2021...begrüßen nun viele neue studierende an un-serer hochschule. ebenso freuen wir uns über...

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  • 3Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialInhalt

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    *

    Editorial ................................................................ 5

    PanoramaKonzertveranstaltungen im Wintersemester.......... 8

    „Knackige“ Artikulation und cantabile Resonanz Die Hochschule erwirbt ein neues Cembalo .......... 9

    „Ungemein vital, plastisch und elektrisierend“ Daniel Stoll gewinnt mit dem vision string quartet einen Opus Klassik-Preis ......................................10

    Filigrane Röhren und eine Fuge aus Stahl.............12

    Eine Dirigierakademie geht digital um die Welt Die Summer School 2020 der Hochschule für Musik Saar ............................14

    Neues vom CampusAus den Klassen .................................................. 20

    Namen und Nachrichten ...................................... 22

    Personalien ......................................................... 23

    „Psychologie ist wichtig für meinen Lehrberuf“ Szymon Marciniak übernimmt die Professur für Kontrabass an der HfM Saar .......................... 24

    Das Musik-Märchen geht weiter François Bastian ist der neue Professor für Horn an unserer Hochschule ........................................ 26

    Publikationen ...................................................... 27

    Forschung und LehreMusik und Lehre in Zeiten der Pandemie Wie die HfM Saar bislang die Corona-Krise bewältigte ........................................................... 30

    Covid-19 erzwingt den Eintritt in die digitale musikalische Unterrichtswelt ............... 31

    Gemeinsames Musizieren ist unersetzbar Gedanken zur aktuellen Unterrichts-Situation aus studentischer Sicht ....................................32

    Die Pandemie-Chronik der HfM Saar .................34

    Die Lehre in Zeiten von Corona – ein Ausblick ...38

    Kompetenzen stärken, Karriere starten! Der neue Career Service der HfM Saar ................ 39

    Startschuss Für die Online-Immatrikulation an der HfM Saar ..................................................41

    Das hochschulübergreifende Campus- Management-System SIM (Studierenden-InformationsManagementsystem Saarland) ........41

    40.000 Medien erfasst: Katalogisierung der Hochschulbibliothek ist abgeschlossen .............. 42

    Netzwerk Musikhochschulen: Was war, was ist und was bleibt .......................... 43

    Die Revision der Studiengänge Jazz und Aktuelle Musik ...................................... 46

    Neue Studienordnung für die Lehramtsstudiengänge LS 1+2, LS 1 und LAB ...... 48

    Konzertexamen im Hauptfach Komposition an der HfM Saar .................................................. 48

    Konzertexamen im Studiengang Ensembleleitung Neue Musik .............................. 49

    Labor Neue Musik ............................................... 49

    Stipendien und Förderungen an der HfM Saar ..... 50

    Examina der HfM Saar ........................................ 53

    EssayFantasie in der Interpretation von Prof. Dr. Michael Dartsch ............................. 58

    Lageplan ........................................................... 62

    Impressum ........................................................ 62

  • 5Magazin der Hochschule für Musik Saar

    Editorial

    Liebe Leserinnen und Leser,

    das Studienjahr 2020/2021 startete am 2. No-vember 2020 in das Wintersemester. Die Pla-nungen für das vergangene Sommersemester wurden nach Ausbruch der Corona-Pandemie zur Makulatur. Auch das nun begonnene Win-tersemester wird ein Hybrid-Semester mit ein-geschränktem Präsenzbetrieb und erhöhten Sicherheitsmaßnahmen werden.

    Umso mehr freut es mich, dass der Lehr- und Studienbetrieb unter großen Anstrengungen aller im Sommersemester gelungen ist. Wir konnten Eignungsprüfungen durchführen und begrüßen nun viele neue Studierende an un-serer Hochschule. Ebenso freuen wir uns über neue Professorenkollegen in den Fächern Horn und Kontrabass.

    Wir wollten im Wintersemester wieder Kon-zerte ermöglichen, mussten aber auf die ver-schärfte Pandemiesituation reagieren. Alle Veranstaltungen müssen strengen Verhal-tensregeln unterliegen. Ich bitte Sie alle um Verständnis für diese Maßnahmen. Sie die-nen dazu, Gesundheitsvorsorge zu treffen und alle, insbesondere jedoch die Schwachen, zu schützen.

    Ich möchte dieses Medium erneut nutzen, die Studierenden zu grüßen, insbesondere auch diejenigen, die ihr Studium zu diesem Winter-semester aufnehmen oder an unsere Hoch-schule gewechselt sind. Ich danke allen Leh-renden und den Mitarbeiter*innen in der Ver-waltung und im technischen Dienst für ihre Arbeit. Wir begreifen unsere Hochschule als work in progress, in dessen Zentrum die Leh-re steht und an deren Weiterentwicklung und Qualitätssicherung wir arbeiten. Insgesamt kann ich dankbar sagen: die Hochschulent-wicklung ging weiter. Es sind neue Erkennt-nisse erwachsen, die uns sicherlich in der Zu-kunft nutzbar sein werden.

    Ich lade Sie alle ein, die Entwicklung von Leh-re, Kunst und Forschung aktiv zu begleiten. Auch diese Ausgabe der allaBreve in beson-deren Zeiten mag ein Spiegel dieses Prozes-ses sein.

    Mit den besten Grüßen Ihr

    Prof. Jörg Nonnweiler Rektor der Hochschule für Musik Saar

    2021MEISTERKURSE FÜR ORCHESTER- UND CHORDIRIGENT *INNEN VERMIT TLUNG VON ASSISTENZEN UND FÖRDERKONZERTEN VERGABE VON PREISEN UND ST IPENDIEN

    JETZT BEWERBEN!W W W.DIRIGENTENFORUM.DE

    FÖRDERPROGRAMM FÜR DEN DIRIGENTISCHEN NACHWUCHS IN DEUTSCHLAND

  • Panorama

  • 8 9Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialPanoramaPanorama

    Konzertveranstaltungen im Wintersemester

    Transparent, zärtlich und tragend: Das neue Cembalo der HfM Saar

  • 10 11Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialPanorama Panorama

    „Ungemein vital, plastisch und elektrisierend“Daniel Stoll gewinnt mit dem vision string quartet einen Opus Klassik-Preis

    Geballte Energie: Das vision string quartet mit Daniel Stoll (2.v.l.)

  • 12 13Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialPanoramaPanorama

    Filigrane Röhren und eine Fuge aus Stahl

    Abbildung rechts: Die Skulptur „Fließende Kräfte II“ von Gertrude Reum Abbildung unten links: Heinz Oliberius: „Große Doppelfuge“

  • 14 15Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialPanorama

    Eine Dirigierakademie geht digital um die WeltDie Summer School 2020 der Hochschule für Musik Saar

    ”Die Dirigierakademie im Rahmen der Summer School an der Hochschule für Musik in Saarbrücken ist in ihrer Struktur, Intensität und Professionalität so wohl einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft."

    Henning Jensen (Tenor, Die Singphoniker)

    Diese Aussage eines Sängers des prominen-ten deutschen Männervokalensembles bestä-tigt das Konzept der fünften HfM Saar Sum-mer School, welches Corona-bedingt geän-dert werden musste: So wurde ein Teil des Unterrichts, der Proben und einige Lectures erstmals via Internet-Videoübertragung an-geboten. Ebenso wurden Vorlesungen, Chor-proben und Coachings externer Dozenten aus dem Ausland für die Teilnehmer*innen der Summer School und für Online-Zuschauer*in-nen kostenlos zur Verfügung gestellt.

    Die Dirigierakademie

    Eine knappe Woche lang erarbeiteten die acht aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer un-ter professionellen Bedingungen im Ensem-ble und im Einzelunterricht anspruchsvolle Werke, die am Ende der Woche gemeinsam zur Aufführung gebracht wurden. Im Mittel-punkt dieser Akademie stand die intensive, praxisbezogene Zusammenarbeit mit einem Chor aus professionellen Sängerinnen und Sängern aus den international renommierten Ensembles „Amarcord“, „Die Singphoniker“, „Calmus Ensemble“, „Stimmkunst Stuttgart“, Kammerchor Stuttgart und dem SWR Vokalen-semble.

    ”Wahrlich ein einzigartiges und absolut nach-ahmenswertes Beispiel, den Nachwuchs der Chordirigent*innen in Deutschland zu fördern.”

    Michael Mantaj (Bass, Die Singphoniker)

    Die Dirigierakademie unter der künstlerischen Leitung von Prof. Georg Grün beschäftigte sich vorrangig mit Fragen der Interpretation, des Chorklangs, der Intonation sowie deren pro-ben- und dirigiertechnischen Umsetzung im professionellen Kontext. Im Mittelpunkt stand die Erarbeitung und Aufführung anspruchs-voller Chormusik von Bach, Gyöngyösi, Leek, Matsushita, Randall-Stroope sowie Transkrip-tionen von C. Gottwald.

    Anhand der Bewerbungsunterlagen von zahlreichen hochkarätigen Bewerberin-nen und Bewerbern wurden die folgenden acht Kandidatinnen und Kandidaten ausge-wählt: Marco Barbon (Italien), Yu-Hao Huang (Taiwan), Hyunju Kwon (Südkorea), Yeonju Lee (Südkorea), Michael Park (Deutschland), Joss Reinicke (Deutschland), Christoph Schäfer (Deutschland) und Friederike Scheunchen (Deutschland). Sie alle waren bei den Web- Coaching-Veranstaltungen sowie bei dem Ab-schlusskonzert online zu sehen.

    Das bewährte Konzept, besonders talentier-ten jungen Menschen nach einem Auswahl-verfahren eine kostenlose Teilnahme zu er-möglichen, stößt nachhaltig auf ein nationa-les und internationales Interesse:

    ”Die Summer School der HfM Saar ist ein hochprofessionell organisiertes Leuchtturm-projekt für die Ausbildung junger Dirigent*in-nen und Ensemble-Sänger*innen.”

    Manuel Helmeke (Bass, Calmus Ensemble)

    Das neue Konzept mit Live-Übertragung eini-ger Veranstaltungen innerhalb der Summer School hatte (und hat) außerdem eine rele-vante Außenwirkung und eine innovative und fortschrittliche Bedeutung im Rahmen der Di-gitalisierung. Erreicht wurde dies durch die Zusammenarbeit mit einer professionellen Medienagentur und führte zu einem sehr gu-ten Echo in den sozialen Medien.

    Panorama

    Web-Coaching mit Stephen Leek, der per Videoübertragung live aus Australien zugeschaltet war.

  • 16 Editorial 17Magazin der Hochschule für Musik Saar

    Editorial

    “Die Besonderheit, mit Hilfe technischer Möglichkeiten so interessante Chorleiter und Komponisten aus aller Welt einzuladen, zeugt von der großen Offenheit Georg Grüns und seinem Anliegen, den Studierenden möglichst viel mitzugeben.”

    Isolde Assenheimer (Alt, Kammerchor Stuttgart)

    Web-Coaching und Online-Streaming

    Seit einigen Semestern gibt es an der HfM Saar für die Hauptfachklasse Chorleitung auch Web-Masterclasses in Kooperation mit Musikhochschulen in Paris und Barcelona. So konnte man auch in dieser Summer School auf das bewährte Web-Masterclass-Konzept zurückgreifen: Georg Grün lud seine, in der Chorszene weltweit renommierten Kollegen Dr. Brady Allred (USA), Ko Matsushita (Ja-pan) und Stephen Leek (Australien) ein, per Video-Liveschaltung Lectures zu geben und die aktiven Dirigentinnen und Dirigenten in den Chorproben zu coachen. Neu in der dies-jährigen Akademie waren außerdem die tägli-chen Lectures einiger Sängerinnen und Sän-ger über Stimmtechnik und Stilmittel des pro-fessionellen Ensemblegesangs. Auch diese wurden live gestreamt und ersetzten die Un-terrichte und Übungen der bislang parallel zur Dirigentenakademie stattfindenden Choraka-demie, die in diesem Jahr ausfallen musste.

    “Ganz besonders in diesem Jahr war das Web-Coaching mit Größen aus der internatio-nalen Chorszene. Wann hat man sonst schon mal die Gelegenheit, mit namhaften Dirigen-ten aus Japan, Amerika oder Australien zu arbeiten?”

