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Ausgabe Januar 1/2010 H 4340 Entgelt bezahlt & Stimme Weg Arbeit für den Frieden Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Was Krieg bedeutet ... 50 Jahre Gedenken in Lommel Was Krieg bedeutet ... 50 Jahre Gedenken in Lommel Kriegsgräberstätte Kursk eingeweiht

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Page 1: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

Ausgabe Januar

1/2010

H 4340Entgelt bezahlt&Stimme WegArbeit für den Frieden

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Was Krieg bedeutet ...50 Jahre Gedenken in LommelWas Krieg bedeutet ...50 Jahre Gedenken in Lommel

Kriegsgräberstätte

Kursk eingeweiht

Page 2: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das neue Jahr möchten wir mit ei -nem kleinen Rückblick auf die jüngsteVolksbund-Arbeit beginnen. Dazu fin-den Sie in dieser Ausgabe zahlreicheBerichte: So stellt das Titelbild bereitseine der eindrucksvollsten Spendenak-tionen unserer Förderer in Lommel dar.

Ein weiterer Höhepunkt war die Ein -weihung der neuen Kriegsgräberstättein Kursk. Dort haben inzwischen über25 000 Gefallene des Zweiten Weltkrie-ges eine würdige Ruhestätte erhalten.

Bundespräsident Horst Köhler setz-te sich gleich zweimal entscheidend fürden Volksbund ein: bei der Ehrung derSammler und beim Volkstrauertag. Einbesonderes Dankeschön war dabei sei-ne Gedenkrede: „Der Volksbund han-delt für uns alle. Denn die sorgendeErinnerung an die Opfer von Kriegund Gewalt ist nicht allein ein privatesBedürfnis der Familien und der Freun-de. Die sorgende Erinnerung geht un -ser ganzes Volk an und hilft ihm.“

Mit dieser Ausgabe erhalten Sie auchun ser neues Reiseprogramm. Zu demlesen Sie auf den folgenden Seiten zahl-reiche Be richte, etwa über das Zeitzeu-genprojekt Letzte Lebenszeichen, die Ju -gendarbeit oder unsere neue Ge mein -schafts grabstätte in Berlin.

Wir wünschen Ihnen ein glücklichesund gesundes neues Jahr!

Ihr

Maurice BonkatRedakteurStimme&Weg

Vorwort

Spendenaktion4 Was Krieg bedeutet ... 50 Jahre Kriegsgräberstätte in Belgien

Grenzenlos6 Fackel der Versöhnung Einweihung Kriegsgräberstätte Kursk

Schwerpunkt8 Den Frieden gewinnen Nachlese: Gedenkansprache von Prof. Dr. Horst Köhler

10 Abbitte für britische Bomben Volkstrauertag in Braunschweig

Spurensuche12 Letzte Lebenszeichen Erinnerung an Konstantin von Schaubert

Sammlung14 Von Herzen geben Horst Köhler ehrt Volksbund-Sammler

Reisen15 Mit uns reisen Programm 2010

Reservisten19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland

Landesverbände20 Alex unbekannt hat einen Namen Kriegsgefangene nach 64 Jahren identifiziert

Jugend & Schule21 Warum Jugendarbeit so wichtig ist Gedanken aus Wissenschaft und Praxis

Erster Weltkrieg22 Freundschaft löst Vergangenheit ab Denkwürdiger Tag in Cheppy und Verdun

Zeitzeugen23 Buchreihe Erzählen ist Erinnern Band 95 bis 97

Stiftung24 Erinnerung erhalten! Erster Spatenstich zur Gemeinschaftsgrabstätte

Leserbrief/Mitglieder25 Pro und Contra: Bundeswehr in Afghanistan / Mitglieder-Werber 2009

26 Namen & Nachrichten

30 Impressum

30 Danke für Ihre Hilfe

Neues Spendenkonto: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Kontonummer: 3 222 999 • Commerzbank Kassel • Bankleitzahl: 520 400 21

Beitrag und Spende per Telefon 01805 – 7009 – 01Bitte halten Sie Ihre Mitgliedsnummer bereit! Danke für Ihre Hilfe!

Inhalt 1/2010 Ausgabe Januar

)

¸

27 Namen & NachrichtenMilitärmusikfestival Köln

14 SpurensucheLetzte Lebenszeichen

8 GrenzenlosFackel der Versöhnung

4 SpendenaktionWas Krieg bedeutet ...

6 SchwerpunktDen Frieden gewinnen

31/2010 &Stimme Weg

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pätsommer 1961: Zusammen mitanderen Jugendlichen besucht die

16-jährige Heidrun Könnecke dieKriegsgräberstätte in Lommel. Für diejunge Hamburgerin und ihre Begleiter istes nur ein Abstecher nach Belgien. IhreFerien verbringen die Jugendlichen ineinem Workcamp des Volksbundes inLuxemburg. Schweigend gehen sie andiesem schönen Sommertag durch dielangen Reihen der Gräber. Plötzlich wirdeiner der Jungen, vielleicht 16 oder 17 Jah-re alt, leichenblass. Tränen schießen ihmin die Augen, seine Gefährten müssen ihnstützen – auf einem der Grabkreuze hat erden Namen seines Vaters entdeckt. Erwurde gegen Ende des Krieges als ver-misst gemeldet. Für den Jungen ist es hierin Lommel die erste Begegnung mit demGrab seines Vaters.

An diesem Tag versammeln sich inLom mel 300 Angehörige. An ihrer Seitefinden sich der belgische Verteidigungs-minister Pieter De Crem, der deutscheStaatssekretär Rüdiger Wolf, Günter Rau-er, Geschäftsträger der Deutschen Bot-schaft in Brüssel, und Volksbundpräsi-dent Reinhard Führer. Nicht zuletzt sinddas Luftwaffenmusikkorps 2 aus Karlsru-he und der Quartettverein Oberschmitteaufgezogen, der Gedenkfeier den würdi-gen musikalischen Rahmen zu geben. DasHerzstück der Veranstaltung besteht al -ler dings in den selbst vorbereiteten Bei -trä gen belgischer und deutscher Schüleraus Lommel und Lüneburg. Sie bringenzum Ausdruck, dass die wichtige Jugend-arbeit des Volksbundes hier in Lommelbegründet wurde.

Rückschau und Ausblick

50 Jahre Kriegsgräberstätte Lommelsind daher ein guter Anlass für Rück-schau und Ausblick. Seit der Eröffnung istLommel ein besonderer Bezugspunkt fürden Volksbund. Während des Kalten Krie -ges war hier die größte vom Volksbundbetreute Kriegsgräberstätte und damit einSymbol für die Arbeit des Volksbundes ansich. Denn bis zum Fall des Eisernen Vor-hangs waren die deutschen Kriegsgräberim Osten für den Volksbund nicht zu -gänglich. Lommel hat auch deshalb einenbesonderen Stellenwert, da der Friedhofdurch Spenden und durch die freiwilligeArbeit von Jugendlichen errichtet wurde.1953 schlug in Lommel die Geburtsstun-de der international anerkannten Jugend-arbeit des Volksbundes.

In Lommel werden die beiden Visionendes Volksbundes deutlich: „Die Bürgerkönnen in Eigeninitiative dort helfen, wodem Staat die Hände gebunden sind.Aber es reicht nicht, nur an den Gräbernzu trauern. Erst die Jugendarbeit bringtuns dem Ziel der ‚Versöhnung über den

Spätsommer 2009: Der Wind rauscht inden Bäumen der Kriegsgräberstätte. Vonder Aussichtsplattform der dunklen Kryp -ta hat man einen Blick, der beklemmend,aber auch in einer gewissen Weise ästhe-tisch ist. Beklemmend, wenn man sich be -wusst wird, dass diese kleine Ortschaft in Belgien zur letzten Ruhestätte von fast 39 000 Menschen geworden ist – das istfast ein Drittel mehr, als diese Stadt heutean Einwohnern zählt. Tröstend ist der An -blick, weil unter den 20 000 GrabkreuzenMenschen wirklich auf Dauer ihre letzteRuhestätte haben. Schön auch, dass sienicht vergessen sind. Mehr noch: Sie le -gen Zeugnis darüber ab, dass ihr Tod,wenn er denn überhaupt irgendeinen Sinnhaben könnte, dann nur diesen: Die Le -benden zu mahnen, nie wieder einen Krieganzuzetteln!

50 Jahre Kriegsgräberstätte in Belgien

Was Krieg bedeutet ...

S

Spendenaktion Spendenaktion

Gräbern’ und dem Frieden wirklich nä -her“, sagt Präsident Führer. Schließlichidentifizierte der Volksbund von den ur - sprünglich 13 000 unbekannten Soldatenin Lommel mittlerweile 7 000: Ein wichti-ger Beitrag für die Trau erarbeit der Ange -hö rigen. Über 30 000 Men schen besuchenjedes Jahr die Kriegsgräberstätte in derflandrischen Pro vinz Limburg.

Vor der Gedenkfeier haben deutscheund belgische Schüler gemeinsam mitBun deswehrsoldaten tausende Gräber mitweißen Blumen geschmückt. Es sind dieGräber der unbekannten Soldaten, es sinddie Gräber derer, die sonst nur selten mitBlumen bedacht werden. 300 000 Eurohaben Förderer des Volksbundes einer be -sonderen Spendenaktion für Kriegsgrä-ber in Westeuropa gegeben. Ein Teil die-ses Geldes wurde nun für die Nelken inLommel verwendet.

Mann der ersten Stunde

Die Pflege und der Erhalt der Kriegs-gräberstätten durch den Volksbund istheute so aktuell wie damals in den 50erJahren. „Man wird nicht mit der Situationfertig, wenn man keinen Abschluss fin-det“, erklärt Dr. Klaus Thielecke ausBraunschweig – und warum ein Grab einwichtiger Schlusspunkt ist. Als13-Jähriger gehörte er zu denersten Freiwilligen, die inLom mel den Friedhof anleg-ten. Thielecke weiß, wovon erspricht. Sein Vater ist im Ostengefallen, in den letzten Mona-

ten des Krieges. Nie gab er die Hoffnungauf, dass sein Vater vielleicht doch wie-derkäme. Die intensive Arbeit für denVolksbund gab ihm über die Jahre Halt,gab ihm das Gefühl, etwas für seinenVater zu tun. Auch heute noch ist er demVolksbund treu verbunden. Nach derWende hat er viele Reisen in den Os ten

unternommen und ge se hen,dass aus ehemaligen Geg-nern oft Freunde gewordensind, dass aus Feindschaft„Freundschaft über den Grä-bern“ gewachsen ist. Auchsein Familienschicksal ließ

sich schließlich klären.Sein Vater fiel in Ost -preu ßen und er ist auf

dem Friedhof in Pillaubegraben. Der Bau und

die Pflege der Kriegsgrä-berstätten wä ren ohne diefinanzielle Hilfe des Bun-

des, die Spen den und die Mitarbeit derJugend nicht möglich. Nicht zu unter-schätzen ist aber auch die Zusammenar-beit mit den lokalen Behörden.

In Lommel ist diese Zusammenarbeitüber Jahrzehnte hinweg hervorragend,fast schon Familientradition – denn Bür-germeister Peter van de Velthoven ist derNachfolger seines Vaters Louis im Amt.Für seine großen Verdienste wird Louisvan de Velthoven von Volksbundpräsi-dent Reinhard Führer mit der GoldenenEhrennadel ausgezeichnet. Es ist ein be -eindruckendes Bild, wie der Vater, beglei-tet von seinem Sohn zur Verleihungschreitet – wortlos, stolz und vertraut.

Niemals wieder

Deshalb zieht sich das „Niemals wie-der“ aus gutem Grund als roter Fadendurch die Reden von Pieter de Crem wievon Reinhard Führer: „Wer das erste Malauf diesen Friedhof in Lommel kommt,kann es nicht fassen. Hier begreift man,was Krieg bedeutet. Jedes Kreuz steht füreinen verlorenen Menschen. Diese Ge -denkstätte in Lommel ist eine bedeutendeMahn- und Lernstätte. Wir müssen allestun, damit der Frieden erhalten bleibt.“

Christoph Blase

Kranzniederlegung am Hochkreuz: Die Kriegsgräberstätte Lommel ist zugleich ein Mahnmal für den Frie-den und der Ausgangspunkt der Volksbund-Jugendarbeit.

Belgische und deutsche Schüler aus Lommel und Lüneburg schmücken die Gräber der unbekannten Solda-ten auf der Kriegsgräberstätte. Fotos: Christina Kopplin/Martin Dodenhoeft

51/2010 &Stimme Weg4 &Stimme Weg 1/2010

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Erinnerung, Stätten der Begegnung undVersöhnung zwischen ehemaligen Geg-nern, sichtbare Mahnung zu Völkerver-ständigung und Frieden. Das ist ganz imSinne des Generalinspekteurs der Bun-deswehr, Wolfgang Schneiderhan: „Wirwollen nicht die Asche der Verehrung,sondern die Fackel der Versöhnung wei-tergeben.“ Auch in Besedino haben deut-sche und russische Soldaten kamerad-schaftlich zusammengearbeitet. Gemein-

sam legen sie nach dem ökumenischenGottesdienst die Kränze nieder. Als dasrussische Musikkorps das „Lied vom gu -ten Kameraden“ anstimmt, wird deutlich,dass auch die Kriegsgräberstätte Kursk-Besedino zu einem wichtigen Symbolwird, das „den jungen Menschen verdeut-licht, dass es nie wieder Krieg geben darf“– so Staatssekretär Thomas Kossendey.

Darin sind sich alle An wesenden einig.Mit einem Gefühl des Friedens treten siedie Heim reise an. Ein letztes Mal nochstreicht Frieda Meier mit der Hand überden Namen ihres gefallenen Ehemannsauf der Stele: „Schlaf in Ruhe.“

Christoph Blase

letzte Gefallene bestattet ist, dann ist derKrieg zu Ende. Ich denke, mit der Eröff-nung der Kriegsgräberstätte in Besedinosind wir dem wirklichen Ende des Gro -ßen Vaterländischen Krieges wieder einStück nähergekommen.“

Nähergekommen sind sich auch dierussischen und deutschen Streitkräfte.Tobte vor 66 Jahren noch die größte Pan-zerschlacht der Geschichte im Kurs ker

Bogen, so arbeiten heute Soldaten ausRussland und Deutschland gemeinsamim Auftrag des Volksbundes.

Dankbar für den Frieden

„Was im Westen seit Jahrzehnten Nor-malität ist, das sollte auch in Russland all-täglich sein“, erklärt Volksbund-PräsidentReinhard Führer. „Wir sind dankbar, dasswir in Frieden leben dürfen, und unsereFriedhöfe sollen ein Mahnmal für das,Nie wieder‘, für den Frieden sein.“ DieseFriedhöfe eignen sich wahrhaftig nicht alsOrte der Heldenverehrung. Menschen,die das gern so hätten, sind im Volksbundfehl am Platz. Die Friedhöfe der Weltkrie-ge sind Orte der persönlichen Trauer und

August 1942 bis Juli 1943 wurden in demOrt 1 700 Gefallene der 78. Infanteriedivi-sion auf einer Fläche von 100 mal 70 Me -tern bestattet – in Reih und Glied und mitordnungsgemäßer Registrierung bei derWehrmachtsauskunftsstelle (heute Deut-sche Dienststelle) in Berlin. Diese Regis -trierung ist oft das einzige, was gebliebenist, denn die Friedhöfe wurden beim Rück -zug durch die Wehrmacht eingeebnet. Inden Jahrzehnten danach ist ebenfalls vie-les verloren gegangen. Bis zum Ende derSowjetunion verhinderte der Kalte Kriegzudem mögliche Nachforschungen odergar Um bettungen.

