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4 | 2006 Die Tagesschulen kommen Beispiel Bottmingen: Ergänzung für Schule und Familie Berner Berufsverband LEBE lanciert Volksinitiative LCH-Gesundheitstipps Denkmuster verändern – ermutigen statt hemmen! BILDUNG SCHWEIZ LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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Die Tagesschulen kommen Beispiel Bottmingen: Ergänzung für Schule und FamilieBerner Berufsverband LEBE lanciert Volksinitiative

LCH-GesundheitstippsDenkmuster verändern – ermutigen statt hemmen!

B I L D U N G S C H W E I Z

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Inhalt

Aktuell4 Erfolg im Parlament für LCH-Anliegen4 Neue EDK-Präsidentin4 Deutschschweizer Lehrplan kommt

Tagesschulen7 Beispiel Bottmingen: «Die Einbindung

der Lehrerschaft ist wichtig»9 Silvia Schenker: «Tagesschulen müs-

sen aus pädagogischen Gründenzum Regelfall werden»

11 Martin Gatti: «Die Betreuung ist Teilder Volksschule»

Bücher und Medien15 BuchBasel 2006: Bunter Jahrmarkt

der Schriftkultur16 Zum Abschied Mozart

Aus dem LCH18 Wirksam und heiter im Lehrberuf (3):

Ermutigen statt hemmen25 «Lollipop-Award» – ein Oscar für

Kindermusik

LCH MehrWert20 Auf den Spuren der National-

minderheiten – vierzehntägige LCH-China-Rundreise

Rubriken24 Bildungsmarkt25 Bildungsforum27 Impressum29 Bildungsnetz31 Vorschau

Rufnummer31 Nicht 3, nicht 2, nicht 1

Titelbild: Mittagsverpflegung in der TagesschuleBottmingen BLFoto: Tommy Furrer

BILDUNGSCHWEIZNummer 4 | 2006 | 28. März 2006

Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH)151. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen- undLehrerzeitung (SLZ)Guten Schultag!

«Mit dem gemeinsamen Essen ist es ähnlich wie mit gutem Unterricht. Essen ist

so wenig die Einnahme von Kalorien, wie Unterricht das Abspeichern von

Wissen sein kann.» Diesen Satz höre ich im Dokumentarfilm «Treibhäuser der

Zukunft»* von Reinhard Kahl.

Der Satz leuchtet ein, aber sogleich meldet sich in meinem

Kopf der Einwand, dass Kinder und Jugendliche allzu oft nicht

den Eindruck machen, sie würden das gebotene Menü ge-

niessen – sei es mit noch so viel Sorgfalt gekocht oder didak-

tisch präpariert. Gleich kommt noch so ein Satz: «Der Lehrer

ist morgens als Erster da; wie ein Gastgeber bereitet er sich

und den Raum auf die Schüler vor.» Würde ich mir diesen Film

nicht im Redaktionsbüro auf DVD ansehen, sondern in einem

Saal voller Lehrpersonen, so käme jetzt wohl Unruhe auf. Der

Lehrer, die Lehrerin als Gastgeber, wie bitte? «Das», sagt die

Kommentatorstimme gelassen aus dem Hintergrund, «ist eine Entdeckung des

Selbstverständlichen, das alles andere als selbstverständlich ist.»

Der Filmtitel «Treibhäuser der Zukunft» ist eine Umschreibung für Tagesschulen.

Ein enorm aktuelles Thema (Berichte ab Seite 7). Solche Projekte entstanden

jahrzehntelang fast ausschliesslich auf Initiative von Eltern und Lehrpersonen

oder konnten in der Nische von Steiner- und Privatschulen gedeihen. Nun sieht

das plötzlich anders aus: Ein «flächendeckendes Angebot» ist gefordert, und

diese Forderung hat dank breiter politischer Abstützung gute Chancen, im Lauf

der nächsten Jahre realisiert zu werden. So stimmte kürzlich die Kommission

für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats den fünf (unter Feder-

führung des LCH) gleichzeitig eingereichten parlamentarischen Initiativen mit

grossem Mehr zu. Und nach dem Aargau hat nun auch in Bern der Berufsver-

band der Lehrerschaft LEBE eine Volksinitiative für Tagesschulen gestartet (Inter-

view S. 11). In diesen Tagen beginnt die Unterschriftensammlung.

Verlangt wird ein pädagogisch geführtes Angebot: Betreuung, nicht Verwah-

rung. Wer anders als Lehrpersonen wäre in der Lage, dies zu gewährleisten?

Aber zu welchen Bedingungen? Mit welchen Konsequenzen für den Berufs-

stand und den pädagogischen Auftrag? Da ist in der Praxis noch vieles zu ent-

wickeln, auszuhandeln und zu erstreiten.

«Die deutsche Schule ist traditionell nicht als Lebensort konzipiert, sie setzt auf

Belehrung», heisst es im Film «Treibhäuser der Zukunft». Vielleicht gar nicht

schlecht, dass nicht von der Schweizer Schule die Rede ist. So lässt sich freier

diskutieren.

* Mehr Information zu «Treibhäuser der Zukunft» unter www.archiv-der-zukunft.de;die DVD ist über verschiedene Adressen im Internet sowie im Buchhandel zu be-ziehen.

Heinz Weberverantwortlicher Redaktor

4BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

Der Ständerat lehnte es am 6.März mit 22 zu 18 Stimmenab, die Biersteuer zu senken.Er liess damit die knappeMehrheit seiner Wirtschafts-kommission (WAK) im Stich.Anlass zur Diskussion überdie Höhe der Biersteuer warder Vorschlag des Bundesra-tes, Bier künftig nach Alko-holgehalt zu besteuern. Dieswar im Ständerat im Prinzipunbestritten. Heute beträgtder Biersteuersatz einheitlichFr. 24.75 je Hektoliter.Neu sollen Leichtbiere mitFr. 16.88, Normal- und Spezi-albiere mit Fr. 25.32, Stark-biere mit Fr. 33.76 besteuertwerden. Die WAK wollte dieSätze auf 15, für Normal- undSpezialbier auf 20 und fürStarkbier auf 25 Franken her-absetzen, was Mindereinnah-men von 20 Millionen Fran-ken gebracht hätte.Der LCH hatte im Vorfeld derDebatte an alle Mitgliederdes Ständerats geschrieben.Und im Interesse des Jugend-und Gesundheitsschutzes voreiner Senkung der Biersteuergewarnt. Der Appell des LCH,die Biersteuer sogar «sub-stanziell zu erhöhen» fandallerdings kein Gehör imStänderat.

Die Kinderzulagen in derSchweiz sollen mindestens200 Franken betragen, dieAusbildungszulagen mindes-tens 250 Franken. Dank demSchulterschluss von CVP undSP schloss sich der Ständeratam 13. März im zweiten An-lauf mit 23 zu 19 Stimmendem Nationalrat an.Mit der Gesetzesvorlage fürlandesweite Mindestzulagensoll die Volksinitiative derGewerkschaft Travail.Suissegekontert werden, die eineZulage von mindestens 450

Franken verlangt. Im letztenHerbst hatte der Ständeratden vom Nationalrat stam-menden Gesetzesvorschlagnoch hauchdünn abgelehntund die heute zwischen 160und 444 Franken variieren-den Zulagen weiterhin zurKantonssache erklären wol-len.Der LCH hatte im Rahmender Ebenrain-Konferenz (Al-lianz der Arbeitnehmer-Or-ganisationen) die Forderungnach einheitlichen Mindest-beträgen unterstützt. B.S.

Erfolg im Parlament für LCH-AnliegenStänderat will keine Senkung der Biersteuer und schwenkt ein auf die Vereinheit-lichung der Kinderzulagen.

Das besorgnis-erregend zunehmendeRauschtrinkenvon Jugend-lichen soll durchhohe Steuernauch auf Biergebremst werden, fordertder LCH.

Vernehmlassung ergab «breite Zustimmung»

Deutschschweizer Lehrplan kommt Das Projekt eines gemeinsamen Lehrplans für die Volksschuleder deutschsprachigen Schweiz wird realisiert. Dies beschlos-sen am 9. März die Erziehungsdirektorinnen und -direktorender betroffenen deutsch- und mehrsprachigen Kantone. Eine Vernehmlassung des Konzepts für die Erarbeitung einesDeutschschweizer Lehrplans im vergangenen Jahr hatte lauteiner Medienmitteilung «breite Zustimmung» ergeben. Auchder LCH war in die Vernehmlassung einbezogen und hatte «im Interesse von Durchlässigkeit und Qualität» das Projektgrundsätzlich befürwortet (BILDUNG SCHWEIZ 10/05).Bis Mitte 2008 sollen nun die konzeptionellen Grundlagen desLehrplans erarbeitet und zur Diskussion gestellt werden. 2011könnte der Lehrplan zur Einführung bereit sein.

Neue EDK-PräsidentinDie kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren

haben an ihrer Plenarversammlung vom 9. März dieFreiburger Staatsrätin Isabelle Chassot für die Amts-periode 2006–2010 zur Präsidentin der EDK gewählt.

Der St.Galler Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling trittnach der maximalen Amtsdauer von acht Jahren per30. Juni 2006 zurück. Er bleibt weiterhin Vorsteherdes St. Galler Erziehungsdepartements.

Die neue EDK-Vorsitzende tritt ihr Amt am 1. Juli 2006an und wird sich Mitte August den Medien präsen-tieren.

Rechtschreibung

Schweizer Weg?Erst am 22. Juni wollen diekantonalen Erziehungsdirek-toren (EDK) entscheiden, ob,wann und wie vollständig die«Reform der Reform» derdeutschen Rechtschreibungan den Schweizer Schulenverbindlich werden soll. Die deutsche Kultusminister-konferenz (KMK) hatte dieEmpfehlungen des Rates fürdeutsche Rechtschreibungam 2. März gutgeheissen –ohne zuvor die SchweizerPartner zu konsultieren. DieEDK bedauert in einer Me-dienmitteilung das «unkon-zertierte Vorgehen». Bis EndeApril können sich «schulischeKreise» – darunter der LCH –in einer Vernehmlassungdazu äussern, in welchenFällen sie Schweizer Sonder-lösungen für notwendig hal-ten, welche Konsequenzensich für den Schulunterrichtergeben und welche Über-gangsfristen nötig sind.Grundsätzlich jedoch sollengemäss EDK die neuenRechtschreiberegeln «so weitals möglich» für die Schweizübernommen werden. DerLCH hatte Mitte Januar dieVorschläge des Rechtschrei-berates massiv kritisiert.

Weiter im Netzwww.edk.chwww.lch.ch

Archivbild: Tommy Furrer

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6BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Die nächsten Stationen 2006

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Mittagszeit. Die Schüler haben das Bott-minger Schulhaus Burggarten verlas-sen. Aber nicht alle; im Esszimmer derTagesschule geht es lustig zu und her.Die 19 Buben und Mädchen feiern ge-rade den Geburtstag von Florentino.Noch immer sitzen sie an den beidenEsstischen und geniessen den feinenSchoggikuchen. Nach dem kleinen Ge-burtstagsfest wollen die meisten Kinderspielen. Das Tagesschulzimmer liegtnur wenige Meter entfernt. «Auf das ge-meinsame Spielen nach dem Mittag-

essen freuen sich die Kinder immersehr», erzählt Christine Labhardt, Team-leiterin des Tagesschulangebots.

Madlen Blösch

Das Zimmer ist gemütlich eingerichtet,es bietet Ecken zum Kuscheln, Lesenund grosse Tische zum Basteln. Einigeder Primarschüler haben sich in dieTurnhalle verzogen. Ein paar Mädchenhüpfen über das grosse Seil, zwei Kna-ben üben sich an der Kletterstange und

ein paar andere versuchen, einen Fuss-ball ins Tor zu kicken. Die Stimmung istgelöst, da wird gejohlt und gelacht. Die Be-treuerin Pia Poltera hat ihre Augen über-all und passt auf, dass nichts passiert.Schon bald müssen die Kinder wiederdie Schulbank drücken. Christine Lab-hardt ruft diejenigen Kinder zusammen,die im Primarschulhaus Talholz zurSchule gehen, und begleitet sie. Das Tal-holzschulhaus befindet sich etwa zehnMinuten vom Burggartenschulhaus ent-fernt, auf der anderen Seite der stark

7BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TAGESSCHULEN

Tagesschule nach Mass in Bottmingen (Baselland): Das modulare Modell hat sich bewährt.

