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TASTEN TEST

PREIS 854 e

TASTEN 88, Hammermechanik

DISPLAY Grafik-LCD, hin-tergundbel., monochrom, 320 x 240 Pixel

POLYFONIE 192 Stimmen

SOUNDS 151 + 15 Drum/SFX-Kits + 388 XGlite

STYLES 205

EFFEKTE Reverb (41), Chorus (44), DSP (237), Master-EQ (5 Typen), IAC; Mikrofon: Noise Gate, Kompressor, Reverb, Chorus

RECORDER 6-Spur-MIDI-Sequencer (1 Akkord-spur), SMF-Wiedergabe; USB-Audio-Recorder/Player (WAV)

REGISTRIERUNGEN 32

VERSTÄRKUNG 2 x 6 W

ANSCHLÜSSE Kopfhörer, Aux-in (Miniklinke, stereo), Mic-in (Klinke), Sustain-Pedal, Pedalleiste (Multipin), USB to Host, USB to Device

ABMESSUNGEN/GEWICHT 140 x 44 x 15 cm, 21 kg; 140 x 44 x 76 cm, 28 kg inkl. Unterbau

INFO de.yamaha.com

DATEN

Das DGX-660 setzt Yamahas erfolgreiche Portable-Grand-Serie fort und macht den Spielern tolle Funktionen zugänglich – darunter den Piano Room, einen Mikrofoneingang samt DSP, außerdem Lernfunktionen und Begleitau-tomatik. Und das ist längst nicht alles.

Mehr als nur PianoYAMAHA DGX-660

Das kompakte Digitalpiano Yamaha DGX-660 gehört zur Klasse der Ensemblepianos, denn unter anderem wird bei diesem Instrument

eine Begleitautomatik geboten. Bei den frühen Ver-tretern dieser „Portable-Grand“-Instrumente sprach man noch davon, dass sie an der Schnittstelle von Arranger-Keyboard und Digitalpiano angesiedelt sei-en. Über die Modellgenerationen hinweg wurde die Tendenz hin zum Digitalpiano aber immer klarer: Seit die Modellbezeichnungen im 600er-Segment angesiedelt sind, setzt Yamaha die GHS-Digitalpia-notastatur ein, der Kompaktpiano-Unterbau gehört zum Lieferumfang, und optional ist eine Pedalleiste mit Dreifachpedal erhältlich. Bei unserem DGX-660 kommt zudem die Piano-Room-Funktion mit ihrem neuen Bedienansatz dazu. Was sonst noch geboten wird, zeigt unser Test.

OutfitDas Yamaha DGX-660 ist in zwei Farbvarianten er-hältlich: weiß und schwarz. Der mitgelieferte Unter-bau ist farblich abgestimmt, die optional erhältli-che Pedalleiste LP-7A in Grau oder Weiß erhältlich. Alle fürs Spielen und die Wiedergabe notwendigen Elemente sind im Keyboard ähnlichen Gehäuse un-tergebracht, das so auf 21 kg kommt. Zusammen mit dem Unterbau wiegt das DGX-660 28 kg und kann dadurch in der Wohnung oder im Klassenzim-mer – je nach Einsatzort – bei Bedarf gut bewegt

werden. Der Großteil des Instrumentengehäuses be-steht aus Kunststoff, rechts und links findet man Holzelemente in der jeweiligen Instrumentenfarbe, links ist an dieser Stelle auch das Pitchbend-Rad eingelassen.

Das 2-Wege-Stereolautsprechersystem sitzt links und rechts hinter Metallgittern. Es wird mit zweimal sechs Watt verstärkt und liefert in allen Lautstärken einen sehr schönen, runden, warmen und druckvol-len Sound. Im Zentrum der Bedienoberfläche sitzt ein monochromes, hinterleuchtetes LC-Display mit 320 mal 240 Pixel Auflösung. Dank Grafikfähigkeit, können auch Noten – z.B. bei der Arbeit mit der integrierten Lesson-Funktion – dargestellt werden. Die übrigen Bedientaster sind ums Display herum gruppiert und meist mehrfach belegt. Zentral für die Bedienung am Instrument sind ein Drehrad und ein Ziffernblock, über den Sounds, Styles und Songs direkt angewählt werden können. Ein Überblick über die Ziffern der einzelnen Kategorien ist aufs Gehäuse aufgedruckt.

Die Anschlüsse sitzen mittig an der Rückseite des Gehäuses: Kopfhörer, Aux-in (Stereo-Miniklin-ke) für Musik-Zuspieler, regelbarer Mikrofonein-gang (Klinke), Sustain-Pedal und Pedalleiste (Mul-tipin). Last not least befindet sich ein USB-to-Host-Anschluss an der Rückseite sowie eine zweite USB-Buchse (to-Device) auf der Oberseite des DGX-660. Ein Apple iPad kann z.B. über Lightning-

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USB-Adapter an die USB-to-Host-Buchse ange-schlossen werden, alternativ über den WLAN-Adap-ter UD-WL01 oder für Bluetooth-MIDI-Verbindungen über den UD-BT01.

