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Gere EFZ + EBA Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendwelcher Form kopiert, vervielfältigt, verarbeitet, übersetzt oder in analoger bzw. digitaler Form reproduziert werden. Quellennachweis: Dieses Lehrmittel basiert teilweise auf Fachliteratur und Prospekten. Für die Verwendung gewisser Texte und Abbildungen gebührt den betroffenen Autoren und Verlagen bester Dank. © Copyright by Allpura-Autorenteam 040522 – 2014 Lernziele • Die verschiedenen Schädlingsarten kennen. • Vorbeugende Massnahmen gegen Schädlinge kennen. • Schädlings-stoppende/abweisende Massnahmen kennen. • Kenntnisse über die häufigsten Schädlinge erwerben. 1 Allgemeines über Schädlinge .................................................................................................................................. 1 – Schädlingsarten .................................................................................................................................................................... 1 – Massnahmen .......................................................................................................................................................................... 2 – Vorbeugen................................................................................................................................................................................. 2 – Bekämpfen................................................................................................................................................................................ 2 – Vorratsschädlinge................................................................................................................................................................ 2 2 Schädlingsverzeichnis A bis Z ................................................................................................................................. 3 Die Branchenüblichen Schädlinge, gemäss dem Ausbildungsreglement:.......................................... – Mäuse und Ratten............................................................................................................................................................... – Deutsche, Amerikanische und Orientalische Schaben .............................................................................. – Dörrobst-, Korn-, Mehl-, und Textilmotten ......................................................................................................... – Hunde-, Katzen- und Menschenflöhe .................................................................................................................... – Bettwanzen .............................................................................................................................................................................. – Eismehlkäfer, Speckkäfer, Teppichkäfer.............................................................................................................. – Stuben- und Halmfliegen................................................................................................................................................ – Pharaoameisen ...................................................................................................................................................................... – Mauerspinnen ........................................................................................................................................................................ – Silberfischchen ...................................................................................................................................................................... – Tauben......................................................................................................................................................................................... 12 Arbeitsblätter Lernkontrolle Vielfalt der Schädlinge 03

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Page 1: 03 Vielfalt Der Schädlinge d

Gere EFZ+EBA

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendwelcher Form kopiert,vervielfältigt, verarbeitet, übersetzt oder in analoger bzw. digitaler Form reproduziert werden.

Quellennachweis: Dieses Lehrmittel basiert teilweise auf Fachliteratur und Prospekten. Für die Verwendung gewisser Texteund Abbildungen gebührt den betroffenen Autoren und Verlagen bester Dank.

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Lernziele• Die verschiedenen Schädlingsarten kennen.• Vorbeugende Massnahmen gegen Schädlinge kennen.• Schädlings-stoppende/abweisende Massnahmen kennen.• Kenntnisse über die häufigsten Schädlinge erwerben.

1 Allgemeines über Schädlinge .................................................................................................................................. 1– Schädlingsarten .................................................................................................................................................................... 1– Massnahmen .......................................................................................................................................................................... 2– Vorbeugen................................................................................................................................................................................. 2– Bekämpfen................................................................................................................................................................................ 2– Vorratsschädlinge................................................................................................................................................................ 2

2 Schädlingsverzeichnis A bis Z ................................................................................................................................. 3Die Branchenüblichen Schädlinge, gemäss dem Ausbildungsreglement:..........................................– Mäuse und Ratten...............................................................................................................................................................– Deutsche, Amerikanische und Orientalische Schaben ..............................................................................– Dörrobst-, Korn-, Mehl-, und Textilmotten.........................................................................................................– Hunde-, Katzen- und Menschenflöhe ....................................................................................................................

– Bettwanzen ..............................................................................................................................................................................– Eismehlkäfer, Speckkäfer, Teppichkäfer..............................................................................................................– Stuben- und Halmfliegen................................................................................................................................................– Pharaoameisen ......................................................................................................................................................................– Mauerspinnen ........................................................................................................................................................................– Silberfischchen ......................................................................................................................................................................– Tauben......................................................................................................................................................................................... 12

Arbeitsblätter

Lernkontrolle

Vielfalt der Schädlinge 03

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1 Allgemeines überSchädlinge

Wissen über Schädlinge ist ein spezielles Fachbebiet.