    Anja Pöche (Sopran, Calmus Ensemble)

    So konnten die passiven Teilnehmer und das Publikum, das Corona-bedingt dieses Mal nicht in Präsenz zugelassen war, die Web-Coa-ching-Veranstaltungen auf dem YouTube-Ka-nal und auf Facebook verfolgen. Ebenso wur-den vier Lectures von einigen Sängerinnen und Sängern des Akademieensembles über unterschiedliche Aspekte des Chorsingens sowie das Abschlusskonzert live übertragen.

    Für die nächste Ausgabe der Summer School erhofft sich der künstlerische Leiter Georg Grün, dass auch die Chorakademie wieder stattfinden kann. Die Erfahrung, eine Woche lang neben einer professionellen Sängerin oder einem professionellem Sänger im Aka-demieensemble zu singen, in der Probe di-rekt gecoacht zu werden, im Einzelunterricht stimmspezifische Dinge zu erarbeiten, Wis-sen durch Vorträge zu ergänzen und im Aus-tausch mit den Dirigentinnen und Dirigenten auch deren Nöte und Wünsche kennenzuler-nen, hält er für unschätzbar.

    “It was a new experience coaching conduc-tors by video conferencing, but the technical staff made everything work beautifully! I could hear the fabulous choir, watch the conductors carefully and share my observa-tions and teaching as if I were there! The greatest reward was watching the conductors improve and become more effective and expressive!”

    Dr. Brady R. Allred (Dirigent, Salt Lake Vocal Artists, USA)

    Die Dirigentinnen und Dirigenten lernen bei dieser einmaligen Kurskombination die Be-dürfnisse der Sängerinnen und Sänger ken-nen. Umgekehrt erhalten die Sängerinnen und Sänger neben ihrem eigentlich belegten Kurs für Ensemblegesang einen detaillierten Einblick in das Chordirigieren. Die Symbiose beider Kurse ist für alle Teilnehmenden sehr bereichernd.

    ”Die Kombination von Dirigierkurs und dem Kurs für Ensemblegesang ist deutschlandweit einmalig.”

    Anne Greiling (Alt, SWR Vokalensemble)

    “Die Dirigierakademie der HfM Saar Summer-school hat neben dem Meisterkurs mit einem Spitzenensemble vor Ort eine neue, tech-nisch noch nicht dagewesene Komponente eingeführt: Durch die digitale Zuschaltung namhaftester Komponisten und Dirigenten war es möglich, im direkten Kontakt einen Austausch zur Interpretation der Werke zu führen und im Anschluss auf deren dirigisti-sche Umsetzung einzugehen.”

    Christoph Schäfer (Dirigent, Stipendiat des Dirigenten-Forums)

    Möglich wurde dieses hervorragende Projekt durch die erneute Förderung der Peter und Luise Hager-Stiftung, Blieskastel (Förderzeit-raum 2018 - 2020). Durch die Übernahme aller Kosten konnte auch die finanziell anspruchs-volle digitale Variante der Summer School umgesetzt werden.

    Weitere Informationen unter: www.hfmsaar-summerschool.de

    Mauro Barbierato

    PanoramaPanorama

  • 20 21Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialNeues vom Campus Neues vom Campus

    Klarinettenklasse Prof. Shirley Brill

    Magdalena Lipska hat den 1. Preis beim Sil-verstein Global Clarinet Contest (Senior Divi-sion) in Ridgefield (USA) gewonnen. Es nah-men 151 Klarinettistinnen und Klarinettisten aus 33 Länder an dem Wettbewerb teil. Die Kommission setzte sich aus 68 namhaften Fachjuror*innen zusammen.

    Magdalena Lipska

    Orgelklasse Markus Eichenlaub

    Adrian Brech gewann beim ersten virtuellen internationalen Orgelwettbewerb innerhalb des „Deidesheimer Musikherbstes“ einen zweiten Preis. Die 17 Teilnehmer*innen des Wettbewerbs aus sechs Ländern waren ange-halten, eine Videoaufnahme von 15 bis 20 Mi-nuten Dauer einzusenden, in deren Rahmen nicht nur die eingespielten Stücke selbst be-wertet wurden, sondern auch die Perfomance des Auftretens (zum Beispiel Auswendigspiel) und die Aufnahmequalität ihres Beitrags einen gewichtigen Teil der Wertung ausmachten.

    Violinklasse Prof. Hans-Peter Hofmann

    Daniel Stoll hat mit dem vision string quartet den diesjährigen OPUS KLASSIK-Preis in der Kategorie Kammermusik-Einspielung Quar-tett für das Debüt-Album „Memento“ erhal-ten. Die Preisverleihung fand am 18. Oktober 2020 im Konzerthaus Berlin statt und wurde vom ZDF übertragen. Der OPUS KLASSIK ist in der Nachfolge des Echo Klassik der neue Preis für klassische Musik in Deutschland. Die För-derung der klassischen Musik und insbeson-dere die Auszeichnung ihrer Künstler ist das Ziel des Vereins zur Förderung der Klassischen

    Musik e. V., dem Ausrichter des wichtigsten deutschen Klassikpreises. Eine Fachjury, zu-sammengesetzt aus Vertretern der Musik- und Medien-Branche, zeichnete 47 Preisträ-ger in 25 Kategorien aus (s. auch Beitrag auf Seite 10).visionstringquartet.comopusklassik.de

    Trompetenklasse Prof. Robert Hofmann

    Friedemann Schulz-Klingner hat sein Pro-bejahr im Staatsorchester Braunschweig mit Bravour bestanden und ist nun festes Mitglied des Ensembles.

    Dirigierklasse Prof. Toshiyuki Kamioka

    Klasse für Ensembleleitung Neue Musik Prof. Manuel Nawri

    Felix Schauren hat das Vordirigieren beim En-semble Modern gewonnen und wird ab Okto-ber Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie sein. Seit seiner Gründung 1980 zählt das Frankfurter Ensemble Modern zu den weltweit führenden Ensembles für Neue Musik.

    Anna Talácková

    Das Odeon Trio mit Alexander Baier (Kla-vier), Johanna Hempen (Violine) und Oliver Léonard (Violoncello) ist mit einem Stipendi-um der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung in Höhe von 25.000 Euro ausgezeichnet wor-den. 2019 gewann das Trio den 1. Preis des Walter-Gieseking-Wettbewerbs der HfM Saar in der Disziplin Kammermusik. Aus den Klassen

    Naemi Võsand ist als Stipendiatin in die Stu-dienstiftung des Deutschen Volkes aufgenom-men worden.

    Flötenklasse Prof. Gaby Pas-Van Riet

    Anna Talácková hat nach erfolgreichem Pro-bespiel die Stelle der 2. Flöte/Piccolo im Sin-fonieorchester des Tschechischen Rundfunks erhalten.

  • 22 23Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialNeues vom Campus Neues vom Campus

    Rektor Prof. Jörg Nonnweiler überreichte Prof. Dr. Michael Dartsch und HfM-Instrumenten-wart Jörg Thomas die Dankesurkunden der Ministerin für Bildung und Kultur für ihre je-weils 25-jährigen Dienstjubiläen.

    Der HfM-Absolvent und frühere AStA-Vorsit-zende Jakob Scherzinger (Oboe-Studium bei Prof. Armin Aussem und Prof. Philippe Tondre) leitet seit September dieses Jahres die Musik-schule Achern-Oberkirch in Baden-Württem-berg.

    Das Hörspiel von Christoph Buggert „Ein-steins Zunge - aus dem Nachlass meines Bru-ders“ wurde bei den ARD-Hörspieltagen 2020 mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet. Verantwortlich für Regie und Musik zeichnet das Liquid Penguin Ensemb-le mit Katharina Bihler und dem HfM-Lehrbe-auftragten Stefan Scheib. „Einsteins Zunge“ wurde im Auftrag von SR2 Kulturradio für SR und MDR produziert.

    Personalien

    Die HfM Saar gratuliert Hermann Kronz zu seinem 90. Geburtstag. Der langjährige Vor-sitzende des Richard Wagner-Verbandes Saarland und Träger des Saarländischen Ver-dienst ordens organisiert seit vielen Jahren das Bayreuth-Stipendiatenprogramm an un-serer Hochschule, das bereits zahlreichen Studierenden einen unmittelbaren Einblick in die Wagner-Festspiele gewährte.

    Kurt Ludwig Cromm ist verstorben

    Nach einem langen und erfüllten Leben ver-starb Kurt Ludwig Cromm (1929 – 2020), ehe-maliger 1. Soloflötist und Kammermusiker am Saarländischen Staatstheater sowie langjäh-riger Lehrbeauftragter der HfM Saar.

    Ein Dankeschön für Alt-Rektor Prof. Wolfgang Mayer

    Mit Corona-bedingter Verzögerung ist der frü-here Rektor Prof. Wolfgang Mayer von Hoch-schulleitung und Verwaltung im Juli dieses Jahres anlässlich seines Abschieds von der HfM-Spitze geehrt worden. Wolfgang Mayer bedankte sich bei seinen früheren Kolleg*in-nen und Mitarbeiter*innen für die jahrelange gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die HfM-Verwaltung bedankte sich ihrerseits bei dem beliebten Alt-Rektor mit einem bun-ten Geschenkpaket, das von Kanzler Alfred Jost und der Rektoratssekretärin Selina Hans überreicht wurde. Wolfgang Mayer leitete die Hochschule von 2012 bis 2020. Eigentlich hät-te er im April im Beisein der Ministerin für Bil-dung und Kultur im Rahmen eines feierlichen Festaktes verabschiedet werden sollen. (red)

    Trauer um Prof. Dr. Heinz Otto Paul

    Der frühere HfM-Professor Dr. Heinz Otto Paul ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Profes-sor Paul unterrichtete von 1978 bis 1991 an unserer Hochschule Musikpädagogik für die Lehramtsstudiengänge; zuvor war er als Pro-fessor für Musikpädagogik an der ehemaligen Pädagogischen Hochschule des Saarlandes tätig. Prof. Paul ist seinen früheren Kollegen als engagierter, unprätentiöser Hochschul-lehrer in bester Erinnerung. Als langjähriger Fachbereichsvorsitzender und Mitglied des Senates erwarb er sich auch Verdienste in der Gremienarbeit der Hochschule.

    Prof. Wolfgang Mayer freut sich über das Präsent seiner früheren Mitarbeiter*innen

    Namen und Nachrichten

  • 24 Editorial 25Magazin der Hochschule für Musik Saar

    Editorial

    Prof. Szymon Marciniak

    Wenn man seinen Namen googelt, stößt man zunächst auf einen polnischen Fifa-Schieds-richter. Auch wenn ihn seine Freunde ständig damit necken, stört das Szymon Marciniak kaum. Warum auch? Der 37-jährige Musiker gehört zu den führenden Kontrabass-Virtuo-sen seiner Generation. Er tritt als Solist und Kammermusiker mit namhaften Musikern und Orchestern weltweit auf, seine solistische Konzerttätigkeit führte ihn in mehrere Länder Europas wie auch nach Übersee. Er gewann den 1. Preis beim Internationalen J.M.Sper-ger-Wettbewerb in Ludwigslust wie auch den 2. Preis bei der Internationalen Bradetich Solo Competition in Texas und war Semifina-list beim ARD-Musikwettbewerb. Seine CD- und DVD-Einspielungen werden von der Fach-presse weltweit gerühmt. Der nächste große Schritt auf seiner Erfolgsleiter: Zum Winterse-mester 2020/2021 übernahm Szymon Marci-niak in Nachfolge von Prof. Wolfgang Harrer die Professur für Kontrabass an der HfM Saar.

    Nach ersten Gehversuchen auf dem Klavier im Kindesalter zog ihn der tiefe, füllige Klang des Kontrabasses in seinen Bann. An dem Instru-ment schätzt er besonders die enorme Reper-toire-Bandbreite von Alter bis Neuer Musik und dass es genreübergreifend für Klassik und Jazz einsetzbar ist. Außerdem eigne es sich vorzüglich für das klassische Solospiel.

