z7 magazin
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Issue Nr. 3TRANSCRIPT
ISSN 1664-2473ISSN 1664-2473
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Z7 KonzertkalenderZ7 Konzertkalender
Dani‘s CD TippsDani‘s CD Tipps
We bewerbWe bewerb
erscheint alle 2 Monateerscheint alle 2 Monate Ausgabe 03 / September 2010 Ausgabe 03 / September 2010
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03Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Liebe Fans,
Es ist der 6. August Nachts um halb elf. Wir fahren Rallye in Tchechien. Seit
dem frühen Morgen regnet es in Strömen. Unsere Scheibenwischer und die
Lü ung laufen bereits stundenlang auf Hochtouren. Weil wir wegen der
ständig beschlagenden Scheiben die Seitenfenster off en haben sitzen wir
fl otschnass im Sitz. Auch mit 6 x 100 Wa Fernlicht sehen wir keine 20 Meter
weit. Trotz allem sind wir recht fl o unterwegs und haben das Gefühl ganz
gut bei der Musik zu sein. Das Unwet-
ter wird aber stärker. In Sturzbächen
mit viel Geröll fahren wir bergab und
bergauf. Die kleinen Dörfer stehen
voll im Wasser. Wir sind in der vierten
Wertungsprüfung. Irgendwie ist nur
noch durchkommen angesagt, also
zweiter Gang. Langsam kommt Lust auf Zigare e und auch müssten wir drin-
gend mal in die Büsche. Egal, die anderen Teams haben dieselben Probleme
und bis ins Etappenziel sind es ja nur noch 90 Minuten. Das klatschende
Wasser und der prasselnde Regen übertönen in der Gegensprechanlage fast
Melanie’s Ansagen, 120 rechts, 200 bis WP Ende, geradeaus weiter. Mi en
in der Rechts geht der Motor aus und alle Lichter auf rot. Kann ja nur die
Zündung sein. Wir rauss mit Taschenlampe im Koff erraum die Prüfl ampe su-
chen und fi nden. Für das Wechseln der Zündelektronik haben wir aber eine
Stunde gebraucht. Die Karrenzzeit überschri en, Punkt aus, die Rallye war
hier für uns zu Ende. Weitere 18 Teilnehmer sind wie wir während dieser
Sin lut abgesoff en oder sind mit mehr Pech neben der Strecke im Graben
gelandet.
Mein Hobby macht mir unheimlich viel Spass und mo viert mich, anschlies-
send auch im Büro an den vielen Konzerten wieder mit Vollgas zu arbeiten.
Ursprünglich wollte ich hier im Vorwort über meine Ansichten zu so ernsten
Themen wie Rauchverbot, Eurokurs sowie Mehrwertsteuer- und Strom-
preiserhöhungen schreiben. Irgendwie ha e ich plötzlich aber keinen Bock
mehr. Also verschieben wir diese Themen mal lieber auf später.
Mit dem Gaspedal am Anschlag geht es auch wieder in die nächste Saison.
Unser Team hat sich in den letzten Monaten viel Mühe gegeben. Weil ihr wie
blöde Tickets bestellt läu unsere Abteilung Z7 Ticket auf Hochtouren. Jetzt
seid ihr dran ... jede We e ... demnächst werden wir euch im Z7 so o wie
noch nie sehen. Wir wünschen euch viel Spass beim lesen des neuen Maga-
zins und noch mehr Spass wünsche ich euch bei der Ausübung eurer Hobbys.
Bis Bald
Euer Norbert
Carpet Crawlers .........................04
Annihilator .................................04
Anathema ..................................05
Cathedral ...................................06
Lynchmob ..................................06
Steve Lukather ...........................07
Imperial Never Say Die Tour ......08
Pre y Maids ...............................09
Lordi ...........................................09
Therion ......................................10
Epitaph & Birth Control .............11
Avantasia ............................. 12-13
Monster Magnet ........................14
Rick Springfi eld ..........................15
Crazy Diamond ..........................16
Lez Zeppelin ...............................16
Dr. Feelgood................................17
Konzertkalender .................. 18-20
Saint Vitus ..................................20
EAV .............................................21
Blaze Bayley ................................21
Finntroll Tour .............................22
Paul Gilbert ................................23
Thrashfest ...................................24
Manfred Mann‘s Earth Band .....25
Gurd ...........................................26
Subway To Sally ..........................26
Doro ...........................................27
Z7 Fotos ............................... 28-29
Daniel bei den Monsters ............31
Z7 Mitarbeiter ............................32
Dani`s CD Tipps ..................... 33-34
Megawe bewerb .......................34
Herausgeber:
Z7 Konzer abrik
Kra werkstrasse 7
CH 4133 Pra eln
Telefon: 061 821 48 00
Telefax: 061 821 48 06
E-Mail: [email protected]
Layout: Andreas Thulcke, Diana Schroth, Agentur Thulcke, www.thulcke.ch
Text: Dani Beck, Norbert Mandel, Gad Fidler
Fotos: P. Häberli, S. am Wege, C. Boldrin, N. Kubli, D. Strub, R. Roderer, Zo el
Vertrieb und Marke ng: Gad Fidler, Melanie Misch
Aufl age: 20‘000, erscheint alle 2 Monate
ISSN 1664-2473
Auf einer Headliner-Tour durch Europas angesag-
teste Rock-Clubs stellen Annihilator ihr neues Al-
bum vor.
Auf einer Headliner-Tour durch Europas angesagteste Rock-Clubs
stellen Annihilator ihr neues Album vor.
Mit dem Album “Alice in Hell” haben Annihilator vor über zwanzig Jahren einen Klassiker produziert,
der in keiner gut assor erten Thrash-Sammlung fehlen darf. Mi lerweile zählen die Kanadier zu den
dienstältesten Bands der Szene. Im Lauf der Zeit sind jedoch einige Mitglieder auf der Strecke geblieben. Schaut man sich
die Liste der Musiker an, die über die Jahre an der Seite von Jeff Waters im Einsatz waren, wird sogar das Musiker-Karussell
Krokus auf die Plätze verwiesen. Annihilator waren eigentlich schon von Beginn weg das alleinige Kind von Bandgründer
Jeff Waters. Umso erstaunlicher, dass der kanadische Saitenakrobat, der sein Lebenswerk 26
Jahre lang unbeirrt durch mehr oder weniger stürmische Zeiten dirigierte, seit sieben Jah-
ren eine festen Begleiter an seiner Seite hat.
Mit dem Sänger und Gitarristen Dave Padden, der zuvor bei den Landsleuten “The-
ory Of A Deadman“ die Saiten zup e, wurde im letzten Mai bereits das vierte ge-
meinsame Album veröff entlicht. Auf dem jüngsten Werk, das schlicht “Annihila-
tor” be telt wurde, mischen Waters und Padden das Beste aus den Anfängen der
Band mit den gefälligsten Neuerungen der 90er Jahre. Dass Annihilator auf der
Bühne nach wie vor eine Macht sind, werden sie im Z7 erneut unter Beweis stel-
len. Band-Boss Waters verspricht jedenfalls eine rund zweistündige Show, ge-
spickt mit Klassikern aus über zwei Jahrzehnten Annihilator und Highlights aus
der aktuellen Hammer-Scheibe.
Ob als theatralisch-verspielte Progressiv-Rocker oder stadiontaugliche Mainstream-Pop-Band – die
fünf Mitglieder von Genesis haben die Musikszene der 70er und 80er mit ihrem Sound entscheidend
mitgeprägt. Seit fünf Jahren lässt die Liverpooler Tribute-Band Carpet Crawlers die Songs aus der Zeit zwi-
schen 1970 und 1982 wieder aufl eben. Beginnend mit dem Album „Trespass“ über „Selling England by the Pound“, ”A Trick
of the Tail”, “...And Then There Were Three...” bis zu „Abacab“ bietet die englische Band alles, was Genesis-Fans der ersten
Stunde an einem Konzert erwarten.
Die Band spielt sich absolut versiert durch die Songs aus zwölf Jahren Genesis. Besonderes Augenmerk verdient dabei
Frontmann Brian Cummins, der sowohl als Peter Gabriel wie auch als Phil Collins zu gefallen weiss und die so unterschied-
lichen Charaktere der beiden Frontleute überzeugend zum Ausdruck bringt. Mit dem
neu dazugestossenen Drummer Richard Kenyon, der vor allem beim legendären
Drum-Duell im Rampenlicht stehen wird, begibt sich das Quinte erstmals
auf Europatournee.
Um den Genuss akus sch und op sch abzurunden, bringt die Band ein
Sound-System mit, das allerhöchsten Ansprüchen gerecht wird und
lässt mit einer faszinierenden Lichtshow die Z7-Bühne in neuem
Glanz erscheinen. Die Tickets für diese fantas sche Reise in der
Rock’n’Roll-Zeitmaschine liegen zum Abholen bereit.
Die Carpet Crawlers feiern das goldene Zeitalter
einer der einfl ussreichsten Bands der Rockge-
schichte: Genesis in der Phase von 1970 bis 1982.
Von Prog bis Pop
04 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Gepfl egte Melancholie
Die mageren Jahre für Anathe-
ma-Fans sind vorbei. Mit “We’re
Here Because We’re Here” haben
die Liverpooler Melancholiker
endlich ein neues Studioalbum
veröff entlicht.
Sieben lange Jahre mussten die An-
hänger der bri schen Rockband Ana-
thema auf eine neues Album ihrer
Lieblinge warten. Finanzielle Schwie-
rigkeiten und eine äusserst langwieri-
ge Label-Suche haben den Entste-
hungs-Prozess von “We’re Here
Because We’re Here” entscheidend
verzögert. Doch jetzt sind die Musiker
aus der Beatles-Stadt wieder be-
reit, um ihren Sound in
die weite Welt zu
tragen.
Anathema sind Pioniere der melodi-
schen Heavy Musik und beeinfl ussten
unzählige Bands. Sie überfl ogen stets
alle Genres und Einschränkungen, ha-
ben mu g neue Territorien erkundigt
und fanden immer wieder neue Wege,
um ihre Gefühle durch die Musik aus-
zudrücken. Im Liverpool der frühen
90er aus der Doom-Metal-Band Pa-
gans Angel hervorgegangen, hat sich
die musikalische Vision der Band über
die Jahre immer weiterentwickelt.
Von Doom- über Gothic-Metal und Al-
terna ve- bis Progressive-Rock hat die
Forma on alles ausprobiert und in je-
der Phase ihres Schaff ens überzeugt.
Denn sie sind ihrem ursprünglichen
Ziel immer treu geblieben, vorausden-
kende, gehaltvolle und ehrliche Musik
zu kreieren. Mit jeder weiteren Veröf-
fentlichung sprengen sie mit ihrer
komplexen, atmosphärischen Musik
Grenzen.
Das Line-Up ist ein Kollek v zweier Fa-
milien, die geboren wurden, um Mu-
sik zu machen. Anathema besteht
aus den Brüdern Vincent,
Daniel und Jamie
Cavanagh,
dem langjährigen Freund aus Kind-
heitstagen John Douglas und seiner
Schwester Lee. Vervollständigt wird
die Forma on durch Les Smith, der
auch eine immense Erfahrung in Sa-
chen Produk on in die Gruppe ein-
bringt. Ein aussergewöhnlich starker
Zusammenhalt zeichnet diese Band
aus. Gemeinsame Visionen treiben sie
auf ein immer höheres Level.
Mit ihrem aktuellen Album “We’re
Here Because We’re Here” haben die
Liverpooler nun das nächste Level er-
reicht. Produziert hat das neue Meis-
terwerk Steven Wilson, der Sänger
und Songwriter von Porcupine Tree.
Freunde seiner Band dür en ebenso
Freude am neuen Album von Anathe-
ma haben wie Fans der Pineapple
Thieves, Marillion oder Pink Floyd. Die
melancholischen Songs nehmen den
Zuhörer vom ersten Ton an gefangen
und lassen ihn erst mit dem ausklin-
gen der allerletzten Note wieder los.
Mal kra voll und laut, dann wider bal-
ladesk und leise aber zu jedem Zeit-
punkt mit einer unglaublichen Intensi-
tät fl iesst die Musik aus den
Lautsprecherboxen. Auf die virtuose
Live-Umsetzung der neuen Songs auf
der Bühne des Z7 kann man sich wohl
uneingeschränkt freuen.
05Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
The Mob Rules
Als Gitarrist war George Lynch in den 80er
Jahren für den Höhenfl ug der US-Rocker
Dokken mitverantwortlich. Nach Uns m-
migkeiten wurde er allerdings von Band-
leader Don Dokken rausgemobbt. Sta
den Sänger zu lynchen, gründete er seine
eigene Gruppe: Lynch Mob. Die Veröf-
fentlichungen seiner neuen Forma on
waren ein Fest für Freunde gepfl egter Gi-
tarrenarbeit. Doch nicht erst seit dem Al-
leingang zählte Lynch zu den versiertesten
Vertretern seiner Zun . Schon zu Dokken-
Zeiten beeinfl usste sein prägnanter Sound
- nachzuhören unter anderem im Gram-
my-nominierten Intrumental “Mr. Scary”
- Rockgitarristen in aller Welt.
Die Geschichte
des Lynch Mob
ist reichlich kom-
pliziert. Dreimal
wurde die Band
aufgelöst. Und zwi-
schenzeitlich war Lynch
für kurze Zeit auch wieder mit Dokken li-
iert. Während sich die anfangs Jahr ver-
breiteten News um eine weitere Dokken-
Reunion als Gerücht herausstellten, geht
sein anderes Projekt Souls Of We unter
neuem Namen bald in die nächste Runde.
Doch momentan gilt Georges ganze Auf-
merksamkeit dem Lynch Mob, der seit
zwei Jahren wieder ak v ist. Die Anhän-
ger des amerikanischen Guitar-Heroes
können sich jetzt schon auf ein Programm
mit Hits aus den Lynch-Mob-Scheiben
und diverse Dokken-Klassiker freuen.
Seit dem Jahr 2008 ist
George Lynch erneut mit
seinem Lynch Mob unter-
wegs. Im November kann
dem Meister-Klampfer
wieder einmal ganz ge-
nau auf die fl inken Finger
geschaut werden.
06 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Im Jahr 1990 gründete der Na-
palm-Death-Sänger Lee Dorri-
an die Gruppe Cathedral , um
das Erbe von Doom-Legenden
wie Trouble, Pentagram oder
St. Vitus anzutreten. Es war
schnell ersichtlich, dass man sich
nicht als Klone genannter Vorgän-
ger kategorisieren lassen wollte. Vom
ersten Album an wurde Seven es-Progressiv-Rock als einer
der grössten Einfl üsse genannt. Des weiteren fanden sich
im Spektrum der englischen Soundkathedrale bald Elemen-
te von Psychedelic-Rock, Punk und Folk. Die Vorreiter des
modernen Doom-Metals heben sich nicht nur musikalisch
deutlich von den meisten Genre-Gefährten ab. In den
Songtexten ist neben Dorrians bri schem Humor
auch immer wieder seine Vorliebe für Horrorfi l-
me der 60er- und 70er-Jahre auszumachen.
Mit dem aktuellen Release „The Guessing
Game“ und einer kleinen aber feinen Euro-
pa-Tour beschenken Cathedral sich und
ihre Fans zum runden Geburtstag. Hoff en
wir nur, dass die Musiker am 11.11. auch
wirklich in Pra eln auf der Bühne stehen. Im
Tour-Kalender der Band-Webseite steht da
nämlich Z7 Schweiz, Swaziland.
Die Erneurer des Doom-Metals feiern ihr 20-Jahr-
Jubiläum mit dem aktuellen Doppelalbum “The
Guessing Game” und einer Europa-Tour.
Fünf Jahre mussten die Fans auf das Album „The Guessing
Game“ warten. Doch das Resultat ist bombas sch ausgefal-
len. Die 78 Minuten Musik, verteilt auf zwei CDs, klingen
wie ein musikalischer Rückblick auf zwei Jahrzehnte Cathe-
dral. Jede Face e des Schaff ens wird dabei beleuchtet. Und
im Titel „Journey Into Jade“ wird die Bandgeschichte
schliesslich auch textlich noch einmal aufgerollt.
Neues aus der Soundkathedrale
Er ist einer der gefragtesten Stu-
diomusiker der Welt und hat mit
der Band Toto so ziemlich alles
erreicht, was ein Musiker in sei-
ner Karriere erreichen kann. Im
Herbst geht der Gitarrist Steve
Lukather zur Präsenta on seines
neuen Soloalbums auf Tour.
Dass Steve Lukather ein Meister seines Fachs ist, dür e wohl selbst einem Musik-Laien klar warden, wenn er sich einen kurzen Überblick über das Schaf-fen des 53jährigen Gitarristen ver-scha . Mit seiner Hit-Forma on Toto feierte er seit den 70er Jahren welt-weit Erfolge. Daneben fand Steve Lu-kathers Musikkarriere hauptsächlich als Session-Musiker sta . Vor allem in den 70er und 80er Jahren war er im Studio gefragt wie kein Zweiter. So wirkte er unter anderem bei Aufnah-men für Michael Bolton, Cher, Joe Co-cker, Aretha Franklin, Michael Jackson, Elton John, Udo Jürgens, Kiss, Richard Marx, Diana Ross, Barbra Streisand, Eric Clapton, Van Halen und Neil Dia-mond mit. Lukather wird als Musiker auf über 1000 Aufnahmen für andere Künstler erwähnt. Dazu kommen fünf weitere CDs mit seiner LA-Club-Band Los Lobotomys und sechs Soloschei-ben. Insgesamt sind weit mehr als 500 Millionen Tonträger verkau worden, auf denen sein Gitarrenspiel zu genies-sen ist.
Die meisten seiner Vorbilder hat er, was den kommerziellen Erfolg angeht, längst überfl ügelt. Neben Jeff Beck, mit dem er ein unveröff entlichtes Al-bum aufgenommen hat, nennt Luka-ther Jimi Hendrix, Al Di Meola, Eric Clapton, Jimmy Page und George Har-rison als wich gste Einfl üsse. Harri-
sons Solo in „I Saw Her Standing The-re“ bei einem Au ri der Beatles in der Ed Sullivan Show 1964, war der Grund, warum er Gitarre zu lernen be-gann. Bereits im Kindesalter spielte er Gitarre und Klavier und begann sich schliesslich nach zweijährigem Studi-um beim texanischen Jazzgitarristen Jimmy Wyble (er spielte unter ande-rem bei Benny Goodman und Frank Sinatra) in L.A.s Session-Szene einen Namen zu machen. Als knapp 20jähri-ger gründete er mit seinen High-School-Freunden die Band Toto und wurde durch seine markanten Soli weltbekannt.
Momentan widmet sich der mehrfa-che Grammy-Gewinner wieder seinem Soloprojekt. Die Entstehung des neuen Albums “All’s Well That Ends Well” (Re-lease am 11. Oktober) hat Steve detail-liert dokumen ert. Im Tagebuch seiner Website (www.stevelukather.net) kann der Fan nachvollziehen, was es braucht, bis ein Lukather-Album voll-endet ist. Vom Oktober 2009 bis Ende Juli 2010 hat der der Musiker alles auf-gelistet – von der ersten Idee bis zum Mastering der Scheibe. Zum Release der CD geht Steve Lukather auf Tour durch den alten Kon nent, um erneut zu beweisen, dass er einer der Besten ist – wenn nicht sogar der Beste. Für viele seiner Kollegen ist er das zweifel-los. Eines der schönsten Komplimente für den grandiosen Musiker kommt aus berufenem Munde. Auf die Frage des legendären Tonight-Show-Masters Johnny Carson wie man sich als bester Gitarrist der Welt fühle, antwortete Eddie Van Halen spontan: „Frag Steve Lukather!“
07Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Wenn es draussen käl-
ter wird, sorgen die an-
gesagtesten Bands aus
Hardcore, Punk und Me-
tal auf der jährlichen “Never
Say Die!”-Tour für schweisstreibende Tem-
peraturen in europäischen Konzert-Hallen.
Zum vierten Mal ist auch die Schweiz auf
dem Tourkalender vertreten. Sieben Bands verwandeln das Z7 am
17. November in einen Tummelplatz für Mosher und Headbanger.
Parkway Drive
Die australischen Metalcore-Helden sind seit sieben Jahren auf der Konzert-
bühne zu Hause. Mit dem dri en Album “Deep Blue” im Gepäck fungiert das
Quinte aus Byron Bay zum wiederholten Mal als Headliner der Tour.
Comeback Kid
Die fünf Boys aus Winnipeg haben sich im Jahr 2002 voll und ganz dem Hard-
core-Punk verschrieben. Ihr aktuelles Album heisst “Symptomes + Cures” und
sichert den lauten Kanadiern einen vorderen Platz im “Never Say Die!”-Tross.
Bleeding Through
Schlicht und einfach “Bleeding Through” hat das Sexte aus dem kalifornischen
Orange County sein neues Album be telt. Mit dem brachialen Metalcore-Meis-
terwerk kommen Black-, Thrash- und Death-Metal-Fans voll auf ihre Kosten.
Emmure
Breakdown-Orgien und aggressive, messerscharfe Gesangs-A acken darf man
vom Au ri dieser amerikanischen Metalcore-Truppe erwarten. Mit ihrem ak-
tuellen Album “Felony” im Gepäck werden sie das Publikum im Z7 in Grund
und Boden rocken.
War From A Harlots Mouth
Mit ihrem Sound, der neben Elementen von Grindcore, Mathcore und Death-
Metal auch Einfl üsse von Jazz(!) aufweist, lassen sich die Berliner nur schwer
schubladisieren. Das Quinte präsen ert auf der Tour das zweite Album “In
Shoals”.
Your Demise
Sie begannen als Suicidal-Tendencies-Coverband und nennen Sick of it All, Ag-
nos c Front and Hatebreed als grösste Einfl üsse. Dass sie ihren eigenen S l
entwickelt haben, beweisen die Engländer mit dem neuen Album "The Kids We
Used To Be".
We Came As Romans
Die Metalcore-Forma on aus Michigan war zwar diesen Sommer im Studio,
doch der Nachfolger des Debuts “To Plant A Seed” soll erst nächstes Jahr re-
least werden. Die Hoff nung bleibt, dass es auf der Tour bereits einen ersten
Vorgeschmack gibt.
08 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Danish Dynamite
Auf der Tour zum Album “Pandemonium” präsen-
eren die Pre y Maids ihre melodischen Metal-
Knaller im Z7.
Wie singen doch die Anhänger der dänischen Fussballna o-
nalmannscha seit den 80er Jahren: “We are red, we are
white - we are danish dynamite!” Dieses Mo o haben sich
auch der Sänger Paul Christensen und der Gitarrist Kenneth
Hansen - besser bekannt als Ronnie Atkins und Ken Ham-
mer – zu Herzen genommen. Seit bald dreissig Jahren las-
sen es die kongenialen Songwri ng-Partner unter dem Na-
men Pre y Maids krachen.
Angefangen als Coverband, beschloss das dynamische Duo
schon bald eigene Songs zu schreiben. Die Pre y Maids er-
spielten sich schnell einen guten Namen in der Szene. Mi -
lerweile ist die Band der wohl beständigste
Rock-Export des Lego-Landes und liefert
nach wie vor alles andere als dänischen
Plunder ab. Geschmacksicher wie
Carlsberg, qualitätsbewusst wie Bang & Olufsen und unter-
haltsam wie das Kopenhagener Tivoli überzeugen Sie mit
ihren melodischen Heavy-Hymnen der gehobenen Art.
Im Z7 werden die sympathischen Rocker nicht nur ihr aktu-
elles Album “Pandemonium”, das von Fachpresse und Fans
einhellig gelobt wird, live präsen eren. Und auch ein neues
Bandmitglied wird vorgestellt. Nach der Trennung vom
langjährigen Bassisten Kenn Jackson wurde man in der Hei-
mat fündig. Mit Hal Pa no(Ex-Mercyful Fate, King Diamond)
wurde ein alter Bekannter aus der dänischen Heavy-Szene
engagiert.
Heavy Heavy Monster Sound
Wenn die fi nnischen Rock-Monster Lordi zum Früh-
stück bi en gibt’s selbsverständlich nicht Confi und
Gipfeli. Mr. Lordi und Co. geniessen standesge-
mäss “Babez For Breakfast”.
Ziemlich de ig, was der aktuelle Menu-
Plan der fi nnischen Schock-Rocker Lordi
hergibt. “Babez for Breakfast and Bit-
ches For Brunch” heisst es im Titeltrack
des neuen Albums der kostümierten
Musiker. Und das Album bietet wieder
feinste Kost für alle Fans des Finnen-
Fünfers (Album-Kri k Seite 33).
