untersuchungsergebnisse an importierten stärken

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Nr. 612. Jahrg. DIE STARKE 153 Wenn wir abschliei3end die Vor- und Nachteile einer Dusarit-Asmit-Anlage abwiigen, so konnte als Nachteil genannt werden der Umstand, dai3 man, urn die grofl- ten Vorteile erzielen zu konnen, die Anlage so be- messen muflte, dafl sie ~ 0 1 1 ausgenutzt werden kann. Eine Anlage, die z. B. nur die Iiiilfte der Menge ZU verarbeiten hatte, fur die sie gebaut wurde, druckt selbstverstandlich rnit Abschreibung, Zinsen und Ar- beitslohnen verhaltnismai3ig schwer auf die Reinigungs- spesen, wie das im ubrigen mit der ganzen Fabrik- anlage der Fall ist. Weiterhin sollte man sich dessen bewuflt sein, dai3 eine solche Anlage immer eine nor- male Maximalkapazitat hat; wenn somit die Moglich- keit besteht, die Fabrikkapazitat in Zukunft vergroaern zu konnen, so sollte man die Anlage nicht zu knapp bemessen. Unter ,,normale Maxirnalkapazitat" verste- hen wir die Kapazitat, die erreicht wird, wenn taglich ein Dusarit- und ein Asmitfilter regeneriert werden. Dies kann in 8 Stunden stattfinden, und deshalb braucht man in diesem Falle nur einen Arbeiter; in den zwei anderen Schichten wird nur Saft oder Wasser durch- gefuhrt, so dai3 die Anlage keine Aufsicht braucht. Wenn man rnehr Saft verarbeiten will, mui3te ofters regeneriert werden. In diesem Falle benotigt man pro 2-1. Stunden 2 oder 3 Arbeiter. Die hier und da aufgeworfene Investitionsfrage kon- tien wir nicht als einen wesentlichen Nachteil aner- kennen. Sie kann zwar zu einem gewissen Zeitpunkt fur die Entschlufifassung zur Einfuhrung des Verfah- rens in jedem einzelnen FaIIe gewisse Schwierigkeiten hervorrufen, andererseits mui3 man in Betracht ziehen, dai3 durch die dkonornie des Verfahrens der investierte Betrag in wenigen Jahren zuruckverdient werden kann. Man schaltet ja den regelmafligen Ankauf von Aktiv- kohle vollkommen aus. Die Vorteile einer Dusarit-Asmit-Anlage betrachten wir als sehr erheblich. Eine sehr saubere Arbeit, kein schwarzer Staub mehr, nur eine Filtration (liohsaft), ein Arbeiter pro Schicht fur die Anlage, ob groi3 oder klein; Entfernung der schadlichen Metalle und Pro- tei'ne (nicht erreichbar bei Anwendung von Aktivkohle) uiid dadurch Qualitatsverbesserung der Ware und letz- ten Endes: eine wesentlich billigere Arbeit. Im Ver- gleich zu Aktivkohle kann man norrnalerweise rechnen rnit einer Ersparnis von 30-50 ()/O der Spesen, wobei naturlich der Preis der Aktivlrohle eine grol3e Rolle spielt. Sicher ist, dai3 die Qualitiit unseres Endproduk- tes mit diesem Verfahren noch bedeutend verbessert worden ist, nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Lichtfesti&eit und in der Bonbonprobe. Schliei3lich mochten wir noch darauf hinweisen, dal3 eine Fabrik, die uber eine Dusarit-hmit-Anlage ver- fugt, schon einen wichtigen Teil der erforderlichen Voraussetzungen fur den Fall besitzt, dai3 es einmal do& noch zu der Entsalzung der SiGupe kornmen sollte. Man wurde dann nur noch zwei Filter mit Xnionen- Austauschern hinzufugen mussen und hatte alsdann die modernste Entsalzungs- und Entfiirbungsanlage zu sei- ner Verfugung. Ob die Entwicklung der Dinge sich in diese Richtung hin begeben wird, wie schon gesagt, wir wagen es nicht zu beurteilen Un t ersuchungserg e bnisse an importier t en S t %ken Yon Prof. Dr. P. F. Pelshenke, Dr. H. Rcggeberg und DipLChem. E. Lindenzann Zentralanstalt fur Getreideverarbeitung - Staikeabteilung, Detmold Auf Veranlassung des Verwaltungsamtes fur Ernah- rung, Landwirtschaft und Forsten hat die Starkeabtei- lung unserer Anstalt in den letzten Monaten laufend die von Deutschland importierten Starkepartien unter- sucht. Zum Vergleich sind gleichzeitig eine groI3ere Zahl von deutschen Starkepartien nach den gleichen Richtlinien gepruft worden. Im einzelnen verteilten sich die untersuchten Starkemuster auf die verschie- denen Lander folgendermaflen: Tabelle 1 Herktinft der untersuchten Starkemu.ster ICartoffelstPrke 43 7 34 - 1 - - 6 - Weizenstarke 6 6 - - - - - - - Maisstarke 51 9 23 7 - 6 5 - 1 Das Ziel dieSer Untersuchungen sollte sein, einen klaren Uberblick uber die Importstarken im Vergleich zu unseren deutschen Produktionen zu gewinnen. Hin- sichtlich der Methodik der Untersuchung wurden die konventionellen Methoden fur Wasser, Asche, Eiweii3, Fett und pH angewandt. Im einzelnen sind die Unter- suchungsverfahren irn Schrifttum ausfuhrlich be- schrieben. Diese Untersuchungen haben urn so groi3ere Bedeu- tung als in den meisten Fallen in den Exportlhdern Gutebestimrnungen, wie sie fur den deutschen Markt Gultigkeit haben, nicht bestehen. Einige Exportliinder traten wohl rnit diesen Starkepartien erstmalig auf dem Weltmarkt an. Es ist daher verstandlich, daf3 die Muster aus diesen Landern in der Qualitat niedriger lagen als bei Landern, die uber eine alte, erfahrene Starkeindustrie verfugen. I. Kartoffelstarke Von den Starkesorten stand hinsichtlich der Zahl der untersuchten Muster die Kartoffelstarke an zwei- ter Stelle. Die meisten Partien, etwa 34, stammten aus Holland, ein kleiner Teil aus Schweden und Polen. 1. Wassergehalt Beim Wassergehalt ist bemerkenswert, dai3 die schwedischen Muster beim Durchschnittswert von 17,O O/U wesentlich hoher lagen als die deutschen Par- tien mit einem Mittelwert von 14,7 a/~.

