zur kenntnis und beurteilung von obstweinen

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[Zeitschr. L Untersuchung 466 Fr. Seller, [ der Lebensmittel. des Lebensmittelgesetzes bestimmte Anforderungen an die Zusammensetzung derartiger Getri~nke festzulegen sind. Man kSnnte z. B. vorschlagen: a) Zur Herstellung yon Getri~nken aus coffeinarmem und coffeinfreiem Kaffee in Gaststi~tten, insbesondere Kaffeehi~usern (Konditoreien) mtissen auf eine Tasse ~ 150 ccm rmndestens 8 g und dtirfen hiichstens 11 g coffeinarme bezw. coffeinfreie Kaffeebohnen genommen werden. b) 1 Tasse (~ 150 cem) eines Aufgusses aus coffeinarmem Kaffee darf h6chstens 22 mg Coffein enthalten. e) 1 Tasse (~ 150 ccm) Aufgul~ eines coffeinfreien Kaffees darf h0ehstens 8~8 mg Coffein enthalten. Ein normaler AufgnI~ braueht aber andererseits, wenn der Coffein- gehalt des verwendeten Kaffees selbst nur 0702% betragt, nnr 1,3 mg Coffein zu enthalten. 2. Von 15 untersnchten Kaffee Hag-Aufgtissen waren 3 unter Verwendung yon gew(ihnlichem Bohnenkaffee hergestellt. Sie enthielten in einer Tasse: 10~8, 18~0 und 72.0 (bezw. 68~2) mg Coffein. Die tibrigen Aufgtisse enthielten in einer Tasse Coffeinmengen~ die zwischen 1~2 und 8~7 mg lagen. Zur Kenntnis und Beurteilung yon Obstweinen. Von Dr. F. Seiler. Mitteilung ~us dem N~hrungsmittel-Untersuchungs~mte tier St~dt Trier. [Eingegangen am 2. Oktober 1932.] Wie ich schon in einer frtiheren Ver6ffentlichung 1) ausftihrte, kann es unter Umsti~nden schwierig sein, durch die chemische Analyse allein den Nachweis des Zusatzes yon Obstwein zu Traubenwein einwandfrei zu erbringen, namentlieh, wenn tier FMseher in geschiekter Weise mit Zuckerwasser und einer entspreehenden Keller- behandlung dnrch Yerarbeiten der Obstmoste mit Riickstanden der Traubenweinbereitung~ Weinhefen, Weinshure u. a. arbeitete. Damals war das ausgezeiehnete Sorbitverfahren yon Werd er zum Nachweis yon Obstwein in Traubenwein noch nicht bekann L nnd es bestanden auch ftir Apfel- und Birnenweine noch keine festen Bestimmungen~ wie sie in den Ausffihrungsbestimmungen yore 16. Ju]i 1932 zum Weingesetze vom 25. Juli 1930 in Artikel 7 A 1, 2 und 7 B 10--12 nunmehr vorliegen. Uber das Werder'sche Verfahren und seine u ist in der Fachliteratur so viel geschrieben worden, dal~ hier nieht darauf eingegangen zu werden braucht. Nach den Ausfiihrungsbestimmungen zum Weingesetz: Artikel 7 A 1, 2 ist bei der Kellerbehandlung der Obstweine die u yon friseher gesunder Here aus weinhhnliehen Getri~nken zuli~ssig, jeglieher Zusatz yon aus der Traubenweinbereitung herrahrender Hefe dagegen untersagt, sodafi durch den Nachweis yon Weinsiiure in wein~hnlichen Getr~nken die Yerst01~e gegen diese Gesetzesbestimmungen leicht erbracht werden kbnnen. Der Zusatz yon Weinshure bezw. fliissigen Traubenweinhefen, die immer noch Weinshure enthalten, zu Obstmosten soll das Vorhandensein yon Wein 1) Diese Zeitschrift 1914~ 27~ 243.

