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VON DER IDEE ZUM EIGENEN BUCH 2014

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BUCH 2014

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ImpressumVon der Idee zum eigenen Buch 20142. AuflageISBN 978-3-7375-1043-1epubli GmbHpublished by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.deCopyright: © 2014 epubli GmbH

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Von der Idee zum eigenen Buch 2014epubli GmbH

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VON DER IDEE ZUM EIGENEN

BUCH 2014

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InhaltMit epubli von der Idee zum Buch .................................... 7

Teil 1: Schreibwerkstatt .................................................... 8Am Anfang steht eine Idee ...............................................................9

Schreibtage einfach organisieren ...................................................11

Reden ist Gold! ..............................................................................15

Warum Autoren mehr sprechen sollten… ......................................15

Storytelling - Aufbau einer Geschichte ...........................................18

Machen Sie mehr aus Ihrem Text ...................................................22

10 Tipps zum Korrekturlesen ........................................................24

Teil 2: Gestaltung ........................................................... 26Angenehmes Lesen durch gute .....................................................27

Formatierung .................................................................................27

4 Tipps für einen schönen Buchsatz ..............................................33

Kleider machen Leute - ..................................................................35

Cover machen Bücher ....................................................................35

Gestaltungsgesetze für das ideale Cover .......................................38

Covergestaltung: Praxis .................................................................41

10 Tipps für die Zusammenarbeit mit ..........................................42

Grafikern ........................................................................................42

Von Kopf bis Fuß ............................................................................44

Ein Buch mit Format und Stil ..........................................................45

Checkliste für ein optimales Printbuch ..........................................49

Teil 3: Exkurs eBook ....................................................... 52Was kann das digitale Buch und was nicht? ...................................52

Barrierefreie eBooks .......................................................................56

Das eBook gestalten mittels CSS ....................................................59

epubli - Ihr Partner für Veröffentlichung ......................... 62

Quellen- und Literatur-Verzeichnis .................................... 64

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Mit epubli von der Idee zum Buch | 7

Mit epubli von der Idee zum BuchWir freuen uns, dass Sie die zweite überarbeitete Fassung unseres Guides Von der Idee zum eigenen Buch in den Händen halten. In der Neuauflage finden Sie noch mehr Hintergrund-informationen zum Thema Storytelling, Tipps und Tricks zur Erstellung von eBooks und wie Sie Ihren Schreiballtag noch besser strukturieren können. Dieser Ratgeber führt Sie Stück für Stück durch die Bucherstellung. Von den Anfängen des Schreibprozesses bis zur letzten Korrekturschleife. Weiter geht es mit der Formatierung Ihres eigenen Printbuchs und/oder eBooks und letztendlich die Veröffentlichung Ihres Textes.

Wir hoffen, dass dieser Ratgeber Sie auf Ihrem Weg zum eigenen Buch begleiten wird.

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8 | Teil 1: Schreibwerkstatt

Teil 1: SchreibwerkstattAm Anfang steht meist eine Idee, die den Schreibprozess in Gang setzt. Ob eine Inspiration, Ihre Lieblingsgerichte, eine selbsterlebte Geschichte, die verarbeitet werden soll oder oder oder. Die Hintergründe unserer Autoren sind genauso vielfältig wie ihre Geschichten. Um Ihnen von Beginn an unter die Arme zu greifen, haben wir Ihnen in unserem Ratgeber einige Tipps zum Thema Ideenfindung, Schreiben, Korrekturen und Selbst-management zusammengefasst.

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 9

Am Anfang steht eine IdeeJedes Buch beginnt mit einem Gedanken, der zu einer Idee heran-wächst und sich langsam zu einer ganzen Geschichte spinnt. Doch wie findet man die richtige Idee? Wo findet man Inspira-tion für die eigenen Geschichten? Und wie organisiert man sich, damit die Idee nicht doch nur eine Idee bleibt, sondern sich in einem geschriebenen Text wiederfindet? In diesem Kapitel finden Sie Anregungen zur Steigerung Ihrer Kreativität.

3 Techniken um die Kreativität zu steigernWas ist zu tun, wenn die Idee auf sich warten lässt? Verschie-dene Techniken können dabei helfen, Ideen zu entwickeln oder auch dem bereits vorhandenen Text mehr Tiefe zu verleihen.

1. Kreatives SchreibenUnter diesem Begriff werden verschiedene Techniken zusam-mengefasst, welche die Ideenfindung erleichtern, die Kreati-vität steigern und gleichzeitig das Sprachgefühl verbessern. Diese Techniken werden häufig in Schreibschulungen für angehende Autoren benutzt. Die wichtigste Grundlage ist, sich darauf einzulassen, auf den ersten Blick nichts Sinnvolles zu produzieren.

» Brainstorming - Die wohl bekannteste Übung ist das Brain-storming. Hierbei notiert man sich alle Worte, welche einem zu einem vorher ausgewählten Thema in den Sinn kommen. Im weiteren Verlauf kategorisiert man, schreibt die überge-ordneten Worte auf und verbindet sie mit Linien, um die Be-ziehungen der Kategorien zu versinnbildlichen. So entsteht nach und nach eine komplexe Mindmap, die als Grundlage für Texte dienen kann.

» Freewriting - Freewriting wirkt zunächst ein wenig seltsam. Man setzt sich vor ein leeres Blatt Papier und beginnt zu schreiben. Was geschrieben wird, ist zunächst egal. Als Grundlage wählt man spontan ein Thema oder einzelnes Wort und notiert sich alles, was einem dazu einfällt. Der Schreibfluss darf dabei nicht abbrechen. Egal, ob einem

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10 | Teil 1: Schreibwerkstatt

nur einzelne Wörter einfallen oder überhaupt nichts, der Stift sollte das Papier nicht verlassen.

» Detailtexte - Es muss nicht immer sofort ein ganzer Text sein. Bei der Detailtext-Methode nimmt man ein einzelnes Wort, meist ein Objekt oder eine Eigenschaft, und beschreibt es in fünf Sätzen. Die dabei angefertigten Textabschnitte können später in ein größeres Werk eingefügt werden.

» Reizwortanalyse - Die Reizwortanalyse funktioniert am bes-ten in Gruppen. Ähnlich wie beim Brainstorming werden alle Assoziationen zu einem bestimmten Thema notiert. Im Unterschied zum normalen Brainstorming wechselt man nach einem festgelegten Zeitraum (10 bis 20 Minuten) das Thema. Ziel ist es, von einem Thema zum nächsten einen fließenden Übergang zu schaffen und dabei neue Verbin-dungen zu entdecken.

2. PerspektivwechselHäufige Bremsen der Kreativität sind eine eingeschränkte Sicht-weise und das Heranziehen bekannter Fakten und Erfahrungen. In vielen Geschichten muss der Autor in die Perspektive seiner Figur schlüpfen. Mit einfachen Gedankenspielen kann man das gut trainieren. Was wäre, wenn ich nicht wüsste, was ein Fernseher ist und vor allem, wie man ihn bedient? Das Abschüt-teln bekannter Muster und das unvoreingenommene Betrachten alltäglicher Dinge kann zu einer ganzen Flut neuer Ideen führen.

3. KaskadenfragenMit Hilfe von Kaskadenfragen kann man ganze Seiten mit Banali-täten füllen. Besonders Kinder beherrschen sie in Perfektion und gehen Erwachsenen damit häufig auf die Nerven, welche sich schneller mit einer Antwort zufrieden geben. Manchmal ist es sinnvoll, wieder in dieses Muster zu verfallen und einfach immer weiter zu bohren. Wie? Warum? Wieso? Wo? Wann? Weshalb? Jede Frage kann anders beantwortet werden und zieht neue Fragen mit anderen Antworten nach sich. Diese Methode eignet sich besonders gut, um mögliche Fehler im Aufbau des eigenen Textes zu finden und von vornherein auszuschließen.

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 11

Schreibtage einfach organisieren„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, wusste schon Hermann Hesse. Doch manchmal ist es schwierig, eine Idee auch umzusetzen. Wenn man schreiben muss, sind plötz-lich viele Dinge wichtiger (putzen, aufräumen, Nägel lackie-ren, Rasen mähen usw.). Was kann man tun, um den eigenen Schreibprozess zu optimieren? Die beste Voraussetzung für effektives Schreiben ist eine gute Vorbereitung. Mit einer durch-dachten Planung haben Sie Ihr nächstes Buch im Handumdre-hen geschrieben und können es veröffentlichen.

Vor dem Schreiben: Ideen sammelnUm an Ihrem Schreibtag auch wirklich produktiv zu sein, sollten Sie bereits einige Ideen gesammelt haben. Da Ideen zu jeder Zeit an jedem Ort kommen können, sollten Sie immer ein Notiz-buch dabei haben. Beim Notizen machen, sollten Sie bereits strukturiert vorgehen. Um später nicht verzweifelt nach der einen bestimmten Anmerkung suchen zu müssen, können Sie die Seiten Ihres Notizbuches nummerieren und am Anfang in Stichwörtern eine Art Inhaltsverzeichnis erstellen. Ist ihr Buch voll, dann beschriften Sie dieses sowie das neue Exemplar, um die Reihenfolge später zu erkennen.

Der ArbeitsplatzSchreiben ist für die meisten eine Berufung. Der Schreibprozess selbst sollte aber eher als Beruf betrachtet werden. Schauen Sie im Büro fernsehen? Checken Sie alle fünf Minuten Ihren Facebook-Account? Nein? Dann sollten Sie das auch nicht tun, wenn Sie gerade im Schreibprozess sind. Kreative Arbeit braucht Zeit, Ruhe und Konzentration. Jeder hat seinen eigenen Ort des Friedens: der Schreibtisch zu Hause, die Bibliothek oder das Lieblingscafé um die Ecke. Suchen Sie die Nähe der Natur, dann ist vielleicht eine idyllische Parkbank für Sie am besten geeignet.

Auf die gleiche Weise sollten Sie sich Orte der Inspiration suchen. Besuchen Sie Ausstellungen oder Theaterstücke, beobachten Sie Leute im Café oder am Bahnhof. Suchen Sie

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12 | Teil 1: Schreibwerkstatt

sich regelmäßig Aktivitäten, die Sie noch nie gemacht haben. Auf diese Weise erweitern Sie nicht nur Ihren Erfahrungsschatz, sondern bereichern auch Ihre Fantasie. Vergessen Sie dabei Ihr Notizbuch nicht – vielleicht kommt Ihnen genau in solchen Situa-tionen der passende Gedanke für Ihre Geschichte. Wenn Sie über genügend Platz verfügen, können Sie auch Pinnwände oder Magnettafeln an Ihrem Arbeitsplatz anbringen und dort die wichtigsten Merkmale, Strukturen, Abläufe sowie Steckbriefe Ihrer Charaktere anbringen, um die Kontinuität zu wahren. Sprich keine logischen Anschlussfehler zu machen, z. B. dass der Hauptcharakter auf einmal blonde statt braune Haare hat.

Zeit nehmenMancher schreibt am liebsten früh. Ein Anderer schreibt bis spät in die Nacht hinein. Ein Dritter schreibt von 15 bis 17 Uhr. Finden Sie Ihre eigene produktive Hochphase und nutzen Sie diese konsequent. Beobachten Sie sich über einen Zeitraum von 10 Tagen selbst und notieren Sie für jede Stunde Motivation und Leistungsfähigkeit. So können Sie leicht die Zeiten finden, an denen Sie am produktivsten und kreativsten sind.

Haben Sie ihre optimale Zeit gefunden, dann legen Sie sich einen Tag bzw. mehrere Tage in der Woche fest, an denen Sie regelmäßig schreiben möchten. Nehmen Sie sich an diesen Tagen nichts anderes zu dieser Zeit vor und informieren Sie auch Freunde und Familie über Ihre temporäre Abwesenheit, um wirklich nicht gestört zu werden. Wohnen Sie nicht allein, können Sie zusätzlich auch ein Schild an Ihre Tür hängen.

Ziele setzenBeim Schreiben fehlt vielen Autoren die unmittelbare Dringlich-keit, die morgige Deadline, der Redaktionsschluss. Das sind Fristen, die von außen festgesetzt werden und an die man sich halten muss. Um diese Dringlichkeit zu schaffen, muss jeder Autor einen Weg finden, seine Zeit einzuteilen und Termine einzuhalten. Möglich sind Vereinbarungen mit Freunden oder Familie, aber auch Absprachen in Autoren-Communities oder

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 13

ein Zeitplan im eigenen Buch-Blog. Sinnvoll ist es, sich Zwischen-ziele wie eine Mindestanzahl an Wörtern zu setzen, die man im Idealfall täglich erreichen kann. James Joyce schrieb an einem guten Tag drei Sätze, Stephen King dagegen zehn Seiten.

