zur polarographischen bestimmung freien cyanids in gegenwart löslicher sulfide und...

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216 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe WILLIS, J. EAKINS und E. 1%. MERCER 1. Sie benutzen Zeoearb 225 (16--27 #) in Saulen yon 3--4 mm innerem Durchmesser nnd 20--30 cm Lange, die auf 87~ C geheizt werden. Man 1/~Btdie LSsung, die je 1 mg der Seltenen Erden in dem kleinst- m5glichen Volumen 0,01--0,1 n S~lzsaure enthalt, mit der Gesehwindigkeit yon 10--12 ml/Std durch die S/~ulelaufen und w/ischt mi$ wenig Wasser nach. Lanth~n, Cer, Praseodym, Neodym, Prometheum, Samarium, Europium und Yttrium werden laut abgebildeter Elutionskurve durch das Eluiermittel (1 m Milchsaure, die durch Ammoniak anf einen pH-Wert 3,25 =h 0,03 eingestellt ist), das unter Druek dureh die Saule gepreBt wird, in etwa 10 Std getrennt. Eine Anwendung ffir analytische Zwecke dtirfte mSglich sein. ~ . KLEMENT ~)ber die Trennuug der Seltenen Erden im inhomogenen Magnet]eld berichten I. I~ODDACK und E. WIc~T 2. Wegen des Einbaus yon 3 d-Elektronen besitzen die Seltenen Erden unterschiedliche magnetische Momente; Sc, u und Lu sind dia- magnetisch. Es gelingt nun, eine Anreicherung an param~gnetischen Ionen in L5sun- gen zu erhalten, wenn man sehr langsam in einer Capillare eine LSsung der Seltenen Erden durch ein starkes magnetisches Feld, das inhomogen sein mul3, l~ufen laBt. Der Trenneffekt eines Durchlaufens ist grSBer als bei fraktionierten Kristalli- sationen. Die 1Y[Sglichkeit der Trennung yon anderen Stoffen mit verschiedenen magnetischen Momenten, z. B. organisehen Molekfilen fast gleichen Baues (Radikale), deuten die Verff. an. K. BRODERSEN Zur polarographisehen Bestimmung freien r in Gegenwart l~slieher Sulfide und Cyanidkomplexverbindungen verwenden J. H. KARCI-IlVlER und M. T. WAL~:E~ ~ die anodisehe Stufe des Cyanids nach Entfernen der Sulfide mit Silber- nitrat. Cyanidverluste dureh Adsorption am gef/~llten Silbersulfid werden auf Grund statistischer Untersuchungen an fiber 60 synthetischen Beispielen durch einen empirischen Korrektionsfaktor ausgeglichen. -- Arbeitsvorschrift. Die Probe ent- spreehend einem Gehalt yon 0,25--10 mg Cyanid (und mSglichst wenig Sulfid) wird mit 25 ml 0,5 n Natronlauge versetzt, mit Wasser auf 100 ml verdfinnt und langsam 7,2 \ F ;x/ 0 \ "\ ,'f'orrrktion3/'a'htoi" 7,8 Abb. 1. Korrek~urdiagramm. Die Kurven entsprechen einem Gehal$ yon I 2,5, II 25, III 100, IV 300 und V 750 mg Sulfid-Ion in 250 ml 1 j. Inorganic -Nuclear Chem. 1, 163--164 (1955). Atomic Energy Res. Establ., garwell und Atomic Weapons Res. Establ., Aldermaston (England). Chem. Techn. 7, 3--5 (1955). Geoehem. Inst. Bamberg. 3 Analyt. Chemistry 27, 37--41 (1955). Humble Oil and Refining Co., Baytown, Tex., (USA).

