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Wirtschaft IN BREMEN Testregion für Bürokratieabbau Runder Tisch Ausbildung mit Bundesbildungsministerin Schulpatenschaft: Grundschüler und Gabelstapler 14. Bremer Musikfest Glocke wird 75 Jahre jung! Liquidität durch Forfaitierung Das Magazin der Handelskammer Bremen 8/2003 A 04835 Bremen startet durch Luft- und Raumfahrt

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WirtschaftIN BREMEN

• Testregion für Bürokratieabbau

• Runder Tisch Ausbildung mit

Bundesbildungsministerin

• Schulpatenschaft:

Grundschüler und Gabelstapler

• 14. Bremer Musikfest

• Glocke wird 75 Jahre jung!

• Liquidität durch Forfaitierung

Das Magazin der Handelskammer Bremen 8/2003 A 04835

Bremen startet durch

Luft- und Raumfahrt

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 1

Standpunkt.

Ausbilden heißt Zukunft sichern!

Präses Dr. Dirk Plump

Die bremische Wirtschaft setzt sichseit jeher nachhaltig für die Aus-bildung junger Menschen ein. Diesist in wirtschaftlich schwierigenZeiten wichtiger denn je: einer-

seits, um den jungen Menschen eine berufli-che Perspektive zu bieten, andererseits, umeinem drohenden Fachkräftemangel, der sichaus der demografschen Entwicklung der Be-völkerung ergeben könnte, vorzubeugen. Da-mit ist sich die Kaufmannschaft ihrer hohensozialen Verantwortung für die Zukunftssi-cherung unserer Jugend bewusst.

Für uns steht fest: Staatliche dirigistischeMaßnahmen führen in die Sackgasse. EineAusbildungsabgabe würde gerade kleinereund mittlere Unternehmen besonders treffenund wäre kontraproduktiv für Wachstum undBeschäftigung. Die Unternehmen brauchennicht mehr, sondern weniger Bürokratie undbenötigen Rahmenbedingungen, die die be-rufliche Bildung fördern und das duale Sys-tem, um das uns andere Länder beneiden, vor-anbringen. Bundesregierung und Gewerk-schaften sind deshalb aufgefordert, gemein-sam mit der Wirtschaft das Ausbildungssys-tem weiter zu verbessern, statt es mit ge-setzlicher Bürokratie zu schwächen.

Die Handelskammer wird auch in diesemJahr gemeinsam mit ihren Partnern allesdafür tun, damit jeder Jugendliche einen Aus-bildungsplatz erhält. Auch von dieser Stelleappelliere ich daher an die bremische Wirt-schaft, freie Ausbildungsplätze zu besetzenoder – wenn möglich - neue Plätze zu schaf-fen!

Gemeinsam mit der Senatorin für Arbeitund dem Senator für Bildung, dem Arbeits-amt und der Handwerkskammer werden wir

weitere Initiativen auf den Weg bringen, umunser gemeinsames Ziel zu erreichen, allenausbildungsfähigen Schulabgängern in Bre-men eine Perspektive zu bieten.

So werden wir Anfang Oktober alle Bre-mer Jugendlichen, die bis dahin noch keinenAusbildungsplatz haben, in die Handelskam-mer einladen und versuchen, diesen jungenLeuten eine Stelle zu vermitteln.

Umfangreiche Informationen rund umdie Ausbildung bietet die Handelskammerauch im Internet unter www.handelskam-mer-bremen.de an. In unserer Lehrstellen-börse haben Firmen die Möglichkeit, freieAusbildungs- und Praktikantenplätze kos-tenfrei einzutragen. Auch Ausbildungsplatz-suchende können ihre Anfragen dort veröf-fentlichen. Darüber hinaus sollte das An-gebot des Ausbildungsbüros genutzt werden.Sprechen Sie uns an, wenn Sie daran interes-siert sind, Ausbildungsbetrieb zu werden!

Wir helfen Ihnen rasch und unbürokra-tisch, denn: Ausbilden heißt Zukunft sichern!

Dr. Dirk Plump(Präses)

2 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Titelthema6 Mit dem „Phoenix“ in die Zukunft:

Die neue Gesellschaft EADS SPACE Transportation10 Auftatmen im Bremer Airbus-Werk: Start des A400M12 Dank Galileo besser ans Ziel: OHB und die Entwicklung

des neuen europäischen Navigationssystems13 2.000 Raumfahrtexperten aus aller Welt in Bremen14 Raumfahrt für Marketing erschließen

StandortBremen20 Bremen auf dem Weg zur Testregion für Bürokratieabbau 20 Sparkasse Bremen und HASPA kooperieren22 Meisterlich im Kleben: Ausbildung im IFAM23 Porträt der Bretzke Lagerhaus GmbH25 kuba: Vom Güterschuppen zur Kulturwerkstatt26 Musik zum Satthören: 14. Bremer Musikfest35 Marktplatz wird zum Freiluft-Konzertsaal36 Die Glocke wird 75 Jahre jung!37 Lichtblicke für den Wasserspeicher der Rolandmühle

NeueChancen 38 Schnell geschaltet: ETD Glahr GmbH39 Norddeutscher Mittelstandstag40 Schneller auf den Markt: Rapid Prototyping 41 Mobile Europe 2003

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Inhalt.

Wirtschaft und ZukunftBremen startet durch

Luft- und Raumfahrt sind eine derStärken der Bremer Wirtschaft. Hierhat es in jüngster Zeit eine Reihewichtiger Entscheidungen gegeben.So hat sich die neue GesellschaftEADS SPACE Transportation formiert;ein Riesenauftrag für die Ariane 5steht ins Haus. Erfolgt ist auch der offizielle Programmstart für den Baudes A400M. Derweil rüstet sich dieOHB-System für wichtige Aufgabenbeim Aufbau des europäischen Navi-gationssystems Galileo - und EndeSeptember kommen 2.000 Raum-fahrtexperten nach Bremen.

Rubriken

1 Standpunkt

4 Bremenkompakt

16 Infothek

18 KammerReport

27 AmtlicheBekanntmachungen

52 BerlinerNotizen

56 Wirtschaftstermine

58 Die Börsen

60 Impressum

60 Unternehmensindex

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Wirtschaft undAusbildungBulmahn bei Ilsemann

BundesbildungsministerinEdelgard Bulmahn zu Gastin Bremen: Sie besuchte dieHeino Ilsemann GmbH inder Hansestadt und wür-digte die Ausbildungsleis-tungen des Betriebes. DieAusbildungsoffensive derBundesregierung war auchThema des Rundes TischesBildung mit der Ministerinund Vertretern der Wirt-schaft, Politik und Schulen.

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Dieser Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“ liegen Beilagen der Handelskammer Bremen (Wirtschaftglobal), der HVG Hanseatische Veranstaltungs-GmbH,Bremen (Mittelstandonline), des Büros Linke (Mittel-standstag) und der Deutschen Telekom AG bei. Bittebeachten Sie auch die neue Ausgabe des Bulletins fürTechnologietransfer „City of Science“!

Foto: Ariane-Start in Kourou, EADS

Wirtschaftglobal42 Forfaitierung: Wie aus dem Lieferantenkredit

ein „Bargeschäft“ wird43 Knigge fürs Ausland43 Unternehmerreise nach Ungarn43 BUSC nimmt Arbeit auf44 Wirtschaftspolitische Informationsgespräche

ZukunftBildung46 Kammer lädt Jugendliche ein47 Bauleiter von übermorgen gesucht!48 Grundschüler und Gabelstapler:

Schulpatenschaft der Willenbrock Fördertechnik50 Erfolg im Team mit „Decision Base“50 Messerknecht spendet Tablet-PCs51 Ministerielle Stippvisite: Edelgard Bulmahn

besucht Bremer Ausbildungsbetrieb

UnternehmensPraxis53 Agenturen arbeiten für Nonprofit-Organisationen54 Umweltnotizen57 Marketing-Preis Highlight 2003 58 Handbuch Insolvenz

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 3

Inhalt.

Wirtschaft und SchuleGrundschüler und Gabelstapler

Schulpatenschaften von Unternehmen mit Grundschulen bil-den noch die Ausnahme. Die Willenbrock Fördertechnik geht hiervoran und kooperiert mit der Schule an der RechtenfletherStraße - zur Freude aller Beteiligten.

Wirtschaft und Kultur14. Bremer Musikfest: Musik zum Satthören

Künstler und Ensembles von Weltruhm werden wieder beim 14.Bremer Musikfest gastieren und Bremen in eine dreiwöchige Festi-vallaune versetzen. Zum Auftakt gibt es erneut die „Große Nacht-musik“ mit einem musikalischen Reigen; im Haus Schütting wirdu. a. der niederländische Cellist Pieter Wispelwey spielen.

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Bremenkompakt.

4 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Personen und Unternehmen in den Nachrichten

• Deutsche Factoring Bank: FriedrichWilhelm Höche, Sprecher der Ge-schäftsführung der Deutschen Facto-ring Bank, trat Ende Juni in den Ruhe-stand. Seine Funktion übernahm zum 1.Juli der bisherige Mitleiter Dr. Karl-Joa-chim Lubitz. Neu in die Geschäfts-führung eingetreten ist Hendrik Harms,bisher Leiter der Filiale Berlin West derDeutschen Bank.

• Aden übernimmt Vorsitz des UBH:Der Verwaltungsrat des Unternehmens-verbandes Bremische Häfen e. V. (UBH )hat BLG-Chef Detthold Aden zum neu-en Vorsitzenden gewählt. Er löst HerbertJuniel ab, der dieses Amt zwölf Jahre in-ne hatte, aber nicht wieder kandidierte.Ebenfalls neu in den Vorstand gewähltwurde Gerhard Wahlers, Geschäftsfüh-rer von NTB (North Sea Terminal Bre-merhaven GmbH & Co.). Bestätigt inihren Ämtern wurden Hans Peter Brüg-gemann (Geschäftsführer Hermann Run-ge GmbH) und Hans-Joachim Schnitger(Geschäftsführer Atlantik Hafenbetrie-be Geuther & Schnitger GmbH & Co. KG).

• Neuformierung des Atlanta-Auf-sichtsrates: Nach Übernahme der At-lanta AG durch Chiquita Brands Inter-national, der Neubesetzung der Positiondes Vorstandsvorsitzenden mit PeterJung und der damit verbundenen Redu-zierung des Vorstandes auf nur nochdrei Mitglieder (Peter Jung, Robert Zer-res und Kim Roether) hat sich der Auf-sichtsrat neu formiert. Dr. h.c. Bernd-Artin Wessels hat seine Funktion alsAufsichtsratsvorsitzender der AtlantaAG niedergelegt, heißt es in einer Mit-teilung. Ebenso hat Günther von Riegensein Aufsichtsratsmandat abgegeben.Unter der Leitung von Bob Kistinger,Chiquita Brands International, gehörendem neuen Aufsichtsrat Bob Olson, Chi-quita Brands International, und Dr. Jo-achim Pfeffer an. Mit dem Übergang derGesellschaftsform der Atlanta AG in ei-ne GmbH wird dieser neue Aufsichtsrataufgelöst. In einem dann zu findendenBeirat wird Bernd-Artin Wessels wie-derum vertreten sein, hieß es weiter.

Revirement bei Nordmilch

Das in ganz Norddeutschland produzie-rende größte deutsche Unternehmender Milchwirtschaft, die Nordmilch eG,hat ihre Führungsspitze verjüngt unddie Organisation neu strukturiert. EinerMitteilung zufolge sind Sven Guericke(46), Andreas Strunk (40) und HeroSchulte (40) in den hauptamtlichenVorstand aufgerückt. Vorstandssprecherbleibt Stephan Tomat. Dem Führungs-gremium des Milchkonzerns gehörenweiterhin vier ehrenamtliche Vorständean. „Diese Veränderungen sind nicht et-wa das Ende, sondern vielmehr der An-fang eines Renovationsprozesses, derdie Nordmilch innerhalb der nächstenfünf Jahre in den Kreis der leistungs-fähigsten Molkereikonzerne führen soll“,so das Unternehmen. Ziel des Revire-ments sei „eine streng entlang derWertschöpfungskette orientierte Un-

ternehmensorganisation, eine Ver-schlankung der Führungsstruktur sowieeine eindeutige und trennscharfe Kom-petenz- und Verantwortungszuwei-sung im Unternehmen“. www.nordmilch.de

Melitta eröffnete neuesVerwaltungsgebäude

In der Bremer Neustadt hatMelitta Kaffee Europa einneues Verwaltungsgebäudeeröffnet. Das Gesamtinvesti-tionsvolumen beträgt einerUnternehmensmitteilung zu-folge 6,2 Millionen Euro.

Der viergeschossige Neu-bau beherbergt auf 4.000 qmNutzfläche 34 Teambüros für90 kaufmännische Mitarbei-ter, außerdem die Kaffeequa-litätssicherung mit der Pro-benrösterei und die neue Kan-tine für alle 179 Mitarbeiteraus Verwaltung und Produk-tion.

Die Melitta Kaffee GmbHist mit 342 Mio. Euro einer derumsatzstärksten Unterneh-mensbereiche der Melitta Un-ternehmensgruppe. Der Kaf-feeabsatz betrug 58.131 Ton-nen in 2002. In Deutschlandist Melitta die Nummer zweider Branche mit einem Markt-anteil von 16 Prozent.www.melitta-kaffee.de

Neuer Aufsichtsrat der BLB

Turnusgemäß wurde zum 1.Juli der neue Aufsichtsrat derBremer Landesbank bestellt.Den Vorsitz übernahm sat-zungsgemäß der niedersäch-sische Finanzminister Hart-mut Möllring vom bisherigenBremer Finanzsenator und neu-en Wirtschaftssenator Hart-mut Perschau, der dem Auf-sichtsrat weiter angehörenwird. Neu in dem Gremiumsind der bremische Finanzse-nator Dr. Ulrich Nußbaum alsgeborenes Mitglied sowie derVorstandsvorsitzende derKreissparkasse Wittmund,Heinz Feldmann, und ThomasPulsfort, Prokurist der BremerLandesbank. Stellvertreten-der Aufsichtsratsvorsitzen-der bleibt Dr. h.c. Manfred Bodin, Vorstandsvorsitzenderder NORD/LB.

Bremer Tabakbörse: Sumatra-und Java-Einschreibung •2.304 Ballen Sumatra-Tabak fanden ihre Käufer in der däni-schen, niederländischen und bel-gischen Zigarrenindustrie sowiebeim bremischen Rohtabakhan-del. Indonesiens Botschafter, Rahardjo Jamtomo, besuchte dieTabakbörse, um sich vor Ort einBild von der Vermarktung dieseswichtigen indonesischen Export-guts zu machen: (v.l.) ChandraPerpatih (Deutsch-IndonesischeTabak-Handelsgesellschaft), Botschafter Rahardjo Jamtomo,Wolfgang G. Köhne (Deutsch-Indonesische Tabak-Handelsge-sellschaft), Dr. Ir. H. Suhairi Lubis(indonesische Plantagengesell-schaft PT. Perkebunan NusantaraII, Medan/Sumatra) Foto: Sauermilch

Milchsammel-wagen vor denLagertanks derNordmilch: Acht von zehnVerbrauchernkennen die starke Dach-marke MILRAM. Sie gehört zum Premium-Mar-kengeschäft.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 5

Bremenkompakt.

Die Bremer Container-Ree-derei Senator Lines hat dieSchifffahrtsagentur Messrs.Megaimpex Pakistan (Pvt)Ldt. offiziell zur neuen Sena-tor Lines-Repräsentanz fürPakistan bestellt. Sie betreutseit dem 1. Juli Senator Lines-Kunden in Pakistan.

„Wir freuen uns, dieAgentur Messrs. Megaimpexals neues Mitglied im inter-nationalen Senator Lines-Netzwerk begrüßen zu kön-nen", sagte Peter Beuch, Ab-teilungsleiter des BereichesSales-Network in der BremerReederei-Zentrale. SenatorLines wolle ihre Stellung aufdem pakistanischen Marktausbauen. Megaimpex istnach ISO 9002 zertifiziert underfülle damit die notwendi-gen Qualitätsanforderungen.„Als spezialisierte Reedereifür Containerverkehre zwi-schen Europa und Asien sinddie Wachstumsregionen amGolf von Oman für uns vongroßem Interesse", so Beuch.

Senator Lines läuft in dreiLiniendiensten Anrainerhä-fen des Persischen Golfs unddes Golfs von Oman an. Im Eu-

Frühjahrstagung der internationalen MR Beratungsgruppe in Bremen • Beraterinnenund Berater der Personalberatung MR trafensich zu ihrer Frühjahrstagung im Haus Schüt-ting. Diskutiert wurde über die verändertenRahmenbedingungen für die Personalbera-tung, über die Rolle des Internets für dieseDienstleistung, über die Chancen neuerDienstleistungen wie z. B Auditierung oderCoaching sowie über die Auswirkungen vonDeregulierungsprozessen auf die Personal-beratung. „Einige unserer Kolleginnen undKollegen waren zum ersten Mal in Bremenund äußerst angetan von Marktplatz, Bött-cherstraße, Schnoor und Schlachte“, sagteHeinz-Dieter Hestermann, Partner der MR Personalberatung GmbH und Leiter des BremerBüros. „Eine weitere Tagung in Bremen dürftedeshalb bald wieder anstehen.“www.mrgruppe.de

rope-Middle East/ Asia-Europe(ÄEC-Dienst) werden die Hä-fen von Jebel Ali (Dubai) undKhor Fakkan (Vereinigte Ara-bische Emirate) bedient;Schiffe der Linie Mediterra-nean-Middle East/India (MIX-Dienst) legen zusätzlich auchin Karachi in Pakistan an. Zweiweitere Liniendienste, derPendulum South (PDS-Dienst) und der North Euro-pe-Far East Express (NEX) be-dienen Colombo in Sri Lanka.

Wie das Unternehmenweiter mitteilte, steht das Se-nator Lines Regional-OfficeAsien seit 1. Juli unter neuerFührung: Chris Bauermeisterwurde zum zum Geschäfts-führer des Asien-Büros er-nannt. www.senatorlines.com,www.mega-in.com

B.A.U.M. Umweltpreis für zwei Bremer Professoren

In Dresden wurden jetzt die 10. B.A.U.M.-Um-weltpreise verliehen. B.A.U.M. steht für Bun-desdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewuss-tes Management. Zwei der fünf Preisträgerkommen von der Universität Bremen: Profes-sor Bernd Jastorff und Professor Hans-DietrichHaasis erhielten die Auszeichnung für den Be-reich Wissenschaft. In der Begründung wirdbetont, dass sich beide Professoren in ihren je-weiligen Fachgebieten in besonders hohemMaße für den Umweltschutz engagieren. Mitdem B.A.U.M.-Umweltpreis werden Personengeehrt, die sich im Sinne eines ganzheitlichenUmweltmanagements durch langjähriges En-gagement und beispielhafte Initiative für öko-logische Innovationen verdient gemacht ha-ben oder sich mit vorbildlichen wissenschaft-lichen Leistungen dem Umweltschutz ver-pflichtet fühlen.

InProcess Instruments mit neuem FirmensitzDie InProcess Instruments Gesellschaft für Pro-zessanalytik mbH hat am Bremer Flughafen eineigenes Gebäude bezogen. Mit insgesamt 785Quadratmetern Büro-, Lager- und Laborflächehat sich die angemietete Fläche nahezu ver-doppelt und bietet dem 13-köpfigen Team guteArbeitsbedingungen. Dabei lässt sie genugSpielraum für das geplante weitere Unterneh-menswachstum. www.in-process.com

Helmut Schmidt Chair of International History an der IUB besetzt

Der erster Inhaber des Helmut Schmidt Chairof International History an der IUB ist der His-toriker Johannes Paulmann. Die Professurwird von der ZEIT-Stiftung Ebelin und GerdBucerius finanziert, die damit die geisteswis-senschaftliche Forschung und Lehre an derprivaten Bremer Universität stärkt. Die Beru-fungsentscheidung für Johannes Paulmann,bereits seit Frühjahr 2002 als Professor fürGeschichte an der IUB tätig, folgt dem Vor-schlag einer externen Kommission. Im Mit-telpunkt von Paulmanns aktueller Forschungsteht Deutschlands wechselvolle Rolle in deninternationalen Beziehungen des 19. und 20.Jahrhunderts.

CARGO ONLINE seit zehn Jahren am Markt

Softwareunternehmen, die die erste Dekadeüberstehen, findet man eher selten. Die CAR-GO ONLINE Software GmbH aus Bremen istso ein Fall: Der Entwickler von Luftfracht-,Seefracht- und Lagerverwaltungssoftwarefeiert am 1. September sein zehnjähriges Be-stehen. Das Unternehmen hat bundesweitbereits 200 Installationen vorgenommen.„Wir haben zehn Arbeitsplätze geschaffenund uns einen der vorderen Plätze am Markterarbeiten können“, heißt es in einer Mittei-lung. www.cargo-software.de

Bremer Container-Reederei verstärktPosition in Pakistan

6 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Titelthema.

Luft- und Raumfahrt im Fokus: Bremen st

Die Entwicklung des unbemannten Raumtransporters „Hopper“ (großes Bild) hat begonnen, sein „Phoenix“ getauftes Flugmodell wird zurzeit in Bremen für die Testphase fit gemacht (l.).

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 7

artet durch

D ie Logistik klappte perfekt. Gerademachte die Nachricht bei der be-deutenden Luft- und Raumfahrt-ausstellung im französischen Le

Bourget die Runde, da schraubten schon be-flissene Mitarbeiter das neue Namensschildans Eingangstor in der Hünefeldstraße. Seit-her ist es schwarz auf weiß zu lesen: Astri-um ist passé, es lebe EADS SPACE Transpor-tation.

Damit firmiert das Bremer Werk einweiteres Mal unter zunächst ungewohntanmutender Bezeichnung. Was 1962 alsERNO begann, später zu MBB-ERNO, Daim-ler Benz Aerospace, Dasa und Astrium wur-de, erhielt nun unter dem Dach des weltweittätigen Luft- und Raumfahrt- sowie Vertei-digungsunternehmens EADS eine präziseKennzeichnung. Denn der Name für den Zu-sammenschluss der deutschen AstriumRaumfahrt/Infrastruktur und der französi-schen EADS Launch Vehicles charakterisiertdas Aufgabenfeld punktgenau: Raumtrans-porte und bemannte Raumfahrt sowie bal-listische Trägerraketen für die französi-schen Streitkräfte.

„Wir haben den Bayern den Rang angelaufen“Doch damit nicht genug der Neuerungen.Josef Kind, bisher Leiter des Astrium-Ge-schäftsbereichs Raumfahrt/Infrastrukturund als „President“ von EADS SPACE Trans-

Mit dem „Phoenix“ in die ZukunftDas Bremer Werk der EADS SPACE Transportation

sorgt für Schubkraft – Bremen ist Hauptsitz der neuen Gesell-

schaft, die an innovativen Raumfahrtkonzepten arbeitet.

Texte: Peter Schulz , Fotos: EADS SPACE, NASA, DLR

Neue Funktion, größere Aufgaben:Josef Kind, Präsident der neuformierten EADS SPACE Transportation

8 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

portation nunmehr Chef von 5.000 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern, zündetegleich nach seiner Rückkehr aus Le Bourgetden nächsten Überraschungsknaller. „Dieneue Gesellschaft wird ihren Hauptsitz inBremen haben“, verkündete er während derEröffnung der aktuellen Raumfahrt-Aus-stellung im Übersee-Museum und fügteschmunzelnd hinzu: „Wir haben den Bayernden Rang abgelaufen!“

Eine doppelsinnige Bemerkung, wardoch der Unternehmenssitz mit der ERNO-Auflösung 1989/90 nach München gewan-dert. Und zudem pflegt man eine konzern-interne Konkurrenz zwischen den sechsHauptproduktionsstätten, zu denen hierzu-lande neben Bremen Ottobrunn vor den To-ren Münchens sowie Friedrichshafen undLampoldshausen unweit von Heilbronn zäh-len. Hinzu kommen in Frankreich Les Mu-reaux bei Paris und St-Médard-en-Jalles beiBordeaux. Außerdem sind Außenteams anweiteren Standorten tätig, zum Beispiel imWeltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) oder im Kontrollzentrum in Hous-ton (Texas/USA).

„Order Letter“ für 30 Ariane5-RaketenAn der Weser laufen die operativen Fädendes Unternehmens, das 2002 einen Umsatzvon 1,4 Milliarden Euro erzielte, also künf-tig zusammen. Josef Kind wird vom Neu-enlander Feld aus nicht allein die Geschickedes deutschen, sondern auch des europäi-schen EADS-Zweiges lenken. Und oben-drein ist die Aufwertung des StandortesBremen für die Hansestadt mit handfestenVorteilen verbunden: So wird der chronischleeren Landeshauptkasse ein deutlicher Zu-wachs an Gewerbesteuer beschert.

Josef Kind brachte freilich noch eineweitere positive Nachricht aus Le Bourget

kampfes mit der staatlich subventioniertenamerikanischen Konkurrenz, die sich eben-falls nach Kräften bemüht, immer schwere-re und größere Satelliten immer günstigerins Orbit zu katapultieren.

„Lastesel“ für ISS – Acht Missionen für das ATV bis 2013 geplantDoch auf die Ariane 5, deren Oberstufe inBremen entwickelt und gebaut wird, war-ten noch ganz andere Aufgaben. Im Sep-tember 2004 soll sie das erste „AutomatedTransfer Vehicle (ATV)“ mit dem Namen „Jules Verne“ in die Schwerelosigkeit hie-ven. Bei dem unbemannten Versorgungs-fahrzeug handelt es sich um einen wesent-lichen Beitrag der Europäer zur Interna-tionalen Raumstation ISS – und wiederumfällt den Bremer Spezialisten eine Haupt-rolle bei der Realisierung zu.

Sie tragen als Hauptauftragnehmer dieVerantwortung für die Produktion des 20Tonnen schweren „Lastesels“, der bis zu 6,5Tonnen Vorräte, Treibstoff und Ersatzteilezur ISS schleppen soll und die Raumstationzudem „auf Kurs“ hält. Denn aufgrund derRestatmosphäre in rund 400 KilometernHöhe sinkt die ISS auf ihrem Erd-Rundkursimmer wieder ab, was das angedockte ATVmittels „Reboost-Manövern“ korrigierenwird. Sobald dieser Auftrag erledigt und das„Vehicle“ von der ISS-Crew mit Abfall undausgedientem Experimentiermaterial voll-gestopft ist, naht auch schon das vorbe-stimmte Finale für das ATV: kontrolliertesVerglühen in der Atmosphäre – Ende einesDienstfluges.

Acht derartige Missionen sollen bis2013 stattfinden; gegenwärtig wird daserste, zwölf Meter lange ATV in Bremenmontiert, ausgedehnte Tests folgen. Damitliegen die Ingenieure und Techniker voll im

mit. In seinem Gepäck befand sich ein ge-wichtiger „Order Letter“ über die Bestellungvon 30 weiteren Ariane-5-Trägerraketen.Ein Auftrag, der die Auslastung der Produk-tionskapazitäten des Bremer Werkes aufabsehbare Zeit gewährleistet und die Stim-mung an der Hünefeldstraße wieder steigenließ! Denn die Ariane-Order bedeutet Si-cherheit für viele, wenn auch nicht für alleMitarbeiter: 330 der momentan 1.100 Jobsmüssen am Standort Bremen als Folge vonSparmaßnahmen abgebaut werden.

Eine zweifellos bittere, gleichwohl un-vermeidliche Maßnahme, um die Wettbe-werbsfähigkeit des Unternehmens zu stei-gern und somit den Ariane-Auftrag über-haupt ergattern zu können. Zudem ist dergravierende Rückgang bei den Bestellungenfür neue Satelliten auch im hiesigen Werkdeutlich spürbar, das gleich nebenan, beiAirbus, jedoch etlichen der scheidendenMitarbeiter neue Arbeitsplätze bieten kann.Schließlich werden in der boomenden Pro-duktion der A380- sowie A400M-Reihenversierte Fachleute dringend benötigt.