Nehmen Sie sich für jeden Schreibtag ein Ziel vor. Somit können Sie am Ende des Tages resümieren wie effektiv Ihre Arbeit war. Da es manchmal nicht so leicht ist, sich zu motivieren, kann man sich praktische Hilfsmittel suchen. Mit der Software „Write or Die 2“ kann man entweder die Anzahl an Wörtern oder an Minuten bestimmen, die man ohne Unterbrechung schreiben möchte. Sollte man doch eine Pause machen, schaltet sich die Software ein und motiviert den Autor auf ganz individuelle Weise zum Weiterschreiben. Dies können beispielsweise störende laute Geräusche sein oder aber Ermunterungen seitens der Software. Das Erreichen des Tagesziels schaltet Belohnungen frei. Erhalten Sie sich Ihre Motivation, indem Sie geschaffte Ziele feiern und Sie sich entsprechend belohnen. Vielleicht mit einem leckeren Stück Kuchen oder einem entspannenden Spaziergang?

Pausen gönnenWer schon einmal stundenlang ohne Unterbrechung gearbeitet hat, weiß, dass die Konzentration ab einem bestimmtem Punkt schlagartig nachlässt. Richten Sie sich deshalb Pausen ein, z. B. das Essen mit der Familie, ein Kaffee, ein kleiner Spaziergang oder ein paar Yoga-Übungen zum Entspannen. So werden Sie wieder fit.

Mit anderen austauschenAuch wenn jeder Autor beim Schreiben auf sich gestellt ist, muss er sich nicht ins stille Kämmerlein zurückziehen. Feedback, Lob und Kritik aus der Familie oder dem Freundeskreis bringen neue Ideen. Besonders der Austausch mit Autorenkollegen, die selbst schon Schreibblockaden erlebt und überwunden haben, kann sehr bereichernd sein. Offen zu bleiben und Hilfe anzunehmen, ist auch beim Schreiben immens wichtig. So entdeckt man Inspirationsquellen, die man sonst möglicher-weise übersehen hätte.

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14 | Teil 1: Schreibwerkstatt

Keine Angst vor dem Ende habenJeder Autor ist sich der Tatsache bewusst, dass das Ende die letzte Gelegenheit ist, beim Leser einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Gerade deshalb wird diesem besonders viel Beachtung und Zeit geschenkt. Irgendwann muss aber jedes Buch ein Ende finden. Halten Sie Ihren Perfektionismus im Zaum und vertrauen Sie Ihren Test-Lesern, wenn diese sagen, dass Ihr Buch fertig ist.

VorausplanenNur die wenigsten Autoren haben das Glück ihren ganzen Tag dem Schreiben zu widmen. Die meisten haben noch viele andere Aufgaben, die Sie ebenfalls erledigen müssen. Damit das Projekt Buch nicht im Alltag vernachlässigt wird sollten Sie sich einen Plan zurechtlegen. Dazu gehören nicht nur die angesprochene Zeit zum Schreiben oder Stecken von Zwischen-zielen sondern auch das Planen von möglichem Marketing während des Schreibens. Betrachten Sie das Schreiben und Vermarkten nicht als zwei getrennte Prozesse sondern als eine Einheit, die den Lesern Ihr Buch näher bringt. Ein Zeitplan sorgt nicht nur dafür, dass Sie sich selbst dazu zwingen weiterzu-schreiben sondern auch dafür, dass Sie Veröffentlichungster-mine kommunizieren und somit bereits im Voraus auf Ihr Buch aufmerksam machen können.

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 15

Reden ist Gold! Warum Autoren mehr sprechen sollten…Ein Gastbeitrag von Antonia Besse von vorablesen.de

Wäre es nicht schön, bei einem Problem genau denjenigen zu finden und zu fragen, der exakt dieses Problem schon einmal hatte und es erfolgreich löste? Man würde diesem Jemand trauen, weil er ja schon einmal als Sieger vom Platz gegangen ist, ihm eifrig zuhören und lernen und es selbst dann ganz einfach entweder genauso oder noch besser machen. Soweit die Theorie. In der Praxis sieht so ein Austausch unter Gleichgesinn-ten meist anders aus. Und jetzt kommen wir zum Thema dieser kurzen Abhandlung: Wie sieht es mit Informationsaustausch unter Autoren aus? Ganz konkret: Sprechen Sie miteinander über fachliche Fragen wie Cover, Story-Aufbau, etc.?

Ich traue mich zu behaupten, viele halten es doch eher mit dem Sprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold… sehen sich doch die meisten als Konkurrenten um den nächsten Buchkäufer. Dabei würde gerade hier oft ein miteinander helfen, die Qualität der Lektüre zu steigern – und eher noch mehr Buchkäufer vom nächsten Lieblingsbuch zu überzeugen, also evtl. den gesamten Markt zu vergrößern. Sinnvoll ist es natürlich auch, den Leser direkt zu fragen, was ihm gefällt und was weniger… schließlich soll der Wurm ja final dem Fisch schmecken, und nicht dem Angler. Vielleicht probieren Sie einfach beides aus – ein reger Austausch ist in jedem Fall eine große Hilfe… auch und gerade wenn man danach beruhigt und zielsicher bei seinem Anfangs-konzept bleibt. Eine Möglichkeit zum Austausch unter Autoren ist www.vorablesen.de/vor-vorablesen hier können Autoren Cover, erste Buchideen, Manuskriptseiten, etc. von einer Testle-sercommunity mit über 37.000 Mitgliedern bewerten lassen.

Antonia Besse ist Geschäftsführerin von vorablesen.de, der Testleserplattform Nummer 1 im Internet. Dort werden wöchent-lich Leseproben von Bestsellern schon vor dem Erscheinen einer stetig wachsenden Community aus Buchverrückten, Hobbyre-zensenten und begeisterten Kritikern präsentiert, bewertet und über soziale Netzwerke, Buchportale und Online-Buchhändler verbreitet. Ab Juni startet dort auch vor-vorablesen.de, ein neuer Bereich, in dem Autoren erste Ideen rund ums Buch durch die Community vorab testen lassen können.

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16 | Teil 1: Schreibwerkstatt

Wie schreibe ich ein Buch? Aller Anfang ist schwerund zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ist der Anfang eines Buches nicht überzeugend, spannend oder fesselnd, besteht die Gefahr, dass der Leser das Buch schnell zur Seite legt. Damit Ihnen das nicht geschieht, hier ein paar Tipps und Tricks zum Thema: Wie schreibe ich einen Buchanfang?

Die IdeeBevor Sie sich die Frage “Wie schreibe ich einen Buchanfang?” stellen können, müssen Sie bereits wissen, worüber Sie schrei-ben wollen. Der Plot für Ihren Roman sollte strukturiert vorlie-gen. Sie müssen wissen, wer was wann wo macht und wie die Geschichte enden soll.

Bücher lesenHolen Sie sich Inspiration, indem Sie Bücher von anderen Autoren lesen. Achten Sie darauf, wie diese ihre Geschichte einleiten. Welche Struktur wird genutzt? Welche Informationen werden bereitgestellt? Erfahren Sie bereits im ersten Kapitel, wo sich das Geschehen abspielt? Was könnte davon auch für Ihren Plot funktionieren? Auch negative Beispiele können Sie voranbringen.

Mit dem Schreiben beginnenEntgegen vieler Erwartungen müssen Sie gar nicht zwingend mit dem ersten Kapitel beim Schreiben beginnen. Vor allem bei einem Sachbuch können Sie durchaus in der Mitte beginnen. Bei einem Roman sollten Sie darauf achten, den Erzählfluss nicht zu unterbrechen, wenn Sie ein paar Kapitel weiter starten. Trotzdem empfiehlt es sich hier eine erste Version vom Anfang zu verfassen. Ändern können und werden Sie es später ohnehin.

Klischees vermeidenWer kennt sie nicht – Geschichten, die mit Sätzen wie “Es war einmal…” oder “In einer dunklen, stürmischen Nacht…” begin-

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 17

nen. Um sich aus der Masse an Büchern herauszuheben, sollten Sie auf solche klischeehaften Sätze verzichten. Ihr erster Satz sollte so einzigartig sein, dass er für keine andere Geschich-ten funktionieren würde. Fesseln Sie Ihre Leser von Beginn an. Wenn diese das Gefühl haben, Teil der Geschichte zu sein, haben Sie es geschafft!

Quellen: scottberkun.com, goldmann.de, thewritepractice.com

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18 | Teil 1: Schreibwerkstatt

Storytelling - Aufbau einer GeschichteStorytelling, zu Deutsch “Geschichten erzählen”, begleitet uns unser ganzes Leben. Als Kinder bekommen wir Geschichten erzählt, später lassen wir unserer Kreativität freien Lauf und denken uns selbst Geschichten aus, welche mit den Liebsten oder als Autor auch mit der ganzen Welt geteilt werden. Beim Storytelling folgen wir meist unbewusst einer Struktur, um die Geschichte spannender für Leser bzw. Zuhörer zu gestalten.

Verschiedene Strukturen beim StorytellingJede Story sollte einer Handlungsstruktur folgen. Dieses Gerüst hilft dem Leser, der Geschichte besser zu folgen und sie somit besser zu verstehen. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Strukturen des Storytellings etabliert. Hier eine Übersicht der wichtigsten Plotmuster:

Drei-Akte-StrukturIhnen ist die Untergliederung der Story in drei Akte sicherlich noch aus der Schulzeit bekannt. Diese Art des Storytellings bietet Ihnen viel Raum für Handlungsmöglichkeiten.

1. Einleitung: Der Anfang der Geschichte dient dazu, Ihre Hauptcharaktere, den Ort sowie den zentralen Konflikt ein-zuführen.

2. Hauptteil: Im weiteren Verlauf der Handlung spitzt sich der Konflikt immer weiter zu, bis er schließlich am Höhepunkt die Überhand ergreift und Ihr Protagonist seinen Tiefpunkt erleidet.

3. Schluss: Zu guter Letzt wird der Konflikt von Ihrer Hauptfi-gur aufgelöst und der Tiefpunkt somit überwunden.

Als Überleitung zum nächsten Akt dient ein Wendepunkt, also ein besonders wichtiges, ggf. auch überraschendes Ereignis des vorherigen Aktes. Während Einleitung und Schluss ca. 25% der Story einnehmen, macht der Hauptteil etwa 50% des Werkes aus.

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 19

Fünf Akte nach FreytagNoch genauer gibt die Fünf-Akte-Struktur vor, was, wann und wie etwas in der Handlung geschieht. Der deutsche Dramatiker und Romanautor Gustav Freytag analysierte dieses Handlungs-muster in Dramen von Shakespeare und aus dem antiken Griechenland.

1. Exposition: Hier werden wieder alle Hauptfiguren, Spieler und Gegenspieler, Örtlichkeiten sowie der Auslöser für den Kon-flikt dargelegt. Dieser muss jedoch nicht offensichtlich sein.

2. Handlungssteigerung: Weitere Komplikationen verhindern die Lösung des Konflikts.

3. Klimax: Der Höhepunkt ist der spannendste Teil der Ge-schichte. Wie beim Drei-Akter wird die Handlung und der Konflikt auf die Spitze getrieben.

4. Handlungsabfall: Die Spannung wird allmählich abgebaut und Nachwirkungen des Höhepunktes werden offenbart.

5. Denouement/Auflösung: Nach dem Abfall der Handlung wird der Konflikt endlich aufgelöst.

Der Sieben-AkterEine weitere Struktur für das Storytelling ist der Sieben-Akter, der im Grunde genommen auch eine erweiterte und ausführli-chere Version der Drei- und Fünf-Akte-Struktur ist.

1. Aufhänger: Der Aufhänger ist das Gegenteil der Auflösung (7.), sprich die Aufbereitung des Konflikts.

2. Erste Wendung: In diesem Abschnitt wird der Konflikt of-fenbart. Neue Aspekte verändern die Hauptfigur und ihre Umwelt.

3. Erster Kniff: Aufgrund einer negativen Situation werden die Protagonisten zur Reaktion animiert. Der Konflikt kann jedoch noch nicht gelöst werden. Die Gesamtsituation wird schwierig.