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Page 1: Zur Kenntnis und Beurteilung von Obstweinen

[Zeitschr. L Untersuchung 466 Fr . S e l l e r , [ der Lebensmittel.

des Lebensmittelgesetzes bestimmte Anforderungen an die Zusammensetzung derart iger Getri~nke festzulegen sind. Man kSnnte z. B. vorschlagen:

a) Zur Herstellung yon Getri~nken aus coffeinarmem und coffeinfreiem Kaffee in Gaststi~tten, insbesondere Kaffeehi~usern (Konditoreien) mtissen auf eine Tasse ~ 150 c c m

rmndestens 8 g und dtirfen hiichstens 11 g coffeinarme bezw. coffeinfreie Kaffeebohnen genommen werden.

b) 1 Tasse ( ~ 150 cem) eines Aufgusses aus coffeinarmem Kaffee darf h6chstens 22 mg Coffein enthalten.

e) 1 Tasse ( ~ 150 ccm) Aufgul~ eines coffeinfreien Kaffees darf h0ehstens 8~8 mg Coffein enthalten. Ein normaler AufgnI~ braueht aber andererseits, wenn der Coffein- gehalt des verwendeten Kaffees selbst nur 0702% betragt , nnr 1,3 mg Coffein zu enthalten.

2. Von 15 untersnchten Kaffee Hag-Aufgtissen waren 3 unter Verwendung yon gew(ihnlichem Bohnenkaffee hergestellt. Sie enthielten in einer Tasse: 10~8, 18~0 und 72.0 (bezw. 68~2) mg Coffein. Die tibrigen Aufgtisse enthielten in einer Tasse Coffeinmengen~ die zwischen 1~2 und 8~7 mg lagen.

Zur Kenntnis und Beurtei lung yon Obstweinen. Von

Dr. F. Se i l e r .

M i t t e i l u n g ~us dem N ~ h r u n g s m i t t e l - U n t e r s u c h u n g s ~ m t e t ie r S t ~ d t T r i e r .

[Eingegangen am 2. Oktober 1932.]

Wie ich schon in einer frtiheren Ver6ffentlichung 1) ausftihrte, kann es unter Umsti~nden schwierig sein, durch die chemische Analyse allein den Nachweis des Zusatzes yon Obstwein zu Traubenwein einwandfrei zu erbringen, namentlieh, wenn tier FMseher in geschiekter Weise mit Zuckerwasser und einer entspreehenden Keller- behandlung dnrch Yerarbeiten der Obstmoste mit Riickstanden der Traubenweinbereitung~ Weinhefen, Weinshure u. a. arbeitete.

Damals war das ausgezeiehnete Sorbitverfahren yon W e r d e r zum Nachweis yon Obstwein in Traubenwein noch nicht bekann L nnd es bestanden auch ftir Apfel- und Birnenweine noch keine festen Bestimmungen~ wie sie in den Ausffihrungsbestimmungen yore 16. Ju]i 1932 zum Weingesetze vom 25. Juli 1930 in Artikel 7 A 1, 2 und 7 B 1 0 - - 1 2 nunmehr vorliegen.

Uber das W e r d e r ' s c h e Verfahren und seine u ist in der Fachli teratur so viel geschrieben worden, dal~ hier nieht darauf eingegangen zu werden braucht.

Nach den Ausfiihrungsbestimmungen zum Weingesetz: Artikel 7 A 1, 2 ist bei der Kellerbehandlung der Obstweine die u yon friseher gesunder Here aus weinhhnliehen Getri~nken zuli~ssig, jeglieher Zusatz yon aus der Traubenweinbereitung herrahrender Hefe dagegen untersagt, sodafi durch den Nachweis yon Weinsiiure in wein~hnlichen Getr~nken die Yerst01~e gegen diese Gesetzesbestimmungen leicht erbracht werden kbnnen. Der Zusatz yon Weinshure bezw. fliissigen Traubenweinhefen, die immer noch Weinshure enthalten, zu Obstmosten soll das Vorhandensein yon Wein

1) Diese Zeitschrift 1914~ 27~ 243.

