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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.
Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.
NOTIZEN 469
Basal ration contents Liver Riboflavin
Riboflavin /ig/100 g.
Mepacrine mg/100 g.
N,2-fluorenyl- acetamide mg/100 g.
fig jg fresh tissue after w
7 15
eeks
21
625 _ _ 28.3 ± 1.9 29.4 ± 2.3 28.8 ± 2.162.5 — — 19.6 ± 2.0 13.1 ± 1.5 9.5 ± 1.0
625 — 60 21.8 ± 2.4 12.2 ± 1.3 4.9 ± 0.862.5 — 60 11.5 ± 1.3 6.1 ± 0.8 1.4 ± 0.3 0
625 50 — 31.6 ± 2.8 33.8 ± 3.6 34.3 ± 3.362.5 50 — 27.2 ± 3.2 21.3 ± 2.4 15.7 ± 1.8
625 50 60 23.9 ± 2.7 14.5 ± 1.6 9.0 ± 1.262.5 50 60 14.8 ± 2.0 9.6 ± 1.1 5.1 ± 0.9
0 -Average o f 4 value, being 1 animal dead at 18th week with manifest signs o f liver necrosy.
Table 1. Riboflavin levels on the liver of animals during carcinogenesis in presence of optimal and suboptimal doses of riboflavin and mepacrine.
vals. On the liver, aseptically excissed and weighed, were microbiologically determined riboflavin contents (test organism L. Casei on Difco Sintetic medium).
Every result reported on table 1 is constituted by average value relieved in 5 animals.
The obtained data show that mepacrine is really able to repress fall of liver riboflavin either in animals submitted to vitamin B2 deficient diet, or during carcinogenesis in presence or not of riboflavin optimal doses.
A certain difference in the liver weight occurred in various groups of animals: in the rats kept on normal diet and /V,2-fluorenylacetamide, the organ weight after21 weeks was of 7.41% in opposition to 8.22% in animals fed with vitamin B2 suboptimal doses; in animals with an additional diet of mepacrine the liver weight was of 6.67% in presence of vitamin B2 optimal doses and of 7.72% in the rats fed with suboptimal doses.
As it is not imputable to mepacrine any particular action on liver, when employed at the above said doses, it seems logical to think that its effect is chiefly due to the interference on riboflavinic metabolism; yet it is known that mepacrine, given to rats3, reaches an exceptionally high concentration in their livers. It is possible that mepacrine, owing to its structural analogy to vitamin B2, can partially replace riboflavin in some flavine containing enzyme, or act by means of inhibition of metabolic destruction process of the vitamin or of some of its conjugated.
Higher riboflavin contents during carcinogenesis could have as consequence a smaller fall of the action of those enzymatic system whose normal action requires this vitamins.
3 G. A. S n o w u . E. W. H u r s t , Brit. J. Pharmacol Chemotherapy 11, 209 [1956],
Assimilation und Atmung bei Zuckerrüben nach Infektion mit Gelbsucht-Virus
(Beet Virus Yellows)
Von G e r n o t S c h u l t z
Forschungsinstitut der Kleinwanzlebener Saatzucht A.G., Einbeck (Hann.)
(Z. Naturforschg. 13 b, 469— 471 [1958] ; eingegangen am 6. März 1958)
In Westeuropa und Nordamerika verursachten in den letzten Jahren die verschiedenen zur Gruppe der „virö- sen Gelbsucht der Beta-Rüben“ gehörenden Viruslinien merkliche Verluste an Rüben- und Blattertrag bei Zuk- ker- und Futterrüben. Dabei macht sich bei Zucker-
