10 jahre ständige österreichisch-slowenische kommission

56
10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro

Upload: others

Post on 18-Oct-2021

2 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständigeösterreichisch-slowenischeKommission für die Mur

10 let Stalneslovensko-avstrijske

komisije za Muro

Page 2: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission
Page 3: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalneslovensko-avstrijske

komisije za Muro

10 Jahre Ständigeösterreichisch-slowenischeKommission für die Mur

Ljubljana, Wien, September 2001

Page 4: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro4

Impressum:Herausgeber und Verleger:Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur;BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und WasserwirtschaftStubenring 1, A-1012 Wien;Ministrstvo za okolje in prostorAgencija RS za okolje, Vojkovas 1bSLO-1000 Ljubljana;

Für den Inhalt verantwortlich: Stefan Fartek, Rudolf Hornich, Jozef Novak,Konrad Stania

Fotos: Baumann, Bildhauer, freiland ZT-KEG, Fröhlich, GIS-STMK,Hornich, Novak

Layout, Satz, Grafik: SGDNS[Soritz], Graz

Druck: Druckerei Klar, Murska Sobota, Slowenien

© Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur1. Auflage 2.000 Stück

Impresum:Zalozila in izdala:Stalna slovensko-avstrijska komisija za Muro;Ministrstvo za okolje in prostorAgencija RS za okolje, Vojkova 1bSLO-1000 Ljubljana;BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und WasserwirtschaftStubenring 1, A-1012 Wien;

Odgovorni za vsebino: Stefan Fartek, Rudolf Hornich, Jozef Novak, KonradStania

Fotografije: Baumann, Bildhauer, freiland ZT-KEG, Fröhlich, GIS-STMK,Hornich, Novak

Layout, stavek, grafika: SGDNS[Soritz], Gradec

Tisk: Tiskarna Klar, Murska Sobota

© Stalna slovensko-avstrijska komisija za Muro1. izdaja 2.000 kosov

Page 5: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 5

Inhalt Vsebina

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Die Mur fließt in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Die historische Mur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

Rechtsentwicklungen der Vertragspartner Österreichund Slowenien im Bereich des Umweltschutzes . . . . . .17

Geschichte und Aufgaben der Ständigenösterreichisch-slowenischen Kommission für die Mur . . .21

Herausforderungen der Wasserwirtschaftim 21. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25

Wasserwirtschaft im österreichischenMur-Einzugsgebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32

Wasserwirtschaft im slowenischenMur-Einzugsgebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36

Entwicklung der Wassergüte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41

Wasserwirtschaftliches Grundsatzkonzeptfür die Grenzmur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43

Eckdaten der Grenz-Mur samt Zubringer . . . . . . . . . . . .46

Die Kutschenitza – ein Grenzbach im Wandel der Zeit . .48

Lendva und Klausenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52

Hydrografie – Hochwassernachrichtendienst . . . . . . . . .53

Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54

Predgovor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Mura tece v Evropi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Zgodovinska Mura . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

Pravni razvoj pogodbenih partnerk Slovenije in Avstrije pri varstvu okolja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

Zgodovina in naloge Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro . . . . . . . .21

Izzivi za vodno gospodarstvo v 21. stoletju . . . . . . . . . .25

Vodno gospodarstvo v avstrijskem povodju Mure . . . . . .32

Vodno gospodarstvo v slovenskem povodju Mure . . . . .36

Analiza kakovosti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41

Nacelna vodnogospodarska zasnovaza mejno Muro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43

Osnovni podatki mejne reke Mure s pritoki . . . . . . . . . .46

Kucnica – mejni potok v spremembah casa . . . . . . . . .48

Ledava in Klavzni potok . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52

Hidrografija – sluzba obvescanja o visoki vodi . . . . . . . .53

Seznam avtorjev . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54

Page 6: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

ie Gewässer spiegeln seitjeher den Lauf der Ge-

schichte wider. Sie sind als ver-bindendes Element des Handelsund als Grenze zwischen Staa-ten, Gesellschaften, Wirtschafts-körpern sowie Glaubensgemein-schaften eng mit dem Leben derMenschen und der wirtschaftlichen, politischen und sozialenEntwicklung verbunden. Die Grenzregion der Mur nimmtdabei eine Sonderstellung ein. Im Einflussbereich sowohlÖsterreichs, Sloweniens, Kroatiens als auch Ungarns ent-wickelte sich eine bemerkenswerte Vielfalt von Sprachenund Kulturen.

Im 19. Jahrhundert waren die Naturgewalten der Mur, derSchutz davor durch die Sicherung der Siedlungen und dieZähmung der Mur zur wirtschaftlichen Nutzung des Raumes,auslösendes Moment für umfangreiche Baumaßnahmen.Diese Herausforderungen beeinflussten auch dieZusammenarbeit der Staaten im Grenzraum in der Zeit zwi-schen den Weltkriegen und die aktuelle, umfassende Koope-ration in wasserwirtschaftlichen Angelegenheiten.

Das Aufgabenfeld der Ständigen österreichisch-sloweni-schen Kommission für die Mur umfasst den Grenzfluss mitseinen Zubringern und Grundwasserreserven. Die zehnteTagung dieser Kommission ist zugleich das Synonym fürzehn Jahre Republik Slowenien und einer Epoche der Repu-blik Österreich, die vom Beitritt zur Europäischen Gemein-schaft geprägt war. Beiden Staaten war in wasserwirtschaft-licher Hinsicht die Integration im Donauraum gemeinsam.Die damit im Zusammenhang stehende Stärkung suprana-tionaler Institutionen findet gleichzeitig ihren Gegenpol ineiner Renaissance der Regionen. Am Ende der ersten zehnJahre der Tätigkeit der Kommission findet sich diese daheran der Schnittstelle der maßgeblichen sozio-kulturellen Ent-wicklungen im Mitteleuropa wieder. Sie hat dabei einenerheblichen Teil der Aufgaben der im europäischen Rahmen

D

Vorwort

ode ze od nekdaj zrcalijotok zgodovine. Kot povezu-

joci clen trgovine in kot mejamed drzavami, druzbami, gospo-darskimi zdruzenji in verskimiskupnostmi so tesno povezane zzivljenjem cloveka ter z gospo-darskim, politicnim in socialnimrazvojem. Mejna regija Mure zavzema pri tem posebnomesto. V vplivnem obmocju Avstrije, Slovenije, Hrvaske inMadzarske se je razvila izredna raznovrstnost jezikov in kultur.

V 19. stoletju so naravne sile Mure, obramba pred teminaravnimi nevarnostmi, zavarovanje naselij in ukrotitev Mureza gospodarsko rabo prostora spodbudile obsezne gradbeneukrepe. Ti izzivi so vplivali tudi na sodelovanje drzav v mej-nem prostoru v casu med svetovnima vojnama in aktualno,obsirno kooperacijo v vodnogospodarskih zadevah.

Mejna reka Mura s svojimi pritoki in zalogami podtalnicetvori podrocje nalog Stalne slovensko-avstrijske komisije zaMuro. Deseto zasedanje te Komisije je hkrati sinonim zadesetletnico Republike Slovenije in za epoho RepublikeAvstrije, ki ji daje pecat vstop v Evropsko skupnost. Obemadrzavama je bila v vodnogospodarskem pogledu skupna inte-gracija v donavski prostor. S tem povezana okrepitev nadna-cionalnih institucij ima istocasno svoj nasprotni pol v prepo-rodu regij. Ob koncu prvih desetih let dejavnosti Komisije seta zato nahaja na seciscu pomembnih socialno-kulturnih raz-vojnih gibanj v Srednji Evropi. Pri tem mora prevzeti znatendel nalog vodnogospodarskega razvoja, ki je v teku v evrops-kem okviru, in istocasno zagotoviti vkljucevanje regionalnihinteresov.

Bodoci razvoj vodnega gospodarstva postavlja Stalno slo-vensko-avstrijsko komisijo za Muro pred nove naloge.Osrednje naloge kot integralno obravnavanje vodnogospo-darskih zadev, izboljsanje ekoloske zmogljivosti, pa tudiperece probleme kot je povecani pritisk glede rabe povrsins-kih in podzemnih voda je treba upostevati enako kot drzav-

V

Predgovor

Page 7: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

stattfindenden wasserwirtschaftlichen Entwicklung zu über-nehmen und gleichzeitig die Einbindung der regionalen Inter-essen zu gewährleisten.

Die zukünftige Entwicklung der Wasserwirtschaft stellt dieStändige österreichisch-slowenische Kommission für dieMur vor neue Aufgaben. Kernaufgaben wie die integraleBetrachtung der wasserwirtschaftlichen Angelegenheiten,die Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit aberauch Problemstellungen wie der erhöhte Nutzungsdruck aufober- und unterirdische Gewässer sind ebenso zu berück-sichtigen wie eine bürgernahe Gestaltung der Abläufe deröffentlichen Verwaltung und die Regionalisierung der Ent-scheidungen. Dies lässt die zukünftigen Arbeitsgebieteebenso wie ihre Methoden erkennen. Diese werden voneinem sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser undden Lebensräumen am und im Gewässer geprägt sein.Damit hat sich die Wasserwirtschaft im Grenzraum in denletzten 100 Jahren von einer Gefahrenabwehr zur gesamt-haften Sicht unter Wahrung der regionalen Interessengewandelt. Die Ständige österreichisch-slowenische Kom-mission für die Mur wird unter diesem Blickwinkel auchzukünftig einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung derGrenzregion Österreichs und Sloweniens leisten können.

Sektionschef Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.Wolfgang Stalzer,Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,

Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien

Vorsitzender der österreichischen Delegation derStändigen österreichisch-slowenischen Kommission

für die Mur

Predsednik avstrijske delegacije Stalne slovensko-avstrijeke komisije za Muro

ljanom ustrezajoce oblikovanje potekov javnega upravljanjain regionalizacijo odlocitev. Pri tem lahko razpoznamo bodo-ca podrocja dela kot tudi metode dela. Temu bo dajalo pecatskrbno ravnanje z zalogami vode in z zivljenjskimi prostori obvodi in v njej. S tem se je vodno gospodarstvo v mejnem pro-storu v zadnjih 100 letih preobrazilo iz obrambe pred nevar-nostmi v celostni pogled ob varovanju regionalnih interesov.Stalna slovensko-avstrijska komisija za Muro bo s tega zor-nega kota tudi v prihodnje dala pomemben prispevek za raz-voj mejne regije Slovenije in Avstrije.

Univ. dipl. inz. gr. Tomaz Globokar,svetovalec vlade v Ministrstvu za okolje in prostor,Ljubljana

Predsednik slovenske delegacijeStalne slovensko-avstrijske komisije za Muro

Vorsitzender der slowenischen Delegation derStändigen österreichisch-slowenischen Kommissionfür die Mur

Page 8: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro8

Die Mur fließt in Europa. Mura tece v Evropi

ange Zeit waren die Flüsse unserer Heimat nur irgend-wo im Gedächtnis und im Gefühl lediglich innerhalb der

Grenzen unseres Österreich verankert. Jetzt wissen wir, dassFlüsse auch verbinden können, vor allem dort, wo die längsteZeit Grenzen absolute Trennstriche gewesen sind. Für einenFluss, für das Wasser ist das Verbinden eigentlich selbstver-ständlich. Die Natur kennt da keine Grenzen, wenngleich auchmanchmal Grenzen entlang eines Flusses gezogen werden.Die Brücke ist aber auch ein Symbol, sie soll verbinden, dennwir wissen, dass wir das Schicksal an beiden Ufern eines Flus-ses teilen. Unser verstärktes Bewusstsein bei Umweltproble-men hat dazu geführt, dass uns die grenzüberschreitendeGemeinsamkeit auf diesem Sektor längst bewusst ist. DerFall des Eisernen Vorhangs hat dazu geführt, dass wir auchnicht mehr behindert sind in allen anderen Lebensbereichen,diese Gemeinsamkeit zu verspüren. Lassen wir uns also vomWasser, von den Wellen, vom Fluss, vom Strom weitertragen,nicht zuletzt in eine gemeinsame Zukunft.

Die Mur entspringt in Österreich, um durch eine Reihe von

olgo casa so bile reke nase domovine le nekje v spo-minu in so bile po obcutku zasidrane le znotraj meja

nase Avstrije. Zdaj pa spoznavamo, da lahko reke tudi pove-zujejo, predvsem tam, kjer so bile meje ze nekdaj absolutnelocnice. Za reko, za vodo pa je povezovanje pravzapravsamoumevno. Tam narava ne pozna nikakrsnih meja, paceprav mejo vcasih potegnejo vzdolz reke. Tudi most je sim-bol, ki naj bi povezoval, kajti vemo, da si delimo usodo naobeh bregovih reke. Nasa okrepljena zavest pri okoljskihproblemih je pripeljala k temu, da se ze dolgo zavedamoskupnih znacilnosti na tem podrocju. Padec zelezne zaveseje pripeljal do tega, da nas nic vec ne ovira obcutiti te skup-nosti tudi na vseh drugih podrocjih zivljenja. Pustimo torej,naj nas voda, valovi, reka in veletok nesejo naprej, navse-zadnje v skupno prihodnost.

Mura izvira v Avstriji in tece skozi celo vrsto dezel, skaterimi smo bili zgodovinsko dolgo povezani in smo to prav-zaprav zopet. Ime je dala celim pokrajinam, kot so Mur-Boden, Prekmurje v Sloveniji itd. Zdaj je treba te skupne zna-cilnosti ponovno odkriti in slednjic tudi oblikovati v celoto.Zavedati se moramo tudi skupne usode, ki se kaze v velikireki z zdruzevanjem mnogih rek. S tem ni misljena le kulturakrajine, temvec tudi kultura duha in razmisljanja. Pestrost, kijo dozivi reka, ko tece ne le skozi razlicne krajine, temvectudi skozi razlicne dezele in mimo razlicnih kultur, pa kaze,da je na koncu skupen cilj. Ne doseze le Crnega morja, tem-vec tudi skupnost usode, ki postaja v teh letih vedno boljocitna, navsezadnje tudi zaradi globalizacije.

Zaradi zelezne zavese se dandanes nasi sosedje vzdolzDonave in njenih pritokov veliko bolj zavedajo skupnega pro-stora kot mi. Pripadnost Zahodu je pripeljala do tega, da sogeneracije pogosto izgubile obcutek, da se nas nasi sosedjevzdolz rek sploh kaj ticejo. Z zanimanjem pa tudi s skrbjolahko opazujemo, da v drugih dezelah o tej skupnosti pogo-sto vedo vec, kot ve dandanes mlada generacija pri nas.

L D

Erhard Busek Erhard Busek

Page 9: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 9

Ländern zu fließen, mit denen wir historisch die längste Zeitverbunden waren und eigentlich wieder sind. Ganze Land-schaften werden danach bezeichnet, wie der Mur-Boden, diePrekmurje in Slowenien usw. Es gilt nun, auch diese Gemein-samkeiten wieder zu entdecken und schließlich auch zugestalten. Wir müssen uns auch dieses gemeinsamen Schick-sals bewusst sein, das im großen Fluss durch das Zusam-menkommen vieler Flüsse seine Prägung findet. Damit istnicht nur die Kultur einer Landschaft gemeint, sondern auchdie des Geistes und des Denkens. Die Vielgestaltigkeit, dieein Fluss erlebt, indem er nicht nur durch unterschiedlicheLandschaften, sondern auch verschiedene Kulturen und Län-der fließt, zeigt aber, dass am Ende ein gemeinsames Zielsteht. Es wird nicht nur das Schwarze Meer erreicht, sondernauch die Gemeinsamkeit des Schicksals, die nicht zuletzt indiesen Jahren durch die Globalisierung immer deutlicher wird.

Die Gemeinsamkeit des Raumes ist, bedingt durch denEisernen Vorhang, unseren Nachbarn entlang der Donau undihrer Zuflüsse, vielmehr bewusst, als dies heute bei uns derFall ist. Die Zugehörigkeit zum Westen hat dazu geführt, dassvielfach Generationen das Gefühl verloren haben, dass unsunsere Nachbarn entlang der Ströme überhaupt etwas ange-hen. Es kann mit Interesse und auch mit Sorge betrachtetwerden, dass in anderen Ländern diese Gemeinsamkeit oftpräsenter ist als das heute bei uns bei der jungen Generationder Fall ist.

Was sind die Hindernisse auf diesem Weg? Zunächst ein-mal die notwendige Transformation, die ihre Zeit braucht.Anzunehmen, dass man ein paar Gesetze ändert, die Demo-kratie einführt und die freie Marktwirtschaft erklärt, greift ent-schieden zu kurz gegenüber den Veränderungen eines halbenJahrhunderts, die schließlich auch in den Menschen vorge-gangen ist. Dazu ist einerseits Geduld erforderlich, anderer-seits aber auch ein gewisser Druck auf unsere Nachbarn, denMut zur Veränderung zu haben. Wir sollten allerdings nicht mitFingern zeigen, denn auch wir haben lange gebraucht, um eini-ges anzubringen, man denke nur an unsere Nachkriegsge-schichte oder etwa die Verstaatlichte Industrie.

Ein zweites Problem stellt die Vorstellung dar, dass es einEuropa der verschiedenen Geschwindigkeiten gibt. Die Gefahrist sehr groß, dass aus einem »opting out« erst recht wiederneue Trennlinien entstehen, die etwa mit Schengenland oder

Kaksne soovire na tejpoti? Najprej jepotrebno preo-blikovanje cilja,ki terja svojcas. Domneva-ti, da je dovoljspremenitinekaj zakonov,vpeljati demo-kracijo in razgla-siti svobodnotrzno gospo-darstvo, je pre-vec kratkovidnov primerjavi sspremembami vpol stoletja, kiso se slednjiczgodile tudi vljudeh. Za to jepo eni stranipotrebno potrpljenje, po drugi pa tudi dolocen pritisk nasosede, da bi imeli pogum za spremembe. Vsekakor pa nebi smeli na nikogar kazati s prstom, saj smo tudi mi potre-

Page 10: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro10

Euro-Land schon längst gegeben sind, aber trotzdem über-wunden werden müssen. Auch von Kerneuropa, vom Europader konzentrischen Kreise, von Achsen und einigen anderenEinteilungsgesichtspunkten ist die Rede.

Seit geraumer Zeit wird von einer »Partnerschaft für Europa«gesprochen, ein Gedanke, welcher der »partnership forpeace« der NATO nachgebildet ist. Mit dem »twinning pro-gram«, das im Rahmen des Erweiterungsprozesses von derEU entwickelt wurde, ist ein Anfang in diese Richtung getan.Es sollten also Flusspartnerschaften entwickelt werden, dieim Sinne der regionalen Zusammenarbeit, Alpe Adria oderaber auch des Donauraums funktionieren könnten. Damitwäre die regionale und lokale Zusammenarbeit der »NonGovernmental Organizations« und privaten Firmen, die bereitsim Donauraum aktiv sind und über die notwendigen Kontakteund ein Netzwerk verfügen gegeben. Insbesondere sind Exper-tise und Training hier gefragt. Auf der Ebene der Wirtschafts-kammern oder anderer Wirtschaftsorganisationen wäre esnotwendig, einen diesbezüglichen Austausch von Informationund Erfahrung zu schaffen. Erst recht muss es eine solche

bovali dolgo casa, da smo nekaj ustvarili,pomislimo le na svojo povojno zgodovino alimorda na podrzavljeno industrijo.

Drugi problem je predstava, da obstajaEvropa razlicnih hitrosti. Zelo velika jenevarnost, da sele sedaj zares nastanejonove locnice iz nekega izlocevanja, ki sosicer s schengenskimi ali evrodezelami zedavno prisotne, vendar jih je kljub temutreba premagati. Govori se tudi o jedru Evro-pe, o Evropi koncentricnih krogov, o oseh indrugih vidikih delitve. Ze dolgo casa se govori o »partnerstvu za

Evropo« - zamisel, ki posnema »partnerstvoza mir« zveze NATO. S »programom twin-ning«, ki je bil razvit v okviru siritvenega pro-cesa Evropske skupnosti, je bil v tej smeristorjen zacetni korak. Razvili naj bi torejrecna partnerstva, ki bi lahko delovala vsmislu regionalnega sodelovanja dezelAlpe-Jadrana ali tudi podonavskega prosto-ra. S tem bi bilo omogoceno regionalno in

lokalno sodelovanje nevladnih organizacij in zasebnih podje-tij, ki so v podonavskem prostoru ze aktivna in imajo na voljopotrebne stike ter omrezja. Zlasti zazeleni sta ekspertiza invaja. Bodisi na ravni gospodarskih zbornic ali pa pri drugihgospodarskih organizacijah bi bilo treba ustvariti tovrstnoizmenjavo informacij in izkusenj. Prav posebej pa bi moralotaksno partnerstvo obstajati pri ekoloskih vprasanjih, saj jevoda nasa zivljenjska substanca.

Ekologija je nadaljnja tocka, kajti kakovost vode od avstrijs-ke meje pa tja do Crnega morja je se vedno zaskrbljujoca. Zato skrbijo industrijski obrati, ki sicer nazadujejo, ker niso veckonkurencni, kmetijstvo z nacinom gnojenja in seveda prebi-valci vzdolz reke. V okviru ustreznega programa so definiraliokrog dvesto »vrocih tock«, ki morajo biti ustrezno obdelane.Znanstveno je pravzaprav vse storjeno, manjka le sistemfinanciranja. Tako kot je trajalo tudi pri nas prek vodnogo-spodarskega sklada kar nekaj casa, preden smo doseglidanasnji ekoloski standard, je treba tudi v tem prostoru ust-variti enake instrumente. Sedanji prispevki mednarodneskupnosti ne zadoscajo, saj jih dajejo na primer pri Svetovni

Murfähre Weitersfeld/Sladki vrhBrod Sladki vrh/Weitersfeld

Page 11: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

Partnerschaft im Ökologischen geben, denn das Wasser istunsere Lebenssubstanz.

