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MINT-Berufe umfassen Tätigkeiten, deren Ausübung ein hohes Maß an Kenntnissen und Fähigkeiten in Mathematik, Informatik, Technik oder Naturwissenschaften erfordern. MINT steht für ein breites Spektrum von Einzelberufen, in denen überwiegend hoch- und mittelqualifizierte Tätigkeiten ausgeübt werden. Unter die MINT-Berufe fallen ... Die Gruppe der Mathematiker/innen Die Gruppe der IT-Berufe: (Informatiker/innen, Netzwerk- techniker/innen, Beratung und Vertrieb, …) Die Gruppe der Naturwissenschaftler/innen: (Physiker/innen, Chemiker/innen, Biologen/innen, Geographen/innen, …) Die Gruppe der technischen Berufe: (Techniker/innen, Ingenieur/innen und Spezialist/innen u. a. aus der Produkti- onstechnik, Gesundheitstechnik, Verkehr- und Sicherheits- technik, Bau- und Gebäudetechnik, …) Was verstehen wir unter MINT-Berufen? Beschäftigungschancen für Frauen und Männer MINT-Berufe spielen in Hamburg eine wichtige Rolle. Mehr als jede/r fünfte Beschäftigte (21,6 %) ist in einem MINT- Beruf tätig. MINT-Berufe sind bislang noch eine Männerdomäne: 18,8 Prozent aller MINT-Beschäftigten sind weiblich. Insgesamt stellen Frauen fast die Hälfte aller Beschäftigten in Hamburg (46,4 %). Die MINT-Beschäftigung in Hamburg wächst: Zwischen 2013 und 2017 nahm die Zahl um 6,1 Prozent zu, allerdings konnte die Gesamtbeschäftigung noch stärker zulegen (9,1 %). Ähnlich die Entwicklung bei den Frauen: Hier fiel das Wachstum in den MINT-Berufen mit 2,4 Prozent geringer aus als im Durchschnitt aller Berufe (9,4 %). Teilzeitbeschäftigung hat für MINT Berufe eine geringere Bedeutung. Nur etwa jede/r zehnte MINT Beschäftigte arbeitet in Teilzeit (9,7 %), unter allen Beschäftigten in Hamburg ist es mehr als jeder Vierte (27,7 %). Teilzeitbeschäftigung wird auch in den MINT-Berufen mehrheitlich von Frauen ausgeübt (52,9 %). Allerdings ist der Frauenanteil an den Teilzeitbeschäftigten in Hamburg insgesamt bedeutend höher (72,7 %). Zu den wichtigsten Branchen der MINT-Beschäftigten in Hamburg gehören das Verarbeitende Gewerbe, die Erbringung von freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen, der Bereich Information und Kommunikati- on sowie der Handel. Auf diese Branchen entfallen mehr als zwei Drittel aller MINT-Beschäftigten. Weibliche MINT-Beschäftigte verteilen sich auf die Erbrin- gung freiberuflicher, technischer und wissenschaftlicher Dienstleistungen, das Verarbeitende Gewerbe, den Bereich Information und Kommunikation sowie den Handel. Die aufgezählten Branchen umfassen mehr als 71 Prozent der weiblichen MINT-Beschäftigten. Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen MINT-Beschäftigten nach Branchen sind auffällig: Während Frauen 59,9 Prozent der MINT-Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen stellen, sind es im Bauge- werbe weniger als fünf Prozent. Wie sind die Beschäftigungschancen von Frauen und Männern in Hamburg? Was sind MINT-Berufe? athematik echnik aturwissenschaften nformatik M T N I Zahl der MINT-Beschäftigten in den zehn beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweigen in Hamburg Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen Gesundheits- und Sozialwesen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Verarbeitendes Gewerbe sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen Information und Kommunikation Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung Verkehr und Lagerei Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen Gastgewerbe Männer Frauen 4.580 20.090 3.570 2.350 10.550 20.730 7.600 49.000 1.270 10.870 1.030 10.550 4.950 22.870 760 2.290 1.550 3.900 140 610 Detaillierte Angaben zur Abgrenzung und Beschäftigungssituation finden Sie in der Publikation „Der Arbeitsmarkt in Deutschland – MINT-Berufe“, herausgegeben von der Bundesagentur für Arbeit Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2016).