Mit ihrem überraschenden Gewinn
des Eurovision Song Contest 2006
wurde die Truppe weit über die Gren-
zen der Hard- und Heavy-Gemeinde
bekannt. Eingefl eischten Fans ist die
Band, die seit bald zwanzig Jahren im
Musikzirkus ihr Unwesen treibt, seit dem
Debut “Get Heavy” (2003) und dem Ohr-
wrum “Would You Love A Monster-
man?” ein Begriff .
In ihrer fi nnischen Heimat haben die
musikalischen Monsterbacken längst
Kultstatus erlangt. Die Kids schlürfen
Lordi-Cola und lutschen Lordi-Bon-
bons. Selbst Kreditkarten mit dem Kon-
terfei der Band werden in Finnland für
vertrauenswürdig befunden. Und vor
zwei Jahren hat die Band gar, wie einst
Kiss, einen Horrorstreifen abgedreht.
Hollywoodmässig geht es den auch auf
der Bühne zu und her. Mit einer Show,
die irgendwo zwischen Kiss, Alice Cooper
und GWAR einzuordnen ist. Gespannt sein
darf man auch auf die neuen Kostüme, die
Mr. Lordi persönlich entworfen hat. Das Op-
sche gepaart mit den verrockten Grusel-
Hymnen garan eren für einen gelungenen
Konzertabend.
09Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Kabbala-Metal
Auf ihrem aktuellen Album “Sitra Ahra” thema sieren die
schwedischen Symphonic-Metaller Therion erneut die Glaubenslehre Kabbala.
Nicht nur bei Pop-Gö n Madonna,
Fussball-Ikone David Beckham oder
Hollywood-Grösse Gwyneth Paltrow
ist die Kabbala ein zentrales Thema.
Auch die schwedischen Metaller Theri-
on scheinen sich intensiv mit der jüdi-
schen Glaubenslehre befasst zu haben.
Drei Jahre nach ihrem Album “Gothic
Kabbala” doppeln sie nun mit “Sitra
Ahra” nach. “Sitra Ahra” steht in der
trendigen Lehre für eine übernatürli-
che Kra , der alles Böse zugeschrieben
wird und die den Gegenpart zu allem
Gö lichen darstellt. Musikalisch setzt
man auf altbewährte Zutaten: Einpräg-
same Riff s, wunderschöne Melodien,
männlicher und weiblicher Opernge-
sang und opulente Chöre - Metal
meets Classic in
Perfek on. In-
haltlich be-
geben sich
T h e r i o n
auf “Sitra
Ahra” auf eine abwechslungsreiche
Reise durch verschiedene Kulturen
und Religionen. Bestes Beispiel dafür
ist der Song "Land Of Canaan", bei
dem gleich mehrere Folkloren zum ge-
lungenen Mul -Kul -Klangerlebnis
vertont wurden.
Die Geschichte von Therion begann im
Jahr 1987. Damals gründete der Sän-
ger und Bassist Christofer Johnsson
eine Gruppe Namens Blitzkrieg. Als
Einfl üsse nannte er Metallica und Slay-
er. Das Ergebnis klang jedoch eher
nach Venom und Motörhead. Nach le-
diglich zwei Konzerten lösten sich Blitz-
krieg auf und Johnsson, mi lerweile
zum Gitarristen mu ert, startete einen
neuen Versuch unter dem Banner Me-
gatherion. Inspiriert wurde der Name
durch das Cel c-Frost-Album “To Mega
Therion”. Zu dieser Zeit orien erte
man sich auch musikalisch an der s l-
prägenden Zürcher Band. Durch un-
zählige Besetzungswechsel - Johnsson
ist das einzige verblieben Gründungs-
mitglied - entwickelte sich bald eine
Symbiose aus Klassik und Metal, in der
sich immer wieder die Vorliebe des
Bandleaders für Richard Wagner wie-
derspiegelte.
Im Rahmen ihrer aktuellen Tour zu „Si-
tra Ahra“ gas eren die Meister der
choral-arrangierten Schwermetall-
Klänge im Z7. Und rechtzei g zur Tour
ist auch Sänger Snowy Shaw (Ex-Mer-
cyful Fate, Dream Evil) zur Band zu-
rückgekehrt. Am 25. August verkünde-
te Christofer Johnsson auf der Website
die frohe Botscha . Aus diesem Anlass
sollen die kommenden Konzerte zu ei-
ner Mischung aus ganz neuen Elemen-
ten und den letzten mit Snowy gespiel-
ten Shows werden. Johnsson ist
überzeugt, dass der Mix aus den zwei
Bühnen-Konzepten die Band live auf
ein ganz neues Level hieven wird.
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Unkraut vergeht nicht
Die Krautrock-Legenden Epi-
taph und Birth Control haben
deutsche Musikgeschichte ge-
schrieben. Jetzt gehen die alt-
ehrwürdigen Forma onen ge-
meinsam auf Tour.
„Unter dem Genre Krautrock wurde ab Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre die Rockmusik primär westdeutscher Bands eingeordnet, die teilweise auch interna onal be-kannt wurden. Allen klassischen Krautrockbands ist außer der geo-graphischen Herkun der Hang zur
experimentellen, improvisa onslas- gen Rockmusik gemein.“ So steht
es in der freien Enzyklopädie Wiki-pedia geschrieben. Den Begriff Krautrock soll die englische Radio-Legende John Peel, inspiriert durch einen Song tel der Gruppe Amon Düül, im Jahr 1968 erfunden haben.
Die Gruppen Epitah und Birth Con-trol sind nicht nur Mitbegründer, sondern zweifellos auch zwei der wich gsten Vertreter dieser Musik-Ga ung. Schon zu ihren Anfangszei-ten ha en die beiden Bands mit ih-rem eher rocklas gen Sound unter den Krautrockern für reichlichen
Wirbel gesorgt. Birth Control ha-ben mit dem Überhit "Gamma
Ray" Musikgeschichte ge-schrieben und Epitaph zo-gen mit "Stop, Look And Listen" die Musiklieb-haber in ihren Bann.
Diese Titel sind selbtsverständlich heute noch High-lights jeder Live-Show und erzeugen bei den Fans Gänse-haut. Auch nach über 40 Jahren sind Epitaph und Birth Control ein wich ger Bestand-teil der deutschen Rockszene und zählen noch immer zu den bes-ten Live-Acts Deutschlands.
Tobias Sammets Metal-Oper-Projekt Avantasia
geht mit hochkarä gen Gästen erstmals auf Hal-
len-Tournee. Die Live-Premiere der neuen Show
fi ndet im Z7 sta .
Vor zehn Jahren hat Tobias Sammet als blutjunger Musi-
ker seine erste Metal-Oper geschrieben. Unter dem Na-
men Avantasia veröff entlichte er zwei Pla en mit namhaf-
ten Gästen aus der Metal- und Hardrockszene. Die
Resonanz war gewal g. Obwohl die Geschichte eigentlich
eine einmalige Sache bleiben sollte, geht das Projekt nun
bereits in die dri e Runde. Mit dem Doppel-Release “The
Wicked Symphony” und “Angel Of Babylon” s ess Sam-
met im Frühjahr bis auf Platz 7 der Schweizer Albumcharts
vor. Und die Single “Dying For An Angel” mit Scorpions-
Sänger Klaus Meine ist ein radiotauglicher Ohrwurm.
Ende November kommt Sammet mit seinem Avantasia-
Tross in die Schweiz.
Zehn Jahre sind vergangen seit dem Relase der allerersten
Avantasia-EP. Es folgten die Alben “Metal Opera I” (2001)
und “Metal Opera II” (2002). Danach wurde das Projekt
wieder auf Eis gelegt. “Avantasia war eigentlich nur eine
einzelne Geschichte. Ich wollte nur eine kleine Musical-
Geschichte oder eine Metal-Oper machen. Zwei Alben
und fer g”, erinnert sich Tobias Sammet. Durch Kollegen
wurde er, der sich nach dem Release wieder auf seine
Hauptband Edguy konzentriert ha e, immer wieder er-
muntert, die Erfahrung die er bei der Produk on der ers-
ten CDs gemacht ha e, in ein neues Avantasia-Werk um-
zumünzen. “Da habe ich angefangen zu überlegen und
mir gesagt, dass das eigentlich eher eine Chance ist, als
ein Risiko und habe das Ganze reak viert. Vor zehn Jahren
hä e ich ganz klar gesagt: Avantasia wird es nie wieder
geben. Aber ich war damals jung.” Und er fügt lachend an:
“Heute weiss ich auch, dass man einem Musiker nicht
glauben sollte, wenn er niemals sagt.”
Im Jahr 2008 folgte schliesslich die Fortsetzung: “Scarec-
row”. Der Musiker sieht die Weiterentwicklung seit dem
Start mit Avantasia vor allem bei sich selber. “Der Enthusi-
asmus und der Antrieb was grosses machen zu wollen war
derselbe wie am Anfang. Aber musikalisch habe ich auf
jeden Fall dazugelernt. Die neueren Alben spielen in einer
ganz anderen Liga. Ich will das alte Songmaterial nicht
schlecht reden. Ich mag die Grundideen nach wie vor. Den
jugendlichen Leichtsinn und die Leich üssigkeit, die ich
damals ha e. Aber heute ist es musikalisch hochwer ger
und durchdachter. Wenn mich jetzt jemand fragen würde,
was Avantasia ist, dann würde ich ihm eines der letzten
drei Alben vorspielen und nicht die Metal-Operas.”
Die musikalische Weiterentwicklung hat sich auch gezeigt,
als im Jahr 2008 für die Live-Shows geprobt werden sollte.
“Immer wenn wir Songs von den alten Alben gespielt ha-
ben, mussten viele meiner Mitmusiker, die keine emo o-
nale Bindung zu den Werken haben, schmunzeln. Sie frag-
ten mich erstaunt: ’Wollen wir wirklich „Farewell“
spielen?’ Und auch “Seven Angels” fanden sie alle ziem-
lich Banane.” Die Veränderung berschreibt Sammet fol-
gendermassen: “Ich glaube, dass ich nach wie vor sehr
melodieorien ert schreibe. Aber ich bin vielsei ger ge-
worden, habe weniger Angst als früher. Auch wenn ich
immer gemacht habe, worauf ich Bock ha e, so habe ich
früher, wohl eher unbewusst, versucht einer Szene anzu-
gehören. Ich habe nicht so viel Vielfalt zugelassen. Jetzt
habe ich irgendwie die Ruhe zu sagen, ich möchte jetzt
mal eine Hardrock oder eine Bluesrock-Nummer dazwi-
schen machen. Das macht rich g Spass.” Mehr Seele will
der Musiker in den jüngsten Komposi onen auch ent-
deckt haben: “Ich würde sagen, dass ich heute mehr
schwarze Elemente in die Musik einbringe. Heavy Metal
ist eine sehr weisse Musik. Und gerade im europäischen
Heavy Metal sind schwarze Elemente nicht gefragt. Das
sind Parameter, die interessieren keinen. Soul, Rhythmus-
gefühl, Dynamik – das was den Rock’n’Roll und auch den
Blues ursprünglich mal ausgemacht hat.” Er nennt Aeros-
mith als posi ves Beispiel: “Die haben was Schwarzes in
ihrer Musik. Da ist ein anderes Rhythmusgefühl drin. Das
möchte ich auch in meine Musik reinbringen. Das ist mu-
sikalisch, ursprünglich und spricht andere Sinne an. Das
Schönste ist, wenn du das kombinieren kannst. Wenn du
dieses Blues- oder Soulgefühl einbringen kannst. Nimm
eine Ballade wie zum Beispiel ‘Blowing Out The Flame’
von der neuen Pla e. Da ist, fi nde ich, ganz viel Seele oder
eben Soul drin.”
Welt-Premiere in Pra eln
12 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Den Songs mit ihren S mmen Seele einzuhauchen über-nehmen neben Tobias seit der ersten Pla e diverse Gäste: Im Verlauf der drei Avanatasia-Phasen hat Sammet unter anderem mit Kindheits-Idolen wie Alice Cooper oder Klaus Meine gearbeitet. “Ich kann das selber noch gar nicht rich g glauben. Manchmal denke ich mir, ich müsste mich einfach mal zurücklehnen, durchatmen und mir mal Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was ich schon alles irgendwie erlebt habe. Ich bin auf jeden Fall, sehr dank-bar.” Ein paar Wunschgäste gäbe es allerdings noch auf Sammets Liste. “Ich wollte schon mit Steve Lee arbeiten, aber das hat bisher aus Zeitgründen nicht geklappt. Und Freddie Mercury fehlt mir noch - aber das wird wohl nichts mehr werden. Vielleicht Angus Young, Paul Stanley oder Gene Simmons“, sinniert Sammet und rela viert: “Allen-falls wäre das auch sehr ernüchternd. Vielleicht sitzt da oben der liebe Go und gibt mir genau die Freunde und Leute mit auf den Weg, die ich händeln kann, so dass ich nicht en äuscht werde.”