Die Ökologie ist ein weiterer Punkt, denn die Entwicklungder Wasserqualität von der österreichischen Grenze bis hinzum Schwarzen Meer gibt nach wie vor Anlass zur Sorge.Dafür sorgen Industrien, die allerdings zurückgehen, weil sienicht mehr konkurrenzfähig sind, die Landwirtschaft in der Artder Düngung und natürlich die Bewohner entlang des Flusses.Im Rahmen eines entsprechenden Programmes wurden andie 200 »hot spots« definiert, die einer entsprechendenBehandlung bedürfen. Wissenschaftlich ist eigentlich alleArbeit getan, was fehlt, ist der Finanzierungsmechanismus.So wie bei uns etwa im Wege des Wasserwirtschaftsfonds eseinige Zeit gedauert hat, bis wir den heutigen ökolo-gischen Standard erreicht haben, müssen Instrumen-te gleicher Art auch in diesem Raum geschaffen wer-den. Die gegenwärtigen Beiträge der internationalenGemeinschaft reichen nicht aus, da sie etwa bei Welt-bank und Global Environmental Facilities nur zusätz-lich gegeben werden, nicht aber eine Basisfinanzie-rung zu täglichen Zinssätzen garantieren. Eine Dring-lichkeit dieses Programms ist zweifellos gegeben.

Maßgeblich wird daher nicht die Erfindung zusätz-licher Prozesse, sondern die Etablierung einergesamteuropäischen Verantwortung für diesen Raum.Es muss gelingen, dieses Problem zu bewältigen, dawir ansonsten eine sehr wechselhafte Zukunft habenkönnen.

Das alles ist sind Gründe, uns dessen mehrbewusst zu sein. Ein Leben an einem Fluss ist einLeben am Fluss der Zeit, die gerade heute sehrschnell dahingeht, von manchen tückischen Strom-schnellen begleitet wird und oft dazu führt, dass wiruns durch Überschwemmungen bedroht fühlen.Mögen die, die an der Mur leben, sich dessen bewußtsein – der Fluss selbst weiß es!

banki in pri Global Environmental Facilities le kot dodatek,ne jamcijo pa osnovnega financiranja z dnevnimi obrestnimimerami. Nedvomno pa je ta program nujen.

Nujno bo treba poiskati nacine pa tudi vkljuciti celotnoevropsko odgovornost za ta prostor. Mora nam uspeti obvla-dati ta problem, saj je sicer nasa prihodnost lahko zelo nego-tova.

Vse to so razlogi, da se tega cedalje bolj zavedamo. Ziv-ljenje ob reki je zivljenje ob reki casa, ki ravno danes zelohitro odteka, ki ga spremljajo mnoge zahrbtne brzice in kipogosto pripelje do tega, da se cutimo ogrozene zaradipoplav. Naj se tisti, ki zivijo ob Muri, tega zavedajo – rekasama to namrec ve!

1110 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur

Page 12: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

Die historische Mur

as Einzugsgebiet der Mur wird von der JosephinischenLandesaufnahme, der ersten Spezialkarte der öster-

reichischen Länder, die 1784 für Ungarn und 1785 für Inner-österreich erstellt wurde, malerisch und anschaulich darge-stellt.

Die Sektion 142 der Josephinischen Landesaufnahmeerreicht die Mur bei der Ortschaft Landscha, wo sie diesenKartenteil vorerst auch wieder verlässt; erneut erreicht siedie Sektion bei Ehrenhausen und verlässt sie erst östlichvon Mureck. Ab Spielfeld bis zum Ende dieser Sektion undweiter auch in den Sektionen 143 und 144 stellt der Verlaufder Mur die heutige Staatsgrenze zwischen der Republik Slo-wenien und der Republik Österreich dar. Auf den damaligenLandkarten sind viel mehr Seitenarme der Mur verzeichnetals wir heute kennen. Den Hauptfluss der Mur begleitetenviele Nebenarme, wie z.B. die Alte Mur bei Landscha, derMühlgang von Gersdorf bis Weitersfeld, die Alte Mur beiWeitersfeld und der Murarm bei Mureck. Alle diese Neben-arme bildeten zahlreiche Inseln in der Mur. Neben den grö-ßeren Inseln gab es auch kleinere Inseln und Sandbänke,wie z.B. bei Unterschwarza.

Der Bereich entlang der Mur veränderte sich außerdem beistarken Regenfällen. Dann trat die Mur über ihre Ufer undüberflutete die umliegenden Gebiete.

Gegen Ende der Stadt Spielfeld verbreiterte sich derHauptfluss der Mur auf 38–40 Fuß. Der Fluss war hier daherseichter, die Tiefe betrug nur 6–8 Fuß. Das Flussbett war fel-sig, die Ufer bildeten 2–3 Fuß hohe Steilhänge. Die Strö-mung war sehr reißend, und jeden Frühling wurden die umlie-genden Wiesen überflutet. Die Wiesen in Richtung des Mark-tes Strass waren daher sumpfig. Der Mühlbach betrieb dieStrasser Mühle.

Bei Gersdorf war die Mur, die in einer Entfernung von 1500Schritt abseits des Dorfes verlief, bereits 50–60 Fuß breitund hatte beiderseitig sanft ansteigende, zweieinhalb Meterhohe Ufer. Ein 5–6 Schritt breiter und 4–5 Fuß tiefer Neben-

ovodje reke Mure slikovito in nazorno predstavlja prvaspecialna karta avstrijskih ozemelj Die Josephinische

Landesaufnahme iz leta 1784 za Ogrsko in iz leta 1785 zaNotranjo Avstrijo.

V sekciji 142 Josephinische Landesaufnahme, ki jo rekaMura doseze in tudi zapusti pri kraju Landscha ter ponovnodoseze pri mestu Ehrenhausen in zapusti vzhodno od mestaMureck, je ta od Sentilja do konca sekcije in tudi dalje v sek-ciji 143 in 144 mejna reka med Republiko Slovenijo in Repu-bliko Avstrijo. Na kartah teh sekcij kaze reka Mura velikobolj razvejano podobo, kot jo poznamo danes. Glavni tokreke Mure so spremljali stevilni rokavi, kot na primer staraMura pri Landschi, mlinscica od Gersdorfa do Weitersfelda,stara Mura pri Weitersfeldu in murski rokav pri mestu Mur-eck. Vsi ti rokavi so ustvarjali na reki Muri stevilne otoke.Poleg teh vecjih so bili tudi manjsi otoki in sipine, kot na pri-mer pri kraju Unterschwarza.

Obmocje ob reki Muri pa je svojo podobo se dodatno spre-minjalo ob dezevjih, ko je reka prestopila bregove in poplavl-jala obrobna obmocja.

Proti kraju Spielfeld se je glavni tok Mure razsiril na 38–40cevljev, zaradi tega je bila reka plitvejsa, globoka 6–8 cevljev.Imela je kamnito dno in 2–3 cevlje visoke bregove s posev-nimi brezinami. Bila je zelo deroca in je vsako pomlad

D

12

Vincenc Rajsp

Zgodo-vinska Mura

Vincenc Rajsp

P

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro

Page 13: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

arm der Mur betrieb hier die GersdorferMühle und die Oberschwarzer Mühle. DieMur und ihre Seitenarme traten jedes Jahrüber die Ufer und überfluteten die umliegendenGebiete. Der Weg von Gersdorf in Richtung derFähre über die Mur führte von der Mühle entlang desBaches und war nur dann passierbar, wenn infolge derHochwasser führenden Mur nicht auch der Wasserstanddes Bachs gestiegen war.

Bei Unterschwarza waren die Ufer der Mur kiesig. Dasrechte Murufer näherte sich bei Cersak den Hängen der Win-dischen Bühel (Slovenske gorice), die hier steil in RichtungFlussbett abfallen.

Bei Weitersfeld war die Mur 50–60 Klafter breit. Hier ver-ließ sie das Flussbett der Alten Mur, unterspülte das linkeUfer und näherte sich so immer mehr dem Dorf.

Bei Lichendorf war die Mur 110–120 Klafter breit und vol-ler Sandbänke, die jedes Jahr neu gebildet wurden. Auch hierüberflutete der Fluss immer wieder die umliegenden Wiesen.Die Lichendorfer Mühle, die vom »Mühlgang« genanntenMühlbach betrieben wurde, war solide gebaut und konnte biszu 200 Soldaten aufnehmen.

Beim Markt Mureck war die Mur 35–40 Klafter breit und7–8 Fuß tief. In diesem Abschnitt war der Fluss sehr reißend.In Richtung Mureck riss die Mur an den Ufern und verur-

poplavlja-la travnike,ki so bili protitrgu Strassumocvirnati.Mlinscica je poganja-la tudi mlin Strasser.

Pri Gersdor fu je bilaMura, ki je bila od vasi oddal-

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur

Das Einzugsgebietder Mur wird vonder JosephinischenLandesaufnahme,der ersten Spezial-karte der österrei-chischen Länder,die 1784 fürUngarn und 1785für Innerösterreicherstellt wurde,malerisch undanschaulich darge-stellt.

Povodje reke Mureslikovito in nazornopredstavlja prvaspecialna kartaavstrijskih ozemeljDie JosephinischeLandesaufnahme izleta 1784 za Ogrs-ko in leta 1785 zaNotranjo Avstrijo.

Page 14: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro14

sachte jedes Jahr Überschwemmungen, die 2–3 Tage langdauerten und auch die Häuser in diesem Markt selbsterreichten und über fluteten. Wenn das Wasser wiederzurück ging, hinterließ es eine 4 Zoll hohe Sandschicht.

Überquert werden konnte die Mur über Brücken oder mitFähren, und die kiesigen Ufer konnte man auch einfachdurchwaten. Bei Ehrenhausen gab es eine Holzbrücke, dieauf Steinpfeilern ruhte. Diese Brücke war 100 Schritt langund 8 Schritt breit. Ebenso groß und stabil war auch dieHolzbrücke bei Mureck, obwohl diese nur auf Holzpfeilernruhte.

Über die Mur wurden auch Fähren betrieben. Eine Fähregab es bei Gersdorf, die nächsten bei Oberschwarza und beiWeitersfeld. Hier wurde als Fähre ein breites, niedriges Booteingesetzt, das 3 beladene Fuhrwerke und 20–30 Mann aufeinmal übersetzen konnte.

Die Landesaufnahme für Ungarn zeigt die Mur im sloweni-schen Gebiet auf den Sektionen I–VIII, II–XIII und III–XIV.Diese Karten zeigen den Hauptfluss der Mur mit allen Sei-tenarmen, Inseln, Wäldern und Feldern, Fähren und Wasser-mühlen. Ergänzende Erläuterungen dazu finden sich in denBeschreibungen.

In Sektion I–VIII wird der Hauptfluss der Mur von zahlrei-chen Nebenarmen begleitet. Die Grenze zwischen Ungarnund dem Land Steiermark ist entlang des Hauptflusses ein-getragen, und zwischen den Seitenarmen sind noch Grenz-steine ersichtlich und als solche vermarkt. Entlang des Flus-ses ist auch eine große Anzahl von Wassermühlen einge-zeichnet. Bei Doklezovje wurde eine Fähre über die Murbetrieben. In dieser Sektion war die Mur zwischen 150 und200 Schritt breit und an allen Stellen zwischen 8 und 9 Fußtief; die Strömung war sehr schnell, und das Ufer war auf bei-den Seiten des Flusses sehr steil. Die Mur grub sich tief indas Ufer, und bei Hochwasser wurde ein großer Bereich derEbene des Übermurgebiets (Prekmurje) überschwemmt. DieGrenze zwischen der Steiermark und Ungarn war mit Grenz-steinen vermarkt. Dabei ergaben sich immer wieder Schwie-rigkeiten, da die Grenzsteine von der Mur, wenn diese wiederihren Verlauf änderte, weggerissen, oder bei den Über-schwemmungen überflutet wurden, und wenn das Wasserwieder abfloß, waren sie unter Gebüsch oder Treibholz ver-steckt.

jena 1.500 korakov, siroka ze 50–60 cevljev in je imelapolozna, dva in pol cevlja visoka bregova. Rokav Mure, sirok5–6 korakov in 4–5 cevljev globok, je poganjal mlin pri Gers-dorfu in Oberschwarzi. Reka Mura in njeni rokavi so vsakoleto prestopali bregove in poplavljali predele ob njej. Pot odGersdorfa proti brodu na Muri je do mlina vodila po potokuin je bila prehodna le, dokler zaradi narasle Mure ni narasteltudi potok.

Pri kraju Unterschwarza so bila na reki Muri prodisca.Desni breg Mure se je pri Cersaku priblizal obronkom Slo-venskih goric, ki strmo padajo proti recnemu toku.

Pri Weitersfeldu je bila Mura siroka 50–60 seznjev. Tukajje zapuscala tok reke stara Mura in se zaradi spodkopavan-ja levega brega cedalje bolj priblizevala vasi.

Pri Lichendorfu je bila Mura siroka 110–120 seznjev inpolna sipin, ki jih je vsako leto na novo oblikovala. Tudi tukajje Mura poplavljala bliznje travnike. Mlin Lichendorf na mlins-cici je bil trdno grajen in je lahko sprejel okrog 200 vojakov.

Pri trgu Mureck je bila Mura 35–40 seznjev siroka in 7–8cevljev globoka. V tem predelu je bila zelo deroca. Proti trguje trgala bregove in povzrocala vsako leto 2 do 3 dni trajajo-ce poplave, ki so dosegle hise v trgu, jih poplavile in pusca-le za seboj 10 cm visoko plast peska.

Mura je bila prehodna prek mostov ali z brodi, medtem koje bilo mogoce njena prodisca tudi prebresti. Pri Ehrenhaus-nu je bil lesen most, ki je bil na kamnitih stebrih. Bil je 100korakov dolg in 8 korakov sirok. Prav tako velik in trden,ceprav na lesenih stebrih, je bil tudi lesen most pri mestuMureck. Cez Muro pa so vozili tudi brodi. Eden je bil pri Gersdorfu,

naslednji pri Oberschwarzi in pri Weitersfeldu. Tukaj so kotbrod uporabljali sirok plitev coln, ki je lahko naenkrat pre-peljal 3 nalozene vozove in 20–30 moz.

Na »Landesaufnahme« za Ogrsko je reka Mura na slovens-kem obmocju na sekcijah I–VIII, II–XIII in III–XIV. Karte pred-stavljajo glavni tok reke Mure z vsemi stranskimi rokavi,otoke, gozdove in polja, brode in vodne mline. Dodatnapojasnila najdemo se v opisih.

V sekciji I–VIII spremlja glavni tok reke Mure veliko strans-kih rokavov. Meja med Ogrsko in dezelo Stajersko je naris-ana po glavnem toku reke, med rokavi pa so narisani semejni kamni in opremljeni z napisi »Grenstein«. Na reki je

Page 15: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 15

In Sektion II-13 hatte die Mur im Gebiet von Murski CrnciStromschnellen, und die Ufer waren sehr steil. Daher war dieMur in diesem Abschnitt nicht passierbar. Wenn viel Regenfiel, überschwemmte die Mur einen großen Teil diesesGebiets.

In den Beschreibungen für die Steiermark wurde über dieMur im Bereich Radkersburg geschrieben, dass es in derUmgebung viel Sandbänke gäbe, dass der Fluss im Frühlingüblicherweise die Insel und die Stadtgräben überflute, eben-so wie die Vorstadt Gries am rechten Ufer der Mur, und dassdann der Zugang zu den Häusern nur mit Flößen möglich sei.Die hölzerne Brücke über den Hauptfluss der Mur war sehrfest und kompakt, sie war 220 Schritt lang und 10 Schrittbreit. Auch die Brücke über den Seitenarm der Mur war sehrgut, und diese Brücke war 70 Fuß lang und 8 Fuß breit. DerMühlbach, der bei Altdörfl in die Mur mündete, war 2 bis 3Klafter breit und hatte ein steinernes Bett; das Ufer war 3Fuß hoch, und dieser Mühlbach trocknete nie aus. Die Müh-

narisanih tudi vec vodnih mlinov. PriDoklezovju je cez reko Muro vozilbrod. V tej sekciji je bila Mura siroka150 do 200 korakov, povsod 8 do 9cevljev globoka in je imela hiter tok terstrme bregove. Zajedala se je v obrez-je in ob visoki vodi preplavila velikoprekmurske ravnine. Meja med Sta-jersko in Ogrsko je bila oznacena zmejnimi kamni, s katerimi so bile teza-ve, saj jih je Mura zaradi prestavljanjatoka odnasala in preplavljala, ko jeodtekla, pa jih je prekrilo grmovje.

V sekciji II-13 na obmocju MurskihCrncev je imela reka Mura hiter tok instrme bregove, zato na tem odseku nibila prehodna. Ob obilnem dezevju jepoplavila veliko obmocje.

V opisih za Stajersko so za Muro naobmocju Radgone zapisali, da je vokolici polno sipin, da spomladiobicajno poplavi otok in mestne jarkepa tudi predmestje Gris na desnembregu, tako da je dostop do his mogoc

s plovili. Most cez glavni tok Mure je bil lesen in trden, dolgje bil 220 korakov in sirok 10 korakov. Most cez rokav Mureje bil prav tako dober, dolg je bil 70 in sirok 8 korakov. Mlins-cica, ki se je v Muro izlivala pri Altdörflu, je bila siroka 2 do3 seznje, imela je kamnito dno, 3 cevlje visok breg in ni nik-dar presahnila. Mlini na njej so bili trdno grajeni. Predvsemv okolici predmestja Gris so za Muro po poplavah ostajalamocvirja. Na obmocju Laafelda in Sicheldorfa je naraslaMura prav tako poplavljala, ceprav ni ogrozala tamkajsnjihhis. Tudi za obmocje vasi Altdörfl in Muro so zapisali, da jev tem predelu deroca, ko upade, ostane polno sipin, da jedobro prevozna s splavi, ne pa tudi z ladjami ali tezkimivpreznimi vozovi. Tudi tukaj je Mura poplavljala, vendar letravnike in ni dosegala vasi. Ker v tem predelu ni bilo nobe-nega prehoda cez Muro, so bile te poplave z vojaskega vidi-ka nepomembne. Tudi pri Meleh je bila Mura deroca in polnaotokov ter sipin.

V zadnjih dveh stoletjih je reka Mura v Sloveniji dokaj spre-

Das Einzugsgebiet der Murauf der Josephinischen Lan-desaufnahme für Ungarn.

Povodje Mure na Jozefinskidezelni karti za Madzarsko.

Page 16: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro16

len entlang des Mühlbachs waren solidegebaut. Vor allem die Umgebung der Vor-stadt Gries verwandelte die Mur beiÜberschwemmungen in Sumpfgebiet.Auch der Bereich von Laafeld undSicheldorf wurde von der Hochwasserführenden Mur über flutet, aber hierbedrohte der Fluss nie die Häuser derSiedlungen. Für die Umgebung des Dor-fes Altdörfl wurde ebenfalls vermerkt,dass sich die Mur in diesem Bereich ineinen reißenden Strom verwandelte,und wenn das Wasser wieder sank,hinterließ es viele Sandbänke; hier wardie Mur gut mit Flößen passierbar, aberweder mit Schiffen noch mit schwerenFuhrwerken. Auch hier überflutete dieMur das Umland, wovon aber nur Wie-sen betroffen waren, da das Wasser niedas Dorf erreichte. Da es in diesemGebiet keinen Übergang über die Murgab, waren diese Überschwemmungen aus militärstrategi-scher Hinsicht unbedeutend. Auch bei Mele war die Mur einreißender Strom voller Inseln und Sandbänke.

In den letzten beiden Jahrhunderten hat sich die Gestaltder Mur in dem Abschnitt, der über slowenischen Gebiet ver-läuft, stark geändert. Ihr Verlauf ist nunmehr im wesent-lichen stabil und beständig. Eine Folge dieser Veränderungaber ist das Aussterben zahlreicher Fisch- und Pflanzenar-ten, und auch die Fähren und die malerischen Schiffsmühlensind verschwunden.

menila svojo podobo. Njen tok je v glavnem ustaljen. Posle-dica pa je izginotje mnogih vrst rib, rastlin pa tudi brodov inslikovitih plavajocih mlinov.

Literatur:Krajevni Leksikon IV, Ljubljana 1980.Anton Melik, Slovenija. Geografski opisi. Stajerska s Prek-murjem in Mezisko dolino. Ljubljana 1957.Vincenc Rajsp, Slovenija na vojaskem zemljevidu1763–1787/Josephinische Landesaufnahme für das Gebietder Republik Slowenien 1763–1787, 6. Band, Ljubljana 2000.

Literatura:Krajevni Leksikon IV, Ljubljana 1980.Anton Melik: Slovenija, Geografski opisi, Stajerska s Prek-murjem in Mezisko dolino, Ljubljana 1957.Vincenc Rajsp, Slovenija na vojaskem zemljevidu1763–1787/Josephinische Landesaufnahme für das Gebietder Republik Slowenien 1763–1787, 6. Band, Ljubljana 2000.

Page 17: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

Rechtsentwicklungender VertragspartnerÖsterreich undSlowenien im Bereichdes Umweltschutzes

Pravni razvoj pogodbe-nih partnerk Slovenijein Avstrije pri varstvuokolja

ie letzten 10 Jahre sind in beiden Staaten durch einenstarken Wandel ihres ökologischen Rechtssystems,

allerdings mit sehr unterschiedlichen Startbedingungen,geprägt.

Österreich

Bereits in den 70er- und 80er-Jahren haben der Nationalratund die Landtage begonnen, dem Schutz der Umwelt größe-res Gewicht zu geben. Dieser Trend setzte sich in den letz-ten 10 Jahren verstärkt fort, weil dies dem Willen und den(negativen) Erfahrungen der österreichischen Gesellschaftentsprach. Durch den Nationalen Umweltplan (NUP) wurdedie Nachhaltigkeit als bestimmendes Element der Umwelt-politik verankert. Österreichs Beitritt zur Europäischen Unionhatte schließlich eine Harmonisierung des heimischenUmweltrechtes und damit einen nochmaligen Innovations-schub zur Folge (Übernahme der IPPC [Integrated PollutionPrevention and Control]-, SEVESO-, Fauna-Flora-Habitat-,Vogelschutz-, Wasserrahmen-Richtlinien, etc.).

