rodung und Rekultivierung,

    die Hochleistungs-Hackmaschinen zur Erzeugung von Bio-

    masse (Hackschnitzel) sowie mechanische Minenrum-

    maschinen. Der weltweite Exportanteil liegt derzeit bei

    ca. 84 %.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    21/460 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Radmontagewagen

    Die krperliche Beanspruchung des Monteurs bei einer Radmontage ist beraus hoch. Vor allem

    die Wirbelsule wird beim Heben und Senken der Rder, sowie bei der Montage sehr stark be-

    lastet. Bisher waren Hilfsmittel fr diese schwere krperliche Arbeit eher die Ausnahme, weil

    sie meistens teuer oder umstndlich in der Handhabung waren. Mit dem druckluftbetriebenen

    Radmontagewagen wurde ein Arbeitsgert geschaffen, mit dem PKW- und Gelndewagen-Rder

    bis 60 kg einfach, schnell, sicher und ohne Kraftanstrengung gewechselt werden knnen. Durchdie Nutzung des in Werksttten unbegrenzt vorhandenen Arbeitsmittels Druckluft fr den Hebe-

    mechanismus sowie die innovative Luftfederung in Arbeitshhe, ist der neu entwickelte Rad-

    montagewagen immer einsatzbereit.

    Durch die Luftfederung knnen die Rder, im Gegensatz zu herkmmlichen pneumatisch oder

    mechanisch angetriebenen Hebevorrichtungen, besonders schnell montiert werden, weil kein

    Nachjustieren der Hhe erforderlich ist. Eine zentrale Luftversorgung am Montagewagen ermg-

    licht zudem den Anschluss eines Schlagschraubers und eines Reifenfllers. Besonders hervorzu-

    heben ist der so genannte Galgen mit Balancer, der das Gewicht des Schlagschraubers beim

    Arbeiten neutralisiert. Auf diese Weise muss der Monteur weder beim Heben oder Senken der

    Rder, noch beim Fgevorgang und beim Anziehen der Radmuttern oder -schrauben, Kraft auf-

    wenden.

    GL GmbH Metall- und WerkstatttechnikFrickenhausen

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    22/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Radmontagen gehren in einem Werkstattbetrieb zu den

    Knochenjobs. Ohne Hilfsmittel wird beim Radwechsel

    vor allem die Wirbelsule sehr stark beansprucht. Entspre-

    chend einer Verffentlichung der AOK Baden-Wrttem-

    berg und anderer Krankenversicherungen sind Wirbel-

    sulenerkrankungen die Volkskrankheit Nr. 1. Allein in

    Baden-Wrttemberg sollen laut AOK demnach jhrlich

    2,5 Mio. Fehltage auf das Konto von Rckenbeschwer-

    den gehen. Als Grund fr Berufs- und Erwerbsunfhigkeit

    nehmen Wirbelsulenerkrankungen nach statistischen

    Auswertungen die zweite Stelle ein. Schon das Rad eines

    VW Polos wiegt ca. 12 kg, das eines Mercedes Sprinters

    bereits 27 kg. Es gibt im Automobilbau eine Tendenz

    zu greren und schwereren Rdern. Addiert man alle

    Arbeitsschritte der Reifendemontage und -montage, so

    muss ein Reifenmonteur z. B. beim Wechsel der Rder

    eines Gelndewagens weit ber 300 kg stemmen.

    Bei der Radmontage im PKW-Bereich ist es bis heute eher

    die Ausnahme, Hilfsmittel fr diese schwere krperliche

    Arbeit zu verwenden. Das Bewusstsein fr die Gefahren

    hoher krperlicher Belastungen ist in den letzten Jahren,

    dank Aufklrungsarbeit durch Berufsgenossenschaften,

    Krankenkassen und Versicherungen, erst entstanden. Im

    LKW-Bereich und bei Bussen gab es immer schon Hilfs-

    mittel. Diese Hilfsmittel waren jedoch fr den PKW-Be-

    reich nicht angemessen. Entweder sie waren zu gro und

    zu teuer oder sie hatten bezglich der Arbeitsbelastung

    kein ganzheitliches Konzept fr alle Arbeitsschritte bei

    der Radmontage.

    Die Innovation

    Neu entwickelt wurde ein kompaktes, leicht zu bedienen-

    des Arbeitsgert mit dem PKW- und Gelndewagen-Rder

    bis 60 kg einfach, schnell, sicher und ohne Kraftan-

    strengung transportiert, demontiert und montiert werden

    knnen. Ausgangspunkt war das in jeder Werkstatt vor-

    handene, umweltschonende Medium Druckluft.

    Grundidee ist eine Hebevorrichtung mit Druckluftantrieb,

    die in Arbeitshhe durch die kompressiblen Eigenschaften

    der Luft im Pneumatikzylinder, in Kombination mit dem

    physikalischen Prinzip der Losen Rolle, elastisch bleibt.

    ber diese Luftfederung kann das Rad von der Hebevor-

    richtung heraus einfach und schnell montiert werden, da

    die Arbeitshhe dank der Federung nicht exakt angefahren

    werden muss. Ohne die Luftfederung msste die Arbeits-

    hhe nmlich sehr genau angefahren werden, damit die

    Bohrungen in der Felge mit den Gewindebohrungen bzw.