Erst seit knapp 20 Jahren ist es demVolksbund möglich, die Gräber zu su -chen. Anhand von Dokumenten der Wehr -macht und mit Hilfe von einheimischenZeitzeugen können sie gefunden und denToten eine würdige Grabstätte gegebenwerden. Darunter befinden sich 1 500 der1 700 Gefallenen aus Glasunowka. Siekönnen heute noch geborgen werden. Bei200 Toten ist dies leider nicht mehr mög-lich. Denn das Gelände ist teilweise miteinem Gerichtsgebäude überbaut. Aberauch ihre Na men werden do kumentiert.Über eine halbe Million deutscher Gefal-lener hat der Volksbund bislang in denLändern des ehemaligen Ostblocks umge-bettet und zwischen 30 000 und 40 000kommen jedes Jahr noch hinzu.

In Kursk ist das anders

Dabei ist der Volksbund ganz stark aufdie Hilfe der örtlichen Regierungsstellenund der Verwaltung angewiesen, dennohne sie geht gar nichts. In Kursk und inBesedino sind die Behörden sehr zuvor-kommend. So konnten schon nach fünfJahren die ersten 21 000 Gefallenen aufdie neue Kriegsgräberstätte umgebettetwerden – 40 000 sind geplant. An andererStelle dauerte es zehn Jahre oder länger,manche Bürgermeister verschließen sichganz den Bitten des Volksbundes. InKursk ist das anders. Das mag an derUnterstützung des versöhnungsbereiten„Helden der Sowjetunion“ Michail Bula-tow und seiner einflussreichen Veteranenliegen, sicher aber auch am Selbstver-ständnis der Kursker Gebietsverwaltung,das sich in der Aussage von Viktor Kara-meschew widerspiegelt: „Erst wenn der

Einweihung Kriegsgräberstätte Kursk

Fackel der Versöhnung

Grenzenlos Grenzenlos

isiger Wind weht über die Kriegs-gräberstätte in Kursk-Besedino andiesem 17. Oktober. Aber es ist

nicht allein der frische Ostwind, der Frie-da Meier die Tränen in die Augen treibt.Die 90-jährige Braunschweigerin ist nachRussland gekommen, um nach 66 JahrenAbschied von ihrer Jugendliebe HerbertRieschbieter zu nehmen. Noch heute gilter als vermisst, doch endlich haben Frie-da Meier und ihre Tochter Heide einenOrt gefunden, wo sie trauern können, wosie ihren inneren Frieden finden.

Tochter ohne Vater

Fast 300 Angehörige aus ganz Deutsch-land sind zur Einweihung der Kriegsgrä-

E Jeder der Angehörigen trägt eine Ge -schichte mit sich, die nicht immer leichtzu erzählen ist. Aber es gibt doch ein gu -tes Ge fühl, dass ihre Vä ter und Brüdernicht ver gessen sind. Auch Lydia Stormbewegt das Schicksal ihres Vaters nochheute. Am 11. Juli 1943 wird er in der Nä -he von Belgorod das Opfer eines russi-schen Scharf schützen. Das letzte, was derFamilie von ihm bleibt, ist ein vergilbtesFoto mit Birkenkreuz und Stahlhelm.

„Gräberoffiziere der Wehrmacht legtendiese Friedhöfe in unmittelbarer Nähe derFront an“, erklärt Norbert Spies, der Um -bettungsspezialist des Volksbundes imKursker Raum. „Einer davon liegt hier inGlasunowka nördlich von Kursk.“ Von

berstätte des Volksbundes nach Kurskgekommen, um ein letztes Mal ihren Lie-ben wirklich nahe zu sein. Es sind Men-schen mit individuellen Geschichten, diesich doch so gleichen, Menschen wie dieBerlinerin Marita Sommer. Sie ist ihremunbekannten Vater Herbert Pade noch nie so nah ge kommen wie hier auf dieserKriegsgräberstätte unweit der Stadt Kursk.Als Marita 1943 ge boren wird, ist ihr Va -ter im Krieg. Der 31-jährige Sanitätsober-gefreite erfährt durch ein Telegramm ausdem fernen Leipzig von der Geburt seinerkleinen Tochter. Einen Monat später wirder beim Bergen von Verwundeten durcheine russische Handgranate tödlich ver-wundet. Seine kleine Tochter hat er niekennengelernt.

Stilles Gedenken: Auf der neuen Kriegsgräberstätte Kursk-Besedino erinnern die Angehörigen und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan (links) an dieSchicksale der ungezählten und häufig namenlosen Opfer des Zweiten Weltkrieges. Fotos: Uwe Zucchi

Suche nach Toten und Vermissten: Noch heute birgt der Volksbund die Opfer des Zweiten Weltkrieges –besonders im Osten Europas.

71/2010 &Stimme Weg6 &Stimme Weg 1/2010

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satz für dieses Ziel ist weltweit nötig,denn die Sehnsucht nach Frieden undGerechtigkeit ist überall gleich groß, undin unserer einen Welt gewinnen wir aufDauer nur gemeinsam eine gute Zukunft.Lassen Sie uns darum Tag für Tag daranarbeiten, dass es endlich wirklich überallauf der Welt beim ,Nie wieder’ bleibt,“sagte Horst Köhler zum Volkstrauertag2009 im Deutschen Bundestag.

Die Rede des Bun -des präsidenten undwei tere Beiträge zumVolks trauertag gibt esin un serer kos ten lo -sen Volks bund-ReiheForum. Bestellung un -ter Tel.: 0561 – 7009 – 0oder per E-Mail an:[email protected].

Aus dem Gedicht spreche eine tiefeSkepsis, ob die Menschen und die Völkerund die Menschheit lernfähig und gestal-tungsfähig genug seien, um an die Stelledes „Immer wieder" von Krieg und Notendlich wirklich ein „Nie wieder" zu set-zen. „In Europa haben wir mit dem eu ro -pä ischen Einigungswerk und den friedli-chen Revolutionen von 1989 große Schrit-te auf dieses Ziel hin getan. Doch der Ein-

anders zwischen ehemals verfeindetenNationen seien. Dies unterstützte auchder russische Botschafter Vladimir V. Ko -tenev tags zuvor in seiner Rede zur inter-nationalen Gedenkveranstaltung in derBerliner Lilienthalstraße. Auf dem ehema-ligen Garnisonfriedhof in Neu kölln erin-nerten anschließend Vertreter von 30 Bot-schaften an alle Opfer von Krieg und Ge -waltherrschaft.

Erinnerung wach halten

Im Deutschen Bundestag hob HorstKöhler nochmals hervor, wie wichtig dieFriedens- und Versöhnungsarbeit desVolksbundes ist: „Liebe Landsleute, derVolksbund handelt für uns alle. Denn diesorgende Erinnerung an die Opfer vonKrieg und Gewalt ist nicht allein ein pri-vates Bedürfnis der Familien und derFreunde. Die sorgende Erinnerung gehtunser ganzes Volk an und hilft ihm. Essagt viel über uns aus, wie wir unsereToten behandeln. Unsere Nation brauchtdas Gedenken auch, um die Erinnerungdaran wach zu halten, welche Lehren wirDeutsche aus unserer Geschichte gezogenhaben, und um diese Lehren weiter zubeherzigen.“

Zum Abschluss seiner Rede zitierte derBundespräsident das Gedicht „Über ei -nen Davongekommenen“ des Schriftstel-lers Günther Kunert:

Als der Mensch unter den Trümmern

seines bombardierten Hauses hervorgezogen wurde,

schüttelte er sich und sagte:

Nie wieder.

Jedenfalls nicht gleich.

sorge um solche Orte der letzten Ruheund der dauernden Sorge, Pflege und Lie-be. Nicht nur an Gedenktagen. Tag fürTag pflegen seine Mitarbeiter Gräber vonGefallenen, geben den Opfern ein Haus inder Erde und den Lebenden einen Ort derTrauer und Zuwendung. Jahr für Jahr ber-gen und bestatten die Volksbund-Mitar-beiter noch immer viele tausende Tote.“

Orte des Miteinanders

Als aktuelles Beispiel von vielen führteder Bundespräsident die jüngst einge-weihte Kriegsgräberstätte Kursk in derRussischen Föderation an. Zugleich wieser darauf hin, dass solche Orte der Trauerauch Orte der Begegnung und des Mitein-

Nachlese: Gedenkansprache von Prof. Dr. Horst Köhler

ast zehn Millionen Menschen sind imErsten Weltkrieg ums Leben gekom-men, weit mehr als fünfzig Millionen

im Zuge des Zweiten Weltkriegs und vieleweitere Millionen Menschen in hundertenKonflikten seit 1945. Es gibt kaum ein Jahr, indem nicht irgendwo auf der Welt Krieg herr-scht. Wir zählen die Opfer, aber die Summenübersteigen unser Vorstellungsvermögen. Mitdiesen Worten stimmte BundespräsidentProf. Dr. Horst Köhler zum Volkstrauer-tag 2009 viele Menschen nachdenklich. Inseiner Gedenkrede im Deutschen Bundes-tag würdigte er zu gleich das Engagementdes Volksbundes und seiner Förderer:

„Seit neun Jahrzehnten kümmert sichder Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür-

Den Frieden gewinnen

Die Mahnung für den Frieden stand im Mittelpunkt der Ansprache des Bundespräsidenten. Zugleich wür-digte Prof. Dr. Horst Köhler das inzwischen 90-jährige Engagement des Volksbundes und seiner Förderer.

Viele Zuschauer verfolgten die Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag oder zu Hause an ihren Fernsehbildschirmen. Diese beeindruckendeVeranstaltung und die von ihr ausgehende Mahnung werden sie wohl nie vergessen. Fotos: Uwe Zucchi

Schwerpunkt Schwerpunkt

91/2010 &Stimme Weg8 &Stimme Weg 1/2010

F

Über 30 Botschaftsvertreter gedachten der Kriegs-opfer in der Berliner Lilienthalstraße.

Zu Gast beim Bundespräsidenten: Die Teilnehmer der internationalen Jugendbegegnung des Landesver-bandes Brandenburg kommen aus Deutschland, Frankreich, Polen und Weißrussland.

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Kann es gelingen?

Der Bezirksverband hat dazu nahe denKriegsgräbern an zentraler Stelle mehrereInformationstafeln aufgestellt. Auf ihnenlässt sich die Geschichte des Grauensnach vollziehen: Fotos, endlose Zahlenrei-hen der Opfer, Bilder der Zerstörung, da -zu viele Zeitzeugenberichte aus den Bom-bennächten. „Hier liegt eine der größtenHerausforderungen an die Menschheit“,sagt Reverend Armstrong: „Können wiraus der Vergangenheit lernen? Kann esgelingen, für immer in Frieden zu leben?“

„Das ist der Grund, warum ich heutevor Ihnen stehe: Um bei Ihnen zu sein inIhrer Trauer, aber vor allem um die Kircheund Nation, zu der ich gehöre, zu vertre-ten und zu sagen, dass es auch uns sehrleid tut, so viel Leiden und Todesängsteüber Sie und die ganze Menschheit ge -bracht zu haben.“

Maurice Bonkat

Ge denkstätte auf dem Hauptfriedhof: Siealle einte die Stille, das gemeinsame Ge -denken und die Hoffnung auf eine fried-liche Zukunft.

Gutmann und Gutmann

Schulreferent Heinz-Günter Gutmannwird später noch einmal zu diesem Grä-berfeld auf dem Braunschweiger Haupt-friedhof zurückkehren. Er besucht einGrab, auf dem ebenfalls der Name HeinzGutmann eingraviert wurde. „Dieser deut -sche Pilot, dessen Erkennungsmarke wirerst vor kurzem gefunden haben, ist aller-dings nur ein Namensvetter. Dennoch hatdies bei mir eine besondere Wirkung er -zielt“, sagt Gutmann. Bei den Jugendli-chen ist es ähnlich, wenn sie vielleichtihren eigenen Fa miliennamen auf Grab-steinen entdecken, ihr Geburtsdatum le -sen, wenn sie feststellen, wie jung diegetöteten Soldaten waren. Und mancheiner war vielleicht sogar jünger, als sieselbst es heute sind ...“

auch das Vertrauensverhältnis zwischenDeutschen und Briten weiter gefestigtwird: Es ist die erste Gedenkrede desDean of Blackburn anlässlich des Volks-trauertages in der niedersächsischen Dom -stadt und zugleich ein Gegenbesuch. Ver-gangenes Jahr sprach der BraunschweigerDomprediger Joachim Hempel erstmalszu den britischen Gläubigen.

Geistlicher Austausch

Der städtische Friedhof der Welfen-stadt ist ebenfalls ein Sinnbild der Opferder Weltkriege und der Versöhnung. Hierliegen sie, die getöteten Soldaten von 1914bis 1918 und 1939 bis 1945, die zivilenOpfer der Bomben und der Zwangsarbeitaus ganz Europa. Zwischen HelmstedterStraße und Brodweg haben viele tausen-de von ihnen eine würdige Ruhestätte be -kommen. Gepflegt wird die Anlage vonstädtischen Angestellten und häufig auchvon Angehörigen der Reservistenkame-radschaft Braunschweig oder Jugendli-chen, die mit dem Volksbund-ReferentenHeinz-Günter Gutmann hierherkommen.

Schüler der Realschule Sidonienstraßebegleiten dann auch mit eigenen Beiträ-gen gemeinsam mit dem Volksbund-Be -zirksvorsitzenden Walter-Johannes Herr-mann die Gedenkveranstaltung im Alt-stadtrathaus. Es ist ein würdiger Rahmenfür diesen Volkstrauertag in Braunschweig.Viele sind gekommen, um daran teilzuha-ben. So war es wenige Stunden zuvorauch bei der Kranzniederlegung an der

Anflugschneise auf Berlin, die Haupt-stadt des deutschen Terrorregimes unddas Hauptziel der alliierten Bomben. Aufdem Weg dahin entluden die Lancastersund B-17-Bomber ihre tödliche Ladunghäufig auch über dem RüstungsdreieckSalzgitter-Wolfsburg-Braunschweig. AmTage griffen sie zumeist die Fabriken an,die Wohngebiete in der Nacht.

Friedrich Theodor Kohl hat nach seinerKriegsgefangenschaft bei den Briten mit-geholfen, die Stadt wieder aufzubauen.Heute, am Volkstrauertag, erlebt er imDom, auf der Kriegsgräberstätte und imBraunschweiger Altstadtrathaus mit, wie

Zweite Welt krieg und alle folgenden Kon-flikte weltweit verschuldeten. Entschuldi-gen kann man sich dafür nicht – aber Mit-leid empfinden, daraus lernen und dazubeitragen, dass es nie wieder geschieht.