Zusätzlich zu den umweltrelevanten Materiengesetzen wur-den mit dem österreichischen Umweltverträglichkeitsprü-fungsgesetz im Bereich des Anlagenrechtes neue Maßstäbegesetzt, die bei den Behörden, Planern und Investoren einenerheblichen Lernprozess auslösten. Die bisher sektoraleBetrachtungsweise (Wasser, Luft, Abfall, etc.) musste beibestimmten Großvorhaben einer umfassenden, alle Umwelt-

D adnjih deset let poteka v obeh drzavah obsezna preo-brazba ekoloskega pravnega sistema, vendar z zelo

razlicnimi izhodisci.

Avstrija

Ze v 70. in 80. letih so zaceli dajati Nacionalni svet indezelni zbori varstvu okolja vecji poudarek. Ta trend se je vzadnjih desetih letih se mocneje nadaljeval, ker je to ustre-zalo volji in (negativnim) izkusnjam avstrijske druzbe. Znacionalnim okoljskim nacrtom (NUP) je bila stalnost ute-meljena kot odlocilni element okoljske politike. PristopAvstrije Evropski uniji je slednjic vplival na harmonizacijookoljskega prava in s tem na ponovni zagon inovacij (prev-zem smernic IPPC [Integrated Pollution Prevention and Con-trol], SEVESO, smernic za favno, floro in habitate, za varstvopticev, okvirne smernice za vode itd.).

K okoljsko relevantnim materialnim zakonom so z zako-nom o preverjanju vplivov na okolje postavili na podrocjunalozbenega prava dodatna nova merila, ki so spodbudila prioblastvenih organih, nacrtovalcih in investitorjih velik ucniproces. Doslej sektorski nacin obravnavanja (voda, zrak,odpadki itd.) se je moral pri dolocenih velikih projektihumakniti vseobsegajocemu celostnemu obravnavanju, kizajema vse okoljske medije, in istocasno k transparentnostiusmerjenim drzavljanom. Hkrati so s tem dosegli prednost,da lahko namesto mnogih oblastvenih organov odloca le en

Z

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 17

Manfred Rupprecht Manfred Rupprecht

Page 18: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro18

medien umfassenden Gesamtbetrachtungmit gleichzeitiger auf Transparenz bedachterBürgerbeteiligung weichen. Gleichzeitigwurde damit der Vorteil geschaffen, dassanstelle vieler Behörden nur mehr eine einzi-ge zu entscheiden hat (one-stop-shop).

Aus dem Bereich der Wasserwir tschaftsind im besonderen die seit 1990 erlasse-nen Novellen des traditionellen österreichi-schen Wasserrechtsgesetzes hervorzuhe-ben, die durch die branchenspezifischenAbwasseremissionsverordnungen und durchdie gesetzlich ver fügte Anpassungspflichtder Anlagen an den Stand der Technik dieösterreichische Gewässersanierung zu einervielbeachteten Erfolgsstory machten. Dazugehörten beispielsweise die Seensanierun-gen oder das Mursanierungsprogramm. DasUmweltförderungsgesetz des Bundes unddie Mittel der Länder sorgten schließlichauch für die finanzielle Machbarkeit. Bis zumJahre 2005 soll österreichweit auch der letz-te Nachzügler seine Abwasserverhältnisse inOrdnung gebracht haben.

Im Bereich der Abfallwirtschaft entstanddurch das neue Abfallwirtschaftsgesetz desBundes eine neue Regelungsschiene, diedas Hauptaugenmerk nicht mehr allein aufden bloßen Immissionsschutz (z.B. Mehr-komponentenschutz des Grundwassers)legte, sondern zusätzlich die Instrumenteeiner vorsorgenden Abfallwirtschaft (primärvermeiden und wiederverwerten) geschaffen hat. Ab 2004sollen jedenfalls nur mehr vorbehandelte und damitunschädliche Abfälle abgelagert werden dürfen.

Die nach wie vor bestehende Zersplitterung des Abfall-rechtes auf ein Bundesgesetz und neun verschiedene Lan-desgesetze sollte jedoch aus diesem Anlass gleichzeitig kri-tisch angemerkt werden.

Im Bereiche der Luftreinhaltung sind das Luftreinhaltege-setz für Kesselanlagen, die Gewerbeordnung, das Immis-sionsschutzgesetz Luft und schließlich die Bestimmungen

sam (one-stop-shop). Pri vodnem gospodarstvu je treba zlasti poudariti novele

tradicionalnega avstrijskega zakona o vodah, sprejete poletu 1990, ki so naredile z branzno specificnimi uredbami oemisiji odpadnih voda in z zakonsko predpisano prilagodlji-vostjo cistilnih naprav sodobni tehniki iz avstrijske sanacijevoda zelo opazeno zgodbo o uspehu. Sem so sodili na pri-mer sanacije jezer in program sanacije Mure. Zvezni zakon oskrbi za okolje in financna sredstva dezel so slednjic poskr-beli tudi za operativno izvedljivost. Tja do leta 2005 naj bi po

Papierfabrik Paloma Sladki vrhTovarna papirja Paloma Sladki vrh

Page 19: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 19

des Kraftfahrzeuggesetzes (Katalysator) besonders hervor-zuheben. Luftverpestende Industrie-, Gewerbe- und Energie-erzeugungsanlagen gehören schon längst der Vergangenheitan, wenngleich der rasant zunehmende Individualverkehrtrotz modernster Technik zu einem neuen Problem gewordenist, gegen das noch kein politisch durchsetzbares Patentre-zept gefunden wurde.

Slowenien

Nachdem die Republik Slowenien 1991 ihre Unabhängig-keit erklärte, mussten gleichzeitig auch die Verwaltungs-grundlagen neu geschaffen werden. Mit dem Ministerium fürUmwelt und Raum als zentrale Triebkraft wurden gleich zuBeginn wichtige Weichenstellungen gesetzt, die im Nationa-len Umweltaktionsplan 1996 umfangreich dargelegt wurden.Gleichzeitig erfolgte die Vorbereitung auf den Beitritt zurEuropäischen Union, bei denen das Amt der Steiermärki-schen Landesregierung durch Entsendung von Beraterneinen Beitrag leisten konnte (TWINNING-Projekt). Slowenienkonnte auch als erstes Beitrittsland das Verhandlungskapi-tel Umwelt erfolgreich abschließen.

Slowenien hat nach den ersten Entwürfen der IPPC-Richt-linie ein Allgemeines Umweltschutzgesetz im Jahre 1996 inKraft gesetzt, das im Wesentlichen als Rahmengesetz fürden gesamten Umweltbereich dient. Es sollen damit nichtnur Luftreinhaltebestimmungen sondern auch wasserrechtli-che und naturschutzrechtliche Qualitätsziele umgesetzt wer-den. Für den Bereich der IPPC-Richtlinie ersucht Slowenienum eine Übergangsfrist bis 2011.

Im Bereich der Wasserwirtschaft warten auf Slowenien diehöchsten Umweltinvestitionen, da insbesondere zur Umset-zung der Richtlinie für kommunale Abwässer umfangreicheAdaptierungen der bestehenden Infrastruktur anstehen. Esist ein neues Wasserrechtsgesetz in Vorbereitung, das dieVorgaben der neuen Europäischen Wasserrahmenrichtlinieumsetzen soll. Slowenien ersucht bei der Umsetzung derAbwasserrichtlinie um eine Übergangsfrist bis 2015, um alleAnforderungen erfüllen zu können.

Das gesamte Abfallrecht wird in Slowenien einer Überar-beitung unterzogen, wobei der Bereich Abfalltransportedurch den Beitritt zur Basler Konvention im Jahre 1993 als

vsej Avstriji tudi zadnji zamudnik izpolnil zahteve gledeodpadnih voda.

Za ravnanje z odpadki je dal novi zvezni zakon nova dolo-cila glede urejanja. Osrednja pozornost ni bila vec namenje-na samo zasciti pred emisijami (npr. vecstranski zasciti pod-talnice), temvec je dodatno ustvaril moznosti preventivnegaravnanja z odpadki (primarno preprecevati in reciklirati). Odleta 2004 dalje naj bi odlagali le se predhodno obdelane intako neskodljive odpadke, zato bi morali istocasno kriticnooceniti razdrobljenost zakonodaje o odpadkih na zveznizakon in na devet razlicnih dezelnih zakonov.

Glede ohranjanja cistoce zraka je treba posebej omenitizakon o ohranjanju cistoce zraka za kotlovnice, obrtniski red,zakon o zasciti pred imisijami v zrak in slednjic dolocila zako-na o motornih vozilih (katalizator). Naprave v industriji, obrtiin proizvodnji energije, ki onesnazujejo zrak, ze davno spa-dajo v preteklost, ceprav je postal bliskovito narascajoci indi-vidualni promet kljub najmodernejsi tehniki nov problem, zakaterega se niso nasli idealne resitve, ki bi jo bilo mogocepoliticno uveljaviti.

Slovenija

Potem ko je Slovenija leta 1991 razglasila neodvisnost, jebilo treba na novo reorganizirati tudi upravni sistem. ZMinistrstva za okolje in prostor kot osrednje gonilne sile sodali takoj na zacetku pomembne usmeritve, ki so jih obsirnopojasnili v Nacionalnem akcijskem nacrtu za okolje 1996.Hkrati so se pripravljali na vstop v Evropsko unijo, pri cemerje dal svoj prispevek tudi Urad stajerske dezelne vlade zdelegiranjem svetovalcev (projekt twinning). Slovenija jelahko tudi kot prva drzava kandidatka uspesno sklenilapogajalsko poglavje o okolju.

Po prvih osnutkih smernic IPPC je zacel veljati v Slovenijileta 1996 splosni zakon o varstvu okolja, ki je v glavnem kotokvirni zakon za celotno okolje. S tem naj ne bi uresnicili ledolocil o vzdrzevanju cistoce zraka, temvec tudi cilje kako-vostnega vodnega in naravovarstvenega prava. Za smerniceIPPS je Slovenija zaprosila prehodno obdobje do leta 2011.

V vodnem gospodarstvu cakajo Slovenijo najvecje okoljskeinvesticije, saj so zlasti za uresnicevanje smernic pri komu-nalnih odpadnih vodah na vrsti obsezne adaptacije obstoje-

Page 20: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro20

erster bedeutender Schritt zur Europareife gilt. Das neueAbfallwirtschaftsgesetz wird den gesamten Rechtsbestandder EU umsetzen, wobei für den Bereich Verpackungsabfälleeine Übergangsfrist bis 2007 ausverhandelt werden soll.

Die Situation der Luftqualität wird zunehmend von denEmissionen des Straßenverkehrs bestimmt, nachdem imZuge der letzten zehn Jahre durch die Stillegung von Kraft-werken und an-deren luftbela-stenden Anla-gen eine gewis-se Entspan-nung eingetre-ten ist. Zusätz-lich wurden un-ter anderemmit österreichi-scher Hilfe Alt-anlagen mitLuftfiltern aus-gestattet, dienamentlich imBereich Sostanjzu einer we-sentlichen Ver-besserung bei-getragen haben,die auch imSüden Öster-reichs messbarist. Derzeit wirdgerade mit EU-Hilfe das Mess-stellennetz fürdie Luftgüte-überwachungausgebaut,wobei auch steirische Experten eingebunden sind. Bei denBeitrittsverhandlungen stehen Übergangsfristen für die Treib-stoffqualität zur Diskussion.

ce infrastrukture. V pripravi je nov zakon o vodnem pravu, kinaj bi uresniceval cilje novih evropskih okvirnih smernic zavode. Slovenija je pri uresnicevanju smernice za odpadnevode zaprosila za prehodno obdobje do leta 2015, da bilahko izpolnila vse zahteve.

Vsa pravna dolocila o odpadkih bodo v Sloveniji dopolnili,pri cemer je podrocje o transportu odpadkov po pristopu k

Baselski konvenciji leta1993 prvi pomembenkorak k zrelosti za vstop vEvropo. Novi zakon o rav-nanju z odpadki bo zajemaluresnicevanje celotnegaprava Evropske unije, pricemer naj bi se za emba-lazne odpadke dogovoriliza prehodno obdobje doleta 2007.

Na kakovost zraka vednobolj vplivajo emisije cest-nega prometa, sicer pa jeprislo v zadnjih desetihletih do dolocene razbre-menitve zaradi ustavitvetermoelektrarn in drugihnaprav, ki so obremenjeva-le zrak. Dodatno so – meddrugim z avstrijskopomocjo – opremili starenaprave z zracnimi filtri, kiso prispevali zlasti naobmocju Sostanja k velike-mu izboljsanju, ki ga lahkomerimo tudi v juzni Avstriji.Ravno zdaj je v gradnji – spomocjo Evropske unije –omrezje merilnih mest za

nadzor kakovosti zraka, v to pa so vkljuceni tudi strokovnja-ki avstrijske Stajerske. Pri pogajanjih o pristopu poteka raz-prava o prehodnih obdobjih za kakovost goriva.

Schiffsmühle bei MureckPlavajoci mlin pri Cmureku

Page 21: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 21

Geschichte undAufgaben derStändigen österreichisch-slowenischenKommission für die Mur

Zgodovina in nalogeStalne slovensko-avstrijske komisije zaMuro

ie Mur bildet mit einer Gesamtlänge von rund 445 kkmeinen der maßgeblichen Flüsse des südöstlichen

Alpenbogens sowie der angrenzenden Tiefebene. Im heuti-gen Grenzraum der Republiken Slowenien und Österreichnahm die Mur bis Ende des 19. Jahrhunderts weite Teile desTalraumes in Anspruch, wobei es nach dem Mittelalter zueiner Verschiebung des Flußlaufes nach Norden kam. Die zudieser Zeit zugänglichen technischen Mittel und Ressourcenermöglichten es den Bewohnern dieses Raumes nicht, dieMur in ein festes Bett zu zwingen. Der Fluß konnte sichdaher weitgehend selbstständig entwickeln. Wie weitrei-chend und gemessen an den heute gegebenen Rahmenbe-dingungen unvorstellbar diese Flußwildnis Raum greifenkonnte, verdeutlicht die Situierung der Stadt Bad Radkers-burg. Die Mur umfloß diese Stadt sowohl nördlich als auchsüdlich.

Nach der Einleitung massiver Regulierungsmaßnahmen abdem Jahr 1873 wurde der Fluß weitgehend in ein enges Kor-sett gezwängt. Während damit zwar die Nutzungen desumliegenden Raumes als Kulturlandschaft und Siedlungsge-biet weitgehend vor den Naturgefahren gesichert werdenkonnten, verlor der Fluß jedoch in großem Ausmaß seinenatürliche Dynamik. Diese aus heutiger Sicht schmerzlicheVeränderung ist jedoch in der Sicherstellung der Ernäh-rungs- und Lebensgrundlagen der Menschen am Ende des19. Jahrhunderts begründet. Erst der Überfluß der postindu-striellen Gesellschaft ermöglicht manchen Kreisen derBevölkerung den wehmütigen Blick zurück in vergangene Zei-

D ura predstavlja s svojo skupno dolzino okoli 445 kkmeno od pomembnih rek jugovzhodnega loka Alp in nizi-

ne, ki meji nanj. V danasnjem mejnem prostoru republikeSlovenije in Avstrije je Mura do konca 19. stoletja zavzema-la prostrane dele doline, pri cemer je po srednjem vekuprislo do pomika recnega toka proti severu. Tehnicna sredst-va in viri, ki so bili tedaj dostopni, niso omogocali prebival-cem prisiliti Mure v stabilno strugo. Reka se je v glavnemsamostojno razvijala. Kako dalec in po danasnjih okvirnihpogojih merjeno nepredstavljivo se je lahko sirila ta recnadivjina, ponazarja situacija mesta Bad Radkersburg. Mura jetekla okrog tega mesta tako po severni kot tudi po juzni stra-ni.

Po zacetku intenzivnih regulacijskih ukrepov po letu 1873je bila reka v veliki meri utesnjena. Medtem ko je bila rabaokoliskega prostora kot kulturne krajine in naseljenegaobmocja sicer v veliki meri zavarovana pred naravnimi nevar-nostmi, pa je reka pretezno izgubila svojo naravno dinami-ko. Ta z danasnjega vidika boleca sprememba pa temelji nazagotavljanju prehrambenih in zivljenjskih osnov cloveka obkoncu 19. stoletja. Sele izobilje postindustrijske druzbeomogoca nekaterim krogom prebivalstva otozen poglednazaj v minule case romanticne divjine in izredno redkoposeljenih dolin.

Z mirovno pogodbo v Saint Germainu leta 1919 je postalaMura od Sentilja/Spielfelda do obmocja izpod Gornje Radgo-ne/Bad Radkersburga mejna reka med Kraljevino Srbov,Hrvatov in Slovencev in Avstrijo. S tem je tudi odpadla orga-

M

Konrad Stania Konrad Stania

Page 22: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro22

ten romantischer Wildnis und äußerst dünn besiedelter Tal-räume.

Mit dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 wurde dieMur im Bereich Spielfeld/Sentilj bis unterhalb Bad Radkers-burg/Gornja Radgona zum Grenzfluß zwischen Österreichund dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen(SHS). Damit entfielen auch die organisatorischen Struktu-ren zur Fertigstellung und Erhaltung der Regulierungsmaß-nahmen. Die Flußdynamik ermöglichte es der Mur abermalssich im Raum auszudehnen und Breiten bis zu 200 m zu errei-chen. Dieser damals gesellschaftlich kaum akzeptierbarenEntwicklung steuerte ein Sonderabkommen zwischen denNachbarstaaten zur gemeinsamen Instandhaltung der Grenz-strecke entgegen. Die mit der Unterzeichnung diesesAbkommens ins Leben gerufene Murregulierungskommis-sion tagte bis zur endgültigen Fertigstellung der Regulie-rungsarbeiten im Jahr 1939. Diese brachte den Bewohnernund ihren Wirtschaftsgebieten im Grenzbereich den ange-strebten Hochwasserschutz und stellte die Vorflutbeschaf-fung sicher. Die Mur wurde damit jedoch endgültig in ihrerLage fixiert.

Das Murabkommen

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges konnten dieNachbarstaaten die unterbrochene Zusammenarbeit erstwieder im Zuge der Sanierung der Kriegsschäden an Brük-ken und Fähranlagen aufnehmen. Eine vertragliche Grundla-ge schuf die Ratifizierung des »Abkommens zwischen derRepublik Österreich und der Föderativen Volksrepublik Jugo-slawien über wasserwirtschaftliche Fragen der Mur-Grenz-strecke und der Mur-Grenzgewässer (Mur-Abkommen)« imJahr 1956. Dieser Vertrag wurde im Jahr 1993 von der Repu-blik Slowenien übernommen.

Mit der Ratifizierung des Abkommen erfolgte auch die Ein-richtung einer Gewässerkommission, die seit der Unabhän-gigkeit Sloweniens im Jahre 1991 den Titel »Ständige öster-reichisch-slowenische Kommission für die Mur« trägt. Gegen-über dem Sondervertrag von 1926 wurde der wasserwirt-schaftliche Betrachtungshorizont beträchtlich aufgeweitet.Das Abkommen umfaßt nunmehr sowohl die Aspekte derAbwehr von Naturgefahren als auch jene der Nutzung der

nizacija za dokoncanje in vzdrzevanje regulacijskih ukrepov.Recna dinamika je znova omogocila Muri, da se prostorskorazsiri in doseze sirine tja do 200 m. Proti temu takrat druz-beno komajda sprejemljivemu razvoju je bil sklenjen pose-ben sporazum med sosednjima drzavama o skupnem vzdrze-

vanju mejnega odseka. Komisija za regulacijo Mure, ki jo jepodpis tega sporazuma spet priklical v zivljenje, se je sesta-jala do dokoncne izvedbe regulacijskih del leta 1939. Taizvedba je prinesla prebivalcem in njihovim gospodarskimpodrocjem v mejnem obmocju zazeleno visokovodno zascitoin zagotovila odvajanje vode. Mura pa je bila tako dokoncnofiksirana v svojem polozaju.

Murski sporazum

Po koncu druge svetovne vojne sta lahko sosednji drzavispet nadaljevali s prekinjenim sodelovanjem sele v tekusanacije vojnih poskodb pri mostovih in brodih. Pogodbenoosnovo je dala ratifikacija »Sporazuma med Federativno

Murbrücke Mureck/TrateMost na Muri Trate/Cmurek

Page 23: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 23

Wasserkraft, der Melioriation, der Wasserversorgung, derVerunreinigung durch Abwässer sowie der Überfuhren undBrücken. Dies ermöglicht auch noch am Beginn des 21. Jahr-hunderts die Behandlung aller derzeit in der Wasserwirt-schaft maßgeblichen Fragestellungen. Die Kommission über-nimmt dabei die Aufgabe der inhaltlichen Behandlung undAbstimmung dieser wasserwirtschaftlichen Belange. Eineinnerstaatliche rechtliche Verankerung der Beschlüsseerfolgt durch Zustimmung der Regierungen beider Staatenzu den Verhandlungsergebnissen.

In der Kommission sind sowohl Repräsentanten der jewei-ligen Regierungen als auch der örtlichen wasserwirtschaft-lichen Dienststellen vertreten. Damit ist eine Einbindung dergesamtstaatlichen Vorgaben sowie auch der regionalenInteressen und Anliegen sichergestellt. Die laufendeZusammenarbeit tragen schwerpunktmäßig die örtlichenDienststellen, die damit auch die Hauptlast der Koordinie-rungsfunktionen zwischen den Vertragspartnern überneh-men. Damit ist die Wasserwirtschaft im Grenzraum eingelungenes Beispiel der gelebten Subsidiarität und dereuropäischen Zusammenarbeit in grenzüberschreitendenRegionen.

In fachlicher Sicht trägt die Kommission den nunmehrgewandelten Zielen der Wasserwirtschaft Rechnung. Ein Bei-spiel hierzu ist die Entwicklung eines wasserwirtschaftlichenGrundsatzkonzeptes (1998–2001) mit dem der Eintiefungs-tendenz der Mur entgegengewirkt und dem Fluß mehr Raumgegeben werden soll. Die ökologische Funktionsfähigkeitund Nachhaltigkeit steht nunmehr im Mittelpunkt der Ent-wicklungen im Grenzraum.