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Page 1: Zur polarographischen Bestimmung freien Cyanids in Gegenwart löslicher Sulfide und Cyanidkomplexverbindungen

216 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe

W I L L I S , J. EAKINS und E. 1%. MERCER 1. Sie benutzen Zeoearb 225 (16--27 #) in Saulen yon 3--4 mm innerem Durchmesser nnd 20--30 cm Lange, die auf 87 ~ C geheizt werden. Man 1/~Bt die LSsung, die je 1 mg der Seltenen Erden in dem kleinst- m5glichen Volumen 0,01--0,1 n S~lzsaure enthalt, mit der Gesehwindigkeit yon 10--12 ml/Std durch die S/~ule laufen und w/ischt mi$ wenig Wasser nach. Lanth~n, Cer, Praseodym, Neodym, Prometheum, Samarium, Europium und Yttrium werden laut abgebildeter Elutionskurve durch das Eluiermittel (1 m Milchsaure, die durch Ammoniak anf einen pH-Wert 3,25 =h 0,03 eingestellt ist), das unter Druek dureh die Saule gepreBt wird, in etwa 10 Std getrennt. Eine Anwendung ffir analytische Zwecke dtirfte mSglich sein. ~. KLEMENT

~)ber die Trennuug der Seltenen Erden im inhomogenen Magnet]eld berichten I. I~ODDACK und E. WIc~T 2. Wegen des Einbaus yon 3 d-Elektronen besitzen die Seltenen Erden unterschiedliche magnetische Momente; Sc, u und Lu sind dia- magnetisch. Es gelingt nun, eine Anreicherung an param~gnetischen Ionen in L5sun- gen zu erhalten, wenn man sehr langsam in einer Capillare eine LSsung der Seltenen Erden durch ein starkes magnetisches Feld, das inhomogen sein mul3, l~ufen laBt. Der Trenneffekt eines Durchlaufens ist grSBer als bei fraktionierten Kristalli- sationen. Die 1Y[Sglichkeit der Trennung yon anderen Stoffen mit verschiedenen magnetischen Momenten, z. B. organisehen Molekfilen fast gleichen Baues (Radikale), deuten die Verff. an. K. BRODERSEN

Zur polarographisehen Bestimmung freien r in Gegenwart l~slieher Sulfide und Cyanidkomplexverbindungen verwenden J. H. KARCI-IlVlER und M. T. WAL~:E~ ~ die anodisehe Stufe des Cyanids nach Entfernen der Sulfide mit Silber- nitrat. Cyanidverluste dureh Adsorption am gef/~llten Silbersulfid werden auf Grund statistischer Untersuchungen an fiber 60 synthetischen Beispielen durch einen empirischen Korrektionsfaktor ausgeglichen. - - Arbeitsvorschrift. Die Probe ent- spreehend einem Gehalt yon 0,25--10 mg Cyanid (und mSglichst wenig Sulfid) wird mit 25 ml 0,5 n Natronlauge versetzt, mit Wasser auf 100 ml verdfinnt und langsam

7,2 \

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,'f'orrrktion3/'a'htoi" 7,8

Abb. 1. Kor rek~urd iagramm. Die K u r v e n entsprechen e inem Gehal$ yon I 2,5, I I 25, I I I 100, I V 300 und V 750 m g Sulfid-Ion in 250 ml

1 j . Inorganic -Nuclear Chem. 1, 163--164 (1955). Atomic Energy Res. Establ., garwell und Atomic Weapons Res. Establ., Aldermaston (England).

Chem. Techn. 7, 3--5 (1955). Geoehem. Inst. Bamberg. 3 Analyt. Chemistry 27, 37--41 (1955). Humble Oil and Refining Co., Baytown,

Tex., (USA).

Page 2: Zur polarographischen Bestimmung freien Cyanids in Gegenwart löslicher Sulfide und Cyanidkomplexverbindungen

Bericht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe 217

unter Rfihren potentiometriseh mit 0,25 n SilbernitratlSsung zwischen Silbersulfid- und Kalomelelektrode titriert bis erste Anzeichen des _~quivalenzpunkts erreicht sind und der gelSste Anteil Sulfid unter 5 �9 10 -4 m liegt. Es dfirfen hierbei nieht mehr als 46,8 reVal Silber verbraueht werden. Andernfalls muB st/~rker verdfinnt und erneut ti triert werden, l~aeh Ersatz der Sulfidelektrode durch eine Glaselektrode wird mit 0,4 m B0rs/~urelSsung auf pE 10,8 eingestellt, man l&Bt absitzen, dekantiert LTsung und Waschwasser des iNiederschlags (dreim~l Wasehen) und ffillt auf 250 ml auf. Ein aliquoter Teil der LSsung wird nach Einsetzen der Tropfelektrode 5 rain mit Stiekstoff durchliiftet End yon - -0 ,8 V beginnend in positiver Richtung bis - -0 ,1 V polarographiert. Die erste Stufe entsprieht dem Suliid, die Cyanidstufe liegt zwischen - -0 ,4 und - -0 ,2 V. Aus dem Vergleieh der StufenhShe mit Eich- aufnahmen wird der Cyanidgehalt bestimmt und unter Berficksichtigung des titrierten Sulfidgehaltes der wahre Cyanidgehalt aus dem Diagramm der Abb. 1 abgelesen. Bei Konzentrationen zwischen 0,02 und 1,0 g Cyanid und 0,1--30 g Sulfid/1 ]iegt der Fehler zwisehen 13 und 30/0. K. CgUSE