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«Die Einbindung der Lehrerschaft zu Beginn des Projekts ist wichtig»Weil es für eine Tagesschulklasse in Bottmingen BL zu wenig Kinder gab, wurde ein modulares Modell entwickelt. Das flexible Angebot entspricht vielen Eltern, vor allem auch Müttern, weil sie ihre Kinder während ihrer Abwesenheit optimal betreut wissen. Positiv ist auch das Feedback der Lehrpersonen.

befahrenen Kantonsstrasse. Dort ange-kommen, verabschieden sich Floren-tino, Marie, Pedro, Julia, Mathew – undwie sie alle heissen – und springen da-von. Hier befindet sich auch der Raumder «Wundergugge» (des ehemaligenSpiel- und Aufgabenhorts, welcher in dasTagesschulangebot integriert wurde),wo in den Nachmittagsmodulen des Ta-gesschulangebots gemeinsam gespieltund gebastelt werden kann. ChristineLabhardt kehrt nun ins Esszimmerzurück und beginnt, das Geschirr abzu-waschen.Jeweils am Montag, Dienstag und Frei-tag gehen die Kinder nach dem Mittags-tisch – er dauert von 12 bis 14 Uhr – indie Schule. Die erweiterte Nachmittags-betreuung steht Montag und Dienstagvon 16 bis 18 Uhr, Mittwoch und Don-nerstag von 14 bis 18 Uhr zur Verfügung.Und am Dienstag zusätzlich von 14 bis16 Uhr für Erst- bis Drittklässler, welchean diesem Nachmittag schulfrei haben. Das Angebot ist modular aufgebaut.«Dieses Modell hat sich bewährt», er-klärt Christine Labhardt. «Es bietet denEltern eine grosse Flexibilität und er-möglicht beispielsweise Spontanbesu-che oder, solange Platz vorhanden ist,auch Eintritte unter dem Jahr. Das Be-treuungsteam besteht aus vier pädago-gisch ausgebildeten Fachkräften.

Mittagstisch für 38 KinderZurzeit sind insgesamt 38 Kinder für denMittagstisch eingeschrieben; am Mitt-woch und Donnerstag essen wenigerSchüler mit, weil sie nachmittags schul-frei haben. «An den Nachmittagen habenwir durchschnittlich sieben Kinder. Inder Adventszeit kommen spontan mehrzum Basteln, und ab Mitte Januar gleichtdas Tagesschulzimmer eher einem ‹Lar-venatelier›», sagt Christine Labhardtund lacht. Bei schönem Wetter ist diemuntere Kinderschar regelmässig imWald, Zoo oder Gartenbad anzutreffen.Beliebt sind Besuche auf dem Bauern-hof. Selbstverständlich kommen auchdie Hausaufgaben nicht zu kurz.Christine Labhardt ist seit dem Start derTagesschule Bottmingen, am 9. August2004, dabei und als Teamleiterin fürKoordination und Administration zu-ständig. Neben dem Engagement in der Tages-schule übt Christine Labhardt nach wievor ein Teilpensum als Primarlehrerinauf der Mittelstufe aus. «Dass ich nochSchule gebe, hat sich sehr bewährt. Ich

bleibe zumindest mit einem Fuss drin.So bin ich an der Front und weiss, was inder Schule alles läuft. Auch wenn bei-spielsweise bei einem Kind eine Frageauftaucht, habe ich schnell Kontakt zumentsprechenden Kollegen.» Das Kolle-gium habe die Idee der Tagesschule gutaufgenommen und sei positiv dazu ein-gestellt.Positiv äussern sich auch die Eltern. DerKontakt zu ihnen halte sich im üblichenRahmen, betont Christine Labhardt. «Essei denn, es tauchen Probleme mit ei-nem Kind auf. Dann nehmen wir direktmit den Eltern Kontakt auf. Sonst sehenwir sie eigentlich nur, wenn sie die Kin-der abholen kommen und offiziell amElternabend, den wir einmal pro Jahrorganisieren.»

Von regional zu kommunalSeit der ersten Stunde mit dabei istElisabeth Schweighauser, seit zehn Jah-ren Mitglied des Schulrates Bottmingenund in diesem Amt in der Projektleitung«Tagesschulangebot der PrimarschuleBottmingen». «Geplant war ursprünglichein regionales Projekt, die TagesschuleLeimental», berichtet Schweighauser.Basis war eine Bedarfsabklärung inForm einer im April 2002 durchgeführ-ten Umfrage, neben Bottmingen in Biel-Benken und Oberwil. Das Echo war allgemein gut, und dasVorhaben fand breite Unterstützung. ImWinter 2002/03 zeichneten sich jedochstark sinkende Kinderzahlen ab, wo-durch das bisherige Konzept mit fünf Ta-gesschulklassen nicht mehr haltbarschien. Gleichzeitig zogen sich dieNachbargemeinden, vorwiegend poli-tisch begründet, aus dem Projektzurück. An einem «runden Tisch» mitdem Gesamtgemeinderat Bottmingenerging ein Auftrag an den Schulrat, dasKonzept auf modularer Basis neu zuüberarbeiten. Bereits im Juni 2003wurde das neue Konzept Tagesschule imRahmen eines Gesamtkonzepts famili-energänzender Kinderbetreuung vonder Gemeindeversammlung Bottmingenmit grossem Mehr angenommen. Im

April 2004 gab der Gemeinderat schliess-lich grünes Licht für den Start derTagesschule, der ersten notabene imKanton Basel-Landschaft.Als überaus wichtig, so hält ElisabethSchweighauser fest, war die Einbindungder Lehrerschaft schon zu Beginn desProjekts. «Bereits in der ersten Arbeits-gruppe machten eine Kindergärtnerinund eine Mittelstufenlehrerin mit. Sowurden die Lehrpersonen mit demThema vertraut und merkten rasch, dasseine Tagesschule auch eine Erleichte-rung in der Schule sein kann, wenn bei-spielsweise die Kinder über Mittag gutbetreut sind.»

Finanzierung durch Gemeinde und Eltern An den Starttag kann sich ElisabethSchweighauser gut erinnern; nur gerade3 Kinder sassen am Mittagstisch, 22 Kin-der waren total eingeschrieben. «Es warsehr grosszügig vom Bottminger Ge-meinderat, trotzdem zu starten. Inzwi-schen ist die Tagesschule in derGemeinde gut etabliert und nicht mehrwegzudenken.» Die Tagesschule wirddurch Beiträge der Erziehungsberech-tigten und der Gemeinde Bottmingenfinanziert, welche auch die Infrastrukturdes Schulsekretariats für die Adminis-tration der Tagesschule zur Verfügungstellt. Auf Grund einer Tarifordnung be-zahlen die Eltern je nach Einkommen.Die Essenskosten belaufen sich auf zehnFranken pro Mittagessen.Was Elisabeth Schweighauser und Chris-tine Labhardt noch vorschwebt, ist dieBetreuung der Kinder während denSchulferien. «Für viele Eltern ist dieseZeit sehr schwierig zu gestalten», soLabhardt. Und Schweighauser ergänzt:«Wir sind zuversichtlich, dass es mittel-fristig möglich sein wird, eine Ferienbe-treuung zu installieren, vermutlich inForm einer regionalen Lösung.»

Weiter im [email protected]

8BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Dass ich noch Schule gebe, hat sich sehr bewährt. Ich bleibe zumindest mit einem Fuss drin. So bin ich an der Front und weiss, was in der Schule alles läuft.»

«Tagesschulen müssenaus pädagogischenGründen zum Regelfallwerden»

Silvia Schenker, Präsidentin Verein Tages-schulen Schweiz, ist der Ansicht, im Jahre2008 könne eine Volksabstimmung überein flächendeckendes Angebot von Tages-schulen durchgeführt werden – wenn der parlamentarische Prozess ohne jede Verzögerung abläuft.

Frau Schenker, seit wann sind Sie Präsiden-tin des Vereins Tagesschulen Schweiz undwas hat Sie an dieser Aufgabe gereizt?Silvia Schenker: Ich bin seit Mai 2004 Prä-sidentin des Tagesschulvereins. DasThema Familienergänzende Betreuunginteressiert mich seit vielen Jahren. Daich selber seit vielen Jahren Familie undBerufstätigkeit miteinander verbinde,weiss ich um die Probleme und Anliegenvon Männern und Frauen in ähnlichenSituationen. Ausserdem sehe ich einezunehmende Notwendigkeit von Tages-schulen für Kinder, die in ihrem sozialenUmfeld zuwenig von der notwendigenFörderung und Unterstützung erhalten.

Wie viele öffentliche Tagesschulen existie-ren heute schweizweit? Heute existieren gemäss der Datenbankunseres Vereins 70 Tagesschulen.

Gibt es bereits Regionen, wo Tagesschulenbesonders gefördert werden? Wenn ja, waskönnte der Grund sein?Es fällt auf, dass in Stadt und KantonBern besonders viele Schulen entstan-den sind. Einerseits ist dies sicher mitder Bevölkerungsstruktur zu erklären.Anderseits kann ein Nachahmungseffektdazu beitragen, dass an Orten, wo es Ta-gesschulen gibt, weitere Schulen entste-hen. Sicher hat es auch damit zu tun, wiesich die Behörden zur Frage der Tages-schulen stellen. Nach wie vor ist es so,dass Schulen in der Regel durch eine In-itiative von unten, also aus der Eltern-schaft oder Lehrerschaft entstehen.

Sie haben im Juni 2005 im Nationalrat eine Interpellation eingereicht zum Thema«Flächendeckende Tagesschulen und an-dere familienunterstützende Tagesstruktu-ren». Wo sehen Sie Möglichkeiten, wie derBund Ihr Anliegen unterstützen und fördernkönnte und in welchem Zeitrahmen?

Der Bund kann einen wichtigen Beitragzur Förderung von Tagesschulen leisten,indem er sich einerseits klar zu den Ta-gesschulen bekennt und anderseits auchgegenüber den Kantonen ausdrückt,dass er von ihnen eine aktive Förderungvon Tagesschulen erwartet. Tagesschu-len müssen aus pädagogischen Gründenzum Regelfall werden.

Politikerinnen von SP, CVP, SVP, FDP undGrünen haben parlamentarische Initiativenzum Ausbau der Kinderbetreuungs-Ange-bote eingereicht. Wie beurteilen Sie dieChancen der Vorstösse, die vom LCH undWirtschaftskreisen unterstützt werden?Das Anliegen ist breit abgestützt. Damitstehen die Chancen gut, dass die Initiati-ven in beiden Räten eine Mehrheit fin-den. Um die definitive Vorlage auszuar-beiten, werden auch die Kantone mit-einbezogen. Da es sich um eine Verfas-sungsänderung handelt, wird amSchluss das Volk entscheiden.

Wie könnte der Fahrplan der politischenUmsetzung bestenfalls aussehen?Wenn die verschiedenen Phasen desparlamentarischen Prozesses ohne jedeVerzögerung durchlaufen werden, kanndie Vorlage bis Ende 2007 durch die bei-den Räte verabschiedet werden. DieVolksabstimmung könnte in diesem Fallin der ersten Hälfte des Jahres 2008stattfinden. Wir müssen aber damitrechnen, dass der Prozess etwas längerdauert.

Neben überzeugenden Argumenten für Ta-gesschulen gibt es auch kritische Stimmen,welche sagen, Tagesschulen würden denZerfall der Familienstrukturen fördern. Washalten Sie davon?Ich bin davon überzeugt, dass Tages-schulen eine Entlastung der Familie be-deuten und darum nicht deren Zerfallfördern. Die Belastung vieler Elterndurch anforderungsreiche beruflicheTätigkeiten ist gross. Wenn die Kinder inder Schule die notwendige Unterstüt-zung und Betreuung erhalten, könnenEltern und Kinder die gemeinsame Zeitunbelasteter geniessen.

Interview: Madlen Blösch

Weiter im [email protected] für Infosund Ideen für mehr öffentliche Tages-schulen

Weiter im Text Hans-Martin Binder, Dorothea Tugge-ner, Markus Mauchle: «Handbuch fürdie Planung und Realisierung von öf-fentlichen Tagesschulen», 2000. DasHandbuch ist für Fr. 15.– bei der Fach-stelle Tagesschulen erhältlich.Christian Aeberli, Hans-Martin Binder:«Das Einmaleins der Tagesschule» fürGemeinde- und Schulbehörden, 2005,Zürich, Avenir Suisse. Die Publikationkann für Fr. 20.– bestellt werden viaTelefon 044 445 90 00.

9BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TAGESSCHULEN

Förderung und Unterstützung – von Sprach- und Sozialkompetenz bis zum Zähneputzen.

10BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Nachdiplomkurs Train-the-Trainers:Teaching Englishat Primary SchoolDozierende und erfahrene Primarlehrpersonenerwerben Fähigkeiten und Kenntnisse in derDidaktik des Englischunterrichts auf der Primarstufe, die sie kompetent an Lehr-personen weitervermitteln können.

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Informationen:Institut Weiterbildung und BeratungAbt. Aargau, Prof. Ursula BaderTel. +41 62 838 90 [email protected]/ph/weiterbildung

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Kursort: AarauDauer: 25 Tage in zwei Jahren (15 ECTS)Beginn: August 2006

Informationen:Institut Weiterbildung und Beratung Abt. Aargau, Karin FreyTel. +41 62 838 90 [email protected]/ph/weiterbildung

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11BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TAGESSCHULEN

Welches Interesse hat gerade der Berufs-verband der Lehrerinnen und Lehrer, einesolche Initiative zu lancieren?Martin Gatti: 74% der Frauen mit Kin-dern unter 15 Jahren sind heute erwerbs-tätig und die Zahl der alleinerziehendenMütter und Väter wird immer grösser.Das Bedürfnis ist ausgewiesen. Es gibtviele Schülerinnen und Schüler, dienach dem Unterricht allein sind. Nichtalle wissen mit ihrer Freizeit sinnvollumzugehen, obwohl diese Freizeit päda-gogisch sehr wertvoll wäre. Wir alsLehrpersonen haben ein starkes Inter-esse daran, dass diese Kinder nach derSchule betreut werden – damit sie dasZusammenleben mit anderen lernenund man ihnen bei den Hausaufgabenhilft. So entlasten wir auch Eltern, dieabends müde von der Arbeit nach Hausekommen. Es gibt aber auch integrativeAspekte: Einerseits erhalten Kinder ausKleinfamilien in der Tagesschule die Ge-legenheit, ihre Sozialkompetenz zu ent-wickeln. Andererseits können die zahl-reichen fremdsprachigen Kinder, diedaheim ihre Muttersprache gebrauchenund nur in der Schule Deutsch spre-chen, sich während der Betreuungszeitin die Sprache, die man hier spricht, ein-leben und die Verhaltenscodes üben, diein unserem Kulturraum üblich sind.