Angesichts dieser Hiobsbotschaft nah-men die verbleibenden „Space-Transpor-teure“ die in Le Bourget verkündete Kompe-tenzerweiterung mit großer Genugtuungauf: Laut Beschluss der in der ESA zusam-mengeschlossenen europäischen Partner-länder fungiert das 100prozentige Tochter-unternehmen der EADS SPACE künftig alseinziger Hauptauftragnehmer der Ariane 5.Das heißt: Statt wie bisher nur einzelne Tei-le wie Antriebssysteme und Stufen beizu-steuern, ist man nun für die Auslieferung derkompletten europäischen Trägerrakete anArianespace in Kourou verantwortlich. EinVerfahren, das die interne Abwicklung ver-einfacht und damit Kosten senkt – enormwichtig angesichts des verschärften Preis-

EADS(l.) Columbus-Modul im Modell, (r.) Arbeit an der Forschungsstation im Bremer „Clean-Raum“(l.u.) Animationen: geplanter Härtetest mit dem „Phoenix“-Transporter, ISS im fertigen Zustand

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 9

Zeitplan, was auch von der „Baustelle“gleich nebenan vermeldet werden kann.Hier entsteht das „Columbus“-Modul, beidessen Auslieferung an die ISS es jedoch zueiner Verzögerung kommen wird – eine Fol-ge der „Columbia“-Katastrophe im vergan-genen Jahr. Denn der für Oktober 2004 ge-plante Start des Shuttles mit dem Groß-Labor aus Europa an Bord musste verscho-ben werden, als neuer Termin wird der April2005 gehandelt.

„Columbus“-Modul in der TestphaseUngeachtet dessen gehen die Arbeiten ander 715 Mio. Euro teuren und acht Meterlangen Forschungsstation im Bremer „Clean-Raum“ höchst konzentriert voran, um denAblieferungstermin an die NASA inklusiveTransport zum Kennedy Space Center ein-zuhalten. Bis zum März kommenden Jahresbleibt noch Zeit, um alle Funktionen zu tes-ten; momentan werden u. a. die Anlagen fürdie Stromversorgung und die System-Racksfür die Luft- und Wasserversorgung instal-liert. Parallel dazu läuft der Aufbau der Re-ferenzanlage, die den Flug der ISS unter derFederführung des „BEOS“ (Bremer Enginee-ring Operations Science) als Service- undDiagnosezentrum begleiten wird.

Während das Vergleichsmodell, mitdem die Bremer Raumfahrt-Experten spä-ter eventuellen Störfälle „da oben“ nach-spüren und Lösungsvorschläge erarbeitenkönnen, in ausgesprochen unspektakulärenSchränken steckt, gibt’s für die zahlreichenGäste des Besucherzentrums so richtig waszu sehen. Denn die Publikumsattraktion amNeuenlander Feld mit direktem Blick in den„Clean-Raum“ vermittelt Raumfahrt „zumAnfassen“: Das betretbare, weltweit einzi-ge 1:1-Modell des Weltraum-Labors, ur-sprünglich nur als Anschauungsobjekt für

Astronauten gedacht, macht es möglich. Die Aussicht auf ein weiteres, nicht

minder aufregendes Weltraum-Projekt„made in Bremen“ bleibt den Besuchern al-lerdings versagt. Das hat freilich nichts mitGeheimniskrämerei tun, ist doch ein Modellder neuesten EADS-Errungenschaft mo-mentan im Übersee-Museum zu bestaunen.Der faszinierende, erst vor drei Jahren kon-zipierte „Phoenix“ wird vielmehr in einer et-was abseits liegenden Halle für die erstenFlugversuche präpariert, die für den kom-menden Frühsommer in Nordschweden an-gesetzt sind. Von den dabei ermittelten undmit Spannung erwarteten Daten wird es u. a. abhängen, ob das „Abenteuer Raum-fahrt“ in zukunftsfähige (sprich: kosten-günstigere) Bahnen gelenkt werden kann.

Von Einweg zu Mehrweg Hintergrund: Die heute weltweit eingesetz-ten konventionellen Trägerraketen, zumBeispiel für den Transport von Satelliten,sind reine Einweg-Produkte, was die Start-kosten deutlich nach oben schießen lässt.Dagegen wären teilweise oder komplettwieder verwendbare „Reusable Launch Ve-hicles (RLV)“ – so die Überlegung der EADSSPACE Transportation – eine echte Alterna-tive, um das „Ex und hopp“-Verfahren auchim All zu beenden.

Auf dieser Basis hat die Entwicklungdes unbemannten Raumtransporters „Hop-per“ begonnen, dessen „Phoenix“ getauftesFlugmodell derzeit an der Weser für dieTestphase fit gemacht wird. Der Technolo-gie-Demonstrator aus Aluminium, rund1.000 kg schwer und als maßstabsgetreueNachbildung des „Hopper“ im Verhältnis 1:7in Handarbeit gefertigt, steht dabei vor ei-ner Reihe harter Belastungsproben. Testrei-hen im Windkanal gehören ebenso dazu wie

Rollversuche auf dem Flugfeld in Lemwer-der, wo ein getunter Lastwagen den „Phoe-nix“ ins Schlepptau nehmen wird.

Dann der Härtetest in Schweden: Einspezieller Großraumhubschrauber zieht dasModell bis auf 2.400 Meter Höhe – und wirftes zur vollautomatischen Landung ab, wo-bei Sensoren und Messinstrumente alle nunanfallenden Flugdaten sorgsam aufzeich-nen. Von besonderem Interesse für den spä-teren „Hopper“ ist dabei die Landephase beieinem steilen Anflugwinkel: Dank eines op-timierten Eintrittswinkels in die Atmosphä-re soll er nämlich ohne die – siehe „Colum-bia“-Unglück – anfälligen Hitzeschutzka-cheln auskommen. Dies ließe den Raum-transporter nach seiner Mission unbescha-det auf Mutter Erde landen, wo er für dennächsten Flug präpariert werden könnte.Kalkulationen weisen dabei bis zu 75 Pro-zent niedrigere Kosten gegenüber her-kömmlichen Transportsystemen aus.

Zukunftsmusik? Keineswegs. 2020könnte es erstmals soweit sein, sofern dieEuropäische Weltraumagentur ESA einepositive Entscheidung fällt. Gute Gründegibt es zuhauf: Der ca. 50 Meter lange „Hop-per“ könnte dereinst bis zu 7,5 Tonnen Nutz-lasten, z . B. Satelliten, aufnehmen, in einerHöhe von 130 Kilometern absetzen undanschließend wieder in unsere Gefilde zu-rückkehren – eine bestechende Vorstellungauch hinsichtlich einer kommerziellen Nut-zung. Der 16 Millionen Euro teure „Phoenix“von der Weser, an dessen Entwicklung dasLand Bremen mit fünf Millionen Euro betei-ligt ist, soll für die entsprechende Schub-kraft sorgen.

Oberstufe der Ariane 5 und ihr Flug 503

10 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Von den bestellten Flugzeugensind 60 für Deutschland bestimmt,50 für Frankreich, 27 für Spanien, 25für Großbritannien, zehn für die Tür-kei, sieben für Belgien und eine Ma-schine für Luxemburg. Das Programmschafft und sichert insgesamt 40.000Arbeitsplätze bei den Herstellern undZulieferern, und zwar für mehr als 20Jahre. In Deutschland werden rund10.000 Jobs durch den A400M gesi-chert, davon ca. 1.300 alleine bei Air-bus Deutschland. Der Großraum Bre-men schließlich partizipiert an demProgramm mit 1.700 Stellen, die di-rekt oder indirekt von der Luftfahrt-industrie abhängen.

D ie Last der Ungewissheit istverflogen, der „Lastesel derLüfte“ kann abheben: EndeMai bestellte die internatio-

nale Rüstungsagentur OCCAR (Orga-nisation Conjointe de Coopérationen Matière d’Armement) bei AirbusMilitary S.L. (AMSL) offiziell 180 Mi-litärtransporter A400M im Wert von17,7 Mrd. Euro. Damit machte sie denWeg frei für den insbesondere vomBremer Airbus-Standort lange er-sehnten Programmstart und be-scherte der Konzernmutter zugleichden größten militärischen Auftrag inihrer Geschichte.

Kein vergleichbares Flugzeugauf dem MarktEntsprechend tief atmeten Managerund Mannschaft des Bremer Werkesauf. Endlich Planungssicherheit fürdie Produktion, aber auch für die Be-schäftigten – ihre Arbeitsplätze sindangesichts des Großprojektes aufviele Jahre sicher. Denn mit dem A400M – davon ist die EADS-Füh-rung überzeugt – verfügt man zu-sätzlich zu den Bestellungen der amProgramm beteiligten Nationen überein außerordentliches Exportpoten-zial für die nächsten 20 Jahre. „DasModell ist hervorragend positioniert,um einen großen Teil der weltweitenFlotte von taktischen Militärtrans-portern zu ersetzen“, erklärten dieEADS-Chefs Philippe Camus undRainer Hertrich anlässlich der Ver-tragsunterzeichnung. „Es gibt ein-fach kein anderes derartiges Flug-zeug mit Technologien des 21. Jahr-hunderts auf dem Markt.“

A400M

Die Entscheidung der OCCAR er-folgte nach der Freigabe der Gelderfür den deutschen Anteil durch denHaushaltsausschuss des Bundesta-ges am 21. Mai; vorangegangen warein mühsamer Entscheidungspro-zess in den parlamentarischen Gre-mien. Kurz vor diesem endgültigenOkay war die Entscheidung für dieTriebwerksauswahl gefallen. Hierkonnte sich nach langen Verhand-lungen das Konsortium EuroProp In-ternational (EPI) gegen Pratt & Whit-ney Canada (PWC) durchsetzen. DasEPI-Konsortium, das mit der Liefe-rung des Turboprop-Antriebs beauf-tragt wurde, besteht aus Rolls-Royce,

Aufatmen im Bremer Airbus-WerkOffizieller Programmstart für den Militärtransporter A400M

Computerentwurf der neuen Produktionshalle bei Airbus in Bremen

Größter militärischerAuftrag in der Geschichte der EADS: 180 Militärtranspor-ter A400M im Wertvon 17,7 Mrd. Eurosind bestellt. Bremenhat den Programm-start sehnlichst erwartet.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 11

Snecma Moteurs, MTU Aero Engines und Industria de Turbopropulsoresund wird die 11.000 PS leistenden Triebwerke des Typs TP400-6D bauen.

„Entsprechend der Abnahme von einem Drittel der Flugzeuge be-trägt auch der deutsche Arbeitsanteil etwa 33 Prozent und stellt da-mit den größten Anteil dar“, berichtet der Bremer Werkleiter Dr. Rai-ner Martens. Er wertet die jetzige Entscheidung „vor allem für Bremenals herausragendes Ereignis, weil hier der größte Arbeitsanteil amA400M-Programm platziert ist. Das heißt, dass bei uns rund 600 Mit-arbeiter an Entwicklung und Serienfertigung beteiligt sein werden.“

Bremen hat hohen ProduktionsanteilSie bekommen viel zu tun: Die gesamte Entwicklung und Konstruktiondes Rumpfes einschließlich des Leitwerkes wird am Neuenlander Feldabgewickelt. Hinzu kommen die Konzipierung und Integration desFrachtladesystems sowie des Hochauftriebssystems (Landeklappenund Spoiler) und die Entwicklung der Flügelschalen als Kohlefaserver-bundbauteile. „Alle diese Aufgaben werden, wie im europäischen Air-bus-Verbund üblich, in enger internationaler Zusammenarbeit auch mitden neuen Partnern wie der Türkei und Belgien gelöst“, sagt Dr. Martens.

Die wichtigsten Produktionsanteile für Bremen stellen der Zu-sammenbau und die Ausrüstung des Rumpfes in der sogenannten Pre-FAL dar. Hinzu kommt die Montage der Landeklappen sowie die Ferti-gung von Blechteilen. Bei der Pre-FAL, einer vorgelagerten Endmon-tage, wird der Rumpf des Transporters nicht nur montiert, sondern auchkomplett ausgerüstet, ausgestattet und getestet. Anschließend„schluckt“ der bewährte Großraumtransporter „Beluga“ (Airbus A 300-600 ST) die einbaufertige „Rumpfzigarre“ und transportiert sie zur End-montage ins spanische Sevilla.

Doch bevor es soweit ist, muss zunächst die erforderliche Infra-struktur geschaffen werden. Dr. Martens bringt es auf den Punkt: „Wirbauen ein neues Flugzeug, also bauen wir dafür auch neue Produktions-hallen.“ Ein Vorhaben, das rein räumlich gesehen einfach zu realisie-ren ist, verfügt das Bremer Werk doch über knapp 440.000 qm an Frei-flächen. Die Planung für den Bau einer 130 x 80 Meter großen Halle istbereits angelaufen, die Zeit drängt: Im Oktober 2006 soll der ersteRumpf nach Sevilla gehen, die Auslieferung des ersten Serienflugzeu-ges an den Kunden ist für Oktober 2009 vorgesehen.

Für Bremen heißt das: ranklotzen und alle Kräfte mobilisieren. Dasssie die Aufgabe bewältigen werden, steht für die „Macher“ vom Neu-enlander Feld außer Frage. „Wir werden den Zeitrahmen schon einhal-ten“, sind sich Werk- und Standortleiter Dr. Martens und Thilo Liebig(Programmleiter Rumpf und Leitwerk) einig.

Jobmaschine: Das Großprojekt A400M sichert auf viele Jahre viele Arbeitsplätze – etwa 10.000 Jobs inDeutschland, allein 1.700 im Großraum Bremen.

12 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Großstadtgewühl und keineOrtskenntnisse – Alptraum je-des Autofahrers. Wohl dem, der

jetzt über ein Navigationssystem imFahrzeug verfügt! Einfach die ge-wünschte Straße eingeben und einesäuselnde Stimme weist zielsicherden Weg. Meistens! Möglich macht’sdie Verbindung zu den 27 amerikani-schen GPS-Satelliten, deren Signaledurch eine streichholzschachtelgro-ße Antenne empfangen werden. Da-durch kann das „Global PositioningSystem“ bis auf fünf Meter genauden Standort des eigenen Fahrzeugsberechnen.

GPS ist die Grundlage jedes Na-vigationssystems – noch. Denn dieEU will die Abhängigkeit von denamerikanischen Anbietern beendenund ein Gegenstück installieren. Mit-tel zum Zweck ist das Galileo-Pro-gramm, an dessen Realisierung sichder Bremer Mittelständler OHB-Sys-tem maßgeblich beteiligen möchte.Galileo ist seit Jahren ein Zankapfelder europäischen Partner, die aufhöchster Ebene um Beteiligungen,industrielle Führung und Kostenver-teilung stritten: Jetzt kommt es of-fenkundig auf Touren, nachdemDeutschland und Italien das Gezerreum die Federführung an dem Milliar-den-Projekt beendet haben.

Der EU-typische Kompromisssieht vor, dass Italien das industriel-le Management der Satelliten-Inte-gration erhält, während Deutschlanddie industrielle Systemführung über-nimmt und das Galileo-Hauptquar-tier in der Region München einrich-

tet. Von hier aus soll das Vorhabenkoordiniert werden, das mindestens30 Satelliten (vier in der bis 2005 lau-fenden „Entwicklungsphase“, 26 inder folgenden „Aufbauphase“) bein-haltet. Bereits 2008 – so die ehrgei-zige Zielvorgabe – soll Galileo voll-ständig funktionieren und seineVorteile gegenüber GPS ausspielen.

Denn Galileo garantiert dank ei-nes zertifizierten Services perma-nente Verfügbarkeit, Genauigkeitund eine definierte Vorwarnzeit zwi-schen einer und zehn Sekunden, fallsdie entsprechende Präzision nichterreicht wird. Damit kann das Systemfür sicherheitsrelevante Aufgabeneingesetzt werden, z. B. die Anflugs-navigation für Flughäfen, was neue,kommerziell nutzbare Anwendungs-gebiete erschließt.

Allerdings ist höchste Eile gebo-ten, verfügt doch das seit Jahren ab-rufbare GPS bereits über einenmächtigen Vorsprung im lukrativenWettbewerb. Deshalb machen dieEuropäische Raumfahrtagentur ESAund die EU, die jeweils 550 Mio. Eu-ro in die Startphase stecken, nunendlich die berühmten „Nägel mitKöpfen“ und suchen einen Konzes-sionär, der die Satelliten in Auftraggibt und betreibt.

Beteiligung an der „GalileoIndustries“ Bei OHB-System wartet man ge-spannt darauf, dass dieser Prozess inGang gesetzt wird. Denn die Bremersind fest entschlossen, sich an derAusschreibung zu beteiligen – undsie haben gute Chancen, ein ordent-liches Stück vom Kuchen zu ergat-tern. „Schließlich waren wir an ver-schiedenen vorbereitenden Studienzu Galileo beteiligt“, berichtet OHB-Manager Boris Penné und verweistauf vorliegende Entwürfe und Kon-zeptionen des Hauses. Vorarbeiten,die sich nun auszahlen sollen, denn:„Damit ist OHB für die jetzt folgendeEntwicklungsphase bestens gerüs-tet.“

Galileo

Dank Galileo besser ans ZielBremer Mittelständler OHB strebt eine Schlüsselrolle beim Aufbau des

europäischen Navigationssystems und GPS-Konkurrenten an.

Galileo-Satellit: Das europäische System soll 2008 voll funktionstüchtigsein und dem amerikanischenGPS die Stirn bieten.

Das Galileo-Navigationssystem soll aus mindestens 30 Satelliten

im All bestehen.

2.000 Raumfahrt-Experten aus aller Welt kommen nach Bremen„International Astronautical Congress“ vom 29. September bis 3. Oktober im Congress Centrum Bremen

Bremen, die Stadt der Luft- und Raumfahrt, erfährt in Kürze einmal mehr interna-tionale Anerkennung. Vom 29. September bis 3. Oktober findet im Congress Cen-

trum auf der Bürgerweide der „International Astronautical Congress“ statt, zu demalle namhaften Fachleute aus den Raumfahrtnationen erwartet werden. „Neues wa-gen, Neues vorstellen und Neues vorschlagen – darum geht es unter anderem“, er-klärt Prof. Dr.-Ing. Hans J. Rath vom Bremer Zentrum für angewandte Raumfahrt-technologie und Mikrogravitation (ZARM), als Vorsitzender des Organisationskomiteesquasi der Gastgeber der Veranstaltung.

Bremen richtet den Kongress nach Dresden (1990), München (1979), Konstanz(1970) und Stuttgart (1952) als fünfte deutsche Stadt aus und rechnet mit über 2.000Teilnehmern aus Wissenschaft und Industrie. Der IAC findet einmal im Jahr statt; zu-letzt trafen sich die Raumfahrt-Experten aus aller Welt in Houston (2002), Toulouse(2001) und Rio de Janeiro (2000).

Der Veranstalter ist die „International Astronautical Federation“ (IAF); als Aus-richter fungiert die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR). An derWeser organisiert das ZARM in Kooperation mit der Bremer Universität sowie rele-vanten Bremer Behörden und Institutionen die 54. Auflage dieser wichtigsten Ver-anstaltung der Raumfahrtbranche.

„new.opportunities@space“ – das Motto des Kongresses soll dazu anregen, überdie Perspektiven der Raumfahrtbranche zu diskutieren. Nicht zuletzt seit dem ver-heerenden Unglück des Space Shuttles „Columbia“ sind neue Ansätze und Ideen fürdie Weltraumforschung gefragt. Das Programm gliedert sich in die Kategorien Wis-senschaft und Exploration, Anwendung, Technologie, Missionen, Weltraum und Ge-sellschaft.

Dabei soll – so Prof. Rath – „die Gelegenheit genutzt werden, ordentlich die Wer-betrommel für die Raumfahrt zu rühren.“ Deshalb öffnen sich die Türen der Ausstel-lungshallen am Freitag dem interessierten Publikum, Schulgruppen werden an denanderen Tagen durch die Ausstellung geführt. Zusätzlich informieren namhafte Re-ferenten über die aktuelle Entwicklung in der Raumfahrt.

Vorgesehen sind fast 1.000 Vorträge, die sich in 106 Vortragssitzungen gliedern.Aufgrund der begrenzten Zeit finden bis zu 17 dieser Sitzungsreihen parallel statt.Im Mittelpunkt der Vorträge dürften aktuelle Ergebnisse wissenschaftlicher Missio-nen stehen. Zudem diskutieren in zehn Plenarsitzungen herausragende Vertreter ausWissenschaft, Wirtschaft und Politik über gegenwärtige und zukünftige Weltraum-projekte. Ergänzt werden die Vorträge durch das Science-Forum, eine Kunstausstel-lung zum Thema Raumfahrt und die „Poster Night“, in der Wissenschaftler ihre Er-gebnisse präsentieren und erläutern können.

Außerdem gibt es die „IAC 2003 – Space Exhibition“. Vorgesehen sind rund 100Stände von nationalen und internationalen Unternehmen und Forschungsinstituten,die ihre neuesten Produkte und Entwicklungen präsentieren. Zudem sind alle wich-tigen Agenturen wie die European Space Agency (ESA) vertreten, die rund 400 Stu-denten einlädt, kostenlos an dem Bremer Treffen teilzunehmen.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 13

Das mittelständische System-haus mit Sitz im Technologiepark,das zur europäischen Unterneh-mensgruppe OHB Technology AGgehört, beschäftigt zur Zeit knapp300 Mitarbeiter in den Geschäftsfel-dern Raumfahrt und Sicherheit, Tele-matik und Satellitendienste. DieOHB-System AG ist in diesem Rah-men spezialisiert auf die BereicheRaumfahrt und Sicherheit und strebt– so Boris Penné – „Beteiligungen ander Firma ‚Galileo Industries’ an“, ei-nem Zusammenschluss der großeneuropäischen Raumfahrt-Konzernewie EADS Space Systems, Alenia oderAlcatel. Dieses Unternehmen wirddie industrielle Systemführung beider Verwirklichung von Galileo über-nehmen, wobei die angesichts zahl-reicher Kleinsatelliten-Projekte ver-sierten OHB-Wissenschaftler und-Ingenieure mit einem „deutlichenAnteil“ rechnen.

Interesse an Zuliefer-Teilen und System-BetriebOHB-System und OHB-Teledata wol-len jedoch nicht nur im Führungs-bereich zusammen mit „Galileo In-dustries“ in Erscheinung treten, son-dern auch in der Definition und Fer-tigung von Zulieferteilen für den Sa-telliten und das Bodensegment so-wie für den Betrieb des Satelliten-systems. „OHB-System hat hier kon-kurrenzfähige Produkte zu bieten“,urteilt Boris Penné und nennt die Be-reiche Struktur und Thermalsysteme,Verschlüsselungstechnologien,Software und Elektronik sowie Bo-dentestgeräte.

Zudem wollen die Bremer, die viaGalileo eine langfristige stabile Um-satzsteigerung von mehr als zehnProzent anpeilen, in der Umsetzungund Vermarktung von Dienstleistun-gen reüssieren. Gedacht ist dabei ins-besondere an Erweiterungen der bis-herigen Serviceleistungen von OHB-Teledata für Verkehrsüberwachungund -management sowie für dasFlottenmanagement.

IAF

Sicher navigieren durch unbekanntes Terrain –Galileo soll´s richten

14 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Marketing in Space“ – die BEOSGmbH (Bremer Engineering

Operations Science) will mit der Nut-zung der Raumfahrt neue Geschäfts-felder erschließen. Das Unterneh-men verknüpft dabei die Erfahrungvon 40 Jahren Raumfahrt (EADS SPACE Transportation), die speziel-len Merkmale eines mittelständi-schen Unternehmens (OHB-SystemAG) sowie das Know-how wissen-schaftlicher Forschung (ZARM-FAB)mit kommerziellen Zielen.

Ein Vorhaben, das der Entwick-lung der Raumfahrt entspricht. Dennje weiter der Aufbau der Internatio-

nalen Raumstation ISS voranschrei-tet, desto mehr öffnet sich das Welt-all auch einem breiten Spektrum un-terschiedlichster Branchen. Welt-raumbezogene Ideen und Vorhabenlassen sich auf verschiedenen Gebie-ten realisieren: von der Medizintech-nik über die Materialwissenschaft biszur Nutzung der Raumstation alsMarketingplattform.

Der Medizintechnik bietet dieForschung unter Schwerelosigkeitzum Beispiel hilfreiche Rahmenbe-dingungen bei der Züchtung neuerGewebe (Tissue Engineering): Dreidi-mensionales Gewebewachstum ist

unbegrenzt möglich, die Versorgungder Zellen kann verbessert werden.So werden herkömmliche Organ-transplantationen möglicherweisezukünftig vermeidbar.

Zur präzisen Datengewinnungüber Materialeigenschaften könnenExperimentieranlagen genutzt wer-den, in denen metallische Stoffe un-ter hochreinem Vakuum schwebendohne Behälterkontakt aufgeschmol-zen und untersucht werden. So las-sen sich Prozesse und damit die Pro-duktqualität und -kosten optimieren.

Zudem bietet der Weltraum unddessen unendliche Faszination jenen

BEOSRaumfahrt für Marketing erschließen

Weltraumhotel

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 15

Unternehmen eine Bühne, die sichmit Innovation, Hochtechnologieund Pioniergeist identifizieren. Ihnenwill die BEOS GmbH den Zugang zurWelt im All verschaffen – in Form vonRaumfahrt-Marketing, insbesonde-re durch die Internationale Raumsta-tion ISS. Gemeinsam mit den Unter-nehmen sollen spannende und auf-merksamkeitswirksame Maßnahmenumgesetzt werden, zum Beispiel Pro-duct Placement, Space Events & In-centives, Logo Placement, Live-Schaltungen sowie Sponsoring.

BEOS fungiert dabei als An-sprechpartner für alle Fragen, die

rund um dieses Thema entstehen, be-gleitet die Kunden durch alle Pro-jektphasen und veranstaltet regel-mäßige Informationstage. Die nächs-te dieser Veranstaltungen ist in dasProgramm des in Bremen stattfin-denden Internationalen Raumfahrt-kongresses eingebunden. So stehenam 29. September das „Plenary Event“über „Space and Society“ und derEröffnungsempfang des IAF mit aufdem Programm. Der Workshop imHerbst soll insbesondere Bremer Fir-men ansprechen, sich mit den Nut-zungsmöglichkeiten der Raumfahrtvertraut zu machen.

Die Raumfahrt nutzen?

Unternehmen, die sichüber die Nutzungsmög-lichkeiten der Raumfahrtinformieren möchten,können dies auf denBEOS-Workshops tun:Bitte melden Sie sich biszum 31. August für einender Workshops am 29.oder 30. September an:Claudia Kessler, Tel. 0421 539-4250,www.beos-space.de

Astronaut bei einer Außenbordtätigkeit auf der ISS

Infothek.

16 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Existenzgründung• Existenzgründungsseminare 2003

1.-11.9.,27.10.-6.11., 24.11.-4.12. (neun Abende, jeweils 18:00 bis 20:30 Uhr)Ort: Handelskammer Bremen; Kosten: 100,- EuroAnmeldung Jutta Deharde, Tel. 3637-234, [email protected]

• Step by Step - 5 Schritte zum erfolgreichen MentoringEine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit ebn Expertinnen-Beratungsnetz Bremen e. V. 27. August, 18:00 Uhr, Handelskammer Bremen

Referentin ist die Diplom-Psychologin Christina Rother. Indieser Veranstaltung wird den Teilnehmerinnen zur Struktu-rierung und Klärung der Mentoringsituation eine Checklistevorgestellt. Erfahrungen mit dieser Checkliste werden be-sprochen und diskutiert. Anschließend findet ein Get-to-gether statt.

Anmeldung Rita Kahrs, Tel. 3637-231, [email protected]

VI. Informationsbörse für Frauen18. Oktober, 11:00 bis 16:00 Uhr, Handwerkskammer:Unter dem Motto „einsteigen – aufsteigen – umsteigen“ beantworten ca. 50 Expertinnen aus verschiedenen Branchen praxisbezogene Fragen zum Berufsalltag oder zur Existenzgründung. Veranstalter ist das ebn Expertinnen-Beratungssnetz Bremen.

Mittelstandstreff Bremer Aufbau-Bank GmbH – Erfahrungen aus zwei JahrenWirtschaftsförderungMittwoch, 17. September, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen. Gast istJohann Färber, Geschäftsführer der Bremer Aufbau-Bank.