Eine Methode der Cyanatbestlmmung bei Anwesenheit stSrender Substanzen mit ttilfe yon Ionenaustauschern beschreiben W. t{. 1%. SR~w und J. J. BOR- DEAUX 1. Man trennt zun/~ehst alle Kationen mit dem Ionenaustauseher (Natrium- form) ab, hydrolysier~ das C1~0- mit verdfinnter S~ture zum Ammonium-Ion, trennt dieses mit dem Ionenaustanseher yon stSrenden Anionen ab und colorimetriert das eluierte Ammonium-Ion mit NESSLE~S Reagens. Die Methode eignet sich besonders zur Bestimmung yon 0,04---0,2 mmol CNO- je Liter, die Genauigkeit betr/~gt 1,5~o. - - A u s / i i h r u n g . Zur UntersuehungslSsung gibt man einige Tropfen eines Citrat- puffers und BromthymolblaEindieator. Man titriert mit Natronlauge oder Sehwefel- s/~ure auf Grfinf/~rbung und gibt die LTsung in die Austauschers/~ule, die einen Kat- ionenaustauscher (z. B. Dowex 50) in der Iqatrinmform enth/~lt. Man 1/il]t mit einer Geschwindigkeit yon 1 Tropfen in 3 sec durchlaufen, w/~scht bis Erhalt yon 90 ml Eluat, versetzt dieses mit 10ml 1,0n Schwefelss und 1/~l]t 10 rain stehen. Inzwischen regeneriert man die S/~ule mit einer Mischung aus 90 ml Wasser und 10 Tropfen 4 m Natronlauge und w/iseht nach. Die hydrolysierte LSsung, die nun NH4+-Ionen enths wird auf die S/~ule gegeben, die man wie oben angegeben w/~scht. Die Eluate, die die stSrenden Anionen enthalten, werden entfernt. Man eluiert nun die Ammonium-Ionen mit der obengenannten Mischnng aus Wasser und Natrontauge mit einer Durehflufigeschwindigkeit yon 1 Tropfen in 2 see bis 100 ml Eluat gesammelt sind. Man versetzt dieses mit 4 ml NnSSL~s Reagens (alkalische KeHgJ4-LSsung), 1/~fit 15 rain stehen und eolorimetriert wie bei Ammonium- bestimmungen. K. :BRODERSEN

Eine jodometrische Methode der Rhodanidbestlmmung gibt B . R . SAlT 2 an. Man versetzt mit einem Boraxpuffer (pE 9--10), gibt einen UberschuB an JodlSsung zu und titriert mi~ arseniger S/iure unter Verwendung yon St/~rke als Indicator zurfiek. Die Genauigkeit betrggt bei Titr~tionen mit 0,01--0,05 n LTsungen =k 0,2% und besser und entsprieht somit der bei dem klassischen Verfahren nach VOZ~A~D. - - A u s / ~ h r u ~ n g . In einem 250 ml-Jodzahlkolben fiigt man zur RhodanidlTsung, die verdfinnt sein soil, einen 0berschuB eingestellter (0,1--0,01 n) JodlSsung End 40 bis 50 ml Boraxpuffer]Ssung, die man aus 8 g Borax, 4 g Bors/iure und Aufffillen auf 100 ml herstellt. Man kfihlt mit Eis, und titriert nach 30 rain mit 0,1 n Arsenit- 15sung (St~rke als Indicator) zurfiek. X. ]~RODERSElq

1 Analyt. Chemistry 27, 136--138 (1955). Univ. Austin, Texas (USA). 2 Chem. Ber. 88, 581--583 (1955). Banaras Hindu Univ., Banaras (Indien).