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Dienstag, 28.06.2016, 12:15 Uhr
Dipl.-Ing. Bernd Romahn
Terminplanung für Architekten
Vorlesungsreihe Bauökonomie an der TU Berlin
Terminplanung für Architekten
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Dipl.-Ing. Bernd Romahn
Berufliche Qualifikation
1994 - 1996 Studium Wirtschaftsingenieurwesen
1993 Abschluss Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen TFH Berlin
Erfahrung
Seit 2008 Projektmanager DU Diederichs
2000 - 2007 Arbeitsvorbereitung, Wiemer & Trachte AG
1995 - 2000 Bauleitung, Wiemer & Trachte AG, NL Berlin
1993 - 1995 Bauleitung, WKI Isoliertechnik, Berlin
Zur Person
Steglitzer Kreisel, BerlinOtto-Braun-Straße, Berlin Staatsbibliothek, Unter den Linden
Berlin
Wohnungsbau Bornemannstraße /
Uferstraße, Berlin
Terminplanung für Architekten
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Seit 38 Jahren Projektsteuerung von Baumaßnahmen
Ca. 133 festangestellte Mitarbeiter, davon 65 in Berlin
Eigene Bau- und TA-Ingenieure
Leistungskatalog u.a.:
Projektmanagement
Projektsteuerung
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
Technisches Due Diligence
Nachhaltigkeitsberatung
Gutachten
Vielfältige interdisziplinäre Kenntnisse
Seit 1995 QM-System, Vier-Augen-Prinzip
Initiator und Mitgründer des DGNB
Unternehmensvorstellung
DU-Standorte
DU-Projekte
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
II. Terminplanung in der HOAI
III. Arten und Darstellung von Terminplänen
IV. Terminkontrolle und -steuerung
V. Praxisbeispiel
VI. Exkurs Projektmanagement
Inhaltsübersicht
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
Warum Terminplanung?
• Bauprojekte sind heute i. d. R. gekennzeichnet durch:
• hohe Komplexität
• hohen Termindruck
• hohe Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit (Kostendruck)
• daher strukturiertes Herangehen mittels Terminplanung als Abbild
aller erforderlichen Aufgaben in ihrer zeitlichen Abfolge
• als Grundlage für Kapazitäts- und Kostenplanung
• beantwortet die Frage:
„(Von WEM) muss WAS von WANN bis WANN getan werden, um
die definierten Ziele zu erreichen? Und was kostet das?“
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
(ein wesentlicher Bestandteil des) Terminmanagements:
Termin Ermittlung
Termin Kontrolle
Termin Steuerung
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
Termin-Ermittlung
Durch wen?
• Auftraggeber
• Berater des Auftraggebers (Planer, Projektmanagement, Juristen)
• Objektüberwachung (Bauleitung, Planer)
• Auftragnehmer (Bauunternehmer)
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
Termin-Ermittlung
Wozu?
• Plausibilisierung der Terminziele (Durchführbarkeit, Risiken, Kosten)
• Ende ist definiert → Dauer und damit Anfang wird ermittelt
• Anfang ist definiert → Dauer und Ende wird ermittelt
• Anfang und Ende sind definiert → Prüfung der Dauer aller Aufgaben
└ ggf. korrigierender Eingriff (Änderung der gewünschten Dauer) erforderlich
• Ermittlung und Einhaltung optimaler Abläufe zur Gewährleistung einer
wirtschaftlichen Ausführungsdauer
• Planmäßige Abwicklung des Projekts (Kontrolle und Steuerung)
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
Termin-Ermittlung
Wofür?
• zur Kontrolle der planmäßigen Abwicklung
• als Grundlage der Steuerung bei Abweichung in der Abwicklung
• aber auch:
• zur Definition von Zeitpunkten wesentlicher Entscheidungen
• zur Koordination komplexer Abläufe
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
Termin-Ermittlung
Wie?