Ausbau der Kooperation zwischen regionalen mittelständi-schen Unternehmen und dem Fachbereich Wirtschafts-wissenschaft der Universität BremenMittwoch, 15. Oktober, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen. Gast istProf. Dr. Michael-Jörg Oesterle.Info Uwe A. Nullmeyer, Tel. 0421 3637-204, [email protected] Anmeldung Tel. 0421 3637-259

Medien im BlickPraxisseminar „Pressemitteilungen platzieren - aber wie?“12. September, 10:00-17:00 Uhr; Preis: 100,- Euro; Referentin: Silke Hellwig (Radio Bremen) Anmeldung Nicolin Feldmann, Tel. 0421 3637-332, [email protected]

Neue ChancenSeminar: Gewerbliche Schutzrechte für mittelständische Unternehmen 29. September, 15:00 Uhr, in der Handelskammer Bremen(Großer Saal); Kosten: 30,- EuroReferenten: Prof. Dr. Martin G. Möhrle (Universität Bremen), Klaus G. Göken (Eisenführ, Speiser & Partner), Henrik Bolte(Meissner, Bolte & Partner), Wolf-Dieter Kuntze(Boehmert & Boehmert) Info Gerd Neubauer Tel. 0421 3637-230, [email protected] Anmeldung Rita Kahrs, Tel. 0421 3637-231, [email protected]

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 17

Wirt

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www.handelskammer-bremen.de

Veranstaltungsdatenbank im Internet mit detailliertenInfos zu allen Angeboten und mit Online-Anmeldung

Deutsch-Niederländisches Gesprächsforum in Bremen: „Business toBusiness Gespräche“ – 30. September

Am 30. September findet von 17:30 bis 20:00Uhr im Haus Schütting das dritte Deutsch-Niederländische Gesprächsforum statt. Dasbilaterale Unternehmertreffen bietet kleinenund mittleren Unternehmen aus Nord-deutschland und den Niederlanden die Mög-lichkeit zum Auf- und Ausbau ihrer geschäft-lichen Kontakte. Im Mittelpunkt stehen dieBereiche Handel und Lebensmittelwirtschaftsowie die Transportbranche und Lagereien.

Im vergangenen Jahr hatten insgesamt125 kleine und mittlere Unternehmen ausdem Raum Norddeutschland und den Nie-derlanden die Veranstaltung besucht. Veran-stalter sind die Wirtschaftsabteilung des Ge-neralkonsulats der Niederlande in Hamburgsowie die Handelskammer Bremen und dieIndustrie- und Handelskammer Bremerhaven.

Windenergie in Indien – Ein Markt für deutsches Know-how?

Veranstaltung in der Handelskammer am 26. August

Im Jahre 1992 unterzeichnete Indien die Klimakonvention der Vereinten Na-tionen und hat sowohl im 8. Fünfjahresplan (1992-1997) als auch im 9. Fünf-jahresplan (1997-2002) erneuerbare Energien (Biogas, Solar- und Windkraft)zur Emissionsreduktion gefördert. 2000 kündigte das Land an, in den nächs-ten zehn Jahren fünf bis zehn Prozent seines Energiebedarfs über erneuerba-re Energien zudecken. Premierminister A. B. Vajpayee erklärte jüngst, bis zumJahr 2010 einen Anteil von zehn Prozent erreichen zu wollen. Dabei hat dieindische Regierung ihre Schätzung für das Potenzial der Windenergie in In-dien von 22.000 MW auf 45.000 MW angehoben.

Das Ministerium für nichtkonventionelle Energiequellen (MNES) treibtdas Thema erneuerbare Energien seit den 1990er Jahren intensiv voran undmit dem National Wind Energy Resource Assessment Programm Vorausset-zungen für Planungssicherheit geschaffen. Über dieses Programm wurdenlandesweit Windmessstationen errichtet. Die Daten werden vom Indian In-stitute of Tropical Meteorology in Pune ausgewertet, das bis heute rund 100günstige Standorte mit durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von über18 km/h lokalisiert hat. Die bisher erfassten Standorte haben ein Potenzialvon mehr als 4.000 MW. Das Windenergieprogramm des MNES wurdezunächst bis 2003-2004 verlängert.

Das erste Planziel von 500 MW installierter WEK-Leistung wurde schonMitte 1995 übertroffen. Der überwiegende Teil der Anlagen (91,5 Prozent)wurde von Privatinvestoren errichtet. Indien steht hinsichtlich der installier-ten Windenergieleistung hinter den USA und Deutschland an dritter Stelleund will in den nächsten Jahren Deutschland vom zweiten Platz verdrängen.Dabei ergeben sich Potenziale nicht nur für Hersteller, sondern auch für Pla-nungs- und Ingenieurbüros sowie Investoren und Fondgesellschaften.

Über Markt und Marketing, Vertrieb, Technologietransfer, rechtliche Rah-menbedingungen und länderspezifische Besonderheiten informiert eine Ver-anstaltung in der Handelskammer: „Windenergie in Indien – Ein Markt fürdeutsches Know-how?“ am 26. August im Börsensaal. Diese nicht-kommer-zielle Veranstaltung wird von der igca GmbH in Kooperation mit der Han-delskammer Bremen, der IHK Bremerhaven und dem WAB e. V. (Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen) durchgeführt. (Dr. Andree Kirchner)

Info Anja Reinkensmeier, Handelskammer Bremen, Tel. 0421 3637-247,[email protected]; Indian-German Consulting Agency(igca GmbH), Joseph-Haydn-Str. 5, 28209 Bremen, Tel. 0421 1630633, [email protected], www.igca.de/windenergie

KammerReport.

18 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Das Kammerplenum vom 30. Juni

V izepräses Stefan Storch be-richtete dem Plenum über dieaus der Presse bekannten Ver-

änderungen in seiner Firma und er-läuterte die kritische Situation imEinzelhandel.

Jürgen Oltmann informierte überdie neuen Entwicklungen in der Spar-kasse Bremen in Verbindung mit derHamburger Sparkasse. Es gäbe wei-terhin den Bedarf, Kräfte zu bündeln.Eine Fusion mit der Hamburger Spar-kasse werde es aber nicht geben, dieSelbstständigkeit bleibe erhalten. Eswürden bei der Kooperation Aufga-ben zusammengefasst, um Syner-gien zu erreichen.

Über eine Veranstaltung der IHKNord über die Zukunft der Berufs-schulen berichtete Dr. Matthias Fon-ger. In Hamburg denke man über dieÜberführung der Berufsschulen indie Rechtsform einer Stiftung nach.In Bremen werde eine größereSelbstständigkeit der Berufsschulenangestrebt.

Auf die aktuelle Ausbildungs-platzsituation eingehend, informier-te Dr. Fonger über die zusätzlichenAktivitäten der Kammer zur Schaf-fung von Ausbildungsplätzen. Nebendem Ausbildungsbüro berichtete er

Die Themen

• Aktuelles• Berichte aus den Ausschüssen• Grundsatzpapier Stadtteil-

zentren• „Koalitionsvereinbarung und

Regierungspolitik in derneuen Legislaturperiode“ – Vortrag von Bürgermeister Dr. Henning Scherf

25-jähriges Bestehen• Biffar-Studio Oskar-D. Biffar GmbH & Co. KG,

Niederlassung Bremen, gegründet am 25. April 1978

• A.F.A. Seggel Baumwollhandelsgesellschaft & Co. KG, gegründet am 1. August 1978

• Manfred Müller, gegründet am 1. August 1978• Gunda von Schmude, gegründet am

2. August 1978• Meyer & Bull Bauunternehmung GmbH,

gegründet am 15. August 1978• Irmgard Plaschke, gegründet am

15. August 1978• Ingenieurbüro Storr GbR,

gegründet am 16. August 1978• H-TIMBER GmbH Handel überseeischer Hölzer,

gegründet am 21. August 1978• Bettina Hoy, gegründet am 21. August 1978• Peterswerder 14 Grundstücks- und Beteili-

gungs GmbH, gegründet am 29. August 1978

Die Handelskammer gratuliert zum Jubiläum

Jubiläen

von den gemeinsamen Aktionen mitRadio Bremen und dem Weser Re-port. Darüber hinaus wies er auf dieAusbildungsplatzbörse im Internethin. Man werde im Oktober 2003 al-le Jugendlichen einladen, die bis da-hin noch keinen Ausbildungsplatzgefunden haben, um dann gemein-sam zu versuchen, auch noch für die-se einen geeigneten Ausbildungs-platz zu vermitteln.

Präses Dr. Dirk Plump berichtetevon einer DIHK-Vorstandssitzung, inder ein Grundsatzpapier zur Stär-kung der beruflichen Bildung verab-schiedet wurde, welches den Plenar-mitgliedern zur Kenntnis zu gegan-gen ist. Der Inhalt könne von derHandelskammer voll mitgetragenwerden.

Auf die aktuelle wirtschaftlicheSituation eingehend, bemerkte Prä-ses Dr. Dirk Plump, dass ihn das Endedes Streiks in Ostdeutschland sowiedie beabsichtigte Steuerreform et-was positiver stimme und man einen„Silberstreifen am Horizont“ sehenkönne.

Hasso G. Nauck ging kurz auf ei-ne Veranstaltung in Berlin mit demStaatssekretär des Bundeskanzler-amtes, Dr. Steinmeier, ein, in dessenVerlauf sich die desolate Stimmungin der Wirtschaft gezeigt habe.

Hans-Herbert Saacke berichtetevon einem Besuch des Industrieaus-schusses beim DaimerChrysler Werkzum Themenschwerpunkt Logistikim Kundenzentrum am 27. Mai. DerAusschuss habe einen interessantenEinblick in den logistischen Ablaufdes Werkes erhalten.

Über eine Sitzung des Telekom-munikationsausschusses am 26. Ju-ni informierte Stefan Messerknecht.Stefan Storch ging auf die Sitzungdes Einzelhandelsausschusses vom3. Juni ein, in dessen Verlauf Peter

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 19

Neue Zuständigkeiten in der

Handelskammer

Dr. Stefan Offenhäuser(im Bild), Leiter der Öf-fentlichkeitsarbeit derHandelskammer Bremen,ist mit Wirkung vom 1. Juli zum Geschäftsführerernannt worden und wirdmit erweitertem Aufga-bengebiet den Geschäfts-bereich Public Relations führen. Anlässlich einer Um-strukturierung der Geschäftsbereichszuschnitte wirddas Aufgabengebiet Mittelstand nunmehr vom Ge-schäftsbereich II (Industrie, Innovation, Umwelt)unter Leitung von Geschäftsführer Dr. Jens Schröderwahrgenommen. Die Stadtentwicklung wird zu-künftig vom Geschäftsbereich V (Verkehr, Häfen, Re-gionalplanung) unter Leitung von Syndicus Dr. An-dreas Otto betreut.

Siemering (BTZ) die Touristikziel-gruppen vorgestellt habe. Auch habeman im Ausschuss die Ladenschluss-zeiten und die Erweiterung des Weih-nachtsmarktes behandelt. Man wol-le den Weihnachtsmarkt nicht in dieObernstraße, sondern lieber über dieStraße hin zur Schlachte ausdehnen,um der dortigen Gastronomie in derkalten Jahreszeit Impulse zu geben.Schließlich stellte Stefan Storch dieEckpunkte des GrundsatzpapiersStadtteilzentren vor; es wurde vomPlenum einstimmig beschlossen.

Über die Koalitionsvereinbarun-gen und Regierungspolitik in derneuen Legislaturperiode referierteBürgermeister Dr. Henning Scherf.Zunächst gab er einen Überblick überden Verlauf der Koalitionsverhand-lungen und ging dabei auch auf diestrittigen Punkte, wie z. B. die Bil-dungspolitik, ein. Gerade in diesemBereich habe man einen intelligen-ten Vergleich gefunden. Die Koali-tionsvereinbarung stelle sicher, dass

der bisherige Kurs fortgesetzt wer-den könne. Ziel sei es nach wie vor,2005 einen verfassungsmäßigenHaushalt vorzulegen. Dabei solle dashohe Investitionsvolumen gleich-wohl durchgehalten werden. Manwerde allerdings zukünftig genauerhinschauen, welche Investitionenwirklich sinnhaftig seien. Auf der Kos-tenseite werde der Sparkurs fortge-setzt. Bisher seien bereits 250 Stel-len in der öffentlichen Verwaltunggestrichen, zukünftig müssten nochbis zu 800 Stellen wegfallen. Auchvor dem Urlaubs- und Weihnachts-geld werde man bei den Ein-sparungsbemühungen nicht Haltmachen können. Dr. Scherf zeigtesich von der Richtigkeit des Kursesüberzeugt. In der anschließendenDiskussion würdigten die Plenarmit-glieder die Koalitionsvereinbarun-gen insgesamt als positiv. EinzelneElemente, insbesondere die Gewerbe-steuererhöhung, seien allerdings fürden Standort kontraproduktiv.

StandortBremen.

20 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

» Ein tollesProjekt

D ie Kunden werden es kaumspüren, aber hinter den Kulis-sen bahnt sich eine gewaltige

Veränderung an: Die Sparkassen inBremen und Hamburg haben einesehr weitreichende Kooperation ver-einbart. Das Modell der Zusammen-arbeit zwischen der größten und dersiebtgrößten deutschen Sparkasseist bisher einmalig im deutschenSparkassenwesen. Nach ihrer schonsehr umfassenden Umstrukturierungmit der Konzentration auf den Ver-trieb stellt das Bremer Haus damit dieWeichen für die Zukunft. Die jüngstunterschriebene Absichts- undGrundsatzerklärung markiert den Be-ginn einer langfristigen partner-schaftlichen und gesellschaftsrecht-lichen Kooperation, die beide Seitenfür ebenso unumkehrbar wie unaus-weichlich halten.

Während am eigenständigenAuftritt vor Ort mit eigener Markeund eigenem Vertrieb nicht gerütteltwerden soll, wollen die beiden freienGroßsparkassen ihre Stabs-, Steue-rungs- und Abwicklungsaktivitätenin einer gemeinsamen Retailholdingbündeln, um in ihren Regionen lang-fristig weiter zu wachsen. „BeideHäuser wollen sich damit auf die an-stehende Konsolidierung, insbeson-dere im Sparkassensektor, vorberei-ten und dem zunehmenden Wettbe-werbsdruck Rechnung tragen“, heißtes dazu in der Erklärung.

Dicke Betonwand bleibtMit der Retailholding im Back-Office-Bereich sollen sowohl Leistungengesteigert als auch Kosten gespartwerden. Die Sparkasse Bremen unddie HASPA Finanzholding als 100-prozentige Aktionärin der Hambur-ger Sparkasse AG werden Anteileentsprechend ihrer Unternehmens-werte einbringen. Über die Höhemüssen sie sich noch verständigen.Firmensitz dieser AG, die im zweiten

Bremen auf dem Weg zur Testregion für Bürokratieabbau

Die Regionen Bremen, Ostwestfalen-Lippe und Schwerin sollen bei Bürokratie- undVerwaltungsabbau vorangehen. So sieht es ein Pilotversuch vor, den das Bundes-wirtschaftsministerium (BMWA) zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung und den

drei Regionen in den nächsten Monaten durchführen wird. Damit hat eine gemeinsameInitiative von Handelskammer, Senat und des Bremer Bundestagsabgeordneten Volker Krö-ning (SPD) zu einem ersten Erfolg geführt.

In den drei Modellregionen soll in einer ersten Stufe bis Ende 2003 ausgelotet werden,welche Möglichkeiten es zum Bürokratieabbau gibt. Über zeitliche befristete Öffnungs-klauseln könnten Innovationsregionen die Wirksamkeit von Deregulierungsmaßnahmenund Maßnahmen zum Bürokratieabbau exemplarisch testen. In einer zweiten Stufe ist dannab dem Jahre 2004 beabsichtigt, auf der Basis der Ergebnisse des Pilotversuchs einen na-tionalen Wettbewerb der Regionen in Deutschland um die Einführung von Innovationsre-gionen auszuloben. Den drei Regionen der ersten Stufe werden gute Chancen eingeräumt,auch in der zweiten Stufe als „Innovationsregion“ mit dabei zu sein.

Dieser Pilotversuch ist ein wichtiger Meilenstein in der Deregulierungsdebatte. DerDeutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hatte vorgeschlagen, Pilotregioneneinzurichten, die beim Bürokratieabbau vorangehen sollen. In den letzten Monaten hat-ten über 80 Regionen in Deutschland ihr Interesse beim BMWA angemeldet, Modellregionfür Bürokratieabbau zu werden.

Bremen hat sich vor allem deshalb gegen diese Vielzahl durchsetzen können, weil essich schon sehr stark in dieser Frage engagiert hat. Dazu gehören laut Aussage des BMWAauch die umfangreichen Vorarbeiten der Handelskammer. So hatte sie Anfang des Jahreseine E-Mail-Umfrage unter Bremer Unternehmen gestartet, aus der die Beispielliste „Wegmit überflüssigen Vorschriften – 28 Beispiele für ein Übermaß an Bürokratie" hervorge-gangen ist. Auch in der Bremer Mittelstandsenquete, an der die Kammer beteiligt ist, neh-men die Empfehlungen zum Bürokratieabbau breiten Raum ein. So sollen alle Rechts- undVerwaltungsvorschriften in Bremen künftig auf höchstens fünf Jahre Geltungsdauer be-fristet werden. Ein weiterer Vorschlag ist die Mittelstandsklausel: Danach sollen bei derVorlage neuer Regelungen insbesondere die Belange kleiner und mittlerer Unternehmenberücksichtigt werden. Bisher werden bei der Vorlage von Entwürfen für Rechtsvorschrif-ten nur die Auswirkungen auf den Haushalt und auf die Gleichstellung von Frauen, nichtaber auf die kleinen und mittleren Unternehmen geprüft.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Engagements der Kammer hat die Bremer Bür-gerschaft im April einen umfangreichen Beschluss zum Bürokratieabbau gefällt. In demjetzt gestarteten Pilotversuch sieht die Handelskammer eine große Chance, die dringenderforderliche Deregulierung auf den Weg zu bringen. Mit diesen Reformen können zu-sätzliche Wachstumskräfte freigesetzt und die Investitionsneigung der Unternehmen er-höht werden.

Text: Dr. Jens Schröder

Engagement der Handelskammer zur Deregulierung und

Verwaltungsvereinfachung trägt erste Früchte.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 21

Halbjahr 2004 gegründet werdensoll, soll sowohl Hamburg wie auchBremen sein.

Die HASPA war für Bremen der„Wunschpartner“, sagte Sparkas-senchef Jürgen Oltmann. Die ge-meinsamen historischen Wurzeln,gleiche Unternehmensphilosophienund -kulturen, absolut identischeEinstellungen und die jeweils füh-rende Marktstellung in der Regionseien eine ideale Basis. Oltmann be-tonte den partnerschaftlichen Cha-rakter des Projektes; trotz des unter-schiedlichen Kräfteverhältnisses wür-den beide auf gleicher Augenhöheagieren. Zudem verwies er darauf,dass zwischen beiden Häusern wei-terhin „eine dicke Betonwand“ stehe:„Wir bleiben eine reinrassige Spar-kasse und selbstständig.“ Eine Kräf-tebündelung zu diesem Zeitpunkt seiaber dringend notwendig. In fünfJahren würde die Sparkasse Bremenviel weniger Gestaltungsmöglich-keiten haben.

AG ohne BörsenambitionenOltmann zeigte sich optimistischüber die strategische Neuausrich-tung. Die geplante Kooperation sei„ein tolles Projekt.“ Dass beide Insti-tute bestens harmonieren, zeige dielangjährige, erfolgreiche Zusam-menarbeit in der Lebensversiche-rungs- und Pensionsgesellschaft neueleben, ein Tochterunternehmen derbeiden hanseatischen Sparkassen,

und die Kooperation in der ZVS Zah-lungsverkehrs- und Transaktionsser-vicegesellschaft mbH, die den beleg-gebundenen Zahlungsverkehr beiderSparkassen abwickelt. „Was im Klei-nen bisher gut funktioniert hat, wirduns ebenfalls im Großen gelingen“,sind sich beide Vorstände über Wegund Ziel einig.

Eine zweite wichtige Änderungbetrifft die Rechtsform der Sparkas-se und ist Bedingung für die neue Ko-operation: Der wirtschaftliche Ver-ein soll zum 1. Januar 2004 in eineAktiengesellschaft umgewandelt wer-

Sparkasse Bremen und HASPA Finanzholding bündeln ihre

Abwicklungs-, Stabs- und Steuerungsaktivitäten in einer gemeinsamen

Retailholding – Sparkasse Bremen wird AG

den. Die Entscheidung darüber fälltauf einer außerordentlichen Mitglie-derversammlung im Herbst. „Wirwerden keine Shareholder-Vaue-Po-litik betreiben und auch keinen Bör-sengang anstreben“, sagte Oltmann.Die Form der nicht börsennotierenAG verbinde aber die Traditionen derSparkasse mit den operativen Anfor-derungen an ein modernes Kreditin-stitut. „Auch in Form einer Aktienge-sellschaft bleibt die Sparkasse Bre-men zuallerst Sparkasse mit ihrerüberzeugenden und faszinierendenIdee.“ (cb)

Auf neuen Wegen: v.l. Jürgen Oltmann(Vorstandsvorsitzender,Bremen), Lutz H. Peper(Verwaltungsratsvorsit-zender, Bremen), Dr. KlausAsche (Verwaltungsrats-vorsitzender Hamburg),Dr. Karl-Joachim Dreyer(Vorstandsprecher, Hamburg)

der Lage, den Einsatz dieser hochmo-dernen Fügetechnik von der Produkt-entwicklung über die Fertigung biszur Reparatur zu betreuen. Vor allemaber bekommen sie einen exzellen-ten Überblick über die Möglichkeitenund Einsatzgebiete der Klebtechnik –Grundlage für erfolgreiche Innova-tionen in den Betrieben, wo der Kleb-fachingenieur für Erfolg oder Misser-folg einer Klebung gerade steht.

Die Industrie braucht hochflexible,und sichere Verbindungen„Der Klebfachingenieur ist ein Wei-terbildungsangebot, das auf verän-derte Produktionsbedingungen rea-giert“, erläutert Groß. Die rasantetechnologische Weiterentwicklungund das zunehmende Streben derNutzer nach Effizienz und Komforthaben in den vergangenen Jahrennach einer hochflexiblen, anwen-dungsfreundlichen und sicherenVerbindungstechnik verlangt. „DieGebrauchseigenschaften von Din-gen sollen immer umfassender wer-den, moderne Produkte immer leich-ter, kleiner, schneller, preiswerterund ökologisch verträglicher sein.Das verlangt die Verwendung der ambesten geeigneten Materialien, unddie können oft nur durch das Klebenzusammengefügt werden – mög-lichst noch mit Zusatzfunktionenwie elektrischer Leitfähigkeit, Lärm-und Vibrationsdämmung oder Korro-sions- und Dichtschutz.“ Auch ste-hen immer mehr Materialien zur Ver-fügung. Spezielle Legierungen sowieKunststoffe, Keramiken, Gläser oderHölzer ergänzen die klassischen Me-talle und erhöhen die Kombinations-möglichkeiten für ein optimales Pro-dukt.

Mit den „Bremer Klebtagen“ hatsich zudem eine Veranstaltung etab-liert, auf der Klebfachpersonal undweitere Interessierte aus allen eu-ropäischen Ländern regelmäßig zumAustausch zusammenkommen. Au-

StandortBremen.

22 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

W ir sind weltweit die einzigeInstitution, die diese Aus-bildung anbietet. Bei uns

wird die HochleistungstechnologieKleben auf wissenschaftlich höchs-tem Niveau vermittelt!“ Prof. An-dreas Groß, Leiter des Klebtechni-schen Zentrums KTZ im BremerFraunhofer-Institut für Fertigungs-technik und Angewandte Material-forschung, ist zufrieden. Das Institut,schon durch Erfolge in Forschungund Entwicklung sehr bekannt, voll-zieht mit seinem einmaligen Lehran-gebot zum Klebfachingenieur einenTechnologietransfer par excellence.„Damit sind wir ein Aushängeschildfür Bremen“, sagt Groß.

„DVS®-EWF-European AdhesiveEngineer – EAE“: So lautet die kom-plizierte, europaweit anerkannte Bezeichnung für den Klebfachin-genieur, die es erst seit 1997 gibt. Siewurde im KTZ bislang rund 50 malvergeben – weitere 28 Ingenieurelernen derzeit den Stoff, 2004 stehtwohl der 100. Absolvent im Labor.

324 AusbildungsstundenEin Intensivlehrgang mit 324 Ausbil-dungsstunden – modular verteiltüber mehrere Monate – verlangt einhohes Maß an Arbeitseifer undSelbstdisziplin. Zielgruppe sind dietechnischen Entscheider. Seit 1994hat das KTZ bereits rund 1.500 Kleb-praktiker und Klebfachkräfte ausge-bildet. Nur die Qualifizierung desFührungspersonals fehlte bis Ende2000 – dann wurde die Lücke in Bre-men durch die umfassende Weiter-bildung von Ingenieuren oder Natur-wissenschaftlern aller Fachrichtun-gen und Branchen zum „EuropeanAdhesive Engineer“ geschlossen.

In acht Lehrgangswochen wirdden Teilnehmern Know-how aus al-len technischen und wissenschaftli-chen Bereichen des Klebens unterBerücksichtigung wirtschaftlicherAspekte vermittelt. Sie sind dann in

Meisterlich im Kleben

Klebfachkraft-Kurs im IFAM: Im Praktikumslabor wirdgeklebt, an der Maschine geprüft und ausgewertet. Fotos: IFAM

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 23

ßerdem führt das KTZ seine Schulun-gen mittlerweile auch als „Inhouse“-Veranstaltungen durch. So trom-melte der Automobilhersteller BMWunlängst Techniker aus den USA,England, Südafrika und Norwegenzusammen, um sie in München eineWoche lang von den Ausbildern ausBremen im richtigen Umgang mit derKlebtechnik schulen zu lassen.

Info Prof. Dr. Andreas Groß, Klebtechni-sches Zentrum - KTZ im Fraunhofer-IFAM, Wiener Str. 12, 28359 Bremen, Tel. 04212246-437, [email protected], www.kleben-in-bremen.de

Das Fraunhofer-Institut

für Fertigungstechnik und Ange-wandte Materialforschung – BereichKlebtechnik und Oberflächen (IFAM)ist die europaweit größte unabhän-gige Forschungseinrichtung auf demGebiet der industriellen Klebtechnik.Mehr als 100 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter sind mit der Forschungund Entwicklung für diese Fügetech-nik beschäftigt. Ihr Ziel sind anwen-dungsorientierte Systemlösungen fürWirtschaftsunternehmen. Die intel-ligente Kombination von Werkstof-fen, multifunktionale Verbindungen,Leichtbau und Miniaturisierung bie-ten hier neue Möglichkeiten. Die Ar-beiten des Instituts reichen von derGrundlagenforschung über die Ferti-gung bis hin zur Markteinführung neu-er Produkte. Die industriellen Ein-satzfelder liegen vorwiegend im An-lagen- und Fahrzeugbau, in der Mi-krofertigung, der Verpackungs-, Tex-til- und Elektroindustrie.

Text: Kai Uwe Bohn

In Bremen wird geklebt, was

das Zeug hält. Wer in Europa

in der High-Tech-Fügetech-

nologie was lernen will,

kommt am Ausbildungsange-

bot des IFAM nicht vorbei.

Fischfutter, Weihnachtsmänner und MaschinenDie Bretzke Lagerhaus GmbH ist auf das fachgerechte Stauen

von Sammelcontainern spezialisiert. Logistische Feinarbeit

ist gefragt, qualifiziertes Fachpersonal besonders wichtig.

Das ist ein Schokoladencontai-ner“, sagt Max Gröne, Hallen-meister bei der Bretzke Lager-

haus GmbH: 40 Fuß lang, vorgekühltund schön dicht gepackt, damit dieKartons auf den Euro-Paletten auchohne Schaden ihr Ziel erreichen. In-halt: Weihnachtsmänner für dieUSA. Kein schwieriger Job für MaxGröne und seine Kollegen, schließ-lich ist das 1991 gegründete Unter-nehmen nach eigenen Angaben „derContainer-Packing-Spezialist im GVZ“.

Wirtschaftliches Hauptstand-bein der Bretzke Lagerhaus GmbH,die dem Ganderkeseer SpediteurBernd Bretzke gehört, ist das fachge-rechte Stauen von Sammelcontai-nern – und das ist normalerweiseweit anspruchsvoller, als nur Tausen-de von Weihnachtsmännern zu ver-laden. Das Unternehmen packt füreinen Großkunden, die HamburgerSaco Shipping GmbH, die als eine Art„Reederei ohne Schiff“ Container alsFrachtraum bucht und 200 verschie-dene Ziele rund um den Globus an-steuert. Die Kunden bezahlen das Vo-lumen, das ihre Waren benötigen –und teilen sich die Container mit an-deren Absendern. Den Packbetriebstellt das vor besondere Herausfor-derungen.