Allee der Toten

Friedrich Theodor Kohl ist Ehrenbür-ger der Stadt Braunschweig. Noch stolzerist er über sein Alter: 88 Jahre! Er hat allesge sehen. Er sah, wie die Bomben aufBraunschweig fielen, immer wieder, amTage und in der Nacht. Braunschweig lagdamals direkt an der „Allee der Bomben“.So nannten Briten und Amerikaner die

Volkstrauertag in Braunschweig

s gibt ein philosophisches Problem,wenn man sich für die Dummheit an -derer entschuldigt. Aber der Apostel

Paulus lehrte uns, dass wir alle Teile des Lei-bes Menschheit sind. Und wenn ein Teil lei-det, leidet der ganze Körper.

Dies sind die Worte von ReverendChristopher Armstrong zum Volkstrauer-tag in der Domstadt Braunschweig. Es istder Ausdruck tief empfundenen Mitge-fühls. Es gilt allen Kriegsopfern weltweit,aber speziell den tausenden Toten, welchedie britischen Bomben in der heutigenPartnerstadt Black burns forderten. Es giltden Millionen verlorener Leben, die der

Leistet Abbitte für britische Bomben: Reverend Christopher Armstrong aus Blackburn spricht zu den Teil-nehmern der Volksbund-Gedenkstunde im Braunschweiger Altstadtrathaus.

Schüler der Realschule Sidonienstraße und der Musikschule Braunschweig gestalten den Volkstrauertag in der Domstadt. Auch sie wollen die Botschaft und dieLehren aus dem Zweiten Weltkrieg weitertragen: Nie wieder! Fotos: Maurice Bonkat

E

Abbitte für britische Bomben

SchwerpunktSchwerpunkt

Schulreferent Heinz-Günter Gutmann besucht dasGrab des Piloten Heinz Gutmann.

111/2010 &Stimme Weg10 &Stimme Weg 1/2010

Page 7: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

chen erscheinen. Eines der Schick sale, diedarin zum Ausdruck kommen, erzähltvom Menschen Konstantin von Schau-bert, der als Soldat in Budapest stirbt. Derfolgende Brief mit dem vielsagenden TitelTräumereien erreicht seine Familie amAbend vor der Weihnachtsnacht 1944.

Ein Grab hat Christianes großer Bru-der nie bekommen. Seit Februar 1945 gilter als vermisst. Zu diesem Zeitpunkt istseine Familie in Schlesien bereits auf derFlucht. Auch der Vater, Alexander vonSchaubert, wird noch zum Kriegsdiensteingezogen. Er stirbt drei Tage vor Kriegs-ende nahe Berlin. Mehrere Wochen liegtder Leichnam mitten auf einem Feld. KeinMensch traut sich heraus. Besonders dieFrauen bangen angesichts marodierendersowjetischer Soldaten um Leib und Le -ben. Erst Wochen später kümmert sich einjunges Mädchen um den toten Körper desVolkssturmmannes. In seiner Tasche fin-det sie das vom Krieg befleckte Foto einesjungen Mannes mit tiefgründigen Augen.Die 14-Jährige steht zitternd vor demLeichnam. In diesem Mo ment hält sieinne. Es sieht fast so aus, als ob auch das

Foto verwundet wäre: Die abgeplatztenStellen, Risse, braune und blutrote Verfär-bungen ... Es ist das Foto von Konstantinvon Schaubert.

Nachwort: Ebenso wie seine im Brieferwähnten Kameraden Heinz Hannibalund Richard Schießl ist auch der NameKonstantin von Schaubert in den Gedenk-büchern der deutschen Kriegsgräberstät-te Budaörs in Ungarn verzeichnet.

Im Oktober 2002 be sucht seine SchwesterChristiane Groscurth diesen Friedhof. Anihrem Herzen trägt sie dabei das Fotoihres Bruders, das wir hier ebenso ab -drucken wie den identischen Abzug, dender Vater bei sich trug.

Maurice Bonkat

r ist ihr einziger Bruder. Ein schö-ner junger Mann, ein angehenderKünstler mit dunklen Haaren, ei -

nem fein geschwungenen Mund und Au -gen, die immer auch einen Anflug vonTräumerei und Traurigkeit in sich trägt.„Es war fast so, als hätte er es immer ge -ahnt“, sagt Christiane Groscurth heute.

Damals im Jahr 1942, als sie erst siebenJahre alt ist, kommt ihr großer Bruder zur

zu bringen. Diese persönlichen Zeilensind heute wie viele andere Feldpostbrie-fe Zeugnisse der Grausamkeit des Krie-ges. Für die Familien sind sie zugleich dieletzten Lebenszeichen ihrer Lieben.

Aus diesen einzigartigen Dokumentenerstellt Volksbund-Mitarbeiter Olav Tei-chert nun ein weiteres Buch unserer Zeit-zeugenreihe. Es wird voraussichtlich En -de 2010 unter dem Titel Letzte Le bens zei -

Wehrmacht. Als er 1944 Leutnant wird,schenkt er ihr ein Foto, das ihn in der neu-en Uniform zeigt. Auch hier fallen demBetrachter die ausdrucksvollen Augenauf. Einen weiteren Abzug erhält der Va -ter. Konstantin von Schaubert besucht dieOffiziersschule, wird Leutnant und trägtnun Verantwortung für seine Kameraden.Dennoch findet er – häufig umgeben vomLärm der unerbittlichen Gefechte – Zeit,seine teils kritischen Gedanken zu Papier

E

Erinnerung an Konstantin von Schaubert

Letzte Lebenszeichen

SpurensucheSpurensuche

Ich sitze bei Kerzenlicht in einem nüchternen Büro raum, an

dem vielleicht früher irgendein verstaubter Bü robe amter gesessen

hat. Neben mir mein Grammophon. Ich lege die erste Platte auf.

Eine Melodie der Puszta. Leise klagend klingt das Lied durch den

Raum und hallt hohl von den kalten Wänden wider. Ich denke

an die ersten Tage in Ungarn, an die Puszta (...). Ich sehe die

ersten Toten, brennende Panzer, höre die Einschläge der Stalin-

Orgel, das bellende Bersten der Granatwerfer.

Ich sehe das Heldentum des deutschen Soldaten, einen

Straßengraben, kaum einen Meter tief, und doch ein Himmel-

reich, darin Offiziere, Mannschaften, Tote, Verwundete, graue

fahle Gesichter, totenähnlich. Dennoch! Die nächs te Platte! Eine

Jazz-Melodie belebt den Raum. Ich sehe Budapest. Menschen,

die vom Kriege keine Ahnung haben. Festlich gekleidet, Kaffees

haben ihre Türen halb offen, heraus tönt leise beschwingte, leich-

te Musik. Offiziere in Gala-Uniformen an der Seite schöner

Frauen. Ich komme mir vor wie ein Dorfjunge, der zum ersten

Male in der Großstadt ist.

Jetzt klingt eine Operette auf. Wann war ich das letzte Mal im

Theater? Ich rieche förmlich den Duft, den jedes Theater füllt.

Ein Gemisch von Parfüm, Puder und Schweiß – da, ein Ein-

schlag, er kann nicht weit weg sein, hat es jemanden erwischt?

Nun klingt aus dem Nebenraum ein Lied, das Lied meiner

Männer. Ein richtiges Seeräuberlied. Ich sehe ihre strahlenden

Gesichter, ich sehe aber auch die Gesichter derer, die nicht mehr

bei uns sind und doch einmal waren – Hannibal, wo bist du

geblieben? Weißt du noch, als wir in der einen Nacht beide

allein mit einer Panzerfaust und einer Maschinenpistole auf den

T 34-Panzer losgingen? Du erzähltest mir noch von deinen

Eltern und Geschwistern, von deinem lieben Ham burg. Bist du

tot? Oder lebst du noch irgendwo?

Und du, Schiessl, weißt du noch, als wir zusammen den

Bunker bauten? Wo steckst du jetzt? Aber die Platte dreht sich

weiter – man muss sie aber vorsichtig behandeln, sonst bekommt

sie einen Sprung oder bricht ganz entzwei. Beinahe wie beim

Menschen. Draußen tobt der Krieg. In der Ferne fließt die Donau.

Gedanken bei Kerzenlicht und Musik eines Grammophons,

aufgezeichnet am Abend des 20.12.44. Vielleicht ist es Blödsinn,

vielleicht kann mancher doch einen Sinn darin entdecken. Es

gibt doch noch etwas Höheres, von dem wir Menschen keine

Ahnung haben. Wir glauben es zu kennen und kommen doch

nicht im Entferntesten heran.

Konstantin von Schaubert

Träumereien

ChristianeGroscurth (1939)

Konstantinvon Schaubert (1939)

Dieses Abbild überlebte den Zweiten Weltkrieg unbeschadet – im Gegensatzzu Konstantin von Schaubert, der seit 1945 als vermisst gilt.

Dieses Portrait seines Sohnes Konstantin trug Alexander von Schaubert in derStunde seines Todes bei sich. Fotos: Christiane Groscurth

Dies ist eine Nachbildung des Briefes von Konstantin an seine Familie. Es ist ein beeindruckendes und ergreifendes Zeitdokument.

Der Volksbund plant 2010 eine Veröffentlichung mit weiteren Feldpostbriefenund anderen Dokumenten unter dem Arbeitstitel Letzte Lebenszeichen.

131/2010 &Stimme Weg12 &Stimme Weg 1/2010

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gräberstätten zeigt sich also die ausge-zeichnete Partnerschaft zwischen Bun-deswehr und Volksbund bei der Samm-lung besonders deutlich“, sagt BerndKäst ner, der beim Volksbund für die Zu -sammenarbeit mit den Soldaten und Re -servisten zuständig ist.

Daneben wird der Volksbund von zahl -reichen anderen Organisationen unter-stützt. Zu ihnen gehören etwa die Freiwil-ligen Feuerwehren, das Technische Hilfs-werk, die historischen Schützenverbände,Kameradschaften und auch viele Schulen.Über die erfolgreichsten Sammler verfügtdabei die Theodor-Litt-Schule aus Michel-stadt. Schon zum fünften Mal in Folgeerzielten die Schüler von Silke und DieterWeis dabei das beste Ergebnis in Hessen.Schon diese wenigen Beispiele zeigen dengroßen Rückhalt, den der Volksbund 90 Jahre nach seiner Gründung nochimmer genießt. „Ich wünsche Ihnen vielErfolg und dass die Menschen für diegute Sache von Herzen geben“, sagt Bun-despräsident Prof. Dr. Horst Köhler.

hört einer jüngeren Ge neration an. DerBesuch der Kriegsgräberstätte in Nieder-bronn-les-Bains (Frank reich) hat sie tiefbewegt: „Ich findes es wichtig, an diesenKrieg zu erinnern und gleichzeitig etwasfür den Frieden zu tun.“ Heute sammeltsie erfolgreich für den Volksbund. An denge schätzten Ge samtsammelertrag vonüber 200 000 Euro (seit 1960) von Franz-Xaver Schmid reicht sie natürlich nochnicht heran – ihr Engagement ist dennochsehr vorbildlich.

Intensive Gespräche führt der Bundes -präsident auch mit den aktiven Soldatenund Reservisten. „Sie sind eine wichtigeStütze des Volksbundes“, sagte der Bun-despräsident. Tatsächlich tragen die frei-willigen Helfer in Uniform einen Großteilzum Gesamterlös der Sammlung bei. Imvergangen Jahr steuerten die aktiven undehemaligen Soldaten weit über zwei Mil-lionen Euro – und damit rund ein Dritteldes Gesamtergebnisses bei. „Und derAnteil wächst jedes Jahr. Neben denArbeitseinsätzen auf deutschen Kriegs-

Bundespräsident ehrt Volksbund-Sammler

ichten Sie bitte allen Ihren Mitstrei-tern bei der Sammlung des Volksbun-des meine herzlichen Grüße – und

vor allem ein großes Dankeschön – aus, dasssie sich so sehr einsetzen. Sie tun damit vielGu tes! Mit diesen Worten begrüßt Bun -des präsident Prof. Dr. Horst Köhler 40Ehrenamtliche, die sich bei der Haus- undStra ßensammlung des Volksbundes be -sonders engagiert ha ben.

Unter den geehrten Gästen im BerlinerSchloss Bellevue sind am 21. Oktober mitder erst 13-jährigen Stella Hönig und dem85-jährigen Franz-Xaver Schmid die jüng-ste Sammlerin und der älteste Sammler.Bei ihnen erkundigt sich der Bundesprä-sident ausführlich nach der Triebfederihres außergewöhnlichen En ga gements.So berichtet Schmid von seinen leidvollenErfahrungen aus den letzten Kriegstagenund der anschließenden Gefangenschaft.Deswegen wirbt er in seiner Heimatge-meinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn nochheute unermüdlich für die humanitärenZiele des Volksbundes. Stella Hönig ge -

Von Herzen geben

Schüler, Studenten, Berufstätige, Rentner, Soldaten und viele andere Menschen sammeln ehrenamtlich für den Volksbund. Dieses Engagement ehrt der Bundes -präsident mit einem Empfang im Schloss Bellevue. Foto: Maurice Bonkat

R BaltikumEstland und Lettland

(DER Touristik, DER-2)11.-18.6.: Flug ab Frankfurt/Main Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Tallinn (Reval), Kohtla-Järve, Ce -sis (Wenden), Narva, Riga-Beberbeki,Sal dus (Frauenburg). Besichtigungenund Führungen in Tallin (Reval), Rak-vere (Wesenberg), Tar tu (Dorpat), Cesis(Wenden), Riga.

ab 1 119 Euro

LitauenSonderreise 10 Jahre deutsche Kriegsgräberstätte Kaunas

(O&F Reisedienst, O&F-1)27.5.-2.6.: Flug ab Frankfurt/MainBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Vilnius (Wilna), Memel (Klaipe-da), Siauliai (Schaulen). Teilnahme ander Gedenkveranstaltung des Volks-bundes in Kaunas. Stadtbesichtigungenund Führungen in Kaunas, Vilnius (Wil -na), Memel (Klaipeda). Ausflug Ku ri -sche Nehrung.

ab 1 065 Euro

BelgienRecogne – BastogneSonderreise 50 Jahre deutscheKriegsgräberstätte Recogne-Bastogne

(First Reisebüro, First-503)22.-24.6.: Bus ab/bis KoblenzTeilnahme an der Gedenkveranstaltungdes Volksbundes in Recogne-Bastogne,Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-te in Sandweiler/Luxemburg. Besichti-gungen und Führungen in Luxemburgund La Roche.

ab 285 Euro

Sehenswertes Lichtermeer: Mittsommernacht an der estnischen Ostseeküste.