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Page 1: Untersuchungsergebnisse an importierten Stärken

Nr. 612. Jahrg. D I E S T A R K E 153

Wenn wir abschliei3end die Vor- und Nachteile einer Dusarit-Asmit-Anlage abwiigen, so konnte als Nachteil genannt werden der Umstand, dai3 man, urn die grofl- ten Vorteile erzielen zu konnen, die Anlage so be- messen muflte, dafl sie ~ 0 1 1 ausgenutzt werden kann. Eine Anlage, die z. B. nur die Iiiilfte der Menge ZU verarbeiten hatte, fur die sie gebaut wurde, druckt selbstverstandlich rnit Abschreibung, Zinsen und Ar- beitslohnen verhaltnismai3ig schwer auf die Reinigungs- spesen, wie das im ubrigen mit der ganzen Fabrik- anlage der Fall ist. Weiterhin sollte man sich dessen bewuflt sein, dai3 eine solche Anlage immer eine nor- male Maximalkapazitat hat; wenn somit die Moglich- keit besteht, die Fabrikkapazitat in Zukunft vergroaern zu konnen, so sollte man die Anlage nicht zu knapp bemessen. Unter ,,normale Maxirnalkapazitat" verste- hen wir die Kapazitat, die erreicht wird, wenn taglich ein Dusarit- und ein Asmitfilter regeneriert werden. Dies kann in 8 Stunden stattfinden, und deshalb braucht man in diesem Falle nur einen Arbeiter; in den zwei anderen Schichten wird nur Saft oder Wasser durch- gefuhrt, so dai3 die Anlage keine Aufsicht braucht. Wenn man rnehr Saft verarbeiten will, mui3te ofters regeneriert werden. In diesem Falle benotigt man pro 2-1. Stunden 2 oder 3 Arbeiter.