Ist denn der Kanton die richtige Ebene füreinen solchen Vorstoss? Müsste nicht derBund für eine nationale Regelung sorgen?Es gibt ja bereits im Nationalrat die fünf aufAnregung des LCH koordiniert eingereich-ten parlamentarischen Initiativen...Da im Kanton Bern Wahlen anstehen,war die Bereitschaft der Politikerinnenund Politiker, Dinge zu bewegen, beson-ders gross. Diesen Schwung wollten wirausnutzen. Wir konnten viele Parteienund Verbände mobilisieren; im Momentstehen 20 Gruppierungen hinter der Initiative – quer durch die politischeLandschaft. Wir wollen die Sache vor-antreiben und nicht abwarten, was aufBundesebene geht. Gleichzeitig zu unse-rer Initiative gibt es im Kanton Bern eineparlamentarische Motion, die ebenfalls

Tagesbetreuung fordert, aber ohne denpädagogischen Anspruch, den wir aus-drücklich stellen.

Die Initiative verlangt ein für alle verfügba-res, aber freiwillig nutzbares Angebot. Dasbedeutet grosse Unterschiede und Schwan-kungen in der Nutzung. Lässt sich auf sounsicherem Grund eine gute Infrastrukturaufbauen?Nach unseren Beobachtungen ist das In-teresse der Eltern jeweils gross, wennein Tagesschul-Angebot ins Gesprächkommt. Sobald es konkret darum geht,sich einzuschreiben, ist die Zahl wiederrelativ gering. Doch dann setzt dieMund-zu-Mund-Propaganda ein. UnsereInitiative sieht auch deshalb eine Über-gangsfrist von vier Jahren vor. Und wirhaben einen für die Eltern attraktivenSchlüssel der Kostenverteilung: 50% sol-len durch den kantonalen Lastenaus-gleich finanziert werden, die restlichen50% durch die Gemeinden und die El-tern. Es soll für alle interessierten Elternmöglich sein, ihre Kinder in eine Tages-schule zu schicken.

Mit welchem Personal soll diese Betreuungeingerichtet werden? Sollen die Lehrerinnenund Lehrer das auch noch übernehmen?Wir verlangen, dass pädagogisch ge-schultes Personal die Betreuungsange-bote betreibt – als Teil der Volksschuleund am gewohnten Schulort. Damit istklar, dass mindestens zum Teil Lehrper-sonen aus der betreffenden Schule dieseAufgabe übernehmen. An einer Tages-schule, die ich sehr gut kenne, habenLehrkräfte als Teil ihrer Pensen Betreu-ungsfunktionen an der Tagesschuleübernommen. Sie können sich damitteilweise vom Unterrichten entlastenund eine andere Aufgabe übernehmen,die ebenfalls anspruchsvoll ist. Schliess-lich lassen sich auf diese Weise auch zu-sätzliche Lektionen und Stellenprozentegenerieren, was bei rückläufigen Kin-derzahlen nicht unwichtig ist.

Sollen Lehrpersonen für Betreuungsarbeitdenselben Lohn erhalten wie für das Unter-richten, oder müssen sie einen reduziertenAnsatz in Kauf nehmen?Es dürfte so organisiert werden, dassman für die Betreuung nicht von der 45-Minuten-Lektion ausgeht, sondern eineetwas längere Zeitspanne berechnet,womit die sonst für den Unterricht erfor-derliche Vor- und Nachbereitungszeitausgeglichen wird. Der Lohnansatzbleibt nach unseren Vorstellungen un-verändert.

Wie ist das Echo im Kanton Bern auf dieLEBE-Initiative?Wir haben gerade eben mit der Unter-schriftensammlung begonnen. UnserInitiativkomitee ist sehr aktiv und essind Aktionen geplant. Wir sind uns al-lerdings bewusst, dass sehr viel Auf-klärungsarbeit zu leisten ist, nicht zu-letzt bei unseren Berufskolleginnen und-kollegen. Ich bin überzeugt, dass wiram Ende der Sammelfrist die nötigenUnterschriften beieinander haben.

Interview: Heinz Weber

Weiter im Netzwww.tagesschulen.be

«Die Betreuung ist Teil der Volksschule»Nach dem ALV im Aargau hat nun auch die Berner Berufsorganisation der Lehrerschaft LEBE eine Volks-initiative für ein flächendeckendes Tagesschul-Angebot eingereicht. Weshalb dieses aufwändige Engagement für Schulergänzende Betreuung? BILDUNG SCHWEIZ sprach mit LEBE-Präsident Martin Gatti.

Martin Gatti, LEBE-Präsident seit Februardieses Jahres.

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12BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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14BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

15BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BÜCHER UND MEDIEN

Eben noch rätselten die Medien: Ist dieDeutschschweiz denn gross genug füreine solche Messe? Werden die Verlageund Autoren, die deutschen vor allem,auf das Projekt einsteigen? Werden dieBasler in Konkurrenz zum Genfer «Salondu Livre» bestehen? Für Initiant Mat-thyas Jenny und die Messe Schweiz AGsei es «kein Zuckerschlecken» gewesen,die Branche und die Öffentlichkeit vomPotential dieser Veranstaltung zu über-zeugen, berichtet Messeleiter StephanLips: «Vor allem die Kombination vonMesse und Literaturfestival, von Kulturund Kommerz also, ist im deutschenSprachraum ja immer noch suspekt.Aber das eine kann nun mal ohne dasandere nicht leben.»

Heinz Weber

Die Bedenken von damals sind zer-streut. Gerade die auch räumlich innigeVerbindung des Handels mit Büchernund des Kontakts mit Autorinnen undAutoren, macht den Unterschied zu an-deren buchbezogenen Anlässen aus undschafft einen besonderen Reiz – ein bun-ter Jahrmarkt der Schriftkultur. Organi-satorisch funktionieren die beiden Be-reiche (Messe und Festival) allerdingsgetrennt.Der Erfolg lässt sich in Zahlen darlegen:Kamen zur ersten Austragung 2003 rund28 000 Besucherinnen und Besucher, sowaren es 2004 schon 34000 und im Jahr2005 über 40 000. Kein Zweifel, dass dieMesse auch dieses Jahr wieder zulegt.Mehr als 300 Verlage zeigen ihre Pro-duktion. Auch hier ist Basel anders alsandere, wie Stephan Lips erklärt: «Beiuns ist das Verhältnis von grossen undkleinen Verlagen viel ausgeglichener alsetwa in Frankfurt. Dort beherrschen diegrossen Buchkonzerne das Bild; in Baselhat auch der Kleinverlag die Chance,mit seinem Angebot aufzufallen.»Das letztjährige Literaturfestival Basellockte mit Auftritten von Starautorinnenund -autoren wie Eric-EmmanuelSchmitt, James Salter, Alice Schwarzeroder Carlos Ruiz Zafon. Die Highlightsdieses Jahres waren bei Redaktions-

schluss dieser Ausgabe noch nicht be-kannt. Sie sind die Aushängeschilder ei-nes breiten Spektrums von rund 300 Au-torinnen und Autoren, die 2005 an über200 Veranstaltungen auftraten. Von be-sonderem Interesse auch für Lehrperso-nen dürften das Kinder- und das Jugend-literaturfestival sein; zudem gibt es einComicfestival.Drei Sonderschauen stehen auf demProgramm der BuchBasel 2006:• «Liberté, Freiheit, Libertà» – Eine Aus-

stellung der Schweizer Sektion von«Reporter ohne Grenzen».

• «LeseKUNST – LeseLUST», die vom«Zentrum Lesen» der PädagogischenHochschule Aargau konzipierte Wan-derausstellung. BILDUNG SCHWEIZhat in der Ausgabe 11/05 ausführlichdarüber berichtet.

• «Deutscher Fotobuchpreis 2005» – Ge-zeigt werden die Siegertitel sowie eineAuswahl weiterer Bücher, die amWettbewerb teilnahmen.

Schulklassen der Kantone Basel-Stadtund Baselland haben freien Eintritt,dank Sponsoring durch eine grosse Bas-ler Buchhandlung.

Speziell für LehrpersonenMehrere Veranstaltungen im Rahmendes Literaturfestivals richten sich spe-ziell an Lehrerinnen und Lehrer:• Schmökern in Neuerscheinungen • Impulse zur Leseförderung in multi-

kulturellen Klassen• Leseanimation mit Bibliomedia

Schweiz• Ja, da schau her! Anregungen zum

Einsatz von Bilderbüchern• Zur Kunst des VorlesensFür diese Veranstaltungen ist eine (früh-zeitige) Anmeldung erforderlich; dieZahl der Teilnehmenden ist beschränkt.Nähere Angaben aufwww.literaturfestivalbasel.chwww.buchbasel.ch

Eintritt zum halben PreisWeil der Dachverband Schweizer Lehre-rinnen und Lehrer LCH zu den Partnernder BuchBasel gehört, besuchen Lese-rinnen und Leser von BILDUNGSCHWEIZ die Messe zum halben Preis(Tageskarte Fr. 7.– statt Fr. 14.–). EinGutschein für die Ermässigung findetsich im nächsten Heft 5/06 vom 2. Mai.

«BuchBasel» – bunter Jahrmarkt der SchriftkulturVom 5. bis 7. Mai herrscht wieder die Literatur in den Basler Messehallen, mit spannenden Sonderschauen undAngeboten für Lehrpersonen. Der LCH ist als «Supporting Partner» mit dabei. Leserinnen und Leser von BILDUNG SCHWEIZ besuchen die Messe deshalb zum halben Eintrittspreis (Coupon in der nächsten Ausgabe).

Die Autorin Silvia Hüsler und ihr Publikum am Kinderliteraturfestival 2005.

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16BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BÜCHER UND MEDIEN

Menschenrechte

«Verletzungen»Immer wieder sehen wir unsmit Menschenrechtsverletzun-gen konfrontiert, die wir nichtals solche wahrnehmen. Dastrifft sowohl auf Werbekam-pagnen als auch auf Redewen-dungen zu, die wir gemeinhinschnell als ignorante, lächer-liche oder unbewusste Äusse-rungen verdrängen. Wir unter-schätzen dabei, dass sie die Men-schenwürde sozialer Gruppenverletzen. Klare Richtlinien, dieMenschen vor diskriminieren-den Praktiken schützen sollen,werden überschritten. Schlag-zeilen, die häufig von fragwür-digen Informationsquellen zeu-gen, sorgen vermehrt für die

Ethnisierung sozialer Proble-me. Verbreitet wird eine diffuseSichtweise, die sich verantwor-tungsloser Rhetorik bedient.Das Lehrmittel/Handbuch «Ver-letzungen» hat zum Ziel, kriti-sches Denken zu fördern, fass-bare und weniger fassbareDiskriminierungsmuster zu er-kennen, die integrative Funk-tion der Menschenrechte insBewusstsein aufzunehmen undsie kompromisslos im beruf-lichen und persönlichen Alltageinzusetzen.Edith Tschopp, Eveline Wagen(Hrsg.): «Verletzungen – EinLehrmittel zum Nachschlagenüber Menschenrechte, Diskri-minierung und Rassismen»,Zürich, 2006, Rüegger Verlag,283 Seiten A4/br., Fr. 48.–

Sport

Fussball-WM imKlassenzimmer Die Fussball-Weltmeisterschaftvom 9. Juni bis 9. Juli wird auchin den Schulzimmern einThema sein. Der Verlag ZKMgibt ein Lehrmittel für die Pri-mar- und Oberstufe zur WM inDeutschland heraus. «WM + da-bei! Hol dir die Fussball-WM2006 ins Klassenzimmer» bietetu.a. pfannenfertige Lektionen,Infos zu den teilnehmendenLändern, Spielerportraits, Anre-gung zum Thema Migration,didaktische Tipps. 72 Seiten,vierfarbig; Preis: Fr. 25.–. Mehrunter www.verlagzkm.ch

Sechs Wochen vor Ende desSchuljahres beginnen an derRudolf Steiner Schule ZürcherOberland, Wetzikon, die Probendes Oberstufenchors (9.–12.Klasse) zu Mozarts «Requiem»;am Abend des letzten Schul-tages ist die Aufführung ange-sagt. Wie schafft man es, dass Schüle-rinnen und Schüler der iPod-und Skateboard-Generation kurzvor Ende der Schulzeit eine Be-ziehung zu einem derart an-spruchsvollen, mehr als 200

Kino: «Zum Abschied Mozart»

Jahre alten religions- und to-desbezogenen Werk aufneh-men? Mit welchen Mittelnbringt man sie dazu, ihre «cool-ness» fallen zu lassen undschliesslich aus voller Seele zusingen? Regisseur ChristianLabhardt (selbst ursprünglichLehrer) dokumentiert es imFilm «Zum Abschied Mozart».Er beobachtet die Jugendlichenbei den Proben, im Unterricht,in der Freizeit, spricht mit ihnenüber ihre Ansichten zur Musik,ihre Vorstellungen vom Leben,

über «Gott und die Welt». Erbeobachtet und befragt Musik-lehrer Thomas Gmelin, der mitRieseneinsatz und bewunderns-werter Motivationskraft einen«Haufen» von Individualisten zumbeeindruckenden Chor formt.Nach dem äusserst erfolgrei-chen «Rythm is it» ist dies –wenn auch mit ganz unter-schiedlicher Ausgangslage – einweiterer Film über die pädago-gische Kraft, die «Unmögliches»möglich macht. Ab April in denKinos. hw

Ziel und Lohn von sechs Wochen konzentrierter Arbeit: Die Aufführung von Mozarts «Requiem».