• Arbeitsschritte ermitteln → Projektstrukturplanung, Standard- oder Musterabläufe,
Referenzprojekte, Erfahrungswerte
• zugehörige Einzel-Dauern ermitteln → Erfahrungswerte z. B. aus eigenen Projekten,
Referenzprojekten, Datenbanken (z. B. Sirados), Ergebnisse von An- oder Umfragen
• Abläufe mit bestehenden Abhängigkeiten ermitteln → auf Grundlage der
Projektstruktur und -besonderheiten
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
Termin-Ermittlung
Folgende Fragestellungen sind (im Vorfeld) zu klären:
• Entscheidungsfreudigkeit des Auftraggebers?
Je größer die Auftraggeberorganisation, je stärker ist das Vorgehen i. d. R.
formalisiert, notwendige Entscheidungen dauern länger
• Haben Terminvereinbarungen Aussicht auf Einvernehmen?
• Welche Gliederungsmöglichkeiten bieten sich bei der Terminermittlung an?
• Welche Vorgänge können zeitgleich oder „im Schatten“ anderer erfolgen?
• Was sind die wesentlichen Meilensteine für das Projekt?
• Besteht Baurecht und / oder ist ein vorgezogener Baubeginn erlaubt?
• Welche Randbedingungen (nicht beeinflussbar) sind zu berücksichtigen, z.B.
jahreszeitliche Besonderheiten, Rechte Dritter, politische Interessen
Terminplanung für Architekten
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I. Grundlagen der Terminplanung
Termin-Ermittlung für die Phasen eines Projekts:
Planungsphase Ausführungsphase Abnahmephase
Koordination der Planung (Planung der Planung)
Errichtung des Bauwerks
Inbetriebnahme,
Abnahmen und
Übergaben
Terminplanung für Architekten
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II. Terminplanung in der HOAI
Termin-Ermittlung gem. HOAI
Planungs- und Vergabephase
• LPH 1: Grundlagenermittlung
• LPH 2: Vorplanung „Erstellen eines Terminplans mit den wesentlichen Vorgängen des
Planungs- und Bauablaufs“*
• LPH 3: Entwurfsplanung
„Fortschreiben des Terminplans“*
• LPH 4: Genehmigungsplanung
• LPH 5: Ausführungsplanung
„Fortschreiben des Terminplans“*
• LPH 6: Vorbereitung der Vergabe
„Aufstellen eines Vergabeterminplans“*
• LPH 7: Mitwirkung bei der Vergabe„Koordinieren der Vergaben der Fachplaner“
*Grundleistung des Architekten
Terminplanung für Architekten
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II. Terminplanung in der HOAI
Termin-Ermittlung gem. HOAI
Ausführungsphase
• LPH 8: Objektüberwachung
„Aufstellen, Fortschreiben und Überwachen eines Terminplans (Balkendiagramm)“*
• LPH 9: Objektbetreuung
*Grundleistung des Architekten
Abnahmephase (nicht gem. HOAI, dennoch oft notwendig)
• Inbetriebnahmeplan (i. d. R. Test der technischen Ausrüstung)
• Abnahmeplan (Abläufe Vorbegehungen, Begehung, Nachbegehung)
• Übergabeplan (Ablauf der Übergabe an Nutzer)
Terminplanung für Architekten
Rahmenterminplan Generalterminplan Grobterminplan Detailterminplan
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Arten von Terminplänen
Baufortschritt
Detaillierungsgrad
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Arten von Terminplänen
Nach Projektstand und Detaillierungsgrad:
• Rahmenterminplan
• Orientierungshilfe, leicht verständlich
• wenige Vorgänge und Meilensteine (max. 30)
• erste wesentliche Abhängigkeiten
• einzelne Dauern in Quartalen, max. Monaten