Seit Jahren bekannt ist die Tastatur „Graded Hammer Standard“ (GHS), die auch im DGX-660 zum Einsatz kommt. Sie ist pro Taste mit zwei Sen-soren ausgestattet und bietet in der Instrumenten-klasse ein sehr gutes Spielgefühl. Für das echte Pianoerlebnis sollte man sich allerdings ergänzend die optionale Pedalleiste oder zumindest das halb-pedalfähige Sustain-Pedal FC3A gönnen; der mit-gelieferte Fußtaster taugt mehr für Schaltvorgänge, die man dem Pedalanschluss ebenfalls zuweisen kann – z.B. Start/Stop.

SoundsDie Klangerzeugung hat Yamaha aufgebohrt: Sie bietet nun eine Polyfonie von 192 Stimmen. Damit lassen sich bis zu drei Live-Voices (rechte Hand Dual plus Split-Voice), Begleitautomatik oder MIDI-File-Wiedergabe auch mit exzessiven Sustain-Pe-dal-Passagen ohne Aussetzer realisieren. Die Anzahl der Klangfarben wurde gegenüber dem Vorgänger-instrument auf 151 erhöht; dazu kommen 15 Drum/SFX-Kits und 388 XGlite-Klangfarben, die für MIDI-Files gebraucht werden, aber auch im Live-Spiel eingesetzt werden können.

Aus dem Klangfundus herauszuheben ist zuvor-derst das „Natural Grand“, ein Flügelklang, der auch über Dämpferresonanzeffekte verfügt. Dieser klingt Yamaha-typisch voll und brillant und ist zurecht als Standardklang nach dem Einschalten aktiviert. Sie-ben weitere Pianosounds verfügen über Dämpfer-resonanz, die auf Wunsch im Menü auch abge-

Der regelbare Mikrofon-eingang sitzt an der Gehäuserückseite.

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schaltet werden kann. Welche Pianosounds Reso-nanzeffekte bieten, steht in der Bedienungsanleitung auf Seite 21. Aus der Yamaha-Klangbibliothek fin-den sich hier 10 Live-, 11 Sweet- und 7 Cool-Voices, die sich jeweils durch etwas aufwändigere Klang-programmierung von den Standardklängen unter-scheiden. Aber auch unter diesen findet man hohe Qualität und vielseitig einsetzbare Klangfarben, die das Spiel bereichern.

Neu ist in der Soundauswahl der so genannte „Piano Room“. Drückt man diesen Taster, so sind alle Funktionen des Instruments auf das reine Pia-

nospiel ausgelegt und die Menüführung im Display geändert. Man sieht unterschiedliche Flügel oder ein Klavier vor wechselnden Hintergründen. Jedes Instrumentenmodell steht für eine Klangfarbe, je-der Hintergrund für Effekteinstellungen. Außerdem lassen sich die Öffnung des Flügeldeckels (Klang-färbung), die Anschlagdynamik, Stimmung und Re-sonanzeffekte einfach steuern. Darüberhinaus kann man direkt die Aufnahmefunktion aktivieren. Fürs reine Klavierspiel braucht man sich also gar nicht mit den üblichen Bedienmenüs zu beschäftigen, sondern kann sehr intuitiv loslegen. Die Funktion hielt in der aktuellen Clavinova-CVP-Generation Einzug und wurde beim DGX-660 sinnvoll auf die dort gebotenen Funktionen adaptiert. Ein guter Schritt, um Bedienschritte einmal anders zu den-ken und umzusetzen.

Die klangliche Umsetzung der Haltepedal-Funk-tion mag manchen überraschen. Beim Pianosound klingt es wie erwartet: Ton anschlagen, Pedal drü-cken, Taste loslassen, Ton verklingt langsam. Bei Orgel- Streicher- oder Padsounds kennt man es von vielen Instrumenten anders: Ton anschlagen, Pedal drücken, Taste loslassen, Ton bleibt gehalten. Beim DGX-660 verklingt der Ton stattdessen langsam. Wer Töne dauerhaft halten will, braucht dazu nach Auskunft des Herstellers die optionale Dreifachpe-dalleiste LP-7A und verwendet dann hierzu das Sostenuto-Pedal.