Verpackung jedweder Art„Wir haben wirklich alles, was siesich als Verpackung vorstellen kön-nen“, sagt Bretzke-GeschäftsführerEgon Wendelken. Ein Blick in eine derbeiden großen Lagerhallen: Holzbo-xen mit Maschinenteilen stehendort, manche fast so groß wie Klein-

transporter. Andere sehen aus wie gi-gantische runde Hutschachteln. Da-neben Eimer mit Fischfutter, das fürAustralien bestimmt ist. Kartons mitElektronik, blaue Chemikalienfässer,ein acht Meter langes, gebogenesMetallprofil. Ein Thema seien auch„persönliche Effekten“, berichtetWendelken – der auf das Format vonKisten und Kästen geschrumpfteHausstand von Auswanderern. Um-schlag insgesamt in 2002: rund100.000 Sendungen, was 11.500 TEUentspricht.

Das A und O in diesem Geschäftsind Wendelken zufolge qualifizier-te, speziell ausgebildete Fachkräfte –beispielsweise, wenn Gefahrgutsen-dungen fachgerecht auf Weltreisegeschickt werden sollen. Auch inZollangelegenheit ist die Bretzke La-gerhaus GmbH fit.

Mittelständische DimensionenDaneben sind es die mittelständi-schen Dimensionen des Betriebesund die damit verbundenen „kurzenWege“, von denen laut Wendelkendie Kunden profitieren: „Ich weißnoch, wo in der Halle welche Sen-dung steht.“ Auch der gewachseneKontakt zu den „Truckern“ zahle sichaus. Die bringen rund 90 Prozent derWaren zum Firmenstandort und ver-frachten die fertig gepackten Con-tainer dann nach Bremerhaven oderHamburg – das alles oft innerhalb ei-nes Tages.

Damit die Kunden auch kurzfris-tig Container zum Packen ordern

>>>

StandortBremen.

24 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

können, hat das Unternehmen aufüber 10.000 Quadratmetern Flächeals „Bedarfsdepot“ ein eigenes Con-tainer-Terminal angelegt. Und auchin Bereich „Lagerlogistik/Warehou-sing“ wurde investiert: In einer zwei-ten Halle mit Hochregallager könnenWaren produktspezifisch gelagertund – EDV-gestützt – verwaltet wer-den. Auch empfindliche Lebens- undGenussmittel wie etwa Kaffee.

Markt ist hart umkämpftInsgesamt erwirtschafteten die 40Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterder Bretzke Lagerhaus GmbH 2002einen Umsatz von 3,2 Millionen Eu-ro. Man habe den Umsatz in den imvergangenen Jahren zwar kontinu-ierlich steigern können, bewege sichaber auf einem hart umkämpftenMarkt. Stichwort Konjunktur: Die ak-tuelle Flaute bewirkt laut Wendelkenim Bereich Sammelcontainer auchgegenläufige Effekte. Wenn nämlichweniger Ladung auf dem Markt sei,würden Unternehmen wie die SacoShipping GmbH davon eher profitie-ren. Problematischer sind aus Sichtdes Bretzke-Geschäftsführers Mit-bewerber im Bereich Container-Packing, die für diese Aufgabe keinequalifizierten Packer besitzen – und

(l.) Das Lagerhaus, (u.) die Geschäftsführung mit (v.l.) Manfred Ruscher, Albert Heitmann und Egon Wendelken (vorn)

Fotos: Bretzke

entsprechende Billig-Angebote ma-chen könnten. Qualifiziertes Fach-personal sei jedoch gerade hier be-sonders wichtig, so Wendelken – dieWare soll ja tatsächlich in einwand-freiem Zustand ihren Empfänger er-reichen. „Dennoch ist unser Preis-Leistungsverhältnis günstig“, sagtder Geschäftsführer, „schließlich le-ben wir von der Zufriedenheit unse-rer Kunden“.

Die Bretzke GmbH hat sich erfolg-reich spezialisiert, um in der Logis-tikbranche überleben zu können.Und dann hat das Geschäft ebenauch manchmal Schokoladenseiten.

Text: Milko Haase

Info Bretzke Lagerhaus GmbH,Ludwig-Erhard-Straße 30-32, 28197 Bremen, Tel. 0421 54994-0, Fax 0421 54994-60, [email protected]

110 Firmen im GVZ

Standort von Bretzke ist das Güter-verkehrszentrum (GVZ) auf der lin-ken Weserseite, das als „bundesweiterfolgreichstes Projekt dieser Art“(GVZ-Entwicklungsgesellschaft)gilt. Auf 362 Hektar – inklusive derGewerbeflächen Niedervieland –bietet es ein beispielhaftes logisti-sches Gesamtangebot. Das GVZ istein Verbundkomplex aus Verkehrs-wirtschaft, Hafen und produzieren-dem Gewerbe – mit Synergieeffektenund Kostenvorteilen für die einzel-nen Unternehmen. So werden etwadie Kühl-, Gefahrgut- und Logistikla-ger kooperativ genutzt.

Herzstück ist der Kombi-Bahnhofmit einer Umschlagskapazität von230.000 TEU. In direkter Nähe zumGVZ liegt das Postdienstzentrum fürden gesamten nordwestdeutschenBereich. Durch bessere Verkehrsan-bindungen – Stichwort A 281 – wirddie Qualität des Standortes weiterzunehmen. Zurzeit gibt es rund 110Firmen im GVZ; hier arbeiten 4.800Beschäftigte. Geeignete Flächen zurAnsiedlung gibt es vor allem im Er-weiterungsgebiet Niedervieland.Info GVZ-Entwicklungsgesellschaft Bremen mbh,Michael Moehlmann, Tel. 0421 542074/75, [email protected], www.gvz-bremen.de

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 25

I n Bremen-Vegesack setzt derkuba neue Akzente: Im März istder Kulturbahnhof Bremen-Ve-

gesack nach umfangreicher Sa-nierung und achtmonatigem Um-bau als Kulturwerkstatt und Ver-anstaltungshaus wiedereröffnetworden. Das 135 Jahre alte Ge-bäude bietet deutlich verbesserteMöglichkeiten für die professio-nelle künstlerische Arbeit sowiefür die kommerzielle Nutzung(Fremdveranstaltungen). Für dieKosten in Höhe von 1,7 Mio. Eurokamen der Kultursenator, die Stif-tung Wohnliche Stadt, der Sena-tor für Wirtschaft und Häfen so-wie Sponsoren auf.

Das GebäudeEs entstand eine robuste Veran-staltungshalle mit neuer Belich-tung und Belüftung für die Halleund das Haus. Ein neues gläsernesFoyer wurde als Haupteingang ge-schaffen sowie ein Bistro-Café fürveranstaltungsbegleitende Be-wirtschaftung mit gläserner, fle-xibler Trennwand zur Halle. Halleund Bistro lassen 400 Personenauf Tribünen und bis zu 800 Besu-chern bei Festen und Konzertenzu. Moderne Bühnentechnik (Ton-und Lichttechnik sowie Bühnenpo-deste und Bestuhlung) wurde an-geschafft. Drei Seminarräume undUnterbringungsmöglichkeitenfür Gastkünstler in zwei Räumendes Kopfbaus stehen zur Verfü-gung.

In dem hinteren Teil der Hallewurde der Backstagebereich mitTechnikräumen, Probe-, Umklei-de-/Maske- und Sanitärräumeneingerichtet. Besonderen Wertlegten die Bauherren auf den Er-halt der wertvollen, originalenDachkonstruktion (Dämmung undNeudeckung von Außen) undNutzung des Kellergewölbes (Be-suchertoiletten). Die Außenanla-

ge wurde vollständig umgestal-tet, eigene Besucherparkplätzestehen den Gästen zur Verfügungund sind durch ein Rolltor ge-schützt.

Das ProfilDas unverwechselbare Profil desHauses besteht aus der Verbin-dung von animierender Werkstatt-atmosphäre und besonderen Prä-sentationsformen, die der Archi-tektur der Halle Rechnung tragen.Der kuba ist Ort experimentellerkünstlerischer Produktionen, derimmer dann Veranstaltungsortwird, wenn dort eine Werkstatt-produktion zum Abschluss ge-kommen ist.

Er ist aber nicht nur Werkstattkultureller Produktionen, sondernebenfalls erfolgreich in der Ent-wicklung und Realisierung neuerProduktionsformen und -Ästheti-ken für theatrale, multimediale,musikalisch-theatrale Großformenfür Hallen- und Außen-Ereignis-se, materiale Kunst-Ereignisse zuPapier, Fliesen oder Stühlen sowiefür Veranstaltungsreihen und the-matische Veranstaltungen, Ko-operationsprojekte und Fremd-veranstaltungen. Werkstatt-Pro-jekte wie „Große Freiheit Ve-gesack“ und „Little Nemo“, Thea-terprojekte wie „Rituale des Ab-schieds“ und „Willkommen im Pa-radies“ oder Kunstprojekte wie„der Stuhl“ und „ Der Griff“ habenüber Vegesack hinaus das Profildes kuba geprägt.

Mit den bescheidenen Mittelndes Trägervereins und Kräften vorOrt ist in den Jahren von 1989 (Er-werb des alten Güterschuppensdurch die Stadtgemeinde Bremenvon der Bundesbahn) bis zumUmbau 2002/2003 mit Unter-stützung von Kulturverwaltung,Beirat, Ortsamt Vegesack, BauamtBremen-Nord, Stiftung Wohnliche

Stadt, Arbeitsamt und der tat-kräftigen Hilfe vieler Menschenund ortsansässiger Firmen etwasentstanden, das sich einen beson-deren Stellenwert in Bremen undim Unterweserraum erarbeitet hat.

Der Trägerverein ist ge-meinnützig. Der Vorstand bestehtzurzeit aus fünf Mitgliedern: Udovon Stebut (Vorsitz), Egbert Heiß(stellv. Vorsitz), Rainer Thierfeld(Schatzmeister), Ilse Windhoff

Der Kulturbahnhof in Bremen-Vegesack ist ein Ortexperimenteller künstlerischerProduktion. Nach umfassenderSanierung entstand eine neueBühne für Kunst im Stadtteil.

Vom Güterschuppen zur Kulturwerkstatt

kuba: Foyer, Halle und Gewölbekeller (unten)

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StandortBremen.

26 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

U nkonventionell, feierlich undlocker zugleich: So wird sichdie „Große Nachtmusik“ wie-

der präsentieren, wenn am 6. Sep-tember das Musikfest Bremen mitdiesem facettenreichen musikali-schen Reigen eröffnet wird. 24 Kurz-Konzerte werden allein an diesemAbend an Spielstätten rund um denbeleuchteten Marktplatz erklingen.Auch wieder im Schütting: Hier wirdder amerikanische Geiger Tracy Sil-vermann eine Soloperformance ge-ben, das Quatuor Turner Streich-quartette von Haydn, Mozart undBeethoven spielen, und der nieder-ländische Cellist Pieter WispelweyBach-Solosuiten intonieren. Der Be-sucher stellt sich seine Route ausKlassik, Jazz oder Cross-over selbstzusammen. Nach diesem fulminan-ten Auftakt bietet das Festival dreiWochen lang Künstler und Ensem-bles von Weltruf – mit einer Vielfaltvon Epochen, Stilrichtungen undSpielarten.

Am Eröffnungsabend formiertsich zum ersten Mal das MusikfestBremen Symphony Orchestra – zu-sammengesetzt aus dem ChamberOrchestra of Europe und der Deut-schen Kammerphilharmonie Bre-men. Als Premierendirigent am Pultstehen wird Sir Roger Norrington.Neu sind in diesem 14. Jahr des Mu-sikfestes Bremen auch exklusive Mu-sikfest-Residenzen mit Künstlern,die mit gleich drei Konzerten zu Gastsind. So wird mit Anne Sofie von Ot-ter eine der gefragtesten Sängerin-nen weltweit in Bremen gastieren:am 7. September mit einem Lieder-abend in der Glocke, am 13. Septem-ber mit einem Barock-Repertoire inder Kirche Unser Lieben Frauen sowieam 20. September im Fruchtterminalin Bremerhaven mit Pop-Songs, inZusammenarbeit mit Elvis Costello.

Ebenfalls mit drei Konzerten wirdMarc Minkowski, umjubelter Diri-gent der jüngeren Generation, inBremen sein Können unter Beweisstellen. Er steht am 13. Septemberam Dirigentenpult, wenn Anne Sofie

14. Musikfest Bremen präsentiert 27 verschiedene Programme

– Auch der Schütting ist wieder Aufführungsort

Musik zum Satthören

>>>

(Schriftführerin), Prof. Ulf Schir-mer (Musik) und Prof. Dr. ThomasRommel (Literaturwissenschaftler,IUB).

Kulturverbund NordDer Zusammenarbeit mit anderenKultureinrichtungen der Region undmit der Wirtschaft misst der Vor-stand große Bedeutung bei. Vor zweiJahren ist der Kulturverbund Nordgegründet worden: ein Verbund derTrägervereine von Stiftung Overbeck,KITO und Kunstverein Nord mit demZiel der Bündelung der Ressourcenfür Programmentwicklung, Öffent-lichkeitsarbeit, Werbung sowie Tech-nik und Verwaltung.

Diese Einrichtungen ergänzensich in ihren Kernkompetenzen in be-sonderer Weise: Stiftung Overbeck(im KITO) als dem Erbe der SammlungFritz und Hermine Overbeck ver-pflichtetes Museum, KunstvereinNord (im kuba) als Verein zur Förde-rung und Vermittlung zeitgenössi-scher Kunst, KITO als überregionalbekanntes Veranstaltungshaus undkuba als Kulturwerkstatt und Veran-staltungshaus. Mit der IUB und derFreien Studienstätte Ottersberg istder kuba darüber hinaus besonderseng in einer strategischen Partner-schaft für die Bereiche Kunst, Litera-tur und Theater verbunden; die Zieledieser Einrichtungen ergänzen sichebenfalls in fast idealer Weise. Die-ser Verbund will mit der Wirtschaftein Modell der „public private part-nership“ unter Beachtung steuerli-cher Anreize entwickeln.

Kultur als integraler Faktor derStadtentwicklung und Lebensqua-lität ist gemeinsames Verständnis al-ler genannten Partner. Die Bewer-bung Bremens als KulturhauptstadtEuropas für das Jahr 2010 ist in die-sem Sinne eine große Herausforde-rung und Chance. Der kuba, entstan-den im und getragen vom Stadtteil,vernetzt mit der übrigen Stadt undmit Ausstrahlung in das Umland,wird sich in die Profilentwicklungwährend des Bewerbungsprozessesmit seiner ganzen Kompetenz ein-bringen und seinen Beitrag leisten. www.kuba-bremen.de

Text: Udo von Stebut(Vorsitzender des Trägervereins)

(oben) Die Mezzosopanistin Cecilia Batoli begibt sich auf die Spuren des jungenHändel. Der römische Mezzo-Star beschränkt sich nicht nur auf populäresRepertoire; Batoli ist eine leidenschaftli-chen Musikarchäologin geworden. Sopräsentiert sie in der Glocke Werke ausder italienischen Zeit des jungen Händel,die sie in Archiven aufgestöbert hat. (Mitte) Marc Minkowski, der neue Staram Dirigentenhimmel, ist mit drei Konzerten zu Gast. Der Franzose hat eine der drei exklusiven Musikfest-Residenzen inne und gibt drei Konzerte.(unten) Der niederländische Cellist PieterWispelwey hat mit seiner feinsinnigenCD-Einspielung der Bach-Solosuiten aufdem Barockcello Maßstäbe gesetzt. Erwird u. a. im Schütting auftreten.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 35

Der Marktplatzwird zum Freiluft-Konzertsaal

„Last Night before the Proms“ am 9. August – Live-Übertragungauf dem Marktplatz – Neuer Besucherrekord beim „Sommerin Lesmona“

Hochkarätige Künstler, unge-wöhnliche Programme und die

unvergleichliche Atmosphäre inKnoops Park: Der „Sommer in Lesmo-na“ der Deutschen Kammerphilhar-monie Bremen hat sich mittlerweilefest im Bremer Kulturprogramm etab-liert. Der heimliche Star des Festivalswar allerdings in diesem Jahr das Pu-blikum: Trotz Regenschauer undWind verwandelten die Besucher dasGelände mit mitgebrachten Buffets,bunten Regenschirmen und viel gu-ter Laune wieder in ein großes som-merliches Picknick. Mit mehr als10.000 Besuchern an drei Veranstal-tungstagen vom 4. bis 6. Juli erreich-te das Festival zudem in diesem Jahreinen neuen Besucherrekord. DerTermin und das Motto für das nächs-te, das 10. Festival stehen schon fest:2. bis 4. Juli 2004 und „Tango“.

Ähnlich viele Zuschauer – stil-echt und nach Proms-Manier mitHütchen und Fähnchen ausgestattet– hofft die Deutsche Kammerphil-harmonie Bremen am Samstag, den9. August, zu der „Last Night beforethe Proms“ in der Glocke begrüßen zudürfen. Mit der zeitgleichen Live-Übertragung wird der Bremer Markt-platz zum großen Freiluft-Konzert-saal. Das Konzert wird sowohl dasletzte vor der Abreise der Musiker zuden legendären BBC-Proms nachLondon als auch der offizielle Ab-schied des langjährigen Musikali-schen Direktors der Deutschen Kam-merphilharmonie Bremen, DanielHarding, sein. Solistin des Program-mes mit Werken von Rameau, Sibe-lius und Beethoven ist die Weltklas-se Geigerin Viktoria Mullova.

Die Zusammenarbeit zwischen

dem britischen Stardirigenten unddem Ausnahmeorchester war über-aus erfolgreich. Gefeierte Auftritteauf großen Bühnen und Konzertpo-dien wie z. B. in New York, Tokio, Lon-don, Paris, Salzburg und Luzern be-zeugen dies eindrucksvoll. Am 12.August findet das vorerst letzte ge-meinsame Konzert im Rahmen derBBC-Proms in der Londoner Royal Al-bert Hall statt.

Der Titel des Konzert-Events istan die berühmte „Last Night of theProms“ angelehnt. Ihr eilt der Rufvoraus, eine der lustigsten Feiern derbritischen Tradition zu sein. Seit derÜbernahme der Proms durch die BBC1927 werden neben der „Last Nightof the Proms“ verschiedene Konzer-te des Festivals – und in diesem Jahrauch das Konzert der DeutschenKammerphilharmonie Bremen am12. August – von der BBC weltweitübertragen.

www.kammerphilharmonie.com

von Otter singen wird. Der französi-sche Dirigent wird auch mit den Mu-siciens de Louvre die Mezzo-Sopra-nistin Cecilia Bartoli begleiten, dieam 15. September in der Glocke ihrPublikum mit Arien von Georg Fried-rich Händel verzaubern dürfte.Schließlich trifft Minkowski am 19.September auf das „Orchester in Re-sidence“, das in der Glocke Werke vonGeorge Bizet und anderen präsentie-ren wird.

Nach seinem begeisterndenGastspiel vom vergangenen Jahrkommt das New Yorker Ensemble„Absolute“ unter Kristjan Järvi er-neut an die Weser. Am 21. Septem-ber gibt es im Fruchtterminal an derBremerhavener Columbuskaje einspektakuläres Konzert mit Jazz-So-listen und Mitgliedern der DeutschenKammerphilharmonie Bremen. DieBesucher erwartet an diesem Abendeine moderne 9-sätzige Suite „Bloodin the floor“ von Mark-Anthony Tur-nages, die E-Musik, Jazz und Technomiteinander verbindet. Ihre klassi-sche Seite zeigen die Musiker am 24.September in der Glocke, u. a. mitMahlers Sinfonie Nr. 4. FulminanterSchlusspunkt der „Absolute-Resi-denz“ ist eine „Arabian Night“ in ei-nem Flugzeughanger der ASL-Werftin Lemwerder.

Weitere Musikfest-Highlightssind u. a. Konzerte mit dem Orchesterdes 18. Jahrhunderts (Frans Brüg-gen), mit dem Pianisten AndrásSchiff oder dem Merlin Ensemble Wien. Das Musikfest Bremen verlässtauch in diesem Jahr wieder die hei-mischen Grenzen und präsentiertmusikalische Erlebnisse im nieder-sächsischen Umland – in Sottrum,Stade, Verden, Lemwerder und aufSchloss Gödens/Friesland u. a. mitKlaus Maria von Brandauer.

Insgesamt sind an dem Festivalrund 690 Künstler beteiligt. Für die18 Aufführungsorte in sieben Veran-staltungsorten stehen knapp 27.000Karten zur Verfügung. Der Etat inHöhe von 2,8 Millionen Euro wird zugut einem Drittel von Sponsoren ge-tragen. Inklusive der Medienpartnerund Sachleister beziffert sich ihreZahl auf 30. (wib)

Info Ticket-Service in der Glocke, Tel. 0421 33 66 99

Sommer in Lesmona, Foto: Winfried Schmitz

www.musikfest-bremen.de

Daniel Harding gibt sein Abschiedskonzert

36 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Die Glocke: Ihr im Kriegunversehrt gebliebenesArt Déco-Ambiente isteinzigartig, ihre Akustikexzellent und ihr da-

raus resultierender Ruf weit über dieGrenzen der Hansestadt hinaus klang-voll! Zum Start in die Saison 2003/04steht im Bremer Konzerthaus eindenkwürdiges Jubiläum an: DieGlocke wird 75 Jahre jung! Grund genug, diesen Geburtstag mit einerFestwoche vom 27. Oktober bis 2.November glanzvoll zu begehen.

Mit exquisiten Orchesterkonzer-ten der beiden an der Weser ansässi-

gen Klangkörper – den Bremer Phil-harmonikern und der DeutschenKammerphilharmonie Bremen –, mitGastspielen renommierter Künstler,mit Kammermusik, Jazz, Kleinkunst,Ausstellungen, Familienprogrammund vielem mehr. Das Programm derFestwoche spiegelt in seiner Vielfaltdas wider, wofür die Glocke seit ihrerEröffnung im Jahre 1928 steht:hochkarätige Veranstaltungen querdurch verschiedene Gattungen undGenres, in denen Ernstes und Unter-haltendes überzeugend mit- und ne-beneinander harmoniert!

Den Auftakt der großen Abend-konzerte machen am 27. und 28. Ok-tober in einem Doppelkonzert dieBremer Philharmoniker unter derLeitung von Ronald Zollman. Wag-ners Vorspiel zu den „Meistersingernvon Nürnberg“ und Beethovens 7.

Sinfonie, zwei Werke, die eben diesesOrchester bereits zur Eröffnung desKonzerthauses im Oktober 1928spielte, werden von Dvoráks Violin-konzert a-Moll umrahmt, interpre-tiert von Antje Weithaas. Am 29. Ok-tober bringt der international gefei-erte Bassbariton Thomas Quasthoffin einem Liederabend mit Werkenvon Schumann und Brahms denGroßen Saal zum Klingen. Ute Lem-per stellt am 30. Oktober ihren Ruf alskosmopolitische Allround-Entertai-nerin unter Beweis, wenn sie in ihrerneuen Show „Nomade“ (Regie:Robert Carsen) mit 26 Songs in elfSprachen die Themen „Wander-schaft, Exil, Entwurzelung, Iden-titätssuche“ musikalisch verarbeitet.

Der unvergleichliche Max Raabeund sein Palastorchester werden am31. Oktober mit ironisierter Nostal-gie und funkelnder musikalischerPerfektion das Eröffnungsjahr derGlocke lebendig machen. Kurz vorseinem 50. Bühnenjubiläum gibt sichdann am 1. November Chris Barbermit seiner Big Band und der DutchSwing College Band die Ehre, bevoram 2. November mit einem Festkon-

zert die Jubiläumswoche musika-lisch-literarisch ausklingt: Schau-spieler Walter Schmidinger liestSchillers „Lied von der Glocke“, mu-sikalisch kommentiert von der Deut-schen Kammerphilharmonie Bremenunter der Leitung von Alexander Bri-ger. Zum Rahmenprogramm der Fest-

woche gehören die neue Ausstellung„Glocke Kunst“, eine musikalischeWeinprobe mit dem Bremer Ratskel-lermeister Karl-Josef Krötz, eineAusstellung mit historischen Kon-zertplakaten der vergangenen siebenJahrzehnte, ein Solo-Programm mit

Brigitte Mira, ein Kammermusik-Konzert von Pianist Nikolaus Lahu-sen und Freunden, ein von der bremershakespeare company gestaltetermusikalisch-literarischer Salon„1928“ sowie ein Familientag, einFrühschoppen und vieles mehr!

Info Über das detaillierte Festwochen-Programm informiert ein Flyer, der zu Saisonbeginn erscheint. Der Karten-vorverkauf hat begonnen. Ticket-Service in der Glocke: Tel. 0421 33 66 99, www.glocke.de

Neu: Kraft Foods JAZZnights

Neu, aufregend, unkonventionellund ohne stilistische Zwänge – sopräsentiert sich die neue Reihe „KraftFoods JAZZnights“ in der Glocke. „Ichfreue mich, dass es gelungen ist, fürden Jazz eine eigene kleine, aber sehrfeine Reihe in der Glocke ins Leben zurufen, für die gleich in der ersten Sai-son hochkarätige Interpreten ge-wonnen werden konnten“, so derscheidende Glocke-GeschäftsführerDr. Thomas Weinsberg. Mit vier Kon-zerten gehen die Kraft Foods JAZZ-nights in die erste Saison und prä-sentieren arrivierte Stars ebenso wiegefeierte Newcomer der Szene.

Bremens Art Déco-Konzerthaus feiert Jubiläum mit einer glanzvollen Festwoche im Herbst.

Die Glocke wird 75 Jahre jung!

Thomas Quast undUte Lemper sowieMax Raabe und seinPalastorchester – dassind nur einige derStars, die währendder Festwoche derGlocke in Bremensvielgelobtem Konzert-saal auftreten.

Fotos: Glocke

Text:CarstenPreisler

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 37

D irekt gegenüber dem historischenHafenspeicher 11 in der Übersee-stadt, dem neuen Standort der

Hochschule für Künste, liegt der rund 70Jahre alte Wasserspeicher der Roland-mühle. Einst als Schüttbodenspeichergenutzt, wurden später die Fenster zu-gemauert. Heute wird dort aber nicht nurRohkaffee gelagert, sondern auch Kunstzelebriert: ein ungewöhnlicher Akzentfür den Holz- und Fabrikenhafen, demjüngsten Hafenbecken der stadtbremi-schen Häfen, an dem pro Jahr ca. eineMillion Tonnen Stückgut umgeschlagenwerden.

Nachts illuminiert eine Lichtinstalla-tion auf der Wasserseite den Klinkerbau,tagsüber lassen sich auf der Landseite anden zugemauerten Fenstern malerische

Gestalten bewundern. Die beiden Kunst-werke sind das Ergebnis eines Wettbe-werbes, den die Rolandmühle gemein-sam mit der Kulturbörse der Handels-kammer und dem Berufsverband Bilden-der Künstler (BBK) ausgeschrieben hatteund als Willkommensgeste für die Hoch-schule für Künste verstanden wissen will.„31 Entwürfe haben wir erhalten, vonStudenten der Hochschule und Künst-lern aus ganz Bremen und umzu. Ichmuss sagen, wir waren beeindruckt vonder Vielfalt der guten Ideen“, sagte Be-rend Erling, geschäftsführende Gesell-schafter der Bremer Rolandmühle, beider Einweihungsfeier.