    Gewindebolzen in der Bremstrommel oder Bremsscheibe

    fluchten.

    Das Medium Druckluft spielt in diesem Zusammenhang

    die zentrale Rolle. Das in Kfz-Werksttten vorhandene Ar-

    beitsmittel Druckluft ersetzt die in der Regel bei hydrau-

    lisch oder mechanisch angetriebenen Hebevorrichtungen

    verwendete Energiequelle Strom, der meist durch einen

    Akku bereitgestellt wird. Dadurch ist der Radmontagewa-

    gen immer einsatzbereit, ein Aufladen, eine Prfung oder

    ein Austausch des Akkus entfllt. Eine zentrale Luftversor-

    gung am Montagewagen ermglicht

    zudem den Anschluss eines Schlag-

    schraubers und eines Reifenfllers,

    sodass der Monteur alle Werkzeuge,

    die er beim Radwechsel braucht,

    zentral zur Verfgung hat. Das Kon-

    zept wird abgerundet durch einen

    mobilen Fahrwagen, Halterungen fr

    Arbeitsgerte am Grundrahmen in

    ergonomisch richtiger Hhe, sowie

    ein Ablagesystem fr Schrauben und

    Muttern.

    Besonders hervorzuheben ist dabei

    der Galgen mit Balancer, der das

    Gewicht des Schlagschraubers beim

    Arbeiten neutralisiert. Auf diese

    Weise muss der Monteur weder beim

    Heben oder Senken der Rder, noch

    beim Montieren Kraft aufwenden.

    Das Unternehmen

    Die GL GmbH wurde 1991 als

    Dienstleistungsunternehmen fr die Fertigung von Blech-

    teilen und Blechbaugruppen gegrndet. Bis heute werden

    mit 45 Mitarbeitern Teile und Baugruppen fr namhafte

    Kunden auftragsbezogen gefertigt. Im Jahr 2000 wurde die

    Geschftsttigkeit um den Bereich Werkstattechnik erwei-

    tert und seither mit groem Erfolg weiterentwickelt. Das

    Standardprogramm beinhaltet Bremsenwartungsgerte,

    Fll- und Entlftergerte fr Minerall sowie Kraftstoff-

    absauggerte. In den letzten Jahren wurde der Fokus auf

    innovative Neuentwicklungen gelegt. Dadurch konnten

    interessante Mrkte erschlossen werden, die ein langfris-

    tiges Wachstum sicherstellen. Im Jahr 2005 fand ein er-

    folgreicher Generationenwechsel in dem Familienunter-

    nehmen statt. Smtliche Produkte werden am Standort

    Deutschland gefertigt.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    23/46 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Faseroptische Ultra-Mikro-Messzelle

    In der Bioanalytik wird die Konzentration von DNA-Proben durch Messung der Absorption

    in Spektralphotometern bestimmt. Hierfr werden Kvetten aus Quarzglas oder Kunststoff als

    Probenbehlter eingesetzt. Selbst Mikro-Quarzglaskvetten, bentigen mindestens 10 l Proben-

    volumen. Dies macht zwingend eine Verdnnung der Probe notwendig, wodurch Verdnnungs-

    fehler entstehen und die kostbare Probe verloren geht.

    Durch die neu entwickelte Spezialkvette ist es nunmehr mglich, kleinste Probenmengen von0,3 l bis 0,7 l unverdnnt in Standard-Spektralphotometern auf einfache Weise zu vermessen.

    In dem kompakten Format der Neuentwicklung wurde auf kleinstem Raum eine patentierte

    Optik aus totalreflektierenden Prismen, Kollimatoren und faseroptischen Lichtleitern verbaut,

    so dass auf einem Messfenster kleinste Proben aufpipettiert werden knnen. Somit entstehen

    keine Verdnnungsfehler mehr und das kostbare Probenmaterial kann wieder zurck gewonnen

    werden.

    Hellma GmbH & Co. KGMllheim

    Strahlengang in der Messzelle

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    24/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Die Bioanalytik hat sich im Zeitalter der modernen Bio-

    technologie zu einem wichtigen Forschungsinstrument

    der Zukunft entwickelt. Umweltschutz, Pharmazie, Che-

    mie, Lebensmittel, Kosmetik, Grundlagenforschung und

    viele andere Bereiche profitieren von den Erkenntnissen,

    die mittels Bioanalytik gewonnen wurden. Ein wichtiges

    Analyseverfahren ist die UV/Vis-basierte Spektralphoto-

    metrie, die z. B. anhand von Transmissions- und Absorp-

    tionswerten von Licht, Rckschlsse auf die qualitativen

    und quantitativen Eigenschaften von Stoffen und Substan-

    zen gibt. Das sehr teure Probenmaterial liegt im Biotech-

    nologiesektor in nur sehr kleiner Menge vor. Deshalb sind

    die Probenmengen hufig nicht grer als ein Tropfen.

    Dies wird an folgendem Beispiel deutlich: Hinterlsst ein

    Tter am Tatort nur einen Hauch einer Spur mit seiner

    DNA, ist es von grter Bedeutung, dass diese in den

    Laboruntersuchungen mehrmals untersucht werden kann

    und dazu jeweils immer in der gleichen Qualitt vorliegt.