Die Schädlingsbekämpfung setzt voraus, dass das Reinigungsper-sonal über mögliche Schädlinge im Gebäude informiert ist, dennSchädlingsbekämpfung ist aus folgenden Gründen erforderlich:

■ Schädlinge bergen hygienische Gefahren. Keimübertragungund Keimverschleppung sind eine Gefahr für die Gesundheitvon Mensch und Tier (Hygieneschädlinge).

■ Schädlinge werden überwiegend als lästig und ekelerregendempfunden. Sie beeinträchtigen die Wohnqualität (Lästlinge).

■ Schädlinge befallen Lebensmittel- und Futtervorräte und/oderverursachen Schäden an Material, beschädigen elektrischeKabel oder dergleichen (Lebensmittel- und Materialschädlinge).

■ Als Schädlinge gelten vor allem Schaben, Ameisen, Pharaoamei-sen, Fliegen, Moskitos, Mücken, Spinnen, Wespen, Hornissen,Hausmäuse, Ratten, Silberfischchen, Kellerasseln, Kleidermot-ten usw.

Ein Schädling kann gleichzeitig

ein Hygiene-schädling sein,weil er unterUmständen Keimeüberträgt.

ein Lästling sein,der unangenehmund störend ist.

ein Vorrats- undMaterialschädlingsein, weil er Vor-räte befällt und/oder Materialbeschädigt.

Wir unterscheiden folgende Arten der Schädigungen:

■ Gesundheitsschädlinge / Krankheitserreger Schädlinge,die auf direktem Weg durch Stiche oder Bisse unserer Gesund-heit schaden oder Viren und Bakterien übertragen.

■ Hygieneschädlinge Schädlinge, die auf indirektemWeg überverseuchte Nahrung, Kleidung oder über verunreinigte Operati-onsinstrumente usw. unserer Hygiene und Gesundheit schaden.

■ Materialschädlinge Schädlinge, die Materialien wie Holz,Gummi, Leder, Stromkabel und dergleichen schädigen.

■ Vorratsschädlinge Schädlinge, die an unsere Vorräte gehen,vor allem Lebensmittel, und diese unbrauchbar machen.

■ Lästlinge Schädlinge, die unangenehm und störend sind.

Schädlinge sind Lebewesen,die nützliche Erzeugnisseverzehren, beschädigen oderverderben und die Gesundheitgefährden.

Schädlingsarten

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Die Schädlingsbekämpfung umfasst

vorbeugende und ver-hütende Massnahmengegen die Verbreitung

stoppende und abwei-sende Massnahmengegen die Verbreitung

Prophylaxe ist für die Schädlingsbekämpfung eindeutig dasWichtigste, das heisst: vorbeugen statt heilen.

Einschleppgefahren im Auge behalten (Ferien/Mülldeponien/Emballagen/Verpackungsmaterial usw.).

Mögliche Verstecke, Schlupflöcher, Ritzen, Laufstrassen eli-minieren, Reinlichkeit, Durchlüftung hochhalten. Erhöhte Luft-feuchtigkeit und hohe Lufttemperaturen vermeiden.

Für eine wirkungsvolle Bekämpfung von Schädlingen ist viel Sach-verstand notwendig. Ein spontanes, nicht überdachtes Wirkenbringt keinen Dauererfolg, kann anderweitigen Schaden verursa-chen. Das Beachten der gesetzlichen Vorschrift ist zwingend.

■ Zum einen muss Wissen über die Schädlinge vorhanden sein.

■ Zum andern müssen Kenntnisse über Vorbeugemassnahmen,über Bekämpfungsmittel (Chemie) und über Bekämpfungsme-thoden (Anwendungstechniken) vorliegen.

■ Zudem muss gezielt und gewissenhaft gearbeitet werden. DerBeizug eines auf diesemGebiet ausgebildeten, verantwortungs-bewussten Fachmannes ist ratsam.

Da es sich bei der Schädlingsbekämpfung oft um chemische Stoffehandelt, sind Rechtsgrundlagen zum Schutze der Gesundheit vonMenschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt umfassend zu beach-ten. Die Schädlingsbekämpfung verlangt eine entsprechende Aus-bildung im Umgang mit gefährlichen Stoffen.