Mit der Inkraftsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie unddem angestrebten Beitritt Sloweniens zur EU werden sich dieAufgaben der Kommission neuerlich entwickeln müssen.

Auch künftig bleibt die Kommission ein fester Bestandteilder kontinuierlichen Entwicklung der regionalen wasserwirt-schaftlichen Zusammenarbeit zum Wohle der Bevölkerungund der Region.

ljudsko republiko Jugoslavijo in Republiko Avstrijo o vodno-gospodarskih vprasanjih mejnega odseka Mure in mejnihvoda Mure (Murski sporazum)« v letu 1956. To pogodbo jeleta 1993 prevzela Republika Slovenija.

Z ratifikacijo sporazuma je bila ustanovljena tudi komisijaza vode, ki nosi od osamosvojitve Slovenije dalje naziv »Stal-na slovensko-avstrijska komisija za Muro.« V primerjavi sposebno pogodbo iz leta 1926 se je obzorje vodnogospo-darskega obravnavanja znatno razsirilo. Sporazum obsegasedaj tako vidike obrambe pred visoko vodo kot tudi vidikeizrabe vodne energije, izvedbo melioracij, vodne oskrbe,onesnazenja z odpadnimi vodami kot tudi obratovanje bro-dov in izgradnjo mostov. To omogoca tudi se na zacetku 21.stoletja obravnavanje vseh zastavljenih vprasanj, ki so zdajpomembna v vodnem gospodarstvu. Komisija prevzema pritem nalogo vsebinskega obravnavanja in usklajevanja tehvodnogospodarskih zadev. Sklepi so meddrzavno pravno ve-ljavni s soglasjem vlad obeh drzav.

V komisiji so tako predstavniki obeh vlad kot tudi lokalnihvodnogospodarskih sluzb. Tako je zagotovljena vkljucitevtako drzavnih ciljev kot tudi regionalnih interesov in zahtev.Tezisce tekocega sodelovanja je pri lokalnih sluzbah, ki takoprevzemajo tudi glavno breme koordinacijskih funkcij medpogodbenima partnerjema. Tako je vodno gospodarstvo vobmejnem prostoru posrecen primer zivljenjske subsidiarno-sti in evropskega sodelovanja v cezmejnih regijah.

V strokovnem pogledu uposteva komisija cilje vodnegagospodarstva, ki so zdaj drugacni. Primer za to je izdelavanacelne vodnogospodarske zasnove (1998–2001), s kateronaj se zoperstavi tendenci poglabljanja Mure in da reki vecprostora. Ekoloska zmogljivost in sprejemljivost sta sedaj vsrediscu razvojnih tezenj v mejnem prostoru.

Z uveljavitvijo okvirne smernice za vode Evropske skupno-sti in z vstopom v Evropsko skupnost, h kateremu tezi Slo-venija, se bodo morale naloge komisije na novo razsiriti. Tudiv prihodnje ostaja komisija trden sestavni del kontinuiranegarazvoja regionalnega vodnogospodarskega sodelovanja vdobro prebivalstva in regije.

Page 24: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro24

Die Kommission setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen. JederVertragsstaat bestellt als seine Delegation vier Kommissionsmit-glieder und für jedes Mitglied einen Stellvertreter. Nach Erforderniskann jede Seite Experten beiziehen. Jeder Vertragsstaat bestimmtein Mitglied seiner Delegation als Vorsitzenden. Die österreichischeDelegation besteht aus drei Mitgliedern des Bundesministeriumsfür Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft sowieeinem Mitglied des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung.Die slowenische Delegation setzt sich aus Vertretern des Ministe-riums für Umwelt und Raum, der Agentur der Republik Slowenienfür Umwelt und dem Außenministerium zusammen. Weiteres wer-den von beiden Seiten Fachexperten beigezogen. Zudem nehmenan den Tagungen der Kommission Beobachter Kroatiens undUngarns teil.Die Kommission hält eine ordentliche Tagung einmal im Jahr ab undzwar in der Regel im Herbst. Außerordentliche Tagungen könnenvon den Vorsitzenden der Delegationen einvernehmlich einberufenwerden. Die Sitzungen leitet der Vorsitzende der Delegation jenesVertragsstaates, auf dessen Gebiet die Tagung stattfindet. Die Ver-handlungssprachen der Kommission sind deutsch und slowenisch.Zu einem Beschluss der Kommission ist mindestens die Zustim-mung dreier Mitglieder jeder Delegation erforderlich.Beschlüsse dürfen nicht durchgeführt werden, wenn eine Regie-rung Einspruch erhebt. Den Regierungen beider Staaten werden dieProtokolle der Tagungen zur Zustimmung vorgelegt. Wenn keine derbeiden Regierungen innerhalb von drei Monaten nach Beschluss-fassung durch die Kommission gegen einen Beschluss Einsprucherhoben hat, so gilt der Beschluss als von beiden Regierungengenehmigt.

Komisijo sestavljaja osem clanov. Vsaka drzava pogodbenica ime-nuje v svojo delegacijo stiri clane komisije in za vsakega clanaenega namestnika. Po potrebi lahko vsaka stran vkljuci strokov-njake. Vsaka drzava pogodbenica doloci enega clana svoje delega-cije za predsednika. Avstrijsko delegacijo sestavljajo trije clani Zvez-nega ministrstva za kmetijstvo in gozdarstvo, okolje in vodno gospo-darstvo ter en clan Urada stajerske dezelne vlade. Slovensko dele-gacijo sestavljajo predstavniki Ministrstva za okolje in prostor,Agencije Republike Slovenije za okolje in zunanjega ministrstva.Poleg tega vkljucujeta obe strani strokovnjake, zasedanj pa se ude-lezujejo tudi opazovalci Hrvaske in Madzarske.Komisija ima enkrat letno redno zasedanje, in sicer praviloma jese-ni. Izredno zasedanje lahko sporazumno skliceta predsednika dele-gacij. Sejo vodi predsednik delegacije tiste drzave pogodbenice, naobmocju katere poteka zasedanje. Obcevalni jezik Komisije je slo-venski in nemski. Za sklep Komisije je potrebno soglasje vsaj trehclanov vsake delegacije. Sklepov se ne sme izvajati, ce ena od vlad poda ugovor. Vladamaobeh drzav so uradni zapisniki predlozeni v soglasje. Ce nobena odobeh vlad v treh mesecih od sprejetja sklepa Komisiji ne poda ugo-vora zoper sklep, velja, da sta obe vladi sklep sprejeli.

Ständigeösterreichisch-slowenischeKommission für die Mur

Stalnaslovensko-avstrijska

komisija za Muro

Vorsitzende der österreichischen Delegation(Predsedniki avstrijske delegacije)

1992: Dipl.-Ing. Helmut Rainer1993–2001: Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Stalzer

Predsedniki slovenske delegacije(Vorsitzende der slowenischen Delegation)

1992–1997: univ. dipl. inz. gr. Janez Kokol1998–1999: univ. dipl. inz. gr. dr. Franci Steinman2000–2001: univ. dipl. inz. gr. Tomaz Globokar

Page 25: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 25

Herausforderungen derWasserwirtschaft im 21.Jahrhundert

Izzivi za vodno gospo-darstvo v 21. stoletju

er gesellschaftliche Wertewandel in Europa mit demdeutlich gesteigerten Interesse für Umweltfragen, der

Öffnung des Donauraumes und der europäischen Integrationveränderten in den letzten zehn Jahre die österreichischeWasserwirtschaft und verlangten neue Zieldefinitionen. Mitdem Prinzip der Nachhaltigkeit und der ganzheitlichen Einbe-ziehung der Ökosysteme wurde ein entsprechender Rahmenvorgegeben. Dabei betraf diese grundlegende Neuausrich-tung nicht singulär die Wasserwirtschaft Österreichs, dagrenzüberschreitende wasserwirtschaftliche Aspekte überbi- und multilaterale Gewässerverträge und -abkommen zubehandeln bzw. umzusetzen sind.

Im Wirkungsbereich der Ständigen österreichisch-sloweni-schen Kommission für die Mur führten die Gewässerschutz-bemühungen sowie die konsequente Erfassung und Reini-gung der kommunalen, gewerblichen und industriellenAbwässer im Oberlauf der Mur bereits in den 90er-Jahrendes vergangenen Jahrhunderts zu einer deutlichen Verbes-serung der Gewässergüte. Mit dem systematisch umgesetz-ten Mursanierungsprogramm sank die Belastung innerhalbvon 5 Jahren um mehr als 1 Mio. Einwohnerwerte. Die bio-logische Gewässergüte beim Eintritt in den Grenzabschnittkonnte so auf Güteklasse II verbessert werden.

Auch im Hinblick auf den Schutz von Naturgefahren konn-te eine weitgehende Sicherung der Siedlungs- und Wirt-schaftsräume an der Murgrenzstrecke und der Kutschenitzaerreicht werden. Die Mur im Grenzraum zeigte sich im Jahre1990 nach über 100-jähriger Regulierungsarbeit als gebän-digter, jedoch auch weitgehend in ein schmales Bandgepresster Alpenfluss. Auch die Kutschenitza wurde in denJahren vor 1991 reguliert und damit u.a. das Gewässer am

Druzbena preobrazba vrednot v Evropi z izrazito poveca-nim zanimanjem za okoljska vprasanja, odprtjem

donavskega prostora in evropsko integracijo je v zadnjih 10letih spremenila avstrijsko vodno gospodarstvo in terjalanovo definiranje ciljev. Z nacelom stabilnosti in celostnegavkljucevanja ekosistemov je bil podan ustrezen okvir. Pri temta temeljna nova usmeritev ni tangirala le vodnega gospo-darstva Avstrije, saj je treba cezmejne vodnogospodarskeaspekte obravnavati oziroma realizirati z bilateralnimi in mul-tilateralnimi pogodbami in sporazumi o vodah.

V obmocju delovanja Stalne slovensko-avstrijske komisijeza Muro so prizadevanja za varstvo voda kot tudi doslednozajemanje in ciscenje komunalnih in industrijskih odpadnihvoda v zgornjem toku Mure v 90-ih letih preteklega stoletjapripeljala do znatnega izboljsanja kakovosti vode. S siste-maticno izvedenim programom sanacij pri onesnazevalcihMure je obremenitev v 5 letih padla za vec kot 1 milijon ekvi-valentnih enot. Tako je bila bioloska kakovost vode pri vsto-pu v mejni odsek izboljsana na kakovostni razred II.

Tudi v pogledu varstva pred naravnimi nevarnostmi visokevode so v veliki meri dosegli zascito naseljenih in gospo-darskih prostorov ob mejnem odseku Mure in Kucnici. Murase je v mejnem prostoru leta 1990 po regulacijskih delih, tra-jajocih nad 100 let, kazala kot ukrocena, toda se vedno vglavnem v ozek pas utesnjena alpska reka. Tudi Kucnica jebila regulirana v letih pred 1990 in s tem je bil vodotok fik-siran na poteku drzavne meje.

Le Ledava in Klavzni potok sta bila v neposrednem mej-nem obmocju obvarovana pred vecjimi posegi.

Zapisniki tedanje Stalne jugoslovansko-avstrijske komisijeza Muro so se konec 80-tih let pricali o velikem zanimanju zaizgradnjo vodnih elektrarn, tudi v mejnem odseku Mure.

DWolfgang Stalzer

Wolfgang Stalzer

Page 26: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro26

Verlauf der Staatsgrenze fixiert.Lediglich die Ledva und der Klausenbach in unmittelbarem

Grenzbereich wurden von größeren Eingriffen freigehalten.Die Niederschriften der damaligen Ständigen österrei-

chisch-jugoslawischen Kommission für die Mur zeugten nochEnde der 80er-Jahre von dem hohen Interesse am Ausbauder Wasserkraft, auch in der Murgrenzstrecke.

Neue Herausforderungen und Chancen

Der mit der Novelle des österreichischen Wasserrechtsge-setzes 1990 eingeleitete Paradigmenwechsel in der Was-

Novi izzivi in moznosti

Sprememba paradigme v vodnem gospodarstvu z obvez-nostjo upostevanja ekoloske zmogljivosti pri nadaljnjem raz-voju mejnega prostora Mure, ki jo je v avstrijski zakon o vod-nem pravu uvedla novela iz leta 1990, in prizadevanja Avstri-je za sprejem v Evropsko skupnost, so dolocala naslednjeobdobje do leta 1995. Za Stalno slovensko-avstrijsko komi-sijo za Muro so pomenila tudi nove izzive in priloznost lotitise tega inovativnega razvoja.

Konkretno je to zadevalo najprej vprasanje nazadnje ugo-tovljenega poglabljanja dna v mejnem odseku. Analize tegarazvoja in izdelave morda potrebnih ukrepov so se lotili spomocjo nacelne vodnogospodarske zasnove. Z zakljuckomprve faze raziskav v letu 2001 so zdaj na voljo razvojni sce-nariji, ki omogocajo znatno izboljsanje ekoloske zmogljivosti.

Spremembe ciljev vodnih gradenj lahko ponazorimo tudi,ce posezemo po besedilu jubilejne publikacije, izdane leta1991 ob 35. obletnici Murskega sporazuma. Tam je Murapred regulacijo, izvedeno v 19. stoletju, oznacena kot »zepopolnoma izrojen vodni tok.« Ravno to stanje pred regulaci-jo rabi danes pri aktualnih nacrtovanjih kot osnova za pred-loge ukrepov za bodoci razvoj reke. Gledano v celotni dru-zbeni strukturi se to ujema s povecanim zanimanjem za zdajze omejene dobrine »divjih« ali »naravnih« recnih krajin.

S pristopom Avstrije k Evropski skupnosti in z liberalizacijotrga elektricne energije leta 1995 se je iz ekonomskih razlo-gov zmanjsalo tudi zanimanje za izgradnjo vodnih elektrarn.Izgradnja vodnih elektrarn v mejnem odseku Mure ustreznotemu nima nikakrsne visoke prioritete. Ohranitev odseka sprostim tokom v mejni Muri ob istocasni zagotovitvi potreb-ne stabilnosti dna korita je tukaj nujna.

Nasprotno pa se je pri Kucnici pokazalo, da je ohranitevprvotne regulacije povezana z velikimi stroski. V nasprotju spoglabljanjem na mejni Muri igra pri tem tendenca naplavljan-ja finih trdnih snovi pomembno vlogo. Karakteristicno za rav-ninske reke na vzhodu in jugovzhodu Avstrije vodi to k hitre-mu zmanjsanju regulacijskih profilov. Te je mogoce ohraniti vstanju, ustrezajocem konsenzu, le z znatnimi tekocimi posegi.Zaradi tega je potrebno razviti ukrepe, ki zmanjsujejo vzdrze-valne stroske in istocasno izboljsujejo ekolosko zmogljivost.

Begin der gemeinsamen Grenzstrecke, Murfeld/CersakZacetek skupnega mejnega odeska Cersak/Murfeld

Page 27: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 27

serwirtschaft mit der Verpflichtung zur Beachtung der ökolo-gischen Funktionsfähigkeit bei der weiteren Entwicklung desMurgrenzraumes und die Bemühungen Österreichs zur Auf-nahme in die europäische Union bestimmten den Folgezei-traum bis 1995. Für die Ständige österreichisch-slowenischeKommission für die Mur ergaben sich damit auch neue Her-ausforderungen und die Chance diese innovativen Entwickl-ungen aufzugreifen.

Konkret betraf dies zunächst die Frage der zuletzt festge-stellten Sohleintiefung im Grenzabschnitt. Die Analyse die-ser Entwicklung und die Ausarbeitung von möglicherweisenotwendigen Maßnahmen wurde mittels eines Wasserwirt-schaftlichen Grundsatzkonzeptes in Angriff genommen. Mitdem Abschluss einer ersten Untersuchungsphase im Jahr2001 sind nunmehr Entwicklungsszenarien verfügbar, dieeine deutliche Verbesserung der ökologischen Funktionsfä-higkeit ermöglichen.

Der Wechsel in den Zielen des Flussbaues kann auchunter Rückgriff auf die Textierung einer anlässlich des 35jäh-rigen Bestehens des Murabkommens im Jahre 1991 her-ausgegebenen Festschrift verdeutlicht werden. Darin wirddie Mur vor der im 19. Jahrhundert durchgeführten Regulie-rung noch als »bereits völlig entarteter Flusslauf« bezeich-net. Gerade dieser Zustand vor der Regulierung dient heuteden aktuellen Planungen als eine Grundlage für die Maß-nahmenvorschläge zur zukünftigen Entwicklung des Flusses.Im gesellschaftlichen Gesamtgefüge gesehen deckt sichdies mit dem verstärkten Interesse am nunmehr knappenGut der »wilden« oder »natürlichen« Flusslandschaften.

Mit dem 1995 erfolgten Beitritt Österreichs zur Europäi-schen Union und der Liberalisierung des Energiemarktes hatauch das Interesse am Ausbau der Wasserkraft aus ökono-mischen Gründen nachgelassen. Eine Errichtung von Was-serkraftwerken in der Murgrenzstrecke hat dementspre-chend heute keine hohe Priorität. Die Erhaltung der freienFliessstrecke in der Grenzmur bei gleichzeitiger Absicherungder notwendigen Sohlstabilität ist hier vordringlich.

Bei der Kutschenitza dagegen zeigte sich, dass die Erhal-tung der ursprünglichen Regulierungen mit erheblichem Auf-wand verbunden ist. Neben der Eintiefung im Unterlauf spieltdabei die Anlandungstendenz feiner Feststoffe eine bedeu-tende Rolle. Dies führt, charakteristisch für die Flachland-

Navedena primera poudarjata, da so se vodne gradnjetako z ekoloskega kot tudi vodnogospodarskega vidikamocneje usmerile k nacelom trajnosti. Upostevanje hidro-morfoloskih povezanosti pri urejanju voda omogoca ob temrazvoj stabilnih vodnih sistemov. Te je treba ohraniti v njiho-vi ekoloski zmogljivosti in s cim manjsim angaziranjem sred-stev ob pogoju zagotovitve trajne zascite pred naravniminevarnostmi.

Gnasbachmündung/Izliv Gnasbacha

Izliv Plitvice/Plitvicamündung

Page 28: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

flüsse im Osten und Südosten Österreichs, zu einer raschenVerkleinerung der Regulierungsprofile. Diese sind nur miterheblichen laufenden Eingrif fen im konsensgemäßenZustand zu erhalten. Hier sind daher Maßnahmen zu ent-wickeln, welche die Instandhaltungsaufwendungen vermin-dern und gleichzeitig die ökologische Funktionsfähigkeit ver-bessern.

Die vorstehenden Beispiele streichen hervor, dass sowohlaus ökologischer als auch wirtschaftlicher Sicht eine ver-stärkte Orientierung des Flussbaus an den Prinzipien derNachhaltigkeit erfolgt ist. Die Beachtung der flussmorpholo-gischen Zusammenhänge bei der Betreuung der Gewässerermöglicht dabei die Entwicklung stabiler Gewässersysteme.Diese sind ökologisch funktionsfähig und mit möglichstgeringem Mitteleinsatz unter Maßgabe der Sicherstellungeines hinlänglichen Schutzes vor Naturgefahren zu erhalten.

Okvirna direktiva za vode EU

S pristopom Avstrije v gospodarski prostor Evrope leta1994 je bilo treba pravne predpise skupnosti, nanasajoce sena vode, tudi cimprej interno uresniciti. Zdaj se z okvirnodirektivo za vode Evropske skupnosti razvija temeljni ogelnikamen sodobnega integralnega vodnega gospodarstva.

Cilj te direktive je zagotoviti stabilno vodno gospodarstvo vvsej Evropi in zascita oziroma ohranitev evropskih voda in nji-hovih zivljenjskih prostorov. Predstave teh ciljev so povezanez zagotavljanjem »dobrega stanja« voda. To »dobro stanje«obsega pri podtalnici kvalitativne in kvantitativne kriterije, napodrocju povrsinskih voda pa nasprotno poleg fizikalno –kemijskih parametrov tudi bioloske kriterije. Nacelna usmeri-tev je podana na podlagi naravnih stanj vode z le malen-kostnimi antropogenimi vplivi. Za umetne ali zelo spremen-jene vode, kjer povratni razvoj ni mogoc, so bili zastavljenicilji definirani z »dobrim ekoloskim potencialom,« ki naj bi gadosegli. S posebno kategorijo za te vode naj bi v prihodnjetudi tukaj zagotovili ekolosko zmogljivost, primerljivo po vsejEvropi. Za taksne vode pa bo ta omejena na to, kar je v danihokoliscinah »izvedljivo.«

Obravnavati je treba vedno tisto povodje, ki ga doloca izlivv morje, Ce to povodje zadeva vec drzav clanic Evropskeskupnosti, je treba vodnogospodarska nacrtovanja in ukrepekoordinirati v okviru Evropske skupnosti. Za neclanice sekoordinacija priporoca. S taksnim obravnavanjem, nanasajo-cim se na povodje, se po vsej Evropi uresnicuje osrednjazelja vodnega gospodarstva. Za vsako povodje je treba raz-viti nacrt povodja, ki mora razvidno predociti vodnogospo-darsko relevantne osnovne podatke. Poleg hidroloskih, geo-loskih in klimatoloskih karakteristik povodja je treba navestidolocene socialno-ekonomske podatke kot tudi vodno rele-vantne antropogene dejavnosti vkljucno snovne obremenit-ve, omrezja in rezultate monitoringa, kot tudi dokumentacijozavarovanih obmocij. Razen tega je treba dolociti programeukrepov, razvite za zagotovitev zastavljenih ciljev in jih vklju-citi v nacrt povodja. Nacrt povodja sam je treba izdelati vroku 9 let in ga predloziti Evropski komisiji. Vsakih 6 let gaje treba ustrezno dopolniti. Za dosego dobrega stanja jepredviden sprva rok 15 let z moznostjo dvakratnega podalj-sanja, vsakokrat za 6 let.