Die hier und da aufgeworfene Investitionsfrage kon- tien wir nicht als einen wesentlichen Nachteil aner- kennen. Sie kann zwar zu einem gewissen Zeitpunkt fur die Entschlufifassung zur Einfuhrung des Verfah- rens in jedem einzelnen FaIIe gewisse Schwierigkeiten hervorrufen, andererseits mui3 man in Betracht ziehen,

dai3 durch die dkonornie des Verfahrens der investierte Betrag in wenigen Jahren zuruckverdient werden kann. Man schaltet ja den regelmafligen Ankauf von Aktiv- kohle vollkommen aus.

Die Vorteile einer Dusarit-Asmit-Anlage betrachten wir als sehr erheblich. Eine sehr saubere Arbeit, kein schwarzer Staub mehr, nur eine Filtration (liohsaft), ein Arbeiter pro Schicht fur die Anlage, ob groi3 oder klein; Entfernung der schadlichen Metalle und Pro- tei'ne (nicht erreichbar bei Anwendung von Aktivkohle) uiid dadurch Qualitatsverbesserung der Ware und letz- ten Endes: eine wesentlich billigere Arbeit. Im Ver- gleich zu Aktivkohle kann man norrnalerweise rechnen rnit einer Ersparnis von 30-50 ()/O der Spesen, wobei naturlich der Preis der Aktivlrohle eine grol3e Rolle spielt. Sicher ist, dai3 die Qualitiit unseres Endproduk- tes mit diesem Verfahren noch bedeutend verbessert worden ist, nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Lichtfesti&eit und in der Bonbonprobe.

Schliei3lich mochten wir noch darauf hinweisen, dal3 eine Fabrik, die uber eine Dusarit-hmit-Anlage ver- fugt, schon einen wichtigen Teil der erforderlichen Voraussetzungen fur den Fall besitzt, dai3 es einmal do& noch zu der Entsalzung der SiGupe kornmen sollte. Man wurde dann nur noch zwei Filter mit Xnionen- Austauschern hinzufugen mussen und hatte alsdann die modernste Entsalzungs- und Entfiirbungsanlage zu sei- ner Verfugung. Ob die Entwicklung der Dinge sich in diese Richtung hin begeben wird, wie schon gesagt, wir wagen es nicht zu beurteilen

Un t ersuchungserg e bnisse an importier t en S t %ken Yon Prof. Dr. P. F. P e l s h e n k e , Dr. H . R c g g e b e r g und DipLChem. E. L i n d e n z a n n

Zentralanstalt fur Getreideverarbeitung - Staikeabteilung, Detmold

Auf Veranlassung des Verwaltungsamtes fur Ernah- rung, Landwirtschaft und Forsten hat die Starkeabtei- lung unserer Anstalt in den letzten Monaten laufend die von Deutschland importierten Starkepartien unter- sucht. Zum Vergleich sind gleichzeitig eine groI3ere Zahl von deutschen Starkepartien nach den gleichen Richtlinien gepruft worden. Im einzelnen verteilten sich die untersuchten Starkemuster auf die verschie- denen Lander folgendermaflen:

Tabelle 1

Herktinft der untersuchten Starkemu.ster

ICartoffelstPrke 4 3 7 34 - 1 - - 6 - Weizenstarke 6 6 - - - - - - - Maisstarke 51 9 23 7 - 6 5 - 1

Das Ziel dieSer Untersuchungen sollte sein, einen klaren Uberblick uber die Importstarken im Vergleich zu unseren deutschen Produktionen zu gewinnen. Hin-

sichtlich der Methodik der Untersuchung wurden die konventionellen Methoden fur Wasser, Asche, Eiweii3, Fett und pH angewandt. Im einzelnen sind die Unter- suchungsverfahren irn Schrifttum ausfuhrlich be- schrieben.

Diese Untersuchungen haben urn so groi3ere Bedeu- tung als in den meisten Fallen in den Exportlhdern Gutebestimrnungen, wie sie fur den deutschen Markt Gultigkeit haben, nicht bestehen. Einige Exportliinder traten wohl rnit diesen Starkepartien erstmalig auf dem Weltmarkt an. Es ist daher verstandlich, daf3 die Muster aus diesen Landern in der Qualitat niedriger lagen als bei Landern, die uber eine alte, erfahrene Starkeindustrie verfugen.

I. K a r t o f f e l s t a r k e Von den Starkesorten stand hinsichtlich der Zahl

der untersuchten Muster die Kartoffelstarke an zwei- ter Stelle. Die meisten Partien, etwa 3 4 , stammten aus Holland, ein kleiner Teil aus Schweden und Polen.