Sammelbegriff für Käfer, Fliegen, Schmetterlinge, Milben, Amei-sen, Schaben, Mäuse, Ratten usw. die an Vorräten vor allem Frass-schäden verursachen. Einige Vorratsschädlinge, z.B. Ameisen,Schaben, Silberfischchen kommen nur zum Fressen zu den Vor-räten, Fliegen legen Eier in Lebensmittel und andere leben in denVorräten. Schäden entstehen durch den Verlust an Vorräten, durchVerseuchung mit Kot, Urin mit Krankheitserregern und Gespinste.Durch den weltweiten Gütertransport wird die Verbreitung undEinschleppung von Vorratsschädlingen begünstigt.

Massnahmen

Vorbeugen

Bekämpfen

Vorratsschädlinge

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2 SchädlingsverzeichnisA bis Z

Amerikanische Schaben *)2 bis 4 cm lang, Kopf unter dem grossen Halsschild verborgen, mitkräftigen Beinen und mit langen und grossen Flügeln, beissend-kauendes Mundwerkzeug und lange borstenförmige Antennen.Leben in Europa in trockenen, warmen Gebäuden, in der Regeldämmerungsaktiv.

AmeisenKein einheitliches Erscheinungsbild. Lasius-Ameisen: meist Punkt-augen oben auf dem Kopf. Hinterleibsstiel, immer breite, hoheSchuppe. Tiere meist dunkel bis glänzend schwarz gefärbt, seltengrösser als 5,5 bis 6,5 mm. Einmal im Jahr, meist im Frühsommer,treten grössere (bis 9 mm) geflügelte Tiere auf.Verschiedene Arten: Gartenameisen, Hausameisen, Rote Wald-ameisen, Rote Knotenameisen

AsselnAsseln sind nicht, wie viele Menschen glauben, Insekten oder engmit diesen verwandte Tiere, sondern Krebse in enger biologischerNähe zu höheren Krebsen, wie Flusskrebs oder Hummer. Sie haltensich vorwiegend an sehr feuchten bis nassen, dunklen Orten auf,wo sie sich neben faulenden pflanzlichen Stoffen überwiegend vonAlgenbewuchs ernähren.

Bettwanzen *)4–5 mm gross, rostrot gefärbt, oval, stark abgeflacht. Beine sindgut sichtbar, keine Flügel, ausklappbarer Stechrüssel an der Unter-seite des Kopfes.

Verschiedene Arten:Gemeine Feuerwanze, Baumwanze, Getreidewanze, Grüne Stink-wanze

BockkäferOft werden Bockkäferbefälle aus Wohnungen gemeldet, in denenKaminholz gelagert wird. Diese Meldungen gehen zumeist auf denblauen bzw. veränderlichen Scheibenbock (Callidium violaceum; Phy-matodes testaceus) zurück. Kein Schadenpotenzial in Gebäuden.

*) im Ausbildungs-reglement

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Braunbandschaben *)10–14 mm lang, hell rotbraun bis rotgelb gefärbt. Halsschild mithellem, durchscheinendem Rand, Flügel sind beim Weibchen kör-perlang, Männchen länger. Adulte und Nymphen haben 2 dunkel-braune Querstreifen auf dem Brustteil. Braunbandschaben sindseltener in Küche und Keller, dafür aber umso häufiger im Rest derWohnung. Oft mit Deutschen Schaben verwechselt.

Brotkäfer2–4 mm lang, rötlichbraun, mit feiner Behaarung: ovale Gestalt,Kopf unter gewölbtem Halsschild verborgen, auf Flügeldeckenfeine Punktreihen. Letzte 3 Fühlerglieder besonders lang. Wich-tiger Haushalts- und Lagerschädling, nur Larven nehmen Nahrungauf, Allesfresser. Befallene Produkte zeigen 1 mm grosse kreis-runde Löcher.

Deutsche Schabe/Gemeine Küchenschabe *)10–15 mm lang, braun, mit 2 dunklen Längsstreifen auf dem Hals-schild. Die Flügel bedecken den Hinterleib vollständig. In den Nym-phenstadien erstrecken sich die dunklen Halsstreifen über die ers-ten drei Körpersegmente, sodass der Eindruck eines helleren Mit-telstreifens entsteht. Nymphen: länglich-fünfeckig, Färbung wieAdulte. Die Deutsche Schabe besiedelt in Gebäuden vorzugsweiseEinbauten und Installationen, überwiegend in feuchtwarmen Be-reichen (Küchen, Maschinen usw.), wo sie sich in Gruppen aufhält.