    Auf einen Lieblingskomponisten möchte er sich nicht festlegen, aber er betont, was si-cherlich viele andere Musiker*innen unter-schreiben würden: „Am Ende kommt man in der Klassik immer wieder auf Bach zurück.“

    Die Lehrtätigkeit ist für ihn kein unbekanntes Terrain, schließlich unterrichtete er bereits als Lehrbeauftragter an den Hochschulen Gronin-gen (NL), Rostock und Berlin und gibt regel-mäßig Meisterkurse in Europa, Amerika und Asien. Er freut sich sehr auf seine Aufgabe an unserer Hochschule: „Unterrichten kann durch das ständige Geben und Nehmen eine für beide Seiten sehr kreative Aufgabe sein. Es ist spannend zu beobachten, wie sich aus unterschiedlichen Studierenden aus allen Kul-turen interessante Künstlerpersönlichkeiten entwickeln.“

    Ob er sich noch für andere Dinge jenseits von Kontrabass und Lehre begeistern kann - etwa für Fußball, wie sein Namensvetter, der Schiedsrichter? „Nein“, sagt Szymon Marcini-ak und lacht, „ich bin nur ein verrückter Musi-ker.“ Aber dann fällt ihm doch noch was ein: “Ich Interessiere mich sehr für die Psychologie, sie ist ja auch wichtig für meinen Lehrberuf. Au-ßerdem bin ich gerne in der Natur unterwegs, und achte auf eine gesunde Ernährung.“ Thomas Wolter

    Neues vom Campus

  • 26 27Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialNeues vom Campus Neues vom Campus

    Prof. François Bastian

    2002 begann ein Beitrag in allaBreve so: „Sechs Kinder in einer Familie? In Zeiten des Bevölkerungsrückgangs beinahe schon sen-sationell. Fast märchenhaft wird die Geschich-te, wenn sich jedes dieser sechs Kinder auf dem besten Weg zum erfolgreichen Berufs-musiker befindet. Wie es bei wundersamen Geschichten so üblich ist, vollziehen sie sich an gänzlich unspektakulären Orten: Schöneck ist eine grenznahe lothringische 3000-See-len-Gemeinde im Bezirk Forbach, hart an der Peripherie Saarbrückens. Hier lebt in einer Doppelhaus-Hälfte eine Familie mit Namen Bastian.“

    Heute, 18 Jahre später, ist das Märchen wahr geworden. Alle sechs Bastian-Sprösslinge, von denen vier auch an unserer Hochschule studierten, haben eine steile Musiker-Karrie-re hingelegt. Der jüngste von ihnen, François, studierte zwar nicht an unserem Haus, es war ihm aber von frühauf durch zahlreiche Kon-zertbesuche mit seinen älteren Geschwistern bestens vertraut. Nun kehrt François Bastian, seit 2009 zweiter Hornist im Symphonieor-chester des Bayerischen Rundfunks und seit 2015 außerdem Mitglied des Bayreuther Fest-spielorchesters, in seine alte Heimat zurück: als Professor für Horn an unserer Hochschule. Und noch ein Kreis schließt sich: der 33-Jäh-rige übernimmt die Professur von Sibylle

    Das Musik-Märchen geht weiterFrançois Bastian ist der neue Professor für Horn an unserer Hochschule

    Mahni, die ihn 2004 an der Musikhochschule Frankfurt als Jungstudent aufnahm.

    „Wir haben uns damals sehr beflügelt, jeder von uns spielte zwei bis drei Instrumente“, erinnert sich Bastian an seine ungewöhnli-che Jugend im Kreise der hochmusikalischen Brüder und Schwestern. „Das war wie Pas-siv-Rauchen – nur im positiven Sinne“, er-gänzt er schmunzelnd. Diese glückliche fami-liäre Fügung, aber auch die Nachbarschaft zu unserer Hochschule waren für seine Karriere entscheidend, betont er. Seine musikalische Ausbildung begann er im Alter von fünf Jah-ren an der Musikschule Forbach, wo er neben Horn zunächst auch Schlagzeugunterricht er-hielt. Letztlich entschied er sich für das Horn, weil dieses Instrument bei seinen Lieblings-komponisten Wagner, Mahler und Bruckner eine tragende Rolle spielt.

    Als Hochschullehrer betritt der junge Musiker keineswegs Neuland: von 2017 bis 2019 hat-te er bereits einen Lehrauftrag an der Hoch-schule für Musik und Theater München inne. Das pädagogische Credo des Fußballfans und begeisterten Tennisspielers weist starke Ana-logien zum Sport auf: Er will keine Musiker heranbilden, die nur blind ihre Technik und das individuelle Repertoire üben, sondern im Team-Zusammenhang eines Orchesters

    denken und auch mal mit ungewohnten Auf-trittssituationen zurechtkommen. Seine Stu-dierenden sollen so früh wie möglich selb-ständig werden und sich zum eigenen Coach entwickeln – zu einer Art von Spielertrainer sozusagen.

    Bastians Zukunftspläne sind hochambitio-niert: die Hornklasse an der Hochschule für Musik Saar soll sich nach seinem Willen zur zentralen Anlaufstelle für begabte Hornis-ten aus der Großregion entwickeln. Das Mu-sik-Märchen in der Grenzregion könnte also fortgesponnen werden.

    Thomas Wolter

    Publikationen

    Neue Veröffentlichung von Dr. Cosima Linke zu Musiktheorie und Gender Studies

    Der Themenband Musiktheorie und Gender Studies der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie, herausgegeben von HfM Ver-tretungsprofessorin Dr. Cosima Linke, Ariane Jeßulat und Christian Utz, ist im Open Access verfügbar unter www.gmth.de/zeitschrift/ausgabe-17-1-2020/inhalt.aspx. (red)

  • 30 31Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Die Corona-Krise hat auch unserer Hochschule unvorbereitet und mit voller Härte getroffen. In kürzester Zeit mussten Unterrichtsformate geändert, Pandemie-Pläne erstellt und neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Leh-rende, Studierende und die Mitarbeiter*innen der Verwaltung verbrachten mehrere Monate überwiegend im Home Office. Wohl zum ers-ten Mal in ihrer fast 75-jährigen Geschichte konnte die HfM Saar innerhalb eines Semes-ters keine öffentlichen Konzertveranstaltun-gen anbieten.

    Nach der ersten Pandemie-Konferenz der Prorektoren und Vizepräsidenten der 24 Mu-sikhochschulen in Deutschland im Juni 2020 wurde klar, dass die Ausbildungsstätten ins-gesamt auf einen etwas organischeren Über-gang in die digitalen Lehrformate vorberei-tet waren. Insbesondere diejenigen Standor-te, die nicht durch den Titel „Universität der Künste“ bereits mit digital aktiveren Fachbe-reichen aus anderen Kunst- und Kulturrich-tungen verbunden waren, sahen sich mit ei-ner neuen Herausforderung konfrontiert: Die Musik – als sinnliche Kunst – soll auf die un-mittelbare akustisch-sinnliche Vermittlung vom Klangerzeuger hin zum Klangrezipienten zugunsten eines digital erzeugten Vermitt-lungsweges verzichten? Kreativität allein ge-nügte nicht bei der Bewältigung dieser Prob-lematik. Vor allem die Lehrenden und Verwal-tungsmitarbeitenden wurden durch das Virus in ein neues Spielfeld geschubst, welches sich zunächst nicht mit den in der Ausbildung er-lernten Skills meistern ließ.

    All dies traf unsere Hochschule mit voller Wucht, zumal sich die digitalen Kanäle an der HfM Saar im Laufe der Erarbeitung ei-ner Vermittlungsstrategie als – gelinde ge-sagt – unzureichend erwiesen. Wir besitzen kein Tonstudio zur Erarbeitung virtueller For-mate für die Studierenden (als Substitut für

    die analoge Erfahrungswelt im Hochschulall-tag); die digitalen Wege sind hinsichtlich ihrer Übertragungskapazität eher als defizitär ein-zustufen; dazu fehlt es vielen Kolleginnen und Kollegen an der nötigen Fachkenntnis, um sich in die virtuelle Lehre einzuloggen.

    Der Aufruf zur didaktischen Umstellung an das Kollegium der HfM Saar im vergangenen Sommersemester mittels der gängigen und prominent gewordenen Formate (Webex etc.) hatte eine wahre Kreativwelle zur Folge, die uns alle durch dieses erste Corona-Semes-ter geholfen hat – mit allen Einbußen der Fa-ce-to-face-Präferenz, die unstrittig sind.

    Musik und Lehre in Zeiten der PandemieWie die HfM Saar bislang die Corona-Krise bewältigte

    Sinnbild der Krise: Der HfM-Konzertsaal mit abstandsgerechter Bestuhlung

    In den nachfolgenden Beiträgen beschreibt Prorektor Prof. Dr. Jörg Abbing, wie durch die Krise die Digitalisierung an unserem Haus un-freiwillig vorangebracht wurde. Anne Koch und Elias Laub vom HfM-AStA zeigen, wie un-sere Studierenden mit der schwierigen Lage umgegangen sind. Eine detaillierte Chronik skizziert die Pandemie-Maßnahmen der Hoch-schulleitung und HfM-Rektor Prof. Jörg Nonn-weiler wagt einen Ausblick, wie Lehre und öf-fentliche Konzerte im Wintersemester stattfin-den können.

    Covid-19 erzwingt den Eintritt in die digitale musikalische Unterrichtswelt

    „Die virtuelle Vermittlung ist nur eine zweite Strategie, die das unmittelbare Erleben von Musik nicht ersetzen kann“

  • 32 33Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    In der Krise liegt die Chance: Es werden auch weiterhin virtuelle Unterrichtsangebote erar-beitet und bereitgestellt werden, allein: Der „analoge“ Unterricht bleibt das didaktische Ziel – die Kunstblume soll in den Räumen der HfM nicht unnötig und unsinnig gewässert werden. Wir lernen aus dieser Krise, dass die virtuelle Vermittlung eine zweite Strategie ist, die aber die unmittelbare Erlebbarkeit von Musik und den Dialog über Musik und das Musizieren niemals ersetzen kann und wird.

    Die HfM Saar benötigt zur Bereitstellung ei-nes veritablen, musikalischen „Corona-Defi-brillators“ einige technische Aufrüstungen, die wir im Laufe der kommenden Monate mit

    Unterstützung des Ministeriums für Bildung und Kultur für unsere Studierenden und Leh-renden bereitstellen werden. Hierzu gehören unter anderem ein audio-visuelles Studio so-wie eine virtuelle Übertragungsplattform für musikalische Datenübermittlung zu Unter-richts- und Prüfungszwecken.

    Wir hoffen allerdings, dass dies alles Präven-tivmaßnahmen sind und dass sich im weite-ren Verlauf der Pandemie kein Dauerzustand für die digitalen Unterrichtsformate abzeich-net, der unsere Hochschul-Infrastruktur ins-gesamt in Frage stellt.

    Prof. Dr. Jörg Abbing

    Gemeinsames Musizieren ist unersetzbarGedanken zur aktuellen Unterrichts-Situation aus studentischer Sicht

    Um die Pandemie-Lage mit dem Studium un-ter einen Hut zu bringen, starteten Hochschu-len und Universitäten im April zahlreiche Lö-sungsversuche. Die Resultate dieser Überle-gungen fielen recht unterschiedlich aus – und reichten von einem kompletten Pausense-mester über ein sogenanntes „Null-Semes-ter“, bei dem Studierende Leistungen erbrin-gen, jedoch nicht aufgrund fehlender Cre-dit-Points durch die Leistungskontrolle fallen konnten, bis hin zu ersten, zaghaften Versu-chen von Präsenzunterricht und diversen On-line-Formaten.

    Wenn man davon absieht, dass der Semester-start und somit der Beginn der meisten Kur-se – aber dann doch nicht von allen – um vier

    Wochen nach hinten verschoben wurde, ge-staltete sich die Lehre fast normal: Sowohl im klassischen Bereich als auch in der Jazzabtei-lung wurden die meisten theoretischen Kur-se und Seminare in einem Online-Format an-geboten. Recht schnell stand auch fest, dass Einzelinstrumentalunterricht unter angemes-senen Schutzmaßnahmen regulär stattfin-den konnte. Befand man sich also Anfang des letzten Semesters in Saarbrücken und Umge-bung, konnte das Studium fast wie gewohnt seinen Lauf nehmen. Problematisch wurde es erst dann, wenn man aus dem Ausland zu-rückreisen wollte. Verschiedene Anlaufstel-len bearbeiteten Sachverhalte unterschied-lich (oder auch nicht), was teilweise zu erheb-lichen Schwierigkeiten führte. Oftmals war

    keine klare Linie ersichtlich und den Studie-renden wurde es nicht immer leicht gemacht, entsprechende Informationen ausfindig zu machen. Besagte Online-Formate waren bis-her jeweils den Dozent*innen überlassen und unter der Voraussetzung, dass jede*r Einzel-ne die technischen Voraussetzungen für Ton- und/oder Bildaufnahmen sowie Zugriff auf eine schnelle und stabile Internetverbindung erfüllen konnte, wurden Angebote über eine große Anzahl diverser Plattformen mittels un-terschiedlicher Medien präsentiert. Wer nicht über diese technischen Möglichkeiten ver-fügte, sah sich mit dem Problem konfrontiert, das Unterrichtsangebot nicht sinnvoll nutzen zu können.