Lehrmittel

Tests fürdie «Linda-Klasse»«Die Linda-Klasse» des VerlagsZürcher Kantonale Mittelstu-fenkonferenz, zkm, ist ein mo-dernes, vielseitiges Deutsch-lehrmittel für die Mittelstufe.Das Kernstück bilden 48 Ge-schichten aus dem Schul- undAlltagsleben der Kinder einerfiktiven Schulklasse. Sie sindAusgangspunkt für einen um-fassenden Sprachunterricht, inwelchem die Teilaspekte Lesen,Schreiben, Erzählen, Diskutie-ren, Grammatik und Recht-schreibung eingebettet sind. Zu jedem der sechs Textheftegibt es ein entsprechendes Be-gleitheft mit Arbeitsaufträgenzum Textverständnis, zurGrammatik und zur Recht-schreibung. Diese und weiterebausteinähnliche Bestandteilebieten viele methodische Anre-gungen und ermöglichen derLehrperson, diese je nach Be-darf im Unterricht einzusetzen. Als Ergänzung präsentiert derVerlag zkm nun einen weiterenBauteil: «Lernzielkontrollenund Tests», A4, je 48 Seiten,Fr. 39.–. Die Lernzielkontrollennehmen die Thematik des je-weiligen Kapitels auf und fassenden Übungsstoff zusammen.Auf der Rückseite der Kopier-vorlagen im A4-Format findensich die Lösungen. Nach vierabgeschlossenen Kapiteln folgtjeweils ein Paralleltest A und B.Diese Tests sind als zwei Testsmit ähnlichem Anforderungs-grad einsetzbar. Test A kannaber auch als Lernzielkontrolleund als Vorbereitung auf Test Beingesetzt werden. Im Internetunter www.verlagzkm.ch (Ru-brik Shop/Linda-Klasse) lassensich zudem die Lernzielkon-trolltabellen herunterladen. Da-mit erfahren die Schülerinnenund Schüler, welche Themensie verstanden und wo sie nochDefizite haben. B.S.

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17BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

«Die Medienwahrnehmung entsprichtnicht der Basiswahrnehmung», so bringtes Andrew Bond, einer der Stars amHimmel der Kinderkonzerte, auf denPunkt; vor ihm eine Warteschlange vonKindern ab zwei Jahren, die vom einsti-gen Lehrer ein Autogramm möchten.

Käthi Kaufmann-Eggler

Immerhin: Zur erstmaligen Verleihungdes Lollipop-Awards in Zürich sind dieMedien in Scharen aufmarschiert. DerFachjury gehörten Kindermusikexper-ten von Schweizer Radio und Fernsehenund der Zeitschrift «Schweizer Familie»an sowie Vertreter des VerbandesSchweizer Schulmusik und des Dach-verbandes der Schweizer Lehrerinnenund Lehrer LCH.«Wir möchten das Musikschaffen fürKinder, Jugendliche und Familien för-dern, das Kindermusikmachen nachhal-tig unterstützen», begründet Zentral-sekretär Urs Schildknecht die Beteili-gung des LCH an diesem Award. «Diesogenannt weichen Fächer, die nichtkognitiven Unterrichtsinhalte, solltenbesser beachtet werden.»

Hochwertiges für Kinder«Im Kindergarten singt unser Kevin nurnoch die Lieder von Andrew Bond», fügteine begeisterte Mutter bei und klatschtim Takt der Musik des vorgängigen Kin-derkonzerts, das Bond erstmals zusam-men mit seinem in dieser Szene ebensoberühmten Bündner Kollegen LinardBardill bestreitet. Andrew Bond war esdenn auch, der schon vor einiger Zeitden Anstoss gab, einen solchen «Oscar»für Kindermusik zu schaffen. «Eine ArtLabel sollte es werden, mit dem dieEltern und Lehrpersonen im Laden er-kennen, was hochwertige SchweizerKindermusik ist.»Der erste Preis bei der Kategorie etab-lierter Künstler, die mit ihrer MusikDrei- bis Achtjährige ansprechen, gingan den Winterthurer Bruno Hächler für

den Song «Langi Ohre». Nicht wenigeKinder und vor allem Eltern zeigten sichenttäuscht, dass ihre Lieblinge Bardillund Bond leer ausgingen. Claudia Wyss,ihres Zeichens Mutter und Musikerinbei der Frauengruppe «Tigerflizzer» –und viele der schon seit dem Morgen an-wesenden Familien – hätten einen kur-zen Auftritt einiger der teilnehmendenMusiker spannender gefunden. «Unddann die Bewertung gleich vor Ort!»Dieses Jahr hatte eine Fachjury vorge-spurt und aus jeder Kategorie vier bisfünf Songs nominiert. Die Schlusswahlwurde von einer 26-köpfigen Kinderjuryaus der Deutschschweiz vorgenommen.Bei der Kategorie für Neun- bis Drei-zehnjährige schwang die Berner Band«Patent Ochsner» mit dem Song «Liebi,Tod und Tüüfu» obenaus. Mitkonkur-renten waren neben der WalliserPopsängerin Sina auch die Gruppen«Mash» und «Stärneföifi». Bei den New-comern gingen die ersten Preise an «Ma-rius & die Jagdkapelle» mit dem Song«Verschreckjäger» sowie an Adrian Sternmit «S’Blaue vom Himmel». Die Siegererhielten je 3000 Franken Preisgeld.Der Aargauer Rocker gab so lautstarkeKostproben seines Schaffens, dass dieMutter eines Dreijährigen in der drittenReihe bedauerte, keine Ohrenstöpsel da-bei zu haben. Eigentlich waren sie jawegen dem Kinderkonzert gekommen,hatten keine Ahnung, was denn derLollipop-Award überhaupt sei. – Ein Me-dienereignis eben, mit dem PhilippSchweiger, Präsident des Vereins Lolli-pop, sehr zufrieden ist. Aber man werdesich Verbesserungsmöglichkeiten über-legen.

«Am liebsten selber gemacht»Ob Award oder nicht, wichtig ist, was diejunge Kindergärtnerin und vielseitigeMusikerin Salome Füchslin feststellte:«Die Kinder mögen am liebsten die Mu-sik, die ich mit ihnen selber mache, liveim Klassenzimmer.» Und wenn es zu ei-nem Thema kein passendes Lied gibt,

dann schreibt sie es selbst. So einfach istdas. Und falls dazu der Musenkuss aus-bleibt, das gute alte Kindergartensing-buch zu wenig hergibt, dann lässt sich janun auf prämierte und andere Tonträgerzurückgreifen, oder die Schule leistetsich gar den Live-Auftritt eines Musi-kers. Und weil so ein Lollipop-Awardeben doch kein Oscar ist, lässt sich überdas Honorar vorerst noch verhandeln.

Weiter im NetzLinks, zum Teil mit Hörproben: www.adrianstern.chwww.patentochsner.chwww.bardill.chwww.andrewbond.chwww.tigerflizzer.chwww.marius-jagdkapelle.chwww.brunohaechler.chwww.lollipop-award.chwww.kinderkonzerte.ch

«Lollipop-Award» – ein Oscar für KindermusikZum ersten Mal wurden in Zürich die «Lollipop-Awards» übergeben. Auch der LCH gehört zur Trägerschaftdieses Wettbewerbs, der hochwertiger Kindermusik mehr öffentliche Beachtung verschaffen soll.

Der Winterthurer Bruno Hächler gewinnt fürsein Lied «Langi Ohre» den Lollipop-Award.

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18BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Urs Peter Lattmann

Die Macht der Gedanken – wer kennt sienicht! Der römische Philosoph Epiktet(50–138 n. Chr.) hat diese Macht ineinem geflügelten Wort zum Ausdruckgebracht: «Nicht die Dinge selbst beun-ruhigen den Menschen, sondern dieVorstellungen, die er sich von den Din-gen macht.»

Die A-B-C-TheorieIn der neueren Psychologie hat die Be-deutung unserer Gedanken für unserErleben und Verhalten in unterschiedli-

chen Theorien Eingang ge-funden. Albert Ellis, einamerikanischer Psycho-loge, hat diesen Sachver-halt mit dem A-B-C-Schema illustriert: UnsereGefühle (z.B. Angst) undunser Verhalten (z.B.Lernprobleme; mit C,consequence, bezeich-net) werden nicht in ers-ter Linie durch einenbestimmten Anlass, einauslösendes Ereignis(A; z.B. eine Prüfung)verursacht. Bedeutsa-mer für unsere Gefühleund unser Verhalten istes, wie wir diese Anlässewahrnehmen und be-werten. Diese Bewertun-gen (B) folgen in derRegel inneren bzw. ver-

innerlichten Leitsätzen,Wahrnehmungs- und Denk-

mustern, die uns meist garnicht bewusst sind. Vergleiche

Grafik unten.Diese inneren Leitsätze sind für

unser Erleben und Verhalten ent-weder ermutigend und hilfreich

oder hemmend und entmutigend.Im Folgenden wird eine einfache

Technik gezeigt, wie wir solcheLeitsätze und Muster erkennen und

positiv beeinflussen können.

Hemmende und entmutigende MustererkennenBeispiele weit verbreiteter hemmenderund entmutigender Leitsätze und Denk-muster:• Alle müssen mich jederzeit mögen

und/oder akzeptieren• Starke Menschen brauchen keine

Hilfe• Die Welt sollte mir gegenüber immer

gerecht sein• Man kann niemandem vertrauen• Es ist wichtig, immer Recht zu haben• Alles-oder-Nichts-Denken (Entweder-

Oder-Logik, Schwarz-Weiss-Sehen;z.B.: Entweder ich schaffe dies oder je-nes in dieser bestimmten Art undWeise – z.B. eine Prüfung, einen Vor-trag – oder ich bin ein Versager...)

• Muss-Denken und Darf-nicht-Denken(Perfektionistisches Denken; erkenn-bar in den Worten «müssen», «sollen»und «sollten», «auf gar keinen Fall»,«unmöglich», «perfekt»)

• Katastrophen-Denken («Katastrophie-ren»; mögliche Folgen eines Ereignis-ses werden extrem übertrieben vor-weggenommen)

• Verallgemeinernde negative Sicht-weise (Konzentration auf negativeEinzelheiten, die verallgemeinertwerden, z.B.: Ich bin ein hoffnungslo-ser Fall..., von dem kann man nichtsanderes erwarten...)

Solche Leitsätze und Muster haben dieTendenz, sich zu automatisieren. Sie

Wirksam und heiter im Lehrberuf: Tipp 3

Ermutigen statt hemmen – Denkmuster verändernAm 8./9. Dezember 2006 lädt der LCH ein zur Fachtagung «Balancieren im Lehrberuf». Als Einstimmungdarauf präsentieren Urs Peter Lattmann und Anton Strittmatter bis dahin in loser Folge die Serie «Wirksam und heiter im Lehrberuf».

A

Auslösendes Ereignis

B

Bewertung(Leitsätze, Wahrneh-mungs- und Denk-muster)

C

KonsequenzGefühle/Verhalten

19BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Stichwort:Gedanken, Gefühle, Verhalten

Die Wechselwirkungen zwischen Ge-danken, Gefühlen und Verhalten ist inmehreren psychologischen Theorien einzentrales Element (z.B. in neuerenStress- und Bewältigungstheorien sowiein der jüngeren kognitiven Verhaltens-therapie). Der Psychologe Arnold La-zarus hat auf dem Hintergrund solcherTheorien ein hilfreiches, amüsantesBuch geschrieben. Darin hat er 40 «Fall-stricke des Lebens» analysiert, «die dasLeben zur Hölle machen» und ihnen 40hilfreiche und ermutigende Überzeu-gungen gegenübergestellt.Auch in der Individualpsychologie vonAlfred Adler (1870–1937) sind diese Zu-sammenhänge entscheidend für dieEntwicklung der Persönlichkeit und fürdas Befinden des Menschen. Nach Adlerentwickelt jeder Mensch aufgrund sei-ner Erfahrungen in der frühen Kindheitein subjektives Wahrnehmungsschema,ein so genanntes «tendenziöses Apper-zeptionsschema». Dadurch werden (un-bewusste) «Leitlinien» ausgebildet, diedem Kind u.a., helfen, sein Selbstwert-gefühl zu sichern. Auch im späteren Le-ben werden Personen und Ereignissedurch diesen «Filter» wahrgenommen.

