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712 Kurznachrichten ortorientierungen und SchluDfolgerungen auf Grund von Literaturauswertungen handelt. Der weitgespannte Themenkatalog geht iiber die engere Zielstellung des Symposiums hinaus und reicht von der Bestimmung des Vitaminversorgungszustandes mit Hilfe chemischer und biochemischer Methoden sowie Ernahrungserhebungen iiber die Erkennung und Verbreitung latenter oder chronischer Vitaminmangelzustande, die aktuelle Vitaminversorgung und die Vitaminerhaltung bei der Lebensmittelverarbeitung bis hin zur Rachitisprophylaxe, zu Be- griffsbestimmungen der Mangelzustlnde und Zusammenhange zwischen Vitaminversorgung und Krankheiten. So wenig Meinungsverschiedenheiten es iiber den minimalen Vitaminbe- darf gibt, so unterschiedlich sind die Auffassungen iiber die optimale oder die wiinschenswerte Vitaminzufuhr. Das Gleiche gilt fur Avitaminosen, latente Vitaminmangelzustande und aus- reichende Vitaminversorgung sowie die Moglichkeiten ihrer Erfassung und Beschreibung. Die Unterschiedlichkeit der Auffassungen betrifft auch die Methodik zur Bestimmung des Vit- aminbedarfs und desVitaminversorgungszustandes sowie den Wert und die Korrelationen bio- chemischer, klinischer und PriifgroDen statistischer Ernahrungserhebungen. All das wird an Hand der hier abgedruckten Vortrage nachdriicklich deutlich und fordert zwingend weitere Forschungsarbeit und internationale Ubereinkunft, wie sie in Gremien der WHO und FA0 zwar angestrebt, aber offensichtlich noch keineswegs erreicht wird. Wenn wie hier u. a. ein Versuch neuer Begriffsbestimmungen unternommen wird, bei dem z. B. Vitaminmangel als Folge solcher Vitaminzufuhren definiert wird, die nicht ausreichen, um die Gewebe und Depots mit dem betreffenden Vitamin zu sattigen, dann fordert das nicht nur zur Diskussion, sondern auch zu internationalen Festlegungen und Empfehlungen geradezu heraus. Leider sind die Vortrage erst 3 Jahre spater erschienen, als sie gehalten worden sind. Sie entsprechen darum zwangslaufig nicht mehr dem derzeitigen Stand des Wissens, wenngleich sich an der grundlegenden Problematik bis heute nichts geandert hat. Der Wert ihrer Verof- fentlichung wird weiterhin dadurch eingeschrankt, daI3 Diskussionsbeitrage und eine Zusam- menfassung der dargelegten Befunde und Auffassungen mit SchluDfolgerungen fur die Praxis und die weitere Forschung fehlen. B. GASSMANN VORBEUGEN DURCH RICHTIGE ERNAHRUNG. 39 Seiten, g Abb.. Umschau-Verlag Breidenstein KG, Frankfurt/Main ~970. Preis : 5,80 DM. In dieser Broschiire sind die Vortrage zusammengefaDt, die anlaDlich der Veranstaltung ,,Goldene Kochmiitze" 1969 in Bad Neuenahr zum Thema ,,Die Bedeutung der richtigen Er- nahrung fur die Volksgesundheit" gehalten worden sind. Sie wird eingeleitet mit Ausfiihrungen zur Problematik Ernahrung und Zivilisationskrankheiten. Ein Hauptproblem ist die uber- ernarung, die u. a. auf traditionelle EDgewohnheiten zuruckzufiihren ist. Zur Veranderung dieser Situation konnen sowohl eine wissenschaftlich fundierte Aufklarung der Bevolkerung iiber richtige Ernahrung als auch das Angebot kalorienarmer Nahrungsmittel beitrfigen. Diese Problematik steht auch im Mittelpunkt der Ausfiihrungen von Prof. D. HOTZEL iiber ,,Richtige Ernahrung als vorbeugende Maonahme". E r weist auf mogliche negative Folgen hin, die sich aus einer bloDen Reduzierung der Kalorien- bzw. Nahrungsmenge ergeben konnen. Dabei kann die Aufnahme an Vitaminen und Mineralstoffen unter ein vertretbares Ma13 absinken. Abhilfe konnen kalorienarme, aber an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen reiche Lebens- mittel schaffen. Da der Bevolkerung fur eine derartige Auswahl meist noch die Kenntnisse fehlen, wird die Einrichtung eines Ernahrungsberatungsdienstes und die Herstellung von ,,maBgeschneiderten" Nahrungsmitteln fur dringend erforderlich gehalten. Den AbschluD bildet ein Vortrag iiber eine zweckmlDige Ernahrung in den Heilbadern und Kurorten. A. LEUCHTENBERGER