    Dass das Studium in gewisser Hinsicht weiter-hin seinen Lauf nehmen und auch der Übebe-trieb nach der Lockdown-Pause ermöglicht und aufrechterhalten werden konnte, hat den Start in das Pandemie-Semester erheblich vereinfacht. Nachdem sich der Corona-Alltag nun langsam etabliert hat, würde eine klarer geführte Linie mit regelmäßigen Updates an alle Studierende und Lehrende mitsamt neu-ester Pandemie-Maßnahmen sowie einem Überblick deutschlandweiter, landesweiter und hochschulinterner Regelungen das Stu-dium erleichtern. Dies betrifft vor allem Maß-nahmen bezüglich pendelnder oder einreisen-der Studierender und Lehrender, damit keine

    Nachteile für Einzelne entstehen und dem an-gestrebten Miteinander nicht unnötig Steine in den Weg gelegt werden.

    Auch wenn ein Online-Einzelunterricht nicht ansatzweise mit Präsenzunterricht zu verglei-chen und das gemeinsame Musizieren sowohl in Combos und Kammermusikformationen als auch im Orchester und Chor unersetzbar ist, können vor allem theoretische Veranstaltun-gen von Online-Formaten profitieren und für die Zukunft weiterhin in Betracht gezogen werden.

    In dieser Situation kann man auch nicht au-ßer Acht lassen, dass die Pandemie für frei-schaffende Künstler*innen große finanzielle Schwierigkeiten mit sich brachte. Daher stellt das Angebot an finanziellen Hilfestellungen und unterschiedlichen Stipendien vor allem in diesen Zeiten eine wertvolle Unterstützung für Studierende dar. Zusätzlich zu den bereits etablierten Förderprogrammen sind aufgrund der aktuellen Lage einige weitere finanzielle Hilfen möglich gemacht worden – durch die Ernst von Siemens-Musikstiftung, die Vereini-gung der Freunde und Förderer der HfM Saar e.V., die Staatskanzlei sowie durch zahlreiche private Spender.

    Anne Koch, Elias Laub (AStA der HfM Saar)

    Online-Unterricht ist mit der Arbeit im Ensemble nicht vergleichbar

  • 34 35Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    März | 20202. 1. Mitteilung zur Corona-Pandemie des Rek-

    tors Prof. Mayer (Mail und Homepage)

    4. Einrichtung einer Corona-Seite innerhalb unserer Hochschul-Homepage

    Verlinkung mit den aktuellen Verordnungen und Informationen des Landes (Homepage)

    12. Verschiebung der Vorlesungszeit in Abspra-che mit UdS, htw saar und HBKsaar von 6. April auf 4. Mai (Homepage)

    14. Die HfM Saar schließt alle Gebäude, nur das Haupthaus bleibt geöffnet. (Homepage)

    17. Verschiebung der Meldefrist zu den Ab-schlussprüfungen

    18. Verordnung des Landes: Schließung der Hochschule und Einrichtung Notbetrieb in-nerhalb der Verwaltung bis zum 24. April 2020

    23. Spontane Notlösung in der Verwaltung als Ersatz des Schwarzen Bretts: die Studieren-den melden Ihre Veranstaltungsanmeldun-gen per Mail (Homepage/Mailing)

    31. Verordnung des Landes: Der Studien- und Lehrbetrieb in Präsenzform wird bis zum 4. Mai 2020 ausgesetzt.

    April | 20201. Amtsübergabe des Rektorats – inmitten des

    Lockdowns: Prof. Wolfgang Mayer übergibt den Staffelstab an Rektor Prof. Jörg Nonn-weiler und Prorektor Prof. Dr. J. Abbing

    Eine neue Verordnung des Landes tritt in Kraft: Präsenzunterricht ist weiter unter-sagt.

    3. Videobotschaft des Rektors zum Sommer-semester 2020

    17. Die AG Digitalisierung unter Vorsitz des Pro-rektors informiert und unterstützt Lehrende bei der virtuellen Unterrichtserteilung.

    20. Als der Hochschulleitung die überaus gro-ßen Nöte der Studierenden nach Überäu-men bekannt werden, erwirkt sie beim Land eine Änderung der Regierungsverordnung.

    27. Beginn des eingeschränkten Übebetriebs unter Einhaltung strengster Sicherheitsvor-kehrungen

    Die Freunde und Förderer der HfM Saar stel-len den Studierenden einen finanziellen Notfonds zur Verfügung

    22. Schreiben des Rektors an Lehrende zur ak-tuellen Situation (Mailing/Homepage)

    Kreative Alternativen (mp4-Videodateien als Alternative zur Präsenzprüfung) machen die Aufnahmeprüfungen für das Winterse-mester 2020/21 möglich. In der Folge: Erst-semester-Rekord mit 144 Studierenden.

    24. Die Verwaltung arbeitet im eingeschränkten Präsenzbetrieb bis 30. Juni 2020

    28. Bericht des Rektors zur Aktuellen Situation

    „Digitalisierung“ des Schwarzen Bretts

    Bericht der AG Digitalisierung

    Informationen zum Beginn des Studien-jahrs 2020/21 am 2. November 2020

    Mai | 20203. Eine neue Verordnung des Landes tritt in

    Kraft: Studien-, Lehr- und Prüfungsbetrieb in Präsenzform ist unter der Maßgabe der Einhaltung von Hygienemaßnahmen nach den Empfehlungen des Robert Koch-Insti-tuts und der Berücksichtigung der erstmals zu erstellenden Pandemiepläne der Hoch-schulen gestattet.

    In Zusammenarbeit mit dem MBK und dem Gesundheitsamt wird umgehend ein Pan-demie- und Hygieneplan für die Hochschu-le erarbeitet

    Parallel wird an einer Raumzuteilung gear-beitet, die den rechtlichen Vorgaben ent-spricht und eine möglichst autarke Verwal-tung durch die Lehre ermöglicht.

    Schreiben HSL an Lehrende und Verwaltung zum Präsenzbetrieb.

    Die Pandemie-Chronik der HfM Saar

    Frühzeitig wurde auf der HfM-Homepage eine eigene Rubrik eingerichtet, die umfassend und aktuell über das Pandemie-Geschehen informiert

    Die hier dargestellte Chronologie kann nur er-reichte Stationen innerhalb der Entwicklung aufzeigen, denen im Einzelnen unzählige Be-sprechungen online wie analog, zahlreiche Telefonate und Schreiben vorangingen. Die Hochschule war und ist auf die Vorgaben des Landes angewiesen. Es kam oftmals einem Kraftakt der Verwaltung gleich, diese Vorga-ben auf die Bedarfe einer Musikhochschule anzupassen. Allem voran waren hierbei das Rektorat und der Krisenstab unter Vorsitz des Kanzlers gefordert.

    Um einen bundesweiten Austausch sicher-zustellen nahm die Hochschulleitung an den Videokonferenzen aller Rektor*innen, Pro-rektor*innen und Kanzler*innen der 24 deut-schen Musikhochschulen teil, die in regelmä-ßigen Abständen stattfanden.

  • 36 Editorial 37Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    6. Die Hochschulleitung stellt den Beginn des Lehrbetriebs ab dem 11. Mai in Aussicht (Homepage)

    Schreiben HSL an Lehrende und Studieren-de zum Lehrbetrieb und zur Raumbelegung im Sommersemester

    Information zu vulnerablen Personen (per Mail und Homepage)

    Alle Konzerte müssen bis Ende August ab-gesagt werden.

    7. Der Pandemie- und Hygieneplan der HfM Saar wird auf der Homepage veröffentlicht

    11. Mit Inkrafttreten des Pandemieplans kann der Lehrbetrieb in Präsenz wieder aufge-nommen werden

    Hinweise zum Lehrbetrieb und zur Überaumvergabe (Homepage)

    14. Der AStA zieht sich aus der Organisation der Raumvergabe zurück; die Verwaltung orga-nisiert die Raumvergabe über Listen

    26. Bericht des Rektors zur Lehre im Sommer-semester 2020

    Lehrveranstaltungen (sowohl in digitaler als auch in Präsenzform) können auch vom 31. August 2020 bis zum 30. Oktober 2020 durchgeführt werden.

    Juni | 20202.–

    5.

    Eignungsprüfungen in Präsenz für die Lehr-amtsstudiengänge

    3. Begleittext zur Pandemie

    11. Einsendefrist für Online-EP in den Hauptfä-chern der Studiengänge BA Orchester- und Ensemblemusik, BA Instrument, BA kü.-päd. Profil, BA EMP (Zweithauptfach), BA/MA Jazz und Aktuelle Musik

    15. Überbrückungsgelder für in Notlage befind-licher Studierender des Bundesbildungsmi-nisteriums auch für HfM-Studierende

    19. Erweiterung der Öffnungszeiten auf Sams-tage (Homepage)

    24. Der Rektor informiert über die Lehre im Sommersemester 2020 (Mailing/Home-page)

    Juli | 20201. Die Verwaltung nimmt den „normalen“ Prä-

    senzbetrieb wieder auf

    2. Stellungnahme der RKM Hochschulen zur Pandemie und gemeinsame Stellungnah-me der LRK

    8. Stellungnahme des Rektorats der HfM Saar zum Lehr- und Studienbetrieb im Winterse-mester 2020/21 (Mail und Homepage)

    9. Die Ernst von Siemens-Musikstiftung un-terstützt in Not geratene HfM-Studierende mit 19.750 Euro, Bekanntgabe an alle Stu-dierenden und Aufforderung zur Antragstel-lung

    13.–

    17.

    Prüfungswoche

    15.

    /

    2.7.

    Luxemburg ist Risikogebiet – die Hochschu-le informiert über die Homepage

    August | 202027. Einsendefrist zu den Online-Eignungsprü-

    fungen Hauptfächer BA, MA, KE Kompositi-on & BA/MA/KE Orchesterleitung und Chor-leitung, MA/KE Dirigieren Neue Musik, MA Instrument / Kammermusik / Neue Musik, Konzertexamen

    5.–

    31.

    Erstmalige Online-Immatrikulation an der HfM Saar möglich für die Studiengän-ge Lehramt, Bachelor Gesang, Bachelor Künstlerisch-Pädagogisches Profil, Bache-lor Instrument, Bachelor Orchester- und Ensemblemusik, Master Instrument, Kon-zertexamen, Bachelor Elementare Musik-pädagogik, Master Kammermusik, Konzert-examen Kammermusik, Bachelor Jazz, Mas-ter Jazz

    September | 2020 21.–

    25.

    Prüfungswoche und 2. Runde Eignungsprü-fungen

    Oktober | 20202. Online-Immatrikulation für die Studiengän-

    ge Master Gesang, Master Instrument, Mas-ter of Education, Master Dirigieren, Master Chorleitung, Bachelor Kirchenmusik, Ba-chelor Chorleitung, Konzertexamen Chorlei-tung, Bachelor Elementare Musikpädago-gik, Master Neue Musik, Master Dirigieren Neue Musik, Konzertexamen Neue Musik, Bachelor Dirigieren, Bachelor Komposition, Master Komposition, Konzertexamen Kom-position, Bachelor Musiktheorie

    13. Information der Raumverantwortlichen über die Raumvergabe im Wintersemester 2020/21

    16. Festlegung und Bekanntgabe der Öffnungs-zeiten der Hochschulgebäude im Winterse-mester 2020/21

    22. Schreiben des Rektors an Lehrende, Studie-rende und Verwaltung zu den Maßnahmen im Hybridsemester 2020/21

    Videobotschaft des Rektors

    22. Information aller Lehrenden zur Raumver-gabe im Wintersemester 2020/21

    30. Sitzung des Krisenstabs: Alle Konzerte müs-sen ohne Publikum durchgeführt werden

    Virtuelle Eröffnung des Studienjahrs 2020/21 per Video-Livestream

    November | 20202. Virtuelle Eröffnung des Studienjahres

    2020/21 per Internet-Livestream mit einem Grußwort der Ministerin für Bildung und Kultur

    Nach dem Teil-Lockdown arbeitet die Ver-waltung zunächst bis Ende des Monats im Wechsel zwischen Präsenzbetrieb und Home Office

  • 38 Editorial 39Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Auch das vor uns liegende Wintersemester wird ein Hybridsemester sein. Die Pandemie dauert an und gleichzeitig sind mehr Men-schen in der Hochschule und der Wunsch nach mehr Präsenz bei Studium und Lehre ist deut-lich spürbar. Das Pandemie-Sommersemester hat in allen Musikhochschulen gezeigt, dass die digitale Lehre in Teilen möglich ist, die Prä-senz insbesondere in der künstlerischen Leh-re jedoch nicht ersetzen kann. So haben wir bereits im Laufe des Sommersemesters dort, wo es möglich war, mit vorsichtiger Präsenz-lehre begonnen. Alle Maßnahmen entspra-chen den Vorgaben der Landesregierung und basierten auf unserem Pandemieplan, der mit dem Ministerium für Bildung und Kultur und dem Gesundheitsamt abgestimmt war.