Dörrobstmotte *)Flügelspannweite der Motte 14–20 mm, in Ruhestellung 5–10 mmlang. Vorderflügel an der Spitze kupferfarben, an der Basis ocker-gelb. Raupen weissrosa bis grünlich, ausgewachsen bis 17 mmlang. Breiteres Nahrungsspektrum alsMehl- oder Speichermotten-arten, Einschleppung mit Backzutaten, Zerealien, Nussschokoladeoder Tierfutter.Verschiedene Arten:Kern-, Mehl-, Getreide-, Textilmotten

*) im Ausbildungs-reglement

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Fliegen *)Fliegen legen je nach Art bis zu 600 Eier, meist in Paketen von 10 bis50, direkt auf das Nährsubstrat ab. Die spindelförmigen, bein- undaugenlosen Maden bohren sich nach dem Schlüpfen unverzüglichin die Nahrung ein und beginnen mit dem Fressen. Die gesamteEntwicklung dauert, unter optimalen Bedingungen, bei Stubenflie-gen nur sieben Tage, bei Fruchtfliegen zwischen 10 und 14 Tagen.Nur einige wenige Fliegenarten benötigen längere Zeit-räume fürihre Entwicklung: Aasfliegen (Pollenia) oder Halmfliegen (Thauma-tomya) bilden pro Jahr lediglich zwei bzw. eine Generation aus.Verschiedene Arten: Schmeiss-, Stuben-, Halm-, Fucht-, Tau- undEssigfliegen, Graue Fleischfliege

Flöhe *)2–3 mm, hell- bis dunkelbraun, seitlich stark abgeflacht. HintereSprungbeine stark entwickelt, Sprünge bis zu einem Meter Ent-fernung. Praktisch jedes grössere Wirbeltier, von der Spitzmausüber Vögel, Katzen bis zumMenschen, hat «seinen» ganz speziellenFloh.Verschiedene Arten:Menschenfloh, Tierfloh, Katzenfloh, Entenfloh, Vogelfloh

GrillenAls einziger Vertreter der Grillen tritt das Heimchen (Acheta dome-stica) in Gebäuden als Schädling auf; Lebensräume wie die Orienta-lische Schabe. Nachtaktiv, können springen und fliegen; neben denüblichen Befallsorten auch Massenauftreten im Freiland.

HausbockSchädlinge an trockenen, eiweissreichen Nadelhölzern, Schadenim Wesentlichen durch Frasstätigkeit der Larven, mehrjährige Ent-wicklung, Frassgänge schädigen tragende Holzteile in Häusern.

Hausmilben *)Hausmilben entwickeln sich zusammen mit bestimmten Schim-melarten und sind häufig in älteren Häusern zu finden, in denenfeuchte bis nasse Bedingungen vorkommen. Oft entwickeln siesich in Möbeln (Polstern), Bodenbelägen und Ähnlichem. StarkeBefälle können Hautreizungen auslösen, die aber in der Regel nachder Bekämpfung der Milben verschwinden. (siehe auch Seite 8)

*) im Ausbildungs-reglement

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HausratteHausratten sind grösstenteils grau (90%) bzw. schwarz (10%) mithellem Bauchfell. Die Hausratte ist schlanker als die Wanderratte,hat grössere, wenig behaarte Ohren, eine spitze Schnauze und ei-nen Schwanz, der so lang oder meistens länger ist als der Körper.Als früchtefressendes, wärmeliebendes Baumtier bewohnt dieHausratte die oberen Bereiche grösserer Gebäude.

Heuschrecken (Heimchen) Freilandschädlinge

Pflanzenfressende Insekten, etwa 3 cm lang, farblich grün/ braunder Umgebung angepasst, mit beissendem Mundwerkzeug undborsten- bis fadenförmige Fühlern und häutigen Flügeln. DieHinterbeine sind zu Sprungbeinen ausgebildet. Markant sinddie weitherum hörbaren Zirplaute. Man unterscheidet Feld- undLaubheuschrecken sowie Grillen die sich besonders auf Feldernund trockenen Wiesen aufhalten und Wanderheuschrecken, diein tropischen Gegenden bei günstigen Ernährungs- und Klimabe-dingungen zur Massenvermehrung neigen und entsprechend sehrgrossen Schaden anrichten können.

Holzwurm (Käfer)Dieser Holzschädling lebt im Freien an abgestorbenen Ästen usw.2,5–3 mm lang und schokoladenbraun. Die durchschnittlicheLarvenentwicklungszeit beträgt ungefähr 3–4 Jahre. Im frühenFrühjahr, wenn die Larven reif werden, bohren sie sich gegen dieHolzoberfläche. Kurz unterhalb erweitern sie den Gang zu einerPuppenkammer. Die Puppenruhe beträgt 6–8 Wochen.