4. Mittelpunkt: Die Lage spitzt sich weiter zu, sodass die Fi-guren nun aktiv handeln (müssen).

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20 | Teil 1: Schreibwerkstatt

5. Zweiter Kniff: Die Situation wird zunehmend schlimmer. Der erste Versuch den Konflikt zu lösen geht schief, wes-halb kaum mehr Hoffnung bleibt.

6. Zweite Wendung: Die Hauptfigur erlebt einen wichtigen Ent-wicklungsschritt, z. B. in Form einer Idee bzw. einer Erkenntnis. Eine andere Möglichkeit ist es, einen helfenden Gegenstand oder eine helfende Person in die Handlung einzubringen.

7. Auflösung: Der Hauptkonflikt wird aufgelöst.

Die HeldenreiseDas Schema der Heldenreise ist auch die Basis sämtlicher erfolg-reicher Hollywood-Filme, wie z. B. Star Wars oder Harry Potter. Die Zuschauer bzw. Leser sind also mit dem Ablauf vertraut und besonders offen gegenüber dieser Storytelling-Weise. Im Mittel-punkt steht – na klar, wer sonst – der Held bzw. die Heldin.

1. Die gewohnte Welt: Der Held lebt in seiner Alltagswelt und ist damit mehr oder minder zufrieden. Meist ist er ein Au-ßenseiter, vielleicht ein Waisenkind, und merkt, dass es “da draußen” noch mehr geben muss.

2. Der Ruf zum Abenteuer: Dieser Missstand und ein erster Einblick in eine fremde Welt regen ihn an über den Auf-bruch in ein Abenteuer nachzudenken.

3. Die Verweigerung des Rufs: Da der Held gelernt hat Ri-siken zu vermeiden, will er den Ruf nach dem Abenteuer ignorieren. Gleichzeitig ist er sich aber bewusst, dass er dem Ruf folgen muss, wenn er seine Träume verwirklichen möchte.

4. Begegnung mit dem Mentor: Neben “Möchtegern-Mento-ren” trifft der Held auf seinen wahren Mentor, der ihm ohne Hintergedanken und Ansprüche mit Rat und Tat zur Seite steht und beide Welten kennt.

5. Überschreiten der ersten Schwelle: Das Überschreiten der ersten Schwelle erfordert Mut und Willenskraft. Danach gibt es für den Helden kein Zurück mehr. Die neue Welt unter-scheidet sich sehr von der alten.

6. Bewährungsproben, Verbündete, Feinde: Der Held muss die Regeln der neuen Welt lernen sowie wer Freund und wer

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 21

Feind ist. Er muss sich erst noch orientieren und experimen-tiert mit seiner Rolle, wodurch er zum Risiko anderer wird.

7. Vordringen in die tiefste Höhle: Der Held entwickelt ein Verständnis für das “große Ganze”. Er steht nicht nur sei-nem Erzfeind und Gegenspieler gegenüber, sondern er-kennt auch seinen größten inneren Feind.

8. Entscheidungskampf: Dies ist der Wendepunkt der Ge-schichte, der die größte Veränderung mit sich bringt, welche nicht rückgängig gemacht werden kann. Beim Spiel auf Leben und Tod tritt der Held auch seiner “dunklen Seite” gegenüber.

9. Belohnung und Ergreifen des Schwerts: Nach der “Wie-dergeburt” blickt der Held zufrieden und selbstgestärkt auf das Geschehene zurück.

10. Rückweg: Mit seinen neuen Erfahrungen und Erkenntnis-sen kehrt der Held zurück in die alte Welt. Dieser Rückweg wird in Hollywood-Filmen oftmals durch ein Wettrennen ge-gen die Zeit oder eine spannenden Verfolgungsjagd insze-niert. Randfiguren werden unter Umständen geopfert.

11. Erneuerung/Verwandlung: Alle positiven Eigenschaften des Helden verbinden sich mit dem Gelernten. Im letzten Kampf geht es nicht wieder nur um sein Wohlergehen, son-dern um das der ganzen Welt.

12. Rückkehr mit dem Elixier: Das Elixier besteht aus der In-tegration des Gelernten in den Alltag des Helden. Es berei-chert und vereinfacht das Leben. Die Aufgabe wurde vom Helden bewältigt.

Die hier genannten Strukturen und Schemata zum Storytelling sind nur eine kleine Auswahl der Existierenden. Es gibt nicht die eine richtige Struktur! Vielmehr können Sie beim Storytel-ling auch mehrere Muster anwenden, z. B. erst den Drei-Akter, den Sie später mithilfe des Sieben-Punkte-Systems verfeinern oder auch kombinieren.

Quellen: Schreibwahnsinn, learnhub, “Writing a Novel and Getting Published For Dummies”, waltermedia

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22 | Teil 1: Schreibwerkstatt

Machen Sie mehr aus Ihrem TextDie Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermarktung ist ein gutes Produkt. Deshalb sollten Sie bei der Bucherstellung nicht ungeduldig sein. Die folgenden Tipps und Tricks helfen Ihnen beim Entstehungsprozess und einigen besonders wichtigen Entscheidungen.

5 Tipps für den TextfeinschliffDie deutsche Sprache ist eine schwere Sprache, aber nicht unbezwingbar. Mit ein paar Tricks lässt sich ein roher Text in ein Glanzstück verwandeln. Dabei gibt es einige grundlegende Regeln zu beachten:

1. Verben und Adjektive – ohne geht’s nicht?Sätze leben von Wörtern. Geschichten leben von Handlungen und deren Beschreibungen. Aber vor allem bei der Wahl der Adjektive und Verben gilt es, mit Bedacht zu arbeiten. Lücken-füller und Doppelungen sind ungebetene Gäste in einer guten Geschichte. Verben drücken Bewegungen und Handlungen aus, die einem Text Dynamik verleihen. Ein lautes Verb, wie zum Beispiel „schlagen“ hat einen ganz anderen Effekt als ein leises Verb wie „rascheln“.

Überlegen Sie sich also, ob das Verb wirklich zur gerade statt-findenden Handlung oder zur beschriebenen Situation passt. Für Adjektive gilt die Grundregel: Gewusst wann und wie. Die Eigenschaftswörter dienen der Unterscheidung und näheren Beschreibung. In Maßen verwendet, schmücken sie den Text. Sie sollten aber darauf achten, die Sätze nicht wahllos zu überfrachten und tatsächlich ergänzende und relevante Infor-mationen zu vermitteln.

2. Klarheit und VerständlichkeitJe weniger Silben ein Wort hat, desto verständlicher ist es. Daher gilt es, Umschreibungen wie „starke, gefährliche Rauchentwick-lung“ für „Qualm“ zu vermeiden. Mit Klarheit und Verständlich-keit punktet der Autor beim Leser.

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 23

3. Wortbilder zeichnenWörter sollen uns eine Vorstellung von einer Situation oder Handlung vermitteln. Je konkreter die Beschreibung ist, desto leichter fällt es unserem Vorstellungsvermögen ein Bild zu schaffen. Nennen Sie Dinge beim Namen, verwenden Sie Sinneseindrücke und Farben, um Ihren Text zu untermalen. Ein „Wolkenbruch“ ist greifbarer als „widrige Witterungsum-stände“. Eine „triefende Nase“ kennt jeder, aber was versteht der Einzelne unter einem „grippalen Effekt“?

4. Kontra den KlischeesBenutzt man Sprichwörter wie „ins Fettnäpfchen treten“, so ist das Sprache in ihrer bequemsten Form. Allgemein bekannte Floskeln garantieren sofortiges Verständnis beim Leser. Doch will man das als Autor immer? Eine Alternative wäre es, gar keine Redensarten zu verwenden. Oder Sie drehen einfach den Spieß um und erfinden etwas Neues? Zum Beispiel: „Der Tunnel am Ende des Lichts“ oder „Routine ist gut. Fantasie ist besser.“

5. Nicht auf die Länge, sondern auf die Technik kommt es anLebendige Texte ohne Wortwiederholungen gewinnen die Aufmerksamkeit der Leser. Klar strukturierte, überschaubare Sätze helfen dem Verständnis. Eine Faustregel besagt, dass Sätze höchstens 15 bis 20 Wörter umfassen sollen. Es bieten sich schlichte Hauptsätze mit einem begrenzten Maß an Neben-sätzen an. Ein Nebensatz sollte eine ergänzende und beschrei-bende Rolle haben, also keine Haupthandlung oder ein wichti-ges Detail der Rede ausdrücken. Am aller wichtigsten ist aber, dass Sie Ihre Sprache finden und mit Blick auf Ihre Zielgruppe schreiben. Wer die eigene Zielgruppe ist und wie man das am besten herausfindet, erklären wir ausführlich in unserem zweiten Guide: dem Online Marketing Guide.

Grundsätzlich ist dies ein Prozess, welchen Sie immer und immer wieder überdenken und niemals aus den Augen verlieren sollten.

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24 | Teil 1: Schreibwerkstatt

10 Tipps zum KorrekturlesenEin professionelles Korrektorat beseitigt so gut wie alle Fehler, kann aber auch teuer werden. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie die meisten Fehler bereinigen und Ihrem Text mehr Qualität verleihen.

1. Drucken Sie den gesamten Text ausKorrekturlesen am Monitor ist wesentlich anstrengender und fehle-ranfälliger als im ausgedruckten Manuskript. Der Ausdruck – vor allem wenn dieser in einer anderen Schriftart vorliegt – gibt Ihnen eine neue Perspektive und macht Sie aufmerksamer für Fehler.

2. Nutzen Sie die RechtschreibüberprüfungSo simpel es klingen mag, wird es doch von vielen vergessen – die automatische Rechtschreib- und Grammatikprüfung. Sie hilft Ihnen, die auffälligsten Fehler zu finden. Nutzen Sie auch die Funktion „Suchen und Ersetzen“ mit der Sie zum Beispiel doppelte Leerzeichen suchen und durch ein einzelnes Leerzei-chen ersetzen können.

3. Nehmen Sie sich einen Tag AbstandIhren Text sollten Sie nicht sofort am Tag der Fertigstellung Korrek-tur lesen. Ihre Gedanken brauchen mindestens einen Tag, um sich von Ihrem Werk zu lösen. Nach einer schreibfreien Zeit fallen Ihnen Fehler eher auf, als wenn Sie sich sofort wieder an Ihren Text setzen.

4. Planen Sie Pausen einKein Mensch kann sich ununterbrochen konzentrieren. Sie sollten maximal 45 Minuten am Stück Korrektur lesen und dann 15 Minuten pausieren. So können sich Ihre Augen entspannen und Ihr Gehirn wird wieder aufnahmefähig.

5. Konzentrieren Sie sich jeweils nur auf ein ProblemBeim Korrekturlesen sollten Sie sich pro Durchgang auf jeweils nur einen dieser Aspekte konzentrieren: Satzaufbau, Absatz-struktur, Wortwahl, Rechtschreibung, Punkt- und Kommaset-zung. Gibt es einen bestimmten Fehler, der Ihnen immer wieder passiert? Fokussieren Sie sich beim Korrekturlesen darauf, genau diesen Fehler zu finden.

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Teil 1: Schreibwerkstatt | 25

6. Achten Sie besonders auf gängige FehlerFolgende Fehler treten besonders häufig auf: » Wörter, die leicht verwechselt werden, wie „nein” und „kein”,

„das” und „dass” oder „Sie” und „sie”. » Wörter, die gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich ge-

schrieben werden, wie „Leuten” und „läuten”, „seit” und „seid”. » Fehlende Buchstaben besonders in Vorsilben, wie „enlas-

sen“ statt „entlassen“, „vegessen“ statt „vergessen“. » Buchstabendreher, wie „shcön“ statt „schön“. » Uneinheitliche Schreibweisen, wie „aufwändig“ und „auf-

wendig“, „Hot Dog“ und „Hotdog“.

7. Lesen Sie die Überschriften separatÜberschriften werden beim Korrekturlesen häufig übergangen. Konzentrieren Sie sich bei einem Ihrer Korrekturdurchgänge allein auf die Überschriften.

8. Lesen Sie Ihren Text langsam und laut oder sogar rückwärts Je langsamer Sie die Sätze lesen, umso eher fallen Ihnen Fehler auf. Am besten ist es, den Text laut zu lesen. Auf der einen Seite wird Ihre Lesegeschwindigkeit reduziert. Auf der anderen Seite werden Sie so auf unstimmige Formulierungen, fehlende Wörter und falsche Worten-dungen aufmerksam. Ein guter Trick ist es, Ihren Text rückwärts zu lesen. Durch die umgekehrte Leserichtung geht der Zusammenhang der Wörter und Sätze verloren. So können Sie sich noch besser auf die einzelnen Wörter konzentrieren und Rechtschreibfehler leichter entdecken. Ein Lineal als Lesehilfe kann auch nützlich sein.

