xxviii. mineralogische notizen aus brasilien. (ii. theil.)

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XXVIII. Mineralogische Notizen aus Brasilien. (II. Theil.) Von Eugen Hussak in $5o Paulo. (Mit TaL VIII un4 IX.) 6. Ueber den Baddeleyit (syn. Brazilit) von der Eisenmine Jacu- piranga in SEo Paulo. hn N. Jahrb. fi Min. u. Geol., 1892, II, pag. 141, braehte ieh eine vorl~tufige Mittheilung tiber ein neues Mineral, alas ich nach qualitativer Untersuchung an nicht vollkommen reinem Material ftir ein Tantalo-Niobat hielt und dem ieh den Namen ,Brazilit" ertheilte. Mein Irrt|mm beztiglieh der chemischen Zusammensetzung dieses Minerals ist insoferne verzeihlich, als ich meine qualitativen Proben an- f/tnglich nut mit unreinem, abet an Brazilit angereicherten Material vornahm und auch die Proben vor dem Liithrohre wie auf mikro- chemischem Wege unter den, Mikroskope beztiglich der Frage, ol) Tantal-Niob- oder Zirkon-Verbindung', keinen irg'endwie entscheiden- den Aufschluss geben. Dieser In'thuin win'de hrst aufgekliirt, als ich nach langem miihevollen Auslesen des Minerals aus dem an schweren Mineralien reichen Pyroxenitsand gentigend und vollkommen reines Material zu einer quantitativen Analyse hatte, welche auszuf'tihren in zuvor- kommender Liebenswiirdigkeit Herr P~'of. C. W. B 1o m s t r a n d in Lund iibernahm. Es zeigte sich hiebei, dass tier ,Brazilit" reine Zirkonerde ist, wie dies die in obg'enannter Zeitschrift, 1893, I, publicirte Analyse darthut. Zu ganz gleieher Zeit und unabhii.ngig land Herr Director L. F I e t c h e r 1) in London dasselbe Mineral in den Edelsteinsanden yon Rakwana in Ceylon, wenn auch nur als ein einziges, 3 Gramm sehweres Krystallbruchsttick, und benannte es ,,Baddeleyit". Dass dies Mineral vollstitndig identisch ist mit dem von mir Brazilit genaunten, geht nicht nut allein aus den chemischen Unter- suehnngen hervor, sondern, wie die goniometrischen Messungen ~) Mineralog. Mag., London 1892, pag. 148.

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Page 1: XXVIII. Mineralogische Notizen aus Brasilien. (II. Theil.)

XXVIII. Mineralogische Notizen aus Brasilien. (II. Theil.)

Von Eugen Hussak in $5o Paulo.

(Mit TaL VIII un4 IX.)

6. Ueber den Baddeleyit (syn. Brazilit) von der Eisenmine Jacu- piranga in SEo Paulo.

hn N. Jahrb. fi Min. u. Geol., 1892, II, pag. 141, braehte ieh eine vorl~tufige Mittheilung tiber ein neues Mineral, alas ich nach qualitativer Untersuchung an nicht vollkommen reinem Material ftir ein Tantalo-Niobat hielt und dem ieh den Namen ,Brazilit" ertheilte.

Mein Irrt|mm beztiglieh der chemischen Zusammensetzung dieses Minerals ist insoferne verzeihlich, als ich meine qualitativen Proben an- f/tnglich nut mit unreinem, abet an Brazilit angereicherten Material vornahm und auch die Proben vor dem Liithrohre wie auf mikro- chemischem Wege unter den, Mikroskope beztiglich der Frage, ol) Tantal-Niob- oder Zirkon-Verbindung', keinen irg'endwie entscheiden- den Aufschluss geben.

Dieser In'thuin win'de hrst aufgekliirt, als ich nach langem miihevollen Auslesen des Minerals aus dem an schweren Mineralien reichen Pyroxenitsand gentigend und vollkommen reines Material zu einer quantitativen Analyse hatte, welche auszuf'tihren in zuvor- kommender Liebenswiirdigkeit Herr P~'of. C. W. B 1 o m s t r a n d in Lund iibernahm.

Es zeigte sich hiebei, dass tier ,Brazilit" reine Zirkonerde ist, wie dies die in obg'enannter Zeitschrift, 1893, I, publicirte Analyse darthut.

Zu ganz gleieher Zeit und unabhii.ngig land Herr Director L. F I e t c h e r 1) in London dasselbe Mineral in den Edelsteinsanden yon Rakwana in Ceylon, wenn auch nur als ein einziges, 3 Gramm sehweres Krystallbruchsttick, und benannte es ,,Baddeleyit".

Dass dies Mineral vollstitndig identisch ist mit dem von mir Brazilit genaunten, geht nicht nut allein aus den chemischen Unter- suehnngen hervor, sondern, wie die goniometrischen Messungen

~) Mineralog. Mag., London 1892, pag. 148.

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ergaben, g'anz evident aus der tibereinstimmenden Krystallform (cf. F l e t c h e r , pug. 158).

In Hinblick auf meinen anfiingliehen Irrthum bezUglich der ehemischen Constitution dieses Minerals and darauf, dass der Name ,Brazilit" schon fiir ein 51fUhrendes Gestein aus Bahia vergeben ist, babe ich gerne auf die Priorit~t der Namengebung verzichtet and verbleibt demnach dies interessante Mineral unter dem Namen ,Bad- deleyit" bestehen.

A r t d e s V o r k o m m e n s. Der brasilianischc Baddeleyit kommt als nicht allzu seltener accessorischer Gemengtheil im zersetzten Magnetit-Pyroxenit (Jacupirangit O. A. D e r b y 1) der Magnet~eisen - lagerst~tte Jacupiranga, am gleieh~amigen Seitenflusse des Rio Ribeira, im S~den des Staates S~o Paulo gelegen, vor.

Dieser titanreiches Magneteisen fUhrende Pyroxenit geht, wie ich schon frUher erw~hnte, theils in reinen Magneteisenstein, theils in Nephelinite tiber und ist reich an Apatit uud Titaamineralien. Niemals jedoch konnte ich den Baddeleyit im fl'ischcn Gestcin ein- gewaehsen naehweisen, sondern nut in dem zu Grus zersetzten ver- mittelst der Waschschtissel (batOn), und da in ziemlicher Meng'e auswaschen, w~ihrcnd beispielsweise Perowskit in den Sanden selten, im fi'ischen Gestein sehr reichlich vertreten ist.

Der Pyroxenit tritt bci Jacupiranga auch mit kSrnigem Kalk im Contact auf; beide Gesteine sind dann sehr reich an Apatit und Magnetit und fiihrt auch der Kalk etwas Baddeleyit. Diescr mineral- reiche Marmot scheint eine Contactbildung des Pyroxenits zu sein.

Der Baddeleyit erscheint stets in nach dem Orthopinakoid (100) tafelig ausgebildeten, racist 2 1 3 Millimeter grossen Kryst~illchen (die grSsseren, bis zu 5 Millimeter grossen Krystalle sind zu Messungen unbrauchbar und meist mit stark gew~lbten Orthopinakoidfl~iehen versehen) yon hell- bis dunkelbranner Farbe; bald sind die dUnnen KrystalltSfelchen mehr nach tier Orthoaxe, bald mehr nach der Verticalaxe gestreekt.