• Zeitpunkt: vor oder während der Grundlagenermittlung
• Meilensteine: Planungsauftrag, Baueingabe, Baugenehmigung, Baubeginn,
Fertigstellung Rohbau, technische Ausrüstung, Innenausbau, Baufertigstellung,
Abnahme-/Übergabephase, Einzugsbeginn*
* AHO, Projektmanagementleistungen in der Bau- und Immobilienwirtschaft, 2014 S. 59
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Arten von Terminplänen
Nach Projektstand und Detaillierungsgrad:
• Generalterminplan
• über alle Projektphasen orientiert an den LPH der HOAI, bereits mit Inbetriebnahme
• angestrebter Leistungsverlauf der Kerngewerke (Ausführungsphase)
• Darstellung kritischer Vorgänge
• einzelne Dauern in Quartalen, monats- oder halbmonatsweise
• Zeitpunkt: im Zuge der Vorplanung
• Grundlage: Rahmenterminplan
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Arten von Terminplänen
Nach Projektstand und Detaillierungsgrad:
• Grobterminplan
• mit überschlägiger Dimensionierung erforderlicher Kapazitäten
• Verfeinerung der Vorgänge der Generalterminplanung
• Einfügen wesentlicher Zwischentermine (z.B. bei Bauabschnitten, geplanten
Teilinbetriebnahmen)
• erste Darstellung von Verknüpfungen, kritischer Weg
• Ermittlung von Pufferzeiträumen
• Geeignet als Grundlage von Planungs- und Bauverträgen
(Termin- und Fristvereinbarungen sollten ohne Puffer erfolgen)
• erfahrungsgemäß einzelne Dauern in Quartalen, Monaten, max. Wochen
• spätester Zeitpunkt: vor Vergabe (LPH 6)
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Arten von Terminplänen
Nach Projektstand und Detaillierungsgrad:
• Detailterminplan
• weitere Aufgliederung und Detaillierung der einzelnen (Sammel-) Vorgänge
des Grobterminplans
• vertiefte Darstellung von Verknüpfungen und Abhängigkeiten
• Eignung für Soll-/Ist-Abgleich innerhalb eines Vorgangs (Leistungsstand)
• Einfügen von Pufferzeiträumen in Bereichen risikobehafteter Vorgänge
• einzelne Dauern in Wochen, Tagen bis hin zu Stunden
• spätester Zeitpunkt: vor Objektüberwachung (LPH 8)
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Darstellung von Terminplänen
abhängig von:
• Größe und Komplexität des Projekts
• Risiken des Projekts
• Art der Konstruktion und Technologien
• Art der Vergabe
als:
Terminliste, Balkendiagramm, Netzplan, Meilensteinplan, Liniendiagramm
→ im Bauwesen weit verbreitet: Balkendiagramm mit Meilensteinen
mit:
im Bauwesen vorwiegend MS Project bzw. Merlin, aber z.B. auch Excel Überblick Software: http://www.bauzeitenplaner.de/bauzeitenplanung-software.php
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Begriffe Elemente des Terminplans
Name Bezeichnung der Aktivität
Anfang Beginn Aktivität (geplant, spätester, frühester)
Ende Abschluss Aktivität (geplant, spätester, frühester)
Vorgang Aktivität von Anfang bis Ende
Dauer Zeitraum von Anfang bis Ende einer oder mehrerer Aktivitäten
Meilenstein Fixtermin mit Dauer = 0
Vorgänger vorlaufende (abhängigkeitsschaffende) Aktivität
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Begriffe Elemente des Terminplans
Nachfolger nachlaufende (abhängige) Aktivität
Sammelvorgang mehrere Aktivitäten, die mit ihren Dauern unter einem Oberbegriff und der
Gesamtdauer zusammengefasst werden