9. Denken Sie nicht über die Wortbedeutung nachWenn Sie über die Bedeutung eines Wortes nachdenken, verlie-ren Sie die nötige Distanz und sehen, was Sie sehen möchten und nicht mehr, was Sie sehen sollten.

10. Lesen Sie nicht allein KorrekturVier Augen sehen mehr als zwei. Das sollte auch das Motto Ihrer Korrekturlesung sein. Geben Sie jemandem Ihr Werk zum Gegenlesen. Vielleicht fallen ihm Fehler auf, die Ihnen gar nicht bewusst oder bekannt waren.

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Teil 2: GestaltungIhr Buch lebt nicht nur vom Text allein. Auch auf die Präsenta-tion der Inhalte kommt es an. Ohne ein ansprechendes Cover fällt Ihr Buch nicht auf und ohne ein gutes Layout wird es nur schwer lesbar sein. Sobald Ihre Inhalte stehen, sollten Sie sich darum bemühen, diese auch möglichst professionell zur Schau zu stellen. Dabei gibt es ein paar Unterschiede zwischen dem gedruckten Buch und einem eBook zu beachten. Diese haben wir an entsprechender Stelle hervorgehoben.

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Angenehmes Lesen durch gute FormatierungUnter Grafikdesignern gibt es einen einfachen Leitsatz: Gute Typografie erkennt man vor allem daran, dass sie nicht auffällt. Denn gute Typografie bedeutet in erster Linie folgendes: Lesbarkeit und ein harmonisches Zusammenspiel von Inhalt und Form. Wenn also ein Roman zum Pageturner wird oder das Lesen selbst hochkomplizierter, wissenschaftlicher Fachbücher angenehm leicht fällt, hat vermutlich nicht nur ein guter Autor, sondern überdies ein erfahrener Typograf seine Hände im Spiel gehabt. Wie auch Sie als Self-Publisher Ihren Lesern die Lektüre – ganz unauffällig – vereinfachen können, soll anhand einiger wichtiger Grundregeln für gute Typografie erklärt werden.

1. Die Qual der WahlAm Anfang jeder Buchgestaltung steht zunächst die Schriftwahl. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Schriften mit und ohne Serifen. Als Serifen bezeichnet man die kurzen horizon-talen Abschlussstriche am Fuß und Kopf eines Buchstabens.Bei der Schriftwahl ist entscheidend, dass der Font (digitale Schriftdatei) passend zum Inhalt und zur Textart bzw. -struktur ausgesucht wird. Serifenschriften sind in der Regel am besten lesbar. Das liegt zum einen an ihrer differenzierten Formspra-che, zum anderen an den horizontalen Serifen, die dem Auge eine gute Orientierung beim Verfolgen der Zeilen bieten. Daher eignen sie sich gut für lange Texte ohne ausgeprägte Unterglie-derung, z.B. für Belletristik. Auch bei Sachbüchern kann man auf eine Serifenschrift zurückgreifen, hier macht jedoch ebenso eine serifenlose Schrift Sinn, vor allem, wenn die Textabschnitte kürzer sind. Die eher nüchterne Ausstrahlung serifenloser Schriften kann dabei den Inhalt von Sachbüchern formal unter-streichen. Bei Kinderbüchern ist es wichtig, eine klare, beson-ders gut lesbare Schrift zu wählen, die Leseanfängern das oft noch mühevolle Entziffern erleichtert.

Interessant wird es, wenn in einem Buch unterschiedliche Schriften zum Einsatz kommen. Ist der Fließtext in einer Serifen-

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schrift gesetzt, bietet sich z.B. als Kontrast eine kräftige serifen-lose für die Überschriften an. Bei der Schriftmischung sollte darauf geachtet werden, dass der Unterschied gut erkennbar ist, die grundsätzliche Formsprache der Fonts aber harmoniert.

Beispiele für Serifenschriften:Times New Roman Georgia Bodoni Minion Garamond

Beispiele für serifenlose Schriften:Arial Helvetica Calibri Myriad Futura

Beispiele, wie man Schriften kombinieren kann:

Überschrift mit SerifenDie Kombination einer serifenbetonten Headline und eines serifenlosen Textes lohnt sich für wissenschaftliche Abhandlungen, Sacharbeiten und generell für Bücher mit eher kurzen, häufig durchbrochenen Textabschnit-ten. Beides unterstützt die Klarheit und Seriösität eines Textes.

Serifenlose ÜberschriftDie umgedrehte Variante ist eher für lange Fließtexte ohne viele Abschnitte gebräuchlich. Die Serifen erleichtern dem Auge das Lesen und zusammen-halten des Inhalts, während die klaren Linien der Headline einen Bruch und neuen Abschnitt signalisieren.

2. Woher bekommen, was man selbst nicht hat?Grundsätzlich lohnt es sich, die Welt jenseits der bekannten Standardfonts, die jedes Textverarbeitungs- oder Layoutpro-gramm bietet, zu erkunden. Für Experimentierfreudige gibt es eine Vielzahl an weiteren Schriften, mit denen das eigene Buch individuell gestaltet werden kann. Nach Fonts stöbern kann man wunderbar auf folgenden Webseiten:

» www.fontshop.com » www.linotype.com » www.myfonts.de

Neben eher hochpreisigen Schriftpaketen sind einzelne Fonts

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hier auch für wenig Geld zu haben, teilweise werden Schriften sogar kostenlos angeboten. Darüber hinaus ist www.dafont.com eine Fundgrube für Freefonts aller Art. Grundsätzlich sollte beim Download von Fonts folgendes beachtet und hinterfragt werden:

» Ist die Schriftdatei für PC oder Mac formatiert? Empfehlens-wert ist das Opentype-Format (.otf), das für beide Plattfor-men geeignet ist.

» Erlaubt die Lizenz für einen Freefont auch den kommerziel-len Einsatz der Schrift? Kleingedrucktes beachten!

» Wie steht es um die Qualität des Fonts? Mit ein paar Test-zeilen kann man prüfen, ob z.B. die Buchstabenabstände gleichmäßig sind oder Umlaute bzw. andere Zeichen fehlen. Eine Schrift, die diesen Test nicht besteht, sollte nicht für ein Buch verwendet werden!

Außerdem sollte man beachten, dass ausgefallene Schriften nur bedingt für den Fließtext in eBooks geeignet sind. Hier sollte man sich auf die Standards der Lesegeräte beschränken und ausgefallenes nur in Bildern verwenden. Grund hierfür ist, dass der Leser die Schrift für sein eBook selbst wählen kann.

3. Größe und Abstand für bestes LesevergnügenPrintbuch - Die Schriftgröße sollte bei belletristischen Titeln und Sachbüchern zwischen 9 und maximal 11 Punkt liegen. Sie wird oft zu groß gewählt, da Word-Nutzer häufig die Standardeinstel-lung von 12 Punkt nutzen, die für Bücher nicht unbedingt geeig-net ist. Bei Kinderbüchern wiederum kann die Schrift ruhig etwas größer gesetzt werden (14 - 16 Punkt).

eBook - In einem digitalen Buch können Schriften in Pixel (px), Punkt (pt) oder Geviert (em) angegeben werden. Eine feste Größe per Pixelangaben ist nicht zu empfehlen, da hier die Schriftgröße absolut ist und nicht vom Nutzer angepasst werden kann. Mit dem aus dem Print bekannten pt lassen sich Größenangaben leicht übertragen, allerdings wird dieses Maß nicht von allen Lesegerä-

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ten als relativ angesehen. Als Alternative gibt es das em. Diese Größenangabe entspricht der Breite eines Gevierts und damit der Schriftgröße. Es passt sich auf allen Geräten den Einstellungen des Lesers an. Um ein Gefühl für die einzelnen Einheiten zu bekom-men hier ein Verhältnis (basierend auf den Standardwerten der meisten Geräte): 16px = 12pt = 1em

Der Zeilenabstand ergibt sich aus der Schriftgröße. Als grobe Faustregel gilt: Zeilenabstand = mindestens 120 % der Schrift-größe. Wenn verschiedene Schriftgrößen zum Einsatz kommen (etwa für Überschriften, Fließtext und Bildunterschriften) sei hier ein zweiter Leitsatz angeraten: Nicht zu viele verschiedene Größen verwenden! Drei sind als Differenzierung völlig ausrei-chend. Weniger ist auch in der Typografie meistens mehr.

Printbuch - Die Zeilen einer Textspalte sollten nicht zu lang sein. Bei langen Zeilen springt der Blick oft zwischen den Zeilen. Gerade große Bücher oder Querformate erfordern daher einen 2- oder 3-spaltigen Satz. Kleine Formate, beispielsweise bei Taschenbüchern, sind dagegen gut für eine Spalte geeignet. Noch ein wichtiger Tipp für die Schriftwahl und die Layoutpla-nung: Wenn am Ende ein gedrucktes Buch stehen soll, ist es ratsam, in dieser Phase immer wieder Ausdrucke in 100% auf einem guten Office-Drucker zu machen. So kann man sein Werk viel besser beurteilen als nur am Bildschirm. Besonders praktisch ist es, das ausgedruckte Blatt in ein geöffnetes Buch hineinzulegen – das hilft der Vorstellungskraft.

eBook - Bei eBooks sind mehrspaltige Layouts nur wenig empfeh-lenswert. Da Schriften sehr groß eingestellt werden können, kann es zu unschönen Umbrüchen kommen. Aus diesem Grund

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sollte für ein eBook immer einspaltig gearbeitet werden. Bei der Verwendung von Bildern und unterschiedlichen Schriftgrößen (Bildunterschriften, Fußnoten) sollte regelmäßig auf möglichst vielen Geräten getestet werden, ob die gewünschte Darstellung funktioniert. Besonders ist hierbei die unterschiedliche Darstel-lung von Tablets, Smartphones und eReadern zu beachten.

4. Mikrotypografie – das i-TüpfelchenZu guter Letzt einige Worte zur „Königsdisziplin“, der Mikro-typografie. Denn – wie könnte es anders sein – auch in der Typografie steckt der Teufel im Detail. Wer ein paar Kleinigkei-ten beachtet, kann immer wieder auftretende Stolpersteine für die Augen der Leser vermeiden. Trennstrich (kurz) anstatt Gedankenstrich (lang)Gedankenstriche haben keine Leerzeichen rechts und links.Trenn-Strich Gedanken—Strich

Auslassungspunkte „…“Anstatt drei einzelner Punkte sollte das Ellipsenzeichen verwen-det werden. Hier wurde der Abstand zwischen den Punkten optimiert. Das Auslassungszeichen, das jede gute Schrift enthält, schreibt man mit „alt“-Taste und „.“!

Falsche Verwendung von „fett“ und „kursiv“Printbuch - In einigen Programmen gibt es die Möglichkeit, die Schriftschnitte mittels Buttons zu verändern, z.B. in Word durch klicken auf „F“ für „fett“ oder „K“ für „kursiv“. Diese Funktion sollte lieber ignoriert werden, denn statt die vom Schriftgestalter sorgfäl-tig entwickelten Schnitte zu nutzen wird der reguläre Schriftschnitt einfach schräg gestellt oder mit einem Rahmen versehen. Das Ergebnis ist nicht das gleiche und meist schlechter lesbar. Besser ist es, im Schriftmenü die einzelnen Schnitte auszuwählen.

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eBook - Viele Konvertierungsprogramme verwenden bei der Markierung von kursivem, fettem oder unterstrichenem Text falsche oder veraltete Elemente, sodass diese von einigen Geräten nicht erkannt werden. Folgend die richtige Verwendung:kursiv <em> statt <i>fett <strong> statt <b>unterstrichen <span style=”font-decoration:underline;”> statt <u>

Falsche AnführungszeichenIm Deutschen sind folgende Anführungszeichen korrekt: zuerst unten, dann oben. Die Form der Zeichen kann man vereinfacht als „99“ (unten) und „66“ (oben) beschreiben. Das ist eine gute Eselsbrücke, falls man einmal die Orientierung verloren hat. Gleiches gilt für einfache Anführungen: entsprechend „9“ und „6“. Falsch sind die geraden, nur oben stehenden Zollzeichen.‘falsch’ „richtig“

Falsches ApostrophEs sollte weder mit dem Fußzeichen (ein gerader kurzer Strich, oben) noch der einfachen Abführung („6“, oben) verwech-selt werden. Der richtige Apostroph sieht aus wie eine oben stehende „9“. Leider gibt es dieses Zeichen auf einer deutschen Tastatur nicht. Die etwas umständliche Tastenkombination lautet ALT+0146.falsch‘ falsch´ falsch` richtig’

Auch wenn diese wichtigsten Grundregeln nur ein kleiner Ausschnitt aus dem weiten Feld der Typografie sind, können sie Self-Publishern dabei helfen, aus Ihren Büchern – ganz dezent – schöne Literatur zu machen.