    Genauigkeit und Reproduzierbarkeit spielen eine sehr

    groe Rolle. Mangels technischer Mglichkeit mussten

    die Proben dazu in der Vergangenheit verdnnt werden,

    was auch immer wieder mit Fehlern einherging. Durch die

    Verdnnung der Probe war diese verloren und fr weitere

    Untersuchungen nicht mehr verwendbar.

    Die Innovation

    Neu entwickelt wurde eine optische Messzelle, die in Ver-

    bindung mit allen gngigen Spektralphotometern einge-

    setzt werden kann und die Anforderungen der modernen

    Bioanalytik erfllt. Die technologische Herausforderung

    lag darin, die Funktionsweise eines klassischen Spektral-

    photometers in eine fehlerfreie und fr den Anwender ein-

    fache Verbindung mit einer sehr kleinen Probenmenge zu

    bringen. In dem kompakten Format der Neuentwicklung

    ist auf kleinstem Raum eine patentierte Optik aus totalre-

    flektierenden Prismen, Kollimatoren und faseroptischen

    Lichtleitern verbaut, die das Messlicht des Photometers in

    die Vertikale umlenken und zu einem Messfenster fhren,

    auf das die Proben aufpipettiert werden knnen.

    Mit Hilfe eines przise gefertigten Deckels mit Spie-

    gel, wird die Messkammer geschlossen und eine exakte

    Schichtdicke eingestellt. Das Messlicht durchluft die Pro-

    be, wird am Spiegel reflektiert und zurck in das optische

    System der Messzelle, der so genannten TrayCell, gefhrt.

    Diese koppelt wiederum das Messlicht in das optische

    System des Photometers ein die Analyse kann durchge-

    fhrt werden.

    Die Einsatzmglichkeit der faseroptischen Ultra-Mikro-

    Messzelle in allen gngigen Spektralphotometern schafft

    fr den Analytiker groe Flexibilitt. Bereits vorhandene

    Gerte knnen so einfach, przise und sehr kostengnstig

    in Richtung Bioanalytik erweitert werden. Alle klassischen

    Anwendungsfelder der Spektralphotometrie bleiben dem

    Analytiker weiterhin erhalten. Die Anschaffungskosten

    einer TrayCell liegen bei ca. 25 % im Vergleich zu den be-

    stehenden Komplettsystemen.

    Das Unternehmen

    Das familiengefhrte Unternehmen wurde 1922 gegrndet

    und beschftigt heute weltweit 290 Mitarbeiter. Die Firma

    Helma ist der fhrende Anbieter von Przisions-Kvetten

    aus optischem Glas und Quarzglas. Im Lieferprogramm

    mit mehr als 1.700 Produkten finden sich Kvetten und

    faseroptische Systeme fr jede Anwendung und fr alle

    auf dem Markt befindlichen Analysegerte in der Spek-

    tralphotometrie. Alle Produkte werden am Standort Mll-

    heim gefertigt. 13 Tochtergesellschaften und ber 20 Ex-

    klusiv-Vertretungen untersttzen weltweit den Vertrieb.

    TrayCell

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    25/464 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Sichere Identifikation von Halbleiter-Wafern

    Die eindeutige Kennzeichnung und Rckverfolgbarkeit von Wafern ist in der Halbleiterfertigung

    ein sehr wichtiges Thema. Halbleiter-Wafer sind Substrate, auf denen elektronische Bauelemente,

    vor allem integrierte Schaltkreise, hergestellt werden. Sie enthalten z. B. Chips fr Mikroprozes-

    soren oder Speicher. In der Herstellung durchlaufen die Siliziumscheiben mit Durchmessern von

    zumeist 200 oder 300 mm umfangreiche Prozessschritte zum Beschichten, Belichten, tzen usw..

    Um die Wafer whrend der Prozessschritte eindeutig identifizieren zu knnen, werden diesemittels eines Lasers beschriftet. Prozessbedingt knnen sich diese Markierungen sehr stark vern-

    dern, was zu einer deutlichen Beeintrchtigung hinsichtlich der Lesbarkeit fhrt.

    Dennoch besteht die Forderung, auch stark beeintrchtigte Markierungen sicher automatisch

    zu erkennen, da bei jeder nicht gelesenen Beschriftung ein manueller Eingriff notwendig wird,

    was die Produktivitt des Prozesses absenkt. Fr diesen Einsatz wurde ein Wafer-ID-Reader ent-

    wickelt, der mit einem neuartigen patentierten Optik- und Beleuchtungskonzept selbst stark

    beeintrchtigte Codierungen sicher liest und somit den extremen Anforderungen in der Halblei-

    terfertigung gerecht wird.

    IOSS Intelligente optischeSensoren & Systeme GmbHRadolfzell

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    26/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    In der Halbleiterproduktion mssen Wafer in den verschie-

    denen Prozessschritten eindeutig identifiziert werden.