Die Mur flußabwärts zwischen Weitersfeld und MureckMura med Sladkim Vrhom in Tratami

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro

Page 29: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 29

EU Wasserrahmenrichtlinie

Mit dem Beitritt Österreichs zum Europäischen Wir t-schaftsraum 1994 waren auch frühzeitig die wasserbezoge-nen Rechtsmaterien der Gemeinschaft innerstaatlich umzu-setzen. Derzeit entwickelt sich mit der EU-Wasserrahmen-richtline der maßgebliche Eckpfeiler einer zeitgemäßen inte-gralen Wasserwirtschaft.

Ziel dieser Richtlinie ist die Absicherung einer nachhalti-gen Wasserwirtschaft in ganz Europa und der Schutz bzw.die Erhaltung der Europäischen Gewässer und deren Lebens-räume. Die Zielvorstellungen sind mit der Sicherstellung des»Guten Zustandes« des Gewässer verbunden. Dieser »GuteZustand« beinhaltet im Grundwasser qualitative und quanti-tative Kriterien, im Bereich der Oberflächengewässer dage-gen neben den physiko-chemischen Parametern auch biolo-gische Kriterien. Die grundsätzliche Orientierung er folgtanhand natürlicher anthropogen nur geringfügig beeinflus-ster Gewässerzustände. Für künstliche oder erheblich ver-änderte Gewässer, die nicht rückentwickelt werden können,wurde die Zielvorgabe mit dem zu erreichenden »guten öko-logischen Potential« definiert. Mit einer eigenen Kategoriefür diese Gewässer soll künftig auch hier eine europaweitvergleichbare ökologische Funktionsfähigkeit abgesichertwerden. Für derartige Gewässer wird diese sich jedoch aufdas unter den gegebenen Umständen »Machbare«beschränken.

Zu betrachten ist das jeweilige Flussgebiet, das durch dieMündung in das Meer bestimmt ist. Wird dieses von mehre-ren EU-Mitgliedsländer berührt, so sind die wasserwirt-schaftlichen Planungen und Maßnahmen innerhalb der EU-Mitglieder zu koordinieren. Für Nichtmitgliedsländer wird dieKoordinierung empfohlen. Mit dieser einzugsgebietsbezoge-nen Betrachtung wird ein Kernanliegen der Wasserwirtschafteuropaweit umgesetzt. Für jedes Flussgebiet ist ein Flussge-bietsplan zu entwickeln, der die wasserwirtschaftlich rele-vanten Eckdaten ersichtlich machen soll. Neben den hydro-logischen, geologischen und klimatologischen Charateristi-kas des Flussgebietes sind bestimmte sozio-ökonomischeDaten sowie die wasserrelevanten anthropogenen Aktivitä-ten einschließlich Stoffbelastungen, Monitoringnetzen undMonitoringergebnissen sowie die Dokumentation der Schutz-

Z okvirno smernico za vode Evropske skupnosti in zosnovnimi naceli, ki so s tem utemeljena, kot je nacelo pre-ventive, kombinirana zasnova, nacelo povzrocitelja in z nace-lom pravilnosti stroskov, se po vsej Evropi odpirajo novi izzi-vi in priloznosti. Avstrijska politika varstva voda je te zahteveutemeljila ze na stevilnih podrocjih in se je ravno na podrocjuekologije in varstva voda oblikovalno uveljavila. Specificniizzivi za Avstrijo so zdaj v izpopolnitvi vodnogospodarskeganacrtovanja, prilagojevanju monitoringa in koordinaciji med-narodnega usklajevanja.

Donavska konvencija

Drzave povodja Donave so poleg tega junija 1994 v okviruministrske konference v Sofiji podpisale »Mednarodni spora-zum za zascito in za sprejemljivo rabo Donave« (Donavskakonvencija).

Cilji konvencije:

◆ zascita Crnega morja pred onesnazenji z dotokom Donave◆ zagotovitev sprejemljivega in primernega vodnega gospo-

darstva v povodju Donave◆ urejanje vodnogospodarskega sodelovanja v podonavs-

kem prostoru za ohranitev oziroma izboljsanje okolja inkakovosti vode Donave in ostalih voda

◆ odpravljanje onesnazevanja vode z namenom zagotovitvesprejemljive rabe zalog vode za komunalne, industrijske in

Page 30: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

30

gebiete anzuführen. Darüber hinaus sind die zur Absicherungder Zielvorgaben entwickelten Maßnahmenprogramme fest-zulegen und in den Flussgebietsplan aufzunehmen. DerFlussgebietsplan selbst ist binnen neun Jahren zu erstellenund der Europäischen Kommission vorzulegen. Nach jeweilssechs Jahren ist er entsprechend nachzuführen. Für dieErreichung des guten Zustandes ist zunächst eine Frist von15 Jahren mit einer zweimaligen Verlängerungsmöglichkeitum jeweils sechs Jahre vorgesehen.

Mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie und den damit veran-kerten Grundprinzipien wie dem Vorsorgeprinzip, dem kom-binierten Ansatz, dem Verursacherprinzip und dem Prinzipder Kostenwahrheit eröffnen sich europaweit neue Heraus-forderungen und Chancen. Österreichs Gewässerschutzpoli-tik hat hier in vielen Bereichen bereits diese Vorgaben ver-ankert und sich gerade im Bereich Ökologie und Gewässer-schutz gestaltend eingebracht. Die spezifischen Herausfor-derungen für Österreich liegen nunmehr in der Nachführungder wasserwirtschaftlichen Planung, der Anpassung desMonitorings und in der Koordination bei der internationalenAbstimmung.

Donauschutzübereinkommen

Die Staaten des Donaueinzugsgebietes haben darüberhinaus im Juni 1994 das »Internationale Übereinkommenzum Schutz und zur verträglichen Nutzung der Donau« (Don-auschutzübereinkommen – DSÜ) in Sofia im Rahmen einerMinisterkonferenz unterzeichnet.

Die Ziele der Konvention sind:

◆ Der Schutz des Schwarzen Meeres vor Verunreinigungendurch den Zufluss der Donau.

◆ Die Absicherung einer verträglichen und gerechten Was-serwirtschaft im Einzugsgebiet der Donau.

◆ Die Regelung der wasserwirtschaftlichen Zusammenar-beit im Donauraum um Umwelt und Gewässergüte derDonau und sonstiger Gewässer zu erhalten bzw. verbes-sern.

◆ Die Bekämpfung der Gewässerverschmutzung mit demZiel eine verträgliche Nutzung der Wasserressourcen für

kmetijske namene◆ ohranitev oziroma ponovna vzpostavitev ekosistemov.

Operativna realizacija poteka preko mednarodne komisije(Mednarodna komisija za zascito Donave), ustanovljene vokviru sporazuma, v kateri je zastopan vsak pogodbeni part-ner. Za pomoc komisiji je bil na Dunaju ustanovljen stalnisekretariat.

Tudi iz konvencije se v delo slovensko-avstrijske Komisijevkljucujejo pomembni elementi. Tako je bil v prepletanju zobstojecimi instrumentariji medsebojnih informacij pri izjem-nih onesnazenjih med drzavama Slovenijo in Avstrijo v ze

Die Mur im Bereich der ehemaligen Wehranlage Sladki vrhMura v obmocju bivsega jezu Sladki vrh

Page 31: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 31

kommunale, industrielle und land-wirtschaftliche Zwecke sicherzustel-len.

◆ Die Erhaltung bzw. Wiederherstel-lung von Ökosystemen.

Die operative Umsetzung er folgtüber eine im Rahmen des Überein-kommens eingerichtete internationaleKommission (Internationale Kommis-sion zum Schutz der Donau – IKSD) inder jede Vertragspartei vertreten ist.Zur Unterstützung der Kommissionwurde ein ständiges Sekretariat inWien eingerichtet.

Auch aus dem DSÜ fließen wesentli-che Elemente in die Arbeit der öster-reichisch-slowenischen Kommissionein. Beispielsweise wurde in Ver-schränkung mit den bestehendenInstrumentarien der gegenseitigenInformation bei außergewöhnlichenVerunreinigungen das Accidental Emer-gency Prevention and Warning Systemdes Donauschutzübereinkommens zwi-schen den Staaten Slowenien undÖsterreich in die bereits vorhandenenMeldewege integriert.

Ausblick

Die Entwicklungen sowohl auf dem Gebiet der Wasserwirt-schaft der Europäischen Union als auch im gesamtenDonaueinzugsgebiet zeigen die große Bedeutung der bilate-ralen wasserwir tschaftlichen Zusammenarbeit. Dies giltnicht nur aus dem Blickwinkel der Wahrung einer langjähri-gen Tradition sondern auch zur sinnvollen Orientierung dermaßgeblichen Entscheidungen an den Interessen der davonbetroffenen Bevölkerung. Der Ständigen österreichisch-slo-wenischen Kommission für die Mur kommt auch zukünftigeine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Beziehungenbeider Staaten zu.

obstojece informacijske poti integriran Accidental EmergencyPrevention and Warning System donavske konvencije.

Obeti

Ta razvoj tako na podrocju vodnega gospodarstva Evropskeskupnosti kot tudi v celotnem povodju Donave kaze, kakovelik je pomen bilateralnega vodnogospodarskega sodelo-vanja. To ne velja le za zorni kot ohranitve dolgoletne tradici-je, temvec tudi za smotrno usmeritev pomembnih odlocitevk interesom prebivalstva, ki ga zadevajo. Stalna slovensko-avstrijska komisija za Muro bo imela tudi v prihodnjepomembno vlogo pri razvoju odnosov med obema drzavama.

Page 32: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro32

Wasserwirtschaft imösterreichischen Mur-Einzugsgebiet

er in den letzten zwei Jahrzehnten erfolgte gesell-schaftspolitische Wertewandel schlägt sich auch in

den wasserwirtschaftlichen Zielvorgaben eines Landes nie-der. Auseinandersetzungen um Gewässer werden nun ganz-heitlich unter Einbeziehung landschaftsspezifischer Vorga-ben geführt. Neue Formen der Gewässerentwicklung und -betreuung gewährleisten die Verträglichkeit von Maßnahmenund rücken den ökologischen Aspekt in den Vordergrund.Dieser Weg der Konfliktbewältigung wird seit Bestehen derösterreichisch-slowenischen Kommission sehr erfolgreichbeschritten. Wenn die Mur nach rd. 350 km FließstreckeÖsterreich verlässt, legt dieses Land Rechenschaft über dasinnerstaatliche Umweltniveau ab. Hier wird der Fluss als Visi-tenkarte der Landeskultur an den Unterlieger mit großer Ver-antwortung übergeben.

Der Hauptfluss der Steiermark, der seinen Ursprung auf1.898 m Seehöhe in der so genannten Schmalzgrube süd-lich der Radstädter Tauern im Bundesland Salzburg hat, ent-wässert an der Staatsgrenze ein Einzugsgebiet von10.340 km2 und überwindet dabei einen Höhenunterschiedvon rd. 1.700 m.

Es begann Ende des 19. Jahrhunderts

Der systematische Gewässerausbau an der Mur begannim letzten Quartal des 19. Jahrhunderts. Davor erfolgtenlediglich abschnittsweise Eingriffe, vor allem zur Verbesse-rung der Situation für die Flößerei und die Schifffahrt. Dasflussabwärts von Graz breit furkierende Mursystem wurdezwischen 1874 und 1891 in ein geradliniges Flussbett

D ruzbeno politicna menjava vrednot, do katere je prislov zadnjih dveh desetletjih, se odraza tudi na vodno

gospodarskih ciljih, ki jih zastavlja kaksna dezela. Diskusijeo vodah potekajo zdaj ob celostnem vkljucevanju krajinskospecificnih zahtev. Nove oblike razvoja in urejanja voda zago-tavljajo sprejemljivost ukrepov in potiskajo v ospredje ekolo-ski vidik. To pot obvladovanja konfliktov ubiramo z velikimuspehom ze ves cas, odkar obstaja slovensko-avstrijskakomisija.

Ko Mura po okrog 350 kilometrih toka zapusti Avstrijo,polozi ta dezela racun o ravni internega okolja. Tukaj se rekapredaja dolvodnim sosedom z veliko odgovornostjo kot vizit-ka dezelne kulture.

Glavna reka Stajerske, ki izvira na nadmorski visini 1898m na lokaciji, imenovani Schmalzgrube, juzno od Radstadts-kih Tur v zvezni dezeli Salzburski, sprejme do drzavne mejevode s povodja z velikostjo 10.340 kkm2 in premaga pri temvisinsko razliko okrog 1.700 m.

Zacelo se je konec 19. stoletja

Sistematicna regulacija struge Mure se je zacela v zadnjicetrtini 19. stoletja. Pred tem so opravljali posege le poodsekih, predvsem za izboljsanje razmer za splavarjenje inza plovbo. Sistem Mure, ki je bil pod Gradcem siroko razve-jan, so med leti 1874 in 1891 zdruzili v premocrtno recnostrugo, da bi pridobili in zavarovali zemljo, da bi doseglipoglobitev struge in znizali visino recne gladine, omogocilivoznjo splavov in ranc ter bolje izkoristili mline ter elektrar-ne.

Vodno gospodarstvo vavstrijskem povodjuMure

D

Bruno Saurer Bruno Saurer

Page 33: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 33

zusammengefasst, um Land zu gewinnen und zu sichern, dieEintiefung der Flusssohle zu erreichen, den Flusswasser-spiegel abzusenken, die Floß- und Plättenfahrt zu ermög-lichen und eine bessere Ausnutzung der Mühlen und Elektri-zitätswerke zu erzielen.

Im Wesentlichen wurden damit die heutigen flussbaulichenVerhältnisse – abgesehen von nachfolgenden ör tlichenHochwasserschutzmaßnahmen in Siedlungsgebieten –geschaffen. Zu den bereits erwähnten Stauwehren geselltensich im Laufe der Jahre eine Reihe weiterer Wasserkraftan-lagen hinzu, sodass nunmehr im innerösterreichischenBereich 29 Wehranlagen an der Mur bestehen, die mit Aus-nahme weniger Fischaufstiegshilfen das Fließgewässerkonti-nuum unterbrechen. Darüber hinaus veränderten monotoneund verlandende Stauräume, kaum dotierte Restwasser-strecken sowie durch Geschiebeentzug und Begradigungenhervorgerufene Sohleintiefungen die Dynamik des Flussesauf vielen Kilometern.

Grundlagen für einen neuen Anfang

Die Auswertung einer in der Steiermark auf 290 kkm durch-geführten Strukturgütekartierung zeigt auf, dass sich etwasmehr als 40% des Murlaufes in einem guten bis sehr gutenZustand befinden, dass aber für knapp 60% strukturökologi-sche Defizite bestehen.

Konkrete Lösungsansätze, Strukturverbesserung sowohlin der Mur selbst als auch im Mündungsbereich der Zubrin-ger, in den Seitengerinnen und Altarmen umzusetzen, bein-halten die fischökologischen Untersuchungen für dieAbschnitte Landesgrenze Salzburg–Unzmarkt und Spielfeld–Radkersburg (Grenzmur).

Mit der Ausweisung von Hochwasserüberflutungsgebietenverfolgt die Wasserwirtschaft einerseits die Schaffung vonGrundlagen für eine nachhaltige Raumordnung im Sinne derHintanhaltung künftiger Sanierungsfälle, andererseits dieKompensation von Abflussverschärfungen durch Freihaltungwasserwirtschaftlich relevanter Vorrang- und Vorbehaltsflä-chen.

Zum Abschluss gebracht werden konnte das im Jahre1985 gestartete Mursanierungsprogramm, das die Mur voneinem der »verschmutztesten« Flüsse Europas wiederum in

V bistvu so s tem – ce pustimo ob strani kasnejse lokalneukrepe za visokovodno zascito v naseljenih obmocjih – ust-varili danasnje vodnogradbene razmere. Ze omenjenim jezo-vom se je v teku let pridruzila cela vrsta vodnih elektrarn,tako da je zdaj na avstrijskem obmocju 29 jezov na Muri, kiz izjemo redkih ribjih stez prekinjajo vodni tok. Poleg tega somonotone in z muljem zasipajoce se akumulacije, komajdaizoblikovani odseki stare struge in tudi poglobitve zaradizadrzevanja proda in izravnavanja struge na mnogih kilome-trih spremenili dinamiko reke.

Osnove za nov zacetek

Vrednotenje kartiranja kakovosti struktur, ki je bilo opravljenona Stajerskem v dolzini 290 kkm, kaze, da je nekaj nad 40odstotkov toka Mure v dobrem ali zelo dobrem stanju, da paobstajajo na skoraj 60 odstotkih strukturno-ekoloski deficiti.

Konkretni osnutki resitev, kako izvesti izboljsanje strukturtako v Muri kot tudi na izlivnih obmocjih pritokov, v stranskihkoritih in v starih rokavih, vsebujejo raziskave za odseke oddezelne meje s Salzbursko do Unzmarkta in od

Gosdorf Apace

Page 34: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro34

Sentilja/Spielfelda do Radgone/Bad Radkersburga (mejnaMura).

Z oznacitvijo visokovodnih poplavnih obmocij skusa vodnogospodarstvo po eni strani ustvariti osnove za trajno uredi-tev prostora s prelaganjem potrebnih sanacij, po drugi

strani pa zaostruje rabovodnega prostora za

vodnogospodars-ke potrebe.

Koncan je bilprogram sana-cij Mure, zacetleta 1985, kije pomaknilMuro z mesta»najbolj

umazane« evropske reke spet vkakovostne razrede I, I–II in II. Takonista bili zaman

porabljeni nicmanj kot dve milijardi silingov, ki so ju zbrali za visokozastavljeni cilj ciscenja odplak javne sluzbe, prebivalstvo inindustrija. Po popolni rekonstrukciji cistilne naprave mestaGradec se bo kakovost vode reke Mure juzno od Gössendor-fa kmalu se izboljsala.

Poseben gospodarski pomen je treba pripisati kotlinastimrazsiritvam dolin, napolnjenih z gramozom skozi kateregapronica podtalnica. Predvsem v obmocjih, za katere je znaci-len pojav peska in gramoza brez gostih krovnih usedlin (gra-sko in lipnisko obmocje, spodnja dolina Mure) obstaja velikamoznost skodljivega vplivanja na podtalnico. Do sporovglede rabe je ze prislo tam, kjer so vodovarstvena obmocja zvodnimi crpalisci in kjer namakajo kmetijske povrsine.

Za zascito podtalnice je vodovarstveni organ ze odredilvarovana obmocja oziroma z odlocbo predpisal zavarovanaobmocja. Znanstvena spoznanja, potrebna za taksne zascit-ne ukrepe, izvirajo cedalje bolj iz racunalniskih modelov pod-talnice.

Izkusnje preteklosti

Ceprav so je doslej kakovost vode v Muri s programom

den Zustand der Güteklassen I, I–II und II versetzt hat. Letzt-lich waren es mehr als zwei Milliarden Schilling, die für einhoch gestecktes Reinigungsziel von der öffentlichen Hand,von der Bevölkerung und von der Industrie erfolgreich einge-setzt wurden. Nach vollständiger Umrüstung der Kläran-lage der Stadt Graz wird dieMur südlich vonGössendor f inabsehbarerZeit eine weite-re Güteverbes-serung er fah-ren.

Besondere was-serwirtschaftlicheBedeutung ist denbeckenartigen Talweitungen mit ihrengrundwasser führenden Schotter füllun-gen zuzuordnen. Vor allem in jenen Berei-chen, die durch das Auftreten von Sanden und Schotternohne dichte Decksedimente gekennzeichnet sind (GrazerFeld, Leibnitzer Feld, Unteres Murtal), besteht das hohe Risi-kopotential der Beeinträchtigung des Grundwassers. Nut-zungskonflikte sind bereits dort gegeben, wo die Rohstoff-gewinnung im Einzugsbereich von Wasserversorgungsanla-gen erfolgt und wo landwirtschaftliche Bodennutzung mitBewässerung betrieben wird.

Zum Schutze des Grundwassers verordnete die Wasser-rechtsbehörde Schongebiete bzw. schrieb Schutzgebietebescheidmäßig vor. Die für derartige Schutzvorkehrungennotwendigen wissenschaftlichen Erkenntnisse stammenzunehmend aus Grundwassermodellen.

Leitbild aus den Erfahrungen der Vergangenheit

Konnten bislang die Gütezustände in der Mur durch dasMursanierungsprogramm für jedermann offenkundig unddeutlich verbessert und in der Grundwassersanierung zumin-dest eine Trendumkehr in Richtung sinkender Werte beiNitrat und Atrazin eingeleitet werden, so besteht hinsichtlichdes strukturökologischen Zustandes der Mur doch einigerNachholbedarf. Konkret geht es – selbstverständlich unter

Gewässergüte/Kakovost vode 1975

I–IIIIII–IIIIIIIII–IVIV

Gewässergüte/Kakovost vode 2000

Page 35: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 35

Beibehaltung der vorgegebenen Hochwasserschutzziele –um die Erhöhung der Strukturvielfalt im Profil und imUmland, um die Verbesserung der Durchgängigkeit, um dieAktivierung von Altarmen und Seitengerinnen und derenAnbindung an das Hauptgewässer, um die ökologisch wirk-same Anbindung der Zubringer, um die Stabilisierung derFlusssohle gegen Eintiefungstendenzen u.dgl. Schlichtweg,es geht um eine möglichst durchgängige Wiederherstellungdes Fließgewässerkontinuums und um die wirksame Vernet-zung des Flusses mit dem Umland bzw. in besonderen Zonenum das Zulassen flussaudynamischer Prozesse.

Zusammenarbeit ist gefragt

Der zur Umsetzung dieser Lösungsansätze erforderlichefinanzielle Rahmen lässt sich in der Größenordnung von eini-gen Zehntel des Mursanierungsprogrammes abschätzen.Damit könnte schrittweise ein großzügiges Revitalisierungs-programm mit Flächenankauf in einer ebenfalls zehn- bisfünfzehnjährigen Umsetzungsphase realisiert werden. DieMittelaufbringung wird aber weitaus schwieriger zu bewerk-stelligen sein, weil diesbezüglich keine konkreten gesetz-lichen Aufträge formuliert sind. Hiefür werden neben diver-sen nationalen Fördertöpfen auch EU-Mittel aus den LIFE-und INTERREG-Programmen anzusprechen sein. Die Inan-spruchnahme von Mitteln aus dem LIFE-Programm setztallerdings die vorherige Ausweisung von NATURA-2000-Gebieten voraus.