Kritischer Weg „Der kritische Pfad ist in einem Projektplan die Abfolge von Vorgängen und
Meilensteinen, die die Mindestprojektdauer bestimmen. Die Vorgänge auf dem
kritischen Pfad sind voneinander abhängig und haben keinen zeitlichen
Puffer.“
(https://www.inloox.de/unternehmen/blog/artikel/5-fragen-zum-kritischen-pfad/)
Terminplanung für Architekten
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III. Arten und Darstellung von Terminplänen
Begriffe Anordnungsbeziehungen
Normalfolge NF(auch Ende-Anfang EA)
Vom Ende des Vorgangs zum Anfang des Nachfolgers
Anfangsfolge AF(auch Anfang-Anfang AA)
Vom Anfang des Vorgangs zum Anfang des Nachfolgers
Endfolge EF(auch Ende-Ende EE)
Vom Ende des Vorgangs zum Ende des Nachfolgers
Sprungfolge SF(auch Anfang-Ende AE)
Vom Anfang des Vorgangs zum Ende des Nachfolgers
Vorgänger Nachfolger
Vorgänger Nachfolger
Vorgänger Nachfolger
Vorgänger Nachfolger
Terminplanung für Architekten
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IV. Terminkontrolle und -steuerung
Termin Ermittlung
Termin Kontrolle
Termin Steuerung
Terminplanung für Architekten
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IV. Terminkontrolle und -steuerung
Terminkontrolle:
• auf Grundlage der Terminermittlung (Soll-Ist-Abgleich)
• regelmäßiger Soll-Ist-Vergleich durch Datenerhebungen in Besprechungen,
durch Berichte, durch Planlieferung sowie durch Baustellenbegehungen
• liefert Erkenntnisstand für den AG und Informationen für weitere Projektbeteiligte
• fortlaufende Aktualisierung (Fortschreibung) der Terminplanung
• bei Feststellung von Abweichungen können Terminsteuerungsmaßnahmen
entwickelt und umgesetzt werden
• Dokumentation der Terminentwicklung, des tatsächlichen Verlaufs
• Grundlage für die Bewertung von Finanzierungs- und Vertragsregularien
(Zahlungsfreigaben, Vertragsstrafe, Bonus-Malus u. ä.)
Quelle: Möller/Kalusche: Planungs- und Bauökonomie 2008
Terminplanung für Architekten
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IV. Terminkontrolle und -steuerung
Terminsteuerung:
Abweichungen von den Terminzielen (Verzögerungen):
nach Analyse und Identifikation der Störgröße
• durch den AN zu vertreten
• vertragsrechtliche Mittel wie Inverzugsetzung und Aufforderung zur Abhilfe
gem. VOB/B, u. U. mit Androhung der Verzugsfolgen (Vertragsstrafe,
Schadenersatz), bis hin zur Kündigung
• nicht durch den AN zu vertreten
• nutzen der Pufferzeiträume
• Beschleunigungsmaßnahmen (z. B. Erhöhung Kapazitäten,
Mehrschichtbetrieb)
• finanzielle Anreize (z. B. Boni, Zielprämien)
• Anpassen der Terminziele
• Exit
Verzögerungen führen i. d. R. zu Kostenerhöhungen
Terminplanung für Architekten
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V. Praxisbeispiel
Einfamilienhaus
• Wohnfläche: 140 m²
• Planungs- und Baukosten: 280.000 EUR
• Dauer der Planung und Ausführung: ???
• Vorgabe: „Ich möchte möglichst schnell ein
preiswertes Haus planen und bauen
lassen und suche ab morgen einen Planer.“
• Frage des Auftraggebers: „Wann kann ich einziehen?“
Terminplanung für Architekten
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V. Praxisbeispiel
Einfamilienhaus
• Wohnfläche: 140 m²
• Planungs- und Baukosten: 280.000 EUR
• Dauer der Planung und Ausführung: ???