Gesiegt haben schließlich JennyKropp und Tanja Natter mit ihrer Lichtin-stallation namens „Den zugemauertenFenstern ein Lichtblick“ sowie Eva Mat-ti mit ihren Fenstermalereien, die sie„Silhouettes and Shadows“ betitelte. DieFenster seien die Augen des Gebäudes, indenen seine Geschichte zu lesen sei, soerling. „Also hat Eva Matti auch nichtversucht, mit Effekten das Gebäude zuverfremden, sondern ihre Figuren zu ei-nem Teil des Gebäudes werden lassen.“Die Lichtinstallation würdigte er als „sprit-zig, innovativ, positiv und nach vornblickend.“

Beide Werke seien auf ihre Weise po-sitiv in ihrer Aussage. „Das eine tut Ge-

schichte nicht als tot, erledigt und ver-gessen ab, sondern schöpft Kraft aus derErinnerung und dem Besinnen auf alteStärken, das andere baut auf der vor-handenen Substanz mit neuen Ideen auf.Genau diese Mischung ist es, die jedesUnternehmen und jeder Standort brau-chen. Diese Mischung braucht auch dieÜberseestadt“, forderte Erling. Sie brau-che „den Bestand, der nicht marginali-siert werden darf, sondern dessen Chan-cen erkannt werden müssen, sie brauchtauch neue Entwicklungen. Dass heißtkonkret, dass einerseits die Chancen desHafenstandortes für die Wertschöpfungund andererseits auch neue, innovativeFormen der Wertschöpfung an diesemStandort genutzt werden“ müssten.

Diese Symbiose könne nur funktio-nieren, wenn die Politik und die Ent-wicklungsgesellschaft der Überseestadtfür entsprechende Rahmenbedingungensorgten. Die Anlieger würden ihren Bei-trag dazu leisten. „Wir werden aber auchsehr genau aufpassen, dass nicht Rah-menbedingungen entstehen, die unse-ren Standort langfristig gefährden. Dasdürfen wir im Sinne unserer Betriebenicht zulassen, die wir nicht dichtma-chen wollen, sondern im Gegenteil wei-ter entwickeln wollen.“ (cb)

www.rolandmühle.de

Lichtblicke für denWasserspeicherLagergebäude der Rolandmühle am Holz- und Fabrikenhafenwird zum Kunstobjekt – Erling fordert Symbiose von Bestandswahrung und Innovation für die Überseestadt: Firmen wollen sich entwickeln.

Nachts illuminiert eineLichtinstallation auf derWasserseite den Klinker-bau, tagsüber lassen sichauf der Landseite an denzugemauerten Fensternmalerische Gestalten bewundern, hier zu sehendie Sitzende.

NeueChancen.

38 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Lange Jahre war er bei der AEG beschäftigt: Als derElektronikkonzern schrumpfte, nutzte Rainer Glahr dieGunst der Stunde und machte sich mit elektrotechni-schen Dienstleistungen selbstständig. Inzwischen ist diekleine Firma dank ihrer Flexibilität und der Qualität derMitarbeiter ein gern genutzter Outsourcing-Partner.

E rfolgreiche Technologie-Firmen werden bekanntlich inder Garage geboren. So gesehen sind die Voraussetzun-gen hervorragend für die ETD Glahr GmbH, die mit ihren

elektrotechnischen Dienstleistungen zurzeit aus einer umge-bauten Garage in Arbergen herauswächst. Viel wichtiger je-doch: Diese Mischung aus Zeichen- und Konstruktionsbüromit einer breiten Palette von Angeboten stößt im outsourcing-freudigen Wirtschaftsumfeld auf reges Interesse.

In Arbeit befindet sich beispielsweise der Schaltplan füreinen Container-Kran, den ein großer Anlagenbauer für einenKunden in China baut. Im Auftrag eines DaimlerChrysler-Zu-lieferers wird eine Förderanlage für die Automobilproduktiongeplant. Und für eine Bremer Entkoffeinierungsfirma kon-struiert und dokumentiert ETD Glahr ein neues Prozessleitsy-stem. „Wir sind als Dienstleister neutral und gegenüber jederFirma offen“, sagt Inhaber Rainer Glahr.

Wichtigster Faktor für das Unternehmenswachstum istneben der Qualität der Arbeit auch der Bekanntheitsgrad desFirmengründers: 25 Jahre lang durchlief er bei der AEG ver-schiedene Bereiche, bevor er sich 1998 selbstständig machte.In der AEG hat er zahlreiche Kontakte geknüpft; sie bilden heu-te, nachdem der Elektrokonzern geschrumpft ist bzw. geteiltwurde, ein weit verzweigtes, sehr wertvolles Netzwerk. DieEx-Kollegen erinnern sich an die zuverlässige Arbeit von Glahr,was bei der Verteilung von Aufträgen äußerst vorteilhaft ist.

„Vertrauen ist sehr wichtig", so der Firmenchef. Das gelteauch für seine Mitarbeiter: Viele seien ehemalige AEG-Be-schäftigte und hätten die relative Sicherheit eines Großkon-zerns gegen den Aufbau eines jungen Unternehmens getauscht.

Ein Vorteil von ETD Glahr liegt al-lerdings gerade in der überschauba-ren Größe – durch die wasserkopflo-se Struktur kann das Unternehmenimmer sehr nahe am Kunden arbei-ten . Einige der zwölf Mitarbeiter ha-ben sogar ihren Arbeitsplatz direktbeim Kunden, während sie dort einProjekt abwickeln. Zurzeit sind unteranderem zwei Kollegen bei denStahlwerken Bremen im Einsatz.

Für den Firmenchef ergibt sichdaraus jedoch auch ein potenziellesProblem: Wenn die Mitarbeiter dieerwartet gute Arbeit leisten, bestehtdie Gefahr, dass sie vom Kunden ab-geworben werden. Glahr möchte sei-nen Beschäftigten daher ein beson-ders angenehmes Umfeld bieten, umsie zu binden: „Ich versuche, den Mit-arbeitern viele Freiheiten zu geben.Wichtig ist, dass sie gewissenhafteArbeit abliefern und dass der Kundezufrieden ist."

Voraussetzung dafür ist auch dierichtige technische Ausstattung.„Wir verfügen über alle von den Kun-den gewünschten CAD-Systeme. Da-mit sind für die Schaltungsunterla-gen alle nötigen Generierungsläufemöglich, z. B. Klemmenpläne, Kabel-pläne und Stücklisten“, so Glahr.

Obwohl ein großer Teil der Mit-arbeiter ständig unterwegs ist, müs-sen aufgrund der erfolgreichen Ent-wicklung die Räumlichkeiten erwei-tert werden. Dies ist auch ein Signalan die Beschäftigten. „Man muss denMitarbeitern zeigen, dass sie etwasmit aufbauen", sagt Glahr. Geplantist entweder eine Aufstockung deseigenen Gebäudes oder die Anmie-tung größerer Büroräume.

Auch die Struktur des Unterneh-mens könnte sich bei weiteremWachstum ändern: Nachdem die Ein-zelfirma im Jahr 2000 zu einer GmbHumgewandelt wurde, ist der Wegjetzt frei für Mitarbeiterbeteiligun-gen. Das entspricht auch der Philo-sophie des Firmengründers: „Ent-scheidend ist, dass wir als Team gutsind. Dann haben wir weiter sehrgute Chancen."

Schnell geschaltet

Firmenchef Rainer Glahr: Seine

elektrotechnischenDienstleistungen stoßen

auf reges Interesse.

ETD Glahr im Überblick

Gründung1998Mitarbeiter 12DienstleistungenPlanung, Konstruktion, Dokumentation, SPS-Programmierung, Visualisierung, Inbetriebnahme, Handzeichnun-gen, Datenumsetzung, Montage-leistungenCAD-Programme:Ruplan, Eplan, WSCAD, AutoCAD

Info ETD Glahr, Arberger Heerstr. 37j, 28307 Bremen, Tel. 0421 4844441, [email protected].

Text: Axel Kölling

Mahnverfahren abwickeln. Es er-möglicht auch juristisch unerfahre-nen Nutzern, einen Mahnbescheid-Antrag im Internet formal korrekt zustellen. Hier finden sie ein interakti-ves Formular, dessen korrektes Aus-füllen durch verständliche Hilfenund Plausibilitätsprüfungen erleich-tert wird (www.mahn-mal-wieder.de). Die Daten können online über-mittelt und direkt den Großrechnern

der Gerichte übergeben werden. Da-zu müssen sie mit der elektronischenSignatur „unterschrieben" werden.Das jetzt schon in Bremen ange-wandte Verfahren wird demnächstvon anderen Bundesländern über-nommen.www.bos-bremen.de

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 39

„Woher kommt das fehlende Geld?“Norddeutscher Mittelstandstag lädt ein: am 27. August zur Diskussion mit Lothar Späthund anderen Experten.

Der Norddeutsche Mittelstandstag bietet am 27. Augustauf der Fachausstellung „Mittelstandonline“ im Mes-

se Centrum Bremen die Möglichkeit, mit namhaften Ex-perten wie Lothar Späth über aktuelle Themen zu disku-tieren. Geboten werden Vorträge, Diskussionsforen undPräsentationen zu zwei großen Themenblöcken. Der Vor-mittag steht unter dem Titel „Woher kommt das fehlendeGeld?“ und zeigt Wege aus finanziellen Engpässen bei-spielsweise durch Kooperationen und Zusammenschlüsse.Welche alternativen Finanzierungsinstrumente gibt es ne-ben Leasing und Factoring und wie kann der Mittelstandsie nutzen? Welche Rollen spielen Hausbanken für Mittel-ständler? Wie kann der Mittelstand seine Eigenkapital-ausstattung verbessern? Verfügen die Unternehmen in Sa-chen Kapital über ein angemessenes Risikomanagement?

Am Nachmittag bietet der Mittelstandstag Informa-tionen rund um das Thema Personalrekrutierung. LotharSpäth, Baden-Württembergs früherer Ministerpräsidentund heutiger Aufsichtsratschef der Jenoptik AG, referiertüber „Deutschlands Selbstblockade“. Daneben stellen sichniederländische Zeitarbeitsfirmen vor und eine Podiums-diskussion zeigt „Neue Wege der Personalrekrutierung“auf.

InfoOrganisationsbüro „Der Norddeutsche Mittelstandstag“, Tel. 0421 34826-24, [email protected], www.Der-Norddeutsche-Mittelstandstag.de, www.mittelstandonline.com

OptiMahn für den

Deutschen Internetpreis

2003 nominiert

Das Online-Mahnverfahren „Opti-Mahn" ist für den Deutschen Inter-netpreis 2003 des Bundesministeri-ums für Wirtschaft und Arbeitnominiert worden. OptiMahn ist einGemeinschaftsprodukt der phinwareAG, Düsseldorf, und der bremen on-line services GmbH & Co. KG (bos).Mit dem Preis 2003 zeichnet das Mi-nisterium herausragende Internet-Entwicklungen von kleinen und mitt-leren Unternehmen aus. 737 Bewer-bungen standen zur Wahl. Zehn Un-ternehmen wurden jetzt für die End-runde nominiert. Die drei Gewinnerwerden im September ermittelt.

OptiMahn richtet sich an „Gele-genheitsmahner", die eher selten

Science Day 2003 •Bremens Universitäten, Hochschulenund Forschungseinrichtungen präsentierten Ende Juni in den Wall-anlagen hinter der Kunsthalle am„Tag der Wissenschaften“ spannendeFacetten der vielfältigen Bremer Wissenschaftslandschaft. Wer Lusthatte, konnte z. B. an einem über-großen DNA-Modell entlangwandernund in die Geheimnisse der Genetikeintauchen. Foto: Frank Pusch

40 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

NeueChancen.

Schnellerauf den Markt

W as sich als Forschungspro-jekt in den vergangenenJahren deutschlandweit ei-

nen Namen gemacht hat, soll nun alsdauerhafte Service-Einrichtung fürdie Industrie etabliert werden: Alseingetragener Verein wird das RapidPrototyping Zentrum Bremen (RPZ)künftig Dienstleistungen zum RapidPrototyping (RP), dem schnellen Her-stellen von Prototypen, anbieten. Einvergleichbares Angebot gibt es inNorddeutschland dem Verein zufol-ge nicht.

Die Bremer Forscher gelten aufdiesem Gebiet als Spezialisten. 2001bündelten sie ihre Kompetenzen: DasBremer Institut für angewandteStrahltechnik (BIAS), das Bremer In-stitut für Betriebstechnik und ange-wandte Arbeitswissenschaft (BIBA)und das Fraunhofer-Institut für Ferti-gungstechnik und angewandte Mate-rialforschung (IFAM) gründeten dasRapid Prototyping Zentrum Bremen– und nun den RP-Verein. Er hat be-reits 13 Mitglieder.

„Unternehmen können sich mitallen Fragen zur Entwicklung und An-wendung von RP-Verfahren an unswenden", sagt VereinsvorsitzenderDr. Dirk Hennigs vom IFAM „Wir be-raten, helfen bei der System-Inte-gration und führen Schulungendurch.“ Das RPZ sei nicht kommer-ziell und arbeite hersteller-unab-hängig. Thorsten Hoffmann, 2. Ver-einsvorsitzender, sagte: „Wir bauennicht nur Prototypen, sondern wirhelfen zum Beispiel auch bei der Auf-bereitung der Daten, bei der Wahl derWerkstoffe oder der Prozesse - unddas alles auf dem neuesten Stand derEntwicklung."

„Wir möchten das Netzwerk aus-bauen, stellen der Wirtschaft unserKnow-how zur Verfügung und wol-len so die RP-Technologien gezieltverbreiten", sagt Claus Aumund-

Kopp. Der BIBA-Mitarbeiter sitztebenfalls im Vereinsvorstand. „Derwirtschaftliche Erfolg eines Unter-nehmens hängt heute zu einem gro-ßen Teil davon ab, wie schnell es sei-ne Produkte auf den Markt bringt.“Durch den Einsatz von RP-Verfahrenlasse sich der Prozess von der Pro-duktidee bis zur Serienreife des Pro-duktes enorm verkürzen. Zudem spa-re RP Kosten. (wib)

Infowww.rpz-bremen.de;www.biba.uni-bremen.de,www.ifam.fhg.de; Claus Aumund-Kopp (BIBA), Tel. 0421 218-55 84, [email protected];Dr.-Ing. Dirk Hennigs (IFAM), Tel. 0421 22 46-231, [email protected]

Rapid Prototyping: Von der Idee

zum Produkt – Zentrum für die Herstellung

von Prototypen wird Verein

Modelle zum Anfassen: Der Vorstand des Rapid Prototyping-Vereins begutachtet Prototypen in der BIBA-Halle (v.l.): Dr. Christian Schiffling, Torsten Hoffmann, Claus Aumund-Kopp und Dr. Dirk Hennigs.Bild unten: Prototypen aus Kunststoff oder Metall dienen als Muster einer späteren Serie. Hier zu sehenWerkzeugeinsätze für die Herstellung von KFZ-Leuchtenreflektoren.

Bremen ist Sieger in der Champions

League des E-Governments

In dem Wettbewerb um den Preis der EU für vorbildlicheBeispiele elektronischer Verwaltungsdienste hat bremenonline services – die E-Governmentstrategie der bremi-schen Verwaltung – gesiegt, und zwar in der Kategorie „DieRolle des E-Governments für europäische Konkurrenz-fähigkeit“. Die Jury honorierte, dass Bremen den Beweis er-bracht habe, dass effektive E-Government-Anwendungenbereits heute deutliche Einsparungen im Tagesgeschäftbringen. In der Begründung heißt es dazu: „Die Bremer Ver-waltung arbeitet bei diesem Online-Angebot sehr effizi-ent, personalisiert und modern.“

Die bos KG wurde im Sommer 1999 als privat-öffent-liche Gesellschaft gegründet und setzt das MEDIA@Komm-Projekt in dem bundesweiten Wettbewerb ME-DIA@Komm um. In den letzten vier Jahren wurden mehrals 100 Dienstleistungen der Verwaltung und privater An-bieter im Internet-Portal für Online-Dienstleistungen öf-fentlicher und privater Anbieter in Bremen ins Netz ge-stellt.

„Dieses ist ein sehr großer Erfolg für die Freie Hanse-stadt Bremen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir nicht nurmit den eigenen Angeboten als kleinstes BundeslandDeutschlands so erfolgreich sind, sondern von Bremenausgehend Sicherheitsstandards und –technologien EU-weit etabliert werden konnten,“ so Finanzsenator Dr. Ul-rich Nußbaum. Bremen habe sich erneut in der ChampionsLeague des E-Governments bewiesen.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 41

Fördergelder für E-Entertainment –

BIA startet „Open Call“

Die BIA Bremer Innovations-Agentur mbH widmet ihre neu-este Ausschreibung im Landesprogramm „bremen in t.i.m.e“dem wachsenden Entertainment-Markt. Potenziale werdenvor allem im Mobile Entertainment gesehen. Im Mittelpunktsteht eine für das ganze Jahr offene Ausschreibung für Spie-leentwicklung, mobiles Entertainment, Info-/Edutainment(digitale Unterhaltung mit Wissensvermittlung), E-Culture(digitale Kultur) und Entwicklungen im Tourismusbereich.Die t.i.m.e.-Mittel werden für die Ausschreibung um EU-Mittel ergänzt, so dass insgesamt 220.000 Euro an Förder-mitteln zur Verfügung stehen.

Info www.bremen-in-time.de; BIA Bremer Innovations-AgenturGmbH, Kai Stührenberg, Tel. 0421 9600-325, [email protected], und Dirk Voges, Tel. 0421 9600-334, [email protected].

Mobile Europe 2003:

Gemeinsam Standards setzen

Nahezu 200 Fachleute aus zahlreichen europäischen Län-dern und darüber hinaus haben sich am 3. und 4. Juli an derKonferenz „Mobile Europe 2003“ im Bremer Rathaus betei-ligt. Im Mittelpunkt standen dabei aktuelle und künftige An-wendungen mobiler Kommunikationstechnologien für un-terschiedlichste Zwecke, von der klassischen Datenüber-tragung bis zu Freizeit- und Tourismus- Anwendungen. Aus-gerichtet wurde die Tagung von der BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH.

Während der Konferenz wurde nach Angaben der BIAdeutlich, dass insbesondere die Staaten der EU aufgrund ge-meinschaftlicher Programme auf dem besten Weg sind,weltweit die Führungsposition bei der Entwicklung und An-wendung mobiler Technologien einzunehmen. BIA-Ge-schäftsführer Dr. Joachim Grollmann sagte dazu: „Der ge-samte Markt der Mobilkommunikation befindet sich derzeitim Umbruch. Neue Übertragungstechnologien stehen erstam Anfang ihrer Nutzungspotenziale, zugleich wird welt-weit schon an der nächsten Technologiegeneration gearbei-tet. Zurzeit geht es vor allem darum, den potenziellen Nut-zern konkrete Anwendungen zu präsentieren."

Daran werde vor allem im Land Bremen intensiv gear-beitet. Im Landesprogramm „bremen in t.i.m.e." wurden be-reits zahlreiche Anwendungsprojekte mit öffentlicher För-derung realisiert, etwa in den Bereichen Logistik oder En-tertainment. Auf der Tagung bestätigten zahlreiche Exper-ten, dass die „Mobile City" Bremen auf dem richtigen Wegsei und nur wenige Standorte in Europa derart ambitioniertdieses Technologiesegment auf breiter Basis ausbauten.

Info www.bremen-in-time.de, www.mobilecity.org

Cross Mentoring • Auf Einladung des Expertinnen-Beratungsnetzes (ebn) trafensich berufstätige Frauen (und zwei Männer) in der Handelskammer Bremen, um überCross Mentoring, ein innovatives Instrument der Personalentwicklung, zu diskutie-ren. Über ein neues Cross-Mentoring-Programm informierte die zweite Vorsitzendedes ebn, Wiebke Hamm von der Firma abraxas: (v.l.) Dagmar Geffken (1. Vorsitzendeebn), Gastgeber Bert Cecchia von der Handelskammer, Beatrice Hecht-El Minshawiund Wiebke Hamm. Foto: Frank Pusch

Cross Mentoring

Wirtschaftglobal.

42 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

entlastet, was wiederum die Kredit-würdigkeit verbessert. Der Exporteurentledigt sich mit dem Forderungs-verkauf zudem jeglicher Ausfallrisi-ken. Er hat eine gesicherte Kalkulati-onsgrundlage, muss keine Sicher-heiten stellen und spart zudem nochKosten und Zeit, weil das Mahn- undKontrollwesen entfällt.

Bereits ab einem Volumen von50.000 Euro kann forfaitiert werden.Da eine Forfaitierung nicht bei Liefe-

rungen gegen offene Rechnung, son-dern nur bei dokumentierten undbankgarantierten Vorgängen mög-lich ist, rät Heise dazu, bereits vorVertragsabschluss ein Gespräch mitder Hausbank zu führen, um zu klä-ren, ob und zu welchen Konditioneneine Forfaitierung möglich ist underst danach entsprechende Zah-lungsbedingungen festzuschreiben.„Oft ist es für die Exporteure schwie-rig, die Auslandsrisiken im Zuge derveränderten wirtschaftlichen Ver-hältnisse und die Bonität selbst eineslangjährigen Kunden aktuell zu be-

werten“, sagt Heise. Um das Geschäftabzusichern und die eigene Wettbe-werbsfähigkeit nicht zu gefährden,sollte daher eine Bank eingeschaltetwerden: „Gutgläubigkeit zahlt sichselten aus.“

5. Deutscher AußenwirtschaftstagDer 5. Deutsche Außenwirtschafts-tag findet am 11. November im Mes-se Centrum Bremen statt. Bundes-wirtschaftsminister Wolfgang Cle-ment wird das Forum für den export-orientierten Mittelstand eröffnen.Träger der Veranstaltung sind nebendem Bundesministerium für Wirt-schaft und Arbeit die Freie Hanse-stadt Bremen, der Bundesverbanddes Deutschen Groß- und Außen-handels (BGA), der Deutsche Indus-trie- und Handelskammertag (DIHK)sowie die Handelskammer Bremen.

In elf Workshops werden praxi-serfahrene Experten aus Banken,Versicherungen, den Kammern, Fach–verbänden und aus Unternehmenüber die verschiedenen Formens desRisikomanagements im Auslandsge-schäft informieren. Kernfragen umKurzfrist- und Langfristgeschäfte,Handels- bzw. Investitionsgüterge-schäfte werden thematisiert. DieWorkshops sind nach Regionen bzw.Zielmärkten gestaffelt (EuropäischerBinnenmarkt, USA, Mittelosteuropa,China, Lateinamerika, Naher Osten,Russland und GUS-Länder, Asien,Afrika). Das Abschlusspodium disku-tiert die politische Unterstützungdes Exportgeschäftes. Ferner wird inBremen anlässlich des Außenwirt-schaftstages der Preis des DeutschenAußenwirtschaft verliehen.

InfoMesse Bremen, Ernst Rieso, Tel. 04213505-405; www.aussenwirtschaftstag.de

Forfaitierung ist gerade für mittelständischeUnternehmen ein ideales Instrument für die Finanzierung ihrer Auslandsgeschäfte.Auf dem 5. Deutschen Außenwirtschaftstaggibt es viele praktische Tipps und geldwerteInformationen für das internationale Risi-komanagement.

Forfaitierung – diesen Begriff sollte jedermittelständische Exporteur kennen, dennes macht aus einem Lieferantenkredit flugs

ein „Bargeschäft“. Die Forfai-tierung – nicht zu verwech-seln mit Factoring – ist eineFinanzierungsform für Ex-portforderungen, die geradekleine und mittlere Unter-nehmen von unwägbaren Ri-siken befreit und die ihnensofort Geld in die Kasse spült.„Eine große Zahl von Export-geschäften ist forfaitie-rungsfähig“, sagt Ingo Heise,Leiter der Auslandsabteilungdes Bankhauses Neelmeyerin Bremen, „aber dieses In-strument wird aus Unkenntnis noch viel zu sel-ten genutzt. Hier liegt ein riesiges Potenzialbrach.“ Heise ist einer der Referenten des 5.Deutschen Außenwirtschaftstages, der sich mitdem Risikomanagement im Auslandsgeschäftbeschäftigt.

Forfaitierung meint den Ankauf einer späterfällig werdenden mittel- bis langfristigen, indi-viduellen Exportforderung aus Warenlieferun-gen oder Dienstleistungen. Käufer ist in der Re-gel eine Bank; sie übernimmt die Forderungendes Exporteurs an den Importeur; als Grundlagedient ein Bankwechsel bzw. eine -garantie oderein Dokumentenakkreditiv. Dabei verzichtet dieBank auf jeglichen Rückgriff auf den Exporteur.Das gesamte Verfahren ist sehr einfach und dieKosten sind zumeist günstiger als ein Betriebs-mittelkredit; sie orientierten sich an einem fes-ten Diskontsatz, dessen Höhe von dem Länder-risiko des Importlandes und der Bonität der ga-rantierenden Bank bestimmt wird.

Neben der sofortigen Liquidität genießt derExporteur noch weitere Vorteile. Die Bilanz wird

Forfaitierung – diesen Begriff sollte jeder

mittelständische Exporteur kennen!

Wie aus dem Lieferantenkredit ein „Bargeschäft“ wird

Die „Pusan Senator“ der Senator Linesmit 4.571 Container-Stellplätzen: DieBremer Container-Reederei verbindet Nordeuropa mit Südostasien und dem Fernen Osten in insgesamt sechs Linien-diensten. Foto: Senator Lines

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 43

Knigge fürs Ausland

Infos und Tipps für Geschäftsreisende

Geschäftskontakte rund um den Glo-bus? Wer die kulturellen Besonder-heiten des Gastlandes nicht kennt,kann schnell unsicher werden - umso mehr, je „fremder“ die Kultur ist,etwa in arabischen Ländern oder in Asien. Der neue Haufe TaschenGuide„Knigge fürs Ausland“ zeigt, wie mansich im Ausland richtig verhält.

Er sensibilisiert den Leser für ty-pische Probleme in der internationa-len Zusammenarbeit – etwa den Um-gang mit Zeit oder unterschiedlicheKommunikationsstile, wie den fürDeutsche ungewohnten, indirektenStil, der in asiatischen Ländern ver-breitet ist. Er zeigt, welche sozialenFertigkeiten im Ausland weiterhel-fen, wie der Leser diese verbessernkann und was man bei der Präsenta-tion des Unternehmens beachtensollte - ob im direkten Kontakt, perTelefon, E-Mail, mit Prospekten, imInternet oder auf der Visitenkarte.

Ein umfangreicher Länderteil in-formiert über 30 Länder und deren(Geschäfts-) Kultur. „Do’s & Tabus“zeigen, wie man einerseits selbst mitkleinen Gesten viele Pluspunkte beimGastgeber sammeln kann und wasman andererseits auf keinen Fall tunsollte.Info Knigge fürs Ausland (aus der Reihe „TaschenGuides“), H. Fichtinger und G. Sterzenbach, 128 Seiten, 6,60 Euro, Haufe Mediengruppe, Bestell-Nr. 00746,ISBN 3-448-05551-4

Bremen-United States

Center nimmt Arbeit auf

Mit der konstituierenden Sitzung desKoordinierungskreises am 3. Juli hatdas Bremen-United States Center(BUSC) formal seine Arbeit aufge-nommen. Mit dieser bundesweit ein-maligen Einrichtung entsteht für dieRegion Bremen eine neue Plattformfür deutsch-amerikanische Aktivitä-ten. Träger des BUSC sind der Senat,die Handelskammer, das US-Gene-ralkonsulat in Hamburg, der Deutsch-Amerikanische Club Bremen e. V., die

Carl-Schurz-Gesellschaft e. V. unddie International University Bremen(IUB). Für das Management ist dieAbteilung Akquisition/Marketing derBremer Investitions-Gesellschaft mbHzuständig. Zum Vorsitzenden des Ko-ordinierungskreises wurde Hans E.W.Hoffmann gewählt, früher Vor-standsvorsitzender der STN ATLASElektronik GmbH. Ziel des BUSC istes, unterschiedlichsten Institutionenmit USA-Bezug aus Wirtschaft, Wis-senschaft und Gesellschaft anzu-sprechen und bei Aktivitäten zu un-terstützen. Dazu zählen etwa Ko-operationen zwischen Unternehmen

Der Arbeitskreis Außenwirtschaft der WirtschaftsjuniorenBremen und die Handelskammer Bremen organisieren das5. Unternehmerforum „Business Contact“ in Budapest. Es

steht unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminis-ter Wolfgang Clement und seinem ungarischen AmtskollegenDr. Istvan Csillag. Nach den vier ersten Unternehmerforen inDanzig, Riga, Tallin/Reval und St. Petersburg steht diesmal mitder Hauptstadt Ungarns eine zentrale Drehscheibe zu den Märk-ten Mittelosteuropas im Fokus der Aufmerksamkeit.

