zum durchschneiden dicker glasröhren

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0perationen, Apparate and Reagentien. 97 lu~g und Entleerung leieht bewirken, ohne an der Lage des Rohres etwas ~ndern zu mtissen. :Ein Schwefels~urebad hat Alexander Kalecsinszky*) an- gegeben. Dasselbe ist in Fig. 50 abgebildet und hat den Zweck, ein ruhiges Abrauchen yon Schwefels~ure zu erm6glichen. Es besteht aus einem unten rund geschmolze- Fig.. 50. hen, oben zur Aufnahme eines Tiege]s mit ether entsprechenden Vertiefung versehenen Glasgef~ss. ,~//~' Dasselbe ist bis auf ein oben seitlich angebrachtes hnsatzrohr ringsum geschlossen. Durch letztereswird coneentrirte Schwefels~ure eingeftillt nnd um ein ruhiges Sieden derselben zu veranlassen, eine Pla- I ~ tindrahtspirale eingebracht. Durch eine Lampe er- hitzt man die Schwefelsiiure zum Koehen ; die Di~mpfe derselben erhitzen den in die mit etwas Asbest aus- @~i~ -:~ gelegte obere Vertiefung eingesetzten Tiegel und bringen darin befindliehe Schwefels~ure zu ruhigem Verdampfen. Das seitliche Ansatzrohr verbindet man zweckmiissig mit einem Kiihler. Um bet unvorhergesehenem Springen des Glasgef~tsses keine Un- annehmliehkeiten dureh die heisse concentrirte Sehwefels~iure zu er- leiden, empfiehlt es sieh den unteren Theil desselben mit ether eisernen, mit Asbest ausgeftitterten Htilse zu umgeben. Zum Durchschneiden dicker GlasrShren~ selbst yon 10 cm Durch- messer und dartiber, ist ohne 5Iennung des Autors in >>la Nature<<**) folgende Vorschrlft angegeben. Man schlingt um die GlasrShre einen Eisendraht. yon 0,5 mm Dieke, sehaltet den Eisendraht in einen elek- trischen Strom yon gent~gender St~irke ein, um den Draht in's Glfihen zu bringen und tropft etwas Wasser in die N~he des Drahtes auf das Rohr. I)as Glasrohr springt dann ganz genau dem Drahte folgend ab, und zwar um so besser, je dicker das Glas ist. Um Korkstopfen luftdicht schliessend zu machen, soll man die- selben nach ether ohne Nennung des Autors in der Chemi!~er-Zeitung***) *) Chemisches Centralblat~ [3. F.] 16, 545; yore Verfasser eingesandt. **) La Nature 1885 No. 614; dutch Beibliitter zu den Annalen der Physik and Chemic 9, 360. ***) Chemiker-Zeitung 8, 526. F r e s e n iu s, Zeitschrift~ f. anslyt. Chemie. XX¥. Jahrgang. 7

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Page 1: Zum Durchschneiden dicker Glasröhren

0perationen, Apparate and Reagentien. 97

lu~g und Entleerung leieht bewirken, ohne an der Lage des Rohres etwas ~ndern zu mtissen.

:Ein Schwefels~urebad hat A l e x a n d e r K a l e c s i n s z k y * ) an- gegeben. Dasselbe ist in Fig. 50 abgebildet und hat den Zweck, ein ruhiges Abrauchen yon Schwefels~ure zu erm6glichen.

Es besteht aus einem unten rund geschmolze- Fig.. 50. hen, oben zur Aufnahme eines Tiege]s mit ether entsprechenden Vertiefung versehenen Glasgef~ss. , ~ / / ~ '

Dasselbe ist bis auf ein oben seitlich angebrachtes hnsatzrohr ringsum geschlossen. Durch letztereswird coneentrirte Schwefels~ure eingeftillt nnd um ein ruhiges Sieden derselben zu veranlassen, eine Pla- I ~ tindrahtspirale eingebracht. Durch eine Lampe er- hitzt man die Schwefelsiiure zum Koehen ; die Di~mpfe derselben erhitzen den in die mit etwas Asbest aus- @~i~ -:~ gelegte obere Vertiefung eingesetzten Tiegel und bringen darin befindliehe Schwefels~ure zu ruhigem Verdampfen. Das seitliche Ansatzrohr verbindet man zweckmiissig mit einem Kiihler.

Um bet unvorhergesehenem Springen des Glasgef~tsses keine Un-

annehmliehkeiten dureh die heisse concentrirte Sehwefels~iure zu er- leiden, empfiehlt es sieh den unteren Theil desselben mit ether eisernen, mit Asbest ausgeftitterten Htilse zu umgeben.

Zum Durchschneiden dicker GlasrShren~ selbst yon 10 c m Durch- messer und dartiber, ist ohne 5Iennung des Autors in >>la Nature<<**) folgende Vorschrlft angegeben. Man schlingt um die GlasrShre einen Eisendraht. yon 0,5 m m Dieke, sehaltet den Eisendraht in einen elek- trischen Strom yon gent~gender St~irke ein, um den Draht in's Glfihen zu bringen und tropft etwas Wasser in die N~he des Drahtes auf das Rohr. I)as Glasrohr springt dann ganz genau dem Drahte folgend ab, und zwar um so besser, je dicker das Glas ist.

Um Korkstopfen luftdicht schliessend zu machen, soll man die- selben nach ether ohne Nennung des Autors in der Chemi!~er-Zeitung***)

*) Chemisches Centralblat~ [3. F.] 16, 545; yore Verfasser eingesandt. **) La Nature 1885 No. 614; dutch Beibliitter zu den Annalen der Physik

and Chemic 9, 360. ***) Chemiker-Zeitung 8, 526. F r e s e n i u s , Zei tschrif t~ f . a n s l y t . Ch emi e . X X ¥ . J a h r g a n g . 7