Hinsichtlich der Farbe tritt ein grosser Wechsel ein und h~ingt dieselbe sicherlich vom Eisengehalt ab, da ich auch ganz farblose Krystalle fund und dutch Gelb und Braun alle Ueberg~inge bis zu

*) Quart. 5ourn. Geol. Soe. London 1891, 47, pug. 251.

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Mineralogische Notizen aus Brasilien. 397

ganz undurchsichtigen, schwarzen, peehgliinzenden Krystallen vor- handen sind.

Die Krystallform ist m o n o k 1 i n. Das Axenverh/~ltnis : a : b: c - - 0"9871 : 1:0"5114. fl - - 98~ 451/2,

bestimmt aus folgendcn, mit einem F u e s s'sehen Reflexionsgoniometer, Modell Nr. III, gemessenen Winkeln:

100. 110 ----- 44 o 17I/2 ` 100. 001 -- 810 141/2 ̀ 001 . i01 -- 29 o 41/4 `

L. F l e t c h e r (1. c.) gelangte zu dem Resultate: a : b : c ----- 0"9768 : 1 : 1"0475

fl = 980 40' was in Anbetracht des Umstandes, dass gcnanntcr Forscher seine Messungen an einem cinzigen Krystallbruchstticke vornehmen konnte, und seine Fl:~ichen r (i02) and d (011) mit meinen r ( 1 0 1 ) and d (021) zusammenfallen, g'eniigcnd tibereinstimmt, um die Identit~tt der Form zu erhiirten.

B c o b a c h t e t e F o r m e n u n d F l i i c h e n b e s c h a f f e n h e i t . Da ich im Laufe dcr Zeit dank der weiteren Sendungen yon Material yon Seiten meines geehrten Frcundes Herrn Bergingeniem" H. B a u e r in Yporanga immer mehr und bessere Krystalle yon Baddeleyit ans den Sanden auslescn konnte, hat sieh nicht allein die Zahl tier be- ohachteten Formen vermehrt, sondern es konntcn auch einigc Winkel genauer bestimmt werdcn.

Die beobachteten Formen sind: I. Pinakoide : a ( 1 0 0 ) c~/)c,.? vorhen'schend, oft gewSlbt and

rauhfi~chig, seltener briefcouvcrtiihnlich gestreift (Fig. 11, Tar. IX) ; yon F l e t c h e r gleiehfalls beobachtet. b ( 0 1 0 ) c ~ P ~ , sehr selten and nar als sehr schmale, gut-

gliinzende Fl:,iche; unter vielen Dutzcnden yon Krystallen nur einmal gcflmden, w:,ihrend sic F l e t c h e r an dem einzigen Ceyloner Krystall angibt.

c (001)oP fast durchwegs vorhanden als starkgliinzende, trotz der h~ufigen polysynthetischcn Zwillingsstreifen ebene Fliichc.

IL Prismen: m (110) coP, yon F l e t c h e r schon beobachtet, ist unter den Prismen die vorherrschende, an jedem Krystall beobachtbare makellose Form.

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398 :Eugen Hussak.

k (120) ~ P 2 , selten, als schmale, gutgl~inzende Fliiehen und I (230) ~ / ) % , sehr selten, sehr schmale, glKnzende Fliiehen.

III. Pyramiden : p (221) - - 2_P, kleine, aber sehr gliinzende Fliichen, seltener auftretend als n (i11) + P, die gleichfalls sehr gliinzende Fliichen aufweist ;

diese Form erw~ihnt F I e t c h e r als Bruchfliiche. IV. Die Orthodomen: t ( 1 0 1 ) - - ~ P ~ , wie c als breite, starkglan-

zende Fliichen. r ( 1 0 1 ) + P c o schmale, starkgliinzende Fliichen, sehr hii.ufig,

fEllt mit F 1 e t c h e r's r ( i02) zusammen, das am Ceyloner Baddeleyit nut als Bruchfl~iche vorkommt;

s ( 2 0 3 ) - 2/~.Pco, seltener, sehr schmale, stark gl~inzende Fl~ichen ;

a (201) + 2~P~, nut einmal als sehr schmale Fl~iche beobachtet und endlich

x ( 2 0 1 ) - 2~Pc% als Zwillingsebene (cf. unten). V. Das Klinodoma, d (021) 2Pc~, das immer stark entwickelt

ist und lebhaft gliinzende FSichen zeigt; fitllt mit F 1 e t c h e r's d (011) zusammen.

Im ganzen fanden sich also 14 Formen, yon denen jedoch x ( 2 0 l ) nur als Zwillingsfliiche berechnet und nicht als Krystallform beobachtet win'de. Vide der Formen ergaben sich aus dem blossen Zonenverbande; in Fig. 17, Taft VIII finder sich die sphiirische Pro- jection allcr beobachteten Formcn.

Die der Berechnung des Axenverhiiltnisses zu Grunde gelegtea Winkel a : m u n d a : c schwankten in Folge schlechter Beschaffenheit der Fliiche a innerhalb ziemlich welter Grenzen, so a : m " - 4 4 o 9' bis 44036 ̀ und a : c - - 80~ ' bis 81~ der Fehler wurde aber durch mSglichst viele Messungen an ausgesucht schi~nen Krystifllchen zu beheben versucht.

Die am brasilianischen Baddeleyit gemessenen Winkel (Normalen- Winkel) sind folgende : Gemessen Ber.echnet

a . n~ 100. 110 440 17"5' * ~ . k 110. 120 18 o 30' 180 34"5' m . l 110. 230 10 o 9' 110 21"5' m . m' 110 �9 110 910 22' 910 25' m . 5 110. 010 45" 43"5' 450 42"5' /~'. b 120. 010 26058"5 ̀ 270 8'

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Mineralogische Notizen aus Brasilien.

000 001 001 i01 100 101 i00 201 i00 i01 001 101 001 203 203 10l i01 201 100. 201

001. 101

001. 221

001. i l l 110. 221

-110. i l l

100. 221

i00. 021 ~00. i l l 110. 101 110. 021 110. i l l ilO : 021 221 : ili 111 : i01

i l l : 021 021 : 120

Gemessen Gerechnet

81 o 14"5' * 29 o 4"25' * 550 34' 55 o 51' 480 21' 480 11"5' 690 40' 690 41' 250 40"5' 250 23"5' 170 44' 180 7' 70 15' 70 16"5'

210 30'5' 2 [o 29' 39 o 47"5' 39 o 44'5'

440 41"5' 450 18"5'

510 17' 510 11' 37 o 49' 370 59'5' 32 o 22' 320 33"5' 580 36' 580 15'5'

49 o 40"5' 500 41' 830 28' 830 51' 720 16' 7I 0 45"5' 660 7' 660 18 5' 540 55' 550 2'

850 22"5' 85 o 32'

65 o 19' 650 10"5' 60 o 30' 600 41' 250 35' 25 o 37"5' 30 o 34"5' 300 30' 460 59"5' ,47 ~ 2'

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B e s c h r e i b u n g der K r y s t a l l e u n d C o m b i n a t i o n e m

Unier vielen hunderten isolirten Krystallen gelang es mir nut drei scheinbar einfache Krystalle zu finden und auch diese erwiesen sich nach genauer Priifung mit der Lupe als erffillt yon polysyn- thetischen Zwillingslamellen, wie solche im weiteren besprochen werden.