Mit seiner Aufnahme in die Europäische Union am 1. Mai2004 wird Ungarn zu den wirtschaftlich chancenreichsten Län-dern Europas gehören. Aufgrund der günstigen geografischenLage und seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilität eig-net sich das Land hervorragend als Logistikstandort für den mit-telosteuropäischen Raum. Das klassische Transitland baut anden wichtigsten Transportkorridoren neue Logistikparks auf undwill so mit Hilfe von Förderprogrammen und mit der Unter-stützung der Regierung zu einer modernen Logistikdrehschei-be werden. Insbesondere der Standort Budapest ist für die StadtBremen und deren Unternehmen von großer Bedeutung.

Logistik ist eines der zentralen Themen, die auf dem 5. Un-ternehmerforum „Business Contact“ in Budapest diskutiert wer-den. Die Leiterin der Bremischen Hafenvertretung in Budapest, Anna Ordasi, stellt am 12. Septemberdie Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den beiden Logistikstandorten Bremen und Buda-pest dar. Seit über elf Jahren vertritt sie die Interessen der bremischen Hafenwirtschaft in Budapestund verfügt über eine eindrucksvolle Kunden- und Kontaktkartei. Am Nachmittag findet ein Get-to-gether deutscher und ungarischer Unternehmen statt.

Erstmals wird parallel zu der Konferenz eine Trade Show gezeigt. Hier können sich Unternehmenmit ihren Produkten und Dienstleistungen präsentieren. Ein Empfang in der Deutschen Botschaft so-wie ein Kulturprogramm runden die Unternehmerreise ab. (wjd)

Info www.wj-bremen.de/budapest; Oliver Weiß, Leiter des Arbeitskreises Außenwirtschaft, Wirtschaftsjunioren Bremen, Tel. 0421 410 46-44, Fax 0421 410 46-41, [email protected]; Annabelle Girond,Handelskammer Bremen, Tel. 0421 3637-237, Fax 0421 3637-246, [email protected]

5. Unternehmerforum „Business Contact“

in Budapest vom 11.-14. September

Ungarn – zentrale Drehscheibe

zu den Märkten Mittelosteuropas

oder wissenschaftlichen Einrichtun-gen auf beiden Seiten des Atlantiksoder gemeinsame kulturelle Veran-staltungen. Geplant ist auch ein ei-gener Internetauftritt. Der Koordi-nierungskreis wird die einzelnenProjekte steuern. Es sollen möglichstviele Netzwerk-Partner in Nord-westdeutschland gewonnen wer-den.

Info Das Büro ist unter Tel. 0421 17466-30 zu erreichen. Es befindet sich im WorldTrade Center Bremen in der Birkenstraße.

Börse in Budapest; Foto: Epa, Attila Kisbenedek

Wirtschaftglobal.

44 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Das Königreich Schweden hat einen neuen Chefdiplomaten in der Bundesre-

publik: Botschafter Carl Tham (Mitte).Anlässlich seines Antrittsbesuches in

Bremen kam der Diplomat auch in dieHandelskammer zu einem Meinungsaus-

tausch mit Vizepräses Prof. Dr. h.c.Bernd-Artin Wessels (r.).

Präses Dr. Dirk Plumpempfing in der Handels-kammer den Botschafterder Sozialistischen Republik Vietnam, Dr.Nguyen Ba Son, zu einem Informationsgespräch.

Der Botschafter Namibiasin Berlin, Hanno Rumpf(3.v.l.), machte seinen Antrittsbesuch in Bremenund traf dabei auch in derHandelskammer mit Ver-tretern der Bremer Wirt-schaft zusammen. Rumpftrug sich ins Gästebuchder Handelskammer ein. Er kam in Begleitung vonHonorarkonsul Klaus Thesenfitz.

Auf den Stufen des Schüttings: Der neue Botschafter Großbritanniens,Sir Peter Torry (l.), besuchte die Handelskammer und erörterte mitKammer-Präses Dr. Dirk Plump (2.v.l.)und Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger (2.v.r.) wirtschaftspolitische Fragen. Begleitet wurde der Diplomat von Honorarkonsul Hans-Christoph Enge.

Fotos: Frank Pusch, Jörg Sarbach

Vietnam • Großbritannien • Namibia • Schweden

Internationale Wirtschaftsbeziehungen

ZukunftBildung.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 45

Schnittstellenkompe-

tenz: Neue Qualifikation

zum Technischen Fach-

wirt (IHK)

Der Technische Fachwirt ist einebundeseinheitliche Aufstiegs-

qualifizierung, die exakt den Anfor-derungen der Wirtschaft entspricht.Während sie in Süddeutschland be-reits seit langem einen Platz in derWirtschaft hat, ist sie Norden eherunbekannt. Um diese Lücke zu schlie-ßen, hat das STA Bremen als einzigesWeiterbildungsinstitut im GroßraumBremen den Technischen Fachwirtim Programm. Der erste Lehrgangstartete im letzten Herbst; die nächs-ten Lehrgänge (in Tages- und Abend-form) beginnen im Oktober.

Technische Fachwirte sind quali-fiziert, aufgrund ihres betriebswirt-schaftlichen und gewerblich-tech-nischen Berufswissens Sach- bzw.Führungsaufgaben in diversen Funk-tionsbereichen wahrzunehmen. Sieerlangen eine technisch-kaufmän-nische Handlungskompetenz undverfügen daher über praxisnahesFachwissen in beiden Bereichen. Die-se Schnittstellenkompetenz zeich-net den Technischen Fachwirt aus,denn er hat es gelernt „über-den-Tellerrand-zu-sehen“ und andereBereiche bei seinen Entscheidungenmit zu berücksichtigen.

Wer sich zum Technischen Fach-wirt (IHK) qualifizieren will, mussentweder eine kaufmännische odergewerblich-technische Berufsaus-

bildung abgeschlossen haben undzum Zeitpunkt der Prüfung eine Be-rufspraxis von mindestens drei Jah-ren aufweisen.

InfoSTA Bremen e. V., Neuenstr. 40, 28195 Bremen. Info-Veranstaltung am 10. September, 17:00 Uhr; Tel. 0421 17481-14.

DAV bildete 1.500

Verkehrsfachwirte aus

Qualifizierung gilt als Karrieresprungbrett

Die Deutsche Außenhandels- undVerkehrs-Akademie in Bremen (DAV)hat jetzt in der Handelskammer ihrejüngsten Absolventen des Verkehrs-fachwirt-Programms verabschiedet.Unter den 26 neuen Fachwirten warauch der insgesamt 1.500ste Teil-nehmer dieses Kurses. Die DAV ist derbundesweit größte und sehr renom-mierte Anbieter von Verkehrsfach-wirt-Kursen und sieht diese Qualifi-zierung als „Karrieresprungbrett“ inder Logistik und Verkehrswirtschaft.

Seit 1976 gibt es den vom DIHKkonzipierten, bundesweit einheitli-chen Abschluss. Pro Jahr erwerbenihn rund 550 Nachwuchskräfte, vie-le davon in der Bremer DAV. Im Lau-fe des letzten Jahres waren das alleinrund 100 Teilnehmer.

Besonders geschätzt wird dieKontinuität und der überschaubare

Zeitbedarf der Fortbildung. Das Vollzeitprogramm besteht auszwei Abschnitten mit elf Wochen bzw. acht Wochen. Der An-teil der Teilnehmer, die im Zuge der betrieblichen Personal-entwicklung von ihren Unternehmen nach Bremen in dasFachwirt-Programm entsendet werden, ist hoch. Hervorzu-heben ist dabei besonders die Dachser GmbH & Co KG, die seitJahren regelmäßig acht bis zwölf Mitarbeiter auf höhere Auf-gaben vorbereiten lässt.

Die Vollzeitkurse starten jeweils im Januar und August. Be-sonders der Januar-Kurses ist regelmäßig voll ausgebucht,während im Herbst bessere Chancen auf einen freien Platz be-stehen. Gerade angelaufen ist der berufsbegleitende Kursus(15 Monate); ein neuer beginnt im November 2004. Info DAV, Rolf Achnitz, Tel. 0421 36084-24.

Landesarbeitsgemeinschaft Freier

Schulen gegründet

Die Bremer Schulen in freier Trägerschaft („Privatschulen“) ir-mieren ab sofort unter einem gemeinsamen Dach: Sie grün-deten die „Landesarbeitsgemeinschaft der Träger von Schu-len in Freier Trägerschaft im Lande Bremen“ (LAG FreierSchulen). Ulrich Berlin (Freie Evangelische BekenntnisschuleBremen) wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt, sein Stellver-treter ist Gerhard Brinkmann vom Katholischen Gemeinde-verband. Zur LAG Freier Schulen gehören: Freie EvangelischeBekenntnisschule Bremen e.V. (FEBB), Katholischer Gemein-deverband in Bremen, Privatschule Mentor, ÖkumenischesGymnasium zu Bremen, Tobias-Schule Bremen, Freie Wal-dorfschule Bremen (Touler Straße) und die Freie Waldorf-schule Bremen-Sebaldsbrück. Die Arbeitsgemeinschaft ver-tritt rund 5.000 Schülerinnen und Schüler, deren Familiensowie die gut 400 an den Privatschulen tätigen Lehrkräfte undsonstigen Beschäftigten.

InfoUlrich Berlin, Tel. 0421-5905-2245, [email protected]; Postadres-se: Landesarbeitsgemeinschaft der Träger von Schulen in Freier Träger-schaft, Hohe Straße 7, 28195 Bremen (c/o Katholischer Gemeindever-band), Tel. 0421 3694130, [email protected]

Technischer Fachwirt - Verkehrsfachwirt

ZukunftBildung.

46 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Zusätzliche Ausbildungsplätzebrachte auch ein Schreiben des Han-delskammer-Präses an die 1.460 ak-tiven Ausbildungsbetriebe in Bremensowie ein weiterer Brief an 1.300Bremer Betriebe, die formal die Aus-bildungsberechtigung haben, der-zeit aber keine Auszubildenden imUnternehmen beschäftigen. Mit ei-nem Schreiben in türkischer Sprachewandte sich die Handelskammer zu-dem an rund 300 Unternehmen mitInhabern türkischer Herkunft. Zielist, diese Unternehmer künftig ver-stärkt für das duale Ausbildungssys-tem zu gewinnen.

Präses Dr. Plump betonte: „DieHandelskammer wird auch über dasAusbildungsjahr 2003 hinaus jedeMöglichkeit nutzen, zusätzliche Aus-bildungsplätze in Bremen zu schaf-fen." Dazu gehöre das persönlicheGespräch mit den Unternehmen, dieZusammenarbeit mit anderen Kam-mern und mit den Medien. OffeneAusbildungsstellen fänden sich auchüber die Lehrstellenbörse der Han-

D ie Handelskammer wird Anfang Oktober alle Bremer Ju-gendlichen einladen, die bis dahin noch keinen Ausbil-dungsplatz haben, um im persönlichen Gespräch zu ver-

suchen, eine passende Ausbildungsstelle für sie zu finden. Zieldieser gemeinsamen Aktion mit der Handwerkskammer unddem Arbeitsamt ist es, trotz der schwierigen wirtschaftlichenLage allen ausbildungsfähigen Schulabgängern in Bremen ei-ne Perspektive zu bieten. Dazu hat auch der Präsident desDeutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Lud-wig Georg Braun, beim Ausbildungskongress „Ausbildung imWettbewerb – für den Erfolg von morgen“ in Frankfurt/Mainaufgerufen.

Handelskammer-Präses Dr. Dirk Plump betont: „Die Ini-tiativen der Handelskammer zur Schaffung neuer Ausbil-dungsplätze zeigt spürbare Erfolge. Wir werden uns unver-mindert für eine ausgeglichene Ausbildungsplatzbilanz inBremen stark machen. Uns ist jeder einzelne Jugendliche wich-tig, den wir in ein Ausbildungsverhältnis vermitteln können.Darum sichern wir allen bis zum Herbst unversorgten, ausbil-dungsfähigen Jugendlichen in Bremen zu, uns gemeinsam mitihnen intensiv um einen Ausbildungsplatz zu bemühen."

Besonders wichtig ist hier das Ausbildungsbüro in derHandelskammer. Über seine Kernfunktion hinaus, den Betrie-ben den Weg in die Ausbildung zu ebnen, steht es auch Ju-gendlichen offen. Seit Eröffnung am 27. März haben sich rund320 junge Leute an das Büro gewandt. Sie machen dort einenEignungstest. Alle ausbildungsfähigen Jugendlichen werdenbei der Suche nach einem Ausbildungsplatz begleitet. Durchdirekte Ansprache der Unternehmen konnte das Büro bishergut 70 Zusagen für neue Ausbildungsplätze verbuchen.

Ausbildungsbüro steht auch Jugendlichen offen –

Initiativen der Kammer zeigen spürbare Erfolge

Lehrstellenbörse im Internet

Ein einfaches, schnelles und unbürokratisches Instrument, um den direk-ten Draht zwischen ausbildenden Unternehmen und Ausbildungsplatz-suchenden herzustellen, ist die elektronische Lehrstellenbörse der Han-delskammer. Wer im Internet www.handelskammer-bremen.de anklickt,findet sie sofort auf der Startseite. Die Lehrstellenbörse der Handelskam-mer ist ein Forum für direkte Kontakte – mit Adressen und Ansprech-partnern. Firmen und junge Leute können ihre Angebote und Suchanfra-gen selbst eintragen. Von den „Allgemeinen Kaufmännischen Berufen“ biszu den „Verkehrs- und Transportberufen“ reicht die Vorauswahl, die in An-gebote und Gesuche gegliedert ist. Handelskammer-Mitgliedsunterneh-men steht eine klar strukturierte Text-Maske zur Beschreibung der Aus-bildungsplätze und deren Anforderungen zur Verfügung – kostenfrei undpasswortgeschützt. Auch der Blick in andere Kammerbezirke ist möglich.Bewerber haben für jeweils einen Monat die Chance, neben Angaben zuAlter, Schulabschluss und Ausbildungswunsch auch ein kurzes Persön-lichkeitsprofil zu hinterlassen. Die Lehrstellenbörse bietet ein erfolgver-sprechendes Forum für den Ausbildungsbereich, zumal sie auch mit demArbeitsamt und anderen Institutionen vernetzt ist.

Info Michael Parnack, Tel. 0421 3637-415

Handelskammer lädt Bremer Jugendliche ohne Ausbildungsplatz ein

delskammer im Internet (siehe auchden Infokasten auf dieser Seite).

Bei allem Engagement, für Bre-men eine ausgeglichene Ausbil-dungsplatzbilanz zu erreichen, müs-se aber gesehen werden, dass nichtjeder Schulabgänger über die erfor-derliche Ausbildungsreife verfüge,sagte Dr. Plump. So habe eine Um-frage des DIHK ergeben, dass im ver-gangenen Jahr trotz der angespann-ten Ausbildungsplatzsituation bun-desweit rund 15 Prozent der angebo-tenen Ausbildungsplätze unbesetztblieben, weil Schulabgänger in Kern-fächern wie Deutsch, Mathematikoder Fremdsprachen nur über man-gelhafte Kenntnisse verfügten oderdas soziale Verhalten der Bewerberkeine Ausbildungsreife erkennenließ. „Wenn wir hier Abhilfe schaffenwollen, muss sich die Schulausbil-dung wieder stärker am Leistungsge-danken orientieren", forderte Dr.Plump. (off)

Ausbildungsbüro in der Handelskammer:(v.l.) Rainer Nalazek und Wolfgang Wittfothberaten eine angehende AuszubildendeFoto: Frank Pusch

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 47

Berufschancen in der Baubranche –Praktische Begabung und „Köpfchen“gefragt – Veranstaltung in Rostrup

T rotz Konjunktur- und Strukturkriseam Bau haben junge Leute eine Zu-kunft in dieser Branche. Die Ausbil-

dungsbereitschaft der Bauwirtschaft seinach wie vor hoch, so der Tenor einer ge-meinsamen Informationsveranstaltungder Handelskammer Bremen, der Olden-burgischen Industrie- und Handelskam-mer und des Bauindustrieverbandes Bre-men-Nordniedersachsen e. V. im Bau-ABC , einer überbetrieblichen Bildungs-stätte im ammerländischen Rostrup.

Nachwuchs werde nach wie vor ge-sucht, sagte Dr. Bernd Voigt, Geschäfts-führer des Verbandes. Die Ausbildungs-quote (Anteil der Auszubildenden an derBeschäftigtenzahl) betrage im Durch-schnitt zehn Prozent. Dieser Nachwuchsmüsse aber „den Anforderungen der Zu-kunft genügen“. Gefragt seien praktischBegabte mit Köpfchen, die sich engagie-ren wollten. Denn die Aufgaben in derBaubranche würden immer komplexer,meinte Voigt. „Fertigkeiten und Kennt-nisse werden noch breiter angelegt seinmüssen als heute.“ Die Verantwortungdes Einzelnen werde zunehmen.

Junge Leute können zwischen 17Bauberufen (z. B. Bauzeichner, Baugerä-teführer, Baustoffprüfer, Spezialtiefbau-er, Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer,Hochbaufacharbeiter) wählen. Die Aus-bildung kann bereits nach zwei Jahrenmit einem Facharbeiterbrief abgeschlos-sen werden (z. B. Hochbaufacharbeiter),

die Spezialisierung in einem weiterenAusbildungsjahr erworben werden (z. B.Maurer).

Zur Sprache kamen auch die Defizi-te, mit denen die Betriebe zu kämpfenhaben. Ausdrucks- und Aufnahmefähig-keit und das Erfassen von Gelesenem undUmgangsformen ließen nicht selten zuwünschen übrig, hieß es. Dabei legten dieUnternehmen mehr denn je Wert aufKundenorientierung.

Die Baubranche beschäftigt in Nie-dersachsen und Bremen derzeit rund90.000 Mitarbeiter, davon rund 50.000Facharbeiter bzw. Gesellen. Sie bietetneben der Ausbildung vielfältige Weiter-bildungsmöglichkeiten. So eröffnet sichnach der Ausbildung ein klar strukturier-ter Aufstieg über den Vorarbeiter, denWerkpolier, den Geprüften Polier bzw. In-dustriemeister/Bau oder Handwerks-meister. Auch gibt es bereits erste Bil-dungsgänge, die die StufenausbildungBau mit einem Studienabschluss verbin-den, sei es auf dem Niveau einer Berufs-akademie oder in Richtung Diplom-In-genieur (FH).

Die Bauwirtschaft muss sich heutzu-tage etwas einfallen lassen, um cleverejunge Leute zu rekrutieren und in derAusbildung zu halten, sagte Rolf König(KAEFER Isoliertechnik, Bremen). So bie-tet KAEFER Praktika an, ist auf Ausbil-dungsmessen präsent und pflegt dieKontakte zu Schulen, Kammern und Ar-

Bauleiter von übermorgengesucht!

beitsamt. In Stellenanzeigen wirbt dasUnternehmen beispielsweise unter derÜberschrift „Bauleiter von übermorgengesucht!". Bei der Auswahl gebe man sichviele Mühe, den geeigneten Nachwuchszu erhalten. Weniger die Schulnotenzählten dabei als vielmehr Teamgeist,Pünktlichkeit, Engagement, Verlässlich-keit, Engagement und Interesse am Be-ruf.

Info Auf den Internetseiten des Bau-ABC findenjunge Leute, die auf der Suche nach einerinteressanten und ausbaufähigen Ausbildungsind, aktuelle Stellenangebote: www.bau-abc-rostrup.de. Noch sind rund 30 Prozent der indiesem Jahr angebotenen Stellen nicht besetzt.

Text: Michael BrunsFoto: zdb

Junge Leute können zwischen 17 Bauberufenwählen. Die Aufgaben werden immer komplexerund verlangen breit angelegte Fertigkeiten undKenntnisse. Dabei müssensich die Unternehmen beider Suche nach cleveremNachwuchs etwas einfallenlassen.

ZukunftBildung.

48 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Lageristen in der Werkstatt. Ein fest-es Programm existiert nicht. „Wirmüssen uns gemeinsam an die Zu-sammenarbeit herantasten", sagt Pe-per. Vorgefertigte Wege gibt es nicht.Wohl aber den Wunsch, die Lehrer zugewinnen, in den Firmenalltag hin-einzugucken, um gemeinsam Inhal-te zu entwickeln. Jederzeit seien Schüler und Lehrer bei Willenbrockwillkommen.

Peper freut sich auf eine frucht-bare Zusammenarbeit. Eine, die imÜbrigen keine finanziellen Verpflich-tungen mit sich bringt. „Ein finanzi-elles Engagement steht hier nicht imVordergrund. Die Schulleiterin sagtemir, dass die Schule ganz gut da ste-he.“ Und so geht es vielmehr umideelle Inhalte. Von den Grund-schülern möchte der Kaufmann vorallem lernen, was Kreativität und In-tegration bedeuten. Wissen, wie dieWelt funktioniert und womit manGeld verdienen kann – das sind Fra-gen, auf die die Kinder bei Willen-brock Antworten finden können.

Lutz H. Peper denkt vorausschau-end. Seinen Firmennachwuchsmöchte der Geschäftsführer der

Willenbrock Fördertechnik GmbH &Co. KG möglichst zeitig binden undnoch dazu in direkter Nachbarschaftaufspüren. Eine Kooperation mit derGrundschule an der RechtenfletherStraße hat dafür jetzt die Weichengestellt – eine Schulpatenschaft, diekeinesfalls eine Einbahnstraße seinsoll. „Wir wollen voneinander lernenund voneinander profitieren. Kindersind die Mitarbeiter von morgen", soPeper über sein Engagement. Überein rechtzeitiges Hineinschnuppernin ein Unternehmen soll möglichstfrüh die spätere Berufsorientierungbeeinflusst und Neugier gewecktwerden.

Bei einer ersten Besichtigung derFirma waren die Viertklässler begeis-tert von Lutz Peper und den Gabel-staplern bei Willenbrock. Spielerischdurften sie bei einer Rallye ihr neuesPartnerunternehmen unter die Lupenehmen. Ein Besuch, der nachhalti-ge Wirkung zeigt! Mit kleinen Auf-sätzen haben die Schüler an-schließend ihre Erlebnisse in derArbeitswelt dokumentiert und dieseLutz Peper bei einer Feierstunde An-fang Juli zur offiziellen Besiegelungder neuen Kooperationsvereinba-rung überreicht. Einhellige Meinung:„Willenbrock ist spitze." Den Firmen-chef hat das motiviert: „Wir wollenden Kindern vermitteln, was ein Be-ruf ist.“ Und welche Eigenschaftenund Werte dahinterstehen: „Es gehtauch um die Vermittlung von Zuver-lässigkeit und Ehrlichkeit und auchaber darum, wie wichtig Recht-schreibung und Rechnen sind."

Spaß an der Arbeit haben?Der vielleicht wichtigsten Faktorenfür Peper sind allerdings Spaß undMotivation. Über eine langfristigeSchulpatenschaft soll dem Nach-wuchs gezeigt werden, „was es kon-kret bedeutet, Spaß an der Arbeit zuhaben". Beispielsweise beim Blicküber die Schultern der Schlosser und

50 Schulpatenschaften in BremenEine solche Verknüpfung von Unter-nehmen und Schulen sieht auch dasBildungsressorts positiv. „Schulemuss sich öffnen und die Lebenswelthineinlassen", verdeutlicht ChristelHempe-Wankerl, Regionalteamlei-terin beim Senator für Bildung, dasAnliegen. Mit der Kooperation zwi-schen Willenbrock und der Grund-schule an der Rechtenflether Straßegibt es derzeit insgesamt 50 Schul-patenschaften mit Unternehmen imLande Bremen. Die Patenschaft miteiner Grundschule bilde dabei abernoch die Ausnahme. Um Menschenfür das notwendige lebenslange Ler-nen zu begeistern, sei aber gerade derfrühzeitige Einblick in die Arbeits-welt unabdingbar.

Eine Unterrichtseinheit über Be-rufe ist im kommenden Schuljahr ge-plant und die Referendarin liebäu-gelt mit der Schulpatenschaft alsabschließendes Examensthema. Dassind erste Früchte der noch jungenZusammenarbeit.

Willenbrock Fördertechnik kooperiert mit der Schule an der Rechtenflether Straße.

Patenschaften mit Grundschulen sind noch selten.

Grundschüler und Gabelstapler

Der Chef begeistertdie Schüler: So lassen sich dieViertklässler auchgern von Lutz Peperauf die Schippenehmen.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 49

Ökonomie-Unterricht online –

Teamarbeit im virtuellen Raum

Ökonomisch denken und handeln lernen – Ent-wicklung von konzeptionellen Beiträgen zur Be-

rufs- und Studienorientierung“ heißt ein Projekt desBundesministeriums für Bildung und Forschung. Da-zu gehört auch das Planspiel Macro: 120 Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler in drei Bremer Gymnasiensimulierten die Wirtschaftsentwicklung in fiktivenVolkswirtschaften. Jeweils zwei Volkswirtschaftenmit den Akteuren Staat, Unternehmen, Haushalte undNotenbank konkurrierten dabei um die bessere Wirt-schaftsentwicklung. Die Schüler mussten sich inschulübergreifenden Teams über unterschiedlicherParameter wie Lohnhöhe und Arbeitsangebot oderZinssatz verständigen.

Die besondere Herausforderung: Das Planspielläuft über einen Kommunikationsserver. Die Schülersaßen nicht gemeinsam im Klassenraum, um über ih-re Entscheidungen zu diskutieren, sondern sie kom-munizierten in eigens dafür eingerichteten elektroni-schen Foren miteinander. Sie konnten dazu auch Mail-und Chat-Foren nutzen. Das Planspiel wurde in meh-reren Runden verteilt über sechs Wochen gespielt. Je-de Gruppe wurde von einem Spielleiter, einem derWirtschaftlehrer der drei Schulen, begleitet. Paralleldazu wurden im Unterricht volkswirtschaftliche Zu-sammenhänge und der Verlauf des Planspiels thema-tisiert.

InfoElisabeth Waltke, Universität Bremen, FB 12, wiss. Mitarbeiterin, Tel. 0421 218-2150, [email protected]

Handelskammer-Präses Dr. DirkPlump zeigte sich begeistert von derguten Patenschaftsresonanz. „Nutztdie Gelegenheit zu schauen, wie dieArbeitswelt aussieht", ermunterte erdie Schüler. Noch hätten es dieSchulabgänger schwer, in den Fir-men einen Ausbildungsplatz zu be-kommen. Doch mit der demografi-schen Entwicklung bahne sich einWandel an: In fünf bis sechs Jahrenwürfen sich die Unternehmen stärkerum die Schüler bemühen müssen.Lutz Peper baue hier strategisch vor,nutze dabei auch die räumliche Näheund fördere das Stadtteildenken, soder Präses. Eingefädelt wurde diesePatenschaft übrigens von der „bre-mer agentur schule wirtschaft" imLandesinstitut für Schule. LeiterinBritta Düsterhoff setzt auf weitereNachahmer in der Wirtschaft und aufzusätzliche Kooperationen zwischenUnternehmen und Schulklassen.

Infobremer agentur schule wirtschaft, Britta Düsterhoff , Landesinstitut fürSchule, Am Weidedamm 20, 28215 Bremen , Tel. 0421 361 14436, Fax 0421 361-16146,[email protected], www.basw.de

Text: Corinna LaubachFoto: Jörg Sarbach

Airport kooperiert mit

Wilhelm-Wagenfeld-Schule

Schüler und Lehrer der Fachoberschule fürGestaltung der Wilhelm-Wagenfeld-Schu-

le haben Arbeiten aus ihrem „Atelier am Flug-hafen“ in einer Ausstellung am Airport ge-zeigt. Die einzelnen Ausstellungsinseln zeig-ten experimentelle Modeentwürfe, Grafiken,Malereien, Skulpturen, Fotoarbeiten, Papier-und Metallskulpturen. Auslöser für diese Zu-sammenarbeit war ein Auftrag des Architek-turbüro Bruns & Hayungs, das wiederum imAuftrage der Flughafen Bremen GmbH ar-beitet. Zwei Jahre lang stellte der AirportSchülern und Lehrern eine Fläche im Termi-nal für künstlerisches Arbeiten zur Verfü-gung. Das Projekt wurde unter dem Namen„Atelier vor Ort“ geführt. Die präsentiertenArbeiten wurden als öffentlicher Unterrichtim Galerieraum des Flughafens weitgehendvor und mit Publikum ausgeführt.