Weiter im TextAdler, A. (1927; 1981): Menschenkenntnis. Frankfurt a.M.:

Fischer Taschenbuch

Ellis, A. (1977): Die rational-emotive Therapie. Das innere

Selbstgespräch bei seelischen Problemen und seine Ver-

änderung (zahlreiche Neuauflagen). München: Pfeiffer.

Lazarus, A. u.a. (2001): Fallstricke des Lebens. Vierzig Re-

geln, die das Leben zur Hölle machen und wie wir sie

überwinden. München: Klett Cotta.

Wilken, B. (2003): Methoden der kognitiven Umstrukturie-

rung. Stuttgart: Kohlhammer (Fachbuch).

Wolf, D. & Merkle, R. (2003): Gefühle verstehen, Probleme

bewältigen. Mannheim: PAL (und weitere Ratgeberbücher

auf der Basis der A-B-C-Theorie).

Weiter im Netzwww.alfred adler.ch (Alfred Adler Institut Zürich)

www.ret-revt.de (Institut für Rational-emotive & Kognitive

Verhaltenstherapie)

Die AutorenDr. Urs Peter Lattmann ist Co-Leiter des Kompetenzzen-

trums RessourcenPlus R+ der Fachhochschule Nordwest-

schweiz Pädagogik/Soziale Arbeit, Aarau/Brugg, E-Mail

[email protected]

Dr. Anton Strittmatter ist Leiter der Pädagogischen Arbeits-

stelle des LCH, Biel/Bienne, E-Mail [email protected]

werden mit der Zeit starr und unflexi-bel, stereotyp. Dadurch indoktrinierensie unser Wahrnehmen, Fühlen und Ver-halten immer wieder von neuem (Ent-mutigungsspirale).

Starre und entmutigende Bewertungs-muster verändernDie negativen Bewertungsmuster kön-nen in einer Vier-Schritt-Methode in po-sitive bzw. flexible, ermutigende undhilfreiche umgewandelt werden:Erster Schritt: Erkennen Sie Ihre negati-ven Leitsätze und DenkmusterZweiter Schritt: Überprüfen Sie diese Mus-ter, zum Beispiel– hinsichtlich Realitätsnähe und Logik

(Stimmt meine Wahrnehmung über-haupt? Beweise? Ist das überhauptmöglich? Wer sagt das eigentlich?)

– hinsichtlich des Nutzens (Was nütztmir diese Sichtweise? Hilft sie mir,meine Ziele zu erreichen?)

– hinsichtlich einer Aussensicht (Wiewürde wohl XY diese Situation beur-teilen? Was würde ich selber einem

guten Freund zur Unterstützung, alsHilfe in dieser Situation sagen?)

Diese Überprüfung können Sie alleinevornehmen oder im Gespräch mit einerIhnen vertrauten Person. In der Theorievon Ellis wird dieser Schritt als Phaseder Disputation oder des sokratischenDialogs bezeichnet.Dritter Schritt: Formulieren Sie eine posi-tive, hilfreiche und ermutigende, fle-xible Alternative: Wie sieht die ge-wünschte, anzustrebende Änderung(das Verhalten) aus? Wie könnte die ent-sprechende Bewertung (Leitsatz) genaulauten?Vierter Schritt: Wenden Sie die neue er-mutigende Bewertung (Muster) bei je-der Gelegenheit an: Wenn Sie die nega-tive Bewertung feststellen, sagen Sie zusich STOPP! und ersetzen Sie die nega-tive durch die positive Bewertung.Da die negativen Muster tief sitzen,müssen Sie jede Gelegenheit nutzen, umdiese zu erkennen und zu ändern. Ge-hen Sie dabei schrittweise vor (zu Be-ginn nur ein Muster ändern).

Balancieren im Lehrberuf

Am 8./9. Dezember 2006 findet in Bern die LCH-Fachtagung und die nächsteImpulstagung des Schweizerischen Netzwerkes Gesundheitsfördernder Schulen(SNGS) statt. Das Thema lautet: «Balancieren im Lehrberuf – Im SpannungsfeldSchule wirksam und gesund bleiben». Trägerschaft: LCH, SNGS, KompetenzzentrumRessourcenPlus R+ der FHNW Pädagogik/Soziale Arbeit, Lehrstuhl für Arbeits-psychologie der Uni Bern, ULEF – Institut für Unterrichtsfragen und LehrerInnen-fortbildung Basel. Weitere Informationen: www.lch.ch

Kurztipp für EiligeLegen Sie Ihrem Denken die folgende (Volks-)Weisheit zu Grunde (ursprünglich aus dem Talmud):«Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu deinem Charakter.»

Starres, hemmendes Muster

Flexibles, hilfreiches Muster

Ich (jener) muss ... Die andern dürfen nicht...

Es wird sicher ganz fürchterlich sein, wenn...

Ich (jener) kann, ich will, ich darf...Die andern können, dürfen...

Auch wenn dies oder jenes passierenkann, es wird (realistischerweise) keine Katastrophe sein...

Stopp

20BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

China ist ein Land mit unzähligen Ge-sichtern, sowohl kulturell als auch land-schaftlich. Uralt, doch in stetem Wandelpräsentiert sich das Reich der Mitte. Fastdrei Viertel der Bevölkerung im Nord-west-Guangxi und Südost-Guizhougehören ethnischen Minderheiten an.Der Grossteil sind Miao und Dong. Aufdieser einmaligen Reise lernen SieShanghai, die weniger bekannte ProvinzGuizhou und Peking kennen, aber auchdie bilderbuchartigen Karstlandschaftenrund um Guilin. Die Fülle an Erlebnis-sen und Eindrücken ist grenzenlos.Unser Reiseführer, Herr Jin Cuntong, istausgebildeter Reiseleiter. Er spricht sehrgut deutsch und begleitet uns auf dieserexklusiven LCH-Reise.

1. Tag: Sa, 7.10.06Zürich–Wien–ShanghaiLinienflug von Zürich via Wien nachShanghai (Economyklasse).

2. Tag: So, 8.10.06ShanghaiFrühmorgens Ankunft in der pulsieren-den Millionenmetropole am Huangpu.Empfang durch unseren Reiseführerund Transfer zum Hotel. Nach dem Mit-tagessen bummeln wir durch ShanghaisAltstadt mit ihren Gässchen und Gar-küchen, tauchen direkt ein in diefernöstliche Mentalität. In der Nähe liegtder Yu-Garten, eine der berühmtestenGrünanlagen Chinas. Ohne Abendessen.Übernachtung in ****Hotel.

3. Tag: Mo, 9.10.06ShanghaiVormittags Besuch des Shanghai-Mu-seums. Am Nachmittag Besichtigung desJade-Buddha-Tempels aus dem Jahre1882 und ein Spaziergang entlang derUferpromenade Bund. Anschliessendspektakuläre Hafenrundfahrt auf demHuangpu-Fluss. Ein Bummel durch dieNanjing Road rundet diesen Tag ab. AmAbend Besuch einer Akrobatik-Auf-führung. Übernachtung in ****Hotel.

4. Tag: Di, 10.10.06Shanghai–GuilinTransfer zum Flughafen und Flug nachGuilin, in den Nordosten der AutonomenRegion Guangxi (ca. 2h). Zusammen mit

Auf den Spuren der Nationalminderheiten – vierzehntägige LCH-China-RundreiseSpannende Begegungen mit Menschen, Natur und Kultur – eine Fülle von Erlebnissen und Eindrücken

Eine Wind- und Regenbrücke in der Nähe von Rongjiang.

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21BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MEHRWERT

den Karstbergen entstanden hier auchviele Tropfsteinhöhlen. Am NachmittagBesichtigung der Schilfrohrflötenhöhe.Ohne Abendessen. Übernachtung in****Hotel.

5. Tag: Mi, 11.10.06GuilinDieser Tag ist ganz der einzigartigenLandschaft in und um Guilin gewidmetund wird gewiss zu einem Höhepunktunserer Reise. Die steil aufragenden,pittoresken Felsen des Karstgebirgessind nicht ohne Grund das wohlbeliebteste Motiv chinesischer Land-schaftsmalerei. Sie erleben die ganzeSchönheit der Region bei einer ausgiebi-gen Schiffsfahrt (ca. 3 h) auf dem Li-Fluss, die Sie bis nach Yangshu führt.Nach einem gemütlichen Spaziergangdurch den Markt besteigen wir den Busund fahren zurück nach Guilin. OhneAbendessen. Übernachtung in ****Hotel.

6. Tag: Do, 12.10.06Guilin–Longsheng–Sanjiang (220 km)Erneut liegt eine bezaubernde Fahrt voruns, und zwar durch Bambuswälder undReisfelder. In Longsheng spazieren wirdurch ein atemberaubendes Reisterras-senfeld und geniessen die wundervolleLandschaft. Auf dem Weg nach Sanjiangbesuchen wir zwei Dörfer der Zuang-und Yao-Nationalitäten. Übernachtungin einfachem Gästehaus!

7. Tag: Fr, 13.10.06Sanjiang–Zhaoxing (160 km)Besichtigung der gigantischen Wind-und Regenbrücke Chengyang, ein be-eindruckendes Wahrzeichen der Dong;anschliessend Fahrt Richtung Zhaoxing.Unterwegs besuchen wir Tangan, einweiteres Dorf der Dong-Minderheit.Übernachtung in einfachem Gästehaus!

8. Tag: Sa, 14.10.06 Zhaoxing–Congjiang–Rongjiang (180 km)Zhaoxing und Jitang zählen zu den grössten Dörfern der Dong-Minderheit.Bewundern Sie die typischen Trommel-türme und Blumenbrücken. Fahrt viaCongjiang nach Basha, ein bekannterOrt für Silber- und Brokatarbeiten.Übernachtung in einfachem Gästehaus!

9. Tag: So, 15.10.06 Rongjiang–Kaili (200 km)Rund um Rongjiang gibt es viele terras-sierte Berghänge zu bewundern. Eine

schöne und abwechslungsreiche Fahrtführt zuerst durch das Miao-Dorf Da-tong. Bei einer Folkloreaufführung kön-nen wir die Tradition und das Alltags-leben der Dorfleute intensiver erkun-den. Weiterfahrt entlang des Bala-Flus-ses zum Dorf Nanhua. Zu bestaunensind die unzähligen Diaojiao-Gebäudeund Wasserräder. Weiterfahrt nachKaili, Hauptstadt des autonomen Bezir-kes der Miao und Dong. Übernachtungin ****Hotel.

10. Tag: Mo, 16.10.06 Kaili–Guiyang (190 km)Vormittags Besuch des Kaili-Museumsund des Miao-Dorfes Qinman. Ausser-dem zeigt man uns im Dorf Shigiao, wiePapier hergestellt wird. Weiterfahrt indie Provinzhauptstadt Guiyang.

11. Tag: Di, 17.10.06 Guiyang–Huangguoshu-WasserfälleDer heutige Ausflug führt zu den Huang-guoshu-Wasserfällen (grösste Wasser-fälle Asiens). Der anschliessende Be-such einer Grund- oder Mittelschulewird bestimmt auf Interesse stossen. Be-vor wir am Abend eine typische Miao-Spezialität kosten, möchten wir Ihnennoch das Wahrzeichen der Stadt, die Jia-xiu-Pagode zeigen. Übernachtung in****Hotel.

12. Tag: Mi, 18.10.06 Guiyang–Beijing (Peking)Ein zweieinhalbstündiger Flug bringtuns direkt in die chinesische HauptstadtBeijing. Am Nachmittag Besuch desSommerpalastes. Dieser wurde im 12.Jahrhundert von einem Regenten er-richtet, um der sommerlichen Hitze zuentfliehen. Ohne Abendessen. Über-nachtung in ****Hotel.

13. Tag: Do, 19.10.06BeijingWir besuchen den nördlich des Tianan-men-Platzes gelegenen Kaiserpalast (Ver-botene Stadt). Mehr als 500 Jahre lebtenhier die Monarchen mit ihrem Hofstaat.Ebenso majestätisch, aber noch viel gi-gantischer ist der Himmelstempel. Es ist dergrösste Tempelkomplex Chinas. OhneAbendessen. Übernachtung in ****Hotel.

14. Tag: Fr, 20.10.06 Beijing Ausflug zur Grossen Mauer in Mutianyu.Ein einzigartiges Bauwerk mit einer

Länge von über 6200 km schlängelt sichdurch die Landschaft. Der Mauerab-schnitt Mutianyu war in der Geschichteein strategisch wichtiger Stützpunkt zurVerteidigung Pekings. Er wurde 1986umfassend restauriert. Eine Seilbahnführt uns auf den höchsten Punkt (630 m).Rückfahrt nach Peking. Nutzen Sie denRest des Tages für einen Einkaufsbum-mel. Abschiedsessen. Übernachtung in****Hotel.

