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VON ANFANG AN Was muss man wissen und was ist zu tun Was musst du tun? Auch du kannst mit einfachen Handlungen dazu beitragen, die Hochwassergefahr zu verringern: p Sei der Umwelt gegenüber achtsam und wenn du herumliegendes Sperrgut siehst, verstopfte Gullys und Kanaldeckel sowie verlegte Wasserläufe, informiere die Gemeindeverwaltung. p Frage deine Gemeinde nach dem Zivilschutzplan um zu wissen, welches die hochwassergefährdeten Gebiete, die Fluchtwege und die sicheren Zonen in deinem Wohnort sind. So weißt du, wie du dich im Notfall am besten verhalten kannst. p Informiere dich über die Mittel und Arten der Gemeinde und des Landes, um die Bevölkerung zu alarmieren und halte dich auf dem Laufenden. p Vergewissere dich, dass die Schule beziehungsweise der Arbeitsplatz die Warnungen erhalten und über einen Notfallplan verfügen. p Wenn in deiner Familie Menschen eine besondere Hilfe oder Betreuung benötigen, informiere dich, ob im Zivilschutzplan der Gemeinde spezifische Maßnahmen für diese Menschen vorgesehen sind. p Vermeide es, Wertgegenstände im Keller und Untergeschoss aufzubewahren. p Vergewissere dich, dass es leicht möglich sein muss, im Notfall schnell die höheren Stockwerke deines Gebäudes zu erreichen. p Bewahre in deiner Wohnung sicher eine Kopie aller deiner wichtigen Dokumente und Ausweise auf, eine Erste-Hilfe-Tasche, eine Taschenlampe, ein batteriebetriebenes Radiogerät und vergewissere dich, dass alle wissen, wo sich diese Gegenstände befinden. p Bringe in Erfahrung, wie man sich im Fall einer Warnung, während des Hochwassers und unmittelbar danach richtig verhalten soll. Teile dein Wissen mit allen in deiner Familie, in der Schule, mit Freunden und Kollegen: die Weitergabe von nützlichen Informationen zur Hochwassergefahr ist eine gemeinsame Verantwortung eines jeden Einzelnen. LERNEN, MIT DER HOCHWASSERGEFAHR UMZUGEHEN UND DIE MÖGLICHEN AUSWIRKUNGEN ZU VERRINGERN IST EINE AUFGABE, DIE UNS ALLE BETRIFFT. Was musst du wissen? Wissen, ob das Gebiet, in dem du lebst, arbeitest oder dich aufhältst, hochwassergefährdet ist. Das hilft dir, vorzusorgen und somit für eine eventuelle Notsituation besser gewappnet zu sein. Merke: p Es ist wichtig zu wissen, welches die üblichen/typischen Hochwassgergefahren in deinem Gebiet sind. p Wenn es in der Vergangenheit bereits Überschwemmungen gegeben hat, ist es durchaus wahrscheinlich, dass sie sich erneut ereignen werden. p In manchen Fällen ist es schwierig mit Gewissheit zu definieren, wo und wann Überschwemmungen eintreten werden und du könntest daher nicht rechtzeitig vorgewarnt werden können. p Das Wasser kann plötzlich ansteigen, auch um einen oder zwei Meter in wenigen Minuten. p Einige Orte werden schneller überschwemmt als andere. Im Haus sind der Keller, das Unter- und Erdgeschoss die gefährlichsten Orte. Im Freien sind Unterführungen, Bereiche neben Brücken und Ufern, Straßen mit starkem Gefälle und alle Orte, die niedriger liegen als das Umfeld, gefährdeter. p Die Kraft des Wassers kann auch Gebäude und Infrastrukturen, wie Brücken, Aufschüttungen und Ufer beschädigen. Sie könnten plötzlich nachgeben und zusammenfallen.

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Post on 13-Aug-2020

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VON ANFANG AN

Was muss man wissenund was ist zu tun

Was musst du tun?Auch du kannst mit einfachen Handlungen dazubeitragen, die Hochwassergefahr zu verringern:

p Sei der Umwelt gegenüber achtsam und wenn du herumliegendes Sperrgut siehst, verstopfte Gullys und Kanaldeckel sowie verlegte

Wasserläufe, informiere die Gemeindeverwaltung.

p Frage deine Gemeinde nach dem Zivilschutzplan um zu wissen, welches die hochwassergefährdeten Gebiete, die Fluchtwege und die sicheren Zonen in deinem Wohnort sind. So weißt du, wie du dich im Notfall am besten verhalten kannst.

p Informiere dich über die Mittel und Arten der Gemeinde und des Landes, um die Bevölkerung zu alarmieren und halte dich auf dem Laufenden.

p Vergewissere dich, dass die Schule beziehungsweise der Arbeitsplatz die Warnungen erhalten und über einen Notfallplan verfügen.

p Wenn in deiner Familie Menschen eine besondere Hilfe oder Betreuung benötigen, informiere dich, ob im Zivilschutzplan der Gemeinde spezifische Maßnahmen für diese Menschen vorgesehen sind.

