widmung: professor karl-heinz zum gahr zum 60. geburtstag

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Professor Karl-Heinz Zum Gahr zum 60. Geburtstag Am 14. Oktober 2003 vollendet Professor Karl-Heinz Zum Gahr, der Leiter des Instituts fu ¨r Werkstoffkunde II der Uni- versita ¨t Karlsruhe (TH) und des Instituts fu ¨r Materialfor- schung I des Forschungszentrums Karlsruhe (FZK) sein sech- zigstes Lebensjahr. Aus diesem Anlass wollen ihn Freunde, Kollegen, Schu ¨ler und Mitarbeiter mit den in dieser Ausgabe der Zeitschrift Materialwissenschaft und Werkstofftechnik zu- sammengestellten Beitra ¨gen wu ¨rdigen. Karl-Heinz Zum Gahr wurde am 14. Oktober 1943 in Gel- senkirchen geboren. Seine Ausbildung zum Ingenieur begann mit einem dreija ¨hrigen Studium an der staatlichen Ingenieur- schule fu ¨r Maschinenbau in Gelsenkirchen, das er 1967 er- folgreich abschloss. Erste Berufserfahrung als Maschinenbau- ingenieur sammelte er anschließend als Konstrukteur bei der Gutehoffnungshu ¨tte in Oberhausen-Sterkrade, bevor er sich entschloss, seine Ingenieursausbildung mit dem Studium des Maschinenbaus an der Ruhr-Universita ¨t Bochum fortzu- setzen. Schon wa ¨hrend eines werkstoffkundlichen Praktikums im Grundstudium fielen Prof. Hornbogen das enorme Enga- gement und die fundierten Kenntnisse von Karl-Heinz Zum Gahr auf, und so verwundert es nicht, dass er ihn nach dem Diplom 1972 als wissenschaftlichen Assistenten an das Institut fu ¨r Werkstoffe der Ruhr-Universita ¨t holte. Seine Assistentenzeit bei Prof. Hornbogen schloss Karl-Heinz Zum Gahr 1975 mit seiner Dissertation zum Thema „Einfluss der Gleitvorga ¨nge auf die Bildung und Ausbreitung von Ris- sen in einer ausscheidungsha ¨rtbaren austenitischen Legie- rung“ ab, fu ¨r die er mit dem Dissertationspreis der Ruhr-Uni- versita ¨t Bochum ausgezeichnet wurde. Nach der Promotion blieb Karl-Heinz Zum Gahr dem Institut fu ¨r Werkstoffe noch bis 1980 als Oberingenieur erhalten. Unterbrochen wur- de diese Ta ¨tigkeit durch einen Forschungsaufenthalt in Eng- land und ein Praxisjahr bei der Climax Molybdenum Compa- ny in Ann Arbor, USA. Fu ¨ r seine wa ¨hrend der Bochumer Zeit durchgefu ¨hrten Forschungsarbeiten u ¨ber den Zusammenhang zwischen Gefu ¨ge, Mikroverformung und -rissbildung, Rei- bung und abrasivem Verschleiß in metallischen Werkstoffen wurde Karl-Heinz Zum Gahr von der Deutschen Gesellschaft fu ¨r Metallkunde 1978 mit dem Masing-Geda ¨chtnis-Preis aus- gezeichnet. Die Fakulta ¨t fu ¨r Maschinenbau der Ruhr-Univer- sita ¨t Bochum verlieh ihm 1981 die venia legendi im Fach Werkstofftechnik fu ¨r seine Habilitation mit dem Titel „Abra- siver Verschleiß metallischer Werkstoffe“. 1980 folgte Karl-Heinz Zum Gahr dem Ruf auf eine Uni- versita ¨tsprofessur fu ¨r Werkstofftechnik der Universita ¨t-GH Siegen. Dort forschte und lehrte er, bis er im Jahr 1988 zum Ordinarius am Lehrstuhl und Institut fu ¨r Werkstoffkunde II der Universita ¨t Karlsruhe (TH) berufen wurde. In Personal- union verbunden mit dieser Berufung ist die Leitung des In- stituts fu ¨r Materialforschung I am Forschungszentrum Karls- ruhe. In Karlsruhe fu ¨hrt Karl-Heinz Zum Gahr am Universi- ta ¨tslehrstuhl, aber auch am Forschungszentrum Karlsruhe, seine erfolgreichen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Tribologie weiter. Hier stehen bis heute Fragestellungen zum Reibungs- und Verschleißverhalten ingenieurkerami- scher Werkstoffe und die Mikrotribologie im Mittelpunkt sei- nes Interesses. So fungiert er beispielsweise seit Januar 2000 als Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereiches 483 Hochbeanspruchte Gleit- und Friktionssysteme auf Basis in- genieurkeramischer Werkstoffe“. Die Forschungsschwer- punkte des von ihm geleiteten Instituts fu ¨r Materialforschung I am Forschungszentrum Karlsruhe liegen auf werkstoffkund- lichen, grundlagen- und anwendungsorientierten Fragestel- lungen fu ¨r Anwendungen in der Mikrosystemtechnik, Medi- zintechnik, Supraleitung sowie fu ¨ r die Kernfusion und nuklea- re Sicherheitstechnik. In diesem Zusammenhang leitete Prof. Zum Gahr unter anderem das HGF-Strategiefondprojekt „Ma- terial- und Verfahrensentwicklung fu ¨r mikrotechnische Hoch- leistungsbauteile“ sowie das Programm „Materialforschungam FZK. Seine wissenschaftliche Ta ¨tigkeit findet Ausdruck in u ¨ber 300 Publikationen in Fachzeitschriften und Konferenz- ba ¨nden. Daru ¨berhinaus engagiert sich Karl-Heinz Zum Gahr als Buchautor und -herausgeber. Sein im Elsevier Verlag erschienenes Buch „Microstructure and Wear of Materials“ ist heute national und international das Standardwerk fu ¨ r den Zu- sammehang zwischen Mikrostruktur und Verschleißverhalten von Werkstoffen. Prof. Zum Gahrs Engagement dru ¨ckt sich weiterhin aus durch seine intensive Gutachterta ¨tigkeit, seine Mitarbeit in den Gremien der GFT und durch den langja ¨hrigen Vorsitz des DGM-Arbeitskreises „Werkstoffkundliche Aspekte von Verschleiß und Zerspanung“. In der Lehre engagiert sich Prof. Zum Gahr mit Vorlesun- gen zur Werkstoffkunde sowohl im Grund- als auch im Haupt- studium. Neben grundlagenorientierten Vorlesungen bietet er Fachvorlesungen zu „Werkstoffkundlichen Aspekten der Tri- bologie“ und zur „Oberfla ¨chentechnik“ an, durch die er schon viele Studierende fu ¨r das komplexe Forschungsfeld der Tribo- logie begeistern konnte. In diesem Sonderheft sind 15 Beitra ¨ge von Freunden, Mit- arbeitern und Wegbegleitern zusammengestellt, die den Bo- gen von der Mikro- und Makrotribologie in verschiedensten Facetten bis zur Lasertechnik und Materialentwicklung fu ¨ r die Mikrotechnik spannen. Damit soll ein wenn auch unvollsta ¨n- diger Eindruck von den Forschungsgebieten, mit den sich Karl-Heinz Zum Gahr bescha ¨ftigt, gegeben werden. Professor Karl-Heinz Zum Gahr wu ¨nschen wir bei seinen Forschungs- und Lehraufgaben weiterhin viel Freude und Er- folg. J. Schneider , Karlsruhe A. Fischer, Duisburg Mat.-wiss. u. Werkstofftech. 2003, 34, No. 10/11 903 F 2003 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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Page 1: Widmung: Professor Karl-Heinz Zum Gahr zum 60. Geburtstag