15. Tag: Sa, 21.10.06Beijing–Wien–ZürichTransfer zum Flughafen und Rückflugvia Wien nach Zürich (Economyklasse).Samstagabend Ankunft in Zürich.

Termin7.–21. Oktober 2006 (13 Nächte)

TeilnehmerzahlMinimum 15, maximal 24 Personen

Pauschalpreis pro Personim Doppelzimmer: Fr. 4450.–Zuschlag Einzelzimmer: Fr. 590.–

Im Preis inbegriffen:• Linienflug ab/bis Zürich mit

Austrian Airlines• 2 Inlandflüge• Flughafen- und Sicherheitsgebühren• Unterkunft im Doppelzimmer• Vollpension (5x ohne Abendessen)• Sämtliche Ausflüge und Transporte

gemäss Programm• Eintrittsgelder• Visakosten für China• Deutschsprachige Reiseleitung

Nicht inbegriffen:• Annullierungs- und Extrarückreise-

kostenversicherung• Persönliche Auslagen (Getränke,

Souvenirs etc.)• Trinkgelder

Für Auskünfte und Anmeldungen wendenSie sich bitte an Frau Monika Grau,LCH-Reisedienst, Telefon 044 315 54 64E-Mail: [email protected]

Anmeldeschluss: 31. Juli 2006

Naturschauspiel Auvergne Ein Wandergebiet im Massiv Central, dem «Grünen Herzen Frank-reichs». Bizarre Formen erloschener Vulkane, klare Kraterseen, alte Ei chen wälder aber auch saft ige Alpweiden prägen die Landschaft . In den noch fast altertümlich wirkenden Kleinstädten warten ro ma-nische Kirchen als weitere Höhepunkte dieser Reise und die rustikale Küche der Auvergne bietet wenig bekannte Köstlichkeiten.

Reisedaten: 22.07. – 29.07. und 12.08. – 19.08.2006 (Wanderungen 1,5 – 3 Stunden)

Weitere Baumeler-Wanderreisen führen in die Bretagne, Dordogne,Normandie, Provence und die Ardèche.

Irlands SüdwestenDas ständig wechselnde Schauspiel von lieblichen Weidelandschaft en und schroff en Felsrücken, von blumengesäumten Wegrändern und weissen Sandstränden. Der Südwesten Irlands, der hier erschlos sen wird, hat ein mildes Klima und zeichnet sich durch bunt bemalte Häuser in schmucken Dörfern aus. Ein Bier in einem typischen Pub gehört ebenso dazu, wie eine Irish-Coff ee-Party.

Reisedaten: 24.06. – 01.07. und 12. – 19.08.2006 (Wanderungen 1 – 2,5 Stunden) 08.07. – 15. 7. und 29.07. – 05.08.2006 (Wanderungen 1,5 – 4 Stunden)

Weitere Baumeler Wanderreisen führen nach Island, Schottland, Wales und Cornwall.

Seit dem 1. Januar 2006 ist das überarbeiteteVersicherungs-Vertragsgesetz (VVG) in Kraft.In diesem Beitrag finden Sie aber keine trocke-nen Gesetzestexte, sondern eine Kurzüber-sicht, welche Vorteile Ihnen die VVG-Revisionbringt.

Haben Sie eine Versicherung für Ihren Haus-rat, Ihr Auto, Ihr Motorrad oder eine Privathaft-pflichtpolice? – Bestimmt! Denn jede und jedervon uns ist versichert! Und deshalb sollten Siesich – wenn auch nur kurz – mit den Änderun-gen des Versicherungsvertragsgesetzes be-schäftigen.

Das VVG legt fest, welche Regeln gelten, wennein Versicherer eine Police mit einem Kundenabschliesst. In den vergangenen Monatenwurde das Gesetz teilweise überarbeitet. Die

Änderungen sind seit 1. Januar 2006 in Kraft. Vom neuen VVG profitieren vor allem die Versi-cherungsnehmer. So muss zum Beispiel derVersicherer seine Kunden vor Abschluss desVertrages über seine Identität, den wesentli-chen Inhalt des Versicherungsvertrages undFragen des Datenschutzes informieren.

Die interessanteste Veränderung verbirgt sichfür die Versicherten aber unter dem Begriff«Teilbarkeit der Prämie». Bisher war es so,dass der Versicherer nicht verpflichtet war, dieeinbezahlte Prämie anteilmässig zurückzuer-statten, wenn der Vertrag vor Ablauf derVersicherungsperiode beendet wurde – etwa,weil der Versicherungsnehmer ein neues Autokaufte und die Police für das alte auflöste. DieFolge: Die meisten Versicherten schlossenauch für das neue Auto eine Police beim bis-

herigen Versicherer ab, um den «nicht ver-brauchten Teil» der Prämie nicht zu verlieren.Künftig haben Sie nun das Recht, sich vomVersicherer den Rest der Prämie zurückerstat-ten zu lassen. Es lohnt sich deshalb in jedemFall, eine Vergleichsofferte einzuholen.

Eine unverbindliche Offerte und weitereAuskunft über die «VVG-Revision» erhaltenSie von Züritel unter 0848 807 804 oder eineAnfrage via www.LCH.ch(ID: LCH; Passwort: klasse).

23BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MEHRWERT

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Publikation

Rassismus in derSchweiz Zum fünfzehnten Mal erscheintdie Chronologie «Rassismus inder Schweiz». Das Jahrbuch be-schreibt die einzelnen Vorfällemit rassistischem Hintergrund,die öffentlich bekannt wurden.Sie unterscheidet nach zwölfverschiedenen Kategorien, dieunter anderem öffentliche Auf-tritte, verbale Ausfälle, körperli-che Attacken, Brandanschläge,Verbreitung rassistischer Publi-kationen etc. umfassen. DieChronologie kann beim Sekre-tariat der Stiftung GRA, Post-fach, 8027 Zürich bestellt wer-den. Mehr unter www.gra.ch

Lehrmittel 2

4 bis 8 Der Verband Kindergärtnerin-nen Schweiz KgCH bietet Ar-beitshilfen für Kindergartenund Unterstufe an. Die Samm-lung enthält Beiträge aus derZeitschrift «4 bis 8». Es sind er-schienen: 904 Wie Kinder lernen – Theo-retische Grundlagen, prakti-sche Beispiele: Erkenntnisseder Hirnentwicklung, Motiva-tion, Begabungsförderung undLeistungsbeurteilung, Umgangmit Lernsituationen und Leis-tungsanforderungen, Tipps zurGestaltung von Lernsituationenim Unterricht. 30 Seiten, Fr. 22.–,Mitglieder KgCH Fr. 20.–

905 Lernsituationen für Kin-der von 4 bis 8: Fächerüber-greifendes Lernen, Lernen amComputer, Arbeiten nach Wo-chenplan, Lernen im Spiel, Bei-spiele für projektorientiertesLernen. 26 Seiten, Fr. 19.–, Mit-glieder KgCH Fr. 17.–

906 Der Weg zur Schrift – Le-sen und Schreiben in Kinder-garten und Schule: Entwick-lungsprozesse, Schriftentwick-lung, Didaktik 4 bis 8, Übungder Feinmotorik, Einstieg inden Schriftspracherwerb mit

Spiel- und Lernumgebungen,Einsatz des Computers. 20 Sei-ten, Fr. 16.–, Mitglieder KgCHFr. 14.–Zu bestellen unter der Adresse:Dokumentationsstelle KgCH,Müslinweg 4, PF 29, 3000 Bern 15,Tel. 031 352 32 16, [email protected]

So ist es richtigDie in BILDUNG SCHWEIZ3/2006 vorgestellte Broschüren-Reihe «Theorie und Praxis fürdie Bildungsstufe vier bis acht»ist ebenfalls unter der obigenAdresse zu beziehen und nichtwie gemeldet unter der Adressedes Verlags KgCH.

Sprechkunst-Projekt

SprachklängeSchülerinnen und Schüler kön-nen sich intensiv und kreativmit Sprache und Dichtung be-schäftigen, indem sie diesesprechen. Die in Basel lebendeSprecherin und SchauspielerinChristiane Moreno bietet inter-essierten Lehrpersonen, Grup-pen und Schulen Projekte vonunterschiedlicher Dauer an. Bei diesem lebendigen und ge-stalterischen Umgang mit Dich-tung stehen Ästhetik, Dynamik,Form, Klang und Rhythmus derSprache im Mittelpunkt. Da-durch wird die Erlebnis- undAusdrucksfähigkeit angeregt,werden Sprechhaltung, Atemund Stimme geschult und wirddie Fähigkeit zu kommunizie-ren gefördert. Aus ausgewähltenTexten, die gemeinsam, dialo-gisch oder einzeln gesprochenwerden, entsteht eine insze-nierte oder eine choreografierteLesung oder ein Sprechora-torium. Es können auch andereKunstformen wie Musik oderBewegung in die Arbeit mit ein-bezogen werden. Etwas mit denJugendlichen zur Sprache brin-gen, hinterfragen, emotionalund gedanklich klären und ge-stalten. Die Projekte werden miteiner Aufführung abgeschlos-sen. Info: ABCterra – PoeSei,Grienstrasse 47, 4055 Basel,info@abcterra

AV-Geräte und Einrichtungen

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Dienstleistungen für das Bildungswesen Services pour l’enseignement et la formationServizi per l’insegnamento e la formazione Services for education

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25BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSFORUM

Von vorgestern«Kein Beschäftigungsprogramm für Senioren», BILDUNG SCHWEIZ 2/06

Das Foto auf der Titelseitevon BILDUNG SCHWEIZ(2/06) sagt eigentlich schonalles. Auch, dass Remo LargoRecht hat, wenn er sagt «ImAnfang war die Beziehung»,und die Kolleginnen und Kol-legen vom Lehrerinnen- undLehrerverein Baselland Un-recht, wenn sie meinen:«Schule baut auf Distanz.»Was ausserdem unter «KeinBeschäftigungsprogramm fürSenioren» zu lesen war, ist injeder Beziehung unhaltbar. Zum einen ginge es da umdas Inhaltliche. Ich mag imEinzelnen gar nicht daraufeingehen. Das Allermeistescheint mir an den Haarenherbeigezogen und weitabvon der Lebensrealität heuti-ger Kinder. Die landauf, land-ab gemachten Erfahrungenwiderlegen eigentlich alles,was hier vertreten wird. Diepropagierte Vorstellung vonSchule – eine Art «Elfenbein-turm-Pädagogik» von vorges-tern – macht auf mich jeden-falls einen denkbar abgeho-benen Eindruck.Noch gravierender scheintmir der Ton, der angeschla-gen wird. Mit Verlaub gesagt:So viel Arroganz und Stan-desdünkel ist mir noch kaumbegegnet. Die respekt- undwürdelose Art, wie hier Sei-tenhiebe ausgeteilt werden,widert mich geradezu an.Von Kolleginnen und Kolle-gen, die ihr Terrain so selbst-herrlich und taktlos verteidi-gen, kann ich mich nur kopf-schüttelnd abwenden. Dassdann auch noch in allemErnst erwogen wird, Kolle-ginnen und Kollegen denEinsatz von Seniorinnen undSenioren in ihrem Unterrichtzu verbieten, überbietet alles.Wo sind wir da eigentlich? Dass im gleichen Heft über-wiegend positive Einschät-zungen zur anstehendenFrage abgedruckt werden, istnatürlich tröstlich und das

Verdienst einer umsichtigenRedaktion. Danke dafür.

Daniel Wirz, Zug, Präsident «Freier Pädagogi-

scher Arbeitskreis» FPA

Ein tiefes ElendZu den Leserbriefen bez. Seniorenprojekt,BILDUNG SCHWEIZ 3/06

Nicht nur in BILDUNGSCHWEIZ, auch in der Re-gion Nordwestschweiz hatdie Kritik an den Senioren-projekten Reaktionen hervor-gerufen – praktisch aus-schliesslich Emotionen: Ent-rüstungen, Enttäuschungen,Fassungslosigkeiten und auchAnflüge von Hysterie. Widerlegt ist damit kein ein-ziges Argument von Gutach-ten oder Personalverband;dafür wurde ad personam zu-gelangt, menschlich disqua-lifiziert, stellenweise sogardiffamiert. Das Gesamtbildbelegt den bedenklichen Be-fund, dass es offenbar nichtmehr möglich ist, in nervlichgefestigter Verfassung denDiskurs über die Frage «Wozuist die Schule da?» zu führen. Wo eine womöglich nie ganz er-wachsen gewordene Emotio-nalität den Intellekt bekennt-nishaft ausblendet, öffnensich Einblicke in ein tiefesElend dieses Berufsstands.Dass sich das gesellschaftli-che Ansehen pädagogischerGutmenschentruppen trotzaller herzerwärmender An-strengungen im freien Fallbefindet, ist eine Folge dieserFehlentwicklung. Die Zunftwird sich in Kürze definitiventscheiden müssen, ob esmit der öffentlichen Schuledownstairs in Richtung Spiel-gruppe oder vorwärts inRichtung Unterricht gehensoll. Wenn darüber noch nichteinmal nachgedacht werdensoll, ist der Zug aber viel-leicht auch schon abgefah-ren. Dann dürfte die Evolu-tion den Rest besorgen.