p Vermeide es, Wertgegenstände im Keller und Untergeschoss aufzubewahren.

p Vergewissere dich, dass es leicht möglich sein muss, im Notfall schnell die höheren Stockwerke deines Gebäudes zu erreichen.

p Bewahre in deiner Wohnung sicher eine Kopie aller deiner wichtigen Dokumente und Ausweise auf, eine Erste-Hilfe-Tasche, eine Taschenlampe, ein batteriebetriebenes Radiogerät und vergewissere dich, dass alle wissen, wo sich diese Gegenstände befinden.

p Bringe in Erfahrung, wie man sich im Fall einer Warnung, während des Hochwassers und unmittelbar danach richtig verhalten soll.

Teile dein Wissen mit allen in deiner Familie,in der Schule, mit Freunden und Kollegen: die

Weitergabe von nützlichen Informationenzur Hochwassergefahr ist eine gemeinsameVerantwortung eines jeden Einzelnen.

LerNeN, mit der HOcHWAsserGeFAHrumzuGeHeN uNd die möGLicHeNAusWirkuNGeN zu VerriNGerN ist eiNe AuFGAbe, die uNs ALLe betriFFt.

Was musst du wissen?Wissen, ob das Gebiet, in dem du lebst, arbeitest oder dich aufhältst, hochwassergefährdet ist. Das hilft dir, vorzusorgen und somit für eine eventuelle Notsituation besser gewappnet zu sein. Merke:p Es ist wichtig zu wissen, welches die üblichen/typischen

Hochwassgergefahren in deinem Gebiet sind.

p Wenn es in der Vergangenheit bereits Überschwemmungen gegeben hat, ist es durchaus wahrscheinlich, dass sie sich erneut ereignen werden.

p In manchen Fällen ist es schwierig mit Gewissheit zu definieren, wo und wann Überschwemmungen eintreten werden und du könntest daher nicht rechtzeitig vorgewarnt werden können.

p Das Wasser kann plötzlich ansteigen, auch um einen oder zwei Meter in wenigen Minuten.

p Einige Orte werden schneller überschwemmt als andere. Im Haus sind der Keller, das Unter- und Erdgeschoss die gefährlichsten Orte. Im Freien sind Unterführungen, Bereiche neben Brücken und Ufern, Straßen mit starkem Gefälle und alle Orte, die niedriger liegen als das Umfeld, gefährdeter.

p Die Kraft des Wassers kann auch Gebäude und Infrastrukturen, wie Brücken, Aufschüttungen und Ufer beschädigen. Sie könnten plötzlich nachgeben und zusammenfallen.

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Dagegen kann der Pegel kleinerer Bäche sehr schnell ansteigen, wodurch sich die Vorbereitungszeiten verringern. In diesen Fällen, das betrifft auch unterirdische Wasserläufe, und die Abwasserkanalisation, sind wir nicht immer in der Lage, die Überschwemmungen vorauszusehen und noch weniger, wo und wann sie sich ereignen werden. Die Wettervorhersagen, von denen die Hochwasserwarnungen abhängen, machen nur Aussagen über die wahrscheinlichen Regenmengen auf große Gebiete, und nicht über die Gewissheit, dass der Niederschlag einen gewissen Ort oder einen anderen betrifft. Auch eine Überschwemmung aufgrund eines Uferdammbruches ist schwer vorhersehbar.

WAs kANN mAN mAcHeN, um dieHOcHWAsserGeFAHr eiNzudämmeN? Außer der periodischen Wartung der Wasserläufe und der Abwasserkanalisation kann man Strukturen errichten, um die Wahrscheinlichkeit von Hochwassergefahr zu reduzieren oder ihre Auswirkungen zu kontrollieren (z.B. durch Dammbau). Besonders verringern sich die Hochwasserauswirkungen mit Maßnahmen, die die bauliche Erschließung in hochwassergefährdeten Gebieten vermeiden oder einschränken. Andere Mittel sind die der Warnsysteme für die Aktivierung des lokalen Zivilschutzes, der Notfallplan und die Übungen. Letztendlich die Sensibilisierung der Bevölkerung: sich des Risikos bewusst und vorbereitet zu sein ist tatsächlich die beste Art des Zusammenlebens mit der Gefahr.

Wie FuNktiONiert die WArNuNG?Die Wettervorhersagen und deren Auswirkungen werden von den „Centri funzionali“ (Warnzentren) , dem Dreh- und Angelpunkt des nationalen Alarmsystems, vom nationalen Zivilschutz verwaltet, von den Regionen und den Autonomen Provinzen gesammelt und verarbeitet. Aufgrund dieser Unterlagen wertet jede Region oder Autonome Provinz das Gefahrenpotential für das eigene Gebiet aus, und warnt, wenn nötig, die lokalen Einrichtungen des Zivilschutzes und Behörden. Es ist dann die Aufgabe des Bürgermeisters, zusammen mit den anderen Strukturen des Zivilschutzes, die BürgerInnen über die Gefahrensituation zu informieren und die entsprechenden Maßnahmen laut Gemeinde-Zivilschutzplan zu treffen, um die Bevölkerung zu schützen. Um Genaueres zu erfahren besuche den Bereich „Allertamento meteo-idro“ auf der Seite www.protezionecivile.gov.it oder www.provinz.bz.it/zivilschutz.