Mit uns reisenProgramm 2010

FrankreichBerneuil

(First Reisebüro, First-506)24.-29.9.: Bus ab/bis Mönchenglad bach

über Aachen-Lüttich-Na mur-Paris-Orleans nach Blois

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-te in Berneuil. Besichtigungen der Ile d’Oléron, Côte Sauvage, Paris.

ab 699 Euro

Normandie

(First Reisebüro, First-505)3.-8.9.: Bus ab/bis MönchengladbachKriegsgräberstätten: La Cam be, Marig-ny, Orglandes, Mont-de-Huisnes sowieSt-Laurent-sur-Mer (US). Besichtigun-gen: Rouen, Le Havre, Bayeux, Ste. Mè -re-Église, Utah-Beach, Mont-St.-Michel.

ab 569 Euro

Bourdon – Champigny-St. André

(First Reisebüro, First-502)4.-8.6.: Bus ab/bis Mönchengladbach

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Bourdon, Champigny-St. André.Be sichtigungen in Abbeville, Palais Bé -nédictine, Etretat, Lisieux, Côte Fleurie.

ab 535 Euro

ItalienToskana – Gardasee

(Enzian Reisen, ENZ-176)26.-31.8.: Bus ab/bis MünchenBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten Costermano und Futa-Pass. Besich-tigungen in Bologna und Lucca. Tages-ausflüge Gardasee und Monte Baldo.

ab 525 Euro

Cassino – Pomezia (Volkstrauertag)

(Enzian Reisen, ENZ-181)11.-16.11.: Bus ab/bis MünchenTeilnahme an den Gedenkveranstaltun-gen zum Volkstrauertag in Cassino undPomezia. Stadtführungen in San Mari-no und Siena.

ab 498 Euro

Mit uns reisen

ReisenSammlung

151/2010 &Stimme Weg14 &Stimme Weg 1/2010

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Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Neumark (Stare Czarnowo), Dan-zig (Gdansk), Bartossen (Bartosze), Mla-wka. Rundfahrt in der Dreistadt Dan-zig-Gdingen-Zoppot.

ab 750 Euro

Polen-Mitte

(Enzian Reisen, ENZ-179)19.-24.9.: Bus ab/bis KasselBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Posen-Milostowo (Poznan), Joa-chimow-Mogily, Modlin, Pulawy, War-schau. Stadtführung und Besichtigun-gen in Warschau.

ab 750 Euro

Rumänien(DER Touristik, DER-4)12.-19.9.: Flug ab Frankfurt/MainBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Bukarest, Buzau, Focsani, Galati,Iasi und Brasov. Besichtigungen in Buka-rest, Iasi, Borzesti, Brasov.

ab 899 Euro

RusslandOstpreußen/Schienenkreuzfahrt

(First Reisebüro, First-500)22.-28.6.: Bahn ab/bis Stuttgart, Mann -

heim, Frankfurt/M., BerlinBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Königsberg (Kaliningrad), Fisch-hausen (Primorsk), Pillau (Baltijsk). Füh - rungen: Posen (Poznan), Thorn (Tho -run), Allenstein (Olsztyn), Rastenburg(Ketrzyn), Königsberg (Kaliningrad),Danzig (Gdansk), Stettin (Szczecin).

ab 1 175 Euro

OstpreußenSonderreise 10 Jahre deutsche Kriegsgräberstätte Pillau

(First Reisebüro, First-501)11.-18.5.: Bus ab/bis Berlin-OstbahnhofBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten Heiligenbeil (Mamonowo) und Kö -nigsberg (Kaliningrad). Gedenkveran-staltung in Pillau (Baltijsk). Führungen:Stettin (Szczecin), Danzig (Gdansk),Frau enburg (From bork), Königsberg(Ka liningrad), Palmnicken (Jantarny),Rauschen (Swet logorsk).

ab 890 Euro

Herbstliches St. Petersburg

(O&F Reisedienst, O&F-4)6.-10.10.: Flug ab Hamburg, Düssel-

dorf, München, Berlin, Frank -furt/M. nach St. Petersburg

Besuch der deutschen KriegsgräberstätteSologubowka. Führung: St. Petersburg.

ab 810 Euro

St. Petersburg – Nowgorod –Staraja Russa

(O&F Reisedienst, O&F-3)5.-12.9.: Flug ab Hamburg, Düsseldorf,

München, Berlin, Frankfurt/M.nach St. Petersburg

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Sologubowka, Nowgorod, Kor-powo und fa kul tativ Korostyn, Besich-tigungen und Führungen in St. Peters-burg und Nowgorod.

ab 1 245 Euro

Militärhistorische Studienreise Italien

(Enzian Reisen, ENZ-177)2.-10.9.: Bus ab/bis München unter Lei-

tung eines MilitärhistorikersBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten Cassino, Pomezia, Futa-Pass und Cos -termano mit Besichtigungen und Stadt-führungen in Orvieto, Neapel, Paestum,Castel Gandolfo, Rom und Siena.

ab 860 Euro

PomeziaSonderreise 50 Jahre deutscheKriegsgräberstätte Pomezia

(Enzian Reisen, ENZ-173)10.-15.6.: Bus ab/bis MünchenGedenkveranstaltung in Pomezia, Be -such der deutschen Kriegs gräberstätteFuta-Pass sowie fakultativ Costermano.Ausflüge: Modena, Al baner Berge.

ab 558 Euro

NorwegenSüdnorwegen Rundreise 50-Jahre deutsche Kriegsgräberstätten in Bergen & Oslo

(First Reisebüro, First-504)22.-30.8.: Bus ab Hannover und Ham-

burg-Harburg nach Kiel/Fähr-schiff bis Oslo/Bus-Rundreisedurch den Süden Norwegens

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Bergen und Oslo, Gedenkveran-staltung in Os lo-Alfaset. Führungen:Lillehammer, Geiranger, Bergen, Oslo.

ab 1 535 Euro

NordafrikaÄgypten – Libyen

(Veto Travel Office, V-51)21.-30.10.: Flug Frankfurt/M. nach KairoTeilnahme an der internationalen Ge -denkveranstaltung auf der Kriegsgrä-berstätte El Alamein. Führungen in Kai -ro und Alexandria, Wei terfahrt zur deut -schen Kriegsgräberstätte To bruk.

ab 1 559 Euro

St. PetersburgSonderreise 10 Jahre deutscheKriegsgräberstätte Sologubowka

(O&F Reisedienst, O&F-2)31.7.-4.8.: Flug ab Hamburg, Düssel-

dorf, München, Berlin, Frank-furt/M. nach St. Petersburg

Besuch der Kriegsgräberstätte in Solo-gubowka mit Teilnahme an der Ge denk - veranstaltung. Besichtigungen in St. Pe -tersburg.

ab 925 Euro

St. Petersburg, Sologubowka – SebeshSonderreise 10 Jahre deutsche Kriegsgräberstätte Sologubowka

(Veto Travel Office, V-8)29.7.-5.8.: Flug ab Düsseldorf,

Frankfurt/Main, Münchennach St. Petersburg

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Sologubowka, Welikije Luki undSebesh. Teilnahme an der Gedenkver-anstaltung des Volksbundes in Sologu-bowka. Besich ti gungen in St. Petersburgund Nowgorod.

ab 1 449 Euro

Moskau – Smolensk – Rshew – Orel

(Veto Travel Office, V-9)17.-24.7.: Flug Düsseldorf, Frankfurt/M.,

München nach MoskauBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Smolensk und Rshew. Besuch ei -nes deutschen Kriegsgefangenenfried -ho fes bei Tula. Besichtigungen: Moskau,Smolensk und Orel.

ab 1 369 Euro

Moskau – Kursk

(Veto Travel Office, V-22)18.-24.6.: Flug/Bahn ab Düsseldorf,

Frankfurt/M., München,Hamburg nach Moskau

Fahrt von Moskau nach Kursk mit Be -such der 2009 eingeweihten deutschenKriegsgräberstätte Besedino und desdeutschen Kriegsgefangenenfriedhofesin Sapogowo. Besichtigungen in Mos -kau und Kursk.

ab 1 299 Euro

Zug in die Vergangenheit: Mit dem Classic Courier reisen Sie in das Gebiet des ehemaligen Ostpreußen. Fotos: Maurice Bonkat

MoldawienSüdukraine

(DER Touristik, DER-1)21.-28.4.: Flug ab Frankfurt/Main nach

Chi sinau Besuch deutscher Kriegsgräberstätten:Chisinau, Nikolajew und Odessa. Be sich -ti gungen: Chisinau, Tiraspol, Odessa.

ab 1 559 Euro

PolenWarschau – Pulawy – Kazimierz DolnySonderreise 10 Jahre deutscheKriegsgräberstätte Pulawy

(Veto Travel Office, V-18)8.-11.7.: Flug/Bus ab Düsseldorf,

Frank furt/Main, Münchennach Warschau

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-te Warschau-Nord. Gedenkveranstal-tung in Pulawy. Be sich tigungen in War-schau und Kazimierz Dolny.

ab 629 Euro

Polen-Süd (lang)Sonderreise 10 Jahre deutscheKriegsgräberstätte Pulawy

(Enzian Reisen, ENZ-174)6.-12.7.: Bus ab/bis KasselBesuch deutscher Kriegsgräberstätten:Krakow (Kra kau), Laurahütte (Siemia-nowice) und Warschau-Nord. Ge denk -veranstaltung in Pulawy. Stadtfüh run -gen in Warschau und Breslau (Wro claw).

ab 728 Euro

Polen-Süd (kurz)

(Enzian Reisen, ENZ-175)3.-7.8.: Bus ab/bis KasselBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Groß-Nädlitz (Nadolice-Wielkie)und Laurahütte (Siemianowice). Stadt-führungen und Besichtigungen in Bres-lau (Wroclaw) und Kattowitz.

ab 438 Euro

Polen-Nord

(Enzian Reisen, ENZ-180)4.-10.10.: Bus ab/bis Kassel

ReisenReisen

171/2010 &Stimme Weg16 &Stimme Weg 1/2010

Page 10: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

schen. Sie wollen einfach helfen und ganzpraktisch etwas Sinnvolles tun“, freut sichder Workcamp-Leiter.

Tatsächlich ist die Kriegsgräberstätteam Ende des knapp zweiwöchigenArbeitseinsatzes der Volksbund-Fördererkaum wiederzuerkennen: Der alte Solda-tenfriedhof sieht aus wie neu, die Natur-steinmauer in tadellosem Zu stand, keinstö render Wildwuchs und auch die Gra-binschriften sind nun wieder lesbar. Mitdem Beginn der Gedenkfeier wird danndeutlich, dass sich das persönliche Enga-gement auch in anderer Hinsicht gelohnthat. Denn zur bewegenden Zeremonie,die der ehemalige Pastor Klaus Bregas lei-tet, kommen auch viele lettische Bürger.

Mit den letzten Handgriffen, dem letz-ten Spaten, der verstaut wird, blicken dieehrenamtlichen Helfer des Förderer-Work camps fast schon etwas weh mü tigauf den Friedhof Latschenkrug zu rück.Ein Teilnehmer bringt die gemeinsamenAnstrengungen schließlich auf den Punkt:„Das hat sich gelohnt!“

en Dolomitsteine, die für die Restaurie-rung der Einfriedung nötig sind, trans-portiert beispielsweise ein lettischer Bau-er mit seinem Trecker. Doch zunächstmuss der Friedhof als solches wieder zuerkennen sein. So weichen gut 20 Bäumeund größere Büsche. Etwa 40 Grabzeichenstehen schief oder weisen Risse auf. Siemüssen mit Schnellzement und Gewinde-stangen gerichtet werden. Zugleich legendie Workcamp-Teilnehmer eine Liste derhier bestatteten Kriegsopfer an underneuern die Inschriften. Kein Name soll-te verloren gehen.

„Die Förderer haben hervorragend mit -gemacht. Die Gruppe ist eine gelungeneMischung aus bereits erfahrenen und neu -en Teilnehmern. So ging alles Hand inHand“, freut sich Workcamp-Leiter Jo -chen Droste. Bei der Logistik und Versor-gung seiner Helfer unterstützen ihn An -ge hörige der Bundeswehr. Im Unterschiedzu anderen Arbeitseinsätzen übernehmendabei die Teilnehmer den Großteil derKos ten für Reise und Unterkunft. „Dasieht man auch die Motivation der Men-

Förderer-Workcamp in Lettland

ls wir den Friedhof zum ersten Malbesucht haben, war er kaum zu erken-nen. Alles war verwildert. Wir dach-

ten: Das schaffen wir nie! Doch dann kam esganz anders.“ So be richten Jochen Drosteund Rolf Koos über das dritte Förderer-Workcamp des Volksbundes. Diesmalpfleg en die 30 freiwilligen Helfer im Alterzwischen 51 und 76 Jahren eine Kriegs-gräberstätte des Ersten Weltkrieges. Undder Friedhof im lettischen Lacu (Lat-schenkrug) hat die eh renamtliche Pflegedringend nötig.

Ursprünglich war die Kriegsgräber-stätte für 313 Tote von einer Naturstein-mauer umgeben, das Gelände mit verein-zelten Fichten und Birken bepflanzt. Dochüber die Jahrzehnte hatte sich die Naturdas Gelände zurückerobert. Die alte Mau-er war regelrecht zerbröselt und zer-bröckelt, das gesamte Areal verwachsenund verwildert. – Für die freiwilligen Hel-fer ist dies der geeignete Ort, um denVolksbund mit ihrer praktischen Ar beitzu unterstützen. Hilfe gibt es dabei auchdurch die Be völ kerung vor Ort. Die neu-

A

Es hat sich gelohntin Donezk, Gorlowka, Uspenka, Sa po -roshje. Besichtigungen in Donezk, Sla-wjaogorsk, Artemowsk, Saporoshje.

ab 1 369 Euro

Weißrussland (Belarus)Minsk – Witebsk – Mogilev – Gomel –Schatkowo

(Veto Travel Office, V-14)12.-19.9.: Flug Frankfurt/M. nach MinskBesuche der deutschen Kriegsgräber-stätten in Glubokoje, Sido rowitschinisowie der Kriegsgefangenenfriedhöfein Wite bsk und Cholmy. Führungen:Minsk, Wi tebsk, Mogilew und Gomel.Fahrt nach Bobruisk. Besuch der künfti-gen Kriegsgräberstätte Schatkowo.

ab 1 129 Euro

Tschechische RepublikEinweihungsreise Eger (Cheb)

(Enzian-Reisen, ENZ-178)11.-14.9.: Bus ab München über

Nürnberg nach Eger (Cheb)Einweihung der deutschen Kriegsgrä-berstätte in Eger (Cheb). Besuch derdeutschen Kriegs gräberstätten in Karls-bad, Marienbad, Pilsen (optional).

ab 285 Euro

Einweihungsreise Eger (kurz)

(Enzian-Reisen, ENZ-182)11.-12.9.: Bus ab München über

Nürnberg nach Eger (Cheb)Teilnahme an der Einweihung der deut-schen Kriegsgräberstätte in Eger.

ab 95 Euro

Wichtiger Hinweis:An den Reisen kann jeder teilnehmen.Eine Mitgliedschaft im Volks bund istnicht erforderlich. Das rechtliche Risikoträgt der Reiseveranstalter, nicht derVolksbund. Änderungen vorbehalten.Reisestelle des Volksbundes:Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 KasselTelefon: 0561 – 7009 – 167 E-Mail: [email protected]

Springbrunnen in Wolgograd.