Vorgabe: „Ich möchte möglichst schnell ein
preiswertes Haus planen und bauen
lassen und suche ab morgen einen Planer.“
Frage des Auftraggebers: „Wann kann ich einziehen?“
Antwort des Beraters/Architekten: „Frühester Einzugstermin ist der 30.10.2017.“
Terminplanung für Architekten
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Historie
Große Vorhaben hatten immer Projektplanung (Erfahrungswerte),
Systematisierung erst später
Henry Gantt entwickelt 1910 Balkenplan (Gantt-Diagramm)
Modernes Projektmanagement (PM) als Konzept während II. Weltkrieges in USA
Manhatten-Projekt, Bau der Atombombe
später Apollo-Projekt, Mondlandung
Heute diverse Richtlinien, Verfahrensweisen und Begriffe
Project Management Institute (PMI) – PMP-Zertifizierung, PMBOK
Office of Government Commerce (OGC) – Prince-2 Zertifizierung
International Project Management Association (IPMA) – IPMA-Zertifizierung, GPM
VI. Exkurs Projektmanagement
Terminplanung für Architekten
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„Projekt“
Vier Aspekte, die ein „Projekt“ kennzeichnen:
1. Zielvorgabe
2. Begrenzungen (zeitliche, finanzielle, personelle o.a.)
3. Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben
4. Projektspezifische Organisation
DIN 69 901 / DIN ISO 21 500 Definition Projekt: „[…] Vorhaben, das im Wesentlichen durch
Einmaligkeit der Bedingungen in der Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.B. Zielvorgabe,
zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen, Abgrenzung gegenüber
anderen Vorhaben, projektspezifische Organisation“
VI. Exkurs Projektmanagement
einmalig für
das Projekt
Terminplanung für Architekten
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„Projekt“
Abgrenzung zu „Prozess“: - allgemeingültige, vielfach wiederholbare Vorgehensweise
Quelle: http://blog.projektmensch.com/2010/06/08/projekt-oder-projektitis-versuch-einer-definition/
VI. Exkurs Projektmanagement
Projekt Prozess
Einmaligkeit Wiederholung
Zeitliche Begrenzung Unendlichkeit
Komplexität „ohne Nachdenken begreifbar“
Team Einzelpersonen
Temporäre Organisation „am üblichen Arbeitsplatz“
Klarer Fokus auf das Ziel Kontinuierliche Fortschreibung
Neuartigkeit Bekannt
Terminplanung für Architekten
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„Projektmanagement“
Abgrenzung zu „Projektsteuerung“: - Projektsteuerung ist eine Aufgabe des PM
während der Projektdurchführung
- Ist-Werte des Projekts möglichst nahe an
Soll-Werten halten
VI. Exkurs Projektmanagement
PM-Aufgabenbereiche
Initiieren Planen Teamführung Überwachen Steuern Abschluss …
Terminplanung für Architekten
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Der Architekt als Projektmanager?
Quelle: http://www.aho.de/pdf/synopse_hoai_2009-2013-08082013.pdf
VI. Exkurs Projektmanagement
Terminplanung für Architekten
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Projektmanagementphasen (Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. GPM)
Initialisierungsphase: Auslöser für das Projekt (extern oder intern), Analyse und
Bewertung der Projektidee, erste Überlegungen zu direkten Projektbeteiligten
Definitionsphase: Bildung des Kernteams, Definition der Projektziele, Definition der
wesentlichen Meilensteine, Bewertung der Machbarkeit (Machbarkeitsstudie)
Planungsphase: Was wird wann durch wen gemacht? Erstellung eines
Projektstrukturplans, Planung von Terminen, Ressourcen und Kosten (iterativer Prozess),
Erstellung eines Projektplans (Zusammenführung einzelner Pläne: Projektstrukturplan,
Ressourcen-, Termin-, Kosten- und Qualitätsplan), Planung der Vertragsinhalte
VI. Exkurs Projektmanagement
Initialisierung Definition Planung Steuerung Abschluss
Terminplanung für Architekten
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Projektmanagementphasen (GPM)
Steuerungsphase: Umsetzung der geplanten Aktivitäten des Projekts, Vergleich von IST-
und SOLL-Werten, Änderungen von Zielvorgaben bewerten und umsetzen (Pläne
dahingehend anpassen)
Abschlussphase: Aufbereitung des gesamten Projekts, (Nachkalkulation,
Abschlussbericht, Archivierung), Erfahrungssicherung (lessons learned)
VI. Exkurs Projektmanagement
Initialisierung Definition Planung Steuerung Abschluss
Terminplanung für Architekten
Seite 55
Projektstrukturierung als wichtiges Element des Projektmanagements:
Mit einer Projektstrukturierung kann das gesamte Projekt so gegliedert werden, dass es
zu handhaben ist – es wird von Anfang bis Ende „durchdacht“
Projektstrukturierung ist erster Schritt im gesamten Projektmanagement
Wie wird ein Projekt strukturiert?