    Hierfr erhalten sie eine Wafer Identifikationsnummer

    (ID), die durch Direktbeschriftung per Laser markiert

    wird. Diese ID kann als lesbare OCR-Schrift, als eindimen-

    sionaler Barcode oder als zweidimensionaler Code (in

    diesem Fall Data-Matrix-Code) ausgefhrt sein. Da die

    Markierungen dieselbe Prozesskette wie der Wafer aus

    einer Abfolge von Beschichtungs-, Belichtungs- und tz-

    schritten durchlaufen, degradieren sie oft erheblich. Er-

    schwerend kommt hinzu, dass die Oberflche der Wafer in

    vielen Anwendungen optisch spiegelnd ist und durch pro-

    zessbedingte Beschichtungen der Wafer alle denkbaren

    Farben annehmen kann. Weiterhin ist nicht bekannt, ob

    die Oberflchen stark oder schwach reflektieren oder sich

    die Helligkeit sogar ber den Code hinweg ndert. Trotz

    dieser vielfltigen Variationsmglichkeiten mssen die

    Wafer im Prozess sicher und automatisch erfasst werden,

    da jede manuelle Erfassung fehleranfllig ist und die Pro-

    duktivitt senkt.

    Die Aufgabe bestand darin, ein kompaktes kostengns-

    tiges Wafer-Identifikationssystem zu entwickeln, welches

    die sehr groe Bandbreite der Lesesituationen automa-

    tisch abdeckt, ohne mehrfach manuell nachjustiert werden

    zu mssen.

    Die Innovation

    Der neu entwickelte Wafer-ID-Reader zeichnet sich durch

    eine innovative Optik und ein neuartiges Beleuchtungs-

    system aus, mit dem es gelingt, die schwierigen Lesever-

    hltnisse bei Wafer-Oberflchen zu meistern. Gleichzeitig

    konnte eine geringe Baugre des Lesegertes mit ver-

    gleichsweise niedrigen Kosten erzielt werden. Die Optik

    besteht aus einem telezentrischen Strahlengang sehr kur-

    zer Baulnge, der aus nur zwei Komponenten aufgebaut

    wurde. Als innovatives optisches Element kam eine asph-

    rische Feldlinse zum Einsatz, mit der es mglich ist, die

    durch den groen ffnungswinkel des Grundobjektivs

    entstehenden Abbildungsfehler auf ein Minimum zu re-

    duzieren. In Kombination mit der Optik wurde ein mehr-

    kanaliges Beleuchtungssystem integriert. Die eingesetzten

    LED-Lichtquellen knnen dabei Licht in drei Farben (rot,

    grn, blau) aussenden. Die Praxis hat gezeigt, dass diese

    neuartige multispektrale Beleuchtung deutliche Vorteile

    bringt und manche Wafer nur mit einer bestimmten Licht-

    farbe sicher zu lesen sind.

    Ein weiterer groer Fortschritt konnte bei der sehr ein-

    fachen Prozessintegration des Systems erreicht werden,

    insbesondere was die einfache Rezepturverwaltung bei

    verschiedenen Lesesituationen angeht. In der Halbleiter-

    fertigung ist die Variationsvielfalt der verschiedenen Wafer-

    oberflchen vorher meist nicht bekannt. Dies bedeutet,

    dass die Systemparametrierung so gewhlt werden muss,

    dass eine maximale Bandbreite der verschiedenen Lese-

    situationen automatisch abgedeckt wird und somit ma-

    nuelle Nachjustierungen nicht notwendig sind. Aus der

    einfachen Kombination aus Beleuchtungsart, Beleuch-

    tungsfarbe und Bildaufnahmemodus ergeben sich 160 Bild-

    aufnahmesituationen, die zusammen mit den drei Code-

    arten (OCR, Barcode, Datamatrix) und 10 mglichen Be-

    schriftungsformaten annhernd 2.000 verschiedene Mg-

    lichkeiten ergeben. Durch diese einfache Rezeptverwal-

    tung konnte die Flexibilitt des Systems erhht werden,

    bei deutlich geringerem Verwaltungsaufwand auf Kunden-

    seite. Die Aufwendungen fr Prozessintegration und Sys-

    temwartung konnten somit wesentlich abgesenkt werden.

    Das Unternehmen

    Die IOSS GmbH wurde 1998 von drei ehemaligen Mit-

    arbeitern des Steinbeis Transferzentrums fr Bilddaten-

    verarbeitung, der spteren Massen GmbH in Konstanz,

    gegrndet. Zielsetzung war die Entwicklung und Herstel-

    lung integrierter Bildverarbeitungssensoren fr die Lsung

    komplexer Identifikationsaufgaben im industriellen Be-

    reich. Eine wichtige Entscheidung der drei Grnder war,

    die Firma aus einem inneren Wachstum zu entwickeln,

    um unternehmerisch weitgehend unabhngig zu bleiben.

    Anfnglichen Dienstleitungs- und Entwicklungsprojekten

    folgten eigene Produktentwicklungen. In der Zwischen-

    zeit sind mehr als 10 verschiedene Standardsysteme und

    einige OEM-Sensoren fr den Bereich Identifikation ent-

    standen. Die Mehrzahl der Gerte wird im industriellen

    Umfeld weltweit erfolgreich eingesetzt. Die Bereiche er-

    strecken sich von der Automobil- und Zulieferindustrie,

    ber die Elektronik- und Halbleiterfertigung bis hin zur

    Medizintechnik. Der Vertrieb der Systeme erfolgt ber na-

    tional bzw. international agierende Partner, welche bereits

    in ihren Mrkten eingefhrt sind. Eigene vertriebliche Ak-

    tivitten konzentrieren sich auf die hochentwickelte Auto-

    matisierungstechnik im europischen Raum. Mit dem der-

    zeitigen Stammpersonal von 10 Mitarbeitern erwirtschaftet

    das Unternehmen einen Umsatz von ca. 2 Mio. P/Jahr.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    27/46 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Vollautomatisch reinigbare Prozesssonde