Die einfachste Combination war: m . a . c , n (Fig. 1, Taf. VIII in Horizontalprojection), dazu treten noch andere Prismen und Ortho- domen, wie in Fig. 2, Taf. VIII be, der Combination m. k . c. r . d . n

Mineralog. und petrogr. Mitth. XIV. 1894, (Eugen ttussak.) 30

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400 Eugen Hussak.

oder aueh noch neben dem Klinodoma die Pyramide p (Fig. 3, Tar. VIH) , welch letztere Combination die am h/iufigsten zu beobachtende ist.

Die Baddeleyitkrystalle sind stets um nnd um ausgebildet, also schwebend gebildet, nur zeigen sie sich h/iufig parallel der Spalt- fi/iche (001) oder infolge der interponirten Zwillingslamellen II (110) oder (100) zerbrochen.

Die tibrigen erw/ihnten Krystallformen warden nur an Zwilling's- krystallen gefunden, welche beim brasilianischen Baddeleyit in einer H/iufigkeit und Mannigfaltigkeit vorkommen, wie selten an einem anderen Mineral.

Z w i 11 i n g s b i 1 d u n g e n. Von diesen lassen sich dreierlei Arten nnterscheiden, welche folgenden Gesetzen gehorehen.

1. Zwillingsebene das Orthopinakoid a (100).

Diese Art ist am hiiufig'sten vertreten. In Fig. 4, Taf. VIII ist ein soleher Zwilling in Horizontalprojection wiedergegeben, der Combination m . k . a . c. n . d, wobei die basischen Endfiitchen beider Individnen einen einspringenden Winkel yon 170 41' (gemessen) machen, der mit dem als 17 o 31' berechneten Werte gut tibereinstimmt.

Die F1/ichen des Klinodomas d bilden dabei einen einspringenden, (lie der PYramide n einen ausspringenden Winkel (cf. Fig. 5, Tar. VIII).

Diese Art yon Zwilling'sbildung wurde sehon yon F l e t c h e r beobachtet and gibt dieser Forscher den einspringenden Winkel d--~ entspreehend meinem d :d 1 als 111/40 (unter dem Mikroskop g'emes- sen) resp. zu 120 bercchnet an. Ich konnte denselben an mehreren Krystallen messen and fand im Mittel 11 ~ 51' 30".

Sehr Miufiff zeigen sich die BaddeleyitkrystaIle erfiillt yon fei- nen zahh'eichen Zwillingslamellen nach diesem Gesetze, so dass da- dutch die optische Untersuchung der Krystalle iiberaus erschwert wird. Trotz dieser zahlreiehen polysynthctischen Zwillingslamellirung geben alle terminalen Fliiehen im Reflexionsgoniomcter pr~tchtig'e cinfache Refiexe, da die Lamellen /~usserst rein sind.

2. Zwillingsebene eine Flache des Grundprisma (110).

Nach diescm Gesetze finden sich sowohl Contactzwilling'e (Fig. 6, 7, Tar. VIII) als auch nicht selten vollst~tndige Durchkreuzungs- zwillingc (Fig. 8), wobei die Orthopinakoidfiiichen beider Individuen,

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Mineralogische Notizen aus Brasiliem 401

da der Prismenwinkel = 910 35' ist, sich scheinbar unter einem rechten Winkel schneiden.

Sehr h~tufig sind die nach diesem Gesetze verwachsenen Kry- stalle Uberdies sehon naeh dem l. Gesetze verzwillingt (Fig. 6 und 8) oder enthalten zahlreiehe Zwillingslamellen nach (100) eingeschaltet.

Wie nach obigem Gesetze, so kommen aueh naeh diesem lamellare Zwillingsbildungen vor, indem eine Reihe sehr dtinner, sieh scheinbar unter rechtem Winkel kreuzenderLamellen parallel (110) auf den End- flachen der Krystalle zu beobachten sind.

3. Zwillingsebene eine FltLche des Orthodoma x (201).

Zwillinge nach diescm Gesetz treten verh~iltnism~issig selten auf: es finden sich sowohl Contact- wie auch Durchkreuzungszwillinge, letzterc mitunter derart, dass die Zwillingsverwachsung mit freiem Auge nicht erkennbar w~ire, wenn nicht gleichzcitig lamellare polysyn- thetische Zwillingsstreifung nach dem 1. Gesetze (100) vorhanden w~rc (Fig. 10, Taf. IX). Ein Contactzwilling" naeh (201) ]st in Projection auf die Symmetrieebene in Fig'. 9, Taf. VIII wiedergegeben; die Orthopinakoidc beider Individuen bilden hiebei einen Normalcn-Winkel yon 100 o 25' im Mitte!, der, an 3 verschiedenen Krystallen gemcssen, sehr nahc ttbereinstimmte. Aus dicsem Werte wurde die Fliiche (201) als Zwillingsebene bcrcchnet. Wie aus Fig. 9 zu ersehen ist, f'Allt des- halb die Basisfl~iche c des einen Individuums fast genau zusammen mit tier Querfl~che a des andcren. Die Prismenfl/iehen beider Indi- viduen bilden hiebei einen einspringcnden Winkel yon 31" 28' (ge- mcssen) und liegen die Klinodomenfliichen d derselben mit diesen in einer Zone; die Orthodomenfliichen r : r bilden einen Winkel wm 390 1S'.

Durchkreuzen sich 2 Individuen nach diesem Gesetz und ist alas eine Individuum in der Richtung" der Verticalaxe sehr verkiirzt, so kann durch das scheinbar g'enaue Zusammenfallen yon at mitc,_. und der Domen d e mit m~ die Zwillingsbildung leicht [ibersehen wet-- den; an den auf Fig. 10 im Aufrisse dargestellten Krystall ist die- selbe jedoch dutch die am zweiten Individuum vorhandene poly- synthetische Zwilling'slamellirung naeh (100) verrathen.

Ein weiterer interessanter Zwilling nach diesem Gesetz, wobe? gleichfalls das eine Individumn sehr verkth'zt ist, ist in Fig. 11, Taft IX im Aufriss darg'estellt. Aueh hier fiillt die Basis c des einen Individnum~

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fast ganz mit dem Orthopinakoid a des anderen zusammen, jedocb i,t letzteres an dieser Stelle, jedeufalls dutch an der Zwillingsgrenze vermehrtes Wachsthum treppenartig erhSht; die Klinodomenfl~ieheB coineidiren wieder mit denen des Prisma.

Sehliesslich kommt es noeh, wie sehon oben erw~ihnt, dazu, dass jedes dieser zwei naeh (20l) verwaehsenen Individuen schon sin Contaetzwilling naeh (100) ist, ja , ich besitze einen Krystall, an dem alle drei Zwillingsgesetze vertreten sind und sieh ausserdem noch die Zwillingslamellen nach dem 1. und 2. Gesetze zeigen.