Der Weg zu effizienten und nachhaltigen Revitalisierungs-projekten an der Mur kann nur ein Weg der kleinen Schrittesein, was sowohl die Finanzierung als auch die Bereitschaftund Akzeptanz der Bevölkerung betrifft. Die wasserwirt-schaftlichen und naturschutzfachlichen Dienststellen desLandes sind jedenfalls angehalten, Partner in den Gemein-den, in der Landwirtschaft, in der Wirtschaft, in der Bevöl-kerung, selbst bei den verschiedenen Naturschutzorganisa-tionen zu suchen und auch zu finden.

Denn ohne Partnerschaften für derartige Ambitionen trittzwangsläufig Stillstand ein. Und Stillstand bedeutet in die-sem Fall bereits Rückschritt, ein Ansatz den eigentlich nie-mand vertreten sollte!

sanacije ocitno zelo izboljsala in je prislo pri sanaciji podtal-nice vsaj do prizadevanj za zmanjsanje vrednosti nitratov inatrazina, pa je treba glede strukturno-ekoloskega stanjaMure zamujeno vendarle nadomestiti. Konkretno gre – seve-da ob ohranitvi zastavljenih ciljev visokovodne zascite – zapovecanje strukturne raznovrstnosti v profilu in zaledju, zaizboljsanje prehodnosti, za aktiviranje starih rokavov instranskih korit ter za njihovo navezavo na glavni tok, za eko-losko ucinkovito navezavo pritokov, za zavarovanje recnegadna pred poglabljanjem in podobno. Kratko malo, gre zadoseganje cimvecje pretocnosti reke in za ucinkovito preple-tanje reke z zaledjem oziroma za dopuscanje hidrodinamic-nih procesov v posebnih conah.

Sodelovanje je zazeleno

Financna sredstva, potrebna za realizacijo navedenih pro-jektov, predstavljajo le en delcek vrednosti sanacijskega pro-grama za Muro. Tako bi lahko postopno realizirali velikopo-tezni program revitalizacije z nakupom zemljisc v fazi izved-be, ki bi prav tako trajala deset do petnajst let. Zagotovitevsredstev pa bo mnogo tezavnejsa, kajti v tem pogledu nisoformulirana nikakrsna konkretna zakonska narocila, zato botreba poleg razlicnih nacionalnih pospesevalnih skladov pri-tegniti tudi sredstva Evropske skupnosti iz programov LIFE inINTERREG. Pogoj za angaziranje sredstev iz programa LIFEpa je predhodna oznacitev obmocij NATURA 2000.

Ucinkovita in trajna revitalizacija reke Mure pa lahko pote-ka le z majhnimi koraki, tako glede financiranja kot tudi pri-pravljenosti in sprejemljivosti prebivalstva. Spodbuditi pa jetreba vodnogospodarske in naravovarstvene sluzbe, naj vse-kakor iscejo in tudi najdejo partnerje v obcinah, kmetijstvu,gospodarstvu in med prebivalstvom ter celo v raznih naravo-varstvenih organizacijah, kajti brez partnerstva pride pritaksnih ambicijah nujno do zastoja. In zastoj pomeni v temprimeru ze nazadovanje – cesar pa pravzaprav nihce ne bismel zagovarjati!

Page 36: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro36

Wasserwirtschaft imslowenischen Mur-Einzugsgebiet

Vodno gospodarstvo vslovenskem povodjuMure

pricht man über das Land an der Mur bzw. über ihr Ein-zugsgebiet, zu dem das Tiefland des Murfeldes und

das hügelige Goricko gehören, so bedeutet dies die Ausein-andersetzung mit einem besonderen Gebiet, in dem sichKulturen und Völker berühren, die seit Jahrhunderten dortgelebt haben, nämlich den Germanen, Slowenen undUngarn.

Allen war eine gewisse mitteleuropäische Identität und Kul-tur gemeinsam, die jahrhundertelang gegenseitig befruch-tend gewirkt hat und zu der jeder das seine beigesteuert undweitergegeben hat. Das zeigt sich in der Sprache, den Mund-arten, den Volksbräuchen, den Speisen und Getränken, denOrtsnamen und auch der Denkart der Leute. Diese sindgenauso offen wie die pannonische Ebene.

Mit dem Zerfall des sozialistischen Jugoslawien und derEntstehung der Republik Slowenien sowie mit der gleichzei-tigen Veränderung des politischen Systems setzte der Staatneue Prioritäten. Als vorrangig wurden die Umstrukturierungund Privatisierung der Industrie sowie des gesamten staat-lichen Sektors beziehungsweise die Lösung der Aspekte dersozialen Verhältnisse der Bevölkerungen angesehen.

Die neu entstandenen wirtschaftlichen Rahmenbedingun-gen wirkten auch auf die Wasserwirtschaft und ihre diesbe-züglichen Organisationen.

Das Ministerium für Umwelt und Raum wurde gegründetund in seinem Rahmen eine Verwaltung für Naturschutz, dieauch die Belange der Wasserwirtschaft umfasst, eingerich-tet.

Ebenso erfolgte eine wesentliche Änderung der Finanzie-rung der Wasserwirtschaft. Von 1990 bis 1996 sind die fürwasserwir tschaftliche Aufgaben eingesetzten Mittel auf

S govorimo o pokrajini ob Muri oz. njenem vodnemobmocju, kateremu pripadata nizinsko Mursko

polje in gricevnato Goricko, govorimo o posebnem obmocju,kjer se stikajo kulture in narodi, ki so stoletja ziveli tu, in toGermani, Slovani in Madzari.

Vsem sta skupni neka srednjeevropska identiteta in kultu-ra, ko je vsak od drugega nekaj sprejemal in drugemu dalnekaj svojega, in to stoletja. To se kaze v jeziku in narecjih,narodnih obicajih, hrani, imenih krajev, prav tako pa v oblikirazmisljanja ljudi, ki je odprto, kot je odprta tudi panonskaravnina.

Z razpadom SFR Jugoslavije in nastankom R Slovenije terspremembo politicnega sistema si je postavila drzava noveprioritete. Te so bile usmerjene predvsem v prestrukturiranjein zacetek privatizacije industrije oz. celotnega druzbenega(drzavnega) sektorja, v iskanje novih izvoznih trgov za indu-strijo, ki so zivljenjskega pomena za eksistenco nove drzave,ter resevanje socialnih razmer prebivalstva.

Nastale gospodarske razmere niso zaobsle tudi vodnegagospodarstva in organiziranosti dejavnosti.

Ustanovljeno je bilo Ministrstvo za okolje in prostor, znotrajkaterega je delovala Uprava za varstvo narave, v katero jebilo vkljuceno tudi vodno gospodarstvo.

Bistvena sprememba glede na razmere v nekdanji drzavipa se je zgodila pri financiranju. Sredstva za vodnogospo-darske dejavnosti so se znizala od 1990 do 1996 na 0,07% druzbenega proizvoda, to pa je skoraj 8-krat manj sred-stev, kot jih je bilo za dejavnost na voljo v prejsnjem siste-mu. Podoben proces je potekal tudi v drugih tranzicijskihdrzavah, npr. Madzarski, Ceski itd.

R Slovenija je z osamosvojitvijo prevzela oz. ratificirala

Ko

Jozef Novak Jozef Novak

Page 37: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 37

0,07% des Bruttonationalproduktes gesunken. Dies ent-spricht knapp 1/8 des Betrages, der im früheren Systemdafür zur Verfügung stand und stimmt mit den Verhältnissenin anderen Reformstaaten wie Ungarn und Tschechien über-ein.

Nach der Unabhängigkeit wurde von der Republik Slowe-nien das bestehende Abkommen zwischen Jugoslawien undÖsterreich über die Behandlung wasserwir tschaftlicher Fragen an der Mur aus dem Jahr 1956 übernommen (6. 3.1993).

Ein zehnjähriger Zeitraum ist für einen Fluss von geringerBedeutung, da das Leben an Gewässern und dessen Ände-rungen in Jahrzehnten, beziehungsweise Jahrhundertengemessen werden muss. In Folge der Änderung des politi-schen Systems, der reduzierten Finanzierung sowie derRolle der Wasserwirtschaft war es notwendig, Prioritäten zusetzen und auf gewisse Aufgaben zu verzichten, die frühernoch durchgeführt wurden. Damit wurde bei jenen MenschenVerdrossenheit erweckt, die früher mit den exakt gemähtenBöschungen der Hochwasserschutzdämme und den trapez-förmigen Gerinnen vertraut waren und im Vergleich dazuheute einen »vernachlässigten« Zustand antreffen.

An der Mur lässt sich schon jahrelang eine Eintiefung desFlussbettes und damit die Zerstörung der Ufersicherungen,die Senkung des Grundwasserspiegels sowie die Austrok-knung der Auvegetation beziehungsweise die Reduzierungder Trinkwasserreserven feststellen.

Im letzten Jahrezehnt wurden mehrere technischen Lösun-gen für die Sanierung dieses Zustandes vorgeschlagen.Nach einer umfassenden finanziell-technischen Analyse vonnotwendigen Maßnahmen, die auf die Flusssohle der Murbeschränkt gewesen wären, überwog die Ansicht, dass zurVerbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Murdie im »Wasserwirtschaftlichen Grundsatzkonzept für dieGrenzmur« dargestellten Schritte durchzuführen sind. DiesesKonzept wurde von maßgeblichen Experten der Wasserwirt-schaft und der Ökologie beider Staaten erstellt. An dieserArbeit haben auch die Universität für Bodenkultur in Wienund die Universität Ljubljana mitgewirkt.

Der Zustand im Hinblick auf die Sohleintiefung und dieSenkung des Grundwasserspiegels an der Mur und imHinterland ist alarmierend. Durch Maßnahmen der landes-

(6. 3. 1993) tudi sporazum med SFRJ in RA o resevanju vod-nogospodarskih vprasanj glede reke Mure iz leta 1956.

Desetletno obdobje za reko ne pomeni veliko, ker se ziv-ljenje ob rekah in spremembe, ki nastanejo, merijo v deset-letjih oz. stoletjih. Glede na spremembo politicnega sistema,zmanjsanje financiranja dejavnosti in vlogo vodnega gospo-darstva sta bila nujna izbira prioritet in opuscanje dolocenihvzdrzevalnih del, ki so jih izvajali v preteklosti. To je povzro-cilo zaradi danasnjega »zanemarjenega stanja« nejevoljo priljudeh, ki so bili navajeni na lepo pokosene brezine visoko-vodnih nasipov in trapezna korita vodotokov.

Za Muro se ze leta ugotavlja poglabljanje nivelete korita ins tem rusenje obreznih zavarovanj, znizevanje podtalnice,izsusevanje vegetacije (logov) ter zmanjsanje zalog pitnevode.

V zadnjem desetletju je bilo podanih vec tehnicnih resitevza sanacijo taksnega stanja. Po celoviti financno-tehnicnianalizi potrebnih ukrepov na koritu reke Mure pa je prevla-dalo mnenje, da se je treba za izboljsanje stanja ekoloskezmogljivosti ob reki lotiti resitev, ki so nakazane v «Nacelni

SaßbachmündungIzliv potoka Saßbach

Page 38: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro38

kulturellen Wasserwirtschaft wie Melioriationen, Errichtungvon Gräben und die rasche Entwässerung der landwirt-schaftliche genutzten Flächen wurden die hydrologischenVerhältnisse auch in Bezug auf den Schutz der Siedlungengeändert, beziehungsweise verschlechtert. Die Hochwasser-scheitelwerte an verschiedenen Zubringern der Mur sindangestiegen. Die bestehenden, auch bereits reguliertenGewässer sind somit zu klein bemessen, es wird daher not-wendig sein, das Niederschlagswasser zusätzlich auch aufden meliorierten landwirtschaftlich genutzten Flächen bezie-hungsweise in neuen Rückhaltebecken ohne Grundseezurückzuhalten, wie dies auch schon in der Vergangenheitpraktiziert wurde.

In der Phase der Annäherung an die EU wurden seitens derRepublik Slowenien bereits viele Richtlinien auf dem Sektorder Umwelt, der Wasserquantität und -qualtität umgesetzt,die bereits die ersten positiven Resultate zeigen.

Die Qualität des Wassers der Mur hat sich nach dem Aus-bau der Kläranlagen in der Republik Österreich drastischgebessert. Im Vergleich mit der Zeit der 70er-Jahre, in derdie Mur in die Güteklasse IV einzuordnen war, ist nun derFluß beim Eintritt in Grenzstrecke mit Slowenien in die Güte-klasse II auf der vierstufigen Skala einzustufen und ver-schlechtert sich durch die unzureichend geklärten Abwässer(ohne biologische Reinigung) der slowenischen Industrie(Papierfabriken, Lebensmittelindustrie) und der kommuna-len Abwässer auf die Güteklasse II–III.

Trotzdem haben sich in der letzten Zeit Tendenzen in Rich-tung einer Reduzierung der Verunreinigung in Folge einerModernisierung der Technologien der Papierindustrie, derStillegung von Betrieben und der Verkleinerung der Schwei-nemast in Podgrad gezeigt. Aktuell wird geschätzt, daß dieMur auf der slowenischen Seite des Grenzabschnittes mitder Republik Österreich mit etwa 64.200 EW belastet wird,wovon ca. 14.000 EW auf kommunale Abwässer entfallen.

Die innere Mur, das heißt der slowenischen Abschnitt unddie Grenzmur zu Kroatien wird durch Zubringer wie die starkverunreinigte Scavnica mit ca. 89.000 EW, davon14.000 EW aus Kommunalabwasser, belastet.

Trotz dieses schlechten Zustandes (insgesamt153.500 EW Belastung durch ungeklärte Abwässer Industrieund Kommunen) darf mit einem gewissen Optimismus in die

vodnogospodarski zasnovi za mejno Muro«, ki so jo izdelaliugledni strokovnjaki z vodnogospodarskega in ekoloskegapodrocja iz obeh drzav in pri zasnovi katere sta sodelovalitudi Univerzi iz Ljubljane in Dunaja.

Stanje glede poglabljanja nivelete reke Mure in znizevanjapodtalnice ob Muri in zaledju je ze alarmantno, ker so sezaradi dolocenih vodnogospodarskih ureditev, ki so potekalev navezi s kmetijstvom (melioracije, jarki, hitro odvodnjavan-je kmetijskih povrsin), spremenile oz. poslabsale hidroloskerazmere pri zasciti naselij in prihaja do povisanja konic viso-kovodnega vala v razlicnih pritokih Mure. Obstojeca, tudi zeregulirana korita vodotokov so premajhna, potrebno je dodat-no zadrzevanje meteorne vode tudi na danes melioriranih»kmetijskih povrsinah oz. novih suhih zadrzevalnikih«, kot jeto bilo ze v preteklosti.

V fazi priblizevanja R Slovenije EU je drzava sprejela velikosmernic in direktiv s podrocja okolja ter tudi kolicine in kakovo-sti voda, ki jih ze izvaja in ki ze dajejo prve pozitivne rezultate.

Trate

Mureck

Page 39: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

Zukunft geblickt werden, da das System der »progressivenBestrafung« der Verunreiniger bereits die ersten Ergebnissegebracht hat. Fast alle evidenten Emmitenten haben bereitsSanierungsprogramme und Projekte für die Reinigung derAbwässer ausgearbeitet. Derzeit ist der Ausbau der Kläran-lagen bei dem größten Verunreiniger der inneren Mur – beider Schweinemastfarm Nemscak – im Gange. Auch in Pod-grad wird mit dem Ausbau der Kläranlage, entsprechend derTechnologie der deutschen Firma Linde im Herbst 2001begonnen, die Baubewilligung wurde bereits eingeholt.

Die kommunale Kläranlage in Sladki vrh wird neu gebaut,die bestehende Kläranlage in Radenci umgebaut. Die Pro-jekte für die Abwasserreinigung in Sentilj, Gornja Radgonaund Ljutomer (Scavnica) werden vorbereitet.

Im August 2001 wurde der Probebetrieb der Kläranlage inLendava mit der Kapazität von 30.000 EW aufgenommen.Damit werden Industrieabwässer (Lek, Ilirija) und kommuna-le Abwässer gereinigt.

In der Republik Slowenien wurde mit dem Ausbau desAutobahnprogrammes intensiv begonnen. In Abstimmungmit dem Verkehrsministerium er folgte die Ausarbeitungeines Projektes, das die Errichtung eines ersten Teiles vonHochwasserschutzdämmen am Murfluss in zwei Abschnittenmit einer Gesamtlänge von 28 kkm beinhaltet. Die projektier-ten Dämme, für die für den Straßenbau ungeeignetes Ton-und Kiesmaterial verwendet wird, wären ökologisch viel ver-träglicher, da sie bepflanzt werden könnten und keinerInstandhaltung bedürften.

Mit den derart ausgeführten Hochwasserschutzdämmenmit einer Breite von ca. 25 bis 30 m wäre schlußendlich derRegionalpark Mur, der den Bereich der Steiermark in Öster-reich (Natura 2000), den slowenischen Teil des Murgebietesund Bereiche Kroatiens bis zur Drau umfasst und indirekteine Verbindung zur Donau ermöglichen könnte, umsetzbar.

Im Einzugsgebiet der Mur wurden an den Gewässern Lend-va in Goricko, Lipnica, Puconski potok und Kutschenitza,soweit dies möglich war, Instandhaltungsarbeiten durchge-führt, die die ökologische Funktionsfähigkeit verbesserten.Diese umfaßten beispielhaft Gerinnverbreiterungen zurBepflanzung. Hiermit soll allmählich auf die jährliche Mahdverzichtet werden können.

Zur Sicherstellung einer wirkungsvollen Erfüllung der Auf-

Stanje kakovosti vode v Muri se je zelo izboljsalo po zgra-ditvi cistilnih naprav v Avstriji, ta proces pa mora Slovenija secelovito izpeljati. Okrog leta 1970 je spadala Mura v IV.kakovostni razred, ze nekaj zadnjih let pa je ob vstopu v RSlovenijo v II. kakovostnem razredu (na stiristopenjski skali)in zaradi izpusta ne dovolj ociscenih odplak (brez bioloskegaciscenja) slovenske industrije (papirnice, zivilska industrija)ter komunale zopet pade v II.–III. kakovostni razred.

Kljub temu so v zadnjem obdobju premiki pri zmanjsanjuonesnazenja, ker se je posodobil tehnoloski proces v papir-ni industriji, nekateri industrijski obrati so propadli, prav takopa se je zmanjsala reja svinj v Podgradu. Danes predvideva-mo, da se spusca na slovenski strani mejnega obmocja zAvstrijo v Muro pribl. 64.200 enot obremenitve, od tegaodpade na komunalne odplake pribl. 14.000 enot obreme-nitve.

Na notranji in mejni Muri pa pride s pritoki (zelo onesnaze-na je Scavnica, IV. kakovostni razred!) v Muro pribl. 89.300enot obremenitve, od tega predstavljajo pribl. 29.400 enotobremenitve komunalne odplake.

Kljub takemu stanju (skupaj pribl. 153.500 enot obreme-nitve neociscenih odplak – industrija in komunala skupaj) palahko z optimizmom zremo v prihodnost, ker progresivno»kaznovanje onesnazevalcev« ze daje rezultate. Skoraj vsievidentirani onesnazevalci so izdelali sanacijske programe inprojekte za ciscenje odplak. Prav v tem casu ze potekagradnja cistilne naprave pri najvecjem onesnazevalcu nanotranji Muri, in sicer na prasicji farmi Nemscak. Z gradnjocistilne naprave bodo zaceli jeseni 2001 tudi v Podgradu, insicer po tehnologiji nemske firme Linde, za kar so ze dobiligradbeno dovoljenje.

Na novo gradijo komunalne cistilne naprave na SladkemVrhu, posodablja pa se tudi obstojeca cistilna naprava vRadencih. Na izdelavo projektov za ciscenje odplak pa se pri-pravljajo tudi v Sentilju, G. Radgoni in Ljutomeru (Scavnica).

V avgustu 2001 pa je zacela s poskusnim obratovanjemcistilna naprava v Lendavi, njena zmogljivost je 30.000 enotz moznostjo poznejse siritve, za ciscenje industrijskih (Lek,Ilirija) in komunalnih odplak mesta.

V R Sloveniji se je zacelo z intenzivno gradnjo avtocest. Vdogovoru z Ministrstvom za promet je bila izdelana projektnadokumentacija, ki obravnava gradnjo visokovodnih nasipov

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 39

Page 40: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

gaben des Umweltschutzes (wie dem Monitoring und der Auf-sicht) erfolgte 2001 im Rahmen der Annäherung Sloweniensan die Europäische Union die Gründung einer Umwelt-Agen-tur der Republik Slowenien, die auch die Aufgaben der Was-serwirtschaft wahrnimmt. Da die Republik Slowenien dasneue Gewässergesetz noch nicht in Kraft gesetzt hat, konn-te die Rolle der Wasserwirtschaft samt der Organisations-struktur und der finanziellen Grundlage in der Agentur nochnicht klar definiert werden.

Es ist noch nicht absehbar, wie sich die zukünftige Entwik-klung nach dem Inkrafttreten der zu erwartenden neuengesetzlichen Grundlagen und Richtlinien gestalten wird.Sicher ist jedoch, daß die Mur weiter fließen wird, ohne aufdie beschlossenen Vorschriften, Richtlinien und GesetzteRücksicht zu nehmen. Die Aufgabe der Wasserwirtschaft istes daher, im Interesse aller Menschen, die in diesem Gebietleben, mit ihrem Wissen im Rahmen der gesetzlichen Vorga-ben, die Verhältnisse der Lebensbereiche in und am Wasserzu verbessern.

ob reki Muri (v prvi fazi) na dvehodsekih skupne dolzine 28 kkm. Pro-jektirani visokovodni nasipi, v kate-re bi bil vgrajen za gradnjo cestneprimeren glinasto-meljastizemeljski material, bi bili ekoloskoveliko sprejemljivejsi, ker bi bilipogozdeni in jih ne bi bilo trebavzdrzevati.