Seit einem Vierteljahrhundert macht Tobias Sammet Mu-sik. Angefangen hat alles im zarten Alter von sieben Jahren mit einer klassischen Orgelausbildung. “Ich mochte Rock-musik schon immer. Und ich fand Orgel damals ein absolu-tes Scheissinstrument für diese Musik. Ich fand Angus Young geil und Bon Sco .” Doch als er Jon Lord und Deep Purple entdeckte und erstmals das Solo in “Fireball” hörte, konnte er dem Instrument doch noch etwas gutes abge-winnen. “Als ich den Song das erste Mal hörte, dachte ich: Der Jon Lord ist schon auch cool. Nicht ganz so cool wie Angus Young, aber cool.” Den Vorschlag “Crazy Nights” zu üben, konterte sein Orgellehrer, indem er Tobias Deutsche Volkslieder vorsetzte. Das war zuviel für den Nachwuchs-Rocker: “Da habe ich mir einen Bass gekau und den Or-gellunterricht abgebrochen. Ich denke die Lek onen waren ganz gut, um einzusteigen und die Theorie zu beherrschen. Da bin ich auch dankbar dafür. Aber so ein rich g cooles Instrument, um Frauen abzukriegen, ist eine Heimorgel nicht. Ich habe jedenfalls selten gehört wie einer sagt: He, kommst du mal mit zu mir nach Hause? Ich zeig dir meine Heimorgel - da können wir mal eine Runde orgeln.”
Als Sammet 1992 die Power-Metal-Band Edguy gründete stand er zu Beginn noch hinter den Keyboards. Später wandte er sich dem Bass zu um sich schliesslich nur noch auf den Gesang zu konzentrieren. Mit seinen Kolllegen von Edguy ist er bereits wieder dabei, Songs für ein neues Al-bum zu schreiben. Ein neuer Song ist dem Sänger gar im Traum zugefl ogen: “Über achtzehn Jahre Edguy, ist mir noch nie passiert, dass ich morgens wach werde, und mich an eine Melodie erinnere, die ich im Traum gerade ha e. Ich habe ganz deutlich einen Song gehört. Ich hoff e nicht, dass es irgendwie ein Kiss-Song oder sowas war, den ich im Traum irgendwie abgerufen habe. Ich habe mich direkt ans Keyboard gesetzt und habe das direkt aufgenommen”, erzählt der Sänger immer noch ganz erstaunt.
Doch, bevor es mit Edguy weiter geht, steht die erste Avan-tasia-Hallen-Tour an. Wie schon anlässlich der Fes val-Tour vor zwei Jahren fällt der Startschuss erneut in der Schweiz. Am 30. November und 1. Dezember spielen Avantasia im Z7 in Pra eln. Erste Gäste sind bestä gt: Neben Master-mind Sammet werden sich die norwegische Power-Röhre Jorn Lande, Magnum-Sänger Bob Catley, die amerikani-sche Metal-Sopranis n Amanda Somerville und At-Vance-Gründer Olli Hartmann das Mikrofon reichen. Und endlich ist es auch gelungen, den legendären ex-Helloween-Front-mann Michael Kiske für die Tour zu verpfl ichten.
13Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Monstermind
Im Oktober erscheint die neue
Monster-Magnet-CD “Master-
mind”. Im Dezember rocken
Dave Wyndorf und Co. in Prat-
teln.
Ihre Inspira on verdanken Monster
Magnet nach eigenen Angaben
größtenteils psychedelischen Dro-
gen und den englischen Spacero-
ckern Hawkwind. Die Drogen brach-
ten Sänger Dave Wyndorf jedoch
Zeitweise bedrohlich nahe an den
Abgrund. Wiederholt wurde er ins
Krankenhaus eingeliefert und Tour-
neen mussten abgesagt werden.
Die musikalische Ausrichtung hat
sich im Lauf der Karriere mehrmals
verändert. Mit dem Album „Spine
Of God“ (1991) ließen man den
Krautrock von Amon Düül und Kon-
sorten aufl eben, legte dabei
aber auch gleich den Grund-
stein für Stoner Rock und
ri auf der Grungewel-
le mit. „Spine of God“
wird bis heute von
vielen Fans als das
ul ma ve Mons-
ter-Magnet-Al-
bum bezeichnet.
Ein weiterer
M e i l e n s t e i n
war „Dopes To
Infi nity“ aus
dem Jahr 1995.
Insipriert von
Black Sabbath klang es deutlich
nach Stoner Rock und brachte mit
dem Song „Negasonic Teenage War-
head“ einen regelrechten Club-Hit
hervor. Neue Höhen erklomm die
Band 1998 mit „Powertrip“. Wyn-
dorf kehrte den Drogen und der
psychedelischen Vergangenheit den
Rücken und orien erte sich an
straightem Rock mit Heavy-Metal-
Einfl üssen. Der neue Sound machte
„Powertrip“ zum bisher erfolg-
reichsten Album der Gruppe, die
Single „Space Lord“ stürmte welt-
weit die Charts.
Zwölf Jahre und drei Studioalben
später sind Monster Magnet mit ih-
rem neuen Werk unterwegs.
“Mastermind ist ein grosser, krä i-
ger Ball aus verrückten Hymnen
und Power Rock”, schwärmt Dave
Wyndorf von der CD. “Die Musik
klingt wie Classic Rock, der den Ver-
stand verloren hat. Mit gigan schen
Hooks und gigan schen Sounds. Die
Rocker sind sehr direkt und intensiv,
die Balladen psychedelisch und
mysteriös”, verspricht der Sänger.
Die Texte beschreibt er als “Fieber-
Träume aus dem Leben im 21. Jahr-
hundert. Voller Zynismus, Op mis-
mus, Sa re, Sex, getäuschten
Fantasien und exakt zutreff ende Re-
alitäten.” Und zur Entstehung der
Texte weiss er: “In meiner Welt ten-
dieren Bilder, Informa onen und
Emo onen dazu sich zu verfl echten.
Ich beschreibe die kleinsten Details
meines persönlichen Lebens mit
aberwitzigen fi lmischen Ausdrü-
cken. Wenn ich schreibe, spielen
sich in meinem Hirn ganze Film-
szenen ab und ich habe nun
versucht, dieses Schnellfeu-
er an Emo onen auf das
Album zu übertragen. Ich
führe ein verrücktes Le-
ben und muss das so
niederschreiben. ”
sagt Wyndorf und
fügt an: “Alles in al-
lem rockt ‘Master-
mind’ und das ist das
wich gste.”
14 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Rick Is Back
Seine Hits verschönerten die
Musiklandscha der 80er Jah-
re. Doch dann wurde es lange
Zeit ruhig um Rick Springfi eld.
Seit zwei Jahren spielt der En-
tertainer wieder in der US-Top-
Liga.
Immer wieder gibt es Künstler, die
durch ihre Arbeit eine Dekade we-
sentlich mitprägen. Im Fall von Rick
Springfi eld sind dies die 80er. Der ge-
bür ge Australier, der eigentlich Ri-
chard Lewis Springthorpe heisst und
1949 in Sydney geboren wurde,
spielte in den 60ern in seiner Heimat
in verschiedenen Rockbands. Ab
1971 wandelte er auf Solopfaden.
Bereits seine erste Single „Speak to
the Sky“ wurde in Australien und den
USA ein beachtlicher Erfolg. Doch
nach seinen ersten beiden Alben
„Beginnings“ und „Comic Book Hero-
es“ verdingte sich Sprinfi eld, der in-
zwischen nach Amerika übersiedelt
war, erstmal als Schauspieler. Er er-
hielt Gastrollen in einigen der popu-
lärsten Serien der 70er Jahre: „Der
sechs Millionen Dollar Mann“, „Won-
der Woman“, „Kampfstern Galac ca“
und „Detek v Rockford - Anruf ge-
nügt“.
Weil Springfi eld nicht damit rechne-
te, dass sein Album „Working Class
Dog“ ein Erfolg werden würde, über-
nahm er 1981 eine Hauptrolle in der
Soap-Opera „General Hospital“. Doch
er sollte sich täuschen: Die Single
„Jessie's Girl“ wurde ein Hit und er-
oberte die Pole Posi on der US-Sing-
lecharts. Im Sog dieses Erfolges er-
reichte „Working Class Dog“
anschliessend Pla nstatus. Einen
Grammy-Award gab es oben drauf.
Das Nachfolge-Album „Success
Hasn't Spoiled Me Yet“ wurde noch
erfolgreicher und mit dem „Ameri-
can Music Award“ folgte eine weite-
re hohe Auszeichnung für Spring-
fi eld. 1985 erschien mit „Tao“ und
der darauf enthaltenen Smash-Single
„Celebrate Youth“ der wohl bekann-
teste Longplayer des Australiers.
Zwischen 1989 und 1997 war musi-
kalisch erst mal Sendepause. Rick
spielte in in dierser Zeitspanne in di-
versen Filmen und TV-Serien mit, um
schliesslich unter dem Namen Saha-
ra Snow wieder ins Musikbusiness
zurückzukehren. Ab 1999 war Spring-
fi eld wieder unter dem eigenen Na-
men unterwegs und veröff entlichte
das mässig erfolgreiche Album “Kar-
ma”. Das Jahr 2004 markierte mit
dem rockigen „Shock/Denial/Anger/
Acceptance“ die Rückkehr auf die
grossen Bühnen der Welt. Und vier
Jahre später knackte Springfi eld mit
dem Album „Venus in Overdrive“ er-
neut die Top 30 der US- Albumcharts.
Bis heute hat Rick Springfi eld mehr
als 19 Millionen Pla en verkau .
Und jetzt wird er wohl auch noch
zum Bestseller-Autor. Springfi eld ver-
öff entlicht im Oktober unter dem Ti-
tel “Late, Late Night” seine Autobio-
grafi e. Darin erzählt er die ganze
Wahrheit über seinen Aufs eg, den
Fall und den Wiederaufs eg. Ein zen-
trales Thema ist auch sein jahrzehn-
telanger Kampf gegen Depressionen.
Momentan scheint der Musiker im
Dauerhoch zu sein. Und dank dem
italienischen Label Fron er Records
kommt in diesem Jahr auch Europa
endlich wieder in den Genuss von
Rick-Springfi eld-Konzerten.
15Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Diamantenfi eber
Mit der Schweizer For-
ma on Crazy Dia-
mond gas ert eine der
besten Pink-Floyd-Tribute-
Bands Europas in Pra eln.
Im Juni 2011 gas ert Roger Waters mit seiner “The Wall”-
Show im ausverkau en Hallenstadion. Doch bereits im
kommenden Dezember bietet sich Pink-Floyd-Fans
die Gelegenheit, die Meisterwerke der englischen
Psychedelic-Rocker im weitaus in meren Rah-
men zu geniessen. Drei Stunden lang kann am 4.
Dezember im Z7 in Erinnerungen geschwelgt
werden, wenn die Forma on Crazy Diamond
einer der wich gsten Bands der Rockge-
schichte die Ehre erweist.
Von Kri kern wird das Zürcher Septe in
den höchsten Tönen gelobt - und selbst
die Originale haben mi lerweile No-
z von der authen schen Kopie ge-
nommen und via Management mit
der Tribut-Band Kontakt aufgenom-
men. Die Crazy-Diamond-Mitglie-
der - sechs Männer und eine Frau -
haben in den verschiedensten Bands
und Projekten ihre musikali-
schen Erfahrungen gesammelt.
Zusammengeführt hat sie die ge-
meinsame Liebe zu Pink Floyd. Seit neun
Jahren sind Crazy Diamond mit wachsen-
dem Erfolg darum bemüht, das Erbe der
Herren Barre , Waters, Wright, Mason
und Gilmour zu verwalten.
Um den spektakulären Shows der Vor-
bilder gerecht zu werden, ist kein Auf-
wand zu gross: neben zwei Ton-Techni-
kern gehören auch zwei Licht-Techniker
zum engeren Kreis der Band. Hinzu
kommt ein Spezialist für Visuals, der
das Konzert mit grossfl ächigen Video-
projek onen zum mul medialen Ereig-
nis werden lässt und dafür sorgt, dass
der Crazy Diamond in seiner ganzen
Pracht erstrahlt.
