unter feuer: brandbekämpfung realistisch trainieren...bei der hier gezeigten konfiguration steigen...

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70 Drägerheft 387 | April 2011 Einblick BrAnDsimulAtion st-2281-2006 1 2 1 7 8 9 3 4 5 6 10 Auf den rund 40 Quadratmetern Übungsfläche dieses fahrbaren Brandcontainers trainieren feuerwehrleute ihre einsatztaktik. Das innenleben lässt sich je nach Übungszweck individuell möblieren, hier ein Beispiel: Der trainer 1 steuert die mit propangas be- triebenen Brandstellen und überwacht aus einer doppelwandigen Kabine die gesamte Anlage – optisch durch die hitzebeständigen Wärmeglasscheiben 2 , aber auch über mikrofone, Videokame- ras, gas- und temperatursensoren. Das Übungsszenario lässt sich entweder von mal zu mal variieren oder in völlig identischer Weise wiederholen, wie es bei festbrennstoffen nicht möglich wäre. Bei der hier gezeigten Konfiguration steigen die Brandbe- kämpfer über die luke 3 ein, wo sie ein Brand 4 auf einer hinabführenden treppe 5 erwartet. haben sie hier das feuer bekämpft, müssen sie sich aufgrund von rauch und nebel 6 mit einer Wärmebildkamera orientieren. Die zeigt beispielsweise auch lebensechte und körperwarme puppen, die zuerst zu bergen sind. Danach dringen die feuerwehrleute ins stilisierte Wohnzimmer 7 vor, um dort einen sofabrand 8 und einen Wandbrand zu 9 be- kämpfen. hier aber lässt sich auch eine fritteuse mit brennendem fett aufbauen, die nicht mit Wasser gelöscht werden darf. oder die feuerwehrleute finden eine brennende industrieumgebung vor. so- gar eine „flashover“ genannte und hier kontrollierte Verpuffung 10 lässt sich erzeugen. Der Übungscontainer ist auf realistisches trai- ning ausgerichtet, wozu notstopp-schalter an jedem eingang des raumes gehören, aber auch thermosensoren an den Wänden in einem meter höhe. Den erfolg des löschangriffs kontrollieren ebenfalls thermosensoren an den Brandstellen. im Übungsbe- trieb werden zwischen fünf und 200 Kilogramm propangas pro tag verbraucht – je nach trainingsintensität und Anzahl der ge- nutzten Brandstellen. Unter Feuer: brandbekämpfung realistisch trainieren

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Page 1: Unter Feuer: brandbekämpfung realistisch trainieren...Bei der hier gezeigten Konfiguration steigen die Brandbe-kämpfer über die luke 3 ein, wo sie ein Brand 4 auf einer hinabführenden

70 Drägerheft 387 | April 2011

Einblick    BrAnDsimulAtion

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Auf den rund 40 Quadratmetern Übungsfläche dieses fahrbaren Brandcontainers trainieren feuerwehrleute ihre einsatztaktik. Das innenleben lässt sich je nach Übungszweck individuell möblieren, hier ein Beispiel: Der trainer 1 steuert die mit propangas be-triebenen Brandstellen und überwacht aus einer doppelwandigen Kabine die gesamte Anlage – optisch durch die hitzebeständigen Wärmeglasscheiben 2 , aber auch über mikrofone, Videokame-ras, gas- und temperatursensoren. Das Übungsszenario lässt sich entweder von mal zu mal variieren oder in völlig identischer Weise wiederholen, wie es bei festbrennstoffen nicht möglich wäre.

Bei der hier gezeigten Konfiguration steigen die Brandbe-kämpfer über die luke 3 ein, wo sie ein Brand 4 auf einer hinab führenden treppe 5 erwartet. haben sie hier das feuer bekämpft, müssen sie sich aufgrund von rauch und nebel 6 mit einer Wärmebildkamera orientieren. Die zeigt beispielsweise auch

lebensechte und körper warme puppen, die zuerst zu bergen sind. Danach dringen die feuerwehrleute ins stili sierte Wohnzimmer 7 vor, um dort einen sofabrand 8 und einen Wandbrand zu 9 be-kämpfen. hier aber lässt sich auch eine fritteuse mit brennendem fett aufbauen, die nicht mit Wasser gelöscht werden darf. oder die feuerwehrleute finden eine brennende industrieumgebung vor. so-gar eine „flashover“ genannte und hier kontrollierte Verpuffung 10 lässt sich erzeugen. Der Übungscontainer ist auf realis tisches trai-ning ausgerichtet, wozu notstopp-schalter an jedem eingang des raumes gehören, aber auch thermosensoren an den Wänden in einem meter höhe. Den erfolg des lösch angriffs kontrollieren ebenfalls thermosensoren an den Brandstellen. im Übungsbe-trieb werden zwischen fünf und 200 Kilogramm propangas pro tag ver braucht – je nach trainingsintensität und Anzahl der ge-nutzten Brandstellen.

 Unter Feuer: brandbekämpfung realistisch trainieren

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