Moskau – Kursk – Woronesh –Jemantscha/Einweihungsreise

(Veto Travel Office, V-22B)1.-8.8.: Flug/Bus von Berlin, Düssel-

dorf, Frankfurt/M., München,Ham burg nach Moskau

Fahrt von Moskau nach Kursk mit Be -such der im Jahr 2009 durch den Volks-bund eingeweihten deutschen Kriegs-gräberstätte in Besedino. Teilnahme ander Einweihung der deutschen Kriegs-gräberstätte Jemantscha. Besichtigungenin Moskau, Kursk, Woronesh.

ab 1 369 Euro

Moskau – Wolgograd

(Veto Travel Office, V-2A)7.-11.7.: Flug ab Berlin, Frankfurt/M.,

München, Düsseldorf, Ham-burg, Moskau nach Wolgograd

Besuch der deutschen KriegsgräberstätteRossoschka. Führungen in Wol go grad.

ab 1 129 Euro

Moskau – Wolgograd

(Veto Travel Office, V-3)1.-8.9.: Flug ab Berlin, Düsseldorf,

Frank furt/M., München, Ham-burg, Moskau nach Wolgograd

Besuch der deutschen Kriegsgräberstät-te Rossoschka. Besichtigungen in Mos -kau und Wolgograd.

ab 1 369 Euro

Krasnodar – Apscheronsk

(Veto Travel Office, V-19)24.-30.9.: Flug ab Berlin, Frankfurt/M.,

Mün chen, Moskau nach Krasnodar

Besichtigungen in Krasnodar, Besuch der2008 eingeweihten deutschen Kriegs grä -berstätte Apscheronsk. Besichtigungenin Moskau, Krasnodar, Noworossijsk.

ab 1 599 Euro

UkraineKiew – Kirowograd – Charkow –Poltawa

(Veto Travel Office, V-12)26.5.-2.6.: Flug ab Düsseldorf, Frank -

furt/M., München nach KiewBesuch der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Kiew, Kirowograd, Charkow undPoltawa (Kriegsgefangene). Füh rungen:Kiew, Kirowograd und Charkow.

ab 1 379 Euro

Kiew – KirowogradSonderreise 10 Jahre deutscheKriegsgräberstätte Kirowograd

(Veto Travel Office, V-28)15.-20.9.: Flug ab Düsseldorf, Frank-

furt/M., München nach KiewBesuch der deutschen KriegsgräberstätteKiew. Gedenkveran stal tung in Kirowo -grad. Führungen: Kiew und Kirowograd.

ab 1 179 Euro

Halbinsel Krim

(Veto Travel Office, V-10)12.-19.6.: Flug ab Frankfurt/Main nach

SimferopolBesuch des deutschen Soldatenfriedhofesin Gontscharnoje bei Sewastopol. Besuchder Gedenkstätte Kap Cherssones. Be -sichtigungen in Jalta, Sewastopol, Feodo-sia, Kertsch, Simferopol.

ab 1 279 Euro

Donezk-Becken

(DER Touristik, DER-3)6.-12.7.: Flug ab München nach Do nezkBesuch der Kriegsgefangenenfriedhöfe

Reisen Reservisten

Ehrenamtliche Arbeit der Volksbund-Förderer: Auf der deutschen Kriegs -gräberstätte im lettischen Lacu (Latschenkrug) gibt es viel zu tun.

Nach getaner Arbeit: Die Teilnehmer des Förderer-Workcamps gedenken derhier bestatteten 313 Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Fotos: Jochen Droste

18 &Stimme Weg 1/2010 191/2010 &Stimme Weg

Page 11: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

ie sieht die Zukunft der Erin-nerungskultur aus, wenn die

Ju gendlichen heute keinen per-sönlichen Bezug zu der Zeit des ZweitenWeltkriegs haben? Diese Frage steht imZentrum meiner praktischen und wissen-schaftlichen Arbeit. Dazu befragte ich zweiniedersächsische Gymnasialklassen – underhielt überraschende Ant wor ten:

Tatsächlich räumten die Jugendlichender Erinnerungskultur eine große Wert-schätzung ein. Für sie ist die Erinnerungs-kultur vor Ort umso wichtiger, je weiterder Zweite Weltkrieg zurückliegt. Nachdem Versterben der letzten Zeitzeugenkann die Mahnung, die aus dem ZweitenWeltkrieg erwächst, nur durch eine aktiveErinnerungskultur erneuert werden. Demstimmten vor allem Jugendliche zu, diekeine Zeitzeugen kennen.

Begreifbare Denkmäler

Gleiches stelle ich auch bei Begehungender Kriegsgräberstätten auf dem Osterhol-zer Friedhof in Bremen fest: Erst das „be-greifbare“ „Denk-mal“ sorgt dafür, dasssich die anonymen und überdimensiona-len Zahlen des Zweiten Weltkriegs in denLehrbüchern aufschlüsseln. Diese für dieSchüler bereits lange zurückliegende Epo-che wird plötzlich greifbar und lebendig.Dafür ist es nötig, die Zeitzeugnisse in denlokalhistorischen Kontext einzubetten unddie Denkmäler so zum Sprechen zu brin-gen. Durch die Konfrontation mit realenSchicksalen aus der Region können dieJugendlichen die zeitliche Distanz durch-aus überbrücken. Remarque sagte dazu:„Die Menschen müssen sehen und hören,was Einzelnen geschieht, weil ihre Vor-stellungskraft den allgemeinen Faktennicht gerecht wird; sie kann nicht er -zählen. Eine Katastrophe fordert fünf Mil-lionen Opfer, und das bedeutet nichts –die Zahl ist leer. Aber wenn ich ihneneinen einzigen Menschen in seiner Voll-

kommenheit zeige, sein Vertrauen, seineHoffnungen und Schwierigkeiten, undihnen dann zeige, wie er stirbt, ist das fürimmer in ihr Gedächtnis eingeschrieben."

Auch Schüler mit Migrationshinter-grund finden hierüber einen Zugang.Schlüsselt man zudem auf, dass wir Frie-denserziehung betreiben, uns ganz ak tivgegen Rassismus, Diskriminierung, Vor-urteile und Gewalt engagieren, findendie meisten die An knüpfungspunktezwischen Vergangenheit, Gegenwartund Zukunft. Dies bedeutet im Rück-schluss, dass künftig nicht nur nachweiteren Zugängen zur Geschichte ge -sucht werden muss, sondern sich dieGewichtung von der historisch-politi-schen Bildung stärker zur Friedenser-ziehung verlagern sollte.

Um so interessanter finde ichdie Reaktionen der Jugendlichen,wenn es um den Volkstrauertaggeht. Das Spektrum reicht von abso-lutem Desinteresse über Unwissen-heit bis hin zur Bereitschaft, sichzumindest durch persönliche Anwe-senheit zu engagieren. Obwohl allenbewusst ist, dass der Frieden in Euro-

pa nicht selbstverständlich ist, sehen vielekeine Notwendigkeit für ein persönlichesEngagement. Die von mir interview tenSchü ler stellten beispielsweise die Frage,ob ein festgelegtes Gedenken wie der

Volkstrauertag überhaupt noch zeit-gemäß und sinnvoll sei. Schaut mansich an, wie viel Gewalt, Rassismusund Dis kriminierung uns tagtäglichin den Me dien und im eigenen Alltag

be geg nen, kann diese Frage nurmit ei nem klaren JA beantwortetwer den.

Allein die Frage zeigt aber auch,dass sich viele Jugendliche durch

den Volkstrauertag nicht an ge spro -chen fühlen oder sich nicht darinwiederfinden. In diesem Zu sam -men hang schlugen die Jugendlichenvor, das Aufmerksamkeitspotentialdes Volkstrauertages durch die ge -zielte Anwesenheit bekannter Starszu fördern. Abgesehen von den mög -lichen Umstrukturierungen spra - chen sich die Jugendlichen sehrdeutlich für einen besseren Infor-mationsfluss aus. Auch wenn diesnicht von der Hand zu weisen ist,bleibt die Frage nach der Bereit-

schaft zum persönlichen Enga-gement offen.

BirteKröncke

Zur Person: Birte Kröncke Als Schulreferentin im Landesver-band Bremen steht Birte Kröncke fasttäg lich vor der Herausforderung, denSchülerinnen eine Brücke zwischenVergangenheit, Ge genwart und Zu -kunft zu bauen. Hierbei kann sie aufdie Ergebnisse ihrer Magisterarbeit„Schülerwahrnehmungen vonErinnerungskultur zum Zwei-ten Weltkrieg und der NS-Zeit“ zurückgreifen. Kontakt: VolksbundLandesverband Bremen,Telefon: 0421 – 32 40 05.

Dankbar ist auch Prof. Ludmila Alex-androvna Ustinova. Dann spricht sie ganzoffen über ihre Gefühle, die viele An ge -hörige deutscher Kriegstoter nachvollzie-hen können: „Es ist mir so sehr schwerums Herz. Denn es war immer mein größ-ter Wunsch, meinen Vater noch einmalbesuchen zu können. Nun werde auch ichRuhe finden.“ Dann lauscht sie der Pre-digt von Jürgen Damm. Er ist der stellver-tretende Vorsitzende des Volksbund-Lan-desverbandes Hessen und zugleich Prä-dikant der Evangelischen Kirche.

Im Anschluss leisten erneut die Ju -gend lichen der Südringgau-Schule einenrührenden Beitrag der Völkerverständi-gung: In ihrer Freizeit haben sie kleineStoffbeutel ge näht und mit bunten Farbenverziert. Daran befindet sich Erde vonden Gräbern der Kriegsgefangenen, dienun den Weg in die Heimat nehmen wird.So tritt auch Ludmila Alexandrovna Usti-nova ihre Heimreise mit zwei unschätz-baren Gaben an: Der Erde vom Grab ihresVaters – und der Gewissheit, dass er nunmit seinem Namen auch die Würde zu -rückerhalten hat.

Doch das wird sich dank Helmut Schmidtund seiner Helfer bald ändern.

Die nachträgliche Identifizierung ver-danken die Angehörigen der Kriegsge-fangenen maßgeblich dem sauber geführ-ten Lazarettkrankenbuch. Das wichtigeDo ku ment wurde allerdings zu Kriegsen-de nach Russland verbracht. Dort gerietes beinahe in Vergessenheit – bis Schmidtsich gemeinsam mit dem russischen Part-ner Leonid Musin der Sache annahm.

Musin ist Präsident der Stiftung Leben& Erinnern aus Twer, die sich mit demSchicksal sowjetischer Soldaten auseinan-dersetzt. Seine Organisation arbeitet wie-derum mit der Stiftung Sächsische Ge -denkstätten und mit dem Volksbundzusammen. So ge lang im Abgleich mit in -zwi schen ebenfalls verfügbaren Kriegsge-fangenenkarteien die Identifizierungnach über sechs Jahrzehnten. „Wir sindfroh und dankbar, dass wir das geschafftha ben. Wir haben zwar nicht alle identifi-ziert, bleiben aber dran“, sagt Bürgermei-ster Schmidt wäh rend der Gedenkfeierauf der Kriegsgräberstätte.

Kriegsgefangene nach 64 Jahren identifiziert

s ist still auf der Kriegsgräberstätteim hessischen Herleshausen. Dannverlesen die Schüler der Süd ring -

gau-Schule die Namen von 24 meist so -wje tischen Kriegsgefangenen. Sie starbenvor über sechs Jahrzehnten.

Ihre Namen kennt man erst seit kurzerZeit. Einer, der dazu beigetragen hat,steht heute ebenfalls still an den Gräbernund beobachtet das Geschehen. Er sieht,wie Schü lerinnen und Schüler symboli-sche Namentafeln auf die Grä ber legen.Sein Name ist Helmut Schmidt. Er istHer leshausens Bürgermeister. Seinem eh -renamtlichen En gagement ist es zu ver-danken, dass diese Kriegs opfer endlichihre Würde zurück erhalten.

Welche Bedeutung dies für die An -gehörigen hat, können Schmidt und dieanderen Teilnehmern nun aus eigener An -schauung erfahren. Den unter den Gästenist auch Prof. Ludmila Alexandrovna Us -ti nova. Ihr Vater Alexander starb – wie soviele andere – 1945 in dem damaligenHerleshausener Lazarett. Auf seinemGrab stein schrieb man: „Alex unbekannt“.

Alex unbekannt hat einen Namen

E W

Jugend & SchuleLandesverbände

Warum Jugendarbeit so wichtig istGedanken aus Wissenschaft und Praxis

Schüler der Südringgau-Schule gestalten die Gedenkfeier auf der Herleshausener Kriegsgräberstätte. Hier tragen sie die symbolischen Namentafeln, die sie spä-ter auf die Gräber der unlängst identifizierten sowjetischen Kriegsgefangenen legen. Foto: Volksbund

20 &Stimme Weg 1/2010

Page 12: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

lich, so unverständlich erscheinen. Nochvor gar nicht so langer Zeit hätten es vieleals Fantasterei abgetan, dass heute eineAbordnung der deutsch-französischenBrigade an einer solchen Gedenkfeier teil-nimmt. Und völlig lächerlich hätte mansich gar gemacht, wenn man das vorher-gesagt hätte, was heute, am Abschlussdieses denkwürdigen 13. November pas-siert: Zum ersten Mal in der Geschichte –und künftig für immer – wehen die deut-sche, die französische und die europäi-sche Fahne gemeinsam auf dem FortDouaumont.

Martin Dodenhoeft

Symbol für Versöhnung und Freundschaft: Deutsche,französische und europäische Fahnen auf dem FortDouaumont. Foto: Michael St. Maur Sheil

och viel mehr Leute sollten hierher-kommen! Peter Heckhuis ist mit

einer zehnköpfigen Gruppe desFotohistorischen Arbeitskreises im Hei-matverein Rheine auf der deutschenKriegs gräberstätte Cheppy bei Verdun.Sie sind stellvertretend für den einzigennoch lebenden bekannten Angehörigendes am 3. März 1915 in Vauquois unweitVerdun gefallenen Heinrich Arnold Ach-ternkamp gekommen. Der Großneffe desToten kann aus Altersgründen leidernicht mehr reisen.

„Nur aus der Vergangenheit könnenwir lernen, wie wir die Zukunft friedlichgestalten.“ Franz-Xaver Hermanutz ausZwiefalten bei Riedlingen ist tief bewegt– und froh, dass er heute in Cheppy ist.Mit seinem Bruder Nikolaus und weite-ren Verwandten hat er die Reise vonZwie falten bei Riedlingen zur deutschenKriegsgräberstätte bei Verdun angetreten,

ren amtlichen Mitglieder eines französi-schen Vereins, der „Amis de Vauquoix“,sorgen für die Erhaltung dieses Mahn-mals. Sie waren es, die die 35 Toten gefun-den haben – und dafür vom Generalse-kretär des Volksbundes, Rainer Ruff, einebesondere Anerkennung erhalten.

Der Volksbund hat fünf der 35 Totenidentifizieren können. Sie werden heutein Einzelgräbern bestattet, die 30 namen-losen Kameraden in einem Sammelgrabauf der Kriegsgräberstätte. Damit erhöhtsich die Zahl der hier bestatteten deut-schen Soldaten auf 6 160. 3 596 von ihnensind unbekannt.