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Page 1: Was sind MINT-Berufe? Wie sind die Beschäftigungschancen ... · Frauen in MINT-Berufen haben in Hamburg eine günstige Position am Arbeitsmarkt: 8,7 Prozent aller weiblichen Beschäftigten

MINT-Berufe umfassen Tätigkeiten, deren Ausübung ein hohes Maß an Kenntnissen und Fähigkeiten in Mathematik, Informatik, Technik oder Naturwissenschaften erfordern. MINT steht für ein breites Spektrum von Einzelberufen, in denen überwiegend hoch- und mittelqualifizierte Tätigkeiten ausgeübt werden.

Unter die MINT-Berufe fallen ...

Die Gruppe der Mathematiker/innen

Die Gruppe der IT-Berufe: (Informatiker/innen, Netzwerk-techniker/innen, Beratung und Vertrieb, …)

Die Gruppe der Naturwissenschaftler/innen: (Physiker/innen, Chemiker/innen, Biologen/innen, Geographen/innen, …)

Die Gruppe der technischen Berufe: (Techniker/innen, Ingenieur/innen und Spezialist/innen u. a. aus der Produkti-onstechnik, Gesundheitstechnik, Verkehr- und Sicherheits-technik, Bau- und Gebäudetechnik, …)

Was verstehen wir unter MINT-Berufen? Beschäftigungschancen für Frauen und Männer

MINT-Berufe spielen in Hamburg eine wichtige Rolle. Mehr als jede/r fünfte Beschäftigte (21,6 %) ist in einem MINT-Beruf tätig.

MINT-Berufe sind bislang noch eine Männerdomäne: 18,8 Prozent aller MINT-Beschäftigten sind weiblich. Insgesamt stellen Frauen fast die Hälfte aller Beschäftigten in Hamburg (46,4 %).

Die MINT-Beschäftigung in Hamburg wächst: Zwischen 2013 und 2017 nahm die Zahl um 6,1 Prozent zu, allerdings konnte die Gesamtbeschäftigung noch stärker zulegen (9,1 %).

Ähnlich die Entwicklung bei den Frauen: Hier fiel das Wachstum in den MINT-Berufen mit 2,4 Prozent geringer aus als im Durchschnitt aller Berufe (9,4 %).

Teilzeitbeschäftigung hat für MINT Berufe eine geringere Bedeutung. Nur etwa jede/r zehnte MINT Beschäftigte arbeitet in Teilzeit (9,7 %), unter allen Beschäftigten in Hamburg ist es mehr als jeder Vierte (27,7 %).

Teilzeitbeschäftigung wird auch in den MINT-Berufen mehrheitlich von Frauen ausgeübt (52,9 %). Allerdings ist der Frauenanteil an den Teilzeitbeschäftigten in Hamburg insgesamt bedeutend höher (72,7 %).

Zu den wichtigsten Branchen der MINT-Beschäftigten in Hamburg gehören das Verarbeitende Gewerbe, die Erbringung von freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen, der Bereich Information und Kommunikati-on sowie der Handel. Auf diese Branchen entfallen mehr als zwei Drittel aller MINT-Beschäftigten.

Weibliche MINT-Beschäftigte verteilen sich auf die Erbrin-gung freiberuflicher, technischer und wissenschaftlicher Dienstleistungen, das Verarbeitende Gewerbe, den Bereich Information und Kommunikation sowie den Handel. Die aufgezählten Branchen umfassen mehr als 71 Prozent der weiblichen MINT-Beschäftigten.

Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen MINT-Beschäftigten nach Branchen sind auffällig: Während Frauen 59,9 Prozent der MINT-Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen stellen, sind es im Bauge-werbe weniger als fünf Prozent.

Wie sind die Beschäftigungschancen von Frauen und Männern in Hamburg? Was sind MINT-Berufe?

athematik

echnik

aturwissenschaften

nformatik

M

TNI

Zahl der MINT-Beschäftigten in den zehn beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweigen in Hamburg

Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen

Gesundheits- und Sozialwesen

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Verarbeitendes Gewerbe

sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen

Information und Kommunikation

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung

Verkehr und Lagerei

Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen

GastgewerbeMänner

Frauen

4.580

20.090

3.570

2.350

10.550

20.730

7.600

49.000

1.270

10.870

1.030

10.550

4.950

22.870

760

2.290

1.550

3.900

140

610

Detaillierte Angaben zur Abgrenzung und Beschäftigungssituation

finden Sie in der Publikation „Der Arbeitsmarkt in Deutschland

– MINT-Berufe“, herausgegeben von der Bundesagentur für Arbeit

Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2016).