    Diesen Weg wollen wir weitergehen. Die Leh-re kann in Präsenz stattfinden, sofern die Ab-stände eingehalten werden können, die Teil-nehmendenzahlen den Personenhöchstzah-len der Raumbelegung entsprechen und die Kontaktnachverfolgung gewährleistet werden

    kann. Gleichzeitig bestehen jedoch auch On-line-Angebote. Die notwendigen Maßnahmen haben Auswirkungen auf die Raumzuteilun-gen. Größere Räume sind rar und gleichzeitig sehr begehrt. Wir werden uns alle beschrän-ken müssen, um Lehre, Studium und künst-lerisches Tun ermöglichen zu können. Vieles wird möglich sein, jedoch nicht alles.

    Wir bemühen uns, vorsichtig wieder Konzer-te mit Öffentlichkeitsbeteiligung zuzulassen. Die Konzerte müssen zeitlich limitiert sein und unterliegen der strikten Einhaltung der Verhaltensregeln gemäß Pandemie- und Hy-gieneplan. Anmeldung, Registrierung und Kontaktnachverfolgung aller Teilnehmer*in-nen sind zwingend notwendig.

    Die Regularien, nach denen das Wintersemes-ter durchgeführt wird, sind veröffentlicht und für alle bindend. Über allem pädagogischen und künstlerischen Bemühen steht die Sorge um die Gesundheit aller Menschen, die uns anvertraut sind und die mit uns in Kontakt tre-ten wollen.

    Um in der Pandemie Präsenzveranstaltungen und Konzerte zu ermöglichen ist die strikte Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen unab-dingbar. Die Mitarbeit aller Lehrenden ist eben-so notwendig wie das Verständnis der Studie-renden. Das Personal der Hochschule wird in besonderer Weise gefordert. Es ist zwingend notwendig, dass wir uns alle beschränken, um dies ermöglichen zu können. Wir werden auch unter diesen Bedingungen ein erfolgreiches Wintersemester gestalten können. Prof. Jörg Nonnweiler

    Die Lehre in Zeiten von Corona– ein Ausblick

    Was macht eigentlich die GEMA und wie funk-tioniert das mit den Abgaben? Wie lassen sich Tablets, Smartphones und Apps sinnvoll in den Musikunterricht einbinden? Wie program-miere und gestalte ich meine Website anspre-chend, damit potentielle Kunden auf mich und mein Können aufmerksam werden? Und was kann ich tun, um meinen Körper zu entlasten? Schließlich ist dieser genauso wichtig wie mein Instrument.

    Diese Fragen bilden nur einen Bruchteil der Anforderungen ab, mit denen sich Berufsmu-siker*innen in ihrem beruflichen Alltag kon-frontiert sehen. Schnell wird klar: Musizie-rende müssen über Kompetenzen verfügen, die mit musikalischen Fertigkeiten nur wenig am Hut haben, den Berufsalltag aber dennoch maßgeblich bestimmen. Genau an dieser Stel-le setzt der Career Service der HfM Saar an.

    Kompetenzen stärken, Karriere starten!Der neue Career Service der HfM Saar

    Warmlaufen statt Kaltstarten

    Als interdisziplinäre Schnittstelle zwischen Studium und Beruf bietet der Career Ser-vice allen Studierenden und Absolvent*in-nen der HfM Saar ab dem Wintersemester 2020/21 vielfältige Weiterbildungsmöglich-keiten und Informationsangebote. In ver-schiedenen Veranstaltungsformaten, wie (Einzel-)Coachings, Workshops und Kurz-vorträgen werden die vier Schwerpunktthe-men Recht, Management, Marketing, und Musiker*innengesundheit innerhalb eines viersemestrigen Zyklus behandelt. Die Ver-anstaltungen sind explizit an die Bedürfnisse von Berufsmusiker*innen ausgerichtet und bilden eine gute Wissensgrundlage für den Berufseinstieg. Somit können Studierende in Vorbereitung auf und Absolvent*innen pa rallel zum eigenen Karrierestart berufsbe-zogene Expertise erwerben, die speziell an den Herausforderungen des Musikmarktes

    Als Schnittstelle zwischen Studium und Beruf unterstützt der Career Service Studierende und Absolvent*innen auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft

  • 40 Editorial 41Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    ausgerichtet ist. Auf der Seite des Career Ser-vice (www.hfm.saarland.de/career-service) finden sich zudem wichtige Informationen über aktuelle Entwicklungen sowie nützli-ches Basiswissen rund um die Themen Mu-sikmarkt, Selbständigkeit und Weiterbildung als Linksammlung, die stetig erweitert und ergänzt wird.

    Das Angebot des Career Service wird in Kür-ze um eine Beratungsleistung für Studieren-de ergänzt.

    Startschuss im Wintersemester 2020/21

    Zum Start des Veranstaltungsprogramms im Wintersemester 2020/21 steht das The-ma Recht mit seinen unterschiedlichen Fa-cetten im Zentrum. Der Workshop „Rechte und Pflichten der Beteiligten in der Musik-wirtschaft“ bietet einen Überblick zu allen wissenswerten Rechtsfragen im Musikbu-siness. In „Steuerrecht für Musiker*innen“ werden die Grundlagen des Steuerrechts in Deutschland vermittelt. Außerdem gibt es ei-nen Vortrag mit anschließender Fragerunde zur Künstlersozialkasse sowie eine Veranstal-tung zum Versicherungsrecht speziell für Mu-siker*innen, innerhalb dessen neben der klas-sischen Berufsunfähigkeitsversicherung auch die Körperteil- und Instrumentenversicherung vorgestellt werden. Darüber hinaus bekom-men Studierende die Möglichkeit, im Work-shop „Practice smarter, not harder“ an ihrem Übeverhalten zu feilen und dieses zu optimie-ren sowie in einem Emotionscoaching via em-Trace Blockaden zu überwinden, Leistungs-stress zu regulieren oder sich hinsichtlich per-sönlicher Bedürfnisse coachen zu lassen.

    Studierende können sich die Workshops grundsätzlich als Studienleistung im Modul

    Berufskunde sowie im Wahlbereich anrech-nen lassen. Drei erfolgreich belegte Work-shops entsprechen zwei Creditpoints.

    Ergänzend zum Angebot für (ehemalige) Stu-dierende erhalten auch Lehrende, Mitarbei-tende und Führungskräfte der HfM Saar die Möglichkeit zur Weiterbildung. In Workshops und Coachings bietet der Career Service die Möglichkeit, fachlich up-to-date zu bleiben und sich in Diskussionen und Expert*innen-runden frische Impulse und Anregungen für den Arbeitsalltag zu holen. Voraussichtlicher Starttermin des Angebots ist das Sommerse-mester 2021.

    Anregungen und Themenwünschen werden gerne unter [email protected] entgegengenommen. Das gesamte Angebot des Career Service ist auf der Website der HfM Saar unter www.hfm.saarland.de/career-ser-vice zu finden. Die Beschäftigung einer wiss. Mitarbeiterin als zentrale Anlauf- und Orga-nisationseinheit wird durch finanzielle Unter-stützung des Vereins der Freunde und Förde-rer ermöglicht.

    Svenja Burmann

    Der gesamte Bestand der HfM-Bibliothek ist jetzt online abrufbar

    Startschuss Für die Online-Immatrikulation an der HfM Saar Das hochschulübergreifende Campus-Management-System SIM (StudierendenInformationsManagementsystem Saarland)

    Zum Wintersemester 2020/21 ist die On-line-Immatrikulation für Bewerber*innen der HfM Saar freigeschaltet worden. Nach-dem zunächst die Studierendenverwaltung in SAP Student Life Cycle Management (SLCM) der HfM Saar produktiv gesetzt wurde, kön-nen sich nun auch Bewerber*innen mit ei-nem gültigen Zulassungsbescheid online an der HfM Saar einschreiben und ihre Unterla-gen hochladen. Genauere Informationen zum Ablauf sowie weitere Nutzerinformationen finden Sie unter www.hfm.saarland.de/on-line-immatrikulation.

    Das Projekt SLCM SL

    Seit einigen Wochen ist damit ein weiterer Mei-lenstein im SLCM-Projekt geschafft: die HfM Saar ist als zweite saarländische Hochschule im Projekt und für den Bereich Bewerbung/Zu-lassung auch bundesweit mit SAP SLCM (Stu-dent Life Cycle Management) im Live-Betrieb.

    Ziel des Projekts SLCM SL ist die Einführung eines hochschulübergreifenden Campus-Ma-nagement-Systems an den staatlichen Hoch-schulen im Saarland. Im Herbst 2014 schlos-sen sich die Universität des Saarlandes (UdS), die Hochschule für Technik und Wirt-schaft des Saarlandes (htw saar), die Hoch-schule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar) sowie die Hochschule für Musik Saar (HfM Saar) für das Projekt zur Einführung eines hochschulübergreifenden Campus-Manage-ment Systems zusammen. Das Projekt ist Be-standteil des Landeshochschulentwicklungs-plans und wird von der Landesregierung des Saarlandes finanziell unterstützt.

    Im Dezember 2019 stellte die Universität des Saarlandes die Bewerbung und Zulassung für das Sommersemester 2020 als erste Hoch-schule deutschlandweit auf SAP SLCM um, im Januar 2020 folgte die Studierendenverwal-tung.

    Das Campus-Management-System SIM wird an unserer Hochschule stufenweise etabliert

  • 42 Editorial 43Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Die HfM Saar

    Nachdem nun die Studierendenverwaltung im Juni 2020 und die Immatrikulation im August 2020 auf SAP SLCM umgestellt wurden, soll dies im nächsten Schritt auch für das Bewer-bungsverfahren erfolgen. Zum Wintersemes-ter 2021/2022 soll die Online-Bewerbung an der HfM Saar möglich sein.

    Zusätzlich sollen voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres weitere Funktionen für die Studierenden der HfM Saar mit einem Self-Service Bereich folgen. Dieser soll es Studierenden der HfM Saar erlauben, die ei-genen Bescheinigungen (zum Beispiel Imma-trikulationsbescheinigungen) direkt in einem Online-Studierendenportal herunterzuladen. Im Laufe des nächsten Jahres ist zudem be-absichtigt, das Prüfungsmanagement auf SAP SLCM umzustellen.

    Weitere Informationen: Dr. Maria Huggenberger-Lion Projektkoordination CMS Bismarckstraße 1 Tel.: 0681 / 96731-57 Mail: [email protected]

    Dr. Maria Huggenberger-Lion

    Acht Jahre ist es her, dass sich die Hälfte der Musikhochschulen in Deutschland aufge-macht hat, die Themen Qualitätsmanage-ment und Lehrentwicklung an ihren jeweiligen Häusern zu etablieren. Die Förderung dieses Verbundprojekts, das „Netzwerk Musikhoch-schulen“ oder einfach „Netzwerk“, neigt sich dem Ende, was uns als Hochschule nun weh-mütig stimmen könnte. Doch bei genauerem Hinschauen empfinden wir Stolz, Freude und Zuversicht, weil einerseits viel passiert ist und andererseits viel auf den Weg gebracht wurde, was die letzten acht Jahre überdauert hat – sowohl an unserer eigenen Hochschule als auch in der Vernetzung mit anderen Mu-sikhochschulen. Und als kleiner Spoiler vor-neweg: Das Netzwerk 3.0 ist bereits auf dem Weg.