Professor Karl-Heinz Zum Gahrzum 60. Geburtstag

Am 14. Oktober 2003 vollendet Professor Karl-Heinz ZumGahr, der Leiter des Instituts fur Werkstoffkunde II der Uni-versitat Karlsruhe (TH) und des Instituts fur Materialfor-schung I des Forschungszentrums Karlsruhe (FZK) sein sech-zigstes Lebensjahr. Aus diesem Anlass wollen ihn Freunde,Kollegen, Schuler und Mitarbeiter mit den in dieser Ausgabeder Zeitschrift Materialwissenschaft undWerkstofftechnik zu-sammengestellten Beitragen wurdigen.

Karl-Heinz Zum Gahr wurde am 14. Oktober 1943 in Gel-senkirchen geboren. Seine Ausbildung zum Ingenieur begannmit einem dreijahrigen Studium an der staatlichen Ingenieur-schule fur Maschinenbau in Gelsenkirchen, das er 1967 er-folgreich abschloss. Erste Berufserfahrung als Maschinenbau-ingenieur sammelte er anschließend als Konstrukteur bei derGutehoffnungshutte in Oberhausen-Sterkrade, bevor er sichentschloss, seine Ingenieursausbildung mit dem Studiumdes Maschinenbaus an der Ruhr-Universitat Bochum fortzu-setzen. Schon wahrend eines werkstoffkundlichen Praktikumsim Grundstudium fielen Prof. Hornbogen das enorme Enga-gement und die fundierten Kenntnisse von Karl-Heinz ZumGahr auf, und so verwundert es nicht, dass er ihn nachdem Diplom 1972 als wissenschaftlichen Assistenten andas Institut fur Werkstoffe der Ruhr-Universitat holte. SeineAssistentenzeit bei Prof. Hornbogen schloss Karl-HeinzZum Gahr 1975 mit seiner Dissertation zum Thema „Einflussder Gleitvorgange auf die Bildung und Ausbreitung von Ris-sen in einer ausscheidungshartbaren austenitischen Legie-rung“ ab, fur die er mit dem Dissertationspreis der Ruhr-Uni-versitat Bochum ausgezeichnet wurde. Nach der Promotionblieb Karl-Heinz Zum Gahr dem Institut fur Werkstoffenoch bis 1980 als Oberingenieur erhalten. Unterbrochen wur-de diese Tatigkeit durch einen Forschungsaufenthalt in Eng-land und ein Praxisjahr bei der Climax Molybdenum Compa-ny in Ann Arbor, USA. Fur seine wahrend der Bochumer Zeitdurchgefuhrten Forschungsarbeiten uber den Zusammenhangzwischen Gefuge, Mikroverformung und -rissbildung, Rei-bung und abrasivem Verschleiß in metallischen Werkstoffenwurde Karl-Heinz Zum Gahr von der Deutschen Gesellschaftfur Metallkunde 1978 mit dem Masing-Gedachtnis-Preis aus-gezeichnet. Die Fakultat fur Maschinenbau der Ruhr-Univer-sitat Bochum verlieh ihm 1981 die venia legendi im FachWerkstofftechnik fur seine Habilitation mit dem Titel „Abra-siver Verschleiß metallischer Werkstoffe“.