Rock’n’Roll Ladies
Vier New Yorkerinnen ha-
ben sich die Songs der Rock-
legende Led Zeppelin ein-
verleibt und tragen den
unvergleichlichen Heavy-
Sound mit weiblichem
Charme in die weite Welt.
Vor sechs Jahren sagte die New Yorker
Ausnahme-Gitarris n Steph Paynes ihrem
damaligen Freund: “Babe I’m Gonna Lea-
ve You”, denn ich werde in Zukun “All my
Love” in die Musik stecken. Sie dachte
sich “That’s The Way” und fand auch bald
drei Gleichgesinnte Girls. Da alle vier mit
süsslichem “Candy Store Rock” nichts an-
fangen konnten, beschlossen sie, den
schweren Sound der Heavy-Metal-Urvä-
ter Led Zeppelin zu zelebrieren. Das Quar-
te wusste: “We’re Gonna Groove” und
nannte sich fortan Lez Zeppelin. Sta zu
Hause im s llen Kämmerlein “Tea For
One” zu schlürfen reisen die weiblichen
Zep-Klone mi lerweile regelmässig über
“The Ocean”, um sich lautstark auf den
Bühnen dieser Welt auszutoben.
Wer die Band zum ersten mal live sieht,
ist vielleicht zu Beginn etwas
“Dazed and Confused”.
Doch schnell wird klar,
dass sich die forschen La-
dies den “Rock’n’Roll”
einverleibt haben.
Und wenn die Girls erst mal auf der Bühne
“In The Light” stehen, heben sie ab zum
“Night Flight” und kehren nicht zurück, bis
sie den “Stairway to Heaven “ erklommen
haben. Mit “Whole Lo a Love” interpre-
eren die vier “Heartbreaker” die unsterb-
lichen Songs ihrer Helden. Die Geschlech-
ter-Rollen mögen zwar vertauscht worden
sein, doch “The Song Remains The Same”.
Und ich bin mir sicher, dass die Zuschauer
nach der Show zu den Girls sagen: “You
Shook Me”! Sollte ich mich mit dieser Pro-
gnose getäuscht ha-
ben, ist dies
“Nobody’s Fault
But Mine”…
16 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Arztvisite mit Wohlfühlgaran e
Seit den frühen 70er Jahren steht der Name Dr. Feelgood für erdigen
Rhythm’n’Blues. Trotz diversen Musiker-Wechseln hat sich die Forma on bis
heute im Geschä gehalten.
“Man muss kein Musiker sein, um Rock’n’Roll spielen zu können. Du musst ihn nur lieben und ihn spielen wollen.” So lautete der Leitsatz des lei-der viel zu früh verstorbenen Lee Brille-aux. Der ehemalige Frontmann und Mitbegründer der bri schen Rhythm’n’Blues-Ins tu on Dr. Feel-good hat damit das Credo seiner Band auf den Punkt gebracht. In den knapp vier Jahrzehnten ihres Bestehens ist den eingefl eischten Pub-Rockern die Liebe zur Musik nie abhanden gekom-men.
Die Band wurde 1971 von Sänger Bril-leaux und Gitarrist Wilko Johnson ge-gründet und bald darauf durch Bassist John B. Sparks und Schlagzeuger „The Big Figure“ komple ert. Mit ihrem kompromißlosen Rhythm'n'Blues galt die Band als erfrischende Alterna ve zu dem vorherrschenden "Bombast-rock" dieser Zeit.
Rau und ruppig klang ihre Musik, straight forward und ganz ohne Firle-fanz. Daran hat sich glücklicherweise in den letzten Jahrzehnten überhaupt nichts geändert.
Dr. Feelgood ist eine der wenigen Bands, welche während der Bri sh Blues Explosion und in der Punk-Ära gleichermassen Erfolg ha e. Neben dem Live-Album "Stupidity", das die Nr. 1 der UK-Charts knackte, produzier-ten sie eine Reihe von Hits. Nummern wie "She's A Wind Up", "Down At The Doctors", "See You Later Alligator", “Back In The Night”, “Roxe e” oder "Milk And Alcohol" sind heute allesamt Klassiker. Obwohl mi lerweile keines der Ur-Mitglieder mehr dabei ist, hat sich die Band ihren ganz eigenen Cha-rakter bewahrt. Dr. Feelgood zählt nach wie vor zu den begehrtesten und be-liebtesten Live-Bands der Szene und
kann auf eine treue und nach wie vor ständig wachsende Anhängerscha zählen.
Viele Fans ha en Zweifel, ob nach dem Tode von Lee Brilleaux im Jahr 1994 überhaupt noch ein Fortbestehen von Dr. Feelgood möglich war. Zu sehr war er der Doctor. Bereits 1977, nach dem Auss eg von Wilko Johnson, prophe-zeiten selbsternannte Experten und ewige Pessimisten das Ende der Band. Doch nach jedem Weggang wurde ein adäquater Ersatz gefunden, der auf seine ganz eigene Art und Weise das Publikum zu begeistern wusste. Und das aktuelle Line-Up mit Robert Kane (Gesang/Harmonika, seit 1999), Kevin Morris (Drums, 1983), Phil Mitchell (Bass, 1983) und Steve Walwyn (Gitar-re, 1989) wird das Z7 mit seiner unbän-digen Spielfreude in die grösste Wohl-fühl-Oase der Schweiz verwandeln.
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18 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
19Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Sie zählen zu den wich gsten und s lprägendsten Vertreter des Doom Metals. Doch obschon sie
von vielen Bands des Genres als wich gster Einfl uss genannt werden, waren Saint Vitus kommerzi-
ell nie erfolgreich. Ende der 70er Jahre in Los Angeles als Tyrant gegründet, fröhnten die vier Musiker ihrem düste-
ren, schleppenden Metalsound. Da es zu der Zeit mehrere Bands gleichen Namens gab, wechselte man zu Saint
Vitus. Nachdem man sich schon musikalisch als Fan der Metal-Urväter Black Sabbath geoutet ha e, wurde die Af-
fi nität durch die Umbenennung noch unterstrichen. Den Bandnamen lieh man sich nämlich vom Black-Sabbath-
Titel “Saint Vitus Dance”.
Die Gründungsmitglieder Dave Chandler (Gitarre), Mark Adams (Bass) und Armando
Acosta (Schlagzeug) blieben der Band von 1979 bis 2009 treu. Doch auf der letztjäh-
rigen Tour musste Acosta offi ziell “aus gesundheitlichen Gründen” die Band verlas-
sen. Sein Nachfolger ist Henry Vasquez, der bei den Southern-Rockern “Blood Of
The Sun” die Felle bearbeitete. Der Posten des Sängers war stets eine wacklige
Angelegenheit. Seit 2008 ist wieder Sco “Wino” Weinrich an Bord der alten
Doom-Frega e. Er war von 1986 bis 1991 für den Gesang zuständig und gab im
Jahr 2003 ein erstes Comeback. Wie er im Frühjahr im “Metal Hammer” verkün-
dete, wird die gemeinsame Reise weitergehen und schon im nächsten Jahr soll
ein neues Studioalbum erscheinen.
Seit drei Jahrzehnten schreiben die US-Rocker Saint Vitus Doom-Metal-Ge-
schichte. Ein neues Kapitel ist in Arbeit.
Verdoomt in alle Ewigkeit
20 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Spitzers Spitzen
Kri sche Songs als neckische Ulk-Num-
mern getarnt sind das Markenzeichen der
EAV. Das österreichische Musik-Kabare
hat auch nach 33 Jahren nichts von seinem
Biss verloren.
Aufgrund ihres klamaukar gen Au retens und ih-rer beim ersten Anhören o simpel anmutenden Reime, wurde die Erste Allgemeine Verunsiche-rung, kurz EAV, zu Unrecht immer wieder als reine Ulktruppe abgetan. Beim genauen inspizieren der Lieder bemerkt der geneigte Hörer jedoch, dass die o überspitzt formulierten Texte kri sche, po-li sche und bi erböse Aussagen und manch gi i-ge Spitze enthalten. Doch, wen wunderts? Der
Mann, der für die wortwitzigen Ergüs-se verantwortlich ist, heisst
schliesslich Spitzer.
Im Jahr 1977 wurde die Erste Allgemeine Verunsicherung als Rock-Comix-Band gegründet und feierte erste Erfolge in der alterna ven Clubszene Deutschlands. Mi e der 80er-Jahre war die Gruppe mit Songs wie «Ba-Ba-Banküberfall», «Küss' die Hand, schöne Frau», «Burli» oder «Ding Dong» Dauergast in den Charts. In ihrer Heimat Österreich hat die EAV insgesamt mehr Pla en als Michael Jackson, die Beatles oder Landsmann Wolfgang Amadeus Mozart verkau . “Neue Helden braucht das Land” heisst die jüngste Liedersammlung der gestandenen Truppe. Doch, zwischendurch tut es einfach gut, wieder einmal den alten Helden zuzuhören. Am zehnten Dezember bietet sich in Pra eln die nächste Gelegenheit dazu.
Bri sche Metal-Power
Mit seinem neuen Power-Metal-
Werk “Promise And Terror” kehrt
der englische Shouter Blaze Bay-
ley ins Z7 zurück.
Als Blaze Bailey vor 26 Jahren mit der Gruppe Wolfsbane loslegte, hä e er sich wohl nie träumen lassen, dass er einmal als Frontmann einer der gröss-ten Metal-Bands aller Zeiten fungieren würde. Im Jahr 1991 spielte Bayley mit Wolfsbane im Vorprogramm von Iron Maiden. Drei Jahre später wurde er
angefragt, ob er Nachfolger von Bruce Dickinson werden wolle. Die Verlo-ckung war gross und Blaze verliess sei-ne Stammforma on. Fünf Jahre und zwei Alben hielt die Verbindung. Eine Zeit in der sich der Sänger Anfeindun-gen von Iron Maiden Fans in aller Welt stellen musste, die den Wechsel als Blaze-phemie ansahen. Zudem ver-kau en sich weder Alben noch Kon-zert-Tickets wie in früheren Zeiten. Als Dickinson bereit war, wieder beim Grossunternehmen einzusteigen, war Bayleys Zeit abgelaufen. Der Kämpfer Liess sich nicht unterkriegen. Er grün-
dete seine eigene Forma on Blaze, mit der er zwei v ielbeachtetet Alben produzier-te. Nach diversen U m b e s e t z u n g e n trennte sich die Band und Blaze Bayley startete unterm seinem vollen Namen ein neues Projekt. Das Debut “The Man Who Would Not Die” war der Start in die neue Schaff ensphase. Doch nur wenige Monate nach demm Rela-se erlag seine Frau Debbie einer Ge-hirnblutung. Auch diesen Schicksals-schlag steckte Blaze weg. Im Februar 2010 veröff entlichte er sein neues Al-bum “Promise And Terror” und kehrte auf die Bühne zurück - im Gepäck die besten Songs aus der zehnjährigen So-lokarriere und Nummern aus seiner Zeit bei Maiden.
21Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Trollwutgefahr
FINNTROLLNach Au ri en bei europäischen Sommer-Fes vals und einer Finnland-Tour
steht Ende Jahr bereits die nächste europäische Headliner-Tour an. Das gesamte
Humpaa-Arsenal wartet auf seinen Einsatz. Der Trink- und Schunkelfaktor kommt
dabei garan ert nicht zu kurz. Auch anno 2010 weht die Flagge des „Trollish Me-
tal“ hoch über den Köpfen der heidnischen Schlachtreihen.
SAMAELDie Si ener Schwermetallarbeiter um Bandgründer Vorph vereinen in ihrer Musik
typische Walliser Merkmale: Hart wie der Schädel einer Kamp uh und experimen-
erfreudig wie Chris an Constan n der President des FC Sion. Nach Ausfl ügen zu
Crossover-, Alterna ve- und Industrial-Metal sind Samael mit dem aktuellen Re-
lease “Above” wieder zu ihren Black-Metal-Wurzeln zurückgekehrt.
ROTTING CHRISTAuch die griechischen Metalgö er lassen sich wie ihre Schweizer Kollegen Samael
nur schwerlich in eine Schublade stecken. Wie die Si ener sind auch Ro ng Christ
seit 13 Jahren unterwegs und dür en wohl als erste hellenische Black-Metal-Band
in die Geschichte eingehen. Mit dem Sound ihres neuen Albums “Aealo” werden
sie im Z7 für eine mys sche Atmosphäre sorgen.