    3.0? Ja, denn strenggenommen wird das Netz-werk bereits zum zweiten Mail gefördert: Das Bundesministerium für Bildung und For-schung (BMBF) stellte in zwei Förderphasen (2012-2016 und 2017-2020) durch den Qua-litätspakt Lehre (QPL) Gelder zur Verfügung,

    von denen das Netzwerk dank erfolgreicher Antragstellungen beide Male profitieren durf-te. Als generelles Ziel wurde dafür die Verbes-serung der Studienbedingungen und der Lehr-qualität an deutschen Hochschulen definiert.

    Konkret wurden zahlreiche Veranstaltungen und Projekte zur Entwicklung von Lehre und Hochschule an den Start gebracht, maßgeb-lich unterstützt und vorangebracht durch Dr. Christine Baus, die 2012 die lokale Koordina-tion an unserer Hochschule übernahm und mittlerweile als Dezernentin für Hochschul-entwicklung und Qualitätsmanagement tä-tig ist. Seit Ende 2018 begleitet Nathalie Kie-fer die Angebote des Netzwerks und kümmert sich um laufende Evaluationen sowie Befra-gungen an der Hochschule.

    Workshops & Co.

    In den letzten vier Jahren wurden dabei hoch-schulinterne Veranstaltungen realisiert, wie zum Beispiel das Seminar „Die Kunst der Stunde. Ein systemisch-konstruktivistischer

    40.000 Medien erfasst: Katalogisierung der Hochschulbibliothek ist abgeschlossen

    Die Katalogisierung des gesamten Bestan-des der Hochschulbibliothek ist abgeschlos-sen. Seit Juni 2016 wurden circa 8.000 Noten-ausgaben, 2.600 Bücher und 870 CDs erfasst. Alle 40.000 Medieneinheiten sind im Saarlän-dischen Virtuellen Katalog verzeichnet.

    Bei der Katalogisierung wird die Datenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds Baden-Württemberg, Saarland, Sachsen (SWB) genutzt. Jedes Buch, jede Notenausga-be und jede CD wird einem bibliothekarischen Regelwerk folgend erfasst und mit einem Be-standsnachweis versehen. Dabei konnte ein Teil der bereits in der Datenbank vorhandenen Datensätze nachgenutzt werden. Im Biblio-theksmanagementsystem der SULB erfolgte abschließend die Veröffentlichung der Signa-tur sowie wichtiger Nutzungshinweise für den Saarländischen Virtuellen Katalog. Der Zugriff auf die Katalogisierungssoftware WinIBW so-wie dem Bibliotheksmanagementsystem Li-bero erfolgt via Fernzugriff in Kooperation mit der SULB.

    An dieser Stelle sei meiner Kollegin Melitta Schwarz und allen studentischen Hilfskräf-ten für ihre Unterstützung in den vergange-nen vier Jahren gedankt.

    Claudia Grzonka

    Netzwerk Musikhochschulen: Was war, was ist und was bleibt

  • 44 Editorial 45Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Ansatz der Musikvermittlung“ unter der Lei-tung von Prof. Dr. Hans Schneider, Klassen-workshops wie die Beratung des Operetten-projekts mit Noam Holdengreber oder eine Einführung in die „Dispokinesis“ mit Angeli-ka Stockmann sowie Coachings für Studieren-de wie das „Self-Leadership“ mit Peter Kayser oder „Wing-Wave“ mit Angelo Bard. Diese An-gebote wurden stets gerne angenommen und sehr gut bewertet, so dass unter anderem mit Angelo Bard ein Folge-Workshop geplant ist. Hierbei handelt es sich um eine Weiterent-wicklung von Wing-Wave, die sich emTrace nennt und über den Career Service der HfM Saar angeboten wird.

    Die HfM Saar war auch Gastgeberin von hoch-schulübergreifenden Workshops, bei denen neben Verwaltungsmitarbeitenden und Leh-renden sich einzelne Gäste der Partner-Mu-sikhochschulen ins Saarland „verirrten“. Die eine oder der andere erinnert sich vielleicht noch an Themen wie „Konfliktmanagement“ mit Gerda Reiff, „Widerstandsfähigkeit er-lernen – gelassen und sicher im Stress“ mit Christina Henn-Roers oder „Die Kunst des Prüfens“ mit Prof. Ursula Schmidt-Laukamp. Dieses Semester dürfen wir noch gespannt sein auf den Workshop „Leute gibt’s – zu un-gewöhnlichen Menschen die richtige Haltung finden“ mit Ulrike Pietsch.

    Weitere hochschulübergreifende Angebote stellten die jährlich stattfindende Summer-School und Jahrestagung dar. Ersteres wurde seit 2017 zu wechselnden Schwerpunktthe-men – „Improvisation“, „Musik, Körper, Spra-che“ und „künstlerische Forschung“ – veran-staltet. Bei den vergangenen Jahrestagungen, die der hochschulübergreifenden Vernetzung und dem Austausch dienten, standen 2017 und 2018 die Themen „Wozu Musik studie-ren?“ und „Vielfalt an Musikhochschulen“ zur

    Debatte. Eine abschließende (Jahres-)Tagung ist für 2021 in Planung, die gleichzeitig den Auftakt für das gibt, was kommen wird.

    Evaluation

    Der Bereich des Feedbacks in Form von Befra-gungen hat sich an der HfM Saar mittlerweile als fester Bestandteil etabliert: Die Studieren-den werden an unterschiedlichen Positionen ihres Studiums entlang des student-life-cycle befragt. Dazu zählen die Studienabschlussbe-fragung (jährlich), Lehrveranstaltungsevalua-tionen in Form von selbst zusammengestell-ten Fragebögen oder einer offenen, moderier-ten Befragungsmethode (pro Semester), die Alumnibefragung (alle drei bis fünf Jahre) so-wie eine Befragung bei Studienabbruch und Hochschulwechsel. Im letzten Semester wur-den außerdem alle Lehrenden und Studieren-den zu ihren Erfahrungen in der Online-Lehre und im Online-Lernen befragt.

    All diese Befragungen erfolgen auf freiwilli-ger Basis. Die Ergebnisse der Lehrveranstal-tungsevaluationen werden ausschließlich an die jeweilige Lehrperson zurückgespie-gelt. Größere Befragungen wie die Studien-abschluss-, Abschluss- oder die Online-Lehre -und Lernen-Befragung werden dem Rektorat der Hochschule zugeleitet. Geplant ist zudem ein „Arbeitskreis Evaluation“, der sich in den kommenden Semestern mit einer möglichen Durchführung der Evaluationen an der HfM Saar auseinandersetzen wird.

    Seit Anfang des Jahres sind wir besonders stolz darauf, die genannten Befragungen mithil-fe der eigens hierfür angeschafften Software EvaSys selbst durchführen zu können, die die Auswertung und Berichterstellung erleichtert. Zuvor wurden die Befragungen über das Netz-werk-Zentrum in Detmold durchgeführt. Diese

    autonome Evaluation ermöglicht uns seither eine flexiblere und schnellere Handhabung.

    Career Service

    Ein vergleichbarer Erfolg und gleichzeitig Fort-führung ist der neu eingerichtete Career Ser-vice der HfM Saar, der auf den erfolgreichen Formaten und Angeboten des Netzwerks auf-baut und das übergeordnete Ziel des Netz-werk Musikhochschulen, die Verbesserung der Studienbedingungen an den Hochschulen in Deutschland, weiter fortführt.

    Nathalie Kiefer

    Drei Wege zum Glück:

    Annah mestel

    le

    Saartoto-App w ww.saartot

    o.de

    Spielteilnahme ab 18 Jahren · Glücksspiel kann süchtig machen · Kostenlose Hotline der BZgA 0800 1 372700 · Infos unter www.saartoto.de · /saartoto

  • 46 Editorial 47Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Im Jahr 2018 nahm eine vorbereitende Se-natskommission unter dem Vorsitz des Autors dieses Artikels Überlegungen zu Struktur und Zielsetzung der Jazzstudiengänge in unserer Hochschule auf. Diese mündeten unter Mit-wirkung des damaligen Rektors in die Planun-gen der Revision und Weiterentwicklung der bestehenden Studiengänge. Dabei war es das Ziel, die Ausbildung noch stärker anwen-der- und berufsorientiert auszurichten, die Flexibilität der „Genres“ abzubilden und eine breite Aufstellung der Stile zu gewährleisten. Ausdrücklich gewollt waren auch die Öffnung zu anderen Studiengängen/Fächern der HfM Saar (zum Beispiel Komposition) sowie Ko-operationen mit anderen Hochschulen und In-stitutionen.

    Die Studiengänge Jazz und Aktuelle Musik wurden als künstlerische Studiengänge per-spektivisch im Sinne einer Öffnung, Profil-bildung und Vernetzung beispielsweise mit Neuer Musik, audiovisuellen Medien und den bildenden Künsten weiterentwickelt. Gleich-zeitig wurde der Bachelorstudiengang künst-lerisch-pädagogisches Profil um die Jazz-instrumente bzw. Jazzgesang erweitert, damit ein fundiertes musikpädagogisches Grundla-genstudium auch in diesem Bereich gewähr-leistet wird.

    So wurden die bisherigen Studiengänge Jazz und Aktuelle Musik als künstlerische Stu-diengänge umgeformt und daneben der mu-sikpädagogische Aspekt in den Bachelor künstlerisch-pädagogisches Profil integriert. Damit wurden beide Profile gestärkt und der Jazz hochschuldidaktisch profiliert.

    Es gibt nun die Möglichkeit, Jazz als künstle-risches Fach im Bachelor und Master zu stu-dieren und es gibt die Möglichkeit, ein künst-lerisch-pädagogisches Studium mit einem Hauptfach Jazzinstrument oder Jazzgesang zu absolvieren.

    Wesentliche Ziele der in den letzten Jahren begonnenen und nun auch weiter betriebe-nen Revisionen der Bachelor- und Master-studiengänge waren die Durchlässigkeit zwi-schen den Studiengängen und die Vernetzung von Lehrelementen, damit die Anerkennun-gen von Studienleistungen noch besser mög-lich sind und der Aufwand, „Workload“ ge-nannt, transparent und realistisch sei. Ebenso sollten die persönlichen Profilbildungen und die Wahlmöglichkeiten für die Studierenden nach Möglichkeit gestärkt werden.

    In den Modulbereichen künstlerischer Kern-bereich und Musiktheorie/Musikwissenschaft wurden sowohl die stilunabhängigen Grund-

    kompetenzen als auch für den Jazz notwen-dige Themenbereiche und Spezialisierungen gestärkt. So werden die Studierenden bei-spielsweise sowohl mit der „klassischen“ Mu-sikgeschichte als Disziplin der Musikwissen-schaft als auch mit Jazz- und Popgeschichte konfrontiert. Neben der „klassischen“ Gehör-bildung steht Hörtraining Jazz/Pop, neben der „klassischen“ Harmonielehre auch Jazzhar-monielehre. Im künstlerischen Kernbereich wird nicht nur der Bereich der Elektronischen Musik gestärkt, sondern auch im künstleri-schen Nebenfach grundlegende Fertigkeiten in der Klaviertechnik auch unter Beachtung der Funktion des Klaviers als Harmonie- und Begleitinstrument und die Fähigkeit zur kom-petenten Klavier-Begleitung eines improvisie-renden Solisten erworben.

    Besonders hervorzuheben sind der künstle-rische Profilierungsbereich und der Modul-bereich Professionalisierung. In dem Pflicht-wahlbereich künstlerische Profilierung stehen Neue Musik, interdisziplinäres Komponieren, audiovisuelle Medien, bildende Künste und

    Studioarbeit zur Wahl. Die Professionalisie-rung vermittelt Kernkompetenzen in Didak-tik (zum Beispiel Bandcoaching) und Berufs-praxis.

    Mit dieser Neuorientierung werden die Jazz-studiengänge anwender- und studierenden-zentrierter. Die Möglichkeiten der individu-ellen Profilbildungen werden erhöht und es wird den Entwicklungen der Berufspraxis und des Berufsmarktes Rechnung getragen. Durch diese Akzentuierungen werden unsere Jazzstudiengänge noch attraktiver und helfen, „Jazz und Aktuelle Musik“ mittel- und langfris-tig als wichtige Säule der HfM Saar zu etablie-ren und zu sichern.