    Es wurde eine neuartige Sondentechnik fr die on-line Prozessanalytik entwickelt, die erstmals

    den vollautomatischen Einsatz von optischen Methoden in Produktionsprozessen ermglicht,

    da das problematische Beobachtungsfenster zu jedem Zeitpunkt whrend des Prozesses gerei-

    nigt werden kann. Zudem ist eine Rekalibrierung des Prozessanalysesystems ebenfalls zu jedem

    Zeitpunkt whrend des Prozesses mglich. Anwendungsgebiete fr die Sonde beim Einsatz in

    der Prozesskontrolle sind Herstellungsprozesse in der chemischen, pharmazeutischen, biotech-nischen sowie der Lebensmittelproduktion.

    Aufbauend auf der jahrelangen Erfahrung mit Lichtleitertechnik wurde mit der so genannten

    Lighthouse Probe Technology eine sehr einfache, zuverlssige und effiziente Lsung ausgear-

    beitet. Zur Reinigung oder Kalibration kann die Sonde ber einen pneumatischen Antrieb mit

    prziser Positionsrckmeldung in verschiedene Positionen gefahren werden:

    Beim Zurckfahren der Sonde werden durch den Dichtring grobe Verschmutzungen abgestreift.

    In der Window-Wash Position wird das Beobachtungsfenster ggf. mit Reinigungsmittel und Trock-

    nung mittels Unterdruck gereinigt. In der Referenz-Position wird der Reinigungsgrad berprft

    und das Analysesystem neu abgeglichen. In der so genannten Cleaning in Place-Position kann

    die gesamte Sonde einschlielich der produktberhrenden Dichtung mit der Anlage zusammen

    gereinigt werden.

    J&M Analytik AGEssingen

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    28/467Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Die Analytik unter Verwendung optischer Methoden ist

    seit ca. 150 Jahren bekannt und wird seitdem erfolgreich

    in Labors eingesetzt. Mit zunehmendem Bedarf von Pro-

    zessberwachung und Online-Qualittskontrolle ist auch

    der Einsatz von optischen Methoden in der Prozessanaly-

    tik gewachsen. Im Gegensatz zu der Mglichkeit im Labor,

    die verschmutzten Analysegefe (z. B. Kvetten) oder

    Durchflusskvetten nach einer Analyse zu reinigen, ist die

    Reinigung des verschmutzen Beobachtungsfensters in der

    Prozessanalytik nur mit erheblichem Aufwand oder gar

    nicht mglich.

    Diese Tatsache hat den Einsatz von optischen Methoden

    in der Prozessanalytik lange Jahre eingeschrnkt, weil

    in Produktionsprozessen eine vollautomatische Lsung

    notwendig ist, bei der die Reinigung, berwachung und

    Rekalibrierung des Beobachtungsfensters zu jedem Zeit-

    punkt des Produktionsprozesses gewhrleistet sein muss.

    Nur wenn diese Eigenschaften bei einem Prozessanalysa-

    tor vorhanden sind, kann eine unterbrechungsfreie, st-

    rungsfreie und damit zuverlssige Prozessanalytik gewhr-

    leistet werden.

    In den vergangenen 30 Jahren ist mit dem Einsatz von

    Lichtleitertechnologie die Sondentechnik als elegante

    technische Lsung in die Prozessanalytik integriert wor-

    den. Jedoch konnte die Sondentechnik wie auch die her-

    kmmliche Technik mit eingebautem Beobachtungsfens-

    ter in der Prozesstechnik nur dort eingesetzt werden, wo

    das Problem der Verschmutzung des Beobachtungsfenster

    nicht auftritt oder die Unterbrechung oder das Versagen

    der Analytik akzeptiert werden konnte.

    Viele Prozesse sind aber diesbezglich kritisch und wenn

    als geeignete Analytik optische Methoden die Wahl sind,

    dann bentigt eine zuverlssige Prozessanalytik die auto-

    matische berwachungs- und Reinigungsmglichkeiten.

    Die Innovation

    Das Design der Sonde ist so ausgelegt, dass 7 Segmente in

    360 radial angeordnet sind. Diese Segmente knnen mit

    einer optischen Methode bestckt werden und die Signale

    aus den 7 Segmenten werden einem einzigen Detektor

    zugeordnet. Es besteht auch die Mglichkeit die 7 Signale

    getrennten Detektoren zuzuordnen, damit ist dann eine

    rumliche getrennte Analytik fr jeden Sektor mglich.

    Zudem ist die Kombination folgender optischer Metho-

    den ebenfalls mglich.

    Folgende optische Methoden sind mglich, auch in Kom-

    bination:

    UV-, VIS- und NIR-Spektroskopie/Photometrie

    Fluoreszenz-Spektroskopie/Photometrie

    Raman Spektroskopie

    Bildgebende Verfahren (zur Analyse von Partikelgre

    und Verteilung)

    Kritische Verfahren, wie elektronische Zunge, Mikrowel-

    le, Ultraschall oder Terrahertz, die auf nicht optischen

    Methoden beruhen, knnen ebenfalls bezglich ihrer Zu-

    verlssigkeit verbessert werden.