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712 Kurznachrichten

ortorientierungen und SchluDfolgerungen auf Grund von Literaturauswertungen handelt. Der weitgespannte Themenkatalog geht iiber die engere Zielstellung des Symposiums hinaus und reicht von der Bestimmung des Vitaminversorgungszustandes mit Hilfe chemischer und biochemischer Methoden sowie Ernahrungserhebungen iiber die Erkennung und Verbreitung latenter oder chronischer Vitaminmangelzustande, die aktuelle Vitaminversorgung und die Vitaminerhaltung bei der Lebensmittelverarbeitung bis hin zur Rachitisprophylaxe, zu Be- griffsbestimmungen der Mangelzustlnde und Zusammenhange zwischen Vitaminversorgung und Krankheiten. So wenig Meinungsverschiedenheiten es iiber den minimalen Vitaminbe- darf gibt, so unterschiedlich sind die Auffassungen iiber die optimale oder die wiinschenswerte Vitaminzufuhr. Das Gleiche gilt fur Avitaminosen, latente Vitaminmangelzustande und aus- reichende Vitaminversorgung sowie die Moglichkeiten ihrer Erfassung und Beschreibung. Die Unterschiedlichkeit der Auffassungen betrifft auch die Methodik zur Bestimmung des Vit- aminbedarfs und desVitaminversorgungszustandes sowie den Wert und die Korrelationen bio- chemischer, klinischer und PriifgroDen statistischer Ernahrungserhebungen. All das wird an Hand der hier abgedruckten Vortrage nachdriicklich deutlich und fordert zwingend weitere Forschungsarbeit und internationale Ubereinkunft, wie sie in Gremien der WHO und F A 0 zwar angestrebt, aber offensichtlich noch keineswegs erreicht wird. Wenn wie hier u. a. ein Versuch neuer Begriffsbestimmungen unternommen wird, bei dem z. B. Vitaminmangel als Folge solcher Vitaminzufuhren definiert wird, die nicht ausreichen, um die Gewebe und Depots mit dem betreffenden Vitamin zu sattigen, dann fordert das nicht nur zur Diskussion, sondern auch zu internationalen Festlegungen und Empfehlungen geradezu heraus.

Leider sind die Vortrage erst 3 Jahre spater erschienen, als sie gehalten worden sind. Sie entsprechen darum zwangslaufig nicht mehr dem derzeitigen Stand des Wissens, wenngleich sich an der grundlegenden Problematik bis heute nichts geandert hat. Der Wert ihrer Verof- fentlichung wird weiterhin dadurch eingeschrankt, daI3 Diskussionsbeitrage und eine Zusam- menfassung der dargelegten Befunde und Auffassungen mit SchluDfolgerungen fur die Praxis und die weitere Forschung fehlen. B. GASSMANN

VORBEUGEN DURCH RICHTIGE ERNAHRUNG. 39 Seiten, g Abb.. Umschau-Verlag Breidenstein KG, Frankfurt/Main ~970. Preis : 5,80 DM.

In dieser Broschiire sind die Vortrage zusammengefaDt, die anlaDlich der Veranstaltung ,,Goldene Kochmiitze" 1969 in Bad Neuenahr zum Thema ,,Die Bedeutung der richtigen Er- nahrung fur die Volksgesundheit" gehalten worden sind. Sie wird eingeleitet mit Ausfiihrungen zur Problematik Ernahrung und Zivilisationskrankheiten. Ein Hauptproblem ist die uber- ernarung, die u. a. auf traditionelle EDgewohnheiten zuruckzufiihren ist. Zur Veranderung dieser Situation konnen sowohl eine wissenschaftlich fundierte Aufklarung der Bevolkerung iiber richtige Ernahrung als auch das Angebot kalorienarmer Nahrungsmittel beitrfigen. Diese Problematik steht auch im Mittelpunkt der Ausfiihrungen von Prof. D. HOTZEL iiber ,,Richtige Ernahrung als vorbeugende Maonahme". E r weist auf mogliche negative Folgen hin, die sich aus einer bloDen Reduzierung der Kalorien- bzw. Nahrungsmenge ergeben konnen. Dabei kann die Aufnahme an Vitaminen und Mineralstoffen unter ein vertretbares Ma13 absinken. Abhilfe konnen kalorienarme, aber an Protein, Vitaminen und Mineralstoffen reiche Lebens- mittel schaffen. Da der Bevolkerung fur eine derartige Auswahl meist noch die Kenntnisse fehlen, wird die Einrichtung eines Ernahrungsberatungsdienstes und die Herstellung von ,,maBgeschneiderten" Nahrungsmitteln fur dringend erforderlich gehalten. Den AbschluD bildet ein Vortrag iiber eine zweckmlDige Ernahrung in den Heilbadern und Kurorten.

A. LEUCHTENBERGER