1. Wassergehalt

Beim Wassergehalt ist bemerkenswert, dai3 die schwedischen Muster beim Durchschnittswert von 17,O O/U wesentlich hoher lagen als die deutschen Par- tien mit einem Mittelwert von 14,7 a / ~ .

Page 2: Untersuchungsergebnisse an importierten Stärken

154 D I E S T A R K E Nr. 6/1950

Tabelle 2

Wasser % in Tr. Asche ~ I P in Tr.

Herkunftsland Mittel- Niedrig- Hiich- Mittel- Niedrig Hoch-

Wert Wert Wert Wert wert ster ster wert ster ster

Deutschland 14,7 13,s 15,s 0,31 0,29 0,32 Holland 16,3 14,2 19,O 0,31 0,28 0,40 Schweden 17,O 15,9 18,2 0,22 0,19 0,26 Polen 13,4 0,28

Die hollandische Kartoffelstarke ergab einen Durch- schnittswert von 16,3 O/O. Die polnische Partie hatte einen Wassergehalt von 13,4 0;o. Hinsichtlich der Schwan- kungsbreite im Wassergehalt ist zu erwahnen, dai3 sie insgesamt 13,4 bis 19,O O/O betrug; samtliche Muster lagen somit unterhalb des zulassigen Hochstwasser- gehaltes nach den Giitebestimmungen von 20 O/O.

2. Aschegehalt In Tabelle 2 ist auch der Aschegehalt der gepruf-

ten Muster aufgefuhrt. Auffallend ist der niedrige Aschegehalt bei den schwedischen Partien mit einem Mittelwert von 0,22010, wahrend bei den deutschen Kartoffelstarken im Mittel 0,31 010 Asche gefunden wurden. Die hollandischen Partien entsprachen im Mittelwert fur Asche genau den deutschen Mustern. Jedenfalls ist bemerkenswert, dai3 doch ein gewisser Prozentsatz der untersuchten Starkepartien im Asche- gehalt die hochstzulassige Grenze, die in den Gute- bestimmungen mit 0,30 O/O festgelegt ist, uberschrittm haben.

3. EiweiPgehaZt Tabelle 3 enthalt die Ergebnisse fur den Eiweii3-

gehalt. Nach den Gutevorschriften sollen nur Spuren von Eiweii3 vorhanden sein. Der Hochstgehalt einer hollandischen Kartoffelstarke betrug jedoch 0,27 O/O,

ein Wert, der Anlal3 zu Beanstandungen gibt. Der durchschnittlich gefundene Eiweifigehalt von etwa 0,IO o/o durfte die verarbeitende Starkeindustrie nicht storen. Bekannt sind hochstens die Trubungen und Verfarbungen bei der Sirupherstellung, die das Eiweii3 in der Starke hervorrufen kann.

Tabelle 3

Eiweip- und Fettgehalt

E i w e i D F e t t Herkunftsland Mittel- Niedrig Hoch- Mittel- Niedrig. Hoch-

Wert ster stet wert ster ster Wert Wert Wert Wert

Deutschland 0,lO 0,07 0,12 0,08 0,02 0,14 Holland 0,11 Spuren 0,27 0,08 0,02 0,18 Schweden 0,IO Spuren 0,18 0,04 0,02 0,06 Polen 0,07 0,08

4. Fettgehalt Vollstandigkeitslialber untersuchten wir auch den

Fettgehalt der Kartoffelstarken, obwohl nach allen bisherigen Angaben Kartoffelstarke nur Spuren Fett enthalt. Zu unserer groi3en .Oberraschung fanden wir jedoch bei rund 100/0 der untersuchten Muster, und zwar vorwiegend bei hollandischen Importstarken,

Fettgehalte, die iiber 0,l O/O, im Hochstfall sogar 0,2 O/O

betrugen. Eine Erklarung fur diesen Befund konnen wir noch nicht geben, jed,och durfte eine genaue Unter- suchung von erheblichem Interesse sein. Der groate Teil der Muster wies Fettgehalte zwischen 0,04-0,08 O/O

auf, die Mittelwerte fur die einzelnen Lander unter- schieden sich nur geringfugig voneinander.