Max A. Müller, PräsidentLehrerinnen- und Lehrer-

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Was haben Sie der Schule zu bieten?

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26BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSFORUM

Messbarkeits-wahnBerichte zu HarmoS und Bildungsstandards, BILDUNG SCHWEIZ 3/06

PISA und HarmoS scheinennicht hinterfragt zu werden;diese beiden «Instrumente»geben vor, Leistung verbind-lich messen zu können. Ge-rade HarmoS zielt ja im Wei-teren darauf ab, durch dieVeränderung der Organisa-tion die verlangten Leistun-gen der Lernenden und derLehrenden zu steigern.Alte Bauernweisheit: DasSchwein wird nicht vom Wä-gen dick, sondern vom Fut-ter!Bevor man mit einer formel-len Vereinheitlichung desSchulwesens bessere mess-bare Leistungen «erzwingen»will, müssten grundlegendeVorgaben erfüllt werden: – Kleinere Klassenzahlen,

damit Lehrpersonen zu je-dem Mitglied der Klasse einstabiles Vertrauensverhält-nis bauen können.

– Entgegen «Best Practice»Abbau der Konkurrenz imKollegium und unter denSchülerInnen; Förderungdes Teamgeistes und dergegenseitigen Unterstüt-zung.

– Eine wertschätzende Hal-tung der Bildungswissen-schaft den Lehrpersonengegenüber, die sich zumBeispiel in sicheren berufli-chen Bedingungen zeigenwürde. Ein Abbau wie dasGAL im Kanton Aargau unddie Diskussionen um diePensionskassenleistungenstehen im Widerspruch zudieser Forderung.

– Echte berufliche Perspekti-ven für die Schulabgänge-rInnen, auch für die jungenMenschen mit schwäche-ren Leistungen. Da wäredie Wirtschaft und das Ge-werbe gefordert, aber auchdie Politik, welche die«Lehrstelleninitiative» alsüberflüssig beurteilt hat.

Nur die Anforderungen zuerhöhen, Prüfungen zu ver-anstalten und Messungenund Leistungsbeurteilungendurchzuführen und obligato-risch zu erklären, bringt dieSchweizer Schule nicht wei-ter. Auch Benchmarking unddie Einführung von Stan-dards wird nichts bringen,weil das Klima generell nichtmehr stimmt und Lehrperso-nen in Wirtschaftsmanier le-diglich als Kostenfaktorenwahrgenommen werden undunter Misstrauen und immerenger werdenden Arbeits-zeitkontrolle zu leiden haben.Ich weiss mich von vielenmitleidenden Kolleginnenund Kollegen verstanden,schade nur, dass die Volks-schule nun/nur durch denMessbarkeitswahn verbes-sert werden soll und vonPestalozzis Wort lediglichnoch der KOPF bleibt. Wofinde ich in den Reglementenund Absichten denn die Be-reiche HERZ und HAND?Schweizer Schule – quo va-dis? würde sich wahrschein-lich auch «unser» Pestalozzifragen, wenn er die hilflosenBemühungen und Aktivitä-ten unserer Bildungsforscherund Politiker beim Verbes-sern der Schule erlebenmüsste.

Roland Wampfler, Birmenstorf AG (37 Jahre

ununterbrochen im Schuldienst)

Briefe von Leserinnen und Le-sern sind in BILDUNG SCHWEIZwillkommen – am liebsten kurzund prägnant. Wir bitten umVerständnis dafür, dass umfang-reiche Texte gekürzt werdenmüssen.

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27BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Impressum BILDUNG SCHWEIZ erscheint monatlichBILDUNG SCHWEIZ-Stellenanzeiger erscheint inallen Ausgaben sowie nach Bedarf separat; 151. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen- undLehrerzeitung (SLZ)

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer(LCH)• Beat W. Zemp, Zentralpräsident, Erlistrasse 7,

4402 Frenkendorf E-Mail: [email protected]

• Urs Schildknecht, ZentralsekretärE-Mail: [email protected]

• Anton Strittmatter, Leiter Pädagogische Arbeits-stelle LCH, Jakob-Stämpflistr. 6, 2504 Biel-BienneE-Mail: [email protected]

Zentralsekretariat/Redaktion: Ringstrasse 54, 8057 ZürichTelefon 044 315 54 54 (Mo bis Do 8.00 bis 12.00und 13.30 bis 16.45 Uhr, Fr bis 16.00 Uhr)

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor,

Doris Fischer (dfm), RedaktorinE-Mail: [email protected]

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout E-Mail: [email protected]

Ständige MitarbeitMadlen Blösch (mbl), Wilfried Gebhard, Thomas Gerber (ght), Käthi Kaufmann, Ute Ruf, Urs Vögeli-Mantovani skbfFoto: Tommy Furrer, Peter Larson

Internetwww.lch.chwww.bildungschweiz.chAlle Rechte vorbehalten.

Abonnemente/AdressänderungenZentralsekretariat LCH, 8057 ZürichTelefon 044 315 54 54, E-Mail: [email protected]ür Aktivmitglieder des LCH ist das Abonnementvon Bildung Schweiz im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr) enthalten.

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DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekretariat LCHE-Mail: [email protected]: Monika GrauE-Mail: [email protected]

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eizDer Nationalrat

will ein Bildungs-departementBildung, Forschung und In-novation sollen in einemneuen Departement vereintwerden. Nach dem Ständerathat am 14. März auch der Na-tionalrat mit 124 zu 33 Stim-men einer Motion zuge-stimmt, die einen Umbau derBundesverwaltung verlangt.Es sei wichtig, dass der Bundim Bildungswesen einheit-lich auftrete, zum Beispielden Kantonen gegenüber,sagte Hans Widmer (SP/LU)

zu der von Bildungspolitikernaller Bundesratsparteien un-terzeichneten Motion. Dieheutige Aufteilung der Ver-antwortung auf das Volks-wirtschafts- und das Innen-departement sei unbefriedi-gend. Widmer erinnerte daran,dass das Anliegen nicht neuist. Beide Räte hätten schonfrüher ein Zusammenlegender Bildungsbereiche gefor-dert. In der vorberatendenKommission sei denn aucheine gewisse Verärgerungdarüber spürbar gewesen,dass der Bundesrat bisheruntätig geblieben sei. sda

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Sie haben: – eine pädagogische Grundausbildung und Unterrichtserfahrung– evtl. eine heilpädagogische Ausbildung– die Schulleiterausbildung abgeschlossen oder Sie

absolvieren sie gerade– Mut, Pioniergeist und Besonnenheit, um gemeinsame

Schulentwicklung voranzutreiben und Schulqualität zu fördern– einen kooperativen und teambezogenen Führungsstil– Kontaktfreudigkeit, Moderationsfähigkeit und Toleranz

Wir bieten Ihnen:– eine interessante und vielseitige Tätigkeit– eine Führungsaufgabe mit grossem Gestaltungsspielraum– eine Honorierung gemäss den kantonalen Richtlinien– eine konstruktiv arbeitende, aufgeschlossene Schulbehörde– zeitgemässe Arbeitsbedingungen– ein gutes soziales Umfeld

Spricht Sie diese Herausforderung an? Möchten Sie mehr über unserfahren? Dann setzen Sie sich mit unserem Schulratspräsidententelefonisch in Verbindung oder richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 10. April direkt an ihn: Rolf Frischknecht, Krummenseestrasse 3a, 9451 Kriessern, Telefon G081 750 50 90 oder P 071 755 41 18. – Wir freuen uns auf Ihre Bewer-bung und sichern Ihnen absolute Diskretion zu.

Auf den 1. August 06 wird bei unseine interessante, anspruchsvolleFührungsaufgabe frei!

Wir suchen ein

Schulleitungs-Teammitglied (95%)verantwortlich für die Oberstufe:Real-, Sekundar-, Bezirksschule

Menziken liegt im «Aargau Süd», gut erschlossen zwi-schen Aarau und Luzern. Unsere Schule mit rund 950Schulkindern und 80 Lehrkräften wird seit August 04durch ein Schulleitungsteam geführt.

Sie sind Mitglied des Schulleitungsteams und für dieGesamtleitung der Schule Menziken mitverantwortlich.

Ihre Hauptaufgaben sind:• Pädagogisch sowie personelle, administrative und

organisatorische Führung der Sekundar-, Real- undBezirksschule

• Umsetzung unseres Qualitätsleitbildes• Umsetzung des Schulleitungskonzepts an der

Oberstufe• Bindeglied zwischen Schulpflege und Lehrerschaft• Übernahme von Ressorts für die Gesamtschule• Zusammenarbeit mit dem bestehenden

Schulleitungsteam

Sie bringen mit:• Schulleiterausbildung• Fundierte Führungserfahrung von Vorteil• Durchsetzungsvermögen, aber auch Team- und

Integrationsfähigkeit• Humor und Freude, eine zentrale Rolle in der Gesamt-

entwicklung der Schule Menziken zu übernehmen

Wir bieten:• Unterstützung durch ein professionelles

Schulsekretariat• Unterstützung von Seiten der Behörde• Besoldung gemäss kantonalen Richtlinien• Zusammenarbeit mit erfahrenen Schulleiterinnen• eine offene, entwicklungsbereite Schule

Sie bevorzugen eine abwechslungsreiche Tätigkeit, liebendie Zusammenarbeit mit Menschen und suchen eine Her-ausforderung, dann senden Sie bitte Ihre Unterlagen andie Schulpflege Menziken, Postfach 148, 5737 Menziken.

Für Auskünfte steht Ihnen Herr Paul Rhyner, Präsident derSchulpflege, Telefon 062 771 09 14, [email protected],sowie Frau Gertrud Galliker, Leitung Schulsekretariat, Tele-fon 062 765 78 10, [email protected],gerne zur Verfügung.

29BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSNETZ

Vom Ab-bruch desAufbruchsWelches sind die interessantes-ten Webprojekte von Schulenund Lehrpersonen? Eine Ant-wort auf diese Frage gab inden vergangenen Jahren dereuropäische Wettbewerb«Netd@ys». Aber der Anlassfindet in der Schweiz nichtmehr statt. Geldmangel istkaum der einzige Grund fürdas Aus: Die Aufbruchstim-mung bei Lehrpersonen undPolitikern ist verflogen. EinGrund zur Beunruhigung?

Für den europaweiten Wett-bewerb von Schul-Webpro-jekten machte sich im Jahr2000 sogar Bundesrat PascalCouchepin stark: Er lanciertean einem feierlichen Anlassin Bern die «Netd@ys» unterdem Motto «Die Welt wirdzum Klassenzimmer». Bot-schaft: Die Schweizer Jugendhat in Sachen Internet dieNase vorn. Am Wettbewerbbeteiligten sich jedes Jahrrund 50 Schulen mit quali-tativ unterschiedlichen Pro-jekten. Ins Zeug legte sichjeweils auch die Schweize-rische Fachstelle für Infor-mationstechnologien im Bil-dungswesen (SFIB).Die prämierten Websites er-zielten auch in den Mediender jeweiligen Region einegewisse Präsenz, obwohl sieim Vergleich zu Projekten inDeutschland oder Österreichgelegentlich handgestricktwirkten. Doch die Haupt-sache waren der gute Willeund das Interesse. «Es tutsich was, das Medium wirdgenutzt», stand als Bilanz im «Bildungsnetz» von BIL-DUNG SCHWEIZ vor fünfJahren zu lesen.

Nur Österreich macht weiterDoch solche Leistungsschauengehören der Vergangenheitan. «Infolge der Sparmassnah-

men des Bundes finden dieNetd@ys in der Schweiz lei-der nicht mehr statt», prangtauf der düsteren Website www.netdays.ch. Im Archiv lassensich Informationen zur letztenWettbewerbsrunde herunter-laden.Ganz anders präsentiert sichdie Lage im NachbarlandÖsterreich: Der Wettbewerb«geht in die nächste Runde,deine Kreativität und deineVisionen sind gefragt», stehtauf der sehr informativenWebsite www.netdays.at.Wie eine Sprecherin derNetd@ys Austria gegenüberBILDUNG SCHWEIZ versi-cherte, können auch Schwei-zer Schulen bzw. 14- bis 25-jährige Jugendliche beimneusten Wettbewerb zumThema «Expedition:Zukunft»mitmachen. Online-Eingabe-schluss ist der 21. April 2006.Alle Infos und Ratschläge, umsich am Wettbewerb erfolg-reich zu beteiligen, sind aufder aufgeräumten Website zufinden. Zur Inspiration gibtseinen Rückblick auf die letzteRunde. Hier wird der Willedeutlich, Jugendliche undSchulen zu Aussergewöhnli-chem zu motivieren. EndeMai werden die Awards für

die besten Projekte, selbst-verständlich an einem Festi-val, übergeben.