S takimi visokovodnimi nasipisirine pribl. 25–30 m pa bi koncnolahko zaceli s prakticno razglasitvi-jo regijskega parka Mura, ki bilahko povezoval obmocje avstrijskeStajerske (Natura 2000) in prekslovenskega dela Mure obmocja naHrvaskem vse do Drave in posred-no tudi Donave.

Na vodnem obmocju Mure pote-kajo v zadnjem obdobju vzdrzevalnadela, zaradi katerih prihaja do

izboljsanja ekoloske zmogljivosti, in sicer v tistih vodotokih(zg. tok Ledave na Gorickem, Lipnica, Puconski potok, Kuc-nica), kjer obstaja ta moznost, npr. vecje korito, tako da jeob njih mogoce zasaditi drevje. S tako oblikovanim koritombi bilo scasoma mogoce opustiti vsakoletno kosnjo trave.

V fazi priblizevanja R Slovenije EU pa je bila za vecjo ucin-kovitost dela na okoljskem podrocju (monitoring, nadzor itd.)ustanovljena Agencija RS za okolje, v katero je vkljucenotudi vodno gospodarstvo. Ker v R Sloveniji se ni bil sprejetnov zakon o vodah, vloga vodnega gospodarstva v Agencijise ni dovolj jasno definirana, pri tem pa gre tudi za organi-zacijsko strukturo in financno podlago za njeno celovitodejavnost.

Kaj vse bo se prinesla prihodnost glede zakonov, ki jihmora sprejeti R Slovenija, direktiv in smernic EU, se niznano, vendar pa je nesporno, da bo Mura tekla ne glede nasprejete predpise, smernice in zakone, nasa naloga pa je,da s svojim znanjem in zakonskimi akti omogocimo izbolj-sanje stanja vodnega in obvodnega sveta v interesu vseh, kizivijo na tem obmocju.

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro40

Bad Radkersburg Gornja Radgona

Page 41: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

Entwicklung der Wassergüte

ie Untersuchung und Beurteilung der Wassergüte derMur durch Experten wird seit Bestehen der Ständigen

österreichisch-slowenischen Kommission für die Mur weiter-geführt, wobei das Datenmaterial der langjährigen vorange-gangenen Untersuchungen zu interessanten Vergleichen her-angezogen weden kann.

Die Gewässergüte wird seit jeher anhand chemisch-physi-kalischer und biologischer Untersuchungen in Spielfeld, BadRadkersburg und Gornja Radgona beurteilt.

Die biologische Gewässergüte der Mur in Spielfeld war inden 70er-Jahren durch industrielle und kommunale Abwas-sereinleitungen in Österreich schwer beeinträchtigt undwurde beimEintritt indie Grenz-strecke zudieser Zeitin die Güte-klasseIII–IV mitzeitweiligerTendenz zurGüteklasseIV (außer-gewöhnlichstark ver-schmutzt)eingestuft.Durch ver-fahrenstechnische Verbesserungen, insbesondere in derZellstoff- und Papierindustrie und den konsequenten Ausbauder kommunalen und industriellen Abwasserreinigung konn-te die Gewässergüte in den folgenden Jahren nach und nachverbessert werden. Seit Beginn der 90er-Jahre weist die Mur

nalizo in oceno kakovosti vode v Muri opravljajo stro-kovnjaki ze od zacetka delovanja Stalne slovensko-

avstrijske komisije za reko Muro, pri cemer je mogoce mate-rial dolgoletnih predhodnih analiz uporabiti za zanimive pri-merjave.

Kakovost vode zeod nekdaj presojajona podlagi kemijs-ko-fizikalnih in bio-loskih analiz v Sen-tilju/Spielfeldu,Gornji Radgoni inBad Radkersburgu.

Bioloska kakovostvode Mure v Sentil-ju/Spielfeldu je bilav 70. letih zeloslaba zaradi izpu-scanja industrijskihin komunalnih od-padnih voda vAvstriji in je bila privstopu v mejniodsek v tem obdob-ju uvrscena v kako-vostni razred III–IVin obcasno IV (prekomerno onesnazena). S posodobitvijoindustrije, zlasti celulozne in papirne, in z dosledno gradnjocistilnih naprav za komunalne in industrijske odpadne vodeso uspeli kakovost vode postopno izboljsevati. Od zacetka90. let je Mura v Sentilju/Spielfeldu v II. kakovostnem razre-du (zmerno obremenjena).

Bioloske analize od l. 1990/91 dalje kazejo tudi, da sekakovost v Gornji Radgoni in Bad Radkersburgu v primerjavi

D

Analiza kakovosti

A

Bioloska kakovost vode Mure Sentilj/Spielfeld1964–2000

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 41

Peter Ollinger Peter Ollinger

Spielfeld Sentilj

Page 42: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

in Spielfeld konstant die Güteklasse II (mäßig belastet) auf.Die biologischen Untersuchungen seit 1990/91 zeigen

aber auch, daß in Bad Radkersburg und Gornja Radgonagegenüber dem Gütebild in Spielfeld/Sentilj stets eine leich-te Tendenz zur Verschlechterung um etwa eine halbe Güte-klasse besteht. Die Annahme, daß entlang der Grenzstrek-ke Spielfeld/Sentilj–Bad Radkersburg/Gornja Radgona diver-se lokale Belastungsquellen auf die Wassergüte einwirken,ist daher naheliegend. Durch weitere Maßnahmen der

Gewässerrein-haltung solltees gelingen, dieWassergüte imgesamtenGrenzbereich zustabilisieren.

Den Ergebnis-sen der biologi-schen Güteun-tersuchungenentsprechenauch die chemi-schen Befunde.Betrug die Bela-stung durchorganischeInhaltsstoffe,

gemessen als CSB-Fracht, in Spielfeld in den Jahren1976/77 noch 6.690 Gramm pro Sekunde, so konnte diesebis Anfang der 90er-Jahre um rund 75 % und in den folgen-den Jahren noch weiter gesenkt werden. Ab 1994/95 hatsich die organische Belastung im Bereich von 1100 bis1200 g/s stabilisiert.

Noch augenscheinlicher ist die Entwicklung bei den orga-nischen Chlorverbindungen, ausgedrückt durch den Sum-menparameter AOX. Hauptverursacher für den Eintrag dieserweitgehend naturfremden Stoffe ist die Zellstoffindustrie.Durch die Einführung chlorarmer bzw. gänzlich chlorfreierBleichverfahren in den beiden steirischen Zellstoffwerkenkonnte die AOX-Belastung seit 1990/91 um ca. 90 %gesenkt werden.

s kakovostjo v Sentilju/Spielfeldu poslabsuje za pribliznopolovico razreda, zato je razumljiva domneva, da vplivajona kakovost vode vzdolz mejnega odseka Sentilj/Spiel-feld–Gornja Radgona/Bad Radkersburg razni lokalni viri obre-menitve. Z nadaljnjimi ukrepi za ohranitev cistoce vode naj biuspeli stabilizirati kakovost vode na celotnem mejnemobmocju.

Rezultatom bioloskih analiz vode ustrezajo tudi kemijskeanalize. Obremenitev z organskimi sestavinami, merjenimi

kot KPK-obremenitev, je bila v Sentilju/Spielfeldu v letih1976/77 se 6690 gramov na sekundo, do zacetka 90. letso jo zmanjsali za okrog 75 odstotkov in v naslednjih letih sebolj. Od leta 1994/95 dalje je organska obremenitev vobmocju od 1100 do 1200 g/s.Se bolj izenacen je rezultat pri organskih klorovih spojinah,

izrazenih s parametrom vsote AOX. Glavni povzrocitelj za vnosteh predvsem nenaravnih snovi je industrija celuloze. Z uved-bo postopkov beljenja z malo klora oziroma cisto brez klora vobeh stajerskih tovarnah celuloze je bila obremenitev AOX odleta 1990/91 dalje zmanjsana za okrog 90 odstotkov.

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro42

Page 43: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 43

WasserwirtschaftlichesGrundsatzkonzept für dieGrenzmur

ereits ab der ersten Tagung war eines der Hauptthe-men der Ständigen österreichisch-slowenischen Kom-

mission für die Mur die signifikant fortschreitenden Eintie-fungstendenz der Mur in der Grenzstrecke. Die mittlere Sohl-absenkung seit 1970 beträgt für die gesamte Flussstrecke50 cm. In einigen Bereichen ist jedoch eine Eintiefung bis zu120 cm festzustellen. Als Ursache dafür sind folgende Fak-toren zu nennen:

◆ Regulierung der Mur Ende des 19. Jahrhunderts. DurchLaufverkürzungen und Gerinneeinengungen kam es in derFolge zu einer Erhöhung der Schleppspannungen und zueiner größeren Geschiebetransportkapazität.

◆ Unterbindung des Geschiebetransportes aus dem Ober-lauf durch die Errichtung von Wasserkraftwerken flussauf-wärts der Grenzstrecke und an den Seitenzubringern.

Aus wasserwirtschaftlicher und ökologischer Sicht ergebensich dadurch folgende Probleme:

◆ Absenkung des begleitenden Grundwasserspiegels◆ Abtrennung alter Flussarme im Umland◆ Fehlende Dotation der Nebengerinne◆ Veränderung des Bestandes und der Dynamik im Auwald◆ Destabilisierung bestehender Ufersicherungen

Zur Untersuchung dieser Probleme aus gesamtheitlicher,interdisziplinärer Sicht wurde im Jahre 1996 von der Mur-kommission die Erstellung einer Vorstudie beauftragt. Beider 6. Tagung im September 1997 hat die Murkommissionden Beschluss gefasst, auf der Grundlage dieser Vorstudie

B

Nacelna vodnogospo-darska zasnova zamejno Muro

od prvega zasedanja dalje je bil eden glavnih pro-blemov Stalne slovensko-avstrijske komisije za

Muro mocno napredujoce poglabljanje Mure na mejnemodseku. Povprecno znizanje dna znasa od leta 1970 dalje zacelotni odsek reke 50 cm. Na nekaterih obmocjih pa jemogoce ugotoviti poglobitev do 130 cm. Vzroki so:

◆ regulacija Mure konec 19. stoletja – s skrajsanjem toka inzozenjem struge je prislo do povecanja vlecnih napetosti indo vecje zmogljivosti transporta proda;

◆ prekinitev transporta proda iz zgornjega toka z gradnjohidroelektrarn nad mejnim odsekom in na pritokih.

Z vodnogospodarskega in ekoloskega vidika prihaja zato donaslednjih problemov:

◆ znizanje spremljajoce gladine podtalnice,◆ locitev starih recnih rokavov v zaledju,◆ pomanjkanje dotacije vode v vzporednih koritih,◆ sprememba sestoja in dinamike logov ter ◆ destabilizacija obstojecih obreznih zavarovanj.

Za raziskavo teh problemov s celostnega in interdiscipli-narnega vidika je narocila Komisija leta 1996 izdelavo pri-pravljalne studije. Na sestem zasedanju septembra 1997 jesprejela sklep, da se izdela na podlagi te pripravljalne studi-je Nacelna vodnogospodarska zasnova na mejni Muri od95,0 kkm do 129,5 kkm – faza I.

Obmocje projekta se razprostira od Sentilja/Spielfelda doPetanjcev/Sicheldorfa in obsega obmocje pretoka stoletnevisoke vode (Qvv100). Obdelava je bila zaupana projektantom

Ze

Norbert Baumann/Rudolf Hornich Norbert Baumann/Rudolf Hornich

Page 44: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro44

ein »Wasserwirtschaftliches Grundsatzkonzept an der Grenz-mur von km 95,0 bis km 129,5 – Phase I« zu erstellen.

Das Projektgebiet erstreckt sich von Spielfeld/Sentilj bisSicheldorf/Petanjci und umfasst den Abflussraum des hun-dertjährlichen Hochwassers (HQ100). Mit dem Ziel, Entschei-dungsgrundlagen zur Lösung der Probleme aus wasserwirt-schaftlicher und gewässerökologischer Sicht auszuarbeiten,wurden Projektanten beider Staaten beauftragt.Der Schwerpunkt der Arbeiten in der Phase I lag im Bereichder Wasserwirtschaft mit folgenden Themen:

◆ Ermittlung des bordvollen Abflusses und der aktuellenHQ30- und HQ100-Abflussgebiete

◆ Sohlveränderungen◆ Grundlagen zum Geschiebetransport◆ Flussmorphologie◆ Flussbau◆ Geschiebetransportmodell◆ NiederwasserFür das Fachgebiet Ökologie wurden in der Phase I beglei-tende Untersuchungen zu den Themenbereichen ◆ Fischbestand ◆ Struktur-Erhebung ◆ Makrozoobenthos vorgenommen, um generelle Aussagen über die Auswirkun-

obeh drzav z namenom, da izdelajo osnove za odlocanje priresevanju problemov z vodnogospodarskega invodnoekoloskega vidika. Tezisce del v I. fazi z vidika vodne-ga gospodarstva je bilo na podrocjih:

◆ ugotavljanje pretoka do roba polne struge in aktualnihobmocij pretokov Qvv30 in Qvv100,

◆ spremembe dna,◆ osnove za transport proda,◆ recna morfologija,◆ vodne gradnje,◆ model transporta proda,◆ nizka voda.

Za strokovno podrocje ekologije so opravili v I. fazi sprem-ljevalne raziskave o tematskih podrocjih:◆ ribji stalez,◆ ugotavljanje struktur,◆ makrozoobentos,

da bi lahko podali splosne trditve o ucinkih prihodnjih vod-nogradbenih ukrepov.

Nacelna vodnogospodarska zasnova je bila dokoncanasredi leta 2001.

Za resitev problematike na mejni reki Muri predlagajo raz-siritve na primernih mestih, da bi preprecili poglabljanje.

Projektgebiet/Obmocje projekta: A: 2.500 ha, Slo: 700 ha

Page 45: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 45

gen künftiger flussbaulicher Maßnahmentreffen zu können.Das wasserwir tschaftliche Grundsatzkon-zept wurde Mitte des Jahres 2001 fertigge-stellt.

Zur Lösung der Problematik an der Grenz-mur wird vorgeschlagen, mit Aufweitungenan geeigneten Stellen der Eintiefungsten-denz entgegenzuwirken. Neben der Vermin-derung der Schleppkraft und Transportkapa-zität soll durch Seitenerosionen eine Mobili-sierung von Geschiebematerial erreicht wer-den. Zusätzlich werden wieder Strukturenwie z.B. Schotterbänke, Flachwasserberei-che und Stillwasserzonen initiiert, die derzeit in der Grenz-mur nur in untergeordnetem Ausmaß vorzufinden sind. Eineweitere Möglichkeit ist die Zugabe von Geschiebe. DieseMassnahme wurde im Rahmen der Bauarbeiten am Mühl-bach Mureck–Radkersburg erprobt. Rund 30.000 m3 Aus-hubmaterial wurden über einen Zeitraum von 5 Monaten derMur beigegeben. Diese Menge entspricht dem jährlichenAustrag von Sohlmaterial aus der Grenzstrecke. Bereits nachkurzer Zeit bildeten sich an mehreren Stellen neue Schot-terbänke, welche die Strukturvielfalt erhöhen und zusätzli-che Laichhabitate für einige der 52 in der Grenzmur vorkom-menden Fischarten darstellen.

Die Überprüfung der vorgeschlagenen Massnahmenanhand des Geschiebetransportmodelles haben gute Ergeb-nisse gezeigt. Somit kann davon ausgegangen werden, demProblem der Eintiefungstendenz – zumindest über einen län-geren Zeitraum – entgegenwirken zu können.

Die Umsetzung ist abschnittsweise für die nächsten Jahrevorgesehen.

Poleg zmanjsanja vlecne sile in transportne zmogljivosti najbi z bocno erozijo mobilizirali prodni material. Dodatno pa bispet prislo do iniciacije struktur, npr. prodisc, obmocij plitvinin obmocij mirne vode, ki jih je zdaj v mejni Muri le malo.Nadaljnja moznost je dodajanje proda. Ta ukrep je bil preiz-kusen v okviru gradbenih del na mlinscici Mureck–Radkers-burg. V obdobju petih mesecev so dodali v Muro okrog30.000 m3 izkopanega materiala. Ta kolicina ustreza letne-mu odnosu materiala z dna na mejnem odseku. Ze kmalu sose na vec mestih oblikovala nova prodisca, ki povecujejostrukturno raznolikost in predstavljajo dodatne drstne habi-tate za nekatere od devetinstiridesetih v mejni Muri zivecihribjih vrst.

Preverjanje predlaganih ukrepov z modelom transportaproda je pokazalo dobre rezultate. Tako izhajamo iz dejstva,da lahko – vsaj za daljse obdobje – preprecimo problempoglabljanja. Realizacija je predvidena po odsekih v nas-lednjih letih.

~ ~

Schotterinsel nach GeschiebedotationProdisce po dodajanju proda

Page 46: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro46

Länge gesamt 444,4 kkm 23,6 kkm 73,0 kkm 6,3 kkm Skupna dolzina

Grenzstrecke 33,3 kkm 21,1 kkm 0,1 kkm 1,0 kkm Mejni odsek

Einzugsgebiet am Povodje na koncu

Ende der Grenzstrecke 10.340 kkm2 43,2 kkm2 30 kkm2 15,0 kkm2 mejnega odseka

in Österreich 10.260 kkm2 29,7 kkm2 30 kkm2 14,6 kkm2 v Avstriji

in Slowenien 00.080 kkm2 13,5 kkm2 – 0,4 kkm2 v Sloveniji

Mündung Drau/Drava Mur/Mura Krka Lendva/Ledava Izliv

Hydrodaten-Grenzstrecke: Hidroloski podatki-mejni odsek

HQ100 1.800 m3/s 38 m3/s 60 m3/s 40 m3/s Qvv100

HQ30 1.490 m3/s 26 m3/s 25 m3/s 18 m3/s Qvv30

HQ10 1.250 m3/s 19 m3/s 11 m3/s – Qvv10

MQ 145 m3/s 0,36 m3/s – – Srednji letni pretok

MurMura

KutschenitzaKucnica

LendvaLedava

KlausenbachKlavzni potok

Page 47: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

MurMura

KlausenbachKlavzni potok

Grundlage GIS-STMK

Osnovnipodatki mejnereke Mure spritoki

Eckdaten derGrenz-Mur samtZubringer

LendvaLedava

KutschenitzaKucnica

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 47

Page 48: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro48

Die Kutschenitza –ein Grenzbach imWandel der Zeit

ie Kutschenitza ist der östlichste der sogenannten»Grabenlandbäche« welcher aus dem stark geglieder-

ten Hügelland zwischen der Raab im Norden und der Mur imSüden – dem Grabenland – in südlicher Richtung der Murzufließt.

Der Ursprung der Kutschenitza liegt unmittelbar bei derOrtschaft St. Anna am Aigen. Bereits nach einem Kilometererreicht sie die österreichisch-slowenische Staatsgrenze.Schon im Mittelalter war sie Grenze zwischenSteiermark und Ungarn, danach zwischen Öster-reich und Jugoslawien und heute bildet die Kut-schenitza die Staatsgrenze zu Slowenien. In ihremLauf an der Grenze durchfließt sie rd. 3 kkm langden Bezirk Feldbach, sodann 19 kkm lang den BezirkRadkersburg. Auf slowenischer Seite liegt derBezirk Murska Sobota. Die Mündung in die Murbefindet sich ca. 6 kkm südöstlich der Stadt BadRadkersburg. Die Mündungsstrecke selbst liegt mitrd. 1 kkm Länge auf slowenischem Gebiet. DieGesamtlänge der Kutschenitza beträgt heute insge-samt ca. 23 kkm.

Da das kleine, stark verwachsene und infolge derLage an der Grenze schlecht oder gar nicht instand-gehaltene Gerinne nicht einmal das einjährigeHochwasser abführen konnte, kam es meist mehr-mals jährlich zu Überschwemmungen. Dazu kam,daß die Kutschenitza auch als Vorfluter für die Tal-flächen nicht leistungsfähig genug war, so dass diese starkvernäßt waren und somit trotz hoher Bodenqualität und gün-stigem Klima nur extensiv genutzt werden konnten. Wieunbefriedigend die damalige Situation empfunden wurde,

D

Kucnica – mejni potokv spremembah casa

ucnica je najvzhodnejsi med tako imenovanimi gra-benlandskimi potoki in priteka z mocno razclenjenega

gricevja med Rabo na severu in Muro na jugu – Grabenlanda– v juzni smeri v Muro.

Kucnica izvira pri kraju St. Anna am Aigen. Po enem kilo-metru doseze slovensko-avstrijsko drzavno mejo. Ze v sredn-jem veku je bila mejna reka med Stajersko in Ogrsko, natomed Jugoslavijo in Avstrijo in danes med Slovenijo in Avstri-

jo. V svojem toku po meji teceokrog 3 kkm dalec po okraju Feld-bach, nato pa 19 kkm po okrajuRadkersburg. Na slovenski stranije murskosobosko upravno obmoc-je. V Muro se izliva pribl. 6 kkmjugovzhodno od mesta Bad Rad-kersburg. Odsek izliva v dolzinipribl. 1 kkm je na slovenskemozemlju. Skupna dolzina Kucnice jedanes 23 kkm.

Ker majhno, mocno zaraslo inzaradi mejne lege slabo vzdrzeva-no ali pa sploh nevzdrzevano koritoni moglo odvajati niti enoletne viso-ke vode, je prihajalo veckrat dopoplav. K temu je treba dodati, daKucnica tudi kot prejemnik vode skmetijskih povrsin v dolini ni imela

zadostne pretocne zmogljivosti, tako da so bile te zelomokre in je bilo mogoce kljub dobri kakovosti tal in ugodne-mu podnebju le ekstenzivno poljedelstvo. Kako nezadovolji-ve so bile tedanje razmere, ponazarja naslednje besedilo iz

K

Norbert Baumann Norbert Baumann

Die Länge desBachlaufes warfrüher auf Grundder starkerMäandrierungwesentlichgrößer.