Mir sind wenige Mineralien bekannt, dis Zwillingsbilduny, so mannigfaltig und so hiiufig zeigen, dass einfaehe Individuen zu den gr0ssten Seltenheiten geh0ren (und ieh babe viele Hunderte yon Krysfiillchen aus den angereicherten Sanden mit der Lupe ausgesucht), wie dies beim brasilianisehen Baddeleyit der Fall ist.

Z o n a l e r Ba u ist an den brasilianischen Krystallea nicht selten zu beobachten, an den diinnen durchsichtigen Tiifelehen ohne weitere Pfiiparation auf der Orthopinakoidfliiche, in dickeren Kry- stallen nut in Dtinnschliffen. Hellbraune und dunkelbraune Schiehte• wechseln miteinander ab (Fig. 14, Tar. IX), hin und wieder zeigt sich eia dunkler gef~rbter, reehteekiger Kern oder auch ganz unregelmiissige dunkle Flecken, sehr selten endlieh ein deutlieher, sanduhrf0rmiger Bau in den nach der Vertikalaxe gestreckten Krystallen.

Der Pleochroismus ist natUrlieh in diesen dunkler gefiirbten Partien viel sfiirker und tritt auch die Zwillingslamellirung nach (100) und (110) dutch verschiedene F~irbung viel seh~irfer hervor.

Der G 1 a n z des brasilianisehen Baddeleyits ist fettartig, in starken Glasglanz tibergehend, bei den opaken Krystallen ein metall- artiger Glasglanz.

Dis H ~i r t e ist gleieh 6"5. Das s p e c i f i s e h e G e w i c h t wurde yon mir mittelst des

K 1 a p r o t h'sehen Pyknometers zweimal bestimmt, das erstemal an 1"434 Gramm Substanz zu 5"006 und das zweitemal an 2"8 Gramm zu iiber 5"5; dieser grosse Wechsel ist auffallend und ist der erste Wert entschieden zu gering, wenn man bedenkt, dass F l e t c h e r an einem ganz reinen, 3 Gramm schweren, opaken, also eisenreicheren Krystall dasselbe zu 6"025 bestimmte.

Ein Sehwanken der Dichte zwischen 5"5 und 6 ist am brasi- lianischen Baddeleyit leieht erklitrlich, da manche Krystalle, wie

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Mineralogische Notizen aus Brasilien. 403

Dtinnschliffe lehrten, Einschliisse mikroskopischer Apatitniidelchen haben und auch hin und wieder mit einer hauptsiichlieh auf der Orthopinakoidfliiche sitzenden, hellbraunen, amorphen, limonitiihnlichen Zcrsetzungs(?)-Kruste versehen sind.

Schliesslieh ist noch hiebei der sehwankende Eisengehalt zu beriicksiehtigen.

S p a l t b a r k e i t .

Was die Spaltbarkeit des brasilianisehen Baddeleyits betrif{t, so konnte ich nur eine ziemlieh vollkommene naeh der Basis c (001) constatiren : ausser dieser zeigt sich im Dtinnschliffe noeh eine weniger vollkommene nach der Symmetrieebene b (010) und nach m (110). Letztere ist jedoch wegen der stets vorhandenen polysynthetischen Zwillingslamellirung nach dieser Fl~iche nur als eine Absonderung aufzufassen.

Auch F l e t c h e r gibt am Ceyloner Krystall b (010) und m (110) als Spaltfl~ichen an.

An einem Bruehstiicke eines diinntafeligen Krystalls versuchtc ich, ob das Mineral yon Flussiiure stark angegriffen wird, und crhielt hiebei auf der Fliiehe a (100) eine Anzahl seharfei', briefcouvert- ~hnlicher Aetzfiguren auf dem durch Zwillingslamellen nach m (110) durchsetzten Krystall (Fig. 16, Taf. IX).

O p t i s c h e E i g e n s c h a f t e n .

Beztiglich der optischen Eigenschaften stimmt der brasilianische Baddeleyit mit dem ceylonischen vollkommen iiberein, wie schon aus meiner ersten Mittheilung hervorg'eht. Infolge der gtinstigen Spalt- barkeit nach c ist es nicht schwer, Priiparate nahezu normal zur spitzen Bisectrix herzustellen; die optische Axenebene ist die Sym- metrieebene (Fig. 12 u. 13, Tar. IX, Spaltbliittchen II c geschliffen), die spitze Bisectrix ist nut weniff zur Verticalaxe geneigt und der Cha- rakter der Doppelbrechung" ist neg'ativ.

Die starke geneigte Dispersion, die F l e t c h e r am Ceyloner Krystall beobachtete, tritt in meinen Priiparaten nicht so deutlich hervor.

Der Winkel der optischen Axen ist ein ziemlich grosser, tiber- einstimmend mit dem yon F l e t c h e r gegebenen approximativen Werte yon 70--750 in Luft.

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404 Eugen Hussak.

Die Herstellung von Pr~iparaten parallel der Symmetrieebene, behufs Bestimmung der sogenannten Ausliisehungssehiefe a : ~, ist mit grossen Sehwierigkeiten verbunden wegen der zahlreichen einge- iagerten, feinen Zwillingslamellen nach (100) und (110); an einem dureh V o i g t und H o e h g e s a n g tadellos ausgefiihrten Priiparate konnte ich neuerdings genauer den Ausliischungswinkel durch wieder- holte Messungen und mittelst des B e r t r a n d ' s c h e n Oculars zu 110 8' 18" bestimmen (Fig. 15, Tar. IX). �9

Der P 1 e o c h r o i s m u s ist an den durchsichtigen, circa 1/, bis ~/'2 Millimeter dieken Krystfillchen, unter dem Mikroskop beobachtet, ein kriiftiger; auf der a (100) Fl~iche liegende, vollkommen gerade ausl~ischende Krystalle zeigen ftir Schwingun~'en parallel der Vertical- axe eine dunkelr~ithlichbraune, senkrecht zur selben eine (ilgriine Farbe~ wiihrend in den DUnnschliffen parallel b (010), wohl aueh haupt- s~iehlieh der interponirten Zwillingsleisten wegen nut ein schwacher Wechsel zwischcn hell- und duukelbraunen Farbentiinen sichtbar ist.

C h e m i s c h e E i g e n s c h a f t e n .

Vor dem LSthrohr ist der Baddeleyit sehr schwer schmelzbar, nut die Kanten schwach abrundend; auf Kohle gegliiht, werden selbst die ganz dunklen Krystalle farblos und es bildet sich auf der Oberfl~iche derselben ein kleines schwarzes Schlackenktigelchen. In Borax ist das Mineral unter schwachem Aufsclfiiumen schmelzbar und gibt in der Oxydations- wie Reductionsflamme eine heiss schwach gelbliche, kalt farblose Perle.

Interessant sind die Krystallbildungen in der rasch erkalteten, platt gedrUekten Boraxperle, da dieselben dem nattirliehen Baddeleyit zu entsprechen scheinen. In Fig. 18, Taf. IX sind die hi~ufigsten der Formen wiedergegeben ; es finden sich unter zahlreichen, sternfSrmigen Gruppen tier Mikrolithe auch gut ausgebildete mikroskopische Kryst~illchen, die dem monoklinen System anzugehiiren scheinen und eine Aus- l(ischungsschiefe yon circa 15 o besitzen. Aueh Zwillingsbildungen sind darunter vertreten, indem sieh zwei Individuen unter einem Winkel you .90 o oder auch yon 600 kreuzen.