Tabelle 4

p H - Wert

.pH-Wert Herkunftsland Mittelwert Niedrigster Wert Hochster Wert

Deutschland 597 5,6 5,9 Holland 5,7 591 693 Schweden 5Y9 4 8 6Y5 Polen 575

5. pH-Zahl Die Gutevorschrift sieht eine hijchstzulassige pH-

Zahl von 5,3 vor. Die Mittelwerte bei den einzelna Landern schwankten zwischen 5,5-5,9. Den niedrigsten Wert hatte die polnische Partie mit 5,5.

11. M a i s s t a r k e

1. Wassergehalt Tabelle 5 enthalt den Feuchtigkeitsgehalt, dessen

Plittelwert bei einzelnen Landern zwischen 11,4 bis 13 , l O/U schwankt. Die hochsten Wasserwerte hatten die belgischen Partien, die niedrigsten die argentinischen und tschechoslowakischen Importe. Der in der Gute- vorschrift vorgesehene Hochstwassergehalt von 14 q O

wurde niemals iiberschritten.

Tabelle 5

Wasser- und Aschegehalt

W a s s e r A s c h e Mittel- Niedrig Hoch-

wert ster ster Wert Wert

Herkunftsland

P

Deutschland 12,9 12,2 13,6 Holland 12,4 11,2 13,4 Frankreich 13,O 12,6 13,4 Belgien 13,l 12,O 13,O Tschechoslowakei 11,6 11,O 11,O Argentinien 11,4

Mittel- Niedrig- Hoch- wert ster ster

Wert Wert

0,11 0,07 0,18 0,16 0,07 0,18 0,19 0,IO 0,37 0,09 0,06 0,il 0,16 0,13 0,19 0,48

2. Aschegehalt In Tabelle 5 sind auch die Aschewerte aufgefuhrt.

Belgien und Deutschland ’ liegen im Aschegehalt mit Mittelwerten von 0,09 und 0,11 O/O am niedrigsten. Am aschereichsten waren die argentinischen Importe mit 0,48 O/o.

3. Eiwefpgehalt Abgesehen von dem einen argentinischen Muster

lagen die Mittelwerte unterhalb der aulassigen Hochst- grenze. Jedoch uberschritten au5er der argentinischen Maisstarke auch einzelne belgische und tschechische Proben den nach den Gutebestimmun”gn festgesetzten Hochstwert von 0,SO O/O.

Page 3: Untersuchungsergebnisse an importierten Stärken

Nr. 612. Jahrg. DIE S T A R K E 155

Tabelle 6

Eiweip- uiid Fettgehalt

E i w e i D F e t t Hcrkunftzlnnd Mittel- Niedrig Hoch- Mittel- Niedrig- Hoch-

wcrt ster zter wert ster SteT Wert Wert Wert Wcrt

Deutschland 0,32 q,16 0,45 0,07 0,02 0,09 IIolland 0,30 0,20 0,47 0,11 0,02 0,20 Frankreich 0,36 0,24 0,46 0,lO 0,06 0,16 Belgien 0,32 0,26 0,57 0,07 0,04 0,15 Tschechoslowakei 0,43 0,29 0,54 0,11 0,06 0,15 Argen tinien 0,51. 0,IO

4 . Fettgehalt

Hinsichtlich des Fettgehaltes verdient besonders ver- merkt zu werden, dai3 kein deutsches Muster die zu- lassige Hochstgrenze von 0,lO iiberschritt, wahrend importiertc Starken in einzelnen Partien einen Fett- gehalt von 0,lS bis 0,20 9'0 aufwiesen. Die ho1lhdi.- schen und tschechischen Muster lagen sogar in ihrem Mittelwert geringfiigig iiber dem nach den Gutebestim- mungen festgesetzten Maximalwert.

Tabelle 7

pH- Wert Herkunftsland Mittelwcrt Niedrigster Wert Hochster Wert

Deutschland 5 4 479 670 I Iolland 5,7 5,s 6,O Frankreich 5,2 5 2 5,2 Belgien 5 9 5 , l 5 9 'l'schechoslowakei 5,4 5 1 576 Argentinien 5 2

5. pH-Zahl

In Tabelle 7 sind die Ergebnisse unserer pH-Bestim- mungen bei Maisstarke zusammengestellt. Nach Lan- dern betrachtet schwanken die Mittelwerte zwischen 5,i und 57. In den Einzelergebnissen betragt die Schwankungsbreite 4,9-6,0 ojo. Den Anforderungen der Giitevorschrift, die eine pH-Zahl v m 4,3 hochstens zu- laat, wurde also in jedem Falle Rechnung getragen.