Dolzina potoka je bilaveliko daljsa zaradivelikega meandriranja.

˘˘

Page 49: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 49

verdeutlicht folgender Text aus dem Technischen Bericht desersten Detailprojektes aus dem Jahre 1960:

»Besonders zu leiden haben die Dedenitzer Wiesen. Siesind trotz ausgezeichnetem Boden völlig versauert. Die nor-male Hereinbringung der Heuernte ist eine Seltenheit. Infol-ge der Verschlämmung des Grases krassiert der Leberegel,so daß in Dedenitz fast jedes Stück Vieh durch Notschlach-tung endet«.

Im Jahre1957 hat dieMurkommis-sion eine Be-standsaufnah-me der Kut-schenitza be-schlossen undim Jahre 1960wurde daserste Regulie-rungsprojektfür die Kut-schenitza, be-ginnend von der Mündung in die Mur bis Dedenitz mit einerLänge von 4,607 kkm vorgelegt. Die Bauarbeiten wurden inden Jahren 1965–1967 durchgeführt und bis Ende 1968 bisZelting (km 8,843) fortgesetzt.

Angeregt durch die Auswirkungen dieser Regulierung wurdeim Jahre 1969 eine Bestandsaufnahme der Kutschenitza zwi-schen km 8,843 und km 14,533 mit dem Ziel vergeben, die-sen Ausbau bachaufwärts fortzusetzen. Um grundsätzlicheLösungsmöglichkeiten für einen ausreichenden Hochwasser-schutz in der unregulierten Gewässerstrecke aufzuzeigen,wurde im Jahre 1976 eine schutzwasserwirtschaftliche Stu-die fertiggestellt, in der zwei Varianten vorgeschlagen wur-den: Die Vollregulierung sowie die Errichtung eines Hochwas-serrückhaltebeckens mit anschließender Gewässerregulie-rung. Die weitere Regulierung der Kutschenitza er folgteschließlich in drei Bauabschnitten:1. Abschnitt: km 18,843–14,293 April 1981–Dez. 19832. Abschnitt: km 14,293–19,434 Juni 1984–Mai 19863. Abschnitt: km 19,434–22,121 April 1986–Okt. 1986

Die Trassierung der regulier ten Kutschenitza er folgte

tehnicnega porocila prvega glavnega projekta iz leta 1960:»Posebno so trpeli dedenski travniki. Kljub odlicni zemlji so

postali popolnoma kisli. Normalno spravilo sena je redkost.Zaradi zablatenja trave se drasticno siri metljavost, tako dav Dedenitzu skoraj vsaka glava zivine konca s prisilnim zako-lom.«

Leta 1957 je komisija za Muro sklenila, da se ugotovi naobmocju Kucnice dejansko stanje in leta 1960 je bil predlo-zen prvi projekt regulacije, zacensi od izliva v Muro do Dede-nitza v dolzini 4,607 kkm. Gradbena dela so opravili v letih1965–1967 in jih do konca leta 1968 nadaljevali do Canko-ve/Zeltinga (km 8,843).

Ucinki te regulacije so dali pobudo za posnetek dejanske-ga stanja med 8,843 kkm in 14,533 kkm v letu 1969, ki je bilnarocen z namenom, da se regulacija nadaljuje po potokunavzgor. Da bi nakazali nacelne moznosti resitev za zadost-

no visokovodno zascito na nereguliranem odseku vodotoka,so izdelali v letu 1976 varovalno vodnogospodarsko studijo,s katero sta bili predlozeni dve varianti: popolna regulacijaali zgraditev zadrzevalnika visoke vode, na katerega se prikl-juci regulacija vodotoka.

Nadaljnja regulacija Kucnice je slednjic potekala v trehgradbenih odsekih:

Profil nach der RegulierungProfil po regulaciji

Page 50: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro50

neben den hydraulischen Ansprüchen auch unter demGesichtspunkt der Herstellung der Grenzordnung zwischendem ehemaligen Jugoslawien und Österreich. Im Zuge derDetailprojektierung blieb es jeder Seite überlassen, ob aufihrem Staatsgebiet Uferbepflanzungen erfolgten, die denAbfluß nicht wesentlich beeinträchtigten. Für die österreichi-sche Seite der drei obenangeführten Bauabschnitte wurdenim Zuge der Detailprojektierung Bepflanzungspläne in Anleh-nung an die ursprünglich vorhandene heimische Gehölzbe-stockung der Kutschenitza erstellt. Einschränkend wirkte dieVorgabe nach der Freihaltung des Abflußprofiles, sodaßlediglich ein Bepflan-zungsstreifen vom etwa4 m, beginnend an derBöschungsoberkante,zur Verfügung stand. Derrestliche, ca. 5 m breiteuntere Teil der Böschungwurde besämt und regel-mäßig gemäht. Eine late-rale Vernetzung zwischenGewässer und Bepflan-zung im Sinne einer funk-tionstüchtigen ökologi-schen Zelle Fließgewäs-ser konnte dadurchjedoch nicht erreicht werden. Der Zweckdieser Bepflanzungen lag somit primär inder Schaffung einer Pufferzone zwischenintensiv genutzten landwirtschaftlichen Flä-chen und dem Gewässer selbst, sowie inder Anlage terrestrischer Migrationswegezwischen Waldflächen, Altarmresten undnaturnahen Biotopstrukturen entlang derKutschenitza, die durch die Regulierungsarbeiten nahezuvollständig zerstört wurden.

Trotz jährlicher Instandhaltung der regulierten Kutschenit-za wurde bereits ab dem Jahre 1994 vor allem in den obe-ren Abschnitten eine Zunahme der Anlandungen festgestellt,die auf starke Bodenerosionen zurückzuführen sind. Ursa-chen waren und sind die zur Kutschenitza geneigten undintensiv landwirtschaftlich genutzten Talflanken, die erosives

1. gradbeni odsek: km 18,843–14,293 aprila 1981–dec.19832. gradbeni odsek: km 14,293–19,434 junija 1984–maja 19863. gradbeni odsek: km 19,434–22,121 aprila 1986–okt. 1986.

Za trasiranje regulirane Kucnice je bila poleg hidravlicnihzahtev pomembna tudi ureditev meje med nekdanjo Jugos-lavijo in Avstrijo. Z glavnim projektom je bilo vsaki strani pre-pusceno, ali bo na svojem ozemlju zasadila bregove tako, dazarast ne bo bistveno vplivala na pretok. Za avstrijsko stranso izdelali v glavnem projektu zasaditvene nacrte, opirajocse na prvotno drevninsko zarast Kucnice. Omejevalna pa jebila zahteva, da se pusti prost pretocni profil, tako da je bil

na voljo le okrog 4 m sirok zasaditveni paszgornjega roba brezine. Preostali okrog 5 msiroki spodnji del so zasejali in redno kosili.Lateralnega prepletanja med vodotokom inzasaditvijo za izboljsanje funkcionalnostiekoloske zmogljivosti vodotoka pa s temniso dosegli. Namen teh zasaditev je bil pri-maren – oblikovanje tamponskega pasumed kmetijskimi povrsinami v intenzivni rabiin med vodotokom – pa tudi ureditev teres-tricnih migracijskih poti med gozdnimi povr-

sinami, ostanki starih rokavov in sonaravnimi biotskimistrukturami vzdolz Kucnice, ki so bile zaradi regulacijskih delskoraj popolnoma unicene.

Räumung und Struktu-rierung 2001, Planung

und Ausführung.Ciscenje in strukturiranje

2001, planiranje inizvedba.

Page 51: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 51

Material breitflächig in die Kutschenitza einbringen sowie diepunktuellen Einträge über zahlreiche Einmündungen von Grä-ben und Drainagen. Kontrollmessungen der Profile im Jahre1995 haben zu dem Ergebnis geführt, dass der projektsge-mäße Abfluß des 25-jährlichen Hochwassers auf einerStrecke von etwa 1,9 kkm nicht mehr gegeben ist und Räu-mungsarbeiten im Bachbett notwendig sind.

Da eine Wiederherstellung der ursprünglichen Profile ohneBerücksichtigung der ökologischen Funktionsfähigkeit desGewässers als ein öffentliches Interesse nicht mehr demStand der Technik entsprach, wurden in einer ökologischenUntersuchung unterschiedliche Varianten geprüft. Einschrän-kend dabei ist die Vorgabe, daß die Staatsgrenze zwischenÖsterreich und Slowenien in der Mitte der Kutschenitza unddamit als »nasse Grenze« verbleibt.

Somit kann eine aus ökologischer Sicht leitbildkonformeAusbildung der Kutschenitza als mäandrierendes Fließge-wässer nicht annähernd erreicht werden. Neben einerBepflanzung der oberen Böschungsbereiche des sloweni-schen Ufers in Anlehnung an den bestehenden Galeriewalddes österreichischen Ufers verbleibt im unteren Profildrittellediglich die Anlage von Initialstrukturen, die – sofern derSedimenteintrag minimiert werden kann – die semiterrestri-schen Kontaktzonen zwischen Gewässer und Umland för-dern und gleichzeitig den oben genannten Abstand zwischenUfergehölzsaum und Gewässer verringern. Zusätzlich wer-den bei Regen stark sedimentführende Gräben durch Sedi-mentationsbecken, die ebenfalls zusätzlich landschaftsöko-logische Aspekte erfüllen in die Kutschenitza organismen-passierbar eingeleitet.

All diese Massnahmen, die in erster Linie auf die Erhaltungdes konsensmässigen Abflusses abgestimmt sind, werdendurch die Berücksichtigung gewässerökologischer Erforder-nisse geringfügig zur Verbesserung der ökologischen Funk-tionsfähigkeit beitragen. Von einer nachhaltigen Sicherstel-lung naturnaher Bedingungen innerhalb der intensiv genutz-ten Kulturlandschaft, als Optimum einer langfristigen Gewäs-serentwicklung, die zumindest eine Mäandrierung in ihrembreiten aber umzugestaltenden Regulierungsprofil erfordernwürde, ist die Kutschenitza jedoch noch weit entfernt.

Kljub vsakoletnemu vzdrzevanju regulirane Kucnice so zeod leta 1994 dalje opazili predvsem v zgornjih odsekih Ku-cnice narascanje nanosov, ki ga je treba pripisati mocni ero-ziji tal. Vzrok so bila in so pobocja doline, nagnjena protiKucnici, in intenzivna kmetijska raba, zaradi katere prihajaerozijski material z obseznih povrsin v Kucnico, pa tudi to-ckovni vnosi pri stevilnih izlivih jarkov in drenaze. Kontrolnemeritve profilov v letu 1995 so pokazale, da na odsekuokrog 1,9 km ni vec mogoce s projektom predvideno odva-janje 25-letne visoke vode in da so potrebna ociscevalnadela v potocni strugi.

Ker vzpostavitev prvotnih profilov brez upostevanjaekoloske zmogljivosti potoka kot javnega interesa ni vecustrezala sodobni tehniki, so v okviru ekoloske raziskavepreverili razlicne variante. Omejevalna zahteva pri tem je, daostaja drzavna meja med Slovenijo in Avstrijo na srediniKucnice in s tem »mokra meja«.

Tako ne moremo niti priblizno doseci, da bi se Kucnica obli-kovala kot meandricna tekoca voda, to bi namrec z ekolo-skega vidika ustrezalo vzorcni podobi. Poleg zasaditve zgorn-jih obmocij brezin, opirajocih se na obstojeci galerijski gozdavstrijskega brega, ostaja v spodnji tretjini profilov le seureditev inicialnih struktur, ki spodbujajo – ce se lahko vna-sanje sedimentov zmanjsa na minimum – semiterestricnekontaktne pasove med vodotokom in zaledjem in istocasnozmanjsujejo razmak med obreznim robom drevnin in vodoto-kom.

Istocasno bodo jarki, ki pri dezju prinasajo mnogo sedi-mentov, speljani v Kucnico prek usedalnikov, ki prav takododatno ustrezajo krajinsko-ekoloskim vidikom, in sicer tako,da bodo prehodni za organizme.

Vsi ti ukrepi, ki so predvsem usmerjeni k ohranitvi pretokapo konsenzu, bodo zaradi upostevanja vodnogospodarskihzahtev sicer nekoliko prispevali k izboljsanju ekoloske zmog-ljivosti. Trajno zagotavljanje sonaravnih razmer v kulturni kra-jini z intenzivno optimalno dolgorocno izrabo vodotoka, ki biv svojem sirokem, toda preoblikovanja potrebnem regula-cijskem profilu terjal vsaj meandriranje, pa je pri Kucnici sezelo dalec.

Page 52: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro52

Lendva und Klausenbach

ie Lendva entspringt in Österreich im Pichlagraben, inder steirischen Gemeinde Kapfenstein auf einer See-

höhe von ca. 430 m und verläßt nach einer Lauflänge von ca.9,6 kkm das österreichische Staatsgebiet. Der Klausenbachentspringt im Waldschreinergraben, in derburgenländischen Gemeinde Neuhaus amKlausenbach auf einer Seehöhe von 360 mund mündet nach einer Fließstrecke von6,2 kkm unmittelbar an der Staatgrenze in dieLendva. Ein etwa 1 kkm langer Fließabschnittdes Klausenbaches bildet die Grenze zwi-schen beiden Staaten.

Sowohl die Lendva als auch der Klausen-bach konnten im Grenzabschnitt weitgehendin ihrem naturnahen Zustand erhalten blei-ben. Aus diesem Blickwinkel wurden auch inder Ständigen österreichisch-slowenischenKommission für die Mur Projekte zurückge-stellt, die in die Fließstrecke dieser Gewäs-ser eingreifen. Auf Grund der örtlichen Lagedieser Gewässer ist damit zu rechnen, daßauch zukünftig keine wesentlichen Bauarbei-ten erfolgen müssen. Lediglich im Bereichdes Grenzüberganges am Zusammenflußbeider Gewässer sind kleine Maßnahmenzum lokalen Hochwasserschutz des österrei-chischen Grenzhauses zu erwarten. Diesesollten jedoch keine weitreichenden Beein-trächtigungen der beiden Gewässer nachsich ziehen.

Ebenso stellte die Errichtung der Kläranla-ge Neuhaus am Klausenbach eine weitge-hende Reinigung der Abwässer dieserGemeinde sicher.

D

Ledava in Klavzni potok

edava izvira v Avstriji v Pichlagrabnu v stajerski obciniKapfenstein na nadmorski visini okrog 430 m in zapu-

sti po 9,6 kkm toka avstrijsko ozemlje. Klavzni potok izvira vWaldschreinergrabnu v gradiscanski obcini Neuhaus am

Klausenbach na nadmorski visini360 m in se po 6,2 kkm toka nepos-redno na drzavni meji izliva v Leda-vo. Priblizno 1 kkm dolg odsek tokaKlavznega potoka tvori mejo medobema drzavama.Tako Ledava kot tudi Klavzni potoksta ostala v mejnem odseku dokajohranjena in v sonaravnem stanju.Zaradi tega so tudi v Stalni slovens-ko-avstrijski komisiji za Muro odlo-zili projekte, ki posegajo na odsektoka teh vodotokov. Zaradi lokalnihrazmer na teh vodotokih je trebaracunati s tem, da tudi v prihodnjene bo treba izvajati pomembnejsihgradbenih del. Le na obmocju mej-nega prehoda pri sotocju obehvodotokov lahko pricakujemo manj-se ukrepe zaradi lokalne zasciteavstrijske carinarnice pred visokovodo. Ti ukrepi pa naj ne bi imeli navodotoka nikakrsnih daljnoseznihskodljivih vplivov. Prav tako je gradn-ja cistilne naprave Neuhaus naKlavznem potoku skoraj povsemzagotovila ciscenje odpadnih vodate obcine.

L

Konrad Stania/Julius Marosi Konrad Stania/Julius Marosi

KlausenbachKlavzni potok

Page 53: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission für die Mur 53

Wilhelm Verwüster

Hydrografie – Hochwas-sernachrichtendienst

ie Abstimmung der Durchflussdaten für die Grenzmurbei den Pegelstellen Mureck und Gornja Radgona

erfolgt einmal jährlich zwischen den hydrografischen Dienst-stellen beider Staaten. Seit 1997 nehmen an diesen Abstim-mungsgesprächen auch Experten aus Kroatien teil.

Für den Hochwasserwarndienst wurde inder Steiermark vor rund 30 Jahren eine Fern-meldeanlage aufgebaut, welche die Wasser-stände von Pegelstellen im Halbstundenzy-klus zur Zentrale in Graz übertragen hat.Beim Erreichen der ersten Warnmarke für dieMur, die Kainach und die Sulm wurde auf demPostweg ein sogenanntes „WOBS Tele-gramm“ an die zuständige Dienststelle in Slo-wenien weitergeleitet. Bei steigender Tendenzhat ein permanenter Warndienst telegrafischdie aktuellen Werte laufend an Slowenienübermittelt.

Die aktuellen Wasserstände aller Pegelstatio-nen sind seit dem Jahr 1998 über das Internet(www.stmk.gv.at/verwaltung/fa3a/hydro/tabelle.html) direktabrufbar. Somit kann sich der hydrografische Dienst in Slowe-nien jederzeit direkt über die Entwicklung der Hochwassersitu-ation informieren. Zusätzlich werden beim Erreichen der Warn-marken vom hydrografischen Dienst in der Steiermark diePegelstände auch laufend per Fax an die slowenischen Dienst-stellen übermittelt. Darüber hinaus wird bei steigender Tendenzein permanenter Hochwasserdienst bei der hydrografischenLandesdienststelle in der Steiermark eingerichtet.

Der höchste Abfluss in den letzten 10 Jahren war am24.10.1993 mit 1.167 m3/sec (etwa HQ10). Nach diesemEreignis wurden die Hydrodaten korrigiert. Der Abflusswertfür das 100-jährliche Hochwasser (HQ100) wurde 1994 vonder Murkommission mit 1.800 m3/s festgelegt.

D

Wilhelm Verwüster

Hidrografija – sluzba ob-vescanja o visokih vodah

idroloske sluzbe obeh drzav enkrat letno uskladijopodatke o pretokih mejne Mure na merskih postajah v

Cmureku in Gornji Radgoni. Teh usklajevalnih razgovorov seod leta 1997 udelezujejo tudi strokovnjaki hrvaske strani.

Za opozarjanje pred nevarnostjo visoke vode so na Sta-jerskem pred priblizno 30 letizgradili telekomunikacijskonapravo, ki je centrali v Gradcuvsake pol ure sporocala podatkeo vodostaju na merskih mestih.Ko je bil na Muri, Kainachu inSulmu dosezen vodostaj prveopozorilne stopnje, so pristojnisluzbi v Sloveniji po posti poslalitako imenovani telegram WOBS.Pri tendenci narascanja je stalnasluzba obvescanja Sloveniji tele-grafsko posiljala sprotne podat-ke o vodostajih.

Od leta 1998 se lahko vsakokratne vodostaje vseh mer-skih postaj neposredno priklice po internetu(www.stmk.gv.at/verwaltung/fa3a/hydro/tabelle.html). Takolahko hidroloska sluzba v Sloveniji v vsakem trenutku nepos-redno dobi podatke o razvoju visokovodne situacije. Hidrolo-ska sluzba na Stajerskem pri dosezenem vodostaju opozoril-nih stopenj dodatno po faksu poslje opozorilo o vodostajihslovenskim sluzbam. Razen tega je pri tendenci narascanjavzpostavljena sluzba za visoke vode pri dezelni hidroloskisluzbi za Stajersko.

Najvecji pretok v zadnjih 10 letih je bil zabelezen24.10.1993, ko je znasal 1.167 m3/s (priblizno Qvv10). Potem dogodku so popravili hidroloske podatke. Za pretok 100-letne visoke vode (Qvv100) je Murska komisija leta 1994 ugo-tovila, da znasa 1.800 m3/s.

H

Hochwasser/Visoka voda 24.10.1993

Page 54: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission

10 let Stalne slovensko-avstrijske komisije za Muro54

Autorenverzeichnis/Seznam avtorjevDr. Norbert BAUMANN

Amt der Steiermärkischen Landesregierung, FA 3a Wasserwirtschaft,Stempfergasse 7, A-8010 Graz

Dr. Erhard BUSEKInstitut für den Donauraum,Berggasse 2, A-1090 Wien

Univ. dipl. inz. gr. Tomaz GLOBOKARMinistrstvo za okolje in prostor, Agencija RS za okolje,

Vojkova 1b, SLO-1000 Ljubljana

Dipl.-Ing. Rudolf HORNICHAmt der Steiermärkischen Landesregierung, FA 3a Wasserwirtschaft,

Stempfergasse 7, A-8010 Graz

Dipl.-Ing. Julius MAROSIAmt der Burgenländischen Landesregierung,

Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt

Univ. dipl. inz. gr. Jozef NOVAKAgencija RS za okolje,

Grajska 1c, SLO-9000 Murska Sobota

Dr. Peter OLLINGERAmt der Steiermärkischen Landesregierung, FA 1a

Landhausgasse 7, A-8010 Graz

Dr. Vincenc RAJSPSlowenisches Wissenschaftsinstitut in Wien,

Seilerstätte 2, A-1010 Wien

Dr. Manfred RUPPRECHTAmt der Steiermärkischen Landesregierung, Rechtsabteilung 3

Landhausgasse 7, A-8010 Graz

Dipl.-Ing. Bruno SAURERAmt der Steiermärkischen Landesregierung, FA 3a Wasserwirtschaft,

Stempfergasse 7, A-8010 Graz

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang STALZERBundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,

Stubenring 1, 1010 Wien

Dipl.-Ing. Dr. Konrad STANIABundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,

Stubenring 1, 1010 Wien

Ing. Wilhelm VERWÜSTERAmt der Steiermärkischen Landesregierung, FA 3a Wasserwirtschaft,

Stempfergasse 7, A-8010 Graz

Page 55: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission
Page 56: 10 Jahre Ständige österreichisch-slowenische Kommission