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65. Band. ] April 1933.J 0bstweine. 467

vortauschen, und wenn etwas vorgetauscht werden soll~ soil es auch in den Yerkehr gelangen. Es ist daher die Bestimmung, dab Obstmoste nicht, wie es friiher ver- schiedentlich festgestellt werden konnte~ mit Weinhefen vergoren werden dtirfen, sehr zu begrtil~en. Weiterhin gestattet Artikel 7 B 10 der Ansftihrungsbestimmungen Obst- moste mit technisch reinem Rt~ben-, Roar-, Invert- oder Starkezucker auf ein 0echsle- gewieht yon 550 (entsprechend einem Alkoho]gehalt yon 55 g in einem Liter) zu bringen. Das bedeutet immerhin, wenigstens far die Obstmoste der Trierer Gegend, eine ziemlich erhebliche Aufzuckerung. ~aeh unseren Erfahrungen kommen die ~Natnrobstmoste, die aus dem hog. Trierer Holzapfel, der hauptshehlich in der roten und etwas weniger in der weil~en Art vorkommt, gewonnen werden, kaum an diese Orenze heran, und ein Blick auf die nachfOlgenden Tabellen zeigt, dal~ in den untersuchten ganzlich ver- gorenen Obstweinen der Jahrgange 1930 und 1931 Alkoholgehalte yon 39~6--47~9 g im Liter festgestellt wurden, entsprechend Oechsle-Graden yon etwa 3 9 - - 4 8 ; bei dem Obstwein Nr. 7 der Tabelle ~Nr. 1 berechnet sich allerdings nach dem vSlligen Vergi~ren des noch vorhandenen Zuckers ein Alkoholgehalt yon rund 52 g in 1 Liter. K i e l - h 6 f e r 1) hat in 2 Fallen bei 1927-er Obstmosten Oechsle-Grade yon 51 und 56 gefnnden, die aus den Apfelsorten ,,Rheinischer Bohnapfel" und ,,K6niglicher Kurz- stiel ~' gewonnen waren. Diese beiden Moste hatten jedoch spi~ter nur Alkoholgehalte yon 43~7 und 52,2 g im Liter~ wie denn auch aus meiner Ver6ffentliehung ~om Jahre 1914 hervorgeht~ dal3 der Alkoholgehalt nicht immer genau dem festgestellten Obstmostgewichte entspricht, sondern darunter liegt. Da die 0eehsle-Grade bekanntlieh nicht nur durch den vorhandenen Zuckergehalt~ sondern auch durch die mehr oder minder groBe Sauremenge mitbedingt sind~ so braucht ein auf 550 Mostgewicht gezuckerter Obstmost nun nicht anch genau 55 g Alkohol im Liter zu besitzen~ sondern vermutlich liegt er bei gezuckerten Obstweinen etwas niedriger.

Die yon K i e l h ( ~ f e r festgestellten hohen Mostgewichte aus den oben genannten Apfelsorten haben wir bei aus Trierer Holzapfetn gewonnenen Obstweinen nicht gefnnden.

Ob die Zuckerung yon Apfel- und Birnenmosten auch mit Zuckerwasser erfolgen darf: geht aus den Ausftihrungsbest{mmungen Artikel 7 B 10 nicht hervor; anscheinend daft nur trocken gezuckert werden~ wahrend nach Artikel 7 B 11 unabhi~ngig yon der Zuckerung nach 7 B 10 noch der Zusatz eines wasserigen Auszuges der abgepre~ten Apfel- oder Birnentrester zulitssig ist~ dessen Menge nur ein Zehntel der gesamten Fliissigkeit betragen daft. Meines Erachtens steht nun nichts im Wege~ wenn der abgeprel]te Naturobstmost mit einem Zehntel eines wasserigen Auszuges der abgepreBten Trester versetzt wird~ in welchem die zur Erh0hung des Mostgewichtes auf 550 Oechsle erforderliche Zuckermenge gelbst ist, wobei natarlich zn beachten ist~ daft durch das Zehntel des wasserigen Auszuges das Mostgewicht des abgepreBten Naturobstmostes um etwa ein Zehntel herabgesetzt wird~ was bei der Berechnung des Zuckerzusatzes zu beracksichtigen ist.