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Teil 2: Gestaltung | 33

4 Tipps für einen schönen BuchsatzDen Text druckfertig zu machen, ist mit Sicherheit nicht das spannendste am Schreiben von Büchern. Aber jede Formatie-rung trägt einen Teil der Aussage des Buches in sich. Und auch bei eBooks spielt sie eine wichtige Rolle. Auch wenn Sie keine Programmierkenntnisse besitzen, können Sie mit wenigen Kniffen die Gestaltung Ihres eBooks verbessern - näheres hierzu in Kapitel 3.

1. Verwenden Sie FormatvorlagenNoch im Schreibprozess können Sie in Ihrem Textverarbei-tungsprogramm Formatvorlagen erstellen. Bei einem Buch bietet es sich an, Vorlagen für Kapitel- und Zwischenüberschrif-ten, normale Absätze und Zitate oder anderweitig hervorgeho-benen Text zu verwenden. Dadurch kann die Formatierung dieser Stellen mit wenigen Klicks verändert werden, ohne dass Sie das gesamte Dokument durchsuchen müssen. Eine genaue Anleitung, wie man Format-vorlagen in Word erstellt, finden Sie im Hilfebereich von epubli.

2. Vermeiden Sie „Hurenkinder“ und

„Schusterjungen“Printbuch - Hurenkinder und Schusterjungen sind Satzfeh-ler, die einen Text unprofessionell wirken lassen. Steht eine einzelne Zeile abgetrennt von dem Absatz, zu dem sie gehört, ist es für den Leser schwieriger, die Verbindung zum Rest herzustellen. Steht die verirrte Zeile allein oben auf einer neuen Seite, bezeichnet man sie als „Hurenkind“, steht sie unten auf der vorherigen Seite, bezeichnet man diesen Fehler als „Schus-terjungen“. Diesen Fehler kann jede gängige Textverarbeitung durch das Feature Absatzkontrolle verhindern.

eBook - Da der Text in einem eBook variabel ist, kann man Hurenkinder und Schusterjungen nicht vermeiden. Allerdings können einige Geräte inzwischen automatische Verbesserun-gen vornehmen. Durch entsprechendes CSS kann man dies

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unterstützen. Diese Befehle sind: orphans: 2; widows: 2;So geben Sie an, dass wenigstens 2 Zeilen am Ende oder Anfang einer Seite zusammenhängend erscheinen.

3. Setzen Sie Linksbund und Blocksatz richtig einPrintbuch - Die Standardformatierung in Büchern ist der Block-satz. Ein gut gesetzter Blocksatz ist nicht immer leicht zu errei-chen. Zu große Wortabstände können den Text schwer lesbar machen. Hier hilft die automatische Silbentrennung, die den Text flüssiger gestaltet. Weniger aufwändig ist die Verwen-dung einer linksbündigen Textformatierung. Linksbündige Texte wirken weniger förmlich und können „schwer verdauli-che“ Texte freundlicher erscheinen lassen. Diese Formatierung wird hauptsächlich in Briefen verwendet. Viele Leser sind durch Zeitungen und Bücher an den Blocksatz gewöhnt und empfin-den daher linksbündigen Text als neu und ungewohnt.

eBook - Bei unschönen Absätzen kann der variable Text in eBooks zu Problemen führen. Wie im gedruckten Buch ist der Blocksatz Standard. Die Silbentrennung nimmt allerdings das jeweilige Lesegerät vor und dies kann unter Umständen unleser-lich wirken. Es ist allerdings nicht zu empfehlen, bedingte Trennstriche (&shy; oder <wbr>) zu verwenden, da diese nur selten den gewünschten Effekt erzielen, sondern eher zu fehler-haften Darstellungen führen. Allerdings kann man über CSS Trennempfehlungen aussprechen, die das Gerät unter Umstän-den unterstützen: hyphens: auto; hyphenate-limit-chars: auto 3; hyphenate-limit-lines: 2;

4. Verwenden Sie zentrierten Text sparsamZentrierter Text sollte nur in seltenen Fällen eingesetzt werden. Die unterschiedlichen Zeilenanfänge wirken unruhig und halten den Lesefluss auf, wodurch längere Texte schwer lesbar werden. Als Element zur Hervorhebung ausgewählter Stellen eignet sich zentrierter Text dagegen hervorragend. So können Zitate oder kurze Gedichte vom restlichen Textblock abgehoben werden.

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Kleider machen Leute - Cover machen BücherDas erste, was man meistens von einem Buch sieht, ist das Cover. Der Buchkauf wird vor allem in Buchhandlungen stark vom Cover beeinflusst.

Printbuch - Das Coverdesign entscheidet darüber, ob der Leser das Buch überhaupt in die Hand nimmt. Ein positiver Gesam-teindruck wirkt sich stark auf die Kaufentscheidung aus.

eBook - In eBook-Shops ist die Aufmerksamkeitsspanne des Lesers noch um einiges geringer als in einer Buchhandlung. Cover werden sehr klein angezeigt und wenn das Thema und der Text nicht sofort erfasst werden, fällt das Buch aus dem Raster. Zusätz-lich gibt es keinen Buchrücken oder Rückseite, sodass die Front Ihres Buches den gesamten Inhalt allein transportieren muss.In großen Verlagen beschäftigen sich ganze Abteilungen allein mit dem Coverdesign von Neuveröffentlichungen. Was macht ein gutes Cover aus? Und worauf sollten Sie beim Coverdesign besonders achten?

1. Machen Sie sich Gedanken – Eine ChecklisteBevor Sie mit der Gestaltung beginnen, sollten Sie sich über folgende Punkte klar werden:

» Was wollen Sie erreichen? » Welches Genre bedienen Sie? » Wer liest Ihre Bücher und was bewegt Ihre Leser? » Was ist die zentrale Aussage Ihres Buches? » Welche Stimmung wird erzeugt? » Was gefällt Ihnen auf den Umschlägen Ihrer Mitautoren? » Präferieren Sie Fotos, Grafiken oder eher reine Formen? » Welche Farbe soll bei Ihnen dominant sein? » Welche Schriftart / Schriftgröße finden Sie ansprechend? » Möchten Sie Ihren Namen eher auffällig oder klein darstellen?

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2. Einfach, stark und symbolisch sollte es seinGrelle Farben und eine große Schrift sind kein Garant für hohe Verkaufszahlen. Zusätzlich zu einer auffälligen Gestaltung sollte das Cover mit dem Inhalt Ihres Buches eine Einheit bilden und dem Leser bereits erste Hinweise darauf geben, was ihn erwartet. Finden Sie ein Symbol für den Inhalt. Erstellen Sie eine Liste verschiedener Symboliken und beginnen Sie mit ein paar Skizzen, die zu Ihrer Handlung passen. Die folgenden Beispiele verfolgen diesen Ansatz.

3.Vermeiden Sie Standardschriften und lange TexteVerwenden Sie keine Standardschriften (z.B. Arial, Times New Roman) und vermeiden Sie extrem ausgefallene Schriftarten (z.B. Comic Sans). Beides kann Ihr Buch schnell unprofessio-nell wirken lassen. Für Buchcovers sehr gut geeignete Schriften sind zum Beispiel Baskerville, ChunkFive, League Gothic, Trajan und Franchise. Wenn Sie mehrere Schriftarten kombinieren möchten, sollten Sie sich auf maximal drei beschränken.

4. Verraten Sie nicht zu vielVermeiden Sie es, Ihre Protagonisten zu zeigen. Gesicht und Figur Ihrer Hauptperson sollten der Fantasie des Lesers überlassen bleiben. Gesichter wirken auf jede Person anders und können unter Umständen sogar zur Ablehnung Ihres Buches führen. Rücken- und Teilansichten sowie Silhouetten steigern die Neugierde und lassen der Fantasie des Lesers Raum. Dennoch sind Fotos von Gesichtern und Personen nicht vollkommen verboten. Denken Sie an Biografien, die sich mit einem Menschen zentral befassen,

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oder an historische Sach- und Wissenschaftsbücher, die sich mit Einzelpersonen oder Personengruppen beschäftigen. Besonders gut eignen sich Nahaufnahmen. Schräge Winkel oder Fragmentie-rungen lassen Ihr Cover zusätzlich lebendiger wirken.

5. Bilder und CopyrightAchten Sie darauf, dass die von Ihnen verwendeten Bilder profes-sionell aussehen und in ausreichender Auflösung vorliegen. Im Internet finden Sie viele sogenannte „Stockimage“ Bildarchive (z.B. iStockphoto.com, Fotolia.de), auf denen Sie Bilder für ein geringes Entgelt herunterladen können. Beachten Sie dabei die Copyright-Be-stimmungen. Wenn Sie Ihr Buch veröffentlichen möchten, sollten Sie auf keinen Fall Bilder verwenden, die Sie zum Beispiel in der Google Bildersuche gefunden haben. Viele dieser Bilder sind urheberrecht-lich geschützt und dürfen nicht kommerziell genutzt werden. Eine Alternative zu Bildarchiven sind Plattformen mit “Public Domain” Bildmaterial. Hier haben Fotografen und Künstler ihre Bilder für die Allgemeinheit freigegeben, sodass die Bilder unentgeldlich und sogar ohne Erwähnung des Künstlers verwendet werden dürfen. Beispiele hierfür sind unsplash.com, littlevisuals.co oder picjumbo.com. Jederzeit sollten Sie allerdings daran denken, dass Sie nicht als einziges Zugriff auf diese Bilddatenbanken haben. Es kann Ihnen also passieren, dass bereits Cover mit eben jenem Motiv bereits existieren. Um absolut sicher zu gehen, dass Ihr Cover einzigartig ist, sollte das Bildmaterial für Ihr Buch angefertigt werden, ob von Ihnen oder einem unserer buchprofis.

6. Testen Sie anhand Ihrer ZielgruppeGenerell ist es sinnvoll, Freunde und Familie nach ihrer Einschät-zung zu fragen. Eine Grundregel der Covergestaltung ist aber, sich auf seine Zielgruppe zu konzentrieren. Wenn Sie zum Beispiel einen Thriller geschrieben haben, sollten Sie das Cover einem Thriller-Fan zeigen und nicht einem Freund historischer Liebesromane. Die Flexibilität des Self-Publishings ermöglicht es Ihnen, verschiedene Coverversionen Ihrer Publikationen zu und später einfach zu ändern, v.a. bei eBooks.

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Gestaltungsgesetze für das ideale CoverEgal, ob Sie das Cover zeichnerisch oder am PC anfertigen, die gestalterischen Anforderungen bleiben gleich. Deshalb haben wir ein paar grundlegende Regeln der Gestaltung zusammen-gestellt, an denen Sie sich orientieren können.

Figur-Grund-BeziehungDieses Gesetz beschreibt das Verhältnis von Vordergrund- und Hintergrundelementen. Die kleinere Fläche wird als Figur gesehen und rückt in den Vordergrund, die größere fungiert als Bildgrund. Das Element, dem Sie die größte Aufmerksamkeit zukommen lassen möchten, sollte sich deutlich vom Untergrund abheben.

Gesetz der NäheDinge, die räumlich nah beieinander liegen, werden von dem Betrachter als Einheit wahrge-nommen. Demnach werden Dinge, die vonein-ander entfernt sind, als getrennt und unabhän-gig empfunden. Das kann genutzt werden, um Zusammengehörigkeit zu unterstreichen oder zu negieren.

Gesetz der ÄhnlichkeitDas Gesetz der Ähnlichkeit greift die Beobach-tungsgabe des Betrachters auf. Optische Reize gleicher und ähnlicher Struktur, Form, Farbe oder Kontrast werden als zusammengehörig wahrgenommen. Ein optimales Mittel, um vollkommen gegensätzliche Elemente mitein-ander zu verbinden.

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Gesetz der GeschlossenheitDer Mensch neigt dazu Formen zu ergänzen, um diese seinen Erfahrungen anzugleichen. Einzelne, unbekannte Formen können eine Einheit bilden, wenn sie zusammen eine neue, bereits bekannte Form ergeben. Dies können Sie nutzen, indem man zum Beispiel einzelne Teile weglässt oder Buchstaben durch Symbole ersetzt.