    Prof. Jörg Nonnweiler

    Die Revision der Studiengänge Jazz und Aktuelle Musik

    Die Reformen stärken den Studiengang „Jazz und Aktuelle Musik“ als wichtige Säule der HfM Saar

  • 48 Editorial 49Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Neue Studienordnung für die Lehramtsstudiengänge LS 1+2, LS 1 und LAB

    Eine großbesetzte Kommission, in der Ver-treter*innen aller lehramtsrelevanten Fächer, Mitglieder der Hochschulleitung sowie Stu-dierende mitgewirkt haben, hat in den ver-gangenen Jahren unter Federführung von Prodekan Prof. Dr. Matthias Handschick eine weitreichende Reform der Lehramtsstudien-gänge LS 1+2, LS 1 und LAB auf den Weg ge-bracht, die zum Wintersemester 2020/21 für Studierende im jetzigen 1. und im jetzigen 3. Semester in Kraft tritt. Zielsetzungen der Re-form waren die Stärkung der künstlerischen Studienanteile, eine Ausweitung der Mög-lichkeiten, individuelle Schwerpunkte zu set-zen sowie eine Verbesserung der Durchläs-sigkeit zwischen den Studiengängen. In allen genannten Studiengängen ließen sich zahlrei-che positive Änderungen gegenüber den bis-her geltenden Regelungen erzielen.

    Änderungen für die Studiengänge LS 1 und LAB: Aufstockung des Bereichs Band coaching/ Arrangement für angehende Gemeinschafts- und Berufsschullehrkräfte oder alternativ des Bereichs Elementare Musikpädagogik für

    Weitreichende Reform für eine Optimierung der Lehramtsstudiengänge

    angehende Lehrkräfte in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Entlastung der Studierenden durch weniger Lehrveranstal-tungen und Hausarbeiten in den Fächern Mu-sikwissenschaft und Musikpädagogik. Verein-fachte Switches zwischen den Studiengängen LS 1 und LAB durch weitgehende Parallelfüh-rung. Erhöhte Kompatibilität der Studiengän-ge LS 1 und LAB auch mit dem Studiengang LS 1+2.

    Prof. Dr. Matthias Handschick

    Konzertexamen im Hauptfach Komposition an der HfM Saar

    Zum WS 2020/2021 wird an der HfM Saar das Konzertexamen im Hauptfach Komposition neu angeboten. Das Konzertexamen ist der höchste künstlerische Abschluss, der an der HfM Saar vergeben werden kann. Er dient der Profilierung künstlerischer Exzellenz und folgt als dritter Abschluss nach Bachelor und Mas-ter. Ziel ist es, jungen, hochbegabten Kom-ponist*innen die Möglichkeit zu geben, sich nach absolviertem Masterstudium noch ein-mal für zwei volle Jahre der Weiterentwicklung der eigenen kompositorischen bzw. künstleri-schen Ansätze zu widmen und die Phase des

    Übergangs zu nutzen, um sich im Musik- bzw. Konzertleben zu vernetzen. Zudem wird auch in diesem Studiengang nachdrücklich die Idee verfolgt, ein Forum der Neuen Musik zu schaf-fen, das heißt, die Hochschule als einen Ort zu begreifen, an dem Studierende die Gelegen-heit erhalten, sich mit möglichst vielfältigen Angeboten zur Neuen Musik auf hohem pro-fessionellem Niveau auseinanderzusetzen. Das beinhaltet im Studiengang Kompositi-on vor allem das Dirigieren (Ensembleleitung Neue Musik), die Arbeit im elektronischen Studio und die Zusammenarbeit mit der Inst-rumentalklasse Master Neue Musik. Das Kon-zertexamen ist ausdrücklich dazu gedacht, eine Brücke zwischen Hochschulstudium und Konzertleben zu bilden. Es wird deshalb auf eine große Praxisnähe mit entsprechenden Aufführungen innerhalb und außerhalb der Hochschule Wert gelegt.

    Prof. Arnulf Herrmann

    Konzertexamen im Studiengang Ensembleleitung Neue Musik

    Der Studiengang „Konzertexamen Ensemble-leitung Neue Musik“ richtet sich an sehr fort-geschrittene, erfahrene Dirigierstudierende mit Masterabschluss, die sich konzentriert mit den besonderen Herausforderungen der Mu-sik des 20. und 21. Jahrhunderts beschäftigen wollen. Außerdem gibt er bereits aktiven Diri-gentinnen und Dirigenten die Möglichkeit, ihr Repertoire zu erweitern und im heutigen Kon-zertleben immer wichtiger werdende zusätz-liche Qualifikationen zu erwerben. Schwer-punkte sind die Erarbeitung einer erwei-terten, anpassungsfähigen Dirigiertechnik,

    stilistische Flexibilität und die Ausbildung ei-nes Überblicks über das sehr vielgestaltige Repertoire. In engem Kontakt mit der Kompo-sitionsklasse und den InstrumentalistInnen werden praktische Erfahrungen gesammelt. Der Studiengang kooperiert regelmäßig mit der Sächsischen Bläserphilharmonie, der Di-rigierklasse von Sian Edwards an der Royal Academy of Music London, der Europäischen Akademie für Musik und Darstellende Kunst Montepulciano und wechselnden eingelade-nen Gastensembles.

    Prof. Manuel Nawri

    Labor Neue Musik

    Im Wintersemester findet vom 9. bis 12.02.2021 erneut das Labor Neue Musik an der HfM Saar statt. Das Labor Neue Musik ist eine interdisziplinäre Veranstaltung der Stu-diengänge Komposition, Ensembleleitung Neue Musik (Master), dem Instrumentalmas-ter Neue Musik, dem elektronischen Studio und verschiedener Instrumentalklassen der HfM Saar. Zudem gibt es eine feste Kooperati-on mit der Royal Academy of Music in London (Klasse Sian Edwards).

    Das Konzept sieht eine Verbindung professi-oneller Musiker mit Studierenden vor. Ein auf Neue Musik spezialisiertes Gastensemble wird an die HfM Saar eingeladen und mit interessier-ten Instrumentalstudent*innen ergänzt. Die Studierenden der Kompositionsklasse schrei-ben für dieses Ensemble neue Werke, die dann von den Studierenden der Klasse Ensemble-leitung Neue Musik bzw. den Gästen aus Lon-don einstudiert werden. Die Ergebnisse sollen in einem Abschlusskonzert am 12.02.2021 um 19.00 Uhr präsentiert werden. (red)

  • 50 Editorial 51Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Die Hochschule schätzt sich glücklich, dass ihre Studierenden zahlreiche finanzielle För-derungen von verschiedenen Seiten erhalten haben, um die pandemiebedingten Einbu-ßen teilweise abfedern zu können. Die Hoch-schule bedankt sich im Namen aller Mitglie-der hierfür ausdrücklich bei allen Förderern!

    Ernst von Siemens- Musikstiftung

    Die Ernst von Siemens-Musikstiftung hat mit einem Hilfsprogramm für Musikstudierende unmittelbar auf die Corona-Pandemie reagiert und einen Hilfsfond von 2 Millionen Euro ein-gerichtet, um allen Musikhochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der Unterstützung Ihrer Studierenden zu hel-fen. Aus diesem Fördertopf wurde der HfM Saar ein Betrag von 19.750 Euro zur Verfü-gung gestellt, um die pandemiebedingt in Not geratenen Studierenden der Hochschule zu unterstützen.

    Bedürftige Studierende hatten daraufhin die Möglichkeit, mittels eines schriftlichen An-trags diese Gelder zu erhalten. Die Vergabe der Mittel wurde von der Hochschule organi-siert und entschieden. Über 30 Studierende kamen in den Genuss dieser finanziellen So-forthilfe.

    Weitere Informationen zur Stiftung finden Sie unter: www.evs-musikstiftung.ch

    Vereinigung der Freunde und Förderer der HfM Saar e.V.

    Die Vereinigung der Freunde und Förderer der HfM Saar e.V. hat direkt auf die erschwerte Lage für Musikstudierende in Folge der Co-rona-Pandemie reagiert und bereits im März ihren Nothilfe-Fonds zur Unterstützung be-dürftiger Studierender der HfM Saar um 5.000 Euro aufgestockt.

    Insgesamt 21 Studierende konnten sich in ei-ner für sie sehr schweren Zeit über die Mittel aus dem Nothilfefonds der Vereinigung freuen.

    Saarländische Staatskanzlei

    Die Landesregierung – vertreten durch den Chef der Staatskanzlei – hat mit 1.800 Euro dazu beigetragen, den Studierenden der HfM Saar während der Pandemie unter die Arme zu greifen. Mit einer Einmalzahlung von je 300 Euro konnten sich sechs Studierende

    unserer Hochschule, deren Verdienstmöglich-keiten plötzlich weggebrochen waren und die auch von ihrer Familie nicht mehr unterstützt werden konnten, über diese Hilfe sehr freuen.

    Private Spender

    Auch private Spenden haben dazu beitragen, dass die Studierenden der HfM Saar während der Corona-Pandemie eine finanzielle Unter-stützung erfuhren.

    Stipendien

    Auch in diesem Jahr konnten wieder eine Rei-he von Stipendien an Studierende der HfM Saar vergeben werden.

    Saarlandstipendien | STIBET III Abschlussbeihilfe- Stipendien des DAAD

    Der DAAD (Deutscher Akademischer Aus-tauschdienst) hat mit der Bereitstellung wei-terer Gelder unmittelbar auf die Corona-Pan-demie und deren Auswirkung auf die Studie-renden reagiert. Die HfM Saar hatte daraufhin einen Mehrbedarf beantragt, wodurch – auch

    unterstützt durch den Co-Finanzierungs-Part-ner StudienStiftungSaar – ein Förderbudget von 12.810 Euro erreicht werden konnte. Ins-gesamt konnten 2020 damit 14 Studierende über einen Zeitraum von je drei Monaten mit dem Saarlandstipendium für internationale Studierende/STIBET III Abschlussbeihilfesti-pendium des DAAD gefördert werden.

    Deutschlandstipendien 2020/21

    Insgesamt 16 Studierende der HfM Saar er-halten in der Förderperiode 2020/21 eines der begehrten Deutschlandstipendien. Die monatliche Förderung von 300 Euro ermög-licht den Stipendiat*innen sich voll und ganz auf ihr Studium zu konzentrieren und zeich-net sie darüber hinaus für ihre bisherigen Leistungen aus. Finanziert wird das Deutsch-landstipendium durch den Bund und private Mittelgeber. Unser herzlicher Dank geht an die diesjährigen Förderer: Bergmannshilfs-werk Luisenthal e.V., Landesamt für Zentrale Dienste, Lions Club Lebach, Lions Hilfswerk Völklingen e.V., Martha Meise Stiftung, RAG

    Auszeichnung der Deutschland- und Saarland-Stipendiat*innen 2020

  • 52 Editorial 53Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Stiftung, Rotary Club St. Wendel Stadt, Stif-tung der Vereinigung der Freunde und Förde-rer der HfM Saar und StudienStiftungSaar.

    Bruno und Elisabeth Meindl- Stipendien 2020

    Die Bruno und Elisabeth Meindl-Stiftung hat auch in diesem Jahr wieder begabte und fi-nanziell bedürftige Musiker*innen der HfM Saar unterstützt. Zur Verfügung stand dafür ein Förderbetrag von 4.950 Euro. Insgesamt 12 Studierende konnten sich über dieses Sti-pendium in Form einer Einmalzahlung freuen. Das gemeinsame Konzert wird auf Grund der aktuellen Vorgaben als internes Konzert ohne Publikum durchgeführt. In der Organisation und Gestaltung werden sie dabei von Prof. Ta-tevik Mokatsian unterstützt.

    Claudia Meyer-Stipendium 2020

    Das diesjährige Claudia Meyer-Stipendium ging an Pablo Hubertus. Der junge Geiger freut sich über die Zuerkennung der Förde-rung in Höhe von 2.500 Euro. Zu Beginn des nächsten Jahres wird er in einem Konzert sei-nem Stifter Edgar Mayer seinen Dank zum Ausdruck bringen.

    Peter und Luise Hager-Stiftung

    Die Peter und Luise Hager-Stiftung unterstützt schon seit Jahren die Teilnehmer*innen der HfM Saar Summer School mit der Übernahme aller Kosten für ein außergewöhnliches Lehr-angebot.

    VSE AG

    Dank der freundlichen Unterstützung durch die VSE AG konnten Studierende der HfM Saar schon zahlreiche Gastspiele in saarländi-schen Städten und Gemeinden durchführen.

    Aussicht auf das kommende Jahr

    Auch in 2021 möchte man an die hohe Anzahl der in diesem Jahr vergebenen Stipendien an-knüpfen. Die Ausschreibungen werden recht-zeitig über die Homepage der HfM Saar veröf-fentlicht und am Stipendienbrett in der Hoch-schule ausgehängt.