„Die Freundschaft löst die Vergangen-heit ab“ titelt einen Tag später die franzö-sische Zeitung „L’Est Républicain“. DerBericht erinnert an die mörderischenKämpfe um jeden Quadratmeter Boden,die vielen Menschen heute so unglaub-

um heute, am 13. November, an einerdeutsch-französischen Veranstaltung be -sonderer Art teilzunehmen. Hermanutzträgt den gleichen Vor- und Nachnamenwie der deutsche Soldat, der heute mit 34seiner Kameraden in Cheppy zur letztenRuhe gebettet wird. „Wir kannten ihnkaum. Er war der jüngste Bruder unseresVaters. Aber unsere Eltern sind früh ge -storben, und so haben wir erst viel spätervom Tod unseres Onkels erfahren.“

Der 24-Jährige fiel bei den furchtbarenKämpfen im März 1915 um die „Butte deVauquois“ – eine beherrschende und des-halb militärisch bedeutsame Anhöhe, aufder damals noch ein Dorf lag. Eine Reihevon Minensprengungen hat im Verlaufedes bis 1918 andauernden Stellungskrie-ges die von Stollen und Gräben förmlichdurchlöcherte Anhöhe furchtbar verwü-stet. Schilder warnen davor, die Wege zuverlassen – aus gutem Grund ... Die eh -

Denkwürdiger Tag in Cheppy und Verdun

Freundschaft löst Vergangenheit ab

Fünf der auf dem Hügel von Vauquois gefundenen und nun in Cheppy beigesetzten Toten konnten identi-fiziert werden. Sie werden in Einzelgräbern beigesetzt; unter ihnen Franz-Xaver Hermanutz und HeinrichArnold Achternkamp.

Im Ersten Weltkrieg hart umkämpft und durch Mi -nen sprengungen völlig verwüstet: Die „Butte deVauquois“.Foto: Martin Dodenhoeft Foto: Michael St. Maur Sheil

Erster Weltkrieg Erster Weltkrieg

N

Buchreihe: Band 95 bis 97

Erzählen ist Erinnern

Band 95

Anni Riße: Die Leistung mei-nes Lebens. Mitzwei kleinen Kin-dern auf der Fluchtim Sommer 1945. Kassel 2009(122 Seiten).Aufgrund eines tech -nischen Fehlers wurde in unserer letzten Aus-gabe dieser Buchtitel falsch abgedruckt. SehenSie hier den korrektenTitel des Buches.

Band 96

Dieter Göschl:„Zurück an Absen-der“. Auf den Spu-ren meines Vaters. Kassel 2009(220 Seiten).

Ein Sohn auf der Suche nach dem un -bekannten Vater – Tagebucheinträge, Feld -postbriefe und hinterlassene Gefechtsbe-richte werden zur Biografie eines fröhli-chen, liebevollen Mannes und jungenVaters, den der Krieg 1945 für immer vonseiner Familie trennt.Zu beziehen bei: Dieter Göschl, Welden-straße 20, 85356 Freising (12,80 Euro plusVersandkosten und Verpackung).

Band 97

Georg Reiß: 1945. Flucht – Vertreibung – neue Heimat. Kassel 2009(92 Seiten).

1945 – die Fluchteines Zehn jährigenmit Mutter und Ge -schwistern: Königsberg – Pillau – perSchiff nach Stolp – zu Fuß nach Danzig –

zu Fuß nach Freimarkt – Vertreibung imHerbst durch Polen – misshandelt undausgeraubt – Lager auf Rügen – neueHeimat in Wittenberge. Zwei Ge schwis -ter überleben die Strapazen nicht.Zu beziehen bei: Georg Reiß, Gneisen-austraße 16, 42329 Wuppertal (10,00 Eu -ro in klusive Versandkosten und Ver-packung).

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Dann schreiben Sie bitte an:

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür-sorge, Buchreihe Erzählen ist Erinnern, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel,Telefon: 05 61 – 70 09 – 1 56, E-Mail:[email protected],Internet: www.volksbund.de/schon_ge lesen /online_ bibliothek.Bestellung bitte bei den angegebenen

Adressen, NICHT beim Volksbund!

BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN

22 &Stimme Weg 1/2010

Zeitzeugen

231/2010 &Stimme Weg

Page 13: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

Baubeginn der Grabstätte, die nach Ent - würfen des Landschaftsplaners Klaus Güßentstand, war am Volks trauertag. Den ers -ten Spatenstich vollzogen Detlef Dzem-britzki und Baustadtrat Klaus-Dieter Gröh -ler (Foto ganz un ten, von links).

Es reg net, als Arnhilt Daude zu Grabege tragen wird. Zwanzig Men schen, die sienoch lange in Erinnerung be halten wer - den, geben ihr das letzte Ge leit.

Christoph BlaseFotos: Andree M. R. Schulz, Christoph Blase

Zeichnung: PlanRat, Klaus Güß

rnhilt Daude hat ein erfülltes Le -ben gelebt, als sie kurz vor Voll-endung ihres 74. Lebensjahres

für immer die Augen schließt. 25 errunge-ne Goldene Sportabzeichen geben be -redtes Zeugnis von Energie, Engagementund Willenskraft der Wilhelmshavenerinin beruflicher und privater Hinsicht. Ge -prägt durch eigene Erfahrungen, der Groß -vater war im Ersten Weltkrieg, der Bru-der – nur 19 Jahre alt – im Zweiten Welt-krieg gefallen, engagiert sich Arnhilt Dau-de seit 1975 für die Belange des Volksbun-des. Hier findet sie eine neue Familie,denn mit dem Tod der Mutter hat sie kei-ne Verwandten mehr. Sie führt ein zufrie-denes Leben und hat nur eine Befürch-tung: Wer kümmert sich um mein Grabund wird sich jemand meiner erinnern?

Auf der Gemeinschaftsgrabstätte derStiftung Gedenken und Frieden und desVolksbundes auf dem Berliner Waldfried-hof steht das Gedenken im Mittelpunkt.Denn viele Menschen befürchten wieArnhilt Daude, dass die Erinnerung an sienach ihrem Tod verblasst. Über 600 Men-schen können dort ihre letzte gemeinsa-me Ruhestätte erhalten. Die Namen derVer storbenen werden dabei zentral aufeiner Stele ge sammelt, wie oft bei tradi-tionellen Ge meinschaftsgrabstätten üb -lich. Sie bleiben damit über die reguläreRuhezeit von zwanzig Jahren hinaus aufder Anlage erhalten.

A

Der letzte Weg der Arnhilt Daude

Neue Gemeinschaftsgrabstätte

Stiftung Leserbrief/Mitglieder

„Mit dem Namen bleibt auch die Erin-nerung erhalten, und das ist vielen Men-schen sehr wichtig“, erklärt der BerlinerLandesvorsitzende Detlef Dzembritzki.Friedhöfe seien aber nicht nur ein würdi-ger Ort für die Verstorbenen, sondernauch ein wichtiger öffentlicher Raum, einTeil der kollektiven Erinnerung, ergänztLandesgeschäftsführer Dr. In golf Wer-nicke. In Berlin wird dieses System wei-terentwickelt. „Begräbnisstätten sind seitAlters her Orte des Erinnerns und desGedenkens. Mit einer neuen Form despri vaten Gedenkens setzen wir diese Tra-dition mit sehr modernen Mitteln fort“,erläutert Andree M. R. Schulz, Referentder Stiftung Ge denken und Frieden. „Beidieser Gemeinschaftsgrabstätte könnenauf einer zentralen Stele mit Bildschirmnicht nur die Na men der Verstorbenenverzeichnet, sondern auch Informationenund Bilder digital hinterlegt werden.“

Gemeinschaftsgrabstätten gewinnenimmer mehr an Bedeutung, denn vieleMenschen befürchten nicht nur das Ver-gessenwerden, sondern auch, dass ihrGrab nicht gepflegt wird. Vor diesem Hin-tergrund haben Freunde und Förderer derVolksbund-Arbeit ihre finanzielle Unter-stützung mit einer Bitte verbunden: DerVolksbund möge sich um ihre Grabstellekümmern. Diesem vielfachen Wunsch ent -spricht der Volksbund nun mit der erstenAnlage im Westen Berlins.

Landesverband Berlin Landesgeschäftsführer:Dr. Ingolf Wernicke Lützowufer 1, 10785 BerlinTelefon: 030 - 230 93 60, Fax: - 99info@Gemeinschaftsgrabstaette.dewww.Gemeinschaftsgrabstaette.de

24 &Stimme Weg 1/2010

Der folgende Leserbrief kritisiert den Bundes-wehr-Einsatz in Afghanistan. Zugleich dru -cken wir das Antwortschreiben des Volks-bundpräsidenten ab (beide Briefe gekürzt).Dabei ist auch Ihre Meinung gefragt: Schreiben Sie uns!

Krieg in Afghanistan

In der Ausgabe 3/2009, wurde vonIhnen gefordert, dass die in Afghanistangefallenen Bundeswehrsoldaten ein sogenanntes dauerhaftes Ruherecht bekom-men. Begründung: „In diesen Friedens -einsätzen unter kriegerischen Bedingun-gen kann es nicht sein, dass wir den Todeines Soldaten zu einem Betriebsunfallherabsetzen.“

Ich bin über Ihre Forderung entsetzt.Es mag zwar sein, dass die Berufs- undZeitsoldaten im Auftrag des Bundestagesund der UNO im Einsatz sind, jedochnicht in einem Friedenseinsatz wie vonIhnen suggeriert und auch nicht fürDeutschland und schon gar nicht für diedeutsche Bevölkerung. (...) Ich frage mich,ob Sie sich als Präsident des Volksbundesnicht darüber im Klaren sind, dass Sie mitdieser positiven Haltung gegenüber krie-

gerischen Einsätzen die breite Unterstüt-zung des Volksbundes gefährden, da Siedie politische Neutralität verlassen. Ichglaube, dass viele Mitglieder und Unter-stützer – wie ich auch – Kriegswaisensind, für die Krieg niemals wieder einMittel der politischen Auseinanderset-zung sein kann.

Es gibt keine gerechten Kriege, jederKrieg ist ungerecht, denn er tritt immerauch Unbeteiligte, die dann als Kollateral-schäden bezeichnet werden.

Dieter Zahn aus Waiblingen

Antwort des Volksbundpräsidenten

Ihre Ausführungen werden auch vonvielen Mitgliedern des Volksbundesgeteilt. Dies ergibt sich schon dadurch,dass wir wirklich ein Volksbund aus allenSchichten und politischen Ansichten sind.Deshalb verstehen Sie meine Antwort alspersönliche Auffassung.

Ich bin im Gegensatz zu Ihnen jedochfest davon überzeugt, dass eine bedin-gungslose pazifistische Haltung nicht derrichtige Weg ist, wenn demokratischgewählte Regierungen Verantwortung für

Gerechtigkeit und Frieden auch außer-halb ihrer Staatsgrenzen übernehmenwollen. An Beispielen in der Geschichteder Menschheit und insbesondere auchder jüngeren deutschen Geschichte fehltes nicht. Wenn ein Unrechtsregime zumBeispiel die Menschenrechte mit Füßentritt oder einen Völkermord vorbereitet,soll dann die Staatengemeinschaft derfreien Welt tatenlos zusehen? (...)

Der Volksbund ächtet Kriege undGewaltherrschaft. Frieden aber ist nichtnur mit Waffenruhe gleichzusetzen, son-dern setzt auch die Wahrung der Men-schenrechte voraus. Eine militärischeIntervention, auch wenn sie von den UNbeschlossen wird, muss äußerst gründlichüberlegt sein. Nationale Egoismen undpolitische Rücksichtnahmen spielen allzuoft eine gewichtige Rolle. Dennoch bin ichder Meinung, dass der internationale Ein-satz in Afghanistan gerechtfertigt ist.

Pro und Contra: Bundeswehr in Afghanistan

Leserbrief & Diskussion

Liste der Mitglieder-Werber 2009

Hier finden Sie eine Liste unserer ak -tiv sten Mitglieder-Werber. Lei der ist esuns aus Platzgründen nicht möglich, alle236 Mitglieder, die uns im Jahr 2009 un -terstützt haben, zu nennen. Ihnen allenein herzliches Dankeschön für Ihre Unter-stützung!

Die komplette Liste der Werber findenSie unter www.mitgliederwerben.de imIn ternet. Telefonische Auskünfte bietetIhnen Volker Jordan unter der Nummer0561 – 7009 – 195.

Die zehn aktivsten Mitglieder-Werber des Volksbundes 2009Geworbene Werber Wohnort53 Martina Ruckteschler Dudenhofen

38 Martin Sollfrank Ensdorf

33 Wolfgang Steng Besigheim

29 Gottfried Memmel Rannungen

25 Manfred Blum Bornheim

23 Colette Schröder Schwerin

19 Josef Dorsch München

17 Wilfried Boländer Kirchheim

17 Birgit Rüge-Fischer Rastow

14 Robert Fischer Bad Berneck

251/2010 &Stimme Weg

Diskussion – Schreiben Sie uns! Stichwort: Afghanistan, VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge Werner-Hilpert-Straße 2 in 34112 Kassel

Page 14: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

Namen & NachrichtenNamen & Nachrichten

Traditionsverband spendet 11 500 Euro

Mehr als 55 Jahre bestand die „Tradi-tionsgemeinschaft ehemaliges I.R.58“.Nun haben die verbleibenden Kamera-den des in Ostwestfalen beheimatetenRegiments die Auflösung ihrer Organi-sation beschlossen. Das Vereinsvermö-gen in Höhe von 11 500 Euro spendetensie dem Volksbund. „Wir sind der Mei-nung, dass das Geld beim Volksbundgut angelegt ist“, sagt Heinrich Krüm-pelmann. Das Infanterieregiment 58war in Bückeburg, Herford und Mindenstationiert. Im Zweiten Weltkrieg wur-de es auch bei Rshew eingesetzt. Des-halb soll die großzügige Spende derdortigen Kriegs gräberstätte zugute-kommen. Volksbund-GeneralsekretärRainer Ruff dankte der Traditionsge-meinschaft persönlich für die Spende.

Wer kennt die Toten von Eger?

Anlässlich der Einweihung der neu-en Kriegsgräberstätte im tschechischenCheb (Eger) sucht der Volksbund nachZeitzeugen und Angehörigen deutscherKriegsopfer, die Fotos, Briefe oder Le -bensläufe für eine Ausstellung liefernkönnen. Kontakt telefonisch unter 089-18 80 77 oder schriftlich an: Kai-Uwe Ja -nouschek, Volksbund-LandesverbandBayern, Maillingerstraße 24 in 80636München.

Motta St. Anastasia: Friedhof gesperrt

Die deutsche KriegsgräberstätteMot ta St. Anastasia in Italien ist vomZerfall bedroht. Sie muss renoviert wer-den. Voraussichtlich werden die Reno-vierungsarbeiten bis zum 30. Novem-ber 2010 andauern. Bis dahin ist dieAnlage aus Sicherheitsgründen für dieÖffentlichkeit gesperrt.