    Die Neuentwicklung ermglicht erstmals den zuverls-

    sigen Einsatz von optischen Analysemethoden in kritischer

    Produktionsumgebung. Die Unterbringung von mehreren

    Methoden in eine Sonde (entsprechend den Segmenten)

    erlaubt hohe Datendichte auf engstem Raum.

    Die dadurch entstehende Wertschpfung wird bereits von

    der pharmazeutischen Industrie und vom Anlagenbau als

    extrem hoch eingestuft. Selbst in artverwandten Bereichen

    wie der Biochemie und Chemie wird diese Lsung bereits

    mit groem Interesse registriert.

    Das Unternehmen

    Die J&M Analytik AG mit Sitz in Essingen-Dauerwang

    entwickelt und vertreibt seit 21 Jahren Analysesysteme

    in der UV/VIS/NIR-Spektroskopie auf der Basis von Dio-

    denarray-Spektrometern und dem entsprechend erforder-

    lichen Zubehr. Die Systemlsungen sind modular aufge-

    baut, schnell verfgbar und bieten somit ein hohes Ma

    an Flexibilitt. Nicht zuletzt fhrten das ausgezeichnete

    Know-how in der Simultanspektroskopie und der konse-

    quente Einsatz der Lichtleitertechnologie zur Entwicklung

    neuer Gertefamilien in der Labor- und Prozessanalytik.

    Hauptgeschftsfelder sind die Spektroskopie, die Mikros-

    kop-Spektroskopie, die Prozessanalytik mittels Spektro-

    metrie und Photometrie sowie ein dazu passendes OEM-

    Geschft.

    Der Kundenkreis umfasst die Top 20 der Pharma- und

    Chemieindustrie. Dazu zhlen u. a. Pfizer, Hoffmann La-

    Roche, Glaxo Smith Kline, Bayer und Osram. Aber auch

    die Biotechnologie hat fr J&M zunehmende Bedeutung.

    Erste Geschftskontakte bestehen in diesem Umfeld zu

    Genentec (Kalifornien), Bhringer Ingelheim (Biberach)

    und Wyeth (Irland).

    Die starke Nachfrage nach Prozessanalytik zeigt bereits

    erste Auswirkungen auf das Wachstum, und dieser Trend

    wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Gegen-

    wrtig werden 24 Mitarbeiter beschftigt. Die unter dem

    Namen Lighthouse ProbeTM zusammen mit GEA, dem

    Marktfhrer im Anlagenbau fr die Pharma- und Lebens-

    mittelproduktion, vermarktete Entwicklung, bietet gera-

    de im Bereich der Prozessanalytik ein weiteres, groes

    Wachstumspotential.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    29/468 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Anerkennung

    Schleif- und Entgratmaschine

    Die beim Laserschneiden entstehende Oxidschicht an den Blechschnittkanten, die Gratbildung

    beim Schneiden von Stahltafeln mit Plasma- oder Autogenanlagen und die Schnittkanten von

    Edelstahlblechen und Aluminium nach dem Laserschneiden waren bisher ein Problem in blech-

    bearbeiteten Unternehmen. Diese Schnittkanten sind meist sehr scharfkantig und knnen bei

    der Weiterverarbeitung zu Verletzungen der Mitarbeiter fhren. Walzen-, Topf- oder Tellerbrst-

    systeme lieferten nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse, so dass oft hndisch mittels Winkel-schleifer nachbearbeitet werden musste.

    Grundidee der Neuentwicklung ist, eine beidseitige Bearbeitung von Werkstcken in nur einem

    Arbeitsgang zu realisieren. Statt eines sonst blichen durchgngigen Frderbandes durch die

    Maschine werden die Werkstcke im Schleifbereich mittels Walzen gefhrt. Dadurch ergibt sich

    zwangslufig, dass die Materialbearbeitung im rechten Winkel zur Frderrichtung durch zwei

    parallel geschaltete Brst- bzw. Schleifriemen erfolgt, die oberhalb und unterhalb des Werk-

    stckdurchlasses arbeiten. Gegenber den bekannten Verfahren ergeben sich hierdurch folgende

    Vorteile: Geringere Werkzeugkosten, gleichmiger Verschlei der Schleifmittel und damit eine

    deutliche Einsparung bei den Betriebskosten. Im Vergleich zur Arbeit mit dem Winkelschleifer

    haben die Mitarbeiter weder Funkenflug, Staub oder groen Lrm zu ertragen und sind darber

    hinaus keinerlei zustzlichen krperlichen Belastungen durch Vibrationen und ungesunder

    Krperhaltung ausgesetzt.

    Lissmac Maschinenbau undDiamantwerkzeuge GmbHBad Wurzach

    Entgratmaschine im Einsatz inkl.

    Zu- und Abfhrbndern

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    30/469Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Die beim Laserschneiden entstehende Oxidschicht an

    den Blechschnittkanten war bisher ein ungelstes Qua-

    littsproblem in blechbearbeiteten Unternehmen. Beim

    Lackieren, Pulverbeschichten oder beim Verzinken ent-

    stehen im Bereich dieser Oxidschicht keine stabilen Ver-

    bindungen mit dem Blech. Deshalb kommt es bereits bei

    leichten Stobelastungen zu groflchigen Abplatzungen

    der Oberflchenbeschichtung. Ein weiterer Qualitts-

    mangel sind die Schnittkanten von Edelstahl- und Alu-

    miniumblechen nach dem Laserschneiden. Diese Schnitt-

    kanten sind meist sehr scharfkantig und knnen bei der

    Weiterverarbeitung zu Verletzungen der Mitarbeiter fh-

    ren. Ein weiteres Problem entsteht beim Schneiden von

    dickeren Stahltafeln mit Plasma- oder Autogenanlagen.