1 R. H a r t s u ik e r , Mededelingen von het Instituut voor Ratio- nele Suikerproductie 21, [1951].
2 A. H e il in g , Zucker 6, 27 [1953].3 W. S t e u d e l u . A. H e il in g , Nachrichtenbl. dtsch. Pflanzen
schutzdienstes [Braunschweig] 8, 1 [1954],
rüben neben der Verringerung des Rübengewichts besonders stark die Verminderung des Zuckergehalts bemerkbar, so daß der errechnete Zuckerertrag ( = Zuk- kergehalt [Polarisation • Rübenertrag]) auf 70%, in schweren Fällen sogar auf 50% der gesunden Kontroll- pflanzen sinkt1-3. Durch die verminderte Saftreinheit der infizierten Rüben ist der fabrikatorische Zuckerertrag sogar noch wesentlich weiter erniedrigt. Das Virus wird allein durch einige Blattlausarten übertragen (Zusammenfassung über die viröse Gelbsucht z. B. 1. c.4) .
Im folgenden werden Messungen an Blattorganen gesunder und virusinfizierter Zuckerrübenpflanzen gleicher Anzucht geschildert. Dabei ergab sich als Ursache der verringerten Stoffproduktion eine Minderung der photosynthetischen Leistung und eine Erhöhung der
4 Handbuch der Pflanzenkrankheiten (begründet von P. S o r a u e r ) , Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1954, Bd. II. S . 262 ff.
470 NOTIZEN
Apparente Assimilation Atmung im Dunkeln
in mm:i 0 2/cm2 Blattoberfläche • Stdn.
(einseitig)
gesund infiziert
in mm3 C02/cm2 Blattoberfläche • Stdn.
(einseitig)
gesund infiziert
Innenblätter etwa 2 M onate alte Pflanzen (2 Innenblätter; Außenblät
ter entfernt)
33.3 ± 0.3 ( = 100%)**
29.8 ± 2,2 ( = 90%)**
* *
etwa 6 M onate alte Pflanzen 12,5 ± 0,8 12,6 ± 1.4 7,3 ± 0.6 7,1 ± 0.5( = 100%)*** ( = 101%)*** ( = 100%) ( = 97%)
Außenblätter etwa 2 M onate alte Pflanzen (3 Außenblätter; Innenblätter entfernt)
20.2 ± 1,5 ( = 100%)****
8.4 ± 2.1 ( = 42%)****
* *
etwa 6 Monate alte Pflanzen 12,3 ± 1,0 -3 ,2 ± 1,3 11,6 ± 0,5 17,3 ± 0,7( = 100%)*** ( = -2 6 % )*** ( = 100%) ( = 149%)
Gesamtblatt etwa 2 Monate alte Pflanzen 34,3 ± 1,2 20,8 ± 1,5 4,7 ± 0,8 5,3 ± 0.7( = 100%) ( = 61%) J ( = 100%) ( = 113%)
* nur an Gesamtblatt gemessen. ** Assimilation bei 15 000, *** 7000 und**** 12 000 Lu\ gemessen.
Tab. 1. Apparente Assimilation und Atmung etwa 2 Monate alter Gewächshauspflanzen (4—5 Wochen nach der Infektion) und etwa 6 Monate alter Feldpflanzen (künstlich infiziert). —Messungen an Blättern von unversehrten, etwa 2 Monate alten
Pflanzen bzw. an Blatteilen von etwa 6 Monate alten Pflanzen.
Atmung der symptomzeigenden Blätter. Als symptomzeigend wurden diejenigen Blätter bezeichnet, die eine für die Virose typische Vergilbung der Blattspreite von der Spitze her bis zu völliger Vergilbung der gesamten Blattspreite zeigen. Wie aus Tab. 1 ersichtlich ist, macht sich der Abfall der Assimilationsleistung besonders schwerwiegend bemerkbar. Die Minderung der Leistung steht in engem Zusammenhang mit dem Erscheinen der Vergilbungssymptome, die u. a. auf der Zerstörung der Chloroplasten und des Chlorophylls beruhen, verbunden mit einer Reihe schwerwiegender anderer physiologischer4 und anatomischer5 Veränderungen an Blatt und Rübe.