METSATÖLLEpischer Heavy Metal mit Einfl üssen an ker estnischer Folklore ist die Speziali-
tät von Metsatöll aus Estland. Das Quarte das sich nach einem althergebrach-
ten Ausdruck für Wolf benannt hat, arbeitet mit tradi onell angehauchtem
Songmaterial, welches sich mit den estnischen Unabhängigkeitskriegen des 13.
und 14. Jahrhunderts beschä igt.
NOTHNEGALDenkt man an Musik von den Malediven, so ergeben sich automa sch Bilder von
folkloris schen Tanzgruppen, die sich, begleitet von hypno schen Trommelklän-
gen in schiere Ekstase tanzen. Dass im Inselstaat auch he ig gerockt wird, bewei-
sen die Jungs von Nothnegal. Sie sind alles andere als nur ein Notnagel im Line-
Up und bereichern das Fes val mit ihrem Death- und Black-Metal.
Die skandinavischen Folk-Metaller Finntroll mögen es intensiv: Zwi-
schen dem 26. November und dem 19. Dezember stehen sie jeden
Abend auf der Bühne. 24 Städte in 12 Ländern sollen in dieser Zeit-
spanne mit der Trollwut infi ziert werden. Doch nicht nur die Fans der
Humpaa-Truppe kommen auf ihre Kosten. Bei der Wahl ihrer Wegge-
fährten zeigen sich die Finnen äusserst trollerant und stellen kein rei-
nes Pagan-Fes val auf die Beine. Mit Samael, Ro ng Christ, Met-
satöll und Nothnegal ergibt sich ein mul kulturelles Line-Up mit
Bands aus fünf verschiedenen Na onen.
22 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
by a Deafening Roar” an. Diesmal zeigt sich der gefühlvolle Techniker aller-dings noch eine Ecke verspielter und variantenreicher. Am besten klingt er, wenn er seine virtuosen Gri re -Läu-fe mit eingängigen Melodien paart. Das neue Album wird natürlich auch live präsen ert. Und Paul Gilbert freut sich gewal g auf die anstehende Kon-zertreise, die ihn im November und Dezember zu 39 Gigs in 23 Ländern führt: “Die Tour wird fantas sch. Wir werden natürlich die besten Songs der neuen CD spielen. Dazu gibt es Favori-ten von Racer X und Mr. Big, Songs aus meinen weiteren Soloalben und weite-re musikalische Überraschungen.” Und er schwärmt von seiner Band mit der Rhythmus-Sek on Craig Mar ni und Jeff Bowders, die auch im Studio die Tracks von “Fuzz Universe” ein-spielten und jetzt dabei sind, um ihnen auf der Bühne neues Leben einzuhau-chen. Dazu kommt der Sänger und Gi-tarrist Tony Spinner (ex-Toto, Tony Spinner Band). “Er ist ein erstaunlicher Gitarrist und Sänger. Wir werden eini-ge Killer Gitarren-Jams und Geangs-Harmonien zum besten geben”, ver-spricht Paul.
Mr. Big's Solo
Vor einem Jahr spielte er mit der
wiederformierten Hitband Mr.
Big im Z7. Jetzt kehrt Stargitar-
rist Paul Gilbert mit seinem neu-
en Soloprogramm zurück nach
Pra eln.
Er ist zweifellos einer der besten Rock-gitarristen der Welt. Sein Können hat Paul Gilbert denn auch bereits zur Ge-nüge unter Beweis gestellt. Mit Racer-X, Mr. Big oder auf seinen zahlreichen Soloalben hat sich der Gitarrenmeister eine weltweite Fanschar erspielt. Sei-ne aussergewöhnlichen Techniken sind legendär – so trak ert er bei-spielsweise im Song "Daddy, Brother, Lover, Li le Boy" die Gitarren-Saiten mit einer Bohrmaschine.
Nach eigenen Angaben begann Gil-berts Interesse für die Musik im Alter von fünf Jahren, als ihm seine Eltern eine Kindergitarre und einen ba erie-betriebenen Verstärker zum Geburts-tag schenkten. Mit 9 Jahren erweckten
Bands wie Led Zeppelin, Kiss und Ae-rosmith sein Interesse für Rock. In den 80er Jahren gründete er seine erste professionelle Coverband Electric Fence und verdiente damit seinen Le-bensunterhalt. Daneben arbeitete er am renommierten Gitarren-Ins tut (G.I.T.) in LA und gab Schülern wie dem jungen Buckethead den letzten Schliff .
Erste Erfolge feierte Paul Gilbert mit der Metal-Band Racer X, die er im Jahr 1985 formierte. Den grossen Durch-bruch scha e er Ende der 80er Jahre mit Mr. Big. Nach einer Jam-Session mit dem Bassisten Billy Sheehan, der zuvor bei David Lee Roth die Saiten zup e, wurde die Gruppe ins Leben gerufen. Vier-Studio und fünf Live-Al-ben sowie ein Nummer-1-Hit mit „To Be With You“ resul erten aus dieser fruchtbaren Zusammenarbeit. Im Jahr 1996 verliess jedoch Gilbert die Band und startete eine Solokarriere.
Mit “Fuzz Universe” legte Gilbert in diesem Jahr sein dri es reines Instru-mental-Werk vor. Das Album knüp soundtechnisch an die Vorgänger “Get Out of My Yard” und “Silence Followed
Paul Gilbert
23Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Drei der einfl ussreichsten Forma onen der Thrash-Metal-Szene und eine junge
Band, die in bester Old-School-Manier abrockt, lassen es in der besinnlichen
Adventszeit gehörig krachen.
SUICIDAL ANGELSNeben den gestandenen Thrashern der ersten Stunde bekommt bei diesem Riff -Fes val auch der Nachwuchs eine Pla orm. Die Suicidal Angels aus Griechenland sind seit knap zehn Jahren darum bemüht, den Old-School-Thrash aufl e-ben zu las-sen. Und sie haben sich die Alben ih-rer Helden wohl einige Male zu Ge-müte geführt. Gnadenlos werden die Zeus-Söhne die musikalischen Blitze ihres Zweitlings “Sanc fy The Darkness” ins Publikum schleudern und die Tradi on von Bands wie Kreator, Sodom oder De-struc on fortsetzen. Eine kompromisslose Eröff -nung des Abends ist garan ert.
KREATOR
Zur Vorweihnachtszeit kehrt eine der bekanntesten und
dienstältesten Thrash-Metal-Bands Deutschlands ins Z7
zurück. Gemeinsam mit Destruc on und Sodom bilden
Kreator das ul ma ve Thrash-Dreiges rn im nördlichen
Nachbar land.
Bis heute haben
Kreator welt-
weit über zwei
Millionen Alben
verkau . In den
80er Jahren tru-
gen sie zur Ver-
breitung des
Thrashs in
Deutschland bei und gelangten auch im Ausland zu Po-
pularität. Die 90er waren von musikalischen Experimen-
ten geprägt, die bei den Fans nicht immer auf Gegenlie-
be s eßen. Im neuen Jahrtausend aber kehrte die Band
zu ihren Wurzeln zurück.
EXODUSDie Thrash-Metal-Pioniere aus der Bay Area waren wegweisend für unzählige Bands des Genres. Inoffi ziell gelten sie gar als Erfi nder dieser S lrichtung. Die zwi-schenzeitlich mehrmals er-neuerte For-ma on hat nun doch auch schon knapp 30 Jahre auf dem Buckel. Von Ermü-dungserschei-nungen sind jedoch keine Spuren auszumachen. Mit dem aktuellen Album “Exhibit B: The Human Condi- on” beweisen Exodus locker, dass sie noch lange nicht
zum Altmetall gehören. Viele Nachwuchsbands kön-nen von der eingespielten Seniorenmannscha nach wie vor einiges lernen.
DEATH ANGEL
Sie waren Anfang
der 80er Jahre
eine der jüngsten
Bands, welche
die Metalszene
gestürmt haben.
Und sie wurden
bekannt, als eine der einfl ussreichsten und experimen er-
freudigsten Gruppen aus der aufstrebenden Thrash-Szene
der San Francisco Bay Area. Beim Thrashfest werden Death
Angel die Songs ihres brandneuen Albums “Relentless Retri-
bu on” den Schweizer Fans erstmals live präsen eren. Wie
einige ihrer Kollegen besinnen sich auch Death Angel auf
ihre Wurzeln und liefern dabei ihr bestes Album seit vielen
Jahren ab. Auf die Live-Umsetzung darf man gespannt sein.
24 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Mighty Mann
Neben den Erfolgs-Nummern aus den
70er und 80er Jahren präsen ert Man-
fred Mann auf seiner aktuellen Tour auch
den neuen Earth-Band-Sänger Peter Cox.
Wer kennt sie nicht? Hits wie “Blinded By The
Light”, “Davy´s On The Road Again”, “Father of
Day, Father of Night” oder “Mighty Quinn” besit-
zen absoluten Klassiker-Status und sind auch
heute noch die Höhepunkte der Konzerte von
Manfred Mann’s Earth Band. Die Gruppe begeht
im nächsten Jahr ihr 40-Jahr-Jubiläum. Der Kopf
und Namensgeber feiert am 21. Oktober dieses
Jahres seinen 70. Geburtstag.
Der Musiker Manfred Lubowitz zog in den 60er-
Jahren von Johannesburg nach London, um sei-
nen Traum von einer Musikkarriere zu verwirkli-
chen. Unter dem Namen Manfred Mann feierte
er schon bald grosse Erfolge. Zwischen 1964 und
1969 produziert er Top-5-Hits in Serie. S lis sch
im Jazz, Soul und Rhythm and Blues angesiedelt,
stürmte Mann die europäischen Charts mit Hits
wie „My Name is Jack“, „Fox on the Run“ und
„Ha! Ha! Said the Clown“. Die Nummer „Do Wah
Diddy Diddy“ wurde auch in den USA ein Nr.-1-
Hit. Nach Uns mmigkeiten betreff end der musi-
kalischen Ausrichtung wurde die Gruppe 1969
aufgelöst.
Die nächste Sta on hiess Manfred Mann Chapter
III und war von kurzer Dauer. Nach zwei mässig
erfolgreichen Alben widmete sich der Klang-
künstler ab 1971 einem neuen Kapitel: Manfred
Mann‘s Earth Band. Der S l ha e sich gegenüber
den Anfängen entscheidend verändert. Zunächst
zum progressiven, Synthesizer-beeinfl ussten
Rock, ab Ende der 70er
Jahre dann deutlich in Rich-
tung Mainstream. Mit seinem
neuen Sound war MM in den
70er- und Anfang der 80er-Jahre
wieder regelmässig in den Charts
anzutreff en. Obwohl Manfred
Mann’s Earth Band in der Rockge-
schichte als eine der bedeutenden
Bands gilt, löste sie sich 1988 nach eini-
gen Misserfolgen auf.
Der Boss widmete sich in dieser Zeit einem
neuen Projekt: Manfred Mann‘s Plain Mu-
sic. Es entstand ein Album, das auf Gesängen
und Musik der nordamerikanischen Indianer
beruht. Doch die Fans der Earth Band konnten
bald beruhigt aufatmen. Bereits 1991 begann
Mann die Gruppe neu zu formieren. Studiover-
öff entlichungen sind seither zwar eine Rarität,
aber live ist die Band nach wie vor mit schöner
Regelmässigkeit zu geniessen - und beweist Mal
für Mal, dass sie eine der besten Live-Forma o-
nen Europas ist.
Auf eine Neuerung im Band-Line-Up darf man
besonders gespannt sein. Die altbekannten Songs
werden nämlich von einer neuen S mme vorge-
tragen. Der ehemalige Sänger des Pop-Duos Go
West, Peter Cox, hat in diesem Jahr den Posten
des langjährigen Frontmannes Noel McCalla ein-
genommen und wird den Evergreens einen neu-
en Stempel verpassen. Mit ihm soll nach sechs
Jahren endlich wieder ein neues Album veröf-
fentlicht werden. Den einen oder anderen Titel
daraus wird man hoff entlich beim Au ri im Z7
zu hören bekommen.
25Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Mi elalterliche Bescherung
Bevor die glorreichen Sieben aus Potsdam eine
wohlverdiente Bandpause einlegen, gehen Sub-
way To Sally mit ihrer aktuellen Hit-Compila on
“Kleid aus Rosen” auf Weihnachtstour.