F 1 e t e h e r (l. c.) erhielt gleiehfalls Krystallbildungen in der Boraxperle.

Mein geehrter Freund, Ingenieur Heinrieh E. B a u e r in Yporanga, dem ieh auch gr(isstentheils das Material an Baddeleyit verdanke,

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Mineralogischo Notizen aus Brasilien. 405

machte reich zuerst aufdiesc Krystallbildungen aufmerksam~ und ist genannter Forscher nun beseh~ftigt, an einer Reihe anderer Mineralien die Krystallbildungen in der Borax- und Phosphorsalzperle zu studiren, ~hnlieh wie dies vor Jahrzehnten Herr W u n d e r that.

In Siiuren ist der Baddeleyit vollkommen unliislich und wird nur yon concentrirter Schwefelsiiure im feinsten Pulver und sehr schwierig angegriffen; durch Schmelzen mit saurem schwefelsam'en Kali jedoch vollkommen aufgeschlosscn.

Wird der Baddeleyit in der Kaliumbisulfatschmelze nicht lange genug behandelt, so 15st sich die erkaltete Schmelze nicht klar in Wasser nnd es i~illt das feine, jedoch nun weisse Mineralpulver wieder ausl dadurch, wie auch dutch die mikrochemische Probe (Schmelzen mit Natronhydrat) und, dass. das ausgefallene weisse Pulver mit concentrirter Schwefels~ture und Zinn behandelt eine scbwacbblaue Farbe annahm, wurde ich f:,ilschlieh auf das reichliche Vorhandensein yon Tantal-~qiob g'eftihrt.

F l e t c h e r , wie auch B l o m s t r a n d (brieflich) heben aus- drticklich die schwere Aufschliessbarkcit des Baddcleyits in der Kaliumbisulfatschmelze hervor.

Ausserdem wurdc noch eine schwache Eisen- und Kalkreaction erhaltcn.

Eine vollst~ndige qtiantitative Analyse des brasilianischen Baddeleyits verdanke ich der Giite und Zuvorkommenheit des Herrn Professor Dr. C. W. B l o m s t r a n d in Lund, welche el'gab:

Zr O~ . . . . . . ~ 96"52~ S I 0.2 . . . . . . ~ 0"70 , Al~ O~ . . . . . ~ 0"43 , Fe2 03 . . . . . = 0"41 ,, CaO . . . . . . -- 0'55,, M g O . . . . . . ~ 0"10, Alkalien . . . . . = 0'42 ,, Gltihverlust . . . . ~ 0"39, Summe . . . . . ~ 99"52%

Daraus geht hervor, dass der Baddeleyit reine Zirkonerde ist, zu welchem Resultate auch F l e t c h e r durch seine ausftihrlichen qualitativen Proben gleichzeitig gelangte.

Dass Spuren yon Verunreinigungen in dem analysirten Material vorhanden waren, geht klar hervor, wenn man bedenkt, dass die

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406 Eugen Hussak.

kleinen, kaum 1 Millimeter Grt~sse iibersehreitenden Kryst/tllehen nieht absolut rein ausgesueht werden konnten, einige mit der braunen Zersetzungs(?)-Kruste versehen waren und andere vielleieht wieder Einschliisse fremder Mineralien (yon denen manchmal Apatitn/idelehen mikroskopisch naehgewiesen werden konnten) enthielten. Der Eisen- gehalt ist aber dem Mineral eigenthtimlieh, jedoeh variabel.

D e n B a d d e l e y i t b e g l e i t e n d e M i n e r a l i e n .

W~tseht man den zu Grus zersetzten Pyroxenit mit der Waseh- sehiissel (bar,a) der brasilianisehen Goldw~tseher aus, so bleibt in der triehterf6rmigen tiefsten Stelle derselben eine grosse Menge feinen sehweren, an Eisenerzen reiehen Sandes zurUek; zweierlei f~tllt sofort auf, der Reiehthum des Gesteins an Apatit und der an Titanmineralien. An der Contaetstelle des Pyroxenits mit Marmot gilt dies fiir beide Gesteine.

Folgende Mineralien, welehe zum Theil prim~ire Gemengtheile genannter Gesteine, anderntheils aber sieherlich Zersetzungsproduete sind, wurden bisher beobaehtet:

1. A p a t i t , in grosser Menge sowohl im Pyroxenit wie im Marmot eingewaehsen, in Form sehwebend gebildeter prismatiseher Krystalle, bis zu 11/2 Centimeter Gr(isse und 5 Millimeter Dieke, yon weisser oder hellgelber Farbe mit abgerundeten, wie abgesehmolzenen Fl~ehen. Aueh ganz reine, tiber spannbreite Apatitkrystallg~tnge finden sieh an der Contaetstelle im Pyroxenit, und im Contaetmarmor zeig't sieh der Apatit nieht selten in reicheren, dureh parallele Lagerung der Prismen sehlieren~thnliehen Partien.

Das h~tufige Auftreten des Apatits im Pyroxenit yon Jaeupir- anffa, der schlierige Uebergiinge in reinen Titan-Magneteisenstein zeigt, ist im Hinbliek auf gewisse norwegische Eisenerzlager yon hohem Interesse. 1)

2. M a g n e t i t, nieht nut im Pyroxenit, sondern aueh im Contact- marmor und bier in bis zu drei Centimeter grossen okta~drisehen Krystallen eingewaehsen. Wie Diinnsehliffe des seheinbar reinen Eisengesteins enth~ilt dasselbe fast immer einige Pyroxenprismen ein- gewaehsen; der Titanreiehthum sehwankt yon 16--20 Proeent bei gleiehzeitiger Anwesenheit yon 11/~. Proeent Magnesia.

t) 3". It. L. V o g t , Zeitschr. f. prakt. Geol. I, pag. 9.

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Mineralogische Notizen aus Brasilien. 407

3. P e r o ws k i t, in h(iehstens 1- -2 Millimeter grossen, metalliseh gliinzenden Octa~derchen, deren Ecken mitunter durch die Wiirfelfliiehen abgestumpft sind. Zerbrieht man ein solehes Krysti~llchen, so sind die Splitter vollkommen und mit derselben violettbraunen Farbe durchsiehtig, wie die als aceessoliseher Gemengtheil des Pyroxenits vorkommenden KSrner, zeigen auch unter dem Mikroskop dieselbe anomale Doppelbrechung und die rechtwinklig gekreuzten polysyn- thetisehen Zwillingslamellen, bei grosser DUnne mit sehr lebhaften Interferenzfarben. Vor dem L~ithrohr geben die Kryst~llehen sehr deufliche Titanreaction.

Der Perowskit kommt bei weitem reichlicher in den nephelin- reiehen Schlieren des Pyroxenits (Jaeupirangits) vor und zeigt sieh unter dem Mikroskop hiiufig mit Ilmenit verwachsen oder yon diesem umkriinzt; in den zu fast reinem Magneteisenstein mit wenigen ein- gesprengten Pyroxenkrystallen erstarrten Schlieren, wie im Contact- marmor, wurde er bisher noch nieht gefunden.