111. W e i z e n s t a r ke Tabelle 8

Wasser-Aschegehalt ~~ ~~ ~ ~~ ~ ~

W a s s e r A s c h e

Wert ster ster wert ster ster Kerkunftsland Mittel- Niedrig- HGch- Mittel- Niedrig Hoch-

Wert Wert Wert Wert

Deutschland 12,4 10,2 14,2 0,19 0313 O,25

Tabelle 9

E i w e i D F e t t Herkunitsland Mittel- Niedrig Hoch- Mittel- Niedrig- Hoch-

Wert Wert Wert Wert wert ster ster wert ster ster

Deutschland 0,37 0,24 0,45 0,05 0,Ol 0,09

Tabelle 10

p H . \Ver t Herkunftsland Mittelwert Niedrigster \Vert Hiichstcr Wert

Deutschland j , 3 473 677

Die Tabellen 8-10 bringen die Untersuchungsergeb- nisse bei Weizenstarken. Es handelt sich allein um Par- tien deutscher Herkunft. Wie aus Tabelle 8 und 9 er- sichtlich, lag der Wassergehalt bei den Weizenstiirken bei einem Durchschnittswert von 12,4 O/O und einer Schwankungsbreite von 10,2-14,2 O;O niedriger als bei den iibrigen Starkearten. Die weiteren Qualitatsmerk- male wie Asche-, Eiweifl- und Fettgehalt entsprachen in jedem Falle den Giitebestimmungen. Von samt- lichen Starkearten, die gepruft wurden, war die Wei- zenstarke am ausgeglichensten in der Qualitat.- Ledig- lich die pH-Zahl wies eine groflere Schwankungsbreite von 4,3-6,70/0 auf, bei einem Durchschnittswert von 5,3.

IV. B e s o n d e r h e i t en

Besondere Erwahnung verdient noch der argenti- nische Importposten insofern, als er neben dem be- reits angefiihrten h'ohen Eiweii3gehalt s tarke Verunrei- nigungen aufwies, die als Mause- und Rattenhaare er- kannt wurden. Weiterhin iiberschritt auch der Sieb- riickstand bei der argentinischen Mnisstarke erlieblich die Norm. Bei dern hohen Reinheitsgrad, der StSrke zugespr,ochen wird, sind derartige Verunreinigungen und Siebruckstande im geregelten Handelsverl<chr selbstverstandlich untragbar.

Eine hollandische Kartoffelstarke wurde unter der Bezeichnung ,,Kartoffelspeisemehl" eiilgefiihrt. I n deutschen Handelsverkehr werden an Kartoffelspeise- mehl b.esondere Anf,orderungen gegeniiber der gewohn- lichen Kartoffelstarke gestellt, die dieses Muster aus H'olland bei sorgfaltiger Priifung nicht erfiillte. Es mui3 gefordert werden, dai3 bei Einfuhren die Ver- kehrsbestimmungen der Importlander unbedingt Be- riicksichtigung finden miissen, weil anderenfalls Be- griffsverwirrungen und Storungen in den normalen Handelsgeschaften auftreten miissen.

Zusanznien f assung

I. Es wurden insgesamt 105 Starkemuster aus dem In- und Auslande im ersten Quartal 1950 untersucht, um die Qualitatsunterschiede zwischen in- und aus- landischer Starke zu ermitteln und statistische Unter- lagen iiber die Qualitat unserer Starke zu beschaffen.

2. Zusammenfassend ergaben die zahlreichen Un- tersuchungen, daf3 die Qualitat der Starke in Belgien, Deutschland und Holland am hochsten liegt. Die Er- zeugnisse aus diesen Landern sind ungefahr gleich- wertig.

3. In einer 2. Qualitatsgruppe folgen dann Frank- reich, Polen, Tschechoslowakei, in einem grofleren Ab- stand schliei3lich Argentinien. In den einzelnen Tabel- len sind die gefundenen Durchschnittsznhlen fur die verschiedenen Qualitatseigenschaften und die ermit. telte Schwankungsbreite aufgefuhrt.