Leistungsabfall in den symptomzeigenden Blättern
Die Virose verbreitet sich in der Pflanze derart, daß die jungen Blätter im Innern der Rosette vollkommen grün sind und noch gesund erscheinen, während die älteren Außenblätter starke Symptome zeigen. Ein analoges Bild ergeben die Assimilations- und Atmungsmessungen. Die Innenblätter jüngerer wie älterer Pflanzen zeigen höchstens geringfügige Veränderungen in ihren Leistungen gegenüber denen von gesunden Pflanzen (s. Tab. 1). Dagegen weisen die symptomzeigenden Außenblätter infizierter Pflanzen eine derart verminderte Assimilations-Intensität auf, daß diese nur wenig höher, im Grenzfall sogar niedriger als die Assimilations-Intensität ist. Die Atmungsintensität von symptomzeigenden Außenblättern infizierter Pflanzen ist höher als die von gleichaltrigen Blättern gesunder Pflanzen (s. Tab. 1).
Abb. 1. Reaktionsgefäß für manometrische Messungen des Gasstoffwechsels von Blättern bewurzelter Pflanzen bis zu
14 cm Höhe.
zum Manometer
NOTIZEN 471
Die Assimilations- und Atmungsmessungen wurden manometrisch mit Hilfe einer W a r b u r g - Apparatur in eigens dafür entwickelten Gefäßen durchgeführt (Abb. 1). Bei der Assimilation wurde die apparente Assimilation erfaßt, d. h. die um die Atmung im Licht verminderte Gesamtassimilation. Dabei wurde die Sauerstoffentwicklung bei konstantem Kohlendioxyddruck gemessen. Als Kohlendioxydpuffer diente der von P a r d e e 6
(s. auch 1. c .7) angegebene Puffer mit 1% COä in der Gasphase bei 25° C. Der Puffer konnte pro Stde.2,5 cm3 C02 an den Gasraum abgeben. Bei der Atmung wurde die Sauerstoffaufnahme gemessen; das entwik- kelte Kohlendioxyd wurde durch 3-n. Natronlauge gebunden. Beeinflussungen der Messungen durch Entwicklung von Wasserdampf durch die Pflanzen und Störungen des zu Versuchsbeginn eingestellten Wasserdampf- Gleichgewichts traten nicht ein. — Als Material dienten
5 A. F. L a c k e y , Proc. Amer. Soc. sugar beet technol. 8, 225[1954].
8 A. B . P a r d e e , J. biol. Chemistry 179, 1085 [1949],
Zur Methodik Zuckerrübenpflanzen einer Inzuchtlinie der Sorte Klein- wanzlebener E. Für die Gewächshausversuche wurden etwa 2 Monate alte Pflanzen verwendet (5 — 6-Blatt- stadium; 4 —5 Wochen nach der Infektion; Messung des Gasstoffwechsels an den Blättern der unversehrten Pflanzen). Zur Überprüfung der Verhältnisse im Freiland im fortgeschrittenen Stadium wurden etwa 6 Monate alte Feldpflanzen verwendet (künstlich infiziert; Messung des Gasstoffwechsels an 90 —100 cm2 großen Teilen aus der Mitte von Blättern). Zur Infektion wurde das Isolat „Friesland“ der virösen Gelbsucht verwendet8’ 9- Je 3 — 4 gleichwertige gesunde und virusinfizierte, symptomzeigende Pflanzen wurden gleichzeitig bei Tageslicht (Assimilationsmessungen bei etwa 2 Monate alten Pflanzen) bzw. bei Licht von Glühfadenlampen (Assimilationsmessungen bei etwa 6 Monate alten Pflanzen) bzw. bei völliger Verdunklung (Atmungsmessungen) jeweils bei 25° C über eine Zeitdauer von4 Stdn. untersucht.
7 A. K r e b s , Biochem. J. 48, 349 [1951].8 U. B e is s , Phytopathol. Z. 27, 83 [1956].9 L. A. S c h l ö s s e r , Phytopathol. Z. 20, 75 [1952].