WAs ist eiNe ÜberscHWemmuNG?Die Überschwemmung ist eine Überflutung eines Gebiets, das normalerweise nicht überflutet ist. Meist entstehen Überschwemmungen durch starke oder lang andauernde Regenfälle. Diese haben eine starke Auswirkung auf die Abflussleistung der Flüsse und Bäche, der Kanäle und der Abwasserkanalisation.Ein Wasserlauf kann so ansteigen, dass er über die Ufer tritt, die Deiche brechen und das umliegende Land überflutet wird. Aber nicht alle Wasserläufe sind sich ähnlich beziehungsweise verhalten sich gleich. Die „fiumare“ z. B. – in Süditalien verbreitet – werden nur nach starken Regenfällen zu regelrechten Flüssen. Sobald es aufhört zu regnen, trocknen manche Flussbetten fast aus. Andere Wasserläufe hingegen sieht man nicht, da sie unterirdisch verlaufen: das sind die unterirdischen Flüsse. Für sie, wie für die Abwasserkanalisation gilt, dass sie unfähig sind, das übermäßige Regenwasser aufzunehmen und daher Überflutungen verursachen.Im Allgemeinen haben starke Regengüsse in Stadtgebieten schwerere Auswirkungen. Nicht nur wegen der vielen Menschen, Gebäude und Infrastrukturen, sondern weil die menschlichen Eingriffe in den Städten das Gelände verändert haben, oft ohne das Gleichgewicht mit der Natur zu respektieren.

Wie WerdeN die GeFAHreNzONeN erFAsst?Die Hochwassergefahr ist in Italien sehr verbreitet. Sie wird in Südtirol in den Gefahrenzonenplänen der Gemeinden erfasst. Die Gemeinde erarbeitet aufgrund des Gefahrenzonenplans, den Gemeinde-Zivilschutzplan. Dieser sollte auch auf die Gefahrenzonen aus kleinen Gewässern, unterirdischen Flussläufen und der Abwasserkanalisation hinweisen. Mit beachtet werden auch kritische Situationen an Flussdämmen, Brücken, Unterführungen und Verengungen der Wasserläufe.

kANN mAN ÜberscHWemmuNGeN VOrHersAGeN?Je größer der Wasserlauf, desto leichter ist es, sein Verhalten vorherzusehen. Der Anstieg des Pegelstands eines großen Flusses – wie z. B. die Etsch, der Arno, der Tiber oder der Po – ist in der Tat ein Phänomen das sich langsam entwickelt, manchmal über Stunden oder Tage. Das ermöglicht die konstante Beobachtung und hauptsächlich das Einleiten von Vorsorgemaßnahmen.

Die Kampagne Io non rIschIo Hochwasser wird unterstützt und realisiert von:

in Kooperation mit

Teilnehmende Organisationen: das Dipartimento Nazionale di Protezione Civile, Bereich Ehrenamt mit folgenden Vereinen: Ana, Anai, Anc, Anvvfc, Anpas, Cisom, Cives, Cri, Era, Fin, Fir Cb, Lares, Legambiente, Misericordie, Prociv-Arci, Prociv Italia, Psicologi per i Popoli, Rnre, Ucis, Unitalsi, und Vab. Zusätzlich dazu beteiligen sich auch regionale Vereine und kommunale Gruppierungen aus Calabria, Campania, Emilia Romagna, Friuli Venezia Giulia, Liguria, Lombardia, Marche, Piemonte, Puglia, Sardegna, Sicilia, Umbria und dem Veneto an der Kampagne.

Io non rIschIo Ist eine nationale Kommunikationskampagne für bewährte Praktiken des Zivilschutzes, realisiert in Übereinstimmung mit den Regionen und den interessierten Gemeinden. Sie wendet sich an alle Bürger mit dem Ziel die Bedeutung einer aktiven Beteiligung aller im Bereich der Risikovorsorge zu unterstreichen. Die Durchführenden dieser Aktion sind ebenfalls Bürger und Helfer, die in organisierter Form ausgebildet und vorbereitet werden: unsere Freiwilligen des Zivilschutzes.

CM 66068P ©

2015 DPC, INGV, Giunti Progetti Educativi S.r.l. • Grafiken: Piero CorvaDruckabschluß: August 2015 bei Giunti Industrie Grafiche S.p.A. – Niederlassung Prato

Istituto di Ricerca per laProtezione Idrogeologica

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BUONE PRATICHE DI PROTEZIONE CIVILE