HornissenGrösste Wespenart mit schwarzem, teilweise rotbraun gezeich-netem Vorderkörper und mit schwarzem, rötlichgelb geringeltemHinterleib. Drei Kasten: a) Königin, im Frühjahr jeweils Gründerinneuer Staaten, bis 35 mm lang, b) Arbeiterinnen bis 25 mm lang,c) Männchen bis 20 mm lang. Stiche sind sehr schmerzhaft undkönnen gefährliche Wirkungen haben. Mehr als 4 Stiche könnentödlich sein, besonders wenn es direkt in ein Blutgefäss trifft.

*) im Ausbildungs-reglement

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Kleidermotten/Textilmotten *)7 mm gross, Flügel gelbweiss. Raupe 1 cm lang, hell gefärbt,mit brauner Kopfpartie. Die Larve lebt und frisst innerhalb einerselbstproduzierten, sehr langen Gespinströhre. Ernst zu nehmen-der Materialschädling, der sich gerne in hochwertige Bekleidungaus Schafwolle (selten Baumwolle) einnistet. Frasslöcher an denRändern unregelmässig ausgefranst.

Weitere Mottenschädlinge:Dörrobstmotte, Speichermotte, Mehlmotte, Getreidemotte

Kornkäfer/Getreidekäfer3–5 mm lang, schwarzbraun, Kopf rüsselartig verlängert, Hals-schild mit grubenförmiger Punktierung, fast so lang wie Flügelde-cken. Reis- und Maiskäfer sind dem Kornkäfer sehr ähnlich, aberkleiner (nur 2,5–3,5 mm), 4 rötliche Flecken auf den Flügeldecken.Larvenentwicklung ausschliesslich in Getreidekörnern.

Läuse3–4 mm lang, hellbeige transparent, langoval, flügellos und blut-saugend. Klauenartige Klammerbeine, tägliche Nahrungsaufnahmeist zur Entwicklung erforderlich. Übertragung erfolgt aktiv durchHinüberkriechen bei direktem Körperkontakt oder passiv bei ge-meinsamer Nutzung von z. B. Kleidung oder Kämmen.Verschiedene Arten:Kopflaus, Kleiderlaus, Filzlaus, Staublaus

MarderMarder sind Raubtiere undMaterialschädlinge. Sie sind schlank anGestalt und haben kurze Läufe mit wehrhaften, scharfen Krallen.Steinmarder (Martes foina, auch Hausmarder oder Weisskehlchengenannt) werden etwa 45 cm gross; der Schwanz misst weitere25 cm. Weisser, unten gegabelter Kehlfleck. Marder sind dämme-rungs- und nachtaktive Tiere. Marder sind geschützt und dürfennicht ohne weiteres bekämpft werden.

*) im Ausbildungs-reglement

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Mäuse *)Grau; helle Unterseite. Schwanz etwa so lang wie der Körper.Hausmäuse leben in Mitteleuropa fast ausschliesslich in unmittel-barer Nähe des Menschen.

Mehlkäfer/Reiskäfer1 cm, braunschwarz, Habitus wie Reismehlkäfer, aber viel grösser,feine Punktstreifen auf den Flügeldecken. Larve = Mehlwurm, bis26 mm lang, gelbbraun, wird gerne als Angelköder und als Reptili-enfutter benutzt.

Mehlmotten *)Flügelspannweite der Motte 20–22 mm, in Ruhestellung 10–14 mmlang. Vorderflügel bleigrau mit drei gezackten, dunklen Querbän-dern. Raupen leben an Getreide und Mehlprodukten. Die Mehl-motte ist der häufigste Vorratsschädling in Getreidemühlen undBäckereibetrieben.