Gesetz der ErfahrungDieses Gesetz steht in enger Verbindung mit dem Gesetz der Geschlossenheit. Kennt der Betrachter eine Form ergänzt seine Wahrneh-mung fehlende Teile. Es beinhaltet aber auch, dass bekannte Bilder automatisch ergänzt werden.

KontrasteDie Kontrastverteilung eines Bildes ist eines der wichtigsten Gestaltungselemente und sorgt für Spannung (starke Kontraste) oder Ruhe (geringe Kontraste).

Linienführung / BlickführungDurch geschickt eingesetzte Anordnung von Elementen können optische Linien geschaf-fen werden. Diese leiten den Blick und führen durch das Bild hin zum Punkt des Interes-ses und verstärken damit die gewünschte Nachricht. Mit optischen Linien kann man folgende Effekte erreichen:Horizontal - Ruhe, Unveränderbarkeit, HarmonieVertikal - Höhe, Stille und StärkeDiagonal - Energie, Bewegung, Anregung

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Viele dieser Gesetze werden Sie ganz automatisch anwenden, da Sie sie überall wahrnehmen. In jeder Werbung, jedem Bild und selbst in Verkehrsschildern finden sie ihre Anwendung. Es lohnt sich einen Moment innezuhalten und sich darüber klar zu werden, welches Gesetz welche Wirkung hat und welcher Inhalt damit vermittelt wird.

eBook - Besonderheiten des digitalen PendantsGrundsätzlich gelten für das digitale Buch dieselben Gesetze der Gestaltung wie im Print. Es muss ansprechend sein und die Aufmerk-samkeit des Lesers auf sich ziehen. Allerdings ist, wie bereits angedeutet wurde, die Art der Präsentation von eBooks von dem der gedruckten Bücher grundverschieden. Statt in einem Bücherregal im Taschenbuchformat finden Sie Ihr Buch nur als kleines Bild (Thumb-nail) auf den Shopseiten der verschiedenen Anbieter. Je nach Anzei-gegerät (PC, Tablet, Handy) ändert sich die Darstellung der Shops und damit Ihres Covers, sodass es unter Umständen tatsächlich nur daumennagelgroß angezeigt wird. Die größten Unterschiede, die Sie beachten sollten sind folgende: » große Schrift, die auch in klein zu lesen ist » wenig Elemente » simple Bildsprache » auffällige Farbgebung

Trotzdem muss es in diesem Moment noch von anderen abheben, lesbar und ansprechend sein. Das führt dazu, dass Sie bereits beim Erstellen des Covers darüber nachdenken müssen, ob es nicht nur als Print- sondern auch als eBook erscheinen soll und ob die Gestaltung in allen Größen funkti-oniert. Häufig ist es die beste Lösung für beide Medien eine jeweils passende Version anzuferti-gen. Dabei ist darauf zu achten, dass ein Wieder-erkennungswert besteht und die beiden Versionen nicht für unterschiedliche Titel gehalten werden. Dies erreicht man, indem Schrift und Bildsprache sich ähneln oder gleich bleiben.

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Covergestaltung: PraxisSollten Sie sich entschließen, Ihr Cover selbst zu gestalten, werden Sie mit Word und Paint schnell an Grenzen stoßen. Mit diesen kostenlosen Programmen können Sie Ihr Cover selbst gestalten:

GIMP - ein kostenloses Programm für GrafikbearbeitungPaint.Net - ein kostenloses BildbearbeitungsprogrammInkscape - ein Programm zur Erstellung von VektorgrafikenScribus - ein Satzprogramm zum positionieren von Text und BildSerif PagePlus - ein weiteres Satzprogramm

Beim Anlegen sollten Sie folgende Beschnittränder beachten:Softcover: 3 mm nur an den AußenkantenHeftbindung: 3 mm nur an den AußenkantenRingbindung: 3 mm auf allen 4 Blattseiten (d.h. jeweils auf Covervorder- und Coverrückseite)Hardcover: 11 mm Einschlagrand nur an den Außenkanten, Zugabe für die Umschlagpappe: je 3 mm oben und unten, je 5 mm links und rechts außen

Sollten Sie ein umlaufendes Cover erstellen, nutzen Sie bitte unseren Coverrechner, um die korrekten Dimensionen Ihres Covers zu berechnen. Bitte setzen Sie keine Beschnittmarken, da diese mit gedruckt werden.

Auch wenn Sie Ihr Cover nur für ein eBook anlegen wollen, ist es immer ratsam von der Auflösung eines Printbuches auszu-gehen. Für den Fall, dass Sie irgendwann beschließen, doch eine Printversion zu veröffentlichen, wäre es ärgerlich, wenn Ihr Cover plötzlich verpixelt dargestellt wird, weil die Auflösung zu gering gewählt wurde.

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10 Tipps für die Zusammenarbeit mit GrafikernNicht jeder hat das Talent oder die Zeit, ein eigenes Cover zu erstellen. Wer sich dann an einen Profi z. B. an einen buchprofi wenden wendet, stellt schnell fest, dass Autoren und Grafiker nicht immer die gleiche Sprache sprechen. Zur Vermeidung von Missverständnissen hat der US-amerikanische Buch-Designer und erfolgreiche Self-Publisher Joel Friedlander einen speziellen Workflow entwickelt. Seine zehn Tipps sollte jeder Autor bei der Zusammenarbeit mit einem Grafikdesigner beherzigen

1. Fragen Sie direkt, was wie viel kosten soll und was die Dienstleistung alles beinhaltet.

2. Fragen Sie Referenzen ab. Was hat der Designer schon ge-macht und welche Erfahrungen hat er gesammelt.

3. Prüfen Sie den Vertrag genau und sprechen Sie den Zeit-plan ab. Gibt es auf Ihrer Seite Termine? Wenn eine Dead-line eingehalten werden muss, gehört diese in den Ver-trag.

4. Wem gehört das Design? Im Vertrag sollte festgehalten werden, ob Sie lediglich die Nutzungsrechte für eine ge-wisse Zeit und eine bestimmte Anzahl von Büchern besit-zen oder das komplette Design erwerben.

5. Was passiert, wenn das Buchprojekt doch nichts wird? Auch eine Ausstiegsklausel sollte im Vertrag enthalten sein.

6. Den Designer im Buch benennen: Sie oder er lässt Ihr Buch gut aussehen, also sollte sich auch der Name darin finden. Gerne können Sie dies schon vorher mit dem Grafiker ab-sprechen.

7. Mitspracherechte absichern: Bevor der Grafikdesigner ans Werk geht, sollten Sie Ihre Vorstellungen genau klar machen.

8. Vor der Vertragsunterzeichnung: Wie sieht der Arbeitspro-zess aus? Können Sie aus mehreren Entwürfen auswählen? Kostet es später extra, noch Änderungen vornehmen zu lassen oder sind Korrekturschleifen mit im Angebot?

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9. eBook-Kompatibilität des Designs abfragen. Sprechen Sie diesen Fakt ab, damit es später keine Probleme gibt.

10. Wissen, wann man den Designer seinen Job machen lassen muss. Wenn alles besprochen ist, zurücklehnen und sich auf das Ergebnis freuen.

Neben den 10 Tipps ist die wichtigste Maxime: Ehrlichkeit. Sie sollten offen über Vorstellungen und Wünsche sprechen. Es ist Ihr Buch und Sie wissen, was das Beste dafür ist.

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Von Kopf bis FußZu einem rundum professionellen Buch gehören auch Fuß- und Kopfzeile. Üblicherweise zeigt die Kopfzeile der linken Seite den Buchtitel an und die der rechten Seite das jeweilige Kapitel. Die Kopfzeile eines Kapitelanfangs ist normalerweise leer. Seiten-zahlen werden meistens in der Fußzeile platziert und beginnen erst mit dem Text. Achten Sie bei der Formatierung der Seiten-zahlen darauf, dass diese entweder abwechselnd links- und rechtsbündig oder stets zentriert stehen. Wie Sie das in Word erreichen, können Sie in unserer Hilfe nachlesen.

Schmutztitel, Impressum & CoEin professionelles, mit ISBN veröffentlichtes Buch beginnt norma-lerweise mit der sogenannten Titelei. Die Titelei sind die Seiten, die dem eigentlichen Text des Buches vorangehen. Sie besteht im Regelfall aus 4 Seiten, die keine Seitennummerierung haben: » Schmutztitel: Hier wird normalerweise der abgekürzte Titel

des Werkes oder der Autor genannt, manchmal auch beides. Im Falle einer Reihe taucht hier der Reihentitel auf.

» Frontispiz: Früher wurde hier meist eine Illustration dem Ti-telblatt gegenüberliegend abgebildet; heutzutage ist diese Seite meistens leer oder es erscheinen ein Porträt des Au-tors, genauere Angaben zu Reihen und Werkausgaben oder Informationen zum Autor und seinen weiteren Publikationen.

» Titelblatt: Deckseite einer Publikation; die Seite, die den ge-samten Titel mit Untertitel und Autor und zumeist auch den Verlag nennt.

» Impressum: Das Impressum bietet die vom Urheberrecht geforderten und von Bibliotheken gewünschten Informatio-nen zum Buch. Die Pflichtangaben bei Veröffentlichung eines Titels mit einer ISBN können Sie unserem Musterimpressum auf unserer Homepage entnehmen.

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Ein Buch mit Format und Stil

Gestaltungsfreiheit pur Ihr Buch müssen Sie nicht in eine DIN-Norm zwängen. epubli druckt Ihre Texte neben den gängigen Formaten A6, A5 und A4 auch in Sonderformaten wie z. B. Wissenschaft- oder Bilder-buch. Um Ihnen die Einrichtung Ihres Word-Dokumentes zu erleichtern, haben wir Ihnen Formatvorlagen zum Download auf unserem Blog bereitgestellt.

Für Romane empfehlen sich vor allem die Formate A5-Hoch und Taschenbuch. Kleinere und quadratische Formate sind für kleine Gedichtbände oder Geschenkbücher sehr gut geeignet. Für Sach- und Fachbücher eignen sich die Formate A4 hoch und Wissenschaft. Fotobände kommen am Besten in den Formaten A4 hoch, A4 quer, Kinderbuch, Quadrat und Bildband zur Geltung. Für die Bindung Ihres Buches stehen Ihnen prinzi-piell vier Bindungsarten zur Verfügung: Hardcover, Softcover, Ringbindung und Heftbindung. Bitte informieren Sie sich vorab über die Mindest- und Maximalseitenzahlen Ihrer gewünschten Bindung.

Das passende Papier für Ihr BuchGenau wie Sie fühlen sich Ihr Text und Ihre Bilder auch nur in der richtigen Umgebung wohl. Für die richtige Bettung Ihres Textes stellen wir Ihnen fünf Papiersorten für Texte und Bilder zur Verfügung. Natürlich können Sie Texte auch auf Bilder-druckpapieren drucken lassen. Für Bilder empfehlen wir jedoch nur Papiere ab 170g/m² Stärke.