    Bei Fragen zu finanziellen Unterstützungs-möglichkeiten oder zu Fristen und Bewer-bungsformalitäten von Stipendien können sich Interessent*innen jederzeit an Susanne Rech (Raum 234, [email protected]) wenden.

    Susanne Rech

    Wintersemester 2018/19 (Nachtrag) Grundstudiengänge BachelorAnne Clement (Blockflöte)Clara Dicke (EMP)Tobias Fritzen (Jazz E Bass)Katharina Gesell (EMP)Carolin Gstädtner (Klavier)Jia-He G. (Violine)Jieun Jeong (Komposition)Maria S. (Klavier)Elisa W. (Gesang)

    Aufbaustudiengänge MasterWoon C. (Gesang)Valentin E. (Trompete)Simone K. (Musikpädagogische Fort- und Weiterbildung)Ing-Jie W. (Gesang)

    Sommersemester 2019

    Grundstudiengänge BachelorGrace Andrianjatovo (Fagott)Olivia Artner (Mandoline)Francesco Bernasconi (Kirchenmusik)Katharina Diana Brandel (Chorleitung)Luis Abelardo C. Q. (Fagott)Hannes G. (Jazz Gitarre)Alina H. (Viola)Teresa Heiligenthal (Gesang)Gideon Henska (Gesang)Jasmin H. (Violoncello)Luise M. (Gesang)Gjorgji P. (Violine)Selina Schröer (Gesang)Olga Stern (Gesang)Juan Camilo V. B. (Violine)Nassir Jeremie Y. (Gitarre)Claudia Zimmermann (Viola)

    Examina der HfM Saar

  • 54 Editorial 55Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialForschung und LehreForschung und Lehre

    Aufbaustudiengänge MasterJohannes Bernhard Bernarding (Orgel)Florian Chamot (Trompete)Jungwoo Choi (Violoncello)Annelie Fischer-Tan (Musikpädagogische Fort- und Weiterbildung)Unkyung L. (Klavier)Irena Petrovska (Musikpädagogische Fort- und Weiterbildung)Valentin P. (Kammermusik Violoncello)Melano S. (Kammermusik Klavier)

    KonzertexamenZaruhi Amiraghyan (Violine) – mit Auszeichnung bestanden

    Hyejoung C. (Orgel) Yookyung H. (Klavier-Kammermusik)Yun-Hsiu H. (Trompete) – mit Auszeichnung bestanden Seonghye Jeong (Klavier)Minsong K. (Violine)Minsong K. (Violine-Kammermusik)Wooil Lee (Violine) – mit Auszeichnung bestanden

    Wintersemester 2019/20Grundstudiengänge LehramtUlrike B. (Querflöte)Andrej Gouverneur (Jazz Schlagzeug)Lucas K. (Klavier)Etienne Poup (Mandoline)Larissa Schmitt (Harfe)Annika S. (Querflöte)Tanja V. (Mandoline)

    BachelorIrem Atalay (Violine)Lisa Bebelaar (Gesang)Gülce Bicen (Querflöte)Marija Bobic (Violine)Maria E. (Gesang)Elisabeth Graf (Klavier)Teresa Heiligenthal (Gesang)Yeojin Jang (Gitarre)Nathalie Jurk (Gesang)Charlotte Kaiser (Mandoline)Diana Kantner (Gesang)Yeon Jeong K. (Violine)Michel Meis (Jazz-Schlagzeug)Sandra M. (Gitarre)Adriana M. B. (EMP)Etienne Poup (Musiktheorie)Lisa Marie Saterdag (Violine)Maurizia Schmid (Violine)Ralf Schröder (Trompete)Jeong-Hwa S. (Violine)Jessica Weißenauer (EMP)

    Aufbaustudiengänge MasterKaryna Akopava (Klavier – Kammermusik)Jihwan An (Horn)Ji Eun Eo (Fagott)Dogus Ergin (Violoncello)Ni Fan (Dirigieren Neuer Musik)Lidia Favaretto (Fagott)Minhee L. (Viola)Oliver Léonard (Violoncello)Yan Liu (Gesang)Mattia M. (Viola)Niklas O. (Trompete)Jae Hyung P. (Gesang)Carolina Rodriguez Canosa (Oboe)

    KonzertexamenAurore Dassesse (Violoncello) – mit Auszeichnung bestandenEunbyoul K. (Klavier)Hee Myeoung L. (Violine) – mit Auszeichnung bestanden Soyeon Lee (Violine) – mit Auszeichnung bestandenYounggun Lee (Viola)Seungjun N. (Violine-Kammermusik)Hye-Jin Oh (Klavier-Kammermusik)

    Sommersemester 2020

    Grundstudiengänge LehramtJens Müller (Jazz Saxophon)Anna Recktenwald (Gitarre)Fabian V. (Jazz Schlagzeug)

    BachelorFrancesco Bernasconi (Chorleitung)Patrick Bullinger (Gesang)Chieh-An Cheng (Querflöte)Antonio Di Martino (Gesang)Taylan Ergül (Violine)Joy Genen (Klarinette)José Ignacio González (Klavier) Gilles Grethen (Jazz Gitarre)Sheng Hu (Violine)Pauline Kopp (Violine)Marc Loewen (Kirchenmusik - Orgel)Sung-Il Park (Gesang)Christian Rolke (Orgel)Tommes Rute (Trompete)Ayun Shim (Violine)Ulrike Speich (EMP)Xiubao Wang (Oboe)

    Aufbaustudiengänge MasterDavid Ascani (Jazz Saxophon)Chanyang Choi (Gesang)Pengyue Dan (Kontrabass)Yesung Do (Violine)Chanmi Go (Violine)Tianjiao Huang (Gesang)Geunhwan Kim (Gesang) Ryo Kuroki (Klavier)Marton Pazár (Kontrabass)Dan Qiao (Gitarre)Seung A Ryu (Gesang)Bea Magdalena Sallaberger (Violoncello)Daniel Stoll (Violine)Francesco T. (Klavier)

    KonzertexamenElisabeth Hartschuh (Flöte) – mit Auszeichnung bestanden

    Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit

  • 58 59Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialEssay Essay

    Fantasie in der Interpretationvon Prof. Dr. Michael Dartsch

    Das Etymologische Wörterbuch des Deut-schen von Wolfgang Pfeifer (Pfeifer et al. 1993) nennt als Bedeutung für das Wort „Fan-tasie“ unter anderem „Erfindungsgabe“. Dass man zum Erfinden Fantasie benötigt, leuch-tet ein. Manchmal – so bei der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt – liegt be-reits ein Prototyp vor; das Erfinden besteht dann im Verbessern. Dass der Prototyp auch besser möglich sein könnte, stellt sich der Er-finder sozusagen vor. Auch dazu braucht es Fantasie. Eine zweite Möglichkeit des Erfin-dens liegt im Zufall. So stieß etwa der Englän-der Edward Nairne zufällig darauf, dass man mittels Kautschuk Striche eines Blei- bzw. Graphitstiftes entfernen kann, und erfand so den Radiergummi. Seine Fantasie lag dar-in, sich das Zufallsprodukt als Grundlage ei-nes Werkzeugs vorzustellen, das sich für die-sen Zweck fertigen ließ. Der Erfinder Benjamin Franklin wiederum experimentierte mit natur-wissenschaftlichem Interesse, um physikali-sche Erkenntnisse zu gewinnen, die schließ-lich in die Erfindung des Blitzableiters mün-deten (zu allen Beispielen: Reschke o. J.). Typisch für das naturwissenschaftliche Expe-riment ist das Überprüfen von Hypothesen. In diesem Fall besteht also die Leistung der Fan-tasie unter anderem in der Generierung sol-cher Hypothesen.

    Bezogen auf das Interpretieren könnte man davon sprechen, dass eigene innere Impulse in das Spiel eingehen müssen. Interpretinnen und Interpreten müssen diese Impulse beim Spielen fließen lassen. Welcher Art diese Im-pulse sein können, kann man bei Matthias Du-derstadt nachlesen. Zwar beziehen sich seine Ausführungen auf die Improvisation, sie sind aber ebenso für die Interpretation von Bedeu-tung. Als innere Quellen benennt er Inhalte des Gedächtnisses und des Unbewussten. Als Gedächtnisinhalte kommen Erinnerungsspu-ren an Sinneseindrücke – darunter auch Kör-perempfindungen –, an Gedanken und Gefüh-le in Betracht (vgl. Duderstadt 2003, S. 23ff.). An anderer Stelle heißt es hierzu: „Wer beab-sichtigt, Härte oder Süße in die Musik zu le-gen, wer nach einem warmen oder leuchten-den Ton strebt, wer rasend oder schleppend, schmeichelnd oder zögernd spielen oder sin-gen möchte, muss all dies buchstäblich am ei-genen Leib erfahren haben“ (Dartsch 2014, S. 145), muss also erlebt haben, wie sich Härte oder Wärme anfühlen, wie Süßes schmeckt, wie Leuchten aussieht, mit welchen Körper-empfindungen Rasen, Schleppen oder Zögern verbunden sind und mit welchem Habitus das Schmeicheln einhergeht. Solche grundlegen-den Erfahrungen können gerade auch in der Elementaren Musikpädagogik ermöglicht

    und in Musik umgesetzt werden. Beim Inter-pretieren werden Erfahrungen aller Art reak-tiviert, aber auch neu verarbeitet. So knüpft man etwa an Erlebtes an, wenn man sich in etwas Unbekanntes hineinzuversetzen ver-sucht, oder man bringt aus Erinnerungsbruch-stücken eigenschöpferisch Neues hervor. Da-bei werden vielerlei Erinnerungsspuren unbe-wusst sein, ebenso wie manches Bedürfnis, das sich im Musizieren Bahn brechen kann (vgl. S. 145).

    Es bedarf also der Fantasie, um Erlebtes in ir-gendeiner Weise an Musikstücke anbinden zu können. Hat man eine Partitur vor sich, so braucht man Fantasie, um diese in lebendige Musik zu verwandeln. Das Finden einer Inter-pretation ähnelt dabei ein wenig dem Erfin-den, von dem ja schon die Rede war. Zuerst wurde festgestellt, dass Erfinden manchmal darin besteht, etwas bereits Existierendes entscheidend zu verbessern. Hier bietet sich

    unmittelbar eine Übertragung auf das Inter-pretieren an. Immer schon existiert eine In-terpretation, sei es diejenige, die bei YouTube oder auf CDs zu finden ist, oder sei es die Ei-gene, die im jeweiligen Moment bereits mög-lich ist. Ein entscheidender Schritt wird nun vollzogen, wenn ausgehend vom bereits Be-stehenden oder Möglichen mittels der Fanta-sie Potenziale zur Verbesserung erschlossen werden. Während viele Laien recht schnell mit der Gestaltung eines Stückes zufrieden sind oder auch davon ausgehen, dass mit dem Spielen der richtigen Noten im richtigen Rhythmus die Arbeit getan sei und das Stück abgehakt werden könne, zeichnet sich das professionelle oder zumindest ambitionierte Spielen dadurch aus, dass immer weiter ge-sucht und gefeilt wird – und dazu braucht es Fantasie –, gerade auch, aber nicht nur, bei bekannten und oft gehörten oder gespielten Stücken.

    Neben dem verbessernden Erfinden wurde an zweiter Stelle das Erfinden durch Nutzen des Zufalls genannt. Etwas, das sich zufällig erge-ben hat, wird zum Ausgangspunkt für etwas Neues. Auch dies lässt sich auf das Musizie-ren beziehen. Besonders stark trifft es sicher auf das Improvisieren zu. Ein Ton entsteht mehr oder weniger zufällig durch bestimmte

    „Es bedarf der Fantasie, um Erlebtes in irgendeiner Weise an Musikstücke anbinden zu können“

  • 60 61Magazin der Hochschule für Musik Saar

    EditorialEssay

    Spielbewegungen im Rahmen einer Improvi-sation. Blitzartig wird nun genau dieser Ton zum Ausgangspunkt einer neuen Wendung. Die Tatsache, dass kaum alles genau geplant und kontrolliert werden kann, muss also kein Anlass zur Verzweiflung, sondern kann im Ge-genteil zum Movens eines schöpferischen Umgangs mit Musik werden. Dies gilt letztlich auch für das Interpretieren. Auch hier kann nic