Fallschirmjäger spenden 2 000 Euro

Nach Auflösung der Goslarer Fall-schirmjäger-Kameradschaft „WernerPissin“ erhielt der Volksbund 2 000Euro aus dem Vereinsvermögen. DieKameradschaft gehörte dem BundDeutscher Fallschirmjäger und dereuropäischen Fallschirmjäger Union an.

Drei Bäume und ein großer Wunsch

Margit Korn und ihr Vater WernerSchwickert sind große Förderer desVolksbundes. Eine Form des Geden-kens liegt ihnen dabei besonders amHerzen: die Friedensparks, die derVolksbund inzwischen auf mehrerenKriegsgräberstätten angelegt hat. Dortkönnen Angehörige in Gedenken anihre Lieben eine Patenschaft für einenBaum übernehmen. Margit Korn, dieübrigens regelmäßig für den Volksbundsammelt und dafür auch eigene Kalen-der und Heimatbücher über den OrtRummenohl erstellt, hat inzwischenbereits drei dieser Baumpatenschaftenfür den Friedenspark in Sologubowkaübernommen. Wenn auch Sie sich füreine Baumpatenschaft interessieren,wenden Sie sich bitte an Silvia Börgerunter Telefon 0561 – 7009 – 332.

Dankeschön für Reise nach Andilly

In den vergangenen Jahren nahm ichregelmäßig an der Angehörigenreisezur Kriegsgräberstätte Andilly teil. Dortbefindet sich das Grab meines Vaters.Das Ehepaar Mohr organisierte dieseReise stets mit viel Einfühlungsvermö-gen. Diesen beiden besonderen Förde-rern des Volksbundes, die diese Reisenun nicht mehr veranstalten können,möchte ich ein herzliches Dankeschönsenden. Doch mit wem können wir inZukunft die Gräber in Andilly besu-chen? Interessenten für diese Reise soll-ten sich bitte beim Volksbund in derWerner-Hilpert-Straße 2 in 34112 Kasseloder unter 0561 – 7009 – 0 melden.

Ingrid Ebert

Voigt erhält Verdienstorden

Auf der deutschen Kriegsgräberstät-te Ysselsteyn in den Niederlanden wur-de Volks bund-Mitarbeiter Karl-HeinzVoigt am Volkstrauertag mit einerhohen Auszeichnung für seine Arbeitim Dienste des Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge geehrt. Im Na -men der niederländischen Königin Bea-trix überreichte Venrays BürgermeisterJos Waals den Verdienstorden der Nie-derlande, de Ordre van Oranje Nassau.

motivierten Menschen jeden Alters wäredie humanitäre Arbeit des Volksbundesgar nicht möglich. Ihnen gilt unser beson-derer Dank!“, erklärte Reinhard Führer.

Der schleswig-holsteinische Landes-vorsitzende Karl-Heinz Zimmer aus Kielwurde ebenfalls geehrt: In der Kieler Lan-desbibliothek überreichte ihm Minister-präsident Peter Harry Carstensen imNamen des Bundespräsidenten das Ver-dienstkreuz am Bande. Zimmer wurdedamit für sein jahrzehntelanges ehrenamt-liches und kommunalpolitisches Engage-ment ausgezeichnet.

Zwölf Bundeswehrsoldaten und -be -am te aus Daun in der Eifel leisteten einenwichtigen Kriegsgräberpflegeeinsatz inder Ukraine. Im Mittelpunkt der Arbeitstand dabei die Pflege der deutschenKriegsgräberstätten in Lviv (Lemberg)und Sambor. Dabei handelt es sich umKriegsgefangenenfriedhöfe, auf de nenüberwiegend deutsche Soldaten begrabensind. Der Volksbund nimmt an, dass aufdem Gebiet der Ukraine im Zweiten Welt-krieg mehr als 400 000 deutsche Soldatenums Leben kamen.

Der Volksbund-Landesverband inBaden-Württemberg feierte 2009 ein Jubi -läum: Denn be reits seit 50 Jahren findenJugendbegegnungen in Kooperation mitdem Traditionsunternehmen Carl Zeiss inOber kochen statt. Die Auszu bil den denhaben während dieser internationalenBegegnungen viel gelernt und zahlreichearbeitsintensive Projekte zum Er folg ge -führt. Landesvorsitzender Dr. NorbertNothhelfer ehrte dieses Engagement am9. November 2009 während der Ju bi lä -ums veranstaltung bei der Carl Zeiss AG.

Ukraine: Kriegsgräberpflegeeinsatz Kooperation mit Carl Zeiss AG

Bundespräsident Horst Köhler hat demPräsidenten des Volksbundes das Bundes-verdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Mitdieser Auszeichnung würdigt der Bunde-spräsident unter anderem das langjährigeEngagement Reinhard Führers für dieKriegsgräberfürsorge.

„Ich nehme diese hohe Ehrung auchstellvertretend für die vielen Sammler an,die regelmäßig in dieser nasskalten,unwirtlichen Jahreszeit rund um denVolkstrauertag unermüdlich mit der Spen-dendose in der Hand für die Kriegsgrä-berfürsorge sammeln. Ohne diese hoch

Verdienstkreuze für Zimmer und Führer

Bundesverdienstkreuz für den Volksbund-Präsidenten – auf dem Foto sehen Sie: Christina Führer, Bundes -präsident Horst Köhler, Reinhard und Martina Führer sowie Dr. Franz Vogt. Foto: Maurice Bonkat

Nein, es ist nicht der Auftakt zum Köl-ner Karneval – auch wenn es ebenso far-benfroh und unterhaltsam daher kommt.Das 9. Militärmusik-Festival in der Lan-xess-Arena ist ein besonderer Augen-sowie Ohrenschmaus für alle Freundeinternationaler Blas- und Mi litärmusik.

„Der Volksbund erhält dabei einenScheck in Höhe von 3 000 Eu ro und zahl-reiche weitere Spenden seiner Förderer“,sagt Bezirksverbands-Ge schäfts führerMartin Ga dow: „Es ist das erste Mal, dassder Volksbund als gemeinnütziger Vereindiese Spende erhält. Dafür möchte ichden Veranstaltern herzlich danken.“

Damit die Besucher des Militärmusik-festivals mehr über die Arbeit des Volks-bundes erfahren, haben er und seine Kol-leginnen Sabine Kaps und Angelika Per-na verschiedene Stände aufgebaut. Vor,wäh rend und nach der unterhaltsamenShow der Militärmusiker bieten sie denGästen allerlei Handreichungen, Bücher,Aufkleber, Kalender, Infobroschüren undkleine Geschenke.

Sogar die Gräbersuche online ist ver-treten. Hier können Ange hö ri ge di rektvor Ort nach Gefallenen der Weltkriegesuchen. Dazu gibt es auch den persönli-chen Kontakt zu den ehrenamtlichen Hel -fern. Zu denen zählen Regina Rie del undSvenja Wildfeuer. Die Studentinnen ge -hören zum Jugendarbeitskreis des Volks -

bund-Landesverbandes Nordrhein-West-falen. Sie können aus eigener Erfahrungberichten, wie wichtig und lehrreich dieinternationalen Jugendbegegnungen aufden Kriegsgräberstätten Europas sind.

Internationale Begegnungen gibt es na -türlich auch auf und hinter der großenShowbühne. Formationen aus Deutsch-land, Bulgarien, Brunei, Polen, Tschechi-en, Niederlande, USA, Schottland undRuss land beweisen ihr Können – im Fina-le sogar gemeinsam. Für die Zuschauerwird wirklich viel geboten. Es ist eine au -ßergewöhnliche und überaus abwechs-lungsreiche Musikshow.

Den 3 000-Euro-Scheck nimmt dannder Volksbund-Bezirksvorsitzende undKölner Regierungspräsident Hans PeterLindlar mit folgenden Worten entgegen:„Ich danke dem Veranstalter, demSchirmherren und vor allem den Gästendes Musikfestivals, die mit ihrem Besuchzugleich den Volksbund unterstützen.“

9. Militärmusik-Festival in Köln: Musikalische Brücken bauen

271/2010 &Stimme Weg26 &Stimme Weg 1/2010

In der Kölner Lanxess-Arena nimmt der Bezirksvorsitzende und Regierungspräsident Hans Peter Lindlareinen 3 000-Euro-Scheck für den Volksbund entgegen. Fotos: Maurice Bonkat

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Ja, ich möchte den Gesamtkatalog!

Unsere Jugendbegegnungs- & Bildungsstätten (JBS)

Ja, ich möchte weitere Infos zu den JBS!

Was machst du diesen Sommer?

Niederbronn-les-Bains / Frankreichwww.cas-niederbronn.org

Golm / Insel Usedom, Deutschlandwww.jbs-golm.de

Lommel / Belgienwww.jbs-lommel.de

Ysselsteyn / Niederlandewww.joc-ysselsteyn.com

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Weitere Infos und Anforderungen auch per E-Mail an [email protected]

Buchungen und Infos:

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Informieren Sie mich bitte, wie ich mit der StiftungGedenken und Frieden des Volksbundes meinen För-derbeitrag für die deutsche Kriegsgräberfür sorgeauf Dauer sichern kann.

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Namen & Nachrichten

Ehrung für zwei Hundertjährige

Die 100-jährige Anna-Maria Walteraus Mühltal-Traisa ist dem Volksbundseit 48 Jahren eng verbunden. Zu ihrem100. Geburtstag gratulierten ihr RitaKwas niew ski vom Volksbund-Kreisver-band Darmstadt-Dieburg, die hessischeLandesgeschäftsführerin Viola Krausesowie Ortsverbandsvorsitzender Wolf-gang Schmidt (Foto oben, von links).

Ihren 100. Geburtstag feiert auch An -nemarie Hubert aus Simmern. Dabeibat sie ihre Gäste um eine Spende fürden Volksbund. 1 100 Euro kamen sozusammen. Dafür bedankte sich RudolfHintermeier von Bezirksverband Kob -lenz. Beiden Damen gelten unsere bes -ten Glückwünsche und ein herzlichesDankeschön!

HSV-Trikot zu versteigern

Ersteigern Sie zugunsten des Volks-bundes ein Original-Trikot von HSV-Star Zé Roberto mit den Unterschriftenaller Spieler! Dazu gibt es eine Stadion -führung, die in Bereiche führt, die sonstder Öffentlichkeit nicht zugänglichsind. Steigern Sie bis zum 31. Januarunter www.stargebot.de mit.

Bitte übersenden Sie mir kostenlos die Broschüre »Was wird mit meinem Erbe?«

Bitte nennen Sie mir unverbindlich einen im Erbrecht qualifizierten Anwalt in meiner Nähe.

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

Reiseziel, Land

Reisedatum

Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

chende Gedenk tafel nennt. Der ehrenamt-liche Vorsitzende des LandesverbandesMecklenburg-Vorpommern, Innenmini-ster Loren Caffier, weihte die Erinne-rungsstätte an das Drama von Alt TeterinEnde November ein. Der Volksbund-Lan-desverband Meck lenburg-Vorpommernhatte das Projekt über mehrere Monateberatend be gleitet und unterstützt. Ander Finanzierung beteiligte sich der Lan-desrat für Kriminalitätsvorbeugung unddie Sparkasse Vorpommern.

Der Landesvertretertag des Volksbund-Landesverbandes in Baden-Württembergfin det am 8. Mai 2010 im Parkhotel St. Le -o nhard in Überlingen statt. Für die Wahlder Mitglieder des Landesvertretertageshat der Landesvorstand eine Vorschlagsli-ste be schlossen, die in den Bezirksge-schäftsstellen eingesehen oder angefor-dert werden kann.

Der nächste Vertretertag des Volks-bund-Landesverbandes Schleswig-Hol-stein findet am 2. Juni 2010 in Kiel statt.Die Listen der vorgeschlagenen Delegier-ten der Kreisverbände liegen ab 2. Aprilzur Einsichtnahme in der Landesge-schäftsstelle aus. Änderungsvorschlägesind bis spätestens 2. Mai an den Landes-verband zu richten.

Landesvertretertag Baden-Württemberg Landesvertretertag Schleswig-Holstein

32 Menschen wählten zwischen dem30. April und dem 2. Mai 1945 in Alt Tete-rin den Freitod. Darunter waren auch etli-che Kinder, denen ihre Mütter aus Angstvor der anrückenden Sowjetarmee dasLeben nahmen. Es war ein bewegendesmenschliches Drama – und doch nur einbesonders grausames Beispiel von vielenfür die Unmenschlichkeit des Krieges.

„Aus Angst und Verzweiflung“ lautetdaher die zutreffende Bezeichnung derMotive, die seit Ende 2009 eine entspre-

Gedenktafel erinnert an Drama in Alt Teterin

Mit uns reisen Bitte diesen Coupon an:

Ich helfe dem Volksbund als neues Mitglied:

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

Postleitzahl, Ort

Geburtsdatum Unterschrift 154

Mein Beitrag pro Jahr:

12 Euro 25 Euro 50 Euro

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Für Ihre Mitgliederwerbung!Ich habe ein Mitglied geworben. Bitte senden Sie mir die CD »Musikschau der Nationen« zu.

Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

Wichtiger Service: Wenn Ihr Angehöriger auf einer deutschen Kriegsgräberstätte im Ausland bestattet wurde, könnenSie uns beauftragen, dort Blumen niederzulegen oder ein Foto von der Grabstelle aufzunehmen.

Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.volksbund.de/grabschmuckund telefonisch unter 0561 - 7009 - 153 oder 0561 - 7009 - 123.

Grabschmuck- und Fotowünsche

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Reise-Information, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

Ich interessiere mich für folgende Reise:

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28 &Stimme Weg 1/2010

Die Kameradschaft der ehemaligen Sta-lingradkämpfer und ihrer Angehörigenzählt zu den treuesten Unterstützern desVolksbundes. Auf ihrem jährlichen Treffenin Limberg/Lahn sammelten sie auchdies mal für die Kriegsgräberfürsorge. Dadie zahlreichen Geldscheine kurioser Wei-se nicht ohne weiteres in die Spendendosedes Volksbundes passten, nahm man kur-zerhand einen Sektkübel zur Hilfe. Dieserfüllte sich schließlich mit Spenden in Hö -he von 460 Euro. Herzlichen Dank!

Für die Teilnehmer der Gedenkfeieranlässlich des zehnjährigen Bestehens derKriegsgräberstätte Sologubowka nahe St.Petersburg (Russische Föderation) gibt eszwei wichtige Nachrichten: So beginntdie Veranstaltung des Volksbundes nunam 1. August 2010, also einen Tag späterals ursprünglich vorgesehen. Zudem hatder ehemalige Bundeskanzler GerhardSchröder, dessen Vater Fritz Schröder1944 in Rumänien fiel, seine Teilnahme ander Gedenkfeier zugesagt.