Page 2: Was sind MINT-Berufe? Wie sind die Beschäftigungschancen ... · Frauen in MINT-Berufen haben in Hamburg eine günstige Position am Arbeitsmarkt: 8,7 Prozent aller weiblichen Beschäftigten

Ausbildung und Studium

MINT-Berufe

Strukturen und Trends in Hamburg

Regionale Verteilung

IAB Nord in der Regionaldirektion Nord Projensdorfer Straße 82, 24106 Kiel Telefon: 0431 3395-3923 E-Mail: [email protected] Internet: www.iab.de So

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MINT-Ausbildung und MINT-Studium lohnen sich!

Zu wichtigen MINT-Ausbildungsberufen zählen u. a. Kraftfahr-zeugmechatroniker/innen, Industriemechaniker/innen, Elektroni-ker/innen, Anlagenmechaniker/innen, Verfahrensmechaniker/innen, Fachinformatiker/innen und technische/r Assistent/innen.

In der dualen Ausbildung zu MINT-Berufen sind Frauen seltener zu finden als Männer: Nur etwa jede siebte Auszubildende ist eine Frau. Der Frauenanteil im dualen System insgesamt liegt bei 46,4 Prozent. Auch unter MINT-Studierenden bilden Frauen eine 3 zu 10 Minderheit.

Die Zahl der MINT-Auszubildenden in Hamburg ist zwischen 2013 und 2017 um 6,9 Prozent gewachsen. Das ist etwas weniger als die Zunahme im dualen System insgesamt (8,4 %). Dabei nahm die Zahl der männlichen MINT-Auszubildenden stärker zu als die der weiblichen (7,4 % zu 3,2 %).

Die Verteilung auf die einzelnen Ausbildungsberufe zeigt geschlechtsspezifische Muster: Während in MINT-Ausbil-dungsberufen wie Mechatroniker/innen, Elektroniker/innen oder Informatiker/innen mehr als neun Zehntel Männer sind, stellen Frauen zwei Drittel in Ausbildungsberufen des Gesundheitswesens.

Die Ausbildungsvergütung in vielen MINT-Berufen ist überdurchscnittlich. So liegt der Lohn von Anlagenmechani-ker/innen oder Elektroniker/innen für Informations- und Telekommunikationssystem bereits im ersten Ausbildungsjahr (967 € bzw. 969 €) über dem Mittelwert aller tariflichen Ausbildungsvergütungen im Jahr 2017 (876 €) (Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung).

Frauen in MINT-Berufen haben in Hamburg eine günstige Position am Arbeitsmarkt: 8,7 Prozent aller weiblichen Beschäftigten sind in einem MINT-Beruf tätig – der Anteil der weiblichen MINT-Arbeitslosen liegt bei nur 4,1 Prozent (bezogen auf Anteil aller arbeitslosen Frauen im Jahres-durchschnittswert 2017).

Zahl der nach Hamburg einpendelnden MINT-Beschäftigten ausgewählten umliegenden Kreisen

Regionale Verteilung der MINT-Beschäftigten

Viele MINT-Beschäftigte wohnen im Hamburger Umland: Etwa jede/r vierte MINT-Beschäftigte in Hamburg wohnt in einem der angrenzenden Kreise (26,9 %), das entspricht rund acht Zehntel aller MINT Einpendler nach Hamburg (80,8 %).

Allein aus Harburg, Pinneberg, Stormarn, Segeberg, Stade und dem Herzogtum Lauenburg pendeln jeden Tag rund 55.400 MINT-Beschäftigte nach Hamburg.

Aus der Metropolregion insgesamt kommen rund 68.500 MINT-Einpendler. Allein in den Kreisen Pinneberg oder in Harburg leben jeweils so viele MINT-Einpendler, wie in den nicht an Hamburg angrenzenden Kreisen der Metropolregion.

Dithmarschen600

Steinburg1.810 Segeberg

8.440

Pinneberg11.910

Stormarn9.080

Hzgt. Lauenburg5.380

Harburg12.710

Stade7.840

Cuxhaven640

Rotenburg (Wümme)1.180

Heidekreis700 Uelzen

480

Lüneburg3.000

Lüchow-Danneberg

100

Hamburg