An der Mosel wurde bisher eine Yerzuckerung der Obstweine nicht vorgenommen, und die Obstweine blieben nach beendeter Garung auf der Here im Fuderfal~ ]iegen und wurden dann yore Fail aUk ausgeschenkt. Ob hier yon den neuen Ausfahrungs- bestimmungen in Zukunft Gebrauch gemaeht wird, kann heute noch nicht gesagt werden. Es erscheint nicht ausgeschlossen, dal] die Obstweintrinker bei ihrem naturrein~n Obstwein bleiben und ein gezuckertes und mit Nachpresse versehenes Getr~nk, nament- lich in si~urearmen Jahrgangen~ ablehnen. Fiir die Hersteller yon Obstwein spielt auch

1) Diese Zeitschrift 1929, 58, 386. 30*

Page 3: Zur Kenntnis und Beurteilung von Obstweinen

[Zeitschr. f, Untersuclmng ~ 6 ~ F r . S e i 1 e r ~ [ der LebensmittcL

die wirtschaftliche Seite, die Beschaffung des Zuckers, eine gewisse Rolle, namentlich unter Bert~cksichtigung der niedrigen Obstweinpreise ~n den letzten Jahren an der 5lose!.

Damit soll nicht gesagt sein, da~ in gro~en Betrieben, die die kel lerm~ige Behandlung der Obstweine analog dem Traubenwein vornehmen und die auf den Versand der auf Flaschen gefallten Obstweine im Grol~en eingestellt sind, in Anlehnung an die Ausfahrungsbestimmungen nieht wertvolle Getranke erzielt werden. Meine Ausfahrungen zu dieser Frage beziehen sich nur auf die u an der Mosel, sowohl bei den far den u hergestellten 0bstweinen, als auch fflr die auf dem Lande zum eigenen C~ebrauch hergestellten Getrhnke.

U n t e r s u c h u n g yon 1930- u n d 1 9 3 1 - e r O b s t w e i n e n . Als Unterlagen far die Verbesserung yon Traubenweinen dienen die Most-und

Weinstatistiken. die allj~hrlich im Auftrage des Reichsgesundheitsamtes bezw. ~ des Reichs- aussehu~es ft~r Weinforschung aufgestellt werden. In gleicher Weise wird die Auf- stellung yon Obstmoststatistiken, die in einigen Gegenden Deutschlands schon seit

�9 l~ngerer Zeit durchgeft~hrt ist, atlgemein nicht zu umgehen sein. Um den Fachgenossen au~erhalb der Gebiete, in denen Obstmoste im Gro~en hergestellt werden, einen Ubero blick t~ber die Zusammensetzung der Naturobstmoste zu geben, sind in den Tabellen I und 2 die Untersuchungsergebnisse einer Anzahl Naturobstmoste der Jahrg~nge 1930 and 1931 aus der Trierer Gegend aufgefiihrt.

Zu den Untersuchungsergebnissen ist folgendes zu sagen: 1930-er Obs tweine : S~mtliche Proben sind aus dem roten und wei~en Holz-

apfel gemischt gekeltert und stammen aus den Kreisen Trier, Wittlich und Bitburg. Die Untersuchungen erfolgten im April 1931, also zn einer Zeit, wo normalerweise der Ausbau im allgemeinen beendet ist. Die Obstweine Nr. 1, ~, 5, 7, 8, 9 waren vollkommen klar, die t~brigen noch etwas blind. Ein S~ureabban war bereits allgemein~ zum Teil stark eingetreten. Der Zucker war grSl~tenteils vergoren. Die aus benach- barten Gemeinden stammenden Obstweine zeigten eine ~hnliche Zusammensetzung, z. B. die Nr. ~ und 5.