Der Einfluß von Bakteriophagen auf die L-Phasevon Proteus mirabilis
Von U. T a u b e n e c k und H. B ö h m e
Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin: Institut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie Jena
undInstitut für Kulturpflanzenforschung Gatersleben
(Z. Naturforschg. 13 b, 471— 472 [1958] ; eingegangen am 5. Mai 1958)
In einer früheren Mitteilung1 berichteten wir über den Einfluß von Bakteriophagen auf Normalformen und large bodies von Proteus mirabilis-. zu large bodies umgebildete Profeus-Kulturen werden mit der gleichen Latenzzeit wie Kulturen von Normalformen lysiert. Deshalb und auf Grund anderer Befunde2,3’ 4>5 wird es abgelehnt, die unter Penicillineinfluß entstandenen large bodies als Protoplasten sens. str. zu bezeichnen.
Zur weiteren Klärung der L-Phase der Bakterien schien es nun wichtig, in Ergänzung der Befunde an large bodies, die ja zumindest in flüssigen Medien keine weitere Entwicklung durchmachen, auch die entwicklungsfähigen Elemente der eigentlichen L-Phase auf ihre Phagenempfindlichkeit hin zu prüfen.
Verwendet wurde die unstabile L-Phase eines phagensensiblen Proteus mirabilis-Stammes nach der 4. bis8. Passage auf Penicillin-Serum-Nähragar. Das L-Wachs- tum bestand immer aus einem Gemisch von 3 A- und3 B-Kolonien nach D ie n e s 6. Die Beimpfung der Kulturen geschah so, daß entweder Abschwemmungen der
1 H. B ö h m e u . U. T a u b e n e c k , Naturwissenschaften, im Druck.2 H. S t e m p e n , J. Bacteriol. 70, 177 [1955].3 U. T a u b e n e c k , Zbl. Bakteriol., Parasitenkunde, Infektions-
krankh. Hyg., I. Abt., Orig. 163, 477 [1955].
L-Phase zu Gußplatten (Zweischichten-Platten) verarbeitet, oder kolonietragende Agarstücke auf der Oberfläche steriler Penicillin-Serum-Nähragarplatten verschoben wurden. Der verwendete Phage war eine „clear- plaque“ -Mutante des Wildtypus eines Proteus-Phagen.
Besonders klar waren die Verhältnisse bei den Oberflächenkulturen. Wurde der Phage sofort oder spätestens nach etwa 24 —30 Stdn. auf die Ausstrichfläche gebracht, so entwickelten sich im Bereiche der Phagenwirkung nur 3 A-Kolonien, während in den unbeeinflußten Gebieten das übliche Gemisch von 3 A- und 3 B- Kolonien entstand. Völlig ausgebildete 3 B-Kolonien wurden nicht lysiert.
Das gleiche Ergebnis war in Gußplatten zu erzielen. Wurde eine hohe Verdünnung der Phagensuspension gleichzeitig mit den abgeschwemmten L-Elementen ausgegossen, so entstanden bereits nach 8 —10 Stdn. typische Plaques, in denen später eindeutige 3 A-Kolonien wuchsen. War die Phagenkonzentration von vornherein so hoch, daß konfluente Lysis auftrat, so konnten nach48 Stdn. in der gesamten Gußschicht nur 3 A-Kolonien nachgewiesen werden. Ein nachträgliches, lokales Aufträgen der Phagen auf die Gußschicht führte zu einem Schwinden der 3 B-Kolonien, wenn der Zusatz spätestens nach etwa 10 Stdn. erfolgte. Die 3 A-Kolonien konnten in keinem Falle zerstört werden.
H a r t l 7 hat bereits darauf hingewiesen, daß bei der Entwicklung von L-Kolonien aus der Stäbchen-Form unter Phageneinfluß keine 3 B-Kolonien entstehen. Es kann nun mit Sicherheit gesagt werden, daß es auch
4 F. R a d l e r u . A. R i p p e l -B a l d e s , Arch. Mikrobiol. 23, 400[1956].
5 K. M cQ u il l e n , Biochim. biophysica Acta [Amsterdam] 27,410 [1958].