Leseaktion in der Handelskam-mer • Die BremerLeseLust istmittlerweile in fast allenGrundschulen mit Leseaktionenaktiv. Über 50 ehrenamtlicheLesebotschafterinnen und Lesebotschafter werben durchihren Einsatz für eine Verstär-kung der Lesekultur an unserenSchulen. Getragen wird die Aktion von der BremischenBürgerschaft, der Stadtbiblio-thek Bremen, der Bremer Lite-raturstiftung, der Bürgerstif-tung Bremen sowie der Han-delskammer, wo jüngst eine Leseaktion stattfand.

Foto: Jörg Sarbach

ZukunftBildung.

50 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

orientierten Situation. Bildungsse-nator Willi Lemke will das Projekt alsfesten Bestandteil der ökonomi-schen Bildung in Bremer Schulenetablieren.

Mittlerweile haben die beidenInitiatoren, die Unternehmensbera-tung Getoq Consulting und das Lan-desinstitut für Schule, eine Reihe vonLehrern als Co-Trainer für die Work-shops gewonnen. Die Integration vonLehrern in die Seminare ist konzep-tioneller Bestandteil des Programmsund sichert den Transfer von Inhal-ten und Lernformen in den schuli-schen Unterricht.

Auf einer Informationsveran-staltung im Schütting zollten Unter-nehmensvertreter dem Projekt „De-cision Base“ hohe Anerkennung. DieBesonderheiten sind zum einen diespezifische kommunikative Situa-tion des Spiels, in der alle Beteiligtenaus ihren alltäglichen Rollen als Leh-rer, Ausbildungsleiter, Schüler, Azubietc. heraustreten und als gleichbe-rechtigte Partner anspruchsvolle Auf-gaben bewältigen müssen.

Zum anderen ist der professio-nelle Charakter der Business-Simu-lation von großer Bedeutung. „Deci-sion Base“ stellt die betriebswirt-schaftlichen Zusammenhänge einesUnternehmens anschaulich auf demSimulationsboard dar und ermög-licht es, die ökonomischen Auswir-kungen strategischer Unternehmens-

Erfolg im Team – mit der Unter-nehmenssimulation DecisionBase unternehmerisches Den-

ken und Handeln lernen“ geht in die-sem Herbst in eine neue Runde. Inzweitägigen Simulations-Works-hops im September und im Novem-ber (jeweils freitags und samstags)leiten kleine gemischte Teams „ihrUnternehmen“ und führen es in einerWettbewerbssituation zum Erfolg.Daran beteiligt sind Schüler und Leh-rer sowie Auszubildende und Mitar-beiter aus Bremer Firmen.

Der erste Simulations-Workshopfand im August 2002 statt, ein wei-terer folgte im März 2003. „DecisionBase“ versteht sich als Forum für denso wichtigen Dialog zwischen Schu-le und Wirtschaft in einer praxis-

Erfolg im Team mit „Decision Base“

Tablet-PCs für Bremer Schulen

Das Bremer Systemhaus messerknecht informationssysteme GmbH hat sei-nen vier Partnerschulen – dem Hermann-Böse-Gymnasium sowie den Schul-zentren Utbremen, Ronzelenstraße und Graubündener Straße – vier Tablet-PCs gespendet. Die Übergabe nahmen Bildungssenator Willi Lemke und Firmen-chef Stefan Messerknecht auf der Tagung „future. net – vision und techno-logie“ im Congress Centrum Bremen vor. An der Veranstaltung nahmen über100 Unternehmer und IT-Fachleute teil. Messerknecht pflegt die Paten-schaften zu den Schulen bereits seit mehreren Jahren; Auszubildende der Fir-ma leisten IT-Support in den Schulen. Die Messerknecht-Gruppe zählt mit170 Mitarbeitern und 28,5 Mio. Euro Umsatz zu den 25 größten Sys-temhäusern in Deutschland. Stefan Messerknecht (40) führt das 1908 ge-gründete Familienunternehmen in vierter Generation. Im Januar 2003 wur-de die Geschäftsführung um den Diplomkaufmann Stefan Meyer (40) für dieBereiche Vertrieb und Einkauf erweitert. (Foto: Frank Pusch)

Neue Simulations-Workshops im September und November

entscheidungen zu erleben. GetoqConsulting setzt Simulationen seitJahren in vielen namhaften deut-schen Unternehmen zur effektivenPersonal- und Organisationsentwick-lung ein.

„Decision Base“ hat nicht nur ei-nen neuen Rahmen für die Begeg-nung von Schule und Wirtschaft ge-schaffen, sondern hat auch Rück-wirkungen in den schulischen Unter-richt. Teilnehmende Lehrer undSchüler bereiten die Simulations-Workshops vor und werten die Er-gebnisse in den Klassen aus. Teilneh-mende Unternehmen setzen dasSpiel inzwischen für interne Ent-wicklungsprogramme für ihre Mitar-beiter ein.

Unterstützt wird das Projekt be-reits von einer Reihe Bremer Unter-nehmen wie der Sparkasse Bremen,Securitas Versicherung, swb AG,Stahlwerke Bremen und Hachez.Auch die Handelskammer wirkt in-tensiv mit. An dem Projekt könnensich noch weitere Unternehmen be-teiligen.

InfoDr. Margareta Brauer-Schröder,Landesinstitut für Schule, Tel. 0421 361-14435, [email protected]; Joachim Beck, Getoq Consulting mbH, Tel. 0421 212221, [email protected],www.getoq.de

Hier geht´s um Euround Cent, Gewinn undVerlust, Absatz undKosten: das Simula-tionsboard desUnternehmensspiels„Decison Base“. DieTeilnehmer müssen„ihr“ Unternehmen im harten Wettstreitzum Erfolg führen.

Foto: Frank Pusch

(v.l.) Günther Gräger (SZ Ronzelenstraße), Christa Bauerschmidt (Her-mann-Böse-Straße), Tobias Jackstett (Computer AG SZ Ronzelen-straße), Wolfram Wencker (SZ Graubündener Straße), Henning Rein-hardt (SZ SEK II Utbremen), Senator Lemke und Stefan Messerknecht

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 51

Ministerielle Stippvisite Bildungsministerin Edelgard Bulmahn

besuchte die Heino Ilsemann GmbH

(oben) Firmenchef Heino Ilsemannn (2.v.l.) erläuterte Bildungsministerin Bulmahn und Bildungssenator Lemke eine Verpackungsmaschine in seinem Betrieb.(unten) Der Runde Tisch Bildung tagte imHause der Ilsemann GmbH. Das1965 gegründete Unternehmen bietet für nahezu jedes Verpackungsproblem in der Multimedia-Branche eine Lösung – angefangen von der kleinen Einzelmaschine mit niedrigen Leistungen bis zur Systemlösung für eine komplette High-Speed-Verpackungslinie. Fotos: Michael Bahlo

Heino Ilsemann ist ein Vorzeige-unternehmer. Nicht nur beikompletten Verpackungslinien

für die unterschiedlichsten Produktezählt sein Unternehmen, die HeinoIlsemann GmbH, heute zu den füh-renden Anbietern auf dem Welt-markt. Auch in Sachen Ausbildungsteht das Kammer-Plenarmitglied invorderster Linie und ist ein „bestpractice“-Kandidat: Mit einer Aus-bildungsquote von sieben Prozentbildet er weit über Durchschnitt aus.Die Ausbildung junger Menschen istihm eine „Herzensangelegenheit“ –und Teil der strategischen Zukunfts-vorsorge.

Da steht ihm Edelgard Bulmahnin nichts nach. Die Bundesbildungs-ministerin macht eine Ausbildungs-rundreise durch die Bundesrepublik,um persönlich die Werbetrommel fürmehr betriebliche Ausbildungsplätzezu rühren. Ihre zweite Station wardas High-Tech-Unternehmen in Ha-benhausen. Ilsemanns Engagementsei vorbildlich, sagte die Ministerin.Wenn jedes Unternehmen den eige-nen Nachwuchs und künftigen Fach-kräftebedarf selbst ausbilden würde,dann gebe es genügend Ausbil-dungsplätze für alle. Bulmahn appel-lierte aber auch an die gesellschaft-liche Verantwortung der Unterneh-men: Jeder Jugendliche müsse einenAusbildungsplatz erhalten; die Ge-sellschaft dürfe nicht zulassen, dass70.000 oder 80.000 junge Menschennach der Schule auf der Straße stünden.

„Erfolg braucht alle“Nach ihrer Betriebsbesichtigung dis-kutierte Bulmahn an dem „RundenTisch Bildung“ mit BildungssenatorWilli Lemke und Vertretern der Kam-mern, der Arbeitsämter und der Ar-beitnehmer über Maßnahmen, umdie gegenwärtige Misere zu bekämp-fen. Die Akteure vor Ort müssten allean einem Strang ziehen, forderteBulmahn – getreu dem Motto „Er-folg braucht alle“ der im April ge-starteten Ausbildungsinitiative „Aus–bilden jetzt“. Die Bundesregierungwerde an dem dualen Prinzip der Be-

rufsausbildung unter keinen Um-ständen rütteln. Doch zugleichmachte sie deutlich, dass es eine „ge-setzliche Regelung“ – sprich Ausbil-dungsabgabe – geben werde, solltedas Ausbildungsziel trotz aller An-strengungen und auf freiwilliger Ba-sis nicht erreicht werden.

Für Firmenchef Ilsemann dage-gen wie für die gesamte Wirtschaftist eine Ausbildungsabgabe das „fal-sche Rezept“. Die Unternehmenbräuchten nicht mehr Reglementie-rung, sondern weniger Bürokatieund vor allem bessere wirtschaftli-che Rahmenbedingungen. Die Aus-bildungsbereitschaft hänge auchvon den wirtschaftlichen Vorausset-zungen des Unternehmens ab. Einzweiter wichtiger Diskussionspunktwar die Ausbildungsfähigkeit von Ju-gendlichen. Ob Ministerin oder Se-nator, Lehrer oder Azubi, Unterneh-mer oder Ausbildungsberater: Esherrschte großer Konsens darüber,dass die schulische Vorbildung drin-gend verbessert werden müsse. (cb)

BerlinerNotizen.

52 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Kultur als wichtiger

Schrittmacher der

Standortpolitik

DIHK-Studie „Partnerschaft Kultur und Wirtschaft“

Kultur und kulturelles Engage-ment in den Regionen und für

die Regionen wird immer mehr zumSchrittmacher der Standortpolitik.Kulturförderung erhält einen immergrößeren Stellenwert bei Unterneh-men und unternehmerischen Orga-nisationen. Die Industrie- und Han-delskammern in Deutschland orga-nisieren sich in einem verstärktenMaße als Vermittler zwischen denKulturträgern, Kulturschaffenden undden Unternehmen der gewerblichenWirtschaft. Dies sind die Grundthe-sen der DIHK-Studie „PartnerschaftKultur und Wirtschaft“.

Unternehmen leisteten heute alsKultursponsoren und Mäzene einenunverzichtbaren Beitrag zur kultu-rellen Vielfalt in Deutschland. Für 90Prozent der Unternehmen, die sich inDeutschland bisher fördernd enga-gierten, seien kulturelle Anliegen in-zwischen bewusster Bestandteil ih-rer Unternehmenspolitik und wür-den als gewinnbringende Investitionfür Unternehmensimage und Unter-nehmensidentität genutzt.

Die Kammern forcierten ihr En-gagement für die Kulturarbeit in denRegionen in der Erkenntnis, dass Ar-beitsplatz- und Standortwechsel zu-nehmend auch unter dem Blickwin-kel der kulturellen Angebote vor Ortvorgenommen würden. Auch für dieTourismuspolitik werde der Ausbauder Kulturszene in den Regionen zueinem zentralen Anliegen. In demharten Konkurrenzkampf unter denWirtschaftsstandorten in Deutsch-land käme den weichen infrastruktu-rellen Faktoren Kunst und Wissen-schaft eine immer stärkere Bedeu-tung zu, so der DIHK.

Die DIHK-Studie stellt überdiesfest, dass sich inzwischen in vielenRegionen hoch spezialisierte Unter-nehmen etabliert hätten, ohne dieder Kulturbetrieb in Deutschlandnicht lebensfähig sei. Unternehmender Musikbranche, von Theaterange-boten und Film seien inzwischen Teileines Branchenmixes, der in den Re-gionen wirtschaftliches Handeln undkulturelles Schaffen ermöglicht, för-dert und verbindet. Auf diesen un-ternehmerisch-kulturellen Sachver-stand könnten die Kammern inzwi-schen zurückgreifen und für weitereExistenzgründungen nutzbar machen.

InfoDie DIHK-Broschüre „Partnerschaft Kulturund Wirtschaft“ ist zum Preis von 7,00 Eu-ro zu beziehen beim DIHK PublikationenService, Pützchens Chaussee 60, 53227Bonn; Mail-Bestellservice: [email protected], Fax-Bestellservice: 02284224593. Die Studie kann auch als pdf-Datei unter www.dihk.de abgerufen wer-den.

Braun und Rogowski:

„Weg vom Versorger

Staat hin zum Partner

Staat“

Die knappen öffentlichen Kassenerfordern ein neues Denken: weg

vom Versorger Staat, hin zum PartnerStaat. Das erklärten die Präsidentender Spitzenorganisationen von BDIund DIHK, Dr. Michael Rogowski undLudwig Georg Braun, auf dem Sym-posium der gemeinsamen Initiative„Freiheit und Verantwortung" vonBDI, BDA, DIHK und ZDH. Beide Prä-sidenten riefen nach einem neuenRollenverständnis von Staat undWirtschaft. Wenn die Unternehmenmehr Freiheit von staatlichen Fesselnbekämen, könnten sie als CorporateCitizens mehr bürgerschaftliche Ver-antwortung tragen. Eine geringereStaatsquote vor allem durch gerin-gere Steuerlasten würde den Unter-nehmen auch finanziell die Möglich-keit geben, die Rolle als CorporateCitizen leichter zu übernehmen.

Braun und Rogowski sind derAuffassung, dass eine Steuersen-kung mit einer Reduzierung derStaatsquote und Staatstätigkeit ein-hergehen müsse. Der Abbau derStaatsquote gelinge aber nicht beieiner Steuersenkung, die durch Neu-verschuldung oder Steuererhöhun-gen an anderer Stelle kompensiertwürde. Ein erster und wichtiger Ein-stieg zur Reduzierung der Staats-quote sei der Abbau von Subventio-nen.

Die Unternehmen übernähmenbereits seit Jahren nachhaltig gesell-schaftspolitische Verantwortung aufden verschiedensten Feldern, zumBeispiel sehr erfolgreich beim kultu-rellen Dialog in den Regionen. „Im-mer mehr Unternehmen fühlen sichfür kulturelle Belange verantwort-lich und übernehmen Projekte, diefür viele in Finanznot geratenenStädte und Kommunen nicht mehr fi-nanzierbar sind," sagte Braun.

Römische Marmor-kopie nach einem

griechischen Original,(wahrscheinlich 429

v. Chr. vom BildhauerKresilas für die

Akropolis von Athengeschaffen), zu sehen

in der Berliner Antikensammlung,

SMPK

Foto: obs

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 53

Corporate Citizenship. Gemessen amUmsatz unterstützen sie Soziales,Kultur und Bildung, Sport, Wissen-schaft oder Umwelt dreimal stärkerals Großunternehmen. Vor allemaber investieren sie Zeit, Kraft undIdeen. Um diese Leistung anzuerken-nen und zu fördern, haben die Wirt-schaftsjunioren Deutschland 2002ihren Unternehmerpreis ins Lebengerufen.

Info Die vollständige Bewerbung sollte nebenden persönlichen Angaben eine Darstel-lung des Engagements und seiner Wirkun-gen auf maximal drei DIN-A4-Seiten ent-halten. Einsendeschluss ist der 1. Sep-tember, die Verleihung findet am 1. Dezember im Haus der Deutschen Wirt-schaft statt. Weitere Informationen: Kirsten Winter, Geschäftsstelle der Wirt-schaftsjunioren Deutschland, Tel. 030 20308 1517, [email protected].

WJD schreiben Unternehmerpreis für

soziales Engagement aus

Die Wirtschaftsjunioren Deutsch-land schreiben in diesem Jahr er-

neut einen Preis für soziales Engage-ment im Mittelstand aus. Ab sofortkönnen sich wieder Unternehmerin-nen und Unternehmer um die Aus-zeichnung „Zivil“ bewerben – alleinoder auch in gemeinsamen Initiati-ven und Kooperationen.

Gewürdigt werden Menschen,die sich mit großem persönlichenEinsatz für das gesellschaftlicheGanze engagieren. EntscheidendeBewertungskriterien sind Umfang,Kreativität und Nachhaltigkeit despersönlichen Engagements. „Zivil“wird unter der Schirmherrschaft desBundesministers für Wirtschaft undArbeit, Wolfgang Clement, und inZusammenarbeit mit dem Unterneh-mermagazin „impulse“ vergeben.Mitglieder der Jury sind neben demWJD-Bundesvorsitzenden ThomasEmmerling auch der Mittelstandsbe-auftragte der Bundesregierung, Rez-zo Schlauch, DIHK-Präsident LudwigGeorg Braun, Rolf Kiefer vom BVR,Marie-Luise Dött (MdB) vom BKUund „impulse“-Chefredakteur Tho-mas Voigt.

Mehr als vier Fünftel aller kleinenund mittleren Unternehmen betrei-ben den Angaben zufolge aktives

Bremer Agenturen arbeiten für

Non-Profit-Organisationen

Ohne gezielte PR- und Pressearbeit ist es heu-te schwierig, sich öffentlich Gehör zu ver-

schaffen. Die Einschaltung von PR-Expertenkönnen sich gemeinnützige Einrichtungen aberoftmals nicht leisten. Die Bremer Agentur Dia-log PR unterstützt deshalb zukünftig pro Jahr ei-ne Non-Profit-Organisation mit einem kosten-losen PR-Paket. Die Idee, so Agentur-InhaberinMaike Harich, entstand an der Universität Bre-men: „Mit den Studenten gestalten wir einmalim Jahr ein Praxisprojekt für eine gemeinnützi-ge Einrichtung. Wir haben viel mehr Anfragen,als wir bewältigen können. Dabei sind zahlrei-che tolle Initiativen, die wir nun mit unseremneuen Sponsoringangebot unterstützen können."

Einen Schritt weiter ist bereits die junge Bre-mer Agentur „denkBar - PR & Marketing“. Sie hatim März gemeinsam mit der Stadtillustrierten„Bremer“ ein PR-Sponsoring für gemeinnützigeInitiativen und Jugendeinrichtungen verlost. DieWahl der Jury – bestehend aus Toni Polster (Me-diendirektor Werder Bremen), Redaktionsmit-gliedern des „Bremer“ und der Agentur – fiel aufdas NetzWerk Jugendinformation Bremen. DieAktion wird im November durchgeführt und en-det mit einem großem Abschlussevent. Das Pro-jekt „spacedays - bremen im alltag" hat den Space Park Bremen als Partner gewonnen; esgibt Kindern und Jugendliche die Chance, ihreSichtweise zur Stadt- und Stadtteilentwicklungin Form von Medienbeiträgen einer breiten Öf-fentlichkeit mitzuteilen.

Das PR-Paket von Dialog umfasst u. a. einPR-Kurzkonzept, eine PR-Schulung der Mitar-beiter und den Aufbau der Pressearbeit. Um mit-zumachen, muss die Arbeit der Institutionen ge-meinnützig sein. Die Bewerbung muss bis zum31. August bei Dialog PR eingereicht werden. DieEntscheidung wird bis zum 15. September ge-fällt, so dass die Zusammenarbeit im Oktober be-ginnen kann, heißt es in der Mitteilung weiter.

Info dialog@dialog- pr.de oder www.dialog-pr.de; www.denkbar-pr.de

UnternehmensPraxis.

54 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Energietag in der Handels-

kammer am 9. September

Die Handelskammer Bremen veranstal-tet in Kooperation mit der Industrie- undHandelskammer Bremerhaven, der Bre-mer Energiekonsens und der Energieleit-stelle des Senators für Bau und Umweltam 9. September von 14:00 bis 18:00 Uhrim Haus Schütting einen Energietag. DenEinführungsvortrag „Ökologie trifft Öko-nomie“ hält der Ökomanager des Jahres1996, Heinz Fiege (Fiege-Gruppe). Dane-ben gibt es Informationen über den Öko-steuerspitzenausgleich und über eine neueFördeurng, das „Gewerbe-Impuls-Pro-gramm".InfoDetaillierte Programminfos erhalten Sie bei Heike Fehr-Harms, Tel. 0421 3637-417,[email protected], oderbei der Bremer Energie-Konsens unter Tel. 0421376671-0, www.energiekonsens.de

H2Expo - Internationale

Fachmesse

Auf dem Hamburger Messegelände prä-sentieren namhafte Aussteller aus Euro-pa, Asien und Nordamerika vom 9. bis 11. Oktober aktuelle Entwicklungen undTrends in der Wasserstoff- und Brenn-stoffzellen-Technologie. www.h2expo.de

LIFE 2004 –

Projektanträge möglich

Für Projekte der technischen Hilfe imUmweltbereich sowie des Naturschutzeshat die EU-Kommission am 21. Mai(C119/9) die Ausschreibung LIFE 2004veröffentlicht. Sie richtet sich an Inter-essenten in den EU-Mitgliedstaaten so-wie in den zehn Beitrittsländern. Be-günstigt werden außerdem die Ost-see-Anrainerstaaten, die Länder des Bal-kans und des südlichen Mittelmeerrau-mes. Projektanträge müssen bei den na-tionalen Behörden für das Life-Umwelt-Projekt bis zum 30. November, für Life-Natur bis zum 30. September und für dasLife-Natur-„Co-op“-Projekt bis zum 22.August eingereicht werden. Info http://europa.eu.int/comm/environment/life/funding/index.htm,http://europa.eu.int/comm/environment/life/home.htm

Chancen für Umwelttech-

nologie in Malaysia

Malaysia hat erkannt, dass mit dem wirt-schaftlichen Aufschwung und der Ex-portorientierung auf internationalenMärkten auch in den Umweltschutz in-vestiert werden muss. Umweltschädendurch das rasche Wirtschaftswachstumhaben die Regierung veranlasst, in ihrem8. Malaysia-Plan (2001-2005) verschie-

„Druckluft-effizient“ heißt die aktuelle Kampagne derDeutschen Energieagentur zur Reduktion von Druckluft-kosten – und so hieß hieß das Thema eines Workshops inder Handelskammer, der eine große Resonanz bei denTeilnehmern fand. Hier zu sehen im Börsensaal (v.l.) dieReferenten Ulrich Bierbaum und Karl-Heinz Feldmannsowie der Unternehmer Torsten Staffeldt und Kammer-Geschäftsführer Dr. Jens Schröder.

Infos: www.druckluft-effizient.de

Foto: Jörg Sarbach

dene Umweltprogramme aufzunehmen.Das Land ist auf ausländische Umweltin-vestitionen angewiesen. Dies ist eineenorme Chance gerade für deutsche Un-ternehmen. Die Deutsch-Malaysische In-dustrie- und Handelskammer in KualaLumpur hat daher für besonders interes-sante Bereiche – dazu gehört auch derUmwelttechnologiemarkt Malaysias –Marktstudien erstellt. Sie können kos-tenlos auf der Homepage www.mgcc.com. my eingesehen werden. Info Umwelt- und Technologieberater derDeutsch-Malaysische Industrie- und Handels-kammer, Fajru Fauzi Ahmad,[email protected]

DBU-Broschüre

„Ökologisches Bauen“

Die Deutsche Bundesstiftung Umweltmisst dem Thema Bauen in ihrer Förder-tätigkeit große Bedeutung zu. Die in derBroschüre „Ökologisches Bauen“ darge-stellten Beispiele zeigen Bauherren, Un-ternehmern und Planern neue umwelt-verträgliche Lösungen im Baualltag. DieBandbreite der Förderungen reicht vomNiedrigenergiegebäude über das Passiv-haus bis zur innovativen Holzbauweise,von der regenerativen Energieversor-gung bis zur umweltfreundlichen Be-schichtung von Holzoberflächen. Ökolo-gische Innovationen dürfen dabei keinSelbstzweck sein, sondern sollten denWeg in die Praxis finden, um die Umweltzu entlasten. www.dbu.de

Umweltinformationen

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 55

Wie teuer ist Erdgas?

VEA - Erdgaspreisvergleich I/2003

Auf dem Papier ist der Erdgasmarkt in Deutsch-land seit fünf Jahren liberalisiert. Wettbewerbfindet aber – abgesehen von wenigen Ausnah-men – weiterhin nicht statt. Obwohl im Oktober2002 die Verbändevereinbarung (VV) Gas II inKraft getreten ist, wird die Durchleitung durchdie bestehenden Netze von den Gasversorgungs-unternehmen abgelehnt. De facto steht den Un-ternehmen nach wie vor nur ein einziger regio-naler Anbieter zur Verfügung.

Seit dem 1. Januar 2003 hat sich die Erdgas-steuer durch die Ökosteuer auf 0,55 Ct/kWh er-höht. Gleichzeitig wurde der reduzierte Steuer-satz für das produzierende Gewerbe sowie Be-triebe der Land- und Forstwirtschaft angehoben.Unternehmen müssen seit Jahresbeginn 0,2196Ct/kWh statt 0,0327 Ct/kWh Ökosteuer bezahlen.

Das Preisniveau wird von der Heizölpreisent-wicklung bestimmt. Der Gasanteil an der Primär-energie ist im Vergleich zu Heizöl um 0,3 Prozentleicht gestiegen, obwohl der Gesamtenergiever-brauch um 1,6 Prozent gesunken ist. Unter Be-rücksichtigung der vollen Erdgassteuer ist imletzten Jahr eine bundesdurchschnittliche Preis-erhöhung von 8,9 Prozent zu verzeichnen. Dieswb Enordia Gruppe hat ihre Preise um nur 5,5Prozent erhöht. Durch diese relativ geringe Er-höhung liegen die Preise in Bremen nur noch fünfProzent über dem Bundesdurchschnitt.

Immobilien-Preisspiegel

für 300 Städte

Wie hoch sind die Baulandpreise in Rostock,Remscheid oder Reutlingen? Was kosten ge-brauchte Einfamilienhäuser im Vergleich zu neu-en? Bleibt der Wohnungsmarkt in Deutschlandbis auf weiteres entspannt oder drohen bald neueMiet- und Preissteigerungen? Und wie steht esum die Hypothekenzinsen? Orientierung bei derBeantwortung dieser und vieler weiterer Fragenbietet die Publikation „Markt für Wohnimmobi-lien 2003“, die jetzt von den Landesbausparkas-sen (LBS) herausgegeben wurde. Am Heftendebefindet sich der LBS-Immobilien-Preisspiegelfür über 300 Städte, darunter 80 Großstädte. DieFaltblätter geben einen Überblick über dieMarktlage. Info Das Nachschlagewerk „Markt für Wohnimmobilien2003 – Daten, Fakten, Trends“ ist kostenlos erhältlich:LBS-Versandservice, Stichwort: „Immobilienmarkt 2003“,Karl-Liebknecht-Straße 24-25, 14476 Golm (Potsdam),Fax 0331 56 89 24, [email protected]; Bezugsadres-se im Internet: www.lbs.de/broschueren.

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 57

UnternehmensPraxis.UnternehmensPraxis.

56 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbHDeutschen Angestellten-Akademie Bremen GmbHFortbildungsmaßnahmen mit IHK-Prüfung• Vorbereitung auf die Bilanzbuchhalterprüfung,

ca. 750 U-Stunden, Vollzeit 6. Oktober 2003 bis 19. März 2004, Teilzeit 11. 3.2004 bis 1.9.2005

• Geprüfter Controller, berufsbegleitend über 18 Monate, ca. 690 U-Stunden, ab Oktober 2003

Fortbildungen mit Förderung durch das Arbeitsamt(Bildungsgutschein)• Buchhaltungsfachkraft (IHK-Prüfung),

14.7.2003 – 09.04.2004• Assistent/in der Geschäftsführung, ab September • EDV Kontoristin, 1.9.2003 – 31.8.2004• Office-Management und Teamassistenz,

1.9.2003 – 12.3.2004• Kombinierte Teilzeit-Umschulung über 36

Monate, ab 1.9. Seminar: Finanzbuchhalter/in, ca. 300 Stunden, berufsbegleitend, Start: 1.9. Info: Cornelia Seedler, Tel. 0421 320572,[email protected]

RKW-Seminare

• Das aktuelle Reisekostenrecht, 18.9.• Betriebswirtschaftliches Basiswissen

für Führungskräfte, 19.9.• Projekte erfolgreich gestalten,

23./24.9.• Controlling Grundkurs, 24./25.9.• Einkäufer Intensivtraining, 25./26.9.