D i e A p f e l s ~ u r e g e h a l t e bewegten s ichzwischen6 ,0und 11,9% o, dieGehalte an f l a c h t i g e r S ~ u r e zwisehen 0,4--1,0% o, die M i l c h s ~ n r e g e h a l t e zwischen 2,6--9,9~ . Die Milchs~uregehalte wurden nach dem amtlichen Verfahren bestimmt und die angegebenen Zahlen stellen die Werte dar, die nach diesem Verfahren als Milchs~ure gefunden werden.

Die A l k o h o l g e h a l t e schwankten yon 4~0,2 bis 4~7,9 g im Liter; er erreicht bei dem 0bstwein Nr. 7 nach v611iger Verg~rung des noch vorhandenen Zuckers die Menge von 51~9 g im Liter.

Die ftir Obstweine charakteristischen hohen A s c h e n g e h a 1 t e bewegten sich, mit Ausnahme der Obstweine Nr. 6 and ~r. 10, innerhalb verh~ltnism~tl3ig enger Grenzen yon 3,06'--3,54 g im Liter. Bei den Proben Nr. 6 und 10 gibt sich der niedrige Aschen- gehalt auch in den niedrigen Ergebnissen der Alkalit~tsbestimmungen zu erkennen, w~hrend die t~brigen Obstweine die eharakteristischen hohen Alkalitatszahlen zeigten, die auch wieder innerhalb enger Grenzen lagen.

Die Gehalte an P h o s p h o r s g ~ u r e betrugen 0~164~--0,234 g im Liter und der S t i c k s t o f f g e h a l t 0~028--0,056 g im Liter.

b) 1931 -e r Obs tweine : Die 1931-er Obstweine stammten aus den Kreisen Trier und Bitburg und waren mit Ausnahme der Proben Nr. 11 and 12, die aus dem

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65. Band. "1 Obstweine. 469 April 1933.J

Tabelle 1. 1930-er O b s t w e i n e .

Gramm im Liter

Nr. ~ -~

1 1,00251 45,5 2 1,00451 45,5 3 1,0066'] 40,2 4 1,0033~ 45,5 5 1,0034] 44,3 6 1,0028] 41,4 7 1,0049] 47,3 8 1,0025] 43,7 9 1,0047] 47,9

10 1,0029] 42,0

1 11,0034 2 ] 1,0038 3 11,0050 4 1,0047 5 1,0061 6 1,0062 7 1,0057 8 1,0042 9 1,0047

10 1,0047 11 1,0064 12 1,0063 13 1,0028 14 1,0028 15 1,0050 16 1,0021 17 1,0067 18 1,0004 19 1,0017 20 1,0023

43,7 42,0 43,7 42,0 43,7 43,7 43,1 43,7 40,8 41,4 39,6 39,6 42,5 42,0 44,9 42,0 39,6 43,7 4611 46,1

29,7 34,8 37,9 31,7 31,5 28,6 36,6 28,9 36,3 29,1

f

1,7 1,6 1,7 1,8 1,8 1,8 6,7 3,0 1,8 1,7

29,0 6,0 0,6 34,2 11,8 0.4 37,2 11,9 110 30,9 7,6 0,5 30,7 8,2 0,4 27,8 10,8 0,6 30,9 6,8 0.6 26,9 6,1 015 35,5 6,6 017 28,4 10,9 0,6

5,3 11,3 10,8 7,0 7,7

10,1 6,1 5,6 5,8

10,2

8

9,4 2,6 2,9 7,3 6,5 8,1 9,9 9,9 6,4 8,0

Extrakt- rest

I II

23,7 23,0 i 22,9 22,4 26,4 25,3 23,9 23,3 23,0 22,5 17,7 17,0 24,8 24,1 21,3 20,8 29,7 28,9 18,2 17,5

acre N-Lunge ffir 1000 ccm

31,2 31,5 35,3 33,7 38,1 38,3 36,8 32,2 32,2 33,5 37,1 36,8

28,9 35,8 27,1 37,9 23,4 27,8 29,4

Tabelle 2. 1931-er O b s t w e i n e . 1,8 1,6 2,0 2,9 4,5 4,5 2,1 2,0 32,2 1,3 31,9 2,0 32,5 4,8 33,3 5,1 32,7