4. I 1 m e n i t, in beiden erw~ihnten Gesteinen, sehr hiiufiff im Pyroxenit, aber immer nur in kleinen hiichstens 5 Millimeter grossen Krystallen~ deren Fl~ichen ung'emein gliinzend sind und deshalb zu Messungen vortrefflich taugen.

Folgende Combinationen win'den beobaehtet: c (0001). r (1011) ; c(0001)r (10 i l ) . n(227~3) letztere Form als Tetarto~der; ferners c (0001). r (1011). s (0221). n (2243), woran :

Autor gemessen: v. K o k s c h a r o w berechnet:

c :r -- 570 57' 51" 570 58' 30" c : s = 720 21' 42" 720 38' - - c : n - - 610 27' 30" 610 33' - -

Auch einiffe merkwiirdig" in der Richtung" einer Nebenaxe ver- zerrte und dadurch lang prismatische Krystiillchen fanden sieh; alle tibrigen sind diinntafelig ausgebildet mit vorherrschender Basisfl~iehe

5. Unter den Ilmenitkrystiillchen fanden sich auch solche~ die in der Richtung der Hauptaxe stark prismatisch entwickelt sind und ein auffallend steiles Rhomboi~der neben der hier immer wenig ent- wickelten basischen Endfl~iche zeigen, dessert Neigung zur Basis zu 74050 ̀ Ubereinstimmend an 6 verschiedenen Krystallen gemessen wurde. Die RhomboSder- und Basisfl~tchen sind tiberaus gliinzend und vollkommen eben, wiihrend die Fl:,~chen der Prismen (10i0) und (1120) eine starke horizontale Streifung" besitzen.

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"408 ' Eugen Hussak.

Dem erwiihnten Winkelwerte naeh steht dieser Form am niiehsten das am Eisenglanz beobaehtete Skaleno~der X (4483), falls es hier am Ilmenit nur halbfliiehig auftreten wiirde; demniichst w~ire das Rhombo~der l (5052), dessen Neigung" zu c (0001) a b e r - 750 57' ist, in Betraeht zu ziehen.

Ausserdem unterseheiden sieh diese Krystiillchen noeh dadurch yon den mitvorkommenden Ilmenitkrystallen, dass sehr diinne Splitter desselben mit violettbrauner Farbe durehsichtig sind und bei quali- tativer chemischer Priifung eine relativ starke Magnesiareaction ergaben.

Demnaeh erseheint es mir nicht zweifelhaft, dass diese Kry- stalle der magnesiareichen Gruppe der Ilmenite zugewiesen werden mtissen, wie solehe schon D a n a 1) unter dem Namen Pikroti- tanit (vielleieht besser Pikroilmenit) absonderte. Ob hiemit auch der Unterschied in der Neigung yon c : 1 zusammenhttngt, kann ich nicht entseheiden, da mir nicht bekannt ist, ob Krystalle der magnesia- reichen Ilmenite yon W a r w i c k oder yon Du T o i t s P a n zur Messung gelangten.

Eine intermedi~ire Verbindung zwischen dem reinen Ilmenit FeTi03 (Crichtonit) und dem MgTiO~ (Geickielit) ist entschieden vorhanden und verdiente aueh durch den Namen unterschieden zu werden.

Da alas erw~hnte Mineral yon Jacupiranga leider sehr selten vorkommt und nur dutch Messungen vom Ilmenit zu unterscheiden ist, konnte ich bisher nicht geniigend Material zur quantitativen Analyse aufbringen, die-Frage ob es (Fe Mg) ~703 ist, muss deshalb often bleiben.

6. D a s f r i i h e r f t i r E i s e n s p i n e l l g e h a l t e n e M i n e r a l : Ziemlich hiiufig sind in den verwasehenen Sanden des Pyroxenits yon Jacupiranga circa 1--3 Millimeter grosse opake, stark metallisch-, auf den Bruehfliiehen jedoch pechartig-glasgl:.inzende, zum TheiI magnetische Oktai~derchen eines Minerals, das ich anfiinglich fiir einen Eisenspinell hielt, jetzt aber, nachdem ich geniigend Material zur ehemischen Untersuchung auslas, als ein neues Mineral bezeichnen muss, da der in der L(isung der Kalibisulfatschmelze dutch Am- moniak erhaltene massive, schleimige Niederschlag keine Thonerde sein kann und aueh relativ sehr wenig Eisen in diesem Mineral vorhanden ist.

~) E. S. D a n a , ~Iineralogy, 6. Aufl. 1892, pag. 218.

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Mineralogische l~otizen aus Brasilien. 409

Die Bruchfl~iehen dieses oktaedrischen Minerals sind muschelig und durchwegs zeigen sich dieselben parallel einer Okta~derfi~iehe platt verdriickt und eine starke, an polysynthetische Zwillingsstrei- thng erinnernde Lamellirung parallel dieser Fl~iche. Auch Zwillings- verwaehsungen zweier oder mehrerer Individuen naeh 0 (111) sind nicht selten zu beobachten. Der Magnetismus einzelner Kryst~llchen -rtihrt, wie man sich unter dem Mikroskop ~berzeugen kann, yon winzigen eingewaehsenen Mag'netitokta~derchen her.

Zerdriickt man ein Kryst~llchen auf dem Objecttr~iger, so zeigen sich verh~iltnism~issig dicke Splitter schon mit dunkelbrauner Farbe durchsichtig; das ~Mineral verh~ilt sich im Polarisationsmikro- skop (Polaroskop) wie: ein regul~rer KSrper, womit aueh die Messung des Kantenwinkels iibereinstimmte. Das Mineral ist, abg'esehen yon den erw~ihnten bin und wieder erscheinenden Magnetitkrystallen, ganz frei yon Einsehltissen, d ie HSrte gleieh der des Quarzes, das specifische Gewicht iiber 3"2.

Mit Phosphorsalz gibt es heiss eine schwachgelbe, kalt farb- lose, ganz klare Perle; yon SSuren ist es vollkommen unangreifbar, wird abet yon Kaliumbisulfat, wenn auch schwer, doch vollst~ndig aufgeschlossen. Diese Sehmelze l~st sich in kaltem Wasser ganz klar und auch durch Kochen fiillt aus derselben niehts aus: die Ab- wesenheit i-on TiO~, wie Cr~O~ wurde auch vor dem LSthrohr nacbgewiesen.

Ftigt man zu der mit etwas Salpcters:~iure versetzten wSsserigen L~sung" der Kalibisulfatschmelze etwas Ammoniak, so entsteht ein sehr starker, schwaehgelber voluminSser Niederschlag und im Filtrate l/isst sieh dann noch Ca O nnd etwas d~lgO nachweisen. LSst man den durch Ammoniak erhaltenen gut ausgewasehenen Niedersehlag" in wenig H C1 und behandelt diese LSsung mit KHO, so geht fast ffar nichts in LSsung, nur eine Spur yon Thonerde. Filtrirt man, wKscht wieder gut aus und digerirt den noch feuchten Niedersehlag mit eoncentrirter L~sung yon Ammoniumcarbonat, so geht bei l~in- gerer Procedur fast alles in LSsung'. Dureh Kochen dieser LSsung' fiillt aber alles wieder, in Form eines feinen schwachgelben Pulvers aus. Dieser Niederschlag, wie auch der dnrch Ammoniak bewirkte, verhalten sich nun g'egen Reagentien ganz wie die Zirkonerde. Diese NiedersehSige sind in verdiinnter HCl leicht und ohne Auf- brausen liislich, ebenso in Oxals~iure; in der salzsauren LSsung bringt

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410 Eugen Hussak.