1980 folgte Karl-Heinz Zum Gahr dem Ruf auf eine Uni-versitatsprofessur fur Werkstofftechnik der Universitat-GHSiegen. Dort forschte und lehrte er, bis er im Jahr 1988zum Ordinarius am Lehrstuhl und Institut fur WerkstoffkundeII der Universitat Karlsruhe (TH) berufen wurde. In Personal-union verbunden mit dieser Berufung ist die Leitung des In-stituts fur Materialforschung I am Forschungszentrum Karls-ruhe. In Karlsruhe fuhrt Karl-Heinz Zum Gahr am Universi-

tatslehrstuhl, aber auch am Forschungszentrum Karlsruhe,seine erfolgreichen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet derTribologie weiter. Hier stehen bis heute Fragestellungenzum Reibungs- und Verschleißverhalten ingenieurkerami-scher Werkstoffe und die Mikrotribologie im Mittelpunkt sei-nes Interesses. So fungiert er beispielsweise seit Januar 2000als Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereiches 483„Hochbeanspruchte Gleit- und Friktionssysteme auf Basis in-genieurkeramischer Werkstoffe“. Die Forschungsschwer-punkte des von ihm geleiteten Instituts fur MaterialforschungI am Forschungszentrum Karlsruhe liegen auf werkstoffkund-lichen, grundlagen- und anwendungsorientierten Fragestel-lungen fur Anwendungen in der Mikrosystemtechnik, Medi-zintechnik, Supraleitung sowie fur die Kernfusion und nuklea-re Sicherheitstechnik. In diesem Zusammenhang leitete Prof.ZumGahr unter anderem das HGF-Strategiefondprojekt „Ma-terial- und Verfahrensentwicklung fur mikrotechnische Hoch-leistungsbauteile“ sowie das Programm „Materialforschung“am FZK. Seine wissenschaftliche Tatigkeit findet Ausdruck inuber 300 Publikationen in Fachzeitschriften und Konferenz-banden. Daruberhinaus engagiert sich Karl-Heinz ZumGahr als Buchautor und -herausgeber. Sein im Elsevier Verlagerschienenes Buch „Microstructure andWear of Materials“ istheute national und international das Standardwerk fur den Zu-sammehang zwischen Mikrostruktur und Verschleißverhaltenvon Werkstoffen. Prof. Zum Gahrs Engagement druckt sichweiterhin aus durch seine intensive Gutachtertatigkeit, seineMitarbeit in den Gremien der GFT und durch den langjahrigenVorsitz des DGM-Arbeitskreises „WerkstoffkundlicheAspekte von Verschleiß und Zerspanung“.

In der Lehre engagiert sich Prof. Zum Gahr mit Vorlesun-gen zur Werkstoffkunde sowohl im Grund- als auch im Haupt-studium. Neben grundlagenorientierten Vorlesungen bietet erFachvorlesungen zu „Werkstoffkundlichen Aspekten der Tri-bologie“ und zur „Oberflachentechnik“ an, durch die er schonviele Studierende fur das komplexe Forschungsfeld der Tribo-logie begeistern konnte.

In diesem Sonderheft sind 15 Beitrage von Freunden, Mit-arbeitern und Wegbegleitern zusammengestellt, die den Bo-gen von der Mikro- und Makrotribologie in verschiedenstenFacetten bis zur Lasertechnik undMaterialentwicklung fur dieMikrotechnik spannen. Damit soll ein wenn auch unvollstan-diger Eindruck von den Forschungsgebieten, mit den sichKarl-Heinz Zum Gahr beschaftigt, gegeben werden.

Professor Karl-Heinz Zum Gahr wunschen wir bei seinenForschungs- und Lehraufgaben weiterhin viel Freude und Er-folg.

J. Schneider, KarlsruheA. Fischer, Duisburg

Mat.-wiss. u. Werkstofftech. 2003, 34, No. 10/11 903F 2003 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim