untersuchungen über die wirkung von herzglykosiden auf ekg, herzfrequenz und blutdruck bei...

2
Kurzvortr~ge 239 Furosemid und der Mefrusid-Metabolit hemmen demnaeh die Natrinm- resorption in der Henlesehen Schleife. Als Wirkungsort wird der auf- steigende Sehenkel angenommen. F/it Hydroehlorothiazid konnte ein soleher Angriffspunkt weder naehgewiesen noeh ausgesehlossen werden. Literatur 1. Buc~BoR~, E.: Handbuch der inneren ~Sedizin. t/rsg, yon H. Sc~wI~G~, Band 8, Teil 1, S. 491. Berlhl-Heidelberg-New York: Springer 1968. 2. MENG, K.: Naunyn-Schmiedebergs Arch. Pharmak. exp. Path. 257, 355 (1967). 3. R]~cTo~, F.C., F.P. B~R, J.C. S~LT.~_A~, and D.W. SELI)~: Ann. N.Y. Acad. Sci. 189, 400 (1966). Dr. IC~L M~NG,Institut ffir Pharmakologie der Farbenfabriken Bayer AG 5600 Wuppertal-Elberfetd, Friedrich-Ebert-Stral~e 217 Untersuchungen tiber die Wirkung yon Herzglykosiden auf EKG, Herz- frequenz und Blutdruck bei Meerschweinchen und Ratte Studies in Guinea Pigs and Rats on the Action of Cardiac Glycosides on the Eleetroeardiogram, Heart Rate, and Blood Pressure Von It. G. M~G~ Wh' haben die Glykoside Digitoxin, Digoxin, Lan~tosid C, Proscfllari- din, g-Strophanthin und Convallatoxin bei Meerschweinchen und Rattan mit der fibIichen Titrationsmethode nach K~AFFL-LE~z mit mehreren Infusionsgesehwindigkeiten untersueht und gleichzeitig fortlaufend den Blutdruek und in Intervallen das EKG aufgezeiehnet. Blutdruek und Herzfrequenz wurden aueh naeh sehneller i.v. Injektion yon t--100 ~g/kg bei beiden Tierspeeies registriert. Die Versuehe ergaben auBer den bekannten Titerwerten eine Anzahl yon Blutdruek- und EKG-Daten, aus denen Unterschiede in der ~ir- kung der versehiedenen Gtykoside zu entnehmen sind. Der Blutdruck steigt wi~hrend der Infusion beim Meerschweinehen lang- sam an. Bei der Ratte wird bereits in den ersten Minuten das Maximum, alas aueh hSher ats das bei den Meerschweinehen ist, erreieht. Deutlieher zeigen die Dosiswirkungsknrven naeh Injektion, dab die polaren Glyko- side st~.rker steigernd ~h'ken, und Proseillaridin besonders tanganhattend pressoriseh wirksam ist. Die Herzfrequenz wird beim Meerschweinchen nieht beeinflul]t oder wenig verlangsamt, bei tier Ratte immer besehleunigt. Aus dem EKG im Vertauf der Infusionen ist zu entnehmen, dal~ die Gly- kosidmengen bis zum Einsetzen der Veri~nderungen der T-Welle, der Kammerextrasystolen und des Todes in Beziehung zueinander stehen. Keine l~elation besteht in der Wirkung auf die Erregungsbildungs- und

Upload: h-g-menge

Post on 09-Aug-2016

212 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Untersuchungen über die Wirkung von Herzglykosiden auf EKG, Herzfrequenz und Blutdruck bei Meerschweinchen und Ratte

Kurzvortr~ge 239

Furosemid und der Mefrusid-Metabolit hemmen demnaeh die Natrinm- resorption in der Henlesehen Schleife. Als Wirkungsort wird der auf- steigende Sehenkel angenommen. F/it Hydroehlorothiazid konnte ein soleher Angriffspunkt weder naehgewiesen noeh ausgesehlossen werden.

Literatur

1. Buc~BoR~, E.: Handbuch der inneren ~Sedizin. t/rsg, yon H. Sc~wI~G~, Band 8, Teil 1, S. 491. Berlhl-Heidelberg-New York: Springer 1968.

2. MENG, K.: Naunyn-Schmiedebergs Arch. Pharmak. exp. Path. 257, 355 (1967). 3. R]~cTo~, F.C., F.P. B ~ R , J.C. S~LT.~_A~, and D.W. SELI)~: Ann.

N.Y. Acad. Sci. 189, 400 (1966).

Dr. IC~L M~NG, Institut ffir Pharmakologie der Farbenfabriken Bayer AG 5600 Wuppertal-Elberfetd, Friedrich-Ebert-Stral~e 217

Untersuchungen tiber die Wirkung yon Herzglykosiden auf EKG, Herz- frequenz und Blutdruck bei Meerschweinchen und Ratte

Studies in Guinea Pigs and Rats on the Action of Cardiac Glycosides on the Eleetroeardiogram, Heart Rate, and Blood Pressure

Von It . G. M ~ G ~

Wh' haben die Glykoside Digitoxin, Digoxin, Lan~tosid C, Proscfllari- din, g-Strophanthin und Convallatoxin bei Meerschweinchen und Rat tan mit der fibIichen Titrationsmethode nach K~AFFL-LE~z mit mehreren Infusionsgesehwindigkeiten untersueht und gleichzeitig fortlaufend den Blutdruek und in Intervallen das EKG aufgezeiehnet. Blutdruek und Herzfrequenz wurden aueh naeh sehneller i.v. Injektion yon t - -100 ~g/kg bei beiden Tierspeeies registriert. Die Versuehe ergaben auBer den bekannten Titerwerten eine Anzahl yon Blutdruek- und EKG-Daten, aus denen Unterschiede in der ~ i r - kung der versehiedenen Gtykoside zu entnehmen sind. Der Blutdruck steigt wi~hrend der Infusion beim Meerschweinehen lang- sam an. Bei der Rat te wird bereits in den ersten Minuten das Maximum, alas aueh hSher ats das bei den Meerschweinehen ist, erreieht. Deutlieher zeigen die Dosiswirkungsknrven naeh Injektion, dab die polaren Glyko- side st~.rker steigernd ~h'ken, und Proseillaridin besonders tanganhattend pressoriseh wirksam ist. Die Herzfrequenz wird beim Meerschweinchen nieht beeinflul]t oder wenig verlangsamt, bei tier Rat te immer besehleunigt. Aus dem EKG im Vertauf der Infusionen ist zu entnehmen, dal~ die Gly- kosidmengen bis zum Einsetzen der Veri~nderungen der T-Welle, der Kammerextrasystolen und des Todes in Beziehung zueinander stehen. Keine l~elation besteht in der Wirkung auf die Erregungsbildungs- und

Page 2: Untersuchungen über die Wirkung von Herzglykosiden auf EKG, Herzfrequenz und Blutdruck bei Meerschweinchen und Ratte

240 Kurzvortrgge

Erregungsleitnngszentren. Die P-Q-Zeit wird yon den wasserlSstichen Glykosiden am st~rksten, yon den weniger 15slichen m/~t~ig und yon Proscillaridin nicht verl/ingert. Digoxin und Lanatosid C verursachen kaum Sinusarrhythmien, nnd auf das letztere konnte rile eine A-V- Dissoziation beobachtet werden. Atffgrund dieser Befunde werden untersehiedliche Affinit£ten der ver- schiedenen Glykoside zu versehiedenen Receptoren am Herzen und in der Peripherie angenommen.

Dr. tt. G. ME~Q~, Pharmako]ogische Abteilung der Promonta GmbH 2000 Hamburg 26, Hammer LandstraBe 162--178

Zur Wirkung yon Amphetamin und p-Chloramphetamin auf periphere adrenerge und tryptaminerge Reeeptoren The Effect of Amphetamine and p-Chloramphetamine on Peripheral Adrenergic and Tryptaminergie Receptors

Von C. t~AlgRGAAI~D NI]~LSV.~ und H.-tt. F ~ Y

p-Chloroamphetamin hatte sich in vorausgegangenen Untersuchungen [2] als qualitativ amphetaminartig erwiesen, zum Unterschied yon diesem bewirken aber bereits kleine Dosen eine Abnahme der zentralen 5-HT- Konzentration. Woitere Versuche [1] hasten ergeben, dab an der zentral erregenden Wirkung des Stoffes ein tryptaminerger Mechanismus ma6- geblich betei~gt ist. Es wnrde deshalb geprtift,, inwieweit adrenerge und tryptaminerge Mechanismen an den peripheren Wirkungen beider Stoffe beteiligt sind. Die Versuche wurden am Blutdruck yon mit Chlorisondamin behandelten Ratten in Pentobarbital-Narkose, sowie am Magenfundusstreifen der Ratte ausgeftihrt. Um Einfliisse einer Tachyphylaxie auszuschalten, erhielt jedes Pr/~parat nur eine Injektion eines der Amphetamine (d-Form). Am Rattenblutdruck war Amphetamin in kleinen Dosen starker pressorisch wirksam a]s das C1-Analoge, in hSheren Dosen wirkten beide Stoffe etwa gleich stark, die Wirkung yon p-Chloramphet- amin war jedoch deutlich kfirzer als diejenige yon Amphetamin. Beide Stoffe verhielten sich wie indirekt wirksame Sympathicomimetica: ihre Wirkung war fast gelSscht naeh Reserpin-Vorbehandlung, wurde stark abgeschw/~cht dutch Phentolamin, weniger stark dutch Cocain. Eine ge~4sse Abschwgchung bewirkte auch Cyproheptadin in noch nicht adrenolytischen Dosen. -- Der Magenfundusstreffen der Ratte wurde durch beide Stoffe zur Kontruktion gebracht, hier wirkte p-Chloramphet- amin (pD 2 5,97) etwa 15real st/~rker als Amphetamin (pD24,82). Die maximal erreichbare Kontraktion entsprach derjenigen yon 5-HT. Durch Methysergid wurde die Kontraktion verhindert, Phent~lamin und