1,8 I28,3 1,8 128,1 1,6 135,2 1,3 26,8 4.8 ] 34,1 1;8 122,6 1,8 27,0 1,4 29,0

30,4 9,9 0,2 30,9 11,7 0,1 34,3 13,2 0,1 31,8 11,4 0,2 34,6 13,9 0,3 34,8 13.9 0,3 35,7 1513 0,3

12,1 0,3 12,3 0,2 12,3 0,2 12,7 0,4 12,7 0,3 8,6 0,6 8,6

13,3 6,6

13,3 5,2 7,6 7,9

9,7 1,0 20,7 20,5 11,6 0,6 19,3 19,2 13,1 3,0. 21,2 21,1 11,2 0,6 20,6 20,4 13,6 0,6 21,0 20,7 13,6 0,7 21,2 20,9 15,0 0,8 20,7 20,4 11,8 2,8 20,4 20,1 '12,1 0,6 19,8 19,6

2.1 0,6:120,4 20,2 2;3 1,1 21,0 20,6 2,4 1,3 20,3 20,0 7,9 5,8 20,4 19,7

0,6 7,9 0,4 2,9 0,5 6,0 0,4 2,9 0,5 4,6 0,5 7,0 0,5 7,3

5,7 20,2 0,7 22,3 5,6 20,8 0,9 21,2 6,2 18,0 4,8 20,0 6,8 21,7

3,25!),1780,0491 35 3,32 13,196 0.0281 42 3,20 13,166 0.0421 41 3,27 13,202 0.0421 42 3,27 13,184 0.0281 41 1,66 !3,176 0.0491 15 3,06 9,180 0.05151 38 3,06 0,164 0,0421 38 3,54 0,234 0,049 41 1,65 0,189 0.035 15

m

, 1 8 1 ,19 ,171 ,14 ,11 ,16 ,11 ,08

38 35 38

- - 39 37 37 45 41 35 35 46 46

0,03, ~ 0,041 38 0,041 32 0,03! 38 0,02t 47 0,04~ 34 0,035 37 0,035 44

3,32 2153 2,95 2,94 2,91 2,95 2,73 2,78 2,74 2,71 3,37 3,36 2,90

19,5 2,97 22,0 2,85 20,2 3,13 20,8 3,62 17,4 2,61 19,4 2,93 21,1 2,40

30 33 32 32 33 6

29 32 32 7

36 27 32 30 29 29 23 30 28 27 37 38 29 29 25 28 38 27 30 36

weifien Holzapfel gekeltert waren, aus einem Gemische yon roten und weigen Holz- ~pfeln hergestellt. Die Untersuchung der Proben Nr. 1 - - 1 2 erfolgte im Februar 1932. diejenige der Proben Nr. 1 3 - - 2 0 im Juni 1932. Wi~hrend die im Februar unter- suchten 0bstweine noch mehr oder m i m e r trtibe waren~ hagen die im Juni unter- suchten 0bstweine durchweg eine sch0ne, klare Farbe angenommen; zwei der im Juni untersuchten Proben (Nr. 17 und 19) enthielten noch ziemlich viel K o h l e n - s i~ure , die ihnen einen angenehmen Geschmack verlieh. Bei dieser Gelegenheit sei darauf hingewiesen, da~ in den heilien Sommermonaten in hiesiger Gegend mit Vorliebe der Obstwein mit Mineralwasser gemischt getrunken wird. Im Februar war ein nennenswerter Si~ureabbau noch nicht eingetreten, und die A p f e 1 s i~u r e m e n g e n lagen zwischen 9~9 und 15,3~ bei M i l c h s ~ u r e g e h a l t e n yon 0,6--3~0~ .