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Textdruck

» 90 g/m² weiß, matt » Naturpapier, Vol. 1,28-fach » FSC-zertifiziert » ungestrichen, chlorfrei gebleicht » alterungsbeständig

» 90 g/m² cremeweiß, matt » Naturpapier, Vol. 1,13-fach » FSC-zertifiziert » ungestrichen, chlorfrei gebleicht » alterungsbeständig

Bilddruck

» 150 g/m² weiß, glänzend » Bilderdruckpapier, Vol. 0,73-fach » PEFC-zertifiziert » gestrichen » alterungsbeständig

» 170 g/m² weiß, matt » Bilderdruckpapier, Vol. 0,95-fach » FSC-zertifiziert » vollgestrichen, chlorfrei gebleicht

» 250 g/m² weiß, matt » Bilderdruckpapier, Vol. 0,96-fach » FSC-zertifiziert » vollgestrichen, chlorfrei gebleicht

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Teil 2: Gestaltung | 47

Was passt zu meiner Idee?Bei so vielen Auswahlmöglichkeiten kann man schnell den Überblick verlieren, welches Format und Papier mit welcher Bindung nun das Beste für das eigene Projekt ist. Um Ihnen eine kleine Hilfestellung zu geben, haben wir hier ein paar Kombina-tionen aufgelistet:

Roman

12,5 cm

19 c

m

A4

Format: TaschenbuchPapier: 90 g/m² cremeBindung: SoftcoverPreisbeispiel: 300 Seiten, s/w. ab 7,22 €, Verkaufspreis 9,99 €, Honorar bis zu 1,81 €

Wissenschaft

17 cm

24 c

m

A4

Format: WissenschaftPapier: 90 g/m² weißBindung: SoftcoverPreisbeispiel: 200 Seiten, s/w. ab 14,95 €, Verkaufspreis 19,99 €, Honorar bis zu 3,30 €

Kochbuch

20,5 cm

20,5

cm

A4

Format: QuadratPapier: 150 g/m² weißBindung: HardcoverPreisbeispiel: 80 Seiten, farbig. ab 21,92 €, Verkaufspreis 29,99 €, Honorar bis zu 5,28 €

Page 47: Von Der Idee Zum Buch 2014 1

48 | Teil 2: Gestaltung

Fotobuch

30 cm

29,4

cm

A4

Format: BildbandPapier: 250 g/m² weißBindung: HardcoverPreisbeispiel: 36 Seiten, farbig ab 34,71 €, Verkaufspreis 45,99 €,

Honorar bis zu 7,83 €

Kinderbuch

15,6 cm

14,8

5 cm

A4

Format: KinderbuchPapier: 170 g/m² weißBindung: HardcoverPreisbeispiel: 36 Seiten, farbig ab 13,22 €, Verkaufspreis 19,99 €, Honorar bis zu 4,42 €

Page 48: Von Der Idee Zum Buch 2014 1

Teil 2: Gestaltung | 49

Checkliste für ein optimales PrintbuchGenau wie Sie möchten wir, dass Ihr Buch ein voller Erfolg wird und Sie mit dem Ergebnis glücklich sind. Damit am Ende nichts mehr schief geht, nutzen Sie unsere Checkliste für optimale Ergebnisse. Sollten Sie an einer Stelle nicht weiter wissen, besuchen Sie unsere ausführliche Hilfeseite oder kontaktieren Sie uns direkt per E-Mail oder Telefon.

1) BuchdruckFormat und Layout » Alle Inhaltsseiten in einer PDF-Datei angelegt? Sie benöti-

gen eine Gesamtdatei für den Buchinhalt. Zum Vereinen einzelner PDFs empfehlen wir das kostenlose Programm Split&Merge.

» Format Ihres Dokuments entspricht dem Zielformat des Buches? Wir skalieren Ihre Datei automatisch auf das ge-wünschte Format. Wenn Ausgangs- und Zielformat nicht übereinstimmten, kann es dabei zu Verzerrungen kommen oder die Schrift wird zu klein.

» Dateigröße ist kleiner/gleich 200MB? Dies erreichen Sie, wenn Sie die Auflösung Ihrer Grafiken auf 300dpi be-schränken.

» Druckbarcode berücksichtigt? Auf der Coverrückseite links unten sowie der letzten Inhaltsseite rechts unten wird ein Druckbarcode abgedruckt. Berücksichtigen Sie diesen bei der Bucherstellung, damit es nicht zu Überlappungen kommt.

Bilder und Grafiken » Bilder im RGB-Farbraum angelegt? Bei Bildern im CMYK-Farb-

raum kann es zu Qualitätseinbußen kommen. » Farbbilder für den s/w-Druck als Graustufen angelegt?

Wenn Sie farbige Bilder in s/w drucken möchten, wandeln Sie diese zuvor in Graustufen um. Ansonsten können diese im schwarz/weiß-Druck zu dunkel erscheinen.

» Bildauflösung entspricht 300dpi? Bilder mit geringerer Auf-lösung erscheinen im Druck pixelig und unscharf.

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50 | Teil 2: Gestaltung

» Keine Transparenzen verwendet? Legen Sie Bilder oder Gra-fiken keinesfalls transparent an, da wir für das Druckergeb-nis in diesem Fall nicht garantieren können.

Schriften einbetten » Alle Schriften eingebettet? Betten Sie alle verwendeten

Schriftarten in Ihrem Textdokument und Ihrer PDF-Datei ein, da es ansonsten zu Fehlern im Schriftbild kommen kann.

Seitenränder und Beschnitt » Beschnitt- und Einschlagrand berücksichtigt? Texte und Bil-

der, die zu nah am Rand stehen, können u.U. abgeschnit-ten werden. Beachten Sie daher unsere Angaben zum Be-schnitt.

» Abstand zum Rand gelassen? Je mehr Platz Sie an den Rän-dern lassen, desto lesbarer wird Ihr Buch. Wir empfehlen einen Seitenrand von 2 – 2,5cm.

» Keine Beschnittmarken angelegt? Legen Sie auf keinen Fall Beschnittmarken an, da diese mit gedruckt werden würden.

Leerseiten » Mindestseitenzahl erreicht? Je nach Buchausstattung wird

eine gewisse Mindestseitenzahl benötigt. Sollte Ihre Datei zu wenige Seiten haben, füllen wir Ihr Buch mit Leerseiten auf.

» Seitenzahl ist durch 4 teilbar? Die Zahl der Inhaltsseiten muss immer durch 4 teilbar sein. Anderenfalls füllen wir Ihr Buch mit Leerseiten auf.

» Nicht bedruckbare Seiten berücksichtigt? Die Umschlagin-nenseiten können nicht bedruckt werden. Diese Seiten wer-den automatisch von uns als Leerseiten angelegt.

Vorschau » Buch-Vorschau geprüft? Prüfen Sie anhand der Vorschau

ganz genau, ob Ihr Buch wie gewünscht dargestellt wird. Achten Sie dabei besonders auf Beschnittränder, Leerseiten und Formatierungen.

Page 50: Von Der Idee Zum Buch 2014 1

Teil 2: Gestaltung | 51

» Buchprojektübersicht kontrolliert? Überprüfen Sie nach dem Speichern Ihres Buchprojektes noch einmal die Eigen-schaften Ihres Buches, wie das Format, die Bindungsart, Buchtitel und Autorenname.

2) Buch veröffentlichen » Titelei und Impressum angelegt? Ein professionell gestal-

tetes Buch beginnt mit einer Titelei. Das Impressum ist bei ISBN-Veröffentlichung Pflicht. Es enthält unter anderem den Namen des Verlags, die ISBN und Copyrightvermerke.

» ISBN auf der Coverrückseite eingefügt? Bei einem epubli Standardcover wird die ISBN automatisch auf der Cover-rückseite eingefügt. Sollten Sie ein eigenes Cover erstellt haben, müssen Sie die ISBN selbst dort einfügen.

» Copyright beachtet? Sie sind verpflichtet, die Bild- und Text-rechte Ihres Buches vor der Veröffentlichung zu prüfen.

» Probeexemplar gedruckt? Um Fehler zu vermeiden, sollten Sie vor der Veröffentlichung ein Exemplar Ihres Buches dru-cken lassen und sorgfältig prüfen.

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52 | Teil 3: Exkurs eBook

Teil 3: Exkurs eBookWas kann das digitale Buch und was nicht?Viele Autoren haben wenig oder keine Erfahrung mit dem eBook-Format. Aus diesem Grund soll dieser Artikel Ihnen ein Gefühl dafür vermitteln, wofür dieses Format gedacht ist und wie man es optimal nutzt. Einige Dinge die bereits im Zusammen-hang mit Gestaltung und Layout angerissen wurden, werden hier noch einmal ausführlicher erklärt.

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Teil 3: Exkurs eBook | 53

eBook und ePub – wo ist der Unterschied?Beide Begriffe werden meist synonym verwendet. Der kleine Unterschied ist folgender: Der Begriff eBook beschreibt digitale Bücher, während ePub das exakte Dateiformat bezeichnet. In der Anfangszeit der digitalen Bücher gab es zahlreiche Formate (z.B. BBeB, DjVu, FictionBook, LIT, Mobipocket, PDB, etc.), inzwischen haben sich aber .epub und .mobi (von Amazon) durchgesetzt. Da außer Amazons Kindle alle Lesegeräte auf das ePub-Format zurückgreifen, wird dieses häufig mit eBook gleichgesetzt und als Standardformat angesehen.

Das ePub-Format, welches die Grundlage für die meisten eBooks ist, benötigt spezielle Leseprogramme. Auf eReadern sowie auf vielen Tablets sind diese vorinstalliert. Will man aller-dings das eBook auf dem PC öffnen, braucht der Nutzer ein Programm wie Adobe Digital Editions oder Calibre.

eBooks sind nicht wie PapierbücherDas ePub-Format wurde dafür entwickelt, auf so gut wie jedem Gerät lesbar zu sein. Die Technik dahinter ist im Prinzip eine Sammlung von HTML-Dateien. Stellen Sie es sich als eine Art Mini-Webseite vor. Es sieht auf jedem Gerät anders aus: Abhän-gig von der Größe des Geräts, der Ansicht (hochkant oder quer), dem Betriebssystem und dem Programm, welches zum Lesen genutzt wird. Außerdem kann jeder Leser selbst entscheiden, welche Schrift ihm die liebste ist und wie groß sie sein soll. Autoren müssen sich von dem Gedanken einer festen Form, wie sie sie vom Buch her kennen, lösen.

Durch bestimmte Einstellungen kann man diese Flexibilität einschränken und dem Leser Schriften, Größen und Layout (mittels Tabellen) aufzwingen. Hauptgrund dafür ist der Versuch, der Vorlage des Printbuches näher zukommen. Aller-dings schränken diese Restriktionen das Lesevergnügen ein und können unter Umständen zur fehlerhaften Anzeige des Inhaltes führen. Es ist also davon abzuraten. Sie sollten viel eher die Vorteile des ePubs nutzen und dem Leser ermöglichen, ihr Buch genau so zu lesen, wie er es am liebsten möchte.

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54 | Teil 3: Exkurs eBook

Links - Die Stärke des eBooksEiner der großen Vorteile des eBooks gegenüber dem gedruck-ten Buch ist die Einbindung von Links. Damit ist nicht nur das Inhaltsverzeichnis gemeint, welches den Leser an die gewünschte Stelle im Buch bringt, sondern auch Links innerhalb des Textes, welche auf andere Kapitel, Auszüge oder externe Inhalte verwei-sen. Legen Sie zum Beispiel eine Sammlung über die wichtigsten Figuren am Ende des Buches an und verlinken Sie die Namen. Somit kann der Leser jederzeit Informationen abrufen und sogar Webseiten aufrufen, wenn das Gerät einen Internetzugang besitzt.

Umdenken beim LayoutBesonders im Bereich wissenschaftlicher Arbeiten sind mehrspaltige Layouts gern gesehen. Einige Autoren versuchen diese zwanghaft auf das digitale Buch zu übertragen. Hierfür nutzen sie häufig Tabellen, dabei ist jedoch äußerste Vorsicht geboten. Tabellen sollten tatsächlich nur inhaltlich passend verwendet werden und nicht, um ein Layout zu erzwingen. Besonders auf kleineren Geräten oder bei großer Schrift kann dies sehr schnell unschön und schwer lesbar wirken. eBooks sind für einspaltige Fließtexte ausgelegt. Zusätzliche Informa-tionen sollten als extra Absatz am Ende eines Kapitels oder als Informationssammlung am Ende des Buches verlinkt sein.

Wie so vieles im ePub-Format sind auch Bilder, die vom Text umflossen werden, möglich, sollten aber vermieden werden. Bilder setzt man am besten zentriert zwischen zwei Absätzen ein oder für sich allein auf einer einzigen Seite. Besonders bei hochformatigen Bildern kommt es schnell zu ungewünschten Umbrüchen oder geteilten Bildern, die auf zwei Seiten zu sehen sind.

Viele Lesegeräte besitzen einen voreingestellten Blocksatz. Schnell ist man dazu verleitet, Silbentrennungen zu erzwingen, weil das Wort an einer Stelle ungünstig umbricht. Widerstehen Sie der Versuchung. Sobald der Leser das Gerät dreht oder die Schriftgröße ändert, haben Sie eine ungewünschte Silbentren-nung mitten in der Zeile. Überlassen Sie die Trennung dem

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Teil 3: Exkurs eBook | 55

jeweiligen Gerät und bedenken Sie, dass der Leser diese auch abschalten kann, falls er wünscht.

Bei eBooks ist die Verwendung von ausgefallenen Schriften im Fließtext nicht zu empfehlen. Sie können Schriften in Ihre Datei einbetten, allerdings muss das Lesegerät diese nicht akzeptieren oder der Leser kann externe Schriften abschalten. Ein Text sollte also auch ohne die Sonderschriften gut funktio-nieren. Versuchen Sie sich deshalb auf kursiv, fett und Schrift-größen zu beschränken.