    Hierbei entsteht ein Grat an den Kanten, welcher meist

    hndisch mittels Winkelschleifer entfernt werden musste.

    Geeignete Maschinen zur Nachbearbeitung lasergeschnit-

    tener Bleche waren nicht am Markt verfgbar. Deshalb

    entschlossen sich im Jahr 2002 die Entwickler, zunchst

    fr den eigenen Gebrauch, eine Stahlbrstmaschine zu

    konstruieren. Auf Kundenwunsch wurde, aufbauend auf

    diesem Grundkonzept, ein neuer Maschinentyp zum Ent-

    graten und Verrunden von Schnittkanten entwickelt.

    Die Innovation

    Bisher am Markt eingefhrte Entgrat- und Schleifmaschi-

    nen bearbeiten die Werkstcke berwiegend in Lngs-

    richtung und pro Arbeitsgang nur von einer Seite. Die

    Maschine wird dabei durch ein Transportband beschickt

    und das Werkstck zwangsgefhrt an den Schleifeinheiten

    vorbeigefrdert.

    Kennzeichen der Innovation ist die beidseitige Ober-

    flchenbearbeitung und Entgratung von mehreren Werk-

    stcken in einem einzigen Arbeitsgang.

    Mehrere gegeneinander laufende Schleifeinheiten bear-

    beiten zeitgleich das Werkstck von unten und oben im

    rechten Winkel zur Transportrichtung.

    Dadurch unterliegt das Schleifmittel einer ber die ge-

    samte Arbeitsbreite gleichmigen Abnutzung. Dies fhrt

    somit zu lngeren Standzeiten und weniger Wechselinter-

    vallen des Schleifwerkzeuges. Die Maschine entgratet und

    verrundet Schnittkanten von metallischen Werkstcken,

    die bis zu fnf Millimeter hohe Grate aufweisen knnen.

    Die Bleche, mit einer Materialstrke bis zu 120 mm, wer-

    den sowohl an der Innen- als auch an der Auenkontur

    gleichzeitig bearbeitet.

    Aufgrund der trockenen Bearbeitungsweise ist keine

    Trocknung der Werkstcke erforderlich und Schleif-

    schlmme mssen nicht entsorgt werden. Die Verfahrens-

    weise reduziert die Bearbeitungszeit pro Werkstck

    gegenber herkmmlichen Verfahren um durchschnittlich

    mindestens 50 %.

    Eine neue Produktgruppe mit breitem Zuspruch ent-

    stand. Die daraus entwickelten Stahlbrst-, Schleif- und

    Entgratmaschinen werden inzwischen mit groem Erfolg

    vermarktet.

    Das Unternehmen

    Die Lissmac Maschinenbau und Diamantwerkzeuge

    GmbH wurde 1979 mit Sitz in Bad Wurzach gegrndet

    und beschftigt derzeit 230 Mitarbeiter. Die Sulen des

    Unternehmens bilden die vier Produktsparten Metall-

    bearbeitungsmaschinen im Bereich Oberflchentechnik,

    Handhabungssysteme, Anlagenbau und Baugerte. Neben

    den in Serie produzierten Baugerten erfolgte im Lauf der

    Jahre die Entwicklung, Herstellung und Montage indivi-

    duell gefertigter Sondermaschinen und Anlagen.

    Schleif-Prinzip quer zur Transportrichtung

    Vergleich vorher nachher

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    31/460 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    PARAVAN GmbHPfronstetten-Aichelau

    Sidestick-Fahrzeug mit Straenzulassung

    Mit dem Joystick ein Fahrzeug ohne Lenkrad und Pedale zu steuern, ist der Traum der ber 5 Mil-

    lionen Rollstuhlfahrer und schwerstbehinderter Autofahrer in Europa. Durch die Neuentwicklung

    des auf der vollelektronischen drive by wire-Technologie (ohne mechanische Kraftbertragung)

    basierenden Systems, die alle Sicherheitskriterien erfllt, konnte diese Vision nun verwirklicht

    werden. Das patentierte Sidestick-Fahrzeug besteht aus einem 2- oder 4-Wege-Joysticksystem,

    Minilenkrad und/oder Gasbremsschieber zur Bedienung der Primrfunktionen Gas, Bremse undLenkung. Verschiedene Eingabegerte wie Touchpads zur Bedienung der Sekundrfunktionen

    Blinker, Licht, Hube und Scheibenwischer ergnzen das neue System. Diese Komponenten kn-

    nen analog der jeweiligen Behinderungsart eingebaut. werden. Durch eine flexible Programmie-

    rung und das neu entwickelte patentierte Motor- und Antriebssystem ist das TV-geprfte Sys-

    tem erstmals bei aktiver Redundanz (doppelte Sicherheit) individuell an den Behinderungsgrad

    angepasst worden.

    Bei der Serienproduktion von behindertengerechten Grundfahrzeugen kann das flexible voll-

    elektronische Lenk- und Fahrhilfesystem aufgesetzt werden. Auch autonomes Fahren ist ber

    einen Zusatzmodul mglich.