Milben *)Hausstaubmilben leben nahezu überall in enger Nähe zum Men-schen: in Polstermöbeln, in Teppichen, in Matratzen und Kuschel-tieren. Der Kot dieser Milben ist ein starkes Allergen und kannAsthma auslösen bzw. verstärken. Mit einem speziellen Enzymtestkann die Allergenbelastung einzelner Wohnungsbereiche ermitteltund anhand der Ergebnisse eine Behandlung der Wohnung geplantwerden.Weitere Arten:Mehlmilben, Vorratsmilben

MückenVerschiedene Arten, zum Beispiel Stech-, Bach-, Pilz-, Gall-, Krib-bel-, Zuck- sowie Schmetterlingsmücken. Meist sehr zart gebauteInsekten (Gruppe der Zweiflügler) mit langen dünnen Beinen undvielgliedrigen Fühlern. Larven in Wasser, faulenden Stoffen, Gal-len. Die blutsaugenden Weibchen aller Art stechen.

*) im Ausbildungs-reglement

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OhrwürmerAls Freilandtiere sind Ohrwürmer an keine besonderen Temperatu-ren gebunden, sie bevorzugen Bereiche mit hoher Feuchtigkeit. Siesind Allesfresser tierischer und pflanzlicher Produkte und können,auch in grösserer Zahl, in Häuser eindringen. In bestimmten Situ-ationen können sie als Hygienerisiko gewertet werden, bisweilensuchen sie Lebensmittelverpackungen als Verstecke auf.

Orientalische Schaben *)25–30 mm lang, einheitlich dunkelbraun bis schwarz gefärbt.Während die Flügel beim Weibchen kaum entwickelt sind, be-decken sie beim Männchen 3/4 des Körpers.Nymphen; einheitlich schwarz, länglich-oval. Vorkommen über-wiegend in der Gebäudestruktur selbst, temperaturtoleranter alsDeutsche Schabe, häufig in kühlen Bereichen.Weitere Arten:Gemeine Waldschabe, Deutsche Schabe, Amerikanische Schabe

Pelzkäfer4–6 mm gross, länglich-ovale Form, meist schwarz. Auffällig zweihelle Haarflecken auf den Flügeldecken. In Wohnungen, pelzverar-beitenden Betrieben, Mühlen und Brauereien. Oft ist ein Befall einIndikator für einen versteckten Befall durch Mäuse oder Ratten. Erkann sich auch in Vogelnestern entwickeln.

Pharaoameisen *)Ameisen mit zweigliedrigem Hinterleibsteil (zwei Höcker), Arbeite-rin 2–2,3 mm lang, bernsteingelb, mit etwas dunklerer Hinterleibs-spitze, sehr klein. Nur die Arbeiterinnen verlassen zur Nahrungssu-che das Nest, mehrere Königinnen pro Staat sorgen für den Fortbe-stand. Nester sind meist in Mauerspalten und Heizungsschächtentief versteckt.

Reismehlkäfer *)Schlank, 3–4 mm lang, einfarbig, rotbraun, feine Punktreihen undLängsrippen auf Flügeldecken. Käfer und Larven fressen bereitsgeschädigtes Getreide, Getreideprodukte und andere pflanzlicheVorräte.Weitere Arten:Rasselkäfer / Getreidekäfer / Nagekäfer / Brotkäfer

*) im Ausbildungs-reglement

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SilberfischchenSilberfischchen entwickeln sich bei ausreichender Feuchtigkeitvorzugsweise an dunklen Orten. Zur Ernährung wählen sie mitVorliebe Schimmelbewuchs, Hautschuppen sowie, seltener, Le-bensmittel mit hohem Zuckeranteil. Als Vorratsschädlinge spielenSilberfischchen jedoch keine Rolle, echte Schäden richten sie nurselten an.

SpeckkäferGemeiner Speckkäfer (Dermestes lardarius), bis zu 10 mm lang,länglich-ovale Gestalt, auffällige helle Haarbinden vorne quer überdie Flügeldecken. Speckkäferlarven sind deutlich segmentiert undstark flaschenbürstenartig behaart.

Spinnen/MauerspinnenSpinnen sind keine Insekten, sie gehören zu den Spinnentieren (wieauch Skorpione und Zecken). Sie leben räuberisch von Insekten undverfolgen sie mit den unterschiedlichstenMethoden. Überwiegendbauen sie Fangnetze in den verschiedensten Ausformungen, umihre Beute zu fangen. Der Körper der Spinnentiere besteht aus zweiTeilen, dem Vorderkörper (Prosoma) und dem Hinterleib (Opisto-soma). Die Spinnen haben 8 Beine, keine Flügel und auch keineFühler. Sie haben nur Linsenaugen, die sich vorn in der Mitte aufdem Kopfbereich des Vorderkörpers befinden.