Gegründet zu Beginn der 90er Jahre, erspielte sich das
Potsdamer Septe Subway To Sally innerhalb kürzester
Zeit durch unzählige Live-Au ri e und starke Alben eine
eingeschworene Fangemeinde. Heute begeistern die sie-
ben Musiker ihre Anhänger im ganzen deutschsprachigen
Raum. Das Markenzeichen der Band ist kerniger Rock mit
Folk-Elementen, angereichert mit mi elalterlichen Melo-
dien. Neben den üblichen Rock-Inst-
rumenten komen bei der Band
altertümliche Tonerzeugungs-
mi el wie Marktsackpfeife,
Renaissancelaute, Schalmei
oder Geyerleier zum Einsatz.
Mit ihrem zehnten Album
„Kreuzfeuer“ setzten sie im
letzten Jahr einen weiteren
Meilenstein.
In diesem Frühjahr wurde mit einer “Best Of”-Zusammen-
stellung bereits das nächste Werk veröff entlicht. “Kleid aus
Rosen” ist ein Rückblick auf die letzten zehn Jahre Subway
To Sally und bringt ein Wiederhören mit diversen Klassi-
kern aus der zweiten Häl e der erfolgreichen Bandge-
schichte. Eine Greatest-Hits-Veranstaltung wird mit Sicher-
heit auch das Konzert im Z7 werden. Der Besuch eines
Konzertes der Gruppe ist immer empfehlenswert. Doch
diesmal wird es wohl für einige Zeit die letzte Gelegenheit
sein, die Musik der Mi elalter-Rocker auf einer Schweizer
Bühne zu geniessen. Die Band plant nach dem
Dauerstress der vergangenen Jahre ein
wohlverdientes Time-Out zu nehmen.
Alle Jahre wieder…
…rocken GURD im Z7. Und dies-
mal gibt es beim vorweihnächtli-
chen Thrash-Event bes mmt
schon den Einen oder Anderen
brandneuen Titel zu hören.
Die Gruppe GURD
braucht man der
Schweizer Metalge-
meinde wohl nicht
mehr gross vorzu-
stellen. Seit dem
Ende der legendär-
en Thrasher Polter-
geist wurde deren
musikalisches Erbe
von der Forma on um
Sänger und Gitarrist V.O. Pulver bes-
tens verwaltet - und zu neuen Ufern
geführt. Im letzten Jahr wurden mit ei-
ner grossen Live-Party im Z7 die ersten
15 Jahre GURD gefeiert. Im Dezember
kehrt die Band – diesmal ohne beson-
deren Anlass - an den Tatort zurück:
“Wir wollen einfach wieder im geilsten
Club der Schweiz spielen und unserem
Stammladen die alljährliche Aufwar-
tung machen“, sagt Pulver. „Ausser-
dem haben wir mit 23rd Grade Of Evil
aus Luzern und New Born Hate aus
Heidelberg zwei geile Acts im Gepäck,
welche die Bühne gut für uns vorhei-
zen werden.“ Zur Zeit arbeiten GURD
an neuem Songmaterial. „Das Album
wird allerdings nicht vor 2011 fer g
werden“, weiss Pulver, der momentan
wieder Tag und Nacht im Studio ver-
bringt. Der Band-Boss fügt lachend an:
„Das Konzert ist auch eine willkomme-
ne ‚Escape from the studio‘-Ak on.“
Mal krä ig abrocken und Hallenlu
schnuppern bevors wieder in den Bun-
ker geht kann nicht schaden. Und gibt
es schon ein Müsterchen aus dem neu-
en Album? „Ein, zwei Titel werden wir
bes mmt spielen”, verrät Pulver.
26 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Xmas mit der Metal Queen
In Pra eln wird dieses Jahr bereits am 23. Dezember Weihnachten gefeiert. Dann bringt Deutschlands First Lady des harten Rock, Doro Pesch, die Äuglein gestandener Metaller zum glänzen.
Seit drei Jahrzehnten wirbelt die Düs-
seldorfer Metal-Ikone Doro Pesch mit
ungebrochenem Elan durch die
Hard’n’Heavy-Szene. Ihre Leidenscha
für harten Rock führte sie Anfang der
Achtziger - zur Blütezeit der New Wave
Of Bri sh Heavy Metal – auf die Kon-
zertbühne. Mit den Bands Snakebite
und A ack sammelte sie im Unter-
grund ihrer Heimatstadt erste Erfah-
rungen. Ab 1983 wurde mit Warlock
die Szene aufgemischt. Auf ausge-
dehnten Tourneen spielte die Forma -
on unter anderem mit Judas Priest,
Ozzy Osbourne, Bon Jovi, Metallica,
den Scorpions, W.A.S.P. oder Mega-
deth. Warlock nahmen vier reguläre
Studio-Alben auf. Songs wie „Für Im-
mer“, „True As Steel“, „All We Are“
oder „I Rule The Ruins“ zählen zu den
schönsten Erzeugnissen Deutscher
Schwermetallarbeit der 80er. Doro
scha e es mit ihrer Band auch als ers-
te Frau beim legendären Monsters of
Rock Fes val im englischen Donington
auf der Bühne zu stehen. Trotz interna-
onalen Erfolgen zerfi el die Band
1988. Nicht ganz unschuldig daran war
die Pla enfi rma, die immer mehr Ein-
fl uss nehmen wollte und Warlock in
eine Richtung zu drängen versuchte,
die den Musikern nicht behagte.
Da die Namensrechte für Warlock
nicht bei den Bandmitgliedern lagen,
beschloss die s mmgewal ge Frontla-
dy unter ihrem eigenen Namen weiter-
zumachen. Ihre erste Soloscheibe
„Force Majeure“ erschien 1989. Seit-
her veröff entlicht Doro mit schöner
Regelmässigkeit neue Alben und be-
hauptet souverän ihren Platz in der
rauhen Männerdomäne. Die Sängerin
hat schon früh gelernt zu kämpfen.
Als Teenager meisterte sie erfolgreich
eine Lungentuberkolose. Und Kampf-
geist bewies sie später auch im Ring:
Beim quotenträch gen Promibox-
Spektakel auf RTL machte sie genauso
eine gute Figur wie im Kino als Dar-
stellerin in Luke Gassers Geschichts-
Drama “Anuk – der Weg des Kriegers”.
Vor zwei Jahren feierte Deutschlands
Rock-Queen ihr 25-jähriges Bühnen-
jubiläum mit einer Riesenparty. 9.000
Fans waren Zeuge wie Doro im Rather
Dom in Düsseldorf Lieder aus ihrer
gesamten Karriere zum Besten
gab und sich dabei von Kolle-
ginnen und Kollegen wie
Klaus Meine, Rudolf Schen-
ker, Tarja Turunen, Axel
Rudi Pell, Bobby Ellsworth,
Jean Beauvoir und weiteren
illustren Gästen begleiten
liess - und dem Spektakel
mit einer Warlock-Re-
union einen würdigen
Schlusspunkt setzte.
Seither sind wieder
zwei Jahre vergangen
und die sympathische
Rockerin denkt nicht
daran, kürzer zu tre-
ten. Mit dem aktuel-
len Album „Fear No
Evil“ ist sie wieder auf
einer ihrer ausgedehn-
ten Tourneen, die sie
einmal mehr ins
Z7 nach Prat-
teln führt. Und
da wird wie
immer mit viel “Herzblut” – so die ers-
te Single aus dem aktuellen Album –
ihre Songs präsen eren.
PS: Empfehlenswert ist auch ein Be-
such der Website www.doropesch.
com. Nur schon für den ne en kleinen
Eff ekt, wenn der Lautsprecher oben
links ausgeschaltet wird.
27Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
28 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
29Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Es ist nachmi ags kurz vor zwei. Eine
leichte Nervosität breitet sich allmäh-
lich in mir aus. Kommt er? Kommt er
nicht? Werden wir wieder im S ch ge-
lassen?
Backstage öff net sich plötzlich die Tür,
ein mir unbekannter Mann tri ein –
und sein IRON MAIDEN T-Shirt lässt
mein Muff ensausen sofort verfl iegen.
„Hi, ich bin Dani, ich hab euren We -
bewerb gewonnen“. Spitzenmässig,
jetzt kommt alles gut!
Wir haben uns kurz vorgestellt und
dann gings auch schon los. Es folgte
ein kleiner Rundgang durchs ganze Z7,
hier die Büros, da die Duschkabinen,
dort drüben der Crewraum, da oben
das Catering, die Küche und die Künst-
lergarderoben. Das ist Babsi, unsere
Köchin, das ist Tcheech, unser Compu-
tergenie, der da ist unser Haustechni-
ker Zo el und der dort drüben ist Fran-
ky, unser “Sound-Engineer“ (den ihr
alle aus der letzten Ausgabe unseres
Z7-Magazins kennt). Und Dani, unser
Gewinner, hört mir gar nicht mehr
rich g zu. Er scheint vom riesigen
Mischpult auf der Bühne abgelenkt
und schreitet auch schon zielgerichtet
auf “Franky’s Spielzeug“ zu.
In dem Moment öff net sich die Back-
stage-Türe erneut und eine Horde Mu-
siker strömt direkt zu uns auf die Büh-
ne. Shades Of Purple und Kissin’ Time
sind angekommen. Und mit ihnen
auch die Arbeit.
Wir alle wissen was zu tun ist und
schleppen schwere, mit Technik voll-
gestop e Kisten auf die Bühne. Und
unser Dani? Der packt an, als hä e er
in seinem Leben noch nie was ande-
res gemacht! Ein echter Wirbelwind!
Mal vorne rechts beim Verkabeln der
Mikrofone behilfl ich und plötzlich ganz
links Monitore aufeinanderstapelnd.
Ich komm aus dem Staunen nicht mehr
raus! Beim Soundcheck stehen wir bei-
de neben Franky an seinem “Spiel-
zeug“ und lassen uns erklären, wie das
alles hier eigentlich funk oniert. Und
da gibt mir Dani auch schon zu verste-
hen: „Zuerst die Arbeit und dann das
Vergnügen! Ich bin ja schliesslich da
um zu helfen und nicht um im Weg
rumzustehen!“. Und schon hat die gan-
ze Z7-Familie den 34 jährigen Postan-
gestellten aus dem Solothurn ins Herz
geschlossen.
Nach dem gemeinsamen Nachtessen
mit Crew und Musikern (es gab Spa-
ghe ) entdecke ich Dani kurz vor
Showbeginn, wie er während der Ruhe
vor dem Sturm mit den Musikern von
Shades Of Purple plaudert – und als es
hiess, die Band geht gleich auf die Büh-
ne, konnte auch Dani seine Anspan-
nung nicht verbergen.
Während der Show war er mal in der
Halle bei den Fans, mal Backstage beim
Monitormischpult, packte in den Pau-
sen und am Konzertende erneut tat-
Dani, der Gewinner
des Mega-We bewerbs
Backstage bei den Monstern
krä ig zu und verdiente sich so ganz
bes mmt sein Feierabend-Bierchen.
„Na Dani, sag mal, gab es heute ein
ganz bes mmtes Erlebnis, etwas das
du nie mehr vergessen wirst?“ frag ich.
„Ja klar, es ist echt zum totlachen ein
ganzes Konzert lang nur die Rücken der
Musiker anzuschauen!“
Auf dem Weg ins Hotel liess mich Dani
noch erahnen, dass er nicht nur uns
vom Z7 begeisterte, sondern wohl
auch die Band Shades Of Purple. Sie
hinterliessen ihm die Visitenkarte mit
der Bi e, er solle sich mal melden um
beim Au au Ihrer anstehenden Kon-
zerte behilfl ich zu sein.
31Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Meine Foodmäuse Sarah und Jenny
Im Eingangsbereich rechts befi ndet sich unter den Bäumen unser Foodhaus. Vor dem Konzert und in den Pausen wer-den hier die Fans mit Würsten, Pommes und Sandwiches verwöhnt. Die ersten Jahre ha e männliches Personal die Verantwortung für diesen Bereich. Über die geringen Ein-nahmen und den fehlenden Gewinn habe ich mich damals viel zu lange nur gewundert. Seit meine Tochter Melanie im 2006 die Verantwortung für das Foodhaus übernommen hat läu der Laden. Melanie setzt beim Personaleinsatz auf Frauenpower und schwört auf die Mitarbeit von Olivia, Va-nessa und eben Sarah und Jenny. Lange Zeit habe ich nicht geschnallt wer von Beiden nun Sarah und wer Jenny ist. Also habe ich allen Mädels unserer Mampfi crew lie-bevoll den Namen Foodmaus gegeben.