    Anerkennung

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    32/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Laut EURORDIS (European Organization for Rare Disea-

    ses) gibt es weltweit 650 Mio. behinderte Menschen,

    davon ca. 455 Mio. mobilittseingeschrnkte Personen.

    Allein die Europische Union hat mehr als 60 Mio. behin-

    derte Menschen und ca. 5 Mio. fahrtaugliche Rollstuhl-

    fahrer. Bewegungsbeeintrchtigungen und mangelnde

    Krfteverhltnisse treten nicht nur von Krankheitsbild zu

    Krankheitsbild unterschiedlich auf, sondern sind auch bei

    Menschen mit der gleichen Behinderung sehr unterschied-

    lich ausgeprgt. Darber hinaus kann es bei behinderten

    Menschen mit neurologischen, chronischen Erkrankungen

    dazu kommen, dass schubweise oder schleichend eine

    Abnahme der Bewegungsfhigkeit und der Krfte eintritt,

    was eine regelmige berprfung und Anpassung der

    Komponenten notwendig macht. Mit herkmmlichen,

    mechanischen Systemen ist diesen Vernderungen nicht

    entgegen zu wirken. Daher muss ein Fahrsystem fr diese

    Zielgruppe so konzipiert sein, dass eine individuelle An-

    passung an den jeweiligen Behinderungsgrad in vollem

    Umfang gewhrleistet ist, auch bei Verschlechterungen

    der Bewegungsfhigkeit.

    Die Innovation

    Das neu entwickelte und patentierte System besteht aus

    folgenden Komponenten: 2- oder 4-Wege-Joysticksystem,

    Minilenkrad und/oder Gasbremsschieber zur Bedienung

    der Primrfunktionen Gas, Bremse und Lenkung. Ver-

    schiedene Eingabegerte wie Touchpads zur Bedienung

    der Sekundrfunktionen Blinker, Licht, Hupe, Scheiben-

    wischer etc.. Diese Komponenten werden entsprechend

    der jeweiligen Behinderungsart eingebaut. Schwerpunkt

    der Neuentwicklung ist die redundante Komplettabsiche-

    rung des drive-by-wire-Systems SpaceDrive und die in-

    dividuelle Anpassbarkeit an den jeweiligen Behinderungs-

    grad. Darber hinaus ist jedes mit der Neuentwicklung

    ausgestattetes Fahrzeugs mittels eines Zusatzmoduls ber

    Funk steuerbar.

    Mit dieser Technik ergeben sich Mglichkeiten fr den

    Fahrzeugbau wie neuartige Innenraumkonzepte und un-

    bemannte funkgesteuerte Fahrzeuge fr gefhrliche Ein-

    stze, z. B. Minenrumung.

    Das Unternehmen

    Die PARAVAN GmbH begann im Jahre 1997 mit der

    Umrstung von Fahrzeugen fr mobilittseingeschrnkte

    Menschen. 2005 erfolgt die Umfirmierung von einer Ein-

    zelunternehmung in eine GmbH. Geschftsfhrer und

    alleiniger Gesellschafter ist Roland Arnold. Das interna-

    tional erfolgreiche Unternehmen exportiert mittlerweile

    in mehr als 25 Lnder und beschftigt heute 80 Mitarbei-

    ter. Als Produzent eines eigenen drive-by-wire-Systems

    hat sich das Unternehmen zum Ansprechpartner fr eine

    Vielzahl groer Industrieunternehmen entwickelt.

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    33/46 Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Virtuelle Flurbereinigung Riedhausen GbRRiedhausen

    Virtuelle Flurbereinigung

    Stndige Erbteilungen von Grundstcken ber Jahrhunderte hinweg fhrten zur heutigen Zer-

    splitterung der landwirtschaftlich nutzbaren Flche einer Gemeinde. Diese Struktur der Feldflur

    passt nicht zu den immer grer und leistungsfhiger werdenden Landmaschinen. Auch knnen

    sich kleinere Betriebe die Anschaffung dieser neuesten, umweltschonenden Technik wirtschaft-

    lich nicht mehr leisten.

    Fr die kleinstrukturierten Land-Parzellen in Sddeutschland, speziell in Baden-Wrttemberg,bietet die virtuelle Flurbereinigung eine groe Chance fr die Landwirtschaft. Landwirtschaft-

    liche Ackerflchen knnen in groen Schlgen mit modernster Technik effizienter, energiespa-

    render und umweltschonender bewirtschaftet werden.

    Damit werden die Produktionskosten pro Hektar auf ca. die Hlfte reduziert, sowie die Arbeits-

    zeit des einzelnen Landwirts fr die Bewirtschaftung seiner Flchen enorm gesenkt.

    Anerkennung

    Virtuelle Flurbereinigung

    Riedhausen

    Parzellierung vor der Flurbereinigung

    Gro-Parzellen nach der virtuellen Flurbereinigung

  • 7/29/2019 2008 - Dokumentation des Innovationspreises des Landes Baden-Wrttemberg 2008

    34/46Innovationspreis des Landes Baden-Wrttemberg

    Die Ausgangslage

    Kleine Parzellen verursachen bei der Bewirtschaftung h-

    here Kosten und Arbeitszeit. Eine Flurbereinigung mit

    neuer