Stalingrad-Kameradschaft spendet Sologubowka-Gedenkfeier am 1.8.2010

Page 16: Was Krieg bedeutet 50 Jahre Gedenken in Lommel · 19 Es hat sich gelohnt Förderer-Workcamp in Lettland ... Wende hat er viele Reisen in den Os ten unternommen und ge se hen, dass

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ImpressumHerausgeberVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Berichte und Mitteilungen, 86. Jahrgang, Januar 2010 (ISSN 0944-2766)Das Mitteilungsblatt erscheint viermal imJahr, Nachdruck nur mit Quel len an gabe undBeleg. Für unverlangt eingesandte Manu -skripte und Fotos wird keine Haftung über -nommen. Die Re daktion behält sich Kürzungund Bearbeitung des zur Verfügung gestelltenMaterials vor.

SpendenkontoVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Kontonummer: 3 222 999Commerzbank KasselBankleitzahl: 520 400 21

RedaktionMaurice BonkatBeirat: Prof. Volker Hannemann (Vorsitz),Erich Bulitta, Claudia Byczynski, Ingrid Ebertund Manfred Schaake

GestaltungRené Strack

DruckDierichs Druck + Media GmbH & Co. KGFrankfurter Straße 168 • 34121 Kassel

VerantwortlichRainer Ruff, Generalsekretär

AnzeigenMaurice BonkatTelefon: 0561 – 7009 – 281

VerlagVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Werner-Hilpert-Straße 2 • 34112 KasselTelefon: 0561 – 7009 – 0 • Fax: – 221E-Mail: [email protected]

FotonachweisDas Titelfoto zeigt die Blumenaktion auf der Kriegsgräberstätte Lommel in Belgien(Foto: Christina Kopplin). Die übrigen Fotos stammen, wenn nicht an ders gekennzeichnet, von Volksbund-Mitarbeitern oder aus dem Archiv.

BeilagenDiese Ausgabe enthält Beilagen von: MDM,Van Acken, Marsen & Partner (LV Nieder-sachsen) sowie des LV Bayern in Teilauflage.

DankeAachen: Luise Näther Aalen: Ruth Die-trich Ahrensbök: Christine Stahl Arns-berg: Heinz Hinse Aschaffenburg: HansLang Aurich: Inge Grabow Bad Bent-heim: Dr. Theodor Behrens, Luise Mün-tinga Bad Endbach: Gudrun JockenhövelBad Feilnbach: Dr. Eva Brües Bad Gan -dersheim: Irmgard Voß Bad Harzburg:Egon Ahlers Bad Homburg: Konsul a. D.Otto Kern Bad Oeynhausen: Ottilie Bög-ner Bad Reichenhall: Günther Rall BadSalzdetfurth: Alfred Heidebreck Bargte-heide: Gisela von Duhn Balve: WernerGrote Bayreuth: Friedrich Walther Berg-heim: Hermann Preis Bergisch Gladbach:Helene Döckel Berlin: Ursula Blahr, TadeDrzewiecki, Anny Dykstra Bielefeld:Hannspeter Botz, Bernhard Klodwig,Hanna Simon Bietigheim: Paula Neu-bauer Bietigheim-Bissingen: WolfgangNäfelt Bilsen: Richard Bestmann Blau-stein: Karl-Heinz Mathias Bochum: EgonJellonek Bonn: Willi Löllgen, Hans Meh-len, Helmut Schubert Bornheim: Ferdin-

and Schmitz-Remy Brandenburg: Hilde-gard Bartling, Heinz Langhoff Bremen:Wilhelm Geuting, Helene Messedat, Wolf-gang Westdoerp Bremervörde: UrsulaFittschen Burladingen: Maria GroesserBurgwedel: Albrecht Redecke Celle: Gu -drun Jacobs, Fritz Schulz Delmenhorst:Gerda Bruns-Schröder Detern: Gerda Ritz -mann Diemelsee: Erna Rost Dormagen:Adam Quetting Dorsten: Johannes Plitz-ko Dortmund: Walter Friebe, Anna Krä-mer Diemelsee: Erna Rost Duisburg:Gis bert Klein Düsseldorf: Anneliese Hen - dricks, Ursula Lauer, Johannes Wa den -pohl Elsteraue: Heinz Glück Esch wege:Erwin Schnitzer Essen: Prof. HermannSchönnenbeck Feldberg Seenlandschaft:Gertrud Müller Feldkirchen: AdalbertKoch Flensburg: Wolfgang Ahrens Frank -furt: Dr. Fritz Biller, Kordula WimmerFreiburg: Werner Schöttle Fulda: KurtSchade Ganderkesee: Karl Müller Gel -sen kirchen: Rudolf Dreher Gladbeck:Eli se Rohde Goch: Franz Elbers Göttin-gen: Godhard Reddehase Goslar: GiselaSchwarz Grafing: Hans-Georg WeißGroß-Bieberau: Wilhelm Eichner Gü -ters loh: Hermann Wulfhorst Gummers-bach: Ernst Huster Hagen: Günter Hen-rich Hamburg: Heinrich Heidmann, FritzHeinemann, Magda Jacobs, Ruth Janssen,Gerda Lenz, Dr. Klaus Ruhrmann, Wil-helm Rumpf, Joachim Ruth Hamm: KarlClement, Heinz Niggemann Hanerau-Hademarschen: Horst Weise Hannover:Günther Fritze, Elisabeth Fuhrmann Hei-delberg: Otto Lachenauer Helsa: RudolfStrohs Hemmingen: Adolf Meister Hof-kirchen: Anna Vogl Hohenhameln: Ger-da Hantelmann Hohenwestedt: HansKru winnus Hüllhorst: Karl HalstenbeckHürtgenwald: Gottfried Rüttgers Itze-hoe: Herta Möckelmann Karben: Rai-mund Ullrich Kassel: Gerhard BrohmerKöln: Otto Spitz Krefeld: Rudolf SeitheLehrte: Wilhelm Mölbitz Lingen: ErnstFrensch Lübbecke: Ernst-Georg Becker,Hanna Schreyer Lübeck: Asta Preuss,Friedrich Seeger Lutter: Ursula AhrensMedebach: Rudolf Gajewi Meinerzha-

Oldtimertreffen Rösrath: Dietlinde MarxRüsselsheim: Herbert Oberhaus Rutes-heim: Dr. Hans-Ulrich Schwarz Schilt-berg: Alfred Seidel Simmern: AnnemarieHubert Sinzheim: Gertrud Pföhler Söhl-de: Erich Busse Solingen: Ernst-WilhemFelix-Dalichow Speyer: Theodor SteppStuttgart: Hilde Bleicher, Rösi Heinrich,Elmar Schäfer Tübingen: Kurt MangoldUetze: Ludwig Roclawski Vallendar:Gerta und Josef Krobb Villmar: Hildeund Werner Weber Waldbröl: Maria undGerhard Schneider Warburg: Josef vonRüden Wassenberg: Schützenkönig Mar-kus Schnorrenberg Weinbach: Hilde undJohann Zwitkowics Weinheim: Dr. ErichFahrbach Wentorf: Gerd Obersteller, Dr.Harald Schlüter Westoverledingen: Ehe-leute Hermann Woortmann Wies baden:Heinrich Weigand Willstätt: Hans Sten-zel Winden: Erika Weber Winsen: Ger-hard von dem Hagen Witten: HerbertAlbuszat, Eugen Wagener Wolfenbüttel:Elisabeth u. Otto Rühmer Wuppertal:Horst Lenz

gen: Georg Schumann Minden: AnnelieseTorchalla Mölln: Helene Brandis Mön -chengladbach: Wilhelm Schüll Mois-burg: Heinrich Meyer München: ErikaBrink Münster: Hildegard Klingsporn,Karl Scholz-Sadebeck, Friedrich ZörnNeuenhaus: Eleonore Verbeck Neuental:Karl Wiegand Neumünster: Erwin Wil-ke, Lisa Zippel Neustadt a. Rbge.: Hans-Erich von der Mosel Neuwied: IrmgardGrathwohl Niebüll: Dr. Malte SchmansNörvenich: Helene Döckel Nordhorn:Wilhelmine Klokkers Nürnberg: BrigitteMüller Obersüßbach: August ErtlmaierOsnabrück: Bernhard Klodwig Övelgön-ne: Erna Wichmann Peine: Helmut Scha-renberg Potsdam: Hans Köhler Pulheim:Karla Riesch Rahden: Gerhard SanderRastede: Alice Francksen Remseck: Ge - org Leppig Rengsdorf: Brigitte Mu scheidRheinberg: Wilma Dannenberg Rheine:Helmut Schütte Roklum: Hans-G. Wäter-ling Ronnenberg: Gün ther HirschfeldRo senheim: Margarete Wick Sahms:Her mann Berling Salzburg/A: Dr. BennoHesske Scharbeutz: Walter Do se Schles-wig: Hans-Werner Jürgensen Schön berg:Karl Hansbauer Schortens: Helmut ZappSchriesheim: Gertrud Hofsäss Schwan-heide: Albert Simon Schweinfurt: Dr.Helmut Karl Schwetzingen: Hans-Joa-chim Schenck Sehnde: Karl Tubbe Sing-hofen: Willi Maxeiner Sinsheim: HansGeiger Soltau: Rudolf Kliem Sottrum:Marie Otten Speyer: Käthe Schrey Stein-Bockenheim: Wilhelm Bayer Steinfurt:Bernfried Ober Stuttgart: Dr. EberhardDederer Süstedt: Friedrich Grafe Ulm:Dr. Friedrich-Wilhelm von Seydlitz-Kurz-bach Unterföhring: Ludwig Bartl Unter-reichenbach: Rüdiger Bohnenkamp Up -lengen: Gretchen Jürgens, Wilma OttjesVechelde: Alfred Peters Vellmar: Dr. Gün -ter Krummel Wachtberg: Elisabeth Rinck,Ernst Weber Waldbröl: Wilhelm KleinWaldkappel: Gotthard Penack Wald -kirchen: Josef Weber Wangerland: HansDehnen Weilerbach: Helmut Vogt Wen-nigsen: Hubert Sevenich Wietzendorf:August Rüter Wilhelmshaven: ArnhiltDaude Witten: Günter Holtz Wittmund:Paul Kretschmer Wörth: Otto WeissWunstorf: Siegfried Hagemann Wupper-tal: Annemie Hörner, Karl Heinz KrauseZweibrücken: Walter Nierendorf

Aachen: Franz Kerres Ahlen: GüntherErd mann Anzing: Albert Frank Aschaf -fen burg: Dr. Karl Löwer Aumühle: Karl- August Struck Bad Grönenbach: HansEndres Bad Hersfeld: Konrat GründlerBad Honnef: Katharina Buchholz, Mela-nie u. Michael Korn Bad Homburg: Her-mann Rapp Bad Peterstal-Griesbach: Lo -renz Kimmig Bad Sooden-Allendorf: Ger - da u. Erhard Gastrock Bergheim: Kon radKnips Bernburg: Josef Kratzmann Berlin:Werner Fährmann, Arthur Froese, Si gridKoch, Ingeborg Linder, Wolfgang Paul,Hans-Joachim Wegner Biebesheim: Chri-stine u. Dr. Jürg-Dietrich Gebhardt Bisch -weiler: Friedrich W. Balduin Bingen: Ma -ria Ramberger, Josef Reimann Bo chum: Jo -hann Bernhard, Heinrich Kneist, HeinrichVoss Bonn: Karl-Heinz Gruhl, Jo hann-Ernst Kühne, Hans-Friedrich zur Nie den,Hans-Johann Sack Borken: Ur su la Bre-baum Bottrop: Erich Ahlers Bo venden:Do rothy Crockett Brakel: Augusta Scheff -ler Breitenbrunn: Magnus Do rer Bremen:Karl Kamloth Bremerförde: Ruth WürtzBretten: Felix Dorwarth Bruchsal: Fami-

Spenden anstelle von Ge schen -ken zu besonderen Anlässen

Spenden anstelle von Blumenund Kränzen im Todesfall

lie Vockrodt Bühl: Irene Koch Burscheid:Herbert Peter Butzbach: Hermann LerchCelle: Irmgard Achilles, Hans-JoachimBenedix, Dr. Christoph Kernberger Den-kendorf: Iris Berner Dessau-Roßlau: Er -win Schlauch Dillingen: Walter RauhDort mund: Wolfgang Luther Dreieich:Irene Graf Dresden: Ingrid HabenichtDüsseldorf: Hubertus Brück Duisburg:Helmut Fricke Eisenberg: Fritz Schön-hoff Erfurt: Prof. Martin Sprößig Erke-lenz: Kreissparkasse Heinsberg Erkrath:Erhard Reiche Essen: Walter Bojatzki, Her -bert Schmidt Flensburg: Ruth Treichel,Elke Andresen Frankweiler: Ingeburg Zol -ler Frasdorf: Anton Rieder Freiburg: Dr.Hans-Otto Quednau Gärtringen: Marga-rete Herpich Garbsen: Bolko Knust Gar-misch-Partenkirchen: Ameli Gräfin zuDohna Georgsmarienhütte: Helmut Beus -hausen Griesheim: Werner Luther Groß - hansdorf: Ilse u. Walter Abegg Güster:Emma u. Alfred Paeserack Hamburg: Jo -hanna Scheinert Hameln: Ruth Consta-bel Hannover: Claus Meiners Hausen: Jo -sef Schneider Heidenrod: Alfred Haupit-zer Heikendorf: Walter Friesecke Heili-genhaus: Margret und Franz WernerRücker Hemmersheim: Paul Bender Hil-chenbach: Waltraud Menn Hofheim:

Giesela u. Uwe Cramer Horn-Bad Mein-berg: Wilma u. Werner Rulle Hohenerx -le ben: Christel Paul Itzehoe: Irmgard u.Burghard Falckenthal Kaiserslautern: Jut -ta Merkle Karlsruhe: Edith Göbel Kas -sel: Dr. Richard Lübbe Kaufbeuren: Dr.Marianne Rossmanith Kirchheim: KurtRommel Kirkel: Renate und Helmut Wal -ter Koblenz: Marianne Froitzheim Köln:Bernd Blank Korschenbroich: GerhardHo ven Krefeld: Ruth Lindner, DieterRauch Küssaberg: Ute Deck Lauterbach:Paul Flach Limburgerhof: Herbert LörchLindau: Benedikt Wunderer Löhne: Hel-mut Spethmann Lütetsburg: Helga u.Herbert Südtmann Lutter: Albert HeyMarl: Annemarie u. Heinrich Krakamp,Gisela u. Dr. Heribert Seibring Marsberg:Hans H. Kleffner Mettmann: MagdalenaGriethe Montabaur: Maria u. Hans Sickin -ger Mühltal: Hildegard Loebel Mün-chen: Helmut Mayer Nürtingen: Her-mann Scholder Nußloch: Anna HolschuhOchsenfurt: Annerose Korn Osterholz-Schambeck: Gustav Klippert Paderborn:Ferdinand Stutzinger Preetz: Christa u.Dieter Klonikowski Quickborn: WaltrudKraft Regensburg: Karlheinz SchmittgallRheden: Oda-Maria von Schubert Rhein-bach: Nikolaus von Ketelholdt Rheine:

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Kriegsgräberstätte Lommelin Belgien

Die Gräber der unbekannten Weltkriegsopfer im belgischen Lom-mel schmückte der Volksbund dank der Spenden seiner Förderermit tausenden weißer Nelken. (Fotos: Kopplin/Schmidt)