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56 | Teil 3: Exkurs eBook

Barrierefreie eBooksEin Gastbeitrag von Domingos de Oliveira

Es gibt viele gute Gründe, das eigene Buch als eBook zu veröf-fentlichen. Aber an eine Zielgruppe haben Sie vielleicht noch nicht gedacht: Menschen mit Behinderung. Fast neun Millio-nen Menschen haben eine Behinderung, viele Menschen sehen schlecht oder haben eine Leseschwäche. Sie können von eBooks profitieren, wenn sie barrierefrei sind. Der Vorteil von eBooks ist ihre große Flexibilität, Blinde können sich die Bücher vorlesen lassen, Sehbehinderte oder Menschen mit Leseschwäche können die Schrift ihren Bedürfnissen anpassen. Andere Gruppen wie Menschen mit Autismus profitieren davon, wenn sie störende Elemente wie farbige Hervorhebungen ausblenden und sich vollständig auf den Text konzentrieren können. Barrierefrei-heit klingt ein wenig kompliziert, aber wenn Sie ein paar Regeln beachten, ist das gar nicht so schwer. Es gibt zwei Ebenen der Barrierefreiheit in Dokumenten: die visuelle Gestaltung und die technische Ebene. Den Aspekt der Verständlichkeit lasse ich hier außen vor, Sie wissen natürlich, dass Sie die für den Leser verständlichste Sprache verwenden sollten.

Visuelle TextgestaltungBei der visuellen Textgestaltung gilt: Weniger ist mehr. Das heißt zum Beispiel, dass außergewöhnliche Formatierungen wie Versa-lien, Kursiv- oder Fettdruck vermieden werden. Sie gelten ohnehin als schlechter Stil, verschlechtern aber häufig auch die Lesbarkeit. Bei der Gestaltung des Layouts sollte nicht improvisiert werden, indem zum Beispiel Abstände mit dem Tabulator oder durch Drücken der Return-Taste erzeugt werden. Auch das gilt als schlechter Stil, es machen sich aber auch unschöne Effekte bemerkbar, wenn der Text vergrößert oder vorgelesen wird. Der Text sollte linksbündig ausgerichtet werden, die verschiedenen Zeilenlängen erleichtern die Orientierung im Text, der Blocksatz führt vor allem bei starker Vergrößerung zu unschönen Lücken im Text, die von Sehbehinder-ten oder Leseschwachen schwer zu bewältigen sind. Verzichten Sie auch auf die Silbentrennung. Für Menschen, die langsam lesen ist

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Teil 3: Exkurs eBook | 57

es schwierig, lange Wörter zusammenzusetzen. Wie schon gesagt: Je weniger Sie den Text gestalten, desto besser ist es. Der Vorteil von eBook-Readern oder Lese-Apps besteht darin, dass sich viele Faktoren wie Schrift, Zeilenabstand oder Schriftgrad frei einstellen lassen. Dennoch lohnt es sich, das Buch leserfreundlich anzulegen. Zum einen kennen oder nutzen viele Menschen die Optionen zur Textanpassung nicht. Zum anderen kann auch die Gestaltung einer Leseprobe schon darüber entscheiden, ob der Interessent das Buch kauft oder nicht. Wenn er die Schrift schlecht lesen kann, ist er weniger geneigt, das Buch zu erwerben.

Die technische EbeneNeben der visuellen Gestaltung gibt es auch die technische Ebene. Sie sehen zum Beispiel einen fettgedruckten abgesetz-ten Text und erkennen, dass es sich dabei um eine Überschrift handelt. Für Blinde ist das aber nicht erkennbar, für sie sieht alles wie Fließtext aus. Deshalb können Sie einem Text die Information hinzufügen, dass es sich dabei um eine Überschrift handelt. Sie kennen vielleicht die Formatvorlagen aus Word, wo Sie etwas Ähnliches machen können. Das erleichtert es Blinden oder anderen Menschen, die sich das Buch vorlesen lassen, sich durch den Text zu bewegen. Weitere Formatvorlagen gibt es zum Beispiel auch für Zitate oder Listen, wobei solche Formate aller-dings in der Belletristik selten vorkommen. Wenn Sie allerdings ein Sachbuch schreiben, wird die korrekte Formatierung solcher Textbestandteile entscheidend für die Nutzbarkeit Ihres Buches.

BilderFür Menschen, die schlecht sehen, ist es wichtig, dass Bilder und Illustrationen erklärt werden. Blinde können zum Beispiel nicht erkennen, was auf dem Bild zu sehen ist, für Sehbehinderte ist es oft einfacher, den Bildinhalt zu erkennen, wenn sie wissen, was darauf zu sehen ist. Dabei gibt es verschiedene Wege, Bilder zu beschreiben. Aktuell hat sich für eBooks noch kein Standard durchgesetzt. Je nachdem, welche Rolle die Grafik für Ihren Text spielt, können Sie unterschiedlich ausführlich beschreiben. In der

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58 | Teil 3: Exkurs eBook

Regel reicht eine Bildunterschrift, die erklärt, was auf der Grafik zu sehen ist. Die Interpretation etwa einer Illustration können Sie dann dem Leser überlassen. Bei komplexen Grafiken etwa in Sachbüchern sollten Sie dafür sorgen, dass der Inhalt des Buches auch verständlich ist, wenn die Grafik nicht gesehen werden kann.Für Grafiken gilt ähnlich wie für Text: Halten Sie es möglichst einfach. Sie wissen nicht, ob der Leser den Text auf einem alten Smartphone, einem eBook-Reader mit 16 Graustufen und gerin-ger Auflösung oder auf einem hochauflösenden Computerdisplay liest. Deswegen sollten die Grafiken auch bei geringer Auflösung oder Graustufen-Darstellung gut zu erkennen sein.

FazitEs ist gar nicht so schwierig, Bücher barrierefrei zu gestalten. Viele dieser Tipps gehören zur guten Praxis bei der Textgestal-tung und kommen deshalb auch vielen Nutzern zugute, die keine Behinderung haben.

Domingos de Oliveira ist freier Online-Redakteur und engagiert sich für ein barrierefreies Inter-net. Zu seinen Arbeitsgebieten gehören neben der Erstellung von Inhalten auch HTML, CSS und XML. Bei epubli sind seine Bücher Barrierefreiheit im Internet – ein Handbuch für Redakteure und Online-Redaktion - ein Handbuch für Einsteiger erschienen.

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Teil 3: Exkurs eBook | 59

Das eBook gestalten mittels CSSDa das ePub-Format auf HTML basiert, ist hier eine strikte Trennung von Inhalt und Gestaltung vorgesehen. Der Inhalt Ihres Buches findet sich in einzelnen HTML-Dateien, aus denen sich das eBook zusammensetzt, während die Gestaltung über das sogenannte CSS (Cascading Style Sheet) bewerkstelligt wird. Konvertierungsprogramme schreiben zumeist ein vorgefertig-tes CSS für Ihr eBook, in dem die üblichen Dinge wie Schriftgrö-ßen, Farben und Abstände bereits definiert sind.

Um das eigene Buch zu individualisieren, können Sie in die CSS-Dateien mit Ihrem Bearbeitungsprogramm (empfohlen sind hier Sigil oder ViewPorter) eingreifen. Hierfür ist allerdings eine gewisse Vorkenntnis im Bereich HTML und CSS vonnöten, da Ihr eBook sonst sehr schnell unleserlich werden kann. Die Schreibweise von CSS ist relativ einfach und sieht wie folgt aus: Element { Eigenschaft : Wert der Eigenschaft ; }Folgend finden Sie die wichtigsten Einstellungen und Elemente.

Elemente » body - dieses Element umschließt den gesamten Inhalt ei-

ner HTML-Datei. Somit können Sie globale Einstellungen wie Schriftgröße, Zeilenabstand, Ränder, usw. vornehmen.

» @page - ein Element, das sich auf die einzelne im Lesege-räte angezeigte Seite bezieht.

» h1-h6 - diese Elemente markieren Überschriften. Es ist wichtig, Ihren Text mit sog. Headlines zu unterteilen, da die automatischen Inhaltsverzeichnisse auf headline-Tags basieren.

» p - in einem Paragraphenelement sind in einem gut forma-tierten ePub die einzelnen Absätze enthalten.

» i / em - mit diesen Elementen werden kursive Texte markiert. » b / strong - hiermit erzeugen Sie eine Fettung des Textes. » span - hiermit können Sie Text umschließen, der besonde-

re Gestaltung erhalten soll (z.B. einen Unterstrich)

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60 | Teil 3: Exkurs eBook

IDs und KlassenUnter Umständen reicht es Ihnen nicht, Ihren Text mit Überschriften, Fett und Kursiv zu unterteilen und Sie wollen besondere Abschnitte mit einem zentrierten Text, Unterstrei-chung und anderen Farben (Vorsicht hier bei zu hellen Farben auf eReadern) hervorheben. Zu diesem Zweck können Sie diesen besonderen Abschnitten IDs oder Klassen geben.<p id=”ID”>Beispieltext</p> <p class=”Klasse”>Beispieltext</p>Im CSS sprechen Sie diese speziellen Abschnitte wie folgt an:#ID { Ihr Styling } .Klasse { Ihr Styling }

EigenschaftenFolgend die wichtigsten Eigenschaften, die Sie Ihren Paragraphen und Seiten zuweisen können, um Ihren Text zu formatieren:

» margin - beschreibt den äußeren Abstand in px, pt oder em. Es kann unterteilt werden in -top, -right, -bottom und -left oder Sie schreiben die Werte hintereinander in eben dieser Reihenfolge (z.B. @page{margin: 20px 20px 20px 20px;})

» padding - beschreibt den inneren Abstand und funktio-niert wie margin.

» font-size - gibt die Größe der Schrift an. Am besten benut-zen Sie hier em. Weisen Sie als Standard dem body 1em für den Fließtext zu.

» line-height - definiert den Zeilenabstand. Hier sollten Sie 1.2em bis 1.4em angeben.

» border - zeichnet eine Linie um das Element. Mit -top, -left, -right und -bottom können alle Seiten angesprochen wer-den. Es müssen eine Breite, ein Stil und eine Farbe zugewie-sen werden (z.B. border-bottom: 1px solid #000;)

» color - legt die Schriftfarbe fest. Hier ist zu beachten, das nicht alle Farben auf allen Geräten gleich gut dargestellt werden.

» text-decoration - hiermit können Sie den Text verzieren mit folgenden Werten (underline, overline, line-through, none).

» text-align - legt die Ausrichtung des Textes fest (left, right, center, jusitfy)

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epubli - Ihr Partner für Veröffentlichung | 61

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62 | epubli - Ihr Partner für Veröffentlichung

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epubli - Ihr Partner für Veröffentlichung | 63

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Wir freuen uns auf Ihr Buch!Ihr epubli Team

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64 | Quellen- und Literatur-Verzeichnis

Quellen- und Literatur-Verzeichnis buchprofis http://www.epubli.de/buchprofis

Coverrechner http://www.epubli.de/projects/cover

dafont.com http://www.dafont.com/de/

Domingos de

Oliveira

http://www.oliveira-online.net/wordpress/index.

php/2013/12/02/barrierefreie-ebooks-mit-epub-er-

stellen/

epubli http://www.epubli.de

epubli lab http://www.epubli.de/lab

Fontshop http://www.fontshop.com

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learnhub http://english.learnhub.com/lesson/4579-plot-struc-

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Linotype http://www.linotype.com

littlevisuals.co http://littlevisuals.co/

Martin Goldmann http://www.goldmann.de/buch-schreiben-und-veroef-

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Myfonts.de http://www.myfonts.de

picjumbo.com http://picjumbo.com/

Schreibwahnsinn http://schreibwahnsinn.de/die-3-und-5-akt-struktur/

http://schreibwahnsinn.de/die-7-punkt-struktur/

Scott Berkun http://scottberkun.com/2008/how-to-start-writing-a-

book-mailbag/

unsplash.com https://unsplash.com/

vorablesen http://www.vorablesen.de

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Quellen- und Literatur-Verzeichnis | 65

Waltermedia http://www.waltermedia.de/wp-content/

uploads/2012/03/Die-Heldenreise.pdf

Write or Die 2 http://www.writeordie.com/

The Write Practice http://thewritepractice.com/beginning-and-ending/

“Writing a Novel and

Getting Published

For Dummies”

http://www.dummies.com/store/product/Writing-a-

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