SplintholzkäferIm Splint stärkereicher Laubhölzer. Ausserordentlich rasche Ent-wicklung, befallene Hölzer werden bis auf eine papierdünne Ober-flächenschicht vollständig pulverisiert.

StaubläuseSchimmelfresser, einheimische Insekten, überwiegend im Freilandhinter Baumrinde und an Ästen. Staubläuse bevorzugen Schimmelauf zellulosehaltigem Material. In Wohnungen in erster Linie In-dikator (= Anzeigeorganismus) für übernormal erhöhte Feuchtig-keitswerte.

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TabakkäferKäfer 2–3 mm, fast halbkugelig, Kopf unter abgewinkeltem Hals-schild verborgen. Flügeldecken ohne Punktreihen, Fühler deutlichgesetzt. Hauptsächlich schädlich an Tabakwaren, aber auch ananderen trockenen Pflanzenstoffen.

TaubenDie verwilderte Haustaube ist etwa 32 cm lang, blaugrau gefärbt,normalerweise weisse Schwanzbasis, schwarze Querbalken aufden Flügeln. Die Stadttauben sind eine verwilderte Form der vomMenschen gezüchteten Haustaube. Sie sind in allen Grossstädtenvertreten und schädigen in vielerlei Hinsicht direkt oder indirektden Menschen.

TaubenzeckenAdult bis 1 cm gross, abgefluchtet-eiförmige Gestalt, graubraungefärbt, acht Beine. Jahrelanges Überleben ohne Nahrungsauf-nahme (10 Jahre). Aktives Eindringen in Wohnungen aus Tauben-nestern. Der Stich verursacht Juckreiz und Quaddelbildung, Krat-zen führt zu Sekundärinfektionen.

Tausendfüsser2 Gruppen: Hundertfüsser (Chilopoda), Tausendfüsser (Diplopoda).Hundertfüsser sind fleischfressende Räuber (Insekten), zu ihnengehört die grösste Tausendfüsserart der Welt, der brasilianischeScolopender (Scolopendra gigantea, 25 cm). Die Diplopoda sindharmlose Pflanzenfresser und erfüllen in der Natur eine ähnlicheFunktion wie Regenwürmer. Oft verirren sie sich auf ihren Beute-zügen in Gebäude oder bewohnen ähnliche Bereiche wie Asseln.

Teppichkäfer *)Adult 3 mm gross, ovale Form, schwarz-weiss-gelb gefleckt, flug-fähig. Larve 4 mm lang, braun, mit einheitlich langer Rundumbe-haarung. Körperende wirkt abgeschnitten, ohne lange PfeilhaareFressschädenwerden nur von den Larven an fast allen organischenTrockenmaterialien erzeugt.

*) im Ausbildungs-reglement

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Thrips (Thysanoptera)Fransenflügler/Blasenfüssler, unscheinbares braunes oder schwar-zes Insekt, Meistens 1 bis 2 mm länglich gestreckter Körper. Viel-fach sind Flügel vorhanden.

Beine kurz und kräftig, mit endständiger Haftblase zwischen denbeiden Krallen des letzten Fussgliedes. Vor allem an Kulturpflanzenschädlich.

Wanderratte *)Kaninchenfarben; rattengross, beschuppter, wenig behaarterSchwanz, der etwas kürzer ist als der Körper. Wanderratten sinddämmerungsaktiv und scheu, sie erweitern ihren Aktionsradiusund die festgelegten, geschützten Laufwege ständig, aber lang-sam und unter grösster Vorsicht.

WespenEchte oder Faltenwespen (weil die Flügel in Ruhe längs zusammen-gefaltet werden), vor allem durch drei Arten vertreten: GemeineWespe (Paravespula vulgaris), Deutsche Wespe (Paravespula ger-manica) und Hornisse (Vespa crabro, unter Naturschutz!). Die meis-ten Wespenarten, die auch Menschen gefährlich werden können,sind auffällig gelb-schwarz gezeichnet.

ZeckenHolzbock (nicht mit dem Hausbock zu verwechseln!), weit verbrei-tete Zeckenart, 4–5 mm gross, ovale Körperform, 8 Beine, gräu-lichbraune Färbung. Mit Blut vollgesogen, ist der Körper nahezukugelförmig und kann bis zu 1,5 cm im Durchmesser erreichen.Kann äusserst gefährliche Krankheitserreger übertragen (Hirn-hautentzündung und Borreliose).

*) im Ausbildungs-reglement