Page 5: Zur Kenntnis und Beurteilung von Obstweinen

4 7 0 A. S c h 1 o e m e r , [Zeitschr. L Untersuchung [ der LebensmitteL

Die Gehalte an f l a c h t i g e r S i u r e waren um diese Zeit noch recht niedrig, 0 ,1- -0 ,4%o, wihrend sie im Juni, nachdem allgemein ein weiterer Siureabbau statt, gefunden hatte, 0,4--0,6~ betrugen.

Die A l k o h o l g e h a l t e bewegten sich zwischen 39,6 und 46,1 g im Liter, waren also etwas niedriger als im Jahre 1930.

Die A s c h e n g e h a l t e waren allgemein ebenfalls etwas niedriger als 1930; mit Ausnahme der Proben Nr. 1, 11, 12, 16, 17 lagen sie unter 3,0 g im Liter und schwankten zwischen 2,40 und 2:97 g im Liter.

Die Gehalte an P h o s p h o r s i ~ u r e und S t i c k s t o f f wurden im Februar noch nicht bestimmt, da die Obstweine noch in der Entwickelung standen. Bei den im Juni untersuchten Proben ergaben sich etwas niedrigere Zahlen far Phosphorsiure und Stickstoff als bei den 1930-er 0bstweinen.

Bei den 1931-er 0bstweinen waren im Juni 1932, entsprechend dem biologischen Siurerackgang, die Apfelsiuregehalte 5,2--13,3% o bei Milchsi~uremengen yon 0,7 bis 6,8% o. Aus der Tabelle II geht auch wieder hervor, dal~ die 0bstweine aus benach- barten Gemeinden eine ihnliche Zusammensetzung aufweisen, z. B. die Proben Nr. 5 und 6, ~:r. 9 und 10, Nr. 11 und 12~ Nr. 13 und 14. Vermutlich spielt die Bodenart hierbei eine gewisse Rolle mit.

Wie aus den vorstehenden Ausfahrungen hervorgeht, zeigen reine 0bstweine eine ganze Reihe yon Eigensehaften (hohe Extrakt-, Aschen-, Milchsi~ure- und Alkalitits- werte), mit deren Hilfe bei der Analyse yon Wein-0bstweinverschnitten die W e r d e r - sche Prtifung ergi~nzt werden kann und die aueh Anhaltspunkte far die Beurteilung yon gezuckerten 0bstweinen bieten.

Uber die Tlitigkeit nicht pathogener, mineralisehe Stoffe speiehernder Bakterien im Thermalwasser zu Bad Aachen

und Aaehen-Burtscheid. I. Yon

Alfons Schloemer .

M i t t e i l u n g aus dem B o t a n i s c h e n I n s t i t u t der T e c h n i s c h e n H o c h s c h u l e zu Aachen .

[Eingegangen am 16. Oktober 1932.]

Schon vor mehr als einem Jahrhundert wurde yon J. P. J. M o n h e i m ~) der ,Bodensatz", der seit mindestens zwei Jahrtausenden bekannten und schon yon den R0mern benutzten 2) und auch bis heute berahmten heilkri~ftigen heii~en Rheumabad- quellen a) yon Bad Aachen a) untersucht. Er beschreibt diese Substanz als gallert- artig, schleimig und stickstoffhaltig, wenig l(~slich in kaltem, mehr lbslich in warmem Wasser, getrocknet hornartig: halb durchscheinend, in J~tzkalien 15slich zu einer Art yon Seif~, daraus mit Siuren ausfi~llbar.

1) j . p . j . ~ o n h e i m , Die Heilquellen Yon Aachen, Burtscheid, Spaa, Malmedy und Heilstein; Aachen und Leipzig 1829, S. 238.

2) Daselbst S. 3. - - Siehe auch: B. M. L e r s c h , Die Buinen des RSmerbades zu Aachen, 1932. 8) B. M. L e t s c h, Geschichte des Bades Aachen, 1870.

4) Siehe auch Deutsches B~derbueh, Leipzig 1907, S. 383.