Natriumcarbonat einen starken weissen flockigen Niederschlag hervor. Aueh dutch Schmelzen mit Soda wird nach der L~sung in Wasser ein weisses Pulver ausgeschieden; in der schwach sauren oder fast neutralen L~sung des durch Ammon gef'Kllten lqiedersehlages erh~lt man durch Kochen mit Krystallen yon Kaliumsulfat einen starken weissen Niederschlag.

Ich bin, ausser Zweifel, dass in diesem Mineral eine neue Zirkonverbindung vorliegt, eifrig bemiiht, gentigend Material zu weiteren Studien aufzusammeln und werde daher auf dieses interes- sante Mineral hier wieder zurUekkommen.

7. T i t a n i t ist ebenfalls nicht selten in den Pyroxenitsanden in Form hellcitronengelber, spiessiger, bis 5 Millimeter grosser K1T- stalle der einfachen Combination m (110). n (111) vorhanden, wobei dieselben stark in der Richtung der Verticalaxe verzerrt und parallel der Kante m/n stark gestreift sind. Der Titanit wurde in frisehem Pyroxenitgestein niemals beobachtet und es ist daher nicht unwahr- seheinlich, dass er eine Neubildung durch Zersetzung des llmenits ist.

8. M i k r o 1 i t h (Pyrrhit ?) in winzigen, nur i Millimeter grossed hell- bis dunkelbraunen, waehsgl'ltnzenden, seharf ausgebildeten, durch- scheinenden, isotropen Oktafidern. Mit Kalibisulfat aufgeschlosscn, f~llt nach LSsung der Schmelze in kaltem Wasser die Tantalsiiure als weisses Pulver aus, welches mikrochemiscb geprtift~ nach Schmelzen mit Natronhydrat die Tantalreaction gab. Vor kurzem babe ich das- selbe Mineral, jedoeh in weir grSsserer Menge, aus zersetzten, wahr- scheinlich granitischen Gangen der Sehieferregion yon Ouro preto, Minas Gera~s, gefunden und konnte da gegen 2 Gramm dieser 0kta~der rein zur quantitativen Analyse austrennen, woriiber ich spiiter berichten werde.

Auch in Jacupiranffa diiffte der Mikrolith aus den dort zahl- reichen, schmalen Augitsyenit- oder Nephelinsyenit-Gi~ngen, welche den Pyroxenit durchbrechen, herstammen.

Endlich wurde noch, wean aueh als sehr selten 9. Z i r k o n in 1 Millimeter grossen, hellweingelben, spitz-

pyramidalen Krysfiillchen, und einige 10. G ranat-Dodeka~derchen yon hellrother Farbe in den er-

w/ihnten Sanden nachgewiesen; doch diirften auch diese zwei Mine- ralien nicht als urspriingliche Gemengtheile des Pyroxenits auhu- fassen sein.

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Mineralogische bTotizen aus Brasilien. 411

Im Contaetmarmor finden sieh ausser Biotit und Pyroxen noch : ein a s b e s t a r t ig e s Mineral, das wohl nur ein Umwand- lungsproduet des Pyroxens ist und ein noch n~iher zu bestimmender, dunkelgriiner, anscheinend rhombo~drischer C h lo ri t in bis 1 Centi- meter grossen Krystallen.

An der erwiihnten Contactstelle, wie tiberhaupt im zersetzten Magnetit-Pyroxenit, ist sehliesslieh noch als sehr hiit~fig und mitunter in sehr grossen sechsseitigen Prismen auftretend ein wasserhaltiffer (10--20 Procent H~ 0), scheinbar optiseh einaxiger, trUbbraun dureh- seheinender H y d r o b i o t i t zu erwiihnen, der nach der Ansicht O. A. D e r b y's 1) eine seeundiDe Bildung" aus dem Pyroxengemengtheil des genannten Gesteins ist.

7. Ueber Schwefelkrystalle in zersetzten Pyriten der Umgebung von Ouro preto in Minas Gerai~s.

Dieses interessante Schwefelvorkommen warde yon meinem ge- ehrten Freunde Prof. Joaqu. da C o s t a S e n a in Ouro preto, der mir freundlichst ein Stiiek des zersetzten, sehwefelftihrenden Pyrits g'ab, entdeckt und hat derselbe bereits tiber dies Vorkommen im Bull soc. fl'an~, de Mindralogie, 1892, XV, pag. 123 beriehtet. Da meines Wissens bisher an diesen, kaum 1 Millimeter grossen lebhaft gl~tn- zenden Sehwefelkrystiillchen Bestimmungen der auftretenden Krystall- formen bisher noeh nicht ausgeftihrt wurden, unternahm ieh es, die- selben zu messen.

Die hellcitronengelben bis gelblichgrtinen, durchsiehtigen Kry- stiillehen bekleiden die Wandungen der zelligen Hohlr~iume total in Limonit, zum Theil wohl aueh in H~tmatit umgewandelter grosser cubischer Pyritkrystalle, wie solche h~iufig an Quarzadern g'ebunden in den Itabiriten der Umgeg'end yon Ouro preto vorkommen, und sind sehr fliiehenreieh.

Die Krystallflitchen geben durchwegs trotz der Kleinheit der Individuen ausgezeichnete Reflexe, ausgenommen die ungemein kleinen Fl~ichen der Pyramide z, die nur anniihernd durch Schimmermessung bestimmt wurde.

Der Habitus der Krystalle ist ein pyramidaler, vorherrschend die Pyramide p (111) ausgebildet und die Krystalle meist parallel

1) Quart. Journ. of Geol. London 1891, 47, pag. 251.

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412 Eugen t t u s sak .

einer Prismenfliiehe verdrtiekt; an 2 gemessenen Krystallen wurden folgende Combinationen beobaehtet:

p (111). t (115). w (117). s (113), y (112). z (135). x (133). q (131). c (001) und am zweiten Krystall iiberdies noch das sehmale Prisma m (110) u n d o (114).

Gemessen wurden folgende Winkel:

W i n k e 1 Gemessen Berechnet (Dana, Min.)

T, Mit te lkante

c : p

C : W

c : t

6 : 8

c : y r

r

c : q

C : O

360 451/~ ' 710 42' 230 2P/.~' 310 121/4 ' 45 o 5' 560 24~/~ ' 520 25' 640 25' 800 46' 360 50'

360 401/~ ' 710 393/~ ' 230 19' 310 61/J 450 10' 560 28' 500 59' 640 41/J SO ~ 48' 37 '~ 2'

Die Krystalle sind demnaeh sehr fl:,iehenreieh und aueh selten beobachtete Pyramiden, wie o, treten auf; die gemessenen Werte stimmen gut mit den berechneten tiberein~ ausgenommen beztiglich der Forln z i deren FlSehen sehr klein sind. Die Schwcfelkrystalle yon Ouro preto n~thern sich in der Form sehr den you E. S. Dan a yon Rabbit Hole, Nev., beschriebenen KlTstallen. Das crwiihnte Schwefelvorkommen, als Neubildung bei der Zersetzung der Pyrite, ist gewiss yon Interesse und selteu so schSn gefunden worden.