Zur Klangveredelung gibt es 41 Reverb-Effekte, 44 Chorus-Typen und 237 DSP-Multieffekte. Für automatisch gesteuerte Mehrstimmigkeit werden 26 Harmony-Typen angeboten. Für den optimalen Gesamtklang sorgen ein Master-EQ und eine intel-ligente Akustiksteuerung (IAC). Diese steuert die Klangabstimmung abhängig von der eingestellten Gesamtlautstärke des Instruments.

BegleitungDie Begleitautomatik hält 205 Styles mit jeweils einem Intro, einem Ending, zwei Fill-ins und zwei Main-Variationen bereit. Diese Arrangements sind meist nicht so voll wie bei Arranger-Keyboards und lassen dadurch viel Raum, um selbst dazu zu spie-len. Die Akkordsteuerung kann wie bei Keyboards der linken Hand in der unteren Split-Zone oder bei-den Händen auf der gesamten Klaviatur zugewiesen werden.

Ein interessantes Feature sind die so genannten „Smart Chords“, die eine besondere Variante der Ein-Finger-Automatik darstellen. Man wählt Musik-stil und Tonart und bekommt dann mit nur einem Finger den passenden Akkord – und das kann auch ein komplexer Jazzakkord sein. Beim Improvisieren kann das großen Spaß machen und erleichtert auf diese Weise den Zugang zu skalentypischen Akkor-den. Als Griffmethoden sind ansonsten „Multi Fin-ger“, „FullKeyboard“ und Yamahas „AI Fingered“ einstellbar. Letztere Methode ist lohnenswert zu ler-nen, denn damit lassen sich die Basstöne der Be-gleitung gezielt steuern. Dadurch lassen sich Arran-gements viel musikalischer Gestalten, Songs klingen abwechslungsreicher und mehr nach live gespielt.

Die optionale Pedalleiste LP-7A ist in Grau oder Weiß erhältlich.

Das DGX-660 kommt mit farb-lich abgestimmtem Unterbau.

Im Internet unter www.tastenwelt.de finden Sie Videobeispiele zu diesem Beitrag.

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www.tastenwelt.de

Eine Begleitung des Spielers ist auch über die Aufnahme- und Playback-Funktionen des DGX-660 möglich: Man kann sein eigenes Spiel z.B. in einem 6-Spur-Sequencer (eine Akkordspur) aufzeichnenund wiedergeben; fünf interne Songspeicherplätzesind vorhanden. Über USB-Stick lassen sich weite-re MIDI-Files – auch im XG-Format – abspielen, au-ßerdem die eigenen Songs speichern. Last not leastist das Aufzeichnen des Mastersignals als WAV-Da-tei auf USB-Stick möglich. Playalongs lassen sichals Audio-Datei vom Stick oder über eigene Zuspie-ler per Aux-in-Buchse abspielen.

ExtrasEine Neuheit im DGX-660 ist der rückseitige regel-bare Mikrofonanschluss, durch den man sich selbst am Piano begleiten und dazu singen kann. Für das Mikrofonsignal stehen als Effekte Noise Gate, Kom-pressor, Reverb, Chorus und ein 3-Band-EQ bereit. Bei dezentem Effekt-Einsatz lassen sich ganz pas-sable Demos direkt am Instrument realisieren und sogleich als WAV-Datei in CD-Qualität auf USB-Stick speichern.

Ein weiteres Extra sind die Lernfunktionen, die das Spielerlebnis am Digitalpiano verbessern sol-len. Damit lassen sich Stücke getrennt nach Hän-den mit verschiedenen Methoden einüben – in frei-em oder festem Tempo. 100 Songs sind ab Werk im Speicher, der Einsatz eigener MIDI-Files ist mit der Funktion ebenfalls möglich. Als musiktheoretisches und spielpraktisches Hilfsmittel dient auch das „Chord Dictionary“, bei dem man Akkordbezeich-nungen eingeben und die passenden Töne anzeigen lassen kann.

FazitYamaha bietet mit dem DGX-660 ein zeitgemäßes, kompaktes Ensemblepiano an, das durch seinen perfekt abgestimmten Sound und seine große Funktionsvielfalt überzeugt. In diesem Instrument steckt viel mehr drin, als nur ein Digitalpiano für Lernbegeisterte; hier darf man sich auch als Singer-Songwriter und Arrangeur austoben, das Spielen lernen und Musik aufnehmen. Das DGX-660 kann die Beschäftigung mit Musik nicht nur für Jugend-liche spannender machen – mit dem DGX-660 ver-bringt sicherlich jeder gerne mehr Zeit am Instru-ment. Ulrich Simon tw

YAMAHA DGX-660Kompaktes Ensemblepiano

Sehr guter Sound

Schön arrangierte Styles

Große Funktionsvielfalt

Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis

Mitgelieferter Fußtaster nur bedingt Piano tauglich

WERTUNG

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