EU-Projekt zu erfolgreich?Österreich spielt also weiter-hin eine Vorreiterrolle. Dennauch in Deutschland findendie Netd@ys nicht mehr statt(www.netdays.de). Dort wirdnicht Geldnot als Grund ge-nannt, sondern die Tatsache,dass das europäische Projekteingestellt wurde.Entsprechend veraltet prä-sentiert sich die aufwändigeWebsite des EU-Projekteswww.netdayseurope.org. DieBegründung für das Ausklingt reichlich selbstbe-wusst: Die Initiative werdenicht mehr fortgesetzt, weil«nach acht erfolgreichenAusgaben die Zielsetzungenerreicht» worden seien.Keine Wettbewerbe, aber In-fos für Lehrpersonen lassensich auf der EU-Websitewww.elearningeuropa.infofinden. Empfehlenswert ist indiesem Zusammenhang derAuftritt des ehemaligen Net-days-Partners www.schulen-ans-netz.de. Die professionellgemachte, aktuelle Websiteist eine Fundgrube, die weitmehr als nur technisches

Hintergrundwissen vermit-telt. Unbedingt anklicken!Trotzdem besteht kein Zwei-fel: Die Aufbruchstimmungder früheren Jahre ist verflo-gen. Das Thema Internet &Schule löst auch bei Politi-kern und Bildungsfachleutenkeinen euphorischen Taten-drang mehr aus. Dies bedeutet indes nicht, dassalles zum Besten steht. Wirk-lich innovative Websites vonSchweizer Schulen oder Klas-sen sind eine Rarität: Kreati-vität und zündende Ideen ab-seits von technischem Schnick-schnack sind Mangelware.Auf die Trendwende rea-gierte auch der WettbewerbThinkQuest, ein Projekt desMigros-Kulturprozentes,www.thinkquest.ch. Der Con-test findet in diesem Jahrnicht mehr in gewohnterForm statt. Im August werdeein neuer Wettbewerb für 11-bis 20-jährige Jugendlichegestartet, verspricht das Ma-nagement des Migros-Kultur-prozentes. Ziel des neuen Wettbewerbsmit dem Titel «Leonardo»:«Inspiration und Motivationzu spielerischem und krea-tivem Tun mit Medien, Tech-nik und Technologie vermit-teln und dabei den experi-mentellen und spielerischenUmgang in den Vordergrundstellen.»Am besten würde Think-Quest erstmal die eigeneWebsite aufräumen. Die prä-mierten Websites der Jahre1999 bis 2005 sind zwar feinsäuberlich aufgeführt undverlinkt. Durchschauen zahltsich aus, aber aufgepasst:Einige Links sind nicht mehrgültig und zu sehen gibt esdort nur Fehlermeldungen...

Thomas Gerber

Die Österreicher machen unverdrossen weiter mit Netd@ys.

Inserat

30BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

Die Schweizerschule São Paulo (Brasilien) sucht auf den1. Januar 2007 je eine/n

Primarlehrer/in (1./2. Klasse)und

Primarlehrer/in (3./4. Klasse)und

Sekundar- oder Reallehrer/in (phil. II)

Für diese Stellen erwarten wir Lehrpersonen mit Schwei-zer Diplom und mindestens dreijähriger Unterrichtserfah-rung, möglichst auch im Bereich DaF. Wir freuen uns aufKandidat/innen, die belastbar sowie sprachlich und kultu-rell flexibel sind, sich auf ungewohnte Situationen einstel-len können und Bereitschaft zu sehr hohem schulischemund ausserschulischem Einsatz zeigen.

Auf der Webseite www.esbsp.com.br stellt sich dieSchweizerschule São Paulo vor. Hier finden Sie unter demLink «Neue Stellen» auch ausführlichere Angaben überWahlverfahren und Anstellungsbedingungen.

Weitere Informationen können beim Direktor, Herrn DavidLingg, eingeholt werden: [email protected].

Bis zum 12. April 2006 senden Sie bitte

• Ihre elektronische Kurz-Bewerbung an [email protected] (Brief, tabellarischer Lebenslauf mit genauenAngaben über Unterrichtstätigkeiten)

• Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an Von Graffenried AG Treuhand, z. H. Herrn P. Rüttimann,Vermerk «Schweizerschule São Paulo», Waaghausgasse 1, Postfach, 3000 Bern 7.

Wir eröffnen im August zwei zusätzliche Basisstufen-klassen und suchen

HeilpädagoginnenLogopädinRhythmiklehrerinPraktikantinnen

Wir sind eine Tagesschule für 80 Kinder und Jugendli-che mit einer geistigen Behinderung – in renoviertem,stilvollem Haus in St.Gallen West.

Ihre Aufgabe: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen;selbständige, interessante und abwechslungsreicheTätigkeit.

Unser Angebot: Einführung und Praxisbegleitung.

Unser Team: engagierte und aufgeschlossene Lehre-rinnen und Lehrer.

Stellenantritt: 14. August 2006.

Bewerbungsunterlagen bitte an die InstitutionsleiterinElisabeth Hubatka. Sie gibt Ihnen auch gerne Antwortauf Ihre Fragen.

Heilpädagogische Schule St. GallenMolkenstrasse 1, 9000 St. GallenTelefon 071 228 30 60, Fax 071 228 30 64E-Mail: [email protected]

Das IVP NMS ist ein privatrechtlich geführtes Institut zur Ausbildung von Lehr-personen für die Vorschulstufe und die Primarstufe. Das Institut ist der Päda-gogischen Hochschule Bern angegliedert und beschäftigt rund 40 Dozierende für insgesamt 180 Studierende.

Näheres ist über die Homepage www.ivp-nms.ch zu erfahren.

Das IVP NMS sucht auf den 1. September 2006 oder nach Vereinbarung

Eine Institutsleiterin / einen Institutsleiter, 100%

Fühlen Sie sich angesprochen? Wir haben folgende Erwartungen an Sie:• Universitätsabschluss, wenn möglich Promotion im Bereich der Bildungs-

und Sozialwissenschaften• Führungserfahrung• Unternehmerisches Denken und Handeln • Innovative und konzeptionelle Fähigkeiten• Hohe Sozialkompetenz und Belastbarkeit• Kooperative und kommunikative Fähigkeiten

Es erwartet Sie eine anspruchsvolle und vielseitige Führungsaufgabe mit der Möglichkeit, die Weiterentwicklung des IVP NMS mit Ihrer Erfahrung und Ihrem Wissen mitzugestalten.

Sind Sie interessiert? Für weitere Auskünfte steht Ihnen gerne die amtierende Stelleninhaberin, Frau Dr. Annette Tettenborn, 031 310 85 10, zur Verfügung.

Schriftliche Bewerbungen sind bis 21. April 2006 zu richten an:

Pädagogisches Ausbildungszentrum NMS, Annette Geissbühler, Direktorin NMS,Waisenhausplatz 29, 3011 Bern

Pädagogisches Ausbildungszentrum

Institut Vorschulstufe und Primarstufe

N M SI V P

escola suíço brasileiroschweizerschule são paulo

Nesslau-Krummenau

Arbeiten im Ferienparadies Obertoggenburg

Die Schule Nesslau-Krummenau sucht auf Beginn desSchuljahres 2006/07 eine

Klassenlehrperson in KrummenauMittelstufe (90 bis 100%)

Sie unterrichten eine altersgemischte Gruppe (4. bis 6.Klasse) in einem kleinen Schulhausteam.

Wir sind eine aufgeschlossene Schule mit drei Schul-einheiten im malerischen Obertoggenburg. Eine optimaleFörderung unserer Kinder vom Kindergarten bis zumSchulaustritt liegt uns am Herzen. Wir arbeiten deshalbmit integrativer Schulform.

Wir erwarten eine engagierte und führungsstarke Lehrper-son mit Unterrichtserfahrung. Auf Wunsch kann das Pen-sum bis auf ca. 50% reduziert werden.

Für Auskünfte steht Ihnen der Schulleiter Andi Honegger,071 994 13 37, [email protected] das Schulsekretariat, 071 994 22 65, gerne zur Verfü-gung.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis spätes-tens 14. April 06 an die Schule Nesslau-Krummenau, Sekretariat Büelen, 9650 Nesslau.

31BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RUFNUMMER

Weshalb Lisa* gegangen ist, wisst ihr noch, oder? Unter anderem, weil die Hälfte derKlasse die Hausaufgaben nicht gemacht hatte und weil es nicht ausreichte, nurfreundlich zu sagen: «Mached’s uf moorn.» Diese Kinder hatten zwar am nächstenTag die Hausaufgaben nachgemacht, aber dafür keine Lust gehabt für die aktuellenHausaufgaben. Einfordern der Altlasten, Neuverschuldung.«Das ist ja wie beim Betreibungsamt», stöhnte Lisa und kündigte.

O, o, denke ich, wenn ich in ein fremdes Klassenzimmer komme und das Plakatsehe:«WOCHENZIEL: ALLE MACHEN ALLE HAUSAUFGABEN»Da hab ich’s einfach. Weil ich ein so simples System habe. Bei mir machen immeralle alle Hausaufgaben und das geht so. Das Arbeitsblatt wird ausgeteilt, ich gebe dienötigen Erklärungen und dann: «Ufzgi is Ufzgimäppli!» Alle holen das A4-Mäppli, dasimmer leer ist, aus dem Thek, legen das Arbeitsblatt hinein und ich warte geduldigst,bis jedes rote Mäppli («s bluetig Mäppli» sagten die Erstklässlerinnen) im Thek ver-schwunden ist. Die Kinder nehmen nur die Hausaufgaben heim, alles andere ist un-ter der Bank. Wie kann man da nicht mehr wissen, was die Hausaufgabe ist?Niemals könnte ich mit Wopla arbeiten. Ich hätte Angst, dass täglich zu viel Zeit andie Frage verschwendet wird: Soll ich heute anfangen oder erst morgen?

Wollt Ihr wissen, weshalb meine Klasse eine ganze Woche lang keine Hausaufgabebekommen hat? Wegen ihren Texten zum Thema «Hausaufgaben». Und jetzt einedringende Warnung: Macht das nicht nach! Ich meine: Lasst niemals eure Kinderüber «Hausaufgaben» schreiben! Ich hab seither jeden Tag ein schlechtes Gewissen. Nie mehr kann ich unbeschwert rufen: «Morgen gibt’s ein Diktat!»«Lernt die ersten drei Strophen auswendig!» «Die nächsten zwölf Stöckli sind auf morgen!»Es ist so, dass ich seither Hausaufgaben nur noch stockend und stotternd ansage.

Lena schrieb: Es war einmal eine blöde Hausaufgabe. Ein Mathezettel. Tausendfünfplus neunzig minus vierhundert. Erst nach vielen Minuten habe ich gewusst, dass essechshundertfünfundneunzig gibt. Meine Mutter sagte: «Das hättest du schneller wis-sen müssen!»Jana schrieb: Ich werde nervös beim Diktatüben, wenn meine Mutter sagt: «Du solltestmorgen keinen Fehler machen.» Das möchte ich ja auch, aber dazu müsste man nochmehr üben und dazu habe ich keine Lust.Silvio schrieb: Wenn die Hausaufgaben schwierig sind, macht es keinen Spass. Wennsie lustig sind, mach ich sie gern, zum Beispiel Schränke abmessen.Regino schrieb: Ich weiss nicht, warum dass man Hausaufgaben bekommt, weil alleKinder, wo ich kenne, hassen sie genau wie ich.Thomas schrieb: Die Lehrerin gab uns ein Diktat auf. Es hatte nur doofe Wörter wie«Lastwagenschofför». Das kann ich nicht behalten. Ich will auch nie Lastwagenschof-för werden, immer nur tranzbortiren und ich kanns ja auch nicht schreiben.Seraina schrieb: Wir haten ein Diktat auf zum üben und ratet, wifille feler hate ich?Nicht 3, nicht 2, nicht 1, sondern 0 feler!

* «Lisa geht», BILDUNG SCHWEIZ 7–8/2003, nachlesbar unter www.lch.ch/bildungschweizoder im Buch «Rufnummer», zu bestellen beim LCH-Sekretariat, 044 315 54 54 (Fr. 18.–)

Nicht 3, nicht 2, nicht 1

BILDUNGSCHWEIZ demnächstBildungsverfassungFalls sich die Kantone in wichtigen Bil-dungsfragen nicht einigen, soll in Zu-kunft der Bund ein Machtwort sprechen.Das ist der Kernpunkt der «Bildungsver-fassung». Am Wochenende vom 21. Maistimmen die Schweizer Stimmbürgerin-nen und Stimmbürger darüber ab. BIL-DUNG SCHWEIZ stellt die Vorlage vorund bringt die Abstimmungsempfehlungdes LCH.

Sagen Sie doch mal «Nein»! Nein sagen können ist ein wichtiges Ele-ment der personalen und sozialen Kom-petenz. Die LCH-Gesundheitstipps zudiesem Thema können Sie im Alltag beiunzähligen Gelegenheiten anwenden.

Standards Wie werden Bildungs-Standards defi-niert? Welche Vorteile bringen sie denLehrpersonen im Unterricht? WelcheVorteile haben die Schülerinnen undSchüler? Welche Gefahren versteckensich hinter der Arbeit mit Standards?Eine Fachtagung des Zürcher Lehrerin-nen- und Lehrerverbands ZLV versuchteKlarheit ins komplexe Thema zu brin-gen. BILDUNG SCHWEIZ berichtet.

Die nächste Ausgabe von BILDUNGSCHWEIZ erscheint am 2. Mai

Ute Ruf