Info: Ralph A. Jänisch, Tel. 323464 -16, www.rkw-bremen.de

STA Bremen – Berufliche Qualifizierung und Praxistraining • Problemlösetechniken, 1.9.-2.9.• Technischer Betriebswirt (IHK), in Teilzeit, 1.9.03 bis 18.2.05• MS WORD (Grundlagenseminar), 4.9.-5.9.• IT-System-Administrator, in Teilzeit, 1.9.03 bis 26.11.04• IT-Network-Administrator, in Teilzeit, 2.9.03 bis 27.11.04• Arbeiten mit MindMapping, 5.9.• Wirkungsvolle Präsentation, 9.9.-10.9.• MS ACCESS (Grundlagenseminar), 11.9.-12.9.• Qualitätsmanager (IHK), Samstagslehrgang, 13.9.03 bis 13.3.04• MS POWERPOINT (Grundlagenseminar), 15.9.-16.9.• Besprechungen effizient führen,18.9.-19.9.• Berufsausbilder (AEVO), in Teilzeit, 22.9.-2.12.• Psychologie des Auftritts (Grundlagenseminar), 23.-25.9. • MS ACCESS (Aufbauseminar), 22.9.-23.9.• Qualitätsmanager (IHK), Samstagslehrgang, 13.9.03 bis 13.03.04• Berufsausbilder (AEVO), in Teilzeit, 22.9. bis 2.12.03• IHK-Fachkraft für CAD-Technik, Kooperation/Arbeitsamt, 29.9. bis 19.12.03• Industriemeister Elektrotechnik (IHK), in Teilzeit, 7.10.03 bis 7.10.05• Berufsausbilder (AEVO), in Vollzeit, 13.10. bis 31.10.03• Technischer Fachwirt (IHK), in Teilzeit, 28.10.03 bis 29.4.04Info: Tel. 17481-0, www.sta-online.de

Tagesseminare• Grundlagen der Lohn- und Gehalts-

abrechnung, 22./23.8.• Änderungen in der Sozialversiche-

rung, 23.8. oder 13.9.Infos unter 44 99–627

Vorankündigungen• Handelsfachwirt/in, ab 1.10.• Gepr. Personalkauffrau/-mann, ab 7.10.• Gepr. Industriefachwirt/in, ab 8.10.• Gepr. Fachkauffrau/mann für Einkauf

und Logistik, ab 11.11.• Gepr. Bilanzbuchhalter/in, ab 28.10.• Gepr. Medienfachwirt/in, ab 28.10.• Gepr. Versicherungsfachwirt/in, ab 12.11.• Europa-Betriebswirt/in, ab 25.9.• Web-Designer/in, ab 17.11.• E-Commerce-Manager/in, ab 27.10.• Fachkaufmann/-frau für Marketing,

ab 5.11. • Staatl. gepr. Betriebswirt/in,

Vollzeitstudium, 2 Jahre, ab 1.10.Infos unter 44 99-615 , - 624, -629www.wisoak.de

Wirtschaftstermine.Wirtschaftstermine.

Arbeiter-Bildungs-Centrum der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH

1.9.-5.9. Projektmanagement mit MS-Project 20008.9.-12.9. Grundlagen der Netzwerktechnik15.9.-19.9. Grundlagen der Intra- und Internettechnologien6.10.-10.10. Windows 2000 Server10.10.-11.10. Effektive Recherche im Internet13.9. Datensicherheit und Virenschutz6.10.-10.10. Lagerverwaltung mit MS Access20.9.23 E-Mail im Betrieb richtig nutzen6.10.-29.10. CNC, Grundlagenkurs22.9.-26.9. CNC-Technik nach DIN 660251.9.-24.9. CAD, Grundlagenkurs8.9.-12.9. CAD, Aufbaukurs6.10.-10.10. AutoCAD 3D1.9.-5.9. Einführung in die CAD/CAM-Technologie22.9.-26.9. CAM-Grundlagenkurs SolidCAM7.10.-30.10. CAM-Aufbaukurs SolidCAM1.9.-5.9. Robotik, Grundlagenkurs23.9.-15.10. Robotik, Grundlagenkurs13.10.-17.10. Robotik, Aufbaukurs1.9.-24.9. Pneumatik20.10-24.10. Pneumatik1.9.-24.9. SPS, Grundlagenkurs29.9.-22.10. SPS, Aufbaukurs1.9.-8.9. Betriebssystem Macintosh für Einsteiger6.10.-7.10. Betriebssystem Macintosh X2.9.-11.9. Adobe InDesign, Grundkurs16.9.-25.9. Adobe InDesign, Aufbaukurs30.9.-9.10. Websitekonzeption8.9.-10.9. Erstellen/Bearbeiten von Webgrafiken/Adobe ImageReady15.9.-24.9. Website-Erstellung mit Macromedia Dreamweaver,

Aufbaukurs15.9.-17.9. Webanimationen mit Macromedia Flash, Grundkurs24.9.-26.9. Macromedia Flash für Fortgeschrittene:

Web-Animationen mit ActionScript

Info: Katrin Morisse, Tel. 6805–31, [email protected], www.abc-bremen.de

Internet, Multimedia, E-Commerce,EDV-Anwendungen

• Flash MX, ab 1.9.• Photo-Shop 7.0, ab 1.9.• Powerpoint, Crash-Kurs, ab 11.8.• Freehand 10.0, Crash-Kurs, ab 22.8.• Corel Draw 11, ab 18.8./25.8.• Powerpoint, ab 25.8.• XML/XSL, Crashkurs, 27.8.• HTML/WWW-Seitengestaltung,

ab 30.8.• WEB-Master, Beginn 30.09.03• Controlling mit Excel, ab 12.9.• Visual Basic 6.0, Grundlagen und

Aufbau, ab 25.8.• Visual Basic for Applications VBA,

ab 12.9.• Seriendruck mit Word und Excel,

ab 22.9.• Netzwerke Grundlagen, ab 8.9.• Inventor, ab 22.9.Infos unter 44 99-635,-639,-629, -656

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare• 3.-5.9., Etelsen, Grundlagen der Mitarbei-

terführung, Seminar für Meister und Vorarbeiter

• 8.-9.9., Etelsen, Mitarbeiter zu mehr Leistung führen

• 10.-12.9., Etelsen, Einführung in das Projektmanagement

• 18.9., Das aktuelle Reisekostenrecht• 19.9., etriebswirtschaftliches Basiswissen

für Führungskräfte• 24.9., Minijobs - Neuregelungen• 25.9., Smalltalk - Mit Leichtigkeit

Kontakte knüpfen• 25.-26.9., Organisation des Personalbüros• 25.-26.9., Einkäufer-Intensivtraining• 26.9., Hannover, Professionell präsentieren

mit Notebook und Beamer• 30.9., Aufklärungs- und Informations-

pflicht im ArbeitsverhältnisFortbildungslehrgänge - mit IHK-Abschlussab 30.8., Fachberaterin für Finanzdienst-leistungen,Fachberater für Finanzdienst-leistungenab 15.9., Geprüfte ImmobilienfachwirtinGeprüfter Immobilienfachwirtab 22.9., Vorbereitung auf dieAusbildereignungsprüfungab 18.9., Gepr. Fachkauffrau / Fachkauf-mann für Einkauf und Logistikab 23.9., Controllerin IHK/Controller IHK

Info: Rolf Behrens, Roswitha Preißing, Tel. 36325-16/-12, www.bwu-bremen.de,[email protected]

Fortbildung direkt

• Ausbilder AEVO, in Vollzeit als Bildungsurlaub, Beginn monatlich außer Juli

• Industriemeister Metall (IHK),in Vollzeit, 25.8.03-7.5.04;in Teilzeit, abends 25.8.03-16.11.05; in Teilzeit samstags 6.9.03-10.11.06

• Meister für Lagerwirtschaft (IHK),in Teilzeit, abends 15.9.03-30.5.05; in Teilzeit samstags 6.9.03-31.8.06

• Technischer Betriebswirt (IHK), in Vollzeit 6.10.03-13.2.04; in Teilzeit, abends 1.9.03-30.9.04

Info Frank Dederichs, Tel. 04215799660, [email protected]

Marketing-Innovationspreis

„Highlight“ ausgeschrieben

Der Marketing-Club Bremen e. V. schreibt denMarketing-Innovations-Wettbewerb „Highlight“aus. Der Wettbewerb findet bereits zum drittenMal statt und belohnt innovative Konzepte undIdeen aus allen Bereichen des Marketings. Teil-nehmen können Unternehmen und Institutionenaller Art, Unternehmensberatungen und Agentu-ren, aber auch Einzelpersonen, die in 2002 eineMarketing-Kampagne kreiert haben.

Das „Highlight“ richtet sich ganz bewusstnicht nur an große Marketingunternehmen, son-dern insbesondere an mittlere und kleine Unter-nehmen. Die Vielfalt unternehmerischer Konzep-te und vorbildlicher Ideen aus der Bremer Regionspiegelt sich auch in der Vielfalt der teilnehmen-den Unternehmen, Institutionen und der Preisträ-ger der vergangenen Jahre wieder. Dazu zähltenim Jahre 2001 Musica Viva, die Hochschule Bre-men und die Marke IQ vom Azul Cafe, im Jahre2002 die IUB, die BTZ und die Bremer MusicalCompany.

Der Wettbewerb wird gefördert und unter-stützt von einer Reihe von Institutionen der Bre-mer Wirtschaft, so z. B. der Bremer MarketingGmbH als Hauptsponsor und Partner, aber auchvon ASU und BJU, den Wirtschaftsjunioren undder Union von 1801 Kaufmännischer Verein zuBremen. Zur Jury gehören u. a. Annemieke Wijn,Josef Hattig, Prof. Detlef Rahe, Manfred Michel,Karl-Ulrich Kuhlo, bis vor kurzem Aufsichtsrats-vorsitzender von n-tv, und Uwe Wölfer, Mitglieddes Vorstandes der Beiersdorf AG.

Kuhlo, Initiator der Aktion „Deutschland packtan“, ist Ehrengast und Festredner der Galaveran-staltung des Marketing-Clubs Bremen am 18.September, auf der die Sieger vorgestellt und ge-ehrt werden.

Infowww.marketingclub-bremen.de; Bewerbungen sind zu richten an die Geschäftsstelle, Natalia Wecker, Tel. 0421 379 55-96, Fax 0421 379 55-97, [email protected].

Bewerbungsschluss: 15. August

Wirtschaft in Bremen • August 2003 • 59

UnternehmensPraxis.UnternehmensPraxis. Existenzgründungsbörse Recyclingbörse Recyclingbörse

58 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

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In der Reihenfolge finden Siediese Angaben:Chiffre-Nr. /Bezeichnung des Stoffes / Zusammensetzung / Menge(m = monatlich, w = wöchentlich, r = regelmäßig, ur = unregelmäßig) / Art der Verpackung / Transportmöglichkeiten /Anfallstelle.

Bitte richten Sie IhreZuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an:Handelskammer Bremen,Geschäftsbereich Industrie, Jutta Deharde, Andrea Goß,Postfach 10 51 07, 28051 Bremen

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HB-N-20-2003Übernahme einer Import/Export-Firma (Nachfolge)gesucht. Wir sind ein gut eingeführtes Unternehmen imBereich des Exportes von Industrieersatzteilen und suchen zur Erweiterung unseres Geschäftsfeldes einUnternehmen, welches sich mit dem Export von technischen Produkten befasst. Ferner sind wir auch ander Übernahme einer Handelsfirma interessiert, die sichin anderen Bereichen der Investitions- und Konsumgü-terindustrie bewegt.

HB-N-21-2003Dipl. Kfm. sucht aktive Beteiligung/Unternehmensüber-nahme im Bereich Dienstleistung, Handel, Produktion.42 Jahre, Unternehmensberater im Bereich FinancialServices, Rating, langjährige Erfahrungen als Controllerin Führungspositionen in Konzern- und mittelständi-schen Unternehmen sucht aktive Beteiligung oder Unternehmensübernahme, Standort Norddeutschland,evt. auch Bayern/Baden-Württemberg.

HB-N-22-2003-07-02Versicherunskaufmann sucht Bestand/Betriebs-übernahme. Gerne auch Kleinst-/Teilbestände.

HB-A-25-05, Europaletten unregel-mäig, 300 Stck., pro Stck. 3,90 Euro,ab Lager Bremen HB-A-26-15, Passivhalter mit Anten-nenanschluss für Mobiltelefone Sie-mens C25 (Originalzubehör) mit oderohne Blisterverpackung, ca 250 Stck.,neu, einmalig, Preis VH, Abholungoder Kurierversand zu SelbstkostenHB-A-27-18, Zubehör für Mobiltele-fone älterer Bauart aus Lagerrestbe-ständen, überwiegend aus ABS-Kunststoff, mit und ohneElektronikbauteile, neu, einmalig,Preis VH, Abholung oder Kurierver-sand zu Selbstkosten.H-A-238, Aktenordner, neuwertig ausArchiv, überwiegend LEITZ R80, 500Stck., VS, monatlich, keine Minde-stabnahme, Karton, Großmengen Git-terbox, Lkw, Versand, NortheimH-A-239, Hobbocks mit Deckel undSpannring, 30 l, sauber, einmal ge-braucht, UN-Zulassung, Kunststoffund Metall, 200 Stck., VS, einmalig,keine Mindestabnahme, Lose oder aufPalette, Lkw, NortheimLG-A-875-12, gebrauchte, funktions-fähige Computer, Verhandlungssache,regelmäßig, 10 Stck., Lieferung erfolgtdurch Anbieter, LandkreisHarburg/NiedersachsenLG-A-879, Spulen (Coils), Durchmes-

HB-A-15-20, Steckernetzteile AC/DC,230 V, 50 Hz, Ausgang 7,5 V, 750 mA,CE-Kennzeichnung, neuwertig, ca.440 Stck., ca. 200 gr., einmalig, 3,50Euro/Stck., Mindestab. 50 Stck, Post,ggf. per Spedition, ab Werk, zzgl. Verpackung HB-A-05-19, gebrauchte Europalet-ten, 2. Wahl, entf., 500 Stck., 6.000 kg,Euro 3/Stck., einmalig, 50 Stck., LkwHB-A-18-21, Feinkost-Tresen, 650 cmlang, (Elemente 200 cm, 200 cm, 250cm), neuwertig e. ohne BerechnungSelbstabholungHB-A-24-18, orangefarbige PVC-Rohre (geeignet f. Tiefbauarbeiten),guter Zustand, 125 mm Durchmesser,ca. 50 kg. 3 St. Rohr à 2 m, 35 m Rohrà 5 m, 19 St. Abzweig, 28 St. Bogen15”, 15 St. Bogen 30”, 14 St. Bogen45”, 13 St. Muffe, 12 St. Übergang,36 St. Übergang, 6 St. Übergang, 23St. Tonmuffe, 15 St. Spitzende. ein-malig, Abholung HB-A-21-18, 642 Polypropylensäckeà 10 kg Majoran, ägyptisch grüneTop-Qualität = 6.420 kg zu Euro 1,- p.kg b/n ab Lager, StuhrHB-A-22-18, ca. 600 Papiersäcke à 10kg Oregano türkisch = 6.000 kg zu Eu-ro 2,15 p. kg b/n ab Lager, StuhrHB-A-21-19, ca. 400 Papiersäcke à12,5 kg Basilikum, ägyptisch = 5.000kg zu Euro 1,- p. kg b/n ab Lager,StuhrHB-A-23-18, ca. 60 Papiersäcke à 16kg netto Dillspitzen, deutsche Anbau-ware = 960 kg zu Euro 4,80 p. kg abLager, Stuhr

HB-A-19-2003150 qm Büroräume, 4 Räume + Küche + WC (komplettesObergeschoss - preisgünstig) im GVZ in Bremen zu vermie-ten. Geeignet für Spedition oder Transportunternehmen.

HB-A-20-2003Bremen: Suche für mein langjährig eingeführtes Laden-geschäft aus Altersgründen einen Nachfolger (Branche:Freizeit, Wandern, Trekking), Umsatz p.a. ca. 500.000,00Euro, Kaufpreis 100.000,00 Euro. Übernahme nach Verein-barung, 3-monatige Einarbeitung vom Inhaber garantiert!Ideal für Existenzgründer oder Branchenprofi als Filial-geschäft. Personal und Warenbestand kann übernommenwerden.

HB-A-21-2003Die Genossenschaft der IT-Freiberufler sucht die Zusam-menarbeit mit Vertriebsprofis. Unsere Mitglieder sindberufserfahrene Freiberufler aus allen Fachgebieten der IT-Branche. Wir suchen den Kontakt zu gut eingeführtenVertriebsprofis aus allen Postleitzahlgebieten. Ziel ist es,unsere Mitglieder in IT-Projekte bei Kundenunternehmenzu vermitteln. Unsere Zielkunden sind größere und großeUnternehmen, Behörden und Organisationen.

HB-A-22-2003EDV-Unternehmen sucht tätigen Teilhaber zwecks spätererÜbernahme (Nachfolge). Gut eingeführtes EDV-Unterneh-men, seit 20 Jahren am Markt. Softwareentwicklung(Individualsoftware) sowie – verstärkt in den letzten Jah-ren – Printservice wie Laserprint, Direktadressierung, Datenkonvertierung. Bewerber sollten Erfahrung in derDatenprogrammierung besitzen. Studium wäre von Vor-teil, ist aber nicht Bedingung.

HB-A-24-2003Ich-AG, eine Chance zur Selbstständigkeit (für eineengagierte Person oder Familie). Unser kleiner, aber guteingespielter und eingeführter Betrieb ist ein Snackversor-ger für Büros, Unternehmen und Werkstätten. Vorausset-zungen für die Übernahme des laufenden Geschäfts sindein Auto, ein Kellerraum und Aufgeschlossenheit. Wir helfen bei der Übergabe und Einführung in die Besonder-heiten dieses interessanten und abwechslungsreichen Geschäfts, geben gerne Unterstützung bei Finanzierungund Fördermöglichkeiten.

HB-A-25-2003Neue Goldschmiede und Schmuckfachgeschäft in besterLauflage in Bremen aus gesundheitlichen Gründen zu verkaufen. Keine Lagerübernahme nötig. LangfristigerMietvertrag vorhanden.

HB-N-17-02, HDPE-Folie in Rollen oderBallen, natur, farbig (ohne schwarz), 18 t,regelmäßig in BallenH-N-245, Gummi- und Latex- bzw. Ela-stomerlösungen zur Verwertung (Lösungs-mittel und Elastomer werden verwertet),VS, regelmäßig, keine Mindestabnahme,ASP, ASF, Fässer, Abholung der Ware mög-lich, Lkw, BahnLG-N-313-15, Computer, die nach Überar-beitung noch für Lernzwecke an Schulkin-der weitergegeben werden könnenLG-N-312-02, PVC- und Gummi-Fußbo-denbeläge, Kunststoffplatten, verbundeneAlu-Folie für den Export, regelmäßig nachAbsprache, bundesweitSTD-N-19-01, EAK-Schlüssel-Nr.160507,gebrauchte anorganische Chemikalien, dieaus gefährlichen Stoffen bestehen odersolche enthalten, anorganische Chemika-lien, auf Anfrage, regelmäßig, Gitterbox,Big Bags oder Fass, Lkw, bundesweitSTD-N-16-02, Polyether- oder Polyester-Schaumstoffschnittreste oder andereSchaumstoffe, kein Styropor, Schaum-stoffschnittreste müssen sauber und ge-ruchsfrei sein, regelmäßig, 5 t, Ballen, LkwHB-N-18-18, Verpackungsmaterial, Styro-porchips etc., monatlich oder öfter, Abho-lung, Bremen und Umland

ser: 40 cm, Breite: 34 cm, Polyproylen, 30 Stck., monatlich, lose,Absprache, Gifhorn/NiedersachsenOS-A-194, Dioctylphthalat mit Zusät-zen, Dioctylphtalat 88,5%,Butylacetat 9 %, epoxidiertes Sojaöl2,5 %, 3.660 kg, 50 Euro/t, einmalig,nach mögl. komplett, 1.000 Liter IBC-Kunststoffcontainer, Lkw, LingenSTD-A-196-10, Wollfett, 100% Woll-fett, Menge 5.000 kg, Gewicht 5.000kg, einmalig, Fass, Lkw, Oyten/Nieder-sachsenSTD-A-207-02, Kühlerschlauch, 28 x40 mm, ca. 200 m in Längen von 2 mbis 20 m, EPDM mit Textileinlagennach DIN 73411, 1 Euro/M, einmalig,200 m, lose, Lkw, Gemeinde Osterei-stedt/NiedersachsenBI-A-1062-01, Rohstoff zur Herstel-lung haarkosmetischer Produkte,5.383 kg Luviskol Plus / BASF 1.726 kgLuvimer 30 e /BASF sofort und gün-stig abzugeben. Produkt- u. Sicher-heitsdatenblatt, Zertifikate vorhan-den, einmalig, IBC-Palettencontainer,Absprache, OWL/NRWBI-A-1061-13, Baumischabfälle, ge-mischte Bau- und AbbruchabfälleEAK 170904, 60 cbm, regelmäßig, lo-se/10-18 t je Fuhre, Lkw, Ostwestfa-len/NRW

Vorbeugen ist besser

als haften

Haufe legt Handbuch zur Insolvenz für Nichtjuristen vor.

Über 24.000 Insolvenzen im 1. Vier-teljahr 2003 meldete das Statisti-sche Bundesamt am 18. Juni. Ge-genüber dem 1. Quartal 2002 ist daseine Zunahme der Gesamtzahl derInsolvenzen um 27 Prozent. Derdurch die Wirtschaftskrise ausgelös-

te Zuwachs an Firmenpleiten steuertauf eine neue Rekordhöhe zu. Dietraurigen Zahlen haben bei vielenUnternehmen, Kaufleuten und Bera-tern ein meist unfreiwilliges Interes-se am Insolvenzrecht bewirkt. DieHaufe Mediengruppe veröffentlichtnun mit dem „Handbuch Insolvenz"den ersten Ratgeber für Nichtjuris-ten zu diesem Thema. Die Autorensind allesamt Rechtsanwälte und In-solvenzverwalter und somit Exper-ten auf dem Gebiet der Abwicklungvon Insolvenzen.

InfoHandbuch Insolvenz, von Dr. Dirk Schulz, UlrichBert, Dr. Holger Lessing, 1. Auflage 2003, Buch mit CD-ROM, 302 Seiten, 39,80 Euro, Haufe Mediengruppe,ISBN 3-448-05620-0, Bestell-Nr. 07919

www.haufe.de

60 • August 2003 • Wirtschaft in Bremen

Wirtschaft IN BREMENDas Magazin der Handelskammer Bremen 84. Jahrgang

HerausgeberHandelskammer BremenAm Markt 13, 28195 BremenTel. 0421 36 37-0, Fax 0421 36 37-299www.handelskammer-bremen.deoffenhaeuser@handelskammer-bremen.de

Verlag, AnzeigenverwaltungCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagVerleger: Hermann SchünemannZweite Schlachtpforte 7, 28195 Bremen,Tel. 0421 36903-72, Fax 0421 36903-34,zeitschriften@schuenemann-verlag.dewww.schuenemann-verlag.deVertriebs- und AnzeigenleitungMarcus Stenzel, Tel. 0421 36903-72,Leserservice, Vertrieb, AnzeigenverwaltungKarin Wachendorf, Tel. 0421 36903-26Ingrid Schwarze, Tel. 0421 36903-25

Redaktion, Grafik, RealisationDr. Christine Backhaus (cb), presse,contor,[email protected]

AutorenDr. Stefan Offenhäuser, Axel Kölling,Kai Uwe Bohn, Christine Backhaus, Peter Schulz.Milko Haase, Corinna Laubach, Michael Bruns,Carsten Preisler, Udo von StebutFotografenFrank Pusch, Jörg Sarbach u. a.

RedaktionsbeiratDr. Stefan Offenhäuser (Vorsitz), Jörg Albertzard,Bert Cecchia, Annabelle Girond, Andreas Köhler,Frank-D. Lutz, Karsten Nowak, Uwe A. Nullmeyer,Ulrich Vogel

DruckDruckerei AsendorfHastedter Heerstraße 196, 28207 BremenTel. 0421 440244ISSN 0931-2196. Verkaufspreis: Euro 2,30; für das Jahresabonnement Euro 22,80 Die beitragspflich-tigen Kammerzugehörigen erhalten dieWirtschaft IN BREMEN auf Anfrage kostenlos.

Wirtschaft IN BREMEN erscheint monatlich. Esgilt die Anzeigenpreisliste Nr. 27 vom 1. Januar2002. Für unverlangt eingesandte Manuskripteund Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quel-lenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Ver-vielfältigung liegen bei der Handelskammer Bre-men. Namentlich gekennzeichnete Beiträge gebennicht unbedingt die Meinung der Handelskammerwieder. Anzeigenschluss ist der 6. des Vormonats.

IWV geprüft

Unternehmen werben in dieser AusgabeUnternehmensindex. Impressum.

Auto Burghardt GmbH, . . . . . . . . . . . . . . . 45Bartram GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55BBN Bremer Business Net . . . . . . . . . . . . 57Beamten Bauges. Bremen GmbH . . . . . .55Bundesanstalt für Arbeit . . . . . . . . . . . . . . 11DAV Deutsche Aussenhandels- u. Verkehrs-Akademie . . . . . . . . . . . . . . . . . .41Deutsche Factoring Bank . . . . . . . . . . . . . 19Deutsche Telekom AG . . . . . . . . . . . .BeilageEggers Industrievertretung . . . . . . . . . . .59Finckh, Christine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Ford-Werke AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14,15Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .55HVG Hanseatische VeranstaltungsGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21, Beilage

Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Jonsereds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Koordinierungsstelle Partnerschaft,Umwelt,Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . .49Kreutz Systembau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Penumbra Communications Sdn Bhd. U3RBB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Reproteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Rump, Becker & Partner . . . . . . . . . . .38,39Säbu GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . .U4Studio B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Trey + Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45Volksbanken-Raiffeisenbanken . . . . . . .U2

Deutschland sucht denSuper-KanzlerInternetspiel www.kanzlercheck.de hilft, ökonomischeZusammenhänge und Politik besser zu verstehen

Deutschland fehlt die Reformdynamik. EineGruppe von Führungskräften aus der Wirt-

schaft will dagegensteuern und die Menschenaufrütteln. Sie hat dazu eigens ein Internetspielentwickelt: www.kanzlercheck.de vermittelt aufspielerische Art und Weise politisches Know-howund weckt zugleich Interesse an den komplexen Zusam-menhängen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Wie das funktioniert? Eine Comic-Figur leitet den Inter-netsurfer höchstpersönlich ins Kanzleramt, um dort die eige-ne Kanzlerfähigkeit zu testen. Doch um den Chefsessel be-steigen zu können, müssen zunächst einige Hürden genom-men werden. Mal spielerisch, mal ernst, werden die wichtigs-ten Politikfelder gestreift. Entscheidungsfreude und Verant-wortungsbereitschaft sind angesagt: Was würde man tun, da-mit jeder, der will und kann, einen Arbeitsplatz bekommt?Würde man es wagen, die Gunst der Wähler aufs Spiel zu set-zen, um die Renten- und Krankenversorgung langfristig zu si-chern? Wie könnte Deutschland, das Sorgenkind der EU, wie-der zum Zugpferd der europäischen Wirtschaft avancieren?

Hier kann jeder unter Beweis stellen, ob er als Bundes-kanzler eine gute oder eher schlechte Figur abgeben würde.Gleichzeitig nehmen die User viel Wissen über die Problemeund Zusammenhänge der deutschen Volkswirtschaft mit,während sie sich spielerisch mit anderen Kanzleranwärternmessen. Kein Spiel ohne Gewinn! Jeder erfolgreiche Spielteil-nehmer hat die Gelegenheit, einen konkreten Reformvor-schlag für Deutschland abzugeben. Die beste Idee wird imSeptember 2003 ermittelt. Hauptpreis ist, wie könnte es auchanders sein, eine Reise in das Zentrum der politischen Macht,nach Berlin. (Andreas Köhler)

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