Sammlung von möglichst vielen Informationen (je mehr Informationen
zusammengetragen werden, desto besser lässt sich das Projekt strukturieren)
Verwertung der Informationen in Form
eines Projektstrukturplans und daraus entwickelter
Aufbauorganisation
Ablauforganisation
VI. Exkurs Projektmanagement
Terminplanung für Architekten
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Projektstrukturplan
Was beinhaltet der Projektstrukturplan (PSP)?
Ermittlung sämtlicher, zur Erreichung des Projektziels notwendiger Arbeitspakete
Projektstrukturplan wird so lange unterteilt, bis die einzelnen Arbeitspakete einzelnen
Personen zugeordnet werden können
Elemente des PSP:
das sog. Wurzelelement – das Projekt
Teilprojekte oder Teilaufgaben, die weiter zerlegbar sind aber eine Einheit bilden
Arbeitspakete als kleinste, nicht mehr zerlegbare Elemente
VI. Exkurs Projektmanagement
Terminplanung für Architekten
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Projektstrukturplan
Darstellungsarten des PSP
VI. Exkurs Projektmanagement
Quelle: http://www.wikiwand.com/de/Projektstrukturplan
Terminplanung für Architekten
Seite 58
Projektstrukturplan
Hinweis
Das Projektmanagement ist im PSP wiederum eine eigene Teilaufgabe und darf nicht
vergessen werden!
Unterschiedliche Gliederungsarten:
objektorientiert
funktions- oder aktivitätsorientiert
phasenorientiert
organisationsorientiert
VI. Exkurs Projektmanagement
Terminplanung für Architekten
Seite 59
Objektorientierter PSP
Funktions- und aktivitätsorientierter PSP
VI. Exkurs Projektmanagement
Raststätte
Erschließungs-bereich
Gast-Sanitärbereich
Verkaufsbereich Verzehrbereich Personalbereich Lagerbereich
Raststätte
Planung und Koordination
Einkauf Rohbauarbeiten Innenausbau Einrichtung Einzug
Terminplanung für Architekten
Raststätte
Projektleiter
Teilprojektleiter
Team
Teilprojektleiter
Team
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Phasenorientierter PSP
Organisationsorientierter PSP
VI. Exkurs Projektmanagement
Raststätte
Planung Genehmigung Rohbau Ausbau Abnahme Nutzung
Terminplanung für Architekten
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Aufbauorganisation
Wer bearbeitet die Arbeitspakete des Projektstrukturplans (PSP)?
Wer ist darüber hinaus direkt am Projekt beteiligt?
statische Organisationsstruktur, in der Projekte bearbeitet werden
regelt Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten aller direkt am
Projektbeteiligten
muss für jedes Projekt neu angepasst werden
eine Organisation auf Zeit
VI. Exkurs Projektmanagement
Terminplanung für Architekten
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Ablauforganisation
Wann werden die Arbeitspakete aus dem PSP bearbeitet? Wann müssen diese
abgeschlossen sein?
Ziel ist es, das Projekt über die Gesamtheit der Projektmanagementphasen zu
durchdenken und den zeitlichen Fortgang darzustellen: (PM-Phasen: Initialisierung,
Definition, Planung, Steuerung, Abschluss)
Darstellung der Aufgaben bzw. Aktivitäten
Reihenfolge der Tätigkeiten im Projekt und
das Zusammenspiel der Projektinstanzen dabei
VI. Exkurs Projektmanagement