8. Ueber Skoroditkrystalle yon der Goldmine ,,Antonio Pereira" bei Ouro preto.

Das Vorkommen des Skorodits auf de1" alten Goldmit]c ,,Au- tonio Pereira" war schon v. E sc h w e g e bekannt ; neuere Notizcn hieriiber braehte mein geehrter Freund Prof. d a C o s t a S e n a ira Bull. de la Soe. franq, de mindralogie (cf. Ref. im N. Jahrb. f. rain. u. Geol. 1886, II , pug. 352), dem ich auch einige priichtige Stufcn verdanke.

Die meist kaum 2 Millimeter grossen, lauchgrfinen bis bSiulich- grtinen, stark glasgliinzenden, durchsichtigen KiTsfiillchen bedeekeu

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Mineralogische Notizen aus Brasilien. 413

dichtgedriingt Hohlriiume, welche durch Zersetzung der Arsenkiese in dem gediegen Gold fiihrenden Gangquarz entstanden sind, oder treten auch in Drusen ira faserigen Limonit, dem Zersetzungsproducte der goldfdhrenden Itabirite, auf, hier mitunter in viel grSsseren, abet" sehlecht ausgebildeten Krystallen.

Dass tier Skorodit vom Arsenkies herriihrt, ist augenscheinlich und nicht selten findet er sich mit dem mulmig" zersetzten Arsenkies und kleinen Goldkrystiillchen vereint; anderseits kSnnen wieder Um- htillungspseudomorphosen yon Limonit nach Skorodit beobachtet werden. J. da C o s t a S e n a hat in citirter Arbeit mehrere der interessanten Skorodit-Pseudomorphosen beschrieben.

Ich versuchte nun, besonders an den kleinen lebhaft g'l~nzenden scheinbar regelmiissig' entwickelten Krysti~llchen die Krystallformen zu bestimmen, kann abet mit dem Resultate wenig zufrieden sein, da sis einerseits sehr fl~ichenarm sind, anderseits aber, ganz iihnlieh den russischen yon v. K o k s e h a r o w beschriebenen Krystallen in- folge hiiufiger Parallelverwachsung gekniekte und gewiilbte Fliiehen haben, was erst bei den Messungen zum Vorscheine kommt.

Die brasilianischen SkoroditklTstalle sind wie die uralischeu durehwegs pyramidal entwickelt, wobei die Fliichen yon b (010) neben denen der Grundpyl'amide p (111) vorherrschen; nebenbei treten immer die beiden Prismen m (110) und el (120), seltener a (100) auf.

Der Pyramidenwinke129 p" wurde zwischen 640 4.'-V bis 64 o 51' schwankend gefunden, weieht daher yon dem (w)n v. R a t h) bereclmeten Werte 650 20' ziemlich stark ab.

Zu diesen Formen tritt noch selten das mit ganz kleinen, abcr sehr guts Reflexe gebenden Fliichen ausgebildete Klinodoma e (012) hinzu, dessen Kantenwinkel zu 51053 ̀ (5lo0~/'~ ' v. Ra th ) gemessen wurde. Die beobachteten Combinationen sind: a . m . d . b . p und m . d . p . b . e . Eine quantitative Analyse dieses Skoroditis wurde schon 1844 yon D am o u r ausgeftthrt ; vorliegende Zeilen sollen nur eine Ergiinzung zur Kenntnis dieses Mineralvorkommens bieten.

CommissSo g'eographica e geologica de S~io Paulo, Brazil. 1. Mai 1894.

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414 Eugen Hussak. Mineralogische Notizen aus Brasilien.

V e r z e i c h n i s t i e r K r y s t a l l - A b b i l d u n ~ e n y o n B a d d e l e y i t a u f Taf t V I I I u. I X .

Fig. 1 : Einfaeher Krystall yon Baddeleyit der Combination : a . m . c . n in Hori- zontalprojection mit Zwillingslamellirung nach m.

Fig. 2: Einfacher Krystall dcr Combination a . m . k . c . r . d . n mit 'Zwillings- lamellirung nach a.

Fig. 3: Ein Krysta]l der Combination: a . m . k . c . r . d . n . p , in Horizontal- projection mit Zwillingslamellirung nach a und m.

Fig. 4: Zwilling nach a (100) mit gleichzeitiger Zwillingsstreifung nach m (110); Combination: a . m . k . c . n . d .

Fig. 5 :Zwi l l i ngnacha ; 1. Individuum a . m . k . c . n , das2. a . m . k . c . r . a . J~. Fig. 6: Contactzwilling nach m, wobei die beiden Individuen der gleichen Combi-

nation wie der vorige, ausserdem schon Zwillinge nach a sind. Fig. 7: Contactzwilling nach m, wobei die beiden nach a schon verzwillingten Indi-

viduen sehr in der Richtung der 0rthoaxe verkfirzt sind, und das eine ausserdem ZwillingslameUirung nach m zeigt.

Fig. 8 : Durchkreuzungszwilling zweier bereits nach a verwachsener Individuen naeh m. Fig. 9: Contactzwilling zweier einfaeher Krystalle nach z (201). Fig. 10: Durchkreuzungszwilling naeh z (201) im Aufriss; das in der Riehtung der

Verticalaxe sehr verkfirzte 2.'Individuum enthiilt Zwillingslamellen nach a (100). Fig. 11: Contactzwilling nach x (201); das 2. Individuum ist stark in der l~ichtung

der Verticalaxe verkiirzt. Fig. 12: Diinnschliff eines Spaltblattchens Jl c (001), mit Zwillingslamelle ]l a. Fig. 13: Diinnschliff eines Contactzwillings nach a mit Zwillingsstreifnng nach a

und m u n d Spaltrissen. Fig. 14: Diinnschliff eines Zwillings nach a mit zonalem Bau und Zwillingsstreifung. Fig. 15 : Diinnschliif [[ der Symmetrieebene b (010) ; Schema der optlschen Orientirung. Fig. 16: Krystallbruchstfick mit Aetzfiguren anf der Fliiche a ([00) und interponirten

Zwillingsleisten [Im. Fig. 17: Sphiirische Projection aller bisher am brasilianischen Baddeleyit beobach-

teten Formen. :Fig. 18: Krystallbildungen in der mit Baddeleyit ges~ttigten Boraxperle.

Page 21: XXVIII. Mineralogische Notizen aus Brasilien. (II. Theil.)

Xussak: Min. Not~us Brasilien. IBaddeleyitl Tar.VIII.

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Veda 9 yon Alfred HSIder, k.u.k.Het'-u.Univel~itii~-Buchh~indhrin Wien.

Page 22: XXVIII. Mineralogische Notizen aus Brasilien. (II. Theil.)

Hussak" Min. Not.aus 8rasilien.{Baddeleyit] Taf. IX.

Verla 9 yon AlFred H61der, k.u.k.Hor-u.UniversitiLs-Buehhindler in Wien.