Von Sarah und Jenny wollte ich wissen was sie an der Arbeit im Z7 schätzen und was sie nicht so gerne haben. Beide lieben das familiäre Arbeitsklima und den Umgang mit den unterschiedlichsten Fans jeglichen Alters. Die Arbeit im Foodhaus be-zeichnen sie als abwechslungsreich, nicht weil wir eine mehrsei ge Speisekarte haben, sondern weil hier so viele Pannen passieren. Gasfl aschen werden im blödesten Moment leer und müssen gewechselt werden, natürlich immer wenn die Schlange vor der Hü e am längsten ist. Irgendein Gerät erklärt immer die Unlust an der Ar-beit. Wenn dann mal endlich alles reibungslos läu , können Sarah und Jenny darauf we en, dass Melanie
entweder den Senf, Ketchup, Teller oder sonstwas vergessen hat einzukaufen. Eine
Mordswut haben Beide auf angetrunkende
Fans welche nach Konzertende die Mädels minutenlang anbaggern, oder versuchen ihre Pommes mit den letzten 80 Rappen zu begleichen.Kennengelernt haben sich Tierarzthelfe-rin Sarah und Pharmaassisten n Jenny nach einer Party, in der Nähe der Disco, hinter einem Strauch im Vorgarten ei-nes Hauses beim Pipi machen. Der Gar-ten auf einmal hellbeleuchtet, der Ei-gentümer steht laut schimpfend in der Haustür. Seit dieser Zeit sind die Bei-
den beste Freundinnen geworden, fast schon wie Schwes-tern. Sarah liebt Tiere und Partys. Jenny liebt Partys und Tiere. Auch haben Beide bereits den männlichen Deckel für das Leben gefunden. Gemeinsame Ferien haben bisher noch nicht geklappt weil Sarah immer in Spanien und Jenny in Portugal Ferien macht.
Ich bin froh diese beiden ne en und liebenswerten Food-mäuse im Team zu haben. Hoff entlich bleibt im Foodhaus für lange Zeit alles so wie es ist.
Unser Team besteht aus 60 Personen Cheff e Norbert stellt Mitglieder des Teams vor
32 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Foto Kourry M. Kurmann
Lordi – Babez For Breakfast (Sony)
Die fi nnischen Rock-Monster sind mit ihrem neu-en Album zurück. Produziert wurde die Scheibe imm Country-Mekka Nashville. Aber keine Ban-ge: es ist kein Hillbilly-Album geworden. Produ-ziert wurde das Album von keinem Geringeren als dem deutschen Starproduzenten Michael
Wagener, der gleich reihenweise Meilensteine des harten Rocks produ-ziert hat. Acts wie Dokken, Accept, Skid Row, Alice Cooper, White Lion oder HammerFall zählten zur zufriedenen Kundscha . Und auch Mr. Lordi kann sich nicht beklagen. “Babez For Breakfast” ist ein verdammt geiles Grusel-Monster-Schock-Rock-Teil geworden. Da gibt es schauerli-che Hörspiel-Elementen, brachiale Mitgröhl-Hymnen mit poppigen Me-lodien und eingängigen Refrains oder auch mal eine theatralische Balla-de, die ebensogut auf einer alten Alice Cooper zu fi nden sein könnte. Der gemeine Eurovision-Song-Contest-Seher wird schockiert sein, der Lordi Fan wird seine helle Freude haben – und genau so soll es ja auch sein. Ein rundum gelungenes Schreckmümpfeli.
Die Happy – Red Box (EMI)
Zuletzt stand Sängerin Marta Jandová in ihrer tschechischen Heimat im Musical “Mona Lisa” auf der Bühne, moderierte eine Musiksendung auf dem neuen ZDF-Kanal neo und verdingte sich als Jury-Mitglied bei der neunten Staff el der deutschen Cas ngshow “Popstars”. Doch jetzt
wird wieder mit ihrer Forma on Die Happy gerockt. Und wie! Schon der Opener “Mesmerized” macht klar, wo’s langgeht. Gesunde Härte ge-paart mit einer der stärksten Rockröhren unserer Zeit und packenden Melodien. Zwischendurch darfs auch mal poppiger oder gar balladesk werden, ohne jedoch gleich ins Kitschige abzudri en. Ein absolutes Highlight der CD ist die Coverversion des Des ny’s-Child-Überhits “Sur-vivor”. Ohrwurm bleibt Ohrwurm - und wenn dann anstelle seichten R’n’B-Gesülzes noch knackige Rock-Gitarren und eine de ige Rocks m-me dazu kommen kanns auch nicht schaden.
Psychopunch – The Last Goodbye (Silverdust)
Die vier fl o en Schweden von Psychopunch gön-nen sich keine Verschnaufspause. Wenn sie nicht gerade auf Tour sind verbarrikadieren sie sich im Studio und basteln an einem neuen Album. Die Mitglieder der Punk’n’Roll-Kombo aus der Indus-triestadt Västerås sind nämlich äusserst produk-
v. Mit “The Last Goodbye” ist bereits das neunte Album in der zwölf-jährigen Bandgeschichte veröff entlicht worden. Auch auf dem jüngsten Werk zeigt sich das Quarte mehrheitlich von seiner harten Seite. Abge-sehen vom melancholischen Titeltrack, bei dem wieder mal die Akus k-Klampfe ausgepackt wird und beinahe so etwas wie Lagerfeuerroman k au ommt, spielen die Boys mehrheitlich schnelle, dreckige Rotznum-mern die so rich g Laune machen. Anspiel ps gibt es zu Hauf – ange-führt von den Nummern “Long Time Coming”, “The Way She’s Kissing” oder “I’m Not Over You”, die sofort im Ohr hängen bleiben.
Iron Maiden – The Final Fron er (EMI)
Unglaubliche Szenen spielten sich im August in den Pop-Charts dieser Welt ab: in 21 Ländern er-klommen die englischen Metal-Gö er Iron Mai-den mit ihrem Album “The Final Fron er” die Nummer-1-Posi on. Heavy Metal lebt! Dabei scheinen die Musiker beim Sonngwiri ng nichgt
einmal an ihre äusserste Grenze gegangen zu sein. “The Final Fron er” ist mit diesem Start zwar das erfolgreichste, aber bei weitem nicht das beste Album der Band, die seit 35 Jahren ohne jegliche Kompromisse einzugehen ihr Ding durchzieht. Es gibt nicht einen rich gen Ear-Cat-cher. Und auch bei der Länge der Songs wurde keineswegs auf Hitpara-dentauglichkeit geachtet. Welche Band kann es sich heute noch leisten eine Single mit 6:49 Spieldauer zu präsen eren? Maiden wiedersetzen sich souverän alle Regeln des Business und dennoch läu s wie ge-schmiert. Der verdiente Lohn für Jahrzehnte harter Arbeit und Bestän-digkeit in einem Business, das ansonsten von schnellebigen Trends ge-prägt ist. Auf “The Final Fron er” wird insgesamt rund 77 Minuten wenig spektakulärer, aber dennoch gehaltvoller Maiden-Metal gebo-ten. Den Höhepunkt spart sich die Band bis ganz am Ende: “When The Wild Wind Blows” bietet mit einer Spielzeit von 11 Minuten ein s m-mungsvolles Schlussbouquet.
Cataract – Killing The Eternal (Metal Blade)
Das Cover zum neuen Album der Zürcher Hard-core-Metaller spricht eine deutliche Sprache. Messerscharf kommen die Riff s auf “Killing The Eternal” und schneiden sich ef in die Gehörgän-ge. Entstanden ist das neue Werk in Dänemark: “Wir ha en eine sehr krea ve Zeit im Studio”,
sagt Sänger Fedi und erzählt: “Erstmals waren alle Musiker in den Ent-stehungsprozess involviert und konnten ihre Inputs geben. Das macht das Resultat noch wich ger für uns.” Und wie hat sich das ausgewirkt? “Die Songs haben einige eher unerwartete Elemente, dennoch sind sie kompakter und weniger experimentell als auf dem Vorgänger. Natürlich geht es wie immer hart zur Sache - mit viel Geschwindigkeit und Aggres-sivität.” Cataract wie wir sie kennen und lieben. Und die Jungs brennen darauf, die Songs auf einer Tour vorzustellen. “Wir können es kaum er-warten, die Songs live zu spielen und die Reak onen der Leute zu se-hen. Mit diesem Album wollen wir neue Leute und Orte erreichen. Wir werden uns im Herbst den Allerwertesten abspielen. Geplant sind Club-shows in ganz Europa. Und wenn alles klappt werden wir im Frühling eine kleine Japan Tournee und eine Europatournee machen. Im Som-mer kann man uns dann an den verschiedensten Open Airs antreff en.”
33Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010
Du wolltest schon immer mal hinter die Bühne
Und zwar einen ganzen Showtag lang
von Aufbaubeginn bis nach dem Konzert Kein Problem...
Denn wir wollen euch Backstage haben
An Deinem Tag bist Du pünktlich, nüchtern und mit bester Laune um 12.00 Uhr im Z7. Zu allererst lernst Du unsere Büh-
nentechniker, unsere Köchin sowie die Büroleute des Z7 kennen. Ab dann bist Du ein Teil des Z7 Teams und gehst mit uns
ins Catering fürs Frühstück. Anschliessend hilfst Du beim entladen des Trucks oder Trailers. Beim set up und dem Sound-
check des Headliners siehst Du den Technikern bei ihrer Arbeit zu. Danach wird es hek sch und spannend weil meistens
die Zeit knapp wird. Die Special Guests und Suppor ng Acts drängen für Au au und Soundcheck auf die Bühne. Gegen
18.30 Uhr sollten alle Arbeiten beendet sein. Die Security- und Gastrocrew trudelt ein und beginnt mit ihrer Arbeit. Du
gehst mit uns und den Musikern zum Nachtessen. In den Umbaupausen hilfst Du den Technikern. Nach dem Konzert und
dem Abbau wartet dann der Feierabend mit ne en Gesprächen und einem oder zwei leckeren Bierchen. Damit Du in der
Nacht keinen Stress mit dem Heimweg bekommst spendieren wir Dir ein Zimmer im Hotel. Im nächsten Z7 Magazin be-
richten wir dann von Deinem Tag im Z7.
Interessiert? Dann schreibe auf ein Bla Papier Deinen Namen, Adresse, Telefonnummer und Deinen Konzertwunsch.
Dieses Schreiben ab in ein Couvert und an: Z7 - „Backstage“, Pos ach, CH 4133 Pra eln
Lynam – Tragic City Symphony (Mascot Music)
Das Trio Lynam aus Birmingham, Alabama hat ei-nen Deal mit Mascot/Megaforce Records ergat-tert und die neue Pla enfi rma re-releast nun als erste Amtshandlung das Album “Tragic City Sym-phony” weltweit. Die Achtziger verfl iessen mit den Neunzigern und ganz aktuellen Sounds zu
einem zeitlosen, explosiven Mix. Auch die Gästeliste spiegelt die Mi-schung aus alten und neuen Helden wieder. Unter den eingeladenen Mitmusikern ist Tom Keiff er von den Eigh es-Hardrockern Cinderella ebenso zu fi nden wie die Post-Grunger von Hinder. Jason Elgin, der schon für Collec ve Soul oder Creed an den Reglern stand, hat das Al-bum zusammen mit Bandleader Jacob Bunton koproduziert. Neben fet-ten, eingängigen Rocksongs sind Balladen mit absolutem Radiopoten al anzutreff en. “Tragic City Symphony” ist eine abwechslungsreiche Schei-be für Jung- und Alt-Rocker und genau der Sound, den man sich zu end-losen Fahrten auf amerikanischen Highways reinpfeifen will.
Robert Plant – Band Of Joy (Universal)
Mit seinem letzten Werk “Raising Sand” (2007) hat Robert Plant alle überrascht. Zusammen mit der Country-Lady Alison Krauss nahm er ein Al-bum voll mit wunderbaren Due en auf, die sich irgendwo zwischen Country, Folk, Gospel oder Blues bewegten - und heimste gleich 5 Grammies
ein. Jetzt doppelt die Zeppelin-S mme nach. Auf “Band Of Joy” (Plant sang vor mehr als 40 Jahren in einem Projekt gleichen Namens) widmet sich der alt-Rocker erneut diesen S lrichtungen und mengt noch ein wenig Rockabilly, Soul und R’n’B bei. Gemeinsam mit der Gitarrenlegen-de Buddy Miller hat Plant das eue Album in Nashville aufgenommen. Begleitet von der Country-Sängerin Pa y Griffi n singt sich der legendäre Sänger durch verschiedene Jahrzehnte der amerikanischen Musikge-schichte und erzeugt mit seinem musikalischen Rückblick einige der schönsten Momente aktuellen Musikschaff ens.
34 Z7 Magazin - Ausgabe September 03/2010